LmbllcherOMtmlg. Nr. 14. Pranumeralionöprei?: Im Comptoir ssaiizj. st. I >, haU'j. sl. 5,.5,0. Mir dic Z»stcNu»g ins Hans h>M>j.5><>li. ^lit d^Posl ssa»;j.fl.l5>, haldj.si. 7.5«. Donnerstaq, 18. Jänner ÄmlliclM l^^il. Sc. k. l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom l). Jänner d. I. dcn Grafen Paul P ü lffy v. Erdöd zum Administrator dcS Preß-burger Komitatcs allcrguädigst zu ernennen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät habcn mit Aller« höchster Entschlicßuug vom ^. Jänner o. I. dcn Fürsten Anton Pälffy v. Erd öd als Erb-Obcrgespan dcs Prcßburgcr Komitats, so wie in der hicmit ucr-linndenen Würde eines Grafen nnd Schloßhanptmauucs zu Prcßburg allcrguädigst zu bestätigen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät habcn mit Aller-höchster Entschlicßnng uom 3. Jänner d. I. dem städtischen Hilfsämtcroircttor Karl Iaromir Erben sammt Genossen die Bewilligung znr Errichtnng eines historischen Vereines in Prag allergnädigst zn ertheilen und die Statntcn desselben zu genehmigen gcrnht. Der Instizministcr hat die bei dem Krcisgcrichte in Pilsen erledigte Laudcsgcrichtsrathöstcllc dem mit dem Titel und Ehavaktcr ciucs Laudcsgcrichtsralhes bei dem gcnanutcn iircisgcrichlc befindlichen Karl StranSky lind die dadnrch bei diesem Gerichtshöfe in Erledigung gekommene Krci^gcrichtsralhsstcllc dem Wenzel Hugo Urban, Rathssclrelär bci dem Landesgcrichtc in Prag, verliehen. ____ Am lll. Iäüiicr 1«(;5 winde in dcr l. l. Hof- u»d Sta«l«< driickcrri iil Wic» zu dmi ab^lauscuiil Iahr^aüssr 18<>5» dcö Neich^sscschlilaltri« das Titelblatt und ein doppttte^ ^l'opt'rtoriiiiu nu^^eqcdeu und urrscudct, uou n>clchril dasi rrsle Reperloviuui riu chroiiülogischcö und dai! zn'rilc rin alfthnl'cln'chcö Berzcichniß der Oesctzc üud Vcrordnuiigcil nilhäll, »uelchc >>i deu iüi adg^lanfe-'U'ü Jahrringe 1.^latleö. Kundmachung. Zu Folge Allcrh. Entschließung uom 30. Deznuber l^05'(R. G. B. Xl.!. St., Nr. 14!>) habcn 1.157 fl. dtt Vz tr. rcdnzirt. Laibach, am 6. Jänner 1865. Vom krainischcu LandeSauSschussc. Laibach, 18. Jänner. Die „Wr. Abdpst." schreibt: Die Nachrichten, wclchc in den letzten Tagen über den Iuhalt dcr prcn« ßischen Thronrede verbreitet worden sind, habcn sich fast durchwegs bestätigt. Der Eiudruck, dcn das umfang-reiche Schriftstück zunächst hervorruft, ist wohl dcr, daß cs die Situation im Großen gänzlich unverändert läßt. iDics gilt insbesondere von der iuncren Politik. Auch diesmal isl die Ncgiernng nicht geneigt, die Initiative zur Beseitigung dcS VerfassungsstreiteS zu ergreifen. Dic Einbringung eincr Militärvorlage wird mit dcr einfachen Aemcrtuug abgelehnt, daß die Ncgicrung von dcr Wiederholung solcher Vorschläge cin günstiges Ne« snltat nicht erwarten löuue. Nichtsdestoweniger ist dcr Ton dcr Throurcde cin milder, bis zn einem gewissen Grade zuvorkommender. Dic eigentlichen Differcnzpimkc , zwischen Regierung und ^andcSvertrclung wcrdcn bci Seile gelassen, um jene Zwcckc und Zielc zu betoucn, „in dcucu alle Parteien sich eins wisscu." Dic sehr lnrzc E r öffunng 5 rcdc dcs Prasidcnl.cn v. Grabow lcgtc ihrcu Schwerpunkt iu die Wiedcrhcr-stellung dcS VerfllssnugsrcchtcS. Vlit ihr war eigentlich dic Aedcnlung dcr ersten Sitzung erschöpft, da die Prä« !sidcntcnwahl und die Koustilnirnug der Bnrcaux crst !am Mittwoch erfolgen sollte. Es scheint, daß man sich auf die Wiederwahl dcr Funktionäre beschränken wird, wenn andcrö Abg. v. Unruh geneigt sein sollte, die Wiederwahl zum crstcn Vizcpräsidcnlcn auzunchmcu. Im cntgcgcugcsctztcn Falle soll v. Forckcnbcck in Aussicht genommen scin. In ciucr vorläufigen Besprechung hat ciuc gi^'c Auzahl von Äiilglicdcrn dcs linken Zcu» trumS sich ^ir den Eintritt in die Äudgclvcrhandlnugcn crlläit, ohne jcdc vorherige Plcnardcbattc über etwaige anderweitige Ächcmdlnug dcr Vorlage. Die Wiener Blätter beurkunden in Bczng anf die preußische Thronrede cinc seltene Uebereinstimmung der Ansichten. Sie konstatircu alle ohne Ausnahme, daß in Ton nnd Hallnug dcr Rcdc sich allerdings cinc vcr« sohnliche Stimmung uud Absicht knudgcbc, daß cin gc-wisscr Gcist dcr Milde und Mäßigung das Aktenstück durchwehe, daß abcr auch dcr Konflikt zwischen Ncgic. rung und ^audesvertretung nach wie vor in seiner vollen Schärfe solllicstehc, ja, daß diesmal die Fortdaner des budgclloseu Znstaudcö seilen^ dcr iiccgierui'g gleichsam als feslsteheudc Thatsache angeuomuicu werdc. Auch darin stimincu dic Blätter nbcrciu, daß sic dcm pren-ßischeu Abgeordnetenhaus,: abralhcu, auf irgend ciilc Un-lcrslützuug dcr Annci.ionöpolitil bezüglich Schleswig-Holsteins einzugehen. Iu dcr Erklärung dcr Thronrede, die Stellung Preußens in Schleswig nud Holstein als cin ausrci« chcndcs Pfand, nm cinc dcn Ansprüchen PrcußcnS cut-sprechende Entscheidung durchzusetzen, bis znr Erreichung dieses Zieles nntcr allen Umsläudeu festhalten zu wollen, erblicken die meiste» Blätter ciuc Art von Gefahr, ja bci dcr lonstalirtcn Abneigung aller Großmächte gcgcu dic Einverleibung sogar cinc offcuc Plovokation; dcr „Wanderer" mciut, dcr Passus klinge beinahe wie ciuc Drohuug, dic möglichcrwcisc au dic Adresse dcS Mit« bcsitzcrö gerichtet sei, denn „wem sousl sollte die Hin-dcutnug auf das Pfand gelten, welches Preußen iu Händen habe?" Dagegen bemerkt daS „Flcmdcublalt," diejenige Stelle dcr Nedc, wclchc dic Beziehungen zu dcn auswärtigen Mächten berührt, sei „ohuc jcdc Bc^ dcutuug uud höchst koiwentioucll in friedlichem Sinnc gehalten." Schließlich zilircu wir noch folacudc Acnßc' ruug dcS „Vaterland": „Dic Äiaßregcl dcr Armcc< reform wird dcul ^'audlagc uicht wieder vorgelegt, dagegen die bcrcitS vollzogene Armccorganisation aufrecht ! erhalten werden. Dcm Lande blcibcn alfo dic basten ! des alten Armccgcsctzcs — fünfjährige Dieustzeit im ^stehenden Hccrc, davon drei Jahre wirtliche Dienstzeit und zwei Jahre in Reserve — ohne die Vortheile, welche dnrch Verkürzung dcr Landwchrvcrpflichtung daS nene, uom Landtag mehrmals verworfene Gesetz bot. ! Die Thronrede ist in dcn meisten Puultcn sehr allgemein ' gehalten, nnd crst dic Thatcu, wclchc dic preußische Rc< gicrung ihr folgcu läßt, werden die cigcutlichc Interpretation mehrcr ihrcr auffallenderen Slcllcn geben." Oesterreich. Wien, 15. Jänner. Ein Wiener Korrespondent schreibt dcm „Frdbl.": Wenn mehrfach behauptet wird, wir stünden nahe an dcm Abschluß eines iistcrrci» chisch'italieuischcn Handelsvertrages, so glanbcn wir dicS anf Grnnd verläßlicher Informationen iu Abrede stellen zu muffen, wenn gleich hier nicht verkannt wird, daß Vcrtchrscrlcichterungcn auf merkantilem Gebiete wün-schenswcrth wärcu. Wir lonncu daher versichern, das; von direkten Verhandlungen zwischen Herrn von Spie» gclfcld oder dcm preußischen Gesaudtcu, Herrn von Usc< dom (natürlich im österreichischen Auftrage) einerseits, uud dcm Minister Scialoja andererseits vor dcr Hand keine Rede ist, nud daß jedenfalls in dieser Frage die Initiative von italienischer Seite ausgehen muß. Nach' dcm jedoch dic italienische Regierung bci cincin Handelsverträge auch die politische Anerkennung seitens' Oesterreichs als cwiKlitio ^inu i. Die Or« dcnsdckoratioucn siud dcn Vorgcuauntcn am 9. d. M. durch ciucn Flügcladjulaulcn Sr. Majestät übcrbracht worden. Trieft, 13. Jänner. (Dcb.) Ich haltc Sie schon iu ciucm srühcrcn Berichte anf den Umstand anfmerksam gemacht, daß die 30.M0 Seelen zählende slavische Äc-völkernug unseres schon von dcr Natur sticsmüttcrlicli behandelten Terriloriums auch vom Ministerium Bach im Statute vom Iahrc 1850 stiefmütterlich bedacht wurde nnd nur fechö Dcputirte im Landtage zählt, während dic doch nicht viel ülicr das Doppclte zählende Bürgerschaft dcr Stadt achtmal so viel Vertrctcr hat, nämlich 48! Zu dicscm uuachcncilichcn Ucbcrgcwicht hat dic Stadt auch uoch dic Vortheile, wclchc Rcich-thnm, Ansehen, feinere Iutclligcnz verleihen, für sich. Die Uugcrcchligkcit, welche die damalige Rcgicrnng bc« ging, sncht dic jctzigc wicdcr gut zn machen, und in dcm ncncn Statute für die Stadt Trieft, welches dem Landtage als Regierungsvorlage zugestellt wurde, und dic eben jetzt von einer cigcncn Kommission desselben gc« prüft wird, schlag^ die Regierung vor, daß dic Zahl dcr Vcrlrclcr dcs Territoriums im Landtage von sechs auf 14 vermehrt, dagegen die Zahl dcr städlischcn Dc< pulirtcu von 48 auf 40 vermindert wcrdc, Die Go sammlzahl dcr Dcpntirtcn, 54, bliebe dieselbe. Der Vorschlag dcr Rcgieruug ist gcwiß cin schr billiger, uud doch wird derselbe auf einen lebhaften Widerstand im Landtage stoßen. Es wird gewissen Leuten so schwer, dem slavischen Elemente im Küstcnlandc gerecht zu wer« der, abcr cs ist vergebens, cS ist bereits zum Bewußtsein gelangt nnd fest entschlossen, auch sciuc durch das nene System ihm gewährten Rechte znr Geltung zn bringen. Die Slavcu bilden im Knslenlandc, Görz, Tiicst 96 und Istricn, wie auch in Dalmatien cine ungeheuere Majorität und werden sich keine Zurücksetzung mchr gefallen lassen. Innsbruck, 10. Jänner. Ueber den Besuch der Innsbrncker theologischen Fakultät wird den „Köln.Bl." geschrieben: Iin laufenden Semester werden die Vorlesungen, welche von nenn Professoren aus der Gesellschaft Jesu gehalten werden, von 177, theils ordentlichen, thcilö anßerordenllichcn Hörern besucht. Von diesen gehören U.", dcni Kaiscrthnm Oesterreich, 84 anderen Staaten, namentlich dcntschcn, dann der Schweiz und Frankreich an. Weiter flehen 87 Hörcr bereits in einem Ordcnsvcrbandc (M sind Scholastiker der Gesell« schaft Jesu), die anderen W vertheilen sich anf 2l) Diözesen. Von jenen ikandidaten, die nicht einem der hiesigen Ordcnöhänscr angehören, lebte der bei weitem grö-ftcrc Theil (nämlich l»1) in dem unter der settling der Jesuiten stehenden Konvikte zum h. )lilolaus, !>4 wohnen als Extcrnistcn in Priuathänscrn. H>est, 15». Jänner. Heute ist an den Magistrat der Stadt Pest eine Zuschrift Sr. Exzellenz des Ta-vcrnilns hcrabgclangt, zufolge welcher Ihre Majestät die Kaiserin für die im Namen dcr Pester Bevölkerung dargebrachten Glnckwnnfchc des Magistrats zn Allerhöchst-ihrc,n M'l'lirtvfcste huldvollst Allcrhöchstihreu Dank aus« zudrücken gerührten. — Der Ofner Magistrat wird nächsten Mittwoch nnlcr Zuziehung dcS Vürgcrausschnsscö eine Plenarsitzung abhalten, um die Aufhebung dcr Mi» litär^cliition bei Stenereintrcibnngen zn veranlassen nnd dahin zu wirken, daß die Stcneicintrcibung wieder uach dein bis l8»>l bestandenen Modus bewerkstelliget werde. — Dcr Pestcr Bürgermeister, Herr illotlcnbillcr, hat hcnlc die Leitung seiner Amtsgcschüftc wieder übcrnon,-mcn. — Dem „Idöt Tanuja" zufolge sind znr Errich-tung des Pester Thiergartens bereits 5'.1.80d fl. cingc-flosscn und dürfte derselbe im Monat Inni eröffnet werden. Arrant, 1<^. Jänner. Sc. E^cllcnz der Patriarch Maöircmc ist henlc früh mit dem Stcinbrücker Train liier angelangt. Am Bahnhöfe ward derselbe von mch« reren geistlichen nnd weltlichen Würdenträgern und vielen Mitgliedern der gricch.' orient. Gemeinde mit Zivius begrüslt. Dcr gricch..orient. Karlstädter Bischof ')iilo. l^jeuie nnd dcr Vandlags-Vize'Prüsidcnt Scptcnlvir Dr. Subotic begrüßten Se. E^etlenz mit einer Anrede, welche vom letzteren erwiedert wurde. Sc. Exzellenz wurde sodann von Allen bis zu scincm Absteigequartier begleitet und nochmals ehrerbietigst begrüßt. Ausland. Frankfurt, l5>. Jänner. Die „Europe" meldet: Letzter Tage habe ein Notenwechsel zwischen Drouin de ^hnys nnd Lamarnwra bezüglich dcr September-Konvention stattgcfnnden. Die Note des französifchcn Viinislcrs erinnert an die Befürchtungen des Papstes gelegentlich des NcnjahrscmvfangcS dcr französischen Offiziere, bezüglich des Eintreffens dcr italienischen Truppen nach dcr Ränmung Roms, nud dcr Anspic» lnngcn gewisser italienischer Staatsmänner und italieni« scher Ionrualc, Italien sei nach dcr Ränmnng 8tomS der seinerseits bci dcr Sefttember-llonuention eingegangenen Verpflichtungen frei; sie wiederholt, die Politik dcS Kaisers fei eben so besorgt fnr die Unabhängigkeit des Papstes, als für die Reorganisation Italiens, nnd erklärt, Frankreich werde weder eine Vcrlctznng, noch eine Vcrnndcrnng dcr September« Konvention gestatten, ^amarmora habe in einer Note an Nigra geantwortet, nach dcrcn Kcnntnißnahmc Herr Drouin dc ^huys sich befriedigt erklärte. Berlin, 15. Jänner. Die Eröffnnng des Land« tagcs durch ViSmarck faud hentc statt. Die Eröffnungsrede hebt die günstige Finanzlage und die befriedigenden wirtschaftlichen Znständc des Bandes hervor. Da nach den mehrjährigen fruchtlos gebliebenen Verhandlungen über die Hccrcovorlagcn von dcr Wiederholung solcher Vorschläge ein ersprießliches Ncsnltat nicht zu erwarten sei, so bleiben die bisherigen gesetzlichen Bestimmungen einstweilen belassen. Die Regierung hält an der kräftigen Fortenlwickclung dcr preußischcu Seemacht fest nnd dcr daranf bezügliche Gesetzentwurf wird neuerdings vorgelegt werden. Die Beziehungen zn den auswärtigen Mächten seien befriedigend. Preußen habe, im Besitze Schleswigs nnd durch seine Stellung in Holstein, ans-reichendes Pfand dafür, daß die fchlicßlichc Entscheidung über die Elbehcrzogthümcr nnr in einer den dentschcn Nalionalintcrcssen uud den berechtigten Ansprüchen Preußens entsprechenden Weise erfolgen werde. Dcr König sci entschlossen, dieses Pfand bis zur Errcichnng des angedeuteten Zieles unter allen Umstäudcn fcstznhaltcu. Die Rede fordert die Mitwirkung ocö Landtages zur Auöführuug des Nord-Ostscc.Kauals, hegt die Zuvcr-ficht, daß die Häuser des Landtages dcr Krone cinmü» thig dic Hand bieten werden, nm die Lösung dcr uatio-nalcn Aufgaben fördern helfen, welche dem preußischen Staate vermöge feiner Beziehungen zu den Elbchcrzog-lhümcru im verstärkten Maße obliegen. Die Rcgicrnng fei nbcrzcngt, daß bei unbefangener, leidenschaftsloser Prüfung des Erreichten und mit Hilfe des ^anvtages noch Anzustrebenden genug Zwecke und Ziele gefunden werden müssen, in denen alle Parteien sich eins wissen. Segen nnd Erfolg werden den Berathungen nicht fehlen, wenn das Haus von dem Wnnschc getragen sei, diese EinigungSpuntte zn suchcu uud festzuhalten. Florenz, 15). Jänner. Die amtliche Zcilnug meldet, daß dcr König von Preußen dem Könige Viktor Emmanuel den Schwa>zcn Adler-Orden verliehen habe. AnS Mailand wird dcr „Allg. Ztg." geschrieben: Kossuth versucht sich zu rührcu und bei dcr Emigration gcgcn dic Verständigung Uugarns mit Oesterreich Pro« paganda zn machen. Allein er steht völlig isolirt da; daS Häuflein nngarischer Emigranten in Italien ist anf sehr wenige Personen zusammengeschmolzen, die unter einander nneinig sind, nnd die Emigration, welche früher als ein Pvpanz betrachtet wnrdc, hat heute alle nnd jede Bedcntnng verloren. Die in Italien lebenden Ungarn selbst betrachten Kossnth als den für immer nnnütz gewordenen Mazzini ihres Vaterlandes, und viele der-selben gingen gerne zurück, wenn sie es nur, ohne sich zn lompromitlircn, lhnn könnten. Mexiko, 10. Dezember. Ihre Majestät die Kai-serin ist am 22. v. M. im Hafen von Sisal ^))uealan) angckommcn. Dcr Empfang von Seilen der auf dcm Molo befindlichen Bevölkerung war cnthnfiaslisch. Eine Deputation des Klerus empfing Ihtc Majestät bei dcr handling. Sc. Majestät der Kaiser hat beschlossen, die AonS dcr inneren konsolidirtcn Schuld einlösen zu lassen. Eö sind zu dicscm Zwecke monatlich 100.000 Piaster angewiesen, Sc. Majestät geht hicbci von dem Grnndsatzc ans, daß Mexiko immer mehr an Kredit gewinnen müsse, wenn es seinen früher abgeschlossenen Verbindlichkeiten nachkommt. — Die Dissidenten wnr-den mit großem Verluste vor Monterey zurückgeschlagen. Major Goze befindet sich in Oajaca, General Brin-court iil Ehihuahua. Die Nordgrcnzc ist rnhig. Üaibach, 18. Jänner. In der am 16. Jänner d. I. erschienenen 31 ten Nummer dcr „Presse" ist unttr dcr Nnbrik „Telegramme der Presse" folgender telegraphischer LandtagSbcricht ans ^aibach zn lesen: „Der Statthalter beantwortet die Interpellation der flovcnischcn Abgeordneten, betreffend die Festsetzung eines Grundbesitzers dnrch einen Beamten des Bezirks« amtcs, in dem Sinne, daß gepflogene Erhebungen diese Maßregel als eine gesetzliche Ahndung dcS verletzten A m tsg cheim n i sscs herausstellen." Znr Berichtigung weisen wir unsere Leser anf die betreffende Stelle des Landtagsbcrichlcs vom 15. d. M. in der Nummer 12 dcr „^aibachcr Zeitung" hin uud fllgcn bci, daß, nachdem hiernach die Bestrafung cincS Gcrichlszengen wegen Verletzung des A m t S a n fchcn s des Untcrsuchuugsrichtcrs gcfchah, dicfcs Wort offenbar mit dcm im Tclcglamm gebrauchten Worte „AmtS« geheimniß" verwechselt nnd hicdnrch obiger Irrthum veranlaßt wnrdc. Hagesneuigkeiten. Dcr Vcrwaltungsrath dcr t. t. priu. südnorddeutschen Verbindungsbahn hat den nach Paris zu befördernden Ausstellungsgütern, wenn sie mit Zertifikaten der Filialtomitecs versehen sind, für den Hin- und Nücktraus-Vvrt den ermäßigten Frachtsatz von 1 tr. pr. Ztr. und Meile als gewöhnliches Frachtgut, uud 3 tr. als Eilgut , für, lebendes Vieh jedoch dcu ermäßigten Tarifsatz von I V2 kr. vr. Ztr. uud Meile bewilligt uud den Begleitern des Viehes die Fahrt mit eiuer halben Fahrkarte dritter Klasse gestattet. — Aehuliche Vegüustiguugcu wurdcu zu gleicher Zeit uou dcu Tireltioucu der l. t. vriu. Theißbahu uud dcr ersten ungar. Preßburg-Tyruauer Eisenbahn, sowie uou der Douaudamvsschisffahrt ertheilt. — Tic „Mor. orl." will erfahren habcu, daß das kaiserliche Gescheut eines Vrillantriuges au den ÄeichZraths' abgeordueteu Dr. Autou Nygcr aus dem Anlasse erfolgt sei, daß Dr. Äyger Er. Majestät cm wcrthvolle^ Vildniß dcr Kaiserin Maria Theresia gewidmet hat. — Die vom Randlage der Stadt Trieft augcnummeue Adresse au Ee Maj. dcu Kaiser wurde am 15. d. von der betreffenden Kommission, dcu Herr» Podesta au der Spitze, Sr. Exzellenz dem Herrn Statthalter überreicht. — Der Gcmrmdcrath der Stadt Kladno wählte den Herrn Staatömmister Grascu Aelcrcdi und den Hcrru Grafen (5lam-Martiuic zu Ehrenbürgern. — Der Gemeiuderath der töuigl. Stadt Gaya (Mähren) hat den Veschluß gesaßt, für arme Schüler des da-sclbst zu crösfncudeu Gyiuuasiums eine Stiftung uuler dcm Nameu „Äclcrcdi-Stipcudium" zu griiudcu; zugleich winde dc>u Herrn Staatsmiuister das Greubürgerrecht der gcuauu-ten Stadt verliehen. — Nach eiucm Telegramme der „N. Frdblt." aus Prag ist Tldalbert Lauua, einer der ersten industriellen Unternehmer der Mouarchie, am 15. d. M. Nachts im Alter uou 01 Jahre» au ciuem orgauischeu Herzfehler gestorben. — Seit Neujabr habcu iu Wien etwa fünfzehn Fleisch« selcher das Gcwerbcbcsugmß zurückgelegt, uud zwar wegen totaler Geschäftsstockung, weil aus Furcht vor Trichiueu sehr weuig Schweinefleisch verlaust wird. — Graf Nheocy wurde am 0. d. auf der Reise von seinem Gute Szt. Tcmelcr nach Hermauustadt vou drei Die Frauen in Amerika. .1. 8. Wenn ein Bewohner dcr amerikanischen Stadt Boston jene österreichische Zcituug zu Handen bekommt, in welcher ein Krinolinenfrcuud öffentlich bittet, man mögc die weggeworfene Zigarre stctS auslrctcn, damit die langcu Echlcpptlcidcr unserer Damen nicht in Brand gerathen, wie dicS unlängst geschehen sci, so muß er nus Europäer für Barbaren halten; denn in Boston ist das Rauchen anf der Gasse aus pnrer Höflichkeit gcgcn dic Damen streng verboten. In Städten, wo dieses Verbot nicht besteht, zieht wenigstens jeder Nauchcr, sobald er an einer Dame vorbeigeht, den Glimmstengel aus dem Munde. So wie bci Volksfesten in Wien dem Gedränge dadurch vorgebeugt wird, daß Alle, welche z. A. die Stiaße hinauf gehen, rechts, und dic ihnen Entgegen« kommenden links schreiten, so findet man iu Amerika stets den Usus in Ausführung, daß dic Damen an den Hänscrn, die Männer auf dcr Fahrseile des TrottoirS gehen. Bei dcr Begegnung grüßcu nicht etwa die Herren, wie iu Enropa, sondern die Damen. Ihnen stchl dic Initiative zn, sie sind dcr herrschende Theil dcr Gesellschaft. In Boston würde ein Kutscher eingesperrt, wenn cr auf den Wink einer Dame, welche quer über die Gasse gehen will, nicht augenblicklich anhielte. In dcr vcr. lehrreichen Stadt geschieht cö wegen dieses Höflichkeits« gcschcS oft, daß eine ganze Reihe von Wagen ins Stocken geräth. Das barbarische Enrova ränmt den Damen erst dann einige Freiheit ein, wenn sie unter Bcglcilnna, ihres Mannes öffentlich erscheinen. In 'Amerika ist es beinahe umgekehrt. Will uämlich ein Herr wegen dringender Geschäfte nicht anf eine dcr Pfcrdeciscnbahnen ^m^) mit Herrensalons warten, die neben den Stcll-wagen den inneren Vcllchr dcr Städte besorgen, da es nur sehr wenige Fiaker gibt, fondcrn in einen Vady-^ars einsteigen, so ist ihm dies nur dann gestaltet, wcnn cr in Begleitung einer Dame erscheint. ES darf dagegen jede Dame in Mäuncrwaggons einsteigen, anch wcnn diese vollständig bcsrtzt sind. Dcun in dicscm Falle vcr» lassen so viele von den dcr Thnrc znnächst sitzenden Hcrrcn den Salonwagen, als Damen einsteigen wollen. Die noch geduldeten Hcrrcn beseitigen nun augenblicklich ihre Zigarren uild räumen den Damcn dic besten Plähc ein, zichcn ihre Füße nntcr ihre eigenen Sitze nnd spncken in ihr Taschentuch, nicht auf den Boden. Dieses Benehmen ist i„ vielen Waggons, wie bci uns die Fahrpreise, auf einem Täfclchcn vorgeschrieben. In Amerika besuchen die Damcn daö Gasthaus, ohne dazu der Männer zu bedürfen. Sie bleiben jedoch in demselben nicht etwa einige Stunden, sondern Wochen lang. Im Hotel sind für sie eigene Appartements hergerichtet. Spciscsalons, Schlafzimmer, Musilsalons, Bäder, alles hängt zusammen nnd bildet ein von den übrigen Theilen dcS Gcbändcs streng abgeschlossenes Ganze, über dessen Eingang das Wort zn lesen ist: Dcr Portier öffnet keinem Manne die Thüre zn dcm Damenhotel, anßcr er erschiene nntcr dcm Schutze seiner Fran. Will ein Amerikaner seine schmollende Ehehälfte besänftigen, so crlanbt cr ihr, einen Monat im Hotel zn leben. Will cr fodann einmal mit ihr sprechen, so kann dies nur in dein eigens dazu bcstimmtcu Parlowr geschehen. DaS Hotel ist das Asyl aller männerflüch-tigcn Francn. Hier finden sie einen Komfort und Lnrns, eine GcmüthSrnhe nnd Unlcrhallnng, wie das eigene Haus sie selten zn bieten vermag. Ist dcr Zuspruch der Damcn größer, als die fiir sie bestimmten Nänmlichkcitcn aufnehmen können, so entfernt die Hotclucrwaltnng ohne wcitcrs einige Herren aus den benachbarten Lokalitäten und wandelt dicfc iil Damcu.Appartemcnls um. In manchen Hotels werden bci dcr Anlnnft der Eifcndahn erst dann Hcrrcn auf' genommen, wenn leine Dame mehr einspricht. DaS Klima nöthigt die Städter, im Sommer cii't Reise zn unternehmen. Aber wehe Jedem, dcr es wagt, dieselbe ohne ^ady anzutreten. Zwei ledige EnropiM' fnlircn mit einem verheirateten Janlce nach Ealstill Mountains, dcm amerikanischen Nlgi. Sie nahmen cine Extrapost, mit welcher sie von dcr Station dcr H»d' sonsbahn anf dcn Berg eilten, um den Omnibnsfen vol/ zukommen. Auf ihr Verlangen nach Zimmern sah s>e der Wirth eine Weile an und sagte endlich trocken>' „AlS GcntlcmcnS ohne Ladies muffen Sie warten" Und sie warteten von 10 Uhr Früh bis 11 Uhr Abends — uud mußten sodann im Sftcisesalon auf dem O^ 97 Wölfen überfallen. Tier Graf lödtete zwei um, den An-greifen, durch Schüsse, den dritten streckte cr durch Acil-hiebe nieder. fokales. — sserr Oberlicutcnant Quirln Leitn er, Mitglied df5 hiesigen historischen Vereins, zugetheilt im Gcncralslabc und Arscnalmnscmu, von scincm früheren Aufenthalte in Laibach noch bci Mancben in besten, Andenken, wurde vou Cr. Majestät dem Kaiser in Anerkennung seines verdienstlichen Wirkens auf wissenschaftlichem Gebiete zum Hauptmann zweiler Klasse im 57. Infanterie-Regiment, mit Ve-lassung in seiner gegenwärtigen Verwendung ernannt. -^. Gestern, als dem Namenstage des Probstcs und Echulrathcs Dr. Anton I arc, brachten die Lehrer dcS Gymnasiums nnd der Ncalschule mit den Direktoren an der Spitze den, hochwürdigm Herrn ihre Gratnlation in cor^M'n dar. Nachmittags halten die genannten Lehranstalten Ferien. — Tie schriftliche und mündliche Prüfung der Privatschüler am hiesigen l. t. Gymnasium für das rrste Semester des laufenden Schuljahres wird am :N. uud 5iA. Februar abgehalten werden. — Da^ Sän gerk ranz chen, von dem wir Montag berichteten, wird nicht am 29., sondern schon Donnerstag den ^5. d. M. stattfinden. — Uebermorgcn gibt Frl. Nittinger ihre Acnc-sizvorsl ellun g, wobei die hier in angenehmer Erinnerung stchcildc komische Operette „Mannschaft an Vord" (von Zajc) und der einaktige Schwank „Ein ungeschliffener Diamant" zur Ausführuug kommen werden. Die beim Publi-lum als Opercttensängcrin so beliebte Venefiziantiu darf bei der guten Wahl der Stücke sicherlich auf ein volles Haus rechnen. — Ein Pfanozcttcl über eine im Monate Oktober v. I. auf Namen Cerne im hiesigen Pfandamtc versetzte goldene Uhr wurde gefunden. Der Verlusttra'ger wolle sich diessalls bei der k. l. Polizeidircttion anfragen. — Wir erlaubeu uns auf die Annonce „Vortheilhastc Cpartassa" unferc P. T. Leser besonders ausmerkfam zn wachen. -^. Der Pädagog Franz Gerbec aus Inucrlrain, gegenwärtig in Prag, um feine musikalische Ausbildung im oortigcn Konservatorium zu vervollständige», wird, falls sich genug Adoimenlen finden, eine musilalischc Monalschuft „Lira, ^i0U«1v:v' herausgeben, welche dem Kirchengcfange und dem Vollsliede eine bcsolldere Ausmcrkfanlteit zuwen-dru soll. .^-. Sonntag deu 20. Jänner findet die Eröffn u n g ^/r (5 itavnica in N udolfs w c r t h statt. Die hiesige ^Uavni^ und der „Iuzui Eotol" werden, der an sie er-3a»gcncn Einladung entsprechend, sich den mit Vereinsfahnen bki dem Feste bcthciligen. Oettcntlichcr Dank, Allen «Junen, welcho M dum gostorn stattgehabten Leichenbegängnisse dor dahingeschiedenen Frau Anna Skodlar dio letzte Ehro erwiesen, sagt liier den wärmsten Dank die Familie Skodlar. Laibach, den 18. Jänner 18GG. Milde Gaben fur die Nothleidenden in Unterkrain wurden beim k. f. Lan dcs < Prä sid i nm erlegt: Bon dem l. k. ssreiSgerichtö-Präsidenten in Rudolfswcrth, Herrn Josef Ritter v. Scheuchcuslucl . . 5 ft, „ dem hochwürdigen Herrn ssauonilns Josef Pollukar........... -i ,. „ dcm hochwürdigen Hcrru Probstc und k. k. Schulrathc Dr. Anton Iaic..... 10 „ „ cincm Ungenannten........ 5) „ Zusammen . . 25 fl. Weitere milde Gaben werden mit Daul angenonlineu und nngefänntt ihrcr Vcsliimnuug zugcfilhrt. Aus icn Landtagen. Innsbruck, 15. Jänner. Dcm Landtage wird mitgetheilt, daß mit allerhöchster Entschließung vom 9. d. M. dcm vom tirolischcn Landtage genehmigten Entwnrf der Gcmcindcordunng nnd Gemeindewahlord-nung die allerhöchste Sanktion ertheilt wnrdc. Die An« träge des Ausschusses über die Ergänzung der Landes-nniucrsität durch Errichtung einer medizinischen Fakultät wurden angenommen. Der Mehraufwand ist mit 8000 fl. berechnet, wovon 5000 fl. das Land uno die Hauptstadt tragen. Die Mittheilungen der Statthat« tcrci über bcdcntcndc Anfforstnngcn werden znr bcfricdi' gcndcn Nachricht genommen. Agra»», 15i. Jänner. In der heutigen Landtag«?' sitznng wurden verlesen: Ein Erlaß der Hofkanzlci, worin eröffnet wird, daß der vom Landtage unterbreiteten Repräsentation wegen Entscndnug von Dcpntirtcn auß dcm Petcrwardcincr 9tcgimcnt zu dem gegenwärtig tagen» den Landtage nicht willfahrt werden könne; ferner eine Adresse des Komitee uä lw0 nnd endlich die Adresse dcS Advokaten Dr. Stejancvic; cs wird beschlossen, letz. tcrc zn drucken, zn vertheilen nnd dcr DiStnssion zn unterziehen. Neueste Nachrichten nnd Telegramme. Pest, 16. Jänner. Die Akademie beschloß in ihrer gestrigen Abcndsitznng an Se. Majestät den Kai« scr Maximilian von Mexiko ein Daukschieiben für das der Aladcmic verliehene Geldgeschenk zn richten. Paris, 15». Jänner. Dcr „Abend - Monitcnr" meldet cmS Madrid vom 11.: Prim soll in dcm Gebirge von Gnadalnpc umherirren. — Die Madrider Ionrnale melden, Admiral Pareja soll sich entleibt haben. — Prim soll sich hundert ililomelcr weit von dcr portugiesischen Grenze befinden. Die Garnison von Badajoz marschirt ihm entgegen. Madrid, 15. Jänner. Die Insurgenten fahren fort, sich eiligst geacn Portngal zurückzuziehen, lieber» all herrscht Ordnung. London, Itt. Jänner. „Mormug-Star" vcrsi« chcrt, Kaiscr )tapolcon habe dcm Nabiuctc von Wa« shington crllärt, wenn dieses den Kaiser Maximilian anerkenne, sei Frankreich zur Ränmnug Mcz.ito's jederzeit bcrcit. Kopenhagen, 1l">. Iäuucr. Die offiziöse „Vcr< liugsche Ztg." erklärt in ihrcr Rcvuc alle Gerüchte von Anträgen däuifchcrscits auf Jutcrocution dcr Schlitz« mächte in Griechenland für nngcgründct. Dcr König von Griechenland baue fest auf die Vaterlandsliebe des hellenischen VollcS nud cinc günstige Gestaltung dcr Zukunft. — General Oj'holm ist nach Mexiko, Graf Mollle'Vregenstrct nach Brüssel entsendet worden; dieselben überbringen an beide Höfe den Elcphantcnordcn. Telegraphische Wechselkurse uom 17. Jänner. 5>pcr,;. Metnlliques 02.95. - 5iperz. National Aulehen «6.75i. — Bankallien 75>7. — Kreoitaltim 151.7«). — I«<;0er Anleihe ,^4.70. - Silber 101.7'), -. ^ondou 104.<;0. - K. l. Dutattu 5. Oeschasts-Zeitung. itaibach, 17. Jänner. Auf dem heutigen Marlle sind erschienen: l» Wagcu mit Hen und Stroh (Hen 74 Ztr. 79 Pfd., Stroh 10 Z!r. 7Ü Pfd.), 36 Wagen und « Schifft (41 Klaftr) mit Holz. DurchschnittS-Prcise. Äilt.. M«z.. Mlt.- Mgz.« st.! lr. ft. lr. fl. lr. fl. lr. Wnzeu pr. Mctzcn-------4 4 Vnttcr pr. Pfund - 48------- Korn „ -------2 75> Eier pr. Stillt — 2 - — Gerste „ —-- 2 25> Milch pr. Maß -10 — Hafer „ — — 174 Rindfleisch pr. Pfd. -^l<> —— Haldsrncht „ ------2 95 Kalbfleisch „ -!i8—— Heiden „ ------2 37 Schweinefleisch „ -16 — — Hirse „ —,— 2 42 Schöpsenfleisch „ ------— — Kuiiinch „ — — 2 55, Hähndcl pr. Stilck — 35» - — Erdäpfel „ 140 -— Tande» ,. __ 13 _-. Linseil „ 5-------— Heu pr. Zentner 1 5>s) - '— Erbsen „ 4 5»—^ Stroh „ iZo__ Fisolen „ 5-------— Holz, hart., pr,Klst. — — 8 5>0 Rind^schmalz Pfd. — 5i l—!— — weichet«, „ -------<^ 50 Schweinefchmalz„ — 40------- Wein, rother, pr. Speck, frisch, „ — 20-------! Eimer------13 — — geräuchert „ — 36-------,! — weißer „ —,— 14,— Rudolfswerth, 15. Icinmr. Die Durchschnitts - Preise stellten sich nuf dein heutigen Marlte, wie folgt: ss. lr. fl. lr. Weizen Pr. Mchcn 4 4» Butter Pr. Pfnud . — ^ 45» .llorn „ 3 30 Eier pr. Stück . . — 1 j Gerste ,. 2 40 ^ Milch pr. Maß . — 10 Hafer „ 1 00, Rindfleisch Pr. Pfd. —13 Halbfrucht „ 3 20 Kalbfleisch „ —'20 Heiden „ 2 20 Schweinefleisch „ — 20 Hirse „ 2 20 Schöpsenfleisch „ — — «nturn!^ „ 2 60 Hcihudcl pr. Slilck — 30 Erdäpfel „ 1 «0 Tauben „ — l« linsen „ 4 20 Heu pr. Zentner . 2 5)0 Erbsen „ 4 W Stroh „ . 1 <;»' Fisolen „ 4 50 Holz, hartem, pr. Klft. 0 20 Rliidi0 4- 1.8 windstill ! halbhcitcr "'^ 10.. Ab. 329.i.<: — 1.» windstill ! Nebel , ^kgen Nach 6 Uhr Morgens etwas Regen. Gegeu Mittag Aufheiterung. Sonniger Nachmittag, Thanwelter. Wollcnzng ans NNW. Verautwortlicher Redakteur: Ignaz v. Klcinmayr. l>^ schlafcn. Ihr Frennd, dcr verheiratete Yankee, cr-^ "t ciu Zimmer. ttl>" ^!'^^'^ Fl'enndc werden nun anSrnfcn, es fei un-de/^^- sul) jcdcö Nciscocrgnügcn dnrch dic Mitnahme ^. 6la„^ ^tz lästige Tragen von Mäutcl», Shawls, ^.,^Ueln und die Besorgung von Koffern crkanfcn zu lim? ' ^"'^ ^^'^ diesen Apparat gchcn unsere Frauen ^,^ ^ ^on der Stelle. Auch die amerikanischen nicht, sei, '^ fürchtet sich kcin Maukec vor dcr Aui?rüstnng l>öf^ ^"^1, ocnil die Eiurichtliugen auf den Vahu» nie !^""^ ^'uuiliusscn — Extrapost benutzt man fast iib cnlhclien ihn jeder Plackerei. Jeder Reisende Bci, !"^'" Gepäck l'cim Eintritt in den Bahnhof, i)^ " ^lngnngsthorc stehen zwei Pcrsoucn, von denen Nlarf^ ^^^ ^^'päck übernimmt, die audcrc dafür cinc hat s s ""^bcilt. Dcr Cigenthüincr übernimmt dieselbe, ü, d/ ^ ""s beu amerikanischen Eisenbahnen duktcu, 5 ^^nonklasfc gibt, so schneidet dcr Kon-Billcic al ^"^'N'cr von einem Bogen eines dcr So viel? k -I'^ ^"e werden nicht znrückgcgcben. ^llcschu.^"'s 7" der ssoudultcnr von scincm Bogen zahlen. )"' so viclc mnß cr dcr Verwaltung bc. ^eit geH^^""^'' '" Amerika bei keiner Gelegen- staliouen wli ^. "^'"lc gibt cs nnr an den LVcchscl- °"l dic Ellanin 's, ^'''"'dcn auf den Zug, nicht aber ""'V, einsteigen zu dürfen, warten müssen. So einfach wic die Ncbcrgabc geht die Nilckgabc dcS l^rpäckcs vor sich. Dieselbe wird nicht dnrch die Bahn-, sondern dnrch eigene Gesellschaften, die sogenannten EMeb.Eompanicö, bewerkstelligt. Auf jcdcm Zuge fährt ein Expreßbcamtcr mit, dcr vor jeder Stution die Waggons abgeht nnd sich znr Besorgung dcs Gc< päckeö anbietet. Man überreicht ihm die am Eingänge dcö Bahnhofes erhaltene Marke dcr Bahuvcrwaltnng sammt dcr Adresse nud nimmt dafür cinc Marke dcr Expreß»Eomvany in Empfang. Oft noch, ehe dcr Amerikaner seine Wohnung erreicht, ist scii, Gepäck iu derselben schon angekommen. Die Gesellschaft besorgt es auf ihrem Wagen. Die amerikanische Dame niunnl in den Waggon nichts mit, als cinc kleine Handtasche, dic übrigens noch ^ dcr Manu trägt, und cincn Sonnenschirm. AllcS übrige Gepäck hat sie in ihrer — Arche. Denn cinc wahre Arche muß dcr riesige Rciscloffcr dcr Amerikanerin gc-nannt werden. Da jeder Reisende nnr ans Eine Gc. päcksmarlc Ausprnch machen kaun, so sahen sich dic LadicS genöthigt, alle ihre Habscligkeitcn in cincm Koffer unterzubringen. Dieser nahm daher cinc nngc> hcnerc Dimension an. Er bcslcht nuS unzähligen Fächern nnd Lagen. Von Toilctlcsachcn braucht eine Dame nichts bci Handen, denn sie findet alles Nöthige in dem Toilcttcgcmach, das in keinem Lady.Ears fehlt. Es ist mit cincm Vorzimmer versehen und auf das clcaautcstc eingerichtet. Während in Europa jede Dame zittert, wenn sie allein eine Neisc unternehmen muß, steigt die Amerika« ncrin heiter nnd flink in den Waggon. An jedem Herrn findet sie cincn Diener, cmch wenn sie mit dcr Venus keinen Bnnd geschlossen nnd den Gürtel dcr Grazie nie gctragcn hat. Die allgemeine Achtung dcr Frauen ist ihr bester Schntz. Das Gepäck verursacht ihr leine von den vielen Unannehmlichkeiten, welchen feinet« wegen lmscrc Damen ansgcsctzt siud. Und begnügt sie sich nut der landesüblichen Höflichkeit nud Dienst-fcrtigtcit nicht, so gcbrancht sic dic Gewalt, welche ihr, alö ciucr Lady Amerika's, über die Männer nach der Auschanuug dieses merkwürdigen Volles mit allem Rechte zusteht: sie erwählt sich aus dcu Männern, welche cin Reiseziel in ihrcr Richtuua verfolgen, einen Protektor. Zwar gelaugt dieser unr durch die Dame in die Damen« salons dcr Bah», dcS Dampfschiffes, dcö Hotels, gilt bci Wirthen, Portiers nud Damen nnr deshalb ctwas, wcil vor dcr Null scincs elenden maskulinischen Dafcins die Existenz der Lady als Einser steht; zwar ist die Lady auch ohnc dieses Gcschövf ihrcr Gnade außer aller Gefahr, wo immer sie sich befindet; zwar reist sie anS ciucr Sladt in die andere bcqncmcr, als die Rnssiuucn bci ihrcn Sparzicrgängcn anö ciucm Zimmer ins audcrc; aber sie wählt sich drch cincn Protektor — wcil sie doch uoch immer cin Ncib ist, wenn anch cin amcrika« nischcs nud in Amerika. Sie fürchtet sich eben. Der Amerikaner thut alles, nm den Damen Zuversicht ein-zustoßen, ihnen Mnlh und Freiheit zn gcbcn, aber das Weib snchl den Herrn, cs will ans seine Unabhän« giglcit^ verzichten, nm wahrhaft frei zn scin. Denn nur im Anschluß liegt das Lcbcn, die Einsamkeit bringt t>cu Tod.