W'ocherrtlicheS ' Kundschaftsblatt it? Herzogthum Krain. Auf das 1775"' Jahr. Em und funfzigstes StLck. Laybach den 2zten Lhristmonat. ^ ^4) A0 ■&&0 0 0 "O' O ^&O&O ®’O OO O In Wirthschastrsachco. Fortsetzung vom Uebersetzen der Bckume. t§tzas das Einsetzen der BLume in den d Obftgarten betcift, so kommetdabey Met* auf nachfolgende Regel an: Die iste Regel: Theile den zumObfi« Batten bestimmten Platz gehoriy ein. Lrd- Nung ist tn allen Dingen Nothlg. Bornem- % auch beym Obstgarten. Man zeichne da« Eee pee her vermittelst einer Schnur die Reichen ab in welchen die Baume stehen sollen. Dlese Linien ni usten sich aber nicht gerade wte ein t, svndern schrLge wie ein X, ducchschnei-den, well dee Baum auf diese Wetse mehr Platz gervinnet sich auszubreieen. Dle 2te Regel: Grabe an dem Vrt ws fich die Linien durchschneiden, fur den zu» versetzenden Baum ein Loch. Das versteht sich doch wohl von selbst, und ist eine fiber* flutzige Regel, mochte vielleicht mancher ge-denken der dieses liest. Ln gewissec Absichk ist es wahr. Wenn ich aber damit so viet fagen will, daS es nun erst Zeit sey dieft Grube zu oerfertigen, so ist sie allerdings nfc thig. binige haben anrathen wollen, man solle diese Lvchec schon wenigstens ein halbes 9alr vorher machen, damit die verschiedenk Wtttecung das Erdreich desto tauglicher nw che, den Wurzeln des jungen Baums die vothige Nai-rung zu geben. Aber wie lange dlerbm die Wurzeln in dem kleinen Bezict ' Soj - dec gemachten Oefnung? Besser ist es also den gesamten Platz, dee zum Obstgarten be» sttmt ist, gehorig zuzucichten, und das Erd-reich so zu bcmtca als es den BLumen zu-tudgft'd) ift. Verfertiget man cm Loch kucz vor dem Einsetzen dec BLume so ist die Ecde fcisch, feucht, und locker, und alsdenn wec-den sich die Wurzeln darin bald vermehrekk. Dieses Loch must aber seine gehocige Tiefe haben, und wenigstens zwey Fust ties seyn da» tttit rs nach dec Ecfordernitz des Baums ge» iN&cig zugecichtet werden konne. Man lege alsdann mt G runde desselben etwa einen Futz hoch guten vecfaulten Mist, darauf einen Hal-ben Futz gute Erde, welches die Lage ist, darauf der Baum ruhen mug, wenn er gut Zerathen soll. Dir Zte Regel: Setze den Baum eben ftlfo wieder ein als er zuvor gestanden ist. Dies ist die Uksache warum ich vorbin schon Bezeichne« der BLume empfohlen Habe Eeer in fot in dem es von groffen Nutzen if!« Welch^ Seite turn gegen Mittag gestanden, die stelle man wieder also, widrigenfalls man finderr wird, datz fid; bey den BLuinen gemeiniglich dec Brand einstellt. Man kann zwar den Baum zuweilen von dtefev Krankheit heileN, und befreyen; besi^r aber, und vernirnstigek ist es doch allemal, dast man so viel moglich verhLte, da§ dee Baum nicht durch unsee Verfahren an diese Krankheit gerathe. Denn so bald die Sonnenhitze auf eine Seite stack -rennt, die desselben bisher nicht gewohnt gewesen, so wicdsie ausgetrocknet, die 9tiw de wird hart, und dabey dunne, und springt-gecne auf. Das gereicht dem Baum zum Nachtheil, und zieht den Tod desselben utv seplbar nach sich. * Die 4te Regel: Setze den Baum nicht zu ties. Kein Obstbaum will es gerne vw rragen, datz er ties w die Erde zu ftehe^ kv.tt.ue. Dies wissen insonderpeit die Blu- Mengartnec die hrn und roieder auf den M-batten ObstbLumean Espaliers ziehen. Drese pflegen sonderlich ihce Rabatten von Zeit zu Zeit zu erhbhen, dadurch kommen die SSamz itnmn tiefet in stehen, und roerden unfruchtbar. Geaben sie abee solche BLume lost und brmgen solche hoher, so erhaltensie auch ihce vorige Fruchtbarkeit roieder. Ebe'tr diese Bewandnik hat es auch mit den BLu-men, in den Obstgarten. Wee solche zu ties Pflanzt, der verfehlet seines Zroecks. Ent» weder ec echalt ubecall keme, odecdoch nue wenige, und schlechte Fmchte odec die Wur-Leln liegen zu feuchte, und sterben. Daher setze man rote einen Baum tiefer, als ec zu-vor gestanden ifl Die ste Regel: Breite hepm Einsetzen des Baums dre Wurzeln desselben wohl crus« einander. Unecfahcnen gilt es gleich rote die wurzeln zu liegen kommen, fie metnen gerntg ^thgn zu haben, wenn'sie die Wurzeln Eee 3 ill in die gemachte Grube dergestakt hinein pressen, datz dec Baum fest stehet,ehe nocheinmal die Erde uber die Wurzeln ge* schuttet ist, datz iff aber derverkehrte Weg-Die Grube must viel mehr so geraumiq ge* macht rvecden, datz keine Wurzeln gewald lei> t>e, theilt man alsdenn die Wurzeln gehorig auseinander, so bleibt fur die nachmals aus-fchietzenden Wurzeln noch immer ein Platz* gen Sbrig darin sie sich ausbreiten und wv mehrerr konnen. Die 6te Regel: FMe darauf das Lsch »nit Erde wieder an und bedecks damit die wurzeln. Nicht allemal ist die Erde die Man aus bent Loche gegraben hat dazu taug-lrch. Eine zahe und bindige Erde mutz bey Seite geschaft werden. Man schicke sich da-her in Zeiten auf flute, lockere, und kurze mit verfaukten Must durchmengte Erde. d.eser schutte man allgemahlig nach und nach etneit Spatken voll fiber die Wurzeln, und ' " - 'u " st- ee» fehe wohk zu, datz selbige nicht holl zu Ztegett konrmen. Das Antretten der Erde on den Wurzeln ist nicht anzursthen. Besser thut man wenn man den Baum nachdem so viele E^de hinein gekommen, datz die Wurzeln be» deckt find, etwas schittelt, oder aufund nie-der ziehet. Auf solche Weise ftiflt die Erde zwischen den Wurzeln, und wird nicht leicht etne Lucke ubcig bteiben. ^ Dann wirft man das Loch vollends zu, und nun erst tritt man ohne Schaden die Erde nach dem Stamme zu, behende feste. Hiebei) wurde die Anmerkung zu machen dec Psahl kommt sester zu stehen. Die andere betrist die Befestigung dee Vaume an den Pfahlen. Einige gebrauchea dazu Zlveige oder Ruthen vonWeidenbaumen andere aber Stroh. Lezteres ist dem erstern vyrzuziehenindem die Ruthmbeydem Wachs< thumdes Baums einschneiden, datz Stroh yber demselben ausiveicht. Die dritte bestehet darin, daff man die BLume gleich Anfangs nicht zu fehrbefestige. Denn weil sich die fri^che unter dem Baum defindliche Erde noch senkt, so wurde dec am Pfahl zu sehr besestigte Baum^hangen, die Erde aber von den Wurzeln abfallen, und alsdenn rotcd Dec Baum kummerlich fortkoin« wen, oder wohl gar sterben. Die 8te Regek: Sctze die Baume in yer hvriger weite von einander. ElN Umstand Eee 5 dec dec nicht allemalin gehdrige Betrachtung ge-zogen wird, dennoch aber sorgftiltig beobach-tet werden must. Denn pflanzt man die Btin-me zudichte aneinander, so werden fie lvenn fie einmal heranwachsen, leicht bcandigt, und da die Luft alsdenn zwischen den Stitt* men zu sehr eingefchlossen wird, so bekommen auch die Fmchte nicht den gehorrgen Ok* fthmack. Man fczt fie daher in einec Weite von 2o, 25 und mehreren Fussen voneinan-dee, je nachdem dec BodeN mildeist, und -en Btiumen reichliche Nab rung geben kann. Alsdenn kvnnen die Sonnenstcahlen attend halben durchstechen, und das Obst selhst wird von vorzuglicher Gute und schSnen Geschmack. Es ist allemal vortheilhafter mit dem Lande das man zu Dbstgarten bestimmt hat, liebee zu verschivtinderisch als zu knauserig umzuge-hen, und die Btiume lieber in gehoriger Weite auseinander zu setzen, als fie zu dichte aw einander zu packen. AuKerdem, da man auch dieses Land ooch viele Fahre zu Feldfruchtea ■ Nu- Nutzen, es umackern, mitBohnen, Gecffe, Haber, Ecbsen, Rocken, Weizen, mid an-dern Feldftuchten bestcllen kann, gerade als wenn fetite Baume darauf stunden, hat man von dem weit auseinandec pflanzendec Bau-me noch den Vortheil, datz die Erenten da-von eben so ergebig als die im freyen Felde, feyn werden. Diese Nutzung dec Obstgae, ten ist ubeedem anch dem Baumen zutrLglich. Die 9tCi Rcgel: pffcmze cine jede Art Baume auf eirt besonderes Stuck Landed Das gilt eigentlich nnr von den Apfel, Bicn, und Kirschbanmen. Sett it die ubcigen Acten kann matt fuglich mit unterschieben, fie neh-nteit mit einem PlLzchen veclieb, da man feme andere fuglich setzen kann. So kann man z. E. dem welschen Rutzbaum auf dec Ecke von jedeit Obstfelde den Sbcigen Acten abec auf den Seiten des Baumgactens, ei-ttett Platz anweisen. Wollte ittatt allerley Horten ObstbLume untec, und duccheinan» dec pflanzen, so wurde solches nachmals niit vieler Beschwerlichkeit verknupft seyn. Zu geschrveigen, dast ein Baum ben andern mit der Sett hinderlich seyn durfte, so konnte man auch nicht fuglich nach dec Erfordernist dec BLume zubereiten. Und besonders wuc« de das PflScken desObstes nachmals ungleich muhsamer und beschwerlicher wecden. DurchreLsende Anschnliche personett. Den I7ten. Titl. Herr Graf von Scharffenberg, von Lriej? nach Karnchen. ' Den 2vten Herr. Tobackfabrikant Kozian, vott Laybach nach Triest. Den Den rrten. Titl. Herr Gmf von Scharffenbevg, von Karnthen nach Triest. Makktpreise. Samstag den i6ten Chriftmon. Weizen \ Metzen p Tw. tio6 t 119 k m Schoesitzen * P - - k 92 k 94 k 102 Rocken - * P 9 - k 8r k 86 k 88 Hirsch ^ - > V * -¥-»¥--¥»-©scjlctt f/ '' P f/ 111 * t * * t '* '/ Weitzgemischet p - - k- -k--k--Schwarzgemischet p - - ¥ - > ¥ - - k -» Harden - - P # * ¥ * * ¥ * ♦ f 58 Habex 2. Metzen p * * I 158 ¥ 164 Mittrvsch den 2Oten Christmsn. Weizen Metzen p Tw. f 105 f 109 ¥ 11 1 ^chorsitzen - P - - k 90 k 94 k loo Aocken 8T3---------------------------------Jfel Rvcken - - p - ^ k 8r k 86 k 88 Hirsch - - p - - k » * k » » k » - Eerstett - - p - - Weiygemischet p <= it** Schwa rzgemischet p * * I * * f * * I > * Harden » - p - - k * * f * * f ^8 ■ Haber 2.Metzen p - » I ifStissf 164 vcrzeichnift der hier in Laybach in, und vox der Stadt Verstorbenen. , Den I4ten Lhristin. 1775. in der Stadt Dem Andreas Jgl, Metzner fein Weib Mac-garetha bey St. Florian tit Grilzischett Hause N. 36. alt 77- Iahr. Vor der Stadt. Ursula Stupizin, w»i vec utv tera 1*4------------------ M »17 tern Pollana in Wolftngisthcn Hause N. 52. alt 60. Jahr. Den i sten Niemand. Den i6ten in dcr Stadt. Dem Johannes Ungelert, burgerl. DrLxlee fern Kind Mgdl nothgetauft in dec Spi-talgasse in Sliberischen Hause N. 238, Maria Tomschlzin, Nadlerwittib auf dem ' Eeber in eigenen Hause N. 164. alt 30. Lahr. Dot -er Stadt. Dec Maria Zuchin, Maurerwittib ihrSohn Antoni nLchst dec sogenannten Spella in Semmenetischen Hause N. 27. alt £ Iahr. Den »7ten in der Stadt. Tits. Fmu Maria Elisabeth v. Karnberg, ge-doorne pon Knesenhof Wittib auf dem al- ten ten Markt in Pernhattischen Hause N. 98* alt 7v Iahr. - vor L»er Gtcrdt. Dem Thomas Sorga-. Schifmann fern Sohkl Valentin in Lhyrnau in Lettinkischen jc £<. 4/» alt xSi'« Den igtett Niemand. Den ryten in der Stadt NjerMlld. ^ . . ... „ _ Vor der Gtadt. Dem Georg Parsi'bentschan, Taglohner seitt Sohn Blasills in Gradischa in Graf Lan? berglschen Mayrhof N. 50. alt 7. Iahr-