^N V3. »842D ^atbacher S ettung _______ Kamstag den HH^Z^tember. ' I l l V r i e tt. ^- aibach, dcn 23. Aug. Hcute traf auch der für die Bevölkerung Laibach's so sehnlichst erwartete Moment ein, wo Se. kaiscrl. Hoheit der Durch-wuchtigste Herr Erzherzog Franz Carlauf Höchst-'hrer I^s> ^^^ Verona auch diese Stadt durch Hochstihre Gegenwart zu beglücken geruheten. Sc. kü'serl.Hohcii hatten Höchstchre Neise von Klagenfnrt angs der Bergstraße über dcn Loibl zurückgelegt, Und waren um halb Fünf Uhr Nachmittag im erwünschtste Wohlseyn, begleicet von Sr. Erc^Ilenz dem Herrn Ob^hofmeistcr Fc.dmarscha«.. Lieutenant "er^mget.^"^" "" ^"^'« Hosstaat. Se. kaiserl. Hoheit yeruheten im Gasthofe z«, „Stadt Wien" abzusteigen, wo Höchste icsclbcn von dem Herrn Landesgouverncur und Präsidcnttn der Stände Krams, Frecherm v. Weingarten, dem Herrn Mllitär-Commandanten Generalmajor Gra-fen Lubolf, dem Herrn Fü'rstb.schof von Laibach, d.mHcrrnlLandrcchts.P^sidenten v. Pettenegg und dem Hcrrn Gubernial. Vicepräsidenten Grafen v. Wclspcrg ehrfurchtsvollst empfangen wurden. Auch Laibach ist das hohe Glück geg'önnt, Se. kaisrrl. Hoheit durch zwei Tage, den 24. und 25. d» M., in seinen Mauern zu besitzen. Der für daS Herzogthum Krain zufolge aNer-ochster Entschließung ftstgefttzte Landtag wurde am inLaibach feierlich Ordensk^ss^ ^""'^ """^ " ^^ hiesigen deutschen die ^er '"^lennes Hochamt abgehalten, welchem »Heilungen d?s^^""°b"'"' "'brend bei den Ab, ständ.schcn G.'^'""" ''' "blichen Salven aus dem wurden -
-stungsp!an an Ort und Stelle in Augenschein zu nchmen.
Frankreich.
Algier, 5. Sept. Der Generalgouverncur ist
so eben nach Oran abgegangen, wie man sagt, zur Vollendung der von dem General Lamoriciere bereits vorbereiteten Organisation der unterworfenen Stäm-m«. Er kann nur wcmge Tage in dieser Stadt vcr« weilen, da er vor Ende des MonatS — der zum Abmarsch des großen Kriegszuges nach dem Osten bestimmten Zeit — wieder hier zurück sepn muß» Abo El «Kader ist «ach einmal aus sciner Verbor.-«enheit hervorgetreten. Er hat sich in Tekedemt ftst"
gesetzt und unternimmt von dort aus Nhazzlas ge^ gen unsere zwischen Milianah und MaSkara wohnenden Verbündeten. Die langgeivohnte Achcung und Furcht dieser Stämme vor dem Emir macht, daß sie selbst nach Abschüttelung seiner Herrschaft nicht von allen ihnen zu Gebot stehenden Angriffs.- und Vcrtheidigungsmitteln Gebrauch zu machen wagen. Die Zeit und die Nachwchen dts UebelS, Pas er ihnen zufügt, werden ihnen ohne Zweifel das Bewußtseyn ihrer Stärke verschaffcn und sie lehren, baß es ihnen ein Leichtes wäre, nicht „ur scine Angriffe zurückzuschlagen, sondern ihn auch deS letzten Nestes scmer Macht zu entkleiden. Unterdessen dauern die Unterwerfungen fort. Der große Stamm der Isscr ist ganz zu UNS übergetreten und sonach auch mit dem Osten ein Anfang gemacht; der nächste Feldzug wird die noch Zögernden ebenfalls zur Entscheidung bringen. Kurz vor der Abreise deS Statthalters ist auf einem brit-tlschen Handelsschiffe ein Hr. Scott angekommen, der sich Oberst und Chef des Gencralstabs des Emirs nennt. Er brachte ein Schrein deS letzteren, der sich den Titel Sultan bettegt, und gab vor, er sey Mit Vollmachten zur Unterhandlung bcS Friedens versehen. Der' an Bord geschickte englische Consul hat sofort bewiesen, daß dieser Mann nicht zum englischen Heere gehöre und daß der Titel, den er annimmt, in Frage stehe. Der Statthalter wollt« Hrn. Scott nicht erlauben ans Land zu kommen und hieß ihn auf dem Schiffe, das ihn gebracht, wieder zurückkehren. Diesem Abenteurer, der den Emir vor acht Monaten verlassen, war alles unbe» kannc, was sich seitdem zugetragen. Er hatte eine Reise nach England gemacht und daselbst ein Werk herausgegeben unter dem Titel: „Tagebuch eines Aufenthalts im Lager Abd^El-KaderS und eines Ausflugs nach Marokko und Algerien." Das Buch ist em Gewebe von Irrthümern, Lüg/n und Ausfällen gegen Frankreich. Es bekundet von Seite des Verfassers vollständige U,ik.'nntn«ß von Land und Leuten. So versetzt er den Vertrag von der Tafna in die erste Zeit der politischen Laufbahn Abd-El-Ka-ders, während der Emir nlcht erst 1837, sondern schon in dem Treffen von Sidi Schaban im Octo» ber 1832 seine erste Waffenthat vollbrachte und feine Verhältnisse zu uns vollständiger durch den Vertrag, welchen der General Desmichcls im Jahr 1834 mit ihm schloß, festgestellt wurden. Mi» alltm Uebrigcn verhält sich'z ebenso. Hr. Scott erzählt als unbestreitbare Wahi hellen alle unttr den Arabern verbreiteten Mahrchcn. Nur Eme Belehrung bietet diese Nhapsod,e: man lernt sämmtliche Europäer
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fennen, welche Abd»El-Kaber umgeben und die insgesammt Ausreißer, Glücksritter oder Dicbe sind.^ (Allg. Z.)
H p a n i t n. Nachrichten aus Madrid vom 5. Sept. mel« dcn: Man versichert, das Tuilerien-Cabinett habe den Regenten in Kenntniß gcfttzr, daß die Car-listen abermals einen Versuch auf Spanien vor» haben. Don Carlos habe getrachtet, aus Bourges zu entkommen, um sich an die Spitze seiner Anhän-g,r zu stellen. Der Finanzminister Calatrava will sich zurückziehen: kem Wunder! er findet Nie-wand, der die bedrängte Staatscasse zu unterstützen sich bereit finden ließe; alle Borgplane sind ihm verunglückt.
Es sind gegenwärtig mit der niederländischen Regierung Unteihandlungen im Gange über die El« Mäßigung des dießs^itigen ZollcS von holländischer Leinwand. Zugleich wünscht unsere Regierung, UM die Seemacht auf einen bessern Fusi zu bringen, die Abtretung einiger holländischer Schiffe, wogegen sie Bauholz aus den prachtvollen Wäldern von Licbana (Asturien), Sona und San Sebastian anbietet.
(W. Z.)
Portugal.
Lissabon, 29. August. Die abermalige freundliche Erscheinung eineS deutschen Prinzen hat wie» »erVeranlassung zu einiger Abwechselung in der Mo» notonie des hiesigen Hostebens gegeben. Der Erz» herzog Friedrich von Oesterreich traf am 17. auf seiner Fregatte hier ein und begab sich den folgenden Tag mit einem kleinen Gefolge semcr Off»c>ere nach Cintra, wo er von der königlichen Familie er-wartet wurde. Außer Diners und einem Ball, wel-chen der Marquis de Vianna gab, nahm derselbe auch Theil an dem jährlichen Kirchen- und Volksfeste, welches auf der königlichen Burg Pena Statt fand und wo Tausende auch auS der Ferne zuströmen und kin buntes heiteres Volksleben zeigen. Festlich waren die Zinnen der Burg mit Fahnen geschmückt und die geputzten, »N hundert Farben schillernden Vauernmäbchen gaben den Fclsenzacken das bunte Ansehen. Am Vorabend wurde dle ganze Vm-g mit allen ihren Arcaden und übiremander gt' lhurmten Gebäuden mit tausend Laternen belcuch-tetj em heiterer heller Vollmondhimmel gab dieser ^llunnnat.on etwas Großartiges, so daß selbst die Wiener Gäste bezeugten, sie hätten noch nichts Herr-Ucheres gesehen; sie versinnbildlichte in der That die Mährchcn von den glänzenden Feenpalästen, die in den Lüften schweben. Nach «imgen Tagen Aufent-
halt in Cintra begab sich der Erzherzog wieder noch Lissabon um dort die Merkwürdigkeiten in Augen« schein zu nehmen. Am Donnerstag kehrte er noch Cintra zurück, von wo man sich am Freitag nach Meffra begab, in Begleitung des Kömgs, der in dem dortigen Thiergarten ein großes Treibjagen an» stellen ließ,^uf dem einige Stücke Dam.- und Edel-hniche erlegt wurden. Am Sonntag traf man wieder in Cintra em un^am Dinstag wird der Erz-h"zog sich nach Lissabon begeben, einem großen Dl> ncr des österreichischen Gesandten beiwohnen und darauf nach England absegeln. (Allg. Z.)
Großbritannien.
London, 9. Sepr. Die Reise der Königinn durch Schottland ist ein ununterbrochenes Fest. Alle Dörfer am Weg warm geschmückt, die Leute in ihrem besten Sonntagsstaat des königl. Besuches gewärtig. In Perth, wo die hohe Gesellschaft am Abend nach dem Aufbruch von Edinburg anlangte, harrten außer der einheimischen Bevölkerung 40 bis 50,000 Gäste ihrer Ankunft. Dem Earl von Kin« noull auf Dublin-Castle hatte die Königinn, um 2 Uhr Nachmittags, die Ehre erzeigt ein von ihm ber reit gehaltenes kostbares Frühstück anzunehmen. Die schottischen Journale beschreiben alle Einzelheiten der Landschaft, durch wclchc die Straße führte, geben von jcdcm Hügel dlc Höhe fast nach Fusi und Zoll an, besonders wird als einer der schönsten Puncte das Panorama gerühmt, das man auf den Höhen von Scrathearn über Perth und das Taythal hin genießt, wo die eindringenden Römer gerufen: Nc< ce liber, ecce (!ampu5 N2Niu5!
Das westindische Dampfpostschiff Forth war mit Nachrichten aus der Havanna und dem mexicani-lchen Meerbusen bis zum 15. August in Southampton angelangt. Dieses Schiff hatte den titanischen Generalconsul Capitän Elliot nach dem Mississippi gebracht, war dann nach Tamplco und Veracruz gcftgcll, in welch letzterer Stadt eben eine Expedi» ticn nach Campeachy in der Ausrüstung begriffen war und stündlich 1500 Mann aus Talapa erwar« tet wurden. D,e noch überlebenden texamschen Gefangenen von Santa. Fe, 250 an der Zahl, befanden sich an Bord einer Brigg, welche unter den Kanonen von San Juan de illloa lag. In Havanna richtete das gelbe Fieber furchtbare Verheerungen an. Namentlich war das auch auf den Sch>ss"t der Fall: 6, 8 Todte auf ein Schiff war gewöhnlich. Auf mehreren lag die gcsammte Mannschaft krank. Auf der Südküste von Cuba harten wieder zwei Negcrschiffe 800 Sclaven anS Land gesetzt, di«
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Thatsache war von den brittischen Commissären dem Gouverneur zur Anzeige gebrächt, dieser wollte oder konnte sich aber nicht einmischen und die Ankömmlinge waren gleich auf den Pflanzungen im Innern vertheilt worden. Auf Jamaica war die Jahresfeier der Emancipation, der I.August, ohne Excesse vorübergegangen und die Geschäfte besserten sich nach und nach. Der Forth hacte.bieMstlNdlsche Fahrt zum zweitenmal gemacht. D6a?Ne>sebuch war folgendes: Southampton 2. Mai, Falmouch 4., Co» runa 8., Madeira 12., Barbados 24., Tabago 25., Demerara i.'Iuni, Tabago 3., Barbados 7., dann über St. Lucia, Martinique, Domingo, Guadeloupe, Antigua, Montserrat, Neves, St. K,ctS, Tollola, St. Thomas, Turks Island, Nassau in Havanna 2t., in Veracruz 11. Juli, Tampico 13., 17. in Mississippi, am 19. abermals in Havanna, hernach noch einmal die Rundrelse im Golf und am 7. Sept. (mit emer 'Ladung von 140,000 Doll, Geld und 116 Päcken Cochenille) wieder in England. Kerbten.
Der oster r. Beobachter vom 16. September Meldet Folgendes: Laut Nachrichten von der serbischen Gränze hat der Fürst von Serbien, Michael Obrenowich, in Folge der seit dcn letzten Tagen des verflossenen Monats eingetretenen unruhigen Bewegungen und kriegerischen Vorfälle, sich ge-nöthigt gesehen, Belgrad zu verlassen, und befindet sich seit dem Morgen des 7. Sept. mir seiner Mut» ter Fürstinn LlUblc^a, feinem Oheim, Ephrem Obre» nowlch und mehreren seiner bisherigen Rathe und Anhänger in der k. k. Quarantameanstalt zu Sem-lm. Folgendes sind die bcmerienswerthestcn Umstän-de, welche seiner Entfernung auS Scrblen vorausgegangen sind: — Schon seit geraumer Zeit hatte sich im Lande eine bcmahe alla>me,ne Unzufriedenheit mit oem Benehmen der von dem Fürsten Michael an die Spitze der Verwaltung gestellten Indi-viduen, alS d,ren vorzüglichste Leiter Prouch, Ra. jewich, Nadichewich und Garuschanin genannt wet« den, geäußert, daher die Pforte dem jungen Ober-Knez wiederholte Ermahnungen zugehen ließ, sell.'« von. chren Plätzen zu cniferncn, und die früher nach Constantinopel verwiesenen, vor Kurzem nach Serbien zurückgekehrten Beamten, worunter Buchich und Pctroniewich als die ausgezeichnetsten erscheinen, an ihre Stelle zu setzen. Die Aufforderung ward durch den kurz zuvor mit einer außerordentlichen Sendung nach dcr Walachei und Moldau, und neuerlich mit einer ähnlichen nach Serbien beauftragten Commissar Schekld Efendi (früheren Bevollmächtigten der Pforte bei den Londoner C-nfe, renzcn), erneuert, aber mit eben so geringem Erfolge.
Das durch einige neuere Maßregln der Ver« N'ültung gisteigcrte allgemeine Mlßvergnügen schien
dem Vuchich eme günstige Gelegenheit darzubieten, seiner Partei das Uebergcwichr zu verschaffen. Nach» dem er sich in den letzten Tagen deS August heim-l>ch aus Belgrad entfernt und zum Schein nach Panczowa begeben hacre, erschien er plötzlich in Semendi'la, und kurz darauf im Innern Serbiens an der Spitze einer bedeutenden Truppe. Fürst Michael, von diesen Bewegungen unterrichtet, säumte nicht, mit seinen regulären Milizen aus Belgrad ihm enlgcgen zu rücken. Allein Vuchich hatte keine Zelt versäumt, sich deS del Kragujcwatz, dem früheren Haupisitze deg Fürsten von Serbien, aufge« stellten ArtlÜrrieparks zu bemächtigen. Als cs dahcr am 3. Sept. zwischen beiden Parteien zum Gefechte kam, blieb der Vortheil auf seiner Seite. Entscheidender war der Kampf des folgenden Tages; denn einige Dechara/n der Mll Kartätschen geladenen Geschütz« lichteren unter den Gegnern cme solche Verheerung an, daß der Fürst Michael, obwohl er mil männlichem Muthe an der Sp'tze semer Truppen gestanden, nachdem c«n großer The,l derselbe, zu Vuchich übergegangen, die Flucht zu ergreifen gcno'chigt war. D>e Fürstinn Llubicza, scme Mutter, welche ihm zu Pferde in die Schlacht gefolgt war, so wie sein Oheim Ephrem Obrcnowlch, und der Truppenan« führer Danielovlch wurden lange vermißt, fanden sich aber endlich zusammen in Bela/ad ein. Da indessen auch der nach der Richtung von Schabacz zur Bewaffnung des Aufgebots entsandte ältere Gara« schämn von einer andern Abtheilung des Vuchich'-schcn Anhanges geschlagen und g'etödtet worden war, Vucblch selbst aber mit einer angeblich auf 10,000 Mann angewachsenen Macht gegen Belgrad vorrückte, so hielt sich Fürst Michael dort nicht mchr für sicker und begab sich, nachdem ihm auf seine vorausgegangene Anfrage von Seiten der k. k. Gränj» behörden gastfreundliche Aufnahme zugesagt worden. ,N dle k. k. Contumaz von Semlm.
Während sejneS Vorrückens gegen Belgrad erließ Vuchich im Namen seiner Partei eine Procla» mation, in welcher er daS Volk ermähnte, in der Treue und dem Gehorsam gegen den Sultan z« beharren und betheuerte, daß seine Unternehmung nicht a,eg''" den von Br.'Hoheit eingesetzten Für-stcn Michael, sondern nur gegen dessen seineS Ver-trauenS unwürdige. Rathgebcr gerichtet scy.
Obwohl nun seit der Entfernung des Fürsten Michael alle kriegerischen Bewegungen in Serbien aufgehört haben, so hat^ Kiamil Pascha von Belgrad einverständlich nut iVcheklb Efendi doch für nöthig befunden, für die Sicherheit der seiner Obhul anvertrauten Festung und für die Erhaltung der öffentlichen Ordnung und Nuhe Vorkehrungen zu treffen. Zugleich »st eine provisorische Administration von fünf Mitgliedern, an deren Spitze Petronie« wich und Vuchich stehen, niedergesetzt und die De-purirten der siebzehn Districie sind nach Belgrad clnberufen worden, um über die weiter zu treffenden Maßregeln zu berathschlagen, dis^ die .Entscheidung des Sultans auf die von Kiannl Pascha und Schckib Efendi über die Vorfälle in Ser"bicn an die Pforte erstatteten Berichte bekannt sipn wird.
Verleger: Fgnaz Alois Edler v. Alcinmayr.
Anyang znv Im!zac!)evSeitutta.
N. «^ Nott05iehunsen.
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