Nr. 126. Plän»m«l»tton»p«e!»: I» «omptol» ganzj. fi, 11, halbl. fi. 5 N0. YUr ble Znstelluna !ns Ho«.' halbl. 50 lr, "l>t d« Poft «,"«,!, ss,i5, hnlbl, N,?'5,n, Dienstag, 3. Juni. Ins«,Non»g«b««: FUr ll«ln« Insnat« »«» ,» < Z« ll., größer« »« Z«U« ß lr,, b«l öst««n 1884. Amtlicher Theil. Kaiserliches Patent vom 29. Mai 1884, betreffend die Auflösung der Landtage von Oesterreich unter und ob der Enns, Salzburg, Steiermark, Kärn» ten, Bukowina, Mähren, Schlesien und Vorarlberg. Wir Fran) Joseph der Erste, vou Gottes Gnaden Kaiser von Oesterreich; König von Ungarn und Böhmen, König von Dal-Matien, Kroatien, Slavonien, Galizien, Lodomerien und Illyrien; König von Jerusalem :c.; Erzherzog von Oesterreich; Großherzog von Toscana und Krakau; Herzog von Lothringen, Salzburg, Steyer, Kärnten, Krain und der Bukowina; Großfürst von Siebenbürgen; Markgraf von Mähren; Herzog von Oder-und Nieder-Schlesien, von Modena. Parma, Piacenza und Guastalla, von Auschwitz und Zator, von Teschen, Friaul, Ragusa und Zara; gefursteter Graf von Habs» bürg und Tirol, von Kyburg, Görz und Gradiska; Fürst von Trient und Brixen; Markgraf von Ober-U»d Nieder-Üausitz und in Istrien; Graf von Hohen» embs, Feldkirch, Äregenz, Sonnenberg :c.; Herr von Trieft, von Cattaro und auf der windischen Mark; Großwojwod der Wojwodschaft Serbien «. zc. lc., lhun kund und zu wissen: Die Landtage vo» Oesterreich unter und ob der Enns, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Bukowina, währen. Schlesien und Vorarlberg sind aufgelöst UNd es sind die Neuwahlen für diese Landtage einzuleiten. Gegeben in Unserem Lustschlosse Schönbrunn, den "euu und zwanzigsten Mal im eintausend achthundert ^ltt und achtzigsten, Unserer Reiche im sechs und dreißigsten Jahre. Franz Joseph m. p. Taaffe m. p., Ziemiatkowski in. p., Falken« hayn m. p., Prazäk N. p., Conrad m. p., Nelsersheimb m. P., Dunajewski m. p., Pino m. p. Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome dem Hauplmanne erster Classe des Ruhestandes Ignaz Weihberger den Adelstand mit dem Ehrenworte..Edler" und dem Pra'dicate „Eckst ein Hof" allergnädigst zu verleihen geruht. ___________ Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 20. Mai d. I. der Joseph« Gräfin Brand is einen im adeligen Damen« stifte auf dem Hradschin in Prag erledigten StiftungS» platz allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 25. Mai d. I. aller-gnädigst zu gestatten geruht, dass dem mit dem Titel und Charakter eine« Hofralhes ausgezeichneten Director des Versatzamtes in Wien Friedrich Ritter von Hoch aus Anlass der von ihm angrsuchten Versehung in den dauernden Ruhestand der Ausdruck der Allelhöch-sten Zufriedenheit mit seiner vieljährigen treuen und ersprießlichen Dienstleistung bekannt gegeben werde. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 25, Mai d. I. dem Vezirtshauptmanne Ferdinand Schön anlässlich seiner Ernennung zum Director des Wiener Versatzamtes den Titel und Charakter eines Regierungsrathes mit Nachsicht der Taxe allergnädigst zu verleihen geruht. ___ Taaffe in. p. Se. k. und t. Apostolifche Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 9. Mai d. I. dem Obmanne des Ortsschnlrathes von Mooskirchen in Steiermark I'.'s?ph Tapler in Anerkennung seines schulfreundlichen verdienstlichen Wirkens das silberne Verdienstkreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Die afrikanische Krise. Wenn wir die Geschichte Englands durchblättern, finden wir, dass das mächtige Inselreich wohl schon oft kritische Augenblicke erlebt, dass die angeborene Zähigkeit des angelsächsischen Volksstammes jedoch die« selben noch stets ilveruiu»deu und die falschen Pro-pheten beschämt, welche an derlei Unfälle die Hoffnung oder Besorgnis des Niederganges des seebeherrschenden Albion knüpften. England wird auch die gegenwärtige afrikanische Krise überdauern und vielleicht schließlich noch aus dem Unglück seiner Staatsmänner und Feld« Herren Nutzen ziehen; aber Stoff zu Betrachtungen liefert das Missgeschick des englischen Premiers denn doch in Hülle und Fülle. Nach Abschluss des Berliner Friedens lehne Beaconbfield als Triumphator in seine Heimat zurück; England wetleiferte in Beweisen der Verehrung des greisen Staatsmannes, welcher mit der Insel Cyprrn eine neue Perle in die Kione des dreigeeinigten Kö» nigreiches eingefügt hatte. Aber das Capitol liegt dem tarpejischen Felsen nahe und Disraeli sollte den Wechsel aller Erdendinge, auf dem Gipfel der Macht und des Ansehens angelangt, noch einmal erleben. Gladstone, der einflussreiche Führer der englischen Opposition. veruttheilte in seinen Wanderversammlungen auf ball euischiedenste die Orientftolilik Veaconsfield's und die „Lulgariau atrocities" wurden in Gladstone's Hand zur Zuchtruthe des im Grunde türtenfreundlichen Cabinets. Und so kam es. dass anlässlich der nun fol« genden Parlamenlswahlen die kühne Romantik, welche den strahlenden Reif der Kaiserkrone von Indien auf das Haupt der Königin Victoria geseht hatte, dem Realismus Gladstones weichen musste. Gladstone ver« stand es, seine Landsleute durch die Macht seines Wortes für seine Politik zu gewinnen. Er wies auf Kabul hin und die endlosen Verwicklungen, welche die stürmische Politik Veaconsfteld's nach sich ziehen müsste; er führte aus, dass der Krieg mit Russland. falls Großbritannien von den orientalischen Plänen seines Gegners nicht abstände, unvermeidlich werde; er behauptete, dass sich eiu gutes Einvernehmen mit Russ-land nicht nur mit Leichtigkeit herstellen lasse, sondern dass ein solches sogar in dem wohlverstandenen Interesse Englands liege. Beaconsfield sah sich von dem zähen Gegner überwunden, geschlagen, vom Ministertische weggerückt. Gladstone trat die Erbschaft seines Vorgänger« an. Großbritannien wich in Asien zurück. Gladstone entwickelte eben andere Begriffe von nationalen Interessen, als sie unter Veaconsfield's Leitung üblich gewesen waren. Die Regierungspartei theilte seine An« ficht und hielt sich für berechtigt, einer zwar rühmlosen, aber friedlichen Zukunft entgegenzublicken. Wenn Gladstone der Mann strenger Logik und ganzer Maßregeln gewesen wäre, hätte es auch so kommen mögen. Er wollte auf die Demüthigung des Gegners nicht verzichten und dachte das ohne Anstrengung und Kraft, aufwand ausrichten zu können. Darin lag die Täuschung, darin muss der Grundfehler des britischen Premiers gesucht werden. In der elliptischen Frage suchte das englische Cabinet jede europäische Crmcurrenz auszuschließen und verschloss selbst der Pforte, deren Oberhoheit über Egypten von keiner europälschen Großmacht je in Zweifel gezogen worden war. den Zutritt. Die britifche Macht stürzte sich auf da« verlassene Egypten; der erste Streich fiel auf Nlexandrien: es war ein Fehl« streich, denn er traf den Feind nur wenig, aber umso empfindlicher den europäischen Handel. Der verzwei« felte Aufstand Nrabi's wurde zwar niedergeworfen, aber ein schönes Blalt britischer Geschichte ist aus diesem Feldzuge nimmermehr zu construieren. Gladstone konnte als vernünftiger Staatsmann mit der britischen Action leinen anderen Sinn verbinden, als den, Tgypten zu einer britischen Colonie herabzudrücken. Aber er wollte es nicht Wort haben und zog es vor. ein Gewebe von Täuschungen über sein Werk zu drei« ten, in dem sich sein eigener Fuß verfangen follte. Feuilleton. Slavische Volkslieder aus dem Süden. Wen von uns, die wir unter der Last eines Monotonen Berufes verfchmachten, wandelt nicht ab Und zu die Lust an, die kühlen Schalten eines lau» lchigen Haines aufzusuchen, um Auge und Ohr an °en frischen Farben und Tönen einer jungfräulichen "atur zu erquicken, an einer plätschernden Quelle belt- und selbstvergessen ein einsames Stündchen zu Erträumen? Ein ähnliches Gefühl süßen Behagens ^schleicht uns bei der Lecture ursprünglicher, selbst-"erdender Vollspoesie. Welche Umstände haben es wohl bewirkt, dass "U. die wir die naive und doch so plastische Redeweise des schlichten Volles längst verlernt, uns vom Dauber der populären Leben«, und Naturauffassung ^nnoch so mächtig angezogen fühlen? Wer die Zer« ^renheit der lampfcsmüden Gesellschaft überblickt. Ald die Antwort auf diese Frage unschwer finden, gerade die vielgerühmte Civilisation hat uns, nach. ^ sie die leichtbeschwingten Ideale einer gefühl-olleren Vergangenheit, welche ganze Geuerationen ,m ^mpfe «ms Dafein aufrecht hielten, zum Falle qe. d ^cht, nichts als den Zweifel übrig gelassen. Von ^ Zweifels Blässe angekränkelt, hat gerade die mo« l"e Philosophie, die doch berufen wäre, uns auf eigene Füße zu stellen, nichts als einen Wust von unfruchtbarer Gelehrsamkeit zutage gefördert. „Traurig' Los der Epigonen! Müssen sitzen, müssen schwitzen, Hin und her die Fäden zerren Eines wüstverschlung'ncn Knauls. Gibt's lein Schwert und and're Lösung?" Ja wohl, es gibt eine Lösung, doch ist unser Eigendünkel noch immer zu groß, und sind wir an die beengenden Fesseln einer durch die Ueberbildung der Zeit bis zur Lächerlichkeit getriebenen Etikette zu srhr gewöhnt, um liebgewonnene Vorurtheile abzu» streifen und uns wieder zu einigen alten, voreilig über Bord geworfenen Anschauungen zu bekehren. Indessen bereiten die so mächtig anschwellenden Naturwissenschaften, indem sie das Interesse für das stille Walten der Natur in immer weitere Kreise tragen, diesen Umschwung langsam aber sicher vor. Wer nur in der Lage ist, flüchtet sich wenigstcüs vorübergehend in einen entlegenen Gebirgswink^l, um hier im heileren, durch leine pessimistische Refl.xion verkümmerten Nalurgenuss sich selbst u»d die U"bejangenheit eines kindliche», Gemüths wieder aufzufinden. Diese Tendenz macht sich aber auch im literarischen Naturalismus gellend, welcher, wenn wir uns erst wieder gewöhnt haben werden, die Natur unverschleierlen Blickes zu betrachte», der erlahmenden Kunstproduction neue Impulse ver. leihen muss. Dieser Wahrheit hat der slovenische Dichter Gregor?!? einen ebenso bündigen alö zutreffenden Ausdruck verliehen. Er singt: „Verschlossen dem Menschen ist das Paradies, Es weint in Verbannung Adams Geschlecht Und fleht zum Vater, der es verstieß, Noch einmal um Gnade für Recht. Verblendetes Voll, was nützt dir die Klasse? An's Werl! Verträume nicht muffig die Tage. Es lommt von selbst das ersehnte Glück, Nur kehre zur schlichten Natur zurück!" Diese Erwägungen glauben wir vorausschicken zu müssen, um das steigende Interesse für die Erzeugnisse der Vollsmuse insbesondere für die füdslavische Poesie zu erklären. Von den zersetzenden Grübeleien der abendländischen Civilisation unberührt und ungebrochen durch die schweren Heimsuchungen, welche asiatische Barbarei über sie gebracht, bewahrten die Südslavtn ihren Charakter unversehrt; von reger Phantasie und vom empfänglichen Sinn für die mannigfach wechselnden Reize ihrer herrlichen Wohnsitze, haben sie gerade aus ihren unsäglichen Leiden den Stoff für unsterbliche Dichtungen geschöpft. Unterstützt von einer form-vollendeten, ungemein melodischen Sprache, welche von Arm und Neich gleich meisterhaft beherrscht wird, fühlt sich da« Volk gedrängt, Freude und Leid im Liede auszuströmen. Was Wunder, dass die Welt diesen von KaradZii! mit kundiger Hand gehobenen Liederschatz sich mehr und mehr anzueignen strebt. Unter den Männern, welche diesem Bedürfnisse dnrch Uebersetzungen abzu« helfen versuchten, nennen wir in erster Linie Georg Gias Ielailit. Diefer Vorrang gebürt ihm schon des« halb, weil er fast der einzige kroatische Aristokrat ist, Laibacher Zeitung Nr. 126 I tt«4 3. Juni 1884. Die Rückberufung der britischen Truppen war be-schlössen, als der Islam die Fahne des Aufruhrs im Sudan entfaltete. Nun sollten die egyptischen Soldaten, welche bei Annäherung der Engländer die Waffen von sich geworfen, plötzlich gegen die Scharen drs Mahbi Wunder der Tapferkeit vollbringen. Die rasch aufeinander folgenden Niederlagen der egyptischen Truppen unter britischer Führung vermag Gladstone von Eng« land nicht abzuschütteln. Alle Welt hält die britische Flagge für engagiert; und die Hauptsache: der Islam ist sich seiner Uebermacht bewusst geworden. Der Mahdi dringt mit seinen fanatischen Scharen siegreich vor, und immer näher tritt an den englischen Premier die Nothwendigkeit heran, entweder mit voller Macht Englands den Kampf aufzunchmen oder zurückzutreten. England hat durch seine afrikanische Politik indessen an Prestige viel eingebüßt und es wird Mark und Blut seiner Söhne daransetzen müssen, den Verlust wettzumachen. Inland. (Wien.) Die Miener Zeitung" vom 31. Mai publiciert ein kaiserliches Patent vom 29. Mai 1884, womit die Landlage von Ober« und Nieberösterreich, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Bukowina, Mähre», Schlesien und Vorarlberg aufgelöst und die Einleitung von Neuwahlen angeordnet wird. Die Neuwahlen sollen dem Vernehmen nach Ende Juni oder Anfangs Juli stattfinden. Die Session der meisten Landesvertretungen wird indes wohl in den Monat September fallen. (Die gemischte Commission zur Regu« lierung der Grenzen zwischen Rumänien und Oesterreich »Ungarn) ist in Czernowitz zusammengetreten, um ihre seit dem Winter unterbrochene Thätigkeit fortzusetzen. Die nächsten Arbeiten bezwecken die Fixierung der Grenzen längs des Pruth bis Dorna und vom Rolhenthurmpasse bis Turn-Severin. Ru« mänien hat in der Commission drei Vertreter, darunter den General Pencovici; Oesterreich ist durch den Re^ gierungsrath Grafen Kielmansegg und Baurath Paw-lowsli von der Bukowinaer Landesregierung und den Obersten des Generalstabs-Corps. Ludwig Fabini, als Delegierten des Kriegsministeriums, vertreten. (Die Wahlbewegung in Ungarn) befindet sich in voller Entwicklung. Sie wird noch drei Wochen andauern, so dass sich betreffs des zu gewärtigenden Resultates heute sesbstverständlich noch nichts Bestimmte« sagen lässt. Immerhin darf an der Ueber-zeugung festgehalten werden, dass die Stellung drs Cabinets Tisza nie eine festere war, als gegenwärtig. Es müssten ganz unerwartete Ereignisse eintreten, wenn der Ausfall der Wahlen das Gegentheil ergeben sollte. Nicht nur die bisher regierungsfreundlichen Wahlbezirke halten treu zur Fahne der Regierung — höchstens drei oder vier solcher Kreise sind zweifelhaft — sondern die Regierungspartei gewinnt auch neue Anhänger, und was von besonderem Gewichte ist, das städtische Element und die ungarische Bevölkerung des Alföld schließen sich in auffälliger Weise der Regierung an. Die Opposition sucht diese Thatsache auf Sonderinteressen zurückzuführen, allein es geht doch nicht an, eine Erscheinung, die in allen Theilen des Landes zutage tritt und andauert, durch Sonderursachen zu erklären. Der Ursprung dieser Wendung ist eben nur darin zu suchen, dass das Voll der Agitation überdrüssig geworden ist und sich anderseits von den in die Augen springenden Erfolgen der Regierung überzeugt hat. Eine weitere erfreuliche Erscheinung ist es, dass der Antisemitismus immer mehr an Terrain verliert. Nur zwei alte Vorkämpfer des Anlisemitis« mus haben Aussicht, bei den Wahlen durchzudringen, und selbst unter diesen Zweien wird gerade die Candi-datur Istoczy's so stark bekämpft, das« er ernstlich die Gefahr einer Niederlage besorgen muss. Möge sich aber der Wahlerfolg der antisemitischen Candidate« wie immer gestalten', es ist eine Thatsache, dass der Antisemitismus in Ungarn als politische Partei todt, sozusagen an vorzeitigem Marasmus zugrunde gegangen ist. Einzelne antisemitische Agitatoren können vielleicht auf eine vorübergehende Wirkung zählen, einen nennenswerten Erfolg werden sie nicht erzielen. Der Antisemitismus ist selbst in jenen Kreisen des Volkes erloschen, wo er im vergangenen Jahre noch wüthete. Ausland. (Preußen und die römische Curie.) Ueber den Stand der zwischen der Curie und der preußischen Regierung schwebenden kirchenpolitischen Frage lässt sich zur Stunde nichts Neues verzeichnen. Es leuchtet ein, dass in solchen Unterhandlungen von Zeit zu Zeit ein Stillstand, eine Periode der Ruhe eintritt, welche auf das Bedürfnis nach längerer Erwägung einzelner Punkte oder auf eine Schwierigkeit, die sich nicht mit einem Anlaufe überwinden lässt, zurückzufüh« ren ist. ohne daraus auf eine Unterbrechung oder gar das Scheitern der Unterhandlungen geschlossen werden dürfte. Wie allgemein bekannt, hat der Heilige Vater dem Vertreter Preußens beim Heiligen Stuhle ausdrücklich erklärt, dass er geneigt sei, die vom Cardinal Ledochowski bereits überreichte Demission vom Bisthum Gnesen-Posen anzunehmen. Im Hinblicke auf das Princip, von welchem die preußische Regierung sich nach ihrem eigenen Geständnisse bei den Unterhand» lungen mit der Curie leiten lässt, nämlich den Grundsah: Do ut ä63, wäre es billig und wünschenswert, dass nun auch die preußische Regierung ihrerseits, Wenigstens auf informativem Wege, kundgebe, welche Intentionen sie inbetreff der Maigesetze habe, und in welchem Umfange sie beabsichtige, dieselben zu modi« ficieren, mit einem Worte, ob sie geneigt ist, der Kirche für ihre Nachgiebigkeit einen Ersah zu bieten. Die versöhnlichen Intentionen des Heiligen Vaters sind dem Kaiser Wilhelm und dem Fürsten Bismarck wohl bekannt. Der Papst ist bereit, so viel zuzugestehen, als ihm die canonischen Gesetze und die unabänderlichen Grundsätze der Kirche gestatten. Man darf hoffen, dass auch die preußische Regierung von wohlwollenden Gesinnungen für den Heiligen Stuhl erfüllt ist, umso« mehr, als sowohl im preußischen Abgeordnetenhause, als in der Bevölkerung der Wunsch nach Beendigung des Cullurtampfes und nach Aufhebung oder min» destens Abänderung der Maigesetze sichtbar zutage getreten ist. (Im französischen Senate) war in den letzten Tagen eine Vorlage über die Ehescheidung Hauptgegenstand der Verhandlung. Die erste französische Republik hatte 1792 die Ehescheidung ganz dem Belieben der scheidungslustigen Eheleute überlassen. Da sich hieraus große Uebelstände ergaben, so war im Code Napoleon die Zulässigkeit der bürgerlichen Ehescheidung auf wenige bestimmte Fälle beschränkt, nach der Restauration aber im Gesetze vom 28. Mai 1816 ganz aufgehoben worden. So blieb es bis heute. Parlamentarischer Vorkämpfer für die Wiedereinführung der Ehescheidung (äivorcs) mit dem Rechte der Wiederverehelichung (statt der bloßen Trennung von Tisch und Bett, separation) ist seit Jahre» der frühere Abgeordnete und nunmehrige Senator Naqiet, der auch Urheber der gegenwärtigen Vorlage ist, die er am 26. und 27. v. M. in ausführlicher Rede vertheidigte. Für die Unauflöslichkeit der Ehe als Schutzwehr und Grundlage der Sitte war am 27. v. M. Jules Simon eingetreten, in einer, wie das „Journal des Dcbats" sagt, formell vollendeten und glänzenden Rede, welche viele Zuhörer fast zu Thränen rührte. Die Regierung hat ihre Stellung zu der Frage bekanntgegeben: sie will oic Ehescheidung zugeben in den Fallen, wo gegenwärtig nur die Trennung von Tisch und Bett zulässig ist, darüber hinaus aber bis zur Ehescheidung auf bloße gegenseitige Einwilligung hin nicht gehen. Selbstverständlich handelt es sich bei der Vorlage und Debatte nur um das staatliche, nicht um das kirchliche Eherecht, so sehr letzteres auch zum Behufe der Beweisführung in die Debatte hineingezogen wurde. (Russland und die Türkei.) Die überaus freundschaftlich angehauchten Beziehungen zwifchen dem rufsischen Botschafter Nelidov und der Pforte, welche die Ernennung Krestoviö' zum Generalgouverneur zur Folge hatten, scheinen wieder am Ende zu sein. Nelidov hat in den letzten Tagen die Pforte an ihre nicht erfüllten VerpflichtumM betreffs der rückständiqrn Kriegsentschädigung in ziemlich nachdrücklicher Weise erinnert. Wie man aus Constantinopel schreibt, thut man auf der Pforte so, als ob das Drängen Nusslands nicht sonderlich ernst zu nehmen wäre; die officiösen Blätter erinnern Russland sogar ganz unverblümt an die «in der letzten Zeit so freundschaftlich gestaltete Entente" und geben Herrn Nelidov zu verstehen, die Pforte fei durch anderweitige Verpflichtungen so sehr in Anspruch genommen, dass der großmüchige russische Staat wohl noch einige Zeit wird zuwarten müssen. (Russlands Vordringen in Central-Asien.) In einer Besprechung des russischen Vordringens in Centralasien fuhren die „Times" mit einemmale wieder eine sehr enlschlossene Sprache. „Es ist hohe Zeit — schreibt das Cityblatt — dass im Interesse des Reiches und im Interesse des Friedens unser auswärtiges Amt es durch Wort und That über die Möglichkeit eines Irrthumes hinaus klar machen sollte, dass dieses Land seinen Verpflichtungen gegen den Emir nachkommen und eine Beeinträchti» aung der Integrität und Ruhe Afghanistans als einen Ou,8U8 deili betrachten wird. Wir sind unter Strafen der schwersten Art ssebunden, es klar zu machen, dass Indien nicht im Besitze einer abgenutzte» Macht ist, und eine Politik in Afghanistan zu erklären, welche Russland Achtung einflösst. Bislang Hit Russland innerhalb seines Reiches, obwohl gegen unsere Interessen gehandelt. Allein irgend eine Einmischung in Herat wird ein Eingriff in unsere Rechte und ein Angriff auf unsere Ehre sein, den wir am besten dadurch abwenden können, indem wir unseren festen Ent-schluss kundgeben, denselben zu ahnden." Tagesneuigkeiten. Se. Majestät der Kaiser sind am 31. Mai früh um halb 8 Uhr in Oedenburg eingetroffen und wurden von der Generalität, dem Öfficierscorps. den Civil-und Militärbehörden, der Geistlichkeit und den zahlreichen Magnaten empfangen. Auf die Ansprache des Obergespans Eßterhazy erwiderten Se. Majestät huldvollst. Bei dem Einzüge in die Stadt, welche der sich nicht nur für schöne Pferde, sondern auch für die nationale Mufe interessiert. Ueberdies bekundet seine Sammlung „Slavischer Volkslieder aus dem Süden" ein schönes Talent und wir entnehmen ihm einige Stücke, weil wir ihm auf diesem Gebiete noch öfter zu begegnen wünfchen. Belauschen wir einmal das Selbstgespräch einer ländlichen Schönen: „Angjelia saß am Wasser, Sah ihr Bildnis klar darin, Sprach zu sich mit süßem Lächeln: Ach wie hold und schön ich bin! Hätt' ich nur noch schwarze haare, Trüg' ich einen grünen Kranz, Würde ich noch schöner prangen Heute dort beim frohen Tanz. Würde Kostadin dann liebe», Der die weißen Lämmlein führt, Wie der Mond die blanken Slcrnleln, Wcnn er Nacht« de» Himmel ziert." Und wie geschickt verstehen unsere Mädchen mit der kindlichen Liebe ihre sonstigen Interessen zu ver« quicken! „Mara, o Mara! wo weilst Du so lang?" Rufet die Mutter, „mir wild es schon bang." „„Zürne nicht, Mütterchen,"" Mara da sprach Pflückte nur Blumen am rauschenden Bach."" Mara, mein Kindlein. schnell komme nach Haus, Saae. wozu brauchst Du heute den Strauß?" Habe drei niedliche Strä'uszchen gepflückt: Einen erhielt der mein Herze beglucH Einer mir schmücket die schwellende Brust Einen Du Mütterlein annehmen musst. Das Mütterlein erwidert nichts, es wird sich mit der diplomatischen Dreitheilung wohl zufrieden gegeben haben. — Dass übrigens die Männer an Scharfsinn den Mädchen nicht nachstehen, beweist schlagend der Jäger. Früh schon zäumt ich meinen Schecken, Noch bevor daS Sonnenlicht Mit den hellen, warmen Strahlen Durch die dichten Nebel bricht. Nahm mit mir die flinken Hunde, Meinen Falken kül,n und wcisz, Pürschtc durch die grünen Wälder So nach alter Iägersweis'. Fand im Schatte» dust'gcr Bäume Schlafend eine schöne Maid; Hatte auf der Brust zwei Tauben, Und als Kissen frisch' Getreid'. An der Seite sah ich liegen Jenes Mägdlein jung und hold, Ein gar zierlich, braunes Hirschlei». Das Geweihe war von Gold. Da hab' ich dann wohl erwogen, Habe e« dann so bestimmt: Das Getreide, ihr weich' Kissen, Sich der treue Schecke nimmt. Die zwei Taulcn nimmt der Falle, Und die Hunde nehmen sich Dort den kleinen schucllcu Hirschen, -Und das Mädchen bleibt für mich. Wer möchte nicht krank werden um den Preis folgender Arznei. Grüße Dich, Du meine Rose! Mir ist es so schwer und bang, Fühl' mich beute gar so elend. War noch ine so sterbenskrank. Alle Aerzte, die da kommen, All' die viele Arzenei, Ist umsonst und alle sagen, Nun sei es mit mir vorbei. Brächte man mir Dich, Du Holde, Ware ich alsbald gesund, Heilen würde mich Dein Auge Und Dein rosenrothcr Mund. Allerliebst finden wir folgenden Dialog: Eine Spätzin sagte flehend: „Du mein lieber, guter Späh, Bin so einsam und verlassen, Bitte, nehme mich zum Schah," „„Meine Speise sind nur Käfer, Trink' blvh Wasser dann und wann. Schlechtes Wasser aus der Pfütze. Was fieng ich mit Dir wohl an?"" „„Wohne in der Dornenhecke, Sie allein gehöret mein. Wenn die Winterstürmr sausen, Ist mir kein sehr traulich heim."" „Werde mit Dir Käfer essen, Nehme mich nur, lieber Spatz; Pfützcnwasser wird auch trinken " Herzlich gern mit Dir Dein Schatz." „Werde in der Dornenhecke Glücklich und zufrieden sein, Sollen dort gewiss nicht frieren, Hab' ein warmes Herzelein." Laibacher Zeitung Nr. 126__________________________1N65 3. Juni 1884. festlich geschmückt und beflaggt war, wurden Se. Majestät der Kaiser von der Volksmenge enthusiastisch empfangen. Nach dem Empfange der Civil«, Militär-und Kirchenbrhölden machten Se. Majestät eine Rund. fahrt durch die Stadt, besichtigten die Kirchen, Schulen und Aemter, hielten um halb 4 Uhr nachmittags eine Truppen. Revue ab, und sprachen Allerhöchst-dieselben überall Seine Zufriedenheit aus. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das un< Mische Amtsblatt meldet, der Csereny-Csacsiner evangelischen Gemeinde, der Trubiner römisch.katholischen Gemeinde, der Demcserer evangelischen Gemeinde, der Marlöczer griechisch-katholischen Gemeinde für Schulbauzwecke und der Nagy-Leanyfalvaer griechisch-katholischen Gemeinde für den Kirchenbau je 100 fl. zu spenden geruht. — (Drei verschwundene Mädchen.) Aus Wien wird gemeldet: Im Monate Februar d. I. wurde in der Iosefstlldt in kurzer Aufeinanderfolge die Anzeige von dem Verschwinden dreier Mädchen gemacht, nämlich der Magd Francisca Firmgeist, 25 Jahre alt, in der Kochgasse Nr. 34 bedienstet, die am 11. Februar ver< schwand; der Magd Amalia Hosmann. 23 Jahre alt und Floriangasse Nr. 17 bedienftet, die am 17. Februar abends, und der Magd Anna Lagua, 20 Jahre alt. in der Blindengasse Nr. 4 bedienstet, die am 22. Februar verschwand. Das Verschwinden dieser drei Mädchen aus einem und demselben Bezirke erregte einiges Aufsehen und ließ das Gerücht entstehen, dass zwischen den Abgängigen das Einverständnis geherrscht haben soll, ge-meinsam zu sterben. Dieses Gerücht erwies sich jedoch als ein irriges, denn es konnte ronstatlert werden, dass ein Verkehr zwischen den drei Mädchen nie bestanden und dass sich dieselben überhaupt gegenseitig nicht ge» kannt haben. Durch die Erhebungen eruierte man, dass sich Nmalia Hofmann am 14. Februar, abends um 8 Uhr, nachdem sie vorher ein Bierglas weggeworfen, bei der Brigittabrücke in den Donaucanal gestürzt und in den Wellen den Tod gefunden habe. Am 12. v. M. trugen die Wellen bei Sarndorf die Leiche einer Frauensperson ans Land, welche als die der Francisca Firmgeist agnos« ciett wurde. Drei Wochen früher war bereits die Leiche der Anna Lagua bei Gut-Ebersdorf aus dem Donau» ströme gezogen worden. An leiner der Leichen waren irgendwelche Spuren einer erlittenen Gewaltthat wahr-Nehmbar. Unbekannt bleibt es aber, welche Motive die Unglücklichen zu dem verzweisiungsvollen Schritte getrie« den haben. — (Ein verfchwundenes Kind) Man schreibt aus Olmiih: Folgende mysteriöse Geschichte bildet hier das Tagesgespräch: Vor einigen Tagen erschien in der hiesigen Landes.Gebäranstalt eine ele» gant gekleidete, etwa 50jährige Dame und wünschte das Kind einer der dort befindlichen Wöchnerinnen an Kindes-ftatt anzunehmen. Keines der Weiber aus dem Volke war jedoch geneigt, ihr Liebstes wegzugeben, und so lnusste denn die Fremde unverrichteter Dinge weiter ziehen. Durch einen hiesigen Herrn, dessen Name be-lannt ist. erfuhr nun die fremde Dame, dass die Gattin bes heuer hier in Engagement befindlich gewesenen Schauspielers Treptow, welche behufs ihrer Entbindung in Olmilh zurückgeblieben war, ein Kind geboren habe. Die Fremde begab sich nun zu Fruu Treptow und bewarb sich darum, das neugeborne Kind überantwortet zu erhalten, an welchem sie und ihr Gatte. Namens Dworzal, beide angeblich Gutsbesitzer bei Grulich, Elternstelle vertreten und demselben 100000 si. legieren wollten, Der Vater des KindeS, Herr Treptow, welcher derzeit in Nürnberg am dortigen Sommertheater engagiert ist, wurde telegraphisch ersucht, seine Willensmeinung darüber abzugeben, worauf er zur Uebelweisung des Kindes an die Fremde seine Zustimmung gab. und zwar zuerst telegraphisch, dann durch eine von einem Nürnberger Notar ausgestellte und von diesem legalisierte Abtretungs-Crllärung. Da jedoch Bedenken gegen die Dame, welche es mit der Ueberweisung des Kindes sehr eilig hatte, aufstiegen, forderte man von derselben behördlicherseits eine Legitimation, Die Fremde schien darüber sehr gekränkt und wiederholte bei der Behörde die von ihr früher gemachte» Angaben über die Versorgung des Kindes, indem sie die Documente nachzusenden versprach. — Sonderbarerweise verzichtete man danach auf jede weitere Legitimation und begnügte sich mit der Zustimmung des Vaters, welche die Behörde für ausreichend hielt, um der Fremden das Kind zu überantworten. Die Fremde übernahm das Kind und reiste mit demselben fort. Nachdem die versprochenen Dlicumente jedoch nicht einlangten, so wurden weitere Nachforschungen eingeleitet; man telegraphierte nach Grulich, von wo die Antwort einlangte, dass man weder dort noch in der Umgebung eine Gutsbesitzers-Familie Dworzal kenne. Was mit dem Kinde weiter geschah, Wohin dasselbe gebracht wurde, wohin die Fremde reiste, zu welchem Zwecke sie das Kind sich anzueignen suchte, ist gänzlich unbekannt. Obwohl die Sache romanhaft klingen mag. so entsprechen doch die hier mitgetheilten Thatsachen vollkommen der Wahrheit. Man vermuthet, dass da ein Kmoerschmuggel stattfand. Die Behörde dürfte die Sache jedoch nicht gleichgiltig hinnehmen, son« dern die Untersuchung einleiten und alle zur Verantwortung ziehen, welche zu diesem absonderlichen Handel die Hand boten, — (Der Tod auf der Bühne.) Das TageS« theater in Verona war am Abend des 25. Mai. wie die „Perseveranza" schreibt, die Scene eines erschütternden Vorfalls, Der erste Liebhaber der Gesellschaft Verardini, Herr Sabbatini, sollte in einer Posse beim Aufdecken des Tisches einen Teller fallen lassen und dabei die Worte sprechen: „O was für einen köstlichen Geruch hat dieser Braten!" Er sprach sie auch wirklich, aber als er sich bückte, um den Teller wieder aufzuheben, traf ihn Plötzlich der Schlag, und er stürzte todt zu Boden. Man kann sich die Bestürzung des Pnbli-cums vorstellen, aber noch mehr den Schmerz seiner im Parterre zugegen gewesenen Mutter, deren Abgott der Unglückliche war, und die sich wie wahnsinnig über die Leiche ihres Sohnes hinwarf. Sabbatini war erst 23 Jahre alt und allgemein beliebt. Ein eigenthiim» licher Zufall hatte es gewollt, dass gerade an diesem Tage sein Bruder aus Livorno angekommen war, um seine bevorstehende Vermählung anzuzeigen. — sVine heitere Verhandlung) Eine sehr amüsante Gerichtsscene hat sich kürzlich vor dem Corrertions'Polizeihofe in Paris abgespielt. Ein Engländer. Namens Sir William Gillet. musste sich wegen Widersetzlichkeit und Beschimpfung der Sicherheitsagenten verantworten. Die Scene hatte dem Eden-Theater gegenüber stattgefunden, woselbst der Angeklagte den Abend zugebracht hatte. Das Lustige an der Geschichte ist, dass die Anklage dem Engländer vorwirft, zwei Stadtsergeanten beschimpft zu haben, während er behauptet, er verstehe kein Sterbenswörtchen Französisch, bei welcher Aussage er so hartnäckig verblieben ist, dass man sich genöthigt sah, ihm einen Dolmetsch beizugeben, mit dem er denn auch vor dem Gerichte erschien. — Der Prä» sident eröffnet das Verhör mit folgender Frage: „Sie behaupten, lein Wort Französisch zu wissen, und doch lässt alleS vermuthen, dass Sie mich vollkommen ver« stehen?", worauf der Angeklagte keine Antwort gibt und auf seinen Dolmetsch schaut. der auf ein Zeichen des Präsidenten dem ersteren den Satz übersetzt und auf die Antwort wartet. — Dolmetsch: Herr Präsident, er sagt, er begreife nicht, warum er hier stehe. Er sei nach Paris gekommen, um die Frage der Mikroben zu studieren und die diesbezüglichen Vorlesungen des Herrn Pasteur zu besuchen. — Präsident: Fragen Sie den Angeklagten, warum er mit einem Freunde disputierte, als die Agenten ihn verhaften wollten. — Der An-geklagte, befragt, antwortet beständig auf Englisch. <— Dolmetsch: Herr Präsident, er sagt, dass er mit einem Elsässer, Jean Schwarz, zusammen gewesen sei; sie hätten ein wissenschaftliches Gespräch angeknüpft. Schwarz, nach der Ausfage des Angeklagten ein Weinhändler, glaube an die Untersuchungen des Herrn Pasteur nicht; dann sei der Angeklagte zornig geworden, allein er fügt hinzu, der Streit sei von keinen üblen Folgen gewesen, da sie ja zusammen in das Hotel zurückgehen wollten. — Präsident: Fragen Sie ihn, ob er eingesteht. die Agenten beschimpft zu haben. — Dolmetfch: Er sagt nein; allein er beklagt sich, dass man ihm im Krawalle seinen Regen-schirm gestohlen habe l (Gelächter im Publicum.) — Zeuge Elevin, Stadtsergeant: Der Angeklagte war am 25, April bei einer anderen Person; sie waren in Händel gerathen und es standen viele Zuschauer um sie herum. Ich lud den Herrn William ein, sich nach Hause zu begeben; allein er beschimpfte mich. — Präsident: Was hat er zu Ihnen gesagt? — Zeuge: Er hat gesagt: „Vö 8ÄVLX, vö öt8 ä63 „eolMULZ". — Prä« sident (zum Dolmetsch): Wolleu Sie dem Angeklagten den Satz wiederholen. — Dolmetsch: Herr Präsident, er behauptet, dass der Agent sich geirrt habe; er hat nur gesagt: „Ooä 8»,V6 tdo Huo6N." — Präsident (zum Zeugen): Hat der Angeklagte noch etwaS anderes gesagt? — Zeuge: Ja. er hat gesagt: ,,Voul62-V0U8 in'iiMhuer oü on psut, alisi- 8o luiro ^uillotinsr." — Präsident (zum Dolmetsch): Fragen Sie den Au» geklagten, was dies bedeuten soll. — Dolmetsch: Herr Präsident, er sagt, dass es ein schlechter Spaß sei. den man ihm angethan habe. Ec habe einen seiner Freunde, der Französisch spricht, gebeten, ihm vorzusagen: „Vou-ltiö-vouL m'ilKli^uer 16 cli6iimi pour aller rus ä'H.doukir" (wo Pasteur seine Vorlesungen hält) und 3ean Loup, der Irrfinnige von Mareille. Roman nach Emile Rtchebourg von Max von Weißenthurn. (45. Fortsetzung.) 10. Capitel. Unsichere Spuren. Monsieur Lagarde befand sich in einer furchtbaren "Ufregung, doch er bezwäng sich gewaltsam. „Vater Monot, ich habe noch einige Fragen an Tie zu stellen!" «Wenn ich es vermag, Herr, so werde ich sie ^antworten." „Sie machen zuweilen sehr weite Wanderzilge. Vaben Sie in Erfahnmg gebracht, ob die Gaukler, selche das Kind gekauft, in den Vogefen wieder ge« >ehen worden sind?" ..Ja, Herr, nach mehreren Jahren sind sie hierher Wtückgelehrt!" «Mit dem Kinde?" d» ..Ja. Sie zeigten den Wilden für Geld dem Vublicum." , ..Hat man in Blaincourt niemals geahnt, was " Schlosse vorgehe?" . «Nein. Die Elenden giengen stets so schlau zu« ""ke. dass man nichte ahnte." si ..Können Sie mir hinsichtlich der armen Irr-' ""'gen Näheres sagen?" b, ..Nein. Selbst Vater Grappier hat nie erfahren, ^ aus ihr geworden ist." a. „Kommen die Gaukler noch zuweilen in die hiesige "egend?" n„, «Nein. Sie üben ihr Handwerk nicht mehr. Ver. lh.Wch waren sie reich genug, denn sie haben ihre "be verkauft." lllch "?^ werde den Nachfolger auszukundschaften „Wollen Sie das thun, um den Wilden zu ent-decken?" c^a." iDas ist vergebliche Mühe!" «Was wollen Sie damit sagen?" „Er ist ihnen längst entflohen! Als er flüchtete, befand sich die Bande in unserer Gegend. Kurze Zeit darauf sah man in dem Walde von Mareille einen Wilden!" ..Wie. bei Mareille?" „Das wissen Sie nicht? Jacques Grandin hat Ihnen nichts von dem Irrsinnigen von Mareille erzählt?" Monsieur Lagarde schüttelte stumm das Haupt. „Man wiid Ihnen in der Umgegend die fabelhaftesten Dinge von dem Irrsinnigen erzählen. Man wird Ihnen sagen, er sri der Sohn eines Holzhaueis aus Voulvent, der im zweiten Lebensjahre von einer Wölfin geraubt wurde, aber es ist einfach alles ein Märchen. Der Wilde aus dem Walde von Mareille ist jenes Kind, welches im Parke von Blaincourt aufgezogen und später an Gaukler verkauft wurde, die ihn der gaffenden Menge als Schaustück zeigten." Monsieur Lagarde presste die Hand auf das Herz, als wollte er dessen unruhigen Schlag hemmen. „Jetzt befindet sich der Unglückliche nicht mehr im Walde von Mareille," fchlofs Vater La Bique sei. nen Bericht. „Nicht mehr im Walde von Mareille?" „Nein, die Gendarmen haben ihn gefangengenommen. Er befindet sich im Kerker." „Im Kerler? Und weshalb?" rief Monsieur Lagarde in heftiger Erregung. Der alte Bettler berichtete die schwere Anklage, welche auf Jean Loup lastete. „Welch ein Unrecht, den Unglücklichen eines sol« chen Verbrechens anzuklagen!" Vater La Bique blickte befremdet auf, dann sagte er: „Die arme Johanna Vaillant felbft hat ihn in einem Schreiben, das sie für den Capitän zurückgelassen, der schweren Schuld angellagt, ehe sie den Tod in den Wellen suchte." Monsieur Lagarde stützte den Kopf in den Händen. So faß er zwei, drei Minuten, düster sinnend. Plötzlich fuht er empor. „Wo befindet sich der Friedhof von Vlaincourt?" fragte er heifer. „Am Eingang des Dorfes, am rechtsfeitigen Ab. hange." „Kann man die Stätte, an welcher die Opfer des geheimnisvollen Verbrechens bestattet sind. leicht finden?" „Ja, Herr, sehr leicht. Unser Gottesacker ist nur klein. An der südöstlichen Seite werden Sie zwei große Stemblöcke sehen, welche mit Epheu überwachsen sind. In jeden dieser Steinblöcke ist ein Datum eingraviert. Dort hat man die beiden Särge eingesenkt." »Vater Monot," sprach er, die Hand des Bettlers in die seine nehmend, „ich danke Ihnen für Ihr wohlwollendes Entgegenkommen. Ich werde es Ihnen zu lohnen wissen. Einstweilen verlasse ich Sie, aber ich werde wiederkommen. Auf Wiedersehen!" Der Fremde entfernte sich rasch. „Es ist seltsam," murmelte Vater La Bique vor sich hin. „Wenn ich doch nur wusste, wer er ist!" Eine Viertelstunde spätel betrat Monsieur Lagarde den Friedhof von Blaincourt. Nach lurzem Suchen fand er die beiden Granit-blöcke. Das Haupt entblößend, kniete er nieder. „Armer Charles! Arme Zelima!" sprach er feierlich. „Ihr beide seid Opfer Eurer Treue und Ergebenheit geworden. Noch weih ich nicht, welche Strafe die Elenden ereilen wird, aber Ihr sollt gerächt werden, so wahr ein Gott lebt!" Und gebeugten Hauptes verharrte er eine Weile in stillem Gebet; dann erhob er sich und verließ den Gottesacker. (Fortsetzung folgt.) L«ibacher Zeitung Nr. 126 _____________________106« 3. Juni 1884. dieser habe ihm einen lächerlichen Sah vorgesagt — Präsident: Uns alle Fälle leugnet er nicht, den Agenten geboxt zu haben. — Dolmetsch: Nein, aber fügt hinzu, er bitte das Tribunal inständig, ihn nicht zu ver-urtheilen, weil das sonst seine Frau beängstigen würde, wenn er seinen Aufenthalt in Paris — verlängern müsste, . . . (Neues Gelächter.) — Das Tribunal zeigt sich gegen den Angeschuldigten nachsichtig, scheidet den Unklagepunkt der Beschimpfungen aus und gibt nur die Widersetzlichkeit gegen den Agenten zu und verurtheilt Sir William Gillet zu fünf Francs Strafe. Locales. — (NuSzeichnung.) Se. Majestät der Kaiser haben dem Finanzrathe und Leiter der Finanzprocuratur in Laibach, Herrn Dr. Josef Naöik. den Titel nnt, Charakter eines iDberfinanzrathes allergnädigst zu verleihen geruht. — (Unterstützung) Das hohe kl. Ackerbau-Ministerium hat dem Bienen» und Obstzuchtvereinc in Aß ling (^686uic6) eine Beihilfe von 100 Gulden für die Obstbaumschule bewilligt und zur Prämiierung hervorragender Leistungen auf dem Gebiete derBienen -zucht bei der von dem genannten Vereine im Monate August l. I. in Lees abzuhaltenden Bienen-und Ol'st< Ausstellung zwei Staats-PreiSmedaillen (eine silberne und eine bronzene) mit dem Beisatze bestimmt, dass dieselben nur an Aussteller aus Krai» verliehen werden dürfen. — (En quote.) Unter dem Vorsitze des Herrn Landespräsidenten Baron Winkl er tritt heute eine En« quLte zufammen, welche über die Organisation der krai-nischen Gemeinden berathen wird An der Berathung werden die in Laibach und dessen Umgebung wohnhaften Landtagsabgeordneten theilnehmen. — (In der Herz«Iesu schaffen. Uns überkam aber noch ein besonderes Gefühl des Stolzes und der Dantbarkttt. dass gerade wir nuf der ganzen weiten Erdenrunde zu Hütern und Bewahren, dieses unschätzbaren Juwels cmsers'hen wurden. Dass mau diesen großen, deueidenöwelt.n Schatz nicht brach liegen lässt, bewies das ssestrige Grottenfest, Welches mit Nrcht als der gelinrendste Zoll der Dank« barteit gegen die reichlich spendende Natur bezeichnet zu werden verdient. --6r— — (Verletzung.) DaS achtjährige Mädchen Iosefine S, spielte diesertage auf dem Holzplatze hinter St, Christoph, Das Mädchen sprang auf den daselbst aufgeschichteten Gchwellei: herum, verschob dieselben und wurde auf diese Weise von denselben eingeklemmt. Auf die Hilferufe der Kleinen eilte sofort ein Mann herbei, der sie aus ihrer schmerzlichen Lage befreite. Im verletzten Zustande wurde das Mädchen in das Civilspital überführt, —or — — (Mord- und Selbstmord einer Geisteskranken.) Die seit dem Jahre 1878 an periodischen Geistesstörungen leidende, circa 38 Jahre alte Wegmachersgattin Elisabeth Kattnik in Zwischen-wässern befand sich schon damals wegen dieses Uebels durch längere Zeit unter ärztlicher Beobachtung im Kla-genfurter Krankenhause, wurde aber von dort entlassen, ohne, wie dk' Folge lehrte, vollständig geheilt zn sein. Die Wahnanfälle der Bedauernswerten traten seither wiederholt auf. Am 22. Mai, um 4 Uhr morgens, machte Kattnik die bestürzende Wahrnehmung, dass sein kurz zuvor noch anwesendes Weib, bloß mit Hemd nnd Strümpfen bekleidet, plötzlich aus dem Hause verschwur den sei und zugleich das dreijährige Mädchen Maria mit sich genommen habe. Der Mann verständigte sofort von dem Verschwinden der Frau den Gendarmerieposten von Althofen, unter dessen Intervention im Gurkflusse gründliche Nachforschungen nach den Leichen der Vermissten vorgenommen wurden, die auch insoferne von Erfolg waren, als am nächsten Nachmittage, den 23. Mai, thatsächlich die au eine Weidenstaude angeschwemmte Leiche des Kindes aus dem Wasser gezogen wurde. Auch der schon theilweise iu Verwesung begriffene Körper der unglücklichen Mutter, welche in ihrer Geistesstörung den Tod im Wasser gesucht und gefunden hatte, wurde am 27. v. M. bei Mölbling an das Gurkufer angefchwemmt gefunden und der Leichnam zur Obduction auf den nächsten Fliedhof übertragen. — (Vom Wetter.) Anfangs noch bedenklich Aprlllaunen fröhnend. fchließlich kühl feinem Nachfolger den Rücken kehrend, unbekümmert, wie derselbe sich bei seinem Debut an den Pfingstfeiertagen aus der Affaire zieht, fand der Wonnemonat doch eine Kraft nnd Wärme, dafS es eine helle Lust und Freude war. Der Frühling kam, wie seit langem nicht, zu Glanz und Geltung. Er credenzte seinen Duft aus zahllosen Blumenkelchen, grünte frisch und herrlich in den Laubkronen der Bäume, schimmerte in den Schneeblüten der Obst-bäume und hallte wider iu den Iubeltünen der gefiederten Sänger. Dazu lieferte das Wetter den größten Theil des Monates das herrlichste Nelief. Wolkenlos Wölbte sich zumeist der Himmel und goldiger Sonnenschein verklärte die blumigen Fluren. Erst in den letzten Tagen seines Regiments hat der Mai manchen dunklen Punkt auf das Lichtbild geworfen: die Wärme nahm bedeutend ab und viele Orte unseres Heimatlandes wurden durch Gewitter, Hagelschlag und Frost heimgesucht. Und wie der Mai uns kühl den Rücken gelehrt, so hat auch der Juni sich gar nicht gut eingeführt. Frifche Bergluft bringt uns die Kunde, dass es in den Alpen tüchtig niedergegangen; in Steiermarl leuchtet Neuschnee auf den Höhen. Auch hier in Laibach musste der Ueberzieher wieder in seine Dienste treten. Leider scheint eS, dass die laufende Woche uns leine merkliche Veränderung bringen wird. Der Himmel war gestern im Nordosten heiter, im Westen trüb. Die nächsten Tage werden wir daher wahrscheinlich noch bei veränderlichem Wetter zubringen müssen. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Prag, 1. Juni. Die „Prager Zeitung" schreibt: Wie glaubwürdig verlautet, hat Ihre Majestät die Kaiserin Maria Anna als Beweis des Wohl» wollens für die Bewohner des Königreiches Böhmen ein Capital von 200000 fl. letztwillig bestimmt, dessen Zinsen zu Stiftul,gsplätzel, von je 100 fl. für Lebensdauer der Betheiligten verwendet werden follen. Vorläufig vernimmt man, dass jedem einzelnen der politischen Bezirke Böhmens ein solcher Stiftplatz zugedacht sei. Klaufenburg, 2. Iuoi. Der Candida! der liberalen Partei, Hegedues, wurde auf dein Bahnhofe enthusiastisch empfangen; beim Einzüge wurde jedoch die Wagen-reihe seitens des Pöbels mit Steinen beworfen, und wurden gegen sechzig Personen verwundet. Nisch, 2. Juni. Die s>lbischc Regierung reclamierte bei der bulgarischen Reg-clung Nieren der Einfälle von Banden und der Räubereien im Timokaebiet!'. Nuf die ausweichende Antwort der bulgarischen Regierung erhielt der Vertreter Serbiens den Auftrag, eine bestimmte Antwort zu vrrlangen, widrigenfalls aber Sofia zu verlassen. London, 31. Mai. Oeswn abends kurz nach 9 Uhr fanden iu Sailit-Iames^Square drei unzweifelhaft von Dynamit hei rührende Explosionen, u»d zwar zwei auf der einen Seite dcs Square, die dritte auf der anderen, zwei fast gleichzeitig, die dritte einige Minuten späler, slat». Die Fenster des Army and Navy-Club, des Carllon Club und eines dem Deputierten Wynn gehörigen Hauses wurden zertrümmert; Per» sonen sollen nicht verletzt sein. Große Volksmengen sammelten sich am Thatorte in lebhafter Erregung. London, 1. Juni. Gestern halb 10 Uhr abends erfolgte eine weitere Dynamit»Explosiou in Scotland« Jard (dem Sitze der Polizei-Direction). Im Haupt-Polizeibureau wurden mehrere Fenster zertrümmert. Einige Perfonen sind verletzt. London, 1. Juni. Kurz uach den gestrigen Explosionen wurde eine Tafche mit 17 Paketen Dynamit und Zünder an die Nelson-Säule in Trafalgar-Square belehnt aufgefunden und von der Polizei mit Beschlag gelegt. __________ Budapest, 31. Mai. Die Eliqu6le-Commission im Justizministerium beendete heute die Berathung über die Einführungsverorduung zum Gesetze über das Autorenrecht. Da in Fiume bislang noch die österreichisch- Processordnung in Billigkeit ist, wurde dem entsprechend beschlossen, die Negeluug durch eine besondere Verordnung zu veranlassen. Für das Ins-lebentreten des Gesetzes iu Kroatien hat der Bauus zu sorgen. Kandel und Laibach, 31, Mai. Aus dem heutigen Markte sind erschienen -, 14 Wagen mit Metreide, 6 Wagen mit Heu und Stroh und 20 Wagen mit Holz. D u r ch s ch n i t t s . P r e i s e. fi,jlr, st,, lt.^ ,!,, lv^ slT^ Weizen pr. heltolit. 7 80 8 38 Butter pr. Kilo . -85 -i- Korn „ 5 53 6 40 Eier pr. Stück . . — 2------ Gerste .. 5^ 3 5^47,Milch pr. Liter . - 8 — Hasel „ 3 9 3 25 Rindfleisch pr.Kilc» —64 -! — halbsrucht „-------6,70, Kalbfleisch . —66------- Heiden , 5 53 5 80 Schweinefleisch „ —70------ Hirse . 5 69 5 63!Schöpseuslcisch _ 40------- Kukuruz , 5 60 5 53 Hähndel pr Stuck -45 Erdäpfel 100 Kilo 2 32-------Tauben „ -18------ Linsen pr, H-ltolil. 8 50-------Heu 100 Kilo . . 2 5 — Erbsen . 8 50 - Stroh „ . . 1 78 - Fisolen ., 9— Holz. hartes, pr. — - Rindsschmalz Kilo - 96 — Klaster 7----------- Schweineschmalz „ — 86 — - - wriches. „ 4^50 - - Spect. frisch .. — 64-------Wein, roth,. loOLit. .-!— 24 — — anräuchert. —74— —Weiher „ ..^20 — Verstorbene. Den 29. Mai. Maria Kozjek, Arbeiterstochter, 21 Tage. Triesterstraße Nr. 24, Fraisen. — Fanni Pleschlo. Private, 56 I., Hcrrengasse Nr. 7. Zehrfiebcr. — Theresia Mittcndrein, Tochter der christlichen Liebe vom heiligen Vincenz de Paula, 27 I Kuhthal Nr, 11. Uuugenschwiudsucht. — Iohauu Dim"", Taylöhurr 25 I.. Klchthal Nr. 3. Uunaeutuberculose. - IolMN Nozanc, Arbeiter, derzeit Sträfling, 35 I. Castellnasse Nr. 12, Lungeutuberculose. Deu 30. Mai. Johanna Lampii!. Kaischlerstochter. 8I., Ilouca Nr. 8, Diphtheritis. — Anna 6crne, Vcrgolderstochler, 23 Stunden, Castellgassc Nr. 7, ücbeusschwä'chc. Den 31. Mai, Ludwig Mariachcr, Kafseesiederssohn, N'/t I. Wienerstraße Nr, 7, Lungentuberculose. Im Spitale: Den 29, Mai, Lorenz Peterncl. Schneider. 32 I., Luugeutuberculose. — Anton Zurc. Forstknecht. 44 I., Blödsinn und Lähmung. Lottozichungcn vom 31. Mai: Wien: 79 43 70 38 l8. 25 86 85 42 82. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. n u L t: Z » """.«« 7 U. Mg. 734.51 -p-12.2 SW. schwach bewölkt ! „»„„ 31. 2 „ N. 733.23 -,-20.1 SW. schwach bewölkt ^'"" 9 „ Ab. 733.47 ^14.8 SW. schwach bewölkt ^gen 3 7N.Mg. 732.43 -i-13.8,SW. schwach bewölkt '„^ Z 2 „ N. 730.95 4-16.0 W. schwach bewölkt ^"'"" ^ 9 . Ab. 731.97 4-14.0 ,SW. schwach bewölkt dessen 7U.M«, 733.25 >12.1 SW. schwach bewölss „«^ 2. 2 „ N. 732.35 -s-l7.« SW. schwach bewölkt "'^., 9 ^ Ab. 731.19 >14.2 W. schwach fast heiter ^" Den 31. Mai tagsüber wechselnde Bewölkung, abends Regen: gegen li Uhr einzelne Vlche, ferner Donner; uachts starke Regengüsse, Den 1, Juni tagsüber trübe, öfters Rege»-Den 2. tagsüber wechselnde Vewölkung, Sonnenschein, gering^ Negeu, abends Aufheiterung, uachts Wetterleuchten. Das Tagrs" Mittel der Wärme an den drei Tagen -s- 15.7°. -j-14.6° und > 14,6«; beziehungsweise um 1.2°. 2.5" und 2,8° unter dew Normale. ________Verantwortlicher Redacteur: I. Nagliö. Für die vielm Beweise aufrichtisssr Theilnahme W sowie für di«' zahlreiche Aelheiliguuli a» dem i«W Wl Leichenbegängnisse drs uns uüvcrgl'sölichcn Galten, W ^ bezichimgöweisc Aalcrs M » Stefan Zollenz » als auch für die dem theueren Verblichenen gewid- W ^ mclcu kränze scMn den tiefgefühltesten Daut allen M i« die trauernden Hinterbliebene», i» W Laibach am 31. Mai 1884. M t067 Course an der Wiener sörle vom 31. Mai 1N84. l^ dem °ffici.nen Coursb^ > «e!d Wars Eiaa«.«lnlehe». ^oleine,,,«.......8o«c so?5 vttberllK,^ ...... ki.15, »1 5n l»54er 4°, 6t»at«lo<« . «50 «. 124 ,5 It4 75 l»«)tr 4°„ aanze »0« „ !35 l5 l»5 ?s> lueuer 4> „ hünslcl I0u , 143 >5 it» 25 l««4« ^ta^Illof! . . 100 , —,— -.- l»»i<« , . . 50 , — —------- ««mo.M^utenschelne . per«t, «7— <0 - i?/, vest. Volb«»le, ft«uersret . 102— 10« 15 vtfinr. Notnirente. fieuerftei . »b-»U 9« 0b Ung. Galbltut« ««/, . , . izzzOb l»» 8!; , „ 4«/« . . . , »180 »il»5 , Papien.nte 5°/« .... se «5 b8'80 , ^»loofl.e.W. 115 50 11«' lh««^.«5g.»Lole 4»/° ,00 ft. . . 1,5 3y 115 70 Vrnndentl.»Obligationen (fÜl i«,fl.«..M.). t°/»t°Vmlscht.......10s50 —'- «'/»«.»»zilche.......10125105 — »V» Mährische.......105'bü 10S60 »"/o nied«oftelr«lchlsche. . . . 10^—'0« «b b/» ?l>«röfi - dto. Anleihe iu?«, ileuel!iel 104 — 104 75 Anlehe» b. Slnbtgcnicinbe Ulle» 102 > IN>- . «nlehen b. Stabtaemeinde Wie» (SUter ob« Gold) ...-------—— Plämi«n««nl.b.Etabtgem.W!«n 127 «0 l«««) Pfandbriefe ttüriOOfl.) N-bcilcr. allg. üftcri. 4'/,°/» «old 12« « 1« l? dto. in 50 , . 4'/,«/« ,7 g?l.c bto. in l><> _ , 4°/„ . z,« c>c »u — dto. Präuilen^EchuIdverschr.»»/, »5- W ou Oeft. Hypotbllenbant ioj. LV,°/<> - - ------- Oeft.-unss. «anl verl. 5»/, . , i/,«/, . 101 ,5 ,0» Si, Prloritöts.Obligatisncu (s!lr 100 fi,^, Vlijabeth^Llieilbahn 1. «milston l(,8 30 108 ?l» ffetbinlind^Noidbahn in Sllb. 10? — 1(,7'50 F»iM<>^oscf»U»hu.....goK, 9y.zy ^' ,!!l>ichc Karl. Ludwig. Vahn lim, I««l .''CN N. O. <>/,»/„ . . 1L0 2^ 100 U0 Oeftelt, ltt«tdw8b'- - ki!l»bahn » »"/,......145 -Kk «5 « ., 5b"/„..... <«z-3c^!,?0 Nnss.',aliz. «ah» . . . . g«.^ „,,^ Diverfe Lose (per Sllxl), Hlebitlos« l N...... l?« —l?e's.l> «llaiy'sose «0 fl....... ti»ü 4,! Donau»Da!nvssch, ,<»u «, ll« —____ ?a,bacherPriimicn°«i,leh«n no«, »ü 00 «t l>>< Ofener Vose 40 ss...... <4 .0 45 - PaM'so»« 40 N...... Ig,,z zg7^ «othen »reu,, »ft. ««s. y. 10 ft. 1, 8^ 18' Salm.«ose <« N..... 55... s.g.__ Wald>i>,'tu ^' !' H ^., , . . «»-,5 <,«5 Wiub^ hg»a!i«<^s^ ^^ ,,, , , »8-eo »s-- Vllnk' «lctien (pet nb«bant o!l, !i!)0ft. G. 50",/,.^ 105-la 105 4l> Oefterr^Ung. <'anl.....«S!<—!»«>»- Unioubaul lou n......1«t »li ios l,L V««ee^«ba», All,.. 14N N, . i^--!i<« 50 Tette« vsn Transport-Nutenlehmnugen (pel Gtl,7,, «Ibrechl»Oahn »0» N, Gild« . «1 - s< 50 »lflld.Fiu'N^.VadnlwoNGilb. »?»?!. 1?» 25 «usfig.>T«p», ^iscul». »00 «, IM.---------------- Vshm. 3tor!^l>ahu 150 fl. ... .------- , weftbahn ,onss. . . .-------. — Nu^chtiehiab« «isb. 500 fi. CM.-------— , (lit. N) »no fl. .-------—>. . Donau » Dampfschiffahrt . Ves. Oesteil. 50« fl. «M.....5« — b«z - Dtau-bl, W3 — Ftlllftirchen.Varcser«is.,aaff.s, »._ — . «,il,.»llil.«udwia<«, »UNfl. «Vi. z^ ho 286 — «laz'»östacher«..«.»00N.ö,«0. ._ ! — «ableiibsr« .«istuii. zoo st. . . », »<; 33-75 »aschlm-Obelb. Hiscnb. «oast. y. 149-50 I50--i!«mbnl!'E^rnow,«Ic>»s!) His«!,. b»h:>!l »iisenb. H0o sl. O, 177-. .,177 ^a Gtaat«>:i<«ubal!!! «5> st, ö, /V. , Hi7>5n!8l8__ ^ ««>" >Ware S^bdah» ^!!10 !1, <^U!^, r !<2 ?K 143- Ettd-Noldl». Äcr^ .«, ^>ass,^ i't ,5i-«5 15176 Iheitz«Nabn »an ,l. s. >u , . «zo ?b »51 «l IlHlnway'll. z«! — «1 ,5 , W«., neue i>'!> Ü. . . l0« 75 10? 2s. Ira:,«porl«G«seN!>hasl lOu s,, , - - — — TurnaN'^ralup <«5 fi. ll, W . ------- - — Nng.^ali^, «lsenb, »00 ft. Gild,« 170 75 171 »5 Ung. «lltdoftbahn »00 fi. Slide, '65 — >k3-5b Nn«.Wtstv.(«aaI>.Vra,)»aofl.N, >?2 Ü0 17» — Indnftrie.Uetien (pel l«tü. Hgyb! und «indbelss, Visen« u»d Etahl.Inb. in Wirn 100 ft. . — - -.— «>senl!abnw.>i!e!ha. 1.30 fl. 40°/« ine - «c«'5» »«lbemühl", Papi^f. u. V.«G.! 68 z-H «e-7l> Vionlan-Gesells, öslerr.»alpine . «1 70 K« 10 Prag« «iltN'Iub.'Ves. «00 fi. 19450 '»5 — Valao-Tan. «lis:nrasi, wo N. 1,, izz,-l.o wllssens..«., Oest. in W. i«> ft. .__... Irijail« «ohleu».<»el. 10« fl. . . - —- Devifen. Deutsche Pl««e......5« 75 59 l>n V?nbon.........1>2'i5 I« ec Pari«.........«47, 4l»5»» PetnSbur«.......—— — — «alnte». 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