1451 Amtsblntt ;nr Laibacher Zeitung Nr. 203. DomlelsNlg dlli 5. September l872. (Ü29—1) Ni. 6064, Kundillachliilg. ^ Als See-Aspkanten lvcrden in S. M. Kriegsmarine Jünglinge aufgenommen, welche das 17. Lebensjahr erreicht, das 1!). nicht überschritten, die -Studien an ^imr Oberrealschule oder einen Obergym-nasiilm absoviert haben, mit Zeugnissen zum min besten der ersten Klasse und in den mathematischen ' Lehrgcgenstandcn mindestens mit „genügend" claf-! sificiert, fcrners physisch zum Sccdienste tanglich! sind und die Ansnahmsprüfung mit gutem Erfolg bestehen. Die Aufnahmsprüfung umfaszt: ». Arithmetik: Theilbarteit der Zahlen, gemeine und Deciiualbrüchc, Potencicren, Ausziehen der Quadratwurzel mit den brauchbarsten Abkürzungen, Verhältnisse, Proportionen und deren Anwendung, Kettensatz, Durchschnittsrechnung. d. Algebra: Die 4 Grundopcratiuncn, Potenzen, Wurzeln, Proportionen, Logarithmen, Gleichungen, bis inclusive der des zweiten Grades, Reihen, Kettenbrüche, binomischer und polinomischer Lehrsatz. <»., Geometrie: Planimetrie mit Inbegriff der Hcmptcigenschaftcn der Kcgelschnittsliuie, Stereo metric, ebene und sphärische Trigonometrie, Anwendung der Algebra auf Geometrie, Anfangsgründe der analitischeu Geometrie. (I. P h y si k: Allgemeine Eigenschaften der Körper, Gleichgewicht und Bewegung. Eigenschaften der festen, tropfbaren und auSdehnsamen Körper, Akustik, Licht, Magnetismus, Elektricität und Warme. «. Geographie: Kenntnis der Erdoberfläche nach ihr« natürlichen und politischen Einrichtung, die für den geographischen Unterricht unerläßlichen Punkte aus der HcimatSkunde, specielle Geographie Europas, Eintheilung der Länder nach Böllern Und Staaten, Statistik Oesterreichs im Vergleiche zu den anderen Hauptstaaten. s. Geschichte: Uebersicht der Hauptbcgeben-heiten der Weltgeschichte in ihrem Zusammenhange, und wird hiebci die eingehende Kenntnis der Geschichte Oesterreichs erfordert. A. Deutsche Sprache: Schriftliche Aufsätze, Sicherheit und Gewandheit in klarer Darstellung der Gegenstände, Kenntnis der bedeutendsten Erscheinungen der neueren deutschen Literatur. Die Kenntnis fremder Sprachen wird eine besondere Berücksichtigung finden. Die an der Mcn-mc-Akademie in Fiume vor einer daselbst zusammenzustellenden Commiston abzulegende Prüfung gilt als mit Erfolg bestanden Nur in dem Falle, wenn der Bewerber aus allen Gegenständen zum mindesten mit „genügend" klassificiert wird. Vom Tage der Erncnmmg zu See-Aspiranten treten die Bewerber in den Genuß der Gage jährlicher 372 fl., mit welcher am Lande der Bezug des cumpctenten Quartier-, eingeschifft hingegen deS festgesetzten Schiffskostgeldes verbunden ist; außerdem erhalten dieselben bei' ihrer Aufnahme einen Equi Pierungsbeitrag von i(jl) fl. ö. W. Die Reise zur Ausnahmsprüf'nng haben dieselben auf eigene Kosten zu bewirken. Bewerber um die Aufnahme als Sce-Aspiraw ten haben ein schriftliches Gesuch an die Marine-Section des Neichs-Kriegs Ministeriums bis 30. September l. I. zu richten und diesem Gesuche beizuschließen: K- den Tauf (Gcburts) und HcimatSSchein; b- die Zeugnisse über erlernte Sprachen und über die zurückgelegten Studien überhaupt; "' die legalisierte schriftliche Zustimmung des Vatert? °der. Vormundes zum Eintritte in die Kriegs Marine; ä. cm von der zuständigen politische» oder polizeilichen Behörde au^chMes Zeugnis über das uubcscholtenc Vorleben des Bewerbers; v. das militär-ä'rztliche Zeugnis über die körperliche Tauglichkeit zum See- und Kriegsdienste, mit specieller Angabc des Sehvermögens nach dcu Weisungen der Normal-Verordnung vom 2tcn Mai 1872, C. K./M. S. Nr. 263 (Marine-Verordnungsblatt XIU. Stück und Verordnungsblatt für das k. k. Heer 26. Stück), welches von einem graduierten Militär-Arzte des dem Aufenthaltsorte des Bewerbers zunächst befindlichen Heeres' (Marine) Ergänzungsdezirks - Commando oder Truppenkörpers auszustellen ist, endlich, l. den Impfungsschein. Mit dem Gebrechen der Kurzsichtigkeit Behaftete sind von der Aufnahme als See-Aspiranten ausgeschlossen. Wien, im August 1872. Von der k. ll. Marine-Section des Hleichs-Kriego-Mnijleriumo. (315—3) Nr. 1143. Bestimmungen über die Abhaltung von Telegraphen« i!»brrursrn. Infolge einer Verfügung des k. k. Handels-Ministeriulus werden Telegraphcn-Lchrcurse für den Staats-Telegraphendienst unter folgenden Modalitäten eröffnet. ß «. Zweck der Telegraphen itehrcurse Der Zweck dieser Curse ist die Heranbildung von zur Eomplcticrung des Bcamtcnstandes der k. k. Staats-Tclegraphcn-Anstalt geeigneten Candida ten. K H. Umfnnst deS Unterrichtes. Der Unterricht wird durch dic von den betreffenden k. k. Telcgraphcn-Dircctionen zu bestim-mcuden Beamten ertheilt und umfaßt sowohl den administrativen, als den technischen Theil des Telegraphendienstes, letzteren in theoretischer und praktischer Beziehung. tz » Art der Abhaltung. Diese Lehrcurse werden bei den k. k. Telegra-phen-Directionen in Linz, Innsbrrck, Graz, Tnest, Zara, Brunn, Lcmbcrg und Czernowitz abgehalten. ß 4. Be,,,,,,» und Daucr. Die Curse beginnen anfangs Oktober 1872, und wird die Dauer derselben auf circa drei Monate festaesetzt. ß H Bewerbung um die Aufnahme. Bewerber um Aufnahme in den Curs haben ihre Gesuche bis längstens 20. September 1872 bei derjenigen der obgcnanntcu Telegraphen Dircc-tionen, in deren Sitz sie den Curs zu hören wünschen, einzubringen und darin die in dem folgen den H angedeutete Qualification nachzuweisen. Gejuche, welche nach Ablauf des obigen Termines einlangen, sowie jene von Bewerbern aus dem Civil- oder Militär- Staatsdienste, wenn sie außer dem Dienstwege, d. i. nicht im Wege der dem Bittsteller vorgesetzten Behörde eingebracht würden, könnten keine Berücksichtigung finden. ß . UnterrichtSgebühr. Jeder zum Telegraphen-Lehrcurs zugelassene Bewerber hat vor der Einfchreibung die Gebühr von acht (8) Gulden ö. W. bei der betreffenden Telegraphen-Direction zu erlegen, wogegen derselbe mit den erforderlichen Lehrmitteln unentgeltlich betheilt wird. Eine Rückstellung dieser Gebühr findet in keinem Falle statt, Wien, am 12. August 1872._______ (333—3) Nr. 1561. Eoncurs-Ausschreibung. Zur Besetzung einer in Folge Allerhöchster Entschließung vom 21. d. M. bei der k. k. Staatsanwaltschaft zu Graz neu creierten provisorischen Staatsanwalts-Substitutcnstelle mit dem Gehalte jährlicher Eintausend Gulden ö. N. wird somit der Concurs ausgeschrieben. Die Bewerber um diese Stelle hciocn lyre gehörig belegten Gesuche im vorgeschriebenen Dienstwege bis zum 21. Septmber l. I. bei dieser k. k. Oberstaatsanwaltschaft zu überreichen. Graz, am 28. August 1872. M. k. Vbcsstnatftnnwaltschnft. (33?^1) Nr. 870. Concurs. Zur Bl^tzung einer provisorischen Gefangen-wach'Aufschcrsstclle II. Klasse in der k. k. Man-ncrstrafanstalt zu Laibach, Mit der Löhnung jährlicher 20l) fl. und dem Genusse der kasernenmäßigen Unterkunft, nebst Service, dem Bezüge einer täglichen Brodportion von je I '/, Pfunden und der Montur nach Maßgabe der bestehenden Uniformie-rungsvorschriften, wird hiermit der Concurs blS zum 12. September 1872 ausgeschrieben. Die Bewerber um diese, m Gema'ßhett des § 4, IM. » des Gesetzes vom 19. Apnl 1872, Är. <:0 R. G. B., den anspmchsberechngten Unteroffizieren vorbchaltcne und nur m deren Ermanglung an andere verleihbare Stelle haben .hre gehörig belegten Gesuche unter Nachweisung ihres Alters, Standes, ihrer gewerbllchen und Sprachkcnntnisse, insbesondere der beiden Landesund ihrer bisherigen Dienstleistung bei der gefer tigten k. k. Strafhaus-Berwaltung zu überreichen. Laibach, am 3. September 1872. S. k. S'lrnflinus-Verwnltnng.