ŠTUD. KNJIŽNICA V MARIBORU ss 10632/ Ntju/'IS C * ■'Vt AWeikdencht ver in Marburg on der Drau. <4 i 'VP Erstattet vom Direktor Franz 3 w e i s I e r. — V - Verlag der L a n d e S - O b st - » n d W einbauschul e M a r b u r g. 'Burtjbvucfercl Aermonn Snircjcf & (sc., Bruci a. b. Mur. MARIBOR * Inhaltsverzeichnis. ooooo Seite I. Schulnachrichten über das Jahr 1912 13. 1. Das Schuljahr.......................2 Schülerverzeichnis..................2 Ausflüge ..............*............4 Studienreisen der Lehrer . . . 6 IahreSschlußprüfung..............6 2. Fachkurse...........................7 3. Besuche.............................8 4. Die Bücherei und Lehrmittel. . 9 5. Inventar............................9 6. Geschenke...........................9 II. Die Kulturen im Jahre 1913. A. Weinbau............................12 1. Witterungsverhältnisse und Entwicklung der Reben . . 12 2. Die Lese und Weinbereitung 14 3. Der Keller....................16 4. Neuanlagen....................16 5. Die Schnittweingärten . . 16 6. Die Rebschule . '.............17 7. Der Burgwald..................18 8. Schädliche Einflüsse, Krankheiten und Feinde .... 21 9. Versuche u. Beobachtungen 22 Das Ringeln der Neben. 22 Einige BehandlungSmetho-den dei mit Fehler» behafteten Weinen....................24 B. Obstbau............................26 1. Allgemeine IahreSübersicht 26 2. Das Verhalten einzelner Apfelsorte» bei Spätfröste» 28 3. Die Baumschule................28 Seite 4. Aufgetretene Feinde und Krankheiten sowie deren Be- kämpfung ....................29 5. Versuche....................30 6. Die Obsternte...............33 7. Die Obstverwertung . 33 C. Gemüsebau...................... 35 D. Acker- und Wiesenbau .... 37 1. Baumacker „Bei Fraß" . . 38 2. Am Meierhofe................38 Versuche: a) Kartoffelsortenversuch . . 39 b) MaiSsortenversuch.... 41 c) Äafersortenversuch.... 41 d) Weizensortenversuch ... 41 e) Versuch mit zeitigem Maisanbau . . . ...................42 f) Pferdebohnenversuch ... 42 III. Die Tierhaltung. A. Zuchtviehhaltung.................43 B. Nutzviehhaltung..................43 1. Rindviehzucht . .43 2. Schweinezucht...............45 3. Bienenzucht.................45 I V. Die Wetterwarte i. Jahre 1913. 1. Der Luftdruck...............47 2. Die Temperatur..............49 3. Die Dauer des Sonnen-scheines........................49 4. Die Niederschläge und Gewitter 50 V. Tätigkeit der Anstalt nach außen..........................51 Hauptgebäude der Landes-Obst- und Meinbauschule in Marburg Tätigkeitsbericht der Lum-Ut- iiliü WeiliüliMiile ln Morg. Erstattet vom Direktor Franz Zweifle r. -è" I. Schulnachrichten über das Jahr 1912/13, Das Programm und die Aufnahmsbedingungen der Anstalt werden de» Interessenten auf Wunsch kostenfrei zugesendet. 1. Das Schuljahr. Das 41. Schuljahr wurde am 15. September 1912 mit 43 Schülern und 2 Gästen begonnen. Während deS Schuljahres trat noch 1 Schüler ein, 5 Schüler verließen freiwillig die Anstalt, da sie in der elterlichen Wirtschaft wegen Arbeitermangel dringend benötigt ivurdcn, 1 Schüler mußte wegen wiederholter Aebertretung der §>aus-und Schulordnung ausgeschlossen werden. Am Ende des Schuljahres verblieben 38 Schüler und 2 Gäste. Von den 44 Schülern waren 41 aus Steiermark, 2 aus Wien und I aus Oesterr.-Schlesieu gebürtig. Voi» den Gästen stammte je einer aus Steiermark und Kroatien. Der Nationalität nach waren 13 Deutsche und 31 Slovene». Von den Gästen I Slovene und 1 Kroate. 30 Schüler waren Söhne von Landwirten, 14 solche anderer Berufsstände. Verzeichnis der Schüler am Ende des Schuljahres 19 12/13: 3. Jahrgan g. 1. Vrandweiner Friedrich aus Graz. 2. Ewisel Viktor aus Marburg. 3. Ianschek Josef aus Allerheiligen bei Friedau. 4. Kaučič Cyrill aus Iswanzen bei Radkersburg. 5. Krajnc Josef aus Kapellen bei Radkersbiirg. 6. Lah Franz aus Süßenberg bei St. Marein b. Erl. 7. Lorber Josef aus St. Peter bei Marburg. 8. Marsch Johann aus St. Veit bei Grobelno. 9. Mlineriü Ernst aus Al. Dreifaltigkeit, W.-V. 10. Pavlovič Josef aus St. Rochus a. d. Sottla b. Rohitsch. 11. Pečnik Franz aus Bojsno bei Rann. 12. Schmied Oskar aus Jägerndorf in Schlesien. 13. Stoklas Emmerich aus St. Andrä-Leskoweh bei Pettau. 14. Treiber Johann aus St. Georgen a. d. Pößnitz. 15. Weichhart Ludwig aus Spielfeld. 16. Wieser Ferdinand aus Aafning bei Trofaiach. 2. Jahrgang: 17. Crnfo Just aus St. Margarethen a. d. Pößnitz. 18. Egger Felir aus Rotwein bei Marburg. 19. Faktor Ignaz aus Seizdorf bei Al. Geist-Lotsche. 20. Aabjanič Leopold aus Jerusalem, P. Ivankofzen b. Friedau. 21. Jannig Anton aus Lembach bei Marburg. 22. Ketisch Matthias aus Kapellen bei Radkersburg. 23. Kmetič Johann aus Kranichsfeld bei Marburg. 24. Mejovšet Stanislaus aus Reka, P. Kötsch b. Marburg. 25. Muhr Franz aus St. Georgen a. d. Pößnitz. 26. Müller Franz aus Lugah bei Mureck. 27. Pečar Felir aus Anter-Täubling, Bez. Marburg. 28. Sabathy Johann ans St. Lorenzen ob Marburg. 29. Schneider Johann aus Jesendorf bei Luttenburg. 1. Jahrgang. 30. Bregant Joh. aus Ebenkreuz, Gem. St. Peter b. Marburg. 31. (Jopc Franz aus Ober-Pößnih, P. Leutschach. 32. Gajšek Johann aus Ponkivitzen, Gem. Ponigl a. d. S. 33. Jančič Johann aus Möstin b. St. Marein b. Erl. 34. Jan/.ek Johann aus Negami bei Rohitsch-Sauerbrunn. 35. Ogrizek Franz aus Kostreinih bei Rohitsch. 36. Podgoreleh Gottfr. aus Allerheiligen bei Friedau. 37. Risi Ferdinand aus Llnter-Retschitz bei Markt Tüffer. 38. Stuhee Johann aus Wollachnehen, P. St. Georgen a. St. Die Anstalt wurde von 18 Schülern, darunter 17 Slovene» und 1 Deutschen auf Kosten des Landes Steiermark besucht. Davon standen 11 im Genüsse von Landesstipendien und 7 waren Praktikanten. Außerdem genossen 14 Schüler nachstehende Freiplähe: 5 der steiermärkischen Sparkasse, 2 der Adlerskron'schen Stiftung, 2 der Bezirke Marburg und Rann, 1 der Sparkasse in Radkersburg, 2 des deutschen Schulvereines in Wien, 2 des Vereines Südmark in Graz. Das Schul- und Berpflegsgeld wurde von 7 Schülern ganz gezahlt, 5 genossen eine Ermäßigung auf die Aälfte. 1 Gast stand im Genüsse eines Freiplahes der kroatischen Landesregierung, 1 zahlte das Schul- und Verpflegsgeld selbst. Allen Behörden lind Körperschaften sei für dieses große Entgegenkommen, welches vielen jungen Leuten ihre Ausbildung erleichterte, der beste Dank der Anstalt ausgesprochen. Der U n ter r ich t wurde dem Lehrplan entsprechend erteilt, und zwar lehrte: Direktor Zweifler Weinbau, Kellerwirtschaft und einen Teil der Obstverwertung (Obst- und Beerenweinbereitung, Branntwein-und Essigerzeugung aus Obst). Fachlehrer Bruders unterrichtete in Obstbaumzucht, Obst-baumpflege, Formobstbau, Obstsortenkunde, Obstverwertung und Gemüsebau. Fachlehrer Zent sch erteilte Unterricht in Bau und Leben der Pflanze, allgemeine unti spezielle Pflanzenbaulehre, Tierzuchtlehre, Betriebslehre und Buchführung, Bienenzucht, Physik und Anstandslehre. Bürgerschuldirektor Philipe? gab Unterricht im Schreiben, Zeichnen, Geometrie und Feldmessen, sowie in Geschäftsaufsätzen. Volksschullehrer L e d i n e g lehrte Deutsche Sprache, Rechnen und Schreiben. Religionslehrer Petelinšek erteilte den Religionsunterricht. Ingenieur Czak unterrichtete in allgemeiner und Weinchemie. Die praktischen Unterweisungen wurden unter Aufsicht der Perren Direktor Zw ei fl er, Obstbaulehrer B r ü d e r s und Landwirtschaftslehrer Je nt sch, die gleichzeitig ihre ihnen zugewiesenen Betriebszweige leiteten, erteilt durch Rebmann und Kellermeister D o m a i n k o, Obstgärtner A p l e n z, Gemüsegärtner U r-bauet, Wirtschaftsaufseher F a sch alegg. Die Kanzleigeschäfte leitete der Direktor mit Unterstützung der beiden Fachlehrer. Als Kanzleigehilfin war Fräulein Olga Sucher tätig. Die Zahl der eingelaufenen Schriftstücke betrug 2228, jene der hinausgegebenen 2498, zusammen 4726 Stück. Das Kassabuch weist 1076 Nummern auf. Ausflüge. Direktor Zweifler besuchte mit den Schülern des dritten Jahrganges die Kellerei der Firma P n g e ( & R o ß m a it n in Marburg, wo denselben unter persönlicher Führung des Perrn Roßmann d. Ä. der vielseitige Betrieb einer großen Pandelskellerei vorgeführt und erläutert wurde. Ende Juli führte er und Rebmann Domainko den gleichen Jahrgang in das Rädkers bürg er Weinbaugebiet, woselbst die Teilnehmer an der Exkursion die Riede Oberradkersburg, Per-zogberg, Pöllitschberg, Weigelsberg, Pasenberg, Preßberg und Kerschbach durchwanderten. Verbunden mit fachlicher Belehrung hatten die Schüler Gelegenheit, die Entwicklung des Weinbaues in einem hervorragenden Gebiete kennen zu lernen und an Pand der gesehenen Beispiele ihre Urteilsfähigkeit zu erweitern. Den .Herren Pugel & Roßmann und allen denjenigen, welche zum Gelingen der Studienreise beigetragen haben, insbesondere den Aerren Clotar V o u v i e r, Vater und Sohn, Berthold B o u v i e r in OberradkerSburg, dein Aerrn Güterverwalter I. ^lucher aus Graz und dem Aerrn Realitätenbesitzer Bau m a n n aus Kindberg, welch letzterer uns seine umfangreiche Wcinbergsneuanlage in Pöl-litschberg (unter der Leitung Wuchers ausgeführt) zeigte, sei an dieser Stelle der Dank ausgesprochen. Am 19. Juni unternahm Obstbaulehrer Brüders mit Obstgärtner A p ( c n z und den Schülern des dritten Jahrganges einen Studienausflug nach Puntigam und L i e b e n a u, woselbst die Gemüsegärtnerei des Aerrn Johann C z e r v e n y mit ihrem ausgedehnten mtb musterhaft eingerichteten Betrieb besichtigt wurde. In Graz konnten durch das liebenswürdige Entgegenkommen des Aerrn Mödli nger die Einrichtungen der Samenhandlung Aans Koller am Murplay, sowie deren Filiale am Iakominiplah besucht werden. Rach Besichtigung einiger Sehenswürdigkeiten der Stadt wurden einer freundlichen Einladung des Aerrn Baumschulbesihers Wilhelm K l e n e r t nachkommend, dessen ausgedehnte Baumschulen in M e f-se n d orf bei Graz in Augenschein genommen, die eine Fülle des Interessanten und Belehrenden boten. Für die lehrreiche Führung seitens des Aerai Klenert und dessen Aerren Söhnen sei auch an dieser Stelle herzlichst gedankt. Am 25. Juni besuchte Fachlehrer J e n t s ch mit den Schülern des dritten Jahrganges die Besitzungen des Aerai B a eh l e r in Kranichsfeld. Auf den einzelnen Maierhöfen war es neben Gebäuden und den Viehständen besonders das Inventar, das den Schülern sehr viel Neues bot. Die Grundstücke, die auch besichtigt wurden, sind größtenteils erst in den letzten Jahren urbar gemacht, ans sumpfigem Od- und Aeideland in fruchtbare Aecker und Wiesen umgewandelt worden. Der Aerr Oberlehrer von Kranichsfeld zeigte den Schülern seinen Demonstrationöbienenstock mit Glaswänden, in dem das Leben der Biene gut beobachtet werden kann. Selten wird bei einem Lehrausfluge soviel Lehrreiches geboten, wie diesmal. Dafür sei herzlichst gedankt. Der Frühlingsausflug. Unter der Leitung des Direktors und unter Begleitung des Fachlehrers Brüders, des Obstgärtners Aplenz und Gemüsegärtners Urbanek wurde am 21. Mai mit dem zweiten und dritten Jahrgang eine Wanderung über S t. U r b a n i, über die vielgestaltigen aussichtsreichen Aöhen des Posrucks nach Ae tl. G e i st unternommen. Rach einer entsprechenden Mittagspause und eingenommener Stärkung führte der Weg durch den landschaftlich schönen Sturmgraben nach der Station St. Lorenzen, von wo die Rückfahrt mit Bahn auSgeführt wurde. Obwohl ein kalter Nordost und zeitweiser Regenschauer zuweilen unangenehm fühlbar waren, so vermochten sie die gute Stimmung der Teilnehmer nicht zu beeinträch- tigeir. Zur vollen Befriedigung aller verlief die an schönen Landschaftsbildern reiche Partie. Studienreisen der Lehrer. Mit Ailfc eines Reisestipendiums des k. k. Ackerbauministeriums wurde cs Direktor Zweifler ermöglicht, hervorragende Weinbaugebiete und Kellereien Angarns zu besuchen, ilebei' die Ergebnisse dieser Reise berichtete er ausführlich in einer Artikelreihe, welche in den „Landw. Mitteilungen für Steiermark" und später in Sonderabdruck erschienen. Dem k. k. Ackerbauministerium in^Wieu, dein königl. luig. Arfcrbaumimstei'ium, welches die Reise in der zuvorkommendsten Weise förderte und allen jenen Faktoren, die außerdem zum Gelingen derselben beigetrageu haben, sei auch an dieser Stelle der ergebenste Dank ausgesprochen. Die Iahresschlußprüfung. Sie fand am 30. Juli unter dem Vorsitze des Landeskulturreferenten im Landesausschusse, Sr. Exzellenz des Äerrn 'Franz Grafen Atte m s statt. Derselben wohnten bei : Als Vertreter der k. k. Statthalterei Dr. v. Reg bau er, k. k. Statthaltereirat, die Landtagsabgeordneteu Z. R e i t t e r aus Radkersburg, als Vertreter der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft in Steiermark, Bizebürgermeister Äeinrich W a st i a n als Vertreter der Stadt Marburg und Dr. Reger aus Marburg als Vertreter der landw. Filiale Marburg, Äerr Dr. Tau sch, Gutsbesitzer in Roßwein bei Marburg, als Vertreter der Gemeinde Kartschowin, Gemeindevorsteher Karl Schaffer, Gemeindevorsteher Josef Lorber aus St. Peter bei Marburg, Hauptmann Nadler aus Kartschowin bei Marburg, ehemalige Schüler der Anstalt, Angehörige der Schüler und andere Gäste. Prtt fu n gs o r d n u n g. 1. Chorgesang der Schüler: „Dankgebet" aus "„Sechs altniederländische Volkslieder" von Ed. Kremser. 2. Begrüßung der Gäste, Erstattung des Jahresberichtes durch den Direktor. 3. Prüfung der Schüler: V210—10 Ahr Geometrie und Feldmeffen, 2. und 3. Jahrg., Direktor Philipek. 10—'/»11 Ahr Rechnen, 1. und 2. Jahrgang, Lehrer Ledineg. '/»11—11 Ahr Landwirtschaftslehre, 2. und 3. Jahrgang, Fachlehrer Zeutsch. 11 — V212 Ahr Obst- und Gemüsebau, 2. und 3. Jahrgang, Fachlehrer Brüders. V212 12 Ahr Weinbau und Kellerwirtschaft, '3FJahrgang, Direktor Zweifler. 4. Ansprache des Vertreters !bes hohen Landes-Ausschufses, Verteilung der Zeugnisse und Prämien durch denselben. 5. Oesterreichische Vvlkshpmne. 6. Dankworte eines der abgehenden Schüler. 7. Geleitworte des Direktors. 8. Ehorgesang der Schüler: „Wie die wilde Nos' im Wald" Vieti im Volkston von Fr. Mair; „Olmfrieden", Steirisches Vied von 3. E. Schmölzer. Das Lehrziel konnte in Theorie und Praxis bei allen Jahrgängen erreicht werden. Am Ende des Schuljahres absolvierten 16 Schüler die Anstalt, davon 6 mit sehr gutem, 9 mit gutem bis befriedigendem, 1 mit genügendein Erfolge; 3 erhielten eine Auszeichnung in Anerkennung ihres besonderen Fleißes und ihrer sehr gute» Leistungen im Unterrichte und in der Praxis und zwar Friedrich Brandwei n e r aus Graz, Johann Marsch aus St. Veit bei Grobelno und Ludwig W e i ch h a r t aus Spielfeld. Von den abgegangenen Schülern kehrten 5 auf den elterlichen Vesitz zurück, 11 wollten Stellung in anderen landwirtschaftlichen Betrieben annehmen, um sich in praktischer Einsicht weiter auszubilden oder dort eine Lebensstellung zu erlangen. Die 13 Schüler des 2. Jahrganges konnten in den 3. Jahrgang aufsteigen, von den 9 Schülern des Ì. Jahrganges jedoch nur 7 in den 2. Jahrgang aufgenommen werden. 2. Fachkurse. Außer dem schulmäßigen Unterricht wurde in zahlreichen Fachkursen Belehrung in die landwirtschaftlichen Kreise getragen. Im Schuljahre 1912/13 wurden durch den Direktor, die beiden Fachlehrer und Wanderlehrer Goriè an, sowie Ingenieur Ez a k mit Unterstützung durch die 4 Demonstratoren nachstehende Lehrgänge abgehalten : Vom 16.—21. September 1912 ein Obst- und Gemüseverwertungskurs mit 38 Teilnehmern. Vom 23.-28. September ein .herbstkurs für Baumwärter mit 9 Teilnehmern. Vom 18.—23. November 1912 ein Viehhaltungskurs mit 18 Teilnehmern. Vom 20. 25. Jänner 1913 ein Kellerwirtschaftskurs mit 21 Teilnehmern. Vom 24. Februar bis 15. März 1913 ein Frühjahrskurs für Baum Wärter mit 9 Teilnehmern. Vom 3,—15. März 1913 ein Frühjahrskurs für Wein- und Obstbau mit 31 Teilnehmern. Vom 3. 15. März 1913 ein Frühjahrskurs für Winzer mit 18 Teilnehmern. Vom 5.—7. Mai 1913 ein Gemüsebaukurs mit 18 Teilnehmern. Vom 5.—10. Mai 1913 ein Futterbaukurs mit 8 Teilnehmern. Vom 9.—14. Juni 1913 ein Sommerkurs für Wein- und Obstbau mit 35 Teilnehmern. Vom 9.—14. Juni 1913 ein Sommerkurs für Winzer mit 9 Teilnehmern. Vom 14.—19. Juli 1913 ein Sommerkurs für Vaumwärter mit 8 Teilnehmern. Nach abgelegter Prüfung konnten 8 Teilnehmer am Bau m --Wärterkursus als zur Ausübung des Baumwärterberufes befähigt erklärt und dem Landesausschusse zur Beteilung mit einem Baumwärterzeugnifje in Borschlag gebracht werden. Zn Anerkennung der besonderen Geschicklichkeit und hervorragenden Fleißes wurden Franz I’ i t c f aus St. Egydi Nr. 114 bei Nìarburg, Franz Ferdinand Schober aus Miesenbach Nr. 36 bei Mureck, Anton Meimperl aus Unter-Jakobstal Nr. 112 bei Saukt Zakob,W.-B. und Johann Jwickl aus Zablanach Nr. 4, Bez. St. Leonhard, W.-B. durch Zuweisung von Geräten zur Obstbaumzucht und Obstbaumpflege ausgezeichnet. Außer den genannten Kursen fand tut Jänner für alle Schüler der Anstalt ein Kurs statt, in welchem die Anfertigung von Obst- und Traubenkörbett, sowie Wirtschaftskörben verschiedener Art gelehrt und geübt wurde. Er wurde durch den Obstgärtner A p l e n z abgehalten. Für die Schülör des 3. Jahrganges wurde ferner ein Kursus für die Untersuchung des Mo st es u nd d e s W e i n e s auf die wichtigsten Bestandteile, SchönungSversuche des Meines im Klären, Milchprüfung tt. a. im Laboratorium der lattdtv. Landes-versuchsstation durch Zug. ehem. Ezak abgehalten. Anstaltsarzt Dr. T erö leitete für die Schüler des 2. und 3. Jahrganges einen Samariterk u rsus und der k. k. Ober-Be-zirkstierarzt K öttig gab in einem besondere« Lehrgänge den Schülern des 3. Zahrganges tierärztlichen Anterricht. Schließlich sei noch angeführt ein Kursus über d i e w i ch-t i g st e tt Regeln der Anstandslehre und Umgang m i t Menschen vom Landwirtschaftslehrer Anton Z e n t s ch für alle Schüler. Gelegentlich des Bau ut w ärterk tt r s e s tut Juli führte Obstbaulehrer Briibcrs in Begleitung deü Obstgärtners A p ( c tt z die Teilnehmer nach (siUi zum Bestich der Landesbaumschule, woselbst der Sterr Baumschulleiter Podlogar trotz des strömenden Regens in den einzelnen Anlagen die erforderlichen Auskünfte in freundlichster Weise erteilte. Stiefür sei dem Sterni Podlogar nochmals bestens gedankt, ebenso Sterni Direktor S t i e gler, der den Besuch der Teilnehmer am Baumwärterkurse gestattete. 3. Besuche. Die Anstalt wurde im Berichtsjahre von einer reichen Zahl von Besuchern seitens Anstalten, Vereinen und Einzelpersonen beehrt. Nach der zeitlichen Reihenfolge seien nachfolgende genannt: Frl. Betty St intere r, Staushaltungslehrerin an der Landesschule für Alpwirtschaft in Grabnerhof bei Admont; Josef Ebels-brunner, Pfarrer und I.-A.-Mitglied in Mureck; Bela v. Isetz e n y i, k. una. Ministerialrat, Budapest; Eugen v. Eszterhay, k. ung. Ministerialrat, Budapest; E. Weigel, Obstbautechnikcr, Pettau; die einjähr. freno. Lehrer deü k. k. Landwehr-Jnf.-Reg. Nr. 26, 27 und 5 aus Marburg; 34 Schüler der n.-ö. Landes-Acker-, Obst- itttb Weinbauschule in Feldsberg unter Führung des Direktors M. A r t h o l d und der beiden Fachlehrer Rudolf B e i-st e i n e r und Franz Lli n ak; 38 Teilnehmer an einer Studienreise des geogr. Seminars der Wiener Lehrer-Akademie unter Führung des Direktors der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Wien, Lerrn Dr. Becker: I. Ma der, Weinbauinspektor, San Michele (Tirol) ; S k alicky, Weinbauinspektor, Laibach; Z d olSek, Fachlehrer aus Rudolfswert (Krain); Kellermeister Sterni sch a aus Leitmeritz; Fr. Löschnig, n.-ö. Obstbauinspektor aus Wien: Edmund Baron v. Wuchere r, Gutsbesitzer mts Gleinstätten und Leutnant Baron von Wucherer; Karl Linkerer, Kallwang (Obersteiermark). 4. Bücherei und Lehrmittel. Die Bücherei umfaßt mit Ende des Berichtsjahres 1958 Bände. Im Laufe 'des Jahres wurden 110 Bücher für die Lehrer, 77 für die Schüler angeschafft: Die Lehrmittelsammlung erfuhr im Jahre 1913 nachstehende Bereicherung durch Ankauf: Kafkas Präparat, „Pflaumenrost". Kafkas Präparat, „Gitterrost". Blütenmodell, Pirus malus. Farbige Obst- und Anschauungstafeln, Serie I., II., Ul., IV., V. von Bechtold & Cie., Wiesbaden. Farbige Anschauungstafel nützlicher Insekten von Professor Dr. Lüstner. 1 Aniversal-Pasfiermaschine. 1 Biologie „Kleiner Frostspanner". 1 Zusammenstellung zweckmäßiger Gießkannen. 5. Inventar. 1 Trieur von der Firma Leid in Stockerau. 1 Wiudfege von der Firma Röber in Witthci (Thüringen). 1 Antergrundpflug (Brabanter) von Gebrüder Ott in Worb bei Bern. 3 neue Freisteh-Baumleitern von Buhter, Bautzen. 1 weiteres Stück „Weck's Frischhaltung" mit allen zugehörigen Einrichtungsstücken. 1 weitere vollständige Sterilisier-Einrichtung „Altreform" mit den neuesten Verbesserungen. 10 Stück Original-Iduna-Sägen für Baumpflegearbeiten. 1 Gas-Kochherd für die Obstverwertung. 1 doppelwirkender Schwefler von Perras-Belleville in Saone (Rhone). 6. Geschenke. Die Anstalt erhielt an Geschenken: B o m k. k. A ckerbauministeri u m : Das statistische Jahrbuch 1912, 5 Jahrgänge der land- und forstwirschaftlichen Unter* richtszeitung. V o in st c i e r nt är k. Landesau ss ch u s s e : Mnsterungs-bücher für die Schüler, Oesterr. landw. Genoffenschaftspresse. Von der k. k. L a n d w i r t s ch a s t s g e s e l l s ch a f t in Graz : 12 Broschüren, Olschowy, der Zichorienbau. Von der Verlagsbuchhandlung Paul P a r e h, Berlin : Gwert, Krankheiten der Obstbäume. Von der Firma Oskar Butter in Bautzen: Gartengeräte wie Messer, Säqcn, Spritzeil rc. Von der Firma Theo Seih in Wien eine Peronosporaspritzc. Vom königl. ung. Weinbau-Inspektor Varga in Csala bei Arad: Maiskolben. Von den Schriftleitungen: Blätter für Obst-, Wein- und Gartenbau in Brünn, Der deutsche Imker in Prag uird Der deutsche Landwirt in Prag. Vom Landwirtschafts-Departement Bern: Wiffen-schaftl. Abhandlungen. Den hohen Behörden, Körperschaften und Gönnern sei für das der Anstalt erwiesene Wohlwollen der ergebenste Dank ausgesprochen. ----H----- Aus den Gartenanlagen der Anstalt. II. Die Kulturen im Jahre 1913. A. Weinbau. 1. Witterungsverhältniffe und Entwicklung der Reben. Der Winter 1912/13 war mäßig kalt, schneearm und trocken. Die sonnigen Lagen gestatteten einen zeitigen Beginn des Rebschnittes, mit welchem man Mitte Februar einsehte lind den man bei einem frühlingswarmen Wetter ohne Unterbrechungen in allen Teilen des Versuchsweinberges am 11. März beendete. Die folgende Zeit gestaltete sich trocken und warm bis zum 18. März, der bei unvermittelter Abkühlung reichlichen Schneefall brachte. Die Temperatur hob sich jedoch bald wieder, der Schnee verging und führte dem schon recht wasserbedürftigen Boden die erwünschte Feuchtigkeit zu. Anfänglich warm, mit kaum nennenswerten Niederschlägen, gestaltete sich der April in den kommenden Tagen zu einer Periode rauher Witterung. Sie brachte im Tale zunächst reichlich Regen, die benachbarten Berghöhen des Bachers und PosruckS verschneiten jedoch bis tief herab und hatten eine so weitgehende Abkühlung zur Folge, daß es in den Tagen vom 9. bis 13. öfter schneite und daß der Schnee in der Stärke von zehn Zentimeter liegen blieb. Bei scharfem Nordost sank die Temperatur schließlich in der klaren Nacht vom 13. auf den 14. bis auf — 50 C und verursachte einen b e-deutenden Frostschaden an den durch das warme zeitige Frühjahr weit hervorgelockten Nel)trieben. Die wärmeren Lagen, welche am stärksten entwickelt waren und die an sich empfindlicheren Sorten haben danach am meisten gelitten, so z. B. Mosler, Muskateller, während Gutedel, Wälschriesling und Rheinriesling verhältnismäßig gut davongekommen sind. Die letzte Woche des Monats war normal warm und auch die ersten Tage des Mai hatten gutes Wetter. Der Stock wuchs kräftig heran und bildete bei den vorstehend genannten stark frostbeschädigten Sorten auch aus dem alten Äolze zahlreiche, allerdings meist unfruchtbare Triebe. Auch die unter gewöhnlichen Verhältnissen sitzen bleibenden Augen am Grunde der Zapfen und Bögen und die Nebenaugen (Beiaugen) bildeten Schosse, welche den freilich recht geringen Ertrag derselben unbedeutend erhöhten. Der 7. Mai brachte wieder einen Temperatursturz, wobei die Wärme am folgenden Tage früh am Boden unter Null sank und mit — l-2° C angezeigt wurde. Weiterer Frostschaden ist dadurch nicht angerichtet worden. Der Boden war schon trocken und es war gut, daß ihm der am 19. bis 21. öfter gefallene Regen wieder Feuchtigkeit zuführte. Kaum erwärmt, kühlte sich jedoch die Luft dabei wieder stark ab und verursachte eine merkbare Wachstumsstörung. Ganz allmählich hob sie sich lind der Sititi setzte sogar mit hoher sommerlicher Wärme ein. Allein nicht lange währte das hoffnungsvolle Wetter: klare, empfindlich kühle Nächte und trockene Tage übten keinen günstigen Einfluß auf den Stock aus, der in diesem Monate blühen sollte. Trotzdem hat die Blüte früher begonnen als 1912 und ist mit Ausnahme des Rheinrieslings, der infolge der nächtlichen Abkühlung teilweise durchfiel, gut verlaufen. Es blühten: Sorte Blütezeit 1913 Rheinriesling.... -.....................12. Juni Weißer Burgunder........................5. „ Mosler................................ 14. „ Sylvaner................................12. „ WälschrieSling..........................12. Portugieser.............................13. „ Blaufränkisch...........................12. „ Gutedel................................12. „ Muskateller.............................14. „ Ausgiebige Gewitterregen vom 24. bis 26. durchfeuchteten die schon recht trockene Erde und förderten das bis dahin wiederholt gestörte Wachstum des Stockes in der wirksamsten Weise. Dem ungleichen Austrieb entsprechend gestaltete sich die Blüte und verlief langsam. Man fand auf einem und demselben Stocke verblühte und in voller Blüte stehende Gescheine und zwar namentlich bei den oben bezeichneten, durch den Frühjahrsfrost stark beschädigten Sorten, welche aus den gesund gebliebenen Beiaugen teilweise fruchtbare Triebe gebildet haben. So war durch diese Verschiedenheit in der Ausbildung des Fruchtansatzes schon von vorneher auch eine Mtv gleichheit in der Reife der Trauben zu erwarten, die um so stärker zum Ausdrucke kommen mußte, je ungünstiger das Wetter der kommenden Zeit sich gestalten würde. Leider traf diese Befürchtung hinsichtlich des Wetters im vollsten Maße zu. Der Sommer war naß, häufige, zum Teil heftige Regen mit der damit zusammenhängenden Abkühlung des Bodens und der Luft verzögerten die Entwicklung des Stockes und hatten fast vollkommen den Verlust des durch das zeitige Frühjahr gewonnenen Borsprunges zur Folge. Diese Periode äußerst ungünstigen Wetters hemmte auch die in dieselbe fallenden Bespritzungs- und Schwefel-verstäubungsarbeiten, förderte aber das Llnkrautwachstum derart, daß es kaum möglich war, mit der Reinigung des Bodens nachzukommen. Der Reifebeginn der Trauben verspätete sich nicht unerheblich; er wurde wie folgt notiert: Sorte Weichwerden 1913 Nheinriesling I. September Weißer Burgunder...................29. August Moölcr 4. September Splvaner 26. August Wälschriesling 5. September Portugieser........................23. August Blaufränkisch......................27. August Gutedel 24. August Muskateller 1. September Die niederschlagreiche Zeit dauerte bis etwa Mitte August. Die Temperatur erhob sich wieder und die Trauben machten recht gute Fortschritte. Kühle Nächte um Mitte September und neuerliche bedeutende Regengüsse verursachten wieder Störungen im Reife--Prozesse. Starke Erdabschwemmung in den steileren Lagen und Beschmutzung der tiefer hängenden Trauben waren weitere unangenehme Folgeerscheinungen der ungünstigen Witterung und machten recht umfangreiche Perstellungsarbeiten in den betroffenen Weingartteilen nötig. Der veränderliche Witterungscharakter beherrschte den September bis zum Schluffe und bei den in den lieferen Lagen stehenden, üppig wachsenden Sorten hatte die Traubenfäule begonnen. Erst Oktober brachte die sehnlichst erwünschte Wetterbeständigkeit. Schöne, warme Äerbsttage kennzeichnen diesen Monat, der überall dort, wo man mit der Lese zuwartete, noch eine ganz erhebliche Reifeförderung und Qualitätsverbesserung der Trauben herbeiführte. Die Angleichheit der Reife zwischen den normal verblühten und den später entstandenen Trauben der Beiaugentriebe wurde dadurch so weit ausgeglichen, daß die Lese keine Schwierigkeiten machte. Der November glich seinem Vorgänger. Alle in diese Jahreszeit fallenden Arbeiten, wie Düngung und Wintergraben konnten klaglos besorgt werden. Nur selten beobachtete man eine solch' normal verlaufende, prächtige, ins Goldgelb bezw. ins Scharlachrot übergehende Herbstfärbung der Blätter, wie in diesem Äerbste. Ein günstiges Zeichen für die natürlich fortschreitende Polzreife, welche neue Hoffnungen fürs kommende Jahr erweckt. 2. Die Lese und Weinbereitung. Portugieser, blauer Burgunder, Nuländer, Gutedel, welche den erforderlichen Reifegrad erlangt hatten, wurden vom 6. bis 8. Oktober, Weißburgunder am Fuße des Weinberges wegen der um sich greifenden Fäulnis unmittelbar nach diesem bis zum 10. Oktober gelesen. Angesichts des schönen Wetters setzte man nun mit der Lese aus und nahm sie bei allen anderen Sorten in der Zeit vom 20. bis zum 28. Oktober vor. Zuletzt wurden Mosler, Nheinriesling und Wälschriesling geerntet. Ein Tag schöner als der andere, ein in den hiesigen Weingegenden äußerst seltenes Prachtwetter! Ohne die geringste Störung konnte der derbst eingebracht werden. Die gesunden Trauben und Beeren vervollkommneten ihre Reife; die faulen Beeren schrumpften mehr oder weniger ein. So ergab sich zwar eine entsprechende Ber--minderung der Menge, aber eine Qualitätsverbesserung, die man nach der vorhergegangenen Sonnnenvitterung nicht erwartete und welche den entstandenen Verlust gewiß cinbringen wird. Nachstehend die Ernte und Qualitätszahlen*): Sorte Veredelt auf «> o c Ì53 « 5 *3 <3 — 5- § i S 3 p-č g ctx'S" se <3 c Säure in °/00 Blaufränkisch .... Riparia Portalis 1 Rupestris du Lot 1895 35 V* 17-5 10-4 Weißer Burgunder . . 1903 28 18-5 13-2 „ „ . . 1903 30 20-25 13-7 i „ „ AramonxRupestris I i 1906 47-/, 21-5 12-5 „ „ . . Rupestris Nr. 9 1906 26 V, 24-5 13-4 (Weiß- Rupestris du Lot 1906 24 V, 22-5 12-2 klevner) Rupestris Nr. 9 1908 42 20-0 >1-0 ! Weißer Gutedel . . . Riparia Portalis 1903 46 16-5 6-7 i „ „ ... Rupestris du Lot 1903 44 16-75 6-8 „ „ ... Solonis 1903 32'/, 160 6-2 Roter Gutedel... Riparia Portalis 1903 52'/! 16-5 7-5 „ „ .... Rupestris du Lot 1903 37 2 16-0 7-1 1 Mosler Riparia Portalis 1900 28 18-25 12-7 „ Solonis 1900 17 18-0 12-1 „ Rupestris du Lot 1906 23 180 13-5 Gelber Muskateller . . Riparia Portalis 1901 21 20-25 13-1 ,, „ . . Rupestris du Lot 1902 26 18-75 11-7 Rheinriesling .... „ „ 1903 29 20-75 10-3 ,, .... Solonis 1903 25 V, 21-25 11-1 ,, .... Rupestris du Lot 1903 28 21-25 10-8 „ .... AramonxRupestris 1 1905 41V, 20-50 10-0 ,, . . . . Riparia Portalis 1904 16'/, 22-00 10-40 Sylvaner Rupestris du Lot 1897 51';, 17-25 9-70 „ Riparia Portalis 1900 21V, 18-75 101 Griiner Veltliner. . . Rupestris du Lot 1897 23-/, 19-0 10-3 Wälschriesling. Rupestris Nr. 9 1907 78 19-75 9-6 " • * * j Riparia Portalis 1907 371 .• 18-50 110 Blauer Portugieser . Riparia Portalis 1895 48V1 16-25 8-6 „ „ Rupestris Nr. 9 1910 33 16-25 8-5 „ „ . i Rupestris du Lot 1910 31 16-50 8-2 „ Burgunder. . Rupestris Nr. 9 1909 11V, 18-50 10-6 Ruländer Rupestris Nr. 9 1909 10V, 21-25 11-3 *) Die Mostuntersuchung wurde in der hiesigen landwirtschaftlichen Landesversuchsstation ausgefiihrt. Die Erntemenge läßt, wie nach dem entstandenen Frostschaden int Frühjahre zu befürchten war, bei Muskateller, MoSler, Portu- . gieser, welch letzterer sonst zu den ertragreichsten Sorten gehört, ain meisten zu wünschen übrig, während sie bei WälschrieSling, Gutedel, Sylvaner und Weißklevner als recht befriedigend bezeichnet werde» muß. Die Unterlage machte sich in ihrem Einfluß auf den Ertrag bei einigen Sorten sehr auffällig mit) vorteilhaft geltend. In dieser Beziehung sei nur auf die Rupestris Nr. 9 bei WälschrieSling, die Rupestris du Lot bei Sylvaner, die Aramon Rupestris Nr. 1 bei Rheinriesling hingewiesen. Im allgemeinen kann das Leseergebnis als einem schwachen halben Ertrage entsprechend bezeichnet werden. Die Qualität ist zum Teile vorzüglich, wie z. B. beim Rhein-riesling und steht auch im übrigen weit über derjenigen des Vorjahres. Die Weine kosten sich in der Tat als reife und reintönige Gewächse, welche zum Teile hervorragende Flaschenweine liefern werden. 3, Der Keller. Rach Hinzurechnung der letzten Ernte betrug Ende Dezember 1913 der in Fässern und Flaschen lagernde Weinbestand 222 hl. Verkauft wurden 12.465 I zum Preise von 50 bis 80 h finden L'iter bei Faß-, von K 170 bis K 2 50 für die Flasche bei Flaschenweinen. Die Faßweine wurden nur im großen an den Landet, die Flaschenweine in jeder Anzahl Flaschen auch an Private abgegeben. Alle die Behandlung, die Äerpackung und den Versand der Weine betreffenden Arbeiten wurden unter der Leitung des Direktors und Aufsicht des RebmanneS durch die Schüler auSgeführt. Zu den Arbeite» der Weinbereitung und den wichtigeren Vornahmen im Keller wurden auch die Schüler der Winzerschule im Burgwalde zugezogen. 4. Neuanlagen. Die Sammlung verschiedener europäischer Rebsorten (das alte Trummersche Sortiment) wurde in den vorhandenen Sorten auf eine auSgewählte besonders kräftig wachsende Form der Riparia Portalis veredelt mit 1913 Stöcken in 165 Sorten längs des untersten Quer-wegeS in alphabetischer Anordnung neu angepflanzt. 5. Die Schnittweingärten. Der Ertrag an 40 cm langen Schnittreben betrug: bei Riparia Portalis............... 45.800 Stück „ Rupestris du Lot .... 4.950 „ Der gesamte mit Einbezug der Ernte auf dem Winkler'schcn Pachtgrundstücke und dem Eigenbesihe im Burgwalde erzielte Ertrag an Schnittreben verschiedener Unterlagen betrug: I. Klaffe 69.700 Stück 2 10.000 „ Zusammen 79.700 Stück Davon wurden verkauft.... 20.000 Stück unveredelt eingeschult 7.600 „ veredelt 47.900 „ bei der Veredlung abgefallen . . 4.200 „ 79.700 Stück Da die seinerzeit auf dein Ackerlande, teils im schweren, teils im humosen flachgrundigen Lehmboden mit Schotteruntergrund in der Ebene angelegten Schnittweingärten in manchen Jahren nicht so vollkommen ansgereiftes Schnittholz liefern, als dies im Interesse einer erfolgreichen Vermehrung der in Betracht kommenden Sorten zu wünschen ist, so wurde auf dem Pachtgrundstücke der Dompfarr--Pfründe anstoßend an die Rebschnle eine sanft nach Süden geneigte Fläche mit tiefgründigem kräftigen Boden im Winter 1912/là rigolt und im Frühjahre 1913 mit folgenden Sorten bepflanzt: 625 Stöcke Riparia Portalis ausgewählt 438 „ Solonis Riparia 1616 496 „ Rupestris Nr. 9 (Goethe) 450 „ Berlandieri Riparia Teleki 200 „ Berlandieri Riparia 420 A 50 „ Riparia Monticola I. R. Außerdem kamen zwecks Beobachtung und im günstigen Falle zur Vermehrung folgende Formen der Berlandieri Riparia Teleki, welche der Anstalt von der Staatsanlage in Dvor bei St. Marein bei Erlachstein zur Verfügung gestellt worden sind, zur Anpflanzung: Je 11 Stück von Berlandieri Riparia Teleki Nr. 4 zz zz zz „ zz zz zz zz zz zz zz zz zz zz zz zz zz zz zz zz Alle Rebsorte» sind gleichmäßig und fast lückenlos angewachsen und haben sich bis zum .Herbste kräftig entwickelt. Nach der Beschaffenheit der Lage zu schließen, dürfte für die Folge eine befriedigende .Holzreife erzielt werden. Die Entfernung der Stöcke beträgt Ì 50 : 1-50 m. 6. Die Rebschule. Es wurden eingeschult: 47.900 Veredlungen vom Jahre 1913 7.600 Schnittreben 2. Klasse 6.450 Veredlungen 2. Klaffe von 1912 Zusammen 61.950 Neben. Zwecks besserer Kräftigung verblieben die 1912 eingeschulten Reben, und stvar : 3250 verschiedene Tafeltraubensorten 2300 Wurzelreben 1800 Stupfer zusammen 7350 Stück noch ein weiteres Jahr an Ort mtb Stelle, so daß der Gesamtstand der Rebschule 1913 69.300 Neben betrug. Der nasse ttnd kühle Sommer einerseits, die nicht vollkommene Äolzreife der Unterlagen, verschuldet durch den äußerst ungünstigen Sommer 1912 andererseits, ließen eine zufriedenstellende Entwicklung der Neben nicht zu. Aus diesem Grunde sind die Triebe derselben bei de» meisten Sorten kurz geblieben, die Bewurzelung ist nicht so reich als gewöhnlich mtb auch die Zahl der vollkommen verwachsenen erstklassigen Reben läßt im allgemeinen viel ztt wünschen übrig. Von 40.700 tvarm vorgetriebenen Schnittrebeuveredelungen erzielte man nur 9297 Reben erster Klasse oder kaum 23 Prozent. 7200 nicht vorgetriebene Veredlungen ergaben 880 brauchbare Reben, was einer Anwachsung von 12 Prozent entspricht. Ein besseres Ergebnis lieferten die zweijährigen Veredlungen, welche von 3250 ursprünglich eingeschulteit Reben 1511 erstklassige Setzlinge oder 46 Prozent ergaben. Bei den einzelnen Unterlagen und europäischen Sorten wechselt das Amvachsititgsergebms hauptsächlich unter dem Einfluß der ersteren, je nachdem diese mehr oder weniger attSgereift waren, bezw. eine bessere oder geringere Vermehrungsfähigkeit besitzen. Die vergleichenden Versuche, welche zum Teile das zweite und dritte Mal wiederholt worden sind, wie die Anwendung der löengel-s ch e n S t i f t e n v e r e d l u n g s m a s ch i n e, des Warmbades bei ben Unterlagen, des Gipsverbaudes »ach Paul Buttert *), siud durch die geschilderte» Einflüsse ebenfalls derart berührt worden, daß sie wiederholt werden müssen. Dagegen haben mehrjährige vergleichende Versuche gezeigt, daß das Einschichten der Veredlungen zwecks Vortreibens im warmen Raume in mäßig angefeuchtetes S ä g e m e h l von Fichten, Tannen oder Lärchen vorzügliche Dienste leistet. Es ist tvemger umständlich wie der Gebrauch von Moos, Torf und Kohle mtb liefert sehr gleichmäßig vorgetriebene Reben mit kurzgedrängten, schon grünen Trieben. Das Einschichten in Sägemehl wird daher in Zukunft ausschließlich angewendet. 7. Der Vurgwald. a) Weingarten. Das löolz war vollkommen ausgereift und hat gut überwintert. Das Wachstum zeigte sich infolge der Einführung einer gegen früher intensiveren Düngung merklich besser, tvas auch auf den Ertrag von ) Das Veredeln dev amerikanischen Rebe» mit Lilfe des Gipsvcrbandes. Von P. Bunert in Odobesti (Rumänien). (Der Anstaltsdirektion vom k. k. Ackcrbauministerinm zugesandt.) günstiger Wirkung ist. Trotzdem der "Aprilfrost an den Fruchtaugen erheblichen Schaden entrichtete, war die Ernte gegenüber dem Vorjahre besser. Wie aus den nachfolgenden Aufzeichnungen ersichtlich ist, zeigte sich der Frostschaden je nach der Sorte und Lage, die Anzahl der beschädigte» vorgetriebenen Augen sehr verschiede» : Tote Augen Gesunde Augen 0/ 0/ /0 /0 Weißburgunder (südliche Lage) 65 35 „ „ (östliche „ ) 31 69 Gr. Sylvaner „ „ 28 72 Roter Traminer 28 72 Mosler 47 53 Gutedel (niedere Lage) 41 59 Rheinriesling 30 70 Wie überall, so hat auch hier der Stock dort am meisten gelitten, wo er zur kritischen Zeit am weitesten vorgetricbeit war. Der Ertrag beziffert sich auf ein Äektar berechnet: Zucker und o/0 Säure %o Weißburgunder 18 hl i mit 20-5 11-6 Mosler 27 1675 131 Gutedel 10 15-75 6-9 Rheinriesling 20 „ „ 18-25 11-5 Sylvaner 19 „ „ 16-75 10-3 Traminer 18 „ „ 19-75 710 Im Winter 1912/13 wurde je ein Quartier Sylvaner und Weißburgunder auf Solonis wegen zu geringer Erträge rigolt und ist tmrch Neupflanzung folgender Sorten erneuert worden: 650 Stück Rotgutedel auf Riparia Portalis 295 „ Weißgutedel „ 86 „ „ „ „ SolonisXRiPar>a 1616 72 „ „ „ Solonis (zweijährige Veredelung) 268 „ Weißburg. „ Riparia Portalis 149 „ Rot.Traminer„ Rupestris Nr. 9 50 „ „ „ „ Riparia Portalis 172 „ Weißgutedel „ Riparia Berlandieri Teleki (zweijährig) 1742 Stück. Das Wachstum der jungen Reben war bei Gutedel befriedigend, bei Burgunder und Traminer weniger gut, weil die gepflanzten Reben hier etwas schwächer waren. Die im Jahre 1912 gemachte Anlage zeigt, wenn auch die Äauptaugen zum Teile durch den Frühjahrsfrost gelitten haben, ein normales Wachstum. b) Schnitt weingarte n. Sie lieferten auf dein eigeneil Besitze lind dein Pachtgrundstücke 19.144 Stück Schnittreben erster und 4.610 „ „ zweiter Klasse von denjenigen Unterlagen, welche derzeit zur Vermehrung geeignet erscheineil. Die Beobachtungen all den daselbst gepflanzten Unterlagssorten lverdeil fortgesetzt. c) Obst g arten. Die Apfelbäume zeigten in, Berichtsjahre feinen Fruchtansatz, was sich dadurch erklärt, daß dieselben im Jahre 1912 befriedigend trugeil. Die Ernte der Kirschen-, Weichsel- und Birnbäume, welche zur Frostzeit in vollster Blüte standen, wurde von dem Wetterstürze total vernichtet. Die Bäume der Sorte Harderts Reinette an der Fahrstraße, welche ilie einen nennenswerten Ertrag brachten mtb deren Früchte schon auf dem Baume vielfach faulten, lverdeil allmählich mit dem Trier'schen Weinapfel ningepfropft. Die Verjüngung wurde im Frühjahre ebenfalls bei denjenigen Sorten (Goldparmäne, Fürstenapfel) vorgenoiiliileil, welche im §>olz-triebe stark nachgelassen, bezw. sich ausgetragen haben. Die genannten Obstbäume haben im Äerbste 1912 eine kräftige Stalldüngung bekommen. Es wurden Mitte August zirka 600 Stück Apfel- und Bim-Wildlinge sowie Mirabolan mit dei, dazugehörigen, bezw. gangbarsteil Obstarten okuliert und mit den Schülern alle im Baumschulbetriebe verkommenden Arbeiten ausgeführt. Des weiteren wurden im Obstgarten Rachpflanzungen voi, abgängigen Bäumen vorgenoiilineil. d) D i e Wiesen. Al, Trockenfutter wurde geerntet: auf 2 3 ha Teichwiesen 155 q; auf 1 ha 67'4 q; „ 6 4 „ Baumwiesenl80 „ 1 „ 28 1 „. e) Der Wald wird wie in den vorhergegangenen Jahren behandelt und benützt. f) Der Winzerkursus wurde durch 3. Blazeviè geleitet, der auch alle Kulturarbeiten im Burglvald größtenteils mit den Kursteilnehmern besorgte. Boi, den 14 Teilnehmern absolvierten 4 mit sehr gutem, 9 mit gutem Erfolge; ein Teilnehmer mußte wegen Uebertretung der §>aus- und Schulordnung entlassen werden. Elf Teilnehmer kehrten auf den väterlichen Besitz zurück und zwei traten zwecks weiterer Ausbildung in die Obst- und Weinbauschule ein. Verzeichnis der Wi n z e r s ch ü l er: Schüler Johann, /uipclcvec, Gemeinde Kapellen bei Rann; Straèek Franz, Imenska gorca, Gemeinde Imeno bei Drachenburg; Schauperl Georg, Ober-RotjchüHen, W.-B., Bezirk Marburg; Vmčič 'Franz, Arschendorf bei Luttenberg; Kos Georg, St. Kunigund, Gemeinde Pöltschach bei Wind.--Feisttitz; Stupan Bartholomäus, Unter-Loßnitz, Gem. Pöltschach b. W.-Feisttih; Druschowitsch Joachim, Äeudorf bei St. Leonhard W.-B.; Pacing Friedrich, Grubtal, Gemeinde Gamlitz, Bezirk Leibnitz; Zelzer Ignaz, St. Egydi, W.--B., Bezirk Marburg; Baumgartner Albert, Laak, Bezirk (siili; Erhartik- Andreas, Stermeh, Gemeinde Scharding, Bezirk Pettau; Polak Johann, Brebrovnik bei Friedau, Bezirk Pettau; Puckl Franz, Trestermtz bei Marburg. Alle auf dem Burgwaldbesitze notwendigen Arbeiten im Weinberge, Schnittweingarten, Obstbaumschule, Obstgarten, Wiesen und im Walde wurden in der Hauptsache von den Winzerschülern besorgt, welche außerdem in der Obst- und Weinbauschule, z. B. zur Obst-verwertung, Weinbereitung und den wichtigeren Kellerarbeiten zugezogen wurden. Abends und an Regentagen erhielten die Kursteilnehmer tnifch den Kursleiter theoretische Erläuterungen im Wein- und Obstbaue, mußten darüber Acftc schreiben und die täglichen Vorkommnisse im Betriebe in das Tagebuch eintragen. 8. Schädliche Einflüsse, Krankheiten und Feinde. Die nach außen stehenden Beeren der freihängenden Trauben vom Wälschriesling, Sylvaner, Muskateller, Gutedel unt> weißen Burgunder zeigten S ch o r f b i l d u n g, welche in diesem Jahre in größerem Umfange beobachtet wurde als sonst und ihre Ursache in der Spritzflüssigkeit findet. Da diese in der gewohnten Dichte angewendet und die Arbeit wie immer ausgeführt wurde, so lassen sich die gedachten Actzungen dahin erklären, daß die Beerenhaut infolge der regnerischen sonnenarmen Zeit zart und gegen die Bcspritzungs-flüffigkeit besonders empfindlich geblieben ist. Pilzliche Erkrankungen sind nicht aufgetreten. Dagegen machten sich einige tierische Feinde mehr oder weniger unangenehm fühlbar. Der Spring w u r m Wickler (Tortrix pilleriana) erschien stärker als sonst. Man fand besonders im Muskatellerquartier zahlreiche Raupen, wovon auf einem Stocke bis zu sechs Stück gezählt wurden. Durch Ablesen derselben konnte dem weiteren Umsichgreifen ohne Schwierigkeit Einhalt getan werden. Wespen schädigten trotz der für dieses Insekt nassen Sommer-Witterung die frühreifenden Sorten und traten auch noch im Perbste, offenbar durch den warmen Oktober begünstigt, in stark schädigender Zahl auf. In einem Umfange, wie solches bisher hier noch nicht beobachtet, ist, ebenfalls wohl infolge des schönen Oktobers, neben der gewöhnlichen Spinnmilbe (Tetranychus telarius) eine Spinnmilbe in der Größe der vorbenannten, aber von hell-- bis dunkelzinnoberroter 'Farbe aufgetreten, deren Art bei der höchst mangelhaften Kenntnis der Tetranychusarten von der k. k. landwirtschaftlichen bakteriologischen nnd Pflanzenschuhstation in Wien nicht genau bestimmt, sondern nur als eine Spezies bezeichnet werden konnte, welche dem Tetranychus pilosus Car et Fanz. sehr nahe steht. Das Tier hat sich in kurzer Zeit im Versuchsweinberge in den wärmsten und trockensten Lagen, namentlich in den Quartieren des gelben Muskatellers, Wälschrieslings und Mvslers, teilweise auch des Rheinrieslings ausgebreitet, wo es in allen Entwicklungsgrößen hauptsächlich an der Unter-, aber häufig auch an der Oberseite jüngerer und älterer, sowie vollkommen ausgewachsener Blätter sehr zahlreich und recht beweglich vorgefunden wurde. Die Schädigung bestand darin, daß es den Blättern, tuie Tetranychus telarius, mit seinem Freßapparate zahlreiche Stichwunden beibrachte, wodurch die jüngeren derselben am Ende der Triebe eine Verunstaltung (Verkräuselung), die älteren aber eine zunächst fahlgrüne, dann gelbliche und allmählich eine ins Bräunliche übergehende Verfärbung erfahre», welche schließlich zum Vertrocknen und Abfallen besonders stark befallener Blätter führte. Bei der vorgeschrittenen Jahreszeit war von einer erfolgversprechenden Bekämpfung nicht viel zu erwarten. Gleichwohl wurde die Schwefelkalkbrühe und zwar ein Teil mit Wasser auf das 40 fache verdünnt und die gegen Blattläuse gebräuchliche Tabakextrakt-Schmierseifenbrühe hauptsächlich an die Unterseite der Blätter gespritzt. Eine Wirkung war in der Tat nicht zu erzielen. Die in Betracht kommenden Quartiere werden daher im Frühjahre 1914 mit einer auf das drei- bis fünffache verdünnten Schwefel» kalkflüffigkeit und zum Vergleich auch mit zehn Prozent Dendrin-lösung vorbeugend behandelt werden. Ueber den Erfolg dieser Bekämpfungsweise wird seinerzeit berichtet werden. 9. Versuche und Beobachtungen. Das Ringeln der Reben. Dem intelligenten Weinbauer ist es bekannt, daß durch das Ringeln der im selben Jahre entstandenen Triebe u n t e r halb der Traube oder des Zapfens oder selbst einer ganzen Bogrebe am Grunde derselben vermöge der dadurch geschaffenen besseren Ernährungsbedingungen die über der Ringelungsstelle stehenden Trauben eine schönere Ausbildung itttb eine frühere Reife erlangen. Am Rheine wird das Ringeln seitens einiger umsichtiger Winzer auch als ein wirksames Mittel verwendet, tun den daselbst in den Anlagen häufig vorkommenden, sehr mangelhaft tragenden Grobriesling (auch Pranger genannt) zur besseren Fruchtbarkeit zu zwingen. Zu diesem Zwecke ringelt man den Vogen vor der Blüte an seiner Entstehungsstelle, indem man der Rebe mit dem Messer oder mittelst besonderer Ringelzangen ein s/t—1 cm breites Rindenstück ringförmig bis ans Äolz nimmt. (Ringelzangen fertigt 3. Turnschek, Besitzer in St. Magdalena bei Greis im Sanatale an.) Es lag daher nahe, dieses erprobte Verfahren auch bei unseren Sorten, welche sich ähnlich verhalten, d. H. zwar zahlreiche Gescheine ansetzen, nach der Blüte aber die meisten fallen lassen, wie zum Beispiel der schütterbeerige Mosler, zu verwerten.*) Ilm die Wirkung des Ringelns bei dieser und einigen anderen Sorten mit der gleichen Eigenschaft beobachten zu können, hatte man es außer beim Mosler auch bei weiße in (Siblin g, dem Rhei n-r i e s l i n g und Tra m iner zur Ausführung gebracht und die Bögen, bezw. diejenigen Zapfen, welcher man zur Lolzbindung fürs nächste Jahr nicht bsdurfte, in der gedachten Weise geringelt. Vom Rheinriesling wurden dazu Stöcke gewählt, welche auch, wie bei den bezeichneten Sorten, zahlreiche Gescheine zeigen, sie aber nach der Blüte vollkommen abstoßen, also ganz unfruchtbar bleiben. Die ungeringelt belassenen Zapfen und Bögen dienten zugleich als Vergleichsreben. Das Ergebnis war nicht bei allen Sorten gleich. Während Elbling, Mosler und Traminer an den geringelten Reben vollkommen entwickelte, gleichbcerige Trauben brachten, blieben solche an den gleich behandelten Reben zwar auch bei Rheinriesling erhalten, allein sie waren kleinbeerig und die Beeren kernlos. Dieses Verhalten dürften indessen Stöcke der gleichen Sorte, welche nicht so ganz steril, sondern nur mangelhaft fruchtbar sind, nicht in der gleichen Weise, sondern wahrscheinlich wie die der vorgenannten Sorten zeigen. Ein weiterer vergleichender Ringelungsversuch bezog sich auf Rheinriesling, der auf R u p e s l r i s du Lol veredelt ist, auf welcher Unterlage er, wie in diesem Berichte schon wiederholt hervorgehoben wurde, zahlreiche Gescheine ansetzt, die aber nach der Blüte großenteils unbefruchtet und verdorrt abfallen oder nur schütterbeerige Trauben geben. Mm die Wirkung des Ringelns recht deutlich vor Äugen zu führen, wählte man zum Versuche nur Stöcke mit je zwei Bögen und ringelte davon nur einen. Der Erfolg war ein sehr günstiger, die geringelten Zapfen und Bögen behielten alle Trauben, die sich schön und gleichmäßig ausgebildet haben, während bei den nicht geringelten nur wenige schüttere und ungleichbeerige Trauben hängen blieben. Können wir aus den vorstehenden Ergebnissen eine Nutzanwendung für die große Praxis ziehen? Soweit es sich um mangelhaft und ganz unfruchtbare Stöcke einer Sorte in der Anlage, d. H. wie schon gesagt, um Stöcke handelt, welche zwar Fruchtansätze zeigen, sie aber nach der Blüte mehr oder *) Bei Sorten, welche von »aus aus geringe Fruchtbarkeit besitzen, also von vorneherein wenig oder keine Gescheine ansehen, niitzt das Ringeln daher nichts. weniger stark wieder abstoßen, so kann die Ningelung als ein Mittel, sie zum besseren Ertrag zu bringen, betrachtet werden. Bedingung ist allerdings, daß inan sie früher ans geeignete Weise bezeichnet, bcmt zur Zeit des Ringelns kann inan mit Sicherheit einen fruchtbaren Stock von einem schlechten Träger nicht unterscheiden, obwohl dieser meist ein kräftigeres Äolz hat. Ob die Arbeit im großen durchführbar ist oder nicht, hängt einerseits von der Zahl der so zu behandelnden Stöcke, andererseits von den verfügbaren Arbeitskräften ab. Dabei ist zu berücksichtigen, daß das Ringeln kurz vor der Blüte geschehen soll, dafür also nur wenig Zeit zur Verfügung steht. Dasselbe gilt von einer auf eine unpassende Unterlage, wie zum Beispiel Rheinriesling auf Rupcstris du Lot, veredelten Sorte noch in vermehrtem Maße. Wenn das Ringeln demnach dort, wo bestehende, mit Mängeln gedachter Art behaftete Anlagen fruchtbarer gestaltet werden sollen, immerhin ein anwendbares Mittel bildet, so wird cs jedoch überall dort entbehrlich sein, wo bei der Veredelung durch eine gewissenhafte Auswahl der Reiser und Verwendung geeigneter Beredelungs unterlagen der mangelhaften Fruchtbarkeit vorgebeugt worden ist. Hierauf soll in der großen Praxis das Schwergewicht gelegt werden. Einige Behandlungsmethoden bei mit Fehlern behafteten Weinen. An eingesandten, mit Fehlern behafteten Weinen wurden in Gemeinschaft mit dem Assistenten der hiesigen land.-chem. Laudes-Bersuchsstation, Herrn Zug. Ehem. E z a k, Wicderherstellungsversuche gemacht und auch eigene Weine, welche in der Farbe nicht befriedigten, entsprechend behandelt. Aus der Reihe der dabei gewonnenen Ergebnisse seien nachstehend einige kurz angeführt: 1. Behandlung eines trübe n, hoch farbigen Weines, der außerdem einen hervortretendenSchi in m elges ch m a ck und -geruch hatte. a) Zusatz von :’/4 und 1 L'iter S e s amöl auf je 100 Liter Wein. Der Wciti ist in Geschmack mtb Geruch zwar etwas besser geworden, blieb jedoch trüb und hochfarbig; stärkere Gaben voii Oel, -'/« »itd 1 Liter auf 100 Liter Wein verliehen ihm einen deutlichen Oelgeruch. b) Zusatz von 100 g Eponit*) auf 100 Liter Wein. Der Wein ivrirde durch drei Tage je einmal aufgerührt imb nach sechs Tagen filtriert. Die Wirkung war vorzüglich. Der Wein wurde hell in der Farbe, vollkommen klar und reinschmeckend. *) Unter diesem Namen wird eine für Zwecke der Weinbehandlung besonders hergerichtete Pflanzenkohle in den Kandel gebracht, welche nach den vorliegenden Erfahrungen im Kellereibetriebe sehr gute Erfolge aufweist. Bezugsquelle: '21. G. d. l. österr. Ceresinfabrik, Sb. Ujhely & Eo. Nachf. in Stockerau. Preis im kleinen pro Kilogramm K 4*— 2. Behandlung eines stark braun gewordenen WeineS. a) Zusatz von 5 g Natriumbisulfit 6 g Gelatine 5 g Tannin. Die Wirkung war vollkommen. Der Weiit wurde in der Farbe hell und haltbar. b) 40 g Eponit und 5 g Natriumbisulfit auf 100 Liter hatten eine vorzügliche Wirkung. Der Wein wurde schön reintönig und haltbar in der Farbe. 3. Behandlung eineS trüben, sauren und mit Faß-geschmack behafteten WeineS. Gesamtsäure 127 %„, freie Weinsäure 2 5 %o- Auf je 100 Liter Wein: a) Zusatz von 150 g gefällten kohlensauren KalkeS, 12 g Gelatine 10 g Tannin. Der Wein wurde schön klar, reintönig ititb mild im Geschmack. Sehr gut. b) Entsäuerung mit 150 g gefällten kohlensauren Kalk. Der Wein wurde nicht so klar und so rein-, aber mildschineckend. c) Zusatz von 10 g Tannin 12 g Gelatine. Der Wein wurde klar und reintönig, blieb aber begreiflicher Weise sauer. Die Klarheit nicht so vollkommen wie bei a). d) y2 Liter Sesamöl. Der Wein blieb trüb, sauer und nahm Oelgeruch und -Geschmack an. e) V2 Liter Sesamöl 150 g gefällter kohlensaurer Kalk. Der Wciit ist klarer als der vorstehende, besitzt Oelgeruch ttnd -Geschmack. 4. Entfärbung eines aus blauen Trauben weiß abgepreßten rötlichen Weines. 1. Behandlung mit 25 g Eponit auf 100 Liter: Wein «ochdeutlich rötlich. 2. „ „ 50 „ „ „ 100 „ Wein schwach röt- lich. 3. „ „ 75 „ „ „ 100 „ genügend entfärbt. 4. „ „ 100 „ „ 100 „ schon etwas zu hell. 5. „ „ 150 „ „ „ 100 „ noch Heller. 6. „ „ 200 „ „ „ 100 „ bereits wasierhell. Bei einem anderen Schilcherwein gleicher Herkunft waren zur ausreichenden Entfärbung 100 g Eponit auf 100 Liter nötig. 5. Behandlung eines schwarz gewordenen Zwetschkenbranntweines. Auf 100 Liter: a) Schönung mit 100 g Tannin 12 g Gelatine. Der Branntwein ist zwar klar, die schwarze Farbe ist weg, es blieb aber ein rötlicher Ton darin zurück. b) Schönung mit 10 g Tannin V4 Liter entrahmter Milch. Der Erfolg war besser als bei der vorigen Probe, allein der Farbenton ist noch nicht rein. c) Behandlung mit 230 g Eponit. Die Klärung ging schwer vor sich, sie mußte öfter wiederholt werden. Kleinere Mengen hatten keine genügende Wirkung. Der Branntwein ist aber bei der angeführten, allerdings starken Gabe vollkommen wafferhell und rein von Geschmack geworden. d) Nochmalige Destillation mit Wasserzusatz. Böller Erfolg. Das Produkt ist allen Anforderungen entsprechend. Fr. Zweifler. B. Obstbau. 1. Allgemeine Iahresiibersicht. Auf einett ziemlich milden, schneearmen Winter folgte ein - prächtig einsetzendes Frühlingswetter. Der März war größtenteils trocken und hatte nur einen einzigen nennenswerten Niederschlag, wodurch die wichtigsten Frühjahrsarbeiten rechtzeitig vorgenommen werden konnten. Am 24. März begannen die Pfirsichspaliere an den Südwänden zu blühen, am 25. März blühten die Aprikosenbäume und am 1. April die Kirschen und Weichsel». Die Birnen erblühten am 4. und 5. April, während die Aepfel je nach der Sorte in der Zeit vom 11. bis 25. April mit der Blüte einfetzten. Bei allen Obstarten zeigte sich ein außerordentlich reicher Blütenansatz. Leider trat am 12. April ein heftiger Schneefall ein, Vereine bedeutende Abkühlung mit Kältegraden bis zu 5'4? Celsius in der Luft am 14. April zur Folge hatte. Dadurch sind die .Hoffnungen auf ein gutes Obstjahr mit einem Schlage vernichtet worden. Auf Grund der am nächsten Tage vorgenommenen Untersuchung der bereits offenen oder im Aufgehen befindlichen Blüte» und deren inneren Teile rvrwdeir folgende Schadensziffer» fcstgestellt: Bei Pfirsich, Aprikosen, Kirschen und Weichsel» 100% abge-froren; bei Zwetschken 52% abgefroren; bei Mirabellen und Reine-klauden 40—50% abgefroren; bei Birnen in verschiedenen Tafelsorten 72—90% abgefroren; bei den Weiler'schen Mostbirnen 27% abgefroren; bei Aepfel» bis zu 72% abgefroren. Aus ben Obstanlagen ber Anstalt. (Belgische Hecke.) Lieber die Empfindlichkeit der Blüten unserer einzelnen Apfelsorten konnten bemerkenswerte Beobachtungen gemacht werden, deren Ergebnis an anderer Stelle mitgeteilt wird. Gegen Ende April wurde es dann recht warm mit) trocken, welche Witterung den ganzen Mai und Juni anhielt. Mitte Juni begann die Trockenheit den Bäumen bereits zu schaden, indem ein Teil des ohnedies schwachen Fruchtansatzes aus Wassermangel abgestoßen wurde. Der 25. Juni brachte zwar einen ausgiebigen Niederschlag, doch hielt die Wirkung nur kurze Zeit an und erst die in der zweiten Juli-Woche beginnende Regenperiode brachte die für das Wachstum notwendige Feuchtigkeit. Leider fehlte es dann im Juli und in der ersten Hälfte August an Licht und Wärme, so daß die Assimilationstätigkeit der Blätter eine beträchtliche Einbuße erlitten hat. Die 14 schönen Tage des September konnten das Versäumte nicht nachholen und die Güte des geernteten Obstes blieb infolgedessen gegenüber anderen Jahren zurück. Auch die Haltbarkeit der Früchte war infolge nicht genügender Belichtung der Bäume während der Hauptentwicklungszeit eine auffallend geringe. Die Herbstmonate waren für die Durchführung aller Arbeiten im Obstgarten und in der Baumschule recht günstig. 2. Das Verhalten einzelner Apfelsorten bei Spätfrösten. Nach den heftigen Spätfrösten des 13. und 14. April wurden Untersuchungen der geöffneten Blüten und schwellenden Vlüten-knospen vorgenommen, die bei den einzelnen Sorten wesentliche Unterschiede ergeben haben. In nachstehender Aufstellung sind die Ergebnisse ersichtlich: Bei Weißer Astrachan . . 72% Blütenansähe erfroren ,, Cbarlamovsky . . . . 58% ,, ZZ Deinziger Kantapfel . . 58% ,, ZZ „ Nibston ss)epping, . . 56% ZZ zz Kanada-Reinette . . , 46% zz Gravensteiner . . . . 44% ,, zz Maschanzker 40% „ ,, zz Ananas-Reinette . . . 34% Großer Bohnapfel . . 30% „ ,, ,, Gefl. Kardinal . . . . 28% „ ,, ,, Damason-Reinette . . 26% ,, ,, ,, Gelber Bellefleur. . . 12% ZZ ,, Kronprinz Rudolf . . 6% ZZ ZZ „ Rotgestreifter Holzapfel 4% ZZ ZZ 3. Die Baumschule. Der Betrieb der Baumschule bewegte sich im Nahmen der letzten Jahre, weshalb an dieser Stelle nur die Anzahl der herangezogenen Obstbäume namhaft gemacht werden soll. Bemerkt sei, daß die Hochstämme und Halbstämme 3 bis 4 Jahre und die Buschbäume 2 bis 3 Jahre alt sind. Bis Äerbst 1913 stai,den an verkaufsfähigen Bäumen zur Ab-gabe bereit: Lochstämme und Lalbstämme Zwergbäume Aepfel und Birnen............ 1122 221 Zwetschken und Pflaumen . . 123 — Pfirsiche und Aprikosen . . . 68 51 1313 272 Zusammen also 1585 Stück Obstbäume. lieber den im Jahre 1912 begonnenen Versuch zur Erprobung verschiedener Unterlagen und Stammbildner für Pfirsiche und Aprikosen wird an anderer Stelle berichtet werden. 4. Aufgetretene Feinde und Krankheiten, sowie deren Bekämpfung. Der Apfelwickler (Carpocapsa pomonella). Die Schädigung durch die Obstmade war bei der nur mäßigen Obsternte und den damit zusammenhängenden höheren Obstpreisen eine ziemlich starke. Etwa 20—25% der zu erwartenden Ernte an Aepfeln und Birnen fielen de», Apfelwickler zu», Opfer. Zur Bekämpfung sind am 13. Juni an allen tragbaren Aepfel- und Birnbäumen aus Holzwolle und groben, Packpapier bestehende Obstmadenfallen angelegt und am 18. Juli „achgesehen worden. Die Vorgefundenen Raupen und Puppen des Apfelwicklers wurden gezählt und zerdrückt. Auf 100 Raupe,, entfielen rund 25 Puppen, die Ende Juli oder Anfang August ausgefiogen und bald nach der Begattung mit der Ablage der Eier an die herangewachsenen Früchte begonnen hätten. Durch dieses Nachsehen der angelegten Obstmadenfallei, gegen Ende Juli konnte das 'Auftreten der zweiten Generation ganz wesentlich eingeschränkt werden. Am 8. Oktober wurden die Fallen entfernt und die gefundenen Obstmaden abgezählt. Es waren an 120 Bäumen 1022 Stück, an einzelnen Bäumen wurden 40 bis 50 Stück vorgefunden. Die Ananas-Reinette und die Landsberger-Reinette hatten auffallend stark unter der Obst»,ade zu leiden. Die mit Obstschuhsäckchen versehenen Spalierfrüchte der Winterdechantsbirn und Olivier de Serres waren vollkommen frei von Obstmaden. Der Apfelblütenstecher ( Anlhonomus pomorum ). Dieser kleine Rüßler, der in manchen Jahren durch Vernichtung der inneren Teile der Apfelblüten sehr großen Schaden anrichtet, wurde erfolgreich durch Fallen aus Iuteleinen bekän,pft, die an, 7. März an alle tragbaren Apfelbäume angelegt worden sind. Die Fallen wurden vom 11. bis 21. März nachgesehen, die gefundenen Käfer gezählt und vernichtet. Auf diese Weise konnten 2227 Stück Apfelblütenstecher gefangen und vor der Eierablage vertilgt werden. Dadurch sind einige tausend Blüten vor de», Befall mit Larven dieses Schädlings geschützt worden. Baumweißling, Frostspanner, G oldafter und Ringelspinner sind im Berichtsjahre in den Obstanlagen der Anstalt überhaupt nicht aufgetreten, was als ein Erfolg der in den früheren Jahren durchgeführten Bekämpfungsmaßregeln und des ziel bewußt geübten Vogelschutzes angesehen werden kan». Auch der B int knospe» steche r, der in früheren Jahren besonders im Spaliergarten stark aufgetreten ist, konnte nur noch vereinzelt gefunden werden. Auch dies dürfte auf die pünktliche Durchführung der Bekämpfung zurückzuführen sein. Der Apfelmehltau (Sphaerotbeca mali). Der Mehltau pflegt bei normaler Frühjahrs- und Sommerwitterung im hiesigen Klima nur selten in schädigender Weise aufzutreten. Man fand ihn jedoch im Jahre 1913 bei einzelnen Apfelsorten, wie Boikenapfel, Geflammter Kardinal, Lothringer Reinette, Gravensteiner, Peasgoods Goldreinette »itd am stärksten auf den knospensüchtigen Trieben der Ananas-Reinette. Allerdings blieb die Krankheit im Latlfe des Sommers größtenteils auf einige Triebe beschränkt, die dann cin-trockneten und entfernt wurden. Bei einigen Verflichsbäninen wurde am 13. Mai eine Bespritzung mit Schwefelkalkbrühe (Kalifornische Brühe) in der Stärke 1:25 mit sichtlich gutem Erfolge vorgenommeu. Schorfkrankheit bei Aepfeln und Birnen. (Fusi-cladium dendriticuin und pirinum.) Im Berichtsjahre ist diese Krankheit nur mäßig aufgetreten. Die Bekämpfung bestand in einer dreimaligen Bespritzung mit Kupfervitriol-Kalknüschung, die beim crsteit Bespritzen m» 1. April in einer Stärke von 1 Prozent, bei der zweiten am 5. Mai und der dritten am 11. Juni vorgenommenen Bespritzung dagegen nur 1-prozentig angewendet worden ist. Die zur Kontrolle nicht bespritzten Bäume der Wintergoldparmäne waren sehr stark von der Schorfkrankheit befallen, während sie bei den behandelten Bäumen nur mäßig ausgetreten ist. Die ersten Flecken konnten Ende Mai an den Blättern der Sorte Gelber Bellefleur wahrgenommen werden. Die Birnsorten Weiße Äerbst-Butterbirne (Kaiserbirne), Liegels Winter-Butterbirne und Winter-Dechantsbirne hatten am meisten unter dem Fusikladium zu leiben. Bei den eingesackten Früchten an den Birnspalieren ist die Schorfkrankheit dagegen überhaupt nicht aufgetreten. 5, Versuche. Erprobung des R a u pen l e i nt e s „Sotor“. Durch die Firma Avenarius, Karbolineumfabriken in Wien II1/2, Bcchardgasse 14, wurde der Anstalt zu Versuchszwecken eine Dose dieses netten Raupenlcimes zugesaitdt, der Ende November zum Be-streichen der gegen den Frostspanner angelegten Leimgürtel verwendet wurde. Die Klebkraft war eine sehr gute und die Klebfähigkeit eine andauernde. Selbst bei — 80 C behielt „Sotor" seine Klebkraft und bildete keine Kruste. „S o t a r b o r“ von Dr. L. C. Marquart in Wien X., Neilreichgaffe 46. Dieses bereits im Jahre 1912 mit Erfolg versuchte Mittel zur Bekämpfung der Blutläuse kam im Bettiebsjahre nochmals zur Anwendung lind zwar an jüngerem unt> altem Äolze, sowie an grünen Trieben ohne irgend welche Veschädiguirg der bestrichenen Baumteile. Der Erfolg war wiederum ein sehr guter, nur steht einer allgemeinen Anwendung der etwas zu hohe Preis entgegen. Versuche mit „X ex“, Marke grün. Das von der Aktiengesellschaft Fex in Dübendorf (Schweiz) zn Versuchszwecken übersandte Insektenbekämpfungsmittel wurde gegen Schild-, Blatt- und Blutläuse in der Stärke von 1:30 bis 1:50 angewendet. Bei Blatt-und Blutläusen mit Erfolg, bei der austernförmigen Schildlaus in einer Lösung 1:30 jedoch ohne Erfolg. Andere B e r f n ch e. Die Anstalt beteiligte sich an nachfolgenden, durch die Oesterreichische Obstbau- und Pomologen-Gesell-schaft in Wien angeregten Versuchen: 1. Berfuch zur F e st st ellung der Brauch borfeit der Ouitte von Angers verschiedener Äerkunft. Im Jahre 1911 sind drei Reihen mit je 41 Stück Quitten von verschiedenen Bezugsquellen und zwar von Klenert, Leroy und Benedik, baumschulmäßig ausgepflanzt und im Sommer mit der Sorte Vereins-Dechantsbirne veredelt worden. Die im Jahre 1912 gewachsenen einjährigen Veredelungen wurden im Frühjahre 1913 zu Pyramiden angeschnitten. Im Verhalten der drei Quitten von Angers verschiedener Herkunft, insbesondere in Bezug auf die Triebkraft des veredelten Teiles und die Empfindlichkeit gegen die Gelbsucht konnten namhafte Unterschiede bis jetzt nicht wahrgenommen werden. Die Beobachtungen werden fortgesetzt. 2. Ver s u ch z u r Erprob u ng mehrerer Steino b st-unterlagen für Pfirsiche und Aprikosen. Im Frühjahre 1912 wurde das hierfür bestimmte Stück rigolt und mit je 100 Stück St. Julien, Marianapflaume, Mirobalan, Damascene von Toulouse, Zwetschkensämlingen und mit je 50 Sämlingen von Aprikosen und Pfirsichen bepflanzt, die im Sommer 1912 mit der Pfirsichsorte Amsden und der Aprikose von Nancy okuliert worden sind. Leider war die Witterung des Sommers 1912 für das Anwachsen der eingesetzten Augen recht ungünstig, da der August 13 Tage und der September 20 Tage mit Niederschlag hatte und im ganzen September nur 57\8 Stunden Sonnenschein gemessen werden konnten. Die gut durch den Winter gekommenen Augen haben dann im April 1913 bei den aufgetretenen Spätfrösten erheblichen Schaden genommen, so daß alle Sorten nachvcredelt werden mußten. 3. B e r s u ch mit mehreren Sta m m b i l d n e r n f ü r Pfirsiche und Aprikosen, hierfür wurden auf ein rigoltes Stück 300 Mirobalan in 6 Reihen ,zu je 50 Stück baumschulmäßig ausgepflanzt und im Sommer 1912 mit nachstehenden zur Erprobung in Aussicht genommenen Sorten okuliert: 1. Die Aprikosen-Zwischenveredlung P. C. 3 ^ Kreuzungen von (Prunus cerasifera X xssmfofe) s ^ 2. Die Pfirsich-Zwischenveredlung P. (£. 5 ( . (Prunus cerasikcra X Pfirsich) > m Orevenbrotch 3. Äalleraspflaume. 4. Lukas Frühzwetschke. 5. Schöne von Löwen. 6. Wagenstadter-Pflaume. Die Veredlungen haben sich im Sommer 1913 recht verschieden entwickelt: Stammbildner 1 wächst auf Mirobalan zu zwergig, ohne freudigen Trieb, und der Stammbildner 2 wächst schief und krumm, hat ein sehr mäßiges Wachstum. Schon in dem einen Beobachtungs-jahr konnte man feststellen, daß die beiden Sorte«: als „Stammbildner" auf Mirobalan wegen ihres nicht genügenden Längenwachstumes nicht geeignet sind. Der Züchter sagt allerdings liber P. C. 3, daß sie auf St. Julien, Prunus Mariana und Mirabellen-Sämling gut wachse, auf Mirobalan jedoch nur ziemlich gut. Stammbildner 3. Die Lalleraspflaume wächst stämmig, hat viel vorzeitige Triebe und erreichte eine Trieblänge von 3 m in einem Jahre. Die 4. Sorte, die Lukas Frühzwetschke, besitzt gegenüber der vorigen Sorte ein gedrungenes Wachstum, doch wurden die Triebe bis 220 cm hoch. Die Schöne von Löwen wächst sehr kräftig und erreicht eine Trieblänge von 290 cm. Die Wagenstadter Pflaume zeichnet sich durch besonders stämmige und gerade Triebe aus, die eine Aöhe von 2 bis 2 40 m erreichten. Wie sich die letztgenannten vier Sorten in Bezug auf Annahme der Veredlung, auf Gedeihen des späteren Vaumes und der Fruchtbarkeit verhalten, müssen die Beobachtungen der nächsten Jahre ergeben. Versuche mit Schwefelkalkbrühe. (Kalifornische Brühe.) Die über Veranlassung der Oesterreichischen Obstbau- und Pomologen gesellschaft in Wien durch die chemische Fabrik Zmrzlikar in Deutsch-Wagram gelieferte Schwefelkalkbrühe wurde im Spaliergarten zur Bekämpfung des Fusikladium pyrinum in der Weise verwendet, daß die Birnspalierwände der Sorten Gute Luise von Avrancheü, Diels Butterbirne, Winter-Dechantsbirne und Herzogin von Angouleme zu einem Drittel mit der „Kalifornischen Brühe", zu einem Drittel mit gewöhnlicher 1 prozentiger Kupferkalkmischung bespritzt wurden, ivährend ein Drittel der Spalierwände bei genannten Sorten unbehandelt geblieben ist. Die erste Bespritzung erfolgte mit" 28. März mit einer Lösung in der Stärke 1:2, zum zweiten Male wurde am 13. Mai mit einer Lösung 1:25 und zun: dritten Male, am 13. Juni mit einer solchen von 1:30 gespritzt. Ein Unterschied int Befall mit Fusikladium auf Blatt und Frucht konnte bei den mit Schwefelkalkbrühe behandelten Bäumen gegenüber den mit Kupferkalkmischung gespritzten oder unbehandelten Bäumen nicht festgestellt werden. Die Schwefelkalkbrühe wurde auch zur Bekämpfung der austernförmigen Schildlaus (Aspidiotus ostreaeformis Curt.) an Birnspalieren verwendet, wo dieses mit bloßem Auge oft kaum sichtbare Tier großen Schaden verursachen kann; die befallenen Bäume wurden am 28. März mit einer Lösung in der Stärke 1:2 angestrichen. Die anfänglich gute Wirkung ging über Sommer mehr und mehr zurück, da bei der Frühjahrsbehandlung anscheinend nicht alle Tiere abgetötet worden sind, die sich daim wieder stark vermehrt haben. Die Beobachtung ergab, daß die Schwefelkalkbrühe gegen die austernförmige Schildlaus nicht wirksam genug ist. 6. Die Obsternte. Infolge des bereits an anderer Stelle eingehend besprochenen ungünstigen Vlütewetters sind die Hoffnungen auf eine gute Obsternte zunichte geworden. Trotz der recht schlechten Frühjahrswitterung konnten noch die nachstehend angegebenen Erntemengen erzielt werden: Tafelbirne» 2173 Kilo, davon lieferte der Spaliergarten 1089 Kilo Kochbiruen 100 „ Tafeläpfel 1053 „ Kochäpfel 400 „ zusammen 3726 Kilo, außerdem wurden zu Obst-Most verarbeitet 4200 „ Kernobsternte zus. 7926 Kilo. Die Kirschen, Pfirsiche und Aprikosen hatten eine vollkommene Fehlernte, ebenso die Walnüsse, während die Zwetschken, Mirabellen und Reineklauden immer noch eine halbe Ernte ergaben. Das Beerenobst befriedigte vollkommen, besonders die Sträucher der Johannisbeeren „Späte holländische" zeichneten sich durch einen reichen Behang aus, was in der späteil Blüte lind großen Widerstandsfähigkeit dieser empfehlenswerten Sorte seine Erklärung findet. 7. Die Obstverwertung. Mit den Schülern und Teilnehmern am Obst- mW Gemüse-verwertungskursus konnten die wichtigsten Methode» der Obst- und Gemüseverwertung praktisch durchgeführt werden. hiervon seien nur die nachstehenden erwähnt: Bereitung v o n J o h a n n i s b e e r s a f t in Dreyers Fruchtsaftapparat. Der im Berichtsjahre durch die Firma A. Bräu er in Aussig an der Elbe zum Preise von 18 Kronen bezogene Apparat wurde für die Herstellung von Johannisbeersaft verwendet. Es wurden zunächst 2'/2 Kilo Früchte der roten Kirschjohannisbeere gewaschen und entrappt. Der Abfall betrug hierbei 60 Gramm. Darauf wurden die Beeren schichtenweise mit Staubzucker (auf ein Kilo Au«! den Gartenanlagen der Anstalt. Johannisbeeren 150 Gramm Zucker) in den oberen, mit einem Boden aus Filtriertuch' versehenen Behälter gebracht. Dieser wird auf den ebenfalls aus Steingut verfertigten Sammelbehälter gestellt und das Ganze in den verzinnten, gut mit einem Deckel verschlossenen Kochtopf gestellt. In diesem bringt man 4 Liter Wasser zum Sieden. Durch die sich entwickelnden Dämpfe wird den Früchten der Saft in etwa 1 '/2 Stunden fast vollständig entzogen. Er fließt klar in den unteren Behälter und wird noch heiß in gut verschließbare Saftflaschcn gefüllt, die dann noch auf 20 Minuten bei 800 C sterilisiert werden. In Laushaltungen, die alljährlich aus den verschiedenen Früchten des Gartens oder Waldes reinschmeckende und klare Säfte Herstellen wollen, wird der genannte Fruchtsaftapparat sich bald einbürgern, da er leicht zu handhaben ist und sicher und gut arbeitet. Marmelade von Mirabellen. Aus dieser in Steiermark leider noch viel zu wenig angepflanzten edlen Pflaumenart wurde aus 11 Kilo Früchten Marmelade bereitet. Nach dem Entsteinen, Dämpfen und Durchpassieren blieben noch 6 Kilo Mark. Dies wurde mit 3 Kilo Zucker bis zur Marineladenprobe eingedickt und ergab eine zum Füllen feiner Mehlspeisen vorzüglich geeignete, wohlschmeckende Marmelade. Mirabellen-Iam. Es wurde V2 Liter roter Johannisbeersaft mit '/y Kilo Zucker verseht, zum Feuer gestellt und gut abgeschäumt. Dazu kamen 1 Kilo entsteinter Mirabellen, die so lange gekocht würben, bis die Früchte zu zergehen anfingen. Heiß in Jam-gläser gefüllt, erhielt man ein Mirabellen-Iam von vorzüglichem Geschmack. Außerdem wurde in größerer Menge Sauerkraut für die Anstaltsküche hergestellt, wobei auf 100 Kilo geschnittenes Kraut 3 Kilo Meersalz und als Würze etwas Wachholderbeeren gegeben wurden. Von Obstmost wurden 217 Hektoliter bereitet, sowie für Anter-richtszwecke etwas Beerenwein und Obstessig. Obstbaulehrer Otto Brüders. C. Gemüsebau. Das Frühjahr begann zeitig und brachte bald ziemliche Wärme, doch wurde es wegen der nicht großen Winterfeuchtigkeit schon früh zu trocken, so daß bereits in den ersten Aprilfagen bei frühen Aussaaten im Freien zeitweise gegossen werden mußte. Der Witterungs-umschlag in der zweiten Aprilivochc mit Schnee und Eis führte bei allen bereits begonnenen Freilandkulturen eine wesentliche Stockung im Wachstum herbei, doch wurde an den sommerlich warmen letzten Apriltagen alles wieder eingeholt. Der am 18. März im Freien gepflanzte Kopfsalat Maikönig der Aussaat vom 20. November 1912 lieferte am 10. Mai die ersten vollentwickelten Köpfe. Der Laibacher Eissalat der gleichzeitig vor» genommenen Aussaat und Pflanzung war am '16. Mai fertig zum Gebrauch. Aussaat und Aeberwinterung fanden bei beiden Sorten im kalten Kasten statt. Das erste Frühkraut der Sorte Expreß wurde am 30. Mai geschnitten. Die Aussaat geschah am 7. September und die Pflanzung in den ersten schönen Märztagen. Die ersten Tomaten reiften im Freien am 15. Juni. Die Frühjahrsmonate waren also für die Gemüsekultur größtenteils günstig. Doch war der Juli außerordentlich kühl und regnerisch, fadaß die meisten Kulturen nicht besonders vorwärts kommen wollten. Der Spätsommer und die §>erbstmonate waren aber dem Wachstum sehr förderlich, so daß man schließlich mit dem Jahre 1913 beim Gemüsebau recht zufrieden sein konnte. Der November war noch warm, die späten Kulturen entwickelten sich daher gnt, doch wurde das schon im Äerbste ins Freie ausgepflanzte Frühkraut etwas zu üppig und für eine gute Uebenvintening nicht genug abgehärtet. Für das nicht an der Anstalt benötigte Gemüse konnte im Berichtsjahre ein Erlös von X 1866 87 erzielt werden. Größere Vorräte wurden für den Verbrauch im Winter und Frühjahre eingewintert. Unter anderen Gemüsearten wurden hierfür aufbewahrt: 600 Kopfe Rotkraut, 800 Kopfe Weißkraut, 800 Köpfe Wirsing, 3500 Köpfe Winterendivien, 1100 Stück Knollensellerie. Am Meierhofe wurde eine kleine Versuchs-Spargelanlage neu geschaffen. Ein 3 '/2 Ar großes Stück neben dem Schnittweingarten wurde rigolt und Anfang April mit 5 Reihen zu je 80 Stück Spargeln in folgenden Sorten bepflanzt: Eibenschitzer, Schneekopf, Brannschweiger, Erfurter und Eigenbau. Als Abstand wurden 120X80 cm angenommen. Die Pflanzung ist gut und gleichmäßig angewachsen und soll in den nächsten Jahren zeigen, welche der angeführten Sorte» unter hiesigen Verhältnissen die höchsten Erträge abwirft und am meisten empfohlen werden kann. Die alte Spargelanlage enthält auf 366 qm Fläche 400 Pflanzen, die im Jahre 1913 einen Ertrag von 90 Kilo Spargeln abwarfen, die zu guten Preisen leicht Absatz fanden. Außer der gartenmäßig und teilweise auch feldmäßig durchgeführten Freilandkultur wurde in den nicht für die Äeranzucht von Setzlingen benötigten Mistbeetkasten auch die Treiberei einiger hierfür geeigneter Gemüsearten gepflegt. Getrieben wurden Salat, Kohlrabi, Blumenkohl, Bohnen, Karotten, Gurken und Melonen. Ergebnisse einiger Versuche mit neueren Sorten. Die nachstehenden Kohlarten wurden im Berichtsjahre das dritte Mal in Kultur genommen und körnten auf Grund der damit gemachten Erfahrungen zu weiteren Anbmtoerfuchen empfohlen werden. Norwegischer Winterwirsing. Diese Wirsingsorte besitzt nur schwach gewellte Blätter, die ihr fast das Aussehen einer Krautsorte verleihen. Der mittelgroße Kopf bildet sich ziemlich spät aus und färbt sich an den oberen Teilen gegen den Spätherbst bläulich rot. Der Hauptvorzug der Sorte ist die mtgeiucin große Widerstandsfähigkeit gegen Frost, wodurch es ermöglicht wird, sie im Äerbste draußen im Garten zu lassen, wo sie im Schnee lind bei 15 0 Kälte aushält, ohne irgend einen Schaden zu leiden. Die Allssaat muß am 1. Juni und die Pflanzung gegen den 10. Juli vorgenommen werden, damit die Köpfe bis zum Eintritt des Frostes genügend herangewachsen sind. Wirsing von P o n toise. Diese späte Wirsingsorte ist ebenfalls für die Lleberwinterung im Freien geeignet, da sie sich auch durch große Anempfindlichkeit gegen Kälte auszeichnet. Goldwirsing. Eine schöne, im Äerbste goldgelb gefärbte und nach den ersten Frösten besonders wohlschmeckende Acrbst-Wirsing-Sorte. Sic verträgt zwar einige Grad Kälte recht gut, hält jedoch strengen Frösten nicht genug stand lind muß eingeschlagen und etwas geschützt werden. Das Weihnachtenkraut. Eine Spätkrautsorte, die im Äerbste draußen im Garten gelassen werden kann. Eie liefert mittelgroße, runde feste Köpfe von schöner dunkelgrüner Farbe. Aussaat hat am 1. Juni zu erfolgen, wenn die Köpfe bis zum derbste noch mittelgroß werden sollen. Die Samen dieser genannten Kohlarten sind von Vilmorin-Andrieur & Eie. in Paris bezogen worden. Rotkraut Erfurter Schwarzkopf. Diese Sorte bildet besonders dunkle schwarzglänzende, außerordentlich feste und schwere Köpfe von großer Haltbarkeit. Sprossenkohl Dreienbrunnen ist namentlich wertvoll wegen des reichen Ansatzes von Sprossen, die sich gleichmäßig entwickeln und recht fest und haltbar sind. Die Sproßen besitzen neben großer Zartheit einen vorzüglichen Geschmack. Die Samen der beiden letztgenannten Sorten stammen aus der Samenhandlung Paage & Schmidt in Erfurt. Obstbaulehrer Otto Brüders. D. Acker- und Wiesenbau. Trotzdem das Wetter im Berichtsjahre nicht als günstig bezeichnet werden kann, (im April harte Spätfröste, das ganze Frühjahr sehr trocken, der Juli zu naß und sonnenarm, der August kühl) so müssen doch die Erträge im Acker- und Wiesenbau als gute, zum Teile als sehr gute bezeichnet werden. Die Arjachc der erzielten Mehrerträge liegt vorwiegend in einer besseren Stallmist- und Kunstdüngung. Der Futterertrag war infolge der Trockenheit im April, Mai und Juni nicht ganz auf der Aöhc des Vorjahres. Pafer, Mais, Runkeln und Kartoffeln brachten aber ein besseres Ergebnis. Die Schulwirtschaft besteht ans zwei Teilen: Erstens aus der alten Anstaltswirtschaft „Bei Fraß" genannt und zweitens aus dem sogenannten „Meierhof". 1. Baumacker „Bei Fraß". Der Boden muß als gewöhnlicher Tonboden angesprochen werden. Er enthält 77 bis 78 Prozent abschlännnbare Bestandteile und 2 bis 6 Prozent Kalk. Der Hintergrund ist ebenfalls Ton. Dieses Grundstück ist in 5 Schläge eingeteilt, von denen jeder 21/«, ha groß ist. Es wird nach Möglichkeit folgende Fruchtfolge eingehalten: 1. Runkelrüben, 2. Äafer mit Kleegraöeinsaat, 3. einjähriges Kleegras, 4. Weizen, 5. Mais. Abänderungen ergeben sich häufig schon durch die Versuche, aber mich aus anderen Gründen. Im Berichtsjahre wurde die Äälfte des Runkelschlages mit Pferdebohnen bebaut, der Weizen winterte aus, wurde am 29. März umgeackert und nachher zweimal mit Mischling und zwar im April und im Juni angebaut. Die Erträge ergeben sich aus folgender Tafel: m Ernte <3 e <9 «55 E6.S Frucht Sorte in q berechn, pro ha in q Anmerkung i n der F r u ch t s o l g e I 50 Kaser Ligowo u. Dreikorn 12-21 24-42 Sortenversuch 2 50 Kleegras Rotklee und ital. Raygras grün verfüttert 3 50 Mischling nach auogew. Wetzen grün verfüttert. 4 50 Mais Cinquantino 12-96 25-92 Versuch 5a 20 Pferde- bohnen 5-32 26*64 Versuch 5b 25 Runkelrüben Gelber Eckendorfer 270-- 1080-— Außen sch läge 28-5 Runkelrüben Gelbe Cckendorfer 255'- 894-70 23-0 ff 180-— 782-60 23-2 Kaser Ligowo 5-6 24-13 2. Am Meierhofe. jòier ist milder Lehmboden, 37 bis 42 Prozent abschlännnbare Bestandteile, 04 bis 0 6 Prozent Kalk. Die Ackerkrume ist seicht, Tiefackerung unmöglich, im Untergrund ist Schotter. Dieser Wirtschaftsteil ist wieder in 5 Schläge eingeteilt, deren jeder ungefähr 1-4 ha groß ist. Die Fruchtfolge lehnt sich ebenfalls an den Nor folker Fruchtwechsel an: 1. Kartoffel, 2. Lafer mit Kleegraseinsaat, 3. und 4. Kleegras, 5. Mais. Zwischen 4 und 5 wird als Zwischenfrucht Grünroggen eingeschaltet, der Ende April gemäht wird. Außerdem gehört zu diesem Wirtschaftsteil ein Außeiffchlag von 32-9 Ar. Die Erträge sind aus folgender Tafel ersichtlich: c e '80' :<3 B.s Frucht Sorte Ernte Anmerkung in q vercchn. pro ha in q i n der Fruchtfolge l 155-0 Äafer Ligowo 46-09 29-73 2u.3 280-0 Kleegras — 300-— 107-20 4a 135-0 Mais — 50-18 37-17 Sortenversuch 4b 28-0 Fisole» Wachtelbohnen 8-47 30-25 5 110-0 Kartoffeln Up to date 304-- 276-— -2b u tz e n s ch l ä g e 28-0 Kartoffeln verschiedene 43-49 155-— Versuch 4-8 Wafferriibe» — 16'- 333 — Stoppelfrucht »ach Frühkart, j Als Kleegras wurde bisher Rotklee mit italienischem Naygras angebaut; da im zweiten Jahre in dieser Mischung der Rotklee vollständig verschwindet, wurde Heuer ein Gemenge von Rotklee 20-0 Kilogramm Luzerner 28-0 „ italienischem Raygras 4-5 „ Knaulgras 4 0 „ in den Äafer auf 14 ha eingesät. Die Düngung auf beiden Anstaltsteilen wurde in der Weise durchgeführt, das; Kartoffeln und Runkeln eine Volldüngung mit Stallmist erhielten, während Mais nur eine halbe Stalldüngergabe bekam. Das zweijährige Kleegras und Pferdebohnen bekamen Superphosphat und 40 prozentiges Kalisalz, auch ein Teil der Wiesen bekam Superphosphat. Runkeln und Mais bekamen Chilisalpeter als Kopfdüngung in 2 oder 3 Gaben, 60 — 100 Kilo pro ha bei einer Gabe. Schädlinge und Krankheiten, die an den Kulturen einen bedeutenden Schaden angerichtet hätten, wurden im Berichtsjahre nicht beobachtet. Wohl traten auf: Blattläuse auf den Pferdebohnen, kleine Stelle» von Kleeseide und Keulenbrand beim Mais. Versuche, a) Kartoffelsortenversuch. Auf Veranlassung der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft in Graz wurde ein Kartoffelsortenversuch angestellt. Leider traf die Sorte Modrows „Industrie" erst am 9. Mai ein, so daß der Anbau erst am 14. Mai stattfinden konnte. Das für diesen Zweck eingelangte Saatgut war zum Teile arg verfault, daher ein Anbau auf gleiche » Anbauflächen unmöglich. Folgende Tafel gibt Aufschluß über die Versuchsergebnisse: Ul J* — o er Es o —*■' 3 2 /O « 5* y 4- B % 'S *S'o #1 O: 3 'O' o' «J 3 o w 3 o C?' to rr OJ -3* 3 erS _3f 3 3 3 O to rgfc " gT) ?f ° j? ** D. L<- E ^ 3 fi, § IIc 3 S'”-O ^OfJ 2.5 3 D. 8-5 -zE 32 o o -* «t —tl h Sorten CC 00 o § 4- v' er è GO 5i 4- ca 3 Sì O Ci o X* 79 Lc —J X* 79 S X* 79 CC 8 X* Grq 1 X* 79 O o G) 3 O 3 o 4- g L 4- s O 4— ä o 4- A o 4- g O aO o E 3 CT w O s er ZZ 3 3* ff Ul Ul £cr* Ul co £cr‘ 3 — • A,) to * 3 o« co e 2^o) to « ^ ^i-Os e 5.=f ! % 5 " a'® el cr O 2. 3 3 <5 CT2 3 « 3 ' oa 2 2 c 2. Hs v ® 22 £ 3 n cr o' _ c 3 o o o O «■* r=3? 0 o' O Aro 2 ? E^ -, re o»^§ 3 O' 3 ^ CT -O O o«fiW O O* to O fl o 2- c O 3 52 ., £0 § var sehr schneearm und ungünstig. Ende März wurden beide Sorten eingeackert, »veil sie ausgewintert waren. e) Versuch mit zeitigem Maisanbau. Bei Fraß (schwerer Boden) wurden 25 Ar mit Mais (Cinquantino) am 1. April nnd 25 Ar am 24. April angebaut. Die erste Äälfte mußte nochmals angebaut werden, der Same keimte zum größten Teile nicht und faulte. Der Versuch ergab, daß bei uns nicht in erster Linie die Spätfröste den Frühanbau des Maises unmöglich machen, sondern die langsame Erwärmung des Bodens. Der Mais bedarf einer großen Bodenwärme. Ein Frühanbau des Maises, wie er im Sulmtale üblich ist, empfiehlt sich nur auf leichtem Boden. Das große Bedürfnis des Maises an Keimungswärme ist auch schuld, daß er auf der Nordseite von Bäumen vollständig versagt. f) Pferdebohnenversuch. Im Berichtsjahre wurden versuchsweise Pferdebohnen bei Fraß auf schwerem Boden angebant. Das Saatgut wurde von Gebrüder Beschatt, Wien, bezogen. Vorfrucht tvar Mais. Int Äerbst wurde mit Stallmist gedüngt und tief geackert, im Feber mit der Wiesenegge abgejchleppt, am 7. März 37 Kilo Superphosphat aus-gestreut, quer geeggt und 45 Kilo Saatgut auf 20 Ar angebaut und zwar mit der Äofherr ttttb Schranh'schen Viktoria-Drillmaschine gedrillt. Die Saat wurde mit der Eambridge-Walze angewalzt. Der Schlag wurde dreimal mit dem Gespanitsplanet behackt, n i e mit der Aattb bearbeitet. Die Ernte geschah durch Äerausziehen und Binden mit Iutestricken. Der Ertrag tvar 532 Kilo, das ist 2660 Kilo pro Äektar. Der Ertrag entsprach nicht ganz den Erwartungen, doch ist er größer als beim Mais auf gleichem Acker. Der Marktpreis ist bei Pferdebohnen höher als beim Mais. Der hohe Eiweißgehalt der Pferdebohnen (19 3 Prozent) macht sie besonders geeignet, eiweißarme Futterrationeit bei Pferden, bei Milch- ttttd Mastrindern und beim Jungvieh zu verbessern. Auch kamt ittait nach Pferdebohnen noch einen vollwertigen Grünfutterschnitt an Grünmais oder Mischling ernten. Auch bei dem vorliegenden Versuche wurden die Pferdebohnen attt 31. Juli geerntet und dann noch eine volle Grünfuttcr-ernte von Mais-Erbsenmischling erzielt. Auch im Berichtsjahre tvttrde eine Stallmist-Durchschnittsprobe von der landwirtschaftlich-chemischen Versuchsstation nntersucbt mit folgendem Ergebnis: Wasser 71 50 Prozent, Glühverlust 17-58 Prozent, Asche 1092 Prozent. In der Asche warnt enthalten: lösliche Mineralstoffe 4-69 Prozent, Sand 6-23 Prozent. An Pflanzennährstoffen enthält die Düitgerprobe: Kalk (CaO) 1 367 Prozent, Kali (K20) 0-817 Prozent, Phosphorsäure (P2 06) 0 422 Prozent, Stickstoff (N2) 0 659 Prozent. Landwirtschaftslehrer Anton Ientsch. III. Die Tierhaltung. A. Augviehaltung. Die Anstalt hat ein Paar Pferde und ein Paar Ochsen. Die letzteren sind in der Winzerschule mit Burgwalde untergebracht. Im Berichtsjahre wurden die alten Ochsen (mager) um 1242 Kronen verkauft uud ein Paar junge um 1042 Kronen gekauft. B. Nutzviehhaltung. 1. Rindviehzucht. Die Viehbewegung war folgende: Der Stand am 1. Jänner war 1 Zuchtstier, 7 alte Kühe, 2 Erstlingskühe, 3 zweijährige, 3 einjährige und 4 heurige Kalbinnen. Gekauft wurde ein 6 Monate altes Stierkalb von der steiermärkischen Sparkasse zur Zucht. Geboren wurden 7 Stier- und 5 Kuhkälber. Verkauft wurde 1 Zucht-stier, weil er gefährlich worden war und einen Schüler schwer verletzt hatte, 3 alte Kühe, 6 Stier- tmd 2 Kuhkälber. Verendet ist ein Kuhkalb infolge Trommelsucht. Der Stand am 31. Dezember ist: 1 einjähriger Stier, 7 alte Kühe, 4 Erstlingskühe, 1 zweijährige Kalbin, 3 einjährige und 2 heurige Kalbinnen, 1 Stier- und 1 Kuhkalb. — Kaum ist der ansteckende Scheidenkatarrh gebannt, hat unseren Stall schon tvieder ein neues Unglück getroffen. Im Lerbste brach das ansteckende Berkalben aus, drei trächtige Tiere verkalbtett. Die Bekämpfung durch Impfung hat der Äerr k. k. Bezirksobertierarzt König übernommen. Die schädlichen Folgen der Seuche werden sich erst im kommenden Jahre im ganzen Umfange geltend machen. Die Art und Weise der Leistungsprüfuttg wurde so beibehalten, wie sie im Vorjahre eingeführt worden ist: Allwöchentliche Probemelkungen, Verwendung der Schiebegewichtswage von Paul Funke & Komp. in Berlin, die Fettbestintmung wird von der landw. Versuchsstation dtirchgeführt. Folgende Tafeln geben die Ergebnisse der Leistungsprüfungen bekannt: 1. Ergebnisse von 5 Altkühen, die das ganze Jahr im Stall waren: Der Kuh C JU £ O 5 'S &0 > 66 5s <3> 12-3 B <3 K i Š ŠŠ o <3 X> 55 B.B S u c' sO' r-» A L .£-C <0 -** t § Atz ’S <3 DA D § & S a Z 1 CT. C <3 L £ "A it m erk u ng , I Lotte 337 458 18. 12. 13 2246-5 9306 4-14 4 2 3 3sis 332 406 27. 11. 13 2020-0 75-46 3-7» 5 5 6 Balle 253 444 2. 8. 13 2404-0 91-03 3-78 2 3 11 Ruth 330 339 6. 12. 13 2275-7 86-62 3-89 3 4 13 Gerte 330 394 24. 8. 13 2577-7 96-36 3-73 1 1 II 1111523-9 442-53 1 1 Daraus ergibt sich ein durchschnittlicher Jahresmilchertrag der Altkühe von 23Ò4 8 kg und ein durchschnittlicher Jahresfettertrag von 88°5 kg. (Im Vorjahre war ein Jahresdurchschnitt von 2110-2 kg Milch und 7993 kg Fett.) Gefüttert wird im Sommer nur Grünfutter, im Winter Leu, Runkeln und jenen Kühen, die über 6 Liter Milch geben 1 — 2 kg Kraftfutter, meist Äafer mtd Mais. 2. Ergebnisse von 9 Kühen, die entweder nicht das ganze Jahr im Stall waren (3) oder zu Beginn des Berichtsjahres noch Kal-binnen oder Erstlingskühe waren (6) : Der Kuh KJ £ 1 Milch- ertrag Fett- ertrag Durchschnitt- licher Fettgehalt k2l n m erkung 5- a CO Name 5 Ceres 45 310 1-46 4-70 Verkauft 12 Leda 197 865-0 35-70 4-10 Erstling 16 Äexe 332 1583-5 58-78 3-71 Erstling, verkalbt . 17 Lekuba 349 1281-2 49-01 3-82 18 Äaqar 314 1545-1 6506 4-21 Erstling 14 Bella 45 109-3 3-43 3-14 Verkauft 19 Dackel 185 708-2 25-62 3-62 21 Äera 34 268-2 7-58 2-82 Erstling 23 Heidin 20 94-9 4-15 4-36 Erstling, verkalbt 6486-4 250-79 Die durch Leistungsprüfung erhobene Iahresmilchmenge beträgt 18.010 kg (1912:17.357 kg), der Gesamtfettertrag 693 32 kg (1912 : 663 78 kg), der durchschnittliche Fettgehalt aller Milch 3 85 °/0 (1912:3 82 %), das ergibt nach der Formel: q8utfe _ Milch x (Fett ■>/„ - 0-15) _ 100 x (3-85 — 015) 86' 86 einen Butterertrag von 43 kg Butter aus 100 kg Milch. — Verrechnet wurden 18.080 '/2 Liter Milch, das entspricht 18.659 kg bei einem spez. Gewicht von V032 (im Vorjahre 16 084 Liter, dies ist 16.599 kg). Die durch Leistungsprüfung erhobene Milchmenge bleibt also um 649 kg gegenüber der wirklich oerrechneten zurück. Die Milchverwertung war folgende: 1. Pflichtteile der Anstaltsangehörigen..................... 4593 Liter 2. Anstaltsküche.............................................1888 „ 3. Kälber.................................................... 2984-/2 „ 4. Schweine (Biestmilch).....................................108 ’/2 „ 5. Versuche.................................................. 26 „ 6. Verbuttert................................................ 50'/., „ 7. Verkauft................................................. . 8429'/, „ Summe. . 18080 '/2 Liter Es fielen 7 Stierkälber, die 40, 44, 38, 44, 31 '/2, 45, 45 kg, im Mittel 41 07 kg wogen; 5 Kuhkälber, die 36, 37, 42, 44, 45 kg, im Mittel 40 8 kg wogen. Die Aufzuchtkälber bekommen 8 Wochen täglich 8 Liter Vollmilch, die Abgewöhnzeit dauert 4 Wochen, jeden zweiten Tag um '/, Liter Milch weniger, außerdem Aeu und Aaser, Magermilch keine. Die Schlachtkälber werden mit 3 Wochen verkauft. Der Tageszuwachs war im ganzen Durchschnitt 076 kg, am höchsten 0'91 kg, am geringsten 0 56 kg. Um das Alter des Rindes nach eigenen Erfahrungen, die unter hiesigen Verhältnissen gemacht wurden, beurteilen zu können und da gerade eine größere Anzahl von jungen, im Zahnwechsel begriffenen Tieren vorhanden ist, wurde mit Beginn des Berichtsjahres mit Zahnwechselbeobachtuugen begonnen, die noch weitere Jahre fortgesetzt werden sollen. Bis jetzt hatten die Beobachtungen folgendes Ergebnis: Der Wechsel der Zangen wurde an 3 Tieren beobachtet und begann 2mal mit 21 Monaten, linai mit 24 Monaten. Der Wechsel der inneren Mittelzähne wurde 4mal beobachtet und begann Imal mit 27, Imal mit 31, 2mal mit 32 Monaten, der Wechsel der äußeren Mittelzähne wurde 2mal beobachtet und begann Imal mit 38 und Imal mit 39 Monaten. Der Wechsel der Eckschneidezähne wurde 2mal beobachtet und begann einmal mit 47, einmal mit 50 Monaten. Der Wechsel eines Zahnpaares vom Abstoßen der Milchzähne bis zur vollen Entwicklung der bleibenden Zähne dauert 1 — 3 Monate. 2. Schweinezucht. Der Schweinestand war zu Beginn des Berichtsjahres : 1 Zuchteber, 5 Sauen, 10 Läufer, 6 Ferkel, 6 Mastschweine. Durch Ab-ferkelung kamen hinzu 42 Sau- und 52 Eberferkeln. Verkauft wurde 1 Sau, 16 Mastschweine, 29 Läufer und 36 Ferkel. Verendet sind 12 Ferkel.. Der Bestand am 31. Dezember war: 1 Eber, 3 Sauen, 17 Läufer und 7 Mastschweine. An Barempfängen für verkaufte Schweine weist das Kassabuch 229078 !< aus. Im Frühjahre wurden alle Schweine einer Schutzimpfung gegen Rotlauf unterzogen. Bersuchshalber wurden drei Würfe gewogen: einer mit 8 Ferkel wog 10 kg, ein anderer mit 15 Ferkel 15 5 kg, ein dritter mit 13 Ferkeln wog 14 3 kg. Der durchschnittliche Tagcszuwachs in den ersten 6 Wochen war 0 8 kg, 0 58 kg und 0 95 kg. 3. Bienenzucht. Im Herbste wurden 12 Völker eingewintert. Am 23. Jänner fand der Reinigungsausflug statt. Alle 12 Völker haben gut überwintert. Im ganzen wurden 4 Schwärme gewonnen, einer davon wurde neu untergebracht, einer zurückgegeben und zwei mit schwächeren Völkern vereinigt. Ein Volk ging während des Jahres durch die Wachsmotte zugrunde. Vor der Einwinterung wurden 4 Völker mit anderen Stöcken vereinigt, weil sie drohnenbrütig waren. Ferner wurden 20 kg Kristallzucker in Wasser gelöst 1: 1 mit etwas Ameisensäure als Futter verabreicht. 8 Völker wurden im Berichtsjahre eingewintert, wovon 4 heurige Königinnen, 4 aber alte Königinnen hatten. Die Trachtverhältnisse waren im Berichtsjahre nicht günstig. Der April war sehr kalt, der Mai hatte wenig Sonne, der Juli war sehr naß. Anfang April wurde ein Muri-Staudinger-Breitwaben- stock auf eine Bienenwage gestellt. Anfangsgewicht 30-15 kg. Es wurde festgestellt im April ein Abfall von 0 1 kg, im Mai ein Zuwachs von 2-2 kg, im Juni ebenso 2-9 kg, im Juli ein Abfall von 0-2 kg, im August ein Zuwachs von 2-15 kg. Die Löhe wurde am 5. September (Gesamtgewicht 36-1 kg) erreicht. Von da ab beginnt der Gewichtsabfall, der bis Ende Dezember 5 3 kg beträgt. — König wurde nur einmal, am 10. Juni und zwar 30 kg geerntet. ì.'andwirtschaftslehrer Anton J e n t s ch. IV. Die Wetterwarte im Jahre 1913. Im Berichtsjahre ist im Instrumentenbestande und in der Art und Häufigkeit der Beobachtungen keine Aenderung eingetreten und sei diesbezüglich auf die Veröffentlichungen in den früheren Jahresberichten verwiesen. Die an der Wetterwarte gemachten Beobachtungen werden in besondere Tabellenbücher eingetragen, von denen monatlich eine Abschrift an die k. k. Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien eingesandt wird. Die k. k. hydrographische Landesabteilung in Graz erhielt gleichfalls monatlich die wichtigsten Beobachtungen über Temperaturen, Niederschläge und Schneehöhen. Dem k. k. hydrographischen Zentralbureau in Wien wurden wöchentlich mittels Karte die Temperaturen und Niederschläge und im Winter nach dem ersten Schneefalle die jeweils gefallenen Schneemengen und die Äöhe der Schneedecke bekanntgegeben. Die wöchentlichen Beobachtungsergebniffe wurden außerdem der „Marburger Zeitung" zur Verfügung gestellt. Nachstehend sind die Ergebnisse der Beobachtungen, soweit sie für die Landwirtschaft von Interesse sind, zusammengestellt. 1. Der Luftdruck. Das Jahresmittel beträgt 738-2 mm. Den höchsten Druck zeigte der Februar mit 742 9 mm als Monatsmittel, den niedrigsten Druck konnte man mit 734*2 mm im April beobachten. Den höchsten Stand erreichte das Barometer am 9. Februar und zeigte 752°2 mm. Der niedrigste Stand des Jahres wurde mit 719*1 mm am 29. Dezember festgestellt. u o c e A s. a 3 u x> & :a A 55 '5 5 (T) *3 ro 3 <31 3 55 September U Ä o o u «V £> E a Q R JdqmdYd^ m JO Mittel 742-9 734-2 738-3 736-9 739-6 737-9 mm /404 7401 735*5 734*9 738-0 739-1 738-2 752-2 740-7 746-4 743-8 751-1 751-3 3 1 mm 761*2 751-4 744-9 7401 743-7 749-4 752-2 Ss Tag 5. ». 10. 22. 26. 15. 27. 26. 28. u. 14. 20. 20. 9. 29. II. 728-1 732-3 722-7 732-3 732-2 728-9 71!» I El mm 724-8 724-4 729-3 730-8 727-4 7191 *1 Tag 21. 2. 18. 12. 5. 25. 6. 15. 17. 5. 6. 29. 29. XII. *) Eis t a g e: Das Maximum bleibt unter O °. **) Fro stta g e: Das Minimum bleibt unter O tage: 250 und mehr im Schatten. C* 'CT CO © cC (ŠI o 5 g O 6) £ V? i3 & iß W “* H-4 ^©COCCM-Crh-^lCOlp^© cs c: h ti ó é d' ii; cp à db io 3* •o oc Ü« 0 05 db IO h-4 co 41 15-5 15-5 05 IO cc di 05 40 I H4 IO I IO lò sr ■0 1 j -3 ! 4Ò 0 © —i © h-4 3 5- 0*1 05 CO © CÒ- di l-4 co di © di ->'l © Mittel £ OC 0« 05 ~l IO co > l to IO H-4 LO 0*1 IO IO © © IO t-4 © ? IO © 4— di Maximum 1 8 3 rt U Cf 3-8 1 05 co © 0« 6 oc co 3 -ò 9 © h-4 © 41 © te © © IO i © 1 ! pi 40 Minimum o «li re <<ì «-» IO © 05 co 00 eh IO cc IO 05 IO 0« tó IO © 05 t\3 ce 05 ro ^1 © IO IO eh IO h-4 -*1 cc © o y o ‘2. 3 3-1 pi h-4 © di IO co Maximum 8 to 05 1 co © CO co 05 -*4 eh © eh 9 CO © IO Ü1 co 8 1 © er- 1 © 1 0-1 co Minimum Ä <5 «ri 3 *4 3 3 05 05 4^ 6 IO d< IO O' cc CO cc co IO © co IO © 05 05 co co 2 di to pi -*1 H-4 © 40 © 40 o 8 <3 3 , oc 0 © © .© © © © © © © ©1 5L- Eistage*) IO OC cc IO © © © © cc 0« IO cc 05 Frosttage**) s 0 © © M M h-4 © IO © © © 0 Sommcrtage***) 2. Die Temperatur nad) Celsius. (Tabelle hiezu vorstehend.) Der wärmste Monat des Jahres war der Juni mit einem Mittel von + 17 5°, der Jänner mit einem Monatsmittel von — 17° der kälteste. Der wärmste Tag des Jahres war der 5. Juni. An diesem Tage zeigte das Thermometer nachmittags 2 Uhr im Schatten + 29 6°, die niedrigste Temperatur in der Luft wurde am 17. Februar mit —9 7° abgelesen. Das did)t über dem Erdboden auf der Wiese angebrachte Maximum-Thermometer gab den höchsten Stand des Jahres mit + 36 1° am 19. Juni an und die größte Kälte zeigte das daneben befindliche Minimum-Thermometer am I. Februar mit —13 2°. Das Jahresmittel beträgt + 9 4° im Schatten. 3. Die Dauer des Sonnenscheines. Gemessen mit dem selbstanzeigenden Sonnenscheiumeffcr nach Campbell & Stockes, der in sonniger Weingarten läge auf einem Sandsteinsockel aufgestellt ist. Den meisten Sonnenschein und zwar 222° 1 Stunden hatte der Juni, der Jänner dagegen am wenigsten, im ganzen Monat waren nur 29 Stunden mit Sonnenschein. Die für die Ausbildung und Reife der Trauben und des Obstes wichtigsten Monate Juli, August und September hatten nachstehende Sonnenscheinmcngcn: 1911: 1912: 1913: Juli .... 247 5 169 9 155 4 August. . . 228 6 129 1 180 9 September . 138°8 57°8 1291 Zusammen Stunden 614 9 356 8 465°4 Maximum Anzahl der Tage Monat Stunden- anzahl Mittel in Stunden e 6 A C 5 o C u "CS ES u v jr JO £o2 - <9 s ^•e a c c (1) ,n = E « o '9 Jänner 29-0 0-9 5-8 27. 1 10 20 Februar 105-6 3-8 88 25. 10 14 4 März April 150-7 4-9 8-6 6. 17 12 2 140-1 4-7 >1-7 26. 16 7 7 Mai 157-8 5-9 12-8 30. 13 11 7 Juni 222-1 7-0 13-0 16. 21 6 3 Juli 155-4 5-1 11-6 14. 14 12 5 August 180-9 58 12-3 11. 19 9 3 ; September 129-1 4-3 8-6 3. 15 9 6 Oktober 153-9 5-0 9-2 20. 16 12 3 November 76-7 2-6 8-7 1. 9 9 12 Dezember . . . 105-3 3-4 7-6 3. 12 11 8 Jahr 1913 .... 1606-6 4-4 13-0 16. VI. 163 122 80 Im Verlaufe des ganzen Jahres konnten 1606-6 Stunden Sonnenschein gezählt werden, im Jahre 1912 waren es nur 12677 Stunden, also um 338-9 Stunden weniger als im Berichtsjahre. Der sonnenreichste Tag des Jahres war der 16. Juni, an dem die Sonne 13 Stunden schien. An 163 Tagen konnten 5 Stunden Sonnenschein und mehr gezählt werden, an 122 Tagen weniger als 5 Stunden und an 80 Tagen schien die Sonne überhaupt nicht. 4. Die Niederschläge und Gewitter. Die Verteilung der Niederschläge war in den einzelnen Monaten des Jahres recht ungleich. Der Juli war mit 2409 mm Niederschlag der feuchteste Monat. Jänner und Februar waren die beiden trockensten Monate. Das Jahr 1913 hatte eine Gesamtniederschlagsmenge von 934-7 mm. An 122 Tagen fiel mehr als 0-1 mm Nieder schlag, an 23 Tagen war Schneefall, an 1 Tage Äagel. An 50 Tagen zeigte der Erdboden um die Wetterwarte herum eine Schneedecke. An 17 Tagen wurden Gewitter beobachtet. Monat w E § E §_.s jo 5 .2 5 s a Maximum in Anzahl der Tage mit 24 Sl mm unde» Tag o -3 « JO Ü e -B '9 O cn <3 ! Gewitter -ti jG c ■s- (9 Jänner 18-5 2-9 26. 12 9 0 0 14 Februar .... 158 8-8 2. 3 2 0 0 4 März 45-6 40-0 18. 6 3 0 0 7 i April 78-3 20-2 12. 9 2 0 1 3 Mai 539 35-0 19. 10 0 0 2 0 Juni 99-7 46-5 25. 11 0 0 1 0 Juli 240-9 59-3 24. 19 0 1 3 0 August 93-3 21-5 20. II 0 0 5 0 I September . . . 94-4 33-9 19. 14 0 0 5 0 Oktober 15-4 9. 7 0 0 0 0 November . . . 96-5 51-9 6. 9 1 0 0 0 Dezember .... 62-7 27-8 29. 11 6 0 0 22 j ; Jahr 1913 .... 934-7 59-3 24. VII. 122 23 1 17 50 Der Beobachter : Fachlehrer Otto B r n d e r s. V. Tätigkeit der Anstalt nach außen Durch eine reiche Anzahl schriftlich und mündlich erledigter Anfragen vorwiegend aus Wein- und Obstball, sowie aus der Landwirtschaft, Besichtigung von Anlagen an Ort und Stelle, Pflege von Obstpflailzllilgen mit Schülern und Kursteilnehmern, unterhielt die Anstalt einen regen Verkehr mit der Bevölkerung. Schulleitungen und bedürftige Besitzer wurden mit Zustimmung des Landes-Ausschuffes mit Obstbäumen, Reben, Obstedelreisern zum ermäßigten Preise oder kostenfrei beteilt. Politische lind Gerichtsbehörden, sowie andere öffentliche Stellen holten wiederholt Gutachten über Fragen ein, welche im Bereiche der Anstaltstätigkeit liegen. Unter der Leitung des Fachlehrers Brüders hat die Anstalt mit mehreren Schülern die Nutz- und Ziergarteilanlage am neuen k. k. Amtsgebmide allsgeführt. Für die Abhaltung des Buchführungskurses der landwirtschaftlichen Filiale Marburg für bäuerliche Besitzer, für die Hauptversammlung steirischer Geflügelzüchter und einen Genoffenschaftskursus des Verbandes landwirtschaftlicher Genossenschaften in Steiermark stellte die Anstalt in ihrem Hauptgebäude entsprechende Räume zur Verfügung. Direktor Zweifler hielt im Berichtsjahre folgende Vorträge: In Pettau über die Lese und Behandlung des Mostes im Jahre 1912. „ Lembach über die Bekämpfung des Oidiums und Wein- behandlung. „ Marburg über Rebschnitt und Rebkrankheiten. „ „ „ die Lese und Behandlung des Mostes im Jahre 1912. „ Marburg über Sommerarbeiten im Weinberge. Gr veröffentlichte: Eine Besprechung der „Essiggärung" von Lafar in der Zeitschrift „Weinbau und Weinhandel" und in den Mitteilungen des deutschen Weinbauvereines; „Ueber weitere Sprihversuche" in der allgemeinen Weinzeitung; „Die Bedeutung des Kellerwirtschaftskurses" in den Tagesblättern; „Aufforderung zur Räucherung gegen den Frühjahrsfrost" in der Marburger Zeitung; „Behandlung der durch Spätfrost im April beschädigten Weingärten" in den Tagesblättern; „Aeber Fässer und deren Behandlung" im Kalender für Landwirte für das Jahr 1914; „Der Nutzen einer landwirtschaftlichen Fachbildung" in den Tages-- blättern. Er verfaßte unter Mitwirkung der Fachlehrer Brüders und Ientsch den Jahresbericht der Anstalt. Die Zöglinge der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Marburg erhielten durch ihn, die Fachlehrer Brüders und Ientsch Vorträge und praktische Unterweisungeil im Wein- und Obstbau und in der Landwirtschaft. Direktor Zweifler war im Zentralausschusse der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft in Steiermark, in deren Wein- und Obstbausektion, dem Unterrichts* und Buchführungskomitee, im Ausschüsse der landwirtschaftlichen Filiale Marburg und des landwirtschaftlichen Vereines Rotwein und Umgebung tätig. Er ist Mitglied des Ausschusses der österreichischen Obstbau- und Pomologen-Gesellschaft und Obmann von deren Sektion für obstbauliches Unterrichtswesen, gehört ferner dem Zentralausschusse des österreichischen Reichswembau-vereines an. Er ist vom k. k. Justizministerium bestellter Inspektor für den landwirtschaftlichen Unterricht an der Iugendabteilung der k. k. Männer-Strafanstalt in Marburg, Mitglied der Weinbegutachtungskommission des Verbandes landwirtschaftlicher Genossenschaften in Steiermark und beeideter Sachverständiger für Weinbau-Angelegenheiten beim k. k. Kreis- und Bezirksgericht in Marburg. Fachlehrer Otto Brüders hielt folgende Vorträge: In Brunndorf bei Marburg über Gemüsebau. „ Mahrenberg über Behandlung des Tafelobstes. „ Rohitsch-Sauerbrunn über Gemüsebau. „ Rohitsch über Gemüsebau. „ Rotwein bei Marburg liber Baumpflanzung. „ Schloßberg bei Leutschach über Gemüsebau. „ Leitersberg bei Marburg über Obstbau. „ Schloßberg bei Leutschach über Obstbau. „ Marburg-Magdalenavorstadt über Spargelkultur. „ Weiz über Gemüsebau. „ Abstall über Gemüsebau und Beerenobstkultur. Er veröffentlichte nachstehende Fachaufsätze: Schuh gegen die Obstmade in den landwirtschaftlichen Mitteilungen Bessere Ausnützung der Gartenbeete „ „ „ Zarte Kohlrabi für den Winter „ „ „ Lieber Steinobstunterlagen in „Möllers Deutsche Gärtnerzeitung" in Erfurt. Er unterrichtete an der städtischen jbmishaltmtgsfchitle in Marburg im Gartenball und gab ben den Gegenstand besuchenden Schülerinnen praktische Unterweisungen in den Gartenanlagen der hiesigen Anstalt. Außerdem war er Lehrer des Obst- und Weinbaues bei dein landwirtschaftlichen Kurse für Soldaten im k. k. Landwehr-Infanterie Regiment Nr. 26 in Marburg und gab die damit zusammenhängenden praktischenUnterweisungen in den Anlagen der Anstalt. Er ist Mitglied der Sektionen II (Angelegenheiten deS Frischobstverkaufes), VII (Obstverwertung) und VIII (Obstbaumschulwesen) der österreichischen Obstbau- und Pomologengesellschaft und war an mehreren Arbeiten dieser Gesellschaft mittätig. Außerdem ist er Mitglied der Obstbausektion und derjenigen für pslcmzenbmt der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft in Steiermark, Ausschusnnitglied der landwirtschaftlichen Filiale Marburg, des landwirtschaftlicheil Vereines für Rotlvein und Umgebung und des steiermärkischen Obstbau-Vereines. Fachlehrer Anton Ientsch hielt folgende Vorträge: In St. Georgen an d. P. über Frühjahrsarbeiten auf dem Felde. ,, Pickerndokf über Düngung der Wiesen tmd Bedeutung des Weideganges für die Viehzucht. „ Goldes über Bodenbearbeitung. n Bruck a. d. Mur im Verein steiermärkischer Landwirt- schaftslehrer über Mendelismus. „ rlnterkötsch über Düngung. Er ist Saatenstandsberichterstatter des k. k. Ackerbaunlinisteriums. Er gehört den Sektionen der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft für Landwirtschaft, Viehzucht und Molkereiwesen, imi) für Schweinezucht an, sowie auch der Filiale Marburg dieser Gesellschaft. Er leitete den landwirtschaftlichen Kurs für Soldaten des k. k. Landwehr-Infanterie-Regimentes Nr. 26 in Marburg und unter- richtete darin in Landwirtschaft und Tierzucht. Er gab den Teilnehmern auch praktische Unterweisungen im landwirtschaftlichen Betriebe der Anstalt.