„Mheit, Pilbiig str All«." MMM Miiz. Str. 4». Mittwoch, AprU I««S. H». Jahrgang e»e„Marburger 3ell»»a" erscheint jeden Sonntati. Mittwoch »nd j^reita»,. Preise — für Marburg: ganzjährig «fl., halbjährig »fl.. vierteljährig Ist. sokr: farSusteNung ins Hans monatlich 1^0 rr. — mit Postversendnng: gtrnzjährig 8 fl., t»a1bjähriq 4 fl., vierteljälirig Ä fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile ivirv bei einmaliger itinschaltnna mit ll), beizweuntUlger mit 1'». bei dreimaliger mit :!0 kr. berechnet, wozu sitr iedcAmalt^^e Linschaltnng 59 kr. Inseraten-Stempel,;ct>ül»rkommen. Zur einschichte lies Tai^c»;. Die Regierunspartei versichert, daß die O.setze über Ehe und Lchult und das fonfrssionellt Gci K ohne Rticksiitl aus die lunzzen mit Rou» die kaiserliche Gtneljmitiung crl)allcn lvcrdcn; j.k'och scheint die Gcn,limiAUNg nnr allen drki V.irp^n zugl ich zu Tlttil iveiden sotten. Ast dieje Vermuthnng rtchli.; jo ditNte bis zur Bollzlkl)t>ng immerhin nocl» einige Zeit vrrslrricht». da da» fonfefftonelle Vcsch noch im Bo'hose des Herrenhaus» ivaitct und dul.ll»sl vor.inssichtlich ubgtändcrt werden wird, aljo im Abgeordn,t ttlunise nochMtilS ztir T^eiliandlitug ge. langen muß. Hoff ntlich ivild das H rrcuh^ us Ntlt» dic S.iche ,in iveilig etlsertiger betreiben. In Böhmen daucit die Bttv guNt, gtften die li'antra,stett iZrtö Hungen der Steuiin uugeichlvächl sort. jedoch ist von einer Sleuliv rtvei-gerunA t'jne Rede. Die kleinen Leuie in Städtm und auf dem L'Nide liesinden sich ohnehin tnit iliren Lltuelbkiliägen im Rückslande. und eine Steuerverweigerung dieser kleinen Leule lvürde daher auf die Ebbe in den ÄaatökasI,« keinen eiheblichen Einftnß nehmen. Daß ober die reichen Leute, und insbesondere der Hvchadel. eine Slenervelweij^crung bezivecken. wird Niemand glauben. Dle Steuervenveigerung würde zit hoch zu stehen fommni. und nach den Tausenden, die er für den P tcr»pf.nnig geliefert, ist nicht zu ertvarten. daß der Hocha^'^el sich den koslspiclij^ei« Sieuerezekutionku aussehen we»de. Es bliebe aljo nur die Üüilltltl. fss übrig, lvelche aber schließlich isolirt sich ziveimal besinnen ivnrde. brvor sie sich zur Stenerveiweigeruug eulschlteßcn könnte. CS kann demnach von einer planmäßigen StcuetverweiAelung gar kki»»e Rede sein. (S sährlichrr bleibt aber tas Wachsen der Steuerunf»ihigkelt der kleinen LkNte und der Vilttelklaffe. Berichte auS Rom besiätigeu. daß der Koinmandant der En-gtlsburg. wenn auch nicht in die KerkerzeU,n derselben, so doch in Arresi geschickt wurde. Neber die Veranlaffung dazu gibt es verschitdt»<. mitunter ettvas abenteuerliche Gerüchte. Aach dem einen »vSreu Lstiziere der italie. uischen Armee als Pilgrime verkleidet in die Festung gelassen »voiden. um die Pläne derselben auszumhmeu; nach einer anderu war es Garibaldi se bi». Auf der Vifenkahn. >ßm Verfasser »er „Ueuen deutschen Zeitbilder/^ (!. Kortsepung.) Hertel glaubte, als er dem Schlummer nicht serner tvidersland. seinen Schatz unter einem dreisachen sicheren Schutze. Wer i!jn finden »voltle. mußte ihm zutist die gekreuzten Arme auseinander winden dann den Rott ausknöpfen, und endlich die festrn Näthe trennen, mit lvrlchen die Brieftasche eingenäht lvar. Das Alles konnte rr sich kaum ittö»ilich denken. Ulhne t^aß er dabei aufwachen müßte. Dozu kam. daß er den einzigen Menschen, der rnit ihm in dem Koupit ivar. uns der zudtin ein vollkommen unverdächlig's Acußere hatle. sür sest schlafend h.iltcn innfite. und daß eilt anderes lebendrs Wesen lvahrend der Kah»t gar nicht zu ihm einstei^^en konnte. Eben so tv nig konnte überdies der Freindc neben ihm aussteigen, bevor der Zug aus der nächsten Station hielt; bei dem Halte« aus einer Stat>on entsieht aber sosort !o viel Veränderung und Geräusch, daß auch der festeste Schlaf dadurch unterbrochen iverden mußte; dann lvar auch sür den schlimmstcn F ll der Verlust der Vri.stischt da» Erste, tvns bemerkt wert^en mußte, und zzvar zu einer Lcit. lvo der Dieb noch keinen Schritt weit sich halte enlsernrn können. Hertel tvar eingeschlasen. fest tingeschlafrn; er konnte, als^r elwachte, sich keiner Etörunz^. keiner Untesbrechunjl. nicht einmal der geijngst n Unruhe erinnern, keines Gefühls lvie auch uur von irgend einer noch so leisen Berührung. Cr erwacht», wovon, wußte er nicht: aber er Hörle tn der Nähe Vknschenstitnmcn duichcinant'rr sprechen ; er fühlte, daß der Zug langsatnrr ging, etlva als w nn er gleich darauf anhallen »verde. Die erste Bewegung de» Rtisenden ivar. aus dem Kvlipvfenster zu blicken, an dem er saß. Der Zug ivar auf dem Stationshose nngclangt. er tvar lm Begriff zu halten; an dein Haltplatze standen virle Leute, die ihn erlvartetlN. namentlich eine' Menge Rekrulen. l^ie iveit,r befördert werden sollten; sie sprachen vielsach und laut mit einander. Du' R iirnd-tvandte sich in dc>S Innere des KoupeS zurück und in diesem Auj^cn- der als demüthiger Romfahrer mit lkutte und Stab die päpstliche Beste ausgekundschaftet. Dic Beziehungen zwischen Paris und Rom sollen, wie ein Pariser Schreiben meldet, in diesem Augenblicke nicht eben die srcnl.diichst n sein. Die Kurie pocht darauf, daß t!as Kaiserthum für die nächstktt W'chlen ihres Ginflusses in hohem Grade bedürftig sein werde, uud will daher von Zng staudnissen. lvie man sie ihr für Italien abverlangt. ni.btS bör»n. Das Tagescreigniß in England ist die Reise des Prinzen von Wales nach Irland. Bon den englischen Blättern wird diese Reise deS Ttirvnerben in sehr Verschiedenem Sinne beurtbeilt. Es wird dargethan. lvie selbst heute dic Krone eine einflußreiche Gewalt sei. und der einzelne Regent entschieden die Macht besitze, seiner Regiernngs' ;kit de« Stempel s iner Persönlichkeit aufzudrücken. Bon der andern Seite f'elilt es alleroin,^» nicht an m,hr demokratischen Besprechungen über die Wichten und Obliegenheiten, tvelche Fürsten ivie andern Beamten jeden RangrS obliegen. A«r Stoerfrage. Marburg. 2l. April. Oesterreichs Mißges-I^ick bei der Ordnung des Staatshaushaltes war bisher, daß »vir immer noch mit einem Voranschläge im Rückstand uns befinden — d^ß bci der Entwerfung desfelben nicht die Tinnahmtn. so»' dern die Ausgaben zu Ginnd? gelegt tverden Hätten «vir die rechte Ordnung im Staatsleben, so müßte sich die Reichsvertrltun,,. oder ivenigstens die Regierung bereits mit dem Bora»-schlage für das kommende Jahr beschästigen z so aber dürfte wohl die Hälfte des laufenden Jahres dahingehen, ehe nur der Boranschlag für 1868 zum Geketz geworden. Die Frage, ivelche jetzt die erste des Tages bildet, ist die Vedeck»>g des AbgtNiges. Das Tchicksaal der Vermögenssteuer laßt sich mit Ge« wißheit voraussehen. Die Bertheidiger derselben entgegnen mit vol» lem Rechte: „Ablehuen sei Nicht schlver — nßacht einen besseren Bor- blicke merkte er erst, daß er allein ivar. Der Fremde, der in R. z« ihm eingestiegen, war mit Sack und Pack verschwunden. H rtel e» bleichte Er griff nach seiner Brust, nach seiner Brieftasche. Sie war fort. Er fühlte sein Herz nicht mehr schlagen, und griff noch einmal nach der St,lle. tvo die Brieftasche, wo die z'vanzigtausend Thaler lein mußten. Sein Rock stand offen, alle Knöpse waren aufgeknöpft, llnler dem offenkm Rocke fühlte er nur eitle leere Stelle und ein paar lose Fäden, tnit denen die Brieftasche eingenäht geivesen tvar. Der Fremde >l'ar fort; der Zug bewegte sich noch und konnte während der Zeit, daß Hntel geschlafen hatte, nicht einmal auf eine Sekunde ange-halten l)aben. Der Unglückliche fühlte s in Herz lvieder schlagen; das ^^^lnl drang ihm getvaltsam zum Kopfe; aber ein^s klaren Gedankens war er nicht mächtig. Der Zug liielt; die Schasfner und Wärter spr^'ugeu an die Schlage der Koupös. riss.n lle auf . und riefen ihr: „Station K., fünfzehn Minuten Aufenkhalt!" In den jungen Kaufmann kehrte das Bewußtsein zurück. „Wärtcr". rief er dem Beamten zu. der seinen Schlag öffnete, „hat der Zttg u«t rivrgS seit R. angehalten?" ..Nein, mein Herr. Aber was ist Ihnen? Sie sehen ja aus. wie eine Leiche." „Der Zug hat nicht g hallen. Wärter? Sie waren imtner dabei?" ..Immer, mein Herr. Sie müssen sich erinnern. Ich forderte Ihnen in R. das Billet ab; ich ließ dort den zweiten Paffagier zu Ihnen ein." „Dieser z'veite P'ssagier. Wärter „Er ist nicht mehr da. — Teufel — er kann noch nicht ausge« stiegen sein. Der Zug hält ja erst tN diesem Augenblicke. Wo ist er gcblirben?" ..Ich bin verloren," rief Hertel, dem jetzt kein Zweifel mehr darüber sein konnte, daß die zwanzigtausend Thaler in der That verloren waren. Er erj^älilte. »ras ilim begegnet war. Der Marter tiatte den Zug von R. nach K. begleitet, speziell auch den Waggon beaussichtigt. in welchem Hertel mit dem verschtvnndenen Fremden gefahren lvtir. Er hatte seinen Sitz oben auf dem Waggon schlag!" Die besten Vorschläge kommen ant dem Lolte selbst. Einfach wie die Wahrheit, und entschieden, wie sichs für Männer ziemt. lantkt die Erklärung, die neulich eine Bolksversamntlung in Kremö abgkgrben. Äuch wir suhlen uns gedrungen. auS gattZkt Zeele dli^nftimmen. Wie eS bei mancher Gilrgeichcit grschrhr». jagcu wir auch H ute: Regelt den HunS-halt dtß Staates nach den Grundsap n. wcichc tie Wisseuichast aujtzeftcllt und die ErfahkUNj; in den s eitsten. wirthjchufkljch blühendsten Äaaten bewährt. Seid nicht cllein zissernie.pige Aie^bncr. seid Staatsmänner: lt^bt den Zweck des Staates nicht au» dcn Aut^cn -- bringt die Wicht des Ltaatsgenoisen in Anschlag, nur fizr die wirtlichen Bedürsnisse deS Gemeinwesens beitragen zu muffen — briNtt! in Anschißt, das Rechl der Pftichtit;en. nur nach ihr.n Kraslen dikie ?i^eiträ^;e zu leiste«. Beschließt nur eine Steuer, die reine Berniö.enS- uud (Zinkommensleuer — erhöht den Satz derstlbin nach der G-^öpt dkS Permögcns und des Ein-kommens. Eine solche Steuer trifft jedin Pflichligin nach seinem Berhältnih. Diese Gleichheit vor dem Äeseßk ist abrr nul cine Form und «vir verlangen vom Staate nicht dlese allein wir fordern Gerechtigkeit: dic Ansprüche des Staates an seine Bürger dürfcn nicht die Anspriiche derselben an das Leben beeinträchtigt«. Die Ltaatöbürger wollen nicht alle gleich gedrückt sein, wollen nicht unter ter Lt.ui;»bürde liliegen — auch die reine Vermögens- unk» öintommenstcuer muß erschwinglich sein. Dies, gordernng läßt sich aber nur ctsüllen durch volsöthümliche Staatsunrich-lnngen, namentlich durch die Skll»llv-rwaltuttg des Bolkes auch im Be-zirt und im Lande vor Allem aber tu ch die Aushebung des stehenden Heeres und durch die Sinsührunti dcr Volkswehr. Gemischte Nachrichte«. (er Lug hatte seit R. keine Slknnde angel)alttnkun Mensch war gesehen worden, der vou dem Zuge sich entfernt hätte. Mehrere hatte» dagegen den Fremden mit dem großen schwarzen Barte und in dem grauen Etanbmantel in das Koupv zu Hertel einsteigen sehen. Bon den Alei-senden wußte gleichfalls Keiner eine Auskalist zii erthcilen. Von dem Inspektor des Vahnhoss zu K. ivnrden sofort sammtliche Waggons einer Recherche uulerworsen. unter Znzikhttnj', dcr auf dem Balinhofe fnngiren-den Geusd'armkN ivurde eine geiiaue Ä-^Iustcrung all»r Reisenden des Zuges und aller anderen, auf dem Bahnhofe anzutreffenden Personen veranstaltet; »S tvar nicht» zn rrmilteln. tvas über das Geischwinden de» Diebes Hütte Ausklüiung gtbkn od«r ans steren sogar einzelne Kummern; setu Geschästsnotizbuch halte sciue Angaben bestätigt. Diese stimmten anch mit den Notizen, die B. Mir in der Eile noch mit-gettebeu hatte. Durch Vernehmung der Eisenbahnbeamten tvar festgestellt, daß der von Hertel beschriebene Mensch iu R. zu ihm in das Koup« gestiegen nnd bei der Aiiknnst des Zuges in K. nicht mebr da geivesen. auch nir-geiids anderswo ansfindig gemacht tvorden jii; daß ferner der Zug unter-weg» kein einzig'» Mal angehalten o?er langsamer als ^eivöhnlich gefahren chabe; eirdlich. daß nach der übereinstimmenden Attssage aller Beamten. ivelche den Zug begleitet, während der Fahrt Niemand den Zng verlaffkn habe, oder ihn nur habe verlassen können, indem, ivenn dies ivirklich geschehen sei. nothwendig ivenizstens Einer der Beamten es habe gewahren müssen. Das Verschwinden des Diebes war also anch hierirach unerklärlich geblieben. Zum tteberflup war sofort eine Lokomotive von 4 S5 fi . falls er zwischen 15 «ud 20 IahltN. und 5. 10 fi.. falls er über SO Ilihre in Wien anWg ist. AuslSndtr zahle» daß Doppelte. Der Gemeinderath behält sich vor. in btsonders berückilchtitlungi>würdigcn Fällen die Taxe nachzusehen. — Zur Giltigte>t dieser Beschlüsse ist ein Landesgeseß nothivendist (Rekrutiru » g.) Die Volbereitungeu sür die Rrtruliruilg des Jahres 186S sind läntlft getrossen worden, aber bis zur Stunde weiß man selbst in de» hiezu berusrne» Kr,isen noch nicht, wann dieselbe stttt-finden soll. Der Reichsrath ha» die Zisser d-< Aontint^ents zu bestimmen. Wenn daher dos Haus der Abgeordnktrn j.tzt diese B stimmnnt, nach d^ noch giltigen Heereser^nzungS«Gesetze vom Äahre 1858 in Anqrlfs nimmt, so gehen die Pfingstskiertage Vorüber, bevor die Rekruiiruns, skibn beginnen kann. Sollte aber vorerst noch das neue Welirgestß in BtnUhung kommen und sollte diese höchst wichtiilc. in alle Berhültniffe der Vevölferung so tief eingreifende Fr.ige noch so schuill in beiden holien Häusern erledigt werden, so kann es geschehen, daß die Rekrutirnng sür das Jahr 1868 gerade in die EkNtezeit sällt. während welcher die Durchsührung dikser Maßregel nlcht nur den ^^ehörden ielbst ungeheure Schivierigteileu b,reilvendig-keit. in Betreff der Zinskrenzer eine Versammlung der Betheiligten einzu-berufen, um den Willen derselben kennen zu lernen und im Landtage zur Geltung brin.,en zu können, wenn der bezügliche Entwurf zur Ver-handiung kommt — Veise Antiäge wurden zum Beschluß erhoben — Herr Dr. Radey tl)lilte mit. daß in Eill» eine Versammlung von Ge« ichSstsleuten stattgefunden, um üb.r die Errichtung einer Handels- und Geiverbekammer an letzterem Orte zu verhandeln. Der Redner erblickte »n diesem Bestreben einen Beweiß mehr sür die Rothlvendigkiit einer b sonderen untelfteieimürkischen Handels« und Gewerbekammer; von je mehr Städten des UnteilandeS eine solche gefordert »verde, desto eher finde die Notlil»>endi,,knt Anelkenituug. Marburg habe jedoch die Konknr« li-nz nicht zu scheuen und es se» das Verdienst des politisch-volkswirth-schaftlicheu Vcreius. die Frage angeregt zu h ,ben. Herr Füger von Recht-born betonte gleichfalls die Wichtit^keit der Sache und beda»>erte nur, daß ftiue frühcr.!» Zusatzanträge nicht angenommen worden. Die Zahl der Mitglieder beläuft sich auf 136. (S t e»e r m ä r k i s ch es Sängersest) Am Sonntag wurde vo»ii Ausschüsse des steiermäikischen Sängerbundes und von dem hiesigen Festausschuß das Programm des Sängersestes vereinbart. Der Entiourf des Programms, »vie der Festansschuß denselben ausgearbeitet, ward an-genoinmen mit der Abände,ung. daß mit dem gemeinschaftlichen Mahle am zweiten Tage (7. Sepleniber) daß Fest seinen Schlnß findet und die Bnl'dessitzuttg an diesem Tage vor dem Mahle abgehalten wird. Es wurde btschlossen. Ehreilgäste einzuladen und die Direktion der Südbahn zu «rsnchen. die Zeit für die Benützung ermäßigter Fahrpreise auf süns Za.^e auszudcltnen. Die Fahnen. Wappen und Sängerzeichen, »velche für das erste Uiindtss.st um den Betrag von 1200 fl angekauft und dem Männergrs»ngve,ein in Graz zur Aufbeivahruug ütiergeben worden, stehen dttn Festausschuß zur Vtrsügung. — Herr Eduard Ianschitz erklärte, daß er alle Drucksachen fi»? das Fest nnentgeltlich liefere. Am Schluß der Vethandlnngen dankte der Obmann des Bundesausschnsses. Herr Kammer-tanser. dem Fest 'nsschuß in herzlichen Worten sür seine Bemühungen: eö sei eine Lebensbedingung für de« steirischen Sängerbund, daß dieses g.st gelinge und er hege die beste Hoffnung. — Um 1 Uhr Nachmittag versammelte« sich die Mitglieder des Bnudesansschusses ^err Kammer-lander, und die Herren: Dr. Blodig. Schriftführer, Dr. Hofer, Dr. Schwärzt (aus Graz). Dr. Leitmaier (aus Cllli) und die Mitglieder des Festausschusses »m Kasino zu einem gemeinschasttichen Mahle. Der Obmann des Fsstansschuffes. Herr Dr. Ferd Duchatsch brachte den ersten Trinkspruch aus auf den Sängerbund und die Mitglieder des Bundes-ausfchufscs. worauf der Buudesivahlspruch gesungen »vurde. Herr Kammer-lander dankte und sprach wiederholt seine Uebrrzeuguug aus. das Fest werde g'lingen ; »vas er in Marbnrg gesehen und gehört, rechtfertige diese Zuverficht. Der Redner schloß mit einem Hoch aus die Sänger in Marburg. Herr Dr. Blodig leerte sein Glas auf daß Gedeihen des Männergesangvereins in Aiarburg. d-r ein w.,ckerer Hort des deutschen Liedes die Sache, die der Verein Verficht, sei eine echte Bolkssache. Hierauf ivurde der Wahlspruch Zuiu Teus.l, Mensch, wenn Du mich hier verwundert ansiehst und gar das Gesicht der sittlichen Entrüstung aussetzest, wofür gibt es denn eine Polijti? Also — ich durchsuchte Alles. Schrank. Kommode. Ofen. Bett, die Ritzen zwischen den Dielen. Ich fand nichts, keine Brieftasche, keinen Kassenschein, keine Banknote. Der Reisesack des juugen ManneS stand offen im Zimmer; ich nahm den Inhalt Stück sür Stück heraus; nahm j«des Stück aus-einander. Vergeblich. Der Reisekoffer war noch da Er »var verschlossen. Der Schlüssel t»>ar nicht da Aber was »väre die Welt ohne eine gute Polizei? Und w:e könnte es eit»e gute Polizei gebe» ohne Nachschlüssel? Ich schlost den Koffer aus. durchsuchte ihn. wie alles A»»dere. noch sorg-faltig'r. noch genauer. Ich fand nichts, iveder eine unmittelbare, noch 'ine mitt lbare Lpur. die auf den Verdacht Hütte bi»»le»ten können, daß Hertel den Dicbst.»t)l vorgespiegelt, daß er das Geld seinem Herrn m»ter-»chlagen Hube. Auch seine Korrespondenz, die ich g nau durchsah, ergab »»ichts. Es tvaren nnr Bliese seines Prinzipals da. die blos Geschäft» liches betrasei». Ul»d auß rdem nur ein Brief seiner Mnlt-r. die ilim zu seinem G burtstage Glück geivünsctzt. ihm aber ionst nichts von Inlereffe geschrieben l»atte. Der Ton des Briefes zeugte von einem schönen Ver-t)ältnisse zlvischen Mutter ui»d Sohn. Ich beendete meine Untersuchung mit der Beruhigung — zum Teu-s^l, wieder dieser verwunderte Blick! Ich sollte wohl di^ Unruhe der Scham oder gar hestige Gewissrnsbiffe verspüren; und im Ernst, der Polizeibeamte muß niin einmal über Manches stch hinwegsetzen, und er vors es. ja er muß es. wenn es zu einem guten Zwecke geschieht, und die Mittel nicht an sich veuverflich sind. Eine Durchsuchung fremder Papiere aber machen unter ähnliche« Umständen manche Gesetze und. wo nicht geradezu die Gksetze. manche beamtliche Instruktionen sogar zur Pflicht. Ich schloß meine Untersuchung mit der Beruhigmig der von Neuen» bestärkten Ueberzeugung. daßHeriel »virklich bestohlen iei. und daß ich es mit einem sehr ordentlichen, seinem Herrn treu ergebeneu redlichen jungen Mann zu thun habe. ^Fortsetzung folgt.) »sms Mä»»erg«langvtr,iaz gesuuge». und eia Aestgrut. welchen HerrlAuf dem Rückwege wmben KSrntnerliedtk oesungtn; am Orte, vß daß Laro» Rast (Ferdinaad Hilarius) gedichtet, von diesem selbst vos^^ttragen und von Herr« Dr. Aerd. Duchatsäi untu di, Mahl,;knossri, v,rtli,ilt. Herr Dr. LeilMl^itr hielt einc Rtd, ub r Lmit^er und Dichter, die aui Vtrschicdfnen WegtU n.ch dem ttlei^cn ^ii le strebe» und bralite «in «Hoch dem wackeren Dichtcr dts Ncich dem El»ort: „Wohin Mit der grtud?" gedachte Herr R.,UIeh!tr Ltoppcr der Berdieuste. wclchr sich, der Männergej ngvernn in Graz uiu d c Pflege des deutscht» Liedcs und um die Gründung drS stli.ruiiiififchrn Äangerbundes erworben Dem Hoch auf das Vedeihen dieses Vcreius wurde stürmisch zug< jubelt Der Chormeifter des Marburgcr Ges.,Nt,v.rein^. H.rr Bravu, erntete für sein ausgezeichnetes Cpiel aus dem gort^pituw allgemeinen, rnnschenden Beifall, dann wurd'N die ö!.ört: ..Ptiu « auf dei Alm" und di, „Quadrill«" von Engelsberg mit wahrliait künstlerischer Vollendung und i» gehobenster Seelenstimmung vorgetra.zen. Herr Baron R.rst ttzachte ein „Hoch dem ltünstler auf dem Klaviere" — Herrn Brava — Herr» Dr. L'itmaiel's ziveiter Triutspruch g.Ut dem Obmann des Wirth schastsa«ss«ß»uffes. Herrn Schraml. der in seiner Entgegnung vtrsichrlte, der Ausj«^ werde seiner Aufgabe gerecht wcri^e». Nach mel»rer»n Trink-spruchen wurde der ..WaldcSgrup" von Ai>t gesungen und brächet» dis Sängtrfest stattfinden soll, erklang ..Das deutsche Lied" und aus de» Südbahnliof wttrde der „Abschied vom Walde" vorgetragen. (A u s g e f u nd e nt r Se i ch na n,) Der Ltichnam des Ep.ngler» Meister« H,rrn Hnber. irelchen man seit d m 24. Februar verm ßt. wurde am 2l) Apul im Neller dcs eig nrn H.«use» anlgrsunden. »vo der Un-glückliche durch Erl)ättgen scin m sieben cin Ende gemacht. Der KUler stand seit la,n.,erkr Z it leer und wnkde erst dieser T'ge verpach!et und geöffnet. Dlk Aachsorschung .m ltetler wa- nntrrl^licben. we,l der Schlüssel immer an seiner Ltelte hing und icheint Huber die ltelleithüre ausgespeirt. den Schlüssel an seinem Platze verwahrt und das Schloß von ittUtN abgelassen zu h.,ben. nachdem er dtN Keller betreten Die Leicheulchuu wurde gestern vorgenommen und die Beerdigung im gried. Hof anstandslos bewilligt. Letzte Post. ist Vorgestern wieder zusa««e«aetret,« über die GebAhr-«, »der die ivurvr vrr ,.Wa>vrr»»up 4,vii «<»» jzrsunari, uul» vrt,lyrn oir^ Di, ^ Aestgenossen auf. um einen Lpaz ergang nich der Pickardie zu machen. Telegraphengeba5r. beantragt die Heradsetznna der Geschastöberichle. Vettau, 17. «peil. (WocheumarttAt'er icht.) Veizen fl. 5.50, Korn fl. 8.60, Verste si. S.bV, Hafer si. 2.—, Knturuh fl. 3.20, Heiven fl. 2.80, Hirsebrein fl. S.—, Sedäpfet fl. 1.l0 pr. Mepen. Rindfleisch otuie Znwage 25, Kalbfleisch ohne Suwage 26. Schweinfleisch jung 2ö tr. pr.Pf. Hot» 36" hart fl. 10.—, detto weich, fl. 7.— pr.Ktaster. Holzkohlen hart fl. 0.65, delto weich fl. 0.5ü pr. Mehen. Hen fl. I.os. Etroh, Lager« fl. 0.90, Streu» fl. 0.60 pr. Eentner._ Das Landesproduklen- und Spezereiwaaren-Heschäst empfiehlt alle Gattungen «»Utrltolwr Wilsralväss«' srischeftfr Külluug. (228 Lllka ßkOsssu »a»u«11a 8odMilok»! Ol« 0riein»I»u«x»bv «1o» in ?9. ^nA»xo vrsodivnoiiva, tür !^«äerm»»u nütsuckou Luvtl»: pvrssnlieliv Seinitzs! !iv S«Zi»^üolLSLeT»st:üi»ÄSiZ. Lin «turkorö»aä von282Soiton !mjt 60 »Q»toVi»otiei> Xbditäuuxoa. In vsrsie^slt. ?r«i» IKIr. I. 10 Ljsr. »» » v? ßani» «hv (194 Vrauxen-Uaii«« ^nx. U«fm. kütilt (Schweiz). Jede Acht» Tchachtil trägt dtn »viltn Stempel »biztr Firma. Diese Pillen kuriren alle Bl«t'Ü«rei»igkeiten. Hckmoirrhoiden, üblen Atbem, Leber-, Gallen-, Magen» Leiden aller Art (auch ftlbst die »ingewurzeltsten), Reberbltibskl xeli. ILrankkeitvu tlt 1 Original-^achtel 3 Frs. ^ 1'/.t fl öst. W. Ja Kraz zu liabcn bei Apotheker B. Grabiowi<^ „zum Mohreu". 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Hauser. eines '^^anplahrs und GeMeind'^rnnd Antheiles, und Mar: der Weine in St. Georgen den 27. Aptitl 1868, der Weine in der Gemeinde Gams den 28. uud 2ß. April 18S8. der Fahrnisse in Maiburg den 2. Mai 1868 und d»r RealitattN in Marburg den S. Mai 1868. jedesmal Vormittags von 9 bis 12 und Rachmittags voii 2 bis 6' llhr statthaben »Verden. Die obbezeichnete erste Feilbietung hat bei dem ob St. Georgen ln Windischbüheln an der Ktraße nach Lcutschach liegenden soaenannten Poperll,of.Gute der Frau Maria Tsch^ligi statt, lvobei 242 Mwer am Poperlhose im Jahre 1867 aus Mosler, Gutedcl, Risling und anderen edlen Traubensorten gewonnener, abgezogener Weine vorzüglicher Quali-tat ohne Gebinde an den Meistbietenden gegen sogleich bare Bezahlung werden hintangegeben werden. Die zweite obbezeichnete Keilbietnng findet i« dem iu der Gemeinde Gams gelegenen sogenannten Ztveckerl Wein^rten des verstorbenen Herrn Anton Wutt statt uud tverdeu hiebei 441 vimer im b^eichueten Wein» garten gesechsueter alter und neuer rein abgezogener Weine theils mit. theils ohne Gebinde lizitirt. Unter diesen Weineu befinden fich auch noch alte und neue Muskat-, Burgunder. Klei«. ul»d Wqlschrisling Weine. Für die Oualltät der Weine spricht die allbekannte PraMiiruug derselben auf der Wiener und Marburger, smvie die lobende Anerkennung von Seite der Pariser Ausstellung. Die dritte Feilbietung findet in dem ehemals Löschuig und jetzt Antbn Wntt schen Hause Nr. 249 in der Lendgaffe in Marburg statt und werden hicbei zwei Pferde, Pferdegeschirr, verschiedene Wagen. Lei-beskleider. Wilsche und Iagdgerathschlisten, Jagdgelvehre. Pistolen. Säbel. Zimmer- und Kücheneinrichtung. Bettzeug, eine neue Wertheim'sche feuer» und einbrnchfichere Kasse tc. an den Meistbietenden gegen sogleich bare Bezahlung ve« kaust. Bei der obbezeichneten vierten Feilbietung endlich wird das ehemals Tscheligt und nun Anton Wutt'sche Meischbankhaus Urb. Rr. 224 aä Magistrat Marburg, dann daS früher Löschnig und nnn Wutt'sche Haus som. V, pttA. 361 ml Stadt Marburg und endlich der an diese Häuser angrenzende Bauplatz kom. VI, 51 aä Stadt Marburg mit dem zu jedem dieser Ol>jekte geliSrigen Grmeindcarund.Antheile an den Meist-bietenden hintangegebrn. Diese Häuser sind/nendlich günstig gelegen, mit licrrlichen Wohnungen in d^n elften Stc^lverken i^enerdig »vird in einem Hause die Fleischerei und im anderen ein (Sasthausgetverbe mit bestem Erfo^e betrieben. Der Meistbot braucht nicht erlegt zu werden. Die unendlich günsti» gen LizitatiouS' nnd ZalllungSbedingnngen nnd das Jnveaturs Protokoll liegen in der Kanzlei deS k. k. Notars Dr. Julius Mnll^ in Marburg und beim Testamentsexrkutor Dr. Heinrich Lorber in Mureck zu Äeder. Manns Einsicht bereit. Letzterer ertheilt auch ans frankirte Anfragen be« reitwillig diesbezügliche Auskünfte. Marbnriz am 1. April 18S8. VeffevtNche Vnfeage Äst es wahr, daß ei« gichtkranker Hausbesitzer in derDraugasse von seiner Ehefrau und ihren Eltern so liebcvoll behandelt worden, daß er im allgemeinen Krankenhaus eine Zuflucht suchen mußte k 227) Einige Nachbar«. Mehrere Fuhren Düuger sind im Hausi Nr. 7 am Burzplatz ju »tttaus«». Ei» Lehrjunge oder PrMkant wird aiifgenoinme« bei Giista >» Pirchau. (ssi Bersntwortticher Redakteur: Kranz WieSthaler. S. «. St. G. Drnck mid Verlag von Eduard Janschitz iu Marburg.