8et&alti»a: «athanSgasse Rr. 8 9 111111 Wt. n Dul« tu f"8 de^s^n» WreM-fllrtt . . . r I* fcart: lirl» . . . . K > «• ««nHlitll. ... K K-M s» HTM ®ii jiMm toi fccl i . . » I N . ... K «.44 . . . . K II.M 5*hl X«ci»t fromm fia M< um blcjgMmta Hüten. Br^ilc.tau !i"*i' aLrmfnts nun »tl »m (ttrtiliai EchrtjUrMuH: •UHo»*« eantfw« iKSM. • ••(»■(( 4(1« *"■ M M* Nr. 48 Eilli, Samstag den 3V. November 1918. 43. Jahrgang. Ztaliener und Südslawen. ver Wc-ffenstillstand zwischen u»S und unseren Feinden ist noch nicht voUstindig durchgeführt und sch«n beginnt der Streit um die Beule unter den Sieger». Das unnatürliche VüudniS zwischen den erbittertsten Feinden am Rv'd- und Ostufer der Adria, zwischen Italiener und Südslawen, mu^te in dem Augenblicke in die Brüche gehen, da die Italiener kein Hindernis fir ihre hochgespannte« Annexiontziele mehr vorsande«. E» ist. wie Professor UeberSberger im Wiener Mitlag anSsührt, bekannt. da» die russische Dipl». matie im Winter und Frühjahr 1915 sich gegen den Anschluß Italiens an die Entente striubte. Sie sah in dem Eingreisen Italien», wie es in einer offiziellen Nole heißt, keine direkie Notwendigkeit fstr die Sache der Verbündeten, sondern äußerte die vefirchtung, daß da» Auftauchen einer vierten Groß-macht al« Mitglied der Enlentekoalition die gegen-seitigen Beziehungen der Verbündeten verwirren k««»te. Die Wünsche Italiens sanden dahcr bei seinen heutigen BundeSgenofserr kein besonders geneigte« Ohr. Frankreich erhob dabei Einspruchs gegen die »bermäßigen Forderungen Italien» in Albanien, da doch auch Griechenland beftiedigt werde» mußte, Rußland bezüglich JstrienS und DalmatienS. Ruß-land verteidigte hartnäckig die Interessen der Süd-flawen und bestand aus einer festen Sicherung eines A»«gange» zum Meere für Serbien, heißt e» in derselben schon zitierte» Note. Daneben hat aber auch da» südslawische So-»itee schon frühzeitig im Lager der Entente seine Propagandatätigkeit begonnen, »m nicht nur Fiume, Istriea und die ganze dalmatinische Küste, sonder» auch Trieft für den südslawischen Staat zu retten. Ihre Ansprüche begründeten die Südslawen mit dem ethnographischen Eharakter der Bevölkerung, während Italien da» geographische, strategische und historische <»l» Erbe der MarkuSrepublil) Argument i» den Vordergrund stellte. Auf Schloß Aorstenritd. Bon finmi Ituiß Wradatsch. . Fortsetz»», ) Glocke»»eläute ertönte »»m Tirmchen de» Schlosse« Horstearied Equipagen sah man vorfahren. Im Inner« de« Schlosse« gab e» ein Tummeln und Ha« sie». Die virkenhalle war festlich geschmückt, Damen u»d Herr«» feierlich angetan, Geistlichkeit im Ornate. Die Ta»s»cr«m»»ie de« Herrn »»n der Domäne Hör-ste»rt«d solle ftattstnd«n. Die Paten de« jüngste» Hor^ ste»rieb: Wirst »an der Loh« u»d Graf Sparren stan-de» t» Mililäruaiscr«, mit unzähligen Orden ,e-schmückt, imponierend durch ihre martialisch« Gestalt, »ah« de» T-ufbeck:», vor welchem Fräulein Justine, die ma» »»«erkoren, den höh«» Täufling im Arme zu halte», bewegte» Herze»« der heiligen Ha«dl»n, harrte. skr Nein« Baron erhielt den »amen Siegfried, s» w»»sch söhnt, st« mach!« wohl «»gesehen haben, batz den Tatsachen gegenüber ein Schmollen «,hl we»ig am Platz« »5re, aber e« kam doch ifler j» Mißhelligkeite». Horst zeigte sich reizbar, sein W«len »ah« «ine« schweigsamen, träumerischen Charakter an, er sprach sehr wenig und verweilt« nie mehr l»nge unter diesem »der jenem Vorwande. Anna »«merkte e« mit Bangen, wen»gleich ste e« begriff, baß S»rgen aller Art ihn nun heimsuchte, »,d Verpflichtungen seiner Gattin »nd auch der Ge-sellschaft gegenüber and«re geworden sind, denen er gerecht «erden m»ß. Er sagte e« ihr ja offen und »h»e Rückhalt »»b eben, »eil sie ihn kennt, sollte ste da wohl zu befstrch» »ölen Siege über den „»besiegten Feind herrsch» aber auf italienischer Seite augenscheinlich keine Neigung, diese iu Zeit ber Not abgerungenen »trei»darungen zu hallen. Die Versuchung ist zudem zu groß, die Verbündete« mit Hilfe der überlegenen eigenen militärische« Krisle ,»r eine »ollji'gene Tatsache zu stellen. Die Zükunst wird zeigen, ob der Ei»stuß der Südslawen bei Amerika, England und Frankreich stark genug ist, um deren Hilse zum Schutz ihrer nationalen Interessen und verbriefte« Versprechungen zu erlange». Vom jüdslawischen Reicht. A« 25. d. wurden iu der Sitzung deS süd-slawischen Nationalrate» in Agram mit allen Stim-m^n gegen die des Bauernführer« Stefan Radic der Antrag der dalmatinischen Nationalregierung zum Beschlusse erhoben, der besagt: Die Regentschaft über die Staaten der geeinigten Kroaten, Serben und Slowenen wird dem serbischen Thronfolger Alexander übertragen. Dieser beruft nach Sarajewo den StaatSrat ein und die erste Regierung. Der Slaat»rat soll bestehen: I. AuS allen Mitgliedern de» südslawische» NationalraieS in Agram. 2. Aus 50 Vertretern des Königreiches Serbien. 3. Au» 5 Vertretern Montenegros. Aus 5 Vertietern der Wojwodschaft. Au» der Zahl der Mitglieder di» StaatorateS ernennt der Regent eine Regierung, die ungefähr auS den gleichen Ministe« rien besteht, die in Oesterreich^Ungarn und in a»« deren Staaten bestanden haben. Für die maritimen Angelegenheiten ist ei» besondere» Ministerium ein-zurichten. Der Regent ernennt ferner 5, eventuell 7 Gouverneure «it dem Amtssitze in Belgrad für Serbien, in Cetinje für Montenegro, in Sarajewo für Bosnien und die Herzegowina, in Laibach für Slowenien, in Novisid (Ujvidck) für die Wojwod-schalt, in Eplit (Spalaio) für Dalmatien und in Agram mit dem Titel vanu» für Kroatien und Slawonien. Außerdem ernennt er 5, eventuell 7 ten haben, daß er sein gegebene« Wort »erletzen oder sie «erlassen könne? l Aber wrnn Reue ihn erfaßte, wen» in seinem H«rz«n di« Flamm« erlösch«, w«n» an Stelle der Lieb» —. — sie gtlraule e« sich nicht au«zudenke» — «a« bann? — »a« dann 7 l Sie blickt« aus ihr spielende« Ki»d und lächelte w«hmülig, al« ste sah, wie selbe« eifrig auf dem Pup-penherde hantierte. „Gr«tch«n l" rief sie i» Gedanken ih« laut zu-nife»d, „wa« würbest du sagen, wenn der Vater ua« verließ« 1" Tat Kind, ungehalten über die Störung, sah die Mutter groß an u«d sagt« trotzig: .Richt«!" ^Vielleicht magst du recht haben/ erwiderte st« seufzend u»d ging hinau« i» den Garten, wo sie ihre Tante fleißig «« d»r Arbeit traf. Wer aber so in da« Innere Horst'« einen vlick hätte werfe» können, würbe »on großem Mitleide er-faßt »orden sei», den» er wußte sich selbst »icht mehr zurecht zu finbe». Agate»« ganze« Wesen strömt« «i»e geradez» eisige Kilte au«, Gleichgiltigkeit war an Stelle ihre« früher so herzlichen Entgegenkommen« getreten, st« wandte sich st»lz vo» Ih». E« ist eingetroffen, wa« er a» H»ch,eit«ta»e Anna triftend prophezeit und nu» e« so ist, tut e« ihm weh? oder bäumt stch ber Gtol, be« Man»e« i» ihm, daß er gedemütigt werche» s»ll? Er kann stch selbst keine Erklärung gebe». So rerz«»b schön wir jetzt war ihm sei»« Frau noch nie erschie»«», ein lieblichere« Vikb, »l« die junge Seite U Mumm« 48 Staatssekretäre, die im Ministerium Stimme habe« und zwischen der Zentralregierung und den einteilten Ländern (Gouvernements) »ermitteln. Das Ministerium ist für die Verwaltung der Länder dem Staatsrate verantwirtlich. Sobald Ruhe und Ordnung zurückgekehrt ist, erfolgen die Wahlen zur Konstituante, die itt Sarajevo tagen soll. Die Wahlsitzung »ird vom StaatSrate festgesetzt werden, »elcher für die UebernahmSzeit legislativ: Macht hat. Dem StaatSrate sind ausdrücklich vorbehalte«: Die gemeinsame Angelegenheit (Vertretung nach Außen «nd KriegSfragen). Die Konstituante bestimmt die definitive SlaatSsorm und die Verfassung. Die Kommission, die Ader den »di.'en Beschlußantrag beriet, brachte im Plenum des südslawischen tfatio-nalrateS um 7 Uhr abends folgenden Antrag ein: Der südslawische Nationalrat prollamiert in Uebereinstimmung mit seinen bisherigen Beschlüsse« und im Einklang mit der Erklärung des König« reiches Serbien die Vereinigung des Staates der Südslawe», der aus den gesamten geschlissenen süd-slawischen Gebieten der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie entstanden ist, mit dem Königreiche Serbien und Montenegro zu einem einheitlichen Staat der Kroaten, Serben und Südsla« wen und erwählt einen auS SS Minnern bestehen-den Ausschuß, der im Einvernehme» mit der Regierung deS Königreiches Serbien und der Vertreter aller Parteien in Serbien und Montenegro unverzüglich die Organisation des Einheitsstaates auf Grund der vorgelegten Weisungen durchführt. Die bezüglichen Entschlüsse werden aus seiner ersten Versammlung vom Staatsrate ratifiziert, dem «eben den Vertretern der Königreiche Serbien und Monte» negro olle Mitglieder de» südslawischen Ausschusses in Belgrad angehören. Fir den MirwritätSanlrag der Sozialisten, die an Stelle eine« Regenten ein dreigliedriges Direk-torium forderten, stimmten nur die Sozialisten und ein Vertreter Bosniens. Die Sitzung wurde unter großer Begeisterung um 11 Uhr nachts geschlossen. Zu der Sitzung des Agramer Nationalrates wird noch ergänzend gemeldet: In der Sitzung wurde der mitgeteilte Antrag der dalmatinischen Nationalregierunz nicht zum Beschlusse erhoben, s»adern zur Grundlage der Verhandlungen genommen. Die Mehrheit deS südslawischen NatwnalrateS stimulierte einen besonderen Antrag, der die voll-kommene Vereinigung mit Serbien und Montenegro, eine zentrale Rkgierung und die Konstituante ver-langt. Als Grundlage der Verhandlungen zwische« Serbien und M»ntc«egr» einerseits und dem aus dem bisherigen österreichisch-ungarischen Gebiete ent-standenen südslawischen Siaate andererseits sollten der Pakt von K»rsn aus dem Jahre 1V17 und der dalmatinische Vorschlag dienen. Wciters wird in diesem Sonderantrag bestimmt, der südslawische Nationalrat habe mit der serbische« Regierung in Verbindung zu treten, eine neue Re-gierung einzusetzen und da« Ergebnis dieser Ver- bandlungt« dem ZentralauSschusie deS südslawischen Nationalrates sofort zur Genehmigung zu unter-breiten. Die Mehrheit deS südslawische» Nati»nalrateS anerkannte di« Notwendigkeit einer Vereinigung mit Serbien und Montenegro, brachte aber einen Antrag ein, der eine «»sschhbende Wirkung hätte. Die An« Hänger der Starceviepartei und die Vertreter der slowenischen Volkspartei stellten einen gemeinsamen Antrag, worin sie sich für d>e Errichtung eiucs ein-heillichen Staates und für die Bildung einer ei»-heitlichen Regierung auSsprachen. Doch habe da« nicht foiort zu erfolgen, sondern eS sei der südsla-wische Nationalrat zu ermächtigen, mit der königlich serbischen Regierung in Verhandlung zu treten. Weiter brachte Dr. Tresic-Pa»ic>c einen beson-deren Antrag ein, der »och weitreichender ist als der Antrag der Majorität und worin verlangt wird, daß der Natio»alrat sofort nach Belgrad sahre und im Zusammenwirken mit der serbischen Regierung ein ze»traleS Ministerium bilde. Die Abgesandte» der kroatischen und slowenischen Eozialdemokraten brachten einen Antrag ein, der hinsichtlich der Vereinigung im wesentlichen mit dem MajoriliitSantrag übereinstimmt, aber an Stelle einer Regentschaft ein Direktorium in Vorschlag bringt. Uebrigens schließt sich der sozialdemokratisch: Antrag? den Vorschlägen der dalmatinischen Regie-rung an. Der Bauer,sührer Sijepan Radic brachte in seinem Antrige die Bildung »on drei verbündeten Staaten mit drei Regenten in Vorschlag. Aus der Basis dieser Vorschläge und Anträge bewegte sich die Debatte im Plenum, die begreiflicherweise recht lebhaft, zuweilen stürmisch »erlief, bis nach einer Rede Smodlaka« der Antrag aus Schluß der De-b«tte «ngenommen und beschlossen wurde, die For-mulierung eineS Kompromißantrages einer sieben-gliedrigen Kommission zu übertragen. Der von der Kommission um 7 Uhr abend« eingebrachte Antrag wurde mit allen Stimmen gegen die Stimme des Bauernführers Radic angenommen. Drr italienisch-südsta-wische Streit. Aus Triest wird amtlich verlauttart: Die städtische Delegation hatte am 23. d. unter dem Vorsitz deS Bürgermeisters Dr. Valerio und im Beisein von 15 Mitgliedern ihre zweite Sitzung. Gemeinderat Dr. Slavik gab im Namen der Slo-wenen eine Erklärung ab, in der eS heißt: Die Wiedereinsetzung deS Gemeinderale» und de: Delegation betrachten wir als provisorische Maßnahme, die vom Okkupanten im Einklänge mit seinem aus dem internationalen Rechte entspringen-den Ausgaben zur Wiederherstellung des öffentlichen Matter an der Wiege ih^el Kinde«, konnte e« nimmer geben und da« feine, aristokratisch Vornehm- in ihrer Erscheinung und dem ganzen Tun und Lassen, wie konnte er so achtlos daran vorübergehen? Er zog nun Vergleiche mit ihr, mit der er sie betrog, ja er mußte sich'« gestehen, Anna sank tief in der Wagschale und erst heule, heute erst kam er >u solchen Schlüssen, warum doch? Und Agate, wußte sie von ihr? I« gewiß, sie ahnte e», daher ihre Källe, ihre Zurückhaltung. Nein, e« dürfte so nicht mehr »ei«« gehen. „Ich kann« nicht ertrage»/ rief'« in seinem Janern, ..ich will, ich darf die Liebe nicht schwinden sehn, nicht verlieren da« Weib, welche« mir den Sohn gebracht, verhüten muß ich mit aller Kraft, d,ß nicht Abscheu und Verachtung mich treffen. Ich bin eS meinem Namen, meinem Wappen und meinem Erben schuldig — ich muß — — ich kann nicht ander«-- Mit rascher Gewalt, bleich im «ntlitz und stammenden Auge« erhob er sich vom Sofa, aus welchem er schon de« öfteren seine Betrachtungen und stammen Monologe gehalten, den Schweiß von der Stirne sich wischend, rief er au«: „2« fei!" Und er stürzte au« dem Hause, diesmal mit dem festen Entschlüsse zu handeln. Wälderschatten nahm ihn auf, Leda sprang an seiner Seite dahin, ostmal» hemmte er seine Schritte, hielt inne und rang nach Atem. Die Hündin sah ihn fragend an. „Leda, gute« Tier, e« befremdet dich mein Stür» men, nicht wahr, ja, der heutige Weg, er wird mir schwer, aber ich will ihn al« Sühne gehen, für meine Schuld, komm, eilen wir!' Al« da« Jigdhäulchen in Sicht kam. da pochten die Schläge de« Herzens hörbar in der Brust, er führte die Hand hinzu und schloß die Augen. Die Angst vor dem Kommenden übermannte ihn und er setzte stch einige Mumien lang auf einen umgeworfene» Baumstimm. Gemach wurde e« ruhiger in ihm, er erhob sich und trat zur Tür« herein. Anna lief ihm freudigst entgegen, sie wollte sprechen. aber da« Wort erstarb ihr im Munde, al» ste in sein Antlitz blickte. Starr und stumm standen sie sich eine Weile gegenüber, endlich löste st» ihre Zunge und sagte in ganz verändert fremden Tone: „Sprich, ich höre dich an!" Er kämpfte lange nach Worten, endlich setzte er sich vor sie hin, der Mann gewann die Oberhand, und ernst und schonend spiach er nun zu ihr, die wankenden Schritte» auf da» Sofa hingestürzt war. „Anna," sagte er milden Tones, „stier nicht so verzweifelt vor dich hin, e» ist eben ander» gekommen, al« ich und du e« geglaubt, da« Naturgesetz hat ein-gegriffen und lenkt un» nua in neue Bahne«. Dir aUrin bleibt e« vorbehalten, denselben zu folge« cdcr nicht. Ich komme nicht, um dir zu sagen, daß zwischen un» nun Alle» au» und ich dich verlaffen wolle, nein, ich breche mein g'gebene« Wort nicht, ich löse nicht meinen Schwur, sondern du selbst wirst mich nun dessen entbinden, wenn du mich zu Ende gehört haben wirst." In Anna'« Augen blitzte e« unheimlich auf, mit zusammengekniffenen Lippen, die Hände i» Schvße ge-kreuzt, saß ste unbeweglich stumm vor ihm. Leben« und somit auch der öffentliche» verwalt u»g getroffen wurde. Unier diesem vorbehalten werde» wir hier mitwirken, «der unbeschadet unserer Aspi-ratione» und indem wir die endgiltige Entscheidung ausschließlich dem Frieden«k»ngresie überlassen. Wir wünschen keinen Zwist, sondern bitten um ErmSg-lichung eines Zusammenwirkens. Der Jtaltenischliberalk Dr. Ära erklärte: Die italienischnationale Partei und die gesamte Bürger-schast erachten die Zugehörigkeit Trieft» zu Italien für endgiltig midiSkulabel, weil der Anschluß Trieft« an Italien ein historische« Geschehnis sei, das de« höchste« Aspirationen der Bevölkerung dieser Gebiete entspreche. Weil bezüglich seines resolmiven Eharak-ters kein Vorbehalt zulässig erscheine, vermag die städtische Delegation in dieser Hinsicht keinerlei vor-behalt zuzugeben, nehme jedoch die Mitarbeit der beiden Vertreter der Slowenen mit Freude» a». Der Bürgermeister erklärte, er schließe sich den Ausführungen Dr. AraS in vollem Maße an. Drutfch-Wrstunglirns Fragt. Die ungarische Regierung hat beim Staatsrat für Aeußeres Vorstellung erhoben gegea den vom StaatSrat gefaßten Beschluß über Angliederung vier westungarischer Komitate an Deutschösterreich. Der StaatSrat wird auf der Friedenskonferenz de« Standpunkt »ertreten, daß den Deutschen West. Ungarns Gelegenheit geboten wird, ihre Selbstb«. stimmungSrechte in »oller Freiheit auszuüben. Die Erklärung d-s Siaatvrates vom 17. d. ist erfolgt als Anbot auf Ansuchen, welche Deputierte vou WestungarnS deutscher Bauernschaft dem Staats-rate vorlegtrn. WaS ?ebenSmitlelverforgu«g a»f diesem Gebiete anbelangt, liegt dem Staatsrat ferne, das Verfügungsrecht der ungarischen Regierung Über LebenSmitielüberschäffe ihrer BerwaltungSgebiete zu bestreiten. Er will daher Lebensrnittel auf diesem Gebiete nur mit Zustimmung der ungarischen Re-gierung beziehen. Der StaatSrat spricht jedoch de» Wunsch auS, daß es die ungarische Regierung er-moglicht, daß die LebenSmittelüberschüsse der deut-sch?» Gebiete WestungarnS den notleidenden Gcbie-ten Deutschösterreichs zugeführt werden. Kuildgrtmngrn drr „Südmark". Die Vertreter der Wiener SüdmarkorlSgruppe», welche sich am 17. d. M. im Saale de« Deutsche« Schuloerein« veriammellen um über den Ausbau der Südmarkorganisationen zu beraten, haben auch nach» Er fuhr fort: „Ich habe dich geliebt m't Leidenschaft, wir verlebten schöne, selige Jahre und niemal« dunkle e» mich, hätte eine Konvenienzehe daran etwa« ändern können. Und doch, der Mensch ist nur ei« Epielball in der Gewalt seiner Empfindungen, diese fassen ihn, reißen ihm au« dem Herzen, wa« festge-wurzelt geschienen, schlagen neue Triebe und er kan« stch nicht wehren. Siehst du, Anna, so ist e« nun geworden, seit der Geburt de» Slammherrn bat sich solche Umwandlung in mir vollzogen. Die Flamme, die sür dich loderte, ist erloschen und eine «eu« brennt empor für ftc, die Mutter meine» Sohne«. Sag', kann ich dafür? Soll ich vor dir heucheln? Nein! Offen gestehe ich r« ein und frage dich; was willst du tun? Gibst du selbst mich frei, oder genügt e« dir, v»n den Brosamen zu zehren, die für dich noch abfallen würden, von der Gnade zu schlurfen, die noch übrig bliebe? Mache der Sache ein kurze« Ende und reiche deine Hand dem Förster Vinzenz von der Hen-schast Thalheim, der dich ja stet» heimlich geliebt, der dir au» unserem Verhältnisse keinen Borwurf machen wird, deinem Kinde seinen ehrlichen Namen geben würde und e» gan, gewiß verstünde, dich glücklich zu machen!" „Ha. ha. ha," lachte sie nun wild auf, da hin-au« geht e«, du schmiedest Pläne für dich, doch nicht für mich.' Dabei sprang sie in die Höhe, zerrte konvulsivisch an ihren Kleidern und eilte der Türe zu. Horst erfaßte sie an der Hand und sührte sie aus« Sofa zurück. .Bezähme dich, Anna!" fing er wieder an, .mit den, Kops durch die Türe geht e« nicht, überlege ruhig Kämmst 48 flehende zwei Entschließung«« an den Staal«rat ge-f««bt: 1. Die Bertreterversammlung der Wiener .Eidmark' vom 17. Nodember 1918 begrüßt den dentschSsterreichischen Staat und erwartet, daß der StaatSrat die Angliederung aller deutschen Siedlung«-zebiete on Deutschöfierreich al« unverrückbare« Ziel ansehen wird. Die Wiener Südmärker erheben daher insbesondere Einspruch gegen die geplante oder ge-forderte Abtretung niederästerreichischer Gemeinden an den tschecho-slowakischen Staat und »erlangen di« Angliederung de» deutschen Südmähren«, Süd-ostböhmeii« und der seit alter«h?r deutschen westun-garischen Komitale, zumal die Sladt Wie» ohne diese« unerläßliche wirtschaftliche Hinterland jur Verkümmerung verurteilt wäre. —- 2. Die am 17. November 1918 lagende Wiener Bertreterversamm-l»nz der „Südmark" bedauert die beklagenswerten Vorfälle, die sich ,n de» letzten Tagen am Ostbahnhoj »nd iu Echwechat. sowie am 14. November 1918 iu Stablau ereignet haben und verlangt strengste Bork.hrungeo, damit sich diese vorsälle, welche daS Leben der Bürger bedrohe» und die öffentliche Ruhe und Ordnung störe», nicht mehr wiederholen. Die Wiener Vertre erversammlung der „Sudmait" fordert die sofortige Entfernung des nichideulschen Bahn-hofperkonalS in Stadlau, inSbescndere des tschechischen StalionSvorstande« Fanta uud hofft, daß durch die Verhandlungen mit dem Gesandten de« tschecho slo-wakische» Staate« weitere Verletzungen der Gerechtig-keit «nd weitere« Vergieße» deutschen Blute« »erhln-dert wird. Weiterhin wird erwartet, daß der Staat!-rat sofortige Vorkehrungen treffen mige, um die Entwaffnung der durch Wien durchziehenden Truppen an den dazu geeigneteren Stellen außerhalb Wien« durchzuführen und daß «» den Orten, an denen die E«twaffnung stattfinden soll, entsprechende S cherheiti-iruppen der deutschösterreichische» VollSwehr zusammengezogen und in Bereitschaft gehalten werde«. Politische Rundschau. Republik Ungarn. Wie dem »Pester Lloyd" vcn zuständiger Seite mitgeteilt wird, rückten um 25. d. nachmittag» tschechische Banden. nichtreguIäreS Militär, die in acht Waggon« engekommen waren, gegen Tyrnau »or, beschossen die Station au« Gewehren und Maschinengewehren, besetzten sie und drangen sodann iu die Stadt ein, wo sie auf die Bevölkerung schof-sen. wobei mehrere Personen verletzt wuiden. Besetzung von Deutschböhmen. Au« gut informierten Kreisen erfährt man, daß Llofatsch der tschechischen Regierung neuerdings »orge'chlogen hat, eine systematische Besetzung von Deutschböhmen durchzuführen. E;n Beschluß über dieseu Antrag ist noch nicht erfolgt und man hat zuerst i» Paria angesragt, wie sich die Entente zu »orHer, überprüfe die Sachlage and dann entscheide I Ich w«I nun aus einige Wochen verreisen und bi« ich wiederkehre, wirst du dich mit dir selber abgefunden habe« und mir Antwort geben. Auch du wirst müde »erden de« fortgesetzten sündhaften Geheimtuen« und wirst mir noch Dank wissen, wenn ich dich eiuer ge-sicherten, angenehmen und ehrbaren Existenz entgegen-sähre, die du on der Seite eines achtbaren Manne«, wfc tt Förster vinzenz ist, sicherlich finden würdest.' Und al« ste nun hestig ju weinen anfing, sagte er beweglen Tone«: ..S« tut mir weh, daß e« so kommen muhte, aber du wirst e« selbst begreifen und mir nicht grolle», denn ich bin außer Schuld. Auch in deinem Herzen, glaube e« mir, wird da« Bild erlö-ich«» und einem anderen Platz machen und über un« beide wird dann der Friede de« Gerechten schweben, nachdem unS da« Sündhafte so lange im Banne ge-halten. Sott zum Gruß, Anna, ich gehe und ans Wiederfeh'n l" Al« die Türe hinter ihm in« Schlafe gefallen, ballten sich zwei Fäuste drohend ihm nach. .Elender l" rief sie au«, .so leichten Kaufe« kommst dn wohl nicht davon, den alten Förster Bin-)(«4 erkiesest du al« Prügelknaben, » Fluch über euch Männer alle, halten werde ich dich nicht, nein, zur Liebe zwingen noch »iel weniger, aber auch ste, die mich verbrängt, soll stch deiner Liebe nicht ersreu'n!" Horst sprang mit rasche» Schritte« den Waldweg entlang, eS ward ibn nun so leicht um« Her», da er endlich den Stein davon gcwälzt. .E« ist gescheh'n l" rief er au«, da« Fell Leda'S streichelnd, welche ihn bellend umkreiste, „nun zu ihr. Deutsche Wacht diesem Plane stellen würde. Der tschechische Außen-minister Benesch arbeitet bereit« in diesem Sinne bei Elemeneean. Reichsratswahlordnung für Deutsch-Österreich. Diesertage wurde der Entwurf der Wahl»rd-nuug für die konstituierende Nationalversammlung eingebracht. Darnach zerfällt Nieder isterreich in 12 Kreise mit 78 Mandaten, Oberösterreich in 5 Wahl-kreise mit 22 Mandaten, Salzburg in 1 Wahlkreis mit 4 Mandaten. Steiermark in 4 Wahlkreis mit 23 Mandaten, Kärnten besteht aus 1 Wahlkreis, und wählt 8 Abgeordnete. Tirol umfaßt 4 Wahl-kreise mit 12 Mandaten, Vorarlberg I Wahlkreis mit 3 Mandaten, Deutschböhmen 4 Wahlkreise mit 15 Mandaten. Wählbar ist, ohne Unterschied des Geschlechte«, jeder eigenberechtige deutschösterreichische Staatsbürger, der das 30. Lebensjahr zurückgelegt hat. Wähler, die zur Zeit der Wahl im Wehrdienste stehen, haben der bei der Truppe erscheinenden Wahlbehörde zu wählen. Jeder deutsche Staatsbür-ger ohne Untetschied de« Geschlechtes, der am Tage der Wahl großjährig ist oder während der Jahre 1914—1918 Kriegsdienst geleistet hat, ist wähl-berechtigt. Wählergruppen, die sich an der Wahl-Werbung beteiligen (Parteien), haben ihre besonderen Vorschlägt spätestens 14 Tagen vor dem Wahltage der KreiSwahlbehirde vorzulegen. Die Wahl hat an einem Sonntag stattzufinden. Ferner wurde ein Gesetzentwurf eingebracht, wonach die konstituierende Nationalversammlung sür den 1. Mär; 1919 nach Wien einberufen wird. Die Wahl wird durch den SUaiSrat auf einen Sonntag Ende Jänner oder anfangs Febiuar ausgeschrieben. Ueber die steirischen Wahlkreise sagt der Entwurf: Der Wahlkreis Graz umfaßt de» Gerichtsbezirk Graz Umgebung mit 5 Mandaten. Mittel- und Unlersteiermart umfaßt die GerichtSbezirke ArnfelS, DeutfchlandSberg, EibiSwald, Frohnleiten, Leibnitz, Stamz, BoitSber^, Radkeri-durg (außer der Gemeinde Plippitzberg), Wildon, Mahrenberg, Marburg, Murau, Mureck, Pettau, St. Leonhard W.-B und die Gemeinde OberradkerS-bürg und wählt L Abgeordnete. Aus Stadt iiiii) sanft. Todesfälle. Am 24. d. verschied nach langem schweren Leiden Fräulein Rudolfine Medwed, Gast-wirtStochter, im jugendlichen Alter »vn 20 Jahren. — In Montprei« verschied am 23. d. Fräulein Rosa AdamuS. — In St. Paul bei Pragwald starb der Großkausmann Norbert Zanier im 72. Lebensjahr. Südslawische Beamtenernennungen. Der Nationalst in Laibach hat die Bezirksrichter Ferdinand Meditz in Lutlenberg und Dr. Watzulik in OberradkerSburg enthoben und dem KreiSgerichle in Marburg zugewiesen. — Zum vorläufigen Lei» zu Agate, der ich jetzt wohl freier in« Auge blicken kann, ich will sie bezüglich meiner Reise sprechen will ste fragen, ob sie Almansor, ihr Lieblingepferd, mir zu dem Rennen nach Budapest mitgeben will und da selbe« schon einmal einen Preis gewonnen, wird e« auch diesmal nicht fehlschlagen und wenn ich dann preisgekrönt mit ihm zurückkehre, wird die Freude darüber ihr Herz bewegen und ich erfasst dann die günstige Stimmung und kniee zu ihren Füßen mich hin, beichte alle» und gestehe ihr meine Liebe.* Bei diesem Monologe leuchteten seine Augen und im Sturmschritt eine« Jüngling« eilte er nun dem Schlosse zv. Agate befand stch eben auf der Terrasse, wo sie, neben ihrem Söhnlein in der Wiege, saß. . Sie hielt ein Buch in der Hand, aber ihr Auge schweifte davon ab und folgte dem Spiele Siegfried'«, der mit seinen Füßchen wichtig zu tu» hatte, sie IS-chelte glückselig und hatte e« gar nicht bemerkt, wie ihr Gatte herzugetreten und neben ihr stand. „Schön guten Abend, Agate," grüßte er mit lei-ser Stimme, „erlaubst du ein paar Worte ?* „Guten Abend!' erwiderte ste und blickte ihn forschend an, wobei er errötete, ,wa« wünschest du von mir?" Er zog einen Stuhl in ihre Nähe und berichtete »on seiner bevorstehenden Reise, dem Rennen und be-fragte ste wegen Almansor, ihrem Reitpferde. Diese zutrauliche Art ihre» Gatten berührte ste seltsam, aber da sie solchen Launen schon öfter« be-gegnet war, so legte ste ihnen keine weiter« Bedeutung und sagte kurz und kühl: «Tue ganz nach deinem Ermessen, c« soll mich freuen, wenn Almansor Sieger Seit« 3 % irr der StaatSbahndirektion in Laibach wurde In-spektor R. Golob, zum vorläufigen Leiter der Post-direktiin in Laibach der Postrat Dr. I. Debeljak bestellt. von der Landesregierung. Der bis. herige Amtsleiter der Bezirkshauptmannschast Pettau Dr. Eugen Ritter Netoliczka v»n BalderShosen wurde mit der Abteilung 8 der steiermirkischcn Landesregierung betraut. Diese hat die Kanzlisten Philipp Otti, Johann Hochstraßer und Franz Par zu Offlzialen und die Kanzlisten Johann Jantscher, Wilhelm Gradauer, Christian Graßl und Karl Hiiller zu BezirkSsekretären ernannt. vom Gerichtsdienste im Unterlande. Die deutschen BezirkSiichter Dr. Aitur Dolezell in Pettau und Dr. Franz Pupacher in Frieda» sind enthoben und dem KreiSgerichle Marburg zugeteilt worden. Zu Leitern »on Bezirksgerichten sind er» nannt worden: Richter Dr. Anton Stnhec jür Pettau, BezirkSrichler Dr. Jakob Kusej sür Ober-radkersbnrg, Richter Dr. Johann Jancic für Lut-tenberg und Richter Dr. M. Kranjc sür Friedau. Richter Dr. Cyrill Pavlin ist dem StaatSamt für Justiz in Laibach zugewiesen worden. Aus Rohitsch Sauerbrunn. Die slowe-nische Regierung in Laibach hat in Rohitsch Sau.r-drunn den bisherigen KurortSdirektor Mulli abge« setzt. An seiner Stelle wird Lochbüchler ernannt. Der Oderleutnant Papez wurde mit der Bewachvng deS Kurorte« betraut. Enthebungen und Ernennungen im Justizdienste. Di; Nationalregierung in Laibach hat enthoben beim KreiSgerichle in Marburg den Präsidenten Dr. Franz Kocevar »on Kondenheim, den LandeSgerichtSrat August Modrinjsk, den Ober-landeSgerichiSrat Heinrich Detischegg, den Bezirks-richter Dr. Josef OSwatiisch, den BezirkSrichler Dr. Franz Bytzek, den ersten SiaatSanwalt Bikior Verderben In Kärnlen wurden enthoben in Blei-bürg der BezirkSrichler Dr. Vinzenz Bauer, der Richter Dr. Emil Szerny, In Eberndorf der Be-zirksrichter Karl Higersperger, in Rosegg der Be-zirkSrichter Franz Fried!, in Rann a. d. Save der Bezirksrichter Dr. Rudolf Kristl. Ernannt wurden provisorisch Thoma« Eajakar zum Leiter deS KreiS-gerichtcS Marburg, Dr. Anton Mulej zum Leiter des Bezirksgerichte« Marburg. Joses Lenart zum BezirkSrichter in Marburg, Dr. Johann Hoznik zum Richter in Marburg. Dr. Martin Senjor zum Richter in Marburg, Dr Friedrich R. v. Grasjelli zum Staatsanwalt in Marburg, Dr. Rodo Kusej zum Leiter deS Bezirksgerichtes Bleiburg, Dr. Bla-siuS Reichmaon zum Leiter deS Bezirksgerichtes Fei lach, AloiS Ehrlich zum Leiter des Bezir kSge-richte» Eberndorf, OberlandeSgerichtSrat i. R. Josef Sitter zum Leiter deS Bezirksgerichtes in Rosegg und Dr. Johann Strafek zum Leiter des Bezirks-gerichtes in Rann. — Der Kanzleioffiziant Konrad DcgtN wurde vom Dienste beim KreiSgerichte Cilli enthobsn und dem Oberlandesgerichtspräsidium in bleibt und bevor du reisest, habe die Güte, e« mich wissen zu lassen, damit ich ihn bekränzen kann. * Nach diesen Worten nahm sie ihr Buch wieder zur Hand; er war entlassen. Mit einem stillen Seufzer trat er zur Wiege und drückte einen Kuß auf Siegfried« Stirne, dann griff er nach der Hand Agaten« und küßte sie heiß begehr-lich: ste entzog sie ihm rasch. Im Weggehen sagte er noch bewegten Tone«: „Lebewohl, Agate, gedenke manchmal meinl" und schritt dem Au«gange zu, hinter welchem er auch sofort verschwunden war. Agate wandte stch um und blickt« lange ihm nach. All' ihre Pulse schlugen, sie griff nach dem wild pochenden Herzen, ach, sie liebte ihn ja noch immer, diesen Mann, obwohl sie aufgehört um seine Gunst zu betteln und mit blutenden Tränen seiner Liebe ent-sagt hatte, die ste wohl nie besessen. Ihrem Söhnlein galt nun ihr ganze» Denken und Fühlen, für ihn allein lebte sie und gab mit Stolz den Platz frei für jene — jene Andere — die ja doch gewiß allein nur Schuld trägt an ihrem Un-glück. Agate hatte daher ein ganz neues Leben begon» nen. Sie wollte ihr Söhnlein mit Frohsinn und Hei« terkeit umgeben, auf ihre Züge hellen Sonnenschei» malen, damit da« Düstere und Trübe verschwinde und er seine Mutter im Glänze eine« Glücke« erschaue; e« blieb daher nicht mehr so still im Schlosse wie ehe-dem. Gesellschaft wurde eingelassen, Feste gegeben, Mustkklänge ertönten, von dem Echo weitergetragen in den nahen Wald und italienische Nächte, in bengallich farbigem Lichte, ließen Horstenried wie ein Märchen- Leite 4 Graz zur Verfügung gestellt. — Der Nichter Ernst Merala wurde von der Leitung deS Bezirksgerichtes Schönstein enth»ben und dem KreiSgerichte Cilli zur Beifügung gestellt. Zum pr»»is»rischen Leiter deS Bezirksgerichtes Schönsten wurde der Bezirksrichter Johann Sernec ernannt. Der Bezirksrichter und GerichtSvvrsteher Dr. Karl Gränitz wurde »on der Leitung deS Bezirksgerichtes Mahrenberz enthöbe» und dem Grazer Obcrlrndeszerichte zur Verfügung gestellt. Die Leitung des Bezirksgerichtes Mahren-berg übernahm p«ovis»njch der Richter Julius Ku-der. Der Bezirksrichter und GerichtSvvrsteher Dr. Johanu Buk in Landstraß wurde zum privisorischea Leiter des Bezirksgerichtes Schönstein ernannt. Zu-geteilt wurden: der BezirkSrichler Dr. Josef Pzzar vom Bezirksgerichte Drachenburg zur StaatSanwalt-fchaft Cilli, der BezukSrichtcr Dr. Erich Eberl vom Präsidium deS OberlandeSgcrichieS in Graz zum Landesgerichte in Laisach, der Nichter Dr. »dalbert Hocevar vom KreiSgerichle Cilli zum Bezirksgerichte Schönstein, die Nich'er Dr. Wladimir Travner und Dr. Heinrich Schreiner vom KreiSgerichle Marburg zum Bezirksgerichte Pcltau, die Auskultanten Theo-dor Romih und Friedrich Schmidinger von.Graz zum Bezirksgerichte Gurkfeld. . • Dom slowenischen Finanzdienste. Ali Steuerreferent ist der Finanzsttreliir Dr. Sedlar nach Cilli berufen worden. Die militärische Demarkationslinie zwischen Südslawien und Deutschöster reich. Nach einer Meloung deS hiesigen GiaSnik fanden in Marburg zwischen dem General Majster uild einem deutschen Oberst als Bevollmächtigten des deutschen Wohlfah.tSauSschusseS in Graz Ber« Handlungen über die Demarkationslinie zwischen Südslawien und Deutfchisterreich in Steiermark und Kürntcn statt. Das Blatt schreibt: ,<£? wurde folgende Linie verabrede: Oberradkersburg—Purkla —Brunnsee—St. Bcit am Logau—Ehren'qausen— Arnsels—EibiSivald in Steiermark; ti Kärnlen: St. Paul—Griffen—Slov. St. Michael—Feldkir-chen—Billach—Hermagvr und l»»n da geradeaus südlich gegen die italienische Grenze. In Steiermark ziehen sich die Deutschen bis Wildon zurück und e« bleibt daher ein neutrales Gebiet mit Wagn«, Leb-ring und Straß. S'^lich dieser Linien habea die Deutschen keine Req „fiiio iSrechU mehr. Gegen diese Verabredung ha: der dcuiichösterreichische Staat»-sekretär für ffcuji-ir# Dr. Bauer Protest enzelegt. Die Verhandlungen werten sortgrsetzl.' Wir ver-sagen unS aus begreiflichen Gründen eine Würdi-gung dieser Verabredung. Grenzabkommen zwischen Körnten und dem südslawischen Staate. Zur vor-läufigen Regelung der Abgrenzung deS Verwaltung», gebietes in Kirnten wurde ein Uebereinkimmen mit dem Bevollmächtigten der südslawischen Regierung beschlossen, welches eine DemarkatwnSlinie vorsteht. Diese« wird durch den Lauf der Gail van der Ein-«ü.rdung der Gailitz an, »on der Gailmünd«ng an schloß erscheinen, wo Agate, wie die liebliche Fee, «1* anmutige Hausfrau ihre» Amte« waltete. G Sine Wiche war bereit» dahingegangen, seit Horst abgereist war. Agate kehrte eben von einem Schlosse, wo sie mit Siegfried und seiner Amme >u Besuche gewesen war, heim, al» Justine ihr eine Dame anmeldete, die ste dringendst ju sprechen wünschte. „Eine fremde Dame?" fragte Agate, doch ste zögerte und hieß Fräulein Justine dieselbe in den Salon eintreten zu lassen. AlS ste daselbst erschienen war, erblickt» sie eine, in eleganter, schwarzer Toilette gekleidete Frauengestalt mit einem 4—5jährigen Mädch'n an der Hand Sie trat näher und al» ste eben im Begriffe stand, den fremden Besuch nach seinen Namen und Wünschen zu befragen, erbebte sie, sie fühlte die Blässe in ihrem Gesichte entstehen, denn zwei schwarze Augen bticklen sie an, denen zu begegnen sie ste!» gefürchtet hatte, doch ste faßte stch rasch «nd mit vornehmer Gebärde wie» sie der Fremd.n Plat, an, um deren Antwort abzuwarten. Mit einer merklicher Anstrengung drängte sie den Slurm zurück, der in ihrem Innern stch zu erheben drohte und bezwäng sich möglichst Ruhe zu bewahren, um sich nicht ,u »erraten, denn sie ahnte wohl, daß in diesen triumphierenden Minen Explosivstoffe ausge-häuft lagern, die gcgtn sie gezielt würden. „Ich nenne mich Anna Dorn", hub die Fremde nun an, „und komme, um Ihnen, Frau Boronin, da« natürliche Töchterchen Horst», Ihre» Gatten, v»r-zuführen, auch bin ich de« BersteckenSspielenS müde Deutsche Mgcht durch die Drau gebildet. Südlich dieser Linie ver-waltet nunmehr der jugoslawische Staat d«S Gebiet. Die endgiltige Regelung der Besitzsrage bleibt natürlich de« Friebensschlud vorbehalten. gum Vizepräsidenten des Oberlan-desgerichtes in Laibach hat die südslawisch« Regierung den bisherigen i« Graz gewesenen Ober-landeSgerichtSrat Dr. Anton Rogina ernannt. Evangelische Gemeinde« M»rge« Sonn-tag findet im evangelischen Gcmeindesaale «« 10 Uhr vormittags ein öffentlicher Gottesdienst statt. Predigt: Pf«rrer May: .Tagesanbruch". Für das Waisenhaus Lehrlingsheim spendeten Herr Joses Kürdiich statt eines Kr«nzeS für Friulei« Rudoifine Medwed 100 K. Herr Schmiedmeister Franz Wcstermaycr statt Gciberbe-leuchtung 6 K. Herzlichen Dank den Spendern. Trauung. Ja Ncumarkt i. St. s«nd die Vermählung des Marburger GtadtarzteS Herrn Dr. Albert Leonhard mit Fräulein Ella Kubelka, Tochter deS »erst»rbc«en Herrn Josef Kubelka, Architekten, statt. Dr. Josef Pommer f. Au« Wien kommt die Trauerkunde, d>i «m 27. d. in vröbming der gewesene ReichSratSabgeordnete von Cilli, Proieffor Dr. Joses Pommcr nach kurzem Leiden gestorben ist. Dr. Josef Pommer wurde alS Sohn eincS Lande«-gerichlSrate« am 7. Februar 1845 z» Mürzzuschlag geboren, er »ollendete die Mittelschule in Marburg, woraus er in Wie« Phil»sophie stndierte. 1870 machte er die Staatsprüfung für daS Lehrfach in Mathematik und Physik, Deutsch und philosophischer Prvpädeulik. AIS tüchtige pädag»gifche Kraft hochge-schätzt, wurde er bald Professor am Mariahilfer Gym-nasium in Wie». Durch 10 Jahre gehörte er dem Wiener Gemeinderat an. Später wurde er i« da» österrei-chische Abgeordnelenhaus gewählt, dem er durch 10 Jahre als verdienstvoller und selbstloser Adge-ordneler des Cillier Wahlkreises angehörte. Sein Haupt«rbeilSfeld war das deutsche Volkslied, dem er mit voller Hingabe feine Arbeitskraft widmete. Der Deutsche BolkSgefangverein Wien ist fein Werk. 20 Jahre laug hat er die von ihm begründete Monatsschrift „DaS deutsche Volkslied" geleitet. Auch hat er zahlreiche Volkslieder- und Jodlersamm-lungen, Liederbücher usw. herausgegeben. Der Deutsche Echulverein verliert i« ihm einen Mit-gründer. Am Ende feines Lebens war ihm schweres Leide beschieden. Ein Sohn, Dr. Wilhelm Pommer, Arzt und Leiter eines CH»lerospit«leS in Ekutari, starb dort 1916 an Cholera. Sein älterer Sohn Pr»sess»r Dr. Otto Pommer, dessen Familie in Cilli lebt, ist seit 4 Jahren in Sibirien alS russi-scher Kriegsgefangener. Zuletzt wohnte Professor Dr. P»mmer mit seiner Gattin in Krems «. D. Der Tod ereilte ihn in Gröbming, w» er etliche Wochen besuchsweise bei seinem Schwiegersohn, dem evangelischen Pfarrer Adolf Ludwig Stahl, weilte. Stadt und Bezirksvertretung Pettau aufgelöst. Das Amtsblatt der Nation«lregierung geworden und wünsche meine Rechte zu sichern und »u wahren." Dabei umspielte ein höhnische» Lächeln ihre Lip pen, während ste mit Spannung auf den Effcki war-tete, den ihr Geständnis heroorgibracht haben mochte. Agate drohte umjnflnkerr, ein Blick auf da» Kind führte die volle Wahrheit ihr vor Augen, aber sie »ertor sich nicht in diesem quälende« Augenblick, sie trat nicht «u» sich heran», sondern mit stolzer Würde erhob sie sich und sagte 'alt und ernst: „Ich weiß davon, die Sache ist ml: nicht fremi, doch, veiehrte Frau, ist selbe nur Angelegenheit meine» Galten, mich betrifft ste nicht, wollen Sie stch daher an ihn wendenl" Sprach « und wandte stch zum Gehen. Schwankenden Schritte» näherte ste sich der Tür, hinter deren Portieren sie alllobald verschwand, den Besuch keine» weiteren Bticke« würdigend. Anna blieb wie angewurjelt auf ihrem Platze; war e» Wahrheit, war e» Traum? Die Baroi-i« sollte gewußt und geschwiegen Habens Welch' Größe der Seele, welch' Edelmut! Sie schämte sich, gedemüligt worden zu sein, statt, wie sie gewollt, zu demütigen und sich zu rächen; e« überkam sie fast wie Reue, Horst di>» angetan zu haben, denn nun, da« wußte sie, war alle« au«, zwischen ihm und ihr. Die Erscheinung der Baron-.«, s» schön, f» engel«-gleich, schwebte ihr vor und e» kam ihr zum Bewußt-sein, ein Unrecht getan zu haben; doch war ihre Lage nicht auch verzwciietl, ist nicht auch ihr schwere» U«; recht gescheh'n / Nicht auch ihr Dasein vergällt? Aber ihre Handluag»weise war dennoch verwerflich! Da« Nummer 48 in Laibach veröffentlicht »ine Verordnung, wonach die BezirkSvertretuog in Pettau aufgelöst und die zeitweilige Leitung des Bezirksausschusses dem eh«, maligen Reichsratsabge»rdneten Michael Brencic übertragen wurde. Desgleichen wurde die Be»t?et«»g der Stadlgemeinde Pettau ausgelöst u»d die Stadtverwaltung dem Advskaten Dr. Franz Jarteka in Pett«u übergeben. Die Vorgänge in Marburg. Sa«st«z früh wurde über Auftrag der slawischen Regiern«, zu Laibach vom Befehlshaber dcr füdjlawifchcn Truppen, General Majster, die Auflösung »«d E»t-waffnung dcr Marburger Schutzwehr »«füg», die gerade jetzt durch die »olle Heranziehung der Mai-burger Bürger uud Geschäftswelt eine Verstärk«, ig und Konsolidierung erfahre« j«llte. Um 9 Uhi frlltz erschienen j«g»slawische Patrouillen in der Dra«-kaserne und nahmen die Culwaffnung vor. Hiebei erhielt Leutn«nt Gugl vom 47. Jnf.-Reg. ei«e« lebensgefährlichen Bauchichu», «nd zwar, wie in der unter jugoslawischer Kontrolle hergestellten S»n-derausgabe mitgeteilt wurde, weil er stch geweigert habe, sich entwaffnen zu lassen. Zur gleiche« Zeit trug sich am Fr«chte»bah«hvs am Hauptdahnhofe ein ähnlicher v»rsall zu. Räch der gleichen Quelle folen die dort postint gewesenen Angehörigen der Marburger Schutzwehr sich geweigert habe«, stch der Entwaffnung z« Unterziehen; sie sollen gefch»f-fen haben, worauf die jugoslawische Patrouille auf die im 1. Stock befindlichen Schutzwehrmuglieder schoß und den Sohn deS Aeffelfabrikantcn Herrn Lirzer durch einen Streifschuß verwundete. Das Schicksal der Militärschulen. Gegenwärtig finden Verhandlungen zwischen »cn Staaiiämtern für HeereSwesen und für Unterricht darüber stau, in welcher Weise den Militärakade-mikern und Zöglingen der M'litärerziehungS- un» Bilvungsanstallen die F»rtsetzung ihrer Studie« nach dem Lehrplan dcr gwilrealschule sowie die Erlangung eine» Rcalschulreisezeugnisic» ermöglicht werden kann. Bis dahin bleiben die Mililfti-Ober« «nd Unterreallchulen bestehe«. Das Staatsamt für Heerwesen ver-öffentlich: einen Aufruf an die deulschtsierreichischen Berufsoffiziere und Berilfsunieroffiziere. Es beab-sichtig» eine Bahngendarmerie fvr Sicherung der Bahnen und Bahnanlagen zu schaffe». Der Dienst ist ähnlich jenem der Gendarmerie; er zählt al» Pristnjdienst und wird der Dienstleistung der an-deren Berufsoffiziere und vecusSunieroffiziere bei den BolkSwehren gleich gerechnet. Durch die Ber-Wendung in der Bahngendarmerie bleibt die Ueber-nähme in die bewaffneie Macht Deutschösterreich» nach allfälliger Auflösung der Bahngendarmerie bei sonstiger Eignung offen. Der südslawische Staat und die deut schen Beamten. Da« Amtsblatt der R'tiosal-regierung in Laibach veröffentlicht eine Kundmachung, wonach am 1. Dezember gleich sämtlichen sloweni-schen SlaatSbediensteten im besetzten oder undefetzte« sagte sie sich, während sie ihr äind an der Hand nahm und leise fort schlich. In der Borhalle wartete Fräulein Jufti»« «uf da« Klingelzeichen, welches die Baronin stet« «tzngeben pflegte, wenn ein Besuch sich entfernte, um selbe« ««< dem Schlöffe zu geleiten. Sie staunte daher, daß ei« solche« nicht erfolgt war und die Fremde dan» dereit» herunterkam. Diese sah blaß und »erftört au«. Fräulek» Zu-stine fuch!e nicht lang- nach einem Zasammenha»g, sondern beeilte stch. dieselbe so rasch al« möglich über die Terraffe zu begleiten und stürzte dann, Unheil ahnend, zu dem Gemache der Bar»nin. Welch Schreck aber erfaßte ste, al« dieselbe hi«-gestreckt am Boden »or ihr lag; eine Ohnmacht hatte sie überfallen und von Fräulein Justine aus die Otto mane gebracht und gelabt, kam sie allmählig wieder »u stch. .Um de« Himmil« Willen, gnädigste Baronin, wa» ist geschehen, wal hat'« gegeben?" forschte Frä« lein Justine ängstlich und eigriffeo nach der Ursache diese« vorfalle». Agate stammelte leise «ii «och geschlossenen ti der»: »Sie war e« — Justine, sie kam — — mit seinem, meine« Gatten Kinde« — — o, Sie wiffen e« ja, Justine — AI« wissen eS — — Run e» auch mir klar geworden, muß ich fort — meine« Bleiben» ist nicht mehr — ich räume den Platz, der mir nie gehörte und ziehe heim zu Mutter — mit meinem Kinde!" Dabei erhob sie ihr Haupt, barg die Hände »or da« Gestcht «nd weinte, «einte stille und lange. (Lchluß folgt.) Nummer 48 9niU,t W«cht cm 5 Gebiete auch alle nichtslowenischen StaatSbediensteten die normalmäßige» Bezüge ausbezahlt erhalte», wenn sie sich zu dauernder oder vorübergehender Dienstleistung im Staate der Serben, Kroaten und Slowenen gemeldet haben. Für ein« sl«wenische Realschule in Marburg »nicht die „Straza" Stimmung, »eil die Slowenen dringend Techniker brauchen. Infolge der außerordentlichen Verhältnisse sei die Regierung geneigt, noch Heuer den ersten Jahrgang zu eröffnen. Diese Klasse wüide vorläufig dem Staalsgym-nasium anzugliedern s in. Die Serben in Spielfeld. Einer Mittel-lung der Lezirkshauptmannschaft Leibnitz ist zu e»t-nehmen, daß daS Kommando der serbischen Abteilung, die den Baimhof und den Ort Spielfeld besetz!», von der Nationalregierung in Agram und »on General Majster in Marburg nur de» Austrag erhalten halte. Bahnhof und Ort Spielfeld als den äußerst vorgeschobenen Posten de« slowenischen Sprachgebietes zu besetzen. Ein V«rrücken über Spielfeld hinaus gegen Norden sei dmchauS nicht beabsichtigt, da dort ge-schlossenes deutsches Sprachgebiet beginne. In einer Unterredung durch den Fernsprecher erklärte die Beziikshanptmunnschast leibnitz dem Kommandanten der serbischen Abteilung, daß sie gegen die Besetzung des vollkommen deutschen OcteS Spielfeld mangels einer geeigneten Macht nichts unternehme» werde, daß sie sich aber gegen jedes weitere Vordringe» in das geschlossene deutsche Sprachgebiet nachdrück-lichst verwahren müsse. Der Kommenbaut der Ser-beu erklärte, daß er weder be«bsichtige noch den Befehl habe, weiter vorzudringen. Nach Straß sei lediglich ei» serbischer Vorposten geschickt worden, weil irrtümlich verlautete, daß von dort deut-sches Militär gegen Spielfeld im Anrücken sei. Nach Aufklärung des Gerüchtes wurde der Posten sofort aus Straß zurückgezogen. Später wurden die ser« bischen Wachen durch slowenische? Militär ersetzt. Serben in Bleiburg. Ueber den Ein-marsch der Serben in Bleiburg wird von dort be-richtet: Die Serben buchen am Sonntag abends in der Stärke »on acht Mann mit zwei Offizieren in Bleidurg ein. Sie besetzten sofort das Post- und Steueramt, sowie das Rathaus, w» der Gemeinde-aiißichuß gerade zur Bürgermeisterwahl nach dem kürzlich verstorbenen Herrn Nikolaus G!rardi ver» sammelt war. Der die Besetzung sührende Offizier erklärte, daß die Bürgermeislerwahl überflüssig »ei, daß er einen Kommissär einzusetzen gedenke. Des weitcren forderte er die sofortige Entlassung und Auslösung der Bürgerwehr nnd die Ablieferung aller Waffen und beantwortete Gegenvorstellungen dcr Gemeindeverlreter mit der Drohung, da» im Weigerungsfälle die Stadt in Flammen ausgehe. In den Aemtern wurde am Montag nicht mehr amtiert. Lebensmittel filr die Mittelmächte. »Journal de Geneve" meldet: In den Häfen der Bereinigten Staaten, sowie Australiens wird Tag und Nacht gearbeitet, um LebenSmittel sür Oester-rerch und die Türkei einzuschiffen. — „Allgemeen HandttSbladet" meldet, daß Henderfon nachdrücklichst erklärte, die Hanplpflicht der Alliierten bestehe darin, die MitielmSchle ehestens und ausreichend mit Le-bensmittel zu versorge . — Einem Mitarbeiter ces „Matm" erklärte Boret: Ab Ostern werden in Europa normale LebenSverhSlmisse wiederkehren. Die Marburger Zeitung wnrde von der südslawischen Regierung uuter Prävcnliozensur gestellt. Die Zukunft der Kriegsanleihen. Unter diesem Titel schreibt ein Wiener Blatt: Die Auflösung Oesterreichs in eine Reihe von National« staalen hat die Frage nach dem Schicksal der öfter-reichischen Staatsanleihen ausgerollt. Diese Frage geht alle an, die bisher Österreicher waren, nicht mir die Besitzer österreichischer Staattpapiere. Anch wer sich von jeder Sorge befreit wihnt, weil er keine KriegSanleihtti besitzt, ist Mitgefangener öfter re chischer Staatsschulden, welchem der neuen Staaten er auch angehören mag. Denn die Kriegsschulden heben die gesamte Volkswirtschaft de» ganzen Gebietes, das ehemals Oesterreich hieß, derart durchsetzt, daß sie Erschütterungen katastrophaler Art erleiden müßte, wenn die Staatsschulden nicht von den einzelnen Ländern, in die Oesterreich zerfallen ist iiYid den großen Gebictcn, die in unseren Staaten aufgehen, in entsprechender Äusteilnng übernommen werden würben, vor dem Kriege betrugen die öfter-reichischen Staatsschulden 17 5 Milliarden, dazn kamen im Kriege 35 Milliarden Kriegsanleihen, 25 Milliarden Darlehen dcr Notenbank, an 8 MiBi-arten Lorschüsse der Banken und »ach dem heutigen Muiktius gerechnet, etwa 5 4 Milliarde Kronen deutsche Vorschüsse. So beträgt die Staatsschuld Oesterreich» beim Ankeinanbergehen seiner Völker mehr als 90 Milliarden. Wohl ist eS richtig, daß bie nichtdeutsche Bevölkerung weit weniger Kriegs-anleihen besitzt, als die deutsche; gleichwohl zählt ihr Besitz nach Milliarden und alle Fonds und soziale» Anstalten des alten Staates und der Länder haben ihre Mittel in KriegSanleihe angelegt. Was eine durch Entwertung der «riegsanleihen hervor-gerusene Äiise für alle und jeden i» allen Gebiete« »es ehemaligen Oesterreich bedeuten würde, braucht nicht erst auseinandergesetzt zu werden. Dir Krieg»-anleihen sind aber nicht die einzige österreichische Krieges5uld; die Unterlage der umlaufe»den Banl-nolen bilden heute fast zur Gänze die Forderung?», die der Oesterreichis? ungarischen Bank an den alte» Staat zustehen. Je weniger Lriezlanleihen Tscheche», Polen und Südslawen besitzen, in desto größerem Notenbesitz kommt ihr im Kriege mächtig angewach-jener Reichtum zum AuSdrvck. Kämen bie RechtS-»achlolzer de» alten Staate» nicht für desf-n Ver-pflichlungen auf, so würde» sie selbst die Entwertung der vanki'olen und damit die finanzielle und wirt-schastliche Katastrophe, der auch sie nicht entrinne» könnten, herbeiführen. Wenn in den jungen Staaten, i» die sich Oesterreich auflöste, die heutige Wirtschaft?-, ordnung ausrecht erhalten bleib«, dann w.rden sie' »ich! daran denken können, ihre Beteiligung an den Schulden des alte» Staates abzulehnen. Leicht wird es gewiß nicht sein, ,u einer Verständigung über de» AusteilungSschlüssel zu gelangen, vielleicht wird bloß ein Schiedsspruch diese» gordischen Knote» durchhaue» können. Zu bedauern ist nur, daß sich die neuen Staaten über die Frage der Aufteilung der österreichischen Staatsschulden bisher nicht einmal gr»»dsätzlich ausgesprochen und auch sonst noch keine» Schritt zur Liquidation der allen finanziellen und wirtschastlichen Gemeinsamkeit getan haben. Die Südbahnverwaltung und die Südslawen.Der Kommissär sür Verkehrswesen deS südslawischen Staates Dr. Pestotnik richtete «m 15. d M. nachstehendes Telegramm an die General-direktion der Südbahn: „In de- Werkställe Mar. bürg ist Streik auSgebrochen. Wie uns mitgeteilt wurde, ist er nur auf H tzereien der deutschnationalen Beamten zurückzuführen. Insbesondere ist unS Kon-trollor (iolgt Name) genannt worden. Die nationale Regierung besteht im Jnt.r.sse des Dienste« daraus, daß die deutsche Beaml.nschust. welche seilenS der Expositur Marburg namhaft g>macht wird, sofort durch slowenische ersitz! nnd von Marburg entserut wird. Weiteres besteh» sie auf der sosortigen Eutfer-nnng oller leitenden Beamten in der Werkstätt?, im Heizhause und in den Stationen tn Marburg. Zum Zwecke der Herstellung der Ordnung und Austausch dcr Beamtenschaft entsende ich Herrn Ivan Sejzar alS meinen Vertreter, welchem diesbezüglich all« ihre DicnstcSstellen zu unterstehen und seine Anord-nungen zu besolgen haben. Herrn Rudolf Jakhcl ersuche mit der Vertretung der Jntcrressen unserer Konnationalen bei dem Betriebsinspektoiat in Graz und Herrn Oberrevidenten Joan Arhar, derzeit in Laibach, in derselbe» Funktion beim BelriebSinIpek-»oral in Älagensurt zu betrauen. Zur Uebernahme dir Werkstäile in Maiburg wäre sofort der Ober-kommissär in Mürzzuichlag Jng. Ogrinc und Jng. Eeserko, derzeit in Wien, zn entsenden. Ich ersuche, mit meinem Vcrtieter Herr» J».»n Kej;ar in Mar-bürg zu verhandeln. Ich muß auf Ordnung in allen Betrieben dcr Südbahn besteh'«, ansonsten die na-tionale Regierung bemüssigl wäre, eventuell militäri-sche Assistenz aus Koste» der Verwaltung anzuwe-idcn." Einlösungsstellen für österreichische Kriegslire. Der Miliiärbevollmächtigte für Steier-mark teilt mit: Di« in einzelnen Blättern erstienene Nachricht über die Einlösung von österreichischen »liez»' liren muß drhin richtiggestellt werden dcib der Ein-lösunzSkur« nicht 95, sonder» 93 Heller betrZzt. Zu diesem 5turse werden die Ariegolireii »on H.rrn Karl Wenko tn Braz, Branshoszass« 18, eingelöst der hierzu v»n den Militärbevollmächtizten für Steiermirk ennächtigt ist. Für Durchf-Hrens« wird von Herrn Wenko aus dem Grazer Hau»!bahnhos« eine Wechsel-stelle errichtet Zwischen Laibach und Agram verkch-ren vom 21. d. siüh an direkte Züge. B'Sher mußte in Steindruck stundenlang auf einen Anschluß gewartet werden. Brot aus Runkelrüben. Die besondere Notlage Deutschlands beschäftigt gegenwärtig wieder die ganze deutsche Presse nnd läßt zihlretch« Vor-schläze über eine weitere Streckung der voihandenen Lebensmittelvorräte austauchen. Ebenso wie sich die Steckrübe zur Deckung des KartosselauSfalleS be-währt HU, so kann die Runkelrübe dem Brotgetreide zu Hilfe komme». Gekocht »nd zerriebe«, läßt sie stch zu gleichen Teile» mit Rozgenmehl verknete» und dan» unter Zusatz »on etwas Salz ohnewetters verbacken. Das ergibt ei» vorzügliches Brot, welches trocken gegessen, manchem ebenso gut munden dilrfte, wie Roggenbrot mit Kutter oder Marmelade be-strichen. Geschmack »nd Schniltfähigkeit bessern sich noch mehrtägiger Lagerung. Die Rinde schmeckt kuchenartig. Durch die Heranziehung der Nankelrübe dürste dem Mangel an Brotgetreide abzuhelse» sei». Räuberbanden im Unterland«, vor mehreren Tagen dränge» 7 bewaffnete Männer i» da? Geschäft des Kaufmannes Franz Ozriseg i» Hl. Kreuz bei Rohitfch mit Gewalt ein und raub-ten das ganze «.'schäst aus. Die Räuber machte» eine namhafte Beute. Die Hrusleule wagten keine» Widerstand zu leisten, da ihnen die Räude» drohte», sie sosort z» ermorden, falls sie den geringste» Widerstand zu leisten versuchte«. Der Gendarmerie ge-lang ei, die Ränder auizusorsche» und a» das Kitisgerichl Cilli einzuliesern. Ss sind die« Simon Wnrko, Peter Mir.r, Johann Ribic, Johann Skr«-bel, Johann Gobe« und Michael Halnsan, sämilich« Soldaten, die vo» der Front zurückbekomme» find. — In der Nicht vom 6. auf den 7. d. hörle die HandelSfrau Maria PreSker i» Reicheuburg »»r ihrem Geschäfte laute» Stimmengewirr. Sie beg«d sich mit ihren Dienstleuten vor das HauS und sah ungesähr Lv—30 bewaffnete Männer, welche durch ihren Anführer, einen gewissen Karl Kosole, »er- ' langten, daß sie das Geschäft «ussp-rre, sonst werde man sie erschießen. A»gesichts der drohende» Hal-tung dcr Räuder sperrte Frau Pcesker das Gi-schäst «uf. Nun stürmten die Räuber in dasselbe, räumten das ganze Geschäft aus, zerschlüge» sämtliche Einrichtung nnd Fenster cheiben und zege» dann ab. Die Beoölkerung von Reichenburg lebt i» größter Furcht und Aufregung, so daß m«n sich gar nicht getraut schlafen zu gehe«, zumal in der Umgebung sich ähnliche Fälle abgespielt haben. Räuberische Uebersälle sind aus dem flachen Land« an der Tagesordnung. Wie weit die Uniicherheit gediehen ist, kennzeichnet folgender Fall, der sich ebenfalls in dieser G.'gend abgespielt hrt. E>« Bauer, dcr mit einem Ochsengespann ia den Markt fahren wollte, wurde bei hellichtem Tage vor dem Markte vsn Burschen mit vorgehaltenem Revolver gezwungen, seine Ochsen auszuspannen, welche die Räuber dann davontrieben. Dreihig Plünderer aufgeknüpft. Aus der Murinsel sind seit geraumer Zeit Raub, Mord, Plünderungen und Br«ndsttfiungen «n der Tages-ordnung, so daß sich die R'gierunz ge.röligt sah, daS Standrecht zu verkünden. Ja zahlreichen Kund-machungen in kroatischer und ungarischer Spiache wurde die Bevölkerung «usgefordert, di« geraubte» und gestohlenen Wertgegenstände im Gemeindeamt zu hinterlegen. Die Aufforderung hatte keinen Er-folg. Die Verbrechen wurden im Gegenteil jorlge-letzt, so daß sich der mit dcr Durchführung betraute Oberstleutnant der Gendarmie genötigt sih. dreißig Mittäter vor »llem Volke aushängen zn lassen. Daraufhin kamen schleunigst alle geranbten Wert-gegenstände zum Vorschein. Volkslieder. Unser deutscher Volt hat einen großen Schatz schöner Volkslieder, der ader noch v^el zu wenig benützt und anerkannt wird. Eine der reichhaltigsten Sammlungen auf diesem Gebiete ist „Stimmt au mit hellen« hohen Klang!' Dis in zweiter Auslage soeben erschienene erste Hest bringt eine gelungene Auswahl der beste« Lieder, die nicht nur allen Lehrern willkomme» sein wird, sondern a. ch den singsreudigen jungen Leuten die schönsten Volkslieder vermittelt. Der niedrige Preis(K 1.—) ermöglicht allen, das hübsche Büchlein zu de» Weih-nachtsgaben unseres Jungvolkes zu legen. Zu be-ziehe» von der Deutschösterreichische» Hauptstelle in Wien, 8., Florianigasse 39. Ein unentgeltlicher schriftlicher Fach-Kurs sür einsaqe, doppelte, am rikamsche Buchhaltung nnd Gabeleberger Stenographie wird fitr die Leser unsere« Blattes erössaet. Voikennlnisse werden nicht verlangt, d« der Unterricht von Grund aus erteilt wird, doch können nnr solche Personen teilnehmen, die der deutschen Sprache in Wort u»d Schrift vollständig mächtig sind. Rich Ablezung einer schriftlichen Prüfung erhilten die Teilnehmer lechisgiltige Zeugnisse ausgestellt Anmeldungen sind mittels Postkarte an den Deutschen Volksbildung^ verein, Wien 5., Schö»brunnerstr«ße 12, zu richten. Für Kunstliebhaber! Der Deutsche Schul-verein in Wien macht daraus »usmerksam, daß er von vielen seiner in künstlerischer Weise ausgesührlen und von der Hand bekannler Maler hergest«llten Postkarten die Originale zu vergeben hat, die Herz nnd fcntf • Metrisch? Wucht /liiÄuer 48 fage jebrt kunstverständigen nfernen werde« Ab IS. Dezember d. I. find« im Fests«ale de« Deut-schen Scholtzereine«, Wien ö., Florinaxigasse 39, eine Ausstellung von sämtlichen Urbilder« seiner Postkarten statt und «erde« diese Bilder am lg. Dezember d. H. zur Versteigerung gelangen. Kata> l»ze mit Abbildungen der Karten sind beim Deut-schen Suloercine in Wien, 8., Fuhrmann«g«sse 18, z»m Preise von Kl.— erhtlilich. Wie werden die neuen Sta«ten in dem bisherigen Oesterreich Ungarn aus« sehen? Die Grenzen derselben sind natürlich zur Zeit n»ch nicht bestimmt und können daher nur ver« «utet tpeifeen. Siach den »on Wilson aufgestellten Ornndsätzen kommen hiefür die von den eintelnen Völkern, welche nach dem Sclbstbestimmung«rechte eigene Staaten errichten, bewohnten Gebiete in Betracht und wie können also die nachstehend genannte «arte al« da« Bild der zukünftigen politischen Gestaltung an» sehe». Wir haben daher besondre« Interesse für G. FrehtagS Völker» und Sprachenkarte von Oesterreich-Ungarn 1 : 1 */s Will., 70:92 Zentimeter g,oß. portofrei ju beziehen gegen Vorauszahlung von 5 90 ft »on jeder Buchhandlung, wie vom Verlage G. Frey-tag «. veindt, Wie» 7., Scholtcnfeldgasie 62), die, nach den neuesten statistischen Veröffentlichungen bear-bettet, ein auberordentttch klare« Bild der in Betracht kommenden Völk.r gibt. In farbiger Fläche erscheint da« von jedem einzelnen Volk bewohntc Gebiet, so d»b e« stch »on den anderen gut abhebt, ebenso die tn »deren fremdsprachigen Gegenden befindlichen größeren Sprachinseln. Besonder« veranschaulicht sind auch die Minoritäten «on lv—50 ». H, in den Städten, Endlich trage« zwei Diagramme, die di« Größe der einzelnen Völker im di«her!g«n Oesterreich Ungarn vergleiche« und die perzentuellen Verhältnisse der Ratio «alitäten tn de« Städten Wen, Budapest, Prag, Brünn, lkrakau, Lemderg, Tzcrnow!tz, lriest und Fiume ersehe« lasten, sehr zum Verständnisse bet. Die außerordentlich interessante und schön ausgeführte Sorte ei wärmsten« empfohlen. Schrifttum. Ein freundliches Beficht und eine heitere, fröhliche Kunst sind im Wechsel der Zeilen ein immer gleich ersreulichcr Anblick, und jedermann wird sich gerne seinem wohltuende« Ein» fluß überlassen. Beide« aber zeige» un« in unver« inderter Weise die Megzendorfer Blätter. Sie stehen aus dem Boden eine« gesunden und lieben»-würdig?» HumorS. der nirgend« verletz' und her-auSsordert und von durchaus nationaler Wesensart ist. Ei« Prode-Abonnement gibt am besten Aufschluß über den Xeichtu« nnd die Gediegenheit der Zeitschrist. Unentbehrlich für jeden Haushalt ist ein guter Kalender, der nicht nur allerlei nützliche Winke und Ratschläge enthält, die sür da« praktische Leben s» wertvoll sind, sondern auch durch schrist» stellerische Beiträge ernster und heiterer Art sür g»te Unterhaltung sorgt. Die» aklev biete« die Kalender de» Deutschen Schul»ereint», deren ««schoffung allen v«IkSgenossen wärmsten» empfohlen werden kann. Im Verlage de» Deutschen Schulverein«, Wien, 8., Florianiggsse HO, sind süns Kalender erschienen: Roter Buchkalender (K 3.59), Deutscher Bvlktkalen» der (K 2 20), Wichenadreijkalender (K 3.50), Ta> fchenkalender (K 3.—), Jahrbüchlein sür die deutsch« Jugend (1 Stück 50 Heller. Schulleitungen erhalten bei Adn«hme »on 10 Stück 5 Stück sür arme Kitt, der kostenlos). Vermischtes. Wer ist Jpertaku»? Di« große Umwäl-zung in Deutschland hat eine Gruppe von Leuten in den Vordergrund geschoben, die in den letzten Jahren in der politischen Bewegung und Literatur schon eine Rolle gespielt haben, di« sogenannten Spartakus-Leute. Wcr darunter zu »erstehen ist, weiß heute jeder Zeitungdleser, aber doch Hirt man immer wieder die Frage: ,Wer ist eigentlich Spartakus?• E« sind an der Spitze L ebknecht, Rosa Luxemburg. Rudolf Breitschcid, und mit ihnen jene Leute d«» linsen Flügel« der Sizialdemokratie, »ie sich nach dem Bruch mit der Partei zu den sogenannten Un> abhängigen Sozialdemokraten zusamniengltan haben und heule die Verbreiter de« Bolschewismus in Deutschland sind. Somit wäre unter Spartaku« leine Einzelperson zu verstehen. Der Name Spartak«« stammt auS dcr riinischen Geschichte u«d kam einem römischen Sklaven zu, der i» de» gefährlichen Skl«. venkriege de» Jahre» 7.? v. Chr. Führer de» Skl«. »enausstande« war, bi» ihn im Jahr« 72 der Piätsr Lrassu» besiegte, wobei Spartaku» den Tod fand. Die Bezeichnung dürfte als» in Erinnerung an jene .Revolution der Unterdrückten" gewählt wordeu sei»^ ein Vergleich, der in unseren Verhältnissen ?eine»-weg» begründet erscheint. Vor4io»*g»fl)fd»ni«> •.uiS'',:«'1 ^mattoni^n GIESSHÜBLER \REIN NATÜRLICHER ALKALISCHER^ ElfteDKlassenlotterie. Die Lose zn der am II. nnd 12. Dezember stattsindenden Ziehung der I.Klasse sind bereit» eingetroffen und erhältlich bei der Böhmischen Unionbank, Filiale Cilli. Siidillärkische Bücherei. Es wird hiemit das dringende Ersuchen gestellt, die entlehnten Bücher sofort zurückzustellen. Von namenlosem Schmerze erfüllt, geben die Unterzeichneten allen Verwandten, Froanden und Bekannten die tiefbetrübende Nachricht von dem Ableben ihres lieben Sohn«*, liruders, Onktlo und Schwagers, des Herrn Max Mehlsack welcher am 25. November um 4 Ubr früh nach kurzem schwerem Leiden versehen mit den heiligen Sterbesakramenten im 21. Lebensjahre ruhig nnd gottergeben verschieden ist. Das Leichenbegängnis findet am 28. November von der Ausbahrangsballe des Zagreber Garnisoas^pitales ans ans den Miroeoj zur Beisetzung statt. Er ist nun seinem Bruder Franz Mehlsaek, welcher am 14. Oktober im 27. Lebent-jahre zu Sissek gestorben ist allzuschneh gefolgt. Die Seelenmesse wird am 2. Dezember fi Oh in der Marienkirche in Cilli gelesen. Zagreb—Cilli, um 26. November 1918. Marie Hehlsack, Mutter. Christine Mehlsack, Schweitor. Trudl Mehlsack, Nicht«. Jelka Mehlsack, geb. Klinc. SchwSgorin. *5&& Postsparkasse Nr. 36.900 oo Fernruf Nr. 21 oo SminMOmFem Mm Herstellung von Druckarbeiten wie: Werke, Zeitschriften, Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Kuverts, Tabellen, Speisentarife, Geschäfts-und Besuchskarten, Etiketten, tobn-listen, Programme, Diplome, Plakate InferatenannaHmestelle für di« Deutsche Wacht Vermählungsanzeigen, Siegelmarken Bolletten, Trauerparten, Preislisten, vurchschreibbücher, Drucksachen für Aemter, Aerzte, Handel, Industrie, Gewerbe, tandwirtschaft u. private in bester und solider Ausführung. CM, Rathausaaffe Nr. s ♦ ♦ ♦ ♦ Nummer 48 Dentsche Macht e«ft« 7 Zwei nett möblierte Zimmer (gross) sind für di« Dauer ab 1. Jänner 1919 an 2 feine Herren oder Damen zu vermieten. (Bevorzugt Offiziere). Gefällige Offert« mit Namensaugabe unter .Reinlichkeit 24417" an die Verwaltung d. Bl. 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Die GenossenschaftsvorsUhung der Schuhmacher in Cilli gibt bekannt, da-« die Sehuhreparatur-IIeber-nahmsstelle ab 15. Dezember I. J. aufgelöst wird. Jene Kunden, die ihre Schuh« noch dort haben werden ersucht, dieselben bis 20. Dezember 1. J. abzuholen, da diese sonst v«rluss«rt werden. Johann Berna Genossenschaftsvorstand. eisstrohbürsten Ri echt« Wurzel- und Wäschebürsten, Strohbesen in reicher Auswahl offerieren Bürsten- nnd Besenfahrik, PRAG VII., Dobrovskygasse Nr. 8. Fränkl & Luft Danksagung. Für die herzliche Teilnahme und Beileidsbezeugungen, welche uns anlässlich des vielzufrühen Ablebens unserer lieben, unvergesslichen Tochter und Schwester allseits zugekommen sind, sowie für die schönen Kranzspenden und Blumenzrüsse und für die zahlreiche Beteiligung am Leich enbegängnis, gestatten wir uns auf diesem Wege allen und jedem unseren tiefgefühlten Dank auszusprechen. Familie Medwed. Scliriimill, Musikinstrumentenmacher Kaiser-Wiihelra»Strasse Nr. 14 CILLI Kaiser-Wilhelm-Strasse Nr. 14 Reichhaltiges Lager in Violinen, Gitarren, Zithern, Mandolinen, Mund- nnd Zieh-Harmonikas, ViolinkÜHten und dergleichen Goldklang-Lauten Bestandteile für sämtliche Musikinstrumente. Beste Violin- und Zithersaiten Htitc S r Snttschr W-« Thmrmtr 48 w =1 Ü a«UMJM ODO JVur/ür Kaufleute ! Nachdem der regelmässige Pnketpost verkehr wieder möglich ist, erlauben nur utu unserer hochgeschätzten Kunde auf diesem Wege zur Kenntnis zu bringen, dass wir trotz der herrschenden Warenknappheit — die noch langer andauern wird — in der ljage sind, mit einer grossen Anzahl von Artikeln aus unserer Branche insbesonders mit hi/ticltrarcn unti Christbaumschmuck zu dienen. NacJtdem der Aufnahme einer regelmässigen Reisctatigkeit noch unüberwindliche Hindernisse entgegenstehen, erbitten wir uns Ihre geschätzten sehriflüchen Auftrüge oder noch besser Ihren persönlichen Besuch, der sich für Sie gewiss lohnen wird. Hochachtungsvoll Qspandl <ß Schnepf, §raz, JYturgasse ?4 J(urz~, Nürnberger- und Wirkwaren-Grossgeschäft. !• is !i IIBHWtHllllllUHHWIllHIHMIIHWIllUWWi itiwuimniiiimtmimH CiefiMC90fll00mime99MeO9INSIMNM6lMMI0ll Musikalien Klassische, Salon-, Tariz- und Unter-riebtswerke für Pianoforte zu zwei Fänden, wie solche am Konservatorium im Gebrauche sind, sind zu ▼erkaufen. S Bünde elegant gebunden i 6 K, 24 Bände broschiert i 3 K, Münchner Fliegende zwei Jahrgänge gebunden ä 10 K, Meg-gendorfer zwei Jahrgänge gebunden ^ 10 K. Zwei neue Salon-Wandbilder auf Leinwand gezogen, Grösse 80X6* cm. Anzufragen Rathausgasse Nr. S. 2. Stock, Gang rechts, ■äglifh Voimittag von 8—9, Nachmittag »on 1—2 Ubr. 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November 1918 vorgenommenen Schlachtungen sowie die Menge und Gattung des eingeführten Fleisches. Name Fleischer» ®ratf