^ HH. Vlsuta«, am H. Mnrz lDH». ^" >^>nbachcr Zeitung" erscheint, mit Ansnahnlc der Sonn- und Feiertage, täglich, uud kostet samint den V.ilagen i»l Coniptoir ganz jährig 10 s!., l,al bjähria 5 ft mit Kreuzband im Comptoir ganzjährig It si., halbjährig >'i si. :!0 fr. Far die Zustellung ins Haus sind halbjährig 30'fr. mehr zu eutrichte» Mit der Post vorto-frri gan:j ährig, unter Kreuzband »no gedmttter Adresse <.j si., hall'jahrig « ft. Z<» fr. — In seralioiisgeöul) r fnr ci»e Lpaitenzeile oder deu Raum derselben für .in-'»"lige Einschaltung 3 kr., für zweimalige 4 kr., für dreilnaligc 5 fr. (§. M. Inserate biö 12 Zeilen j jt. für 3 Mal tinzuschalten. ' ' Das Vcrdienstkrcnz. il. ^cm Franz Ioseph.-O'dcn , einem constitutio. "^kn Institute, klebt kein Adclsgrad an. Soll er, ^ er i,^,^ j„ d^, Aligen derjenigen, die an al- ^' Begriffen hangen, nicht in geringerem Ansehen ' ^ii, als die übrigen österreichischen Orden, so '^>ß er, wie der Theresien-Orden und die Tapscr- "lsM^M^ nur dem wirklichen Verdienste "lfc>, stchen. Sollen Ehrenzeichen ihre Zwecke erreichen, so dü'rfr,i sie nicht zu Toilette-Stücken , nicht als Gc-'chcnk erworben, sie müssen verdient werden. Eeyd karg in der Beschränkung der Verleihung ^Ehrenzeichens auf wahres Verdienst — gegrn wahre Verdienste aber seyd nicht karg damit, das Vaterland kaiui nur gcwinnm, wenn es recht viele ^li'ger besitzt, die es wirklich verdienen. . So lange bei keinem seiner Mitglieder dessen Aldurgcr verwundert fragen können: Wie ist der _. ^'" zu einem Kreuze gekommen? werden der ^ I- Orden und das Verdienstkreuz, auch ohne "delstitcl, Achtung genießen. Der Werth jedes persönlichen Verdienstes rich-^ sich objectiv nach der Größe und Nachhaltigkcit ^ 9lutzens, der dem Vaterlande gestiftet wurde, ^ subjectiv nach der Größe des Opfers, das der ^>wc aus den Altar des Vaterlandes und der Unliebe gelegt. lsh innern, deren Leistungen in Vortheilen fort- hl„ ^ ^'e dem V.'terlande noch lange fortbin- d>^ ^^^>^, wenn sie längst nicht mehr sind, wird . ^lNerl^nd gerne Auszeichnungen gönnen, die >„ b"s G^^, hinaus sich noch an ihre Nackkom- ^ ^»erbcn, und der Nacbwelt zum Beweise der le,, . lcit früherer Generatioiun dienen. Wir zäh- ^!!^esc blasse nebst den Kriegern, die, wie tfs "kteran unserer Helden, das Vaterland gcrct- >,^^^ icne Männer des Friedens, die auf ver- >Nü, ^^ dauernde, den wahren Bedürfnissen Nech- lhres ^^^''^^' ^"se, die Freiheit und das G l u ck ,li,-' . ^lerlandes begründen, so wie jene, die durch Neil ^ ^"tdlckungcn und Erfindungen die mate- Ncn '.' ^'U^cssen der Völker in neue, heilsame Bah.- ^^""ze Welttheilc überzieht ein Netz von Eisen, ^di. ^ ^"^ denen, durch den menschli.l cn Geist ge-T^^l^ ' ^">l einer schwachen Hand a/lcilet, der b'e jl. ^>e schwersten Lasten mit Sturmeseile durch dllii^ ss..^ suhrt. Tausende verdanken dieser Ersin-^Ne ^ ,'^1) und Wodlstand, alle Läoder geni.sien ^ia,», "^^'- Ist es nicht beklagenswert!) , daß die "a>,ff ' ^l'lU'i, der Welttheil diese Segnungen vcr-^iilz '. Irrsinnige verspottet, nachdem sie ihr ^ ^'' i>, Versuchen geopfert, in Gram, Noth ^'thri,, Ergingen, daß ihre Namen selbst gro- > .„^/'„"^kannt geblieben, dasi ihre Nachkom-.^l^ii^ "^"'chtigt und arm die Wclt durchziehen. ,'". die , ^"b'enst habe.l sich die Männer cr.vo... ^ng ./'"'' ^'I,h,t, den Blitz zu bändigen, daß > i>, ^'"'" "l,ß, unsere Gedanken im Allgen-^ „' ""testen Fcrne» z» trag.n. Wie hießen ,^igen ^""'^ 'b'"n gelohnt? -> Wer weiß ^^ "l'k. ^ b""'"'"' Möchte die Nachwelt ,, . < d^^""'"' ^ichcn Undank zeihend "'^ de." ^"''"oder ^ "" Wncn Mitmenschen bringen kann, ist das höchste Wohl: sein Leben! und von Wem mag mall billig verlangen, cs möge ihm das fremde Leben mehr w^rth seyn, als das eigene. Und doch begegnen wir — Gottlob nicht selten — Menschen, die ihr höchstes Gut, ihr Leben wagen, um jenes ihres Ncbenmenschcn, oft eines ihnen ganz fremden, zu retten. Und was ist ihr Lohn? Wer im Iagdvcrgnügen, oder aus sichcrem Verstecke einen Wolf, einen harmlosen Bären, oder eine Bärin erlegt, erhält 30 oder -40 si. als gesetzli, chc Belohnung. Die mit erwiesener eigener Lebensgefahr bewirkte Rettung eines Menschenlebens wird mit ei-ner Taglia von 25 fi. belohnt. Redliche Männer, die Ihr geregten Sinnes und warmen Herzens den Neubau Oesterreichs führt, wir bringen Euch wieder einen Stein zum Bau! Kehrt mit einem F.derzuge Eurer mächtigen Hand die Tan'ffsätze um, laßt das Leben des Bären, wenn er schon sterben muß, 25, — die beiden Menschenleben aber, das gewagte eigene, und das gerettete fremde, laßt 30 odlr 40 fi. gelten, gebt das Gcld als Ersatz für die Kleidung, die Gesundheit, wenn sie dabei Schaden gelitten, dem Netter aber, der sein eigenes Leben — oft sein Weib und seine .Kmder nicht berücksichtigend, sich in die Flu.-thcn stüiztc, ins brennende Haus sprang, oder in finsterer Nacht stundenlang bahnlos durch mannshohe Schnecmassen drang, um den Fremdling zu retten, des Fremden Gattin — fremde Kinder — *) dem Retter hängt zur ehrenden Erinnerung an sci-ne That ein Kreuzchen an die Brust, — das hei» lige Zeichen D^sjenia/n, dessen Lehre und Beispiel er gcfolgl, als er sein eigenes Leben eingesetzt, um jenes seines Mitmenschen zu retten! Politische Nachrichten O c st e r r e i ch Laib ach, 4. März. Heute Vormittag ll) Uhr ward vom Hrn. Fürstbischöfe in der hiesigen Domkirche zur ersten Jahresfeier dcr von Sr. Maj. Oesterreichs Völkern verliehenen Reichsverfassung ein solennes Hochamt mit 'I'v til»»», abgehalten, dem die C vil-, Militär- *) So n'ttttl- drr Gcnchtsdiencrsgchilft in Smosctsch, Hr. I o-scp!) t^nllin, wic wir bereits gemeldet, »nd wie es die Geretteten gerichtliey bestätigten, in der siüsler» stnriinschen flacht vom <». zmn 7. dinner d. I., als die Vo»a plötzlich die dortige Gegend mit nunlnevhoheni Schnee verwehte, den Hrn. Major Molneir, dessen Frau Oemahlin »nd ihre zwei Kinder vom sichern Tode de? Erfrierens in, k. l. Mallewagen, den der Posli'.lon Preis geben mußte, als die Höhe dec« Schnees den Pferdm bis a» die Brust reichte m,d fein Weiterbringen dee« W^enö nioglieh ,var. Von i» Uhr Abende» bis 1 Uhr ,ic»ch Mitternacht musüe CWII i» in fortwährender Gefahr, mit dcm Sturmwinde fämpf.nd, sich iin iNllstern durch die bahnlose» Schneemasse« arb^itlü, bic« da« ^'erk der ^'iebe gelang. Aus dieser vcrhängüißvolleü finstern Nacht glänzt, »ebst jcnein der Nächstenliebe, noch ei» Stern der Dienstes t r e u e'. Der k. f. (5ondneteur, Hr. DavidSprid a, na!"» die ihn, gebotene Gelegenheit zu seiner Rettung nicht >n>, „um das ihm anvertraute Gut bis zum lchten Athemzuge zu hüten." Am 7. Morgens ward' er halb erstarrt am" dem Wagen geigen und gerettet. Wenu uuc« unser Bische« prophetische Gabe u»d unser patriotisches Vertrauen nicht trügen, wirb das coustitutio-nette Verdieustlreuz diese schone Gesegenheit nicht »»bs-niitzt lassen, unter lauter Aeelamatio» in unser ^and (>»-zuziehen, und z» beweisen, daß es, ohne Rücksicht auf den Stand, dem Verdienste geN'eiht sey. und Gemeinde-Autoritäten und viele Stadtbewohner beiwohnten. Eine Division des vaterländischen Inf. Regimentes Prinz Hohenlohe-Langenburg und unsere Nationalgarde, die durch einen Tagsrcvcille ihrer Mnsikbandc die Festlichkeit des Tages eröffnete, waren hiezn ausgerückt. Es hat die Ncichsvcrfassung vom 4. März 1849 die Revolution in Oesterreich, wir hoffen es, für immer, abgeschlossen. Unter ihren Fittigen ist Friede, Ruhe und Ordnung, ist zene Gcwerbsthätigkeit zurückgekehrt, die Millionen nähret. Haben die leidigen Ereignisse in Ungarn und Italien, und ihre Nachwirkungen auch die wohlthätigen Wirkungen um Monate hinausgeschoben-, am heutigen Tage haben gewiß alle Ocsterreicher, die ihr Vaterland lieben, heiße Dankgcbcte und Bitten zum Himmel gesen-dct; es möge den vereinten Kräften der Negierung und der Völker recht bald gelingen, den constitutionellen Ausbau zu vollenden, damit, bereichert mit Erfahrungen über seine Zweckmäßigkeit und Haltbarkeit, und ausgerüstet mit Einsicht, redlichem Willen und österreichischer Vaterlandsliebe, dcr nächste Reichstag die letzte Hand an das Werk legen könne, auf dem Oesterreichs Heil für alle Zukunft feststehen soll. l1>>. 1'.... Aus Untersteiermark. Der Fasching ist vcrbraußt, in jenem gemüthlichen Frohsinne verbraußt, dcr unseren deutsch, slavischen Unterländern angeboren und mit ihnen auferzogen ist. Mit ruhigen, Ernste wendet sich d,r Staatsbürger der ernstcn Gegenwart und Zukunft entgegen. Die Or-ganisation der Behörden, und so mancher persönlich liebe Charakter, dcr dem Landmann in aller Huma-' nität entgegentritt, tragen nicht wenig be?, Liebe und Vertrauen der Regierung zu gewinnen. Aber noch stehen manche drohende Gespenster im Hintergründe, deren Daseyn wir uns durchaus nicht wcgschmeicheln dürfen. Wir recknen dahin: den Wahn so vieler ^'andiente, durchaus im bequemen Steuer-sl^l»^!«» dcr Gegenwart zu bleiben; rechnen dahin das durch die Auflassung so vieler Patrimonial.-Gerichte vermehrte Heer der Winkelschreibcr - also »: ml>!> cont«»!,; - ferner: das sich häufig kundgebende Miß-tränen gegen das segensreiche Institut der Gensd'ar-merie, in welcher der Ungebildete eine maßlose (Zon^ trolle seines innersten Lebens und Bcwcgcns, eine Aussicht selbst seines hänslichen Thuns und Gebarens eiblickcn will. Dazn kommt noch, ein viel zu wenig zahlreiches Personale bei den neuen Behör.-den, um mit Schnelligkeit und Kraft sowohl die an. getroffenen Rückstände übeiwältigen, als auch die laufenden Nummern der Geschälte schlichten zu können. Nehmen wir dazu selbst die große Entfernung ganzer Gemeinden von den Vezirkshauptmannschaften und die strenge Beobachtung mancher Vorschriften, deren U.berwachuns, besser den Gemeinden überlassen wäre, so finden wir ein weites Feld zu Verbesserungen. Die Nezirkshauptmannschaft Marburg zahlt 8«,000 Seelen auf 2:; Geviert Meilen. Wenn nun, wie cs im Fasching geschah, mancher Wirth im Ge-birge acht Stunc-cn weit um Bewilligung einer Musik-Liccnz schicken muß, so ist dieß eine schwere Aufgabe. Eine seltsame Erscheinung ist, daß von ganzen Gemeinden des slovenischen Unterlandes, die flovenisch gegebenen Enrrenden und Cirnilare zurückgesendet werden, mit dcm Ersuchen, ihnen solche Abdrücke zuzumittcln, deren Tert deutsch und w!<'-disch sey, da sich bei ihnen, außer wcl,ia,en Geist- 2/ttt lichen, mit der sogenannten slovenischcn Schrift-spräche Niemand befreunde, die deutsche Schriftsprache aber jedem Wirth, Fleischer, Nichter und Weinbauer gang und gäbe sey. Die Humanität und Energie des neuen Statthalters Dr. Nurger finde bereits selbst in den entcgensten Puncten der Provinz das freundlichste Echo. Gras Wickenburg, den Allgeliebten, zu sehen und zu begrüßen drängen, sich die edelsten Männer des Landes, vom echten Dankgefühle begeistert, nach Gösting bei Gratz. Eine große Härte liegt noch in den engherzigen Bewohnern mancher kleinen Orte des Unterlandes, bei denen es nicht darauf abgesehen zu seyn scheint, von den dahin bestimmten Beamten der neuen Dycasterien Gewinn zu ziehen, sondern selbe völlig auszuziclicn. So steigerte man herzlos an einem Orte alle Parteien, unter dem Vorwandc, sie bei dem Eintreffen der neuen Beamten aus den Wohnungen setzen zu muffen. Von einem anderen Orte lasen wir die amtliche Bestätigung der Bc^irksobrigkrit, daß unter 300—400 fl. C. M. Miethe keine Wohnung von 2—3 Zimmern auszumittcln sey; dieß in Steyer-mark! im gesegneten, mit Producten, Erwerb und Verbindungsmitteln reichbedachten Unterlandc! Wo fehlt es da? Im Kopfe oder im Herzen? Wir meinen, in Beiden zugleich! Der neuerliche Verbot mancher ultraradicalen Journale hat hier allgemeine Freude erregt; der Unterländer kennt nur den gcrc-gelten Vorschritt durch das weise Walten des dynastisch, monarchischen Principes, und h^ßt somit vom Hause aus jedes Aufhetzen, Verketzern und Wühlen, es mögen diese Dänwne unter noch so schillernder l'arve sich bergen. — Der Gebrauch des Telegraphen für Private wird besonders für die Verbindung zwischen Gratz und Laibach sehr freudig begrüßt; beide Schwestcrstädte haben die wichtigsten verbin-denden i,nd vermittelnden Rollen im alten Inner Oesterreich. — Eine» sehr günsiigcn Eindruck macht in Mardurg das energische und liberale Auftreten des Herrn Bezirkshauptmannes Nord. Kann es aber wohl auch einen freundlicheren Amlsstyl geben, als z. B. der in seiner Aufforderung zur baldigen Ein-zahlung der rückständig»!, Steuern herrscht, aus der wir nur eine Stelle hervorheben: „l<.<>llii ^i^av-lux». !!<<' V:m» l<>ül<<) ,l<>»^, «>'<>>'<» <>ni»zwl!u>'«^<) il»l>»'<^ ^llllli, l« «l! V.1M !><».» knlol'« «tu «6 ^alovo /.iN!»^»I>, n^ O'li'llj»:»><», l:»l ^<).»,>i<)i'>ilv >> /.n>^ i»«,li." W i e n. ö'ei der am I. M.nz l850 in Folge des aller, höchsten Patentes vom 21. März !8l8 vorgenommenen 209tcn Verlosung der älteren Staatsschuld ist die Serie Nr. 4' lnit einon Zwei und Dreißigstel der (^apitalsslinime, dain, die nied. österr. siänduchcn Acrarial - Obligat oncn vom Re< zesse vom 30. April l7<>7 zu 4 Proc. Nr. 9045 dis cinschließig Nunlmcr il.l51 mit ihren ganzen Capltalsbeträgcn, i>n gesammlen Eapitalsbetrage von 1,250.424 st. l2 kr. und im Zinsenbetragc nach dem hrrabgesetzten Fuße von 25.005 fi, 29 kr. Die in dieser Serie enthaltenen einzelnen Obligations - Nummern werden in einem eigenen Ver-zeichniffe nachträglich bckanilt gemacht werden. Ferner ist bei der an demselben Tage voc sich gegangenen sechsten Verlosung der Sciien ter unterm l. Juli 1849 emitirten Münzscheme über l0 und <» kr. die Serie I/iil. l), in wclcher alle mit dem Buchstaben l) bezeichneten Münzscheinc über Von der Gran, 28. Februar. Die öf. fentlichcu Blätter wilderhallen seit einiger Zeit von wechselseitigen Klagen der Magyaren und Serben, und es ist nicht zu verkennen, daß die Stimmung, besonders in der Wojwodina, eine sehr aufgeregte ist. Generalmajor M^yerhoffer ist allerdings der Mann, der jeden etwaigen Eventualitäten ldcn so nachdrücklich als erfolgreich zu begegnen wissen wird; ob es aber nicht zweckmäßiger wäre und im Interesse der Regierung, wie in dem der Bewohner dieses von gährend^n Stoffen gedrängten Landstriches läge, jcdcr Eventualität durch versöhnende Mittel vorzubeugen, ist eine andere, nicht minder be-achtcnswcrlhe Frage. Durch das Verbot des ,>Sla-vensti Jug" und man ein erkleckliches Quantum des revolutionären Giftstoffes entfernt zu haben; wie aber, wenn derselbe nicht so sehr in den papicrne» Spalten radi-caler Blätter, als in dcm Umstände läge, ^ß man den gegründeten Ansprüchen, w.lchc die gerben auf die ijMN durch die Verfassung verliehene Glcichber.chtlgung machen, "icht volle Rechnung trägt. .? M.'n verstehe mich wohl! Nicht den obersten Behörden gilt di.ser Vorwurf, sondern dm untergeordneten Organen, die, beauftragt mit der Durchführung der verschiedenen Organisationen, mitunter viel zu einseitig und zu schroff zu Werke gehen. Es ist freilich in, Momente eine der schlierigsten Ausgaben der Negierung, Männer zu sin-den, die mit der Anhänglichkeit an lhre Nationalität auch jene an die Dynastie verbinden, beziehungö-weise bci ihrem Gebaren das G.f.nmiuinteresse Oesterreichs vor Augen haben; allein darum läutere man auch den trüben burcaukratischen Stoff mehr aus, so viel sich immer thun läßt. Um nur ein Beispiel anzuführen, das die Indifferenz magyarischer Beamten, wenn es sich um andere Nationalitäten handelt, in ziemlich grellem Lichte zeigt, verweise ich auf eine Pesther (Zorrcspundenz des »öloyo« wo Erwähnung gemacht wird, daß die Loschonzer Gemeinde, die einem seiner Majorität »ach sl^oi-fchen Bczirke angeschlossen wurde, eine Deputation an den dortigen Kreishanptmann v. Bory sandte, der ihnen unter Anderem sagte-, sie mögen nur ihrer magyarischen Abstammung treu bleiben, und gelinge es ihnen, ihre slavischen Brüder zu magya-risircn, so habe die Regierung nicht das Geringste dagegen. Das ist dcnn doch eine ziemlich eclatante Aufforderung an die Gemeinde, das Werk der Ma-gyarisirung zu beginnen, und die Regierung dürfte sich für eine solche Zumuthung, wie sie der besorgte Herr Kreishauptmann in ihrem Name» macht, ohne Zweifel schönstens bedanken. Semlin, 26. Febr. Vor einigen Tagen ist, wie die „Agramer Zeitung" meldet, eine Räuberbande bci Asanja (drei Meilen von Scmlin) cut--deckt, und von den Gränzern gefangen genommen worden. Sie bestand aus den seml. Eontribuentcü Tadin, und seinem jüngeren Bruder, welche noch im Monate September v. I., als sie wegen b^ gangencm Straßenraub arretirt werden sollten, wit bewaffneter H,nid sich der Polizeiwache widersetzte», entsprangen, und seit der Zeit sich in Waldung^' lind unbewohnten Hütten herumschlugen. Zu dilsc» gesellten sich zwei Söhne d.s Paunoo und noch einige Scrbiancr, Diese Verbrecher besinden sich noch immer unter freiem Himmel, um standrechtlich lie» handelt zu werden. Da sich aber eine verzweigte Eouspiration der Böftwichte in mehreren Ortschaftc» Sirmiens gezeigt, so dürfte es viel ersprießlich^ seyn, ein kriegsrechtliches Verfahren einzuleiten, wodurch die Mitschuldige!, leichter ermittelt werde» könnten. Man hört so eben, daß sie heute nach Mitrovic cscortirt werden, um daselbst dcm Verhol unterzogen zu werden. Durch die Einfangung dir' ser Räuber ist die Sirmicrstraße wieder sicherer ge' worden und die Reisenden fahren wieder ohne M' ängstigung durch Syrmien. Jedenfalls werden die besagten Verbrecher für ihre Missethaten der vcl' dienten Strafe nicht entgehen. Die Preßburgcr Polizei, so wild dem »Eoi'st-Blatte aus Böhmen" geschrieben, entwickelt in letz-' tcrer Zeit eine Strenge, wie wir es in Ungarn!>>?, selbst in Oesterreich nur selten erlebten. Ein Blich' händl r, der zugleich Verleger der Preßbll'ger Z^ tung ist, wurde vorige Woche wegen Verkauf vo« <,' Stück in Berlin erschienener Kalender, deren Al>-satz jedoch nicht verboten war, zu einer Geldstrafe vc'n 500 st, E. M. durch das MilitärdistrictscoM-inai'.do, nach geschehsncr Untersuchung durch das StadthanptmannanU, veruithrilt. Der VclUi'theilte soll den Recursweg ergrissen haben. — Aus 3.5 c n c di g wird eine»» P^'ger F"^ aus sicherer Quelle millet»"'", daß der do»-,''li-P^ March am 19. Fel,'.">"' -""" Papste PiuS l.X. cM Schreiben cms P"tici empfangen hat, worin " sich Hinsicht'»") seiner Rückkehr nach Rom f"lgc"' dcriue,!)"' "lisspricht: „Ich kann vorläufig nur s^ gen, daß ich üüch „och nicht entschließen kann, >" mein geliebtes Rom zurückzukehren, mögen was im< mer die Zeitungr,! dieserwegen geschrieben haben odcr schreiben. Betet und lasset beten ?c.'> R agus.,, , (j. Fsl'r. Am 8. d. M. wurde z"'l-schl',> den Klippe» der Inseln Meleda ein kleines schiff von 20 Tonnen Gehalt ganz verlassen gc!'""' bcn. Man weiß nicht wem es angehört. Die l^' dimg desselben bestand aus Holz, Stahl Eiscnst^'^" vcrschiedeücn 'I^olttlirsstücktn. Aus Ealtaro vernehn>en wir, daß dort nun noch keine militärische Operation vorgenom"" wurde Ulld daß die Entrichtung der Abg^ . rllhig vor sich geht. Nur m Blidua stieß ma" einen leichten Widerstand, der sich aber nach energischen Austteten der Truopcn sogleich leg Sonst ist alles ruhig. — Nachrichten aus Nagusa melden, d^ß abermals ein wüthender Orkan großen Schat^ in sacht hat, S ch lu c i.t. Basel, 2.'j. Februar. So eben gcht "Ns ^ Nachricht zu, daß die Abgeordneten der bcut!^' Arbeitervereine in der Schweiz, welche am 20. ^ in Ml» ten zur Abhaltung eines Eongrcsscs i^"' men kamen, dort sofort verhaftet wurden. (^"^ ^. Uri. Während von Süden her noch i""""^ kältesten Winterberichte anlangen, lind sog'" neapolitanischen Schneeschlüpscn die Rede ist, !" ^ ben wir auf ccm Huspitz unseres Gotthard """ ^.^ wenig Schnee und fast 'ccine ^nviiien, so ^"^,,.^. Posten ohne Gefahr und Beschwerde dielen ' übers Meer hohen Ber^paß Passiren. (", . - 2Ä7 Deutschland. Stuttgart, 24. Februar. Der würtember-gische Staatsanzeiger'< sagt: „Gewisse Blätter wer. den nicht müde, von einem neuen österreichischen ^rrfassnngsentwurf für Deutschland, der bald in Clinchen, bald in Stuttgart angekommen seyn soll, 'l"c Lcser zu unterhalten. Wir sind durch ganz zu-^"lässige Quellen in den Stand gesetzt, zu versichern, baß sowohl jener Entwurf als die in demsclbcn angeblich enthaltene Zusaminensetzung des Directoriums "Us fünf Stimmen (wovon zwei Oesterreich, zwei Preußen und eine Baicrn zukommen soll) nirgends lNstilt als in der Phantasie ihre> Korrespondenten," Hamburg, 24. Februar. Die so eben 9 Uhr Abends eintreffenden dänischen Posten dringen die '^)l alarmirende Nachricht, daß in der Sitzung bes ^olksthings am 22. d. M. der Finanzmini-''kr cine Regierungsvorlage gemacht habe, welche ^"e außerordentliche Ercditbewilligung in der Forin """ Staatsanleihe von 7 Millionen N. V. Thlrn. l"delt. Erwägt man, daß Dänemark mit 2'^ Mil-^len Menschen schon 112 Millionen N. B. THIr. ^^lildcn hat, so wird klar, daß dicsc außerordent-'^e Anstrengung des Credits mir zur Ausrüstung .l den Krieg dienen kann; dieses wird aber durch ^ Verfügung zur Armirung und Bemannung von ^ei Kriegsschiffen und die kriegerische Stimmung bes dänischen Kabincts noch bestätigt. In der Bor. schalle war die Stimmung in Folge dieser Nach.-licht sehr cntmuthigt. Berlin, 27. Februar. Dem Genial v. Stro-^^ ist die nachgesuchte Entbindung von seiner Stel. ^Ulg als Kriegsminister bewilligt und der General "' Stock hausen zum Kriegsminister ernannt. ^ Morgen laust der mit Dänemark abgeschlos-„ Waffenstillstand ab. Im Fall der Kündigung bürden die Feindseligkeiten in scchs Wochen be. günieii. — Das Polizei-Präsidium halt jrtzt strenge ^llf Einrcichung dcr Mitglieder Verzeichnisse dcr Ver. 'l>»< dcr Volkspirtci und läßt auch nicht einmal den ^vand gelten, daß keine ständigen Mitglieder exi- 'Uttcn, solche also nicht genannt werden könnten, ^'Nchr jeder zur Vollspartei gehörige Genosse Zu. <,^ ^atte. Das Polizei.Präsidium führt dagegen ,^'/. ^K Vereine mit Statuten Mitglieder l>iben lniti ^'' ^" ^^ vereine Iiichtmitgliedcrn keine Rechte ^ lu'chten auserlegen könne». Den sich weigern- ""ch^iden wird mit Erccution gedroht. «! Berlin, 27. Februar. Gestern hat die Nc-zu„ ^9 von Hannover sich nun definitiv von dem s, "^'usse vom 26. Mai losgesagt. Die Berufung h . ^eichötagcs, heißt es in der betreffenden Note, Uli! . ^l'ch gezeigt, daß eine Verständigung rein das ^^ ^' "' ^"' l)iesigen Studierenden ist ^ Ehrenwort abverlangt, sich in keine politischen t!>, ^^.^"'gen und Pattnuugcn einzulassen. Aber nur . euier Theil hat das Ehrenwort gegeben, eine ^""'de .^^ ^^ ^^^^ unter solchen Umstän-Held ^ ^uivcrsität zu verlassen, und wird nach ^^rg i,„d Bonn gehen, ^Nc, ^ ^^ heutige «Berling'sche Zeitung« enthält ^k ^^el über die neue dänische Anleihe, in 9?^>/ unter andern erwähnt wird, die preußische Dlci,/^ ^'be an Dänemark als Ersatz für die von 9!"'^ Iütlands im Jahre 18 t8 die Summe "-l>00 Nthlr. vergütet. 2. Italien Niß ^ ^"'", 22. Febr. Heute wardasLeichendegäng-side,,/? ^"'er.ils de Launay, der Senator und Prä. ^>W>.^ "^^ ^^ Schlacht von Novava gebildeten dli,.^. ^^'"U)es gewesen. Der S^nat hat keine De-^ltei^'^" ^^"s''lben geschickt, nur wenige Officicre de>^ ^ . Uch daran beteiligt und das Volk höhnte ^ch ^ '^'2 "Nt Pfeifen und Zischen, als er sich ^ lc Straßen der Stadt bewegte. sktzt ^'' ^ " ^ ^'" " ^ eine Commission niederge-s^e„ >, "' "^''^' " "llcn Justiz,- und Gnaden-")r Urtheil abzugeben hat. In Liv 0 rn 0 gibt's fortwährend Hausunler^ suchllngen. Drei Individuen wurden wegen aufreizender Reden abgeurtheilt. Am l9. wurden zwei geprügelt. Ein Knabe von ungefähr !4 Jahren erhielt 25,, ein anderes Indiviouum :;o Hiebe. Sentenzen wurden nicht verkündet. An Dicbstählen fehlt es nicht. In dcr Naä,t vom 20. zu», 21. wurden in einem Gewölbe Scidenwaaren im Werthe von 10,000 Lire geraubt. Die Stadt ist übrigens im Belagerungszustände und es gibt fortwährend Hausuntersuchungen. Die Näuber müssen ein ganz artiges und undurchdringliches Komplott gemacht haben. Wegen Waffenverhcimlichung sind auch wieder einige abgeurtheilt worden. In Neapel soll es arg hergehen. Die Polizei ist ordentlich wüthend und möchte, wenn es nur möglich wäre, auch die Gedanken einkerkern. — In der Nacht vom 27. zum 25. Febr. sind, wie sich nun zeigt, auch an dcr neapolitanischen Küste viele Schiffe verunglückt. L^ r a ll k r c i ch. Paris, 2l. Febr. Der heutige „Napoleon" enthält Folgendes: «Da Preußen es für nöthig fand seine Armcc auf Kriegsfuß zu stellen, so hat die französische Regierung die Garnisonen in Osten zu verstärken beschlossen. Die öffentliche Meinung möge sich dadurch nicht beunruhigen lassen, denn diese Maßregel beweist dein Lande nur, daß die Negierung beflissen ist, dem Namen Fsankreichs nach Au. ßen Achtung zu verschaffen," Heute ist jener vielbesprochene, gefluchtetc 24., und ein leuchtender wolkenloser Himmel, ein herrlicher Frühlingstag, eine wärmende Sonne bilden das Fest-Programm, mit dem die Natur den Jahrestag dcr Revolution feiert. Die tiefe Ruhe, die heute hier herrscht, bildet einen seltsamen Gegensatz zu der Aufgeregtheit in der Presse und in dcr gestrigen Sitzung dcr Nationalversammlung. Ware diese Sitzung früher gekom. men, so könnte es leicht heute lebhafter zugehen, so aber ward das Losungswort: Ruhe, schon gegeben und es war zu spät, es zurückzunehmen. Die kirchliche Feier fand jedoch ohne besonderen Zudrang weder von Seite dcr Volksvertreter, noch des Vol. kes selbst Statt. Jede der zwölf Nationalgarde-Le-gionen hatte eine Compagnie in Waffen gestellt; einige Kirchen genossen das Privilegium National-garde Musikbandcn zu erhalten, welche während des Hochamtes Trauermärsche spielten. Die Metropolis tankirchc von Notrc-Dame war für die officiclle Frier bestimmt, Plätze waren für dit Wüldenträger der Republik, sür die Stabsossicicre und für die Nationalversammlung ausbewahrt. Die Municipal-commission war vollzählig zugegen. Der Erzbischof von Paris, umgeben von seinem ganzen Clerus, las daö Hochamt. Paris, 25. Februar. Die Regierung erhielt heute durch den Telegraphen Nachrichten aus den Departements, wonach dcr Jahrestag des 2-l Fe-bruars fthr ruhig vorübergegangen ist. Die Pariser Blätter sind fast ausschließlich den bevorstehenden Wahlen gewidmet. In Bezug cms die Schweiz waren vielfache Börscngcrüchte verbreitet, geknüpft an die Nachricht des Napoleon," daß die Regierung die Garnisonen des Ossens zu verstärken gedenke, nachdem Preußen cä sür nothwendig gehalten habe, seine« Armee auf den Kriegsfuß zu setzen. Offenbar hat der »Napoleon" die Ereditsordcrung dcr preußischen Regierung für identisch mit eincc Kriegsar-mirung gehalten; denn eine andere Thatsache, d.'ß Preußen seine Armee auf Kriegsfuß gesetzt habe, ist nicht bekannt. N u ß l a n d. AusPetersburg sollen hier Privatbriefc eingegangen seyn, nach welchem Kaiser Nikolaus sogleich nach Eingang der Nachricht von den Ereignissen ,n Athen crklärt'habcn soll, daß er streng im Einklang mit Frankreich als zweite Schutzmacht Griechenlands, die vermittelnde Stelle fortsetzen wolle. Der Kalser hat so- gleich einen seiner Adjutanten über Eonstanlinopcl nach Athen geschickt. Großbritannien und Irland. London, 23. Februar. In der gestrigen Siz-zung des Oberhauses erklärte der Marquis von Landowne auf eine Anfrage Lmd Aberdeen's, daß der Vertrag zwischen Großbritanien und dcr Regierung von Buenos-Ayras in Bezug auf die La.-plataangelegcnhcitcn unterzeichnet, abcl noch nicht ratisicirt sey, und daß demselben die vom Eapiläu Head stipulirten Bedingungen in allen wesentlichen Puncten zu Grunde lägen. -- Graf Aberdeen hatte gewünscht, daß dcr Vertrag andere Bedingungen in Bezug auf Montevideo enthielte; auch würde er es lieber gesehen haben, wenn England bei diesen dipiomatischen Unterhandlungen fortwährend in Uebereinstimmung mit Frankreich zu Werke gegangen wäre. Donau - Flirstcltthumer. Von der bosnischen Gränze, 20. Febr. Der Pascha Tarli Scheriff, dcr von Travnik in Livno erwartet wurde, ist am Itt. d. M. dort angekommen. Er wurde von dem Vezir von Bosnien beauftragt, sich nach Gons zu begeben, um einige Differenzen betreffs der Gränze — mit der östcrrcich. Negicrung — auszugleichen. — Mehrere 100 ungarische Flüchtlinge sind unlängst in Travnik und Novi Pazor angekommen Die Blattern grassiren noch immer sehr stark in Bosnien. Di< in Travnik angelangten ungarischen Flüchtlinge haben untcr dem dortigen Vczir militärische Dienste angcnommeu. Nach einer Verordnung dcr h Pforte wird denselben täglich 10 kr. C.M., dann Brot, Reis und Fleisch verabreicht. — An der Gränze ist Alles rnhig und erfreut sich dcr besten Gesundheit. Nenes und Neuestes. — Zwischen der türkischen, der englischen und dcr ^loyd-Dampsscdissfahrtgcscllschaft wurde ein Vertrag geschlossen, nach welchem die Dampfer sechs, mal monatlich auf dcr Trapezuntcr Rhede zu erscheinen haben. — Die trigonometrische Vermessung Ungarns und Siebenbürgens hat bcicits ihren Anfang ge» i'.onnnen. — Die Verausgabung dcr Rciclisschatzschcine, welche am I. März erfolgen sollte, wurde bis zum >5. März verschoben. — Trie st. (Tclcgr. Dcp.) ,. März 5 Uhr 20 Minuten Nachm. — In Montenegro sind plötzlich unruhige Bewegungen ausgebrochen. Die Einwohner von Moraza haben sick von der Herrschaft dcs Vladika losgesagt, und ih, ren Kloster-Archim.indriten zum Oberhaupte erwählt. - Dcr Beginn der Wirksamkeit der ncucnGcrichtsbel) i) rden soll unwicdc rru f.-lich auf den l.Mai festgesetzt seyn. Die ncuc Strafprozeßordnung sammt dem Institut der Jury wird vom l. Juni l. I. ab in Wirksamkeit treten. __ Seit 2 Jahren wurden vcin^he alle 22 Gymnasien Böhmens in Lycccn umgestaltet. __ Die »Narodni Novini" , die unter Redaction dcs Dr. Gaj in Agram erscheinen, sind vom Ministerium zum Regierungöblatte für Eroaticn und Slavonien bestimmt worden. ^ Am 28. Febr. Nachm. zwischen 1 und 2 Uhr wurde in den Tempel dcr türk. Israelite»» in Wien eingebrochen und die zum Gottesdienste bestimmten Go rälhschaftcu, welche in der sogenannten heiligen Lade ausbnvahrt waren, im Werthe von 800 fl. E. M. gestohlen. Die Eröffnung dcr Kirchenthüren geschah mit Nachschlüssel. — In Wicn erscheint von nun an zwei Mal die Woche eine neue slavische Zeitschrift .,V!»;«li»!l< «l!» ll»xi»l)v ^N5l!'!:„l5k<>,i > werfen, welche von denselben getrübt und verdichtet, nnd zuletzt gänzlich aufgesogen und verhärtet v»r,iegten. ^Fortsetzung folgt.) Wir e»tleh»eu dem Schreiben eines achtbaren Mitbürgers (Dorfsch»i > d t) folgende z» beherzigende Stellen über allgemeine (srziehnug »ud Bildung des Mensche»: Möge vor Allem die Aus/ merksamkeit der wohlwollenden Regiernnge» anf die wahren Ursachen der bestehenden Uebel geleitet werden, und mögen diese, vereint mit den Vertreter» der Bolker. dnrch sogleiehe, ungeseheut kräftige 'Anwendung der den Mensche» zur Menschwerdung und N'alirer Beglneknng nöthigen Mittel ^u richtig vers!el,t. die keineswegs geringe Milbe sich g>l'en. vorerü selbst ei« freier Mensch in, vollsten Sinne des Wortes zu w.rd.u. denn nur derjenige, der im Staude ist. sich selbst zu beüerriey» . nnd im beglücken seiner Mitmensche» das eigene Gluck z» nn^" obne d^snr (als erfüllte Pflicht) einen Anspruch,"»/ '^'atz oo»l «rkennllichkeit zil mael'en, ist der wahren Frelhnt wertl) M'd zugleich N'iirdig, Vei.er und Erzieher der Mensch"' zu 1»yn. ^n »celigiom'lehr»r »>öge wahr lind einfach (""" als d,c ewig un-»rn.üdlich waltende, Alle.' belebende Kraft darstell.n. mid >„> als das liebenswürdigste Vese» lieben - ">'" "l'el »retten lerne», uud z,var ans den, ganz einfaä'e» Gruu e. we,l d.e ^.l'cht niemals riebe - w.l^ abn> die ^"be hul'g. ^che» u. der Arust des Menschen erweckt, — , . , Die Ziehung des Mensche» l"^«»e dam.l n k», ,h„, 5,,, Wal,» ,n benehmen, daß (".tt ""> Menjch^n e Ar nt ^,.r Strafe auferlegt habe. »»d ^war an. d.> "' »de. weü h.^in der gröbste Widerspruch bestellt! oe»» wie tan» ,twas eine Stra e eyu. was nus Gesundhe.t ^ernu'ge» »no AchNlng gibt? - ^s wndc jerer Mensel) belehrt. da„ wn alle. vm» Höchsn» bis ^lm Äiiederst.» hnab. die Beünmmmg hal'e». durch Arbeit n»s selbst und Andern ni'.ftlich ^n werde», u»d, daß der Arbeits-1,'se teinen Anspruch auf die Ael'tnng ,e»icr Mitmenschen machen tonne. Nur durch eine ft'lche ^rzlehimg ^i^ ^ ^,^..^„ schennngswiirdige <>»!>:, der F^>^- cin gebildeter Mensch eiusallen lassen, de» Arbeitenden grring ^1 schäye». de» ^uidmanu uud arnlen !!agl^>ner aber bli^ als Vastthiev zu be-iracht>», wie cs l.'der ,el;t ,U'ch ,l' hansig vm^'nimt. Zweitens belehre ma» den Meu,chen, da,; wir, ohne dafiir auf einen V,>.'h» ,,'ver Danf Anspruch machen ;u fönn.«, verpflichtet sind, siir d.n N'.'.lnhast Arinen. das >!>, fnr den geist, ^^^ lörperfranlen Mitbruder ;u ft'rgeu; daß es aber das gröbste Vergehen ist. Bettler ^u unterstulzen nnd smuit arbeit^sch/n^ Taugenichtse nnd Diebe, ja ft'gar sauber und Mörder hnai^u^ieheu. .uder Mensch werde angeleitet u»o ft'dann verpflicht^, snr sein u»d der Seinigen Ali.'l^'nnneu ^u s"'ge» und einen ^l>,'ll>pfennig ^nrne^nlegen. Damit der Einzelne aber leichter und gewister dazu gelange» tonne, »lögen die Mensche» >m Vir'ille ;»sammentreten, nnd ^ c>,lrch die Einlage «.wn einen halben oder ganzen Kreuzer per ^ag siir den arbeitsnnsähig Werdende» ei» gewisses Anskommen griinden. (5beü ft' könnte fnr linder die Einlage i,w» l^ l,'der !.l« lr. besnnnnt werde», nnd diese (Einlagen inzwischen auch dazil dienen , daß sie bei allfälligeu .»lrancheiten ärmliche Hilfe nnd sonstige Pslege auf Rechnung des Vereines erhalte». Mau fange sehmi bei deiu ^tiiide an.^deir Mensch,,'» durch vas ihn umgebende (5rschasfen »lit de>» Schöpfer befaunt zu niache» n»d mit jeder (5rtlärli»g der erschaffenen (Gegenstände v^u '!'^w.is zn snl'ren, das! ^'tt alle Weseil liebend »msa^t, u»d daß a»s Alle»! und Jedem wohlthätige Belehrung u»d Vortheil gewonnen weide» könne. Man mache den Menschen immcr mehr uiit der '.'iatnr und ihn» Wirtungeu beka»»t, und sailluc nicht, schou die Jugend >nit Beweisen zn »berzeugeu. daß selbst das stärfste Gift. i» gehörigem Maße gebraucht, zur Wohlthat, so wie alle gewöhnliche» Viahrmigsstoffl', die gesündeste Spei>c uicht ausgeuonnnen, bei »iiniäßigem (^ebraiiche den Menschen zum (^ist »verden sönnen. Auf diese,» Wege wird Jeder uach und nach ;nr Ueberzeugung gebrael't werde», daß Al!e>,> und Jedes, selbst unsere Hanolnnge». Wohlthat oder Strafe f»r uns werden lönne», je nachdem wir den gehörig»» Gebrauch oder Mißbrauch davon gemacht und u»e« aus die letztere Weise durch unser irriges, »»bedachtem Venehmeu ftlbst gestraft haben, daß aber scll'st die Strafe nur als ci»e Mahnung zu betrachten ist und als solche wohlthätig auf uns wirlt. '.>!»» möchte ich aber auch uoch fnr das Allgemeine de» Zusatz inachen: ,^'iebe Deinen Nächsten wie Dich selbst," warte iedoch nicht, daß Dein Mchstcr hi^u den Ansang mache, weil, wenn ei» Jeder so dächte, niemals ein Ansang gemacht werde« möchte, inid weil. wo Liebe fehlt, leicht Haß sich eiiischleicht odcl einschleichen lönnte. So lange aber die Müischen i» ihren Herze» OUaubeno-. Stände- »ud ^latil'nalhaß nähren, fann weder Glück noch wahre Freiheit Platz greife». Alles dieses wird jedoch erst dann in das Volfslcl'cn cin-driugen und sortgedeihen, lvenu von obeu herab weiter und 5!eh' rer das ^nte uicht bloß lehre», sondern auch in der That ilbe». So lauge aber der Hohe vo» der ^tegel sich a»sgenomme» wähnt oder bloß den, Scheine nach sittlich lebt, und so lange der Höher' stehende den bieder» hochmuthig »,'der schlecht behandelt, wird anch der Sandmann und Taglöhner das gleiche Laster übeu «»0 ebeu so jede Schwelgerei des Großen und Reichen nachahmen ^weun anch uur im Kleine»), sobald er es vermag. Um die liebe» Mei»igen snr meine kehren empfänglicher zu inaehe» und ihnen eine» begriff beizubringe», wie der Herr u»d weiter sey» soll nno uniß. inaehe ich sie auf ihre» eigen»'» Körper allsmerlsam. der »»ter der Herrschaft des Kopfes steht, und »ur daiiu wo!>>gedeihet, wenn er po» dem uuermüdet lhätl' g.n Haupte ^ Herrschast in gemälhlicher ^nl)e sich denkt u»d es unter sciw'l Würde hält. auf den Huß herab .zu sehen, diesen vor Uebel z« wahren und üb»rhaupt Selbstlenker d>s gesannnten Körpers z« sey». Da»» wird durch diese A»,'!elachtlassn»g der dem Haupt»' znstehliidxi heilig»» Pflichte» bald der ei»e bald der andere Ke>r-pertheil sich lvschädigl» n»d selbst den »d»ls!eu lheileu SchH zugef'ugl werd»n, zuletzt.^raulheil erfolge», wobei der Kl'pf jc^7^ uuo stets wohlverdient iu's Mitleiden a,^'!i'" "'l'd, Hüd s>' . ^, leide» muß, bi^ uicht die gestörte(^!»"d<)'>t rurch Appell. ^.»^. feit »nd die geeigneten M,Nel in r„< r,el't,ge(^,'.,s, ^.l'racht uudd a> Pflichtmäßige Wahruna d." ^"mnteu Körper stets danu erha' ten wird llnheil^r al'.r zuglelch schrecklich ersehei.it das U.l^ weinl d»»»i' r>^ ,v>u,nlä,,lgt.!t des Hauptes zum Theile die Bera>' !issi>,>q a>a>l'>" u'ird. da^! jedes (^lied des Körpers, ohue daz> beruft» oder dafür ausgestattet ,z» sen», sich zum Kopf au"vlw „„v tovflos die viele» Dienste des Hauptes verrichten uuo heN-scheu will. , Mau sollte in jedem Staate auf drei Justitnte eiu vorzügliches Angenmerl richten, nämlich: .., ., . l. Auf eine l^iehuugs- und Arbeitsschule für vernachla!!>!p' Kinder vermögensloser Aeltern. 2. Anf eine Anstalt, wo jede», Arbeitslosen Arbeit gegcbe», oder aber dieser in Arbeit untergebracht würde. *) ,. 3. Auf eine Anstalt, wo ein I.der, der Gut und Fre>>»»'> seiner Mitbürger antastet, uud überhaupt gege» die bestehende» besetze handelt, in Gewahrsam gebracht n,w dnrch Äelehril»^ Nüd Arbeit zum Menschen erzogen werde. Geliugt es »w<' dan» möge er lebenslang in der Anstalt verbleiben! allein.»' Wenige würde dieses ^'os treffen, wen» die erste» zwei A»!^ te» das ihrige leiste». Theater in Laibach. Am 27. zum zweiten Male Gutzkow's ..Uriel Ae»^ Wir habeu schoit bei der ersten Production der trefflichen ^^/'./, ge» der Herreu Buchwald. Kroseck nnd Za char da erw>H,„ und wolle» hier «ur die Parthie» der Judith und b^ c,l Akiba. welche der>»ellen vou Frl. (ialliauo uud vom > ^ Wol many gegebe» wnrde», bespreche». Frl. (< allia»o'l<^: .< war bis i» die feiusteu NuauclU ausgezeichnet, mit ' »ahme der Slerbeseeue i»l letzte» Aete. welrl)e wohl mit "^ ^,sü brechender Stimme hätte vorgetragen werdeil solle». Sie ^",„it große» Beifall, und wurde mehrmals hervorgerufen, was !>' .^ alle», Rechte verdiente. Bei dieser Gelegenheit könne» w>/ ,^> unihi», der Toilette des Frls, Galliano zu erwähne», ^ ^,ip g>s»1)maelroll, aber durchans historifch »nri»1'tig war. ' ^se>'e,l fel'illcignngsgrnnd tan» freilich die U»le»nt!liß der >!' ^1 i>^ G.bränä'e bei Verinähliuige» », dgl. augefilhrt werde»', ..,^,^i»g es rathsam, bei Sachkundigen darüber di»' nöthige ''^^.^nd-ein',>lholen. Wahrscheinlichkeit der Handlung ist eine rer ^ bedingmigen und das Hanptgesetz in der Dramaturgic' ^cn wäre dieselbe, we»» ciu ..^üili»» l^^ülü'j" >>" '^. ,„ „ud Frack." we»» .,?takha,l der Weise" mit Glace-vand!""^ ^^,ch Ailgeiizwieker ers»-l)iene^! Dieser Vergleich ist ,zwar ^" ^, hf» sind A»achoris!»e» n»d die daraus entspriugeude» Fchu.^ V»l-! Angen des Historisehen Kritikers alle gleich. — Auch ' ^„cr ^many war an diesem Ab,nde sehr brav; mau '^'^^ ,^,,a.nidcn. Leistung mehr »och als mit jener des Hrn. H o r» '^^„. Auftösunft der (sharadc in ^r ^tt: Mitose »bach. '^77^^hr .rwünschl. üb.r bi.se Bcisll.it!,»^ zu ell,.>!c>» . um s>, ""' o,N ^"" Perautlvvrtlichcr H»erau5gcbcr und Verlegcr: I g n. A l. v. kleinmayr.