Macher Mum. Nr, 364. Pliinnm«»at>^w< ^^' liorgenominrn, denen anch der bereits M ^ten Session abgelehnte Neubau eines Eitadell-jchH Im Opfer fiel'. Iin großen Ganzen haben »mi/ ^'fscrnansätze der Regierung für das nor-!Vch,„^''ucnljmne Budget pru 1tt?i) bisher keine Vi,!,./"^ Hcvabinindernng erlitten. Es erübrigt im ^ A^^^"^' uuch die Dllrchberathung des Etats !!>ldie i "'M Amles jamint der Nachtragsfurderung 3,c ^ ^'!chl'n Flüchtlinge nnd der Schlußrechnungen. ^! ^"^"' ^mlag-n dürften an, nächsten Dienstag "Utnioch znr Verhandlung gelangen. ^e.. ll'd!ch!„>, ^l"f Bylaudt theilte mit, daß er behnf« Er- ^k?>,?'"' Ultterrcalschnle in Elsenstadt einen Nach- tl^ °'l von 75>/)W fl. einbringen werde, nnd das; Av . ""'"c durch Ersparungen bei anderen Posten ^Kbrnig.n lM,. Bei der Post „Pulver für «"Ugeil" fragte Dr. Aarcnthcr an, ob der ^^listn von den Schadcnansprüchen Kenntnis M>l)c eine Gesellschaft zur Erzeugung von Eol- MMes Schießpuluer) in Marchegg gegen das M^ ^ U" Betrage von einer Vicrtclmilliou ^ ^egc„ dcs ihr verweigerte» Vertriebes ihrer lt sj/K erhebt. Der Kriegsminister erklärte, daß ^ ^tt' diese Angelegenheit eingehend informieren V^ Titel l) des Ordinariums des Marine» k.^ ..Echiffsbauteu" beantragte Referent Rnß, die lttz " ^itadellichiff präliminierte, im Vorjahre bc-^^grstricheue erste Rate von 300,000 fl. an-^ j ^r schwierigen finanziellen Lage abzulehnen, ß, ^ si)lcl)^ Schiff, wenn es unbedingt nothwendig M ^ Ul l!ill^ul späteren Zeitpunkte innerhalb kurzer ^ ItgcstM werden könne, uud weil ferucr über« ^F ^K Easemattschiff „Tegetthoff" fast die Hälfte An,, ""uiittust^n noch im Laufe des nächsten Jahres ?^t, c^'u soin werde. In der hierüber eröffneten °°t 3i,. 'prach Vizeadlniral Pöck für die Bewilligung Htz^' lndeni er anführte, daß dicfes Eitadellschiff ^d für das ausrangierte Panzerzfchiff „Drache" dienen foll, und weil demnächst auch das Holzschiff „Salamander" außer Dienst gestellt werden müsse. Delegierter Dehne sprach gleichfalls für die Vewilli-gnng, weil es im Interesse Cislcithanicns liege, daß Oesterreich seine Machtstellung auf dem Adriatifchen Meere behalte. Fürst Khevenhüller wies auf den kost. spieligen Parlamentsbau hin lind bemerkte, man müsse nm so eher alles dasjenige bewilligen, was znr Vertheidigung des Vaterlandes dient. Dr. Stnrm re-plieierte, die Bewilligung des Parlamentsbaues falle in eine frühere und besfere Zeit; unter dcn heutigen Verhalt»isfen würde gewiß niemand einen folchen Bau bciuilligen. Referent Ruß erklärte, er müsse nm so mehr die Einstellung der :;<>0,<)00 fl. bekämpfen, weil er die für den „Tegctthosf" präliminiertc Snmme von 86:),liU0 st. zur Annahme beantragen werde, eine Summe, welche allein den zehnten Theil des ganzen Marinebndgets ausmacht. Delegierter Tcuschl nahm den Regiernngsantrag ans, lind wurde sodann bei der Abstiimnnng der Antrag des Referenten mit allen gegen vier Stimmen angenommen. Gin Memorandum des Kardinals Rauscher über Bosnien. Die „Bohemia" veröffentlicht die Grundzügc eines Memorandnms, welches der Kardinal Ranfcher be» reit« während der Orientwirren del Jahres 1854 über Bosnien und die Herzegowina verfaßt hat. Es kann nicht wundernehmen, daß dieses Elaborat den Standpunkt feines Antors wiedcrfpiegelt. Trotzdem wird man an diesem Operate die staatsmännischc Fernsicht des verstorbenen Kardinals bewundern und in demselben einc neuerliche, Bestätigung der Annahme finden, daß der Erzb'schof von Wien auch ein gut österrcichifches Herz nnd einen klaren Kopf zu bewahren gewußt hat. Der Kardinal führte in feinem Memoire aus, daß die Existenz Oesterreichs nicht von dem felbst-süchtigen England, nicht von dem napolconischcn Frankreich, wol aber von Rußland bedroht sei. England und Frankreich können Oesterreich wol schädigen, Rußland könne aber die Axt an dessen Existenz legen, und zwar durch seine slavische Nationalitätenpolitik. Mit Rnßland hänge Preußen mit sewer deutfch-natio-ualeu Politik enge zufammen, und letztere werde über kurz oder lang der erstern dcn Weg nach Oesterreich weifen. Jetzt könne man dieser Gefahr durch ein inniges Bündnis mit Rußland auf lange begegnen und inzwischen Zeit finden, dicfc Gefahr anf immer zu entfernen. Wie könnte man dieser Gefahr auf immer begegnen? Die Ranschcr'schen Medicamente sind eigenartig. Sie gipfeln in den drei Sätzen: eine kühne wohlbcwußte Politik nach außen, eine staatsrechtliche Reconstruction des Reiches im Innern (die Ungarn sind durch Zugeständnisse, die der Neichseinheit nicht schaden, zn befriedigen) und eine feste Position auf der Balkan-Halbinsel. Diese feste Position fand Rauscher in dem Besitze von Bosnien, der Herzegowina und von Serbien. Diese drei türkischen Provinzen sollten eben der Preis des österreichisch-russischen Bündnisses sein. Ueber die vom Kardinal für die neu zu erwerbenden Länder vorgeschlagenen Verwaltungs-prinzipien schreibt die „Bohemia": Erzbischof Ranscher geht von der richtigen Ansicht aus, daß Serbien, Bosnien nnd die Herzegowina rninierte, ausgesogene, darniederliegende Provinzen seien. Wo eben der Türke hintritt, wächst weiter kein Gral. Deshalb müsse die neue Regierung Straßen bauen, Kanäle anlegen, Flüsse regulieren und Entsumpfungen vornehmen, das brach und öde liegende Land auf Kosten der Besitzer kultivieren. „Diese drei Provinzen sind dnrchweg tatastriert, nur die Wälder und das Iuncre der Berge sind Eigenthum des Landesherrn, ein Eigenthum von so unermeßlichem Werthe, daß jede klug vorgehende Regierung die Ausgaben der Herstellung von Straßen, Kanälen und schiffbaren Flüssen dnrchweg decken kann. Mit der Kultur des Landes muß die Kultur des Volkes Haud in Hand gehen, daher Schnlen auf Staatskosten, Schnlzwang nnd Ordnnng der kirchlichen Zustände; der Primat, die Alleinherrschaft des Mnhamedanismus muß einer Parität der Eonsessioncn Platz machen, um einem Rasscnkampfe vorzubeugen." Schule und Schulzwang sind im Memorandum nur angedeutet, des näheren auf die Beilage verwiesen. Parität der Couschioneu sprach der Polüiter, nicht der Erzbischof aus. Der Politiker Rauscher erkannte wol, dah es eine außerordentliche Kurzsichtigkeit wäre, an die Stelle eines herrschenden Mnhameoanismus einen herrschenden Ka-lholizismus zu setzen. Erzbifchof Ranschcr fah näher zu und erkannte, daß mit dcn Volksschulen anch die theologischen Schnlcn der Confcfsionen gleichen Schritt halten müssen. Sein Vorschlag hierüber ist eigenartig. „In Bosnien und m der Herzegowina besitzen die Ulemas und Imams ansgebrettete Länocreien. Es ist dies das alte Widum der ruinierten katholischen und griechischen Pfarreien, der einstigen Klöster und Stifte. Diese Ländereien sind durchwegs öde oder höchsten« gründlich schlecht bebaut. Diese Ländereien sind einzuziehen, mit Kolonisten zu bevölkern und mit dem sicher reichen Erträgnisse sind Ulemas, Imams, Popen und die Ka-ludjer (Mönche) zu erhalten. Diesen sind theologische Schulen zu errichten, denn ihre Bildung hebt die Voltsbildung, ihre bisherige Unbildung schädigt durchweg« die angestrebte oder auzustrebende Schulbildung." Was Jeuilleton. Wiener Skizzen. n. 14. November. >lt>c,^ste stürmische Anlauf des Winters ist über-!'>t>',, Schäden, welche das Unwetter angench. U du^" Theil wieder repariert, die Schncemasscn ^ink^ b" Transportgesellschaft mit Hilfe des ^b^,"nd der Sonne aus den Straßen entfernt, >üst '"cm repariert werden konnte, das war die f »Hg ? '" unseren Partanlagen. Wie frenten !k > ».^'^ Tage zuvor noch der grünbelaubten 3^' d ü ^büsche, und gerade dieses Laub war ^''""ws ,, ^ Neste durch die darauf lastenden ^?ch»e '^"^ uud abgebrochen wnrden. Mit ü»! ^»en l^ ''" s"'d anch diejenigen Tage gekommen, "ü^l ein^ ^tc fagen: „sie gefallen nns nicht!" »dlich^ Trost für uns besteht darin, daß, je ^v'idc " s°'5 Tage werden, desto freundlicher sich V lvir i?.'l. ; "der, mit anderen Worten, ze hH die H den Winter gerathen, desto glänzender l'ch? das sind die ^t bcw' kochen denen die Wiener Gesellschaft ^1 ?"'' M,.' ^ Konzcrtsaison hat aber erst an-^»'d'tt e . ??, die Theatersaison bereits chren K, Änche ^")t hat. <5s geht dies aber auch aus ^ 3" b<> ,'^"l"' hervor, der jetzt am stärksten ^ ,Th^^lausig,, Berechnnnq nach haben die "(lMursi n'"^ am vorigen Sonntag — die i »leuungen mitgerechnet — mindestens 15- bis 16,000 fl. eingenommen, bei einigen Theatern war der Zndrang fo stark, daß Hnnderte sich wieder entfernen mnßten, weil sie keinen Einlaß mehr fanden. Mit dem Beginn des Fafchings sinkt die Frequeuz der Theater, um sich erst in der Fastenzeit uud iu der Nachsaison wieder etwas zu heben. Die Direktoren, diesen regelmäßigen Verlauf aus Erfahrung kennend, haben sich deshalb auch beeilt, das Eisen zu schmieden, so lange e< warm ist, das heißt, sie haben, um die Thealerlust warm zn erhalten , ihre besten Novitäten auf das Repertoire gefetzt, und da sich alle mit ncnen Stücken reichlich versehen haben, so vergeht keine Woche, in der nicht mehrere Novitäten zur Aufführung gebracht werden. Oft geschieht e« auch, daß eiu Abend zwel und drei Novitäten bringt, was jenen Thcaterhabltuc's. welche gewohnt sind, bei allen Premieren zugegen zu sem, sehr unangenehm ist. Würden die Dircttoreu sich uutereinandcr verständigen, so könnte solches Zusammen« treffen vermieden werde»,, allein bei der bestehenden rücksichtslosen Coneurrcnz ist ciue Verständigung rein nnmöglich. Im Gegentheil, man verspottet iu dem einen Theater die Novitäten des audcru, singt Eou-plets auf die Schwächen des neurs Stücks der Con-currenzbühne, macht sich in der einen Posse lustig über den Blödsinn der anderen, die ein Rivale verfaßt hat, und fucht eiuauder die bestcu Kräfte abspenstig zu macheu. Da» ist kciu Wcttlauf aus lüust-krischen Motiven, sondern aus Brodueid. Diesem mituuter recht widerwärtigen Treiben steht das Aurgtheatcr fern, es hat freilich auch keine Eou. currenz zu bestehen. Nur daun uud wann macht es der herrschenden Geschmackiströmung eine Concession, wie im vorigen Jahre mit der Aufnahme des französischen Unsittendramas „Fromont jun. und Risler sen.", wofür es auch fehr, und mit Recht, getadelt worden ist. Die erste Novität, welche das Burgtheater in dieser Saison brachte, war Paul Lindau's „Johannistrieb", die zweite „Antouiue und Kleopatra" von Shakespeare, bearbeitet von Dingelstedt. Der Versuch, diese« Trauerspiel dem deutscheu Theater zu gewinnen, ist schon einige male gemacht worden, aber ohne Erfolg. Diesmal aber fcheint er besfer gelnngen zn fein, wenigstens erhält sich das Interesse des Pu-bliknms für die Tragödie in der Dingelstcdt'schen Be-arbcitnng. Daß diese eine besonders glückliche und tadellose sei. kann nicht behauptet werden. In den ersten drei Acten hält sich Dingelstedt strenge an das Werk des großen Britten uud ist nur bedacht, alles das zu beseitigen, was der gegenwärtigen Bühnen-technll zuwiderläuft uud den Gang der Handluna beeinträchtigen würde, dann aber s'chläqt er seinen eigenen Weg ein und modelt die Hauptcharaktere um. So hat er die Shaleipeare'sche ..Kleopatra" der Theil-"ahme naher M rucken geglaubt, indem er sie besfer und edler hinstellt; be: Shake peare ist sie die schö^ aber zugleich auch dle sorgloseste Coquette, bei Dinget, stedt ,st sie eme Heroine voll Edelsinn. Dmgelstcdt erhebt d,e „Kleopatra" aus Kosten de« „Äntoni'lS" und der ästhetische» Loaik. Das ist d-r Haupt fehler Das Stück ist übrigen» mit großer Pracht inszeniert und macht eine überwältigende Wirkung, zumal e» auch vortrefflich aewiclt wird, denn die Hauptrollen «Antomus" und „Kleopatra" sind in den Häudm des 2,96 soll mit dem katholischen Klerus geschehen? Wie bekannt, üben die katholische Seelsorge in Bosnien und in der Herzegowina die Franziskaner-Observanten mit dem hierarchischen Titel eines apostolischen Vicariates. Auf diese Mönche war Erzbischof Rauscher sehr schlecht zu sprechen. Er bezeichnet ihre Bildung als die der Popen, ihre seelsorgerliche Thätigkeit als eine unfähige, ja eigenmächtige; er berief sich auf die diversen, von Rom aus angeordneten Visitationen dieser Mönche und erklärte geradezu, daß solche Visitationen stets unfruchtbar bleiben werden, so lange der General der Observanten in dem Kloster Ara Eoeli auf dem Ca-pitol zu Rom sitze und jede Berichterstattung einer geschehenen Visitation durch seine Hand laufe. Als Bischof von Seckau (Graz) war Rauscher wol in der Lage, die Pastoration der Observanten in nächster Nähe beschauen zu können. Die Observanten wollte Rauscher unter einen österreichischen Bischof („aber nicht unter den von Zengg oder Diakovar") gestellt wissen, nur auf so lange, bit ein einheimischer Klerus in den österreichischen Diözesan-Lehranstalten herangezogen sei; dann läge die Gründung von Bisthümern nahe. Dieser Vorschlag lag ihn: sehr am Herzen, und er stützte denselben mit der Allgewalt seiner logischen, abgerundeten, meisterhaften Sprache. Es lag ja in Ranschers Plan, daß einem ccntralisierteu Oesterreich eine Zentralisierte Reichskirche znr Seite stehe, und dieser centralisierten Reich-lirchc sollte ein Reichsprimas vorstehen, und dieser sollte niemand anderer als der Erzbischof von Wien sein. Daher sein Antrag, Bosnien und die Herzegowina von dem apostolischen Vicariat losznschälen. Man wird schon aus der Thatsache, daß Rauscher die Parität des Islam mit dem Ehristenthum vorschlug, und aus seinem Streben, die kirchliche Verwaltung dieser Länder deutschen Aisthümern zu unterordnen, entnehmen, in welchem Maße in ihm der Politiker den Kirchenfürsten niederzuhalten vermochte. Die Repatriierung der bosnischen Flüchtlinge. Ueber Anordnung des FZM. Baron Franz Phi-lippovich, Militärkommandanten für Kroazien und Slavonien, hat die Repatriierung der in Oesterreich weilenden bosnischen Flüchtlinge bereits begonnen. Man schreibt hierüber der „Presse" von der bosnischen Grenze unterm 8. d. M.: „FZM. Baron Franz Philippovich, welcher sich um die erträgliche EMenz der Flüchtlinge in Oesterreich große Verdienste erworben, geht auch jetzt bei ihrer Repatriierung mit jener Würdigung der Verhältnisse vor, welche durch die Situation geboten ist. Einerseits mnß den Forderungen del Staatssäckels der Monarchie Rechnung getragen werden, welche verlangen, daß die für die Erhaltnng der Flüchtlinge nothwendigen Summen so bald als möglich aus dein Reichsbudget ver,chwinden, andererseits find die lokalen Zustände in Bosnien an vielen Orten derart, daß deren Ansiedlung kaum mehr möglich ist. In jenen Gebieten, wo bosnische Insurgenten und türkische Truppen am ärgsten hausten, sind alle Dörfer und Weiler vom Erdboden gänzlich verschwunden, so daß manche Abtheilung der Occupationsarmee, welche auf Requisition nach diesem oder jenem Dorfe ausging, kein Haus, keinen Menschen fand und den sogenannten eisernen Mundvorrath aufzehren mußte. Die Insnr-gentcn und Aslerl haben fo manchen Ort aus der bosnischen Generalstabskarte gestrichen. In der Herzegowina sind die Flüchtlinge besser daran, sie haben wenigstens die steinernen Wände ihrer Hänser ge-gefunden und sich vorläufig mit emem Strohdache behülfen. Diejenigen, welche überhaupt noch zur rechten Zeit in die Heimat zurückgekehrt sind, haben sich Hütten aus Stroh und Reisig erbaut, wo sie wenigstens vor den ärgsten Unbilden der Witterung geschützt sein werden. Dasselbe wäre anch bei den bosnischen Flüchtlingen möglich gewesen, wenn nicht ihre Rückkehr durch die andauernde Insurrection in der Krajna verhindert worden wäre. „FZM. Baron Franz Philippovich hat sich schon vor längerer Zeit mit dein Armcekommando in Scra-jewo in Verkehr gesetzt, um den Zustand der Heimatzdörfer der Flüchtlinge zu erfahren und danach die Repatriierung derselben durchzuführen. So weit ich unterrichtet bin, werden vor allem die Wohlhabenderen und diejenigen nach Bosnien zurückkehren, welche noch in der Lage sind, ihre Wohnstätten vor dem Eintritte des strengsten Winters schlecht und recht einzurichten, während die Repatriiernng der gänzlich Obdachlosen und Verarmten mit entsprechender Unterstützung des Armeekommandos in Serajewo größtentheils schon jetzt vorgenommen oder im äußersten Falle bis zum Beginne des nächsten Frühjahres hinausgeschoben wird. Eine gewaltsame Repatriierung der letzten Klasse wäre schon darnm nicht rathsam, weil sich aus derselben eine Masse von Malcontenten bilden würde, welche als solche dem Staate indirekt noch größere Kosten vcr» Ursachen könnten, als diejenigen sind, welche vom Staate bisher zu ihrer Erhaltung in den Grenzländern aufgewendet wurden. Ab und zn werden wol vonfeite der Repatriierten Klagen laut werden, welche relativ unbegründet und darauf znrückznführm fein werden, daß das arbeitsschcne Volk lieber die geringfügige tägliche Sustentation annimmt, als daß es sich entschließt, in die leider verwüstete Heimat zurückzukehren. Die bekannte Humanität und Gerechtigkeit«' liebe der österreichischen BeHürden in Bosnien und Kroazien wird, unvermeidliche Ausnahmen abgerechnet, gewiß die richtige Mitte treffen und der Nothwendigkeit oder Unmöglichkeit in einzelnen Fällen Rechmmg tragen." Zur Orientfrage. In Petersburger, mit dem kaiferlichen Hoflagcr in Livadia in stetiger Fühlung befindlichen Krisen glaubt inan zu wissen, daß Graf Schnwaloff, wenn er anch kanm mit einer formellen Mission an den Wiener Hof betrant sein dürfte, doch mit der Instruction von Livadia nach Wien gereist sei, sich zu einein Meinungsaustausche mit den maßgebenden Factoren der österreichisch-ungarischen Politik die passende Gelegenheit nicht entgehen zu lassen. Würde sich eine solche, wie nicht zu zweifeln, ergeben, fo fei Graf Schuwaloff in erster Linie ermächtigt, die ernsten Absichten des russischen Gouveruemcntz nachdrücklichst zu betonen, seinerseits den Berliner Vertrag in allen seinen Theilen durchführen zu wollen. Gleichzeitig dürfte sich aber an diese Versicherung ein Hinweis auf diejenigen Moment? in der gegenwärtigen Situation der Balkan-Halbinsel knüpfen, welche die aufrichtigen Absichten Rußlands lähmend beeinflussen. Es könne keinem Zweifel nntcr» liegen, daß unter diesen behindernden Einflüssen zunächst das Verhalten der Pforte selbst gemeint sei, welches sie bezüglich der Durchführung mehrerer W'^H Stipulat'ionen des Berliner Vertrages beobacht«. ^ > lange die Pforte den Bestimmungen des Vw'M " träges, insoweit sie Montenegro uud Grieche"'« , treffen, nicht gerecht wird, infolange man m ^ ^ tinopcl die im Berliner Vertrage für eme um bare Vereinbarung mit Rnßland offen gelassenen ^p, welche dem Fricdeiiöwcrke den definitiven^)"'^ allein verleihen können, zn vereinigen auswM' . anch Nußlaud der Verwirklichung seiner ans o" ,. giltige Durchführung des Berliner Vertrages 6' , tetcn Absichten nicht den allseitig und von n)>" ' gewünschten kräftigeren Impnls geben. ... .„?, Brieflich wird der „Wiener Abendpo .^ Petersburg vom 11. d. berichtet: Graf Sch'"va,l°l! "^ Livadia verlassen, um im Auftrage deS ""1" ^ verschiedenen Höfen im Sinne der Verstand'» , wirken. „Dem großbritannischen Vertreter am^^, Hufe," heißt es in dem Schreiben weiter, ">'" ,',M,' zug anf die Politik Rußland» Aufklärung" "^ wurden, welche den guten Willeu bekunden, au' ^, Verständnisse zu vermeiden. Es ist sogar, ^ ^^>., von einem neuen Kongresse, doch vun eincr i .^„ die Rede, um die neu anfgetauchten SaM"^,,, der orientalischen Frage gemeinsam zu ^>^M s>>' Beilegung der afghanischen Frage, deren M' v ^ England eine nicht zu unlcrschätzendc l>l, ''./.M Regierung in Duwning.Street die guten DM ^ lands zur Vcrfügnng.' Man bcsurgt hier sllUH^ das Mißtrauen des englischen Kabinetts die ^ ^. gung sehr erschweren werde, hufft aber b"" "bissä man in England endlich begreifen werde, .^ einen Zwist zwischen den zwei europiuM^ ^ Großmächten einzig und allein die fenioM keuuer des Islam gewinnen würden." .^M>'> Als Äcwcis der nicht nur aildalicrudu^'^^,i noch immer wachsenden Spannnug zwischen .MB und 'Rußland wird der „Pol. Kurr." aus " , ,^,„ novel berichtet, daß die Pfurlc Ml neues vum ^ ^ an ihre diplumatischm Vertreter im w^ ^l bereiten läßt, welches die Frage der Repl"" Mü' mnhamedanischen Flüchtling in Rumelieli Z"' ^p!' stände hat. In dem Rundschreiben wird 0"^. „»< accent anf die Schwierigkeiten gelegt, wclH ^,Ml fischen Antoritäten der Heimkehr der mulM ^ Flüchtlinge in den Weg legen. Um dle st "^ ^ Verdrängung des muhameoanischen ^em ^ u' Rnmclien abzielenden Verfahren der Ml "^^ gcglien, beantragt die Pforte, in Ueberem!l'"^,W!> dem ill dieser Bezichnng bereits ^"U",^. .^ der intcrnaliunalcn Kumniissiun in PH'NstB^. Zusammentritt der in Kunstanliuupel accre0' ^ ,>^ schafter der fremden Mächte zn einer K"Nse,w«^M Das fragliche Rundschreiben der Pfurtc o"^ ^ ^ abgehen. Hicnach würden sich also 3üGa ^„, Pforte, wenn freilich ans verschiedenen ^ dem Vorschlage einer Konferenz begegne»-. ,, ^' In der Hoffnung, vielleicht im mente eine Unterstützung seiner Reforms" "acit tt rieth der englische Botschafter in dcr ilA^^enE'z Sultau und dem Grußvczicr dringend die,, IF, dieser Körperschaft an. Der gesetzliche ^^ spM mit 13. Nuvcmber ab, und mit Bezug H^^ " der „Eourrier d'Orient" ironisch die v" > „ P" daß die Regierung achten werde. Man weiß, daß dem Sun" '^ hel ^ mcntarische Sistem ein Greuel, und daft ^^- Herrn Sonnenthal und der Frau Wolter, zweier bewährter Künstlergrößen. Besonders glücklich mit seinen Novitäten war das Stadttheater; nicht nur Rosen« einactiger Schwank „Ja, so sind wir"! — sondern auch Augiers fünfactige« Schauspiel „Haus Fourchambault" haben durchgegriffen und siild Zugstücke geworden. Rosens Schwank ist, genau besehen, ein ziemlich unbedeutendes Ding, da« eine eingehende Kritik nicht ertragen kann, es bewegt sich zwischen Unwahrschcinlichleiten, Unmöglichkeiten und Plattheiten, aber es ist lustig, und wer gern lachen will, der findet da Gelegenheit. „Haus Fourchambault" hingegen ist ein sehr gediegenes Stück, man kann sagen: da« reifste Werk des Dichters, als welcher Augier anerkannt ist, während Dumas, Sardon lc. nur als gewöhnliche Dramenfchriftsteller erscheinen. Augier wirkt mit einfachen Mitteln, während diese die Sensation zuHilfe rufen und Effecthascherei treiben. In „Haut Fuurchambault" gibt «e leine Ueberrumplungen, es w,ro mchts Unerhörte« geboten, die Handlung ist nicht verwickelt, sundern einfach; sie schreitet aber natürlich, nchtlg und sicher vor, die Charaktere find scharf uud wahr gezeichnet, und die Szenenführuug zeigt den er-fahrenen, intelligenten Arbeiter. Nachdem da« Stück zu Moe, geht man nicht unbefriedigt von dannen. sondern tragt dle Ueberzengung mit sich, ein Stück Leben gesehen zu haben, ein Stück Leben, dem die Moral nicht fehlt, wenn sie auch al« Pitanterie ge-boten wird, wie bei den anderen Franzosen. Die Auf-führung dieses, man könnte fast sagen, deutsch gedachten Schauspieles im Stadttheater ist eine vortreffliche, wenngleich sie etwas schwerfälliger ist. als sie sein sollte. Einzelne Darsteller leisten Vorzügliche«. Die Theil. nähme des Publikums hat mit jedem male zugenommen, die letzten Abende, war das Hans ausverkauft. Auch das Theater an der Wien hat an Anzcn-grubers Bauerulomödie „Die Trutzige" ein vorzügliches Zugstück gewonnen. Das Genre, welches Anzen-grnber geschaffen, ist klein, aber er ist groß in diesem Genre. „Die Trutzige" ist eine Art ländlicher „Wider-spenstigen", welche durch die Liebe kuriert wird. Der sie gewinnt, hatte erst die Absicht, mit ihr ein heuchlerisches Liebesspicl zu treiben, wird aber durch die Herbheit ihres Charakters, durch die Reinheit ihres Herzens auf die richtige Bahn geleitet. Alles, was fönst in der Komödie vorgeht, ist Nebensache, die beiden Menschen, die sich erst abstoßen und dann in Liebe finden, bilden den eigentlichen Inhalt dcs Stückes und fesseln das Interesse. Die Szene, in welcher sich die „Hühnerliesel" nnd der „Wegmacher Martin" die Hand zum Bunde reichen, ist vun grußer dramatischer Schönheit. Die beiden Gestalten werden auch von Frail Gallmeyer und Herrn Swoboda in wahrhaft hinreißender Weise dargestellt. Das Earlthcater hat an Lccocqs Operette „Der kleine Herzog" eine zweite „Angot" erhalten, so zugkräftig erweist sie sich. „Angot" ist vielleicht frischer, ursprünglicher, drastischer, dafür ist „Der kleine Herzog" feiller, geschliffener, geklärter. Tert nnd Musik sind gleich einfach und liebenswürdig, ersterer überdies witzig, letztere prickelnd. Es geht alles ins Gehör, und ich fürchte nur, die reizenden Meludieu werden uns ebenso widerwärtig gemacht werden, wie jene aus „Angot". die wir bis zum Ueberdruß zn hören bekamen. Wenn in Wien eine Musik populär wird, so ist das für sie keiu Glück, denn sie '"^ ^. , .,. spielt, geträllert, gepfiffeu. gesuugen, g" .^ied '. Vor diesem Schicksal ist Wagners '/" m.li"'/,,,,, sichert; diese Oper. diese Mnsit ""'d n ,^ ^ufB ^ den. Wol war der Andrang zur "p' , hjc z'^,, trotz der erhöhten Preise ein enormer, "^ W „ Anfführnng fand schon vor stV /^uß ^ -F statt. Es ist auch ein strapaz")" ^, ^ l'0 j,,,, überhaupt von Gcnnß die Rede st" "'" ^ 3",,, bis eilf Uhr, mit einer UntcrbrcchUW " „„B ^ ten, Wagner'sche Musit nellesten ^^ '^,,g 0>c ,, Interessant war es. nach der erstell A ^,, M-^ schiedenen Kritiken zu lesen, " ^" 2)^"^ gesetztesten Urtheile ansgesvruchen w" " ' ^,, .^ der „Deutscheu Zeitung" znbelt, ^ 0«'l/ schütz" nichts Edleres auf dcr deutsch n ^ erschienen sei; der Vcrichtersta " ' „ > 1, sagt: Der „Siegfried" trage ^ Schönheiten, in seinen t,ef """!!")"' ^ ^, i,i der majestätischen Pracht gar ">el^^^u.^,^ alle Bedingungen zn einem statte,. des " ,i.^ dauerudeu Erfolge ill sich. Der K t ^ ^ Z.^ blatt" fragt: Welches sind die CleM ' ^dcl ,n mit welchem „Siegfried", w>e au h d' ^,,d cl '^. pfungen Wagner«, fpannt uno >e'". der^j„d dann: Es liegt nicht im T^'t, nicht in der Musik, soudern ^> Accord von Stoff. Eoncept.on, De , Ilrth u^, , Das wären die absulilt gu" s^ ^M ,4 dlugnnqswrise gesteht dein «S'^ "„ b< M' , der Musitrefereut der „Presst", «W ^n ^ " Die abstoßende Mnsit versetzte "' ^Mtt ^' in welchem wir die gewohnten "' 2197 2i ' ^ er gegen Mithab erhob, gerade die ."Mng des Parlaments ist. Ader der Schein mußte und so verfaßte Safvet Pascha ein ,,^ , "Uildschreibcn, welches an die Generalgonoer-' schweren, mehrwöchentlichen Todcslampfe ist »i ^, ^gmuud Freiherr uou ^teischach Mittwoch nachts ^ «^^^^'l'dcn. Baron ^Ilcischach stammte ans einer tM ^teu deutschen Familien, die ihre GcschlcchtS- ^ ^!l i» das N. Iahrhuildert zurückführen. Am !>e»^ ,""' ^U^ geboren, trat er 1828 als Untcr- ^»ft, ",' da5 1. Iägelbataillon. 1837 bereits ^hl ?'" in Kaiscrinfanteric, und früher fchou in den ^»slt' ^^^cu aufgeuommeu, wurde er bald darauf K°»>I ""'"U'"r, In dieser Eigenschaft ward er dem !°l^ , ," Neapel und dem ruffischen Großsürstenthron- ^ erl^l ^ '^^ Anwesenheit in Wien beigegeben ^ioiwi ""unterbrochen Dienstvcrwcndnilg bei höchsten ^ttst ^ ^'" ^lter von 37 Jahren wurde Reischach ^, ^ur Zeit des Ausliruchcs der Revolution im ^tzn '" Mailand befand sich sein Regiment in ^ei,^> ^"'" ^'»i 1. Armcecorps und wohnte den ^l> ^llltäinpfm daselbst und dem Gefechte bei ^^^ "ln 0. Mai bci. Glänzende Lorbeeren cr- ^^Ih Oberst Reischach uud sciu tapferes Regiment »« Prochasla — am 29. Mai bei Moutcnara ^ch^ntua. Alle Augriffe hattcu die Italiener ^e„h ^sru, rildlich war e» einer Abtheilung des Re- ^ s^^^'^sla gelungen, den Fricdhos zu crstürmcu ^e^ darin festzusehen. Vou da aus »ahm nun Vtzz "rischach init ciner Sturmeolonne Haus nm ^ti!<^d im erbittertsten Handgefechte unter dem mör< !l», ^ Feuer des Grgucrs den gauzcn Ort. Am ^^i führte Oberst Varou Reischach in Person ^üez ^'ff auf die Rotuuda aus mit vier Kompagnien "li sf'^ drei Kompagnien des Gradiskaucr Regiments. ^l>e 3^"Ulng der stark vcrbarricadicrtcn Straße 'tz . ^lschach schwer am Kopfe verwundet uud mußte ^le ^ Gefechte getrageu wcrdcu. Bald genesen, ^ r, ^^^ brachte scii'c Ernennung zum General- ^^/"'» ungarischell Kriege zcichuctc er sich aber» ^>^s!!!^^thloz dastehen. Die endlosen musikalischen I^Nm'M seien langweilig. Der Kritiker des ^>cl)e D ' e>" «nter Wagniancr, gesteht, die Wag-!»Mct ^'5^uug sei mit einem organischen Gebrechen ^l!Zd^""s Sprache sei nicht immer schön, aber ^,'"" Kl immer dichterisch. (Erkläret mir, Graf ^chü?den absprechend urtheilen zwei kritische l "bt. dH blc Herren Hanilik uud Spcidel. Ersterer tz'' werd! " "lßcrordentlich lange und sehr glücklich V^cm,.' "^'^ ^ wieder ein« der vier Äairenther V> l>ss, '^" lehen. Er habe versucht, sich von ^se». ^yren zu lassen, aber es sei nicht möglich vi?l zn s "e unempfindlich gegen einzelne Schön-^ckico« , ' habe er doch die Vorstellung des !?""drn ! ?"" Gefühle verlassen, eine Marter . ^ hal,e s^ b"ben. Die letzte Szene, da« „Liebes-X»Kr ri»,,'7^uc Moniente. mehr aber noch exallierte ^/Utlich,.,, Lls an die äußersten Greuzru loderndeu !V''schö,, l'"ü^^leit. Der Text sei mitunter nicht X^astni'^u N""dezu blöde z.B.: „Selige , 3. ?>er '."dieFvage „Siegfrieds": „So starb ^>^ l7^" '"hrend nud entzückend findet. >>>3'/r H/ Spndel mit dem „Siegfned" ms > s?>u S l 'l)n eine „skandalöse Langeweile". > ^inn,. ^U'n drohe die Mnsik schön zu wcr-^^Mnch^ dahin. Drastisch ist fol- ?^!!.^'M.m^^ .Die „Siegfried"-Musik 'st >'l/Nt^n ''U em ewig wiedertäuendcz Un-^ saftet.." widerwärtigen Aufstoßen der Leit-! ^ >lcl) danke! Lewi«. ^ mals wiederholt durch große persönliche Bravour aus. Im Äiovcmber 18Ü3 wurde Rcischach Feldmarschall-lieutenaut, 1857 Inhaber des Infanterieregiments Nr. 2l und währeud der sechziger Jahre Feldzeugmcistcr. Der General lebte — seit mehreren Jahren iu Pension — unvermält in Wien. Hier gehörte er zu den typischen Figuren der Residenz. Der Geueral mit den« schneeweißen Kopfe war überall zu finden, auf jedem Aall, auf jeder Soiree, auf allen aristokratische» Hochzeiten. Rcischach war ein Habitue der Oper, uameutlich des Valletts, wo er nie fehlte. Seiu Erscheinen bei Ballett-Vorstellungen war unfehlbar, so daß, als der alte Gc-ucrel bci der ersteu Vorstellung von „Ncnla" fehlte, sich im Parkett das Gerücht verbreitete, Baron Reischach sei gestorben. DaS Gerücht bewahrheitete sich uicht, aber damals gerade hatte sein altes Uebel, die Gicht, den Geucral aufs Krautculagcr geworfen, das er nicht mehr verlassen sollte. — (Der Schiller-Preis.) Julian Schmidt, eines der Mitglieder der Prcistommission, gibt iu der „National-Zeituug" eiuige Aufklärungen über das ucuestc literarischc Ereignis, Der Literarhistoriker sagt unter auderm: Als — noch uuter dem Eiudrucke des großen Nationalfcstes vom 10. November 185'.1, des hundert-jährigeu Geburtstages uuscres größten dramatischen Dichters — das Institut des Schiller-Preises begründet wurde, ging mau wol von ciner Annahme aus, die sich später uicht iu vollem Maße bewährt hat — vou der Annahme, daß die dramatische Literatur im Aufblühen begriffen ist. Man hoffte daß wenigstens Eiu Stück regelmäßig im Laufe vou drei Iahreu ans Licht treten würde, welches einer hohen Auszeichuuug würdig sei. Bereits zweimal, 1872 uud 1875, ist die Kommission zu dem 'Resultate gekommen, daß keines der eingegangenen Stücke den gestellten Anforderungen entspricht. Nach vielfacher Erwägnng aller Rücksichten, die iu Betracht tamcn, einigte man sich endlich dahin, uicht drei Stücke zur Krönung vorzuschlagen, soudcrn drei dramatische Dichter, die sich wiederholt uud auch im laufenden Tricnnium um die Äühuc verdient gemacht. Dicfcr Beschluß — ciu Eompromiß, das nicht ein Mitglied mit dem audcrcu, suuderu jedes einzelne Mitglied gleichsam mit seinen verschiedenen ästhetischen Motiven schloß — wurde ciustimmig gefaßt. Ebenso einstimmig — mit Eiuer Ausnahme, die das Wesen der Sache nicht berührt — erfolgte die Auswahl der drei zu lröucudcn Dichter. Es sind. wie dem Publikum bereits betaunt ist: Franz Nissel. Adolf Wilbraudt, Ludwig Anzengrubcr, Es war ein seltsamer Zufall, daß alle drei Dichter gewissermaßen dem Wiener Theater angehörten - zwei schon durch Geburt; der dritte, eiu Norddeutscher, durch seine augenblickliche Stellung, Das Ergebuis war durchaus uicht gewollt, da es aber aus reiu sachliche« Motive» eintrat, so faßte mau es nach reiferer Ucberlegnng nicht als ein uugünstigcS auf: die Oestcrrcicher sollten eben gewahr werden, daß wir sie, obgleich politisch auf immer von ihucu gctrcunt, litcrarisch als nnserc bleibenden Genossen betrachten. Der Verfasser, indem er sich ciuc ausführliche Würdigung Anzengrnbcrs und Wilbrandtö vorbehält, geht dann ausführlich auf Nissels letztes Stuck „Agues vou Merau" ein. Bemerkt zu werden verdient noch, daß, wie Schmidt angibt, die Kommiffion für den seit dem Jahre l85^ bestehende» Schiller-PreiS keine permanente ist, sondern für jedes Tricnnium neu crnauut wird. — (Aus Iapau.) Die japaucsische Regieruug veröffentlicht socbcu ihr Budget für 187!). Dcmselbcu ist zu cituehmeu, daß die Zivillistc des Kaisers uud seiner Familie im kommenden Jahre zwei Millionen Gnlden ö. W, betrageu wird. Die buddhistische Priesterschaft erhält während diefcr Zeit eine Staatssnbuention von 840.040 fl. ö. W. — Wie die jaftanesischen Vlätter melden, hat der auch iu Wieu wohlbekannte japancsischc Minister Iwalura ein Projekt ausgearbeitet, demzufolge alle Adelige» Iapaus, welche Schulden macheu oder eiu verschwenderische!! Leben führen, uach der Insel Ieso geschafft werden follen, um dort auf Staatsläudcrcien dem Ackerbau uud der Garteulultur obliegeu zu müsseu. Erst nach ihrer vollständigen Besserung soll ihucu die Heimlehr ius Vaterland gestattet scin. fokales. — (N ameustagsfeier.) Der Verwaltuugsrath des hiefigeu Elisabcth'Kmdcrspitales wird das Allerhöchste Nameusfest seiner obersten Schutzfrau, Ihrer Majestät dcr Kaiscriu Elisabeth, wie alljährlich, auch heuer durch eine am I!>. o. M. um 10 Uhr vormittags in der hiesigen D.-R.'O.-tt'irchc zu celebrierrude heilige Mesfe feiern. — (Neue Garnison für Laibach.) Dcr zur Garuisonieruug in Laibach bestimmte Stab der l2. Insantericbrigade wird im Laufe dcr nächsten Tage hier eintreffen. (Zur Heimkehr der Jäger-Reservisten.) Die Anlnnft des erwarteteu Rcscrvistcu- uud Urlauber-Tran5purtc3 der bcideu krniuischcu Iäger-bataillouc Nr. 7 und Nr. 1!) hat sich. gestern hier rin-gctrosfcueu Nachrichten zufolge, wcgeu Auslaufschluicrig« tcitcu des bctrcffcudcu Dampfschiffes neuerdings ver- zögert. Der Tag seines Eintreffens iu Laibach ift zur Stuudc uoch nicht bekannt. — (M orastüberschwcüinlun g.) Infolge der nun schon seit Wochen fast ununterbrochen andauernden heftigen Regengüsse befindet sich der Laibacher Morast neuerdings wieder ganz unter Wasser. Seit vielen Iahreu erinnert man sich daselbst keiner so hochgradigen Ueber-schwcmmuug, wie dcr gegenwärtigen. — (Verkehrsstörung ans der Kronprinz-Rudolf bahu.) In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde ein Theil des Bahnkörpers auf dcr Strecke Aßliug - Lcngcnfeld der Kronprinz - Nuoolfbahu durch Hochwasfcr stark beschädigt,, iufolgc dcffcu die Züge von Laibach und Tarvis aus gestern nur bis zu den genannten Stationen verkehren tonnten, ouch wuroe alles aufgeboten, um das Vertehrshinderuis so rasch als möglich zu beseitigen. Dem Vcrnchmcn nach soll das Hochwasser ein Wächtcrhaus fast ganz weggeschwemmt haben, und soll hicbci leider auch dcr betreffende Bahn-Wächter ertrunken sein. ! — (Dicnstwcchsel.) Der Adjunct an der landschaftlichen Wein- und Obstbauschule iu Slap bei Wippach. Herr Franz Zepic, und dcr dornge Winzer Auton Guardijun-eie verlasscu ihre Dienstposten uno kommen, einer Mitthei-lnng dcr „Novicc" zufolge, ersterer als Assistent, letzterer als Winzer an die laudwirthschaftliche Schule iu Görz. — (Kirchcubrand.) In der eine halbc Stunde von der Stadt Gottschee entfernten Ortschaft Lienfcld gericth am 30. v. M. gegen 8 Uhr abends der Thurm der dortigen Filialkirche infolge ciucs Blitzschlages in Vrand nnd wurde binnen kurzer Zeit vollständig eingeäschert. Die Rettuug der Kirche selbst sowie der zu-uächst gclcgeneu Wohn- und Wirtschaftsgebäude ist hauptsächlich dem raschen Erscheinen uud umsichtigen Eingreifen einer mit zwei Feuerspritze,! auf den Brand« ort geeillen Abtheilung der Gotischer freiwilligen Feuerwehr zu verdanken. Dcr ziemlich bedeutende Brand--schaden, gegen welchen die Filiallirchc nicht versichert war, belauft sich, da auch eine der drei Glocken durch das Hcrabsalleu gebrochen ist, auf uugcfähr 2000 st. — (Vcrwuudcte von Kühn-Infanterie.) Von den Verwundeten des Iufatcricregimcnts Freiherr von Kühn Nr. 17 befinden sich derzeit im Garnisons-spitalc Nr. 8 in Laibach: 9. Komp.: die Insanteristcn : Blasius Zabec, Schußfraetur dcr rechten Mittelfußkuochen, schwer; Luigi Tircsiu, Haarscilschuh am rechten Unterschenkel, schwer; 10. Komp.: Infanterist Johann Pcressiu, geheilte Schnßfractur des liulcu Oberschentels, schwer. — Ferner im Fcldspitale Nr, 1<> iu Iajee: 5. Komp.: Gefreiter Jakob Dolinfchek, Schußsractur des rcchteu Oberschenkels, schwer; Infanterist Mathias Trawcu, Schnßfractnr Dcs linken Oberschenkels, schwer; 10. Komp.: Infanterist Johann Zibert, Schuß in die rechte Brust-scitr, schwer, — (Gemei ndcwahl in Tributsche) Bei der am 3. d. M. stattgefundcncn Neuwahl des Vorstände« der Ortsgsmcinde Tributsche. iiu politischru Bezirke Tschernembl, wurdeu gewählt: zuui Gemeindevorsteher Mathias Zunie, Grundbesitzer von Tribnlsche j zu Ge-ineinderäthen die Grundbesitzer.- Peter Hotujec von Pri-binze und Peter 6ernic von Wcidendorf. — 6. (Theater.) Bei vollem Hause ging vorgestern Julius Rosens neuestes Lustspiel: „Ja, so sind wir", in Szene, uud erraug zufolge seiner hin-reißcnd amüsanten Wirluug eincn allseitigen, durch-schlagcudcu Erfolg, welcher durch die dem Dlchtcr rigcn-thümlichcn, auch in diesem Stücke zutage liegenden Fel^ lcr ^auin beeinträchtigt werden tonnte. UebcrauS glücklich gewühlte und drastisch geschilderte, fast alle gesellschaft-lichen und individuellen typischen Schwächen des heutige» MittclstaudeK humoristisch parodierende lächcrlichc (5ha-raltcrc collidirrcn nntcreinanoer in zahlreichen, Schlag auf Schlag folgende», überwältigend komischen Szenen und lassen das Publikum vom zweiten Acte an vor lauter Lachen nicht zu Athem kommen. Dcr Dialog ist lebhaft und witzig, die Handlung zwar thcilweise unwahrscheinlich motiviert uud beinahe überladen mannigfaltig, aber geschickt nnd natürlich iueiuauder verschlungen und überaus fesselnd. Die Verwicklung ruht auf breit gezeichneter, den gauzen ersten Act iu Anspruch nehmender Gruud lagc uud wird bezüglich der einen Pcrsonengruppe mit dem psychologisch sehr fcin nuancierten Liebespaare „Ernst und Thercse Berthal" iu stetig gesteigerter Spanuung erhalten, jedoch zum Schlüsse von dem dies-mal in dcr Partie der alten „Frau Bcrthal" vertretenen (1<'Uft l'x imu'imin. ohne jcdr begründende Ausführung plötzlich durchschnitte»,. — vermag sich hingegen bei der zweiten Gruppe (Ehepaar Hugo und Elutilde Verthat) aus dem Grunde nicht das alldauernd glcichmäßiqe ^n. tercsse zu wahrcn, weil einzclne Szenen den Gipfel, punkt der drastischen Komik erreichen uud eine weitere Steigerung des Effectes unmöglich machen was beso». der« am Schlnsse des dritten ActcK der Fall 'st, wo eine förmliche Lösung der Intrigue eintritt,mt> znr Fortführung der Handlung im vierten Acte durch de» im Lustspiele allerdings erlaubtru Zufall eine neue Verwicklung herbeig-sührt wcrdeu muß. Die Episode» fmd '"' höchsten Grade boshaft und w'rl'mM"«. »nd d,e Composition im allgemeinen ocr.äth trotz der h>cr und da durchschimmernden Flüchtigst eine erstauuluche Heder-gewandtheit. 2.W Die Aufführung war durchwegs im strengsten Sinne des Wurtes tadellos und ging mit einer ganz außergewöhnlichen Präcision vonstatten. Sämmtliche Darsteller producierten ihr Möglichstes und erzielten ein so vorzügliche) Ensemble, wie man es auf unserer Bühne kaum erwarten kann. Sogar die kleineren Nebenpartien wurden sehr löblich durchgeführt und machten einen angenehmen Eindruck. Das Publikum spendete nach den Actschlüssen reichen Beifall und applaudierte die hervor- > ragenden Leistungen seiner Lieblinge wiederholt auf offener Szene. — (Valvasor.) Die gestern zur Versendung gelangte 45. Lieferung der Valvasor'schen Chronik bringt das sechste Heft des achten Buches und handelt von den Pfarren in Krain. — (Save-Schiffahrt.) Laut Mittheilung de3 k. k. Generalkommandos in Agram hat die Durchfahrt von Nudcrschiffcn und Flößen durch die Kriegsbrücken über die Save bei Brod und Alt-Gradiska vom lOten November l. I. an nur mehr in der Zeit von 1 bis 2 Uhr nachmittags, eventuell, wenn sehr viele Fahrzeuge zu dieser Stunde bereits an der Brücke eingetroffen sein sollten, von 1 Uhr bis zum Passieren des letzten Fahrzeuges stattzufinden. Speziell diejenigen Fahrzeuge, welche die Brücke bei Alt-Gradiska passieren wollen, haben bei Uöloke anzulanden, und ist deren Ankunft, beziehungsweise die in der oben festgesetzten Zeit erfolgende Durchfahrt dem Kriegsbrücken-Kommando in Alt-GradiZka anzuzeigen. — (Rathgeber in Kinderkrankheiten.) Unter diesem Titel erscheint soeben im Verlage von A. Hartlcben in Wien ein populär gehaltenes medizinisches Lieferungswcrt, das den Wiener Kinderarzt Dr. I. Lüwy zum Verfasser hat. Dasselbe wird dem ausgegebenen Pruspccte zufolge in 10 Lieferungen alle im Kindesalter vortummenoen Krankheiten und üblen Zufälle eingehend besprechen und es so jedem Familienvater ermöglichen, nicht nur in kleineren Leiden seine Kinder selbst behandeln, sondern auch im Beginne schwierigerer Krankheiten, noch bcoor der Arzt zu erscheinen in der Lage ist, das Nothwendige vorher besorgen zu können. Besonders Vätern auf dem Lande, wo der Arzt oft stunden-, ja meilenweit entfernt ist, dürfte sich dieses Wert daher bestens empfehlen. Es ist ganz populär und gemeinverständlich geschrieben, hat eine sehr hübsche Ausstattung und ist im Preise äußerst billig. Der „Nath-geber in Kinderkrankheiten" wird in 10 Lieferungen ü, 3 Bogen Text, mit 50 Illustrationen und in illustriertem Umschlage erscheinen, und lostet jede Lieferung 25) tr. ö. W. — Ferner liegen uns aus demselben Verlage die Fortsetzungen diverser anderer Lieferungswerlc vor, und zwar von I. K. Ableituers „Allgemeinem Noth» und Hilfsbuch oder unentbehrlicher Wirthschaftsrathgeber mit 2000 ausgesuchten Haus- und Hilfsmitteln" (fünfzehn Lieferungen k 25 tr.) die Lieferungen 2 bis 6; von dein historifchcn Roman „Güttcrkampf oder Jupiter, Jehovah, Christus" von Arthur Storch (20 Lieferungen ü. 2d kr.) die Lieferungen 3 bit 7; endlich von Ferd. Siegmund's „Durch die Sternenwelt oder die Wunder des Himmelsraumes. Eine gcmeinfaßlichc Darstellung der Astronomie für Lefer aller Stände" (in 20 reich illustrierten Lieferungen ü 30 kr.) die Lieferungen drei und vier. — („Heimat.") Die Nummer 7 des illustrierten Familienblattes „Die Heimat" enthält: Ritter vom Gelde. Roman in zwei Büchern. Von Theodor Schiff. (Fortsetzung.) — Das Märchen vom Hammer. Illustriert von E. Görner. — Suem. Geschichte eines arabischen Mädchens. Von C. v. Vincenti. (Fortsetzung.) — Arbeiter-Krankheiten. II. Die Opfer der Staubinhalation. (Schluß.) — Dcr Herr Lehrer ! Nach eiuem Gemälde von F. Thone. — Vipernjagd. Eine Skizze aus der Touraine. Von C. Beillug. Durch den dunklen Welttheil. I. Unter Kannibalen. Mit Illustrationen : Gefecht unterhalb des Znsam-meuslnsseK des Aruwimi und des Livingstone-Strumcs, und die Frauen der Expedition. — Pariser Weltausstelr lung. Blumen. Von Aglaja von Enderes. — Aus alle-Welt. Einladung. Zur Feier des Namensfestcs Ihrer Majestät unserer allerssnädigsten Kaiserin, nls obersten Schlchfrau unseres Kiudcr-spitals. findet am 19. d. M., vormittags 10 Uhr, in der Kirche des Deutschen-Ritterordens eine heilige Messe statt, wozu die P. T. Gründer und Wohlthäter dieser Anstalt hiemit eingeladen werden. Laibach, 14. November 1878. Zer Mrwalwngsratlj des Msabeth-Kinderspitals. Neueste Post. Wien, 14. November. Graf Schuwaloff ist aus Pest nach Wien zurückgelehrt und reist voraus sichtlich heute abends nach London. Graz, 14. November. (N. fr. Pr.) Heute nachmittags traf hier mittelst SeparatzmM die beliebteste heimische Truppe, das 9. Iägerliataillon, ein. Das Bataillon wurde gleichfalls mit Herzlichkeit von der Bevölkerung auf dem Bahnhofe begrüßt. Trotz des niederströmenden Rcaens wiederholten sich auf dem Wege vom Bahnhof in die Stadt alle glänzenden Willkommensszenen, wie gestern bei Ankunft des Regiments König der Belgier. Auch der Stab der zweiten Gebirgsbrigade traf heute cm. Damit ist die Heimkehr der Truppen für Steiermart beendet. Hcnte abends fand eine festliche Bcwirthung des Regiments König der Belgier statt. Da die Stadt ein ausreichend großes Lokale zur Unterbringung des ganzen Regiments nicht besitzt, mußte die Vewirthung in zwei öffentlichen Sälen vorgenommen werden. In dein einen begrüßte der Bürgermeister Kienzl persönlich die Soldaten, in dem andern Gemeinderath Geißler. Beide Ansprachen wurden mit jubelndem Beifall aufgenommen. Hier wie dort antworteten die Unteroffiziere mit schlichten herzlichen Worten, namentlich die Verdienste des Regiments-, Brigade- und Divisionskommandanten hervorhebend. Unter den Klängen der Volkshymno wurden stürmische Hochs auf den Kaiser und das Reich ausgebracht. Budapest, 14. November. Das Unterhaus be« gann heute die Adreßdebatte. Pest, 14. November. (N. fr. Pr.) Graf Schu-waloff hat anläßlich feiner Anwesenheit in Pest die Action des französischen Kabinetts lebhaft aufgegriffen, da Rußland meint, dieselbe könne zu nqeud einem Cullectivschritte der Mächte führen. Allein es wurden dem russischen Diplomaten in dieser Beziehung alle Illusionen genommen und ihm vielmehr bedeutet, daß sowol England als Oesterleich'Ungarn in Konstanti-novel, wie schon bei früherm Anlässen, so auch neuerdings den Rath ertheilt haben, die Pforte möge durch eigene Initiative, durch eine etwas wohlwollendere Haltung gegenüber den griechischen Forderungen jeder fremden Einmischung die Spitze abbrechen. — Im Laufe des Tages sind hier Meldungen cingclaufsn, daß der Aufstand in Mazedonien stark im Wachsen begriffen sei und bedrohliche Dimensionen annehme. Nähere Details fehlen. — Das auswärtige Amt beschäftigt sich in diesem Augenblicke fast ausschließlich mit den Vorarbeiten fiir die Delegationen. Das Rothbuch wird in einigen Tagen fertig fein. Minister Pretis ist heute mm-g/ns hier eingetroffen. K o u st ail t iuoP el, 14. November. General Skobelcff verständigte da« Kommando dcr türkischen Vorposten in der Aufstellung hinter Lille-Vurgas schrift^ lich von dem ihm zugekommenen Befehle Tottlebens, seine Truppen vorzuschieben. Die türkischen Truppen wurden vom Seraslierate angewiesen, sich jetzt zurück« zuziehen. Gleichzeitig wurde die Stellung der Vorposten der Türken dnrch zwei Brigaden verstärkt. Rom, 14. November. General C^d" ^ von Paris abberufen werden und die oberste ^e des Geueralstabes der italienischen Arm^eBeniM Verstorbene. . Den 10. Novcmber. Egidi Naudreh, Dienstbote, ^' Siechenhaus, Verbrennung. ' , «.„ 45 3. Den 12. November. Franz Skofic, HausbeMi Domplatz Nr. 21, Lebervcrhärtuug. , 69 5> Dcn 13. N 0 v e m b e r. Ioscfa Schlcgl, P"vatc, Quergasse Nr. «, Gchirnödem. ^,, ,,,,hübln's Dcn 14. November. Franz Sadnikar, A"Ue," O sohu, 2 I. 2 Mou., Vorort Schwarzdorf ^. 1 ',^^ Dcn 15. November, Juan Mcdm, f" '°H ,i„g, söhn, 10 Mon. 8 Tage, Kralaucrgasse Nr. 21, MMlN" Im Zivilsvitale: ^ Den 10. Oktober: Thomas Musil, Ncgimmts,ch!'"°"'^ 5. allgem. Wassersucht; Maria.Kasteliz, Grundbesl^^w"^,^». Lungentuberkulose; Jakob Kuschar, Inwohner, "^ 'l-, ^ I,, uuucz. — Den 12,: Agnes Turschilsch. Kaischlerfl"'^ ,^< Morbus Brightii; Ignaz Schwelz. rilis. - Den 14.: Franz Levc. Inwohner, 5? I. — Den 15,: Martin Sidariö. Taglöhncr, 'MiiB kuluse. — Den 17.: Josef Erjavc, Taglöhner .^H >" — Den 20.: Josef Gruden. Arbeiter, 15 I,, Pya"^^ Angekommene Fremde. Am 15. November. l Oc Hotel Sladt Wie». Ensliu. Kfm.. Graz. - Kal'f" >' mnlin, Triesl. — Fröhlich, Buchhändler, Wien. ^Dtt Hotel Elefant. Hafner, Hdlsm,, Woch, Feist",,- ^ AM, v. Pasqualali, l. l. Laudcsgcrichtsrath i. P., Graz. "" Selzach. „ ^„ ^ Hotel Europa. Spiegel, Kfm,. Crcfeld. — Zwcnll, «!' teiiwald. - Hermann, Artill,-Lieut.. Laibach. Aaierischer Hof. Cint, Ingenieur, Wien. Mohren. Priboschch f. Familie, Villach. ^ -k «z !Z ; ^ h AU 2, 1Ü. 2 „ N. 730-68 4> 4 6 O. schwach M >"" 9 „ Ab. 732 12 ^-3 4 O. schwach thelliu^^^i. Tagsüber starker Negcn. mehrmaliges Vli^' '" g, A Höhcnncbel. gegen 5. Uhr abends thcilwcise Auf'M ^ ^ Tagebmittel dcr Wärme -> 5 3», um 15' "" ^^ nmle._______________________________.___^^g. Verantwortlicher »ledacteur: Ottomar Va>"^^ Vingesendet. .M,"'^ Der Eintritt der naßkalten Jahreszeit »»d ^crin"?,^ Heizperiode dcr Wohnungen und Aemter stH./,,^,!^', ,c,> Gefahr einer Erkältung aus. welche fich in Sch'"^,^,!'^ Hlislcn, Heiserkeit. Vreuilen im Halse, kurz "> ^,„pf5> , „ Zilstaildeu äliszcrt, gegen die man rcchtzctt'li " ^ dcl^H,, uin ciucrscils die Lästigkeit dieser Znständc >" ," „»I ' ^, und andcrcrfcits nicht Vrustlranlheitcn, die YM>,^ ^cl^. Erschciuuugcu beginnen, daraus entstehen zu ^^ios^ .c^ eines Mittels vou nusgezeichncler Wirtsainle!! "' '^ Ä^^B kcit gegen alle diese Leiden bedienen will. ^'s ' ^,h,-^^ Theer Pastillen au, die lauscndsälüg "cw"^^ . ^ einer Blechdose sammt Gebrauchsanweisung ''hM. ^ depot für Laibach bei Herrn Apotheker 3-^^^^^ W Für die herzliche Thcililahmc, s", ' j,ciä>"' > M spenden uud die zahlreiche Begleitung " « « begängnisscs dcr seligen » > ZosesaMegl > W «z, Unbela""' > M sagen den Freunden, Vclannten nn» » >> den ticsaesiihllen Dank . ':-il' > ^l>1'si>n^i>vi^xt '^«u, 14. November. (1 Uhr,) Die Vürsc cröffnctc das Geschäft auf Gruud der politischen Tagesnachnchlen und der günstigen SlimmlMss " chische Echatzscheine ' 3»'- 082^ Uulj. 6perz. Goldrente . . A15 ^?.^ Ung. Eisenbahn-Anl.....A^ ^Zb Uug. Scharons vom I. 1874 115- 113 50 Anlehcn dcr Stadtgemeinde Wien in V. V......»4 75 «5 25 Gruudentlaftuug«'Vbligatisnen. «ühmen.........1t)2 - 10250 »iiederüsterrcilb......10450 105 — Veld Ware Galizien......... 6250 8^25 Siebenbürgen....... ?3 25 74 Temcser Vanat...... ?4 75 75 25 Ungarn.......... 79 - 80 - klctlen von Vanlen. Gilb War? Anglo.ästerr. Bank..... 102 — 10225 Kreditanstalt ....... 2ü1'7ü ii32 — Depositenbank....... — - ^'— Kreditanstalt, ungar..... 212 50 212 75 Natioualbai'.t....... 794 - 795 — Uuionbaul ........ 6850 6875 Vcrtehrsbanl....... 101 - 10150 Wiener Bankverein..... 106 50 107 ^ «clien von lransvsrtUnterneh-muugen. Alföld.Bahn .......114 50 N5 Donau.Dampfschlff..Gesellschaft 404 - 496 .. EUsabeth-Westbahn.....160 - 161 ^ Ferdinands«Nordbahn . . 2020 2025 -^rant.51lul^s,.iNlllln .... 129 - l2950 Galizlsche Karl. Ludwig. Äah» 236 75 N7 — KafchaU'Oderbcrger Nahn . . 102 50 IM -Lcmberg-Czernowitzer Bahn . 124— 125 — Lloyd . Gesellschaft.....584 - .''86 — Oestcrr. Nordwcslbahu . . . 110'-- 110 50 Rudolss-Bahn.......117- 117 50 Staatsbahu........256 - 256 25 Südbahn.........69 2.'» 69 75 Thcisz-Bahu........188— 188 50 Uugar.'galiz. Verbindungsbahn 82 - 83— Ungarische Nordoslbahu . . . 112 25 113' Wiener TramwaU'Gesellsch. . 155 156 — Pfandbriefe. 'Aslss.öst.Bodenlreditllnstli.Gd.) 110- 110 25 ..... (i.B.-V.) 93 25 93 50 Nnüuualbank....... 38 70 »9 llnq. Bodcntredit-Inst. (V.-V.) 93 25 98 75 Priorltäts Dblinationen. Elisabeth-B. 1. Em..... 92 2,°. 92 75 Ferd-Nordb. in Silber . . . 103— 103 50 Franz°Ioseph.Bahn .... 8440 8470 <Äal Warl^«»>i„,!a.^.. I. l5,n 100'-- 100 50 -------------------------- 8^" ^ Ocstcrr. Nordwcst-Bah" - ' 6j"' 1,°.? Siebcnbürger Bah" - ' ' . 1b<^ zili Staalsbahn 1. E'"- ' ' ' . U ' . 1'^ li" London, kurze V'cht - . Il"^ P Loildou, lange S'cht - ' . . ^" Paris ..--''' Geldisrten. ^„ Dukaten ... - ^' 3s'/," " ,- NapoleonSd'or - " " ,7 ^ ^ Deutsche Ncichs' ,„ 70 „ <^ „ bauluotcn. . - " " ^ ^ Silbcrauldcu . . iuv « Privat.wticrung: «,„glo 1^ Nachtrag: Um I Ubr 15 Minuten notieren: Papierrente 6145 bis 31 55 Silberceute 62 65 bi» «2 75, Voldrente 72 - bis 72 10. Kredit 231 60 bis 231 80. »ondun 11615 bis 116 W. NttPslMls s'2Ü biS 3 3^!'/». Sich« 100 05 bis 10010.