Laibacher Kr”f| Organ des krain. Landes-Lehrer reins. — Glasilo kranjsk. učiteljsk. društva. Erscheint am 10. und 25. jedes Monate ■VIII. TaiLrgfa.ngr. — Tečaj TIII. Izhaja 10. in 25. vsakega mesca. Pränumerationspreise :Für Laibach: Ganzjähr. fl. 260, halbjähr. fl. 1'40.— MitderPost: Ganzjähr. fl. 2’80, halbjfthr. fl.l’SO. Velja : Za Ljubljano za celo leto 2 gl. 60 kr., za pol leta 1 gl. 40 kr. — Po pošti: Za celo leto 2 gl. 80 kr., za pol lota 1 gl. 60 kr Expedition : Buchdruckerei Ig. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg, Bahnhofgasse Nr. 15. Inserate werden billigst berechnet. Schriften und Werke zur Recension werden frauco erbeten. Vereiusmitglieder erhalten das Blatt gratis. Einladung zur Pränumeration. Der achte Jahrgang unserer Zeitschrift naht nun seinem Abschlüsse, daher wir zur Pränumeration auf den folgenden ganz ergebenst einladen. Was die „Laibacher Schulzeitung“ ihren Lesern gebracht, braucht nicht besonders angeführt zu werden. Auch in der Folge soll, und wo möglich mit erhöhter Thätigkeit, das Gebiet der Erziehung und des praktischen Unterrichtes seine umsichtige Bearbeitung finden. Ausserdem werden wir uns die schnelle Bekanntgabe der behördlichen Verfügungen und aller nennenswerten Vorkommnisse auf dem Schulgebiete des In- und Auslandes stets angelegen sein lassen: überhaupt wollen wir alles aufbieten, um unserer Aufgabe gerecht zu werden. Und darum ersuchen wir nicht allein alle Amtsgenossen, sondern auch jene hoch-geschätzten Freunde unseres Organs, die nicht dem Lehrstande angehören, uns auch in Hinkunft treu bleiben, unser uneigennütziges, nur dem Aufblühen der Neuschule und der Erstarkung der Schulgesetze gewidmetes Unternehmen thatkräftigst fördern und die „Laibacher Schulzeitung“ gütigst verbreiten zu wollen. Man abonniert in der Expedition des Blattes: lg. von Kleinmayr und Fed. Bamberg in Laibach, Bahnhofgasse Nr. 15, und beim Vereinskassier Herrn Andreas Žumer, Lehrer der zweiten städt. Volksschule in Laibach (Zoisstrasse). und zwar sind die Präinimeralionspreise: Für Laibach ganzjährig 2 fl. 60 kr., halbjährig I fl. 40 kr.; für die Zustellung ins Haus ganzjährig 12 kr. Mit Postversendung: ganzjährig 2 fl. 80 kr., halbjährig 1 fl. 50 kr. Die Rückstände wollen verlässlich bis Ende d. M. ' >t liehen werden. Alle Lehrer und Lehrerinnen in Krain können mit einem Betrage von jährlich 3 fl. dem Vereine als ordentliche, — Herren und Damen, die nicht dem Lehrstande angehören, mit demselben Betrage als unterstützende Mitglieder beitreten und erhalten als solche das Blatt gratis. Die Redaction und Vereinsleitung. Zum Jahresschlüsse. Ein Jahr ist bald wieder ins Land gegangen — ein Jahr, das an Sturmläufen gegen die neuen Schulgesetze so reich war, wie keines der ihm vorausgeeilten. Mit diesem Anstürmen zugleich aber ergoss sich über unseren Stand eine wahre Flut von Verdächtigungen und Einschüchterungen, und nur jene, welche die Festigkeit der neuen Institutionen Irüh genug erkannten, welche ihre Erfahrung zu Rathe zogen und begriffen haben, dass das Schulgesetz im massgebenden Theile des Volkes fest wurzele und ein systematischer Ausbau dessen sei, was bereits unterm 6. Dezember 1774 die grosse Kaiserin Maria Theresia begonnen, standen noch ohne Furcht und Zagen da und Hessen den Muth keinen Augenblick sinken, wohl wissend, dass Oesterreich gegen solche Stösse noch gewappnet sei. Nur wer das Vertrauen auf sich selbst verlor, sein Ohr den Einflüsterungen falscher Propheten nicht entzog und die Selbständigkeit des Lehrerstandes wie die Bedeutung dessen nicht erfasste, was aufgeklärte Geister all’ den Völkern zuriefen, — nur der allein wurde zum leichten Rohre, das jedes Lüftlein klanglos hin- und herzerrte. Die Zeit aber schreitet schnell und das Recht mit ihr! Nur wer das Standesbewusstsein mit Liebe pflegte, die Perle der wahren Freiheit ins Herz sich grub und den Blick über die Erdscholle, auf welche sein Schalten und Walten beschränkt, ins weite Reich hinausgesandt und bei gesinnungstüchtigen Berufsgenossen Labung sich geholt, nur der stand fest und lieh sein Ohr den Kassandramelodien nicht. Und in der That — was wir im Beginne des Jahres betont, was wir später erhärtet, ja was wir vor acht Jahren, als unser Blatt ins Leben trat, behauptet, das alles hat die Folge bestätigt, das alles wurde durch Thatsachen zur unumstösslichen Wahrheit, — die Drohungen und Voraussagungen unserer Widersacher aber zerstoben gleich Seifenblasen und bewährten sich nicht. Und worauf haben wir gebaut? Auf nichts weiter, als auf unser Recht, auf das Recht der Menschheit und auf die Kraft der Männer, die uns frei und selbständig gemacht! Und wenn das nicht genügen, w'enn all’ die schwerwiegenden Vorkommnisse den Schwachen noch immer nicht die Schuppen vom Auge lösen sollten, so erinnern wir noch daran, dass Se. Excellenz der Herr Unterrichtsminister selbst entschieden erklärte, dass an dem Schulbaue nicht gerüttelt werden dürfe. Freilich haben einzelne Organe in gewohnter Taktik von derartigen Erklärungen massgebender Persönlichkeiten keine Notiz genommen; freilich wurde der Vertuschungsapparat stets in Bewegung gesetzt, sobald es galt, gewichtige Stimmen über den Wert der Selbständigkeit abzuschwächen. Das allein zeigt schon, dass man unsere Sache für nicht so lendenlahm hält und dass man stets mehr einsieht, dass da eine unbesiegbare Erkenntnis, ein Genius Oesterreichs Wache halte. Wir wollen nur in die allerjüngste Zeit zurückgreifen und an die Worte erinnern, die der Herr Unterrichtsmiuister gelegentlich seiner Anwesenheit in Graz den Vertretern der Volksschule, die ihm ihre Aufwartung machten, gegenüber gebrauchte, wobei er betonte, dass er an der achtjährigen Schulpflicht principiell festhalte, „da er deren Wichtigkeit für die Volksbildung der Gegenwart wohl zu würdigen wisse, und man auf die sechsjährige Schulpflicht nicht zurückgreifen dürfe, da man sonst um m e hr als h u n der t Jahre zurückgienge. Auch sei die Zeit, seit die neuen Schulgesetze in Oesterreich in Wirksamkeit wären, zu kurz, um darüber ein endgiltiges Urtheil abgeben zu können. Uebrigens sei das Volk im grossen Ganzen für die Aufrechthaltung der achtjährigen Schulpflicht eingenommen, was unter anderem aus Beschlüssen hervorgehe, welche bei Volksversammlungen gefasst worden seien.“ Dieses Wenige möge genügen, um zu beweisen, wie die Dinge in der That anders stehen, als sie von den Feinden der Neuschule hingestellt werden. Nichts also möge uns wankend machen, mit Liebe und Unerschrockenheit für Gesetzlichkeit, Ordnung und Bildung zu wirken, den Patriotismus zu fördern und der Schule die gehörige Achtung zu erwerben. Das Bewusstsein, für eine edle, erhabene Sache zu ringeu, lässt uns auch beherzt in die Zukunft schauen, und jeder, der sich daran erinnert, dass er nur den neuen Gesetzen und den Männern, die sie geschaffen, eine bessere materielle Stellung und die langersehnte Selbständigkeit zu danken hat, muss bedauern, dass dies so vielen gänzlich aus dem Gedächtnisse schwand, und sich zugleich wundern, dass diese zwar die Früchte der neuen Aera gerne einheimsen, sonst es jedoch mit den Schulfeinden halten. Wenn wir unsere Rechte nicht selbst vertheidigen, wer soll es dann wohl thun'? Und darum nicht gezögert und frei hinausgeblickt ins wogende Leben ! Halten wir auch im neuen Jahre treu zu unseren Grundsätzen, die ja die Grundsätze aller wahren Freunde des Volkes sind, und verletzen wir den Schwur nicht, den jeder auf das Schulgesetz gethan. Mit dem Bewusstsein, das Beste gewollt zu haben, können wir ruhig das weichende Jahr schliessen, und mit dem Vorsatze, mit frischen Kräften weiter zu wandeln, treten wir ins neue, allen jenen, die treu zu unserer Sache standen und zu unseren Mitarbeitern zählten, für ihre gebrachten Opfer bestens dankend, sie aber auch zum weitern geneigten Mitthun, zur weitern Arbeit für des Vaterlandes und unser Bestes freundlichst einladend. Und somit: „Auf Wiedersehen im neuen Jahre!“ -a. lieber das Wochenbuch. Unter den Schulamtsschriften wird namentlich das Wochenbuch von so manchem als eine Daumenschraube für den Lehrer — als eine Art Seccatur betrachtet, die man füglich über Bord werfen sollte, „um die freie Selbstsbetimmung nicht illusorisch zu machen“. Man braucht im Urtheilen nicht gerade befangen zu sein, um eine derartige Auffassung einer so wertvollen Schöpfung der Neuschule nicht allein als höchst pessimistisch, sondern auch als sehr übereilt und grundlos zu bezeichnen. Vielmehr sollte die Einsicht, dass das Wochenbuch eine Amtsschrift ist, die nicht bloss regelnd in den Unterricht eingreift, zu einer planmässigen Vertheilung des Lehrstoffes wenigstens indirect beiträgt und das Pflichtgefühl gewissermassen belebt, sondern auch den Schulaufsichtsorganen die Uebersicht über die Planmässigkeit und theilweise auch über die Allseitigkeit des Unterrichtes erleichtert, in unseren Kreisen recht bald platzgreifen! Aus einem gut geführten Wochenbuche wird sofort klar, ob der Lehrer nach bestimmten Principien vorgeht, ob er vom Einfachen zum Zusammengesetzten, vom Leichtern zum Schwerem, vom Nahen zum Fernen fortschreitet, überhaupt elementarisch, naturgemäss unterrichtet, ob er beim Unterrichte Jahreszeiten und Feste berücksichtigt, ob sich sein Unterricht in concentrischen Kreisen bewegt, ob er den Unterricht auch zu concentrieren vorsteht und Jacotots Forderungen so weit berücksichtigt, als es eben gut ist; zugleich aber ist daraus zu ersehen, ob er den Lehrplan stets vor Augen hat und nicht hie und da etwa gar über das Ziel hinausschiesst, der Fassungskraft seiner Schüler zu viel zumuthet und am Ende das Nothwendige dem minder Wichtigen, das Fremde dem Heimischen vorzieht. Das alles erfordert freilich auch einiges Nachdenken — doch wie sollte ohne ein solches von einer Unterrichtskunst überhaupt die Rede sein, wie sollte man von einer Berufsliebe und einem Berufseifer noch sprechen können, wenn man sich nicht zugleich über den Handwerker erheben und nicht täglich auch an eine Vorbereitung auf den Unterricht — und bestände diese auch nur in einem kurzen Nachsinnen über das Was und Wie des Tages —- denken wollte? Und das allein klärt uns über die Genesis der Opposition gegen das Wochenbuch auf und belehrt uns, dass nur jene dieses Aratsbuch mit schelen Blicken verfolgen können, welche ihrem Berufe mehr weniger untreu geworden und nicht bedenken, dass durch die gewissenhaften Aufzeichnungen des Genommenen nicht allein die Orientierung im Verlaufe eines Jahres erleichtert wird, sondern die Methode, überhaupt der Unterricht dadurch nicht wenig gewinnen muss, dass dem Lehrer die Möglichkeit geboten wird, über den vorgenommenen Lehrstoff der vorausgegangenen Jahre sich sofort in den im Schularchive aufgestapelten Wochenbüchern Klarheit verschaffen, dabei aber auch durch sorgfältigen Vergleich zwischen Früher und Jetzt die im Lehren gemachten Fortschritte und die gemachten Abirrungen verfolgen zu können. Alsbald wird es sich zeigen, dass vielleicht in diesem Jahre im Vergleiche zu einem andern zu wenig, und möglicherweise (bei gewissenhafter Ausfüllung der Rubrik „Anmerkung“) auch, waru m zu wenig geleistet wurde; desgleichen wird auch wahrgenommen werden können, ob der eine Gegenstand in diesem oder jenem Jahre auf Kosten des andern bevorzugt worden, und ob da oder dort zu holperig gefahren worden ist. Und das Nachdenken über begangene Fehler ist immer ein Schritt zum Bessern. Und nun wird es einleuchtend, warum das Wochenbuch, wie eingangs bemerkt, regelnd und fördernd auf den Unterricht einzuwirken vermag. Sollte das alles als eine Vermehrung der Mühseligkeiten des Schulmannes bezeichnet werden, so erinnern wir daran, dass es ein Hauptstück des Lehrerberufes ist, mit Mühe und Anstrengung arbeiten zu lernen. Zudem ist im wohlverstandenen eigenen Interesse des Lehrers die Haltung eines Schultagebuches schon lange früher, bevor die Führung des Wochenbuches dem Lehrer zur Pflicht gemacht wurde, von den besten Pädagogen empfohlen worden. Doch „wozu Erinnerung suchen des Vergangenen, von selbst erinnert es uns schon genug !“ — weil etwas Gutes sich eben von selbst empfiehlt. Aus den wenigen Andeutungen aber geht auch hervor, dass das Wochenbuch gewissen Bedingungen Rechnung tragen müsse, wenn es auf Beachtung Anspruch machen, wenn es seinem Zwecke vollauf entsprechen soll Es muss sich dasselbe nämlich nicht allein durch Klarheit und Bündigkeit, sondern auch durch Uebersichtlichkeit auszeichnen. (Dass es vor allem Treue aufweisen, d. i. wahr sein müsse und in die Rubriken desselben nichts hineingeschwundelt werden dürfe, w'as den Thatsachen nicht entspricht, muss wohl als ganz selbstverständlich hingestellt werden und bedarf nicht erst einer besondern Erwähnung.) Was genommen wurde, muss somit genau und kurz registriert werden; einzelne Rubriken aber haben sich gegenseitig zu ergänzen, gewissermassen zu tragen. Ein Beispiel möge das Ganze versinnlichen. Die erste Rubrik hat die Woche und die Schultage vorzuführen. Da mag es heissen: „4. Woche (z. B. im Monate Mai), 5 Schultage.“ In der Klammer kann dann noch die genauere Bezeichnung stehen, z. B.: („u. zw. vom 24. bis incl. 31. Mai“). Den Reigen eröffnet nun der Sprachunterricht, und zwar in erster Linie das „Lesen“. Hier mögen die Lesestücke, deren Nummern im Buche und das gekennzeichnet werden, was vielleicht darüber verfügt wurde. Wir nehmen an, dass wir es mit der Obergruppe der Schüler zu thun haben. Selbstverständlich werden wir bei Behandlung der Lesestücke auch die Zeit in Betracht ziehen, und mit Rücksicht darauf, dass wir in diesem Falle uns am Ende des Monats Mai befinden, könnte diese Rubrik Folgendes enthalten: „Die Lesestücke „die Rose“ (Nr. 60); das Gedicht „die Blumen“ (Nr. 62); Memorieren dieses Gedichtes; die Erzählung „Kaiser Josef II.“ (Nr. 140).“ (Hieraus ist zu ersehen, dass vielfach Gleichartiges zusammengenommen und die Lesestücke nicht der Reihe nach, wie sie das Buch bringt, aufeinander folgen.) — Die nächste Rubrik gehört der „Sprachlehre“; da kann es heissen: „Der zusammengezogene Satz und die zusammenstellenden Bindewörter auf Grund des Lesestückes „Die Rose“. Die einzelnen Sätze haben ein gemeinschaftliches Subject“. — Nun folgt die Rubrik „Rechtschreibeu •' mit folgendem Inhalte: „Bildung kleiner Wortfamilien, namentlich von „pflanzen“ und „giessen“. — Dann folgt der „Aufsatz“ und wir lesen: ...Leichte Vergleichungen in Briefform, z. B. Vergleich der Rose mit der Tulpe.“ (Man sieht, dass die berührten vier Rubriken gewissermassen aus einem Guss hervorgehen Es wird nämlich das Lesestück „Die Rose“ behandelt; die Sprachlehre, das Rechtschreiben und der „Aufsatz“ lehnen sich an dasselbe an, indem sich selbst das „Rechtschreiben“ mit den hieher gehörigen Zeitwörtern „pflanzen“ und „giessen" (begiessen), der Aufsatz aber mit dem Vergleiche von Blumen befasst.) — Nun kommen wir zum „Rechnen“, und da heisst es: „Das Multiplicieren der Deeimalzahlen, u. zw. einer Decimalzahl mit reinen Zehnern. Flächenberechnungen. Genauere Betrachtung der Flächenmasse.“ — Der Gegenstand „Naturkunde“ zeigt die Aufzeichnung: „Die Blumen, u. zw. die Rosenblütler; Bereitung des Rosenöls.“ (Es hängt also der Gegenstand wieder mit dem Sprachunterrichte zusammen.)— Es folgt die Rubrik „Erdkunde und Geschichte“ mit der Aufschreibung: „Der Pflanzenwuchs mit Rücksicht auf die verticale Gliederung des Heimatlandes. — Kaiser Josef II.; die Aufhebung der Leibeigenschaft.“ (Auch hier finden wir den Zusammenhang mit den Lesestunden.) — Dem reiht sich das „Schreiben“ an mit der „Verbuchung“: „Die Grossbuchstaben S, St, Sch, R (genetisch); Hauptwörter mit diesen Anfangsbuchstaben, wie: Salbei, Rose etc.); eine kleine Beschreibung der Rose ins Monatheft.“ — Nun gelangen wir zur Rubrik „Formenlehre und Zeichnen“ und finden darin geschrieben: „Anschauen des Rechtecks, Aufsuchen derselben an Kunstproducten. — Zeichnen: Das Rechteck (Dictat-zeichnen), Flächenverzierungen, aus Rechtecken bestehend (Gedächtniszeichnen).“ (Die Leser nehmen wahr, dass dieser Gegenstand in dieser Weise mit dem „Rechnen“ in Verbindung steht; ein anderesmal findet er vielleicht im Sprachunterrichte (Aufsatze) Unterstützung. — Noch sei hier bemerkt, dass einzelne Zeichnungen, wie Rand- und Flächenverzierungen, ohne Mühe auch ins Wochenbuch aufgenommen werden können, indem eine solche Beigabe zu den trockenen Worten die Uebersichtlichkeit nicht unwesentlich unterstützt.) — Der Gegenstand „Gesang“ wurde in dieser Woche auf folgende Weise markiert: „Wiederholung des Liedes „Das Rösslein“ (auch Einzelsingen). Gehörübungen (hohe und tiefe, lange und kurze Töne) als Einleitung zur Einübung des Liedes „Die Blumen“. (Also auch das „Singen“ hängt hier mit dem Sprachunterrichte zusammen und fördert denselben.) Nun kommen wir zum letzten der Gegenstände, zum „Turnen“ und lesen: „Ziehen auf verschiedenen Gangiinien in Verbindung mit Armübungen; Gehen und Laufen im Rechtecke; Belehrungen über Armgelenke. Turnspiel „Drei Mann hoch“. (Da sich also die geometrische Formenlehre und das Zeichnen mit dem Rechtecke befassten, greift auch das Turnen, wie der verzeichnete Lehrstoff weist, unterstützend ein.) Die Rubrik „Anmerkung“ zum Schlüsse bietet Raum zur Verzeichnung besonderer Vorfälle in der Woche, die auf den Unterricht im allgemeinen fördernd oder hemmend einwirkten oder nur den einen oder andern Gegenstand beeinflussten. Es kann da z. B. heissen: „Am den beiden letzten Schultagen war der Schulbesuch ob des herrschenden schlechten Wetters ein sehr mangelhafter“ etc. Dieses Wenige möge genügen, um zu zeigen, wie wir uns das Wochenbuch denken. Es geht daraus das hervor, was gleich anfänglich zum Ausdrucke gebracht wurde, nämlich dass diese Amtsschrift auf die Vertheilung des Lehrstoffes und die Ertheilung des Gesammtunterrichtes einen ganz guten Einfluss übt, nachdem so mancher schon allein deswegen, weil er nicht will, dass bei einer Controle des „verbuchten Materials“ dem Inspicierenden Unregelmässigkeiten begegnen, zu einem planmässigen Lehrverfahren veranlasst wird, dabei aber bald Lust zur Sache gewinnt und zur eigenen und zur Zufriedenheit anderer arbeitet. Wir sehen übrigens, wie es in einem sorgfältig geführten Wochenbuche einer guten Schule kein Kunterbunt geben kann, und wie in einem solchen alles wie das Räderwerk einer Maschine ineinandergreift, alles wie aus einem Gusse hervorgeht und ein gewisses Ebenmass zur Schau trägt. Ob nun für jede Schülergruppe separat ein WTochenbuch aufgelegt werden, oder ob ein solches in so viele Theile, als es Schülerabtheiluugen gibt, getheilt werden soll, bildet keinen Gegenstand der Erörterung und bleibt dem Ermessen des Einzelnen, au mehrklassigen Schulen der Lehrerconferenz, anheimgestellt; wohl aber muss dagegen, dass für alle Abtheilungen einer Schule auf ein und derselben Blattseite der in der Woche aufgearbeitete Lehrstoff verzeichnet werde, der Uebersichtlichkeit halber Einspruch erhoben werden. Dass übrigens die Wmchenbuchfrage nicht so spurlos im Sande verrann, wie man vielleicht anzunehmen geneigt wäre, beweist der Umstand, dass vor wenigen Jahren unter den mehr allgemein gehaltenen Projecten auch der Vorschlag auftauchte, diese Amtsschrift in zwei Exemplaren zu führen. Eines davon wäre von Woche zu Woche im vorhinein zusammenzustellen und hätte somit das aufzunehmen, was man der betreffenden Schülerabtheilung oder Klasse in den fünf kommenden Schultagen zu bieten gewillt ist. während das zweite erst das wirklich Durchgenommene zu enthalten hätte und somit stets nach Schluss der Schulwoche behufs der Eintragung des Lehrstoffes zur Hand zu nehmen wäre. Dieser Vorgang hätte nämlich den Zweck, dem Lehrer Anlass zur gehörigen Vorbereitung auf den Unterricht, zur rechtzeitigen Auswahl des Stoffes und zu Studien über Schein und Wirklichkeit zu bieten, nachdem im Falle, als man das im „idealen Wochenbuche“ sich gesteckte Ziel nicht erreicht hätte, immer der Ursache dieser Erscheinung nachzuforschen und selbe dann in der Rubrik „Anmerkung“ zu verbuchen wäre. Allerdings hätte dieses erstere Wochenbuch einen mehr privaten Charakter. Doch einerlei, ob der Lehrer sich diese gewiss nicht zu unterschätzende Selbstcontrole auferlegt oder sich nur mit der Führung des vorgeschriebenen Wochenbuches beschäftigt, Einzelnes bleibt hiebei doch immer hochzuhalten: Gewissenhaftigkeit, Planmässigkeit und Uebersichtlichkeit! —a. Lose Gedanken über moderne Zucht in Fabriksorten. Wer Gelegenheit hatte, einen tiefem Einblick in das private Familienleben und Schulwesen an Hütten- und Fabriksetablissements zu machen, der wird gewisse Merkwürdigkeiten und ganz eigene Verhältnisse gefunden haben, welche zu besonderen Betrachtungen Anlass geben können. Zwar nicht an allen Orten treten diese Merkwürdigkeiten so grell auf, doch in der Hauptsache ähneln sie sich überall. Ganz unwillkürlich fallen uns die physischen und moralischen Nachtheile des Fabrikswesens in Bezug auf die gesammte Entwicklung des Kindes ins Auge. -— Wenn schon die Schulfrage heutzutage eine brennende ist, so ist sie es umsomehr an solchen Orten, wo die Verhältnisse eigenthümliche sind. An Fabriksorten ist von grösstem Nachtheile das bekannte Zusammenpferchen zahlreicher Familien in den sogenannten Fabrikskasernen, oder besser gesagt „Personalhäusern“, und oft der Mangel eines soliden Familienlebens. Man findet an vielen Fabriks- und Hüttenorten in „gedrängten Baracken“ eine grosse Anzahl von Familien beisammen, gleich Zellen eines Bienenstockes, und in jeder dieser Zellen wohnt ein halbes Dutzend Kinder sammt ihren Eltern. In physischer Hinsicht denkt man mit Bedauern an all die Folgen, die einem solchen Beisammenleben entspringen, in moralischer Hinsicht aber muss man diese Geschöpfe geradezu beweinen. — Diese so massenhaft beisammen wohnenden Kinderscharen können nur zu gut all das Thun und Treiben der Erwachsenen genau beobachten, und dies muss in vielen Fällen schlechte Folgen nach sich ziehen. Man kann indessen die Jugend in diesen Zellen nicht immer eingesperrt halten, und sie selbst verlässt solche sehr gerne und ist darum sehr häufig auf dem Terrain unmittelbar vor den Thüren der Wohnungen unter den Augen der vielleicht hier arbeitenden Mutter zu finden. — Ereignet sich nun nebenan oder sonstwo im Hause eine „rührende Familienscene“ oder kommen Parteien mit einander in Streit, so setzt sich dies alles draussen vor den Wohnungen fort und die Kinder sehen und hören oft wahre Skandale. Und dieses Poltern, Keifen etc. sollte auf die Kinder keinen Einfluss üben? — Leider nur einen zu bedeutenden, und das Resultat davon ist Roheit. Das zarte Jugendalter hängt sich an alle Wesen , die es umgeben, wächst, wird gross und bildet sich nach dem Bilde — und bald zeigen die Sprösslinge iin Jünglingsalter die Sitten, welche sie ererbt haben. Nichts übt in sittlicher Beziehung einen mächtigeren Einfluss auf das Kindesgemüth, als das Beispiel. Die Jungen zwitschern, was die Alten sangen. — Obwohl es in Fabriksorten gottlob auch Eltern gibt, die ihre Kinder so viel als eben möglich in Zucht und Ordnung halten, so ist diese Anzahl verhältnismässig nur sehr klein und wird immer seltener. Im grossen Ganzen liegt das Familienleben sehr im argen. — Wenn Eltern wegen steter Arbeit kaum Zeit finden, mit ihren Kindern zu verkehren; wenn sie nicht vermögen, über das Thun und Lassen derselben zu wachen; wenn sie nicht die Unarten und Ausartungen derselben bemerken oder auch vielleicht dieselben nicht als das ansehen wollen, was sie sind, -- dann kann man diesen Einfluss des „Hüttenlebens“ auf die gesammte Erziehung des Kindes wahrlich keinen heilbringenden und segensreichen nennen. Leider werden diese Zustände puncto Erziehung nicht so bald besser werden und es wird noch eine geraume Zeit verfliessen, ehe man geeignete Mittel ausfindig machen wird, um diesem nicht geringfügigen Uebel wenigstens zum Theile zu steuern. J. J—y. Zum Unterriclitsgebrauche zulässig erklärte Lehrbücher und Lehrmittel. a) Lehrbücher für Volks- und Bürgerschulen. Tretje berilo za ljudske šole. Wien 1880, k. k. Schulbücherverlag. Preis fest gebunden 40 kr. Razinger A. und Žumer A., Abecednik za slovenske ljudske šole. Laibach 1880, Ig. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Fest gebunden 20 kr. Žumer A. und Razinger A., Slovensko-nemški abecednik, Slovenisch-deutsche Fibel. Laibach 1880, Ig. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Fest gebunden 20 kr. Seibert A. E., Schulgeographie. II. Theil, 3. revidierte Aufl. Wien, Holder. 40 kr. Rothaug J. G., Lehrbuch der Geographie für Volks- und Bürgerschulen. II. Stufe, 2. verbesserte Aufl. Prag, Tempsky. 44 kr. Ambros J. und Kopetzky Fz., Rechenbuch für Volks- und Bürgerschulen. VI. Schuljahr 15 kr., VII. 20 kr., VIII. 25 kr. Pichler in Wien. b) Lehrbücher für Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalten. Niedergesaess R., Allgemeine Erziehungslehre. 3. vollständig umgearbeitete Aufl. der „Anfänge der Erziehungslehre“. Wien 1881, Pichler. Preis 80 kr. Manzer J. D., Sammlung von Uebungssätzen für die Orgel. Praktische Orgelschule für den Unterricht im Orgelspiel an Lehrer-Bildungsanstalten. Im Selbstverläge des Verfassers. Leitmeritz. 2 fl. 50 kr. (für Lehrer-Bildungsanstalten zugelassen). c) Lehrmittel für Volks- und Bürgerschulen. Eichler J., Uebungsschullehrer am Wiener Pädagogium, Elementar-Zeichenschule sammt dem erläuternden Texte. 2. Aufl. in zwei Abtheilungen. Wien 1879, Selbstverlag des Verfassers. Jede Abtheilung 3 fl. 20 kr., einzelnes Heft 12 kr., einzelnes Blatt 2 kr., erläuternder Text 40 kr. (Für sämmtliche Stufen der Volks- und Bürgerschulen zugelassen.) Eichler J., Farbenlehre sammt 110 Farbentafeln und einer LehranWeisung zur Benützung der letzteren. Wien 1879. Selbstverlag des Verfassers. Farbenlehre 60 kr., die 110 Farbentafelu 3 fl. 60 kr., einzelne Tafeln 4 kr., Lehranweisung 8 kr. (Ist eine Beilage zu der oberwähnten Elementar-Zeichenschule und wird als Hilfsmittel für die Zeichenlehrer an Bürgerschulen sowie an Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungs-anstalten empfohlen.) Der Anschauungsunterricht in Bildern. 23. Aufl. Tempsky in Prag. 6 fl. 66 kr. Hartinger A., Wandtafeln für den naturgeschichtlichen Anschauungsunterricht an Volksund Bürgerschulen auf Grundlage der Lesebücher. VI. Abtheilung: Bäume, 1. Lieferung. Wien, Gerold. 5. Blatt. 4 fl. Musil E., Neue Ausgabe von Schreibheften. Preis eines Heftes 2 kr. Diese Hefte haben auf dem Umschläge Abbildungen mit Texten. Ambros J., Kundschrift; 1. und 2. Heft ä 8 kr., 3. und 4. Heft ä4kr; Wien, Pichler. Steiermark. (Stand des Schulwesens.) Ueber den Stand des Volksschulwesens in Steiermark enthält der soeben erschienene officielle Jahresbericht folgende Angaben: Die Zahl der öffentlichen Volksschulen betrug zu Ende des letzten Schuljahres 738. Der Untenicht war an 610 Schulen ganztägig, an 122 halbtägig; bei sechs Schulen ist letzteres nur wegen Abganges von Lehrkräften zeitweise der Fall. Die Zahl der die öffentlichen Schulen besuchenden Kinder wird mit 130,239 angegeben; 10,969 Kinder vernachlässigen den Schulunterricht. —Das Lehrpersonale bestand aus 361 Oberlehrern, 491 Lehrern, 254 Unter- und 129 Aushilfslehrern, ferner aus 5 Oberlehrerinnen. 44 Lehrerinnen, 211 Unter- und 10 Aushilfslehrerinnen. Von den Lehrpersonen besitzen insgesammt 118 keine Lehrbefähigungszeugnisse. Religionslehrer waren 852 thätig. Mit Schülerbibliotheken sind 608 Schulen versehen. An 380 Schulen wurde für Kinder der höheren Altersstufen in der Obstbaumzucht, an 84 in der Bienenzucht und an 30 in der Seidenraupenzucht Unterricht ertheilt. Niederösterreich. (Ein Erlass des Lan desschulrathes gegen nichtdeutsche Lehrer.) Soeben erfahren wir durch politische Blätter von einem Erlasse des niederösterreichischen Landesschulrathes an die Bezirksschulräthe, durch welchen diese aufmerksam gemacht werden, an deutschen Schulen keine solchen Lehrer mehr anzustellen, deren Abstammung darauf schliessen lässt, dass sie den Unterricht in der deutschen Sprache nicht mit Umsicht und nöthiger Hingabe pflegen dürften. Den Anlass zu dieser Verfügung gab der Umstand, „dass slavische und magyarische Lehrer,“ wie gemeldet wird, „sich zahlreich um Lehrstellen in Niederösterreich bewerben, ohne die nöthige Eignung für deutsche Schulen zu besitzen.“ Dalmatien. (Für vorzeitig dienstunfähig gewordene Lehrer.) Die kaiserliche Sanction erhielt der vom dalmatinischen Landtage beschlossene Gesetzentwurf, wonach dürftige Mitglieder des Lehrstandes an Volksschulen, welche ohne ihr Verschulden vor Vollendung des zehnten Dienstjahres sowohl zur Ertheilung des Unterrichtes als zu jedem anderen Erwerbe unfähig geworden sind, statt der ihnen gebürenden Abfertigung den vierten Theil des anrechenbaren Jahresgehaltes als Pension erhalten können und als in den zeitlichen Ruhestand versetzt anzusehen sind. Kroatien. (Die Lehrer- und die Volkszählung.) Die kroatische Landesregierung hat angeordnet, dass bei der Volkszählung über Berufung der betreffenden Gemeindevorstehung oder Gespansehaftsbehörde auch die Volksschullehrer theilzunehmen haben. Die Regierung erwartet von der Intelligenz der Volksschullehrerschaft, dass sie sich, wo nothwendig, dieser Mühe freiwillig unterziehen werde, wo es sich aber treffen sollte, dass sich einer oder der andere Volksschullehrer dieser Aufgabe entziehen wollte, wird die Mitwirkung der Schullehrer bei der Volkszählung für obligatorisch erklärt, und wird der an den Tag gelegte Eifer der Einzelnen denselben als besonderes Verdienst angerechnet werden. — An allen jenen Volksschulen, deren Lehrer als Zähler bei der Volkszählung mitzuwirken haben, wird der Unterricht vom 1. bis 10. Jänner 1881 suspendiert. Ungarn. (Status für Schulinspectoren.) Wie politische Blätter zu melden wissen, wird im ungarischen Unterrichtsministerium an einem neuen Status für Schulinspectoren gearbeitet. Worin das Wesen desselben bestehen wird, wird nicht gesagt. Frankreich. (Obligatorischer Elementarunterricht.) In der französischen Kammer ist wieder einmal von der Einführung des obligatorischen Elementarunterrichts die Rede. Wann endlich dieses oft ventilierte Thema in Fleisch und Blut übergehen werde, kann nicht gesagt werden. In Frankreich kommt man leider über das Phrasen-gedresche oft nicht hinaus. IEj o c s, 1 e s- Veränderungen im Lehrstande. Fräulein M. Canto ni, absolvierte Lehramtscandi-datin, erhielt die Stelle einer Unterlehrerin zu Gutenstein in Kärnten. Herr Bernhard Jane, bisher Aushilfslehrer zu Neul, wurde bis zur ordnungsmässigen Besetzung der Lehrstelle zu Wodiz als Aushilfslehrer daselbst angestellt. Spenden für Schulkinder. Wie in früheren Jahren, so fand auch heuer im Saale des hiesigen slovenischen Lesevereins die Vertheilung der vollständigen Winterkleidung an 80 dürftige Schülerinnen und Schüler hiesiger Volksschulen statt. — Zum Nicolofeste betheilte die Besitzerin des Carolinenhofes, Frau Mateusche, sämmtliche Kinder der Excurrendoschule auf dem Moraste mit Esswaren. — Das Comite der am 18. November in den Brauhauslocalitäten zu Gottschee anlässlich des Namensfestes Ihrer Majestät der Kaiserin stattgehabten Abendunterhaltung übergab dem Ortsschulrathe daselbst ein Reinerträgnis von 130 fl. mit der Bestimmung, diesen Betrag zum Ankäufe von Kleidern und Beschuhung für arme Schulkinder der Volksschule in Gottschee zu verwenden. Weihnachtsbescherung armer Schulkinder. Die „Laib. Zeitung“ berichtet hierüber Folgendes: Wie seit einer Reihe von Jahren wurde auch heuer zur Weihnachtszeit für die Schüler und Schülerinnen der städtischen Volksschule auf dem Carolinengruude, welche sich bekanntlich aus der zum grössten Theile sehr armen Morastbevölkerung rekrutieren, von einigen wohlthätigen Damen unserer Stadt eine Bescherung mit warmen Kleidungsstücken veranstaltet und die Vertheilung derselben zugleich als passender Anlass für eine kleine Schulfestlichkeit benützt. Dank den eifrigen Bemühungen der k. k. Uebungs-lehrerin Fräulein Marianne Fröhlich, welche an dieser Schule den Unterricht in den weiblichen Handarbeiten schon seit Jahren unentgeltlich besorgt, dann der Frau Katharina Fröhlich und der Besitzerin des Carolinenhofes, Frau Mateusche, die nebst ihren eigenen Gaben zu diesem Behufe eine Sammlung unternahmen zu welcher ausser der krainischen Sparkasse (50 fl.) auch mehrere hiesige Geschäftsleute und Schulfreunde Spenden theils in Geld, theils in Waren beisteuerten (u zw. Herr Bürgermeister Laschan 5 fl., Frau von Gariboldi, geb. v. Tonello, 5 fl., Frau A. Materna 10 fl., Frau Marie Kosler 10 fl., Frau Hilda Krisper 5 fl., Frau Marie Gallö 5 fl., zwei ungenannnte Wohlthäter 13 fl , Herr Kraup, Fabriksdirector, 1 Stück Cotonina, Herr J. Janesch und Frau Maly Beitrag an Leder, und Herr Vilhar 3 fl.), gelang es, eine Summe zusammenzubringen, welche es er- möglichte, die bedeutende Anzahl von 85 der ärmsten Knaben und Mädchen ganz oder theihveise mit warmen Winteranzügen und Schuhen auszustatten. Die Betheilung wurde in Gegenwart der genannten Damen, daun des Herrn Bürgermeisters Laschan, des Schulleiters Herrn Belär und des Lehrers dieser Schule vorgenommen. Herr Belär richtete an die Kinder eine angemessene Ansprache, worauf dieselben die Volkshymne absangen. Nach der Vertheilung erhielt auch jedes der Kinder eine aus Obst und Backwerk bestehende „Jause“. Die Leitung der Schule spricht im Namen der Betheilten allen Wohlthätern ihren besten Dank aus. Der Unterstützungsverein an der k. k. Lehrer-Bildungsanstait in Laibach hielt am 12. d. M. die diesjährige Generalversammlung ab. Aus dem Laibacher Gemeinderathe. In der letzten Sitzung des Gemeinderathes von Laibach wurde der Voranschlag des städtischen Volksschulfondes für das Jahr 1881 in der Gesammtbedeckung per 17,327 fl. und dem Erfordernisse per 21,320 fl., sonach mit einem aus der Stadtkasse zu deckenden Abgänge per 3696 fl. ohne Debatte genehmigt. Neu eingestellt in diesen Voranschlag wurde über persönlichen Antrag des Referenten bloss ein Betrag von 10 fl. zur Beschaffung einer kleinen Büchersammlung für die Schüler der städtischen Volksschule auf dem Carolinengrunde. Eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes. Dem an einer Volksschule in Krain bedienstet gewesenen Oberlehrer V. K. wurde bei seiner Pensionierung seine vor seiner Lehrthätigkeit im Militär zugebrachte Dienstzeit nicht angerechnet, obwohl sein Uebertritt aus der Militärdienstleistling zum Lehrfache direct, ohne jede Unterbrechung erfolgte, und obwohl ihm bei seiner Austeilung von dem betreffenden Bezirksschulrathe ausdrücklich die Anrechnung der Militärdienstjahre schriftlich zugesichert worden war. V. K. führte infolge dessen Beschwerde vor dem Verwaltungsgerichtshofe, welcher aber mit Erkenntnis vom 25. November 1880, Z. 2336, diese Beschwerde als im Gesetze nicht begründet zurückwies. Diese abweisliche Entscheidung wurde, wie wir einer Mittheilung der „Beamten-Zeitung“ entnehmen, vom Verwaltungsgerichtshofe folgendermassen begründet : „Mit der angefochtenen Entscheidung wurde dem Recurse des Oberlehrer- V. K gegen die Bemessung seines Ruhegenusses mit vier Achtel seiner Activitätsbezüge keine Folge gegeben und diese Bemessung aufrecht erhalten. Der Beschwerdeführer fleht diese Entscheidung deshalb als ungesetzlich und sein Recht verletzend an, weil dieser Bemessung nicht bloss seine seit Erlangung des die Zulässigkeit seiner Verwendung als Lehrer an einer Landschule aussprechenden Zeugnisses, sondern im Sinne des § 56 des Reichsgesetzes vorn 14. Mai 1869, Nr. 62, die ganze seit seiner am 3. November 1857 erfolgten definitiven Ernennung zum Lehrer abgelaufene Zeit, und weiters noch, nachdem er damals noch dem Militärverbande angehörte, auch die ohne Unterbrechung vorhergegangene Militärdienstzeit zu Grunde zu legen war, was ihm auch vom Bezirksschulrathe ausdrücklich zugesichert worden war. Dagegen ist zu bemerken, dass aus dem § 56 des citierten Reichsgesetzes vom 14. Mai 1869 eine Gesetzwidrigkeit nicht abgeleitet werden kann, weil ein Specialgesetz vorliegt, nämlich das Landesgesetz vom 10. März 1870, durch welches die concrete Frage speciell gelöst erscheint, weiches sonach vorliegenden Falles in erster Linie zur Anwendung zu kommen hätte. Nach § 62 des eben citierten Landesgesetzes ist aber nur jene Dienstzeit anrechenbar, welche ein Mitglied des Lehrstandes nach bestandener Lehrbefähigungsprüfung an einer öffentlichen Schule zugebracht hat. Wenn demnach der Bemessung des Ruhegenusses bloss jene Dienstzeit zu Grunde gelegt worden ist, welche er seit Erhalt des eben erwähnten Zeugnisses zurückgelegt hat, so stellt sich dieser Vorgang als dem Gesetze entsprechend dar. Die Zusicherung des Bezirksschulrathes kann eine Rechtswirkung schon deshalb nicht haben, da dieser Behörde eine Einflussnahme auf die Verwaltung des Pensionsfondes nicht zukommt.“ Orig:in.sil-Oorrespo3a.d.enz:en.. Küstenland, 20. Dezember. Mit dem Vorsatze, mich im neuen Jahre öfter über die Schulzustände des Küstenlandes zu verbreiten, berichte ich diesmal nur, dass endlich auch bei uns das lang vermisste Vereinsleben aufzublühen beginnt. Während anderwärts die Lehrervereine seit Jahren bestens gedeihen, blieben wir zerstreut, und erst in jüngster Zeit rührten sich Hände, um einen solchen — zwar nur auf dem „karstigen Hinterlande,“ trotzdem aber doch einen zur Fortbildung anregenden Verein von Lehrern — ins Leben zu rufen. Die Statuten desselben wurden soeben von der k. k. Statthalterei in Triest bestätigt, und das Wirken dürfte nun beginnen. Allerdings haben viele unserer Schulstationen noch unter der Thätigkeit des Aushilfslehrerthums zu leiden, doch auch dieses dürfte sich mit dem Schwinden des Lehrermangels bald überwinden lassen. Darum: „Glück auf!“ A Kärnten, 21. Dezember. Es liegt ein gewisses Etwas in der Luft, das Einzelnen die Sinne verwirrt. Ich meine hier nämlich die Petitionen um Verminderung der Schulzeit und um so manches andere, welche von unseren nur im Geheimen noch thätigen Feinden der Neuschule fliegen gelassen wurden. Bald taucht da, bald dort ein Unterschriftenwerber auf, und dabei weicht man dem Lehrer mit aller Vorsicht aus. Trotzdem ernten diese „Namenklauber“, wie man sie im Dorfe nennt, nicht selten ganz kolossale Körbe und ziehen dann mit langen Nasen von dannen, denn die bäuerliche Bevölkerung kennt nur zu gut, was die Schulstürmer im Schilde führen, und misstraut ihnen schon seit Jahren. Es stünde aber noch weit besser um die Sache, wenn unsere vielen Zweigvereine des Landes-Lehrervereines in die Speichen greifen, den „Bauernfang“ gehörig beleuchten und jedes Mitglied es sich vornehmen würde, in seinem Sprengel bei passenden Anlässen über die Wühlereien gegen die Volksschule reinen Wein ein" zuschänken. Hierzulande hat mau einzelnen Schulgemeinden, namentlich im Gebirge, so weitgehende Schulbesuchs - Erleichterungen gewährt, dass man damit ganz zufrieden ist und daher jede weitere Aufstachelung gegen die Schule mit wenig Worten abgewiesen werden kann. Also Ihr Vereinsausschüsse, greifet zum Worte und ziehet den Petitionsfabrikanten die Maske vom Gesichte ! IsZCa-Dn.nig'fa.ltlg'e s. Geometrische Körper. Bekanntlich hat der hohe k. k. Landesschulrath unterm 19. Dezember 1874 für den Unterricht im Zeichnen und der geometrischen Formenlehre auch eine kleine Reihe von Körpern bezeichnet, welche an jeder Volksschule vorhanden sein müssen. Da nun noch immer nicht alle Anstalten im Besitze derselben sind, so nehmen wir nicht Anstand, den Schulleitungen mitzutheilen, dass solche Körper, aus hartem Holze auf das genaueste und in entsprechender Grösse hergestellt, gleichfalls in der Lehrmittelanstalt von Alois Kreidl in Prag, welche wir bereits in der letzten Nummer wegen ihrer soliden physikalischen Apparate zu würdigen Gelegenheit hatten, zu haben sind. Dieselbe hält drei Sammlungen bereit, wovon die erste zehn Körper zu 3 fl., die zweite neun Körper zu 4 fl. und die dritte sechs Körper zu 1 fl. 85 kr. enthält. Die zweite Sammlung beispielsweise besteht aus Würfel, Tetraeder, Oktaeder, Dodekaeder, Pyramide (vierseitig), Prisma (fünfseitig), Cylinder, Kegel und Kugel. Sehr zu loben ist es, dass der Kegel zugleich zu einem Kegelstutz umgestaltet und auch die Pyramide durch das Abnehmen des obersten Theiles in eine abgestutzte Pyramide umgewandelt werden kann. Perles’ Kalender pro 1881. Die Firma Perle s in Wien (Bauernmarkt Nr. 11) stellt pro 1881 bereits 80 verschiedene Kalender zur Verfügung. Uns sind ausser den bereits in früheren Nummern berührten speciell der wahrhaft elegante Damenalmanach sowie die „Feine Welt“ (mit der Photographie der Prinzessin Stefanie) bekannt; desgleichen aus der Reihe der jetzt so beliebten Blockkalender der nett ausgestattete Migu on-Blockkal ender. Eines bedeutenden Absatzes dürfte sich auch der einer grösseren Wandkarte gleichende Comptoirkalender erfreuen. Wir müssen constatieren, dass die Ausstattung der Wiener Verlagsproduction zur Ehre gereicht. Wer also einen von den so nothwendigen Begleitern in das neue Jahr noch nicht besitzt, dem sei die Firma Perles und ihre Unternehmungen bestens empfohlen. S-0.clA.er- -u-rrd. Seit-u.ng,ssclA.a--u.. Die Praxis der Volksschule. Von Dr. C. Kehr, k. Seminardirector zu Halberstadt. 9. Auflage. (Mit einem Anhänge über die besten Lehr- und Lernmittel auf dem Gebiete des Volksschulunterrichtes.) Gotha 1880, Verlag von E. F. Thienemann. — Sollen wir Kehrs „Praxis der Volksschule“, diesen bestbekannten „Wegweiser zur Führung einer geregelten Schuldisciplin und zur Ertheilung eines methodischen Schulunterrichtes für Volksschullehrer und solche, die es werden wollen,“ überhaupt noch empfehlen? So etwas ist wohl kaum mehr nöthig, denn der Erfolg, den dieses Werk hinter sich hat, macht jede Lobpreisung überflüssig. Wenn das Buch schon in sechs Sprachen übersetzt worden ist und in der Heimat so zahlreiche Auflagen erlebt, so empfiehlt es sich genugsam von selbst. Was darin über das Aeussere eines Seminars, die Schulzucht und den Unterricht gesagt wird, das ist so gehaltvoll und anregend zugleich, dass man sich vom Werke nicht wieder trennen kann. Dasselbe soll nicht allein in den Lehrerbibliotheken, sondern in dem Bücherschränke eines jeden Volksschullehrers einen der ersten Plätze einnehmen. Wir haben es also hier mit einem längst bekannten und hervorragenden Buche des Thienemann’schen Verlages zu thun; vielleicht werden wir später einmal in die Lage versetzt, unseren Lesern aus demselben noch andere, gleich wertvolle vorzuführen. —a. Falke, Hellasund Rom. Eine C ult u rgesch i cht e des klassischen Alterthums. Complet in 35 Lieferungen ä Mark 1'50; gebunden im reichsten Einband Mark 70. Mit besonderer Genugthuung bringen wir hiermit zur Kenntnis unserer Leser, dass das obige, von uns öfter genannte und dem Werte nach entsprechend gewürdigte Prachtwerk nunmehr glücklich vollendet und damit der diesjährige Bücher-markt um ein Geschenkbuch bereichert worden ist, wie es sich schöner und wertvoller kaum wünschen lässt. In edler Sprache schildert uns der bekannte Autor die Geschichte der Griechen und Römer, jener klassischen Völker, deren Ruhm noch heute, nach Jahrtausenden, ein lebendiger und unvergänglicher ist, jener Zeiten, deren Einfluss auf die Entwicklung aller Cultur von so unberechenbarem Nutzen und so intensiver Wirkung gewesen ist und künftig bleiben wird. Dem erklärenden Texte des Verfassers kommt die Darstellung durch Bild erläuternd zu Hilfe Die berühmtesten Meister — wir nennen nur L. H. Fischer, Fr. Preller, J. Bühlmann, L. Feuerbach, A. Tadema u. a. m. — haben dem Werke ihren Griffel gewidmet zum Schmucke desselben, und so wird uns das alte Athen, die Cäsarstadt Rom durch Wiedergabe theils antiker Bauten und Pläne, theils verschiedener Scenen aus dem gesammten Leben der Griechen und Römer auch durchs Bild vergegenwärtigt — und in der That ist durch den unermüdlichen Fleiss des Verfassers, durch das geeinigte Streben der Künstler und durch die Liberalität des Verlegers ein Werk geschaffen worden, dass unserer Literatur zum wahren Schmuck gereicht. — Wir empfehlen es allen denen, die Geschmack und Sinn für das antike Zeitalter haben. Sollen wir noch einige Worte über das Aeussere, in welchem das Buch sich präsentiert, sagen, so bleibt uns nichts weiter übrig, als zu constatieren, dass die Ausstattung die beste ist. Klein und Thome, Die Erde und ihr organisches Leben. (W. Spe-mann, Stuttgart.) Lieferung 24 bis 27 (Schluss des I. Bandes). Der I. Band dieses von uns mit Interesse verfolgten Werkes liegt nunmehr vollständig vor. Derselbe bietet einen überaus reichen und fesselnden Inhalt dar und enthält ausser 25 meistens wohlgelungenen Vollbildern nahezu 200 in den Text gedruckte Holzschnitte sowie auch einige erläuternde Karten. Die Absicht, jene Seite der Erdkunde, welche sich mit Schilderung des Erdkörpers nach seinen physichen Zuständen befasst, klar darzustellen, scheint gut gelungen zu sein. In der ihnen eigenen Art geben die Verfasser ein treffliches Bild von der plastischen Gestaltung der Erdoberfläche, von der Entstehung der elektrischen Erscheinungen in der Natur, von der Entwicklung und Verbreitung der organischen Wesen und bezeichnen uns so den Weg, wie wir zu einer möglichst umfassenden und klaren Kenntnis unseres gemeinsamen Wohnplatzes und der Grundbedingungen unserer Existenz und Cultur gelangen. Wir' empfehlen das Werk allen jenen, die Interesse daran haben, sich mit dem Leben auf unserem Erdball vertraut zu machen, — sie alle werden daraus viel Belehrung erhalten, sowie sich auch bei ihnen das Verständnis der Natur wesentlich erhöhen dürfte. P. K. Roseggers Ausgewählte Schriften, ln 60 zehntägigen Lieferungen mit je 5 Bogen Inhalt ä 25 kr. (A. Hartlebens Verlag in Wien.) — P. K. Rosegger hat sich als Schilderer des Volkslebens und Bauernthums der Alpen in verhältnismässig kurzer Zeit einen wohlverdienten Ruf erworben. Seine schlichten, von einem urwüchsigen, frischen Humor angehauchten Erzählungen sind wahre Meisterstücke der Novellistik, und nur die Werke eines Berthold Auerbach können in mancher Beziehung diesen gleichgestellt werden; doch wird Rosegger wegen seiner entschieden realistischen Auffassung von vielen diesem Schriftsteller vorgezogen. In seinen alpenduftigen Schilderungen weiss Rosegger Töne anzuschlagen, die eines jeden Menschen Herz erheben und die Freude an Gottes schöner Natur wachrufen, und seine Charaktere sind mit solcher Treue gezeichnet, dass man sich unwillkürlich mitten in sie hiueinlebt, mit ihnen denkt, fühlt und handelt. — Jedermann ist jetzt Gelegenheit geboten, sich die „Ausgewählten Schriften“ Roseggers (sieh’ Beilage von A. Hartlebens Verlag) zu einem sebi' billigen Preise, der noch durch die Ausgabe in zehntägigen Lieferungen ä 25 kr. erleichtert wird, zu erwerben, und es wäre zu wünschen, dass die Verlagshandlung für ihr Bestreben, die herrlichen Werke eines unserer talentvollsten, eigenartigsten und liebenswürdigsten Schriftsteller dem Volke zu eigen zu machen, die verdiente Anerkennung durch eine allseitige Theil-nahme finden möge. Von Roseggers „Ausgewählten Schriften“ sind die beiden ersten Lieferungen in würdiger Ausstattung bereits erschienen und in den Buchhandlungen zu haben. Mögen alle daran Herz und Gemüth erquicken. Bei dieser Gelegenheit bemerken wir, dass von der gleichfalls in A. Hartlebens Verlag erscheinenden Illustrierte Culturgeschichte für Leser aller Stände, von Carl Faulmann (14 Tafeln in Farbendruck, mehrere Facsimile-Beilagen und circa 300 Illustrationen, 20 Lieferungen ä 30 kr. ö. W.) heute schon die Lieferungen 6 bis 10 vorliegen. Eine Culturgeschichte gewinnt durch Illustrationen, wie solche die vorliegenden Hefte von Faulmanns Culturgeschichte bringen, ungemein an Interesse und Verständnis für weitere Kreise. Die sehr beachtenswerte wissenschaftliche Arbeit, welche durch die populäre Darstellung des Verfassers nur an Bedeutung gewinnt, ist ungeachtet des billigen Preises splendid ausgestattet; Papier, Druck, Farbentafeln und Facsimile-beilagen sind eines Prachtwerkes würdig. J. F. Schreibers Bilderwerke. Die Verlagsbuchhandlung J. F. Schreiber in Esslingen hat sich durch ihre prachtvollen Bilderwerke längst einen vortheilhaften Ruf erworben, und viele unserer Schulen sind bereits im Besitze einzelner ihrer Verlagsartikel. Wenn wir nun trotzdem auf dieselbe zu sprechen kommen . so geschieht es zu dem Ende, um unsere Leser und namentlich die Schulleitungen auf einzelne Bilderwerke noch besonderes aufmerksam zu machen, da es denn doch besser ist, etwas Muster-gütiges den Schulen zuzuführen, als diverse Machwerke, die wohl billig sein können, ihrem Zwecke jedoch kaum halb entsprechen. Da haben wir es nun in erster Linie mit den planmässig zusammmengestellten Bildern für den Anschauungsunterricht zu thun. Der erste Theil enthält gegen 300 fein colorierte Abbildungen verschiedener Gegenstände (ähnlich den Hermann’schen Bildern), von den Schulgeräthen bis zu den Verkehrsmitteln, welchen sich dann das Thierreich anschliesst. Zu bemerken ist, dass dort, wo es nothwendig war, auch unseren österreichischen Verhältnissen Rechnung getragen wurde. Der zweite Theil enthält in prächtiger Ausführung die wichtigsten Gift- und Cultur pflanzen (150 colorierte Abbildungen auf 30 Tafeln), denen ein beschreibender Text vorangeht. Jedes dieser wissenschaftlich bearbeiteten Bilderwerke entspricht nebenbei auch selbst den strengsten Anforderungen, die man auf Druck und Papier zu stellen berechtigt ist. Der erste wie der zweite Theil kommen auf 6 Mark 50 Pfennig (3 fl. 25 kr. ohne Agiozuschlag) zu stehen. Obwohl selbe hauptsächlich für Schulen berechnet sind, werden sie auch eine Zierde jedes Weihnachtstisches sein. Jedenfalls sind die Eltern darauf aufmerksam zu machen, dass sich für Festgeschenke doch wohl nur gediegene Werke empfehlen und es hoch an der Zeit ist, den unterschiedlichen, den kindlichen Geschmack sehr beeinträchtigenden Hanswurstiaden den Garaus zu bereiten und an deren Stelle nur wirklich Bildendes und Veredelndes zu setzen, da bekanntlich für die Jugend erst „das Beste gut genug“ ist. — Für den geschichtlichen Religionsunterricht bietet Schreibers Verlagsbuchhandlung Vierzig co-lorierte biblische Bilder zum alten und ebenso viele zum neuen Testamente, herausgegeben von J. Budau, Domherrn zu Görz. Jeder Band kommt auf 6 Mark 50 Pfennig zu stehen. — Die gleiche Verlagshandlung bietet ferner sehr elegant ausgestattete, für den Festtisch wie geschaffene Jugendschriften. Wir machen hiebei ganz besonders auf die Ausgewählten Erzählungen aus der Geschichte für die Jugend, von unserem österreichischen Schriftsteller Isidor Proschko (Preis 2 Mark oder 1 ff. ohne Agiozuschlag), und die Gesammelten Erzählungen von Isabella Braun, die unter dem Titel „Mancherlei“ zum Preise von 2 Mark per Band erschienen, aufmerksam. — J. F. Schreiber’s Verlag in Esslingen verdient der Lehrerschaft unbedingt empfohlen zu werden. Das Land Görz und Gradiška. (Mit Einschluss von Aquileja.) Geographisch-statistisch-historisch dargestellt von Karl Freiherrn von Czörnig, k. k. wirkl. geheimen Rathe etc. etc. Mit einer Karte. Wien, Verlag von Willi. Braumüller, k. k. Hof- und Universitätsbuchhändler. Preis 12 fl. — Ein Werk liegt vor, das bei uns noch viel zu wenig bekannt ist, unstreitig aber für jeden, der Land und Leute der südlichsten Provinz unseres Kaiserstaates allseitig kennen lernen will, von grosser Wichtigkeit sein muss. Man sollte kaum glauben, dass diese so gründlich gehaltene umfangreiche Schrift Czörnigs selbst dort nicht immer anzutreffen ist, wo man sie unbedingt finden sollte, nämlich in Studienbibliotheken. Man mag über den Zweck dieser Institute noch so einseitig denken — Gediegenes sollten sie immer in ihren Fächern bergen. Oder soll sich nicht auch der „Theil“ als ein dienendes Glied an ein Ganzes anschliessen können? Genug: Czörnigs grosses Werk verdient namentlich bei uns in Krain umsomehr Berücksichtigung, als es unser südliches Nachbarland in einerWeise beleuchtet, wie dies nur selten der Fall ist. Und darum machen wir alle Lehrerbibliotheks-Commissionen und sämmtliche Amtsgenossen ganz besonders auf dieses interessante Buch aufmerksam. Die erste Abtheilung beschäftigt sich mit den geographischen Verhältnissen, der Bevölkerung, Verfassung und Verwaltung, der geistigen und materiellen Cultur, der Industrie, dem Handel und der Geschichte von Görz und Gradiška, während uns die zweite speciell die Geschichte von Görz („Die Grafen von Görz und Gradiška unter österreichischer Herrschaft“) vorführt. Ebenso anregend, wie der Inhalt des ersten Bandes, ist auch das, was uns der zweite (Preis 1 fl. 50 kr.) bietet, welcher im gleichen Verlage unter dem Titel „Die Stadt Görz“ erschien. — Es würde uns zu weit führen, wollten wir nur allein die Grundzüge der beiden Bände genauer ins Auge fassen, darum möge das genügen, was wir im vorstehenden kurz berührten. Wir können übrigens nur sagen : Baron Czörnigs Werk solle namentlich von uns Südösterreichern in richtiger Weise gewürdigt werden. Und dass dies besonders durch uns Lehrer geschehe — d a s sei der Zweck dieser Zeilen. Illustrierte Welt. Dieses Unterhaltungsblatt (Stuttgart, Verlag von E. Hallberger), wovon das neueste Heft jetzt vorliegt, macht in der That der rührigen Verlagsbuchhandlung alle Ehre. Der eine Roman dieses Jahrgangs: „Die ,Donna Anna!“ von Rosenthal-Bonin, gestaltet sich immer mehr zu einer fesselnden, in den Interessen unserer Tage tief wurzelnden Erzählung; er hat als Nebenbuhler einen zweiten grossen, lebensvollen, farbenfunkelnden Roman : „Fluchbeladen“, dem Französischen nacherzählt von Vacano. Ferner wird dem Leser eine spannende kleinere Novelle „Hiob“, von Felix Lilla, geboten, der sich eine humoristische Erzählung von H. Nipon : „Beim Jahrmarktsphotographen“, treffend von W. von Breitschwert illustriert, anschliesst. Das Heft enthält ausserdem noch einen interessanten Artikel von Hans Paul: „Die Kunst des Gedächtnisses“, sowie eine vortreffliche Beschreibung eines „Rittes über die Cordilleren“, endlich eine Fülle von Recepten, Gemeinnützigem etc. etc. Geschmückt ist es mit vielen schönen Illustrationen. Es ist schwer zu begreifen, wie die Verlagsbuchhandlung dieses alles für den geringen Preis von nur 30 Pfennig pro Heft leisten kann. Danksagungen. Dem löblichen Comito des krain. Schulpfennigs spricht für die eingesandten Lernmittel im Namen der betheilten armen Schuljugend den wärmsten Dank Schulleitung ln Planina, am 16. Dezember 1880. Josef B^nedek, Oberlehrer. Das löbliche Comite des krainischen Schulpfennigs in Laibach hat auch im laufenden Schuljahre die hiesige vierklassige Volksschule mit einer reichhaltigen Sendung von Lernmitteln bedacht, wofür demselben im Namen der betheilten armen Schuljugend als auch namens des gefertigten Ortsscbulrathea der innigste Dank kundgeben whd Ortsschulrath zu St. Martin bei Littai. am 6. Dezember 1880. Valentin Pin. Das löbliche Comite des krainischen Schulpfennigs hat der hiesigen Volksschule im vergangenen Schuljahre nachstehende Lernmittel zugeschickt: 1 Gros Stahlfedern, Vs Gros Federhalter, 100 Stück Lateintheken, 100 Stüek Dictando-, 50 Stück Zeichenhefte, 2 Dutzend Bleistifte, 1 Dutzend Bechentafoln, 1 Schachtel Griftei. Der Gefertigte sieht sich angenehm veranlasst, im Namen der dürftigen Schuljugend für das bedeutende Geschenk den wärmsten Dank auszusprechen. Oblak, am 15. Dezember 1880. Joh. Treven, Lehrer. Ueber Ersuchen der Schulleitung wurde unserer dürftigen Volksschule eine ausgiebige Unterstützung in Lernmitteln zutheil, wofür der Gefertigte dem löblichen Comite des krainischen Schulpfennigs den tiefgefühlten Dank ausspricht. Sairach, am 17. Dezember 1880. . Leop. Božič, Oberlehrer. IBrIe£k:asten._ Allen unsern verehrten Mitarbeitern, Freunden, Leserinnen und Lesern ein herzliches „Prosit Neujahr!“ Herrn R—r—: ■— Es war dies Abt Felbiger, Bezüglich der zweiten Anfrage diene Ihnen zur Nachricht, dass das Bewusste kein Recurs wegzuschwemmon vermag. — P.: Wir führen die Entlassenen principiell nicht an; da Sie dies indem gedachten Falle jedoch wünschen, so erfahren Sie denn, dass der Betreffende Herr A. Borčič ist. - Herrn n— in Triest: Das finden Sie alles in Baron Czörnigs wertvollem Werke „ Das Land Görz und Gradiška“ (erschienen bei Braumüller in Wien. Preis : I. Band 12 fl., II. 1 fl. 50 kr.), welches leider — wohl aus Unkenntnis hervorragender Werke — noch fast in keiner Lehrerbibliothek, ja selbst in anderen, die es haben sollten, anzutreffen ist. ♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ * ♦ ♦ <> ♦ ♦ Soeben erschien: Haniuch für Volks- und Bürgerschullelirer. ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ Zweite gänzlich umgearbeitete Auflage. Zusammengestellt von H ans Tr-imI«, Bürgerschuldirector. Enthält: Kalender für 1881. I. Formulare zu Stundenplänen: a) für den Lehrer einer ein- ^ Massigen Volksschule; b) für einen Lehrer an der Unterklasse einer mehrklassigen Volksschule; ^ e) für einen Lehrer an der Oberklasse einer mehrklassigen Volksschule; dj für Bürgerschullohrer. ^ II. Schülerkatalog: A) für 160, B) für 200 Schüler. III. Sachregister zu den Heften I—XII ^ der Gesetze und Verordnungen auf dem Gebiete der Volksschule für Steiermark. TV. Notizbuch. ^ Preis elegant in Leinwand gebunden, mit Tasche und Bleistift, 1 11. Nach auswärts 1 fl. 5 kr. ^ Verlagsbuchhandlung Leykam-Josefsthal in Graz. ♦ ♦♦♦♦$♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦ Anzeige. Die heutige Nummer enthält eine Beilage der A. Hartleben’schen Verlagshandlung in Wien, auf welche wir hiemit aufmerksam machen. Erledigte Lehrstellen. Im Schulbezirke Tscher- ! nembl: Zweiklassige Mädchenschule in j Tsehernembl, erste Lehrerinstelle, Ge- : halt 450 ti., und zweite Lehrerinstelle, i Gehalt 400 fl.; vierklassige Volksschule \ in Möttliug, Lehrerinstolle, Gehalt 450 fl., bis Ende Dezember. — Im Schulbezirke Stein: Einklassige Volksschule in \ Wodiz, Lehrerstelle, Gehalt 450 fl., ; Wohnung, definitiv oder provisorisch bis ! 4. Jänner. — Im Schulbezirke Badmanns- j dorf:EinklassigeVolkssehulezuKronau, \ Lehrerstelle definitiv zu besetzen, Gehalt j 450 fl.,Wohnung, bis 10. Jänner. I^ärnten.. Bürgerschuldirector-stelle zu Klagenfurt, Gehalt 700 fl., i Personalzulage 100 fl., Functionszulage i 150 fl., Wohnung; ferner Lohrerstelle an ; der fünfklassigen Knabenschule zu Kla- , genfurt, Gehalt 400 fl , beide Stellen . beim k. k. Stadtschulrathe Klagenfurt, bis 10. Jänner. — Lehrstellen zu Lind ob Velden, Gehalt 500 fl., und Fre- i such, Gehalt 400 fl., Functionszulage je 30 fl., Wohnung; beim k. k. Bezirks-schulratho Villach bis Ende Dezember. Stexerm-arlr. Einkl. Schule zu St. Georgen am Tabor (Bezirk Franz), ; Lehrerstelle definitiv zu besetzen, Gehalt i 550 fl., Wohnung: Ortsschulrath daselbst i bis 1. Jänner 1881. — Volksschule zu St. Lam brecht (Bezirk Neumarkt), Leh- i rerstelle, Gehalt 600 fl., eventuell Unter- i lehrerstelle, Gehalt 360 fl. und Quartiergeld; Ortsschulrath bis 1. Jänner 1881. 3n” fo jebntääiäfn Süeferimgcn. Prtis jeütr Jitimmg 25 kr. Snfialt uon |). Ä. Baffggcrs ausBCroöliltcn Scficiftcn: -£qc> 21urt) öcv 'Jlaucücn. i. 2.3. Sank. — Ser !Bair>fd)«l* nteifter. — Sonicrlinflc. — Sic 'Jtdpler. — Soliolebat iu gteicrmovt. — ^aibcactcrä ©atiricl. — SBnltdjcimat. — ©ommcrarcnbc. — äüintcroScnbc. — '.Hm ssanbcrftabe. KS ®utct alle SSucttoittlungen ju tesieten au« ■^^TmÜrilŽVrm >Jb ficrtltbens hcrlaj in U)i(». ferff mmmmm Praktisches Weihnachtsgeschenk! Unentbehrlich für jeden Haushalt. N. Jakohsohns Patent-Spar-Schreibzeug mit Tintenstoff, ausreichend für 5 Jahre täglichen Gebrauch. Preis per Stück aus: Metall mit Holzuntersatz............ M. 3'— Metall zum Einsetzen in Schul- u.Bureau- Schreibtische ......................... „ 3'— Metall mit Telleruutersatz.................. 4'— Porzellan, deeoriert.................. „ 4 50 Metall mit Federwischor-Anfsatz. ... „ 6'— Metall mit Federwischer-Aufsatz und Anfeuchter ................................. „ 7'50 Derselbe hochelegant in cuivre-poli . . „ 20' — Alleiniger Vertrieb durch die Papierhandlung von S. 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