Jahresbericlit fllat*but*g. m. Veroffentlieht von der Direetion am Ende des Studienjahres M Im Yerlage dea k. k. S t aa 18 - G y mn a s i u m a. Druck von L. Kralik in Marburg. Inhalt : 1. P. Maurus Lindemayr, ein òsterreichischer Dichter des XVIII. Jahrhunderts. Von Professor Julius Miklau. 2. Schulnachrichten. Vom Director. A'òok ! £<*■ ) I -z. PRIBOR O P. Maurus Lindemayr.1) Ein oBtcureichischep Dichter des XYIII. Jahrhundepts. Von Julius Miklau. I. Im allgemeinen wird iiber das Schriftthum der Deutschen in Oesterreich in der Zeit Maria Theresias und Kaiser Josef II. abfallig geurtheilt. Doch ist dieses abfallige Urtheil nicht allgemein berechtigt und zutreffend, da zahl-reiche Werke aus dieser Zeit unbekannt sind, die geeignet waren, es zu mildern. Dies gilt namentlich aucli von den Werken P. Maurus Lindemayrs, der als Dichter von Theaterstùcken, geistlichen und weltlichen Liedern, sowohl in oberòsterreichischer Mundart als auch in hochdeutscher Schriftsprache Bedeutendes geleistet hat.2) Geboren wurde er im Pfarrdorfe Neukirchen bei Lambach, 17. November 1723. Sein Vater war daselbst Schulmeister und Messner, von sechs Kindern war unser Maurus das zweitalteste. Fruhzeitig kam er an die Sing-schule des Stiftes Lambach. Im Jahre 1738 kam er ans Jesuitengymnasium in Linz. Nachdem er daselbst die „Rhetorik“ zuruckgelegt und (1745) seinen Vater durch den Tod verloren batte, empfieng er vom Abte Amand Scbickmayr in Lambach das Ordenskleid und legte am 21. September 1747 die Ordens-geliibde ab. In den Jahren 1748—1750 weilte er an der Universitat Salzburg, wo damals ausschlieBlich Benedictiner lehrten, und G. October 1748 las er die erste heilige Messe. Im Alter von 27 Jahren kehrte er ins Kloster zuruck. Sein priesterliches Wirken in der Seelsorge war so vordienstlich, dass er schon 1754 die Wiirde und das Amt des Priors ubernehmen musste, das er etwa fiinf Jahre lang bekleidete. 1759 gieng er als Seelsorger in seinen Heimats-ort Neukirchen ab, vvo er 24 Jahre lang, „unermùdlich im Predigen, Lehren, ’) Die Anregung zum vorliegenden Aufsatze verdanke ich meinem Freunde und Collegen Prof. Karl Lindemayr am II. deutschen k. k. Gymnasium in Briinn. Es ist seitdem allerdings die Deutschosterreichische Literaturgeschichte von Nagl-Zeidler erschienen, die den Dichter eingehend wiirdigt, aber S. 765 selbst sagt: „Leider wird dem Dichter, wie allem echt Oester-reichischen, heute nicht mehr das verdiente MaB thatsftchlicher Wiirdigung zutheil.“ So mag also auch dieser Aufsatz als ein kleiner Beitrag zur Wiirdigung des in jeder Hinsicht bedeutenden Mannes freundliche Aufnahme finden. 5) Pius Schmieder, Maurus Lindemayrs sammtliche Dichtungen in ob der ennsischer Volksmundart. Linz 1875. Ebenhoch’sche Buchhandlung. Nagl-Zeidler, Deutschosterreichische Literaturgeschichte S. 760 ff. (ziemlich ausfùhrlich). Karl Greistorfer, Die oberosterreichischen Dialektdichter (Programm des Gymnasiums in Linz, 1863), S. 7 f. Stigelbauer, Oberosterreichisehe Dialektdichter (Deutsche Zeitung, 28. Juli 1885). Fur Wiener Theaterverhàltnisse auch: Waneck, Die Buhnenreform unter Kaiser Josef IL, ihre Vorgeschichte und Bedeutung (Miihr. Ostrau 1895). Beichthóren,Briefe-und Werkleinschreiben, »simul etiam inlepidis“ bis an seinen Tod (19. Juli 1783) segensreich wirkte. In der ihm von seinem Abte ge-widmeten Grabschrift heiBt es unter anderm: »Lambach vermisst an ihm das Kleinod seiner geistlichen Mitglieder, die Religion einen ihrer eifrigsten Ver-theidiger, die gelehrte Welt einen weitberùhmten Schriftsteller, geistesvollen Redner, gebornen Dichter, seinebetrùbtenMitbruderund Freunde den theuersten Mitbruder, wàrmsten Freund.“ Seine Thatigkeit als theologischer Schriftsteller soli hier nur erwàhnt, ihre Whrdigung Berufeneren vorbehalten sein. Ini Folgenden soli P. Maurus als Dichter nach seinen eigenen Werken gewurdigt werden. Diese sind er-halten in dem fruher erwàhnten Buche von Dr. Schmieder, der fast alle Dichtungen in Mundart und einige geistliche Lieder veróffentlicht hat. AuCer-dem liegt mir die von Schmieder S. 22 f. erwàhnte Handschrift vor, die ich dem gutigen Entgegenkommen des Herrn Priors von Lambach, P. Augustin Rabensteiner verdanke, der mich auch auf eine in der Stiftsbibliothek von St. Florian befindliche Handschrift von Liedern Lindemayrs aufmerksam machte. Ilerr P. Franz Asenstorfer, Bibliothekar in St. Florian, stellte mir gùtigst auch diese zur Verfugung. Beiden genannten Herren sei hiemit der wàrmste Dank ausgesprochen. Diese drei Quellen durften wohl so ziemlich das meiste enthalten, was P. Maurus gedichtet hat. II. Die Handschrift aus St. Florian ist von der Iland des Dichters selbst sehr zierlich geschriebon und enthalt in der ersten Abtheilung 25 bàurische Lieder, in der zweiten 28 Lieder »von verschidenen Stànden, Gemùthstriben, Professionen und deren Eigenschaften“. Alle diese Lieder sind entweder in oberòsterreichischer Mundart oder in einer mundartlich angehauchten Schrift-sprache verfasst. Acht von ihnen erscheinen auch im Buche Schmieders, einige dazu in der Lambacher Handschrift. Die Lieder der ersten Abtheilung besingen durchwegs bàuerliche Verhàltnisse, in bàuerlicher Sprache und sind meist derb komisch, doch auch ernst, und gewahren einen tiefen Einblick in das bàuerliche Leben, Treiben, Sinnen und Denken des oberósterreichischen Bauers im XVIII. Jahrhunderte. Im ersten »Die verànderten Kalender und Zciten“ (bei Schmieder S. 285) klagt der Bauer, dass die Kalender niclit rnehr stimmen wollen: »Dodi mit den klienern Stempel, dtì ma sehoibt in Sack, Sótzend stattn Stolprian ’n Schutzen oder d’ Waag. D’ Schreibkàlen’a und d’ Kràkauà Bringand dort ’n Steinbock anà, Wo ma sinst ’n Wasserman Und ’n Zwilling bin hat than.u Ebenso stimmen auch die Trachten, Sitten und Gebràuche der Bauern niclit rnehr mit denen frùherer Zeiten vìberein, es nnìsse also ein Wunder sein, wenn die Welt in dreiCig Jahren noch steht. »Der tràumendc Bauer“ (Schmieder 31G ff.) zeigt uns, wie sich der Bauer das Leben vorstellt, wenn er Kiinig wàre, und schlioBt: Ava was nutzt ma mein Wiinschen und Denkà? Steht mi do gleiwohl kein Kini not um. Niemd will sein Kinireih gnetla vàschenkà. Niemd gibt von Scepter kain Spreifil, kain Trum. Ains kunt ma grathen. Wie muet i halt lachà, Wann mi d’ Polacken gali à lieBn holn? Brueda, Victori, lass gehn und lass kraclià! Mein Aid! I wir no da Kini in Pohln. «Der kranke Bauer“ (Schmieder 310 ff.) gewahrt einen Einhlick in die Anschauungsweise des Bauers von der Arzneikunst. «Ober die neue Zàdi" (Schmieder 283) enthàlt die Klage des Bauers uber die schlechte Zeit und seine Qualgeister: Soldaten und Studenten, àhnlich wie in der „Klag ùber die schlechten Zeiten“ (Schmieder 170). «Der das Stadtleben verachtende Bauer" (Schmieder 319) zeigt uns die Ansichten der Landleute uber das vielgepriesene Leben in den Stadten, „Der grobe Bauer" und «Der lustige Bauer" sind durchwegs humoristisch gehaltene Zeiclinungen von Bauern-gestalten. Sehr komisch wirkt „Der verliebte Bauer", der alle Reize seiner Angebeteten in derber Weise aufzahlt, aber gestehen muss, dass er von ihr verschmaht wird. Die beiden folgenden Lieder, «Besclireibung eines Bauern-tantzes" und «Die Bayrische Hochzeit" sind inhaltlich sehr derb. «Der ver-gniegte Bauersknecht", «Gàsst Gesang" und «Ein Anders" sind mehr oder weniger Liebeslieder. «Der sich von der Welt beurlaubende Bauernknecht" hat sich nach abgelegter Beichte von alien Sunden gereinigt, will sich in die Einsamkeit zurùckziehen und ein neues Leben beginnen. Die «Beschreibung der 7 Hauptsunden" ist derb gehalten. «Dcr beichtende Bauersknecht" enthàlt das Zwiegespràch zwischen dem Kaplan und dem Beichtenden und ist ebenfalls derb humoristisch. «Der sich von der Welt beurlaubende Bauer" sehnt sich nach dem Himmel, wo es viel lustiger sei als auf Erden, wo man nach Herzenslust essen und trinken und sich bedienen lassen kónne. «Der ùber seinen Standt klagende und getróste Bauer oder Gespràch zwischen HieCl und Stópfel" beginnt: «Jezund kan ichs nihmer leydn, Alleweil ein Baur zu sein, Andre leben stàts in Freuden, Bei mir schlegt alls Ungliick ein, Nichts als Sterz und Knodel kochen Und kein Rueli die ganze Wochen, Sontàg heiBt es, jetzt zahl aus, Oder fori ins Dienerhaus. HieBl was thuest dich viel quallen, Ein Bauer ist der erste gwóst Unter .alien Menschen Seelen, Wie man in der Bibel lost, Alt sant erst die Herren kàmà GroB und klain, wie mans will nehinà, Alls zu Wasser und zu Landt Lebt von unserm Baurn Standt." HieCl sieht ein, dass ers besser habe als der erste Bauer Adam, dass er weder Kaiser, noch Papst, noch ein Herr sein mòchte, und ist schlieClich doch am liebsten Bauer. „Des Bauers falsche Sitten* gibt uns eine derbe, aber auCerst zutreffende Schilderung des verschmitzten, geriebenen Bauers, wie er sich vor dem Amtmann, der Herrschaft, dem Pfarrer, dem Messner als knauseriger Filz, im Wirtshause aber als polternder Zechbruder gibt. „Von einer baurischen Hex“ (Schmieder 308) gibt eine Schilderung des Hexen-aberglaubens. „Der den Tod seines Weibes beklagende Baur“ ist erst ruhig, als er nach SchlieBen und Vernageln des Sarges die Sicherheit gewinnt, dass sein bóses Weib nie mehr wiederkehren kónne. „Der sogenannte Huner Tantz* ist ein urwùchsiges, echtes Volkslied, das in den Alpenlandern weite Verbreitung gefunden hat und mit verschiedenen Abweichungen noch heute gesungen wird, namentlich die erste Strophe : „Wànst zu mein Schatzerl kimst, Sag i laB griiBen ; Wàns dich fragt, Wies ma geht, Sag aufn FiiBen; Wàns die thuet fragn, Heut oder morgen, Sag i bin frisch und gsund Bin no nit gstorben.“ „Von der Torheit der Mansuchtigen Jungfrauen* geiBelt in scharfer Weise die Fehler und Laster der Dienstmagde, wàhrend das letzte des ersten Theiles, „Die uni einen Mann bullende Bauerns Magd“, ein lustiges Lied ist. Der zweite Theil wird eingeleitet durch „Der erarmte Reiche*, „Der làcherliche Philosoph", die ziemlich belanglos sind. Das dritte, „Der lustige Geltfriede*, liest sich wie ein lustiges Studentenlied: „Luslig ihr Briider, der Wechsel wird kommen, Sassa ihr Freunde, es bliihet das Gliick, Obzwar das Geldlein den ReiBaus genommen, Kehrt es doch jetzo schon wieder zurùck; Hurtig, wir wollen die Gspenster auspeitschen, Thaler heraus aus dem finsteren Loch, Sag ich doch immer, Gott lasst keinen Deutschen, Wenn ihn nicht hungert, so dùrstet ihn doch. Ist doch von Herzen ein trauriges Wesen, Wenn man muss sagen: „Wirt, borg die Zòch“, Mir mag ein jeder im Angesicht lesen, Ob ich versehen mit silbernem Bloch; Bin ich versehen, so sitzt an der Stime Nichts als Vergnugen, ich lache, ich scherze; Schwindet der Beutel, so brumsen im Hirn Schwarme der Miicken, es gramt sich das Herz.“ „Der in der Welt zu alien Gleich-Giltige* soli nur erwàhnt sein. Auch „Die durch den Ehestand erloschene Liebe* („Klag der Frauen*), „Verant-wortung der Herren* (Antwort darauf), „Von der Eitelkeit des hochen Standes oline ihneren Vergniegn*, „Die missvergnuegte Frauln*, „Die das Kloster eklende Tochter*, „Die uni einen Mann seufzende Dochter*, „Die politiseli ungebuntene Liebhaberin* entziehen sich nach dem Inhalte von selbst einer Besprechung in einem Programmaufsatze, obwohl eigentlich nur der Ausdruck der damaligen Zeit unseren verfeinerten Verhàltnissen anstóCig er-scheint. „Klag der veralteten Jungfrauen* soli nach der Art der „Lamentationes in der Charwochen" gesungen werden und klingt aus : „Jerusalem, Jerusalem, ach helfe mir, Sonst komme ich gar unters alte Eisengschirr.“ „Die von Cupido bethòrte Kindes Mutter', „Die zur Heurath aufgeglugelte Feller der Magten", „Entdeckte List ungebundener und falscher Liebhaberinnen“, „Beschwerde der WeiberwahP, Beschvverde eines bósen Weibes“ verrrathen den Inhalt schon in der Aufschrift. Im letzten Gedichte heifit es : „Was aber fromme Manner sein, Den ist der Himmel gwiss; Den frommen Weibern insgemein, Und sonst ein jeden Christ; Ein bòses Weib, das ist ein Graus, Sie taigt in Himmel nicht, Sie jagat alle Hailling aus, Und lieB uns nie kein Fried.“ „Die herschende Frau“, ,Der beherrschte Mann“ oder von dem „Die Frau hats gschaft* reihen sich den vorangehenden inhaltlich an, obwohl sieh ini letzten Jupiter selbst gegen die Herrschsucht Junos auflehnt. Ini „Muss-vergnuegen eines ungleichen Ehe-Baar“ werden die Màdchen gewarnt, alte Manner zu heiraten. Kóstlich ist der Humor in „ Anliegenheiten eines Herrn Pfarrers“, auch ein Klagelied ùber schlechte Zeiten, da es schwer sei, eine gute Pfarre zu bekommen. „Der Bullerl- und Brand Wein Doctor“ gibt alien denRath: „Nehm Billen ein und sauft Brandwein/ Auch einem jungen Màdchen, das unter Seufzern seine Noth klagt, wird derselbe Rath zutheil: „Das Màdchen sprach: Du armer Doctor! Kommst mit deinen Billen blind, Die Cur gehtìrt vor kleine Kinder, Die noch kaum zehen Jahr alt sind, Und solite dies mein Krankheit stillen, Nehm Billen und sauft Brandwein; So moehten hunderttausend Billen, In meiner Noth zu wenig scili.“ »Vorzùglichkeit des Jagens“, „Von Schlossern" (auch bei Schmieder 341), sVon Bandel-Kramcrn" seien der Vollstàndigkeit wegen angefuhrt. „Von Wein Wichser" ist das lustige Trinklied eines Schusters mit dem Ausklange: „0 Weindl, o Weindl, du goldener Saft, Von dir hab ich einzig allein meine Kralt, O Weindl, du machst halt dem Wichser ein Muth, Du starkst mi, du labst mi, du fiihrst mi, du tragst mi, 0 Weindl, wie guet, o Weindl wie gut.“ Geschlossen wird die Sammlung mit „Von Schuestern" und „Von Schuster Buben, Bernardi genannt“, der sich naturlich ùber schlechte Be-handlung beklagt. So ulkig, lustig, urwuchsig die ineisten der besprochenen Lieder klingen, so schon, sinnig und fur das ganze Wesen des Dichters bezeichnend schliellt diese Handschrift mit folgendem Gebete: „1. Mach, Herr, mit mir, was dir gefallt, Es ist mir alles recht; Mein Leib und Seel ich dir befehl, Ich bin ja nur dein Knecht. Schaff wenig oder viel. Dein Willen ist mein Ziel, Und alles, was zu deiner Ehr, Begehr ich, sonst nichts mehr. 2. Willst, dass ich hab ein Stiicklein Brot, So nimm ichs vor ein Gschank; Willst, dass ich leide Hungersnoth, Sag ich dir eben Dank. Bitt nur um die Geduld, Ich hab’ viel mehr verschuldt; Und um das kleinste Stiicklein Brot, Sag ich dir Dank, mein Gott. 3. Willst, dass ich komme zu einem Stand, Und sitze oben an, Willst, dass ich leide Spott und Schand, Verachtet von jedermann, Ist’s Gott dem Herrn Recht, Warum nicht auch dem Knecht? Es sollen die Kinder, groB und klein, Dem Vatern gehorsam sein. 4. Willst, dass ich lang auf Erden leb, In Frieden und in Ruh, Auf, dein Will an mir gescheh, Gib nur dein Gnad dazu! Willst, dass ich sterbe bald, Steht alls in dein Gewalt; O Gott, in deine Hand befehl Ich meine arme Seel.“ Dicses Gebet zeigt uns den Dichter auf der Ilóhe geistlicher Lieder-dichtung. Hit Recht sagt der Ilerausgeber P. Pius Schrnieder (S. 13 f.), dass diese Dichtungen von echter, warmer Volksthùmlickeit durchhaucht und fùr die unvergànglichen Melodien des Volksgesanges berechnet sind. Ver-óffentlicht werden von ihm als Beispiele (S. 363 ff.) : Stabat Mater, Dies irae, Von Vergebung der Sùnden, Von der hl. Jungfrau Maria. Die Lambacher Handschrift enthàlt auBerdem die Ùbersetzung der Psalmen Davids 6, 31, 50, 101, 129, 142, 8, 102; dann ein Gedicht „Am Abend“, „Von dem heiligen Johann von Nepomuk“, Hirtenlied zu Weihnachten (Schrnieder 265 ff., Mund-art), Charfreitagslied, ,Ara hl. Grabe Jesu Christi“, „Von der Giite Gottes*, Morgenlied, zwei Abendlieder, Primizlied, Leichenlied auf M. Theresia Linde-ntayr, Grablied auf II. Marcus Krueg, Pfarrmessner zu Kloster Lambach, Grab-lied auf Frau Francisca Reschin, Wirtin zu Neukirchen, „Das Mittel christlich vergnùgt zu sein“. Zur Kennzeichnung des Dichters mòge hier noch das zweite Abendlied mitgelheilt werden: „1. Herr, der du mir das Leben Bis diesen Tag gegeben, Dich bet’ ich kindlich an. Ich bin viel zu geringe Der Treue, die ich singe, Und die du heut’ an mir gethan. 2. Mit dankendem Gemiithe Freu’ ich mich deiner Gute, Ich freue mich mit dir. Du gibst mir Kraft und Starke, Gedeihn zu meinem Werke, Und schaffst ein reines Herz in mir. 3. Gott, welche Ruh der Seelen Nach deines Worts Befehlen Einher im Leben gehn! Auf deine Gute hoffen, Im Geist den Himmel offen, Und dort den Preis des Glaubens sehn. 4. Ich weiB, an wen ich glaube, Und nahe mich ihm im Staube, Zu dir, o Gott, mein Heil! Ich bin der Schuld entladen, Ich bin bei dir in Gnaden, Und in dem Himmel ist mein Heil! 5. Bedeckt mit deinem Segen, Eil’ ich der Ruh’ entgegen, Dein Name sei gepreist! Mein Leben und mein Ende Ist dein; in deine Hànde Befehl’ ich, Vater, meinen Geist.“ Wie dio innige Frčmmigkeit des Dichters aus diesen Liedern hervortritt, so rnuss uns auch seine vaterlàndisch-osterreichische Begeisterung, wie sie wiederholt nodi erwàhnt werden vvird, wohlthuend berùhren. Eines der be-zeichnendsten Gedichte dieser Art mčge hier Platz finden: ^General Laudons Tapferkeit. 1. Theuerster Martissohn, Christlicher Gedeon, Siegreicher Laudon, groBmachtiger Held! GroB ist dein Tapferkeit Und Unerschrockenheit, Weil selbst ein Friedrich dir riiumet das Feld. Lorber du findest Und iiberwindest, VVo PreuBen gegen die starkeste Macht Uniiberwindlich zu sein sich gedacht. 2. Du greifst Berge an, Die man kaum steigen kann, Schanzen, vor welchen der Kriegskunst graust. In einer halben Nacht War Fouquet klein gemacht Durch deine starke und stiirmende Faust. Der tolle Haufen Schickt sich zum Laufen Und hat umsonst durch die sturzende Flucht Vor deinem Arm sich zu retteli gesucht, 3. Den stolzen Madian Kam Furcht und Schrecken an Als unser Gedeon drange auf ihn; Da schwamm in eignem Blut Der preuBisch Heldenmutli, Da war die frevelnde Dreistigkeit hin. Mordrische Scharen, Ihr habt erfahren, Dass Gott naeh euren Karthaunen nicht frag, Und endlich komme der zahlende Tag. 4. Der groBe Friederich Vor Wuth ganz auBer sich Heult in der Stille ein griesgramend Ach! Der will in Schlesien Mit seinen Riesen gehn, Dort abzukuhlen sein brennende Bacii’. Doch weil er 's Schlagen Nicht durile wagen, Prallte auf Dresden der sinnlose Mann Gleich einem rasenden Attila an. 5. Verderben, Tod und Brand Schwòrt er dem theuren Pfand Und lclsst darauf seine Furien los. • Doch, o verhasstes Gschick, Audi bringt sein Waffengliick Hier vvie alldort einen schmerzlichen StoB. Mauem berennen, Sengen und brennen Hat zwar die Dresdner ins Elend gebracht, Doch aus dem Fritz keinen Sieger gemacht. 6. Nun kommt der Feldcurier Von Laudons Hauptquartier Und bringt die fròhliche Botschaft von Glatz: Der tapfere Trascovicz Hab wie ein schneller Blitz Stiirmend besiegt diesen wichtigen Platz. Herr lass’ geschehen, Dass wir bald sehen Unter dem Scepter Theresens aueh Neiss’, Dann wirds bald heiBn, riium Schlesien, Preu8.“ Welcher Franzosenhass damals im deutschósterreichischen Volke auf-gehauft war, sollen einige Strophen aus „Fluch uber den Franzosen" zeigen: Verrucbter, vertluchter, Verzweifelt, verteufelt, Nichtsvverter, verkehrter, Verdammter Franzos! Es sollen die Gòtter Dir machen ein Wetter, Blitz, Donnei' und Hagel Solin gehn auf dich los. Millionen Scuadronen Vergifter Scorpionen, Die Kafer, Heuschreken Versammeln solin sich, Feuer, Wasser und Erdn Dir Feind solin werdu, Ja, die Natur selbsten Soli sein wider dich. So geht es durch vier Strophen weiter! Hier kann auch noch das Gedicht erwahnt werden: Auf die Vigata der lobi. k. k. Infanterie-Regirnenter, das mit den Worten schliefit: „Vivat, es lebe des Kaisers Armee“ (15. Jànner 1778). Moge das ùber die Lieder des P. Maurus genùgen! Er soli nun als dramatischer Dichter besprochen werden. III. Die Leidensgeschichte der deutschen Bùhne im XVIII. Jahrhunderte ist bekannt. In Oesterreich, gemeint ist da hauptsiichlich Wien, stand es noch schlimmer darum als in anderen deutschen Landen. Welcher Kampf musste liier gegen den Hanswurst gefùhrt werden, wàhrend im einfachen Bauern-volke in Òsterreich Volksspiele und Bùhnenauffùhrungen ziemlich verbreitet waren und entwicklungsfahige Keime enthielten, die nicht zu unterschatzen sind. Als Maria Antonia, die liebenswùrdige Tochter Maria Theresias, als Braut des Dauphins (Ludwig XVI.) 1770 nach Frankreich reiste, fanden ihr zu Ehren 21. Aprii in Melk (Nagl-Zeidler 683), 23. Aprii in Lambach Buhnen-auffùhrungen statt. Hier wurde eine Dichtung Lindemayrs aufgefùhrt, der als dramatischer Volksdichter viel und manches Gute geleistet hat. Dr. Schmieder veròffentlicht folgende Stùcke in Mundart : Kurzweiliger Hoch-zeit-Vertrag, Der ernsthafte Spass, Die Komódieprobe, Die reisende Ceres, Der Teufel im Fass, Der befreite Landrekrut, Der Gang zum Richter. AuBer-dem sind in der Lambacher Handschrift noch erhalten: Der dummkopfìge Hausknecht, Der bei einem Arztentheater unentbehrliche Hanswurst, Die Anstalten zum Gratulieren, Das Chamaleon des Herrn Rabeners, Der englische Patriotismus und Bruchstùcke aus dem heruntergesetzten Herr von Hochaus. In derselben Reihenfolge sollen diese Stùcke nun besprochen werden. Das erste wurde zu Ehren Maria Antonias, der damals kaum lòjàhrigen Braut des nachherigen Ludwig XVI., am 23. Aprii 1770 in Lambach aufgefùhrt. Den Inhalt der Gelegenheitsdichtung gibt die Lambacher Handschrift kurz so an: „Ein wackeres Bauersmagdchen, namens Katharina, in Ober-òsterreich, wurde von Verschiedenen zur Ehe begehrt; sie schenkte aber ihr Herz einem ihr an Alter und guten Eigenschaften gleichenden Bauerssohn, namens Jòrg. Da man eben im Begriffe stehet, die Hochzeit zu halten, kommt Befehl von der Herrschaft: es solle das ganze Dorf nach Lambach und der ankommenden durchlauchtigsten Braut die unterthànigste Aufwartung mit einer bàurischen Lustbarkeit machen. Hierauf entsteht bei diesen Leuten ein neuer, noch gróBerer Jubel, unter welchen sich dodi eine billige Traurigkeit mischet, weil sie wohl wissen, was Òsterreich verliere." Dass es der jugend-lichen Braut etwas bange sein mochte, als sie das so gemùthliche Elternhaus verlieB, uni unbewusst einer so entsetzlichen Zukunft entgegenzugehen, ist leichl erklarlich. Der Dichter kómmt ihr zuhilfe, wenn er seine Braut singen làsst: Ma Freiheit is zwàr hin; Do, wenn ich’s rodli beichten soli, So krenkts mi n6t, und is ma wohl, Dàss i jetzt bunden bin. Gibt ja à viel guete Manà, Ei! was solit i blern und zana? Lusti, Treinseh, às fahlt dà nót! Fretti is’s an ewigs Band, Fretti oli à hartà Stand: Hat ma afa gscheid angfangà, Is ma not grads blind dreingangà; Aften fallts kain Menschen ein, Statt vaheurat lodi z’ sein. Das reizende Stùck schlieBt mit dem Jubelchor: So gehst denn dahin, Und nimmà dahe? Schlagst ins aus’n Sin? Dein Abschied thuet we! Afa, wen solit not dò Heurat gfrein? Drumà wOlIn mi liebà lusti sein. Glùck zu dem nioa Stand! Schreit dei ganz Vatàland. Pfeif Drumòtta, rùhr di Pauekà, Fidlbdgen, hauts drein. Ju! heunt mussend d’ Kucheln rauckà Kellna, schenk ins ein! Jnssà Frau Theresià Soli dà Himmel Heil und Lòbn, Und dà Braut Antonià Sógn in Haus, und Prinzen gobn. Wie schmerzlich hàtte den Dichter das Schicksal der Gefeierten beriihrt, wenn er nur zehn Jahre lànger gelebt bàtte! „Der ernsthafte Spass“ oder „Der versoffene Hans" oder „So bessert man Trunkenbolde“ (1776) ist ein derbes BauernstQck, aber voli Laune und Witz, das sich in einer Dorfschenke von frùh morgens bis gegen Mittag ab-spielt. Hanns erwacht unter dem lische der Schenke, oline sich besinnen zu kònnen, was vorgegangen sei. Sein Sohn Jodl kommt mit einer brennenden Laterne, seinen Vater zu suchen. Es entwickelt sich ein wenig erbauliches Zwiegespràch zwischen Vater und Sohn. Jener pocht auf scine Recide, dieser betont den Niedergang der Wirtschaft. „Mir und insà Muedà Habn zan tàglign Fuedà Schlogelfiisti Knodn; Und du magst not hengà, Bis d’ as niit kannst glengà, Du hast nie kain Bodn. Vadà, glaub mà’s, grob bist falli; Stirbst à so, an Pfif wirst sàli. Ahi muest in d’ grundlàs Hòll, Magst di spreizen, wie dà woll. Mein! was hast denn, Gott, dàvon, Wennst ins anbringst insà Sàchel? Oppàn hòbst à ’s Stehln no an. Óppàn wirst à Galling-Klàchel; Vadà, thue dàs anàs raiten; La di brichten, la die laiten; Bist ja sirist à gscheidà Man, Nihm dàs for und kehr di an.“ Jodl berichtet dem Vater, er mflsse heute noch Gevatter stehen, da werde er so wieder zum Trinken kommen. Da kommt ein Feldwebel und fragt den Alten, ob es ihm noch Ernst sei damit, wozu er sich gestern ver-pflichtet habe. Er habe Handgeld genommen und sich zu den Dragonern amverben lassen. Hans hfdt das fur einen Traum, muss aber schlieBlich an den Ernst glauben. Jodl empfindet Mitleid, als sein Vater von mehreren Sol-daten gewaltsam abgefQhrt wird. „Bitt oi ga và Herzen schen, Lasst’s ma glei màn Vadern gelin. Thiet’s ’n liebà so rund wixen, Gobt’s iehm meinthalbn hundert Strixen; Nixi will i sagn. Mues er afa wirkli weità, Nehmt’s ’n weka zun àn Reità, O so is dà Vadà gschlagn. Und i mues và Laid vàzagn.“ Unterdessen klagt das Weib des Trunkenbolds ihre Noth ihrer Schwester, die die besten Rathschlàge ertheilt. Durch Jodl erfahren beide das Geschehene. Da erscheint auch schon Hanns in Uniform und wird von seinem Weibe als Herr angesprochcn. Drollig wirkt es, wenn er schriftdeutscli sprechen will. Er hofft, bei seiner Frau Mitleid zu finden, aber das Gegentheil ist der Fall. Sie ist froh, wenn er scheidet, sonst wtìrde die ganze Wirtschaft zugrunde gehen. Verzweifelt aber wird sie, als sie durch den Feldwebel erfàhrt, sie inùsse ihrem Manne folgen, sie sei jetzt Soldatenfrau. Es kommt zur Taufe. Der Vater des Kindes will aber nicht, dass der Taufpathe in Soldalenkleidern erscheine, und Hanns zieht seine Bauernkleider an. Der eintretende Feldwebel will ihn als Flùchlling behandeln, doch da erkennt er im Gevatter, dessen Kind Hanns aus der Taufe gehoben hatte, seinen lange nicht mehr gesehenen Schwiegervater und erklàrt das Ganze tur Spass, doch erhàlt Hanns auf Wunsch seiner Angehòrigen vom Feldwebel die Mahnung: „Gedenke nicht, als wiìren Zaum und Ziigel, Gesetz und strenge Zucht, Prisonen, Ketten, Priigel Nur fur das Militar. — Und wisse, dass der Staat Fiir alle Taugenichts, wie du bist, Ruthen liat.“ Eines der durch unsere Literaturgeschichten bekanntesten, durch Natùr-lichkeit und Einfachheit hervorragendsten Stùcke ist: «Die Komódie-Probe oder Hanns von der Wort“, ein Lustspiel in drei Aufzùgen (177G). Eingeleitet wird es durch die Klage einer Bfiuerin Qber die zu groBe Anhànglichkeit der Mànner an das Wirtshaus. „No à Stiindel, Naclibà Veichtl! No à Wengerl, no àn Eichtel, Und daweil wird’s Mittànacht. No drei Seitei, no à Màssel, Und à so wernds Viertelvàssel, Wies màn saubrà Hannsel macht. Habnt denn d’ Limmeln gar kain Klòcka? Kann denn ’s Ludeln allweil scbmocka? Wàrlà, das vasteh i nit. Denkàn d’ Òseln ga nit weidà? Sànd nit d’ Khiie und d’Kólpà gscheidà ? Wàrlà, das begreif i nit.“ Doch diesmal solite sie sich tàuschen. Derni ihr Hanns kommt vorzeitig und ganz nOchtern nachhause, noch dazu mit der Nachricht, dass der Kaiser im Orte erwartet und dass er wahrscheinlich hier ùbernachten werde. Die Bauern miissten also ihm zu Ehren irgend etwas veranstalten, eine Komódie auffuhren. Den Vorrath an Stucken gibt er folgendermaBen an: „— — Do wunàsche Kumodi Vun glehrten Docta Faust, is schòrffà als à Brodi. Da Stòffel Fàdingà ist zwar in Reimàn da, Allain de Fues ist z’vil, und dort geht ainàr a. ’n Prinzen mit ain Dàm und d’ beili Jenàfefà, Do habnt ma var àn Jahr dòs Doifels Grilln und Kefà So z’frossen, dass mar ietz à bei den gressten Liecht Kàm mehr àn ganzen Nam, will gschweign ’s Lateinisch siecht, Da han i do sibn Schwabn, und dada d’ Heumannskiena u. s. w.“ Er hat noch den ewigen Juden, „dó guldnen Gschlòssa", die verwunschene Frau, entschlieBt sich aber, als die Nachbarn kommen, urn die er die Frau geschickt, zu „’n Hannsen va dà Wert“ — „Dó ganz Histori, do dada steht in Druck, is nix als ain Victori". So geht denn die Probe an, nachdem Hanns einen Krug herbeigeholt hatte. Er selbst gibt den Pfleger, spricht also schrift-dcutsch, zugleich gibt er aber in mundartlichen AeuBerungen seine Weisungen als Regisseur. Sein Sohn gibt den Hanns von der Wort, der unter dem Vor-wande, er sei ein Taugenichts, Soldat werden muss. Alles lehnt sich dagegen auf, doch schlieBlich bekommt er selbst Lust zum Soldatenstande und zieht fort. Nach Jahren kehrt er als angesehener General zurùck, Er spricht schrift-deutsch, und es spielt sich eine Reihe der drolligsten Auftritte ab, namentlich mit seiner Verlobten. Das Ganze klingt schlieBlich in eine Huldigung fùr Kaiser Josef II. aus: „Insà Feld, insà Geld, Insri Kliùe und Schof, Lògn ma dir, o Kaisà, z’ FueBen, Insà Bluet, insà Guet, Insà Haus und Hof Wòlln mà gern fùr di einbueBen, Kunnt’n mà tausend Liibn Nahànand hingobn, Untà Kugeln, Foir und Schwert; Kaisà! wàrlà, du warst’s wert.“ Das in der Lambacher Handscbrift enthalteno „Operettel, der dumm-kópfìge Hausknecht" besteht nur aus wenigen Auftritten. Die drei auftretenden Personen sind aber ausgezeichnel charakterisiert. Der Kellner beklagt sich ùber seinen anstrengenden Beruf, dass er drei Nàchte nicht geschlafen babe und wirft sich eben auf einen Stuhl, uni ein kleines Schlàfchen zu machen, als ein Wachtmeister polte.rnd eintritt und Bier vcrlangt. Audi dieser klagt: „Das verdammle Exercieren bat mir Durst gemacht zum Sterben. Es kann aber auch wohl nicht anders sein. Das Wetter ist zu warm, die Manóver zu stark, und das bestandige Schrei’n und Commandiern, besonders mit den dummen Teufeln von Recruten ist noch das Beschwerlichste." Das gebrachte Bier ist warm, wird aber doch auf einmal ausgetrunken. Der das zweite bringende Kellner beklagt sich ùber die Ungeschicklichkeit des neuen Haus-knechts, der ihm abgestandenes Bier aus dem Keller gebracht habe. Der Wachtmeister beschlieBt, sich mit dem Hausknecht einen Spass zu machen. Als er kommt, will er ihn zum Soldaten anwerben, dodi der Hausknecht will von der Anrede mit „Bruder“ nichts wissen und erklart in seiner Angst, seine Mutter habe schon bei seiner Geburt das Gelùbde gemacht, dass keiner ihrer Soline Soldat werden diàrie. Der Wachtmeitster gibt nach, der Hausknecht aber verlàsst sofort seinen Dienst: „Und Kellnà, wist’s was? damit ich nòt otta sóltani Anstànd han, so will ich mich gen schón stàt aus’n Staub und vo dà Stadt wóggà machà.“ Die eingestreuten Lieder sind anderen Stucken entlehnt. Ganz eigenartig ist die Dichtung „Die reisende Ceres", da darin eine altclassische Góttin unter derbe oberósterreichische Bauern versetzt wird. Die Góttin und ihre Begleiterin sprechen schriftdeutsch, wàhrend sich alle ùbrigen auftretenden Personen der Mundart bedienen. Ceres langt mit ihrer Dienerin Phobe auf einem von Stax geleiteten Drachengespanne im Dorfe an, um sich hier einige Tage auszuruhen. Wàhrend die Góttin vom Dorfe und seinen Bewohnern entzùckt ist, fallt ihre Dienerin, durch den auBeren Schein be-stochen, ein abfàlliges Urtheil ùber sie, weshalb Ceres ihr das mit den Worten venveist : „Du forderst Artigkeit, alleili, mit welchem Fug? Lass’ Bauern baurisch sein, mir ist ibr Herz genug.“ Neugierig schleichen der Bauer Hanns und sein Weib Gresch herzu, dieses meint: ’s Mensch is à Schlampàtàschi, Und d’ Frau is halt grads à à sòlteri Bagàschi, Wie’s umzoignt àfn Land. Geli, frag’s, was s’ dada wollnt, Und wie, zuwo, woher, wohin s’ iehn Bais anstollnt? Die Verstàndigung zwischen Ceres und den Bauern geht nicht leicht vor sich, denn diese sind sehr misstrauisch. Erst als ihnen die Góttin Brot zum Kosten gibt, das besser sei als ihre Bohnen und ùbrigen Nahrungsmittel, erst als sie verspricht, ihnen zu zeigen, wie man solches Brot macht, erwacht in Hanns und seinem Weibe das Verlangen, die Ankómmlinge in ihrem Hause festzuhalten. Ceres ist von dieser Gastfreundschaft entzùckt. Als sie sich aber dem Hause nahert, stùrzt ihr der Sohn des Bauers, Juri, ein Bursch ganz unerhórt verwegen, mit geballter Faust dràuend entgegen und spricht ihr Hohn. Alles Zureden der Eltern hilft nichts, Juri bleibt bei seinem starren Trotze, will sich auch nicht zur Abbitte bequemen, als die Góttin droht, ihn in eine Eidechse zu venvandeln, und mit dieser Drohung unwillig abgeht. Der Zauber soli bald wirken, denn die Bauerin erzàhlt: Dà Bue vàdràht schon s’ G’siclit Weit arger und weit mehr, als sunsten, wann ’s ’n bricht. A ziingelt und a thuet, als wenn à Milhi leckàt; Hervavn da wird a grean und hint im Buckel gscheckàt. A kàm kàm recht in d’ Stubn, pàtscli, reckt er alii vier, Halt grads, als wie à Froseb, als wie à laidigs Thier. Den Eltern ist es umso schrecklicher, als gerade heute die fur Juri bestimmte Braut, deren Reichthum eingehend geschildert wird, „in ’s Schaun, und 's arodn kemma will“. Sie schieben sich gegenseitig die Schuld an der schlechten Erziehung Juris zu, ohne sich einigen zu kčnnen. Gresch singt: So lang, als d’ Kinà hàtschend Is d’ Schiferei in mir: So bald’s auf d’ Benkern kràtschend, Aft, Hannsel, is 's in dir. Aft sag i: I han dàs meini than; Jetz Vada, heb du das deini an. Als d’ Muedà han idi ’s g’fàtscht und badt Du hilf iehn ietzt zun Brad. Da kommen auch schon die Braut Juris Treinsch mit ihrem Vormunde Stix. Sie haben von der Verzauberung Juris schon gehòrt, wollen es aber nicht glauben, doch wird sie ihnen von den Eltern bestatigt. Die entsetzte Braut erklart sogleich: „Jez is’s aus, geh, Nachbà, kehrn màr an ; a Braitlign, bhuet mi Gotti à Frosch wird nit màn Mann." Die Eltern erzahlen, wie das Unglùck geschehen sei. Treinsch verràth, dass ihr Juri sehr gefallen habe und dass ihr vor seinen Schattenseiten nicht bange gewesen sei, die hatte sie ihm schon abgewòhnt, solite der Zauber weichen, so wurde sie sich nicht lange besinnen, was den Eltern grolle Erleichterung gewahrt. Die eintretende Ceres wird mit Klagen bestùrmt uber den Abgang der Arbeitskraft Juris und erklàrt schliefilich : „Sorg nichts; er wird kein solches Ungeheuer bleiben, Ich denk, die Scharfe nur so wreit mit ihm zu treiben, Als ich fiir nòthig acht’, dass ihm das sittlich Weh’ Die bbse Lust und Laun der Spòtterei vergeh. Sobald das Thier sich zahm und sittsam wird geberden, Wirds wieder (zu den Eltern) euer Sohn und (zu Treinsch) dein Geliebter werden. Ihr werdet kiinftighin an ihm Vergnugen sehn, Und du wirst in die Eh' mit einem Menschen gehn.“ Nun gehts zur Mahlzeit, jeder steuert bei, und der Chor fallt ein: „Um d’ Dudelsilck, Buebm, greift’s! Dràht’s enk ummer auf dà braitn Wisen, Kudelt’s ahà va dà hahà Risen: Nehmt’s d’ Haltàhorn und pfeift’s! Knecht und Sendàrà und Nachbàsmànnà Rundi Schwaigerinnà untrànanà, Thùet’s àn lauten Schall, Dass dà Widàhall Durili d’ Thala und dii Bering kracht, Schreit’s: À Giitting habm màr uba Nacht.“ Unterdessen erfahrt aber Hanns durch seinen jungeren Sohn Loippel, dass es auch im ubrigen Dorfe nicht mit rechten Dingen zugehe, denn : „Schier alli Rànd thaint d’ Weibà grassi Kierrà, Denn wo’s nà gàt à Loh, dort springt à Hiippin fiirrà. Wbllnt's haitzen, kriegnt’s kain Fior. Sagt d’ Bàuerinn: Besti, brinn! Und reist’s ’n Wied vànand, so sitzt à Brailing drinn. Dii Gspenstà sehngt s’ in Stàlln, in Kàsten, aufn Ofen, Ip Kellà, in da Speis, in Scliusseln und in Hiifen. Alis kimmt iehn grauftli tur und liberali steckt à Krott; Dà Mahdà sieht’s in Gras. dà Fuddrà findt's in Gsott.“ Die Stimmung im Dorfe sei sehr aufgeregt und bedrohlich. Hanns durch-schaut die Wahrheit: Die Gòttin sei liber die roben Leute erzùrnt und strafe sie in der Weise: sie alle sollten ihr einen FuBfall thun und huldigen, 7A\ dem Zwecke sollten sie sich abends alle versammeln. Von da an weicht der Fluch. Gresch meldet eiligst, dass Juri wieder auf Fufien stelle. Alle staunen ihn an und untersuchen ihn, ob wohl keine Spur des Zaubers mehr an ihm vor-handen sei. Zu seiner gróBten Freude erfahrt er jetzt, dass Treinsch sein Weib werden soli. Die Hochzeitsfreude vvird zum Jubel gesteigert, als man nun den Segen entdeckt, der auf einmal ins Haus gekommen war. Die Vor-rathe in Stali, Haus, Kuche, Keller sind auf einmal ungeheuer gewachsen, selbst Treinsch merkt, dass in ihrer Trulle jetzt doppelt so viel sei wie fruher. Dankbar erkennen alle an, dass dieser Segen nur von s. bell. Gali. L; IV. 1—20; VI. 1-24 (IV. A: I.; IV. 10-36; V„ VI., VII. Auswahl). Ovid von Sedlmayer, einz. Verse u. Disticha. Die 4 Weltalter. Niobe. — Alle 3 Woch. 1 Haus-, alle 2 Woehen 1 Schularbeit. 4 Stunden. Wiederholung des Nomens und der Verben auf co; die Verben auf pi und die tìbrigen Classen, eingetibt an den Satzen, Lesestticken u. Versen d. Obungs-buebes ; monatlich eine Haus- und eine Schulaufgabe. 3 Stunden. Grammatik: Syste-matischer Unterricht. Syntax des zusam-mengesetzten Satzes, die Periode. Grund-zUge der Prosodie und Metrik. Le etti re j mit besonderer Be- j achtung der stilisti-) schen Seite. Memo-I rieren und Vortragen.! Ini Sem. 8 schriftl. Arbeiten. plan. Lelirgegenstiiiide. Slovenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. NaturwUsen- schaften. 3 Stunden. Fornienlehre, der ein-fache und der zusam-mengesetzte Satz, or-thographische Obungen, Lesen, Erklaren, Wieder-erzàhlen, Memorieren u. Vortragen ausgewahlter Lesesttleke. Ira I. Sem. monatlicli 2 Dictate, im II. Sem. monatlich 1 Haus- u. 1 Schularbeit. 3 Stunden. Die nothwendigen Vor-begritfe der mathe-matischen Geographie, allgemeine Begriffe der phvsikalischen und politischen Geographie, specielle Geographie der 5 VVelttheile. 3 Stunden. Die 4 Species in unbe-nannten, einfach u. mehr-facli benannten ganzen u. Decimalzahlen. Die Grundgebilde. Gerade, (reis; Winkel u. Parallele!]. Die einfachsten Eigen-schaften des Dreieckes. 2 Stunden. Die ersten G Monate : Saugethiere und Insecten. Die letzten 4 Monate: Pflanzenreich. 3 Stunden. Analyse des zusammen-gesetzten Satzes, Fort-setzung d. Formetdehre. Lesen, Erklaren, VVieder-erzahlen, Memorieren und Vortragen ausgewahlter Lesesttleke. Monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Specielle Geographie Asiens und Afrikas ; allgemeine Geographie von Europa, specielle von Sudeuropa und GroBbritannien. Kartenskizzen. Geschichte des Alter-thums (hauptsilchlich der Griechen u. ROmer) mit bes. Rtlcksicht auf das biogr. und sagen-hafte Element. 3 Stunden. Die Bruchrechnung. Ver-Iiiiltnisse und Proportionen, einfache Regeldetri. Die 4 Gongruenzs&tze nebst Anwendungen auf das Dreieck, der Kreis, das Viereck und das Vieleck. 2 Stunden. Die ersten 6 Monate : Vilgel, Reptilien, Amphibien und Fische. Eira ge Formen aus den tibrigen Abthei-lungen derwirbel-lOsen Thiere. Die letzten 4 Monate : Pflanzenreich: Forts. des Unter-richtes der ersten Classe. 2 Stunden. Wiederholung ent-sprechender Partien der Formenlehre ; Syntax. Lesen, Erklaren, Wiedererzàhlen, Memorieren und Vortragen ausgewahlter Lese-sttlcke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Geschichte des Mittel-alters mit Hervorhebung der Osterr.-ungarischen Geschichte ; Geographie Frankreichs, Deutsch-lands, der Schweiz, Belgiens, der Nieder-lande, Nord- und Ost-europas, Amerikas und Australiens. Kartenskizzen. 3 Stunden. Das abgektlrzte Rechnen mit unvollstandigen Zahlen, die vier Rech-nungsarten mit ein- und mehrgliedrigen besonderen und algebraischen Aus-drtlcken, die 2. Potenz und die 2. Wurzel dekadischer Zahlen. Flachenvergleicliung, Flàchenbestimmungen, Àhnlichkeit. 2 Stunden. I. Semester: Vorbegriffe der Physik, VVarmelehre und Chemie. II. Semester: Mineralogie. 2 Stunden. Fortsetzung und Be-endigung der Syntax, Metrik, Lesen, Erklaren Wiedererzàhlen, Memorieren und Vortragen ausgewahlter Lese-stticke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten 4 Stunden. Obersicht der Geschichte der neueren und neuesten Zeit mit be-sonderer Beriicksichti-gung der Geschichte Osterreich-Ungarns ; osterreichiuch-impariseli« Vaterlandskunde. 3 Stunden. Cubieren und Cubikwurzel-ausziehen, Gleichungen mit einer und mit mehreren Unbe-kannten, die zusamnun-gesetzte Regeldetri. Gegenseitige Lage von Geraden und Ebenen, Hauptarten der Kilrper, Oberflachen- und Raum-inhaltsberechnung. 3 Stunden. Magnetismus, Elektricitat, Mechanik, Akustik u. Optik, Elemente der mathematischen Geographie. 3 — H4 Classe Stun- den- zahl. Religions- lehre. Lateinische Sprache. Griechische Sprache. Deutsche Sprache. V. 27 2 Stunden. Einleitung in die katholische Religionslehre. 6 Stunden. Liv. I, XXI, cap. 1-20; Ovid (ed. Sedlmayer) Met. I, 262—312; 313—415; VI, 146-312; Vili, 183-235; XIV, 581-608; 805-851. Eleg.: Rem. 169-106. Fast. I. 63-88: li. 687-710; VI, 101-102 u. 169-182. Trist. I, 3; III, 12; V, 2; V, 10. Ep. ex Ponto III, 7. Wiederholung der Syntax des Nomens. Wóchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Ùbungen; monatlich eine Schulaufgabe. 5 Stunden. Xenophon : Ausgewàhlte Ab- schnitte aus der Anabasis I—III. Homer, Ilias A, B v. 1 — 84. Wóchentlich 1 Grammatik-stunde. Erklàrung und Ein-ùbung der Syntax (bis zur Lehre vom Infinitiv) ; im Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Lautwandel mit seinen Arten und der Function derselben, Accent. Wortbildung. Lehnwórter, Fremdwórter. Volksety-inologie. Lectùre mit besonderer iùcksicht auf die Charak-teristik der ep., lyr. und didakt. Gattung. Vortrag der memorierten Gedichte. Aufsatze : Jedes Semester 7 Arbeiten, vorwiegend Hausaufgaben. VI. 27 2 Stunden. Katholische Glaubenslehre. 6 Stunden. Sallu8t. Bell. Jug. Vergil, Eci. I. u. V. Georg. I, 1-42; li, 116-176; Aen. I, i 297. Cic. in Cat. 1. Caesar bell, civ. 1. Wiederholung der Syntax der Tempora und Modi. Wóchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Ùbungen; monatlich eine Schulaufgabe. 5 Stunden. Homer: Ilias III., VI.. XVI., XIX., XXII. Herodot, VII. B. nach Sclieindler. Xenophon: Auswahl ausAnab., Kyrup. und Comm. Wóchentlich 1 Grammatik-stunde. Tempus- und Modus-lehre ; Wiederholung der Casuslehre. lin Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Lautverschiebung. Vocalwandel. Genealogie der germanischen Sprachen. Mittelhochdeutsche Grammatik und Lecture. Neuhochdeutsehe Lecture : Klopstock, Lessing. Literaturgeschichte bis zur Sturm- und Drangperiode. Vortragen memorierter Gedichte. In jedem Semester 7 Aufsatze, davon 4 Hausarbeiten. VII. 27 & Stunden. Katholische Sittenlehre. 5 Stunden. Cic. pro Sextio Amerino, pro Archia poèta, de officiis I. 1. Verg. Aen. IV., VI , Vili, (nach Golling). Wiederholung und Einftbung ausgewàhlter Abschnitte der Grammatik. Wóchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Ùbungen; im Semester 5 Schulaufgaben. 4 Stunden. Demosth.: I. u. li. elynth. Rede, I. phil. Rede, R. ùber den Frieden: Homers Odyssee : I. 1-95. V., VI., VII., XI. 1-50. 90-151, 385-640, XII. (alle unter Weglassung einiger Verse). Wóchentlich eine Grajnmatik-stunde mit stilist. Ùbungen und Wiederholung der Gramni. Ira Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Literaturgeschichte von den Stùrmern u. L'ràngern bis zu Schillers Tode. Lecttire (zum Theil nach dem Lesebuche) : Herder, Goethe, Schiller. Goethes „Iphigenie auf Tauris1*; Schillers „Wilhelm Teli**. Redeùbungen. Aufsatze wie in der VI. Classe. Vili. 27 2 Stunden. Geschichte der christlichen Kirche. 5 Stunden. Tacit. Germ., 1-27; Hist., (Àuswahl). Hora/. : Auswahl aus den Oden, Epoden, Sat iren und Kpisteln. Wiederholung ver-schiedenerPartien der Formen-und Satzlehre. Wóchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische .Ùbungen; im Semester 5 Schularbeiten. 5 Stunden. Platon : Apologie, Kriton, die Schlusscapitel aus Phaedon ; Sophokles, Kónig Ódipus ; Homer, Odyss. 20. und 21. Alle 8 Tage eine Grammatik-stunde (Wiederholung u. Ein-ubung ausgewàhlter Abschnitte der Grammatik); im Semester 4 Schulaufgaben. 3 Stunden. Literaturgeschichte des 19. Jahrh. ; deutsche Dichtung in Usterreicl». Lectùre : die Proben des Lesebuches (Auswahl). Goethes ^Hermann und Dorothea'*, Schillers wLied v. d. Glocke**, Gridparzers nSapphou, Lessings rLaokoon“. Redeùbungon. Aufsàtzo wie in der VI. Classo. Slovenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. Naturwissen- schaften. Philosoph. Propadeutik. 2 Stunden. Trope» und Figure». Lecture mit besonderer Rùcksicht auf die Charak-teristik der episelien ^ Pive 60 Kaltenbrunner 60 Li psa 30 VII. ('lasse. Pohleven 50 Kitnk 30 Mastnak 20 Ban 60 Rosen ker 1 K Korošak 50 Mravljak 30 Baršič 40 Tkave 1 r — Kraner 40 Painburt 30 Černjavič 40 Tomažič 40 Kristan 30 Pestevšek 40 Doininkuš 40 Url 40 Letonja 60 Ratej 52 Kichelberger 20 Zepitsch 60 Medved 30 Mravjak Persoglio Pfrimer Pi liter Polak Pušenjak Sagaj Sinko Sobotka Špindler Sanda Šegula Šumer Tiller Tombak Trinkaus Vargazon Vosnjak Vuk Zavodnik Zettel Ipavic 1 K -60 3 K — 30 1 K -30 40 30 1 K - 40 40 30 60 40 40 50 60 50 30 30 1 K K 30 **) Der Rechnungsabscliluss Nr. 44 wurde in der ordentlichcn Oeneralversaimnlnng vom 11. November 1000 gepruft und fftr richtig befunden. Der Ausschuss des laufendon Vereinsjahres bestand aus den Herren: Julius Giowacki, k. k. Gymnasial-Director, Obrnami ; Canonicus Dr. Josef Pajek, Canonicus Dr. Job. Mlakar, Prof. Job. Košan und Prof. Rud. Straubinger. Als Kechnungs-Revisoren fungierten : Prof. BI. Matek und Prof. Dr. Medved, als Verilieator d«-s Pro-tokolles : Prof. Jos. Holzer. Es wurde im gangen 22mal gespielt, und zvvar im Herbste von 3—5, im Friihlinge von 4 — 6, und im Sommer von */45—Uhr. Die Betheiligung war rege, da durchscbnittlich 150 Schiller allei'Classen theilnahmen. Die Spieler bildeten je nach ihrerAnzahl 8—13 Abtheilungen, von denen eine die Schiller des Obergymnasiums umfasste, wahrend die anderen sich aus Schillern des nahezu gleichen Alters zusammensetzten. Am beliebtesten war das FuBballspiel, welches an jedem Spieltage ungefahr G—8 Abtheilungen durch langere Zeit in Anspruch nahm. AuBerdem waren stets zwei Schleuderbàlle und regelmaBig drei kleinere Biille beim sogen. Bastartln, ein Croquet- und ein Boccia-Spiel in Vervvendung. Auch wurden vom Turnlehrer wahrend des ganzen Jahres Bevvegungsspiele im Turnsaale geilbt. Die Conferenz iiber die Mafinahmen zur FOrderung der korperlichen Ausbildung der Schuljugend wurde am 8. Janner 1. J. abgehalten. VII. Erlasse der vorgesetzten Behòrden. 1. Erlass des k. k. Ministeriums ftir Cultus und Unterricht vom 9. August v. J., Z. 1933, intim, durch den Erlass der k. k. steierm. Statthalterei vom 23. August v. J., Z. 2523 Praes., mit dem aus Anlass des denkvvtirdigen, auf den 18. August, d. i. in die Hauptferien fallenden hohen 70jahrigen Geburtstages Sr. k. u. k. Apostolischen Majestat eine wiirdige patriotische Nachfeier im Anfange des Schuljahres 1900/01 angeordnet wurde. 2. Erlass des k. k. Ministeriums fur Cultus und Unterricht vom 10. April 1. .1., Z. 11.040, intim, durch den Erlass des k. k. steierm. Landesschulrathes vom 4. Mai 1. J., Z. 3350, mit dem das 1. Schuljahr ausnahmsweise schon am 13. Juli zu schlieBen ist. VIII. Chronik. a) Yeranderungen im Lehrkiirper. An Stelle des Professors und k. k. Schulrathes Johann Majciger, der mit Ende des v. Schuljahres in den erbetenen dauernden Buhestand iibertrat, wurde infolge Erlasses des k. k. Ministeriums fur Cultus und Unterricht vom 30. Juni v. J„ Z. 13.526, der Supplent am Staatsgymnasiurn in Marburg Karl Verstovšek zum wirklichen Lehrer daselbst ernannt. Am 11. Juli v. J. verscliied der Burgerschullehrer Friedrich Schuster, welcher durch 17 Jahre an der Anstalt ais Nebenlehrer fur das Zeichnen ununterbrochen thatig war, nach langerem schweren Leiden. Friede seiner Asche! Die beiden Snpplenten Leopold Pettauer und Rudolf Schwarzbach wurden mit 15. September v. J. ibrer Dienstleistung an der Anstalt enthoben. Zufolge Erlasses des k. k. Ministeriums ftìr Cultus und Unterricht vom 30. Juni v. J., Z. 14.171, wurde dem Professor am ersten deutschen Staatsgymnasiurn in Briinn Julius Miklau eine an der Anstalt erledigte Lehrstelle verliehen. Mit dem Erlasse vom 12. Janner 1. J., Z. 36.719, hat der Herr Minister ftìr Cultus und Unterricht dem ha. Professor Dr. Anton Schwaighofer eine Lehrstelle am II. Staats-gymnasium in Graz verliehen. Nachdem dieser ha. am Ende des I. Semesters seines Dienstes enthoben wurde, wurde an dessen Stelle zu Beginn des II. Semesters mit dem Erlasse des k. k. steierm. Landesschulrathes vom 23. Janner 1. J., Z. 511, der Supplent Dr. Josef Effenberger bestellt. b) Die wichtigsten Daten. Am 18. August 1900 wohnten die in Marburg anwesenden Mitglieder des Lehrkorpers dem zur Feier des 70jahrigen Geburtsfestes Seiner k. u. k. Apostolischen Majestat des Kaisers veranstalteten feierlichen Hochamte bei. Die Schuleraufnahme fand am 14. und 15. Juli und am 16. und 17. September statt. Das Schuljahr wurde am 18. September 1900 mit dem vom hochw. Herrn Dr. Johann Križanič, Domdechant, Professor der Theologie und Mitglied des k. k. Landesschulrathes, celebrierten hi. Geistamte eròflnet. Am 4. October feierte die Lehranstalt das Namensfest Seiner k. u. k. Apostolischen Majestat mit einem feierlichen Gottesdienste. Nach demselben versammelten sich die Schiller in dem entsprechend geschrnuckten Festsaale der Anstalt, um daselbst die Nachfeier des 70jahrigen Geburtstages Seiner k. u. k. Apostolischen Majestat festlich zu begehen. Dabei boli zunachst der Director in einer kurzen Ansprache Zweck und Be-deulung Jes hohen Festes hervor. Sodann hielt der Professor Julius Miklau eine der sel-tenen Feier entsprechende Festrede, in welcher er die wichtigsten Ereignisse im Leben und die hedeutendsten Einrichtungen auf dem staatlichen, wirtschaftlichen, kunstlerischen und wissenschaftlichen Gebiete wahrend der Regierungszeit unseres geliebten Kaisers besprach. Zuletzt wurde von den Schiilern in gehobener Stimmung die Volkshymne gesungen. Da der Feslsaal nicht alle Schiller der Anstalt fasste, so musste ftìr die der I. B und II. B-Classe eine Feier in ahnlicher Weise im anstoBenden Lehrzimmer der Vili. Classe veranstaltet werden, bei welcher der Professor Jakob Kavčič ais Festredner fungierte. Am 10. November betheiligten sich der LehrkOrper und die Schiller an einem zum An-denken an Weiland Ih re Maje stat, die Kaiser in Elisabeth, veranslalteten Trauer-gottesdienste. Am 9. Februar wurde das erste Semester geschlossen, am 13. d. M. das zweite Semester begonnen. Am 24. und 25. Jiinner inspicierte der furstbischofliche Diocesan-Inspector fur den Re-ligionsunterricht an den Mittelschulen, Herr Domcapitular und Professor der Theologie Dr. Josef Pajek, deu Unterricht in der Religionslehre an der Anstalt. Am 22. und 23. Marz wurde an der Anstalt die ubliche Osterandacht abgehalten. Zu-gleicli emptìengen die Schiller die hi. Sacramente, gleichwie ini Anfange und am Schlusse des Schuljahres. Am 20. Aprii und vomì 0. bis 11. Mai wurde die Anstalt vom k. k. Landesschulinspector Herrn Leopold Lam pel einer eingelienden Inspection unterzogen. Der 14. Mai wurde von der Direction frei gegeben und an diesem Tage Classen-austliige veranstaltet. Am 1. Juni wurde unter dem Vorsitze des Directors die Priifung aus der steiermàrkischen Geschichte abgehalten. Derselben wobnten auCer Mitgliedern des Lehrkòrpers noeti der Herr Director der ho. Staatsrealschule Gustav Knohloch und der Herr Professor derselben Anstalt Victor Ortner als geladene Giiste bei. An ihr betheiligten sicli die Schiller der beiden Parallelen der IV. Glasse: Victor Jurko, Friedrich Karpf, Franz Klasinc, Johann Lešničar, Franz Polak, Johann Raišp, Josef Štepec und Eduard Weixl. Alle Examinanden zeugten durch die fast ausnahmslos sehr gute Beantwortung der an sie gestellten Fragen von dem liervor-ragenden Interesse und dem regen FleiBe, den sie beim Studium der Geschichte ihres engeren Heimatslandes bethiitigt hatten. Die ersten zwei Priifungspreise, zwei vom steierm. Landesausschusse fur die besten Leistungen gewidmete Preismedaillen, wurden den beiden Schiilern Johann Lesničar und Friedrich Karpf zuerkannt. AuBerdem wurden als Preise nodi gesendet von Seiner fiirstbischoflichen Gnaden, Herrn Dr. Michael Napotnik, 2 Ducaten, vom Herrn Vicebiirgermeister und Obmann der Bezirksvertretung Dr. Hans Schmiderer 1 Ducaten ini Portemonnaie, vom Herrn Domcapitular, Professor der Theologie und Regens des fiirstbischòflichen Knabenseminars Dr. Johann Mlakar 1 Ducaten, von einem Ungenannlen und vom Examinator Professor Julius Miklau je ein Buch: Umlauft, Die Osterr.-ungar. Monarchie und Steiermark in Wort und Bild. Diese erhielten in der an-gefilhrten Reihenfolge die Schtiler: Franz Polak, Victor Jurko, Johann Raišp, Josef Štepec und Eduard Weixl. Ani 21. Juni wurde das Fest des hi. Aloisius, des Patrons der studierenden Jugend, in der Aloisi-Kirche durch einen feierlichen Gottesdienst gefeiert. Der Tag war schulfrei. Am 28. Juni wohnten die dienstfreien Mitglieder des Lelukorpers dem in der Dom-kirche fur Weiland Seine Majestftt, Kaiser Ferdinand I., celebrierten Trauergottes-dienste bei. Nachdem der k. k. Landesschulrath mit dem Erlasse vom 24. October 1900, Z. 6561, die Hersteliung einer botanischen Gartenanlage im Hofe des AnstaltsgebSudes genehmigt und die dazu nóthigen Mittel hewilligt hatte, wurde damit schon im Herbste d. v. Jahres begonnen und die Pflanzungen ini nadisten Fruhlinge fortgesetzt. Gegenwartig stehen in der Anlage schon Uber 200 Straucher und Baume in etwa 150 verschiedenen Arten. Vom 19. Juni bis 6. Juli wurden die miindlichen Versetzungsprtlfungen, vom 6. bis 10. Juli die Classification vorgenommen. Bei dieser erhielten die erste Fortgangsclasse mit Vorzug folgende Scliuler: Karpf Alexander, Nemanitsch Giinther und Wantur Adolf der I. A; Lepej Cyrill, Majcen Stanko, Valenti Franz und Vuga Josef der I. B; Hrovat Anton und Schmidi Karl der li. A; Gorišek Johann, Košan Johann, Slibar Franz, Umek Michael, Veršič Alois, Volaušek Josef und Vrabl Nikolaus der II. B; Kniely Konrad und Schmid Alexander der III. A; Baš Johann, Brunčko Leonhard und Napotnik Josef der 111. B; Karpf Friedrich und Pinter Josef der IV. A; Borko Jakob, Kranjc Karl, Lešničar Johann und Polak Franz der IV. B; Gaber Emil, Glonar Josef, Koschell Othmar, Lesko všek Johann, Mayr Alois, Munì Alois, Robar Franz und Karl Freiherr von Schónberger der V.; Jurhar Martin der VI.; Ban Adam, Gosehenhofer Heinrich, Kidrič Franz, Monetti Franz, Ozimic Josef, Pečovnik Adolf und Zepitsch Josef der Vil.; Berk Anton, Jehart Anton, Ka 1 tenbrunoer Roderich, Letonja Franz, Pinter Anton und Sagaj Alois der Vili. Classe. Ani 13. Juli wurde das hi. Dankamt von Herrn Domdechant Dr. Johann Križanič celebriert, nacli demselben die Preise der Schillerstiftung den Schiilern Smola Anton der VI., Mitteregger Josef der VII. und Sanda Karl der Vili. CI. uberreicht und mit der Zeugnis-vertlieilung das Schuljahr geschlossen. — 4d IX. Statistik der Schuler. C 1 a S s e [. II. III. IV. Zusammen V. VI. VII. Vlil a h a h a h a i> 1 7nhl la mm dilla Zu Ende 1899/900 . . . 34 c, 23 50 23 49 31 40 55 37 42 31 476 Zu Anfang 1900/901 . . 39 72 26 52 24 44 26 44 57 42 38 42 506 VVahrend des Schuljahres eingetreten .... 9 3 Im gaiueu also aufgcnommcn . . 41 72 26 52 24 45 26 44 57 42 38 42 509 Darunter : Neu aufgenommen u. zw.. aufgestiegen .... 35 65 3 3 4 1 1 — 4 2 1 - 119 Repetenten .... — — — — 1 — 1 — — — 1 3 Wieder aufgenommenu. zw.: aufgestiegen .... — — 22 46 19 42 22 42 50 40 36 41 360 Repetenten .... 6 7 1 3 — 2 2 2 3 — 1 — 27 VVahrend des Schuljahres ausgetreten .... 2 14 3 4 2 2 4 — 6 1 — 2 40 Schiilerzahl zu Ende 1900/901 : Offentliche .... 39 58 23 48 22 43 22 44 51 41 38 39 468 Privatisten .... 1 1 2. Geburtsort (Vaterland). Marburg 11 4 8 1 3 3 4 2 8 3 7 4 58 Steiermark (auBer Marburg) 18 50 12 47 16 40 10 41 39 35 27 36 371 NiederOsterreich .... 1 — — — — — 1 — 1 — — — 3 OberOsterreich .... — — — — — — — — — — — — — Karnten 3 — — — — — 2 — 1 — 1 — 7 Krain 4 3 — — 1 — — — 1 1 1 — 11 KUstenland — — — — 1 — 1 — — — — — 2 Tirol 2 1 — 1 — — 4 Bilhmen — — — — — — 1 — — 1 1 — 3 Mahren ’ — 1 — 1 — 1 — — — — — 3 1 — — — — — — — — — 1 Ungarn — 1 1 — — — — — 1 — — — 3 Kroatien — — — — — — 1 — — — — — 1 Bosnien Deutschland 1 1 — 2 Summe . . 39 58 23 48 22 43 22 44 51 41 38 40 469 3. Muttersprache. Deutsch 34 17 — 15 20 — 19 7 17 9 138 Slovenisch 6 48 7 43 2 44 32 34 21 31 331 Serbokroatisch .... Cechoslavisch Italienisch Surnme . . 39 58 23 48 22 43 22 44 51 41 38 40 469 4. Religionsbekenntnis. Katholisch, lat. Ritus . . 39 58 23 48 21 43 22 44 50 41 37 39 465 Evang., Augsb. Gonfession — — — — 1 — — — 1 — 1 1 4 Griechisch-orientalisch . . Mosaisch Summe . . 39 58 23 48 22 43 22 44 51 41 38 40 469 — 50 C 1 a s s e T IT. III. IV. V. VI. VII. Vili Zusammen 5. Lebensalter.*) 11 Jahre a 1* a b a 1 i> a o 7 1 1 8 12 „ 13 12 2 1 28 13 „ 15 0 7 2 — — — — — — — 43 14 „ 4 15 8 16 0 8 5 i — — — — 63 15 „ —1 11 0 14 5 14 0 7 8 — — — 71 10 „ 1 3 1 5 0 13 7 13 18 2 — — 04 17 „ 1 — 5 3 0 4 10 13 9 4 — 01 18 „ 2 — 6 11 10 9 1 39 19 1 — — — 1 4 10 9 0 37 20 _ 1 3 9 10 29 21 „ 1 1 4 12 18 22 „ 2 3 5 23 „ 2 2 s* » 1 — 1 25 Summe . . 3!) 58 23 48 22 43 22 44 51 41 38 ii) 469 6. Nach dem Wohnorte der Eltern. OrtsangehOrige .... 26 9 15 3 9 5 14 6 14 0 8 5 120 Auswàrtige 13 49 8 45 13 38 8 38 37 35 30 35 349 Summe . . 39 58 23 48 22 43 22 44 51 41 38 40 ■409 7. Classification. a) zu Ende des Schuljahres 1900/901. I. Fortgangscl. mit Vorzug 3 4 2 7 2 3 2 4 8 1 7 6 49 I. Fortgangsclasse . . . Zu einer Wiederholungs- 27 41 17 31 14 1 31 13 1 33 30 29 23 33' 322 ‘ prtifung zugelassen 3 6 1 2 1 3 6 3 7 — 34 II. Fortgangsclasse . . . 5 4 1 8 4 8 6 4 6 2 — — 48 III. Fortgangsclasse . . . Zu einer Nachtragsprtifung 1 2 2 ~ — 1 1 5 zugelassen AuBerordentliche Schtiler “ 1 i 1 6 10 Summe . . 39 58 23 48 ±2 43 44 ol 41 38 391 468' b) Nachtrag zum Schuljahr 1899/900. Wiederholungspriifungen waren bewilligt. . . 3 3 4 2 5 6 4 5 5 i 38 Entsprochen haben . . . Nicht entsprochen haben 1 3 4 2 5 5 1 2 2 5 i — 30 (od. nicht erschienen sind) 2 — — — — — 2 3 — — — 8 Nachtragsprtifungen waren 1 1 bewilligt — — — — — — — * — 2 Entsprochen haben . . . Nicht entsprochen haben . 1 i i Nicht erschienen sind . . Darnach ist das Endergebnis fUr 1899/900: I. Fortgangsclasse m. Vorzug 3 7 2 2 2 7 5 9 2 8 5 5 57 1. „ . . . . 23 41 18 42 21 37 24 20 X2 29 30 20 305 11. „ . . . . 7 9 1 5 — 4 1 4 8 . 1 — 40 111. „ . . . . 1 4 2 1 — 1 1 1 2 — — — 13 Ungeprtift blieben . . . 1 1 Summe . . 34 01 23 50 23 49 31 40 55 1 'i7 42 31 470 *) Ais Alter gilt hier die Anzahl der Jahve, welche die Schtiler im Kalenderjahre 1901 vollendeu. ■ ■ — ' _ __ ■ t 1 a s s e 8. Geldleistungen der Schiiler. I. II. III. IV. V. VI. VII. Vili. Zusamnioii Das Sclmlgeld a b a b a b a b haben gezahlt: im 1. Semester 33 45 13 5 6 5 14 11 10 7 10 9 168 im IL Semester Zur Halfte waren 23 17 14 15 IO 13 18 9 24 12 17 7 179 befreit im 1. Semester — itn II. Semester Ganz befreit waren — — — — — — — — — — — — — im I. Semester 6 21 13 47 18 40 11 33 47 35 28 32 331 im II. Semester 17 46 9 34 12 30 7 35 29 30 21 34 304 Das Sclmlgeld betrug im ganzen im I. Semester K 990 1350 390 150 180 150 420 330 300 210 300 270 5.040 im II. Semester K 690 510 420 450 300 390 540 270 720 360 510 210 5.370 Zusammen K 1680 1860 810 600 480 540 960 600 1020 570 810 480 10-410 Die Aufnahmstaxen betrugen . . K Die Lehrmittelbei- 147 00 273 00 12‘GO 16-80 2400 420 16-80 — 2400 S-40 420 4-20 529-20 trage betrugen K Die Taxen fiir 82-00 144 00 52-00 10400 48 00 90-00 52-00 88-00 114-00 84-00 76-00 84 00 1018-00 Zeugnisduplicate betrugen . . K — — — — 4 00 4-00 12-00 20 00 Summe K 229 00 417 00 6460 120-S0 73-00 94-20 68-80 88-00 139-00 92-40 80-20 100-20 1567-20 9. Besuch des Unter-richtes in den relat.-oblig. und nicht obli-gaten Gegenst'ànden. Zweite Landes-, spraclie (Slovenisch) I. Gurs 9 4 8 3 1 25 II. Curs 1 — 2 — 2 — 2 — 1 — — — 8 III. Curs — — — — — — — — 1 1 3 — 5 IV. Curs — — — — — — — — 1 1 4 1 7 Franzos.Sprache I. G. Kalligraphie . . . 17 24 2 7 — — 2 — 2 4 12 7 27 50 Freihandzeichnen . • I. Curs 7 7 — 4 — 3 — — — — — — 21 II. Curs 2 — 2 3 4 6 \ 1 — — — — 19 III. Curs — — — — — — 4 1 8 2 3 2 20 Turnen : I. Curs 11 10 4 9 1 3 2 — — — — — 40 II. Curs — — — — — — — — — 7 2 1 10 Gesang: I. Curs II. Curs 5 1 4 3 2 2 11 4 6 4 — — 23 19 III. Gurs — — — — — 1 — — 5 6 5 14 31 Stenographie: I. Curs lì. Curs — — 4 12 16 7 10 IO 1 I 43 17 Steierni. Geschichte — — — — 2 12 14 IO. Stipendien. Anzahl der Stipen- 1 1 29 dien im I. Sem. — 1 — 1 3* — 3 3 9 7 ini II. Sem. — 1 — 1 1 3* — 4 1 3 9 6 29 Gesarnmtbetrag ini 100 100 100 100 300 140 350 1100 858 3148 II. Sem. K — 100 — KM) 100 100 — 400 140 350 1100 758 3148 Zusammen 200 200 200 200 700 280 700 2200 1616 6296 *) Zwei davon Naturalstipendien, X. Maturitàtsprufung. Im Sommertermine 1900 erhielten von 30 Maturanten 26 ein Reifezeugnis und wurden diese im vorjahrigen Jahresberichte namentlich angefiihit, 1 wurde auf ein Jahr reprobiert, 3 dagegen eine Wiederholungspriifung aus je einem Gegenstande nach den Ferien gestattet. Bei der am 21. September unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Landesschulinspectors Leopold Lampel vorgenommenen Wiederholungspriifung erschienen nur 2 Candidaten, von denen einer auf ein Jahr reprobiert, der andere tur reif erklart wurde, u. zw.: 2 Name Geburtsort Vaterland u 3 -s Gewàhlter Beruf 27 Graschitz Karl Bruck a. d. Mur Steiermark 20 Jus Dem dritten Candidaten, der durch Krankheit am Erscheinen zur Prufung verhindert war, wurde ein aufierordentlicher Termin zur Ablegung der Wiederholungspriifung am 20. October bewilligt, bei welcher er unter dem Vorsitze desselben k. k. Landesschulinspectors auf 1 Jahr reprobiert wurde. Im Sommertermine 1901 meldeten sich 42 Schiiler zur Maturitàtspriifung, und zwar 40 ordentliche und 2 Externisten. Von den letzteren trat 1 vor Beginn der Prufung zuriick. Bei der schriftlichen Prufung, welche vom 10. bis 15. Juni dauerte, wurden den Maturanten fol-gende Themen zur Bearbeitung vorgelegt: 1. Zum Obersetzen aus dem Lateinischen ins Deutsche: Tacitus Annal. II. 53, 54. (Des Germanicus Reise durch Griechenland und Kleinasien, um den Oberbefehl in Asien zu iibernehmen.) 2. Zum Obersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische: Phokions Uneigenniitzigkeit. 3. Zum Obersetzen aus dem Griechischen ins Deutsche: Plato, Menexenos, c. XIX—XX evxXwìg. 4. Aus dem Deutschen: „Was des Biirgers FleiB gtschaffen, Schiitze treu des Kriegers Kraft; Mit des Geistes heitern Waffen Siege Kunst und Wissenschaft.“ Yolkshyrane. 5. Aus dem Slovenischen, a) fiir Slovenen: Za kaj ima zapadna prosveta zahvaliti Avstrijo? b) fiir Deutsche: Grof Habsburški. (Pripovednje dvorni kaplan svojemu nadškofu Wernerju.) 6. Aus der Mathematik: 1) Die Hypotenuse eines rechtwinkligen Dreieckes ist c —4 5 dm und die eine Kathete ist das arithmetische Mittel zwischen der anderen Kathete und der Hypotenuse; wie grofi sind a) die Winkel, b) die Katheten des Dreieckes? 2) Wo und unter welchen Winkeln •schneiden sich die Tangenten, welche man durch die Schnittpunkte des Kreises xa-|-y2 — 50 und der Geraden y-|-3x —20 zieht? 3) Bei einer regularen dreiseitigen Pyramide bilden die Seitenkanten s — 1 '5 dm mit den Grundkanten Winkel von 72°; wie grofi sind a) der Neigungswinkel der Seitenkante gegen die Basis, b) das Volumen der Pyramide? 4) Man bestimme die Wurzel der Gleichung 52i-T ------3X~4 =3x+7 ------------53x_4. Die miindliche Maturitàtspriifung wird am 18. Juli beginnen. XI. Aufnahme der Schiiler fiir das Schuljahr 1901/02. Das Schuljahr 1901/02 wird am 18. September 1. J. um */28 Uhr morgens mit dem hi. Geistainte in der Aloisikirche eroffnet werden. Die Einschreibung der Aufnahmswerber in die erste Classe wird am 13. Juli von V210—12 Uhr und am 16. September von 9—12 Uhr im Lehrzimmer der 1. B-Classe statt-finden. Die tibrigen, in die Anstalt neu eintretenden Schiiler und diejenigen, welche bereits im Juli-Termine die Aufnahmsprufung in die erste Classe mit gutem Erfolge bestanden haben, haben sich am 16. September um die gleiche Zeit und am gleichen Orte zur Aufnahme zu melden. Die Autnahme der Schtiler, welche der Anstalt schon frllher angehòrt haben, erfolgt am 16. und 17. September von 9—12 Uhr im Lehrzimmer der V. Classe. Spater lìndet keine Aufnahme statt. Schiller, welche aus der Volksschule in die erste Classe aufgenommen werden wollen, miissen das zehnte Jahr noch im laufenden Kalenderjahre vollenden und sich einer Aufnahms-prilfung unterziehen, bei welcher gefordert wird: a) Jenes Mali des Wissens in der Religion, welches in den ersten vier Classen der Volksschule erworben werden kann. b) In den Unterrichts-Sprachen: Fertigkeit im Lesen und Schreiben der deutschen und lateinischen Schrift; Kenntnis der Elemente der Formenlehre; Fertigkeit im Zergliedern einfach bekleideter 53 — Sfilze ; Bekanntschaft mit den Regeln der Rechtschreibung und richtige Anwendung derselben beim Dictandoschreiben. c) Im Rechnen: tfbung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Nichtkatholische Schtiler haben bei der Einschreibung ein vom Religionslehrer ihrer Confession ausgestelltes Zeugnis ilber ihre religiose Vorbildung beizubringen. Einer Aufnahmsprufung haben sich auch alle Schiller zu unterziehen, welche von Gym-nasien kommen, die a) nicht die deutsche Unterrichtssprache haben, b) nicht dem k. k. Ministerium fur Cultus und Unterricht in Wien unterstehen odor c) nicht das Offentlichkeits-recht genieflen. Schiller, welche von offentlichen Gymnasien kommen, kònnen einer Auf-nahmsprtifung unterzogen werden. Alle neu eintretenden Schiller sind von ihren Eltern oder vertrauenswiirdigen Stellvertretern derselben vorzufiihren und haben sich mit ihrem Tauf- oder Geburtsschein und den Frequentationszeugnissen oder Nachrichten tiber das letzte Schuljahr auszuweisen. Die Auf-nahmstaxe von 4 K 20 h, der Lehrmittel- und Jugendspielbeitrag von 2 K 60 h und das Tintengeld fiir das ganze Schuljahr im Betrage von 60 h sind von alien neu eintretenden Schulem bei der Aufnahme zu entrichten. Die Aufnahmswerber in die erste Classe bezahlen diese Betrfige erst nach der mit Erfolg bestandenen Aufnahmsprufung u. zw. die vom Juli-Teripine bei ihrer Einschreibung am 16. September, die vom September-Termine nach der Aufnahmsprufung arn 16., bzw. am 17. September in der Directionskanzlei. Die nicht neu eintretenden Schiller entrichten biofi den Lehrmittel- und Jugendspielbeitrag und das Tintengeld. Die Taxe fiir eine Privatisten- oder eine Aufnahmsprufung betragt 24 K ; f'iir die Àuf-nahmspriifung in die erste Classe ist jedoch keine Taxe zu entrichten. Schiiler, welche von einer anderen Mittelschule kommen, konnen oline schriftliche Beslàtigung der an derselben gemachten Abmeldung nicht aufgenommen werden. Das Schulgeld betragt 30 K ftir jedes Semester und ist in den ersten sechs Wochen jedes Semesters in Form von Schulgeldmarken bei der Direction zu erlegen. Von der Zahlung des Schulgeldes kOnnen nur solche wahrhaft diirftige*) Schiller befreit werden, welche im letzten Semester einer Staats- oder anderen offentlichen Mittelschule angehort, in den Sitten die Note „lobenswert“ oder „befriedigend“, im Fleifie die Note „ausdauernd“ oder „befrie-digend* und im Fortgange mindestens die erste allgemeine Zeugnisclasse erhalten haben. Die beztiglichen Gesuche sind bei der Aufnahme zu (iberreichen. Fiir das I. Semester der I. Classe gilt die hohe k. k. Ministerial-Verordnung vom 6. Mai 1S90, deren wesentlichste Bestimmungen folgende sind: 1. Das Schulgeld ist von den offentlichen Schtilern der I. Classe im I. Sem. spàtestens im Laute der ersten 3 Monate nach Beginn des Schuljahres im vorhinein zu entrichten. 2. Offentlichen Schtilern der I. Classe kann die Zahlung des Schulgeldes bis zum Schlusse des I. Semesters gestundet werden : a) wenn ihnen in Bezug auf sittliches Betragen und Fleifi eine der beiden ersten Noten der vorgeschriebenen Notenscala und in Bezug auf den Fortgang in alien obligaten Lehrgegenstanden mindestens die Note „befriedigend“ zuerkannt wird, und b) wenn sie, beziehungsweise die zu ihrer Erhaltung Verpflichteten, wahrhaft diirftig, das ist in den Vermogensverhàltnissen so beschrànkt sind, dass ihnen die Bestreitung des Schulgeldes nicht ohne empfìndliche Entbehrungen moglich sein wiirde. 3. Uni die Stundung des Schulgeldes fiir einen Schiiler der I. Classe zu erlangen, ist binnen acht Tagen nach erfolgter Aufnahme desselhen bei der Direction jener Mittelschule, welche er besucht, ein Gesuch zu tìberreichen, welches mit einem nicht vor mehr als einem Jahre ausgestellten behordlichen Zeugnisse tiber die Vermògensverhaltnissc belegt sein muss. Zwei Monate nach dem Beginn des Schuljahres zieht der Lehrkorper auf Grund der bis dahin vorliegenden Leistungen der betreffenden Schiiler in Erwagung, oh bei denselben auch die unter Punkt 2, lit. a, geforderten Bedingungen zutreffen. Gesuche solcher Schiiler, welche den zuletzt genannten Bedingungen nicht entsprechen, sind sogleich zuriickzuweisen. Die definitive Befreiung von der Zahlung des Schulgeldes fiir das I. Semester wird unter der Bedingung ausgesprochen, dass das Zeugnis tiber das I. Semester in Beziehung auf sittliches Betragen und Fleifi eine der beiden ersten Noten der vorgeschriebenen Notenscala aufweist und der Studienerfolg mindestens mit der ersten allgemeinen Fortgangsclasse be-zeichnet ist. Trifft diese Bedingung am Schlusse des Semesters nicht zu, so hat der betreffende Schiiler das Schulgeld noch vor Beginn des II. Semesters zu erlegen. 4. Jenen Schtilern der I. Classe, welche im I. Semester ein Zeugnis der ersten Classe mit Vorzug erhalten haben, kann auf ihr Ansuchen von der Landesschulbehòrde die Rtick-zahlung des ftir das I. Semester entrichteten Schulgeldes bevvilligt werden, wenn sie die Befreiung von der Zahlung des Schulgeldes ftir das II. Semester erlangen. Die Wiederholungs- und Nachtragspriifungen werden am 16. und 17. September von 9 Uhr an abgehalten werden. •) Der Nacliweis hiefir ist durch ein genaues, niclit fiber ein Jalir altes, vora t'i'mi’linle- und Pfnrrsmt ausgestelltes Mittellosigkeitszeugnis ?u erbringen. 54 Mit Bezug auf den § 10 des O.-E. wird den auswartig befmdlichen Eltern hiesiger Schùler die Pflicht ans Herz gelegt, diesel l>en unter eine verlàssliche Aufsicht zu stellen; allen Eltern und deren Stellvertretern aber wird auf das eindringlichste empfohlen, bezuglich ihrer der Lehranstalt an-vertrauten Pfleglinge mit derselben in regen Verkehr zu treten, da nur durch das eintrachtige Zusammenwirken von Schule und Haus das Wohl der Jugend erreicht werden kann. Oznanilo. Na c. k. gimnaziji v Mariboru začne se šolsko leto 1901/02 s slovesno mašo dne 18. septembra. Učenci, kateri žele na novo vstopiti v prvi razred, oglasiti se morajo spremljani od svojih starišev ali njih namestnikov dne 13. julija ob y210 uri dopoldne ali začetkom novega šolskega leta dne 16. septembra dopoldue ob 9. uri pri ravnateljstvu s krstnim listom in z obiskovalnim spričevalom ter izjaviti, zelé li biti vsprejeti v slovenski ali nemški oddelek prvega razreda. Vsprejemne skušnje prično se 13. julija ob 2. uri popoldne in 16. septembra tudi ob 2. uri popoldne. V Mariboru, meseca julija 1901. Ravnateljstvo.