FoHnn q l eutsdjc Zeitung Organ fflt die deutsche Minderheit im Dravabanat ____ mHu 6, ScttyhM flc. *1 (Mtnrfcn) | »»»«»»»«« k«r »« »l««di MerteljShel« 40 Di». haldjShr>s «o Dt«. ____ta »tc BcnMfta»! ja »»«ihr« ratgtfittfl«warne« f jährlg 16u ®ta. g«t 6n« Ration» entsprechende Erhöhung. «htjelnummct Din I-» "erfäTT«t »Schemtlich zweimal: Donnerstag frSK nnb 6am»tag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer Z8 ^ Celje, Sonntag, den 12. Mai 1935 J 60. Jahrgang Absolute Mehrheit der Regierungsliste Jevtie Das endgültige Wahlergebnis Erst jetzt ist es möglich, die Wahlergebnisse aufzugliedern. Dabei ergibt sich, daß die Regie» r u n g ihre stärksten Mehrheiten in der Donaubanschaft (Woiwodina), in Serbien. Monte-negro und Mazedonien (240.000 zu 44.000) erzielt Hot, während in Bosnien das Verhältnis etwa 5 zu 8 ist und in Slowenien für Ievtic eine c-roße Mehrheit erzielt wurde, die aber von einer Min« derheit der Stimmberechtigten stammt. Die Liste Macek dagegen hat in Kroatien (Save-Banat) 336.000 gegen 157.000 Stimmen der Regierung bekommen und in Dalmatien (Küstenland Banat) 111.000 ge-gen 48000. An der Tatsache einer absoluten Mehr-heit der Regierung ist nicht zu rütteln, die Ievtic auch die überwiegende Mehrheit im Parlament sichert. Macek aber Hot mit seinen 900.000 Stimmen gezeigt, daher und daß die alten Par-teien noch da sind, die im Wahlkampf als „reaktionär, separatistisch und staatsfeindlich" dezeich-net worden waren. Die Regierung hat in einer Erklärung die Bedeutung ihre- Sieges unterstrichen und hervor-gehoben, daß Herr Ministerpräsident Ievtic trotz kurzer Amtstätigkeit und knapper Wahlvorbereitung eine überwältigende Mehrheit bekommen habe. Man werde fttzt die sachlichkonstruklive Arbeit mit umso größer« Entschlossenheit fortsetzen. Die Opposition hat bisher zu dem Ergebnis noch nicht Stellung genommen: es bleibt abzuwarten, welche Folgerungen sie für eine parlamentarische BetSti-gtmg ziehen wirb. ' Amtlich wird jetzt das Gesamtergebnis bekannt gegeben. Danach erhalten die Liste des Ministerpräsidenten Ievtic 1,738.390 Stimmen — 62.5 v. H. die Liste der verbündeten Opposition Aiacek, David cwic Iooonooic und Spaho 983.248 - 35.4 v. H., die Liste Marimovic 32.720 --1.18 v. H. und die Lifte Ljotic 23.814 -» 0 86 v. H. Insgt^amt wurden 2,778.172 Stimmen abge-geben. ' In der Draubanschaft sind (nach den Veröffentlichungen der Banalverwaltung in Ljub-ljana) von den 308.462 Wahlberechtigten 151846 Stimmen - 47.07 v. H. abgegeben worden. Davon echirtt die Liste des Minksterpräfidenten Ievtic 125.178 (82,43 v. H.), die Liste der Opposition mit Dr. Macek 22.510 (14,82 v. £>.) die Liste des Ministers Ljotic 2513 (1,65 v. H), die Liste des Ministers Maksiinovic 44 Stimmen (0,03 v. &). Ungültig erklärt wurde« 1601 Stimmen (1,07 v. H). Der staaUiche Wahlausschutz stellte fest, daß in elf Orten die Wahl wegen entstandener Unordnung unterbrochen werden mutzte. Aus diesem Grunde finden heute an diesen Orten, darunter auch in Karlovac und Bjelovar, Nachttagswahlen statt. Die genaue Zuteilung der Mandate wird noch einige Tage aus sich warten lassen infolge des überaus verwickelten Zuleilungsmechanismus. Die Balkankonferenz in Bukarest Ministerpräsident und Außenminister I»v t i 6 ist nach SÖutareft abgereist, um an der dort statt nndenden Ronscrem der Aubenmmistcr deS Bal> tandlock« te,l»unebmen. Mit ihm zusammen ist auch der griechische Außenminister M a x > m o » nach ^utarest gereist. Der am 10. Mai in Bukarest begonnenen Konferenz des Ständigen Rate » der Balkan-Entente wird in Beograder diplomatischen Kreisen großeBedeutung beigemessen. „Politica" weist daraus hin, daß seit der letzten Konferenz der Minister General Zivkoviö Vertreter des Ministerpräsidenten Da Ministerpräsident und Außenminister Bo> goljub Ievtic bestimmte Zeit im Ausland weilen wird, ist im Namen S. M. des Königs durch Er-laß der Kgl. Regenten Heeres- und Marineminister Armeeqeneral Peter ZUvkovic zum Vertreter des Ministerpräsidenten, Iustizminister Dr. Kvjic zum Vertreter des Außenministers ernannt worden. Zusammenkunft Suvich - Jevtiö? Die Agentur „Radio" (Paris) meldet aus Rom. in gut unterrichteten Kreiien rechne man mit der Möglichkeit einer Zusammenkunft zwischen Unter-staatssekretär Suvich und dem jugoflawijchen Mi-nisterpräsidenten und Außenminister Ievtic in Italien. Diese Zusammenkunst soll bereits demnächst stattfinden. Ohne tragfähige Grundlage Jugoslawien und die Sfterrrichische .Unabhängigkeit" Wir lesen in den „M N. N.": Zu den Besprechungen in Venedig liegt ein Wiener Bericht der „Politica" vor, der sich mit den italienisch, ungarischen Unstimmigkeiten beschäftigt. Auch in Wien sei man besorgt, daß Ungarn sich von der Linie der römischen Protokolle entfernen könne. Wenn Schuschniggs Minister des Aeuszern gehofft hat, sich mit der Anpreisung des „unabhängigen" Oester-reichs als Schutzwalles gegen Pangermanismus und nationalsozialiitische Irredenta der deutschen Volks-gnippen besonderen Dank und Beifall zu verdienen, so sieht er in Hinblick auf Ingoslawien sich ent-täuscht: „Politica" gibt seine Erklärung knapp und kommentarlos wieder. Und selbst das Zagreber „Morgenblatt" stellt in seiner Ausgabe vom 6. Mai fest, „daß es an einer tragfähigen Grundlage der autori-tären Regierung in Oesterreich fehlt. Zur echten Selbständigkeit Oesterreichs", sagt das Blatt weiter, „gehört die innere Selbständigkeit, weil sie gettagen sein mutz von Regierung und Volk, von einer Regierung, die sich auf die freie und echte Zustimmung des Volkes stützt. Auf die Dauer kön-nen die Großmächte, kann auch Oesterreich selbst das Problem der vom Volk gettagenen Regierung nicht vernachlässigen." Das ist die Wahrheit Aus Südtirol wird uns geschrieben: Kurz vor seiner Verhaftung war der Südtiroler Abgeordnete v. Sternbach beim österreichischen Bundeskanzler Schuschnigg und bat diesen, sich bei Mussolini für die Südtiroler einzusetzen. Der Erfolg war die Ber-hastung und Verbannung. Das also ist der wahre Grund und nicht das bewußte Schreiben der Deutschen Akademie in Mün-chen, die Frhrn. o. Sternbach in Anbettacht seiner Verdienste um das Deutschtum zu ihrem Ehrenmitglied ernannte. Balkan-Entente im November ». I. in Ankara sich in Europa Ereignisse von ungeheurer Bedeutung für die weitere Entwicklung der internationalen Lage ereignet hätten. In Bukarest werde man alle Um-stände prüfen, unter denen sich diese Aenderungen in der internationalen Loge abgespielt haben und Beschlüsse über die heutige gemeinsame Hal-tung der Länder der Balkan-Entente fassen, um irgendwelche Ueberraschungen in diesem Teil Euro-pas unmöglich zu machen. In Bukarest werde man den Entschluß der Länder des Balkanstatuts kund-tun, in der Verteidigung des Friedens auszuharren und jede Möglichkett zu verhindern, die den Frieden stören könnte. Das grotze Mißverständnis Die Toten stehen auf: Am 2. Ma! ist in Paris ein russisch-französischer Beistandspakt unterzeichnet worden, dessen modernes Aussehen seine wahre Natur kaum verbergen kann. Gewiß kann es nichts Sensationelleres geben, als wenn Frankreich unter ausdrücklicher Berufung auf den Völkerbund es fertig bringt, die kommunistische Sowjetunion zum „Schutz des Friedens" zu gewinnen. In Wirklichkeit erleben wir eine einfache Erneuerung des Bündnisses zwischen der Dritten Republik und dem Zaren, nur mit dem Unterschied, daß ein siegreiches Frankreich und nicht ein besiegtes zu diesem letzten Mittel greift. Die Er-klärung hierfür liegt weniger in einer Angst um die ftanzösische Sicherheit am Rhein, die durch Festungswälle, Truppen und Fluggeschwader hin-reichend geschützt ist, sondern vielmehr in einer höchst merkwürdigen Beurteilung der Loge in Osteuropa. Frankreich weiß sehr genau, wie unmöglich die Lage ist, die der Versailler Vertrag und seine Schwester» verträgt in Osteuropa geschaffen haben. Anstatt aber alles daran zu setzen, daß eine friedliche Revision im Geist nachbarlicher Verständigung und nach dem Artikel 19 des Genfer Paktes ermöglicht wird, wartet die ftanzösische Politik fatalistisch auf den kommenden Konflikt aller gegen alle in Osteuropa. Das einzige, was Frankreich für die Zukunft ver-meiden will, ist die Wiederholung des Mißgeschickes, das Kaiser Napoleon III. im Jahre 1866 erlebte, als Preußen bei Sadowa Oesterreich schlug und dadurch Frankreich überlegen wurde. Aus dieser historischen Erinnerung erklärt sich der Verhängnis-volle Anachronismus, daß Frankreich ohne jede Not und ttotz den bestehenden Sicherungen des Locarno-paktes ein Bündnis mit Rußland abschließt. Gestern noch schrie man in Paris nach mehr Sicherheit gegen einen deutsch-franzosischen Krieg, heute be-reitet man sich auf die Perspektive eines deutsch-russischen Krieges vor, obwohl Deutschland und Sowjettahland gar keine gemeinsame Grenze haben und Adolf Hitler einen Krieg in Europa als voll-kommenen Wahnsinn leidenschaftlich ablehnt! Seit 1919 vertrat das Jnjelreich England den Standpunkt, daß nur im Völkerbund und in der allgemeinen Abrüstung die Sicherheit Europas ga-rantiert werden könnte. Heute rüstet England fieber-hast auf, vor allem in der Lust, und zwar mst der ausdrücklichen Begründung der „deutschen Gefahr". Nun ist es allerdings schwer, in der deutschen Politik irgendeine Drohung gegen England zu entdecken. Die Regien, ng des Herrn Mac Donald behauptet auch gar nicht, daß Deutschland aggressive Absichten hätte, und hütet sich sehr wohl, der ftanzöfisch-rusfi-schin Allianz etwa beizutreten. Anderersetts ist die englische Oeffentlichkeit alarmiert durch die bloße Tatsache, daß Deutschland sett dem 16. März wieder eine Wehrmacht zu Lande, zu Wasser und in der Luft besitzt. Dabei schätzt Sir John Simon selbst, daß Deutschland nur etwa 800 Frontflugzeuge hat, statt Tausende, wie im britischen und französischen Parlament wiederholt behauptet wurde! 2n Berlin Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer Ztt hat der General der deutschen Flieger, Hermann Göring. vor der ausländischen Presse betont, daß die deutsch« Luftwaffe zwar stark in der Verteidi-gung und durchaus modern sei, daß aber Deutsch-land nicht nur zu dem von England vorgeschlagenen Luftpakt, sondern zusammen mit den anderen Mächten Europas auch zu jeder Rüstungseinschränkung bereit ist. So darf man die Hoffnung nicht aufgeben, daß gerade England seinen vernünftigen Gedanken der gegenseitigen Rüstungseinschränkung wieder beleben wird. Denn aus diesem Wege ist die Sicherung des Friedens und die deutsch-franzöfische Verständigung durchaus zu erreichen, während durch Allianzen nach dem Vorbild der französisch-russischen beides in Frage gestellt wird. Wenn Mr. MacDonald vor dem Unterhaus gejagt hat, England werde die neuen Beistandspakte rings um Deutschland „mit einem freundlichen Auge" betrachten, so wäre in Englands u»d in Europas Interesse zu wünschen, daß dies vielmehr „mit einem wachsamen Auge" geschähe. Denn Deutschlands Wehrmacht bedroht den Frieden ebenso wenig wie die französische oder italienische Armee. Die Gefahr liegt nur in den Bündnissen, die Europa in zwei Teile zerreißen und den Wahn-sinn des allgemeinen Krieges planmäßig vorbereiten. Dies ist das grotze Mißverständnis im gegen-wältigen Augenblick, daß man vielerorts die offene deutscht Politik in militärischen Dingen rücksichtslos bis zur Brutalität findet, obwohl man seit jeher wußte, daß das Versailler Rüstungsstatut ein Unding war, und jahrelang Klage geführt wurde über Deutschlands angebliche wehrpolitische Geheimnis-tuerei. Es besteht nicht nur ein völliges Mißverhältnis zwischen der Tatsache einer angemessenen deutschen Verteidigungskraft und der neuen Tatsache des französisch - russischen Bündnisses, sondern auch die englische Befürchtung, als wollte Deutschland die europäischen Rüstungen zu einer endlosen Schraube hochtreiben, läßt sich nicht aufrechterhalten. Bei seinen Anspielungen aus die Berliner Unterredung mit Adolf Hitler hat Sir John Simon soeben wieder zugegeben, daß es dem Deutschen Reichskanz^r vor allem darauf ankommt, „die Haltung Deutschlands freimutig, vollständig und endgültig darzulegen". Im gleichen Augenblick hat General Göring bei dem erwähnten Presseempfang kein Hehl daraus gemacht, wie persönlich unwürdig und national un-möglich ihm das Berfteckspielen in Fragen der deutschen Verteidigung stets erschienen sei. Ist es nicht vielleicht wirklich besser, endlich einmal in ganz Europa die Karten offen auf den Tisch zu legen, statt das furchtbar^ Uebel des gegenseitigen Miß-trauens von Konferenz zu Konferenz, von den Wcstfragen über die Ostfragen zu den in Rom auf die Tagesordnung kommenden Fragen des Süd- Das Lied der Mutterliebe Wenn du noch eine Muller hast, So danke Gott und sei zufrieden; Nicht allen aus dem Erdenrund Ist dieses hohe Glück beschieden. Wenn du noch eine Mutter hast, So sollst du sie mit Liebe pflegen, Daß sie dereinst ihr müdes H^upt In Frieden kann zur Ruhe legen. Selten ist wohl ein so hohes Lied der Mutter-liebe erklungen wie dieses. Wer kennt es nicht? Bis um die Jahrhundertwende war es in allen Schul-büchern zu finden und wird allen Menschen aus jener Zeit im Gedächtnis sein, wenn auch vielleicht des Dichters Name Friedrich Wilhelm Kaulisch längst vergessen ist. Ueber Hunden Iabre sind es her, daß Fried' rich Wilhelm Kaulisch in Roßwein in Sachsen als 15. Kind in dritter Ehe des Seifensieders Friedrich Adolf Kaulisch geboren wurde. Seiner Mutier war er als einzigstes von sieben Kindern am Leben ge-blieben. So gab sie wohl alle ihre Liede und angstvolle Sorge ihm, der mit zärllicher Liebe an ihr hing. ostens immer weiter zu verschleppen? Die deutsche Regierung darf wohl die berühmte Gleichberechtigung auch in dem Sinn auffassen, daß sie ein Mindest-maß von Vertrauen für ihre Zukunftsabsichten be- Abschluß in Venedig Roch keine Formel für die „Richteinmischung- Konferenzen gehören eigenllich zum Saison-gewerbe. Man trifft sich im ersten Frühjahr auf der herrlichen Insel Jsola Bella, genießt dann die Schönheiten Venedigs und geht Anfang Juni nach Rom, wo sich die alte Römerftadt mit dem Peters-dom im Frühlingsglanze zeigt. Ueber Venedig waren die Berichte wenig auf-schlußreich. Worum e« ging, verriet die ftanzösische Presse, denn: „Der Widerstand wird von Ungarn kommen " Dagegen wurde Oesterreich belanglos abgetan: Von österreichischer Seite sind keine Schwie-rigkeiten zu befürchten." Venedig sollte die Widerstände Ungarns vor der Donaukonferenz in Rom, deren Führung Musso-lim für sich beansprucht, beseitigen. Es ist ein ganz alter Ladenhüter, den wir bewußt hervorholen, der aber nichts an seiner Aktualität verloren hat, wenn wir erneut behaupten, daß ohne Deutschlands Be-teiligung keine brauchbare Lösung des Donaupro. blems möglich ist, ein Gesichtspunkt, der von offi-zieller englischer Seite erst kürzlich anerkannt wurde. Erläuterungen zum Donaupakt AIs der ftanzösische Außenminister Laval in Rom weilte, hat Mussolini den Plan eines Donau-Paktes in die politische Debatte geworfen. Dieser Pakt sollte unter anderm die „ Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten Oesterreichs" gewähr-leisten. Auch in Stresa wurde der Plan einer jol-chen Vereinbarung unterstrichen. Ueber die Oster-feiertags war der österreichische Vizekanzler Starhem-berg in Rom und unterhielt sich mit seinem Geld-geber, dem italienischen Regierungschef Mussolini, über rein innerösterreichische Fragen und verein-barte mit ihm, was nun in Oesterreich zu geschehen habe. Es ist nun nichts davon bekannt geworden, daß Starhemberg in Rom einen Hinweis auf die Nichteinmischung Itaiiens um die innere Angelegen-heit des österreichischen Staaten erhalten habe. Die im Juni stattfindende Donaukonferenz Hot mit die-sen Vorgängen ein sonderbares Vorspiel und die Donaupaktpläne eine zwar überraschende, aber doch in ihrer Offenheit peinliche Erläuterung erfahren. Falsche Gerüchte über Oesterreich Die I.P. A. meldet i Die italienische Politik der österreichischen Regierung führt immer mehr zu einer Stärkung der Opposition. Die Spannungen inner-halb der Regierung nehmen katastrophale Formen an, denn man gelangt endlich pir Einsicht, daß Starhemberg das Land vollständig an Italien aus-getiesert hat. Den internationalen Verhandlungen über den Donaupakt sieht man in Oesterreich mit Bangen entgegen, da man überzeugt ist, daß durch einen solchen Pakt Oesterreich ein internationales politisches Objekt bleibt und dadurch der dauernden Einmischung fremder Staaten ausgeliefert ist. Re- Kaulisch hat eine ganze Reihe wunderfeiner Gedichte und Novellen geschrieben. Mögen auch seine anderen Dichtungen der Nachwelt verklungen sein, daß er den, heiligen Gefühle der Mutterliebe so beredt Ausdruck verlieh in tiefempfundenen und zu Herzen gehenden Worten, macht ihn unvergessen und Lied und Dichter sollen auch einer jungen Generation erhalten bleiben. Dieser Sonntag gilt der Mutter Besinnliches zum Muttertag am lZ. Mai Jeder Mensch, auch der beste und gütigste, ver-fällt einem Fehler: was er alltäglich um sich hat, schätzt er nicht mehr. Ist es etwas Kostbares, so betiet er sich wohl in das Gefühl, es zu besitzen, zu hegen. Ader Höhepunkte des Empfindens sind selten. Die Gewohnheit hat eine überwuchernde Macht. So geht es auch mit der Liebe und Dankbar-keit für die Mutter. Wir wissen alle — das Beste, das wir im Leben haben, ist sie. Doch wo bleibt die große Dankbarkeit, die wir ihr schulden, wo die tiefe Liebe, die wir täglich, stündlich zeigen müßten? Gewiß, sie ist da. In unserem Herzen. Aber das ist nicht genug. Wir müssen die Liebe beweisen, sie ansprucht. Denn, wie gesagt, Deutschland glaubt trotz aller Enttäuschungen und Mißverständnisse nach wie vor an den Frieden, weil er die Grund-Voraussetzung auch seiner nationalen Zukunft ist. gierungskreise, die am gegenwärtigen Kurs unbe-dingt festhalten wollen, wollen nun der Gegnerschaft einen solchen Pakt dadurch mundgerecht machen, daß sie darauf hinweisen, es bestehe die Gefahr einer Austeilung Oesterreichs, wenn man den Wünschen Italiens nicht nachkomme. Von einer Austeilung Oesterreichs kann selbstredend nie die Rede sein. Mit derartigen falschen Gerüchten aber will die Regierungsgruppe um Starhemberg „beruhigend" wirken. Zahlen» die zu denken geben Bei der letzten Volkszählung im Dezem-ber 1930 hatte die Tschechoslowakei 14,729.000 Einwohner. Nach dem Stande von Ende 1934 hat sich auf Grund der natürlichen Bevölkerungsbewegung die Einwohnerzahl um 365.000 vermehrt, so daß jetzt die 15, Million um 95.000 überschritten ist. Außerordentlich lehrreich ist der verschiedene Grad der Zunahme in den einzelnen Teilen des Staate«. Die Zunahme betrug in Böhmen 111.000 (1.5 v. H.), in Mähren Schlesien 58.000 (1,6 v. H.), in der Slowakei 141000 (4,2 v. H.) und in Karpathen-rußland 54 000 (7,7 v. H). Die Vermehrung der Bevölkerung, ist also im äußersten Osten fünfmal größer als im Westen des Staates; die Hauptsiedlungsgebiet« der Deutschen liegen im geburtenarmen Westen. Die sudetendeutsche Geburtenüber-schußziffer bleibt nicht nur hinter der t»chechi>chen, sondern auch hinler der reichsdeutschen weit zurück. Die Ursachen hiersür sind Sprachgrenzlage. Ver-städtening, Industrialisierung mit der ihr entsprin-genden heutigen Arbeiislosigkeit und vor allem solche geistiger Natur, die nur auf dem Wege der Er-ziehung und religiös-sittlichen Erneuerung bekämpft werden können. — Es ist daher zu begrüßen, daß die Gesellschaft für deutsche Volksbil- S/S KRALJICA MARIJA die idealen, durch Güte und Kußernto Billigkeit bekannten II ittelincer- j?alii'ten 21. K. bis 4. VI. 1135: Spanien- und Riviera-Fahrt 5. VI. bis 22. VI. 1935: Konstantinopel, Varna 10. VII. bis 3. VIII. 1935: Spanien- und Afrika-Fahrt 4. VIII. bis 19. VIII. 1935: Sizilien-Raise 9. X. bis 29. I. 1935: Aegypten u. Palästina-Fahrt ▼ on nur Dinar 3.500«— aufwSrt». Die Beinen beginnen und enden in äuiak. Du Schiff hat nur I. Klamo. Schwimmbassin, Tanzmusik u. s. w. an Bord. Freie Bahnfahrt auf der Rückreise. Prospekte / Auskünfte / Platzslcherung / Valuten Reise- und VcrIcetirMl>üro „PÜTNIE1' M ABIBOß, Tel. 21-22. CKLJK, Tel. 119 vom Herzen in die Augen heben, in Worte und Taten kletden. Darum ist es gut, daß es auf unserem Weg Stationen gibt. Stationen der Besinnung. Der Einkehr in uns selbst. Allerheiligen ist so. Und so ist auch der Muttertag. • Vor allem ist diesmal Besinnung notwendig. Wir stehen an einer Wende unseres Geschicks. Mutter und Kind — diese Zweiheit umschließt das Schick-sal einer Skation. Und wie die Mutter, als die Seele des Hauses, die Erzieherin der Kinder, es in Händen hält, wie die nächste Generation und mit ihr die Zukunft des Vaterlandes sein wird, so tragen auch Sohn und Tochter Verantwortung mit für Sitte und Liebe im Heim. Wir haben in den letzten Jahren viele Mütter klagen hören. Manche, die nicht klagten, hatten traurige Augen und einen bitter verschlossenen Mund. Es waren die Mütter, über die der verworrene Sinn einer Jugend hinweggestürmt war, die nichts mehr anerkennen wollte. Die Mutter war „rück-ständig". Die Mutter „verstand nichts". Sie gehörte einer unrettbar ollmodischen Zeit an. Vielfach wurde sie belächelt, nicht selten sogar verlacht. Nur daß sie am Abend, todmüde, treulich Strüny'fc flickte, daß sie alles in Ordnung hiell und die Lieblingsspeisen kochte — ja, das nahm man trotzdem gern an. Die Mutter war häufig herabgesunken zum Hausgeist. Nummer 38 Deutsche Zeitung Seite » Der Muttertag ist eine Angelegenheit des ganzen deutschen Voltes. Die „Weihestunde" der Ortsgruppe Celje des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes ist eine Angelegen-heit unserer deutschen Volksgruppe. Weihestunde Drum also: Wohin am Abend des 11. Mai? Zur ..Weihestunde" in den Kinosaal des Hotels Skoberne. Niemand bleibe daheim! Beginn Punkt 20 Uhr. — Karten im Sportgeschäste Krell und an der Abendkasse. dung in der Tschechoslowakei auf ihrer Zehnjahr-feier in Verbindung mit der 19. Arbeitsgemeinschaft sudetendeutscher Volksbildner und Schutzarbeiter in Reichenberg die sudetendeutschen Bevölkerungsfragen in den Mittelpunkt der Tagung rückte. Lied und Sport Allmählich werden jetzt auch die kleineren deut-schen Siedlungen in Slawonien in die Volk werdung unseres jugoslawischen Deutschtums einbe-zogen. In Vrbira, Kula und Porec wurden Orts-gruppen des Schwäbisch deutschen Kulturbundes ge-gründet. In Kula wirkte die Sängerschar der Orts-gruppe Daikovac durch Darbietungen deutscher Volks-Ueber, Volkstänze und Volksspiele mit und erweckte damit große Begeisterung. Einen 4. Sportführer-Lehrgang hält der Verband der Deutschen Sportvereine im Schwä-bische deutschen Kulturbund vom 26. bis 30. Mai in Ruma tSlawonien) ab. Südtirol im Zahre 1835 Jeder deutsche Jtalienreisende sollte vor Antritt seiner Fahrt die kleine, soeben erschienene Schrift „Südtirol im Jahre 1935" lesen. Er braucht dann, wenn er in das Land südlich des Brenner» kommt, nicht lange zu fragen und dadurch sich und anderen Ungelegenheilen zu bereiten, sondern er weiß von vornherein, worum es sich heute bei den italienischen Maßnahmen zur Unterdrückung des Südtiroler Deutschtums handelt. Die Bilder vom zerstörten Laurinsbrunnen, von der Fortschaffung des Denk-mals Walthers von der Vogelweide, vom Umbau des Bozener Museums im italienischen Stil u. a. m. reden eine eindringliche Sprache. Die Nachrichten über die Verbannung und Freilassung des ehemaligen Vertreters der Südti-roier in der römischen Kammer, Dr. Paul Frei-Herr von Sternbach, widersprechen sich. Er befindet sich zwar nicht mehr an seinem ersten Ver-bannungsort auf Sizilien, sondern wurde nach Fras-cati bei Rom gebracht. Die aus der Meraner Wandelhalle entfernte Büste des Herzogs Karl Theodor von Bayern wurde, wie wir bereits gemeldet haben, wieder auf-gestellt, offenbar auf eine vom italienischen Königs-haus eingelegte Verwahrung hin. Leider hat Walther von der Vogelweide keinen so hohen Fürsprecher! In Lang bei Meran wurde von der Be-hörde das von deutschen Wohltätern gestiftete Das muh nun wieder anders werden. Eine neue Generation, die leben und leisten will, mutz vor allem die Mutter achten. Man gehe die Ge-schichte zurück. Die herben Völker, die vorwärts-strebten und Großes vollbrachten — sie alle ehrten ti: Mutter als höchstes Gut. Die Völker, deren Strafte zum Sterben führte, hatten die Ehrfurcht vor der Mutter verloren. Es ist aber nicht genug, die Mutter zu ehren. Ein richtiges, warmes Mutterherz will Liebe. Liebe, die sich in kleinen und kleinsten Aeußerungen kund-tat. Daß man ihr einmal die Brille sucht und nicht, wie gewöhnlich, ungeduldig sagt: „Ader, Mutter, es ist doch arg mit dir. Ewig verlegst du deine Brille!" Daß man ihr einmal etwas mitbringt, ohne zu warten, bis Weihnachten oder Geburtstag Gelegen-hett geben Und selbst wenn das alles nicht geschieht, dann ist sie schon zufrieden mit einem frohen Blick, einem dankbaren Wort. Es gibt ja nichts Bescheide-neres, nichts, das leichter glücklich zu machen wäre als ein Mutterherz. Viele Söhne und Töchter haben etwas gut-zumachen. Sie sollen den Muttertag 1935 dazu be-nutzen. Und sie sollen ihn nicht vergehen lassen, ohne sich das feste Versprechen zu geben, von jetzt an der Mutter täglich mit irisch« Liebe zu begegnen. Aber auch die Kleinen, die noch nicht gelacht haben über Waisenhaue beschlagnahmt, in dem zuletzt 30 arme Waisenkinder von den Klosterschwestern des Deutschen Ritterordens unterrichtet wurden. Eine notwendige Mahnahme Wie gemeldet, ist in Wien ein dortiges Zeitangs-organ von nicht sehr gutem Leumund — es handelt sich um das Mittagsblatt „Die Stunde" — wegen einer gehässigen Karikatur Adolf Hitlers ge-magregelt worden. In Deutschland sind kürzlich einige Boulevard-Blätter in Berlin kurzerhand be-seitigt worden, die mit ihrer Mischung aus Skandal und Geschäft ein öffentliches Aergerniß darstellten. Es wäre an der Zeit, daß in anderen Ländern die bloße antinationalsozialistische Gesinnung kein Freibrief mehr wäre für journalistische Leistun-gen niedrigster Art. Besonders widerwärtig werden solche sogenannten Zeitungen für den Ruf des journalistischen Standes dann, wenn es ein Öffentliches Geheimnis ist. daß sie mehr oder weniger vollständig in Händen eine» fremden Staates sind. Die Politik sollte eigentlich nie ein Zeitungsgefchäft sein, aber erst recht nicht in Zeiten wie heute, wo es den Völkern um ernste Entscheidungen von aller-größter Tragweite geht. Niemand dient seinem Stand-punkt, wenn er sich über jede Zurückhaltung hin-wegsetzt und den Gegner planmäßig mit Schmutz bewirft. Aus einer österreichischen Minister-Rede An einer großen Bauernlundgebung in Innsbruck erklärt« kürzlich der Landwirtjchaftsminister Reither u. a.: „Die Heimwehr hat in Niederösterreich versucht, die Sturmscharen zu entwaffnen. Da haben Schutz-korpsleute das Bild des Kanzlers Dollfuß zerrissen und es hat nicht viel gefehlt, so hätten die Leute aufeinander geschossen. E» muß jetzt anders werden in Oesterreich. Das lächerliche Soldatenspiel muß einmal aufhören. Die militanten Formationen müssen verschwinden und die allgemeine Wehrpflicht muß eingeführt werden. Da würde sich dann heraus-stellen, daß der Großteil der heutigen Schutzkorpsleute aus schwer vorbestraften Verbrechern besteht. Man möchte gar nicht glauben, wie viele Verbrecher in Oesterreich herumlaufen und vom Staate be-waffnet werden .. . Das Programm von Dollfuß war der Ständestaat. Der heutige Bundesrat und der Staatsrat sind sehr traurige Einrichtungen. Wenn der Staatsrat aus dem Stimmzettel hervorgegan „die Rückständigkeit" der Mutter oder ihre veralteten Ansichten, die müssen von nun an in eine feste Hand genommen werden, daß dergleichen nicht mehr vor-kommen kann. Hier hat der Vater mitzuhelfen. Er muß derjenige sein, an dem die Mutter einen Halt hat. Sobald die Kinder merken, daß, gepaart mit Liebe, eine geschlossene Front der Autorität im Haus herrscht, werden sie die Ehrfurcht nie außer acht lassen. Soll uns ein neues Familienleben erwachsen, wie e» Deutschland braucht und die Erziehung deutscher Art heischt, dann muß die Liebe zwischen Eltern und Kindern im Hause lebendig sein. Be-sonders aber die verehrungsvolle und dankbare Liebe zur Mutter. Dafür sei der Muttertag 1935 ein Markstein. v. R. Der Muttertag Der Muttertag stammt nicht, wie G. M. in einem „Nachwort zum Muttertag", das vor zwei Jahren in der „Deutschen Zeitung" erschienen ist, irrtümlich angenommen hat, aus Amerika, sondern aus Skandinavien. Allerdings hat ihn gerade Amerika, das Land der unbegre^ten Möglichkeiten, des Busineß und der Technik, volkstümlich gemacht. gen wäre, dann dürften 80 Prozent nicht mehr darin sitzen... Der Bundeskanzler muß immer damit rechnen, daß er in zwei Monaten nicht mehr lebt!" (Wahrlich, nette Zustände! Red.) Innerdeutsche Fragen Rumänien» Dieser Tage fand in dem Banater Dorfe Billed ein Landesparteitag der im Februar ins Le-ben gerufenen „Deutschen Volkspartei Rumäniens" statt, die die Zusammenfassung des gesamten Deutsch-tums in Rumänien und die Schaffung einer ein-hettlichen Volksgemeinschaft als ihr Programm er-klärt. Der I. Vizepräsident der Partei, Abg. Beller betonte in seiner Ansprache die unbedingte Ergeben-heit der deutschen Bevölkerung gegenüber König und Staat. Der zweite Vizepräsident Dr. Gust for-derte den Rücktritt der bisherigen deut-schen Führer, die versagt hätten, um einer neuen Führung Gelegenheit zur Bewährung zu geben. Der gewesene Unterstaatssekretär für Min-decheiten R. Brandsch schloß sich der Partei mit der Erklärung an, als einfacher Soldat in ihr mitarbeiten zu wollen. Kurze Nachrichten Erinnerung an die Empörung der 97er In Rad-(crcbarg Am 29. Mai 1918 kam es in Radker»-bürg zu einer Empörung bei dem dort statio-niert gewesenen Infanterieregiment Nr. 97 (Trieft), beiderzehnJugoslawen erschossenwurden. Nun hat die Gemeindevertretung von Gornja Rad-gona beschlossen, die auf österreichischer Seite be-arabencn Jugoslawe., zu enterdigen und nach Gornja Radgona zu überführen. Die Ueberführung fand a« 7. Mai statt. Die Leichen werden am 12. Mai in einem gemeinsamen Grab in Gornja Radaona be-erdigt werden, wo ihnen auch ein Denkmal errichtet wird. Venizelos un» Plastira» zum lod» verurteUt Nach Meldungen aus Athen find der geistige Urheber und der Führer der griechischen Revolution, Venizelos, der flch im Auslande befindet, und der General Plaftiras wegen Hochverrates von dem Kriegsgericht zum Tode verurteilt worden. Die Urteile haben in Griechenland ebenso groß» Auf-sehen wie große Genugtuung hervorgerufen. Kampf gegen Unmoral Der Verein der römisch-katholischen Männer der St.. Markus-Kirche in Zagreb hielt eine Vasamm- und zwar besonders durch den Eifer der Miß Anna Jarots aus Philadelphia. In Amerika werden am Muttertag in den Kirchen aller Konfessionen Gottesdienste gehalten; man schmückt am Ausgange der Kirche die Mutter mit einer weißen Nelke, als dem Symbol der Reinheit und Treue. Die Schulen feiern den Freitag, die Geschäftshäuser ge-ben den Samstag frei. In ihrem Heim werden der Mutter Blumen und andere Geschenle über-reicht. Man nimmt ihr unangenehme Arbeiten ab, die Kinder kommen von allen Seite» nach Haus«' die fernen schreiben Briefe. Das Grab der Berstor-denen wird geschmückt. Allerdings auch mit uns Deutschen nicht ge-rade sympathischem Reklame-Tam-Tam wurde vielfach der Muttertag in der Neuen Welt ausge-breitet: der Kongreß forderte seine Beachtung, und Präsident Wilson proklamierte ihn 1914. Dann aber ging seine Ausbreitung schnell auch in Europa vor sich,' wo 1922 der ehemalige Schuldirekt« Dr. Knauer in Berlin eifrig für den Gedanken des allgemeinen Deutschen Muttertages warb. Er hat inzwischen in Deutschland Wurzel gefaßt und fich durchgesetzt. Die Förderung des Gedankens ist durch «nen besonderen „Reich»«»»-schuh bei der Arbeitsgemeinschaft für Voltsgeim,-dung" erfolgt, dem e» allmählich gelungen ist, zu Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 38 lung ab, m der Pfarrer Rittig die Vereinsmitglieder auf die Gefahren der amoralischen Erziehung der Jugend hinwies, wobei er besonders gegen die kollektive seruelle Ausklärung Stellung nahm. Der Verein faßte den Beschluß, eine große Aktion für die Hebung der Moral, der Religiosität und der Ethik in der jugoslawischen Gesellschaft einzuleiten. SSdtirol Erneut wurde ein Südtiroler Geistlicher, Koope-rator Runter, auf zwei Jahre nach Süditalien ver-bannt, weil er angeblich die Abbrennung eines Freudenfeuers anläßlich der Saarabstimmung ver-anlaßt hat. Gin weiterer wurde verwarnt. — Bei der Erteilung von Lizenzen zur Führung einer Gast-wirtschaft wird neuerdings — ohne daß dazu ge-setzliche Handhaben vorlägen — von den Südtiroler Gastwirten die Ablegung einer italienischen Sprach-Prüfung verlangt, wodurch eine weitere Verdrängung der Deutschen aus diesem Gewerbe befürchtet wird. Eine Maitagung der baltischen Staaten Vom 6. bis 8. Mai tagten in Kauen die Außenminister der baltischen Staaten. Unter den baltischen Kleinstaaten ragt zwar Lettland an Größe und Bedeutung hervor und seine Hauptstadt Riga ist zweifellos der berufene Mittelpunkt der baltischen Länderzone, ober dem litauischen Außenminister Lozoratts, der eigentlich Lazar heißt, scheint es gelungen zu sein, sich und die Interessen seines Staates in den Mittelpunkt der baltischen Politik zu spielen. Oesterreichisch« Regierung«-Spitzel in der Schweiz Die österreichisch« Gesandtschaft in Bern de-mentierte die Meldung, daß ihr ein höherer Wiener Kriminalbeamter zugewiesen worden sei. Da Oester-reich bekanntlich nur Tatsachen dementiert, ist diese Meldung also amtlich bestätigt. Oesterreichische Söldner für Italien Aus garn Oesterreich laufen Berichte ein, wo-nach die Slaryemberg-Heimwehr für den italienischen Feldzug noch Afrika Söldner wirbt. Soweit ist die Aerschacherung des österreichischen Volkes an Jta-lien schon fortgeschritten. Militärpflicht der Frauen in Abessinlen Laut Meldungen aus der abesfinischen Hauptstadt, Addis Abbeba, ersuchte der Herrscher von Abesfinien seine Regierung, die allgemeine Wehr-Pflicht auch auf die Frauen auszudehnen. In einem Aufruf an sein Volk erklärte der Kaiser, daß die Unabhängigkeit des Landes nur so gesichert werden kann, wenn das gesamte Volk zu den Waffen greift und auch die Frauen neben den Männern mit der Waffe in der Hand das Vaterland gegen den Feind verteidigen. Bor allem verspricht man sich durch die Frauenwehrpflicht und die gemeinsamen Ausbildungen der jungen Mädchen mit den Männern eine Volksvennehrung, die gewiß nicht ausbleibt. Zu befürchten ist nur, daß das lockere Leben auch die Geschlechtskrankheiten und Seuchen verbreitet. Renes Singeborcnengesetz in Südafrika Nach Meldungen aus Kapstadt Hot die südafrikanische Regierung ein neues Eingeborenen-gesetz ausgearbeitet? es ist insofern« von gründ-legender Bedeutung, als es im Gegensatz zu der bisherigen Gesetzgebung auf dem Gedanken der Rassentrennung beruht. verhindern, daß der wertvolle geistige Inhalt des Muttertages durch eine rein geschäftliche Ausbeutung verflacht und entwertet wird. Der Muttertag ist wohl eine der schönsten und erstaunlichsten Erfindungen unserer Zeit. Schön, weil er die wahrste, innigste und aufrichtigste Empfindung der Menschheit zum Ausdruck bringt, und erstaunlich, weil unsere Zeit der Sachlichkeit, der viklgtschmähten und vielumftrittenen Gemütlofig-keit, des Tempos, der Hast und des erbitterten Lebenseriftenzkampfes dieses Fest der Liebe geschaf-fen hat. Heute wird der 2. Sonntag im Mai als Muttertag in allen Städten und Ortschaften Deutschlands gefeiert, ebenso in Oesteueich, der Schweiz und in Sudeten - Deutschland. Er hat auch schon bei un« Auslanddeutschen den Sinn bekommen, mit der Mutter zugleich auch an das gemeinsame Deutsche Mutterland zu denken. Der Muttertag soll un» den hohen Wert einer solchen Feier klar vor Augen führen. Er soll ein Ehrentag der Frau, der Mutter und ihrer selbst-losen Liebe werden. Aller Dank, alle Liebe, Ver-ehrung und Ehrfurcht für sie sollen sich an diesem Tage zeigen. P. Aus Stadt und Land C e l j e Evangelischer Gottesdienst. Am Muttertag, dem 12. Mai, findet der Gemeindegottesdienst um 1l) Uhr. der Kindergottesdienst um 11 Uhr statt. Die Gottesdienste werden von Herrn Vikar Schell aus Zagreb gehalten. Amtliche Mitteilung. Die Rathauskorre-spondenz gibt uns bekannt: Im Sinne des Gesetzes über die Durchführung des Straßenkuluks im Be-reiche der Draubanschaft hat die Stadthauptmann-schaft in Eelje das Verzeichnis jener Einwohnerun-serer Stadt, die zur Arbeit auf den Gemeindestraßen in Eelje verpflichtet sind, in Zimmer Nr. 10 der Stadthauptmannschast bis einschließlich Montag, den 20. Mai. zur öffentlichen Einsichtnahme während der üblichen Amtsstundenzeit aufgelegt. Im selben Zimmer sind auch diesbezügliche Anfragen u. Beschwer-den vorzubringen bezw. einzureichen. Personen, die zur Arbeit an den Straßen verpflichtet sind, mögen in der genannten Kanzlei die Erklärung abgeben, ob sie sich ihrer Pflicht persönlich, durch Vertretung oder durch Geldablöse entledigen wollen. Wer bis zum 20. Mai keine Erklärung abgegen hat, wird so be-handelt, als hätte er sich bereit erklärt, sich von seiner Verpflichtung loszukaufen. Zur genannten Straßenarbett sind alle arbeitsfähigen männlichen Stadtbewohner zwischen 18 und 55 Jahren verpflichtet. Stadthauptmannschaft geschlossen. Wegen der Säuberung der Amtsräume im Gebäude der Stadthauptmannschaft finden am Mittwoch, dem 15. Mai. nachmittags, und am Donerstag, dem 16. Mai, ganztägig, keine Amtsstunden statt. Parteien, die für den 15. Mai nachmittags oder für den 16. Mai vorgeladen sind, mögen am 17. Mai zu den üblichen Amtsstunden vorsprechen. Stelldichein von Mond und Benus. Den sonntäglichen Spaziergänqern und Wochenendlern Eeljes, die am Abend ihren Blick zum west-liehen Himmel richteten, bot sich ein entzückendes Bild. Die beiden von allen Dichtern und Liebenden auf Erden am innigsten verehrten Himmelskörper Mond und Venus gaben sich vor uns«? aller Augen ein Stelldichein, und zwar stand der als Adendstern strahlende Planet Venus der offenen Sichel unseres Erdenbegleiters so genau gegenüber, wie wir es sonst nur im bekannten alttürkischen Wappenbild an-gegeben finden. Alliu oft können wir ein solch reiz-volles Gegenüberstehen nicht erleben. Ein Dienstbotenheim in Celje. Der Dienstbotenverband in Celje hat das Haus des Fachlehrers Likar in der Vodnikova ulica in Eelje gekauft; er wird es in ein Dienstbotenheim mit einem Saal für kleinere Veranstaltungen, einer öffentlichen Küche und einigen Zimmern als Asyl für arbetttlose Dienstboten umgestalten. Der Fremdenverkehr im April. Nach den Aufzeichnungen des Meldungsamtes waren im April insgesamt 1106 Fremde (gegen 1062 im März d. I. und 1053 im April o. I.) in Celje. Davon waren 845 In- und 261 Ausländer. Von den Ausländern waren 151 Oesterreicher, 57 Tschecho-slowaken, 21 Reichsdeutsche, 17 Italiener, 3 Eng-länder, 3 Ungarn, 2 Polen, 2 Rumänen, 2 Schweizer, ein Amerikaner und ein Russe. Die Regulierung des Susnicabaches in Celje von der Mündung in die Sann gegen Ostrozno ist bis zur Deckova cesta (Neuen Straße) in Lava fortgeschritten. Dieser Tage wurde die Mündung des Baches erweitert und mit zwei Mauern gesichert. Vom Gesundheitsamt. Die Antituber-kulosen'Abteilung am hiesigen Gesundheitsheim hat mit 1. Mai ihre Sprechstunden abgeändert. Sie finden nun für Kinder und Schüler jeden Montag und Mittwoch von 16 bis 18 Uhr, und für Er-wachsen« jeden Dienstag, Donnerstag Freitag und Samstag von 8 bis 10 Uhr vormittags statt. Bunter Abend. Wir kündigen schon heute für Dienstag, den 21. Mai, einen „Bunten Abend" an, den die vierte Klasse der Lehrerbildungsanstalt aus Novi Vrbas im hiesigen Kinosaal stellen wird. Skiklubabend. Der Skiklub Celje ladet alle Mitglieder und Freunde ein. am „Gemütlichen Abend" < Montag, 13. Mai) im Klubzimmer „Zur grünen Wiese" teilzunehmen. Es wird von einigen Mitgliedern, die zum Militär gehen, Abschied ge-nommen. Beginn um 20.30 Uhr. Sonntagsausflug. Die Mitglieder d«s A«r-bände« der Prioatongesteltten in C«lje unternehmen am Sonntag, dem 12. Mm, eine Fußwanderung nach smartno und auf So. Kunigund. Treffpunkt um 9.30 Uhr vor der prawoslawischen Kirche auf dem Vrazov lrg. Jahresversammlung. Am Montag, dem 13. Mai, hätt oer Stadtverschönerungs- und Fremden-verkehrsverein in Celje seine diesjährige Jahresver-sammlung ab. Ort: Restaurant „Narodni dorn". Beginn um halb 8 Uhr abends. Alle Mitglieder sind freundlichst eingeladen. Bor dem Richter. Das Kreisgericht Celje verurteil!? am Dienstag den 25 jährigen Besitzers-söhn Mai Vrecko aus Brezje bei Oplotnica, der am 11. April abends den Besitzersjohn Ferdinand Gosnjak, von dem er überfallen worden war, er-stachen hatte, wegen Überschreitung der Notwehr zu 18 Atonalen schweren Kerkers. M a r i b o r Der Männergesangverein veranstallet seinen „Heiteren Abend" endgültig am 18. Mai. Die bunte Vortragsfolge wird Gelegenheit geben, ein paar schöne, humorvolle Stunden 'zu verleben und die Sorgen des Alltags zu vergessen. Näher«? werden wir noch bekannt geben. Der Verein hofft, an diesem Abend alle seine Freund« aus Stadt und Land begrüßen zu können. Die Eröffnung des Städtischen Bades auf der Mariborer Insel (Felderinsel) in der Drau bei Maribor findet bei günstiger Witterung am 12. Mai statt. „Stavisky" verhaftet. Vor einigen Jahren war der frühere Holzindustrie!!- und Börfenjensal Paul C v«n k 1 nach Maribor gekommen. Früher ziemlich vermögen), hatte er sein Geld durch Speku-lationen oerloren. In Maribor kassierte er Betrüge sür die Narodna Oddrana ein, verwendete aber da« Geld für sich. Deshalb wurde er verurteilt. Nach Verbüßung der Strafe warf er sich auf den Handel mit Sparkassebüchern und schädigte durch unreelle Gebarung mehrere Besitzer von Sparkassebüchern, meist Dienstmädchen. Vielen Leuten locke er mtt Berufung auf seine Verbindungen größere Geld-betröge sür angebliche Interventionen heraus. Vor etwa zwei Monaten verschwand Cvenkl, den man allgemein den „Maribor«r Stavisky" nannte, aus Maribor. Er begab sich nach Oesterreich, kehrte aber vor kurzem nach Jugoslawien zurück. Er trieb sich in Kapla und Umgebung umher, stellte sich als Pros. Milak aus Zagreb vor. und trieb eifrig Wahlpropaganda für die Macek-Liste. Die Gendar-merie nahm ihn fest und überstellte ihn der hiesigen Polizei. Ausgrabungen. Dieser Tage wurde hinter dem Krankenhaus in Ptuj ein römisches Grab freigelegt. 2m Grab befand sich ein guterhaltener Sarkophag, in dem ein menschliches Skelett lag, dessen Zähne noch sehr gut erhalten sind. Neben dem Sarkophag fand man das Skelett eines Pferde«, einen kleinen Topf und zwei Kupfermünzen aus der Zeit Konstantins des Großen. Der Sarkophag wurde im Ptujer Museum untergebracht. Verschiedenes. Wegen unheilbarer Lungen-krankheit hat sich der Handelsangestellte Hermann K o l«t n i g erschossen. — Mit Beginn der schönen Jahreszeit mehren sich auch die Fahrraddiebstähle. Herrn Direktor Stein wurde ein Herrenrad Nummer 74.592, Franz Ulbl ein Fahrrad Nummer 74.710 und Franz Jerebic ein Herrenrad mit Nummer 10.471 entwendet. — Für den „Denkmalfonds" in Maribor sind bisher 200000 Dinar gesammelt worden. — Als beste Kuh der Viehzuchtgenosien-schaft „Jugomontafon" für das Jahr 1935 wurde die Kuh,,Schatz" des Herrn von Jurkovii in Schloß Radvanje festgestellt. Sie ergab 10310 kg Milch und 407 kg Butterfett. Die Slalldurchschnit:«-leistung auf dem genannten Gut betrug-5898 kg Milch. Dieser am nächsten kommen die Musterwirt-schaft Rogoza des Herrn Dr. Scherbaum und das Gut Neukloster des Herrn Pollak-Parin bei So. Peter im Sanntal. Kräfte sammeln! Wieviel Energie wird auf den Kampf des Fußes mit dem harten Boden verwendet! Dieselben Kräfte können nutzbringend angewendet werden, wenn man an den Schuhen Palma - Okma - Gummileder Sohlen und Absätze trägt. Für alle Schuhe! Rummer 38 Deutsche Zeitung «ckte i Ljubljana Zum Muttertag. Die aus technischen Gründen verlegte Feier der hiesigen Kulturbund-Ortsgruppe findet nun endgültig am kommenden Sonntag, dem 19. d. M., um 17 Uhr im Weihen Unionsaal statt. Den Eltern und Kinderfreunden «erden die Darbietungen der Sechs- bis Zwölf-jährigen viel Freude und Ueberraschung bereiten. Einzelheiten aus der bunten Vortragsreihe werden wir noch bekannt geben. Den Nachmittag frei halten und durch zahlreiche» Erscheinen den Mitwirkenden Genugtuung zu geben für alle Mühen und Anstrengungen, die ein solches Auf-treten mit sich bringt, sei die Losung sür den kommenden Sonntag! Eucharistischer Kongreh in Ljubljana. Ende Juni findet bekanntlich in Ljubljana ein Eu-charistischer Kongreß statt. Man erwartet über 150.000 Teilnehmer aus dem Inland und dem Ausland. Für den Kongreß werden schon jetzt große Vorbereitungen getroffen. Schwierigkeiten be-leitete die Frage der Unterbringung aller Teilneh-mer. Der Ljubljanaer Sokolgau hat nun dem Vor-bereitungsausschuß einen großen Turnsaal zur Ver-fügung gestellt. Bleibt die ehrwürdige Sternallee? Auf der nächsten Stadtratssitzung wird auch die Frage der Kongreßplatzregulierung zur Sprache kommen. Die Meinungen über die Regulierung»-pläne find sehr geteilt. Man nimmt an, daß die Stadträte es beim allen lasten werden. In diesem Falle wird das Känigsdenkmal wahrscheinlich in der Mitte des Kongreßplatzes aufgestellt werden. Grobe Unterschlagung. Vor einigen Ta-gen ist der Kassier der Städtischen Sparkasse in Krsko, Josef Stmonctc, spurlos verschwunden. Als man die Kassenbücher prüfte, entdeckte man den Abgang von 700.000 Dinar. Simoncic ist vermögend und man weiß nicht, wozu er eigentlich das Geld verwendet hat. Gleichzeitig mit ihm sind auch feine Verwandten verschwunden. Man glaubt, daß sie nach Ungarn geflüchtet sind. Sport Tennisiampf SK Celje — Stitlub Celje Sonntag, den 12. Mai, geben sich die Tennis-abteilung des Skiklubs Celje und des Sportklubs Ing. Rakusch, Hauptmann St ein blick und Diplomkaufmann Woschnagg. Auf Seite des Sportklubs Celje spielen die Damen Vera Majdic und Elsa Eernec, sowie die Herren Burger, Kopusar, Toptak und Sernec. Turn- und sportliche Fortbildungs-lehrgänge für Auslanddeutsche Die Bundesleitung des VDA. wird im Som-»er 1935 gemeinsam mit dem Reichssportführer die folgenden Turn- und sportlichen Fortbildungslehr-ginge durchführen: 1. Lehrgang für weibliche Jugendliche vom 24. 6. bis (5 7. 2. Lehrgang für männliche Jugendliche vom 8. 7. bis 20. 7. 3. Lehrgang für Schul- und Vereinsturnlehrer-und Lehrerinnen 22. 7. bis 31. 7. 4. Lehrgang für Rudern 22. 7. bis 31. 7. 5. Lehrgang sür Schwimmen 22. 7. bis 31. 7. Unbemiuelte Teilnehmer können Reiiebeihilfm beantragen. In unmittelbarem Anschluß an die Lehrgänge oder vor den Lehrgängen besteht die Möglichkeit, in gut geleiteten Berliner Vereinen oder Sportschulen kürzere oder längere Zeit zu ho-jpitieren. Weitere Kurse für Gymnastiklehrer- und Leh-minnen, Heilgymnastik, Orthopädie und Massage, Leichtathletik, Geräteturnen, Sommerspiele. Segelstiegen. Turn- und sportliche Auslandarbeit und ein Dietwartelehrergang für turn- und sportliche Aus« Landarbeit sind vorgesehen. Echt englisch Eine südafrikanische Cricket - Mannschaft, die im Sommer diese» Jahres im Mutterland« des Sports eine Reihe von Wettspielen ausfechten wird, ist vor einigzn Tagen in London eingetroffen und wurde von mehreren Prominenten des CricketspoÄs empfangen. Die englischen Zeitungen berichteten hierüber aus-führlich: „Lord Cromer trug einen Bowler tsteifen Filzhut, Glocke), ebenso alle anderen Herren.. Bekanntlich legt man im englischen Sport auch bei anderen Gelegenheiten aus das Aeußere großen Wert. Bei Borkämpfen z.B. tragen die Ringrichter den Abendanzug (evening dreß), und als vor kur-zem die englischen Hallenmeisterschaften in der Leicht-athletik abgehatten werden sollten, wurde vorgeschla-gen, daß die Kampfrichter und anderen Funktionäre im Smoking erscheinen sollten, um der Veranstal-tung einen entsprechend feierlichen Anstrich zu geben. Andere Länder, andere Sitten. In England kennt man die Begriffe Volkssport und Volksver-bundenheit anscheinend nicht und sucht auch im Sport gelegentlich gern durch Äußerlichkeiten von der „misera plebs" abzurücken. Im Gegensatz zu Deutschland wo der Kern alles, das Kleid nichts gilt. Wie sagte doch gleich Seumes „Kanadier": „Wir Wilden sind doch bessere Menschen!" Wirtschaft ».Verkehr Die Welt trinkt weniger Kaffee Ungeachtet der brasilianischen Valorisierungs-Politik ist die Lage auf dem Kaffeemarkt zurzett sehr unbefriedigend. Die sichtbaren Weltvorräte werden für den 1. April mit 6,915 Mill. Sack Kaffee (zu je 60 kg) angegeben; vor einem Jahr hatten sie noch 8.094 Mill. Sack betragen. Die Vorratsminderung ist freilich nicht die Folge einer Konjumverbesierung, sie geht vielmehr ausschließlich auf die Kaffee» Vernichtungsmaßnahmen des brasilianischen Kaffeeinstttutes zurück. Seit Be-ginn ihrer Tätigkeit dürfte diese Behörde fast 35 Mill. Säcke Kaff:e vernichtet haben. Ein zweiter und ernster Grund ist aber in der außerordentlich unbefriedigenden Entwicklung des Kaffeetonsums in der Welt zu suchen. Aus den Ziffern für die ersten neun Monate der Kaffeesaison 1934/35, das heißt für die Zeit zwischen Anfang Juli vorigen und Ende März diesen Jahres, geht hervor, daß im Vergleich zu der entsprechenden Periode der Saison 1933/34 der Konsum brasilianischen Kaffees von 12,913 auf 10,964 und der Konsum von Kaffee aus anderen Herkunstsländern von 6,005 auf 5,818 Mill. Sack zurückgegangen ist. Die Konsumverminderung ist sowohl für die Vereinigten Staaten, das größte Kaffee Verbrauchs-land der Welt, als auch für die europäischen Staaten festzustellen. Auf längere Sicht das ernsteste Problem für den Kaffeemarkt ist also der absolute Rückgang im Kaffeeverbrauch. Was die Vereinigten Staaten an-geht, so ersteht die Frage, ob etwa die Aufhebung der Prohibition zu dieser Eutwicklung gefühlt, hat. Bei den europäischen Staaten ist in gewissem Maße Tee als Getränk an die St-lle von Kaffee getreten. Verschiedentlich wird jedenfalls in Kreisen des Kaffee-handeis auf die verhältnismäßig noch niedrigeren Teepreise hingewiesen, die zweifellos konsumanregend wirken. Auf Basis des gegenwärtigen Konsums besteht jedenfalls die Gefahr, daß die aus der 1934,,35-Ernte für den Erport verfügbaren Kaffeemengen von insgesamt etwa 25 Millionen S.ack (wovon über 14 Millionen auf Brasilien, 6'/« Millionen auf andere süd- und zentralameritanische Staaten und der Rest auf sonstige Prvduktionsländer entfällt) bei weitem nicht abgeietzt werden können und daß sich eine er-hebliche Vorbelastung für die neue Saison ergeben wird. Die nene AZeizen-Welttonferenz Der Internationale Weizenausschuß hat für den 22. d. eine Sitzung nach London einberufen, um über die Neuregelung der Weizenerpor quoten und der Aenderung der bisherigen Anbaubeschränkungen zu beraten. Nun sind gegen diese Tagung Sttmmen erhoben worden, weil man nicht weiß, was eigentlich in London Zweckdienliches beraten werden könnte. Die Anbaumaßnahmen werden in den meisten Ueber-seegebieten bereits jetzt getroffen, so daß bis Ende Mai an der Größe der Anbauareale nichts mehr geändert werden kann (selbst Argentinien und Austra- sorgen SU of* Sesses als für sich selbst Motoren werden lur Erhöhung ihrer Lebensdauer heute fast aus-" nahmslos auf Gummi gelagert. Sie selbst sind beim Gehen ähnlichen Erschütterungen ausgesetzt. Sorgen Sie auch für sich, indem Sie v" GUMMI -A8 SÄTZE tragen. Sie sichern sich so Ruhe, Bequemlichkeit und Gesundheit. PALMA trogen - heißt sparen ki Sdd>*riwi»t»»»rt>äl«idi • J««W fri*ugnn PALMA Iten sind dann bereits mitten in der Feldbestellung), anderseits ist kaum anzunehmen, daß Argentinien, das bisher jede Vereinbarung mißachtete, jetzt plötzlich nachgiebiger sein und sich auf eine festgesetzte Aus-fuhrquote binden würde. Auch läßt sich heute über die Ernteaussichten noch nichts sagen und daher ist es sehr schwer, schon jetzt über den zukünftigen Erport bin-dende Abmachungen zu treffen. In beteiligten Kreisen erwartet man aus diesen Gründen keine praktischen Ergebnisse von der Konferenz und will einen mög-lichen Aufschub für den Herbst durchsetzen. Schrifttum Tränen des Mondes Eine Geschichte aus Peru B«n Mma M. Rorlin Paul Kupfer Vertag, BreSlau. Wer, wie ich, die Verfasserin Alma M. K a r l i n persönlich zu kennen die Freude hat und noch mehr, wenn man sie zum Freunde hat. dem ist jedes neue Buch dieser großen Schriftstellerin eine neue Offen-baruna ihres weiteren Erlebens, eines Erlebens, das viele Jahre und viele, viele Länder umgreift und wohl niemals zur Gänze wird erzählt werden kön-nen. Herrliche Sammlungen aus all diesen Ländern bewahrt das Heim Alma M Karlins — ein alles, stilles Haus in Celje — und an jedes dieser unter härtesten Entbehrungen und Gefahren erworbenen Stücke ist eine Erinnerung geknüpft. Von diesen Erinnerungen zählen die aus Peru zu den schreck-lichsten. Man muß das wundervolle Reisewerk „Einsame Weltreise" von Alma M Karlin gelesen haben, um den Schlüssel zu den „Tränen des Mondes" zu finden. Karlin schreibt dort: „Die furchtbare, schonungslose Sinnlichkeit ringsum-her woi die Kulisse zum sonderbarsten Straßendild der Well". Duv war in Arequipa und unweit davon liegt in der Ebene das Jndianerdorf La Pacheta, der Schauplatz der „Tränen des Monde s". Kalte Schauer riefeln über den Rücken, wenn man das grauenvolle Geschehen, das sich dort ab-spielt, von der Meisterhand einer Karlin gezeichnet, liest. Man hält den Atem an vor Spannung, was wohl die nächste Seite bringen wird, und mit einem tiefen Seufzer der Erleichterung über den glücklichen Ausgang des Abenteuers legt man das Buch (aus dem die „Deutsche Zeitung" vom 25. April im Feuilletonteil eine Leseprobe gebracht hat — Anm. d. Red.) aus der Hand. Velani Mllach). Filmkritlk mit roter Tinte — so hecht der Tuet eines witzigen und doch sehr ernsthaften Aufsatzes aus den, Mai heft der .neuen linie" (Heftprei« M 1.—, zu beziehen durch jede Buchhandlung oder direkt vom Beyer - Vertag, Leipzig ). Am Bildmaterim neuer Filme zeig« die neue linie in Beispiel und Gegend«-spiel, wa« ein guter und was ein schlechter GeschichiS>, Literatur- oder ÜnterhaUungsstlm ist. — Au« dem übrigen vielfältigen Inhalt des ^sies seien noch zwet größere Ler-u» besonder» hervorgehoben: Die I 2 vreitge l großen so krönten Bildnisse aus dem großen fotografischen Wettbewerb „Frau und Schmuck", und die reizende vierfarbige Tafel, ausdersichdie4Scken«inesMustergSrtltin« wie im Rundgang um den Beschauer drehen. Seite ß Deutsche Zeitung Nummer 38 Ein Buch vom Rhein Karl OskarJatho: „ffianberer auf ®otte3 Strom". Kleine Bücher«, Albert Langen / Georg Mütter- Verlag. München, 62 Seiten. Das Erlebnis der deutschen Landschaft zwischen Straß-bürg und den Niederlanden ist auf numcherlei Weise möglich, ju Fufe, im Auto, mit dem Dainvsschisf, mit der Eisenbahn, vom Flugzeug aus. Ter Verfasser hat daS Paddelboot ge-ivählt. AIS «chifter int kleinen Kahn hat er den Rhein befahlen. auf den Inseln lampim, sein Zelt aufgefchlagen. wo es chm gilt schien, und er ist so dem geheimeren Leben deS Stroms sehr nahe gekommen. Er versteht nämlich nicht nur zu paddeln und sich von der Sonne bescheinen zu lassen, fondern er. steigt ane. um in den Münstern das Wunder der Glasmalereien zu kbeu. Die Gemälde von Grünewald locken ihn eine halbe Stunde Bahnfadrt vom Rhein fort, ab« es ist doch der Atem des Stroms, den er dann in der Galerie von Karlsruhe spürt. Er liebt die Vergangenheit, deren große Zeugen die Ufer säumen. Er sucht die Spuren des Mistes und der Kunst, die von der Porstellung deS Rheins nicht zu trennen find. Und vor der rommitichen Dorfkirche von Mittelhenn empsmdel er: ..Die Redlichkeit tausendjährigen Handwerks, die tote Seele Alleuropas, teilt sich uns mit und gibt uns ewiges Leben". Dies Wieder anknüpfen an dem Gültigen und Echten. daS die Landschaft hervorgebracht hat, zeichnet das Buch aus. Was Menschen hier im Laus der Jahrhunderte gestaltet und erdacht haben, ist mit der gesteigerteil Form der Natur zu einer beglückenden Einheit verschmolzen. Ter Bauer, der Winzer, der Schisser ist diesem geschichtlich Gewordenen nicht entfremdet, und als die ZSandcrer sich m Winkel nach dem Grab der Dichterin Karoline von Gitnderod erkundigten, spricht der alte Mann im Steinniebkitrel Verse, die einmal ihr Mund gesprochen. Wer cm den Rhein fährt, nehme dies kleine Buch mit. ES wird manchen Wink geben. ..Gottes Strom" gedcmkeiivoll zu schauen. Richard »erlach. „Das Innere Reich" Das Mai-heft der Z«Hchnfi ..Das Innere Reich" wird eröffnet mir einem jjinef des frühverstorbenen Philosophen Heinrich von Stein. Stein war Freund und Schüler Wagners und Nietzsches und schreibt >» diesem Brief an einen jungn, Menschen Gedanken nieder, die gerade heute nach der Wiedercinfiihruna der allgemeinen Wehrpflicht von größter Bedeutung sind. Eine kur^e Erzählung »Die Grenze" von dem Skeicrmärker I. F. Perkonig tun» det vom stillen Kampf der Grenzdeutschen — aus dichterisch« Weise, aber darnm nickt minder stark als eine Abhandlung! Ein großer Auffav von U. E h r i st o f f e l nb« „Die romantische Landschaftsmalerei". stellt, unterstiivt von einer Reihe von Bildwiedergadm, die Sondcrart, die deutsche Sonderart dieser Malerei berauS, die darin besteht, daß der Maler die Natur nicht sich, „wie sie ist", sondern er fühlt die Unendlichkeit, den Atem Gottes, der in ihr wirkt. Mit besonderem Nachdruck möchten w r dann un< sere Leser hinweisen auf den „Bericht über Bücher aus der östlichen Revolution", den der MitberauSaeber Karl B e n n o v. M e ch o w unter dem Titel „Das Unvergeßliche" geschrieben hat. Wie in diesem kurzen Aussah die Entscheidung ausgerufen wtrd in dem Kampf um die Seele des Menschen, die menschliche und die politische Entscheidung, daS ist bezeichnend für die Gesamchattnng der Zeitschrift, die nur im allgemeinen mehr im dichterischen alS im be-trachtenden Wort sich äußert. Technische Nachrichten Kampf dem Lärm! Der Kampf gegen den Lärm ist seit mehreren Jahren als eine wesentliche Aufgabe der Gesund-heitspflege und der Technik erkannt worden. Denn der Lärm schädigt nicht nur die Nerven und damit die Widerstandsfähigkeit und Arbeitskraft des Men-schen, sondern ist meist auch ein Zeichen üdermähi-ger Beanspruchung und Abnutzung von Werkstoff. Ein grotzzügig angelegter Feldjug gegen den Lärm in allen seinen Formen, also nicht nur gegen den Verkehrslärm, sondern auch gegen den Lärm in Haus und Betrieb, ist vom 6. bis 12. Mai in Deutschland von amtlichen Stellen des Staates und nationalsozialistischen Organisationen durchge-führl worden. Die „Reichswoche ohne Lärm" hat die Ueberzeugung von der Wichtigkeit der Lärm« dekämpfung und die Kenntnis der Bekämpfungs-Möglichkeiten in weiteste Kreise des deutschen Äolks Leset und verbrettet die Deutsche Zeitung! getragen. Nicht die Ausbreitung vermeidbarer Ge-rausche, sondern ihre Entstehung zu verhindern, soll das Ziel technischer Lärmbekämpfung sein. So kann die häufige Ruhestörung durch Wasserleitungen, oft schon Anlas, langwieriger Prozetze, durch geräusch. lose Auslaufventile verbittet werden. Selbst in mo-dernen Fabrikbetrieben ist es möglich, das Entstehen von Geräuschen noch weitgehend zu verringern. Beispielsweise können die knatternden Preßlufthäm-mer bei der ttesselnietung durch ge'.äuschloje hydrau-lisch« Pressen ersetzt werden. Auf solche .Hilfsmittel wurde während der „Reichswoche ohne Lärm" in Presse und Vorträgen hingewiesen. Werbefahrten mustergültig gedämpfter Kraftfahrzeuge, verstärkte Kontrolle des Kraftverkehrs «nd tägliche kurze Schlagworte im Rundfunk hoben die Aufklärung?-arbeit unterstützt. Man hofft dadurch eine neue „Lärmmoral" zu schaffen, die alle unnötige und rücksichtslose Geräuscherzeugung als fittenwidri-ges Bergehen gegen Volksgejundheit und Volks» wirtschaft brandmarkt. Technik ist Dienst am Volk Unter dem Leitwort „Technik ist Dienst am Volk" wird vom 4. bis 6. Juni in Breslau in Verbindung mit der 25 jährigen Jubelfeier der Breslauer Technischen Hochschule und der 73. Hauptversammlung des „Vereins Deutscher Ingenieure" der erste „Tag der deuischen Technik" abgehalten. Den Vorsitz führte der Generalinspektor des deut-schen Straßenbau wesens, Dr. Todt. Bemerkens-wert ist die Themenstellung der Vortrüge, die fol-gende Gebiete behandeln werden: „Technik als Kultursaktor deutschen Lebens", „Organische Wirt-schaflsgeftaltung durch technisches Denken", „Nah-rung und Kleidung aus deutscher Erde", „Wohnen auf deutschem Boden", „Deutsche Rohstoffe aus deutschem Boden", „Energiewirtschaft mit heimischen Kraftquellen", „Technische Verkehrsentwicklung im Dienste der Arbeitsbeschaffung" und „Werkführung und Werlarbeit als Grundlagen der Güteroersor-gung". Kurzberichte des Wissens Ein Mensch, der rosa abfärbt Dem englischen Aerztekongreh wurde ein Mcmn vorgestellt, dessen Körper bisweilen rosa anlauft und abfärbt. Der Patient selbst erzählt, dah er diese merkwürdige Krankheit erst seit einem Jahr an sich bemerkt habe. Beim Rasieren sah er eines Tage» plötzlich, datz sich seine Seife rosa färbte. Später bemerkte er, daß alle», was er anfaßte, eine rosa Färbung annahm. Wenn er schwitzt, färben sich Wäsche und Anzüge rosa. Die Mediziner stehen vor einem Rätsel. Blinddarmentzündung — ein Fernleiden des Mundes Neuerdings hat der Bakteriologe Professor Gins festgestellt, daß Blinddarmentzündung wahr-scheinlich ein Fernleiden des Mundes ist. Offenbar siedeln sich die Mikroben zuerst im Zahnfleisch an und gelangen dann auf dem Blutweg in den Wurmfortsatz, wo sie die Blinddarmentzündung her-vorrufen. Das Tragvermögen des LZ 129 Der neue Zeppelin LZ 129 besitzt ein Trag-vermögen von rund 4200 Zentnern. Ein normaler Gälerwaggon defördvt 200 Zentner Kohlen oder Kartoffeln mit einer durchschnittlichen Güterzug»-geschwindigkeit von 35 bis 45 Kilometern durch die Länder. Der neue Zeppelin trägt auf einmal ein Gewicht im fünffachen Güterzugtempo durch die Luft, welches ungefähr dem Inhält von 21 Güter-waggons entspricht. Bon überall etwas Handschuhe, die sich selbst ausziehen Der Ingenieur Cambarroni aus Rom hat Handschuhe erfunden, die sich selbst ausziehen. Diese Handschuhe haben einen Gummimechanismu», durch ven, wenn man auf einen kleinen Knopf drückt, die umständliche Aibeit des Handschuhausziehens von diesem übernommen wild. Der sich selbst ausziehende Handschuh soll schon in diesem Sommer als Massen-artikel aus den Markt kommen. Ob er» schafft? In Mailand ist ein Arbeitsloser eine Wette um einen ssxldprris von 5000 Lire eingegangen. Ein Varietedireklor will ihm diese Summe aus-zahlen für den Fall, daß er die Strecke von Mai-land nach Venedig nur auf einem Bein hüpfend zurücklegt. Ruhrpausen sind gestattet, doch darf er sich nicht dadei auf beide Beine stellen, sondern er muh sich setzen oder legen. Der Mann hofft die Strecke in 5—6 Wochen zurüc^l-gen zu können. Die Verwandlung eines Bettler» In Volenzia fiel bei einer Razzia ein Bettler auf, der besonders mitleiderregend aussah. In seinem Hemd, da» nur noch aus Feyrn bestand, fand man 300 Mark verborgen. Nun beschloß man ein Exempel zu statuieren. Der Bettler wurde in die Badeanstalt gebracht, ein Wärter mutzte ihn mit dem Schrubber bearbeiten, dann ließ man ihm die Haare ichneiden, kaufte ihm einen neuen Anzug, ein neues Hemd, neue Schuhe, neuen Hut und dazu ein hübsches Spazierstöckchen und eine Fahrkarte elfter Klasse nach selnem Heimatsort — aber alles auf Kosten des Bettlers. Die übrigbleibenden 60 Mark steckte man ihm in «ine Westentasche und brachte ihn in den Zug. Strafhochzeiten Der Stadigewaltige von Chihuahua in Meiiko hält auf Moral. Niemand soll sagen dürfen, daß der Kulturkampf gegen die katholische Kirche auch zur Unterdrückung der guten Sitten des Volkes führe. So hat er kürzlich angeordnet, daß kein jun-ger Mann es mehr wagen darf, nach lO Uhr abends sich mit einem jungen Mädchen in den öffentlichen Parks der Stadt zu zeigen. Widrigenfalls wird das Pärchen sofort miteinander verheiratet. Die Polizei-beamtrn haben Weisung bekommen, alle Sünder, die nach zehn Uhr von ihnen an den angegebenen Orten aufgegriffen werden, direkt in» Polizeilokal m bringen, wo ein Standesbeamter die ganze Nacht hindurch Dienst tut. „Athletik" gegen „Zugoslavija" Celje, 11. Hai. Morgen, Sonntag, findet beim „Zelsenttller" ei» sehr entscheidung»oolle» Meifterschaftswettspiet zwischen ..Athletik'-Eelje »nd „Zugoslavija--Celje statt. Beginn um t« Uhr. Zrennde de» Fuhballsport», erscheint i» Massen, wodurch allein die beiden Gegner sich zar Ans dietung ihre« ganzen Könnens gezwungen setze«. Verfehlt« Anspielung Meine Frau ist sehr pädagogisch veranlagt. Zanken, sagt ste, ist überflüssig; man läßt d«H an-deren sein Unrecht in feiner Weise merken, das führt viel besser zum Ziel. Wir hatten ein neue» Dienstmädchen, frisch vom Lande, willig in grober Arbeit, aber jedem Slaudwischen feind. Als nach acht Tagen der Staub unerträglich wurde, rief meine Frau das Mädchen herein und sagte — ihren Grundsätzen entsprechend — sehr freundlich: „Sehen Sie nur, Minna, ich kann auf dem Klavier meinen Namen schreiben." Minna staunte: „Wirklich schön. Frau Doktor. Eine feine Handschrift haben Sie." „Lnstizevlittter" Gelegenheitskäufe für Jagd- und Gastzimmer Oroöe Auswahl von verschiedenen ausgestopften Vögeln, Auerhlihnen, Fasanen, Geiern, Wildenten, Rebhühnern, Uhus, Knien, Eichhörnern, u. a. sind wegen Platzmangel billig«! abiugeben. Anzusehen beim Oberkellner im Kurhause Kimske Topliee Erstklassige Füllfedern n. -Halter in großer Auswahl, mit Garantie aas 10 Jahre ! FacbroSnnische Reparaturen in 24 stunden. Uuch- und Papierhandlung „D o-norint', Celje, Kral ja Petra cesta 45 Solidee, ehrliches Stubenmädchen 25—35 Jahre alt, das in feineren Häusern gedient hat, *u älterer Dame aufs Land geanoht. Nlheres in der Verw. d. Blattes. 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