Lailmcher Zeitung. Nr. 48. Prilnuuieralionspreis: Im Comptoir ganzj. ft. l>, !?albj. sl. 5>..'<». ssilr dic Zus!l!llu!ia >>,<< Haus halbj.,'.0ll'. ^!>! ^crPl'st ss^xzj. sl. !5>. Halbj. s>. 7.5«. Mittwoch, 28. Februar Inserli onSgebühr bis 10 Zeilen: imaieolr., 2m.80lr., l!m. i si.;!onst pr. ^cuc im.«! lr., 2>n.»ll., ^m. 1<» lr. ». s. w. Ünscrtll>!^>stc»>pcl icdcöm. ">0ll. 186«. Mit 1. März beginnt cin ncucS Abonnement auf die „Oaidacher Zeitung." Der Präuumcrations-Preis beträgt für °ie Zeit vom 1. März bis Cudc Juni 1866: Am Comptoir offen...... 3 fl. 67 kr. ^ Comptoir nutcr Convert ... 4 „ — „ Hur ^ailiach ins Hans zngcstcllt . . 4 „ — „ ^it Post unter Kreuzband .... 5 „ — „ Nichlülntlicher Theil. Laibach, 28. Februar. Die Ereignisse, wie sie sich im Norden und Süden "kr Monarchic entwickeln, sind es, welche jetzt die Auf. ^rksamkeit in vollem Grade in Anspruch nehmen. Was °'eKch ließung des preußischen Landtages ^belangt, so hat dieselbe das Urtheil aller politischen Mteicu, dcr regierungsfreundlichen Blätter sowohl als ^tt, welche dcr Opposition angehören, zur höchsten ^lbenschaft entflammt. Insbesondere sind es die kon-"Niatiucn Vlättcr, welche die Frage fast mit hcrans« lederndem Hohn behandeln. So sagt die „Zeidler'schc Korrespondenz," die ^tcbcl dcr fortschrittlichen Tages-°^Nl>ng hätten sich nnli zerstreut und die Deklamatoren '^>t plötzlich in eine Wirklichkeit zurückucrsctzt worden, 2kgcn deren Thatsache sie die von ihnen „verflüchtigte" "Erfassung kaum schützen dürfte. Die „Krcnz.Zcitung" ^llnt den ^andtagsabschicd einen Abschied für die zei-^8e Majorität dcS Abgeordnetenhauses, für deren Treiben ^c>u keinen treffenderen AnSdrnck finden könne, als den, °^ sie ans dem VcrfassungSlonftiktc ein Gewerbe ge-^cht hätte. Irrthilmltch sei es deshalb auch, — eine MiS in dcr answärtigen Politik als daö wesentlichste -^oliv der Schließung dcö Landtags zn bezeichnen. Die ^chlichnng sci die nothwendige Konsccmenz dessen, waS drangegangen. Die „Kreuz-Zeitnug" weist daher auch anf weitere ^ieits vorbereitete Schritte dcS Ministcrinins hin. Sie ^warttt den „Fortschritt" mit Zuversicht von dcr kon-l^uentcn ferneren Initiative des Gouvernements. Ueber die Vorgänge in den D on au fü rsten-^iilncrn sind vcrhältnißmäßig noch wenige anlhcn-^chc Angaben in die Oeffcntlichtcit gcdrnngcn. Im Wesentlichen fchcint man die Wiocrhcrstcllung cincS gc< ^mä'higcii Zustandes von dem Zusammentritt des Kon» ^ksscS, der ja im Pariser Vertrag von I!M> vorgc-'^)cn worden sei, zn erwarten. Angaben znfolgc, wel- chen wir in Wiener Blättern begegnen, erläßt die pro-visorischc Ncgicrnng mittlerweile ihre Verfügungen, die AnSstcUung von Pässen :c. im Xiamen des gewählten HoSpodarc«, des Grafen vou Flandern. Die diplomatic scheu Vczichnngcn scheinen von keiner Negiernog abgebrochen zn sein. Ueber die nächste Veranlassung der Ncvolntion, welche zur Entfernung des Fürsten geführt hat, ist die Aufklärung noch uicht erfolgt. Die „Oslo. Post" ist dcr Ansicht, die in Vn karest protlamirtc Wahl ocs Grafen von Flandern sci ohne alle ernste politische Realität; sie könne aber als Vorspiel ihre Acdcntung haben. Die Faiscnrs bei dem Stnrzc Knsa'S, welche ihre Hand im Spiele hatten, wissen gar wohl, daß dcr Graf von Flandern lein Kandidat für den rnmänischcn Hospodarcnstuhl ist; allein das Signal sci einmal gegeben und die Kandidaten wer» den sich schon einstellen. Dcr Thron von Griechenland sei wahrlich auch nicht mit allzu großen Ncizcn ansge» stattet, und doch habe sich Rnßland viel bemüht, den Prinzen von ^cuchtcnbcrg anf denselben zn bringen Diese Vcmühnngcn seien allerdings vergeblich gewesen, aber sie haben doch stattgcfnnden; die „Ostdcntschc Post" sagt nicht, daß sie in Nnmäneu sich wiederholen werden, aber nnmöglich sci nichts. Die „Ncnc Frcic Prcssc" stellt den Dingen in den Donanfnrstenlhnmcrn folgendes Horoskop: „Dic Ereignisse daselbst werden znnächst wohl kaum mehr, als eine von den Mächten antorisirtc Intervention der Pforte znr Folge habe», falls sich während dcS Provisoriums in dcr Moldo-Wallachci anarchische Znständc entwickeln würden, und falls die Ordnnng erhalten bleibt, eine Konferenz dcr cnropäischcn Mächte, zn welcher dcr Anstoß znnächst von dcr Pforte gegeben wer-den wird." Das ..Ncnc Frcmdcnblatt" gcht sogar nm einen Schritt weiter und spricht von dcr Nothwendig, keit dcs Zlisllmmcnttctcns dcr cnropäischcn Mächte zu cincm Kongreß, wobei eS jedoch wahrscheinlich auch nur die Konferenz :ul !ioc im Angc hat, da >.ö jene Noll^ wcndigtrit anß dcn Bestimiunngcn des Pariser Pcrtrn> gcs ableitet. DaS „Vaterland" schrcil't: „Was die Nnckwir. knngcn dcr Bnlarester Ereignisse anf dic cnropäischcn Verhältnisse betrifft, so ist dadurch zunächst die orientalische Frage wieder in dcn Bordcr^rnnd gerückt. Dcr Pariser Frieden hat die Donanfnrslcnthüincr und ihre Cinrichtnngcn unter die Garantie sämmtlicher Groft> mächte gestellt nnd jcdcr einzelnen das Einschreiten un< tcrsagt. Vermöge dieser i'tlanscl sind die Pariscr Sti-pnlationcn oon 1858 untcr den Auspizien Frankreichs und mit Znstiinmnng Rußlands schon wesentlich alte-rirt worden, ohne daß dcn anderen Großmächten etwas anderes blieb, als die Gcnchmhaltnng vollzogener Thatsachen. Hcntc kann sich dcr Vrnnd von Vnkarest anS rasch über die ganze Balkan Insel verbreiten." Oesterreich. Wien, 25. Fcbrnar. (Frdblt.) Was wir gestern ftrognostizirt, schreibt nnscr Korrespondent, ist bereits znr Thatsache geworden. Hier offiziell cingctroffcne Berichte zeigen an, daß dcr Graf von Flandern dcu Fürstcnthron dcr M o ld a n « Wa l l a ch c n anS -gcschlagcn hat. Jetzt beginnt in jenen Ländern erst daS wahre Agitationslrcibcn. Die echten Patrioten wollen einen fremden Prinzen nnd in erster Linie cincn russischen. Dieser kann und wird eS abcr znfolgc be« rcits ertheilten AnSsprnchcs dcS Petersburger Kabinetts nnr annehmen, wenn die Unterzeichner des Pariscr Vcr-träges von 185)!' dcn Thron von Neu < Rnmänicn für cincn souveränen erklären. Da nun dies nicht zn erwarten steht, gilt es wieder, cincn einheimischen Fürsten zn wählen, nnd hierin spalten sich die Parteien; die meisten Chanzen soll dcr frühere Hospodar Bibesco haben. — Jedenfalls vou Wichtigkeit bei dcr gegen« wältigen Phase ist anch die Haltnng dcS Fürsten-thnmS Serbien. Fürst Michael stayH bisher mit Knsa in intimen Vczichnngcn, wenigstens in so weit, als es das Streben der totalen Vcfrcinng von dcr Oberhoheit dcr Pforte galt. Jetzt nun wird er wohl eine andere Schwenkung nchmcn. Wir wollen wünschen, daß cr nicht seinen falschen Rathgcdcrn folge, die ihn zn Vcrbindnngcn mit dcr bulgarisch - griechisch-bosnischen Rcuoln t i o n Sp ropa g a nd a drängen, sondern eine loyale Haltnng beobachte, das wahre ProSvcrircn und Aufblühen seines Landes vor Augen habend; eine solche Haltnng würde ihm die Freundschaft nnd Unterstützung dcr cnropäischcn Großmächte sichern. Wie uns von anderer Seite mitgetheilt wird, erwartet man dic Iniliativc Frankreichs in Betreff der Wicdcrbcrufnng dcr 185>l»cr Konferenz. Es wird bc tont, daß man in Par is dic Nachricht von dem Stnrzc Knsa's nicht ohne Befriedigung aufgenommen habe. Ans Bnlarcst selbst wird telegraphisch gemeldet, daß Fürst Knsa in cincm Privathansc untergebracht sei, wo cr, obwohl streng bewacht, sich schr wohl befinde, da ihm eine ausgezeichnete Behandlung zn Theil werde. Unterdessen wird cin von ihm selbst befestigtes Schloß in der Nähe der Stadt zn seiner Aufnahmc eingerichtet, wo cr bis zn seiner Beförderung in's Anstand vcrwci» len wird. Man glaubt, cr werde sich nach Frankreich wenden, wo cr sich bereits mehrere Güter angekauft. Ein Prozeß wird ihm kaum gemacht werden. — 2N. Februar. Wie wcnig Graf v. Bismarck anf die Zustimmung dcS preußischen Volles rechnen darf, wenn cr daran denken sollte, dcn inneren Konflikt dnrch eine sogenannte große Aktion nach Außen hin zn decken, gcht wohl am besten daraus hervor, daß hcntc, im Angesichtc dcr ncnestcn Vorgänge in Berlin, selbst FmiNl'lml. Pie /rankin. Originaluovclle von Johann Schoner. (Schluß.) Mau überzeugte sich, das; dic FrmiNn todt war nnd schickte " Atanc zur TodteugMeriu, damit sic dcu ^eichiiam abwaschc '"b ihn mit dcm Todtciihcmdc bekleide, das die Frautiu seit ., I^n i,„ Kasteu bcreilliea.cn hatte. Ncbcu dcmsclbcu fanden ^tlidrutcn auch die Todtentcrzc, die dem Sterbenden vou sriiicn , Lchorigcu iu dic Haud gegeben wird; die arme Fraukin war kl»sn,^. Nacht vou der Erde geschieden, sie hattc die geweihte "ze umsonst aufgehoben. Auch deu Arzt umßtc Maric rufeu, damit ^ ^l ^'ichuam besichtige uud irgcud eine Ursache deß Pcrschei- "s Hl dcu Todtcu;ettcl schreibe. Der Krüpsi.zc sand die Wahr- '"cht; denn ans dciu Tedteii^ettel stand keiucslvegs: „Sie starb au gebrocheuem Herzen." VIII. ^cr Sturm halte sich gelegt; reiu und schon blaute das ^'"aiucut; dic küflc trugen einen sanften Frühliugdduft. Dic 3kl uccktcu sich i,, deu uuoclaubleii Aestcu, die rothgeflecktcu ^ ^""""l krochen aus ihre» löchern. Die Iauuc legte sich warm rri>!^ Mauern, loctlc die Frühli»g>»' Gange stand die Vahre, vor ihr dcr Pfarrer und der^ Coopcrator, dic beide daö Leiäicnbegiwgnis; hictleu, au deu Erilcu der Schulmeister mit deu Musikanten und Chcirliiaben, „Zwei Geistliche!" rief man verwundert i» dein versammelte» Volle. „„Darau sind nur die Herrcu Sludcutcu schnlo, dir allc« allordncu. Wcr's zahlt, darum fragen sie nicht,"" mcintc dcr dune, lauge Schueidcr. „Steck' Du Dein uugcwaschei: Maul ein," herrschte, eiu da-ucbeustrhcudrr dicker Vaucr, der auch Vater riucö Studeutcu war; „Du wirst nichts dazu gcbeu, wenu'S wa fchleu sollt' für die Fraukin. Nenn die Herren Stndentcn ciu Vegräbniß mit zwei Ol'istlicheu uud mit Musikanten bestellt haben, so werden sie'ö wohl auch bezahlcu. Mein Seph (Joseph) wird sich uicht spotten lassen, nud kosttt'S ihn allciu fünfzig Gulden. Verstanden?" lind der Dicke lchrtc dcm verblüffte» Schneiderleiu dcn Riickeu, „Ich habc gehört," bcganu riu Anderer, „der Haus hat allcö augcorduet uud er wird es bezahle»." „,,Nichl3 da/'" eutgeguelc dcr Diclc, „„Haus wiro scinc NOOGnlde» brauche»; dic Studenten zahlc» , d, h. dic Studculcu-väter, uud damit Puultum. Meiu Scph, Schulzcu-Iuliuö uud Vöhm^Tou' sagten gcsteru bcilu Kaufuiauu zu nuö Vätern — wir warcu nlle mit ihucu dort — nur sollten ihucu durch ei» > Vierteljahr teiu Geld anf Unterhaltungeu gcbcu, sie wolllcu vou ihrem Retreatiousgeld daö Begräbnis; dcr Mutter riues ariucu Koulmilitoueu bezahlen." „„Das ist doch schü'l vou dcu Hcrrcu Sludeuten."" „Ja wohl! Nud wer hiltle daö gesucht hinlcr ihucu, die doch immcr als flotte Arnder verschrien u>nren, während der Hnnü ihnen als Muster vorgestellt wurde." To Plauderte» die Veute vm de»i Hausc der Frank,,!. Mittlerw.ile ward der Gesaug beendigt; die Priester, Mu< sikaulcn nnd Chorknaben traten nuö der niedrigen Thüre. Ihnen folgte» vier Miluuer, welche, die Bahre mit dem Sarge trugen. Sie hoben dieselbe anf ihre Schultern uud gingen. Nun überschritt Hanö die Schwelle uud folgte dem Sarge, nebe» ihm zwci Hochdorfcr Studcutcu, die cmdercu hinter ihueu, Wic vcräudcrt war der Sohn dcr Verblichenen! Seine walleudcu bocken waren uerschlvinidc», in dcr Hand trng cr cincil schwarze» Hnt mit eine,» Trauerflor nnnvundc». Kein Eammt-jäckchen, wic cs scinc Begleiter zierte, kein weitabstehendcr, breiter Halslragcu, tciue hohcu Stieseln, lein deutsches Band, — cin einfacher schwarzer Tuchrock, riuc seidene Halsbinde vou gleicher Farbe, Pnutalous uud Stieflettcu bildeten dcu Anzug dcö Leidtragenden. Seme Augen warcu niedergeschlagen, tciuc Thräne uetztc seine Wimpern; der Schnurbart bedeckte die festgeschlosseilm Lippen und stach deutlich gegen die blassen Waugeu ab. Hans sah um viele Jahre älter aus. Sein Anblick wirkte ergreifend auf die GrabcSbeglciter, die sich nach nud nach dem Zuge au^ schloffen; Manchem wurdcu die Augen uas;. Beinahe iedcs Haus iu Hochdors war in dem Zuge ucrlrc-tcu; seit Langem halte das Dorf tciu so feierliches, "lein so zahlreich begleitetes Begräbuiß gesehen. Daß cm so schönes Wetter dasselbe begünstigte, wurde als Zeichen eiueö gottgcsälligcu Lc-bcnswaudels der Fiaukin betrachtet. Die Glocken dcr Kirche läutcleu dem Sarge cutgegeu; die Musik spielte, die Gläubigen bctclcu deu Rosenkranz Als dcr Zug au dem Gcwolbc des Kaufmauus Iguatz vorbeikam . trat a»ö demselben der Lehrling Anton; er wollte sich anschließen, Herr Ignatz jedoch fahle ihu beim Arm uud befahl ihm, zurückzubleiben. Anton ris; sich aber los. „Leben Sie wohl, Herr Ignatz," versetzte er, „ich verlasse Sie »nd Ihr Han>< sm 324 jene Blätter, die bi^hcr immer entschieden dci' Auucz'ion dcr Hcrzoglhiimcr daS Wort rcdclcu, fcicllichst mit dcr Llunc^iou brechen. So schreibt die „Breolaner Ztg." FolgcudcS: „Stehen nns schwere Zcileu bevor, dic Lage uuscrcr Gegner ist noch schwieriger. Dic ans-wärtigc Situation beginnt, sich ernst zu gestalten. Bor licht Mouatcn noch war cö auch den Liberalen mißlich, dic nuswättige Politik dcr Negicruug zll untcrstiitzcu, nicht ihre Mittel, abcr ihre Ziclc zn dilligcn. Hculc kann die Auucxionsfragc nicht lnchr als Keil in die li< bcralc Partei getrieben werden; heute lanu tciu Liberaler mehr eine Politik unterstützen, die allc möglichen ünßercn Eifolgc dnrch die Wirtfamteil iln Innern auf-wiegt. Wir waren die Ersten, dic friihcr alij dic of» fiziöscn Journale, nnd weit friiher, alö irgend ein libc« rales Blatt, das Wort „Annexion" offen auSgcspro« chcu hauen, Wenn wir rrtlärcn: das Ziel ist, so lange dcr innere Kouflitt nicht nnr dancrt, sondern auch innncr größere Diiuensionen annimmt, nicht erreichbar, so wird dies Wort schwerer wiegen, als wenn cö von anderer Seite gesprochen wäre. Wir haben nns mit Schmerzen losgesagt von unserem Programm, wir denken mit Trancr an die Aufgabe, welche für die Machtstellung unseres Vaterlandes zu lösen war, wenn Regierung nnd Volksvertretung von demselben Geiste durchdrungen wa> reu." Wir halten es für überflüssig, die Folgerungen zu ziehen, die sich aus ähnlichen Vlcnßcrungcn für den von Oesterreich in dcr schlcöwig-holstcinischen Frage ein« genommenen Standpunkt von selbst ergeben. Prafl, 25. Februar. Die von einem Wicucr Blatte jüngst gebrachte Nachricht, der böhmische Land. tag werde definitiv am l5>, cucntnell 23. März geschlossen werden, gibt hmtc dem „Narod" abermals Veranlassung, seine Bedcnfcn gegen einen so „frühen" Scssionöschlns; vorzubringen. „Mrod" hält dafür, die Schließung des Landtages zn dem ^ww8 Huo zu bezeichnen. Sc. Majestät werde, wcuu nicht außerordentliche Ereignisse, wie die Bukarester Entwickelung eiue ist, eine Abreise uach Wieu vcran-lassen, die beiden Adressen dcö ungarischen Landtages in Ofcu entgegennehmen; hingegen könne der Korrespondent entgegen den Nachrichten einiger Zeitungen behaupten, daß S e. M a j c st ä t mündlich nnr eine all« gemeine A ntwort ertheilen werde, die men« torische Erwiderung aber in einem l. Rcskriplc euthallen sein werde, welches die eigentliche Eröffnung dcrLösungö< Unterhandlungen sein wird. Von der mündlichen Ant-wort mciut mau, daß dieselbe einerseits die ernstliche Erwägung dcr beiden Adressen in ocu huldvollsten Ans« drücken zusagen, andererseits dcn Landtag anf-fordern werde, d i e Z w i sch c nzei t zur fch l e u» uia. cn A uSarbcitun g dcr dri nge n d st en Vor-schlage zu vcrwcuden. In dcn europäischen Ereignisse!! (schreibt dcr Korrespondent weiter) fehlt es uicht all Momenten, in Folge deren es nicht numöglich ist, daß Ihre Majestäten nach Entgegennahme der beiden Adressen uach Wien reisen, uicht ohne eine eventuelle, ciuigc Zeit nach Ostern zu erfolacndc Wiederkehr mit der allerhöchsten Familie in Aussicht zu stellen, da dcr lebhaftere diplomatische Verkehr es nothwendig machen würde, daß entweder dic mcistcn Gcsaudtschaslm uach Ofen lämcu, oder daß Glas Mensdoiff, die übrigen Minister nnd auch der Monarch wenigstens eiuc Zeit lang wieder in Wien seien. Von anßcrordcutlichcr Wir< tuug aber war, wie dcr Korrespondent hört, das Aula» restcr Elciguiß, uud hatte Graf Mcnödorff sofort uach dem Eiulaugeu dcr Nachricht eine läugcic Audienz bei Sr. Majestät, nnd gestern sollte das Ercigniß in Ver^ biudnng mit dcr ganzen orientalischen Frage uud den rus< sischcn Truppenbewegungen im Miuisterrathc verhandelt wcrde». „N'aplo" bezeichnet das Gerücht iu Betreff der Einberufung des engeren Reichsrathes als fehr wichlig und sagt, daß hierdurch die Erledigung dcs lonstitu-tioncllen Streites um ein Wesentliches erleichtert würde. Dies wäre ein sehr wichtiger Wcndcpuutt - schreibt ferner „Naplo" — in der Stclluug der sogcuanMcn Zcntralistcupartci. Diese würde dann lonstatireu, daß letztere den weiteren Rcichsroth als Vertretung dcs Ge-sammtreichcs uicht blos 60 i'ucw, sondern auch rcnz, in welcher darüber berathen wurde, ob nicht nll Deal für dessen Aeußerung bei dcr Deballe über das 35. Alinea eine Dankesdepittation eulscudct werden sollc. Man kam jedoch darin übcrcin, das zu unterlasse", weil Deaks Interpretation dcr Worte „Bürger dcs Landes" eben cinc Euunziation der Gerechtigkeit war, dic als solche jeden Dank ausschließt. Deak wurde nachträglich von dcr Berathung u»d deren Results, wic uon dcn Molwcn dessclbc» in iicnntuiß gesetzt nnd hat darüber seine Zufriedenheit erklärt, da cr uicht wünschlc, daß die Sache dcr Gerechtigkeit auf das Terrain del Sympathie hinübergezogen werde. Agram, 23. Februar. „Pozor" bringt heule ci>l' Pester Telegramm, woruach Sc. Majestät die La»d' tagsadrcssc init uollcr Befricdignug auzuuchmen geruht haben, nud macht hiczn dic Bemerkung, daß diese Nach' licht jeden Liberalen nm so mehr mit aufrichtiger Freude c> füllen werdc, als es lciu Geheimniß sei, daß die reakliouäre Partei unter dcr Hand dahin arbeite, dic Regierung zur Nichtaunahmc dcr Adresfc zu bestimmeü. Ausland. Verlin, 2-1. Februar. Seit einigen Tagen ,;ir< knlirt hier das Gerücht von ciucr bevorstehenden Mo' bilmachuug, welche in dcn uächslcu Tagen angeordnet werden uud sich auf drei Armeekorps erstrecke,» soll, mährend die übrigen Armeekorps in Kriegsbereitschaft versetzt werden würden. Wir haben, schreibt dic „O-n. H. ö bester Quelle mitgetheilt wird, die Verfassung des Iah-rcs l854 für Holstein von dcr kaiscrl. ^Itegicruilg ul Wicu anerkannt worden ist, und daß uach derselben die Slnndc des Hcrzogthums im Laufe dieses Iahrcö u»' zweifelhaft zllsamincubcrnfeu werden. Die für Holstein günstige Erlcdiguug dieser Augclc.ienbc>t ist lediglich das Verdienst des Statthalters. — Vor Kurzem brachte ein Blatt die Nachricht, daß dcr Herzog Friedrich bei de»l Statthalter auf dem Schlöffe dinirt habe, uud tuüpft mehrcrc Konjekturen daran. Beides ist unrichtig. Dtt ganze an sich unwesentliche Vorgang besteht darin, daD dcr Statthalter cinen ihm gemachten Besuch der bcidcü augnstcuburgischcu Fürsten Friedrich nud Ehristian, voi» denen Letzterer demnächst nach England zurückkehrt, am dcr herzoglichen Villa erwiederte. Florcuz, 25. Februar. Iu dcr Kamme, MM lcgtc Lamarmora die politische Situation dar und vcr- imnlcv. L^! wird das Uügliict >>l ihiil Emlchr hallen und nicht ehrr weichen, bis Sie daiic dic Fran-liu, der Sie du Thüvc wirs>,-n." Die Grbcte am Grabc N'arrn vorilbrr, die Träger scnllru de« Sarg in die Erde. Der Pfarrer besprengtc ihn und »vars drei Schollen darauf; dann reichte cr das Grabscheit dem Sohne der Versenkten. Hans zitterte. „Mörder! Begrabe deine Mutter!" rief cö in seiner Seele. Er schaufelte dreimal von der lockeren Erde, daß es polternd anf dcn Sarg kollerte. Schander durchrieselte dcn Stu-dcittcn. Dcr Athem seiner Vrnst sloätc, tcin Tröpfchen Blnt belebte seine Wangen. Daö truclenc Angc starrte cmf die Ränder, die scin Fuß verließ. Daö Grabscheit reichte cr weiter, ohne darans zn achten, wcr cö ergriff. Schnlzeu-Inlills nahm es nnd nach ihm alle Hochdorfer Studenten; sie bildete» die Familie der Frankin. Dcnm reichten sie eö dcncn, die es eben gebrauchten nud weiter gaben. Ungelöster, nmmnluscr Schmerz ucrwandelte Hanö in einc Vildsäule. Kein Anflng von Leichtsinn, kein jugendliches Hoffen, nicht die Kurzsichtigkeit drö Unerfahrenen, nicht dcr Mulh dcS Unschuldigen half ihm hinweg von dem Sarge seiner Mutter. Die Priester und die 5,'eichcnbeglcik'r hatten sich in die Kirche begeben, Hanö staud allein vor dem offenen Grabe. Da llangcn sanfte Akkorde an scin Ohr. Leise wir trU, sieuder Frilhlingchauch nmschmcichcltm sis die gefesselten Sinne. Verbrechen lösend, fricdcnoschwangcr stiegen sic in die Seele dcs vcrlorcucu Jünglings. Voller nnd mächtiger klangen die Töne, auf ihren Flügeln brachten sie Verzeihung nnd Muth zur Ncnc. Wie die Sonne eines ncncn Iahrcö das Eis dcö alten auf der fruchlschwangercu Erde löst, so zerfloß vor dem wunder- baren Gesänge der Teclenschmcrz dcö Etndcnten, cin Strom von Thränen, die ersten in dicscr Traucrzcit, stürzte aus seinen Angcn, nnd mit dcm Nnfc: „O meine Mutter!" sank cr anf die Knie. Das Quartett seiner Kommililomn ucrtlaug, Stille herrschte anf dem Friedhoft. Hans lag mit dcin Antlitz anf dem Grabes, rande. Da berührte ihn cinc Hand; cr blickte anf: Marie kniete ncbcn ihm. „Komm in die Kirche Hans," sagte das Mädchen, „das Neqnimi ist halb zn Ende." Er folgte dcr Aufforderung. Nach beendigtem Gottesdienste erwartclcn die Hochdorfer Studenten ihren Kommilitonen Hans, dcr znlctzt dic Kirche vcrließ, anf dcn Stnfcn dcö Gottcshanscs. Sie wollten tröstende Worte zn ihm sprechen; cr wehrte «nt dcn Händen ab nnd erwiderte: „Kommilitoncn, ich dante Euch für Enre Nebe, ich daukc Ench für die Anordnung des Begräbnisscs, nnd da Ihr durchaus die Kosten desselben bcstreilcn wollt, so nchml anch dafür ineincn Dank. — Nnr habc ich noch cinc Billc an Ench: Zcrreiszt daö Vlalt dcr Erinnerung an mich, wacht abcr über die Ansführnng dcsscii, was auf dem Papier, das ich Ench hicr überreiche, grschricbcn stcht. Ich bestimme, daß Uon den 280 Gulden, welche mir bei drin Pilzbancr stehen, tts) für die Aufrichtung eines marmornen Grabsteines meiner von mir gemordeten Mnttcr verwendet werden; die übrigen 200 sl., so wie das Häuschen nnd den Garten scheute ich alö Erbe mciuer Mnlter dem Waisenlindc Marie. Wacht über daß Mädchen, wie über die Schwester Eueres Kommilitonen. Und nun lcbt wohl, wir sehen nnZ wohl schwerlich wieder." Hans küßte alle, drücttc jcdcul die Hand nud eilte fort. Vergebens warcn alle Fragen scincr ssrcunde, vergebens ihrc Vor« stcllungcn nud Vitteu, Anf dcr Straße zwischcn dcm Fricdhof nnd der Sch'^ wartctc cin Wagcn. Nel'cn dcmsclbcn stand, Marie. Sie nnW uicht, daß cr fiir Hans bcstimmt war. ,^'ebc wohl, mein Kind," sprach dicscr, „nnd vergiß »'ich'' Schon setzte cr den Fnß anf den Wagcntrilt, Maric ab" faßte ihn bci dcr Hand. „„Wollen Sic fort, Herr Hans?"" fragte daö Madchc», nnd ihrc Stimme zitterte. „Ja, Marie. Lebe wohl, wir sehen nnö nie mehr wicdcr." „„Nie un'hr'?"" „Nie mehr! Umlränze das Grab meiner Mnltcr mit Älü' mcn und Pflege sic. Gott sei mit Dir!" Er zog da« Mädchen au sich und küßte cö. Dann st>^ cr in dcn Wagcn nnd fnhr davon. Maric bcgaun zn schwankcn. „Nic mehr!" jammerte sie "'^ fan! ohnmächtig in die Arme dcs hcrbcigctommcucn Julius. Unscrc, Erzählung ist uuu bald zu Eudc. Hans ruht >>l holsteinischer Erde; cr fiel anf dcm Fclde der Ehre. Dcr Kanfmann Ignatz erlitt durch mehrere Falliments sc>'^ Geschäftsfreunde so grußc Verluste, daß man ihm seiu Hans "^ kaufte; uou einem geringen Klecsaamciihmiocl ernährt er sich "" die Seinigcn nnr liimmcrlich. Inliils hat seine Stndieu vollendet nnd nach dem Wn»!^ snncs Vaters den rcichcn Familicubcsitz übcruommcn. Maric abcr fand iu dein Hanse dcs Schulzcn ciu "^"' lichcö Asyl. Hier schaltet sie iu rastloser Thätigkeit^ abcr sch'"^, gcud und frcudclccr; dciun'ch gilt sie in Hochdorf >md in ^ ganzen Gegend für dic erilärtc Vraut dcö stattlichen Inliuo. Ende. 325 langte von der Kammer die nöthige Unterstützung, um loüslitulionttl zu regieren. Er lvciSt die Wichtigkeit slcnnoschafllichcr Beziehungen mit den Mächtcu nach, lehnt die Anklage allzn großer Äiachgiebiglcit gegenülier Frautreich ad und zcigt, daß Frankreich Italiens Freund sei. Ueber die Scplcmbcrtouvcnlion sagt er: Die beiden R c g i c r n n g e n hal) cnjcdc i l) r c illi e i u u u g über die Zukunft; allein die Konvention wcrdc in loyaler Wci>c ausgeführt werden. Die Theilung der päpstlichen Schuld sei auf dem Wege der Unterhandln,^ äcn, welche dcm Parlaincntc werden vorgelegt wcrdcu. öranlrcich halic nbcr die Bildung der päpstlichen Legion ^'ltiä^ungen gegeben; dieselbe werde keine Bezichuug und tmu: Solidalitat mit der französischen Regierung haben. Er wciöt dcn Rath, mit Spanien zu brechen, zurück, erklärt, mit Oesterreich bestehe keinerlei politische V crh an d luug, uud fügt bei, Ita-licn habe hinsichtlich der Hau d clsb czieh» ungcu noch keine Entscheidung getroffen; er appcllirt schließlich all die Eintracht uud ucrlaugt rasche ^litscheiduug der Fiuauzfragc. Turin, 21. Februar. Nichts war fo geeignet, die ubgcspaunlcn GcinUthcr in Italien momentan zu elet« llisiieu, als der gerade ans unfcrcr Mitte wie ein zün-oe>,i)cr Funke plötzlich yeruorgcgangcnc Vorschlag, cincl nationale Assoziation zu dcm Ende lus Leben zu rnfcn,, um die uns alle faft erdrückende Staatsschuld durch das srciwilligc Zusammenwirken Aller anö Eigenem zu tilgen. ,Hu allcrcr>l ist der gewiß verführerische Gedanke iu den ^Palten unserer nUraoemolratischcn „Aazclla del popolo" allögcsplllchen worden. Das Hauptorgan der italienischen Demokratie, das jetzt in Florenz erscheinende <,Diritlo" griff nun die Sache aUsoglcich mit der ganzen ll)m eigenen Energie auf. Schon ist hier mittelst Zir-üilare ein Boltömccling ausgeschrieben worden, um den Lanzen Plan zu organisircu und die bereits cingclau« fclicn, ziemlich hohen Beträge einer eigenen Bcrwalluug in übergehen. Trotzdem fängt man schon heute, nach' dcm der erste überraschende Eindruck vorüber ist, au, l)>c und da zwcifcld den Kopf zn schütteln und das ^anzc als einen zwar schönen, aber wesenlosen Traum ill bctrachtcn, Amerika und Frankreich haben seinerzeit 2lchulichcs ohne Erfolg ucrsncht, und gerade uns und bei den jetzigen Verhältnisse» sollte es gelinge»? Bcdentm Sie, daß es sich u», ein Opfer von nicht weniger als fünf Milliarden ^irc handclt! Hat Italien gegenwärtig, wo es ohnehin Millionen Schulden abzahlen muß, jene riesige Snmmc zur ^crfüguug? Rein, und wenn es sie hätte, wie kann man Ülanben, daß der Italiener, der nun scit Jahren mit tlnrschenoer Wuth gcgcu jede neue Stcuerausschrcibuug, ücgcn jedes ucuc Anlchcn kämpft-und ringt, nun in! "Ucm Erl,stc dcm Staate fünf Milliarden freiwillig schcnkcn wcrdc? Nimnicnnchr! Selbst die popnlärstc» Subskriptionen, wie jcuc zu dcn Monumcntcu für Earlo Alberto, für Eavour und fcrncr jcuc zur Errichtuug einer ErzichuiigSanslalt für Offizicrstochlcr haben in ganz Italien bei allen Anstrengungen nie mehr als höchstens 400.000 Lire zu Stande gebracht. )lom, 22. Februar. Die picmontcsischc Ncgic-Ning hat wicdcr cincu „Akt der Großmnth" anSgcübt; Welchen Wcrth er habe, möge» Sie anS Folgendem c»tnchinc»: Hier in Rom lcbtc im Kloster .^. (,iro-^mn» ^!i!cl cllnt:», iu einer sehr prclärcu Lage der im September des Jahres 1850 vertriebene Erzbischof von ^agliari auf Sardinien, Msgr. Emanucl Marongiu ^lurra. Der chlwürdigc Grris halte zwei Klosterzellen Hur Wohnnng, einen armen Schweizer znr Bcdicnuug; ll' der lctztcn Zeit wnroe der froluiuc Dulder uoch vou einer laugwierlgcn Krankheit bcfallcn. Plötzlich vor einigen Wochen sandte daS Ministerium von Florenz an denselben eine Einladung zur Rückkehr in scinc Diözese, ohue der hiesigen Regierung etwas zu wissen i" mache». Der Erzbischof begab sich znm h. Baler "nd zu,» Kardinal Antonclli, wclch' letzterer sich mit dcm Gesandten Frankreichs in Florenz in das Eilwcr-uchmcn sctzte, nm zn erfahren, ob dcm Erzbifchof doch eu>e würdige Anfnahmc zngcsichert würde, und nach ^lchcrsiellllng dicscs Punktes wurde ihm zur Abreises Luathen. Der edle Greis weinte vor Freude, daß der ucbc Gott ihn nochmals vor seinem Tode seine Diözcsc M)cu lasse. Er wird tünftigcu Sonntag uou Rom per ^lUliavccchia über das Mccr nach seiner Diözcsc sich cgcbcn. Die picmontcsischc Regierung meint nun wol,l ^ ^ßes gclhail zu habcn mit der freiwilligen Zurück' ""jung dieses vcrdicnteu Erzbischofcs, cineS ÄianncS, ^lchcr durch die beiden dcö Ej.'ils hart mitgenommen, Jahre von seiner Diözcsc abwesend war uud nnu u>" Raodc des GrabcS stcht. — Dic Anlchcnbfragc lchäftigct uuu sehr daS Fiuunzministtrimu, da die "a,en leer sind, und dcr Minister seit 1. d. M. das ttd aus dem Leihhause und dcr Baut cutlehnl. Alle ^lhandlni,^,, iliit den übrigen Häusern sind suöpen. ^,u,^nur mit Lafitlc wird noch nnlerhandclt; mau hofft die ^^^^^ zum Abschlüsse zu gelangen; zwar sollen S<5< ^^""^'" "'^i die angcnehmstcn sei». Daö wil !!""^' '^' d"ß vou der katholischen Anleihe, welche 20'w^!'^c"'d abgeschlossen wnrde, noch wenigstens nrosi v "' ^'^'äcbcn sind, welche man auch auf dcm War ^^ l"l)cu hat. — Boligcn Freitag Abends Mum -""">'"- Aartolini, Sekretär dcr (.'ong'r^Uio frirr "" ^''^ Sitzung, m welcher die HciligsprechungS. i von zch» Seligen verhandelt wnrde. Dcr heilige ^ Vater wünscht, daß im künftigen Jahre am Feste dcr heiligen Apostclfürstcn Petrus uud Paulus die feierliche Hciligsprcchuug statthabe, mit welcher zugleich die 18tc Sätulumfcicr des Krcuziguugstodcs des Apostclfürsten vcrbuudcu wird. Die kleine Armee des Papstes nimmt au Auzahl dcr Mitglieder sehr zu, jedcu Samstag briugt das Schiff von Marseille eine bedeutendes Kon-tingcnt; allein es tritt nun ein sehr fühlbarer Maugel an Uniformstücken ein; die ttctztangclommcncn konnten nicht ausgerüstet werden. Eo licgt Ihrem Korrespon« dcntcn noch ob, ciucu Zng von Konrloisic des französi« scheu General Montcbcllo zu erwähnen. Als der österreichische Botschafter im Jänner seine Säle geöffnet, machte Geucral Moutcdcllo später mit dem gcsammtcn Offizicrtorpö dcm Botschafter die Aufwartung. Dcr österrcichifche Botschafter präscutittc sich hierauf bei ihm mit ocu zufällig hier befindlichen östcrrcichifchcn Offizieren. Baron Hübncr steht ebenso mit dcm französischen Bot« schaftcr Graf Sartigcö auf sehr gutem Fuße. i St. Petersburg, 1l). Februar. Dic Idee ciuer Ncduzirung der gesammten Armee anf 400.000 Mann und dcr Errichtuug des Milizwcscns soll immer mehr Terrain gewinnen uud dic Sache schou iu dcn nächsten Sitznngen des Rcichörathes zur näheren Bctrachtnng kommen. Hagesneuigkeiten. — Einer Wiener Lotaltorrespondenz zufolge stünde cine Verordnung zu erwarten, nach welchcr die Zioilstaats-beainteil gleich jenei, der Mililärbranchen lünslighin nur gegen Erlag einer bestimmten Kaution heiraten dürsten. Und zwar soll diese Mahregrl nur Subalterne bis zur Gehaltsstufe vou 1000 ft. treffen. — Der allgemeine Aoamte n u ere in dcr österreichischen Monarchie, auf dessen humcmitärc Aesttcoungcn wir wiederholt die Aufmerksamkeit unserer Leser gelenkt haben, erfreut sich, wie aus dem ersten Jahresberichte des Verwaltungsrathcs hervorgeht, eines raschen Auf-schwuuges. Die Zahl der Mitglieder beträgt jetzt, ein Jahr ^ uach dcr Gründung des Vcrciues, bereits mehrere Tausend, vom höchsten biv zum niedrigsten Range dcr Staatö- und Pliuatbeamlen und in allen Theilen des Reiches. Lokalausschüsse bildeten sich in 20 Orteu, Vorschnhtonsortien in 9 Orten mit 30^ Ancheilseinlagen im Betrage von 10.050 Gulden. Die größte Theilnahme aber faizd die Abtheilung der Lebensversicherung, welche, theils, weil dcr Verein nicht auf Gewinn berechnet ist, leine Zinsen und Dividenden gezahlt werden uud die Regielosten gering sind (die Beamten wirlen bei der Leitung der Geschäfte unentgeltlich mit), theils iu Folge von gewährten oder in Aussicht gestellten Vegünfligungcn seitens dcr h. Regierung, ihre Tarife niedriger stellen tonnte, als alle übrigen Versicherungsgesellschaften. Es wurden seit 1. Oktober 1U05 bis Ende Jänner 180L vom Vcamtenvcreine 1150 Versicherungsverträge über ein versichertes Kapital von nahezu ciner Million Gulden abgeschlossen, und zwar auf dcn Todesfall 701.760 sl. Kapital und 1017 fl. jährliche Reutc gegen eine Prämiencinzahlung vou jährlich 2^.202 fl., auf den Erlebensfall 130.450 fl. Kapital und 2200 fl. jährliche Rente gegen eine Prämieneinzahlung von jährlich 0030 fl. — ein Resultat, welches zu dcn besten Hoffnungen für die Zukunft gewiß berechtigt. Die Prämienzahlungeu wuidcu vorläufig in Pfandbriefen dcr Natioualbant und äalinen-Scheinen angelegt. Von Interesse ist der im Acricht angeführte Fall, daß ein gräflicher Hcrrschaftsbcsikcr die Gehalts- ! aufbesscruug seiner Beamten durch die Prämienzahlung der von ihnen nach gewissen Dicnslaltcrsstufen beim Vcamten-vcrcin abgeschlossenen Versicherungsverträge bewilligt hat. Die Einnahmen des Vereino überhaupt haben sich bis Ende 1605 auf 10.865 fl. belaufen, wovon auf den allgemeinen Fonds 10.902 fl., auf die Lebeusuersicherungsabthci. ' lung 4107 fl. entfallen. Die sämmtlichm Grüuduugstosten betrageu Iv.170 fl. — Bei der Musikkapelle des Regimentes König der Belgier befand sich durch mehr als acht Jahre ein Hund, welcher dcn Wagen mit der großen Trommel gezogen. Das treue Thier machte den Feldzug in Schleswig-Holstein mit und kehrte mit dcm Regimente uach Wien zurück, wo es bis jetzt ausharrte. Nun aver ist das Thier durch Strapazen lind Alter vollkommen dienstuntauglich aMorden. Daä Regiment wollte es jedoch uicht dem Tode preisgeben, und man sah sich dcohalb um einen Platz zum ruhigen „Ablebcu" für dasselbe um. Und ein solcher wurde in Graz gefunden. Dcr Gastwirth „zum Kutschcrwirth" iu St. Lconhard, Herr Franz Gravei,ho!,cr, erbot sich, das Thier bis zu seinem, Tode in Pflege zu nehmen. Gestern nun brachte es der Tambour der Musikkapelle aus Wien dorthin und übergab dcn Hund, dcr Kugeln an sich vorüber pfeifen und Kanonen donnern hörlc, dem Herrn Grabenhofer. Rührend war der Abschied des wackern Kriegcrö von dem trcueu Begleiter des Rcgimeulcs, der zu wiederholten Malen winselnd au ihm hinaussprang und sich nicht von ihm trennen wollte, bis der wackere Krieger mit nassen Augen sich rasch entfernte. — Dem Bischof von Parcnzo.Pola, Dr. Georg Do-brila, wurde in Anerkennung seines für Kirche und Staat gleich ersprießliche,, ausgezeichneten Wirkens der Orden dcr eiserneu Krone 2. Klasse verliehen. — Dcr Kaiser und die Kaiseri» von Mexiko befanden sich während des Erdbebens, das namentlich in dcr Umgebung von Orizaba große Per» heerungen anrichtete, nebst einer großen Menschenmenge in dcr Kirche von Kochimilko. Plötzlich wurden zwei starte Erdstöße verspürt. Die am Altare fnngirenden Geistlichen warfen sich zu Boden; alle Welt betete laut und inbrünstig. Niemand aber verlieh die Kirche, die zum Glücke unbeschädigt blieb, während die Kirchcn von Tehuakcm, Atatzingo uuv Tolkakan, die dcr späten Stunde halber eben unbesucht waren, um dieselbe Zeit einstürzten. — Dic kolossale Idee, Frankreich und England durch einen Tunuel unter dem Kanal zu verbinden uud in dieser Art die Reise vou Paris uach London ganz per Eisenbahn möglich zu machen, ist noch nicht aufgegeben. Es befinden sich jetzt englische Ingenieure in Paris, um von dem Kaiser die Ermächtigung zu erlangen, an dcr französischen Küste Nachgrabungen veranstalten zu dürfen, um zu sehen, welche Tiefe hem Tunnel gegeben werden müsse. Fokales. — Se. Gnaden der Fürstbischof von Laibach Dr. Var« tholomäus Widm er haben gestern für das von der Philharmonischen Gesellschaft am nächsten Freitage zu veranstaltende Wohlthätigleitslonzert, dessen Besuch Dieselben zusagten, einen Betrag von einhundert Gulden gespendet und bei der nämlichen Gelegenheit dcm gedachten Vereine, dessen großmüthiger Gönner Ee. fürstbischöflichen Gnaden feit jeher waren, einen weiteren Betrag von einhundert Gulden zu Vcreiilszwcclen zukommen, lassen. — Zur Notiz über die bevorstehenden Reformen der Finanzb e hö rden vernehmen wir, daß» liinftig jeder politischen Behörde erster Instanz ein Finanzdcamte für den Rechuungsdienst zugewieseu wird. Aus der Sitzung des Gemeinderathes vom »tt. Februar. Nach Verlesung des Protokolles der letzteu Sitzung, welches genehmigt wird, theilt der Bürgermeister mit, daß eine Uebersicht über den Stand der Melelto'scheu Wai-scnstiflttng verfaßt wurde», vou welcher jeder Gemciuderath ein Exemplar erhält. Wciters eröffnet derselbe, daß die Wahllisten sür die bevorstehenden Gcmeinderathswahlcu bereits angefertigt worden sind und die Kundmachung wegen allfälligen Reklamationen bereits erstosfen sei. Zum Austritte tommen folgende Gemcindcrüthe, und zwar: im 1. Wahl-törper: die Herrcu Scuuig uud Mühlciscn; im 11. Wahl-törper: die Herren Dr. Mitteis, Dr. u. Kaltcncgger und Vrolich: im ill. Wahllörper: die Herren Debeuz, Horat, Schwentner, Dr. Orel und Dr. Costa, welcher Letztere jedoch mit Hinblick auf das Gcmeindestatut dcr Stadt Laibach H. 43 in feiner Stellung verbleiben muß. Ferner uerlicst dcr Bürgermeister ein Schreiben des GR. v. Strahl, worin dieser auf feine Stelle als Gemeinde-rath resiguirt. Hierüber wird uach Antrag des GR. Dr. Aleiweis der einhellige Beschluß gefaßt, au Herrn v. Strahl das Ersuchen zu richten, uoch fernerhin im Gemeinderathe zu verbleiben. Der Bericht des Komitee's für das Waisenhaus, den der Bürgermeister gleichfalls vorträgt, wird dcr Sektion für Schul- und Stiftungssacheu zur Antragslellmig zugewiesen. Ein Erlaß der Landesbehörde in Betreff dcr Fialerordnung, sowie die abwcisliche Erledigung des vou der Stadt-gemeinde überreichten Gesuches um Befreiung der Po-mcrialfuhrcu vou dcr B rücken mau t h an der Karlstädtcr Brücke über den Grubcr'scheu Kanal, seitens des Finanzministeriums wird zur Kenntniß genommen. Ueber Antrag des Stadtmagisirates wird dcm Handelsmanne Herrn I. C. Mayer, dann dcm Mcd. Dr. W. Kovac, und zwar dem Erslcrn iu Anerkennung der besonderen Verdienste dcr Familie Mayer um das Zustandekommen des Kinderspitals uud um den katholischen Gcsellen-' verein, dem Letztern aber in Anerkennung seiner hervorragenden Thätigkeit ill der Behandlung der armen Krauten und bei dem Kinderspitale, das Bürgerrecht der Stadt Laibach nach einhelligem Beschluß taxfrei verliehen. Hieraus wird zu den Gegenständen dcr Tagesordnung übergegangen. GR. Dr. Blei weis im Namen der Polizeiseltion referirt in Betreff der Uebernahme der Lolalpo-lizci seitens dcr Stadtgeincuide, welche mit I.April l. I. erfolgen soll. Derselbe liest zunächst die mittelst Präsidialschreibens vom 0. Februar l. I. intimirte allerhöchste Entschließung vom 10. Jänner l. I. vor, laut welcher Se. Majestät die Auflösung der Polizei-Direktion in Laibach allergnädiB zu geuehmigen uud cmzuordncn geruht haben, daß die bisher von dcr l. t. Polizci-Dircktiou besorgten Ge« schäfte dcr Staatspolizei au das Präsidium der Landesbe-hörde zu übergehen haben, dagegen die Etadtgcmcinde Laibach die an sie im <->inne des Artikels V. des Gesetzes vom 5.. März 1602 R. G. Bl. Nr. 18 völlig übergehenden lokaloolizcilichen Geschäftszweige zu ilberuehmen haben. Hiernach hadcu, da die Sraßeu- und Flurenpolizei, dann die Lebcnsmiltcl-, Gchmdhcits-, Vau- und Fcucilöschpolizei schon bisher von dcr Stadtgcmcinde besorgt wurden, noch wciters folgende lokalpol^zcilichen Gcschäflo zur s cl b sl ä ud ig en Besorgung au die Sladtgcmcinde zu übergehen, als: die Sorge für die Sicherheit dcr Pcrson uud des Eigenthums, die Gesinde- nud Arbcilerpolizci und die Haudhabung dcr Dieust-botenordnung, so wie der Sittlichkcitspolizei, so daß nunmehr die nächtlichen Patrouillirungcn, die Uebcrwachung der Gesetzesübcrschrcituugcn, die Ausforschung und Anhaltuug dcr Verbrecher uud Uebcrtretcr und deren Uebcrgabe cu, die Gerichte, die Erhaltung dcr inneren Ruhe bei Ts!.i >md 326 Nacht, die Ucbcrwachung der Gast- und Kaffeehäuser, und zwar auch riictsichtlich der Sperrstunde, die Lrtheilung der Tanzinusitlizeuzc» nnd Uedcrwachung dicjcr Tanzbrlusligungen (Maokcubällc und Välle im Theater siud davou allem ans-gcuommln) in don Wirkungskreis der Stadtgcmeinde fallen werden. Ucderdieö gehen in Folge dessen auch noch einige andere polizeilich-politisch,' Agenden, worunter das Meldungs-und Schudwesen die umfangreichsten sind, an den Stadtmagistrat als politische Vehörde im übertragenen Wirkung streife üdcr. Antnüpfend an diese allerhöchste Entschließung stellt die Polizei-Sektion folgende Anträge: 1. Die Uebernahme der Lotalpolizci erfolgt mit 1 te m April l. I. 2. Das Dienstboten-, Pas;- und Meldungswcsen wird mit dem Veaucnlierungs- und Vorspannsamt vereiniget und ebenerdig in dem bisher vom Diener Terlmann bewohnten Lokale im städtischen Hause neben dem Nathhause untergebracht. Zur Leitung wird Herr Mandic berufen, welchem cin Diener und nötigenfalls auch ein Diurnist bcigegebcn wird. Der Diener Terlmann erhält ein Quartiergeld von 00 st. 3. Die Äcsorgung der Polizeigeschäfte hat ein neu zu ernennender M agist r a ts to m in i s s a' r zu übernehmen, für welche Stelle ein Konkurs mit kurzem Termin auszuschreiben ist. Juridische und Tiensttcnntnisse, so wie die Kenntniß der sloucnischen Sprache sind wesentliche Erfordernisse, Lokaltcnnlnisse sind wünschenswert!), Iahrcsgehalt 80>> fl. Das Aurcau - wird dem neuen Magislratstommissär in den jetzigen Handelskammer-Lokalitäten zugewiesen nnd ihm, falls er lcdig ist, freigestellt, hier auch seine Wohnnng unter der Vcdin» gung zu nehmen, daß er die Verpflichtungen eines Haus-tommiffärs ebenfalls auf sich nimmt. Der Handelskammer wird ein geeignetes Lokale im Vürgerspitalsgcbüude eingeräumt und der bezügliche Miclbzins (0 fl. monatlich) von der Stadlk.sjc an den Vürgcrfond vergütet. 4. Die neu aufzustellende Staotwache hat aus 12 Mann zu bestehen. Dieselbe untersteht unmittelbar dem Magistrats-lommissär und wird vom Bürgermeister in Dienst genommen. — Jeder Mann erhält eine Iahreglö h n u n g von 280 fl. und jährlich 1 Hose, 1 Kappe und 1 Weste, dann weiters abwechselnd ein Jahr 1 Noct und ein Jahr 1 Mantel. Die Lieferung dieser Gegenstände ist vom Magistrate im LizitationZwege hintanzugebcn. 5. Die von den Gasanzündern benutzte Lokalität im Rathhause wird zur Wachstube umgestaltet; die Gasanzünder erhalten cin ebenerdiges Lokale, welches ebenso wie die nöthigen Arreste zu adaptiren ist (die Kosten sind mit 547 Gulden veranschlagt). 0. Der Magistrat ist ermächtigt, von der t. t. Polizei-direttion die nothwendigen Negislratnrstästen, Kanzlciein-richtungsstückc, Vetlen, Pritschen, Bettzeug und Wäsche um angemessene Preise zu übernehmen. In der Generaldebatte über diesen Antrag nimmt zuerst GR. Dr. v. Kalten egger das Wort und, indem er von der Annahme ausgeht, daß der Stadtgcmeinde Agenden im übertragenen Wirkungskreise zugewiesen wurden, um deren Uebrrlassung sie nicht angesucht habe, begründet derselbe folgenden Zusatzantrag: Die Uebernahme der nicht zur Lolalpolizei gehörigen Geschäfte gefchicht nickt in Anerkennung einer gesetzlich ausgesprochenen Verpflichtung und ohne! Verzicht aus einen von der Sladtgemcinde an den ^taat allenfalls zu stellenden Entschädigungsanspruch, und es sei dieser Antrag der Sektion für Nechtsangclcgenheitcn zur Berichterstattung zuzufertigen. G3t. Dr. Schupp! beslreitct die Nichtigkeit der Annahme, daß der Stadtgemcinde Geschäfte übergeben wnrden, die nicht zur Lotalpolizei gehören, und macht gegen den Antrag Kaltcneggcrs insbesondere geltend, daß, nachdem die Stadtgcmeinde stets um die Ucberlassung der Lotalpolizei in deren vollem Umfange gebeten habe, die Einlegung einer Nechtsverwahrung derzeit, wo nur ein Wunsch der Gemeinde in Ersüllung gegangen sei, unpassend und nicht konsequent erscheine. Weiters spricht noch GN. Dr. Suppan für den Antrag KalteneggerZ, wogegen sich die GRR. Brolich, Hoiat und der Bürgermeister, und zwar Letzterer insbesondere mit Beziehung auf den tz. 112 des Statutes, gegen jenen Antrag aussprechen. Nachdem am Schlüsse der Debatte der Antragsteller seine Ansicht nochmals zu begründen sucht und dagegen der Referent Dr. Bleiweis für die Ablehnung des Antrages spricht, wird zur Abstimmung geschritten und es bleibt der Antrag Dr. Kalteneggers in der Minorität. Hiernach werden die obigen Anträge der Polizeiseltion der Reihe nach in die Spezialdcbatte gezogen, au der sich bei den einzelnen Punkten die GRN. Dcschmann, Vrollch, Horak, Dr. v. Kaltenegger, Dr. Orel, Dcbeuz, Dr. Schöppl, Dr. Bleiweis und der Bürgermeister bctheiligen, und eö werden sämmtliche Anträge angenommen, nnd zwar der Punkt 2 mit der Modifikation, daß der Diener Tertmann anstatt der beantragten 00 fl. cin Qucntiergcld von 80 si. erhält, dann der Punkt 5 mit dem Zufatzantragc, daß zu den nöthigen Adaptirungcn der Magistrat im Einvernehmen mit der Vausellion ermächtiget wird. Im Anschlüsse an diese Anträge und die hierüber gefaßten Beschlüsse wird über Antrag des GR. Malitsch für die Mclioriruna. des hinter dem Polizeidireltionsgcbäudc gelegenen, der Stadtgemcindc Laibach eigenthümlich gehörigen Gartens eine Vergütung von 00 fl. bewilliget und zur Auszahlung aus der Etadttasse angewiesen. Bei diesem Anlasse bringt GR. Vlasnil die Zweckmäßigkeit eines Durchganges zwischen dem Fürslenhose und dem Polizeidireltionsgebäude von der Herrengaffe zum Weiberthale zur Sprache, in wel> cher Beziehung der Bürgermeister die Einleitung der nöthigen Schritte zusichert. Weiters wird über Antrag der Gemeinderäthe Dr. Orel und Horat Seiner Exzellenz dem Staatsminister Grafen Belcrcdi, so wie Sr. Exzellenz dem früheren Statthalter Baron Schloißnigg das Ehrenb ü rgc r-recht der Stadt Laibach verliehen, wobei GR. Defch-mann es nicht angemessen findet, daß derlei Anträge von einzelnen Mitgliedern im Gcmeinderathe ohne eine vorläufige Vorbesprechung eingebracht werden. GR. Dr. Suppanz im Namen der Finanzseklion referirt über die Ausgleichung einer Schuld und eines Guthabens des gewesenen Bürgermeisters Dr. Burger gegenüber der Stadtgemeinde, und es wird die Finaliürnng dieser Angelegenheit zur Kenntniß genommen. GR. Dr. Schöppl im Namen der Finanzsellion beantragt in Folge magistrallichen Berichtes die öffentliche Versteigerung mehrerer unbrauchbarer Gegenstände, da das bisherige Aufbewahrung^-Lokale derzeit zu andern Zwecken benöthiget wird, welcher Antrag angenommen wird. GR. Dr. Suppan im Namen der Sektion für Neckts-angelcgenheiten trügt zunächst cin Schreiben der Südbahn-gescllschast vor, worin diese die Legung der Gasrohren durch die Lattcrmannsallee gegen Tivoli hin unter gewissen, von der Stadtgcmemdc zu revcrsircndcn Bedingungen gestattet. Da der von der Südbahngesellschast verlangte Revers unbedenklich befunden wird, wird der Antrag auf Ausfertigung desselben anstandslos angenommen. Schließlich bringt GR. Bürger im Namen der Bau-scttiun mehrere Äaugegenstündc zum Vortrage nnd es werden die Anträge der Sektion: l>.) auf Liquidirung der für geliefertes Bauholz entfallenden Beträge von 220 fl. 47 kr. und von 387 fl. 12 kr.; I)) auf Liquidcrkcnnung der dem Unternehmer des Kanal-banes in der Polana gebührenden Verdicnstfumme von 2200 fl. 76 l/z kr. mit dem Zusätze, daß von der Kaution desselben nur der Betrag von 227 fl. zurückzubehalten fei i c) auf Auszahlung der für die Tischlerarbeiten in der Oberrealschule entfallenden, der Stadtgemcinde mit cincm Drittheile zur Last fallenden Kosten von 138 fl. 84 kr. mit Abzug der Kaution: ä) auf Liquioiruug der Verdienstfumme für den Rampenbau am Grubcr'schen Kanäle von 682 fl.: endlich (i) auf Flüssigmachung der Kosten für sechs Winterscnstcr am Kastellthurme von 102 fl. 41 tr. ohne Debatte angenommen. Ueberdies wird noch die Ans-solgung der Kaution für die Pflasterung in der Thcatergassc von 02 fl. bewilliget und die Sitzung gegen 8 Uhr ge-schlössen. O i u l a d u u g zu virr populär-uaturwissrnschnftllcheu Vortrüge» deö Herrn Wilhelm Ritter vou Fritsch. Dieselben werden Sonntag den 4. März l. I., Nachmittag 5 Uhr, im landschaftlichen Redoutensaale beginnen nnd an den nächstfolgenden Sonntagen dieser Fastenzeit eben-dortselbst fortgesetzt werde». Der erste Vorlrag wird über die „physiologischen Ursachen der musikalischen Harmonie (Tonempfindungen)" handeln. Billcte zu 1 fl. für alle vier Vorträge können in den Buchhandlungen der Herren I. v. Kleinmayr in der Stcrn-allee und G. Lercher am Hanptplatzc oder an der Kasse im Redonlenfaale selbst gelöst werden. Gedruckte Leitfaden zum Vortrag sind an der Kasfe um 10 kr. zu haben. Der Rrinrrtrng ist eimm tvoWMigllcitszwcckc gewidmet. ____________ Uenejle^chrichtcn und Telegramme. Original - Telegramm. Wien, 28. Februar. Se. Majestät dcr Kaiser erwiderte bei der Uederreichung dcr Adresse dcr Magua» tcntafcl: Ich erwarte, daß die Magnalcutafel, getreu ihrer lraditioncllcn Mission, die in Meiner Thronrede bezeichnete Richtung befolgen lind daS Gewicht ihrer weisen Mäßigung geltend machen werde, um den Er-folg Meiner väterlichen Absichten herbeizuführen. Der Deputation dcr Dcputirtcutafcl erwiderte dcr Kaiser: Die wiederholte Kundgebung dcö Vertrauens hat auf Mich einen angenehmen Eindruck gemach», ebenso wie die ^inmnthigkcit in Betreff dcö Ausgangspunktes und des Endzieles. Um so bedauerlicher war es Mir, im Laufe dcr Debatte aufgetauchte Besorgnisse wahr-zunehmen, die sich auf durch Mich vorgczcichnetc Mo-daliläten dcr Ausführung bezogen. Hoffentlich werden dieselben Ihre Bereitwilligkeit, znr Erreichung dcö Endzieles mitzuwirken, nicht lahmen. Ich wünsche dies um so mehr, je mehr Ich überzeugt bin, daß an dcn Grundprinzipien dcr Thronrede mit Entschiedenheit fest» gehalten werden muß. Prag, 26. Februar. (N. Fr. Pr.) Dic Ver fassungsfeicr war sehr zahlreich besucht und glän-, zend arrangirt. Schmcykall trank auf Se, Majestät den Kaiser, Hasucr auf die Verfassung, schloß in fol« gender Weise: Lassen wir den heute noch gefesselten Leib, noch mehr den Geist dcr Februar-Verfassung lcben. Se utter traut auf die dculschcn RciclMathsabgcord-nelcu. Herbst in langem Toaslc auf die deutschen Ab« geordneten berührt Ungarn, wo die edelsten Mäuucr iin Landtage Sympathien für ocu deutschen Stamm tund« gaben und wünfchtcil, daß diesseits wie jenseits der ^itha gleichmäßig nach deu konstitutionellen Grmidsätzell regiert werde. Er dankt Ihnen für diese Sympathien. (Ungeheuerer Beifall.) Brinz brachte einen feurige» >i,oast auf dic Dcutschcn iu Oesterreich. Eingelangte Telegramme brachten Mittheilungen ans Lcilmcritz, Steruucrg (Mähren), Auscha, Aussig und Lowositz, wo heute Hofrath HaSucr einstimmig zum Ehrenbürger ernannt wurde, was mit ciiicin Beifallsstürme aufgenommen wurde. Pest, 20. Februar. (N. Frdbl.) Vollkommen tier-läßlicher Qnclle zufolge ist von ciucr baldigen Ernennung ungarischer Minister gar leine Rede. Alle drei hier zntulirendcn Ministcrlistci, sind vollständig er' funden. Das ungarische Ministerium ist wohl bereits im Prinzip gewährt, wird aber erst nach crfolgtcr Revision dcr 1tt48cr Gesetze crnaimt werden. Die kroatische Adrcßdcputation ist mit dem heutigen Schnellzuge nach Wien abgereist. Dresden, 20. Februar. Das „Dresdner Journal" enthält cin Telegramm ans London, wclchcö meldet: Dcr Graf von Flandern hat die Wahl dcr moldan.wallachischcn gesetzgebenden Versammlung al) gc-lehn t Paris, 26. Februar. Bci dcr Dcpntirtcnwahl im Departement dcr Marne wurde dcr Rcgicrlingskan-didat Pcrrier mit 18.013 Stimmen gewählt; dcr Oppositionstandidat erhielt ungefähr l.1.(X)0 Stimmen. Paris, 26. Februar. Die „Patric" schreibt: Dic Mächte siud darüber einig, dcn Donaufmsteltthümcri! die scllistcigcnc Wahl ihrer Regierung z» überlassen, wenn dcr Vcrtrag von 1850 rcsftcttirt wird nnd dic inneren Streitigkeiten nicht cnropäische Schwierigkeiten hervorrufen. — Dcr Graf r> on Flandern ist hier angekommen und wird morgen dic rumänischc Dcputation empfangen; wie es heißt, wird cr den ihm angebotenen Throu anö schlagen. — Eloin, ztaliincts-Sctrctär des Kaiscrs Maximi" lian, wird hier erwartet; desgleichen Prim. Kondon, 20. Februar. In Irland mußte zn weiteren Verhaftungen von Soldaten geschritten werden. Man hat einen Vorrath von Handgranaten uud scchö Tonnen Puluer mit Beschlag belegt. Die „PoiV' vcrlaugt in cincm Arülel dic Hinrichtung dcr Soldaten. — „TimcS" nnd „Post" melden, daß dcr Graf lion Flandern die Rnmäncnlronc ablehnt. Bukarest, 20. Februar. Nach Brüssel full cine Deputation an den Grafen von Flaudcrn abgesandt werden, um denselben zur Annahme dcr Wahl zn bcwcgcn. K'onstantiuopel, 20. Februar. Die Pforte hat ihre Gesandten bci dcn Großmächten telegraphisch angewiesen, gegen Beschlüsse derselben, wclchc den Rechten dcr Pforte auf die D o n a n^ Fü r sl en' lhümcr widersprechen würden, zu prote stiren. Stew-Hork, 15. Februar. Im Repräsentanten' hause wurdc eiu Antrag, die Monroe.Dollrin gewissenhaft aufrecht zu halten und dci, Präsidculcn a»fzufor< dcru, eine Allianz der amcrik.mischcu Rcpublilcu gegen Frankreich hcrzustcllcn, dcm Komitcc für dic au^värli' gcn Aiigclcgcuhcitcu zugewiesen. — Die Legislatur von Kentucky mißbilliglc die Vnicanx znm Schntzc frei gewordener Sklaven und verwarf das gegen die Sklaverei gerichtete Vcrfassungsamcndemcut. — Aus Mc-xiko wird berichtet, dcr Finanzplan Langlais' dasirc auf einer Einnahme von 30 Millionen, wobei 2-l Mill, auf dic ordentliche!,, 0 Mill, auf dic außerordentlichen Einnahmen entfielen. Telegraphische Wechselkurse vllm 27. Februar. 5pcrz. MctalliqueS Ltt.W. — 5pcrz. National Anlcheu «3.60. — Vantallim 73!. — Krcditaklicn 1i:;.10. — 1«<><)?r Stactti«a!ilchell ?l».30. ^ Hilln-r I01.5>U. ^oiidun 101.70. — K. l. Dnlaten ä.^,. Theater. Heule Mittwoch dcn 28. Februar: Zum rrstcn Male: Des Herr» Magisters Perriicke. Lustspiel in 1 Auszug uon C. A. Görncr. Hirrcmf: Mannschaft au Vord. Komische Opcrcttc in 1 Änfzng von I, ^. Havisch. Mnsit uo» _____________I^N, Zaitz. 27. 2 „ N. 32ii.6U > 6.8 SW.,;, stavk Wll.n. Ssch. O.oo 10., Ab. 323.8? -i- 2.« .SW.schwach halbhcitcr Verantwortlicher Redakteur: Iguaz v. Kleinmayr.