LMacherOMtlmg. Nr. 93. Pränumülationspre!«: Im Comptoir ganzj. st. 11, hall>>. fi. 5,.5<». stur die ^ustellun« ins Haus halbj. N»li. Mit b« Post l,an,j. fl.,5, ha!t>l. si. V.5U. Samstag 23. April ^:, lcril onlgcbühl bis K» Seilen : imn'. «0 lr., 2m.hol»., 3m. i fi.;loi>,ft Pl.Fcile im. «lr.,^m.vlr., .im. 10lr. u. s.w. Inltltiensftcmpel ict'im. »oll. 18V8. Mit 1. Mai beginnt ein ncucS Abonncnlcnt auf dic „Lailiacher Zeitung." Der P ränumcrations-Prci s beträgt für die Zeit vom 1. Mai bis Ende Juni 18«tt: Im Comptoir offen....... 1 fl. «4 kr. Im Comptoir unter Convert .... 2 „ — „ Für Laibach ins Haus zugestellt . . . 2 „ -- ,. Mit Post unter Schleifen..... 2 „ 50 „ Ämtlicher Theil. Sc. t. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 15. April d. I. den Dr. Simon Leo Nein isch in Wien zum außerordentlichen Professor für cgyptische Altcrlhumskuudc an der Wiener Universität allcrgnädigst zu ernennen geruht. Hasner >>> l> Der Iustizminister hat dem KrcisgerichtSrathe in Cattaro Anton Bcrcie die angcsuchlc Verschling in gleicher Eigenschaft zu dem Kreiögcrichte in Spalato bewilligt nnd die dadnrch erledigte KrciSgcrichtsrathsstcllc ln Caltaro dem gewesenen Staatsanwaltc in Fiume Ni° tolaus dc Graoi verliehen. Der Instizministcr hat den Krakauer Slaatsan-waltsfubstitutcn Mathias CzySzczan zum Staats-nnwalt beim Kreisgerichte in NzeSzow ernannt. Der Instizministcr hat den Zloczowcr Staalsan» waltSsnbstituten Dr. Joseph Pracht el über sein An. suchen in seiner jetzigen Eigenschaft zur Staatsanwaltschaft in Lemberg übersetzt. Der Iustizministcr hat den Krakauer LandeSgerichts.' adjuncten Adolf Liner th zum Stantöanwaltssubstitu>' tcn in Kratau ernannt. Der Iustizminister hat die Kreisgcrichtsadjnnctcn Cyprian Lcszczynski in Tarnopol nnd Cajctan Kopacz in Sambor zu Stantsaiiwaltssnbstitutcn, ersteren für Sambor und letzteren für Zloczow ernannt. Der Minister für Cultus nnd Unterricht hat die Hof- und Gcrichtsadvocatcn Dr. Karl Wolfgang T rcm '"el, d. Z. Dccan deö juridischen Doctorcncollcgiums, Dr. Joseph Mitscha und Dr. Anton Ungcrinann zu PrüfuugScommissärcn bei der judicicllcn Abtheilung dcr theoretischen StaatsprüfungScommiffioil in Wien ernannt. Ain 28. April 18l!8 wurdc in der t. t. Hof- Mld Slaa«»-'wclcrci das X!ll. Slilck des Nrichs^blattrs cmSciiMlirn nnd °^srudet. Dasselbe mthält unter cr. W dic Vrvoldlinnss drß HmidrlöminislcnnmS von> ^, April >^cie, Anjhsdnilss dro Necoimnandalioilllzwangsö und Er-^ ^"üs!is,ll!u, drr Gidilhls»; ' "'^ dil'«slündinachmiss ds» ssinaüiNliniftl'Niiiüij l'oin 15». April I>^8 dcnrfscnd lnrhrnc Acndrrnnsteii in drii Aüfsll'llliiisil«: oncn der Pmlzirungtzämter n»d Klällr», (Wr. Ztg. Nr 97 vom ^'3. Apnl.) Nichtamtlicher Theil. Laibach. 24. April. ^ Dic Wchrgcsctzfrage hat in Wiener Blättern viel ^taub aufgewirbelt nnd ist uon der Opposition auch venützt worden, nm Gerüchte von M i n i stcrkriscn auszustreuen. So wußte ein Journal von Differenzen "utzlilhcilcn dic in Ofen bei Gelegenheit der Bcrathuu- Un über das Wchrgcsctz entstanden sein nnd fogar den '"ucktntt des FML. v. Knhn als eventuell erscheinen «Mn sollten, wogegen der „Debatte" aus Pest Mitlhci- '"gcn zugehen, welche den Vcrlanf jener Berathungen ,w,,s ^ .^ ^ ° 'umcn befriedigend darstellen. FML ^^' "achte zwei Elaborate nach Ofen, ein Wehrgcsctz nnd ^' 'c,ondcres Olganisationbstatllt für die Landwehr. Von wul-k l ungarischen LandeSvertheidigungSminislers nm, v s "^lls eil, Entwurf unterbreitet, und bilden mefc einzelnen Vorschläge daS Matcrialc, aus wcl- ^ wiederholt durch Bcizichung von unabhängigen Fachmännern verstärkte Ministcrconfcrenz in Ofen das definitive Wchrorganisationsslatut, dic Vorlage an die beiden legislativen, zusammcnznstellcn bemüht ist. Die Arbeiten nehmen, wie gesagt, einen zufriedenstellenden Verlauf nnd ist nichts bekannt geworden, was das Eingangs erwähnte, den gemeinsamen Kriegsminister betreffende Gerücht berechtigt erscheinen ließe. Cs dürfte vielleicht gerade hier auch am Platze sein, der mannigfachen irrigen Angaben zu gedenken, welche hinsichtlich der zweifachen Cocardcn, die in der Armee eingeführt werden sollen, in den Journalen die Nundc machteu. Wie mitgcihcilt wird, ist die Cocarde bei den in Rede stehenden Berathungen noch gar nicht zur Sprache gekommen. In der Concoroatsfrage wurde mehreren Blättern telegraphisch aus Wien gemeldet: ..Der Cardinal Staatssccrclär Antonclli meldete vertraulich, daß nach der Sachlage anf keinen Fall von neuen Bcrtrago-fcstsetznngen (M Stelle des Concordalcs) sondern hoch' stcns von der Annahme eines lmxlu,'. vlvcinll die Ncoc sein könne." Informationen der ..Dcb." zufolge crwcist sich diese Nachricht als völlig unbegründet. Seit der letzten (eigentlich auch der ersten in der Concordatsan-gclcgcnhcit) Mittheilung aus Nom, welche in der seinerzeit erwähnten dogmatischen Erörterung resp. Ablehnung , des von dem CultuSministcr Herrn v. Hasncr redigiiten l Memorandums bestand, ist kcine ufficiellc oder vertrau«, lichc Eröffuung der Curie, die schwebende Frage btt^f-^ fend, hichcr gelangt. Nom verhält sich, wie es scheint.! abwartend, aber wie man hier weiß, wird, sobalo oie^ drei Gesetze üdcr Chc, Schule und intelconfessloncüe Be-ziehungcn sanetionirt nnd veröffentlicht sino, cm wcilcnl Schritt in Nom geschehen, um daselbst dai'^nhim, da>) diese legislative Action unumgänglich iwthio.nolg g^ Wesen. Hicmit soll, wie cs heißt, der Untcli'.aaloicc^'ia!,' in» Ministerium der auswärtigen AngcleglOlMcll. <5:>.l-hcrr l>. Mcyscnbug, bclraut werden. S<' s^l)l oicsc 'Nachricht auch dem „Bollöfrd." MißkcrMigc:: vccnlci' wird, so ist sie dclilioch nulhcntisch. Uc>c des Abgeordüttcu Zr. Eoinan n^cr iic Eiscnlllchll-Tarisc." Daß die Eifcnbahncn ein außerordentlich wichtiger Factor sind zur Hcbuug der Industrie und daß hierin eine wichtige Ausgabe der Eisenbahnen besteht, daS wird von Niemand uerlaiint werden. Daß die Eisenbahnen unter allen Umständen zur Hebung der Industrie beitragen sollen, dafür muß vom staatlichen Standpunkte gesorgt werden. Daß aber in Österreich die Eisenbahnen nicht in allen Bczichnngcn diese Aufgabe erfüllen., daß sie in mancher Beziehung nach den leider bisher maß-gcbcndcn Verhältnissen die Industrie sogar unterdrück!,'!!, das ist wohl erwiesen und dem muß abgcholfcu werden. Wie groß auch die Uebelständc in dieser Beziehung sind, als.- ungleichmäßige Tarifsätze, das Zoncnsystcin, die Erhebung von besonderen Gebühren uud außerdem noch mannigfache Umstälidc und Maßregeln, die bei den diversen Eisenbahnen vorkommen: ich will nicht von ihnen allen sprechen; ich will auch uicht auf andere im Eisenbahnwesen entwickeltere Staaten hindeuten, wo, wic z. B. in Plvußcn, das unö immcr iu jene» Nlchluugcn uorancilt, in denen wir zurückbleiben, durch dic Eut» Wicklung dcö Eisenbahnwesens und entsprechende Tarif-sätzc dic Indnslric so kräftig gedeiht; ich will nicht im allgemeinen rücksichtlich der mannigfachen, iu Oestcr' reich vorkommenden Uebclstandc sprechen. Nur in einer Beziehung, rücksichtlich dcS Zonentarifsyslcms nnd der Erfahrnngen, die ich darüber in meinem Vatcrlandc gemacht habe, will ich einige Bemerkungen vorbringen. DaS Land Krain ist ein Küstenland; cS isl am adriatischcu Meere gelegen und ist vermöge dieser seiner Vage. vermöge seiner Wasserkräfte und Holzoorräthc entschieden ziir Industrie berufen. Es ist aber nicht nur znr Industrie berufen, sondern cS ist anf dieselbe angewiesen, weil ihm andere ErwcrbSzwcigc, andere Existenz-mittcl abgehen. Ein Hauptindustriczwcig dieses Landes isl die Mehlprodnct'ion; das Mehl ist einer seiner vorzüglichste» Exportartikel. Nun gewinnt das Land Kram nicht genug Nohstoff, es erzeugt nicht genug Getreide, um jcnc Menge Mehl, die cS mit seinen Mühlwertcn erzeugen und erportircn kann, zu producircn. Es beziehen daher die in diesem Lande an Tausend zählenden Wasserwerke " Abgtorbnctenhlmsslhung uom ^). ?lpnl d. ^ ihre Nohstoffc theils auS Ungarn, theils auS Croatien und Slavonien. Seil einigen Jahren aber herrscht die Besorgniß, und diese steigert sich von I^hr zu Jahr, daß die Mühlwcrkc Krams vollständig znm Stillstand gebracht werden, und zwar namentlich durch das Zonentarifsystem, welches die Südbahn aufgestellt hat. Ich will ein Bei' spiel geben: Von Ofen nach Trieft ist der Frachtsatz kleiner als von Ofen nach Laibach; wenn von Ofen nach Laibach Getreide gesendet, abgeladen und weiter nach Trieft verladen wird, so zahlt man im Verhältnisse uon Oscn nach Trieft um ^)—A) tr. pr. Centner mehr, als bei directcr Versendung. Da ist eine Concur-rcnz der Mühlwcrlc in Kram nicht möglich. Wenn man in Ofen Mehl erzeugen kann, welches, da die Fracht von Ofen nach Trieft direct 70—80 tr. beträgt, mit 20—ijO kr. wohlfeiler nach Trieft versendet wird, so ist es erklärlich, daß der Export des inzwischen liegenden Landes Kram aufhören muß, weil ^0—5>0 kr. bei 1 Centner ein so hoher Betrag find, daß dicfc Indu strie nicht mehr mit Gewinn betrieben werden kann. Nun ist dic Mchlcrzeugung, wie schon früher erwähnt, einer der vorzüglichsten Instriezweige dieses Landes. Wenn aber diese Instric, die bisher einen so we sentlichcn Theil zur Stcuerfähigleit des Landes beige-trageu hat, aufhört, dann ist zu beforgen, daß ein so großer Ausfall in den Subsistcnzmilteln des Landes cmlrctcn wird, daß cr kaum wird gedeckt werden können. Auch vom Standpunkte der Regierung ist ins Auge zu fasscn, daß nicht gerade jcncs Land, welches zur Grü'idunH der Bahn beigetragen hat, durch dicfc Bahn zu GlUl^c gerichtet werde. Der Staat hat ein befon» bcrcs Iutcr sfe dabei. Die P.ls0!l!.'n, welche die Verproviantirung der Armee, wc'chc in I.alicn focht, zu besorgen hatten, lö'.mlc:' erwählen, daß die Mühlwertc des Landes Krain vic^ülgei, warci:, n^lch? ftels pünktlich und den meisten , Prcrnuitt fin dic Alui.c geliefert haben. Ja, mir in ^ iiü-incr S:cllu:!g als Scalar der Handelskammer in Lailiacl», ,jt bckmml, dciß benachbarte Staaten — ich ^ we'ß nichl aus wrlchcn- Grunde — sich genau crlun» , ^lglen, wie viele Mühlwertc :n Krain bcstehcu und welche ^Q l^ntiiäl Uii.hl !:!,) in w.'lche. Z^it und unter welchen :U.'!)i!>gu!!gcu dieselbe erzeug! werde. Es scheint mir denn doch, daß cs der österreichischen Ncgicrnng von manchem Standplmttc aus von Beden» lima, sein sollte, daß diese Mühlivertc nicht zu Grunde gehen. Wenn nun aber dieser Tarifsatz fortbesteht, so isl eS ganz natürlich, daß nur an den beiden Endpunkten in Pest-Ofen nnd Trieft oder an der Äüste folche Mühlwcrtc aufgerichtet werden, daß dic Kunstmühlen alle Naturmühlcn, welche doch im Grunde auch wohl« feiler erzeugen könnten, zu Grunde richten. Ich belaste daher in dieser Nichtung die Südbahn. Sie sagt: „Ich habe dem weiteren Transporte von Ofen nach Trieft eine Begünstigung gegeben." Es ist aber entschieden falsch, daß für eine größere Leistung ein geringerer Betrag gefordert werde, als für eine geringere Lei» ftu u g. DaS ist ein uollslvirthschaftlichcr Satz, der in dicfcr Richtung sich Bahu brechen muß. Die Südbahn aber calculirt meines Erachtens nicht ganz richtig, wenn sie glaubt, daß sie dadurch ciucu größeren Ertrag erzielen kann; sie würde meines Erachttns richtiger calculircii, wenn sie einen Zonentarif nach kürzeren Distanzen aufstellte, zum mindesten damit auch folchc Länocr, welche mit Mehlproduction sich beschäftigen, vom Zonentarife begünstigt werden. Dadurch würde die Südbahn nicht blos weitere Frachten nach Trieft haben, sondern cs würde ihr auch die kleinere Fracht auf einer Distanz, die nur um N> Meilen kürzer äls nach Trieft ist, verbleiben. Ein Ausfall ist nicht zu besorgen, weil am großen Weltmarkt eine größere Coucurrenz des österreichischen Getreides noch immerhin möglich ist. Ich glaube daher, daß cs im Interesse der Süd-bahn selbst liegt, in dieser Beziehung Abhilfe zu ver-schaffen. Ich erlaube mir, das hohe Ministerium des Han dels aufmerksam zu machen, daß mehrere beziialichc Körperschaften in Krain, ;. B. die Lcmdwirthschafts-gcscllschafl. namentlich aber die Handelskammer selbst seit langem diesbezügliche Bittschriften an dic hohe Regierung richteten, daß die hohe Rcaierung m dieser Be» zichung vermitteln möge, »ud ich glaube, daß die hohe Negicruua unter Wahrung dri ihr zukommenden Rechte und in Erfüllung dcr ihr obliegenden Pflichten es thun 686 kann, ohne daß in dieser Beziehung der Südbahn ein Eintrag oder Schaden geschehen würde. Wenn unter solchen Umständen cs geschehen kann, daß das ^and nicht in der Production ssedrückt wird, dann glaube ich ist es angezeigt, daß die hohe Regierung dicsem Gegenstände ihre vollste Aufmerksamkeit schenke. Ich muß sohin aus diesem speciellen Gesichtspunkte schrn nnd im allgemeinen den Anträgen deS Ausschusses zustimmen und wiederhole nur die Bitte,! daß die hohc Regierung diesen Petitionen ihre wirksame Folge gcbc. ^ 94. Sitzung ies Abgeordnetenhauses ! vom 23. April. Präsident v. Kaiscrfcld eröffnet die Sitzung um W Uhr 55 Min. Präsident v. Kaiscrfeld: Es liegt tief begründet in dcm dynastischen Gefühle der Völker Oesterreichs, daß sie innigen und lebhaften Antheil an allen Geschicken nehmen, welche den Monarchen und Seine erlauchte Familie betreffen. Das Ereigniß, welches gestern der Donner der Kanonen angekündigt hat, tritt daher aus dcm llcincn nnd edlen Familicntrcise, dessen Glück eS erhöht und vermehrt, hinaus nnd in allen Schichten der Veoölkc-rung wird diese Frcude und dies Glück mit empfunden. Den Antheil, den an dieser Frcude und an d,e-scm Glücke das h. Haus nimmt, den bitte ich durch Erhebung von Ihren Sitzen kundzugeben. (Dic Versammlung erhebt sich.) Baron Widmann: Die freudige Kunde, welche gestern dem h. Hanse zu Theil wurde, werde den Antrag, rccktfcrligcn, daS h. Haus wolle beschließen, durch eine! besondere Deputation Sr. Majestät die ergebensten Glückwünsche des h. Hauses darzubringen. Präsident: Der Antrag ist so selbstverständlich , daß ich denselben als angenommen betrachte (Bravo!) und Sc. Durchlaucht den Herrn Ministerpräsidenten bitte, der Deputation eine Audienz erwirken zu wollen. Se. Durchlaucht Ministerpräsident Fürst NuerS-perg: Ich werde den Beschluß des h. Hauses im tele» graphischen Wege zur Allerhöchsten Kenntniß bringen und die dicsfällige Allerhöchste Entfchließuug dem Herrn Präsidenten mittheilen. Der Einlauf wird mitgetheilt. Das Finanzministerium übersendet den Entwurf des Finanzgcsctzcs für das Jahr 1808, ferner einen Gesetzentwurf betreffend die Gewährung eines Darlehens auS Staatsmitteln in der Höhe von 120.000 Gulden an die „Tocictü dalmatica" in Spalato. (Werden dem Gudgctausschuß überwiesen.) Abg. Lohningcr bringt folgenden bereits unter' stützten Antrag ein: „Das h. Haus wolle einen auS dcm ganzen Hause zu wählenden Ausschuß von nenn Mitgliedern mit der Ausarbeitung eines Gesetzentwurfes betreffend die Bemessung, Vorschrcibung und EinHebung der Einkommen« und Erwcrbsteuer von Eisenbahnuntcr» nehmungcn beauftragen. Der Ai'.tragslcllcr erklärt über Befragen deS Prä< sidentcn, seinen Antrag in einer der nächsten Sitzungen begründen zu wollen. Die eingelangten Petitionen werden den betreffenden Ausschüssen zugewiesen. Abg. Müller und Genossen interpclliren Se. Excellenz den Herrn Finauzministcr. Sie verweisen da-ranf, daß, laut Zeitungsnachrichten, im ungarischen Reichstage ein Branntwcinsteucrgcsctz eingebracht wurde, welches einen geringeren Steuersatz uormirc als das vom Finanz-minister im Neichsrathc eingebrachte Die Interpellanten fragen: 1. ob diese Zeitungsnachricht wahr sei, und im Falle der Bejahung, 2. wie dies mit dcm § 2 des Gesetzes über die gemeiusamcu Angelegenheiten vcreinbarlich sei? Se. Excellenz Finanzminister Dr. Brestel er» klärt, er habe mit dcm ungarischen Fiuanzminister die Vereinbarung getroffen, daS Branntweinstcucrgesctz auf gleichen Grundlagen vor den Reichsrath und den Reichstag zu bringen. (Bravo!) Die betreffenden Zeitungsnachrichten seien falsch und beruhen offenbar auf einem Druckfehler. Es sei ihm nämlich eine Zeitung gezeigt worden, in welcher die kleinere, aber unrichtige Ziffer vorkomme, jedoch schon in der folgenden Zeile erscheine die richtige Ziffer. (Bravo!) Abgeordneter Freiherr v. Kübeck und Genossen richten an das Handelsministerium folgende Interpclla» tion: Es fei ihncn bekannt geworden, daß das Gesetz über di« Einführung des metrischen Maß« und Gewichts-systems bereits ausgearbeitet und zur Vorlage bereit sei. Sie fragen deshalb Sc. Excellerz den Herrn Han-dclsminister: 1. ob die h. Regierung geneigt sei, diesen Gesetz, enttvurf noch w dieser Session dcm h. Hause vorzulegen. 2. aus welchem Grunde die« bisher unterblie« " Se Excellenz Handelsminister v. Plener er. tlän er werde die Interpellation in einer der nächsten Sitzungen beantworten, bemerke jedoch sogleich, daß über diesen Gegenstand im Handelsministerium Perhanolun- gen gepflogen werde:», welche dem Abschlüsse nahe sind. UcberdicS sei in dieser Frage nothwendig, daß eine Uebereinstimmung mit dem ungarischen Ministerium erzielt werde. Abg. Dr. Rygcr und Genossen bringen folgenden Antrag ein: DaS h. HauS wolle beschließen, cS sei die Wahl der Mitglieder für die StaatSschuldencontrollScommis-sion auf die Tagesordnung einer der nächsten Sitzun» gen zu setzen. (Wird dcr gcschüftsordnungSmäßigen Behandlung unterzogen werden.) Es wird zur Tagesordnung geschritten. (Schluß folgt.) Die bischöllichc Versammlung iu Arcmstcr. Bekanntlich fand sofort nach den Osterfcicrtagcn, in der Zeit vom 14. bis zum N. d. M., in dcr sürst-erzbischöflichcn Sommcrrcsioenz zu Krcmsicr eine Versammlung mehrerer Kirchcnfürstcn statt, an welcher Ear-dinal Schwarzcnbcrg, Vandgraf Fürstcnbcrg und dcr Fürstbischof von Brcslau Dr. Förster thcilnahmcn Veranlaßt wurde diese Zusammenkunft durch den Umstand, daß die österreichische Regierung gegenwärtig sich mit dcm Plane beschäftigt, jcdc Verbindung mit dein Visthum Brcslan zu lüftn, weshalb die Nothwendigkeit eintrat, über die Ärrondirung des zur Pragcr, Olmützcr, Vreslaucr und Brünner Diöcesc gehörigen Completes Berathungen zu pflegen, deren Resultat dcr Regierung znr entsprechenden Würdigung mitgetheilt werden soll. Die Brcslauer Diöcese erstreckt sich übür cinen Theil Ocstcrrcichisch'SchlcsienS, woselbst das Tcschncr General» vicarial dcr Jurisdiction des Fürstbischofs von Brcslau untersteht; andererseits übte dcr Erzbischof von Prag bis zum heutigen Tage iibcr dcn zur preußischen Graf< schaft Matz gehörigen Kirchensprcngel das Patronatörccht aus. Die Versammlung in ssrcmsicr einigte sich, wie der „Tagesb. a. M." mittheilt, nnn dahin, daß der auf österreichischem Gebiete gelegene Antheil dcs Bisthnms Brcslau vou diesem ausgeschieden und der Olmützcr Erzdiöcese einverleibt werde, welche dadurch eine bcden-lende Vergrößerung erfahren würde. Nnr bezüglich der Herrschaft Johannisberg in Oestcrrcichisch-Schlcsicn, von welcher der Brcslancr Fürstbischof die größten Einkünfte zur Erhaltung seines Visthnms bezog, ist man noch nicht schlüssig geworden nnd wird wegen einer Entschädigung verhandelt werden müssen. Fortan soll also dcr Erzbischof von Olmütz über das ehemalige Tcschner Vicariat die geistliche Jurisdiction ansüben. Dagegen wird der preußische Antheil der Pragcr Diöccsc (die Glayer Enklaven) in kirchlicher Beziehung dem BiSthum Breslau zugewiesen werden, ohne jedoch cinc Einnahmscmellc des» selben zu bilden. Die Beschlüsse dcr Kirchenfürstcn, welche in diesen Tagen zu Kremsicr gefaßt wurdeu, sollcn allerdings den bezüglichen, von dcr Regierung eingeleiteten Verhandlungen :nit dcm Berliner Cabinet nicht präjuoicircu, sondern als ein Gntachten dcr bci dcn Anseinandersetzun-gen über die Arrondirnng dcr Bisthümer ain meisten Bethcillgtcn gelten. Für die Capitalsteucr. In dcr letzten Sitzung dcS deutsche» Fortschritt ucre ins in Vrünn wurde bei der Bc-sprechuug dcr Regierungsvorlage über die Capital-steuer von Director Auspitz ein Dringlichkcitsantrag gestellt, nachfolgende Resolutionen zur Kenntniß des Abgeordnetenhauses zn bringen: 1. Der dcnlsche Fortschrittsvercin crkennt, obzwar mit tiefem Bcdancrn, daß unter den jetzigen Verhält« nissen die Einführung einer Eapitalstener, die dnrch längstens drei Jahre zu crhallcu ist, die eiuzige Möglichkeit darbietet, um O esterre i ch au s der traurigen finanziellen Verwirrung zu retten, in die es durch die frühereu Mißregicrun» gen gestürzt wurde; 2. er erklärt ferner, es sei nothwendig, daß dic Regierung noch in dieser Rcichsrathesession, d. h. noch im Jahre 1868, umfassende Gesetzentwürfe zur Ncgclung der EinHebung dcr directen Steuern vor dcn Rcichörath bringe, damit eS dnrch deren wohlthätige Einwirknng auf die Vermehrung dcr Einnahmen und cinc gleichmäßigere, gerechtere Vcrlhcilung derselben möglich werde, mit Ablauf des dritten Jahres die Eapitalsteuer fallen zu lassen; 3. daß Modificationcn an dem Fmanzplane des Finanzministers wegen Einhcbung der Capitalsteuer uoth« wendig sind, und empfiehlt die im cinbegleitcnden Motivenberichte angeführten dcr Beachtnng des Abgeordnetenhauses ; 4. daß er au« der jetzigen Finanzlage nicht die unumstößliche Nothwendigkeit erkenne, durch einen Staats« bankerott geschlossene Verträge zn brechen, und 5. erklärt er endlich die Zufluchtnahme zu Credit, operationen als ein die Sachlage nur verschlimmerndes und daher verderbliches AuSlunftsmittcl. Ueber diesen Antrag wird ein aus sieben Mit. gliedern gewähltes lEomitö in einer außerordentlichen Sitzung, die am 27. April stattfindet, Bericht erstatten. Pius IX. nn> Victor Emanucl. Nachrichten, dic der ..Eorr. HauaS" aus Rom zugehen, melden, daß dort scit einigen Tagcn von brieflichen Beziehungen zwischen Pius !X, und König Victor Emanuel die Rede ist. Freilich gibt dcr Berichterstatter der „Eorr. Hauae" die Gerüchte iu dieser Beziehung, die ihm indessen aus guter Quelle zuzukommen scheinen, uuter allein Vorbehalt. Der König soll an den Papst ein Schreiben gerichtet haben, um ihm die projcctirte Heirat zwischen seinem ältcstcu Sohne uud seiuer Eou-sine, Prinzessin Margaretha vou Savoyen, zur Kennt, niß zu bringen und gleichzeitig Sc. Heiligkeit um deu nöthigen Dispens wegen der Verwandtschaft der Vcrlob> ten zu ersuchen. Das Schreiben ist vom Papst mit vieler Güte aufgenommen worden. Er hätte, wie es heißt, dem Könige geantwortet, ihm scinc große Befriedigung über diesen Heirathsplan zu erkennen gcgcbcn und nicht allein sofort freiwillig dcn Dispens ertheilt, sondern auch noch dem Könige die Abgabe erlassen, welche souveräne Häuser bci solchen Gelegenheiten dcm heiligen Stuhle schulden und die sich, beiläufig gesagt, auf die anständige Summe von zwölftauscnd Scudi beläuft. Der von s? vieler Güte gerührte König hätte sodann dein Papste cincn zweiten Brief geschrieben nnd dcnsel' bcn mit einem brillanten Geschenke, einem Ring im Werthc von 15.000 Scudi, begleitet. In diesem zwci-teu Schreiben soll dcr König dic Hoffnung ansgcspro chcn haben, daß bald cinc Annäherung an dcn h. Stuhl und cin l»!i viv.ixli zwischen deu beiden Regierungen zu Stande kouumn möge. Die Vorgänge in Vologna, wo die Rnhc gegenwärtig wieder vollständig hergestellt ist, haben in mehreren dcr vorne^.nsten Städte Italiens Verhaftungen zur Folge gehabt. „Man glaubt", schreibt dic ..Oftinionc", „daß die Verschworenen, von deneu die Anstiftungen zur Unordnung ausgegangen find, ihren Aufenthalt in Florenz genommen haben. Ans den mit Beschlag belegten Papieren geht dcm Vernehmen nach hervor, daß es sich hier um ein Gemisch mazzinisnscher und reactionärer Umtriebe handelt, wic dics bci allen früheren Attentaten auf die öffentliche Ordnung dcr Fall war. Demnach ginge aus ihncn nichts wesentlich neues und bekanntes hervor und sie würden nur bewei-sen, wie sehr begründet die bcr.'its vor vier Monaten gehegten Befürchtungen waren, daß in einigen Haupt« städtcn Versuche zur Störung dcr öffentlichen Ordnung eingeleitet würden. Die Untersuchung in dcm Processe, ;u dem die Vorn.änac von Bologna Anlaß gegeben haben, wird eifrigst betrieben." Die gewöhnliche Taktik dcr aus sicherem Versteck hervor zu Unruhen Aufstachelnden wurde übrigens auch noch am 19. d. M. fortgesetzt. Geschriebene Zettel wurden massenhaft verbreitet, in denen unter Androhung von Stcinwürfen, Dolchstichen :c. zur Schließung der Kaufläden und zur Revolution für dcn 20. d. M. aufgefordert und dic Weisung zur Abrcißung der Eisen-bahnschicncn gegeben wnrde. Die Zettel fanden jedoch angesichts der zur Aufrcchthaltuug dcr Ordnnng aufge» botcncn bcocutcnden Militärmacht keine wcitcrc Beachtung, nnd Kaufläden, Marktplätze und selbst Thcatcr tonnten vom Publicum zahlreich besucht werden. In Florenz waren ebenfalls Placate aufrührerischen Inhalts vcr» brcitct worden; sie blieben jedoch ohne jegliche Wirknng. Die in Florenz erscheinende „Gazz. del Popolo" will wissen, daß dic Umsturzpartci daselbst bei Gelegenheit dcr Vermählung dcS Kronprinzen mit Ordnungsstörun» gcn hcrvorzntretcn gedachte. Verhaftungen sind bereit« vorgenommen worden nnd mehrere anrüchige Persönlich» keilen wurden ans dcr Stadt entfernt, einige fogar in» tcrnirt. Oesterreich. Wien, 22. April. (In dcr hcutigenSiz-z un g desElubs derLinkcn) bildeten die Finanz-vorlagcn dcn Gegenstand dcr Berathnng. Sturm beantragt folgende ans vier Pnnktcn bcstchcndc Ncsoln- ' tion: l. Das Deficit des Staates ist durch außerordentliche Mittel zu bedecken. 2. Unannehmbare Mittel sind: die Aufnahme einer bleibenden Anleihe, die Vcr> mehrnng der Staatsnoten, cinc höhere Belastung dcr Staatsgläubiger, als durch dcn Ausgleich mit Ungarn gerechtfertigt sei, eine directc Besteuerung des Tagloh-ncS. Z. Die Finanzuorlagcn sind, vorbehaltlich dcr Vcr-bcssernng, principiell als die Basis zur Herstellung der Ordnung im Staatshaushalte zu erklären. 4. Iw Falle der Ablehnung einzelner Gcsetzcnrwürfc scien positive Beschlüsse zur Lösung dcr Finanzfragc nach obigen Grundsätzen uorzulegcu. Hierüber entspann sich cine lebhafte Debatte. Punkt 1 nnd Punkt 2 :> und >' werden angenommen. Die Fortsetzung der Berathung folgt in der nächsten Clubsitzung. — 23. April. (Veränderungen in der Diplomatie.) Die Wiener Blätter melden: ^r wir vernehmen, sind in unserer Diplomatie die folgenden PcrsoualSveränderungen eingetreten: dcr bisherige l. l. Gesandte in Stockholm Graf Karnicki wurde "8° cher Eigenschaft nach Madrid ernannt und am lomgn^, schwedischen Hofe durch den außerordentlichen Gejan^ 687 und bevollmächtigten Minister Grafen Mülinen er« setzt. ...... Dcr l. l. Gesandte Graf Rcvcrtcra zicht sich in das Privatleben znrück nnd wird die Leitung der k. l. Ocsandschaft in St. Petersburg interimistisch bis zur baldigen Wicdcrbcsctznng des OcsandtcnpostcnS durch den k. k. LegationSrath u. Vctscra vcrschcn, an dessen Stelle in Eonstanlinopcl Legatiousralh v. Hay-mcrle tritt. Legationsrath Baron Brück geht nach Darmstadt als Geschäftsträger, Graf Hoyo s, bisher in Darmstadt, als Lcgationsrath zur k. l, Botschaft nach Pari«. Varon Otto Waltcrskirchcn wird Lc-gationsrath in Florenz: an seine Stelle in Berlin tritt Varon Joachim Mü nch, dermalen bei dcr k. f. Bot« schaft in London. Lcgationssccrctär Fürst Isenbnrg geht in gleicher Eigenschaft nach Stuttgart und nach London. — 23. April. (Wehrgesetz.) Anf Wunsch dcr Regierung um Mittheilung dcr Meinungen über das neue Wehrgcsctz fanden Elnbbcrathungcn statt. Der Club dcr Liberalen beschloß: DaS Princip der allgemeinen Wehrpflicht sei mit einer Uebergangspcriode anzunehmen; die Linicndicnstzcit sei auf höchstens drei Jahre festzusetzen, sodann licginne dcr Lnndwchrdienst; die Einheit der Armee sei aufrecht zu erhalten. Dcr Club der Linken beschloß l Das Wehrgcsctz ist unbeschadet dcS Nccru-tenbewilligungSrechtes dcr Volksvertretung auf dem Principe der allgemeinen Wehrpflicht zn basiren; die Prä» scnz- und Dienstzeit sei möglichst kurz zn uormircn. Pest, 2Z. April. (Ovalionc n.) Das Oberhans entsendete ans Anlas; dcr Geburt cincr Prinzessin eine aus zwölf Mitgliedern bestehende Glückniunsch'Dc« putation. — In Klausen bürg findet heute, in Agram fand gestern eine Illumination statt. Sc. Majestät dcr Kaiser empfing die croatische Regnicolar-Deputation. Szegcdin, 20. April. (E rb a u l i ch e Gcsch i ch -' ten von ASztalos nud dcr Vchürdc.) Der „Szeg. Hirado" hat neulich schon cinigc schr bczcich-ncndc Einzelheiten zur Charakteristik dcS Verhaltens un-screr Stndtbchörde gegenüber dcr ASztaloS'schcn Agitation mitgetheilt und fügt denselben nun noch weitere hinzu, die schon ans Unglaubliche streifen. — Als der Erlaß des Ministeriums in Angelegenheit derAsztaloS-schcn Proclamationcn im Gcmcindcralh zur Verlesung kam, war die Verlegenheit des Vorsitzenden Bürgcrmci» stcrs gar groß nnd er wcndctc sich daher an den mit-ratheudcu Sladtrichtcr. Herrn Ligcti, als Präsidenten dcs Stadtgerichtes, init dcr Frage: was er wohl zn dcm Erlaß meine? Dicfer erwiderte nach langer Pause dnrauf ganz ernst: daß dicfcr Erlaß „eigenthümlich" sci. 9iachdcm dcr Vorsitzende von diesem weisen Urtheil noch nicht ganz erleuchtet zn sein schien, ^eß der Herr Stadtrichtcr dann den Erlaß nochmals ^lcscn und erweiterte seinen McinnngsanSdrnck endlich bahin, daß dcr Erlaß: „wahrhaftia in sci»cr Art schr eigenthümlich sei." Und natürlich richtete die löbliche Behörde anch nach dieser „eigenthümlichen" Auffassung des Ministcrialcrlasscs dcsfcn Vollzug schr — „eigenthümlich" ein. — Das cittrte Blatt schreibt dar-iwer nämlich ferner, wie folgt.- „Vou dcn bchördlichc» ^icherhcitsorgancn hat ein einziges, der Rukus'er Com-missär, einige Energie in dcr Sachc entfaltet. Dieser arrctirtc ein gcwifscs, angeblich nach Dcbrcczin zusläu-digcs, aber läugcre Zeit schon hier sich herumtreibendes Individuum. Namens Stephan Fülöpp, wegen Verbreitung dcr aufrührerischen Proclamations von A«zta< los. Im ersten Verhör stcckle cr sich hinter dcn hiesigen Haupthahn dcr Eprcmcn, cinc» gewissen Fodor M., von dem cr dcn Verschleiß dcr Proclamationcn mit den, Bcdcntcn anfgetragcn erhalten habcn wollte, daß Stadt-richtcr und Stadthauptmann dazu die Erlaubniß gegeben hätten. — Fodor wnroc hicranf ebenfalls znr Verantwortung gezogen, und gab dieser ohnc Rückhalt an, daß er bcim Empfange dcr berüchtigten Proclamationcn diese, bevor er an deren Verbreitung ging, dcm Stadt-richter vorgelesen nnd den Bescheid erhalten habe, daß cr (der Sladtrichtcr) darin„nichls Besonderes" sehe! — In demselben Sinne äußerte sich auf Gefragen auch dcr Stadthauptmann, zu dem dcr Stadt-richter Fodor gesendet. Der Stadthanptmann meinte bloS: „Man möge nur keinen großen Lärm mit dcr Sachc machen!" — Das Verhöreprototoll wurde bereits dem Ministerium eingesendet und darf man wohl mit Nccht auf dcn Verlauf gespannt sein. Ausland. Berlin, 23. April. (Sitzung dcS Reichstages.) Änf dcr Tagcsordnnng steht die Berathung des Bnndcsschnldcngesctzcs. Miqucl vertheidigt fcin Amende-mcnt betreffend die Verantwortlichlcit dcr Beamten dcr Bundesfchuldcnvcrwaltung. Graf Bismarck erklärte dasselbe für unannehmbar; die Annahme des Amcndcmcnts werdc entweder einen Vcrfassungsconftict herbeiführen, oder die Marincanlcihc unmöglich machen. Das Amcn-demcnt Miqncls wird mit 131 gegen 1l4 Stimmen genehmigt; Graf Bismarck zicht hierauf das Gesetz im Namen des BundcSpräsidinms zurück. Turin, 22. April. (Ve r mahl u n g s f c ic r.) Hcnte fand die Vermählung deS Kronprinzen Humbert mit dcr Prinzessin Margarcthc von Savoycn statt. Dic Stadt ist festlich geschmückt. Dcr König verlieh bci diesem Anlaffe dcm Erzvischosc von Tnrin, Monsignor Sclopie, nnd dcn Senatoren d'AmbroiS und Easati den ! Anuunciadcn-Orden. Vcllzrad, 17. April. (Türkis chc Nüstun- gen in Nisch. — Erzherzog Albrecht.— Der Adrianopclcr Landtag.) AuS guter Quelle schcincu folgende Nachrichten übcr die Nüslungeu zu stammen, welche dic Pforte hart an unserer Grenze vor» ' nimnlt. Alle Baschioozuts und Neoifs, welche cinberu» , sc» sind, wcrdcn gleich an die serbische Grenze abgeschickt. ; oiisch ist außer dcr rcspcctabeln Fcslung noch Nlit Lchan- , zcn nmgcbcn worden, dic anch bcreits armirt sind. Die z Truppcnzuzügc hören scit dcm 5. April gar nicht anf, ^so daß man die TrnMn unter Zelten unterbringen mußte, da alle Hanc mit Soldaten überfüllt sind. Und dennoch wcrdcn gerade dieser Tage noch cinigc Rcgimenter ans Sofia erwartet. Für dicsc werden Baracken längs dcr Strnßc nach Lcskovatz anfgcschlagcn. Die sonstigen festen Plätze in Bulgarien wcrdcn ebenfalls aufs neue befestigt, armirt nnd init großen Garnisonen versehen. Alle dicsc Maßregeln haben natürlich hier Besorgnisse hervorgerufen, die auch einen concretcn Ausdruck finden dürften. - Am 22. d. wird dcr Erzherzog Albrecht in Scmlin erwartet, wo er die Truppen zu iufpiciren bcab' sichtigt. — Dcr Provinzial.Landtag vom Adrianopeler Vilajct ist eröffnet worden—nm eine parlamentarische Eomödic abzuspielen. Für Parlamente sind die orientalischen Völker nicht reif, wohl aber brauchen sie aufgeklärte gcsctzlicbcndc Regierungen, nnd die Osmanen habcn leine Fähigkeit in sich, jc cine civilisatorische Regierung zu bilden. Darum reift die orientalische Frage zusehends. Madrid, 23. April. (Mar schall Narvaez) ist heute gestorben. Derselbe erhielt telegraphisch den Segen des Papstes und einen vollkommenen Ablaß. Washington, 20. April. (Die Repräsen» tant cntammer) nahm dcn von Banks beantragten Gesetzentwurf betreffs Natnralisirnng dcr in Amerika sich niederlassenden Auswanderer mit !<9 gegen 5 Stimmen an. Das Gesetz erklärt jede Verordnung oder Ent« schcidung der Bcumlcn dcr Vereinigten Staaten für null lind uichtig, infofernc hicdnrch gegen das Erpatria-tionSrccht Bcdcntcn erhoben würden. Alle natnralisirten amcritauischcn Bürger, dic sich im Auslande befinden, habcn auf dcnsclbcn Schutz Anspruch, welcher gcgcnwär« lig den cingcboincn amerikanischen Bürgern zugestanden ist. Wenn ein amcrilanischcr Bürger von einer auelän-dischcn Ncgicrung verhaftet wnrdc nnd dcfscn Frcilns» sung nntcr dcm Vorwandc vci schoben und verweigert wird, daß die Naturalisirung die Untcrthancntrcne gc-gen dcn angestammten Regenten nicht aufhebt, fo ist dcr Präsident ermächtigt, die Verhaftung cinigcr nntcr dcr Gerichtsbarkeit dcr Vcrcinigtcn Staaten stehenden Bürger eines solchen Staates anznordncn. -- Im weiteren Verlaufe dcs Processes gcgcn dcn Präsidenten Johnson ! verweigerte dcr Gerichtshof dic Vernehmung dcs Secre» tärS Willis und anderer Personen, welche von dcr Vertheidigung vorgeladen wurden, nm zn beweisen, daß daS Cabinet, Elanton mit inbcgriffcn, Johnson anrieth, gc^ > gcn dic Tenure os Office-Bill sein Veto einzulegen, und j daß das Cabinet sodann in dcr Meinung einig war. daß dieses Gesetz auf die Angelegenheit Stantons nicht anwendbar sei. Die Vertheidigung ist nunmehr ge-schlössen; das Antlagecomit«' wird Mittwoch rcpli-! ciren. Hagesneuigkeiten. — (Ehrenbürger.) Die G^memdeoerlreluno. der Stadt Vilin in Vöbnul, hat r»em N>ich?lanjlkr Fi-eibcrrn von Äcusl, dann den Ministern dkS Innnn und dri Justiz, Dr. K. Oistra und Dr. (3. H?ldft, das Ehienbllrgerrrldt ^Wa« is! „nnftolilisch" ? — Dmiotvatischs Märzlüst — Nosm-bilchrl inid ciil aunnyuicr Birrincnic — ^iiic nordische ^crchc — Eonccr! Andrr — Rrittiiuscei,; cnit« dsi, sscologischcn P^rträN''»,) Wissen Sic. was „unpolitisch" ist? Theoretisch lst d-ie Sachc nicht so leicht zu dcfinircn, praktisch begreift Uc sich bald. Gesetzt, der Feuilletonist greift einmal zur Abwehr von drohend geschwungenenKnüttcln zn seiner ein- zlgcn Waffe und vcrscndct cinigc, in unvertilgbarc Drucker^ Ichwärze gctauchtc Pfeile; cr plaidirt für mehr Vicht nnd flicht dadurch schwache Augen; cr bckcnnt sich als An- ^lnger dcr Mcnschenrcchtc und beleidigt dadnrch die 'N'clindc der vorsündftnthlichcn Viammuthära, dann ist ^"^ Uliftolitisch^ und wcuu das Feuilleton noch so schr politisch Mrc. Hicmit glaubt der Fenilletonist gc° " 8l zu habcn, daß man bci aller Politik bisweilen recht ^ ""Politisch seiu könne. Er bcscheidct sich aber, daß uc harmlose Plauderei, wenn sic anch als staatsgcfährlich kmincirt wird, doch ihre Berechtigung in sich selbst iin von rtwas mehr, und auch in dcn stillen Plander- ^'Nlel des FcnillctonS ist dcr mächtige Wellenschlag dcr Heu gedrungen. Also plandcrn wir wieder einmal, planocrn wir z.^ 5a»z ungcfährlichcu Eacheu, vom wannen Hanch "ls lenzes, dcr dic Fcsscln dcr Ströme löst. daß sic ^>uü hinansstürmcn anf der Bahn dcr Freiheit, von e» it'nospcn, dic sich dcm Lichlc öffnen, von dcn Blü- u, die über Nacht der nie rnhcndc Schöpfungslricb ^'^«clockt hat, von dem Wonnegefühl, das sympathisch v dcr erwachenden Natnr in nnscr Herz herübcrströmt ° ftlne P„,sc höher schlagen macht; von dcm großen hcit ^ ""^ ^°rwärtS, nach dem Achtc, nach dcr Frci- ^en^ ' ^" l'ind Wir schon wieder in dic verpönte ^ch ma^.^ 6"'"lt>"' wir sind uaturwissenschaft- scknn s Revolutionäre, wir sprechen in leider fast ^rcihei« ^z^7^" Gleichnissen von Lösung dcr Fesseln. fortschritt, und mau wittert sogleich die ""en ?wril m ^««"' "^' "en sch°« April haben und "lm unt Mailüften, aber auch mit allen Lau- neu cincr Eotcttc, welche nns eben durch dcn cwi-gen Wechsel von Anziehen und Abstoßen magnetisch Wenn ich meinen lieben Vcscrn und Vcscrinucn cm Plätzchen clnpfchlcn möchte, wo sich's so ncht behaglich iu Frnhlingögcdanten tränmcn läßt, in tranlichcr^ange-weile, wic Vcnan sagt, so wäre es das liebliche Rosen-büchel, ciue rechte Frühlingsslation für dcn hungernden und durslcudcu Spaziergänger in dcr herrlichen Umgebung uusercr Vaterstadt. Notabene, träumen löu. nen Sic dort nicht allc Tage, denn cs gibt Tage, wo das stille Roscnbüchcl von cincr wahren Flut von Stadt-lcntcn überströmt wird, dic sich leiblich uud geistig erfrischen wollen, letzten Sonntag z. B. warcn cs nach glaubwürdigen statlslischcn Mittheilungen nahe an 4()() Personen, wclchc dic bcidcn crst vo,'kurzem ungcmcin zierlich hcrgcslclltcn, nnr etwas zil kleinen Glassalons, und allc andern ländlich einfachen Appartcmcnls crfnll> ten, so daß die frcnndlichc Wirthin init all' ihren nicht wienerisch cingcschnltcn dicnstbarcn Gcislcrn in cinc gc-lindc Vcrzwciflnng gcricth. Koölcr's Lagerbier, das sich langsam abcr sichcr sein Tcrrain erobert, konnte nicht schnell genug dic fortwährenden Durstdeficits stillen, nnd al« daö edle Naß einige Minuten lang stockte, vcr-wandcltc sich dic Milch dcr frommen Dcnknrt bci einem sonst sicherlich nicht lichtscheuen Äicrmanen in gährcnd Drachcnbl'tt uud cr ging unter die edle Zuust der Anonymen. Wir bedauern schr. daß dcr Ranm nnS verbietet, das an uns adrcssirtc, nach dem Principe: 5-' »on r v«,'<>, <^' I),,, IrovlU,» — sehr gelungen ge» fälschte Actcnstück vollinhaltlich zu veröffentlichen. Wir glauben, die Noth kann doch nicht so arg gewesen sein, weil dem Anonymns noch so viel Hnmor übrig blieb, abgeschcn von dcm bcigcfüglcn Gillden für Druck-kostcu, den wir in Ersparung gebracht haben und daher WM ganz im Sinne dcs Einsenders zu humanen Zwck> lcn verwenden werden, indem wir ihn an den Armen-sond abführen. Hat man uns ja doch unlängst belehrt, daß in der ArmcnfonoScassc große Ebbc ist und cs auch hier das Problem zu lösen geben wird, ein Defi. cit zu decken, ohne die Steuern zu erhöhen. Bist Du schon jc gewandert an einem Maimoraen übcr das thauige Feld und hast den unsagbar süßen uud zarten Ton dcr trillernden Lerche, hoch ans den blauen Vüften, wie einen Sang vom Himmel mit Entzücken cina.csoa.cn? Siehst Du, licbcr ^csrr, dieses Gefühl empfand dcr Fcuillctonift, als am verflossenen Donners« tag dic Lcrchc aus fernem Norden, unter den Händen dcS weltberühmten Willmers, in die ^üfte flieg; be-sonders war cS dcr „Sonntag in Norwegen" dcr uns so recht cinc musikalische Idylle, ein musikalisches Stimmungsbild vorzanbcrtc. Anch scin lrautcS Vöglcin ließ der nordische Wnndcrsmann fliegen, nnd das — mit cincm Böscndorfer'schen Flügel, dcr uns erst recht die Vervollkommnung des m mancher Bc;ichnng für etwas fprödc geltende» Instruments deutlich machte. Wie flössen dic Tö»c harmonisch in ciiicmdcr, wic i-in Meer dcs Wohllauts, andächtig horchle man dcm glockenreinen gewaltigen Ton, und dic mächtige Bewegung, die das kleine, abcr gewählte Auditorium durchzuckte, und dcr be» gcistcrtc Beifall, dcn cs dem Künstler zollte, zriglc von dcr ticfcn Wirkung seines wunderbaren Spieles. Kaum können wir Wi timers nnscr bewegtes Lebewohl zurnfcn und ihm die verdiente Huldigung darbringen, nnd wir stehen wieder vor cincm musikalischen Äbcnd, dcm Eonccrt Ander, für welches man, bei dcn Sympathien dcö Eonccrtgebers nnd dcm gewählten Programm, wic nicht minder wegen dcS Debüts dcS Frl. Earolinc Ander — unsere Primadonna dcr Hu» kunft - sich allgcmcin intercssirt. Der Abend, durch cincn glücklichen Gedanken in's Theater verlegt, wird aller Erwartnng nach schr animirt nnd genußreich werden. Wir wcrdcn hicr allc unscrc gesellschaftlichen Dissonanzen in Harmonic aufgehen fehcn, nnd cs wird uns kaum im Genusse stören, wenn wir unS erinnern, wic nns gestern Abend Herr Ritter v. Fritsch in seinem sehr zahl-reich besuchten und durch dic Anwesenheit des Herrn LandcSprasidcnlen ausgezeichneten dritten aeoloaischen Vortrage zu beweisen unternahm — baß wir seit so viclcn lausend Jahren cs schr weil gebracht liabcn, als wahre Emporkömmlinge dcr Schöpfung, und daß wir jetzt die traurige Gcnugthnnna hallen, °ls K'ndcrglauben zu belächeln, was wir einst für uuscrcn festesten Rettungs-anler in den Stürmen des Bebens hielten! — 688 vcllichcn und lie dievblzüglichen Tiplome dulch eine aus drei Mitglictxln b-slth^de Dcvutatiou überreicheil laffen. — (Eiu >reiblichcr Doctor.) In nicht geringes ElslclUlilli uelsetzle am Ticnelag die Hörer dcs Professors Oppolzer in Wien und den Herrn Hosiath selbst das El« scheinen cin vei-urtheilte ihn wegen ungebührliche Spiache in seiner Ä.lii-sung noch zu 10 fl. — (Der Untersuchung über dieArbciter-un ruhen im Hennegau), meldet man ciuö Viüss.l, sei cö gelungen, nicht i'ur dab Factum der uutcr den Giu-denary.ilein staltg»ful,rer,en G^ducrlheilungcn jeslzuslcllcü, man tcnne auch dcren Quille, die man auf London zruüÄ-suble. Tie nächsten A,sis^n-Vcrhandlungcn im Hcnnegau rill st« n über diese mysteriöse Geschichte nähere Aujllärung g^ben. Locales. .._., (Wahltage,) Tie Eess^nzungswahleu iü son OlMcindnatl? si'idti', sür dcn 3 Nahllölper am II., für ben Mile» am 12,, siir dcn llslen an, 1 l. Mai slatt^ jedesmal Vormiit^vi von 6 bi<< 12 Uhr, allMig.' cxgert Wadl.n am I I,, Mai von 3 bis 6 Uhr und am 13. nnd !',. Mai von 8 bis 12 Uhr Vormittags: Zu wühlen sind im !. Va^üölper «4, in zwcitcn 3, in li'lttn 1 Gc-lnciü^eiälhc, — (Fr u er s h r ü n st e.) Am 30. v. M. gegen Mit-lag dlllch im Hanse d,ieder. Dieieü Feu»r entstand sulch Ue Ut^ocsichtigtlit eines Albciters, welker kaum cinc iNajter weit vom obigen Hause einen Felsen mit Puloel sprengte und dabli so ungeschickt zu Werte ging, bah dcr glimmende Echwamm aus dao dah ('er ganze Täiadc s>ch auf ungefähr L50 sl. bilau' f»n türste. sluszerdcm cililt der Hauirigenthünur hilbli lebeneglsähilich? Brandwunden. Vo» allen diesen drei ab> gebräunten Viuhschaflen war keine assecuriit. - (Di 0 ce sa n v e rH n o er u n ge n.) Ueberscht sind die dochw, Hcrien: Ioh. Parasat vun Eemitsch nach Mllschnlich; II.^. Tomasin von d^r TtaUpfaire Et. Ja« lob in Laibach nach Scmilsch'. Dr. Georg Sterbe ncz von der Volsladtpfarre St.Peter in Laibach zur Stadtpsarre von Sl. Jacob'. Iokj Kramei aus Görjach zu St. Peter in Lai» bach: Ira'iz Cirar aus Kronau nach Güljach. Herr Ios. Bo n on i, Pfarrer in ^dcituchtin, eihält die ÄaLmannsoor-fer Psnire und Obcrtuchn» ist am 21. d. M. auög^schlie. den worde,'. Herr Martin 5< o r o ö i c Admiüisliator der Localie Kopain, kommt atö Administrator nach Aanjaloka. Gest orbeü ist am 20. d. M.Heil Ios. s Pele rle, Localist in Et. Oilralci. In T r! e st staib am 15. d. M. der Tom-dechanl Hclr Prter Airs, Hitler der Franz Iosrpht'OcoenZ, gcdolen in Vociz 30. Juni 1786. Korrespondenz. * Rudolsöwerth, 23. April. Der diesmalige Jahrmarkt war nuhr ron Vclläufcin alö Käufern besucht, woran das schlechte Wetter wie die allgemeine Geldllisis die Schuld tragen mochte — die Geschälte waren sehr flau. — Das zu Ehren des hi»s>gcn drittln Mambuliluligs-Inspcctotatta gestern abgehaltene Abschiedstränzchc» im hiesigen Casino-vereine war, obwohl nicht überfüllt, ooch sehr lebhaft besucht, und alü um halb 11 Uhc Abends an den t. t. Nezirls-vorsleher Herrn Ethrl die Staffelte uon der glüctlichcn Entbindung Ihrcl Majestät der Kaiserin Elisabeth uon Orster» reich gelangte, wurde di.selbe alsoglcich vom Herr» Äezirts-vorsteher im Casino pudlia,!, cic Musik stimmte die Volks» Hymne an und die dleimallgcn lebdaittstl,» Vlvats und ^ioiod begrühtcu daö freudige Eceigniß. Heute um jüns Uhr frllh verkündete dcr Schall von 21 Püllcischüsjen uno vie, die Stlaßen mit klingenLlM Spiele durHzichcnoe Vürgermusil die frohe Voischasl, welche auch dulch das an de» Strahenecken angejchlagene Telegramm zur allgemeinen Klinilnif; gebracht wurde. Um 10 Uhr wurde Las feierliche Hochamt eelebritt, zu dem das löbliche Vürgeicorps unter Commando deü Herrn Hauptmanns Marin in Paiavc aufrückte, wrlchem auch sämnulichc t. l. Veantt>,n uno sonstigen Honoratioren, die Schülri deü Gymnasiuinö. das Institut Fr!, itonschegg mil ihren Zöglingen u>>d vklc andere Andächtige beiwohnten. 3lach drm Hochamte deftlilte das Vürgercolps am Hauptplatze nnd überbracht»! sodann mit den gebräuchlichen Ceremonien die Fahne an ihren gewöhnlichen Stanoort. Nenejie Post. Pest, 23. April. Folgendes Bulletin wurde ausgegeben: „Daö Bcfindcu Ihrer Majestät der Kai-seriu-Königin und dcr neugcliorcncn Erzherzogin ist voll-tommen licfricdigcud. Ofen, 23. April 1^0^. Dr. Ba-lassa." Dcr Telegraf meldet aus Trieft, Gürz, Parcnzo, Nuuigno, Cormoiw, Pest, .^lausenliurg, Agrain Berichte ülicr dic Feier des beglückenden Ereignisses dcr Entbindung Ihrcr Majestät. In den beiden letzten Städten fanden Illuminationen stall. Im Pester Obcrhansc eröffnete der Präsident die Sitzung am 23. d. mit einer Ansprache, in welcher er der Frudc Ausdruck gab, mit dcr die Mitglieder dieses Hauses das im Familienkreise Sr. Majestät eingetretene Ereigniß begrüßen. Sämmtliche Mitglieder erhoben sich bei dieser Ansprache von den Sitzen und brachen am Schlnß in stürmisches El-jcnrnfcn ans. 2odcmn sprach der Präsident die Hoffnung aus, daß sämmtliche Mitglieder dem übermorgen stattfindenden Tanfactc beiwohnen werden, außerdem ocsig-nirte er cine aus 12 Mitgliedern bestehende Deputation, dnrch welche das Haus bei dem heutigen Act vertreten sein wird. München, 23. April. Der Finanzansschuß beantragt beim Kriegspostulatc einen Abstrich uon 810.445 Gulden, Der Kriegsminister erklärt, er bedürfe zur Un» tcrhaltnng einer mit den verbündeten Siaatcn gleich organisirten, wohl ausgerüsteten Armee die geforderten K,i Millionen. Er erklärt fich älißerstcn Falle« mit einer Abmindcruug vou 550.00^ Ouldcn einverstanden, uor-ausgcsctzi, daß er in der Verwendung etwaiger Ersparnisse bei einzelnen Titeln nicht eingeschränkt werde. London, 24. April. (Tr. Ztg.) Iiu Untcrhansc erfolgte die Budgetvorlage. Die Ausgaben betragen 7(). die Einnahmen 71 Mill., die Kriegskosten 5, wovon 2 Millionen gedeckt sind. Telcstraphifch' Wechselcourse. vkil! 24 April. 5pc-,c. MlukinmK 5tt.<)5». -- l'Prrc. MetatUqucl? mil M«u nud Novembcl--Zinscn5)?,.'j0, —5>pcrc.Nat!ui!al Alilchel,t>'2«0. -- I^0el Vtllül5a»lid'-n 8l. — >üanüacll!n l^. — Fssditaclil'» 180. — London N,'N. Drr Chcf der Postsrclion im l. nng. Miuistnium sl!r Vo!lun Abschluß dcr schon früher er-wllhnlcn Posieolmclitiun'mit dcn D°nausinslenll>i!merii lhcilznnch: men, Nach smnr Nilctcnnst wcrdcn in Pcst Verhnndlln^ni über cine ähnliche Vneindarlinss mit Srrbien gcpflo^n werden, zn welchrni Zwecke anch die Vertreter dcS Wiener Ministeriiimlj und der ftrdischcn Negicrnng dart einlreffeu wcrdcn. Wie die „Ded." venilinnit. si»d Pourparlers wegen Abschluß einer Post- convention mit der Schweiz und mit Belgien gleichfalls im Natiollalbauk. Dcr am 23, d, Vi. ll,i«gegebcnc Wochen- aiil^<)0st, Dcr Metallschatz lIN,:l21.2Wfl.) nahm um 118 fl. zu; die in Metall zahlbaren Wechsel (37,730.423 fl) ver-mchrlen sich um 14,547 fl. Vom landwirthschaftlichen Verein in Asti (Prc,-uinz Alerandrien) in Italien wird bctannt gemacht: daß daselbst im Mai d. !,v. fin Marll uun W c i n c » des Vezirsc« statte finden wird und zu gleicher Zeit eine Ausstellung uou Wer? m u t h, Alcohol und geistigen Getrauten, sowie von Gerath eu und Maschinen zum Dcstillircn. an« inläiibischen Fabriicn hervorgegangen, eröffnet werde. Der Minister für Ackerbau, Industrie und Handel hat 5 goldene und 8 silberne Medaillen als Prämien ausgesetzt. Dic Autistellnug wird am 3, Mai, dcr Marlt den folgenden Tag eröffnet werden; beide endigen mit dcm II. dcesclbcn Monats. Verstorbene. Den 17. April. Dcm Josef Kotar, Taglöhncr, scin Kind Friedrich, alt 5i'/, Jahre, im Elisabelh-Kinderspitale Nr 7. und Franz Noßlcr, Schneider, alt 68 Jahre, im Cioilspilal, beide au der i,'uugei,tnbcrculose. — Iatob Äaslclliz, IustitntSarmcr, all 79 Jahre, im Eiuilspital au Altersschwache. Den l«. April. Michael Regina, Einwohner, alt 4^ Jahre, im Liuilspital an der i?nnl;cn!l!berculosc Den 15). April. Dcr F>an Maria Krnschovih, Handelst mannswittwe, ihre Tochtcr Maria, alt 13 Jahre, in der Stadt Nr. 304 am Zehrfieber — Thomas Vnrcng, Taglllhuer, bei .^0 Jahre alt, iu Leriiauas in Folge erlillnier Verlchniigcn geslor? ben, von da nach St. Ehristof ilbcrbiacht und wurde gerichnich beschanl/ - Ttefan Jermanu, Taglöhucr, alt 54 Jahre, im Ei-vilspital an dcr allgemeinen Wassersucht. Den 2 0. April. Maria Jalosch, Inwohnerin, al! 42 Jahre, im Ciuilspilal au Erschöpfung dcr Krcifle. — Johann Schunlar, Petücr, alt 71 Jahre, im Ciuilspital au der Luiigtnlähmulig, -Illhailü Gaeperöic, Kleinuiehschlächter, alt 26 Jahre, in dcr Po. lmiavorsladt Nr. «>1, nn der ^iingciitndcrcnlose. --- Dmi Frauz Kirchmayer, Jäger, sriu .^lind Franz, alt 1'/, Jahre, im HUlnitt-dorfe zu Kroisenct Nr. 2, in Folge des Kenchhnstcn? au i'lin-genlähmnng Den 21. April. N. 9i. eine, niibelcmute Wetbsl'crsoü, al< bei 24 Jahre, im Civilspital an Erschöpfung der Kralle, --Johann Koroäic, Maurergeselle, alt 42 Jahre, im Civilspilal an der i,'ungen!iiberc!!lc,se Dcn 2 2, April Dem Herrn Äcorg Fleischmanu, Musit-lchrer. ssin erstgcbornes Zwillingblind Anna, alt 14 Tage. in der Stadt Nr. 25Ü, au Fraisen, —- Dem Herrn August Kosche-iiilii, s, k. Ol'crlelegraphiN, lsine Frau Franziöla, geborue Arcl', all 2l Jahre, in der Polanavorstadt Nr, 7, plötzlich ain Schlag» flnße. — Josef Tnrt, Schnflcrgesvllc. all 2l Jahre, im Ewi'l, spit.'! an der z/liiigeutnberculose. — Michael Hcnl, Vauer, alt .'l0 Jahre, im ^iuilspital, in Folge znsällig rrlitleiier Verlehniig. — Herr Marti» Regally, Bllrgcr, Tiscl'lernlcister nnd Hauö-bcsitzrr, alt 73 Jahre, in der St. Pcterövorstadt Nr. W, an dcr ' Lnngensucht, Den 23. April Loren, PodborHe', Urlauber, alt 25 Inhre, im Ewilspital au der ^ungenlähmnng. Angekommene Kremde. Am 23, April, Ttadt Wi»,'ll. Tic Hencn: Krziwanel, (Yeschäflsrcis., Miedet und Schmidt, Reis., von Wien, — Nagele, Kaufm., von Iu» dcnburg. — Tnnivornino, Kaufm,, von Rndolfswrrth. - -Seemann, Knnfm,, von Prag. Elephant. Die Herren: Junger, Kausm.. van Sisscl. ..... Hugü von Graz. - Vöhm, Kaufn,., vou Ti^plil). — Vlan, Knnfin., von Wien. — Souneiiberg, Äaufm,, von Krapiua. -- O^ljperic, Kaufm, von Äanjalotn. — Pogacilit, Privatier, von Zirlnitz. - - Shourcm, H^lzhäudlcr, von Wicn, -- Walt-mann, Knnsm., von kyou. — Ncgen, Kausm., von Pcsl. -Znpan, Oymnasiallchrer, von Gürz. — Marotli, Besitzer, vou Caslim, Baierischer Hof. Die Herren: Dr. Cuce! von Fiumc. -Meyer, Major der ilal. Armee, von Savoym. ?.< ilder Ma«n. Frau Kite! ans Slricrmarl. MetelirklMsche Aeotiachtultgen ill Laihach. 6U. M^,, 327,5 -> ?.. DW.schwach diluu bero. ^ 24 2 „ N. 326.1,.; ^16.« SW. z siarl dlliiu bew. ! 0.«, 10 „ Ab. 325,3? ^10.? SW.schwach f. ganz bew. Untertags windig, wechselnde, Bewollnng Gegen Abend Rcgenwolteu anö SW. DaS Tagcömittcl dcr'Wärme um 2^' >!ber dein Norinale. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz v. ^ l e i u m a y r. ^lärl'l'N^l't'i^s W,e„, 24. April Vorzugsweise waren heule ziuslragcnde Staatsfonds znr besseren Noliz begehrt, wahrend sich Industriepapierc nur theilwcise behaupteten. Devisen und A»»'l^Nlil,lM)l. Valuten blieben unueriindcrl. Geld flüssig. Geschäft unerheblich. Veffeutliche Tchuld. x. beö Staate« (sür 100 fl,) Geld Waare In v. W. zu 5vCt. für 100 fl. 53.70 53 85 In ostcrr, Wä^-.ng steuerfrei 57 50 57.60 '', Stnuranl. li, o. W. o. I. I864zu DpEl. riläzahlliar . l»2 25 V2.75 '/, Sleneranlcheu iu ost. W. . 8!i.75 ^»0.— Silbrr-Anlchen von 1864 . . 70.50 7l -. Oilberanl. 1865 (Freg.) ri!cl;..hlv, iu 37 I. zu 5 p6t. slir 100 sl. ?«,.. 7^.5^, Nat.-Anl. mit Iän. MetaNiques . - - . " " „ 56.65 56.75 detto mit Mlü-Houp, „ 5 „ 57.3" 57.!'0 bett, .... "4>!" 50,50 51,- Mi Verlos. v.J. 1839 . , '^171.50 " "" I860 ,»500fl. b!.!0 81,20 Homo Rentensch. zu 4/1.. -u", ^50 20.- Domaiuen 5pcrc in Ellb«r W3.50 104. 8. der Kronlüudcr (für 100 fl.) Gr.-Entl.-Oblic;. Geld Waare Niederofterrcich . zu 5°/« «5.— 85,50 Oberostcrrcich . „5„ 86.— 8?.- Salzburg , . . . ,. 5 „ 87.50 88.5l> Böhmen' .... „5 „ '.»1.5)0 ')2.50 Mährcu .... „5 „ 58,50 «'.»,— Schlefi,!! , . . . « 5 „ 88.50 89 50 Steurmart ... „ 5 „ 87.75 d8.?i5 Ungarn.....« 5 „ 73.— 73.75 Temescr-Bauat . . „ 5 „ 71.50 72.— Crnalien und Slavouien „ 5 „ 71.— 72,-Galizieu .... „5 ,. 64.50 65.— Siebmbllracll ...» 5 „ 68.75 69.25 Butouma .... „5 „ 54.50 65.— Uuu.. m, d. V.-E, 186? „ 5 „ 7l.5>0 72.— Trm,P.m.d.B.-C. 1867„ 5 „ 70.75 71.25 Actic» ipr. Stüch Nüttllnlllbün!......633.— 6i)5 — K.Ferd,2Nordb.zu1000fl ö. W. 1760,-1765.-^rcdlt-Austalt zu 200 fl, 0. W 17Ü.30 179.40 N.ö, Escorn.-Gcs.zuüOOfl.ü.W. 5-88.— .^9».— S.-E.-O.zu200st.EM,°.50s)Fr, 253 70 253 80 Kais. Vis. Bahn zu 200 fl. CM, 141.25 141.50 SNd,-»ordb,Ver,.V,900„ „ l»7,2l> 187.50 Geld Waare Sitd,St.-,l.-veu.n.z.-i.E.200fi. 168.20 168.40 Gal.Kcirl-5!ub.-N. z.20l»fl.CM. 20^.75 20/.-- Bühm. Westbahu zu 200 fl. . 146.— 146.50 Ocst.Don.-DllMpfsch.-Gcs. ^^ 488.— 4l!0.— Oesterreich. !l!loyd in Trieft Z I 229.— 231.— Wien.Dampfm.-Actg, . , , 440.— 445.— Pester Kcltenbrücte .... 380.— 5l«5 — Anglo-Anstria-Baul zu 200 si. ^20.75 121 25 ^,'cmberg Ezcruowilzcr Actien . 17!».-- l?9.50 Pfandbriefe (sllr 1W st.) National- ^ bank auf ^ vcrlosbar zu 5"/« 9725 Ü7.50 .-! Don.-Dmftfsch.-G.z.100sl.TM. »3.50 94.— Stadlgcm. ll>fen „ 40 „ ü. W 26.— 26.50 Esterb^y ^n 40 fl. TM. 136.— — Vstlm ,. ^0 „ „ . 33?5 3425 Geld Waare Palsjli zu 40 fl. CM. 25 75 26,2^ Clary „ 40..... 27,50 2"-^ Sl. Geuoi« „ 40 „ „ . 23.75 24,25 Wiudischgrälz „ 20 „ „ . 17.50 18 50 Waldstein „ 20 „ „ . 21.- 22.'^ Krglrvich „ 10 „ „ , 14.25 14.7b Rudolf-Stiftung l0 „ „ . 14.— 14b" Wechsel. (3 Monate.) Augsburg sllr 100 fl südd. W. 97.15 97.3" Frclnlfurta.M,100 fl. detto «7.25 97.A Hamburg, fiir ,00 Marl Oaulo 86 10 86^ London filr 10 Pf. Sterling . 116 65 IN,.«" Paris für 100 Fraul« . . . 46.30 4^" (sourH der Geldsortc« Ocld Waare K. Müuz-Ducateu b sl. 56 lr. 5 si. 5? "' Napoleousb'or . . 9 „ 33 „ 9 ,. " Rufs. Imperial«. . 9 ,. 59 „ 9. 60 ^ Vereinsthakr - > l .. '/ ,< ^ " ^'.. Gilber - > N4 „ 25 „ 114 « '" Krainischt GrundenllMmme - Obligationen. ^"' vatnolirung: ß5j Geld. «7^ W»a«,