Nr. 82. Montag, 10. April I9I1. 130. Jahrgang. Zeitung PrimuTnerolwNVplri«: Mil Postvcrlrndunn: sinlizjülina 30 «. halbiüdnn l» ll. Im Kontor: ganzjährig . «ll, haN>jülir!ss »X. Mi die Zus'eNung in« Haus ganzjähriss « X, — Inserlionsgebühr: ssür Ileine Inserate b!« zu 4 Zeilen «l b, giöhere per ^eile 12 d i bei bsmd ^eirrlagc. ?ie Adminiftrn'ion b,!>»0« sich Mllloii'slrane Nr. UN; die Vednklion MiNo^isft'llfe Nr. 20. Sprechstunden der Helxllnor, vo» »< l>!» «l» Utzl vormittassö, Unsranlierlc priese welben nichl angenimimi'», ?.!la»ullrip der Redaltion dcs Landesgeschblattcs für Kral». Den 7. April 1911 wurde in der l. l. Hof« und Staats» drulrrrei das 1.XXXVI. Stücl der italienischen Ausgabe des ^eichsgesehblattcs des Jahrganges 1910 sowie das XXI. Stuck der böhmischen und polnischen, das XX11. Stück der böhmischen unk das XXIV. Stück der böhmischen und ruthenischen Aus» gab« des Reichsgesehblattes des Jahrganges 1U11 ausgegeben und versendet. Nach dem Nmtsblatte znr «Wiener Heitung» vom 7. April l»l! sNr. «0) wurde die Weiterverbreltung folgender Preß« nzeugnisse verboten: Nr. 7 «Der Freidenker, vom 1. April 1911. Druckschriften, darstellend vier Bildnisse von entblößten Frauenspersonen, welche bestimmt waren, auf Zigarrenspitzen aufgeklebt zu weiden. Nr. 13 «Iirnmallgk^ IIo!o8» vom 29. März 1911. Nr. 70 und 71 «Vita» vom 29. und 30. März 1911. Nr. 49!i und 494 «5l»ro6u« 8tono» vom 30. März und 1. April 1911. Nr. 14 «Hlonitor. vom 2. April I9II. Nr. 12 «Xeml«. i ^Vol»» vom 2. April 1911. Nichtamtlicher Heil. Die Nationalitäten in dcr Türkei. In der türkischen Kammer wurde vom Abgeord» ncten von Damaskus, Schulry Vey, gegen die Regie» rung dcr Vurwurs erhuben, daß in der Vcnvaltung dcs Nciches fast ausschließlich Türken verwendet, die anderen Nationalitäten, speziell die Araber, dagegen von solchen Stellungen ferngehalten werden. Die Mehrheit der Kcnnmer wies, wie man aus Konstantinopel berichtet, diese Behauptung als unbegründet zurück und erklärte, °ah alle Ottumaneu, ohne Unterschied des Volksstam-""6, zu,,; Verwaltungsdienste herangezogen werden. In ?" Tat läßt sich nachweisen, daß eine große Anzahl ^hercr wie kleinerer Pusten in der Armee wie in der Administration von Arabern bekleidet wird. Ein be-sonders hervorragendes Beispiel dieser Art ist der Araber Mahmud Scheflel Pascha, dcr an der Spitze des Kriegsministeriums steht und auf die gesamten öffentlichen Angelegenheiten der Türkei außerordentlich großen Einfluß nimmt. Die von albanischer Seite er» hobcncn Beschwerden über Zurücksetzung ihres Volks-stammes im Heer und in dcr Verwaltung sind nicht besser begründet als die Klage der Araber. Auch in diesem Punkte läßt sich ein bezeichnendes Beispiel an» führen, nämlich dcr Chef des Gcneralslabes der Armer, der Allxlnier Izzet Pascha, der nach dem Jemen zur Niederwerfung des Anfstandes entsendet wurden ist. Was die Angehörigen der christlichen Vullsstämme b<» trifft, su ist festzustellen, daß sie in der neuen Ara zum Staatsdienste in uiwcrglcichlich größerem Maße heran» gezogen werden, als unter dem alten Negimc. Daß für sir gegenwärtig auch die höchsten Ämter erreichbar sind, zeigt die Tatsache, daß es mehrere christliche Gouver-neure und Vizegonvcrncure gibt. Dcr Gcncralgouvcr. neur des Archipels ist ein Katholik. Es darf ferner auch in dieser Hinsicht der Umstand nicht unterschätzt wer» den, daß die innere Neugestaltung der Türkei sich noch immer im Ansangsstadium befindet. Mit dem Fort' schreiten dieses Prozesses werden die Wege für die Er» langnng von Stellungen im öffentlichen Dienste allrn Vulksstä'lnmen des oll omanischen Reiches unzweifelhaft immer mehr geebnet werden. Der Vatikan. Der Vatikan hat, wie man aus Rum berichtet, dem Katholischen Wählervcrcine ein neues Statut vur« geschricbcu, das darauf abzielt, die genaueste Bcobach-tung der Weisungen des Papstes in Wahlangelegcn-hcitcn zu sichern, und zn diesem Zwecke die Leitung der ganzen katholischen Wahlurganifatiun im Vatikan kun-zentriert. Der Präsident des genannten Vereines wird vun nun an vum Papst ernannt werden. Das Statut euthält keine Neuerung in bezug auf die Beteiligung ixr Katholiken an den politischen Wahlen. Die Vchaup-tung, daß in den jetzigen Vorschriften immerhin eine Tendenz wahrzunehmen sei, welche diese Beteiligung er» leichtern und in weiterem Unisang als bisher criuüg-lichen full, ist ganz unzutreffend. Man ist im Vatikan jcht fester als je entschlossen, im Prinzip das „non cxpcdit" aufrechtzuerhalten und den Katholiken den. Gang zur Wahlurne bloß in gewissen Ausnahmsfällen zu gestatten, wobei für jeden einzelnen Fall die aus-drücklichc Zustimmung der kirchlichen Behörde eingeholt werden mnß. Das Streben des neuen Statuts nach Ver» einigung aller Fäden dcr Wahlorganisation im Vati« lan entspringt dem Wunsche deS Papstes, die Netci-ligung dcr Katholiken an den Parlamentswahlen in den jetzigen Schranlen festzuhalten und dadurch die Nil« dung einer katholischen Gruppe ,n dcr italienischen Kammer zn verhindern. Englische Marine. Aus London wird geschrieben- Wie jetzt bekannt wurde, weisen die im Secarsenal seit Februar l. I. auf dem Stapel liegenden drci Unterseeboote des Naupro« gramms für 1911 lN 1 bis k III) neue Konstruktions-Prinzipien auf, durch die sie sich von den 1910 hegon-nencn Booten l^ 2 bis I) 18) wesentlich unterscheiden werden. Bei 800 Tonnen Deplacement und cin uomijch arbeitende Ölmaschinen 1200 Seemeilen Aktionsradius erhalten. Sie sind demnach als Ocean ssoinc?. sut'nmrins qcoacht. Die drei für die ostasia tische Flottenstatwn bestimmten ncucn Untersrcbuotc ginge« vor kurzem in Bcglcituug dcs .Kreuzers „Diana" via Malta nnt> Suez nach Hunglung ab. Über dic Erfolge des gefechtsmäßigen Schießens wird das ocmrrtens-werte Resultat bekannt, daß die I0,5.Zcntimeter« Grschützc eine um 7l) Prozent Höhcrc Treffsicherheit als alle kleineren Kaliber, und einen noch um 25 Prozent gcnaucrcn Ertrag als die 34,4.Zcntimctcr-Geschütze auf» wiesen, so dnß voraussichtlich der 30,5.Zenlimcter des Standard-Geschühes der Flotte bleiben dürst?, zumal jetzt auch mit den 50 Zentimeter lcmaen Rohren dieses Kalibers auf „Neptune" befriedigende Erfolge erzielt werden konnten. Diese Geschütze werdln entweder elek» trisch oder hydraulisch bedient und man beginnt seit einiger Zeit die längst aufgegebene Hydraulik wieder sehr zu bevorzugen. Feuilleton. Aus Frankreichs Ordenssabrik. Hrrr Manricc Faure, dcr letzte Unterrichisministcr "'s Ministeriums Vriand, trug sich mit der löblichen Absicht, die Zahl dcr „akademischen Palmen", jener "rdensauszcichnung, die in Frankreich jeder dritte Mensch besitzt, ganz bedeutend einzuschränken nnd unter dm Herrschaften, die aus diesen Ordensschmuck Anspruch erheben, eine strenge Auslese zu halten; er wollte die Ordcnslandidaten 7fach sieben und nnr besonders hervor-ragende Exemplare dekorieren lassen. Die Macht der Verhältnisse aber war stärker als sein eiserner Wille, uno die, Kommission, die er mit der Prüfung dcr Dckoratiuusgefuchc betraut hatte, ließ angesichts der Her. lulesarbeit, die ihrer harrte, mutlos die Hände ,n den Schoß sinü'„. . Man kann sich — su plaudert ein Mitarbeiter dcs ..Temps" — nur schwer einen Begriff machen vun dcn Zuständen, die im Ministerium des öffentlichen Unter-richtes und „dcr akademischen Palimn" herrschen, wenn die Huchflnt dcr Ordensgesuchc eindringt. Das ganze Minlstermm verwandelt sich dann in eine Ordcnsfabrik. Gesuche erhält dicse Fabrik während dcr zwölf Munate dcs Iahrcs: im Herbst abcr, drei oder vier Monate vor der Iannar-Promotiun, wachsen die Gesnche zu einer grauenerregenden Lawine an. Man muß dabei die Go suche, die die interessierten Personen selbst aussehen, von denen unterscheiden, welche durch dic Präsektcn oder — in ihrer großen Mehrheit — durch Mitglieder des Par» lamentes zugestellt werden. Unter dcn ersteren befinden sich viele, die in ihrer Einfalt und Eitelkeit recht er» hcitcrnd Wirten. Da ist cin Gesuch, dessen Verfaffer sich als „Vottsdichtcr und Gastronom" vorstellt. Eine ver. witwcte Baronin glaubt cin Anrecht aus dic Palmen zu haben, weil sie „dichtet, srcmzösifchcn Unterricht gibt. begleitet, singt und bei Abcndunterhaltungcn als Tanz-Meisterin snngiert". Ein Hcrr aus Bordeaux, richtet an den Minister ein Sonett übcr die Gerechtigkeit, um zu beweisen, daß es nur gcrcchl wärc, wcnn er dic akadc-mischcn Palmcn crhicltc. Ein früherer Apotheker, der dcn Krieg vun 1870 als Frciwilligcr mitgemacht hat, fchrcibt aus dem Ho» spital: „Hcrr Minister! Mit einem Fuße im Grabe stehend, habe ich die Ehre, an Sie diesen langen Bries zu richten, in der fcstcn Übcrzengung, daß er bei Ihnrn, dessen Gcrcchtigkcil sprichwörtlich ,st, eine sehr günstige Ansnahmc sindcn wird." Der Mann will natürlich glcichfalls dic Palmen haben und fragt ,n rmcr Nach. schrift an, ob er, falls sie ihm verliehen werden sollten, den Orden zugeschickt bekommt odcr sich chn pcrsönlich im Ministerium abholen muß. Wenn das letztere er-fordcrlich scin solllc, mühte er schon, snr cin paar Stun° den wenigstens, dcn eincn Fuß w,cder aus dcm Grabc zichcn. Eine Dame braucht dic aladcmijchcn Palmcn drin-gend, weil sie das halbe Dichcnd Dekorationen — sie bc» fiht nämlich bereits fünf Stück — voll machen will. Am Schlüsse ihres originellen Bricfcs heißt es: „Man sagt mir, daß man nur Protektion haucn muß, wcun man in den Vrsil) dcr akademischen Palmen gelangen will, abcr ich möchte sie ohne Protektion erlangen — natür-lich mit Ausnahme Ihrer Protektion. Herr Mimstcr. Ich will noch bemcrkcn, dnß Herr X., Senator und Vürgcrmcistcr von X., drei Jahre lang mem Unter-mieter N>ar- er hätte sicher noch bei mir gewohnt, loenn er nicht lcidcr vor cincm Jahre gestorben wäre." Wcgen dieser wunderbaren Bcgründnng lhrcs Ordensgesuche« verdiente die gute Dame nicht ein hnlbcs, sondcrn em ganzcs Dlchcnd Ordcn. Ein Friseur aus Pcrpignan ,chlagt sich zur Dcko-ration vor, weil cr „Lcitcr ciner Friscuralademic, Man. ncrabtcilung für den Unterricht im Schmmken" ist. E,n Schriftsteller, der seiner Unterschrist sein Zeitungs» polcmikpseudonym" und scin „Kr.t.lcrpseudonym an-fügt, hat Anspruch auf dic „bescheidene Auszc'chnung aus zahlreichen Gründen, von denen nur em,ge hier an-geführt seien- „1.) Als schlichter Bürger. Da cincr mci-ncr früheren Portiers für Dienste, die er bci dcn Wal> lcn gclcistet hatte, dekoriert wurde, sehe ,ch n,cht ein. ! »oeshalb ich, der ich noch ganz andere Dienste gclcistet habc, nicht auch dekoriert werden soll. Es gibt eben menschliche Schwächen, gegen ivelche man nicht cmlämp. sen kann. 2.) Als Professor des Geigen» und des Man-doUllenspiels... 3.) Als literarischer und musikalischer Kritiker im Interesse der Hebung des französischen Mllsilstils im Gegensatz zum italienischen und deutschen Musilslil. 4.) Als unabhängiger Publizist, scharfer Kri. tiler, Versasser dcr jüngst unter dem Pseudonym X. cr» schienenen Broschüren, E^landidat für das Amt eines Arbcitsinspcltors nsw." Ein anderer Autor gibt, nachdem er an den Mi» nister geschrieben hat. an: „Meine Werke dürftcn Ihnen aus dcm Kunvcrsationslci.ilon lVand 17) bclannt sein", eine zehn Seiten lange Selbstbiographie, in welcher?r vor allcm betont, daß cr „tendenziöse Werte gegen die Iesuitcn" geschrieben habe... Laibachn. Zeitung Nr. 82. 760 10. April 1911. Politische Uebersicht. Laibach, 8. April. Die „Ncuc Freie Presse" bemerkt zu dem Pro« gramm Giolittis: Was das Ausland, und ganz beson» ders Deutschland und Osterrcich-Ungarn, daran natur-gemäß am meisten, interessieren muß, das ist die Hal-tung in den Fragen der auswärtigen Politik. Es ist der Ton, der die Musik macht, und es verdient besonders unterstrichen zu werden, daß in der Programmredc Giolittis der Passus über Italiens Vündnispolitik bei aller Kürze von einer erfreulichen Wärme und Herz» lichkit war. Mit Giolitti und di San Giuliano scheint das Bündnis gesicherter denn je. Das „Ncuc Wiener Tagblatt" bespricht in einer Berliner Zuschrift die Parteiverhältnisse in Deutsch» land mit Rücksicht auf die bevorstehenden Reichstags-Wahlen und meint, es sei wenig geraten, die parteipoli-tischen Bewegungen nach einer Schablone und auf Grund von starren Prinzipien zu beurteilen. Während im Osten der Gegensatz zwischen Liberalismus und So-zialdemokratic gegenseitige Stichioahlhilfe nicht verhin» dern wird, liegen, wie das Stichwahlergebnis in Gießen zeige, die Dinge im Westen anders. Hier nenne sich mancher nationalliberal, der sich im Osten konservativ nennen würde. Diesen Rcchlsnatiunallibcralcn liege die Sicherung der landwirtschaftlichen Schutzzölle mehr am Herzen, als die Hochhaltung des liberalen Gedankens. Der russische Marineminister erließ einen Ressort» befehl, worin er die größte Zuversicht ausspricht, daß die gesehgebenden Körperschaften dem Ministerium hel-fcn werden, die vom Vaterland lang erlvarletc Wieder» Herstellung der Kriegsflotte durchzuführen. Aus Sofia werden Äußerungen des dortigen lür« tischen Gesandten, Assim Bey, berichtet, welche bcstäti-gen, daß das neue bulgarische Kabinett in Konstantinopel den günstigsten Eindruck gemacht hat nnd daß man von diesem Ministerium eine wesentliche Bcsso rung der türkisch.bulgarischen Beziehungen erwartet. Auch sonst gibt man in den diplomatischen Kreisen über« Haupt großer Befriedigung über das Zustandekommen der Koalitionsrcgierung Ausdruck, die aus zwei sehr gemäßigten nnd friedliebenden Parteien hervorgegangen ist. Man ist in diesen Kreisen überzeugt, daß das neue Kabinett den Bcstretnmgcn der Revolutionäre zur Wie» derbelebung der Bandenbcwcgung in Mazedonien in sehr entschiedener Weise entgegentreten werde und, wenn die Verhältnisse dies erfordern sollten, auch vor der Proklamierung des Belagerungszustandes an der türkisch.bulgarischen Grenze nicht zurückschrecken werde, um den Grenzübertritt von Banden unter allen Um« ständen zu verhindern. Zur Wiederherstellung der diplomatischen Bczie-hungen zwischen Rumänien und Griechenland wird aus Bukarest gemeldet, daß den getroffenen Vereinbarungen gemäß der Amtsantritt des rumänischen Gesandten in Athen und des griechischen Gesandten in Bukarest an einem und demselben Tage erfolgen soll Die neuen diplomatischen Vertreter sollen bereits ernannt sein. Das „Fremdcnblatt" äußert schwere Bedenken go gen das Wahlrechtsgeseh, welches die portugiesische 3te. gicrnng erlassen hat. Die republikanische Regierung sichere sich republikanische Wahlelu Aber schon darin, daß sie eine solche Reform des Wahlrechtes für not» wendig hält, zeige sich die innere Schwäche der Nepu-blik. Die monarchischen Bevölkerungsdichten werden auf parlamentarischem Boden nicht kämpfen und da» durch wird die Gefahr außerparlamentarischer Kämpfe heraufbeschworen. Besonders bedenklich sei die Vcrlei-hung des Wahlrechtes an Unteroffiziere und gemeine Soldaten. Der Entschluß, die militärischen Mannschaft ten in den Wahlkampf zu führen, lasse für die Erhal-tung der staatlichen Ordnung in Portugal wenig Tröst-lichcs gewärtigen. Tllgcsuclligtcitclt. - fttönig Eduards Hund auf der Flucht.) Königin Alexandra hat soeben eine große Sorge überstanden. Cäsar, der Licblingshund des verstorbenen Königs Eduard, lvar aus dem Maryborough House, in dem seine jetzige Herrin lcbt, durchgebrannt und blieb meh« rere Stunden verschwunden. Da er aber auf seinem Halsband die Inschrift trägt: „Ich bin Cäsar, König Eduards Hund", so wurde er in der Vridgestreet, West-minster, von einem Herrn erkannt und sofort zur Koni» gin zurückgebracht. Der kleine Terrier war sünf Jahre hindurch der unzertrennliche Begleiter König Eduards und er ist wohl der bekannteste Hund der Well. Es dürfte auch kaum einen Herrscher in Europa geben, der ihn nicht kennen würde. Als König Eduard starb, weigerte sich Cäsar tagelang, zu essen, und heulend schlich er im Buckingham.Palast umher. Bei dem Leichenbegängnis wurde er bekanntlich hinter dem Leichenwagen einhcrgeführt. — lDie Geschworncnjnrli auf dcr Anklagebank.) Ein kurioser Fall ist, wie man oer „Frankfurter Zei-tung" berichtet, dicscrtagc in dcr Plenarsitzung der ver» einigtcn Kassationsoepartcments des vollziehenden Se« nats zu St. Petersburg zur Verhandlung gelangt. Es handelte sich um dic Frage, ob gegen eine Geschwornen« iury ein Kriminalverfahren eingeleitet werden könne, salts fich diese bci Ausübung ihrer Pflichten einer offenbaren Rechtsverletzung schuldig gemacht habe. Der Verhandlung, in welcher diese Frage behandelt wurde, liege folgender Sachvcrhalt zugrunde: Im Februar des Jahres 1908 stand eine Bauersfrau als Angeklagte vor dem Bezirksgericht in Rostov ^Gouvernement Ja-roslav). Sie hatte ihren fünfjährigen Stiefsohn ennor-del. Der Fall war nicht ungewöhnlich oder verwickelt. Ankläger und Verteidiger ergingen sich aber in so weit» schweifia.cn Rcdcn, daß es den Geschwornen, die zu-mcist einfache Bauern waren, yanz wirr im Kuvse wurde. Schließlich einigte man sich über das Verdikt. Es lautete: „Schuldig, unter Annahme mildernder Um> stände." Wie war nun aber dieser, übrigens nicht un< gewöhnliche Urtcilsspruch zuslandegetommen? Aus den Scliatsverhandlnngcn ist zu ersehen, daß bald nach Schluß der Gerichtssitzung der Subaltcrnbeamte X. das Lokal der Geschwornen betreten hatte. Die Herreu waren schon alle fort, nur der Staatsrat Bogoslovski, Professor am geistlichen Seminar, war noch da, mit der Suche nach seinen Galoschen beschäftigt. „Ha, ha, ha, Ihr habt wohl wie die Bären geschwitzt?" redet der Aktuarius seinen allen Bekannten an. „Ihr habt Euch lange genug beraten!" — „Ja, weiß Gott! Es lvar cine höllische Arbeit. Ein verwickelter Kasus. Die Bauern wußten weder ein noch aus. Wer weiß, >mc lange wir noch gesessen hätten, wenn nicht einem der Kollegen der glückliche Gedanke gekommen wäre, daß man die Entscheidung dcr Angelegenheit dem Willen Gottes überlassen müsse. Wir nähmen also drci Papier-streifen, schrieben aus den ersten: ,Schuldig', auf den zweiten: schuldig, unter Annahme mildernder Umstände', auf den dritten: ,Nicht schuldig'. Dann wurden die Papicrslrcifen fein säuberlich zusammengerollt, '» cine Mütze gctan nnd tüchtig geschüttelt: Die Ziehung konnte beginnen und das Resultat der Lotterie ist Euch ja bekannt." — Offenbar gcficl diese vereinfachte Me« thode dcr Rechtsprechung dem ins Vertrauen gezogenen Aktuarius so sehr, daß er die Sache ausplauderte, was vorläufig die Einleitung eines gerichtlichen Verfahrens „wegen Verletzung des Geheimnisses dcr Geschwornen-Verhandlungen" gegen den Professor Bogoslovski zur Folge hatle und schließlich die ganze Jury auf dic Anklagebank brachte. — Mn Mann, der 303 Kilogramm wiegt.) Aus Berlin, 4. b., wird gemeldet: Gestern kam hicr aus dcr' Umgebung von Magdeburg „der dickste Mann der Welt an, dcr im Passagcpanoptikum zu schen sein wird. Der Vtann konnte in einem gewöhnlichen Eisenbahwaggon nichl untergebracht, sondern mußte ill einem besonderen Wagen transportiert werden. Zu seiner Fahrt vom Bahnhof ins Panoptilum benutzte er einen Möbelwagen, zu dem eine besondere Leiter hinaufführte. Dcr Mann ist 1,87 Metcr groß, crst 27 Jahre all, wiegt abcr schon WZ Kilogramm. — sDer verhungernde Huugerkünstler.) Jede Kunst gcht nach Brot, auch'die des Hungcrtünstlcrs, und wenn er lein Brot hat, muß er trotz feiner Kunst verhungern. Diese allgemeine Wahrheit wird bestätigt durch eine Notiz in einem Lübecker Blatte, die lautet: „Dcr in der lctztcn Zeit hier in einem Restaurant aufgetretene Huligertünstlcr hat so schlcchte Geschäfte gemacht, daß er beinahe zuni Verhungern gekommen wäre. Nach seiner Befreiung war dcr Stand seiner Kasse gleich Null, und um ihm das Leben zu erhalten, mußte er dem Kranken« hause überliefert werden." — lDie Quelle zu Dantes «Göttlicher Komödie".) Aus Ravenna kommt ei lie aufschcnerregende Nachricht, dic nichts weniger als die Entdeckung der Hauplquelle zu Dantes ewigem Werke meldet. Dort hatle" seit läna.o rcr Zeit Professur Paolo Amaducci Forschungen über das Lcbcn Dantes und besonders über seinen letzten Zufluchtsort angestellt- und hicbei hat er, wie er der Stadtverwaltung von Ravenna mitgeteilt hat, ein Werk entdeckt, ili dem nach seiner Behauptung ein Grundriß dcr „Göttlichen Komödie" vollkommen enthalten ist. ^ handelt sich um eine der kleineren Schriften dcs größteil unter den Schriftstellern aus Ravenna, des Petrus Da-miani, jenes eifervollen Vorkämpfers kirchlicher Sitt-lichkcit und Machtstellung, dcr durch seine beredsamen Schriften die Gregorianische Reform mit ihrer ElnfuY-rung dcs Zölibats und ihrem Kampf gcgcn die Simon'c vorbereitete. Dieser Schrift folgle Dante mit groß" Treue in den allgemeinen Zügen seines Werkes und Schritt für Schritt in den vier ersten Gesängen uiüd Das andere Ich. Roman von Hermann Nslfgang Iahn. (Schluß.) Heinz Olvers aber schüttelte traurig den Kopf. „Ein neues Leben," wiederholte er, „für einen, der schon im Grabe gelegen hat? Die paar Tage hinler die» sen Mauern haben mir alle Lebenskraft genommen. Ich habe mein Leben verspielt. Ich glaubte an das Leben, habe es für groß und fchön und heilig gehalten. Da drinnen sollten mir die Augen geöffnet werden! Da erst sollte ich Zeit finden, feinen wahren Sinn zu erkennen. Was soll ich beginnen? Wohin mit diesem Schmerz?" Da schob der Lord seinen Arm unter den des Freundes: „Verfündige dich nicht am Leben, Heinz! Wir beide habcn schiver gelitten. Doch wollen wir nicht verbittert aus diesen Tagen gehen!" Eine Dame, ganz in Schwarz gekleidet, kam des Weges — und Heinz Olvers sah plötzlich Agnes zu seinen Füßen liegen. Er fühlte, wie ein hechcr Tranen-ström auf feine Hände nicderriefelte. Da erwachte er wie aus einem schweren Traum. „Du liegst vor mir," stieß er hervor mit zitternder Stimme, „den du noch gestern für einen Morder ge» halten hast?" „Ich liege vor dir." flüsterte sie unter Tränen, „um Verzeihung von dir zu erflehen für alles Unrecht, was ich an dir begangen habc." Da hob er sie auf und küßte sie heiß und mmg und führte sie in den jungen Frühlingstag. Beschluß: Am Südhang des Kesselberges erhebt sich heute ein weitverzweigter Bau inmitten eines blühenden Garrens. Das «Waldasyl" ist das, das Hunderte von Kranken in seinen Räumen aufzunehmen fähig ist — und das Sommer wie Winter nun und nimmer leer^tcht; in« fonders aber der eine Flügel desselben — das «Jung. hcrrnhcim". Heinz Olvcrs und seine junge Frau Agnes haben — aus den: Walter Ostenschcn Erbe — das Waldasyl erbauen lassen und es den Stadtvätcrn Wald» stettens ili Verwaltung gegeben; und Hunderte, die draußen in der Welt schon verzweifeln wollten, haben Nuhc und Frieden gefunden an diesem Ort. Was dem „Asyl" abcr schlechUocg loeileste vaterländische Ncdeu» tung gegeben, das ist — wie heilte bereits allgemein bekannt — der linke Flügel: das „Iungherrnheim". Lesen wir, was darüber in der Stiftung von der Hand Heinz Olvers' zu lesen ist: „Der Reichtum Wal-ter Ostens »var durchaus nicht die Quelle dcr mannig« lichen bösen Taten meines unglücklichen Freundes — dieses dürfte felbst omen, die auch nur zum Teil die Geschichte seines Lebens kennen, gewiß sein. Aber auch inwieweit all dieses etlva rein unglückselige Vererbung war, mögen Nur.Psychialer unter sich ausmachen. Viel-mehr Einflüsse verderblicher Art aus übcranstrengter Schul- und Studienzeit und die ganze große schädliche Einwirkung, die die Ansprüche des gesteigerten Lebens von heute im Wettbewerb sozusagen mit unserem eige-nen fiebcrndcn Ehrgeiz gerade auf unsere jungen zwan« ziger Jahre, auf unsere Jünglings» und Iungherrnzcit ausüben — die haben selbst den reichen und verwöhn-ten Walter Osten mit zu dem gemacht, was er dann war. Und so soll ein beträchtlicher Teil all seines hinter, lassenen Geldes, das gewißlich kein Blutgeld ist, gerade solchen Jünglingen und Iungherren zugute werden, die — einen Teil ihrer Examina hinter sich oder ein paar Probejahre in bürgerlichen und handwerklichen Berufen überstanden — aus eigenen Mitteln sich selbst nicht dic allernötigstcn Wochen Verruhens, Verweilcns und Veratmens zu gönnen imstande sind. Von Nerven-ärztcn, die demnach Seelenärzte sind, uns als erholungs. bedürftig nachgewiesene junge Leute jeglichen Standes sund Geburt), in denen infolge von Überarbeitung, Ent-täuschung, Verlust, übertriebenen! Ehrgeiz oder mit einem Male rapid abnehmender Qebensenergie das „Ich" sich zu „spalten" beginnt und untereinander sich zu „entzweien" und wider einander sich zu „verfeinden" anhebt — sollen hier aus kürzer odcr länger ein Heiw finden. — Und die Milslifterin Frau Agnes behält sich außerdem vor, in nicht zu fc^ncr Zeit ein ebensolches Heim sim unausgcbauten rechten Flügclj den täglich mehr in den sozialen Wcttlamps mit den Männern eintretenden Mädchen und Frauen zu bieten. Dicscr noch auszubauende rechte Flügel aber soll dann im Gegensatz zum linken, der ja nach Ostens Vornamen Walter benannt ist, den Namen der armen scclcnvcrirrten Grace tragen!" „Für all die junge Lcut vun heut, die im fcind-liche Lebe dräust ewol zusammenklappe," so kommen-lierl unser Freund, der ehemalige Schutzmann Lämmlc und derzeitige Hauswart und Beschließer dcs „Jung' herreheim" die tilometcrlange Slislungsurlunde jedem, der's hören mag, „für all die soll unser Asyl cbe s", damit sie sich wieder uffrappelc könne —" . ... Die Stislcr selber aber, Heinz Olvers »«nd scinc junge Frau Agnes, die folgten dem Rufc bc fürstlichen Freundes nach dein indischen Durbunaa. Uno so still ihre Hochzeitsfeier in Waldslettcn gewesen, l» prunkhaft und grad als wie in cincm Märchcn war der Empfang, dcn ihnen der Maharadscha bcrcilctc. Un unter dein Gcwühlc als wic aus Tausend und c,ne Nacht: — lvar das nicht Lord Claridge? Ja, das 'var Lord Claridgc, dcn sein Vaterland — auf seine "genc Vittc hin: er suchte durch sclbstauscrlcgte Pfl'cht ö« verwinden, was ihm unvergeßlich schien — auf cm schr verantwortlichen Posten gestellt hatte. . ... Der Oberst mit seiner Gattin aber -^ " beiden sind nach Karlsruhe verzogen. Und an dcn lange» Winterabenden sihcn sie bci freundlichem üampcnM» über einer fremden Karte und schmieden ferne^t", Pläne. Ja. die Frau Oberst hat schier vergessen, daft , so ganz unbeweglich an einen Krankcnsluhl acMtt wa ' und die beiden' Alten denken allen Ernstes daran, diesem kommenden Frühjahr ihre Kinder und--------^ Kindeslinder zu besuchen. Laibacher Zeitung Nr. 82. 761 _________M. April l'il,. nn letzten der „Hülle", im ersten und in den sechs letzten "es „Fegefeuers" und vollständig im „Paradies". Viele der großen Danteprubleme werden nach dem Berichte Amaduccis durch diesen Fund gelüst und ganz neue Zege zur Erkenntnis und Bewertung des Gedanken-gchaltes und der künstlerischen Größe der Dichtung Nantes eröffnet. — lIdyllische Plehverhältnissc) hcrrfck)en auf der Ichunen Insel Tahiti im Stillen Ozean, von der Pierre ^oti so verlockende Beschreibungen gegeben hat. Auf ber ganzen Insel gibt es nur eine einzige Zeitung »"a France Australc". Das Blatt trägt an' der Spitze fulgcnde beruhigende Worte: „Erscheint nur, wenn sick das Bedürfnis fühlbar macht." — Wn sehr penibler Ehemann) scheint der lali° fornischc „Minstrel" Bill Arlington zu sein. Dieser Fänger und Held hat, wie amerikanische Zeitungen be-llchkn, seine jugendliche Gattin verlassen, weil diese es >ucht verstand, ihm die Eier so zuzubereiten, wie er sie strrne haben wollte. Die Fran hat von den Gerichten ln Los Angeles eine Ehescheidung erwirkt. Sie behaup-tct übrigen', der 73 Jahre alte Gatte unterhalte ein viel 0U freundschaftliches Verhältnis mit einer großen Blon» ?l.nr. (Daher die Unzufriedenheit mit der'Eierkochkunst >emes rechtmäßigen Gefponses!) Über die Suggestion. (Fortsetzung.) Der Wille (Affekt) äußert sich überdies noch im Urzschlag (Puls), Atem l^mge), Muskeländerungen l^iuslclschuellungcn), überhaupt im Van und der Gc» Naltling des Körpers, hauptsächlich aber in der „Go MMpholographie" der Menschen, in der das Leben, die ^ldenschastrn ihre Linien gezogen haben. Mit einem 33^' ^"" Willensantri'eb, jeder Zuslandsändcrung T^-' .^chlrns entspricht auch ein körperliches, mehr oder ni ^ deutliches Parallclogon. Zahlreiche Experi» ^'!,'?lbeweise und die tägliche Erfahrung erhärten die ^^ett die es Weber-Fechnerschen ' Gesetzes von psycho-physisch,,/ Parallclismus. .^" dieser Stelle sei aus das Gedankenlesen hin- M ^"' ^s seinem Wesen nach am besten von "-"ienschenkennern" ausgeübt wird. Hicbei könnte man unMei Alphabeten sprechen, die gekannt sein wollen. N?^. "^ '^ ^^^ Micnenspicl. Wir wissen die große A'beulung der vhysiognomischeu Studien für die Schau- p'rler (Garritt, Nossi usw.), Arzte und Richter zu würdigen. Als zweite Alphabet dürfte man das Ge-uardenspicl, den wechselnden Ausdruck der Hände, be-jonders bei lebhaften Menschen, wie den Juden, Süd-landeru usw., anführen. Seine, klassische Ikonographie hat es in Leonardo da Vincis „Heiligem Abendmahl" gefunden. Doch versieht man gewöhnlich unter dem „Gedankenlesen" die auf das „Muskellesen" sich grün-denden Experimente, also die beim Erraten von Gegen» ständen auftretenden Puls« und Muslcländcrungen. Die Frage des sogenannten Fern» und Hellsehens bleibe, als nicht hiehergehörig, nncrürtert. Zu diesen Erscheinungen des eigenen Willens tre» ten noch die Einwirkungen fremden Willens. Denn Wir stnd Geschöpfe, die in Zeit und Raum leben, nach außen gerichtete Sinne haben. Dem inneren Sinn er-'chl'cht sich allein das Selbstbewußtsein. Die Sinne aber als Eingangspforten aller Außenwirkung sind die ">re, durch die sich fremder Wille in uns einschleichen uoer eindrängen kann. Augen, Ohren, Nase erfahren >v eine Fcrnwirkung, die Äußerungen irgend einer Energie in Wcllenbe'lvcgung. Der Tast. und Geschmack» >'lm bedürfen allerdings einer unmittelbaren Beruh» . "na. und erfordern immer der Nachkontrolle durch einen oer drei erstgenannten Sinne, llber die jeweilige Stel» ^ng des Körpers und seiner Glieder orientiert der ^gc» oder Mnskelsinn. Will ich also den Willen eines Fremden becin» Msen, in ihm zwingende Vorstellungen Wachrufen, fo lann ich dies offenbar in einem primären oder in einem l^lundären Stadium tun. Primär, indem ich eine ^mnestäuschung, eine Vorstellung erzeuge. Im Wach. Mlande ist es' wegen der Kontrollmöglichkcit des zu Neemflusscnden schwer, daher ein schlafähnlichcr Zustand '"" d" Hypnose erwünscht. In einer sekundären Phase wird auf die Vernunft durch „Besprechung", Worte ^eroalsuggestion) oder Blicke (Fixation) «sw. einzu-'""ken verficht. Worans zu ersehen ist, daß bei jeder ?Neindsuggestion jedesnml auch eine Selbstsuggeslion ^, Wir besitzen verschiedene Bewnßtscinskeltcn, das ^ag. und Traumleben sowie ihr gegenseitiges Hinüber. Ip'elen, uias die Möglichkeit eines plötzlichen Wider-nandes oder einer nnerwartcten Unterstützung ergibt. "Mnenttich Geisteskranke (mit Halluzinationen und .,I>xeil Ideeil") oder Leute mit sprunghaften Gedanken» '"Nftu sind schwer suggeslibel. Alle Eingebungen (Sug. Mnonen) beruhen eben auf dem Autoritätsglauben, den wateriellen oder geistigen Eigenschaften des 'Snggesteurs Hypnotiseurs). .Hiezu' zählen die körperliche Kraft, das ^M', die Slimme, die Schönheit, der Geschlechtscharak» ^ ^ Aussehen, geistige Vorzüge, Stellung uud Rang, orr Wille, das Naturell'(Temperament), Sympathie und Antipathie uild tausend andere Dinge. Nicht unwesent-lch erscheint umgekehrt das oft mangelnde Selbstbewußt» >"ll und die „Trägheit", die den Grund zur Passivität und jrdrui Glauben bildet. Wer wird hingegen anderen-teils hie suggestive Wirkung großer Persönlichkeiten ^caplileun. Goethe usw.) ableugnen wollen? Im Auto» ^^tsglmchc-,, vor Familie, Kirche und Staat erzogen, Nnd wir allmählich unseres Eigenwillens beraubt wor-"^n. Vicm denke an das Hörigkeitsverhältnis zwischen Ellern und Kindern, Lehrern und Schülern, Vorgcsetz», ten ulid Untergebenen, Herrscher und Untertanen, Mann und Frau usw. Wir leben zeitlebens in einer Art gei» sliger Sklaverei oder Leibeigenschaft, im Schlepptau der Tägesmude, der Partei usf. Es stößt eben immer wieder der stärkere Wille aus den schwächeren, und das Recht ist das Recht des Stärkeren. Anch historisch Getvor» denes und die Macht der Gewohnheit nehmen uns in Fron. Dies und die Furcht vor den, Unbekannten, die Angst des Nichtwissens machk uns zu Gläubigen, min» bestens zu Zweiflern, da wir ja nicht alles wissen können. Aus Gläubigen aber werden wieder leicht Über» zeugte. So steht es mit den« sogenannten „Lügen" oer'Kinder, das sich, wie Ibsens „Peer Gynt" zeigt, bei ihrer noch ungeübten Vernunft und regen Phan» lasic meist als ein'Verwischen von Wahrheit und Dich. tung des dichtenden Kindergcmütcs darstellt. Wissen doch selbst osl Erwachsene nicht, ob sie etwas geträumt haben oder nicht, woran Gcdächtni'smängcl, Geistes-lrägheit sowie unser Wachträumen Schuld tragen. Sug» gest'ion ist also die zwangsläufige Willensweinslussnn'g, diejenige Gehirndispofitiun einer Pcrfon, in der stc fremden Einflüssen besonders zugänglich ist. Den hicbei zu beobachtenden Prozeß kann mail nach dem Voralls» gesagten in zwei Phafen gliedern: in die Beeinflussung durch einen fremden Willen nach einer bestimmten Rich» tung hin, die Herstellung des „Rapports", und die Auto. suggestion oder Reaktion des Beeinflußten. (Schluß folgt.) Lotal- und Proviilzial-Nachlichtcu. — «Postalisches.) Am 16. d. M. tritt in Nadanje Selo, politischer Bezirk Adclsberg, ein neues Postamt in Wirksamkeit, das sich mit dem Brief» und Fahr» posldicnste besassen, als Sammelftelle des Postsparkassen» amtes fungieren und seine Verbindung mit dem Post» netze durch einen täglichen Fußbotengang zum Postamtc St. Peter erhallen wird. Gleichzeitig wird die in St. Michael bisher bestandene Pustabiagc ausgelassen und die wöchentlich sechsmalige Fußbolenpost Ostroxno Nrdl>»St. Michael°St. Peter aus die Strecke Ostroino Brdu-Nadanje Selo (St. Michael) beschränkt. ^ lEvanqelischcr Festgotteöbienst.) Die hiesige evangelische Gemeinde beging gestern in der festlich aus» geschmückten Christustirche die 50jährige Feier des Pro-testantenpatents durch einen Gottesdienst, an dem die k. k. Landesregierung durch die Herren Landesregie-rungsrat Kulavics und Lanocsregierungssetretär Dr. Mathias verirrten war. Herr Pfarrer Doktor Hegemann bezeichnete in seiner Rede das Proie» sianlenpatcnt vom 8. April 1861 als die Magna charta der Protestanten in Österreich, gedachte der wechselnden Gefchicle der evangelischen Kirche, warf einen Rückblick auf das verstrichene halbe Jahrhundert, wobei er her. vurhob, daß die evangelische Kirche in Laibach die erste gewesen, die einen kirchlichen Charakter habe annehmen können, und verlas zum Schlüsse im Austrage des Oberlirchenrates die Antwort Seiner Majestät des Kaisers auf die Ansprache des Obertirchcnratspräsi» denten, der ihm am 6. d. M. anläßlich des 50. Jahres» tages der Erlassung des Protestantcnpalents eine Dank-adresse überreicht halte. Hieran schloß sich ein Kirchen» lonzert sür Orgel, Violine, Cello und Flöte, das u. a. Händls Largo in weihevoller Weise vermittelte. Den Beschluß der Feier bildete die von der Gemeinde stehend gesungcne Kaiserhymne. — lLebensrcitnnssstaglia.) Die l. k. Lcmdesregie» rung hat dem Joses Kuva5, Maschinisten in der Par» lettenfabrik in Treffen, für die von ihm mit eigener Lebensgefahr bewirkte Rettung des Johann Ieraj vom Tode des Ertrinkens die gesetzliche Lcbensrcllungs» laglia im Betrage von 52 X 50 d zuerkannt. — lTodcssälle.j Am ?. d. M. ist hier der Ober» buchhaltcr des „Ljudsla posojilnica", Herr Franz K o» vaöi 5, im 46. Lebensjahre nach kurzem Leiden verschie-den. Dem Verblichenen gab bei dem am Samstag nachm. l'lsulgten Leichenbegängnisse nebst der vollzähligen Be» amtcnscliaft der „Liudsla posojilnica" eine außcrordent-lich große Anzahl von Leidtragenden das letzte Geleite. ^ Am 8. d. M. ist der gewesene Scplimancr am l)ie» sigen Ersten Staatsgymnasium Dragotin Scneko» v i «, ein Sohn des Herrn Regicrungsrates Andreas Senctoviö, im 19. Lebensjahre gestorben. Das Leichen» begängnis findet heute um 3 Uhr nachmittags vom Traue'rhausc, Resfelstraße 28, aus nach dem Hriedhofe zum Hl. Kreuz statt. — lSeelengottesdienst.) Die Barmherzigen Nrü» der in Kandia 'bei Rudolsswert liehen vergangenen Samstag durch Herrn Propst Dr. Sebastian Elbert für ihre verstorbene Wohltäterin Frau Iosefine Holschevar ein feierliches Requiem zelebrieren. — lKrafterzeugung und Kraftvcrwertung in Öfter. "ich.) Vor kurzem fand die Gründung eines Zweig-Vereines dcs Österreichischen Ingenieur- und Architel» ten°Vereincs sür Odersurt, Mährisch-Ostrau uud Wit» luwitz statt, dessen Präsidium durch Herrn General» direktor Schuster der Witkowitzer Eisengewerlscliaft übernommen wurde. Bei der zahlreich besuchten Grün-dungsversammlung im großen Saale des Werlholcls m Witlowitz hielt Zivi'lingenieur Dr. W. Conrad einen Vlirtrag über „Krafterzcugung und Kraftvcrwer. tung iu Österreich", dem wir folgendes entnehmen: Die Kulturgeschichte unserer Zeit wird cmmal als eines der Hauptkennzeichen der im 19. Iahrhunderi erfüllen go wältigen Umwälzung auf wirsichaftlicb/m, sozialem und , ethischem Gebiete die außerordentliche Verbreitung der Energienutzung zu erwähnen haben. Ihre drei Stufen sind gekennzeichnet durch die Erfindung dcr Dampf» Maschine im 18. Jahrhundert, durch deren Einführuna in das Verkehrswesen im 19. Jahrhundert und durch die elektrische Krastverteilung unfcrer Zeit. Entstanden ist die Dampfmaschine im Bcrgwertsbetrieb, wo dir Wasserhaltung die Konzentration übermenschlicher Ar-beitslcistungen an einem Punkte erforderte. Aus der Wasserhaltungsmaschinc ging die Vetriebsmaschinc der Fabriken hervor, welche in der ersten .Hälfte des 19ten Jahrhunderts die Hand- und Kleinarbeit vor allem in der Textilindustrie verdrängt und fo die Entwicklung unfcrer Großindustrie angebahnt hat. Der Brennstoff mußte damals noch auf Wagen zugeführt iverden. Voll» endet wurde diese Entwicklung erst durch die Einfüh» rung der Dampfschiffe und Dampfbahnen. Von da an konnte sich jedermann durch die Aufstellung einer Dampfmaschine Energie von etwa 10 Pferden aufwärts selbst herstellen. Den dritten und letzten Schritt zur Verallgemeinerung des Energiekonsums hat die elek» irische Kraftverteilung durch die Verbreitung ihrer Lei» lungsnetze und durch die Herabsetzung der ökonomisch arbeitenden Kraslcinheit bis auf <»,1 I^tt zustande gebracht. Wir stehen erst am Beginn dieser Entwicl» lung. Der bodenständige Kraftbedarf wächst langfam mit der Zunahme der Bevölkerung und ihrer gewerblichen Betriebsamkeit. Der Kraftverbrauch pro Kops liefert einen Maßstab zur Beurteilung der Zivilisation eines Landes. Er zeigt wie viel Pfcrdekräfte sich gewisser» maßen zu den Leistungen des einzelnen addieren und ihn bei der Bewältigung seiner Aufgabe unterstützen. Je größer sich darUm die Zahl der I'i-5 pro Kopf stellt, desto höher qualifizierte Arbeit wird geleistet und desto erfolgreicher kann das Land in der Weliwirtfchast ton» kurrieren. Die Volkszählung vom Jahre 1910 wird eine Ziffer von 29 Millionen Köpfe in Österreich er» geben, von denen 35 ^. in Städten und Industrieqebie» ten, der Rest aus dem Lande lebt. Die Gesamtleistung unserer bestehenden elektrischen Kraftwerke beträgt der» zeit kaum 500.000 1^8. Hievon entfallen auf den Kops der industriellen Bevölkerung etwa 0,03, auf den Kopf der landwirtschaftlichen Bevölkerung etwa 0,01 p«. Dieser Durchschnitt wird in Wien um das Doppelte, in Vorarlberg um das Dreifache überschritten, in Böh« men, Mähren und Galizien dagegen noch nicht bis zu einem Viertel erreicht. Schon diese Ungleichheit der Verteilung weist auf die Möglichkeit einer bedeutenden Entwicklung hin. Die Schätzung dcr zu erwartenden Steigerung ergibt sür das Jahr 1920 eine Gesamt» leistüng der Kraftwerke von 1 Million ?N, für spätere Zeiten, etwa 1W0, eine sola> Von 2,5 Millionen ^8 ohlll' Einrechnuiig der Eisenbahnlrafl. Die vollständige EleNrifizierung der Alpenbahnen würde allein eine Million, die eines entsprechenden Teiles unseres nörd» lichen Bahnnctzes etwa 2,5 Millionen Pferdestärken bin-den, so daß die Gcsamtaufnahmsfähigkeit Österreichs in 50 Iahrcn mit einer Zentralenleistung von 6 Millionen Pferdestärken einzuschätzen ist. Der Krnftverbrauch würde dann in den Industriegebieten das anderthalb» fache des jetzigen Vorarlberger Durchschnittes, in den Landwirtschaftsgebieten die Hälfte davon erreichen. Die Baukosten der Zentralen samt ihren Leitungsnetzen würden sich in diesem Falle auf dre, bis vier Milliarden. Kronen, ihre jährliche Kraftabgabe auf 20 Milliarden t'5> Stunden im Gejamtwerte von über 600 Millionen Klonen belaufen. Zur Deckung dieses Kraftbedarfes stehen in Österreich 2,5 Millionen l"tt in ausbauwürdi» gen Wasserkräften zur Verfügung. Der Rest ist aus Wärmelraft zu decken, wozu sich vor allem die reichen Lager minderwertiger Brennstoffe, wie Kohle uni> Torf, zum Teil noch unerschlosstn, darbieten. Bei dem heuti» gen Stande der Kohlenpreise und der Dampftechnik kommt in großen Werken Dampftraft für liberlandab» gäbe nur um weniges teurer als in Wasserwerken. I^n besonders günstigen Fällen, wo niedriger Kohlenpreis mit hohem StickstosfgelM der Kohle zusammentrifft, kann die Gewinnung stickstoffhaltiger Dungmittel den Preisunterfchied zum Verschwinden bringen. Ein sehr erheblicher Teil der Gesamtkosten fällt auf die Errich» tung und Erhaltung des Leitungsnetzes, zu dessen Aus-bau heute noch die gesetzliche Grundlagi-, das Wegerechl, fehlt. Im Gesamtdurchschnitt wird man nach Ausbau des Neichskraftnetzes auch in Dampfgcbielen die Energie zu den jetzigen Preisen des Alpenaebieles, überall ab» geben können. Bei dieser Rechnung wird den Eleltrizi. lätswersen ein bescheidenes, aber zur Finanzierung ausreichendes Erträgnis verbleiben. — Diese Ziffern erläutern die unermeßliche volkswirtschaftliche Bedeu-tung der technischen und wirtschaftlichen Ausgabe, vor der wir jcht stehen. Von ihrer erfolgreichen Durchfüh-rung wird zum guten Tlil die Stellung abhängen, welche Österreich in diesem Jahrhundert auf den, Welt-markte und in der Weltpolitik einzunehmen berufen sein wird. — lSskolabend.) Der hiesige Turnverein „Solol I" veranstaltete vorgestern im großen Saale des „Mcstni dom" einen Sokolabend, aus dessen Programm sich Vor» träge eines Salonorchesters, Gescmgsnummern, der Ein. akter „Brat Sokol" sowie eine Turnprodultion besän» den. Das Salunorchesler, eine gut eingespielte Schar von Dilettanten, gmg frifch und schneidig ins Zeuy, brachte gefällige Operetlenmusik sowie einige seriöse Nummern und erhielt grußeu Beifall, so daß die mei. sten Musikstücke wiederholt werden mußten. Das Mit» glled der slovcinichen Oper Herr Bulöel absolvierte Valentins Gebet aus „Faust" und Wolframs Romanze an den Ndendstcrn aus „Tannhäufer" mit schönem Vor» /rage und qutcr Empfindung- der Einakter fi-zielt? namentlich dank dem resoluten Spiele der Darstellerin Lmvachcr Zeitung Nr. 82. ?62____________________________________________10. April 1911. der tyrannisierenden Köchin lebhafte Heiterkeit und da» her einen vollen Erfolg, in den sich auch die sonstigen Darsteller teilen tonnten. Eines muß indessen bemän« qelt werden- der vrononcierte Gebrauch des Laibacher Dialektes, der in der neuesten Zeit auch auf Dilettanten» Vorstellungen überzugreifen scheint. Es wurde schon gelegentlich betont, das; vorzugsweise der slovenischen Bühne das Verdienst zusteht, auch in der gewöhnlichen Umgangssprache einen ganz bedeutenden Umschwung her« vorgerufen und verschiedene Ausdruckssormen des grob« stcn Kalibers beseitigt zu haben. Nun bcdicnt man sich wieder mit einer gewissen Vorliebe des Vorstadt» jargons („Xussü i>u «to"), der aus schönem Munde geradezu widerwärtig klingt . . . Im Verlaufe des sehr animierten Abends brachten Herr Buk 5> ek und Frau» lein Skrbin 3 ekdas Duett zwischen Hans»Daisy aus der „Dollarprinzessin" temperamentvoll zum Vortrage und mußten es wiederholen, eine zwölfglieorigc Turner-schar aber führte mit Sicherheit, Kraft und tadelloser Eleganz verschiedene malerische Gruppen vor, wofür man sie durch stürmischen Beifall ehrte. — Der Abend war ausgezeichnet besucht. — l Der slovcnischc slrbcitcrgcsanqsberein „Tla» vec"j hielt vorgestern abends bei sehr stattlicher Vctei» ligung seine 27. ordentliche Vollversammlung ab. Der Vercinsobmann, Herr Dra5il, führte in seiner Er-öffnungsansprachc aus, der Verein- habe im verflosseneil Vercinsjahre vierzig größere und kleinere öffentliche Gcsangsproduktioncn, resp. gesellige Veranstaltungen veranstaltet, einen Ausslug nach Tabor.Prag»Kolin so» wie cincu zweiten Ausflug nach Karlstadt lzur Vierzig. zahrfeicr des Gesangsvercines „Zora") unternommen. Veidesmal seien ihm die herzlichsten Ehrungen zuteil geworden. Von der beabsichtigten Sängersahrt nach Vel« grad habe er abgesehen, um nicht mit einem anderen slovenisäM Gesangsvcreine in Kollision zu geraten. Die Vereinsunterhaltnugen erfreuten sich nach wie vor des besten Besuchs' die heurige Maskerade habe in ihrem materiellen und moralischen Erfolge alle früheren loeit überflügelt. Der Kassastand enveise sich am Schlüsse des abgelaufenen Vereinsjahres aus dem Grunde we» niger günstig als sonst, »veil auf die erwähnten großen Ausflüge bedeutende Beträge hatten verwendet werden niüssen. Die Mitgliederzahl sei im Wachsen begriffen; sie betrage über 400 Mitglieder. Der Kreis der Sän» ger habe einen ausgiebigen NachwuclM erfahren. (Das Andenken der dahingeschiedenen Mitglieder wurde durchs Erheben von den Silben geehrt.) An Stelle des vorigen Chormeisters, des Herrn Bendel, sei Herr Cepuder ge-treten, den jedoch leider ein früher Tod hiuweggerafft habe; jctzl versehe Herr Lajovic die Chormeisterstelle. Zum Schlüsse dankte der Obmann den Sängern, den unterstützenden Mitgliedern, dem Publikum sowie oer Presse. Für das laufende Vercinsjahr plane der „Sla-vec" eine Sängerfahrt nach Prag, um all der Jubelfeier des „Hlahol" teilzunehmen. — Der Bericht des Ver» einsschriftführero Herrn R. Mali gedachte des Er» folges, den der Verein beim Gesangswetttonzcrte des Verbandes der slov. Gesangsvcreine errungeil, der Feier der 25jähr. Mitgliedschaft sciucs Obmannes fowie sonstiger Veranstaltungen. — Dem Berichte des Vereins» kassicrs, Herrn Ludwig ()erne, zufolge betrug der gesamte Geldvcrkehr 13.860 Iv, wovon 6490 X auf Einnahmen und 7369 X auf Ausgaben entfielen. Der Abgang soll alls dem Überschüsse, des Vorjahres gc» deckt werden. — Alle Berichte wurdeu ohne Debatte mit Beisall angenommen. Dem scheidenden Ausschusse wurde das Absoluturium erteilt, dem Kassier und dem Schriftführer überdies der Dank ausgesprochen. — Die Neuwahlen ergaben folgendes Resultat: Vcreinsobmanu Herr Draöil, dessen Stellvertreter Herr Kopi« tar, Schriftführer Herr Fratina, Kafsicr Herr <) erne, Ausschußmitglieder die Herren Osrcdkar, Gorjanc,Puc,Zamljcn und Podr 5 aj, Re« visuren die Herren Sartory und Tetavec, Fahnenjunker Herr V e h a r , dessen Stellvertreter Herr Zamljen. — Sohin wurden einige Ctatutcnände» ruugeil rücksichtlich des Sängernachwuchses, der Eilifüh. rung von Ehrenabzeichcn für 10° und 20jährige Sänger« schast sowie bezüglich einer Vergrößerung der Ausschuß, niitglicdcrzahl einstimmig angenommen. — Herr Vo» gataj nninschte in Form einer Interpellation an den Vereinsobmann Aufschluß, lvarum das Musitfachblatt „Novi akordi", das doch sonst alle Ereignisse in der slovenischcn Mnsikwelt registriere, für den „Slavec" keine Worte finde. Herr Obnlann Dr axil erklärte, diese Frage habe mit Recht schon viel böses Blut gemacht, weil es allgemein aufgefallen sei, daß in. Be» richte, den die „Novi akordi" über das Konzert des Verbandes der slovenischen Gcsangsoereinc brachten, ein. zig des „Clavee", der auf dem erwähnten Wettkonzerte doch einen bedeutenden Erfolg davongetragen habe, keine Erwähnung getan worden sei. Der Ausschuß habe sich an die Redaktion der „Novi akordi" um Aufklärung gewendet, habe jedoch keine Antwort erhalten. (Heftige Zwischenrufe.) Der Verein müsse gegen eine solche Miß. achtung protestieren, zumal er schon auf eine 27jä!> liac erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken könne. «Lebhafte Zustimmung.) — Zum Schlüsse entspann sich eine lang. wierige Debatte bezüglich des Vcreinscoulcurs. Schließ» lich wurde ein Antrag Seljak-Sartory angenom. men, wonach das Tragen der Vcreinsmühen auch bei korporativen Auftritten aufzugeben sei. Der „Slavec" wird also hinfort auch unter der Fahne in Zivilkleidung erscheinen. — (Die Generalversammlung dco Gesangsvcreineö «Ljntlj«nski gvon",) die Samstag abends in den Rc-staurationslokalitätcn des „Narodni dom" stattfand, wuroe vom Vereinsobmanne, Herrn Dr. Anton 6 v i. gclj, mit einer Begrüßungsrede eröffnet, worin er die Vercinstätigkcit als eine sehr erfolgreiche bczeich» nete. Dem Berichte des Sekretärs Herrn Zorko ent» nehmen wir nachstehendes: Der Verein zählte im ab> gelaufenen Jahre 10 Ehren», 250 unterstützende und 48 ausübende Mitglieder. Der Ausschuß, hielt 34 ordent-lichc Sitzungeil ab. Von den 7 größeren Veranslal-lungen sind zu erwähnen: der Ausflug nach Belgrad, wo der Gesangschor in einem Konzerte mit dem besten Erfolge auftrat, die Silveslerfcicr, die Mitwirkung an dem 25jährigen Jubiläum des Cyrill. und Method» Vereines u. a. Das Andenken der verstorbenen Mit» glieder wurde durchs Erheben von den Sitzen geehrt. Im Berichte wurde schließlich den Tagcsblättern „Slov. Narod", „Laib. Ztg." und „Iulro" sür die Vcr» öffentlichung von Vercinsnachrichten der Dank ausge» drückt. — Der Bericht des Kassiers wies aus: an Ein» nahmen 4214 X 9 1>, an Ausgaben 3837 X 69 K. Über Antrag des Revisors Herrn A. Pintar wurde dem Ausschüsse das Absolulorium erteilt. Bei der hierauf erfolgten Ausschlißwahl wurden per aeelamationem sol» gende Herren gewählt: Dr. Antoll .^vigclj zum Ob-mann, Hinko Magister zu dessen Stellvertreter, Ianlo Zorko zum Sekretär, Jakob Lumbar zum Kassier, Jos. I a m nil, Al. G ä r tne r, Al. P i pP, Stephan Rapu«, Aug. Heuffel und Al. Lom» b a r zu AuSschußiuilgliederil. Revisoreil sind die Her» ren A. Pilltar und I. R o z m a n. — Über Antrag des Herrn Feldstein wurde beschlossen, der Frau Dr. Tav 6 ar uud dem Redakteur Herrn R. P u ft o. slem « e t im geeigneten Wege den Dank des Vereines auszudrücken und erstere für ihre Tätigkeit zugunsten des Vereines zum Ehrenmitgliedc zu ernennen. Dieser Alltrag wurde mit frenetischem Beifall angenommen. Sodann drückte der Obmann noch dem VereinSsetretär für desseu Mühewaltung seinen Dank aus. — Unter den sür das laufende Jahr geplanten Veranstaltungen befinden sich ein Vereinsausflug mit Konzert in Stein, Gartentonzerte i» Laibach, GesellschaslSabendc für Ver» einsmilglieder und deren Angehörige sowie die Einfüh-rung einer Gesangsschulc für Lehrlinge. x. — (Auf den Ruinen des vom Vesuv zerstörten Pompeji und das ewige Rom) lautete der Titel des am Sonntag nachmittags im großeil Saale des Hotel „Union," vom LandeSauSschnßbeifitzer .Herrn Doktor öligen Lampe gehaltenen öffentlichen VorlrageS. Trotz des schöneu Wetters und der ziemlich hohen Eintritts» preise füllte sich der Saal schon lange vor Beginn des llilt Spannung erwarteten und mit auSnehmcud vielen und prachtvollen Lichtbildern belebten Vorlrages mit einem zahlreichen Auditorium aus alleil Bevöllerungs» schichten. Nach einigen einleitenden Worten ging der Vortragende >ofort ill i^clin« i-^ über, besprach die günstigen tlimaliuv im Jahre 63 n. Ehr. mit einem starten Erdbeben bemerk-bar, das die drei an seinem Fuße liegenden Städte Pompeji, Hereulannm und Stablac stark beschädigte und zum Teil in Schult legte. Da dle Städte jedoch den reichen und vornehmen Römern als Sommerfrischen dienten, so wurden die beschädigten Objekte bald und luxuriös repariert und wiederaufgebaut, so daß die betanntlich im Jahre 79 n. Chr. über die Gegend her» eingebrochene Katastrophe fast neue Baulichleiten traf. Der Schriftsteller Pliiuus war Zeuge des schrecklichen Unglückes, und hinterließ uns eine genaue Schilderung der furchtbaren Ereignisse, die Pompeji mit regen» feuchter Asche und Kot verschütteten, wahrend Hereu» lanum und Stabiac glühenden Lavaströmen erlagen. Ill diesen letzleren sind die Ausgrabungen wegen der stein» harten Lava viel schwieriger, sind noch wenig fort» geschritten und werden bergbaumäßig betrieben, wüh« rend Pompeji etwa zu einem Drittel bis heule schon blußgclegl ist. Natürlich verschlingen die Arbeiten un-zähuge Millionen, doch ist die wissenschaftliche Ausbeule dasur auch entsprechend groß. Die Lichtbilder zeigten die bloßgcleglen Straßen und Gebäude, die wu!tder Alle Rollen lagen in den Händen junger Duel« lauten aus dem Kreise der Vereinsmilglieder, waren gewissenhast einstudiert und wurden, wenn berücksiclMl wird, daß die meisten Darsteller zum erstenmale a"! den Theaierbretlcrn agierten, sehr brav gegeben. Vm:c^ Darsteller zeigen recht gute dramatische Anlagen: w'^ der Zeit oürste sich aus ihnen etwas machen W^ Ausdrücklich hervorgehoben sei die richtige und einhelt' liche Aussprache, wie wir sie kaum auf der slovenisaM Bühne immer hören. Die Aufführung wurde vom M,^ reich erschienenen Publikum dankbar ausgenommen- "" Pausen füllte eine gut geschulte VereinstamburasaM' lapclle aus. — Bezeichnend und erfreulich war dtt Talsache, daß auf den meisten Tischen — es wurde vor gedeckten Tischen gespielt - nicht Wein» oder B>er' gläser, sondern Flaschen alkoholfreier Getränke stände"' Der Verein „Bratstvo" kann mit seinem ersten E'' folge zufrieden sein. — lTanitäts-Wochenbcricht.) In der Zeit v">" 26. März bis !. April kamen in Laibach 30 Kind" zur Welt lM,00 ^ yMl^ darunter 1 Totgcbun, dagegen starben 27 Personen (35,10 pro Mille). V".n den Verstorbenen waren 16 einheimische Personen! ^ Sterblichkeit der Einheimischen betrug somit 20,80 pl« Mille. Es starbeil an Scharlach 1, an Tuberkulose ^ lilnler ihnen 3 Ortsfremde), infolge Schlagflusses ^ an verschiedenen Krankheiten 18 Personen. Unter ^ Verstorbenen befanden sich 11 Ortsfremde M74 7 uno 15 Personen aus Anstalten l55,55 <^). Inscktions' lrankheiten wurden gemeldet: Masern 8, Scharlach ^ Typhus 2, Notlauf 'i, Diphtheritis 1. — lSchneesturm.j Aus Rudolfswert wird uns unter dem vorgestrigen gemeldet: Der Nachw"'!^ nimmt einen bedrohlichen Charakler an. Wie bcrc^ berichtet, begann es an, 4. d. M. im ganzen UnterlaM zu schneien. Man war allgemein der Ansicht, daß cs W nur um einen vorübergehendenSchneesall handelte, allcw bald trat bittere Enttäuschung ein. Der Schnecsall "' fuhr wohl einige Unterbrechungen, aber hentc herrl")l in Unterlrain bei 1 Grad Kälie ein förmlicher Sch".s^ stürm. Sowohl das Gebirge als auch die Ebene g^^ ren das Bild einer Winterlandschas!. Im Gebirge dl>rs" die Schneedecke bereits eine beträchtliche Höhe erreM haben. Den frühzeitigen Obsttulluren und teilweise a"^ den Weingärten droh< ernstliche Gefahr. Eine pllchUA Ausheitcrung hätte den Eintritt eines geradezu vcrdcr^ lichen Frostes zur Folge. ' "' — lUnqlück in der Grube.) Am 6. d. M. wurde "" Bergarbeiter Johann Slok bei der Arbeit W "" Kohlengrube zu Gotlschee von einem schweren -MlM' stücke, das sich voll der oberen Schichte losgelöst lMi/ auf den Kops getroffen. Hiebei erlitt er einen SchA^ bruch. In, bewußtlosem Zustande wurde der "^v unglückte mit dem Rettungswagen ins Landesspital nm) Laibach gebracht." ' ^,. — Mubruchsdiebstahl.) In einer der letzten Nacy^ wurde in das versperrte Haus der Gastwirtin I"^"^ kimcne in Dcpelsd'orf eingedrungen und aus ^V. Schlafzimmer nachstehendes' entwendet: eine W^,. Tamenuhr mit Doppcldeckel, eine einfache 1'^'.^ Damennhr, zwei lange Uhrketten auS Roßhaar, <'»» schwarzlederne Geldtasche mit 5 X InHall, zw" ^ ,,. täschchen „lit 3 X 40 I,, ein goldener Tameilohrrilig M' ein schwarzer, noch nener Herrenhul. Die Diebe, den man bereits auf der Spur ist, hallen ein Fenst".!;"^ cmsgehoben und der Nestohlenen dadurch einen welter Schaden von 6 K zugefügt. . ^' -- llkin Schwindler.) Der 26 Jahre alte, '"/^ bürg geborene und dahin zuständige Ferdinand ^"> war seit Ende Februar d. ^. bei der Krainischen 6li" induslriegesellschast in Stein-Perovo als Schreibers schästiqt. Mitte März entlockte er dem dortigen ^ ,itzerssol)ne Max Fajdiga nnter listigen Vorstellung einen Geldbetrag von 40 X, kontrahierte lw der ^ ^ tin Theresia Fajdiga eine Zcchschuld von l7 )^ ^ ^,, und vcrschlvand am 3. d. M. unbekannt »uohin, n""^ dem er vorher noch dem Gastwirte Viktor Schlcgi -> . herausgeschwindelt hatte. Laufer ist mittelgroß, Acm" stark und gut genährt, hat ein ovales Gesicht, M"".H Haare, einen solchen kleinen Schnurrbart, sp^cht ^u^ slovenisch und italienisch und pflegt bei N,a.o?lS' " größeren Gcwcrbsunternehmungcn Beschältlgul'g^ a sllcheil. Laibacher Zeitung Nr. 82. 763 10. April 1911. " lVcrloren.j Ein silbcrbeschlaqcncs Geldtäschchen mit 10 K, ein Gcldläschchcn mit 4 X 20 Ii, ein Hand» täschchcn mit 8 K, cin qulocncr Zwicker, ein goldener Nrill>raus< gegeben von Wilhelm Ostwald, 1. Beiheft, X 4 80. — Aram Kurt. Violet, der Roman einer Mntter, gbd. X 1 20. - Audoux Marguerite, Marie Clane, deutsch von Olga Wohlbrücl, X A 60. — Aus deutschen Lesebüchern V. 1: Frick Dr. G., Wegweiser durch die klassischen Schuldrameu. 1: Lessing, gbd. X 4 32. — Aus deutschen Lesebüchern V. 2: Frick Dr. G., Wegweiser durch die klassischen Schuldramen 2,: Schillers Dramen, 1.. gbd. X 6 48. — Aus deutschen Lesebüchern V. 3: Gaudig Dr. H., Wegweiser durch die klassischen Schuldramen 3.: Schil» lcrs Dramen 2., gbd. X 840. Vorrätig in der Buch». Kunst' und Musikalienhandlung Jg. v. Hleinmayr H Fed. Vamberg in Laibach, »ongreßplah 2. Marktpreise in Laibach im Monate März 1M1. Weizen.....y X25-46 Paprika. . . . K5 X 240 Roggen .... » »19'— Kümmel . . . » » 1-20 Gerste.....» »19— Wein.....l » —88 Hafer...... ,21 29 Vier.....» » —44 Mms.....» .14 80 Branntwein. ... 160 Weizenmehl Nr. 0 . .39 70 Rum......» 160 Noggcnmchl . . » , W — Kognak. . . . » » 3 60 Weizenmehl Nr. 2 » .38 30 Essig.....» » —24 » . 3 » »36 70 Tafelöl. ..... 1 44 Maismehl ...» »21-- Schweine. . . y »133 — Weizenbrot. . . kß » —-48 Kälber . . . . » »124' — Roggenbrot. . . » » —-40 Rindfleisch . . » »196' — Gemischtes Brot. » »—'44 Schafslnsch . . » »140 — Reis.....» » — 48 Schweinefleisch. ' »180- Gerste.....» »--40 Ziegenfleisch, . » »140' — Gric»....... — 42 Kalbfleisch ...» 160 — Fisolen...... .--34 Geselchtes Fleisch » »190' — Linsen.....» » — 46 Salami. ...» »400 — Erbsen.....» » — 40 And trock. Würste » »240 — Ansncsch. Erbsen. » »—80 Speck ..... »170 — Hirse.....» » — .W Schweinefett. . » » 216' — Heide».....» »—44 Butter . . . . kß » 200 Türlcn-Mehl . . » » — — Käse.....» » ii4<) Kartoffeln ..... —-11 Heu.....y » 750 Gemüse (Kraut, Kutnruzgrieß . » » 28 — Rüben usw.). . » . — 06 Klee.....» » 7 60 Sauerkraut. . . » »—10 Stroh . . . . » » 6' — Saure Rüben. . , » — 08 hartes Holz . . m' » 12- Kaffee...... » 280 weiches Holz. . » » 8'50 Tee....... , 6— Steinkohle . . y » -i 04 Kakao.....» » 6 — Kohle ....,» 9 — Zucker.....» , — 84 Koks...... » 5 60 Salz.....» .— 24 Petroleum . . kß . —28 Pfeffer.....» » 2 40 Brennöl .... » —74 Lottoziehungen am 8. April 1911. Trieft: 12 70 89 65 22 Linz: 21 59 25 62 42 Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 3062 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. K --H He? tzZ g«z„. Ansicht KH^ ^ «3 D«^ e" Wü'd des Himmel« r ^.I '"«I^ U. N. !Ms"3 3^3 W^mäßig ^WvM^" » UM. > 731-3 2 2 NW^ mähig ^___ 7U.F. 732 0^)'3 SW. schwach' teilw. bew^ 9. 2U. N. 7312 7 0 SO. mäßig . l)? 9 U. Ab. 732 2 2 9 N. schwach teilw. heiter 10^ ? U. F.'s 730^3 j 0 6i » i Nebel ^^0^0 Das Tagesmittel der Temperatur vom Samstag beträgt 19°, Normale 8 3°. vom Sonntag 3 2°, Normale 8 b». Schmerzgcbcugt gelicn wir allcu Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht vom Ableben nnsercr geliebten Mutter, beziehungs. weise Großmutter, der Frau Hedwtg Weiß k. k. Professors Witwe welche gestern den 7. April um V, 12 Uhr mittags sanft im Herrn cntfchlafen ist. Das Leichenbegängnis fand den 9. April d. I. in Graz anf den dortigen Friedhof statt. Die heil. Seelenmessen werden in der Kirche zu Maria Verkündigung in Laibach gelesen werden. Laib ach, am 8. April 1911. «ndolf, Franz, «arla, Onsti. Kinder Vlara Weiß, Schwiegertochter. Hedwig, Hugo Weiß. Enkel. (1381) ¦ I Jill Pa stilgen J ¦ Altbewährt bei HUSTEN, HEISERKEIT, MA6ENSÄURE § Wm vsKarbdlg.UMiöral-llepraJi-iit.:K«rl Sohoppar, Wien XVIII,Karl-(Mck-ÜMMil. ^ (llöü) Depot in Laibach bei: Mlohael Kastner. 20—7 slngctommene Fremde. Grand Hotel „Union". Am 7. April. Eichhorn. Pollal. Frankl. Lihotzty. Schädel, Diefenthüler, Teffer, Nachner. Goldberg«, Müller, Bloch. Rsde.. Wien. — Scheffel. Rsd., Budapest. — Alt, «id.. Linz. - Pfeifer. Rsd., Nürnberg. Magenheim. «sd,; Dr. Krcsic, Banldirektor; ssilipooic. Cherif Neg, Agram. — Albert, Rsd.. Bremen. — Engelhofer, Rsd., Graz. — Fuxhofei. Rsd,, Abbazia. — Ialen. Prio.. Kropp. — Wmftl, Kfm.. Oberlaibach. — Brumen, Pfarrer, Trieft. ^ Führich, Staats» beamter, Gablonz. — Urbantic, Gutsbesitzer, Villichgraz. — Dr. Plzäl. Regierungsrat, Prag. Hotel „Elefant". Am 7. April. Santfort. Schnberth. Hertl. Kflte.; Dr. Wantoch, Schriftsteller, s. Gemahlin^ Karitus. Köllner. Stoviicl. Hauser, Meusburger. Vachmann, Rahersdorf», Felsingcr, Nsdc., Wien. — Eitler. Rsd.; Stegre. Baurat; Neumann, Priv.. Triest. — Brunner, Priv., Rubolfswert. — Dr. Schwarz. Zahnarzt, f. Gemahlin, Leictzig. — Stauffer, ObcramtSrichter, s. Gemahlin; Wecker, Prio., Traunstein. Tužnim srcem naznanjamo vsein Borodnikom, prijateljem in znancom žalostno vest, da je naS iskreiio ljubljeni flin, oziroma brat in svak Dragotin Senehoviè biuši sedmošolec I. drž. gimnazije dancB zjtitraj ob 3. iiri t 19. letu svoje starosti po dolgi muèni bolezui, prcjernäi bv. zakramente za umirajoöe, mirno ¡ GoBpodu zaspal. 'l'ruplo predragega pokojuika Be bo v po-neduljek, due 10. aprila, ob 3. uri popoludue v biši žalosti, iteKljcva ceBta St. 28, blagoslovilu in potem na pokopaliäcu pri 8v. JCrižu k Toènemn poèitku položilo. Dragega pokojuika priporoèamo v blag »po-min in molitev. V Ljubljani, dne 8. aprila 1911. AndreJ Senekovlè Fllomele Benekovii c. kr. vla-lui svetnik roj. Gerzabek oèe. mati. Dr. Bogamll Senekovlö c. kr. okrajui koraisar Miroilav Benekoviö «•and. jur. brata. FUomele Senekovlö Paula Senekovlö, c. kr. Btrokovna uèitoljica omOŽ. Kosln sestri. Olga Senekovlö, Adam Jos. Kosln roj. Hren arhitekt svakinja. srak. Prvi krarijski poRreBni 7.avod Fr. Doberlet. Zahvala. Ob nenadomestljiTi izgubi Bvojega blagega Boproga, ozir. brata, strica in avaka, gospoda Frana Kovaèièa vli. knjlgovodje „LJadske posojUnloe" In tvornlöarja izrckam v svojem in v imenu Borodnikov za vse izraženo soèntje, tolažila in darovane kraBne venco tiajiskrenejšo zahvalo. Zlasti pa se zabvaJjujem predsed. Ljudske posojilnico preblag. gosp. dr. It. Šusteršièu, od?., drž. in dežol. poslancn itd., za izraz tolažilnega BOèutja, podpredBedniku precast. goBp. Job. 6iška Btoln. kanoniku itd., preblag. gg, Fr PovSetu' komerc. svotniku itd., Kar. Polaku, tvornicarju itd., in ostahm gg. odboraikorn istega zavoda, blagorodnemu goBp. ravnatelju in družbeniku Iv.Kastehcu p. n. uradništvu «l.jud. poBojiluice», gg. zastopnikom: trgovskega bolniökega in pod-pornega društva ter raznih denamih zavodov, tvorniBkim ualužbencem kakor tudi vsem pri-jateljem m znancem za mnogoöterilno pogrebno udeležbo. ° V Ljubljanl, dne 9. aprila 1911. Marija Hovaèii rojtna Mim. Laibacher Zeitung Nr. 82. 764 ____________ 10. April 19N. Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursblatte) vom 8. April 1911. Die notierten Kurse verstehen sich in Kroncnwährung. Die Notierung sämtlicher Altien und der „Diverlen Lose" versteht sich per Stück. Geld Ware A»ge«eine Staats» schuld. «NnHeMich« «ente: 4»/, tonver, steuerfrei, kronen (Mai-Nov) per Kasse , , 92 3b 93 15 lxtt» 92 9b 93 1Ü detto per Ultimo . . 4"/, 92'«5 92 'k Investitlons-Rente. stfr., Kl. per Kasse . . 3'/,°/» «2 — 8« 20 »«schlllbnngln. «lifabetl, Bahn i. H.. fteuerft.. zu1"0»X)fl. , . , 4°/u —'-------' — Fran» Ioseph-Vabn in VNber /<«/« 114 - 11b -V»»4. Karl Ludwig Vahn (bin. ßtüllt) Kronen . . 4°/« 93 40 84 40 «nvolf-Bahn in Kronenwshr. fteuerfr. (div, St.) . 4«/« 93 8b 34 85 ««»rlberger Bahn, stfr., 400 Ulü» 2000 Kronen . 4«/, 93 6b 94 0» )» ><««l»slt!nl>««schllU>«lytn ,b,rft,»,«ll« Gise»b»tu». Aktien «liladelh.«, 200fl, KM. b»/.°/« l«n 400 «r......442 — 442 — belto «inz-«udw«is 200 fl. ». W. S. ü'/<»/„ . . . .416 50 418 5« detto Calzbu« Tirol «00 fl. ». W. S. b°/,.....412 — 414 — Kremstal-Vahn «00 u. 2000 Kr. 2»/,....... 18« —189 — Geld Ware P«m Slllllle zur Zahllmg üb«- n»«»l»n« Gi!rnb»hnlb. 4°/,. . . 93'3» »4'90 Ung.-galiz. Bahn 200 sl. S. 5°/„ 104 bv i0b bv detlo 40« u. bOoa Kr. 3>/2«/u 8b 3<» 86 30 VlMlilberger Nahn detto per Kasse . 81 - 81 20 Ungar. Piümien-Änl. ^ 100 fl. 221 25 227 25 detto z^ 50 fl. 221'2b227'25 Theiß Reg.-Lose 4»/, .... ib«-50 u>2 50 4«/, ungar. «Nrvndentl.-Obllg. 92 2b »3 2b 4«/, lroat. u. Nad. «rbentl.-Obl. 92 8.". S3 85 Nndere ösfentliche Anlehen. «o«n. La„desNnl, (biv.) 4°/, . 9150 9» bo Vosn.-Herceg, Eisenb. Bandes- Anlehen cdiv.) 4'/,°/« . . 99 io 100-10 ü"/„ Donau Reg, Nnle,he 1878 102- 103 — Wiener VerlchrsAnl. . 4«/, !»3 75 84 75 detto 1900 4°/ »3 55 »4 bb Nnlehen der Etadt Wien . 99 7b i00?b detto »C. ober G.) 1874 120 25121 25 detto (1894) . . . . 91 40 9240 dctto (Gas) V. I 1898 . 9b'3v 9« 30 dettll (ltleltl.) v.J. 1900 9b- 86- dctto (Inv.-A.)V,I.1902 9b8b !<6 85 Vörsebau-Nnlehen verleb. 4»/„ 9b 85 96 2b Russisch« ktaatsanl. v. I. 180« f. 100 »r, p. ». . . ü°/o 103 80 104 30 dett« per Ultimo . . b°/<> - - — — Nulg. Etaats-Hypothelar - «lnl. 1892.....6«/„ !21-8 12« 80 Veld Ware Bula. Ltallts-Golbnüleihe 1907 f. 100 »r.....4'/,°/n 94-— 95-— Pfandbriefe ns». Nobenll..lllla. öst.i.b0I.vl.4<»/„ 8340 9440 Vöhm. Hypotlielenb. «rl. 4«/„ W.. 865« gentrlll.V°d,.Krcb..Vt.. Kstcrr.. 4b I. veil. . . . 4'/2«/„ 101 50 — — detto «b I. Verl. . . <«/<> 35-bo 86b0 Kred..Inst.,«sterr,. f, Nerl.-Unt. U. «ffentl. Alb. tlllt. ^4°/, 92b0 93-50 Landesb. d. »ün. «alizien und Lodom. b7>/2 I. rültz. 4°/, 9!!K! 100 40 Mähr, Hvpothelend. verl. 4«/„ 105— - — 3l.-österr.Landes-Hyp.-Anst.4«/, «,5- W- detto inll. 2«/„ Pc. Verl. 3'/,°/„ 8850 89l>« detto K.-Echuldsch. Verl. 3'///, «y-M» 8?W detto verl.....4°/, 94 2b l)5 25 Ofterr.-unaar. Vani bv Jahre verl, 4°/n ö. W..... 9? 3l> «»30 detto 4»/n ftr...... 9? b0 9»-50 Cparl., erste öst.,eo I.V?rl.4<'/ 98 50 99 50 Eisenbahn-Prioritüts-Obligationen. Österr. Norbwestb. 200 fl. T — — — — Staatsbahn b00 Fr, . . . — — — — Nüdbahn k 3»/, Iänner-Iuli 500 Fr. (per St.) , . . 2«?-— 2N8-— Südbllhn ^ b"/n 200 fl. S. °. V. ,17-40 118'40 Diverse Lose. K«,«,lichl f«>« 3«/, Vl>denlrcdit.lll,!s Em, 188N 297-W ?oiz!'0 dettll /tm. 1889 287-75 2!»3 75 b°/n Dllnau-Rcnul.-Lose IUU fl. 287 5l> 303b0 Serb.Präm,.Anl.P.100Fi,2°/, — — -- Anoerim'licht z»s«. Nubap,-«asilila (Dombau) 5 fl. 40- 44 — Kreditlose 100 fl...... b»b— Ü»b — Clary Lose 40 fl. KM. . . . i?s — 18b — Oiener Lose 40 fl..... —— — — Palffy Lose 40 fl. KM. . . , «b8- 268 — Noten Kreuz, öst. Ges, v. 10 fl. 81 — 87'- ,-«otc» Kreuz, nng. Ges. v. 5 fl. —-— —-— Rudols-Lose 10 fl...... «»-— 7b-— Lalm Lose 40 fl. KM. . . . 2bb— 26b -Türl. — 5<,<> — detto (lit. U) 200 fl, per U!t. 1050 - 1O56-— Donau - Dampfschiffahrt!! - Ges,, 1., l. l. priv,, b00fl,KNt 1120- l>2N — Dux-Vodenbacher L,'V, 400 Kl^ «!<» — ß2S-^erbillllnds Nordb. 100«fl,KM, 5170—5200-ilaschau - Odeiberger ltisenbah» 200 sl. T.......Üb2 - 857-' Lemb. Czern, Iassy-Hisenbahn- Gesellfchaft, 200 fl. N, . , b«i- b«5-Lloyd, üst., Trieft. b fl., KM b3v— 592-Österr. Ätordwestbahu 20« fl. N. - -— — — dctto <>>!,. I!» 200fl. L,p. Ult. —- — -Prag-Durer Eiscul'. iNOfl. abäst, 228— 2«» 70 «taatseiscüli, 2 7567b Südbahn 200 fl. Lllver per Ult, 113 »0 1,4 20 Lüdnorddeulsche Verbindungsb 200 fl. KM......—— - - Transport Ges., intern,, N. G 200 Kr........Ilb- — - Ungar. Westbahn (Raab^Graz) 200 fl. S.......404'bO 40« b0 Wr, Lolalb, «ltlen-Ges, 200 fl. 225 — 240 - Nanlen. Anglo-Österr. Vanl. 120 fl. . 327 2b 828 2b Äantverein, Wiener per Kasse. - -- —- - dctto per Ultimo 54? - 548 - Vodenfr-slnst üst,, 300 Kr. . 1333- «337- Laibachcr Kreoitbanl 400 Kr. . 4K«-— 471- - Ze!iti..N°d,«rebbl 2ft,.200fl. b?7— Ü80 -«reditaustalt für Handel und Gewerbe. 320 Kr,, per Kasse —-- -- dctto per Ultimo «5b'8N «b« 9« Krcbitbllnl, U»N. allg., 200 - Berlehrsbaiil. allg. 140 sl. . 3?» - 274- Industrie Inltrnlhmungln. «augcscllsch.. allg. »st.. 100 fl. 352 - 35« ^ VrazerKohlenbergb. Ves.ioofl. 7b? - 7«2 5» «lisenbahnveriehls^lnstalt. 0st, ' ^ 10« sl........ .ffranlrn Ltücke..... il» W ls--' 20-MarlLlücle...... 2» 4« »5b0 Deutsche Nelchsbanlnoten . . 117 25 11?« Italienische Uanlnoten . . . l»4-«0 94»« Rubtl-«oten..... 2b3 2"> Ein- und Verkauf von Renten, Pfandbriefen, Prioritäten, Aktien, Losen etc., Devisen und Valuten. ______ Los-Versicherung.________(M) J. O. Mayer Bank- und WechslerReschäft Privat-Depots (Safe-Deposits) unter eigenem VerschluO der Partei» Verzinnn* von Barelnlafen Im Kanti-KmeM uid its Gire-Kosle.