^^ Dcaotardlsche ^^ «! W Laibacher Zeitung, ^ ^ D Mittwoch den 29. Jänner !8nick, wclckics die 4. Jahreszeiten ausdrucken , tt.id auch so genannt werden sott. « Oestreich, den 7. Jan. Die Kriegörustnngen in unserer Monarchie sind grösser, als jemals. Dlc kaiscrl. Armee, welche im Frühling am Rhein und in Italien auftreten soll, wird Volle ZQQ,QQO Mann stark seyn. Dazu kommt noch eine grosse russische Armee, und die Nelchö-truppen / nebst den bewaffneten Land-mililM zc. — Man versichert, daß dcr Erzherzog Palatinus, so wie sein Schwager, dcr Großfürst Konstantin von Rnßland am Rhein ein Kommwando bekommen werden. Dcr Erzherzog Ferdinand aber, der sich seit einem Jahre bey der Armee des Erzherzog Karl befindet, und von diesem die trefsiichste militairische Anleitung erhält, dürfte nach Italien gehen, um an dcr Seite des tapftrn ^ General Kray zu kommandirett. ^ Man will wissen, daß Frankreich gegenwärtig sich alle Muhe gebe, die Pforic von der Koalition abzubringen , welches aber vergebliche Arbeit -seyn dürfte. — Passawand Oglu verhält sich fezt wieder ruhiger. ^-^ Zu dem Entschluß des Kaisers Paul, i den Kclcg gegen Frankreich mit al-l lcm Nachdruckfortzufcyen, sollen die Vorstellungen dcs Fcldmarschall (?o:llvZro:v nicht wenig beygetragen hab n. ^ Schreiben aus Venedig, den ! 8tcn Jan,ar. Die Padstwahl ist noch nicht vo^ogcn; die Proze,sl0-nen l?m glucj'llw^ Ve.ndigung dcrsel-i b.'U dauern noch fort. Dcr Carne-^ Val wird dicscs Jahr sehr glänzend. ! Es kommen viele Offiziere Hieher. Venedig, dcn 1 l. Jan. Vis heule ist noch kein Pabst gewählt worden. Das Konklave ist fortdau-rend beysammen. Die in den Mailänder- undandcrn Zeitungen verbreitere Gerückte, daß Kardinal Bclli-somi zum Piibst gewähltwo^n sey, daß er aber Vcd.nken trage, diese Würde anzunehmen, oder, wie andere behaupteten, daß seine Erwählung erst vom kaiscrl. Hofe genehmigt werden müsse/ sind ohne Grund. Nach der Veroneftezeitung sollte kürzlich ein Soldat vom N gimcnt Velgiojoso wegen emem Subordma-tionsfehler bcstraft werden. Um der Strafe zu cntgehcn,rn:dcckte er seinem Obersten im größten Verlrancn, daß er niemand mehr, und niemand »veni- Zcr, als der von den Franzosen ver- i meintlich durch Gift aus d?r Welt geschaffte Dauphin von Frankreich, sey. Wie er aber einsah, daß die für diese Behauptung vorgebrachten Gründe und Beweise gar keinen Vcy-fa!l, gar keinen Glauben finden wollten , so gestand er endlich ^ daß er seines Handwerks ein Schuster, und daß sein Vorgeben nur eine Folge von seiner Furcht vor der Straft sey. Die Petersburger Hofzcitung lie-f-rt nachstehenden statischen Artikel: ^sr wirkliche Stand der Kais.-Ru-ülsHen Armee b.steht an Insanterle u,d Actlllerie anö 385000 Märn,; Kavallerie 47020 Mann. ^o^a^.n und Tartarn 6f)0Oo Mann,zusalnm.n ans 498000 M. In d-n kytcn ^ay-rrn dcr Regierung Idrer Ma,. d^r Kaiserinn Katba..na U. betrug der wirkliche Krieqsfns 5?6^o Mann. c>n Slbcricn ist eine Ruftlsch-?«-me'rikanischc ^andcls?ompag.ne zu-samm.'N getretten, welche von Sr. R"ßisb - Kaiserl. Maj. mehrere Prl-vilcgicn erhalten hat. In Irkuzk ist ihr Hauptplay. Am 24. Sept, wurden 4 Kompagnie - Directoren ! daselbst erwählt. Aus Dankbarkeit , für die derGesellschast verliehene Gna- i dens bezeugungen, hat solche zum Anbau steinetterKasernenfnrdie in Irkuzk befindlichen Trnppen ein Kapital von 6o,0Q0 Rubeln der Staatskasse angeboten, wovon in 20 Jahren jährlich Zoos Rubeln abbezahlt werden sollen. Auch hat eiue adeliche Familie zu Beförderung dieses ^ Kasernenbaues noch 10,000 Rubeln ! bewilligt. Ausländische Begebenheiten. Italien. Livorno, den 31. Dez. Vrieft aus Palermo versickern, daß der König von Neapel hinführo beständig daselbst residircn , und nicht wieder nach seiner vorigen Residenzstadt zurück kebren werde, die durch das treulose Vclragcn eines Theils ihrer Eimvobner in seinen Augen sehr ver-loh'^en hat. — Admiral Nelson wird nun wirklich mit einem Theil seiner Flotte, und mit 8c>OQ Engländern, Russen:c. die Belagerung von L<5 Valetta unternehmen. Livorno, den 4. Jan. Unscr Handel blüht wieder ausserordentlich empor; ganze Flotten von englischen Kauffahrteyschiffcn führen nns ihre Fabrikaten und ost - und westindischen Produkte zu. An Geld ist in Htalicn kein Mangel; die zahlreichen Armeen haben dcfscn eine ziem-llche Menge in Umlauf gesetzt, und es kommt, seitdem die Franzosen aus Italien vertrieben worden sind, l wieder zum Vorschein. — Im Königreich Neapel dauern die Inquisitionen und Hinrichtungen der französischgesinnten Revolutionsmäuner l noch fort. Die neapolitanischen Staatspapiere verlieren z 4 Prozent. In Genua ist die Noth unbeschreiblich; die Einwohner werden durch l Abgaben ausgesogen alle Handlung liegt darnieder, und die Obligazio-nrn der dortigen St. Gcorgsbank, die vormahls gegen baar Geld noch M gewannen, verlieren fegt 12 Pro- H zent. — An die Eroberung von Gc- « nua durch^ die Kaiscrllchcn ist l^or ? dem Frühling uiätt zu dcnf'.u. Wer ß die Zugänge zu dieser Stadt, zumal H jci?t, wo sicmitcincm tiefen Schnee « bedeckt sind, kcnnt, wird sich hicr- Z über nicht wundern §) — In d^m H Kirchenstaat erhcbt der ncapo!ita:u- 3 sche General Naselli bloßdicj^nig?:: Abgaben, die schon vorder Revolution bestanden; und auch von diesen hat er einige nachgelassen. Alle während der republikanischen Regierung eingeführten Auflagen ss:;d ohne Ausnahme aufgehoben worden. *) Die Vocchctta ist von vorne mmb r indlich, und die ilbri-gcnZugängc sind schmaleFußstei-ge, wo nur einzelne Mc<:schcll und Maulesel fortkommen kön- Mailand/ den 6. Jan. Zlt ganze kais. Armcc bezieht nun die Win-tcrquarlicre. Die leichten Truppen besetzen die Gräuzpostcn, wo öfters Mit dcn Franzosen leichte Gefechte Vorfall?« -^ General Massena soll be-rcits »u Genua angekommen sein, nm das Kommando übcr die franz. Armee zu übernehmen. In Genua ist, um die grossen Rcquisilioucncn der Franzosen brsirciten zu können, eine attsserordrntllche Steuer ausgeschrieben worden. Der Haud.l licgl ganz darnieder. — Man bietet dl? Güttcr d?r ausgewanderten Nvbili zum Vcr^'tf aus; abcr niemand n ill darauf bieten. Deutschland. Zio ^Schwäbische ^reiövcrsamm- 1 lnngsiat den i^.v. M. mit dem Eng-, lischen Gesandten Wikham in einer Konferenz unterhandelt, daß sich ei« Korps Infanterie von 10,800 M. Schwäbischer Truppen zu dcr Armee dcs Erzherzog Karl dcn 17. Januar dcg?b?n soll?; nchmlich 1 Bataillon Grenadiers, 8 Kompagnien jede l von ioo Mann stark, und io Bataillonen Füsclicrs , wovon jedes aus 5 Kompagnien, und j^de der letztern aus 2QQ 'Mann bestehen wird. Die Vcdillgungcn ft-ch: l) Dieses Korps kann nur seiner konstitutionellen Ve-> stimmung gc:näß , nach dcr Leitung seiner Kaiscrl. Maiestat und unter dcn Vefthlcn des Obcrbcsehlshabers > der Rcichsarmeo gebraucht werden. ' 2) Maine, Anjon, Touraine und Nvrmandie ausinach-ten. Ilf der Normandic rciäit das < Uebel bis ziemlich nahe an Paris her^ an. Das Hauptquartier ist j^zt zu Pouance in d-cr Normalldic, wo ein gewisser Frotte, cm l'nngcr Mann von 28 bis Zo )abrcn und von sthr aus-gezeichueter körpcrlichcrVildung kom-mandirt. Näckst ibm gi?bt es noch 5 andere Chefs, Nahmens Laprcva? lay, Vonrmont, Chatillon, d Än-tichamp und George, dieß sind lauter Ädcliche bis aufA?orge, der bürgl. Herkunft ist. Sie rühmen sich < daß ihre Armee 150,020 M. stark sey; allein das ist unendlich übertrieben. So viel ihrer aber auch seyn mögen, so sind sie weder disziplinirt (die Londncr Hofzeitung sagt zwar geradezu das Gegentheil) noch gehörig gekleidet und bewaffnet; auch bekommen sie wenig oder gar keine Löhnung, aber .für Proviant ist besser gesorgt, als bey uns. Deshalb de-scrtiren von unsern Soldaten oftmahls einige, und gehen zu ihnen über, wiewohl sich auch wieder Deserteurs bey uns eiusinden. An Kavallerie fehlt es ihnen fast gänzlich, und an Artillerie haben sie keine andere als in Morbihatl einige Feldstücke 7 und was sie bey dem Ueber-sall in Mans aus dieser Stadt mit fortgeschleppet haben. Zu fürchten- übrigens nicht, aber die Verwüstungen sind zu fürchten, die mit einem förmlichen Feldzuge gegen sie uliauZblcidlich.verknüpft sind, und dic das Elend in jenen Gegenden sehr Vermchrcn würden." '^m Grande betrachtet sind die Chinins siir die Französis. Republik eine d?r heftigsten Wagen , die auch /o l.,ng der Äcvoluzionskrieg dauert anhalten wird, weil die Chouancrie theils ailsRoyalistcn, theilsaus ^a-kobi.lcrn zusammengesetzt ist; bttd? habc« z'var .incrley Zweck, nämlich den ZNlrz d.r auf demR.voluzions-thca^r a'ftrctenden Rcgier'mgen, m,r mit dem Unterschied?, daü die Royalisten die Wiederherstellung d?r Monarchie, dic Ialobnnr die Zer-nich^ung aller mouirchischen Gewal- , tcn be>o:rkl,n rollen. Die Sacke ist wirklich anf dem Punkte eincs Waff.nstilistandcs, desstn^llchligkcit nach dcn off'lzlcllcn Anzeigen bei dem Cvnsnlat noch in einigem Widerspruch liegt. Der ? Mcssager, cin Französis. Tagblatt, saat am. 2. Jan. „Es ist zuvcrläßig, daß 3 vorgcstern Abends bci dem Kriegsminister angekommene Anführer dcr Chouans von demselben dem ersten Consul sind vorgestellt worden, mit welchem sie eme ziemlich lange Konferenz hatten. Man versichert, daß die Vedingnisse ziemlich leicht seyen abgeschlossen worden, und daß sie bci dem Weggehen Versprochen haben, lm Falle man es verlange , 40 Geisel, znr Bürgschaft ihrer Aufrichtigkeit nach Paris kommen zu lassen. Andere Nachrichten ans PariS von - demselben 3ag melden: di? Cöc-na-lö t seyen ihre Verheerungen fort. Vo« ? Bon.iparte wollen sse nichts hören; > sie Haben sein Bild , wo sie dasselbe ? nur innner antrafen, zerrissen. Von England ' erhalten sie nn-m?r noch neue Vsrräthe an Waffel und Krieg)lN'.u:ltion. Vonaparte hat, um dieftm verhcrcnden Krieg <>in En-öe zn inachen, den Einwohnern dcr westlichen Departclnente eine allgemeine Amnestie, und insbesondere uubcschränkte Freiheit im Gottesdienste angebothen. Die Gemeinden aber, welche dem uugeachtet bey dem Aufruhr beharren, sollen von dem Gen. Hcdouvisl? ausser der Konstituzion erklärt und ais iNind dcr Franz. Republik bebande«t werden." Sclbst <'cnn die vorgebliche Ac-cords-Punktc über einen Waffenstillstand, die zu Paris unterm Z. Jan. l»>kannt gemacht wurden, Grund ha^ ben mögen, so ist dennoch an eine« frieden mit der Republik aus den angezeigten Gründen niemahl zu denkcn; die Chouans benutzen eben den Zeilpunkt des Waffenstillstandes, um sich in Verfassung gegen die Rcpublik zu setzen, wie die Regierung einen Waffenstillstand noch in allen Fallen nur Nachdruck suchte, wv es ihr um die Gewinnung der Zeit zu thun war. Das Consulat scheint, allcs anzuwenden, um das Volk durch die Vi-schöfe in der Vendee zur Ruhe zu bringen; es sind bereits auch schon die Pässe ausgefertigt worden, da den Bischöfen von Poltiers, Tregoier nnd Saint-Vrieux die Rückkehr in ihreFjöcesen erlaubt worden. ^ Ueberall sucht die dcvtiiaklige Re- ^ gi rung sich durch Beispiele . einer ^ ^ auffalend?nMäßigung auszuzeichnen. l Der Instizmimstcr hat darauf ange- ^ ^ tragen, d.'.ßdicGesel;c, wod!ir6)die i ehemahligen Adelichen ::nd di? Ver- s wandlen von Zzusg^vandcrtcn ^on Z der Ausübung, ihrer Bürgerrechte mch Z ^ d?n öffentlichen Acmlcn ailsgoschl^s- I ^ scn worden, wicdcrr-zftn wcrd^,l. Z ' Dcr Staatsrath aber hat erklärt, Z da.^, da in der neuen Konstituzion ß die Fälle, wodurch man allein von ^ ' di^stn Rechten ausgeschlosscu würdc^ H bestimmt w^ren, sich obiges von ! selbst verstünde, und ein Gcstl) da- 3 ^ rüber also nicht blos üdersilHig, son< ! ' dern selbst ein Eingriffm die Konsti- ^ tuzion wäre, daher auch d?r ErHals ^ . tungsfenat bei den letzten Ernennun- ^ ^ gen mchrore Personen ernannt habe, z ^ welche nach jenen Gcstoen ausgc^ l ' schlössen seyn würden. Selbst an der ! ^ Zurückberufinig dcr Familie dcs Ega- ^ ^ lite (chemahligen Herzogs Orleans) l ' wird stark gearbeitet, und es ist auch ^ s llM die Volksstimmnng zu erfahren, schon öffentlich davon Erwähnung gcschchcn. ^ Ganz Paris bewundert das nun mehr im Louvrc öffentliche aufgestellte Gemälde, bio (Zabinerinncn, von David. Dcr Künstler hat nicht den Augenblick dcs Naubcs, wie die mci-" sten seiner Vorgänger in der Bearbeitung dieses Sujets, sondern den Augenblick gewählt, wo die geraubten Sabinerinnen, nunmehr.Gattinnen der Römer und Mütter geworden, zwischen den kampffertigen Sabinern «nd Römern stehen, jenen zihre Kin- > der entgegen halten, u. s. w. David ° hat 4 Iabre an jdiescm^Gemälde gear-^ beitet, anfwclchcm zman go Figurcl» « zählt, worunler l^Ha^ptsiguren ßnd. ^ Schreiben aüs Laris, den 5. Jan. z Schon wieder ein? Äc'colttlion! ?iber ! doch für dicßmal nur in d:n Moden. Folgendes ist cin? g?treucDarst?scre Schönen in Psris, wie die Modcjournale beweisen, so ziemltch halb nackt gekleidet, und zwar zum ^ grosftn Scanda! dcr übrigen gcsittctctl ! und züchtigen Welt. Der Großkonsnl Vuonaparle, welcher ftst cntsckileffc^ ist, der Sittenlosigkeit zu steuren, benahm sich dabey folgendcrmasftn. Sci> ne Gemahlin m"ßte bor ein paar Tagen ein? grosse Anzahl der elegantestes ^ Pariserdam^ zn sich einladen. Eo z selbst erschieu in ihrer Gesellschaft. ! Schon zuvor hatte er den Vcdientctt ! heimlich Befehl gegeben, das Visiten? Zimmer aufs stärkste zu heimn: inGe-gcnwart der Hamcn befahl er drn Ve-dienten alle ro. Minuten, nocb mehr Holz anzulegen. Aber, Vurger Kon-sul, sagte« endlich dieDamen, Sielassen nock stärker heiyen, uud wir siud bereits in Gefahr, zu verbraten! Ey, das geschieht,, erwiederte Vonaparte, damit sie, meine schöne Damen, sich nicht erkälten, oder bey diesem Anzug wohl gar den Schnuppen bekommen. Hier empfahl sich der Großkonsul. Die Damen merkten die erßaltens Lektion, uud sind nun bis an das Kintt vermnmmt. Diese grosse Katastrophe hat unsere Putzmacherinnen, wie leicht zu erachten, in eine ungeheure Thätigkeit gesetzt; sie arbeiten Tag und Nacht an den neuen Anzügen a ls Religieuse.