Nr. 115. Mittwoch, 21. Mai 1890. 109. Jahrgang. LMllmOMma. leinet,"' '">Whr>8 N l> "'. ,^ür dir «usteNu.,« in« Hau« «»Mlähng fl, ,, - Insertionsn«^ ^ "° Il'Icratc bi« z,, 4 ^eile» «5 fr größere per Zelle N lr,: br, iistere» Wiederholuxzen per Zeile » tr. ' 1. D!e «Laibachti Zeitung» erscheint tilgNch mit Ausnahme der Tonn» »nd Felerlage. Die «dminlftratlo» 3 brnnde! s!a< llongressplah », die Mebactiou Nahnhosgasle 24. Sprechstunden der «cbaction täglich von ? lu bi« l» Uhr vormittag«. — Unsranlierte Vriefe wetben nicht angenommen und Manuscript« nicht zurückgestellt. Umtlicher Hheil. Obe^' ^' ""b k. Apostolische Majestät haben dem iI^ !'"ltenant im Infanterie - Regiment Michael die ß> ' ^" Russland Nr. 26 Arthur von (Yörtz gttuk """"nckoe ^^'^" allergnädigst zu verleihen Allerer/' "'^ ?' Apostolische Majestät haben mit 3nfa.?t - ""verzeichnetem Diplome dem Major drs Iof^^'Regimentes Kaiser Franz-Joseph Nr. 1 M?r den Adelstand mit dem Ehrenworte "' allergnädigst zu verleihen geruht. Vlllerl^' ""b k. Apostolische Majestät haben mit HräsiV " Entschließnnc, vom 13. Mai d. I. dem Nitter , ' ^ Oberlandesgerichtes in Kratau Ignaz W^'pi?" Zborowsky in Anerkennung seiner dezV'H"eten Dienste taxfrei das Commandeurkreu^ "Md. Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. ^tth^/ nnd k. Apostolische Majestät haben mit VaH Entschließung vom 10. Mai d. I. dem ^ilMp n'^ Vorstande drs Vaudepartemcnts der >l>id Zc," ^"desregierung Franz Ziegler den Titel ^«'diM^^ter eines Oberbaurathes taxfrei aller« ->^^uerleihen geruht. Taasfe m. p. Nichtamtlicher Hheil. Zur Situation. H. Wien, 19. Mai. "Nst^ Z angestrengten Wochen der Arbeit und des ^b>!"aen )'"^ hat der Reichsrath Samstag seine "q ullh likschlossel^ „„, zunächst den böhmischen Land-Ml,. D„m'" bie Delegationen in Action treten zu ^ltnecli, ."p^swent des Abgeordnetenhauses. Varon ^sgest^^ konnte in den Abschiedeworten, welche er !"" «ere^ ^" Mitgliedern des Parlaments widmete, c "de nek .^sru'd'glmg der außerordentlichen Arbeits-M d°s 'lrn. welche diesmal die Abg. ordneten be-Eitlen in^^" ""d greifbaren Resultate, welche ihr M. T).z" ,eser verhältnismäßig kurzen Zeit erzielt Mchcs ^"urzuna her Arbeitsdauer so günstigen Zeit allen Respect verdient. Zu allen Tageszeiten beinahe sah man die Reichsbolen in Uebung ihrer bedeutsamen Pflicht, und weniger als, sonst wurde der Wert dieser Thätigkeit durch die Lust an heiteren und heißen Wortgefechten . an fruchtlosen und aufreibenden Kämpfen beeinträchtigt. Mit Ausnahme weniger Tage von bescheidenerem Gewinn war die parlamentarische Thätigkeit der letzten Wochen wahrhaft ergiebig und inhaltsreich. Die Sitzungen wurden begonnen unter dem sichtbaren und fühlbaren Eindrucke des deutsch-böhmischen Ausgleichswerkes, an welchem noch kurz vor Aufnahme der parlamentarischen Thätigkeit, in der sogenannten Wiener Nachconferenz, erfolgreich gearbeitet worden war. Die versöhnliche Stimmung, welche die Theilnehmer dieser Conferenz und die weiten Vevölterungskceise, als deren legale Vertreter sie sich betrachten durften, beseelte, musste begreiflicherweise auch im Abgeordnetenhause zutage treten und einen wohlthätigen Einfluss auf die gegenseitige Annäherung und Verständigung nehmen. Nur wenige Fractionen stehen diesem Ausgleichswerte kühl ablehnend oder offen feindlich gegenüber. Diese hatten ihre Pfeile in reichster Zahl bereits außerhalb des Parlaments verschossen, so dass die Angriffe, deren sie gelegentlich die Sache und die Vertreter derselben würdigten, den erwünschten vollen Effect nicht erzielten. Wohl hat das Anwachsen der jungczechischen Bewegung und der Erfolg ihrer letzten Wahlkämpfe die Freude an der deutsch-czechischen Versöhnung einigermaßen getrübt, die Vertreter der maßgebenden und mächtigen Parteien beider Nationalitäten aber erklärten wiederholt und entschieden, treu und loyal an den eingegangenen Verpflichtungen, an den geschlossenen Vereinbarungen festhalten zu wollen, und noch in den jüngsten Tagen hat seitens der Regierung der Instizminister in gleicher Weise dieser Gesinnung Ausdruck gegeben. Diese Stimmung hat sich gewissermaßen m der Physiognomie des Rcichsrathes ausgeprägt. Die Budget. Debatte, sonst der beliebte und willkommene Anlass zu erregte» und bewegten Redeschlachten, zeigte diesmal die erprobtesten Kämpfer der Parteien zwar m Helm und Harnisch, aber in erfreulicher Defensivstellung, so dass es zum Anprall erhitzter Gegner nicht kam und beinahe akademische Erörterungen an die Stelle ver-heerender oratorischer Duelle oder rücksichtsloser Sturm« angriffe gegen die Position der Regierung traten. Kleinere Episoden, deren Helden die kriegerischen Wortführer der Extremen waren, konnten diefen erfreulichen Gcsammteindruck der letzten Parlamentswochen nicht stören, den raschen und günstigen Gang der Arbeiten nur flüchtig hemmen. In dieser glücklichen Situation hat der Reichsrath eine Fülle von Vorlagen, namentlich wirtschaftlicher Natur, an denen die Bevölkerung das lebendigste Interesse nahm, erledigt. Außer dem Budget, das mit entsprechender Gründlichkeit und Sorgfalt durchberathen wurde, hat unser Parlament unter anderm die Aenderung der Wiener Linien-Verzehrungssteuer, eine die Blüte und bus Gedeihen der Residenz so nahe berührende Angelegenheit, in der nnserer Kaiserstadt am besten entsprechenden Weise beschlossen. Es hat ferner die Seemannsordnung. das sogenannte Iudengesetz, das Gebüren», Gebäudesteuer-, Mauten« und Warrant-Gesetz, den neuen Zonentarif, die galizische Grundentlastung und eine Reihe anderer Gesetzentwürfe von mehr oder minder großer Bedeutung für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Läuder der parlamentarischen Erledigung zugeführt. Die Andeutung dieses Arbeitsmaterials und dieser Arbeitserfolge genügt, um die Fruchtbarkeit des jüngsten Sessionsabschnittes zu kennzeichnen. Wir gewinnen daraus die erfreuliche Ueberzeugung, wie sehr unser Parlamentarismus gedeihen müsste, wenn er stets die nöthigen friedlichen Vorbedingungen für sein sachliches, dem wahren Vollsinteresse dienendes Wirken fände. Und niemals rastet der parlamentarische Apparat in Oesterreich. Schon heute wird in der böhmischen Hauptstadt eine neue parlamentarische Campagne eröffnet, welche weniger durch ihre Dauer als durch ihr Programm bedeutsam zu werden verspricht. Der böhmische Landtag wird den Ausgleich, an welchem in den letzten Monaten die Vertrauensmänner beider Nationalitäten im Vereine mit der Regierung consequent geschaffen haben, prüfen und, wie zu hoffen ist, der thatsächlichen Durchführung nahe bringen. Den ersten Erfolg dieser Versöhnungsarbeil bedeutet schon die Thatsache, dass der Landtag des Königreiche« Böhmen diesmal kein Rumpflandtag, sondern die vollkommene Vertretung drs ganzen Landes ist. Die deutschen Abgeordneten nehmen wieber jene Sitze ein, welche sie unter dem Eindrucke der bekannten Beschlüsse der Majorität für längere Zeit unbesetzt gelassen hatte». Sie fühlen sich beruhigt und befriedigt durch die bestimmten Feuilleton. Nu Urmeusch der Gegenwart. Es ',, ^°" 6"'"'^ sslammario n. ^itive ^ heutzutage «uf unserem Planeten noch ^lschilt^Döpse. d''e. jeglicher Civilisation bar. in 7/blltt hi« ch"" Gleichmuth dahinleben, die von ihrer "le er, " " ^" ^rem Tode nur von materiellem Inter-. Da «,V bewegt werden. ^ ^senN't e" zunächst in der Mitte der cmllister-Mure "Mt derartige primitive Geschöpfe, in der U»s ^'Nung zurückgebliebene Menschen, welche den U'ertK ^f unwiderstehlichen Instinctcn gehorchenden Me w?°e'sen und die sozusagen anf „atürllchc Ue ata H"m, m,d Vagnos endigen. Allein nicht 'Hm zv. 'He" Anomalien des modernen gesellschast- °^". lv3"^"'"? s'"d es. die uns hier beschäftigen !? erst i.? ?b" jene wilden Völkerfchaften, welche m ^sächli^'M durchforschten Theilen unseres Erdballs .. h, /1 existiere». 'e j^ ' r den Menschenrassen und Völkerstämmcn. ^ Il,s^"'.Zustande unerhörter Zurückgebliebenhe.t 2>>Nen w " lebe», gibt man hänsig zweien den Al°-Zlv "vltntt: den in Abyssinien vorkommenden hü^^wen und den DiMr.Indian'rn. Diese Roth- IlllH.'' '" den Höhlen der Sierra-Nevada, .mt> Mtt. da,^lll^" Naturforscher habm von ihnen w > de., A s'e kann, um einiqe Entwicklungsstufen » de?s^Utang stehen. Der Missionär A. L. ?' da« lZ unter den Doko-Zwergen «" h'elt er- ^ HH" die Gesichtszüge dieser W.lden lhre '"'"Mat aufw'isen Sie verstehen weder Feuer anzufachen, nuch den Boden zu bebauen. Beeren. Wur-zeln. fette Ameisen bilden ihre ausschließliche Nahrung; sie sind glücklich, eine Maus. eine Eidechse oder gar eine Schlange als Leckerbissen zu erHaschen. Die Dokos kennen lein Schamgefühl und auch die Bande der Familie existieren kaum, denn nachdem die Mutter lhr Kind gestillt, verlässt sie dasselbe unverweilt . . . Der auf der Insel Ceylon lebende Vollsstamm der Veddab ist ebenfalls von unterfetztem Wuchs und von abstoßen-dem Typus. Die Physiognomie dieser Wilden hat einen bestialischen Ausdruck. Ihre Schädelbildung weist be-deutende Merkmale der zurückgebliebenen Entwicklung alif: die Nase ist eingedrückt, die untere Partie des Gesichtes stark hervortretend, «spindelartig verlängert», die Mne hervorstehend. Sie leben fast vollständig „ach Art der Thiere, flüchten sich bei ungünst.gem Wetter iu Felsenspalten. Als gewöhnliche Behausung dient ihnen ein nestartiges Geflecht, das sie sich mit Vorliebe in deu Krouen der hohen Bäume anlegen; beim geringsten Geräusch klettern sie empor mit der Gelenkigkeit der Assen. Die Akkas halten sich in den Sümpfen des Nils m>f. und ihre Sitten sind nach den übereinstimmenden Verichten Schweinfnrths und Mmni's überaus wild. Sie sind von gedrungener Gestalt, ihr Brustkorb ist nur wenig ausgebildet; ihr kugelförmiger Bauch erinnert an den der Orang Utangs. ihre Wilbelsäulc kann üur mit derjenigen der Schimpansen verglichen werden. Ihre Beine sind struppig behaart und endigen in breite n Plattfüßen, die große Fußzehe sehr ausgebildet, d^r Fuß daher zum Klettern geeignet. Darwin wurde währeud seiner Reise an Bord des «Beagle» fast erschreckt durch den Anblick der Feuerläuder. «Wenn man derartige Geschöpfe,» fchreibt der große Naturforscher, «betrachtet, hat man Mühe zu glauben, dass sie Unseresgleichen seien und dass sie denselben Planeten bevölkern.» Gewiss, nicht alle Menschenrassen sind des Fort« schritte fähig. Viele von denselben giengen bereits unter, einige sind im Untergange begriffen, sicherlich nur deshalb, weil sie jeder Weiterentwicklung unfähig waren. Wir kennen Völkerschaften, die, seit unvordenklichen Zeiten nur von der Jagd lebend, bis zum heutigen Tage das Wild nicht anders als mit Steinen zu er-l>gen vermögen. Viele Wilden nähren sich von Muscheln, und die Fische essenden Australier — durch Dampier beobachtet — die stets am Meeresufer lebten, kennen lein einziges Werkzeug zum Fischfang. Sie haben selbst keine Boote und verkehren nur durch Schwimmen mit den Bewohnern der Nachbarinseln. Bei einer großen Anzahl von wilden Völkern werden die arbeitsunfähigen Männer und Weiber, dir dem Stamme zur Last falleu — überzählige Kostgänger — unbarmherzig weggejagt und den Raubthieren preisgegeben; bei einigen Wilden tödtet man sie und verspeist sie. Die Hottentoten schicken ihre greisen Stammesangehörigen weit vom Kral weg, damit diese durch Hunger umkommen oder von den Bestien aufgefressen werden. In Grönland werden die Schwerkranken dazu verhalten, sich selbst zu todten, ohne dass jemand Hand an sie legen würde. Noch vor kurzem, so berichtet der Missionär Mörenhaut und andere Reisende, wurden auf sämmtliche» Inseln Poly> nesiens die Arbeitsunfähigen und Gebrechlichen entweder todtgeschlagen, oft auch lebendigen Leibes begraben. Nach Robertson und nach mehrcrcn Autoritäten war Laibachcr Zeitung Nr. 115. 948 21. Mai 1890^ Erklärungen der Regierung, welche die unmittelbare Gefahr einer Anerkennung des böhmischen Staats» rechtes beseitigten. Die Anbahnung des Ausgl»ichswerkes überzeugte sie denn vollends von der ehrlichen Absicht der maß> gebenden Kreise, die gerechten Forderungen und Beschwerden des deutsch böhmischen Volles zu hören und zu berücksichtigen. Sie tonnten wieder daran deuken, in einer den Interessen dieses Volkes entsprechenden Weise an den Landtagsberathungen theilzunehmen, und haben durch die einmüthige und erhebende Kundgebung des Tepliyer Parteitages die Ermächtigung e, halten, ihre Abstinenz sallen zu lassen und gemäß den Vereinbarungen ihrer Vertrauensmänner in die parlamentarische Berathung des Ausgleiches einzutreten. Die Stellung, welche die deutschen Abgeordneten im böhmischen Landtage einzunehmen gedenken, ist durch die vorgestrige Toastrede des Abgeordneten von Planer präcisiert worden. Wenn sie bisher treu und correct an den Grundsätzen des Ausgleichswerles festgehalten haben, jeder excessiv«>n Mehrforderung ausgewichen sind, so weldeu sie auch jetzt fest und einig zusammenstehen, um die Krönung des Werkes herbeiführen zu helfen. Da der Großgrundbesitz, seiner natürlichen Mission entsprechend, seinen ganzen Einfluss und seme Machtstellung als versöhnendes und mäßigendes Element für denselben Zweck gebrauchen wird und die Altczechen sich als Partei kaum in Gegensatz zu ihren Führern stellen werden, so wird die jungczechische Opposition mit ihrer Kampfstimmung gegen den Ausgleich wohl vereinzelt und machtlos im Landtage bleiben. Man darf daher hoffen und erwarten, dass der« selbe in der That mit vollem Ernst und Nachdruck und mit vollem Gelingen dem Ausgleiche seinen end-giltigen Abschluss verleihen wird. Ein solches Ergebnis der bevorstehenden böhmischen Landlags-Cam-pagne könnte gleichbedeutend werden mit der Wieder-Herstellung des nationalen und politischen Friedens in Böhmen, mit der endlichen Beilegung eines Streites, der so lange Böhmen durchwühlt und seinen verderblichen Einfluss auf das ganze Staalsleben in Oester« reich genommen hat. Deshalb ist der Ausgleich leine böhmische Angelegenheit allein, sondern eine österreichische überhaupt, und alle Nationalitäten des Reiches athme» erleichtert auf, wenn der Friede geschaffen wird in Böhmen! Politische Uebersicht. (Das Herrenhaus) nahm vorgestern das Budget und das Finanzgesetz für 1890 in zweiter und dritter Lefung an. Hierauf wurden folgende Gesetzlior» lagen debattelos in zweiter und dritter Lesung angenommen: Steuer «Begünstigungen für im Inlande erbaute Dampfer und Segelschiffe; Begünstigung der Stiftungen anlässlich der Vermählung der Frau Erzherzogin Marie Valerie; Begünstigungen für das Landes'Eisenbahn-AnlehlN Steiermarks im Höchstbetrage von 10 Millionen Gulden; Gebürenbefreiung für anlässlich der Karstaufforstungen in Krain und Istrien zu errichtende Verträge; bezüglich Herstellung der Eisenbahn Schrambach - Kernhof auf Staatskosten; Begünstigungen für den Bau der Unter« trainer Bahnen. Sodann wurden die Wahlen in die Delegation vorgenommen. Schließlich theilte Graf Harrach mit, dass die Finanzcommission nicht in der Lage war, über das Mantenqesetz schlüssig zu werden, da der Finanzminister der Commission erklärte, dass die Regierung erst in der Herbstsession imstande sei anzugeben, welche Opfer der Staat noch über die be» reils gebrachten hinaus bringen könne. (Böhmischer Landtag.) Der Oberstland-marschall Fürst Lobkowitz eröffnete die erste Sitzung des böhmischen Landtages mit einer theilweise czechi» schen. lheilweise deutschen Ansprache, begrüßte die deutscheu Abgeordneten und drückte die freudige Genug« thuung aus, dass sämmtliche Vertreier der deutscheu Bezirke erschienen sind. Mit dem Wi^dsieintritte dieser Abgeordneten sei ein entschiedener Schritt auf der Bahn der Verständiguuq geschehen. «Wie Sie — sagte Lobkowitz — lcyal eingetreten sind, so kommen auch wir Ihnen loyal entgegen.» Bezüglich der Ausgleichs-vorlagen sagte Fürst Lobkowitz, bei der Berathung derselben werde zutage treten, dass die durch dieselben geschaffenen Einrichtungen keine der beiden Nationali' täten irgendwie schädigen. Der Zweck des gegenwärtigen Landtages sei die Milderung der nationalen Gegensähe und die dauernde Herbeiführung des friedlichen Wirkens der Brüderstämme. Die Verständigung erfolgte unter den Auspicien des Kaisers. Die Rede schloss mit dreimaligen Hoch« und Slava-Rufen auf den Kaiser, in welche das ganze haus einstimmte, (Seine Majestät der Kaiser) empfieng vorgestern den Bürgermeister Dr. Prix. welcher das Beileid der Stadt Wien anlässlich des Todes der Schwester der Kaiserin, der Ervprinzessin von Thurn und Taxis, ausdrückte und gleichzeitig für die Sanctio-nierung des Gesetzes über die Reform der Verzehrungssteuer in Wien dankte. Der Kaiser antwortete, er wisse, dass die Bewohner Wiens an allen Vorgängen des Kaiserhauses den innigsten Antheil nchmen, und hoffe, die Reform der VerzchrungMeuer werde Wien Nutzen bringen. (Oberösterreich.) Gestern fand die Eröffnung des oberösterreichischen Landtages statt. Die Tagesordnung für die erste Sitzung war folgende: Konstituierung des Hauses, Bericht des Landesausschusses über eiiliqe Aenderungen des vom vorjährigen Land» tage beschlossenen Statutes einer LandeK-Hypothekenbank und Wahl eines Ausschusses zur Vorberathuug dieses Gegenstandes. (Aus dem deutsch« nationalen Lager.) Die «Unverfälschten deutschen Worte> veröffentlichen den Beschluss eines am 11, d. M. in Melk abgehaltenen de»tsch-nationalen Parteitages, nach welchem an Vergani die Mittheilung gerichtet wurde, dass er nicht mehr als zur deutsch-nationalen Partei gehörig zu betrachten sei. (Das ungarische Abgeordnetenhaus) begann gestern die Berathung des Iranyi'schen Gesetz, entwurfes über das Heimatsrecht. Seit dem Rücktritte Tisza's wird diese Frage in Ungarn sehr kühl qenom» men. und die Discussion des Heimatsrechtes Kossuths dürfte daher kaum die Leidenschaften in stärkerem Maße aufwühlen. (In Königsberg) hat Kaiser Wilhelm II. bei dem Feste des Provinzial - Landtags eine bereits avisierte Rede gehalten, aus welcher wir dem Wortlaute nach jene Stellen mittheilen, deren Inhalt über den Rahmen des besonderen Anlasses hinausgreift. Der Monarch sagte: «Es ist meine Pflicht und, so lange ich es kann, werde ich dafilr sorgen, dass dem Lande der Frieden erhalten bleibt. Dies ist besonders wich '3 gerade für Ihre ackerbautreibende. Ihre LandbeM^ rung. Der Ueberzeugung lebe ich aber auch. unv >«) freue mich, dass es hier hervorgehoben worden !>' dass gerade das Bewusstsein, dass jeder einzelne UM^ than, jeder einzelne Preuße, Mann für Mann zu!" nem König stehend, wenn es noththnn Me, ""V zu opfern bereit' ist, dem preußischen König die nr«! gibt. mit Zuversicht diese Friedensworte reden zu l"" nen. Er ist imstande, den Frieden aufrechtzneryalM'. und ich habe das Gefühl, dass denjenigen, die"« Frieden umzustoßen wagen sollten, eine Lehre mchl spart bleiben wird, welche sie in hundert Jahren wn, vergessen werden.» > (Die russische Kriegsentschädigung Der Botschafter Russlands in Constantinovel, Nel'^. r.chtete an die Pforte neuerlich eine Nute nm Aufforderung, die Einnahmen aus den letzten lA' Geschäften vor allem zur Zahlung der letzten "»« der russischen Kriegsentschädigung zu verwenden. (Deutscher Katholikentag.) Infolge m Handschreibens des Prinz-Regenten vou Baiern a" o Erzbischof von München-Freisina beschloss eine ^ trauensmänner-Versammlung. den Katholikentag.ye" nicht in München abzuhalten, sondern dcm FlM Löwenstrin die Festsetzung des Versammlungsortes ? zustellen. .,. (Process Panica.) In Sophia begann v" gestern um 9 Uhr vormittags vor dem K>e>sgerly der Process gegen Major Panica und Consorte«. " Eröffnung der Verhandlung wohnte ein MM, <, Publicnm bei. Nach Verlesung der Unklageschrlsc o" den Präsidenten Drandarevsky wurden die Mltgu des Gerichtshofes beeidigt. Die Zahl der Berthe"'" beläuft sich auf 27, der Zeugen auf 25. 3" der " klageschrift sind die Briefe des geweseneu "l '!" Consulats-Dolmetschei Iacobson an den Angel °^. Kalupkov, welcher russischer Unterthan ist. "Ht halten. .,it (Die italienische Kammer) lehnte großer Majorität in zweiter Lesung die ^^.^lj-briani's, betreffend eine Enquete über die ^. ^, Verwaltung, ab. Der Finanzminister erklärte >o ^ er werde alle die Tabaksverwaltung betreffenden cumente aus eigenem Antriebe der VudgetcolNtN'i! vorlegen. «^ (In Belgien) ist die Kammersesston ^ gestern geschlossen worden, und es beginnt "^e ^, Wahlbewegung für die im nächsten Monate staust ^ den Wahlen, wodurch die Abgeordneten - K"nM te Hälfte erneuert wird. Die andere Hälfte der !«"" läuft im Jahre 1892 ab. «Mel (Afghanistan.) Wie die russisch" ^n. melden, hat der General» Gouverneur lN 4> gt, Itsander Khan. ein Sühn des Snltans von V „g unter den Afghanen eine Agitation zur ^""? ^ D Abdurrahmans eingeleitet. Iksander Khan I" Afghanistan eine große Popularität Tagesneuigleiten. ^„ Se. Majestät der Kaiser haben der 6°"gU B der Töchter der göttlichen Liebe in Wien '"l MiB Rennweq zu erbauende Klosterkirche eine Unteri ^. uon 1000 fl. aus der Allerhöchsten Prioatcas!« s willigen qeruht. diese Sitte der Wilden, die alten Verwandten zu todten, über ganz Amerika verbreitet, von der Hudson-Vay bis hinab nach Patagonien. Die Fidschi' Insulaner erwürgten ihre Kranken und begruben ihre alten kralltVn Verwandten. Diese entsetzliche Sitte war überhaupt bei den Bewohnern Melanesiens verbreitet. Allein bei den Fidschi«Insulanern wurde speciell der Vatermord als eine heilige Pflicht aufgefasst und da« Unterlassen desselben als etwas Entwürdigendes, als eine Schande. Die Fdschi-Insulaner ermordeten also ihre Väter aus kindlicher Liebe und Pietät! Uninerselle Verbreitung hatte aber anch der Kindes» mord. Er war eine sehr gewöhnliche Sache bei den Indianern, auf dem australischen Festlande, auf den Fidschi'Inseln und iu Afrika (er ist hier „och heute bei den Hotlcntoten Sitte); für zahlreiche wilde Völker« schuften ist das Leben eines Kindes ganz ohne Belang; kommt ein Feuerländer auch nur in geringste Auswal« lung, so ermordet er sein Kind. Durchans glaubwürdige Reisende versichern, dass die Neger des süd« lichei, Afrika sich häufig ihrer eigenen Sprösölinge be« dienen, um den Löwen in die Falle zu locken. Das Kind wird bei dieser Grleg/nheit als Lockspeise benutzt l . . . Vielfach wird der Menschenfraß als ein Merkmal der tiefsten Niveaustufe in der Entwicklungsgeschichte der Menschen bitrachtet. Die meisten der prähistorischen Menschenrassen waren Eannibalen, wie es viele Volts« stamme stets waren und auch jetzt noch sind, dennoch wuide der Mensch nicht gleich Anlropophag. sondern «st nach einem g.raumcn Zeitabschnitt, durch den Hunger zu diesem Aeußersten getrieben. Der Can-nibalismus trat von Fall zu Fall bei verschiedenen Völkern auf; er charakterisiert daher keineswegs die primitivste Entwicklungsstufe der gesummten Mmschheit. Bei gewissen Volksstämmen wurde der Menschenfraß zum ständigen System gemacht, zur nationalen Einrichtung erhoben. So finden wir denn neben dem Menschenfraß aus Noth den Menschenfraß als Fcin-schmeckerei und den Cannibalismus auch aus Rache. Der Cannibalismus aus Kriegsrache zum Beispiel kommt noch heutzutage unter allen Bantu. Stämmen Afrika's vor. Außerdem wären noch die Antropophagie aus lindlichem Respect, der religiöse wie auch der judicielle Menschenfraß wohl zu unterscheiden. «Man verspeist s inen alten Vater — erzählt der Arzt Äoidier — um ihm zu einer würdigen Grabesstätte zu verhelfen, man verzehrt seinen Feind im Kampfe, um dessen Tapferkeit der seinigen beizugesellen, wie der Malaye das Herz eines Tigers verschlingt, um so stark zu werden wie dieser.» So sind die Instincte. die Sitten und Ge« brauche der «Urmenschen» bestellt. Wie düster die» selben auch erscheinen mögen, der gegenwärtige Zustand Eiiropa's, wo die Völker bereit stehen, sich in jedem Augenblicke zu vernichten, ist wohl nicht um vieles trostreicher. Seien wir übrigens nicht zu anspruchsvoll. Unser Planet ist einer der schlechtest gerathenen, und trotz aller Civilisation kann der Mensch gewisse Instincte drr Wilden ebensowenig vollständig von sich ab« streifen, wie man etwa Pfirsiche auf eiuem Dornbusche findet. ""-------------------------^chdru^ Verstoßen nnö verlassen» Roman von Emile Vlichebourg. (28. Fortsetzung.) «^e» Bei den Besuchen, welche die Marquise oen .^ ^ und Unglücklichen gemacht, hatte sie es gelerm, ^s Physiognomien der Menschen zu lesen und va^ <," deren Charaktere zu schließen. Obwohl ,le ^ ^ höchste Selbstbeherrschung gewöhnt war, war" ^ doch schwer, beim Anblick' dieses Menschen, M» jetzt gegenüberstand, einen Ausruf des 2vi" ^ z>l unterdrücken. Sie beherrschte sich indes lm mit gewohnter Sanftmuth nach seinem Vegey. ^B Er setzte sich ziemlich ungeschickt a"^^ ^.^ welchen sie ihm anwies, und kämpfte Ml'^,., D^ Verlegenheit. Die vornehme Erscheinung der al" ^ schüchterte ihn ein. und er drehte den Hm '"^^, l"" hin und her, ohne die richtigen Worte zu i^ welchen er sein Gespräch beginnen konnte. ^ ftcy Die Marquise wiederholte ihre Frage, aufraffend, stammelte er nun endlich: ^cbter ö «Die Frau Marquise haben eme ^ Sie schwieg und starrte ihn "lw""a"dt ^'^ie «Sie haben dieselbe verloren,» sM ^'c^chw ' wissen nicht, was aus ihr geworden lst, un seit Jahren vergeblich!» . unbewegA Die Marquise verharrte noch »mmer u ^c Dieser Mensch war gekommen, ihr. """^ <,, zu sprechen, dieser Mensch, der ihr e.nen w „el^ lichen Widerwillen einflößte! Der kalte ^ ^ sie auf ihn heftete, steigerte seine Befangen ^aibacher Zeitung Nr. 115. 949 21. Mai 1890. »k ^Majestät der Kaiser haben, wie das «Prager «ocndblatt» meldet, der Feuerwehr in Potschendorf I. und der freiwilligen Feuerwehr in Trantenbach "" fl. zu spenden geruht. ^.^(^attenmord und Selbstmord.) Der Mymllchergehilfe Johann Honner in Wien hat vor-m ss ^^ l""e ^"ttin Theresia mit einem Küchen-. ''" durch fünf Stiche in den Hals, Brust und Unter« ,/,, """det und sich selbst mit einem Schusterkneip ber?/ ^^lhwunden am Halse beigebracht, welchen er a„z "lag. Per achtjährige Sohn der Theresia Honner Lllp/ 7 ^' I°lef Pohojsli, sagte aus, dass die rrn oft Streit gehabt hatten und erst vorgestern eine >Nl5r ?"' "°H ^er s" sich aussöhnten. Die Frau hatte »ebm ^ Prüfung des Geisteszustandes Honners vor-wrw 1 ^^"' H°""er wurde als reizbar, aber sonst 'mal und zurechnungsfähig erkannt, tao^, (Oesterreichischer Stenographen« bau^l kommenden Pfingstsonntage findet in Linz die v upiversammlung des österreichischen (Gabclsberger.) t^ ^"phenbundes (zweiter österreichischer Stenographen-rilck ' ""^ ^eren Tagesordnung wichtige organisato-lluck '""^ UnlerrichtSfragen stehen. Mit derselben ist ^ eme Ausstellung stenographischer Arbeiten der ver< ^'eoensten Art, Lehrmittel ?c. verbunden. Eck»«.^'!^'" abgängiger Schatzmeister.) Der fel^w der Wiener Verlehrsbank Ialob Krön-5w '>' >"t Ansang Mai abgängig. Es begab sich mit ihn, 5 "" ^"te von ungefähr 400.000 st., welche ilber« k ^„er Firmen zum commissionellen Verlause jede?" '"urden, "ach Paris. Seit Ansang Mai sehlte Zeit ?^ "ber sein weiteres Verbleiben, Iu dieser Aö«t ^H^ ""^" uon Kronfeld nicht ein- ^iert^ ^"^ Ober-Ammergau) wird telegra» ^det », Hauptprobe der Passionsspiele gieng voll-überlv'tt"^^" ""^ "'"^^ ""^ bas Auditorium einen anh, senden Eindruck. Es waren circa 3000 Besucher ^"d, darunter allein 500 Engländer, ^llrai^ (bausein stürz in Sarajevo.) Aus slum? l° b'lb berichtet: Am 14. d. M. nachmittags bälid?« Sarajevo ein Theil des alten türkischen Ge> lchei, m?' ^" welchem das Etablissement der «Vosni. Äesih^' untergebracht ist. Mehrere Arbeiter und die 3 i. ^ z"l" Erstaunen der anwesenden Gäste, ^"ln u!"^' ^"^ Schrecken erweckend, auf einen ter„ n,^5. Gourde hier von den nacheilenden Thierwär, bracht, fingen gefangen und in den Käfig zurück- ^it,d^n^°^ und Brandlegung.) In der Geber H»^?'"dka im Koniher Bezirke in Mähren wurde ^iea"°r, .Vvhodil von seiner Gattin und seinem einem Hammer ermordet, worauf die Leiche auf den Dachboden geschleppt und das Haus angezündet wurde. Bei diesem Brande wurden außer jenem noch sechs Häuser eingeäschert; die Leiche ist verkohlt. Die Thäter wurden dem Bezirksgerichte in Konitz eingeliefert. — (Schwimmtour über den Plattensee.) Einige Berliner Sportsfreunde haben dem bekannten un-garischen Sportsmanne Koloman Szekrenyessi ein Wettangebot auf einen großen Betrag für eine Schwimm» tour von Siofok nach Balaton - Füred gemacht, also an jener Stelle des Plattensees, wo er am breitesten ist. Die Berliner Sftortsfreunde verpflichteten sich weiter, den Betrag bei einem königlichen Notar zu hinterlegen. Szelrenyessi wird die Tour über den Plattensee, die er seit Jahren nicht zurücklegte, heuer zum lehtenmale unternehmen und ist geneigt, weitere Wetten entgegenzunehmen. — (Selbstmord eines Cassiers.) Aus Flo« renz wird telegraphiert: Der Cassier der hiesigen Pro» vinzialcasse, Fabrini, erschoss sich in einem Dorfe der Umgebung von Florenz. Der Cassier lässt ein Manco zurück, das eine Million Lire übersteigt. Die Malversalionen datieren von acht Jahren zurück. — (Zweierlei.) Gast: «Herr Wirt, die Wurst riecht!» — Wirt: «Was thut das? Das Veilchen riecht auch!» Trousseau der Erzherzogin Marie Valerie. Wien. 19. Mai. Das Trousseau Ihrer k. und l. Hoheit der Erz« Herzogin Marie Valerie ist das neueste Ereignis am Wiener Modehimmel. Wie bei allen ähnlichen Anlässen im Kaiserhause, ist auch diesmal den vielseitigen Anforderungen der Verhältnisse und des Geschmacks vollauf Rechnung getragen worden. In beiden Hauptstädten der Monarchie wurde von den besten Kräften im gediegensten Geschmack monatelang gearbeitet, und schon gestern hatten wir Gelegenheit, einen Hauftltheil der Ausstattung vollendet zu sehen. In den Ateliers des Hauses G. und E. Spitzer war gestern ein großer Saal angefüllt mit den weißen Schätzen der Wäsche, welche von bewährten Feenhäuden dieser Werkstätten gearbeitet wurde. Die Toiletten werden erst im Juli gemacht, aber schon das Weihzeug erregte die größte Bewunderung der vornehmen Persönlichkeiten, welche Gelegenheit nahmen, es hier in privatester Stille zu besichtigen. Auf den ersten Blick ist an dieser Ausstattung zu erkennen, dass ein persönlicher Geschmack darauf Einfluss genommen. Vor allem fällt es auf, dass außer Weiß fast nur die Farben Blau und Rosa vorkommen, die Lieblingssarben der Erzherzogin, deren Schlafzimmer gleichfalls rosa tapeziert wirb. Ferner bemerkt man durchgehend« eine Tendenz zur Einfachkeit. «So einfach als möglich» war ein Hauptgrunosah; die Erzherzogin ver» bat sich alles Ueberladene, und auch auf «Waschbarkeit, wurde Gewicht gelegt wegen der verschiedenen Garni-sonrn, in denen eventuell diese Wäsche zu waschen sein wird. Um so schwieriger war natürlich die Ausgabe zu lösen, die einfachen decorativen Elemente, die zur Ver< fügung standen, fo zu variieren, dass trotzdem in dem ganzen Trousseau keine Wiederholung vorkommt. D,e weiß in weiß arbeitende Phantasie zeigte sich auch dieser Schwierigkeit gewachsen. Ein Rundgang durch den Saal bot denn auch that-sächlich einen ästhetischen Genuss. Man betrachte etwa diesen Couvrepied, dessen zierliches ornamentales Ranken-werl, einschließlich der ä, jour-Gitter, durchaus mit der Nadel gearbeitet ist. Das rein modellierte Relief dieses Dessins wiederholt sich auf dem umlaufenden Volant mit größter Genauigkeit im kleinen und ebenso an den großen und kleinen Polstern in immer verschiedener Dimen« sion. In der Mitte des Hauptstückes aber prangt ein großes Doppelwappen, vom Hermelinmantel umwallt; es ist in den verschiedensten Arten von Weißstickerei so virtuos ausgeführt, dass es förmlich eine Farbenwirkung macht, das Flockige des Hermelins sogar ist zum Sprechen getroffen. An den kleineren Stücken ist das Wappen ent» sprechend verkleinert. Dann kommen sechs reiche Garnituren mit verschiedenen alten Spitzen (Duchesse, Valen« ciennes, Venise u. s. w.) beseht, dann wieder ein ganzes Bett mit Kornähren und Epheuranlen von zierlichster Ausführung, wobei die starke Anwendung von Gilterwerl auffällt. Die einfacheren Garnituren sind nur mit dem gekrönten Monogramm bezeichnet, überaus niedlich aber ist ihre Decorlerung; die eine ist nur mit kleinen ge» stickten Rosenknospen bestreut, die andere nur mit Fuchsien, die dritte mit Margueriten oder mit Eftheubliittern, aber immer höchst einfach, so verlangte es die Erzherzogin selbst. Gehen wir weiter. An einer Serie von zart gestickten Schleppröcken für große Curroben vorbei gelangen wir zu einer Reihe niedlicher Corsetten ober Frisier» jacken, alle blau oder rosa, in Waschfoulard, mit bretonischen oder Valenciennes-Spitzen garniert, ober in einer originellen Composition von Foulard und Mousselin, welche durch ein «5 ^our» verbunden sind. Auch hier ist jedes Stück anders garniert: das eine mit Jabots, da« andere in Fichu-Form, ein drittes nach Art der spani» schen Jäckchen, bei einigen ist die alte, halboergessene Form des Vorhemdchens hervorgesucht und sehr glücklich wieder angewendet, bei noch anderen besteht der Sattel ganz aus Stickereistreifen und Entredeux von Valenciennes. In der That, es ist Erfindung und Combination in den Dingen. In der Abtheilung der Hemden sehen wir zuerst die Vallhemden für Hofbälle, also für runde Dicollete's; der Achsellah besteht da nur aus einer kleinen schmalen Valenciennes-Spitze; rundherum läuft eine Bordüre und darunter eine sehr zarte Stickerei. Die Taghemden zeichnen sich durch Einsähe von alten Spitzen aus, wie sie das Haus Spitzer jahraus jahrein sammelt; sie sind so gut gewählt, dass sie eigens zu dem Iweck gemacht scheinen. Iur Abwechslung erscheinen da auch Hemden aus far« blgem Vattist, und zwar in allen Farben und Dessins, gestreift, gblümt, getupft u. s. f., immer mit einen, Nand in der entsprechenden Farbe eingezogen und der Rand durchwegs in Jacken ausgeschlungen. Die Nachthemden sind sämmtlich in der Hand genäht, in feinen Säumchen m < Einsätzen, die aus Valenriennes-Spitzen und Stickereien gebildet und mit dem Mousselin beiderseits durch /^our-Gitter verbunden sind. Andere sind bloß in Säumchen genäht, der Kragen als Krause behandelt und als einzige Verzierung eine Kante von Battist verwendet, in die ein ornamentales Dessin .^ jour eingearbeitet ist. Durch alle aber sind lange Bänder in verschiedenen Farben durch« gezogen. Und nun gelangen wir zu den Taschentüchern, mit denen mehrere Tische in vielen Schichten bebeckt sind. Hier darf man füglich behaupten, dass jedes einzelne ^arlll.i?°"" vollends nicht, was er sagen sollte. Die .^ rang »ach Athem und Fassung, «"d ih?N" Sie fort, ich höre Ihnen zu.» sprach sie. ^lden. ^ letzen ihn wieder Herr seiner selbst ^üs <, im -^ Nachschlage. Er war. im Grunde M z, '' leme schlechte Natur, aber ein schwacher. ^ 'NW" " Charakter; wer zuletzt kam, halte bei „ 'Ia°>m>^e sein Freund?. "och h' " wenn er auf mich gehört hätte, so würde 9 a 'E ?«°"l der Welt sein.'. ^ gieiw?'. " "so, auf welche Weise er aus dem gewiss'. ^ elsch«!!' "zählen Sie mir mit aller Ausführlichkeit 'Bernde Ereignis.. «O gern. gnädigste Frau! Ich muss mit der schmerzlichen Mittheilung beginnen, dass Herr Ferand sich mit Schmugglern verbunden halle. Seine Spiel» sucht hatte ihn so weit gebracht, dass er diesen ver« zweifelten Schritt gethan hatte, um Mutter und Kind nicht Hungere sterben zu lassen. Eine Weile gleng alles gut, als aber Ferand das Bewusstsein kam. dass er wieder Geld in der Tasche hatte, da fieng er von neuem zu spielen an, und zwar in solchem Maße, dass es das Missfallen seiner Genossen erregte — ihr Missfallen und ihr Misstranen. In diesem Stande befanden sich die Dinge, als die Schmuggler eines Tages das Einlaufen eines mit bedeutenden Schmuggelwaren be« ladenen Schiffes erwarteten, von dem sie sich großen Gewinn versprachen. Alle Vorkehrungen für die Aus-schiffnng. welche um Mitternacht stattfinden sollte, waren getroffen, als plötzlich die Zollbeamten von der Sache Kenntnis erhielten und sich der ganzen Ladung be« mächtigten. Man beschuldigte Fcrand der Denunciation, und seine bisherigen Genossen verurtheilten ihn zum Tode.» «Und war er wirklich der Anzeiger ^ «Ich glaube es nicht. Ferand wäre einer solchen Handlung nimmer fähig gewesen. Wer die Schändlichkeit begangen, das kam niemals ans Tageslicht. In derselben Stunde, in welcher das Schiff hätte ankom« men sollen, ward Ferand an der Küste von seinen Ge-fährten erdolcht und ins Meer gestürzt. Damit war das Drama seines Lebens abg«schlössen.» «Und wissen Sie, was — was ans der Frau und dem Kinde geworden ist?» kam es zaghaft über die Lippen der Marquise. «Die arme Frau. durch den Tod ihres Gatten ncchezn wahnsinnig, stürzte sich ins Meer!» «Wissen Sie das mit vollster Sicherheit? Man hat den Leichnam nie gefunden!» «Das Meer, Frau Marquise, gibt selten wieder, was sich ihm anvertraut!» Frau von Saulieu hotte dem Sprecher misstrauisch zu. indem sie den Blick unverwandt auf ihn gerichtet hielt. «Sie haben also gewünscht, mit mir zu sprechen, um mir von dem Tode meiner Tochter und jenem Herrn Ferands zu erzählen?, fragte sie mit einer ge-wissen Spannnng. «In erster Linie lag es allerdings in meiner Absicht, davon z« reden, ja!» In die Augen der alten Frau trat plötzlich ein Ausdruck von fieberhafter Nnfregung. «Ah, Sie haben mir auch noch etwas anderes zu sagen?» stieß sie beinahe alhemlos hervor. «Sie redeten von einer wichtigen Mittheilung, welche Sie mir zu machen hätten? Was sollte das bedeuten?» «Wichtig, allerding«, und zwar sehr wichtig.» «Sprechen Sie! Um was handelt es sich?» Der Fremde zögerte secundenlang mit der Ant» wort, wie, um den Effect feiner Worte zu erhöhen. Dann, jedes Wort scharf betonend, sprach er mit Nachdruck: «Es handelt sich — um das Kind Ihrer Tochter!» Ein Schrei entflchr der Marquise. Sie starrte den Mann an, als traute sie ihren Sinnen nicht. Hatte sie recht gehört? Zitternd, mit bebenden Lippen stieß sie hervor: «Reden Sie, um des Himmels willen, irden Sie!» (Fortsetzung folgt.) ttaibacher Zeituna Nr. 115. 950 21. Mai'1890. Stück ein niedliches Kunststück ist. Jede einzelne Arbeiterin hat da ihr Allerbestes geleistet, mehr um die Ehre als um den Lohn. Da gibt es mikroskopische Nadelarbeiten, welche wie graviert oder ciseliert aussehen, ohne dass doch mit den meisten ein prächtiger Eindruck be« zweckt wäre. Es ist schon unterhaltend, die Monogramme allein zu mustern, deren jedes anders entworfen ist. Die reicheren, ganz gestickten und mit breiten Valenciennes besetzten Taschentücher sind nur mit einer Krone bezeichnet, die einfacheren tragen ein Monogramm, das stets in derselben Manier wie die Randstickerei ausgeführt ist. Vald sind es lateinische Cursivbuchstaben, bald gothische oder noch andere, die verschlungen sind, bald sieht man die Buchstaben von «Valerie» in einem Fächer oder einer Muschel vertheilt. Wo das Tuch einen farbigen Rand hat, ist die Namensstickerei in den entsprechenden Farben ausgeführt, und zwar oft in gar künstlerischer Weise, indem zum Beispiel ein blauer Kranz sich um eine Krone schlingt und die rothen Buchstaben des Taufnamens an dem Kranze selbst aufgereiht sind. Diese Compositions machen den Eindruck von richtigen Vignetten und sind mit der äußersten Zierlichkeit ausgeführt. Doch genug. Morgen wird diese ganze Ausstattung in die Hofburg geschafft und dort von den Herstellern fachmännisch gebunden. Donnerstag morgens wird sie von Ihrer Majestät der Kaiserin und während des Tages von den Mitgliedern des Kaiserhauses besichtigt. Von Freitag früh angefangen erhält das Publicum Zutritt gegen Eintrittskarten des Obersthofmeisteramtes. Gleichzeitig werden auch das Silber und der Schmuck ausgestellt. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Nus dem Reichsrathe.) Das Herrenhaus des Reichsralhes hielt gestern seine letzte Sitzung im gegenwärtigen Sessions - Abschnitte. Der Gesetzentwurf, betreffend die galizische Grundentlastungsschuld, veranlasste eine längere Debatte, an welcher sich auch Minister Ritter v. Zalesli betheiligte. Bei der Abstimmung wurde die Vorlage mit großer Majorität angenommen. Die übrigen Gegenstände der Tagesordnung wurden ohne Debatte im Sinne der Eommifsionsanträge erledigt. Hieraus erklärte Minister« Präsident Graf Taaffe den Reichsrath im Allerhöchsten Auftrage für vertagt. — (Zur Entwässerung des Racna« Thales.) Bekanntlich sind die bisherigen Arbeiten zur Entwässerung des Racna«Thales unter Leitung des Landes« Ingenieurs Hräsl? so weit gediehen, dass Ueberschwem-mungen des Thales in bedeutend geringerem Grade einzutreten pflegen. Um jedoch Ueberschwemmungen silr die Zukunft vollkommen vorzubeugen, müssen die begonnenen Arbeiten weitergeführt und vollendet werden. Der lrai« nische Landtag hat in seiner jüngsten Session zu diesem Behufe einen Credit von 2000 fl. votiert unter der Bedingung, dass auch der Staat eine Subvention von 3000 fl. bewillige. Gestern begab sich eine Commission, bestehend aus den Herren Vezirlshauptmann Mahtot, Forstmspections«Adjunct Wilhelm Putick und Landes» Ingenieur Hräsl/, in das Racna«Thal, um die bisherigen Arbeiten in Augenschein zu nehmen und über die Fortsetzung derselben ein Arbeitsprogramm zu ent« werfen. Heute besichtigen die Herren Putick und Hraskx den Ursprung des Gurlflusses. — (Vermählung des Fürsten Alois Liechtenstein.) In der Pfarrkirche zu St. Johann in der Leopoldstadt in Wien hat gestern die Trauung des Prinzen Alois von und zu Liechtenstein mit Frau« lein Johanna von Klin losch stattgefunden. Fürst Alois Liechtenstein, welcher im Alter von 44 Jahren steht, war bekanntlich bis zu Beginn des Sessionsabschnittes der Führer der clericalen Partei im Abgeordnetenhause, hat jedoch sein Mandat vor einigen Monaten niedergelegt. Er war in erster Ehe mit Miss Mary Fox vermählt, welche im December 1878 starb, au« welcher Ehe 4 Töchter entsprangen. Seine jetzige Gattin, eine Tochter des verstorbenen Kunstinduftriellen Klinkosch. war in erster Ehe mit dem Vanldirector Herrn Ottomar Haupt vermählt. Die Ehe wurde jedoch aus canonischen Gründen getrennt, woraus Frau Haupt wieder ihren Mädchennamen annehmen durfte, den sie nunmehr mit dem stolzen Titel einer Fürstin Liechtenstein vertauscht hat. — (Vom Großgallenberge.) Die große Zahl der Freunde unseres beliebten Ausflugspunltes «Großgallenverg» dürfte die Nachricht interessieren, dass daselbst jetzt an der Renovierung des Standplatzes des St. Antonius'Bildes gearbeitet wird, welch letzteres durch eine vom Bildhauer Groselj in Selzach ausgeführte neue Statue ersetzt werden soll, deren Aufstellung noch im Laufe dieser Woche erfolgt. Die Kosten werden theils durch die Vorstehung der Pfarrkirche in Vodice, zu deren Sprengel die Curatie Großgallenberg gehört, theils durch freiwillige Gaben anderer bestritten. Die lirch« liche Feierlichkeit ist auf den nächsten Pfingstmontag fest« gesetzt, und zwar nach folgendem Programm: 8 Uhr erste heil, Messe (für die Pilger), dann zweite heil. Messe (für die Wohlthäter), hierauf feierliche Einweihung der neuen Statue, Predigt und Hochamt (um 10 Uhr), welches der hochw. Herr Propst Dr. Anton Iarc celebrieren wird. — (Der Kapuziner-Orden) hat eine interessante Statistik seines gegenwärtigen Bestandes veröffentlicht. Derselbe besitzt gegenwärtig über die ganze Erde zerstreut 803 Convente, Hospitien und Missionen mit 7881 Mitgliedern und unter seiner Leitung stehen 557.213 Tertiarier. Der Orden ist in 54 Provinzen ge-theilt. In Europa hat er 6 apostolische Vicariate und Präfecturen inne (darunter Constantinopel, Philippoftel und Sofia), je 4 in Asien, 3 in Afrika, 3 in Amerika und 1 auf den Carolinen.Inseln in Oceanien. — (DieObstbaumblüte in Krain) war hinsichtlich der Birnbäume so prächtig, wie schon lange nicht, uno auch die Avselblüte ist außerordentlich günstig. Es ist also zu hoffen, dass das heurige Obstjahr ein sehr ertragreiches sein werde und durch starke Ausfuhr den Ausfall des vorigen Jahres deckt. — (Unglücksfall.) Anlässlich des am 15. d. M. in Strane abgehaltenen Kirchweihfestes wurde unweit der Kirche mit Pöllern geschossen, wobei ein Geschoss beim Laden explodierte, dem Taglöhner Mathias Posega aus Strane drei Finger der rechten Hand abriss und die Besitzerssöhne Lorenz Posega, Jakob Cic und Josef Nlazel verletzte. Lorenz Posega sollte am 16. Mai in das Spital nach Laibach transportiert werden, ist jedoch auf dem Wege nach Adclsberg gestorben. — (Im Curorte Veldes) sind Grnf Kolo-Wrat, Graf Neuhaus und Baron Borne zil längerem Aufenthalte angekommen und im «Hotel Mallner» ab« gestiegen. — (Ein furchtbares Eifersuchtsdrama) ereignete sich vorgestern in der Via San Filippo in Trieft. Der 56jährige Hausmeister Nazario Diro ver« setzte seiner 37 Jahre alten Gattin Marie ans Eifer« sucht sieben Stichwunden mit einem frisch geschliffenen Küchenmesser, worauf er sich den Hals durchschnitt. Die Frau ist ihren Wunden erlegen; an dem Aufkommen des Mörder« wirb gezweifelt. Die Ehcleute hinterlassen einen sechsjährigen Knaben. — (Promotion.) An der Grazer Universität wurde am 16, d. M. Herr Johann Tertnik au« Unterschischka zum Doctor der Philosophie promoviert. — (Verunglückter Bergarbeiter.) Wie aus Cilli geschrieben wird, stürzte am 16, d. M. der Förderer Anton Kozar in Hrastnigg mit einem leeren Hunte in den Tiefbaulustschacht und blieb sofort todt. — («Die N ä u m e und Sträucher des Wal» des.») In botanisch!!! und forstwirtschaftlicher Beziehung ge< schildert von Gustau Hemftel. a, ö. Professor an der l. l. Hoch» schule ilrf Nodencultuv, und Karl Wilhelm, a. ü. Professor an der k.l. Hochschule fi'lr Vodcucultur iu Wiru. Verlast von Ed.Hölzel. Wien und Olmüh. Von diesem wahren Prachtkerle liesst nun die dritte Lieferung vor. Das Erscheinen derselben ist durch die Schwierigkeiten, welche die typographische Herstellung des mit vielen Mbit« düngen versehenen Textes bereitete, einigermaßen verzögert worden ; die Verlagshandlung versichert jedoch, dass nach Behebung dieser Schwierigleiten das Werl nunmehr in regelmäßigen Zeit« abschnitten werde fortgesetzt werden. Diese dritte Lieferung, an Gediegenheit des Textes und Schönheit sowohl der schwarzen in den Text gedruckten, wie der auf chromolithographierten Tafeln beigelegten Illustrationen den beiden ersten Lieferungen durchaus ^ gleichwertig, behandelt die Fichte (?icea ^xcylsli,) aus der fnl' heren Lieferung fortgesetzt in ausführlichster Weise. Jeder Fürst, mann und Waldfreund wird an diesem prächtigen Werle, das wir neuerlich auf das angelegentlichste empfehlen, seine volle Freude haben. Der Preis einer Lieferung zu fl. l-50 ist iu der That ein erstaunlich billiger. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wien. 20. Mai. Ministerpräsident Graf Taaffe begibt sich im Laufe dieser Woche nach Prag behufs Theilnahme an jenen Besprechungen über die Land» tagswahlreform des böhmischen Großgrundbesitzes, welche bei den letzten Wiener Conferenzen in Aussicht genommen worden waren. — Die Inspicierungeu im Brucker Lager durch den Kaiser haben heute begonnen. In der Suite des Kaisers befindet sich auch der deutsche Militärattache' Major Deines und die hier eingetroffene preußische Officiers.Deputation. Die Inspicie» nmg. welche die vollste Zufriedenheit Sr. Majestät des Kaisers fand, dauerte von 6 Uhr früh bis 9'/, Uhr vormittags. Ealzlmrst, 2l). Mai. Bei der heute vorgeliommclu'n Wahl des Erzbischofs durch das Domcapitel wurde Dompropst und Weihbischof Dr. Hallrr gewählt. Prag. 20. Mai. Den Meldllliqeli' der hiesigen Blätter zufolge, musste heute das Militär gegen strei« kende Arbeiter in Pankraz bei Nlnschai! einschrcilen, wobei angeblich fünf Personen getödtet und mehrere verwundet wurden. Budapest, 20. Mai. Bei dem bekamiten Gericht«. Präsidenten des Tisza-Eszlarer Processes. Kornis, bra-chtN verflossene Nacht Räuber ein, sperrn Kurnis und dessen Frau ein und ermordeten einen altcn Verwand» tci, desselben. Kornis lebt in einem Dorfe nächst De< breczin. Hclsillgfors, 20. Mai. Unweit Kaipiais ist eine Pulverfabrik in die Luft geflogen. Fünf Todte. Algier, 20. Mai. An mehreren Punkten Algiers, namentlich in Guelma, kamen Excesse der Araber gege" die Juden vor. ^ ^ Angekommene Fremde. Am 19. Mai. Hotel Stadt Wien. Denl. Reisender; Schwarz, Engel, Haritt und Dörfel, Kaufleute, Wien. — Witscht, l. und l. LieutM°m i. R,, und Hackenbcrger. Stampfen. — Reich, Kaufmann, Varestelep. — Endcr, Beamter. Hamburg. ,^ Hotel Elefant. Koß, Reis.; Weinberger, Parmenter; H'l!"'^ Wols und Herz, Kaufleute, Wien. — Kilcl, Marburg,^ Popper, Kauf»».. Prag, — Galalia, Plauina. - Led"'' Pfarrer, Podsreda. — Preser», Pfarrer, Koprivnica. —Stiege Cilli. — Hirschler, Sissel. — Vcher. Paris. . „.. Gasthof Kaiser von Oesterreich. Schmidt, Kaffcesiedcr, RudM» wert. — KoZelj, Commis, Tüffer. — Spende s- 3°"""' Oberbnrg. . Hotel Siidllllhnhllf. Schulze, Kaufmann, Leipzig. -^ A'^il' Pfarrer, Meidlina.. — Vruclner, Wien.! — Mihelin, Kau,"'.. Wisell. _____ Verstorbene. Den 19, Mai. Johann Mayer, pensionierter Amt'-' dieuer. 5« I., Prtersstrasze Nr. 27, Tuberculose. ^ Deu 20. Mai. Albin Justin. Arbeitcrs'Sohn, ^on. Ziegelstraßc Nr. 41, Eklampsie. Im Sftitale: Den 18. Mai. Sylvester Marusic, Inwohner, 64 ^" Marasmus. — Peter Kmetic, Waise, 10 I., Meteorologische NeobachtUMN in Laibach^ Z z? !W ft W...b „«7^ ^ 7 u. Mg, 734 ij , 21-0 NO.Mäch ' heiter ,. ^ 20. 2 . N. 7'l4 1 24-2 SW. mäßig heiter "" 9 . A. 734 7 17 4 SW. schwach j heiler ! Tag heiter, hcisz, windig. — Das Tagesmittcl der Tewp ratur 20 9" um 60" über dem Normale. ^ Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. Gegen den Tod ist keiu Kraut gewachsen, ^ aber mancher Angriff von Freund Hciu wird s^s"'^:„est> geschlagen von einem widerstandsfähigen Körper, von e ^ Organismus, der sich in einem guten Ernährungszustand^ findet. Was lann aber dem nicht regelrecht arbeitende« ^. dauuugsapparate besseres geboten werden, als lileichsa'N,-^ verdautes, d. h. gelöstes Fleisch, wie es das Kein»«^ > Fleisch-Pepto» darstellt. Mil Freude» haben die HailsP >M eiuem Präparat Thilr uud Thor geöffnet, welches stH ^h seinen ernährenden Eigenschaften durch leichte Verdaulich'" ^ vorzüglichen Geschmack auszeichnet, und mit Freude» ergrc,^ Hausfrau die Gelegenheit, ihre Suppen, Saucen u. > >^ ,^ü allein iu ihrem (Geschmack, sondern auch in Vezug an! ^ Nährwert zu verbessern. (^> !----'—5^^vM^ l)«8l,:!, lli Ilorvnria^nu. ^, 6or XarlnkaclLr un<1 amleren vätllil-<:ul-un « ^. Il»>okour nac:I, lienneilicm xom surt^cise^lon ^ Wtter1l.ll.6MMM'lM Masistal, 1 :75000. Preis per Vlatt 50 lr., w Lasche"'" auf Leinwand gespannt 80 lc. ^l,M 3a. ". klämllM im eigenen und im Namen aller Veiwanol'''',^^ > höchst betrübende Nachricht von dem H"'" ^,„ > ihres iunigstgeliebtrn und unvergesslichcn > Herrn > Franz Mutereggrr Chemikers « , welcher heute um halb 11 Uhr vorm'U''^ ^'„^ > langen und schwere» Leiden in sei»"» -'"' > jähre selig im Herrn entschlafen ist- ».Gliche»"" ! Die irdische Hülle des theure» ^^' M- > wird Donnerstag, den 22. d. M-, »>" >' "^iaeN l mittags auf dem ssriedhofe zu Assling z>" Ruhe bestattet werden. I Assling am 20. Mai 1«W. 951 Course an der Wiener Börse vom 20. Mai 1890. «°«^ oMenen 1°«^°«. Geld Wore vtllllts-Anlehen. 'H'r'tt«."^'' ^'"e w Noten 89 45 «9 f.5 >»e»el k.,''""""l!!,c . «50 fi. ,81-5!» 18« Kl, '«^ei . ' W'«s,4«i N.««..,' ,^mftel IN!» fl. 144 - 144-H0 ^»Tllm ^ . ' 5" fl' ,8,50,88 50 ° °" ^l>r. blWss, , , l49'b",l>(i'!>c> ^wV.°'^"'"' s'"'"'"! , li0 45 1I<>«5 «°la'lb° p^ "°^' w Silber . ,i8 - l2N- l>!«"7 "^" <" Silber „5 50 _-- "'"^"Emlss, l«»4 z,7- 87-75 !», ^°' "'" ^OO N. «, U. ,87'?ü,8»L!. ^" '°>^'« l!w ,1, lL?'-!,«? ÜU Veld Narr Grundentl.-Ot>lilllltioncn (für 1N0 fl, CM.), 5°/« «llK,llche...... >04'5N l»b 80 5°/n mährische...... ll»9 KN —'— 5°/„ Krain und Küstenland . . — — — — 5°/^ nledelWerrelchische , , . ic»8-. —'— 5"/„ steirische...... —-.- .->— b"/„ lroatiscks und s!al>o»!lche . - ö",„ lemesci ittanai , , , , -.-^. — >— b"/n uügaiüche...... 8S-jN »» 7U Andere össcntl. Anlehen. Donau-Neg.'Lose b"/^ l<»0 fl, , ,2»-— , b. Gtad»utm, Wien ,47 z,; 14? 7». Vörlenliau ttnlths» uerlo«, 5°/„ »g hg 39 5» Pfandbriefe (für lU<> fi.), Vobencr. »llg. «st, 4°/« «. . , «l« 75 N? 75 dti>. » 4>/,°/l> . . , ll» 50 —'-. bto. » 4°/^ . , . 38-85 »8'85 dt°. Präm. Lchuldverlchr. «°/„ l08 50 lv3 — 0eN. Hypothelenbanl lUj. b0°/, l0l »t» «0« 25 l)lst.'UN8. Vnnf verl, 4'/,°/» - lni — lUl bo betto » 4°/„ . . ll»« 20 «00 »" bettn üNjühr, » 4°/„ , u>n 20 lUl» 8<» Prlorltats-Obliglliiouen «>>r lcw fl.), sterbinande Nordbahn l» l0l l0 «»»aXzilchc ttnrl ^»dwig iUahn «tm, lu«! »>»> si, K, 4>,i'V« . 100 — lNU 0l> «elb w°« Ossterr, Nordweftbahn , , . lo? 5« l08 — Twatsbahn.......l3e-5l> — — Eüdbahn it 8°/^.....lk«'40 l>>3 — ' i^ 5°/„.....,»N75 l«l bN Un«..««,l«z, Uadn.....»0« 80 — — Diverse Lose (per Vllllt), llrrbttlvft l00 fi..... 184«, ,85 5" «llarwllo!? 4<» fl...... 5U — ü8'75 4",' DonaüDllmpNch. llw fl. , __-_ l8N?!^ Laikachsr Präm,°«nlel,. ««> fl. zz-50 «8 — Osrnsl iiose 4« fl..... _ ^ «2 .. Plllfil, Uo!r 4« fl...... 57-__ 58,^ NotlirnKleu,. »ft. «rf. ».. lvfi, <».. ,9-5» Nudoipl, «ose ,l, fl..... «..,._ Li) by Ealm-L°,> 40 fi...... ß2 ,^. ß, 7z Ll.-«enoi«-L°st 40 ft, , , , gz.^ «25,, WllldNein°L°!f »0 fl..... »«,^„ 40 5<» Windüch^rähLole i»> fl, , . ^ z„ 5«^ «ew.-Kch, d,»°/„Prüm,'Tchulb. verfch d, Viidencreditanstalt ,7— ,8 — vanl. Actlen «nglo-Ocst.VanlziW st. «!>"/,». izz zz l5l 7l> Vlliilvrlfi,,, Wiener U>. ll»fl,,8l,3 — »"8 »0 Creditbanl, NU», ung, lil«> fi, . »4^'—»4b k>u Dcpoiltriibllnl, Vlllg, <«0U fl, . 0 — Wrmüpts Gel,,Ä>dröst, 50« st. , 58» — b»? — ». »5°/„!I. SS— 7l Lünberbllnl, »st, »<«» fi, «, . . ««6 2!> »28 ?i 0esterr,5unnar, Van! NU0 fl. . 96!'— 3«z — Unlonbanl L<»0 fl...... »44 50 »45'— «erlehr«b<,nl, «ll«, «40 fl. . «59 b0 leo — Actlcn von Transport« Unternehmungen. lftsl Etllll), Nlbrecht-Vllhn »00 fl. Silber . «5 »5 e« Lü «lfölb-ffiuman. Vahn »W fl. V. »08 b» li<»4 — Vshm. Nordbahn iül> fl. , , . „»5 — «,« — . Westbal,,! u«> fi.. , . 34>i — »4» — Vulchtiehraber As, bW st, «Vl. l,45 U55 dt°. slit, U ) »0U ss. . «z — l3i — Donau' Dampfschiffiabr»» Ve1.> Oesterr. 500 fl, «zrrnow. ^ Iasfy ° Eifen» bahn-«efellfch, »lx> fi. E, . . »3l 80 88» - Lll>yb,l>st.'UNg.,!crleft50<)fi.8 70 dt°, (lit, U,) »0U fi, E, , . »»7 2!>^»7 7!» Prag-Huier «tisrnb. lbl) fl. sllb, 78 5U^ 79 .>><' Etaatseilrnbahn ^00 fi. Silber 224 »5»l!4 ?!, Küdbahn li<»l» ss. Silber , , , l»8 — lL9 l»<» Süd Älort>d,«erb,-Ä,WUst,llM, l?5 ?z!»7«> 75 !ill!!lwlly«k<.,Wl.,,70ft,0. W. »»» —L24 . » ueue wr,, PrlorltHt«. «clien lW st...... 87 lU 88 — Un<,.'«»llz. «lisenb. »0l> ss. Silber l <.»e ? 5 I!»7 - w»le Ung, Nllrbllstbahn »OU ff Silber 137 75 «98 — Unu,Wellb,(N»ab.Vr,,»»!» fl...... -.-— — — Ettenbah»w,«li«ihg,, erste, 80 ss. 96 50 «8 75 ««lbemühl», Papiers u. V.-«, !i!i - 5» — Uiesinger Brauerei 100 fl, . . 98 — 33 50 Wmilai! Gesell., öNerr.-alpine l<» >>0 I0ü — Präger «ilen'I»b,.«ef. »»« fi. ,!«8l! — ,»z — Valllo»Tari, Steixlohlen »0 fi, 445 — 449 — «Vchieglmuhl», Püpierf, l»l»n fl. .^ — ,»» ^ »LtetMrmühl»,Papiers,u.V-V, l»8 75 «30 — Irtfailer jf2hlcnw Hes, 70 fi. . z»6 7b 137--. Wllffenf,°G,,Oeft, fl......... 88'75 S3«< Lir. Bllugejelllchoft 100 fl. . . ?«z(, 7, ^<> MencrbergtrZ