»839. Matsches Nwtt. Donnorstag den AH. August. Der Gesang. (Reflexion von Fcrd. Bernstein.) «W^enn man daS Auge nannte einen Dichter, Die Thräne ein bezauberndes Gedicht; Was ist Gesang, der heller, schöner, lichter, Ein Himmelsodem tröstend zu unS spricht! Ein reinverklärtes Wort ist der Gesang. Gereicht von Engeln dieser grcßen Welt, Ein liebendes Gedicht ist Stimmcnklang, Die schönste Blüthe au« dem Himmelszelt. Wo nichts das Wort vermag, sprich nnr in Tonen, ll»d aus dem harten Herzen fließen Thränen. Nicht wie des MäochenaugeS Feuerstl'ahlen, Nicht, wie die Lieder rührend uns entzücken,. Nicht, wie die Bilder täuschend Wahrheit malen, Un0 Worte nns mit weichem 'Arm umstricken: Gesang ist Traum aus gold'ncm Morgenlands» Gewirkt aus Regenbogen seine Farbe, Er faßt das Herz. das And're wohl die Sinne, lind er ist König in dem Ncich der Minne! Hast du, ein Kind, in scl'gen Morgenröthe» Des Lebens grünen Teppich kcunn betreten: Ist es ein Wiegenlied, waS dich begrüßt; WaS unter Thränen deiner Mutter Kehle, Den Säugling einzulullen, süß entfließt- Schön singt die Mutter stets wie Philomele. Der Mutler frommes Lieo ist ein Gebeth. Womit für dich sie zu dem Himmel ficht. Als Schlihgeist steht Gesang an deiner Seite, Empfing dich einst auf rosenrothen Händen, U:»d bei des Grabesdunkels nächt'ger Weite Wird er als TodcScngel heim dich senden. H.ist du des Lebens Kämpfe ausgerlingen^ Hat dich des Todea Eisenhand bezwungen, Da, so wie einst beim Eintritt in das Leben., Wird noch ein Lied mit dir hinüberschwebcn! W,nn sie dich legen in die Erdentruhe Zu ewig siißcr Paradie-seSruhe: Was mil dir klagend auf den Friedhof zieht. Dci» letzter Freund, er ist das T v 5 t enli cd .' Vaterländisches. Von Carl Prenncr. Das Bergwerk Elsnern in Oberkrain. (Fortsetzung.)' An Gewässern befinden sich in der Umgegend von Elsnern, der sogenannte Pfaffenbach, lalioupottolc, welcher im Gebirge HIartinverk, Nachbarschaft St. Nicolai, entspringt, und an der Straße von Eisnern nach Zarz in die Zeper fällt; der Vach 8rnolev2, welcher in der Gegend smulllva, Nachbarschaft St. Nicolai, entspringt, und im Orte Eisncrn bei dem sogenannten Wolfsdorf, Vn»,5sn2vl!55 (Vulgär-Benennung weniger, am rechten Zeyerufer ob der Taveri« Kirche zu Eisnern liegenden Häuser), ebenfalls in die Zeyer fließt. Die Bache 2Unh«it verlieren mag» so magst Du Dich in> die Regionen einer übernatürlichen Wissenschaft erhe> den, und doch von dem Leitfaden zur Natur selbst Dich immer mehr ins Dunkel verirren." — Ich sann über die Worte des Geistes, , aber ihr Sinn schien unklar. ,.Kannst du mir nicht,« sagte ich nach ,cin,r Weile, »in Deinem alten, bleichen, wogenden Glänze erscheinen?" — »Nicht, bis Deine Augen daL Vermögen em' pfangen, mich zu sch.uien.« — „Und kann ich dieses 'Vermögens würdig werden?" — 135 »Wenn Du Entschieden unzufrieden mit Deinen jetzigen Gaben bist.« — „Erhabener Geist, das bin ich schon." — „Willst Du auf das Gerathewohl von diesem angenehmen Zustande scheiden, ohne das zu kennen, was oa jfolgen mag'? Siehe, Alles um Dich ist voll Herrlichkeit und melodisch in Lust! Willst Du diesen Zustand gegen einj dunkles und gefahrvolles Unbe» kannies vertauschen?" — „Das Unbekannte ist die Leidenschaft j Dessen, der zu erkennen strl dc."—. „Besinne Dich; denn es ist eine furchtbare Wahl," faglc der Unsichtbare — „Mein Herz schlägt ruhig. Komm, ich unterwerfe mich der Buße meines Wunsches." — »Deine Bitte ist gewährt," sagce der Geist. Und in demselben Augenblicke schoß mir «in schnel» ler, scharfer, tödllicher; Schmerz durch das Herz. Ich suhlte, wie der Strom in meinen Andern still stand und zu einer stockenden Masse erstarrte; — meine Kehle röchelte, ich rang gegen den Druck einer eiser? nen Gewalt. — Ein schreckliches Gefühl meiner eigenen Ohnmacht ergriff mich, — die Muskeln versagten dem Willen ihren Dienst, meine Stimme war fort, __ ich war in der Gewalt einer Macht, welche in mich eingedrungen Md sich der Festung meines eigenen Ichs angemaßt halle. Dann kam ein Schauer des Fleisches, ein tödtliches Gefühl eisiger Kälte, und zuletzt sank eine Finsterniß, tief und dicht wie eine Fllsmasse über die ganze Erde — ich hatte den Tod berührt! Die Stimme des Dämons weckte mich aus die- sem Zustande. ..Erwache! Blicke auf! Du hast Dei' nen Willen! Ertrage die Buße!« Die Finsterniß verzog sich von der Erde/ das Eis thaute von meinen Adern; die Sinne waren wieder meine Diener. Ich blickte um mich und siehe, ich stand auf demselben Flecke: aber wie war Alles verändert! Die Erde war eine blaue und kriechende M.:sse von Fäulniß; ihr reiches Grün, ihre hoben Baume, ihre erhabenen Berge, ihre blinkenden Wasser waren nur eine Täuschung meiner früheren Blindheit gewesen, sogar das Grün des Grases und der Baume war Verwesung, und die Blatter (denn jedes Blatt war nicht, wie es dem gewöhnlichen Auge schien, Eins und unbelebt) waren aus Myriaden von Insecten und winzigem Gewürm zusammengesetzt, das sich an der Verdcrbniß mästete, aus der es entsprang. Das Wasser wimmelte von einem eckelhafcen Leben,' — die schönen Gestalten, welche ich in meinem letzten Wahne gesehen, waren an vielen Stellen verwest, und aus dieser Verwesung entstanden andere Geschöpfe, die von jenen lebten. Jeder Athemzug war Luft, nicht ein dünner, gcsundlr Slrcm,— sondern eine stinkende, giftige Welle, voll Thier« chen, Cdenn die Luft ist die Hauptzerstörerinn, weß-halb Alles, wag athmet, stirbt; sie ist das langsame sichere Gift der Natur, das Alles durchdringt und auflöst) das Licht der Himmel war der krankhafte, widrige Glanz, der von dem allgemeinen Tod im Leben ausstrahlte. Im kleinsten Dinge, das sich bewegte, sah man die Zerstörung sich durch die Adern bewegen, und die ihm unbewußte Aufiösung erzeugte neue Lebensgeschlechter! Die Welt war ein todter Körper, aus welchem Alles, was die Welt trug, sein Düscyn entnahm. Es gab keine Schön-heit, es gab kein Leben, das nicht «us seiner eigenen Verderbniss ein eckclhaftes Leben für Andere erzeugte! Ich blickte auf mich selbst herab und sah, daß meine Adern von einer staubgleichen Welt von Wesen wimmelten, die aus meiner eigenen Krank? heit in ihr scheußliches Daseyn übergingen und ois menschliche Bestimmung durch dieselbe Laufbahn von Liebe, Leben und Tod versöhnten. Ich dachte, es müsse ein Zauber seyn, und dieser Wechsel der Scene würde wieder wechseln. Ich schloß die Augen mit wahnwitzigem Schauder, und ich floh schnell, schnell, aber blindlings, und so lange ich floh, tönt« ein Lachen in meine Ohren, und ich ruhete nicht, als bis ich zu den Füßen Lyciahs war, denn sie war mein erster, unwillkühcl'lcher Gedanke. Wenn Furcht oder Sorge sich meiner bemächtigt halte, so pflegte ich immer an ihren Busen zu fliehen, und mein Herz durch den Zauber ihrer süßen Stimme zu beschwichtigen. Ich lag zu den Füßen Lyciah's, — ich umklammerte ihre Knie — ich blickte stehend auf zu ihrem Antlitz — Gott meiner Väter! Derselbe Fluch verfolgte mich noch immer! Ihre Schönheit war oahm. Es war kein Ganzes — nicht Ein Leben mehr in diesem Wesen, das ick so angebethet hatte. Ihr Leben war aus einer Million Leben, itne stattliche Gestalt aus Atomen zusammengesetzt, die sich auseinander bröckelten und so den gräßlichen Zustand der Verwesung verbreiteten, welcher überall umher herrschte. — Ibre zarten Farben — ihc schwarzes Haar, ihre duftenden Lippen — Pah! —' Wer, wer beschreibt meinen Todesschmerz! — Ick wendete mich wieder von ihr ab — ich sudr voll Abscheu vor ihrer Umarmung zurück — ich floh von Neuem — weiter, immer weiicr. Ich erstieg einen Berg und blickte herab auf den mannigfachen Aussah der Erde. Trotzig zwang ich mich zu dem Versuche; trotzig sog ich das Wissen ein, das ich gesucht kaue; lroyig schlücfle ich die gräßliche Buße ein, welche ich herausgefordert. „Dämon." rief ich, »erscheine und empfange meinen Fluch!« — „S>el,e!« sagte die Stimme, „ich bin stets zu Deiner Scice« — I,H bückte um mich. und dab Feuer war an meiner Seile; und ich sah, das es das bleiche Licht war, welches der Mund der Verwesung aushaucht; und in der Mitte de«l Lichtes, welches gleich.-sam das Gewand und Grabiuch bildete, stand eine Riesengestalt, welche die Gestalt einer Leiche war, die schon vor Monaten begraben worden. Ich blickte 136 auf den Dämon mit erschrockenem, aber nicht murh-losem Auge, und indem ich blickte; erkannte ich in diesen grauenvollen Zügen eine Aehnlichkeit mit dem weiblichen Geiste, der mir die erste uerhängnißvolle Gabe gewährt hatte. Aber er war ausgereckt, erweitert, tool — die Schönheit zur Gräßlichkeit verwest. «Ick bin der, den Du von Angesicht zu Ange« sicht zu sehen verlangtest. — Ich bin das Princip des Lebens.« — „Des Lebens? Fort, schrecklicher Spötter! Hast Du keinen andern Namen?-— »Ja,und meinandererName ist— Verwesung " — »Strahlende Lichter des Himmels," rief ich, meine Augen voll Qual von der cckelhafcen Knochen: stalte der ganzen Welt erhebend, „und ist es das, was die Menschen Natur nennen, ist das das einzige Princip der Welt?" Wahrend ich sprach, zitterte das gewaltige Gerippe unter meinen Füßen. Und d^s Gesicht der Leiche neben mir überkam Furcht. — Und siehe! Die Himmel erhellten sich von einem reinen und herrlichen Lichte, und aus ihrer Mitte brach eine Stimme hervor, welche langsam üder das Antlitz der Gcabeserde hinrollte, wie die Stimme deS Donners über das Thal der Hirten. „Also,« sagte die Stimme, „ist die Natur, wenn Du die Natur als die erste Ursache annimmst — also ist das Universum ohne einen Gott!' Verzeichn iß der für das Jahr 1838/39 eingegangenen Museums- Beiträge. sFortsetzung.) Nr. 100. Vom Hrn. Johann Albrecht, Pfarrer zu St. Kanzian bei Auersperg, ein Thaler, Ernst Graf v. Hohnsiein, 1578 (dem Museum neu und erwünscht). Nr. 101. Vom Hrn. Franz Urschitsch, Cooperator daselbst. 1 fl. Münze, wofür man die dem Museum neue Münze, Bislhum Hildesheim, Friedrich Wilhelm 176^, Halbthaler, erhielt. Nr. 102. Vom Hrn. Jacob Roschitsch, Pfarrer zu Presser, l ss. Münze, wofür man die dem Museum neuen Münzen, als: 1 Halbgulden, Ludwig, König v. Baiern, 1853: — 1 Zwanziger, Reichsstadt Frankfurt a. M.. 1784, — und 1 Zehner, Fücstenthum Anhalt 1765, einwechselte. Nr. 105. Vom Hrn. Jacob Praprotnik, Domherrn, ständischen Verordneten )c , 1 Thaler, Kaiser Joseph II. 1766; —1 Nubel. Czar Nicolaus I. 1829,' — l Halbthaler, Fürstenthum Anhalt Bern-bürg, 1795: — 1 Fünfzehner, Bisthum Olmütz 169'!; 1 dto. Böhmen, Kaiser Carl Vl., 1752. und I Gro, schen, Königreich Polen, August lil., 1755. (Alle dem Museum neu.) Nr. 10'j. Vom Hrn. Silberarbeiter Simo-netti, schon vor geraumer Zeit, zwei seltene alt-römische Silbermünzen, die nähere Untersuchung brauchen, und drei schöne nachgeahmte Ehamöen. Nr. 105. Vom Hrn. Anton Laparniß. Studierenden, 3 neuere Silber- und eine Kupfermünze. Nr. 106. Vom Hrn. Mathias zV e r t o u z, Pfarrer zu St. Veit bei Wippach, eine Echinetten-Versteinerung von Ol5t?rv<^tl. Nr. t07. Vom Hrn. Johann Auerberg, ?. k. Straßen-Commissär, ein I?i-oteu5 2nguineu5 von Sittich. Nr. 103. Vom Hrn. Franz Iuvanz, Guls-inhader von Grundelhof, ein ?rut,l:u8 anguinous aus dem Grundeldache, Aber mal einneuer Fundort dieser, Krain ausschließend angehorigen Th, e rart. Dank dcm aufmerksamen Hin. Geschcnkgcber ' für diese, die Naturkunde dcs Vaterlandes rccl bereichernde Gabe. Nr. 109. Vom Hrn. Johann Schebath, k. k. Wundarzt in Gradisca, zwei Scücke Stein-Hühner, ?e!clix «ax-nilis, Xowinu. Der Museal« Sammlung bisher fehlend. Nr. 110. Vom Hrn. Ioh. Mauril Mayer ,'n Krainburg, eine gelblicht weiße Hausratte, Alu, N,2ttu5 V2I-., nebst 50 kr. für das Präp.irircn. Nr. lil. Vom Hrn. Joseph Friedrich Wagner in Laibach: ») 8 Diplome des sel. DoctorK Sigmund Graf, nämlich: das Diplom der medicinischen Faculcäc in Wien. llll«. iz, September l822, womit ihm die Befugniß zur Ausübung der Pharmacie ertheilt wurde; — das der Wiener Universität vom 5l. August 182^ als Doctor der Chemie; — der l?. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Krain »om 1. Juli l828, und das des innerö'sterreichischen Industrie - Gewerbsvereines vom 5. März lL58 als wirkendes Mitglied derselben; — das der königl, botanischen Gesellschaft zu Regensburg vom 16 Jänner 1323 als correspondirendes Mitglied derselben; —. das der Gesellschaft zur Beförderung der Naturwissenschaften zu Freiburg vom l7. August 18^9 als aus« wärcigem Mitglied« derselben; — das als correspondirendes Mitglied der ?6e<1ica - Dol2ni<'3l-8<'c.-it>!)s zu London vom 7. Jänner 1859, — und der physikalisch .medicinischen Societät zu Erlangen vom 6. März 1858. d) 56 sehr interessante, die wichtigsten und neuesten Erscheinungen und gelehrte Besprechungen in botanischer Hinsicht betreffende Briefe der jetzt lebenden Koryphäen dieses Faches im In- und Auslande, als der Herren Ritter v. Schreiber's und Baron Iaquin's in Wien, Professors Dr. Hoppe in RegenSburg ; Dr. Schlechtendal's in Halle, Professors Koch in Erlangen, Professors de Condolle in Genf, des sel. Direccors Nees u. Esenbeck in Breslau, des Hofralhes Dr. Neichenbach in Dresden, Drs. Kunze in Leip^q. S,c cretärs der Horncular - Society Keorq Benlham in London, Professors Zuccarini in München, und Anderer, c) Als Nachtrag zu dem in Nr. »8 des Illyrischtn Blattes vom laufenden Jahre veröffentlichten doctor Sigmunb Graf'schen Herbarium, ein« Copie des. in das genaueste Decail gehenden Cataloges desselben, wornach die Angaben in jenem Blatte, alle Doui. blelten seyen aus dieser Sammlung schon vorläufig ausgeschieden werden, dahin zu berichtigen ist, daß nur jene Doubletten ausgesch!»-dtn worden sind, welche sich im Graf'schen Herbar in zu großer Anzahl befunden baden. Es finden sich nämlich in diesem, dem Museum verehrten Herber von den meisten Pflanzen mehrere, selbst zu 8 bis 10 Exemplare vor, was diese Sammlung um so belehrender macht. Auflösung des Rätbsels aus dem IUyr.BlattcNr.32: Vauer u. s. w. Verleger: Dgnaz Alozzs Gvler U. Aleinmalir.