Vereinigte Gedru^t mit Edlen von Kleinmaycr'schen Schriften. Dienstag den 23. Iuly 1816. Ausland. Preussen. ^/cr König von Preussen bat die von Gustav dem !V. von Schweden verfugte slnfbc-bung dcr Leibeigenschaft im eheliialigen Schwedischen Pommern bestätigt. Nachrichten ans Breslau zufolge, bat der Marschall Soult durch eine begünstigende Ausnahme von Sr, Maj. dem Könige die Erlaubniß erbalten, sich in gedachter Stadt ba-nslich niederzulassen. (Londoner Blatter liessen diesen Marschall von Bristol nach Ame-b,ika abreisen.) (W. Z.) B e r l i n' Mada?.ne Catalini wurde an? i3 Iuny t>om Fürsien Nadizivil in unsere Sing ^Akademie eingeführt, und erfreute nach Beendigung derselben, in Folge einer böfiichen Aufforderung, die Anwesenden durch das Englische Volkslied: ,<^ .sj^v^ ld^Nin«!" Zu ihrem heute Abends Statt habenden Konzert waren schon vorgestern keine Villcts mehr zu baden. Es beißt, Madame Catalini werde im Ganzen fänfKonzerte geben, und habe den Ertrag des letzten zu einem woblthä-tWn Zwecke bestimmt. (G. Z.) D e u t s ch l a n d Tie yrZ?. Iscnburgischen Hauser baben gegen die Rechtmässigkcit, der in Paris odne. ihr Vorwissen geschehenen Verkaufe Isendn»-qcr Waldungen, anfwelchesiealsSclbststan-^ig< Agiiqten des fürsil Hauses gleiche Ansprüche haben, Protestation eingelegt, (GZ) In Vologne war es im Iuny so kalt, daß die Leute mit doppelten Hemden, Mänteln und Handwarmern bcrumgiengen: kein Wunder, das von dort die Prophezeihung vom Wcltcnde ausgieng. Nach Briefen aus Petersburg ist nun auch die Leibeigenschaft der Bauern in Esthland aufgehoben. (K. Z) Dcr König von Preussen bat den Doctor der Rechte und Buchhändler Banmgartner, zu seinem General- Conjul in Sachsen ernannt. Man sagt, Leipzig werde auch noch einen Englischen Consul bekommen. In Folge des Veschlußes der zn Leipzig niedergesetzten schiedsrichterlichen Kommission wegen dem HcrzogthumeBomNoN s ist dessen Besitz durch Mehrheit der Stimmen Sr. Durckl. dem Prinzen Carl Alain v Rohan Monbazon zugesprochen und der Vize-Admiral Philipp d Auvergne mit seiner Prä-bension «chgewiesen worden. (W 3) Italien. Rom, den lo./AiM/ D'le Israeliten-Depntazion aus Pie-moxt befindet sich noch bier, und die Juden M. Viviani und S. Sforni baben bereits mehrere Audienzen beydem Kardinal-Staatssekretär gehabt Man versichert, daß unsere Regierung es sich sehr angelegen seyn lasse, sich bcy dem Könige von Sardinien für dessen Israelitische Unterthanen zu verwenden. Was aber am meisten den heil. Vater ehrt, ist", daß er mitten unter allen Verlegenheiten,, worin die Römii'ckc Sck>,chkamuer nur zu «>ft sich befindet, beharrlich alle ihm von Juden und jüdischen Korporationen angetragene Darlenen zurückweiset. Man darf, schrieb der Pabst noch kürzlich unter einem ibm von der Finanzkongregation in diesem , Betreffe erstattete» Bericht, von denjenigen kein.Geld entlehnen, welche unsern Schutz nachsuchen, indem sonst unsere Feinde aus: sprengen könnten, wio hatten damit einen Handel getrieben, und die Wirkungen unserer großmüthigen Vermittlung zu einer verkäuflichen Waare herabgewürdigt ?c. (G Z.) Schweiz. Am 3. Iuly wurden zu Schaffhausen 2 Personen mit dem Schwert hingerichtet, ncmlich ein Dieb, Namens Spörndlein, der schon mehrere Mahle im Zuchthaus saß, und sich nicht besserte, und eine Betrügerin, Namens Steiner, die ihre Kinder zum Diebstahl aufzog, und die Hehlerin und Verkäuferin wach«. (G 3 ) Frankreich. Auf Befehl des Königs sind in den 12 Quartieren der Stadt Paris,Wohlthatigkeits' Bmeaur errichtet worden- Sie bestehen aus dem Maire, dessen Adjunkten, dem Pfarrer, dessen Kaplanen und 12 Administratoren welche der Minister des Innern ernennt. Ihnen werden die Krankenbesucher und die Almosen sammelnden Damen zugegeben. In den Quartieren, wo sich protestantische Pfarrer befinden , werden auch diese als Beysitzer zugezogen. Der GsrichtshofzuCorbeille hat den Kantor an der dortigen Kirche zu dreymonathlicher Einsperrung, und einer Geldstrafe von 5o Franken verurtheilt, weil derselbe in der Ktrche saug: v^nnu? 5l!vnm s^ imn?. N u ß l a n d. ' ' '^ Der Kaiser Alerandcr Kat den Kronprinzen von Schweden 2?) Silbcrkreuze von St. Georgsorden zugeschickt, um solche an edcn so viele Schwedische Soldaten, die sich im Kriege ausgezeichnet haben, zu vertbcilen. Schon früher hatte der SHwedisch? König zu gleichen: Behufe 200 Ehren - Medaillen für die Russische Armee nach St. Petersburg gesendet. Im Hafen von Kronstadt sind j^tzt bereits gegenZ^Kanffahrcrangcl'omml:':. Die Witterung ist besonders warm, und trocken; alles steht in der höchsten Bl^e. Die ge-wönnliche Temperatur ist bis 2'.> Grad Re-aumnr im Schatten. Ac'nUiche Nachrichten hat man auch von der Witterung im Innern des Reichs. ^N. Z.) Am 10. Iun. ist in Kronstadt ein 'Kauf-fabrer aus Holland angelangt, in welchem ein flaches schncllsegelndcs Fahrzeug ein Geschenk des Königs der, Niederlande für den Kaiser von Rußlattd, nebst dem dazu gehörigen Ameublement, Draperien?c .einem Kaffee-und Thee-Service von Silber, einem dergleichen von Chinesischen Porzellan > feinem Kristall-Geschirr, damastene Tisch^uge tc. geladen war. , (HZ.) Großbrittannien. Der Graf Liverpool erklärte am 27.V.M. im Oberhause, die Mächte, welche sich üher dte Abss'affung des Sklavenhandels vereinigt, stünden jetzt mit den übrigen in Unterhandlung, um sie zu dem Beytritte zu vermögen. Mit Hr«. Sheridan, der ohne Hoffnung krank liegt, verliert England, sagt der <3>tar, ben letzten jener großen Staatsmänner, Pitt For, Wmdham, B«rke, welche dasselbe gegen Ende des verflossenen Jahrhunderts verherrlichten. Ueber die Natur der neulich in England ausgebrochenen Tumulte geben nachfolgende Auszüge aus der Rede des Nichters Abbot bey dem Landgerichte, welches zu deren Untersuchung ans der Insel Ely gehalten worden ist, den besten Aufschluß: „Vier und zwanzig von euch sind verschiedener Verbrechen gegen das Eigenthum eurer Mitbürger und der öffentlichen Ruhe überwiesen wor- den. Den Uebngen ist aus besonderer Gnade der Proceß nicht qemacht worden , und sic wn Einziger unter .uch gewesen ist, welcher Armuth uud Mangel als Entschuldigung seines Verbrechens hatte anführen können. Es ist indessen tzeM'Gerüchte angenehm, es sagen zn können > daß für den größten Theil von cuch die Hoffnung des Lebens ubng bleibt. Das Geschwornen-Gericht hatuns diejenigen ausgezeichnet, deren Verbrechen im milden Lichte erscheint; Transportazionen oder Gefang: niß sieben euch indessen bevor. Fünfen unter euch kann ich jedoch keine Hoffnung des Lebens machen. Wilhelm Beamiß, bey eurer Wohlhabenheit und eurem Ansehen un« ter euren weniger aufgeklarten Nach baren (ein Schuhmacher), battet ihr durch euer Zureden die Nnbe wieder herstellen können; «verstatt dessen erschienet ihr als einer der Anführer, und nähmet euren sechszehnjahri-gcn Sohn mit, mn if'm zum Aufruhr anzuleiten. Da euer Sohn durch euer böses Beyspiel verfubrl worden ist, so wird er begnadigt, aber ihr müßt sterben. Georg Croß, ihr seyd i» einHaus wahrend desTumultes eingebrochen um dessen Einwohner, der euch gehassig war, aber durch die Fluchtentkam, das ke.bcn zu nehmen: ihr habt dort geraubt und geplündert, für euch ist keine Gnade. John Dennis, ihr wäret der Anführer des Haufens, der vom sande hier inNewport einzog, und seyd mit Pistolen bewaffnet gewesen, und habt das verführte Landvolk zum Plündern ermuntert, ihr verdient den Tod. Isaak Harley, ihr habt den Pöbel als Anführer vor das Haus eures bejahrten Predigers gefuhrt, habt dort Einbruch und Raub begangen , und die Familie desselben in der Nacht weggejagt. Thomas South, der jüngere, ihr wäret mit Schießgewehr bewaffnet, habt euch überall als einen der thätigsten Anfüh« rer bewiesen, seyd in mehrere Häuser eingebrochen , und habt Geld von den Einwohnern durch Drohungen erpreßt. Bereitet euch lhr fünf«: zum Tode, und Gott sey euren armen Seelen gnädig!'/ Im Oberbause erklärte sich am 23. Iu«. Lord Harowby wider die Bill, wodurch einer Gesellschaft, M besonderes PasentzurEr-leuchtung der Stadt London durch Gas er-tbcilt werden sollte, und nachdem, was bey dieser Gelegenheitgeaussert ward, scheint die Verweigerung eines Patents sehr nahe zu seyn, weil durch den Gebrauch dei Gas die Grönlandsfahrer und die Thran,und Oehl-bandlcr zu sehr leiben würden, wenn e< überall gebraucht werden müßte. (W. Z.) Die Brigg Providence hat Bonaparte'l Kolossalstatue von Marmor (wahrscheinlich die von Canova) für den Prinzen Negeuttlt von Havce nach England gebracht. Die neuesten Nachrichten von dem zuVo-na an der Afrikanische,» Küste Statt gehabte« Vlutbade bestätigen es nunmehr offiziell, daß sich unrcr den Ermordeten auch der britti^che Konsul befindet, und daß die Wohnungen aller dortigen Europäer geplündert und verwüstet worden sind. (K. 3 ) Es werden unmittelbar, wie es zu erwarten war, Maßregeln gegen die Barba-resken ergriffen. Lord Ermouth , welcher am 26. v. M. zu London eingetroffen war, und seitdem täglich mit dem ersten Lord dcr Admiralität Konferenzen gehabt hatte, ist am 3o. wieder nach Portsmouth abgereist, um unverzüglich mit einer Eskadre gegen Algier unter Segel zu geben. (W. Z.) Durch das Schiff John, hat man die unangenehme Nachricht erhalten, die Neger auf der Insel Earlisle hatten sich empört, und grosse Ausschweifungen begangen, seyen aber von den königl Truppen zu Paaren ge» trieben, und mehrere Hundert derselben erschossen worden. Bey der Abreise des gedachten Schiffes war die Nn)e vollkomme», wieder hergestellt. (W. Z.) St. Helen a. Man spricht davon, daß allen Personen, oder solchen von Napoleons Gefolge, die wünschten nach Europa zurückzukehren, dee Vorschlag gemacht worden sey, ihnen Gelegenheit zu verschaffen, dasselbe, zu tbu«, indem sie sich zuerst nach dem Kap begeben, woselbst Lord Cbarles Sommersett Befehl bat, dieselben mit Pässen zu versehen, und daß diejenigen, welche nicht geneigt wären, ihren alten Herrn in seinem Unglücke z« per- lassen, eme Schriftunterzeichnen müssen, deren Inhalt dahin geht, das sie so lanae aufdic,er Insel bleiben müßten, als Napoleon auf derselben zurückgehalten würde, und sich denselben Beschrankungen zu unterwerfen gehalten sind, welche nothwendig erachtet werden könnten, ihm auferlegt zu wcr-den. Dem Vernehmen nach haben alle vorgezogen, bei ihm zu bleiben, und ihn unter seinen gegenwärtigen traurigen Umstanden mcht zu verlassen. (K. Z) Niederlande. Der zu Aachen unter Aufsicht der prenß. Militärbehörde» gestandene bekannte Oberste kapatie ist entkommen, sotl aber neuern Nachrichten zufolge, als er eben das Gebiet der Niederlande betreten wollte, verhaftet worden seyn. Ein Schreiben des Hrn. Milet, Sekre« tar der Regierung auf der Küste von Guinea, aus dem Hauptsort St. Georg del Minavem l5. März 2F16 datirt enthält i)^achstehendes: „Der Krieg zwischen den Asbiantinern und Fantinern, zwey machtige Stamme, welche Armeen von 5n bis 60,000 Mann ins Feld stellen, wird fürchterlich. Seit 3 bis 4 Tagen treffen Tausende von gefiücht-ten Fanti-tlern, sowohl Männer als Weiber und Kinder ein. Die Asbiantiner sind schon in der Gegend vom Cap - Corse, ein Englisches Fort, das uns gegenüber liegt; sie sind auch mit >en Englandern im Kriege. Es ist eine tapfere und kriegerische Nazion, und wir glauben nicht, daß sich dieses Fort gegen sie wird halten können. Dieser Krieg thut hier viel Schaden, indessen iverden wir, wenn er beendigt seyn wird 5 grosse Vortheile davv» ziehen." (W- Z.) ' Türken. In den Seeftafe'n von Konstantinopel ist man mit der Bemannung der dortigen Schiffe sebr tbatig. Man glaubt, dieselben seyen gegen den Dey von Algier bestimmt, welcher ! seit einiger Zeit die Oberherrschaft desGroß-sültans nicht mehr anerkennen wlll. ^ Zu kairo in Aegypten war am heUen Ta-«t eine aus dem Bade zurückkehrende Tochter des Schwedischen Konsuls, ein vierzehnjähriges Madchen von blühender Sck»onheite ^ 5u«ch einen, vyn einem Soldaten aufsu und < ihre Schwester abgefeuerten Schuß so rötlich getroffen, daß sie nach wenigen Stunden nntcr den fürchterlichsten Schmcr^n stari). Obglcick dcr Tba^r sogleich festqeuoninicn und öffentlich hingerichtet wurde, so hat doch dic^r Vorfall den Franken (Europacru) s>5 große,! Schrecken verursacht^ daß sich keiner mcbr getränt, die von ibnen bewohnten Quartiere der Stadt zu überschreiten. (G» Z.) M i s z e l l e n. Die Pariser pl^,s<>5 /Xü'i!'l^'^ vom 17. Juni enthalten die Anzeige, daß sich Donnerstag den i3 v M ein junger Mensch von 3i. Fabren, der mit seiner Familie im Tui-leriei^garten spazieren ging, verlaufen habe. Er wird genau beschrieben, und mißt 5 Schub 3 Zoll Die Personen, welche die^n Jüngling finden , we^en gebeten , dem Herrn Advokaten Dubin Nachricht hiervon zn geben. (K. 3) Zlt Pau in Frankreich fand man am 2.5 May Morgens oeu. Pasietenbacker Castaqne in seiner Wohnung mit ^ Messerstichen tödt-lich verwundet und ncbcn ibm seine Tochter ein blühendes Mädchen, bereits todt C