6' F Schaß-Kasten Mr Wörtlichen Wiebe Das Allerhciligste Dessen unendliche Lieb vor- gestelt/ und erkläret wird die Men¬ schen hierdurch zu schuldiger Gegen- Lieb/und Verehrung seines H.H. HertzenS anzuflammen/wie auch zu einen vollkommen nen Leben anzuführen: Erstlich zusam¬ men getragen Vl)N k.?. aläner 8. und zu Straßburg auffgelegt / Anjetzo aber mit andächtigen Ge¬ bettern vermehret Und Von dem Hoch-Löbl. (Konvent der Wohl - Ehrwürdigen Frauen vrLKQ Gebohrne Gräffin Von QIOV^NLL^I, Hoch, und Wohlgebohrne deß Heil.Röm. Reichs Gräffin Gnädige Frau/Frau. ZKUch Hoch-und Fürstlichen Wßk Persohnen gereichet zu nicht geringer Ehr/ so ihnen etwann ein Königlich-oder KayserlicheSchatz- Kammer zur Verwahrung anver¬ trauet worden; Euer Hoch-Gräff- lichen Excellentz aber wird in ge¬ genwärtigen Büchlein nicht der Schatz - Kasten eines indischen Monarchen / sondern deß Königs aller Königen LhristiZEsu selbst/ nemblich Sein allerheiligstes Hertz dargereicht / als in welchem alle Schätz / und Reichthum unseres Heyl und Erlösung enthalten/und vermög der unermeffener LiebKhri- fti/die in disem seinen gebenedeyten Hertzen unabläßlich brinnet/unß reichlichst mitgetheillet werden. Gar billich aber wird dises Büch¬ lein Euer Hoch-Gräfflichen Excel¬ lentz zugeschriben/ Und in demsel¬ ben das Hoch-Heilige Hertz JEsu gleichsamb dero sorgfältiger Ob- sicht/und Verwahrung überge¬ ben; ben; indem Sye dises Göttliche Hertz mit inbrünstiger Lieb / und Andacht höchst - begierig schon langst umbfangen/ und gleichsam in Ihr Hertz eingeschloffen haben/ wie solches Euer Hochgräfstrche Excellentz genugsam angezeigt / und bewisen/ da Sye denen ge¬ wöhnlichen 8o1emniteten UNdAn- dachten der Vruderschafft deß H. Hertz IEsu mit sonderbaren Eyfer Leyzuwohnen/ und ihr inbrünsti¬ ge Neygung zu jenem Hoch-Heili¬ gen Hertzen auch mit öffentlicher Verehrung an Tag zu geben Ih¬ nen beständig haben angelegen seyn lassen. Es ist aber dises herrliche Beyspil desto krafftiger / weilten es von einer zahlreichen Mänge ansehnlicher Tugenden/ die in Eu¬ er Hoch - Grafstichen Excellentz scheinbar hervor leichten/ unter¬ ste stützet/ und verstärcket wird/ als nemblich von demselben Preyß- würdiger Demuth/ und Freund¬ lichkeit/ Lieb-voller Erbarmnuß/ und Gütte/gegen denBedürffti- gen/zarter Andacht/ undGott- steligkeit/welche/ und vill andere vortrefliche Gemüths-Gaaben / und Tugend - Übungen nicht nur dero Hoch - Adelicher ei¬ nen grossen Glantz/ und Ruhm beytragen/sondern auchzurNach- folg alle Mitt-Glider gedachter Bruderschafft deß H. Hertz IEsu billich auffmunteren/ und bewe¬ gen. EuerHoch-Gräffliche Excel- lentz wollen sich also gnädig belie¬ ben lassen gegenwärtiges Büch¬ lein unter dero Schutz anzunem- men / und die darin vorgetragene Andacht zu dem Allerheiligsten Hertzen IEsu mit dero Lob- wür¬ dig- digstenTugüid-Eyffer/ undBey- spilZhrer außerlefenen Frommkeit auch forthin zu beförderen / und zu vermehren / wie wir solches zu unseren besonderen Trost hoffen/ und hierzu Euer Hoch-Gräfflichen Excellentz ein grosseÄnzahlmit be¬ ständigen Vergnügen beglückter Jahren anwünschen / uns sam- mentlich aber zu beharrlichenGna- den unterthanig- und demüthigst empfehlen Euer Hoch-Gräfflichen Excellentz Ergebneste U-r!» §ersxkin» dtt! Zeit AbbtWkß Und DflöLonvenr Or6. §. Osr» zu Laybach. Ac OKczs ^z/^o^^/z /^ tzen durch Veränderung unsers Lebens . erneueren / durch wahre Buß zerknir¬ schen/ mit dem Feuer der Göttlichen Liebe entzünden / durch Haltung der heiligen Gebotten GOtt unterwerffen/ durch stäteBetrachtung deß Göttlichen Gesäßes ernähren/ durch Entschlagung > aller reißenden Gelüsten zum Gebett tauglich machen/durch eine cmbsigeOb- sicht im Guten unterhalten/und mit al¬ len Tugenden jiehren: zu welchem End B 2 uns 4 Andacht uns ein neues Hertz versprochen wird/ nach welchem wir unser Hertz richten können. Jenes Hertz aber kan kein an¬ ders ftyn/als das Hertz IEsu/ welcher zum Vorbild aller Tugenden uns ist ge¬ geben worden / und dem wirnothwen- diger Weiß müssen nacharthen/ wann wir wollen seelig werden. Sie ist die allervollkommenste An¬ dacht/ indem sie der Ursprung ist aller anderen Andachten; dann das Hertz IEsu ist jener uncrschöpffliche Schatz/ auß welchem die Mutter GOttes/ und alle andere Heilige ihr Gnaden/ ihr Le¬ ben/ ihre Tugenden/ und alle geistliche Güter geschöpfft haben. Voll diser Schätzen haben verschiedene Diener GOttes andere Andachten gestifftet und auffgerichtet. Sie ist die allernützlichste Andacht; massen wir dadurch den Brunnen sech¬ sten deß Lebens und der Gnaden vor Augen haben / und darauß unmittel- bahrer Weiß schöpften können. Wir werden in kurtzer Zeit ein reines / ein mildes / ein demüthiges / ein GOtt- zum Hochheiligsten HertzenJEsu 5 liebendes/ ein mitleydendes Hertz an¬ ziehen / da JEsus selbsten die Eigen¬ schafften seines Hertzens in unser Hertz wird eintrucken/ und es mit dem Semi- gen vereinigen ; welches geschicht/ da wirsem Göttliches Hertz stets vor Au¬ gen haben / selbes verehren/ dessen hei¬ lige Anmüthungen betrachten / und sel¬ ben nachjukommen uns befleissen. Sie ist Christo dem HErrn die an¬ genehmste Andacht / massen wir durch obbesagte Weeg und Mittel im Geist und in der Wahrheit GOtt anbetten/ welches Christus von uns verlanget / da wir dardurch innerlich und in dem Hertzen GOtt dienen / und demselben zu gefallen suchen/welches Zweiffels oh¬ ne die GOtt angenehmste Andacht ist. Sie ist die nothwendigstcAndacht; indem ihr gantzes Absehen dahin zielet/ daß wir als Mit- Glieder mit Christo IEsu unserem Haupt inniglich verbun¬ den werden: daß wir von seinem Geist leben/ und ein Leib mit Christo werden: daß wir nur ein Hertz und eine Seel mit Ihme haben/ und durch den Einfluß sei- B z ner Andacht e ner Göttlichen Gnaden mit Ihme gäntzlich vereiniget werden. Weilen dann dift Andacht so für- trefflich ist/so kan man selbe nicht genug¬ sam allen ihres Heyls beflissenen Seelen rathen und anbefehlen. Es kan zwar ein jedwedere Person in Besonderheit diserAndacht obligen/ und das Hcrtz IEsu verehren; aber es ist ein grösserer Seegen darbey / wanns fromme See¬ len insgesambt / und in einer Bruder- schafft versambletverrichten; man ver- spühret einen gröfferen Eyffer/ man ist beständiger in einem so heiligen Vorha¬ ben / man muntert sich unter einander auff; der erhitzte Eyffer einer GOtt- liebenden Seelen erwecket den Wässeri¬ gen Geist eines lauen Christen ; man locket andere an/ welche in der Unem¬ pfindlichkeit deß Hertzens/ und in der Vergessenheit ihres Heyls lebten/ die nachmahls in sich selbst gehen/ und nach und nach mit der Liebe ihres Heylands ihr kaltes Hertz entzünden lasten. So verweyle dich dann nicht / O Christliche Seeldise Andacht zu er¬ greif- zum Hochheiligsten Hertzen JEsu. 7 greiffen/ und das Göttliche Hertz IS- ju mit anderen zu verehren / massen in disemgebenedcytesten Hertzen alleMen- schen ihre Versöhnung / die Fromme ihre Versicherung / die Sünder ihre Hoffnung/ dieBetrangteihren Trost/ die Krancke ihre Erlinderung/ die Streitende ihre Stärcke/ die Sterben¬ de ihre Zuflucht/ nnd die Außerwöhlte eine besondere Freud und Ergötzlichkeit finden, Dahero bestermasten bist Andacht zu be» fördern/ auch alle / und jede Christglaubige darzu mögligst zuveranlassen/so ist auß gnä¬ digster BewiiligungJhkoHochfürstl Gnaden Ferdinandi Bischosten zu Laybach/ in dem würdigen Gotts'Haust 5. Oarse allhier/ ein Bruderschafft/ wie auch ein Capellen un¬ ter dem Gnadem Titul deß Göttlichen Her- tzens JESU auffgerichtet worden / welche Jhro Päbstliche Heiligkeit Clemens der XI. mit Villen / auch vollkommenen Ablassen/ mildreichst begnadet. r Absehen und Übungen Absehen und Übungen diser Bruderschafft. vornehmste Absehen diser Bru- ^Uderschasst zihlet dahin;damit durch gebührende Verehrung deß Göttlichen Hertzens JESU/ die durch Verach¬ tung/ und Undanckbarkeit der Men¬ schen im Hoch - Heiligen Sacrament deß Altars entzogene billicheLhrmög- ligst erstattet werde. Welches dann das häfftigste Ver¬ langen Christi JESU jelbsten ist; in dem er Vie Gottseelige Margarita ei¬ nest also angeredet: Ich hab ein brü- nenden Durst von dem Menschen ge- ehret/ und geliebet zu werden in dem H. Sacrament; und ich finde fast nie¬ mand / der sich nach meinem Wunsch bemühe / Visen meinen Durst mit Ehr/ «nd Gegen - Lieb zu löschen. Dise Andacht aber bestehet forde- rist in vier Stucken / deren das erste ist: eine auß grösser Hochschätzung her¬ rührende starčke Neigung zu jener un- crmäßlichen Lieb deß Hertzens IEsu/ welche Ihn bewegt/ daß Er sich uns diser Bruderschaffk. 9 in dem Hochwürdigen Sacrament mit- getheiiet / und Krafft desselben bey uns verharret biß zum End der Welt / un- geacht unzahlbarer Unbilligkeiten/ wel¬ che seinem H. tzertzen ohne Zahl da¬ selbst zuerdulden seynd. Das ander ist: ein heiliger Unwil¬ len wider solche Unbilden / so Ihm all¬ da zugefügt werden / und ein kchmertz- hafftes Mitleyden mit dem beleydigten Hertzen ILsu. Das dritte ist: ein hafftige Begierd/ die bereits geschehene Beleydungen mit eigner Andacht zu erstatten / und die zu künffrige durch gleichen Fleiß ab- zuwcnden. Das vierdte ist: ein Vollkommene Erfüllung diser Begierd / und würck- liche mögligsteEhr- Beweisung/durch öfftere Anbettung / Liebe / Auffcpffe- rung / Nieffung / Heimbsuchung des¬ selben / und dergleichen, i Damit man aber ein Nachricht ha¬ be/ was insgemein diser Bruderschafft gewöhnliche Andachts - Übungen seyn/ deren man sich nach Gelegenheit/ ohne ein- lv Absehen und Übungen emtzige Schuldigkeit im Gewissen ge¬ brauchen mag/ werden solche der Zeit d nach ordentlich / wie folget / ange- 1 deutet. Jährlich am ersten Freytag nach der k Ockav deß Hoch- Heiligen Fronleich- ä nams Christi wird bas Trtular - Fest z disec Bruderschaffr in der Kirchen St. e Clara mit Aussetzung deß Hochwür- ? > digsten Guts von 5. Uhr frühe Mor- gens biß Abend Hochfeyrlich gehal- r ten / allwo alle Ginverleibte mit der H. Beicht/ und Communion / auch an¬ deren Tugend - Wercken das heiligste Hertz JGsu in dem Hechwürdigften Sacrament zu verehren / sich befleissen < werden. Durch das Jahr: als an Maria ! Geburts-Tag/ Maria Opfferung/ l den ersten Sonntag nach H. drey Kö- ! niq / und den dritten Sonntag in der z Fasten; wie auch am ersten Freytag < eines jedwcdern Monats wird das r Heiligste Hertz JESU mit Aussetzung l deß Hochwürdigstcn abfonderlich mit < einen gesungenen Hoch - Ambt nach 8. ! Uhr verehret. Li- ;e- eit ;e- »er >t. ir- r- rl- Ir¬ te m m a / >- :r g s g t biser Bruderschafft. 11 Dises kan auch Wöchentlich an je¬ den Freytag mehr/ als andere Tag Verehretwerden. Gleich wie aber dise Bruderschafft kein anders Absehen hat / als die dem Hochwürdiqsten Sacrament täglich zugefügte Schmach / und Unbüd zu¬ ersetzen/ also auch die Mitglider/ in Verehrung deß Göttlichen Hertzens JESU/ dise täglich zu erstatten / nicht unterlassen werden. Nutzbarkeit / und Frechheiten dtser Bruderschafft. WMAs grosien Nutzen die in diser MZ Bruderschafft dem Göttlichen Hertzen JESU gewidmete Seelen zu verhoffen/ ist lcichtlich zu ermässen auß dem unermäßlichen Gnaden Schatz/ der ihnen zu aller Zeit offen stehet/sie zu bereichen. Es hat das Ansehen / als wolle ihnen Christus kein Gnad mehr versagen / nach dem er ihnen sein Hertz mit getheilet r wie er dises nicht allein der Gottseeligen Margarita/ dero er sich zur Auffricht-und Auß- drei- r r Nutzbarkeit und Freyheiten breitung diser Andacht bedienen wol- A len / welche/ Krafft ihrer eigenen Zeug- A nus/ in der Lhat erfahren/sonderen C auch allen / das Heiligste Hertz IEsu liebenden Seelen versprochen / also zu Margarita redend: Verkündige aller A Orthen / gieße ein / und befihle dise An- A dacht denen Welt-Menschen/als ein sicheres / und leichtes Mittel / von mir C ein wahre Lieb Gottes zu erwerben: la denen Priestern/ und Ordens-Ver¬ söhnen / als ein unfehlbares Mittel/ die Vollkomenheit ihres Stands zu erlan¬ gen denen/ die sich umb das Heyl deß Nächsten annehmen/ als ein ge- Ä wiffes Mittel/ auch die erharteste Her- tzen zu bewegen : endlich allen Glaubi- 5 gen/ als eine auß den bewerthisten/ und , tauglichsten Andachten zu Erhaltung " deß Siegs über die unbändigste Anmu- thungen deß Menschens: dann auch zu wider Einführung in die zertreniste Häuser deß gewünschten Fridens / und Einigkeit: zu Erhaltung / einer gantz h hitzigen und allerzartisten Lieb gegen r Mir: Endlich zu Erreichung in kur- ? tzer )vl- ug» ren Lsu !lm cin nir m: »er, die m- eyl ge- er- bi¬ nd ng lu- ch ste id O en ir- er diser Bruderschafft. »z yer Zeit / und auff eine gantz leichte Weiß/ der höchsten Vollkommenheit. So vil Christus selbst. Endlich so ist auch unter die vornehm¬ ste Nützbarkeiten diser Bruderschaft der rei¬ che / und mannigfaltige Ablaß billich ju zeh, len / welchen Jhro Wbstliche Heiligkeit dle- menr der XI. gnädigst verlyhen im Jahr Christi 1702. den ro. May/ in dem Ver¬ laut wie folgt. Vollkommener Ablaß. i. ZWLleChristglaubige welche mit wah- LM rer Reu Beichten / und Commu- niciren an dem Tag / da sie sich in dise Bruderschafft einschreiben lassen/ er¬ langen vollkommen Ablaß / und Ver- Zeyhung aller ihrer Sünden - Straffen. n. Ebenmäßig alle / und jede Goda¬ len diser Bruderschafft / wann sie am letzten End deß Lebens/ ihre Sünden mit möglicher Bereuung beichten / und das Hochwürdigste Gut empfangen; vdev '4 Sechzig Tägiger Ablaß oder im Fall sie difts nicht vermachten / < nur mit wahrer Reu / und Leyd den Heil. Namen IEsirs/ wo nicht Münd¬ lich wenigst mit demHerizcn andächtig anrnffeu / erlangen vollkommenen Ab¬ laß / und Verzeyhung aller Sünden- «Straffen. Ili. Welche auß denen Brüdern / und Schwestern diser Versamlung Jährlich an dem Titular - Fest/ so da ist der er¬ ste Freytag gleich nach der Octav Lor. , nach verrichter Beicht/ und Communion/ von der ersten Ve¬ sper biß zum Nidcrgang der Sonnen deß qemelten Fest - Tags die Kirchen 5. L/^n besuchen / und daselbst umb Feld und Einigkeit der Christlichen Fürsten / Außrotkunq der Kctzereyen/ Erhöh-und Erweiterung der Catho- lischen Kirchen / betten werden / erlan¬ gen gleichfalls vollkommenen Ablaß/ und Verzeyhung aller Sünden- Straff. Ci- « S S S. Vollkommener Ablaß. i; tu Siben- Jähriger/ und so Viler >en Quadragenen Ablaß. id- W)Er auß denen Mitglider biser tig MH Bruderschafft an folgenden vier lbr Lägen/das ist: an Maria Geburts« m- Tag/ Maria Opfferung / den ersten Sonntag nach H. drey König / und ' den dritten Sonntag in der Fasten mit . Reu beichtet / und andächtig commu- nicirek/ auch obbenente Kirchen besu- chen/ und zu vorgernelter Meynnng eyffrig betten wird/ erlangt siben Jahr/ und so vil Quadragenen Ablaß. »t/ Sechzig - Tägiger Ablaß. UWEr auß besagren Sodalen in der >en rAM Kirchen dem Mcß- "d Opffer/ oder andern geistlichen Murr» gen/ so allda gehalten werden; oder '"/ bey denen zusammen Kunfften dtser >o- Bruderschafft beywohnen. Welcher Arme / auch andere Frembdling mitleys v/ dig beherberget: wer zwischen »nemi- genPersohnenFrid machen; oder aber/ daß selbiger durch andere gemacht wer- .. de / verschaffen; oder wenigstens / daß sol- 16 Sechzig-Tägiger Ablaß. solches beschehe / sich bewerben. ^Wel- w cher den Verstorbenen so wohl Bru- in der / und Schwester/ als anderer Christglaubigen Leichnam zu Grab sl begleitet. tzi Wer einer Proceffion / welche mit w Erlaubnus deß Bischoffs angestellt er wird / beywohnen; oder das Hoch- Zi< Heiligste Sacrament / wann man es m in öffentlichen Umgäng / oder zu den B Krancken tragt / oder sonst auff was Weiß/ Orth/ oder Zeit cs geschehe/ m begleiten: ar Wer verhindert selbst mitzugehen/ dl und aber bey gegebenen Glocken-Zei- de chen zu gedachten Begleitung/ einmahl ch das Vatter unser / und den Englischen V Gruß sprechen: V Welcher sonst für die Seelen der w abgestorbenen Brüder/ und Schwester diser Bruderschafft fünffVatter unser/ und fünffEnglische Gruß betten: Wer einen Irrenden auff den rech- ten Weeg der Seeligkeit wider bringen. Wer die unwissende im Glauben K unterweisen; die GebottGOrtes/und K was »el- ru- rer 'ab nit ellt ch- es >en as )e/ m/ rei¬ ch! »en !>ee ter 'er/ ch- m. »en nd as _ Sechzig-Ta'Mer Ablaß. 17 was sonst zum Heyl derSeeien ersprie߬ lich seyn mag/ lehren: Und schließlich/ wer ein Merck der Andacht/ oder Christlichen Barmher- tzigkeit/ was es immer seyn mag/ üben wird/ erlanget durch jedes diser bißhero erwehnten guten Wercken allezeit sech¬ zig Tag Ablaß/ oder Nachlassung der aufferlegten/ oder sonsten schuldigen Bußen. So kan auch am aller Seelen- Tag/ und durch die gantze Octav / ingleichen an jeden Freytag deß gantzen Jahrs/ durch ein jede Meß/ die gelesen wird bey dem Altar in der Capellen deß Göttli¬ chen Hertzens IEsu / ein Seel eines Bruders / oder einer Schwester diser Bruderschasst auß dem Fegfeuer erlöset werben. Unterrichtung / Wie man äusserlich das Hertz IEsu verehren solle. MHue dich sechsten auffmunteren zur Verehrung deß gutthätigen yer- C tzens Unterrichtung. »8___ — Yens JEsu / welches voller Liebe und Barmherzigkeit ist. Mit inbrünstiger Andacht sollest du zu demselben hinzu- tretten/ dasselbe küssen / und mit deinen Gedancken in dasselbe durch die offene Wunden hineingehen. Was du von GOtt begehrest/ das begehre durch das Hertz JEsu/und durch dises Hertz sollest du Ihme auffopfferen all dein Thun und Lassen/ dein Creutz und Ley- den; zu dem Ende sollest du eine Bild- nüß dises verwundten Hertzens in dei¬ nem Zimmer / oder an einem Orth/ wo duofft vorbey gehest/ außstellen: damit du in Ansehung dises Hertzens ermah¬ net werdest/ eine innigliche Lieb zu dei¬ nem Heyland zu erwecken. Es ist auch rathsamb / daß du in allerley Wider¬ wärtigkeit bey dem Göttlichen Her- tzen JEsu Hülff suchest ; dann so fern dich aller Menschen Hertzen verlassen werden / so seye versichert / daß dises getreue Hertz mit dir auffrichtig hand¬ let/ und dich nicht verlassen wird. Tag- Morgen und Abend Gebett. 19 Tägliche Übungen zu den Hochheiligsten Hertzen JESU. Morgmsmnd Abends Gebett. So man erwachet. ZM.Elsbt sey das Göttliche Hertz meis 'EE nes Erlösers ILsu Christi/ und das Hochwürdigste Saerament deß Altars. In Namen GOttes f Vatters/ und -s deß Sohns/ und deß beMgen f Geistes / A- men. So man auffstehet. Nahmen deß Göttlichen Her¬ kB?' tzms IEsu Christi stehe ich auff / der mich mit seinem rosenfarben Blut so theuer erlöst/ und mit seinem liebreichen Hertzen so unendlich geliebt hat. Der- selbige wolle sich würdigen mich in dessen Krafft heut/ und allezeit für allem Übel Leibs und der Seelen zu behüten / und nach disem elenden in das ewige Leben zuführen/Amen. Er Mor- L0--_-GF ) G ( M _ Morgens - Gebett. anbette dich / O Göttliches 88, Hertz meines Westen Erlösers ZEsu Christi/und verehre dich im Nah¬ men aller Creaturen. Ich Preise dich/ O du Ursprung aller Gnaden / und be- nedeye dich/O du Schatz-Cammer al¬ ler himmlischen Gütern. Auß dir flies¬ set herfür alle Gnad / und auß dir komt herfür aller Seegcn. Du bist die Freud deß Himmels/und der Trost der Erden. Auß allen Kläfften meiner Seelen grüs- seich dich/ und auß gantzec Inbrunst meines Hertzens lobe ich dich. Ich sage dir höchsten Danck/ dieweil du mich drse Nacht so gnädiglich bewahret hast/ und für mich die Heiligste Breyfaltigkeit oh¬ ne Unterlaß gelobet / und gepriesen. Sihe/ O gütigster IEsu / dir opffere/ und schenckeich mein elendiges Hertz/ und bitte flehentlich/ du wollest es auff- nehmen in dein gnadenreiches Hertz. Bewahre cs doch für allen Übel / und giesse barem den heylsamen Safft dei¬ ner Göl clichen Gnaden. Ertheile mir die r^ermehrmlg deß Glaubens / der Hoff- Morgens Gebett. 21 Hoffnung/ und deiner Göttlichen Lie- § bc/ damit ich dir heut / und allezeit mit s lebendigem Glauben anhangen/ mit ve- - ster Hoffnung dich umfangen/ und mit / inbrünstiger Lieb über alles / meinen - Nechften aber wie mich sechsten lieben - möge/Amen« e Auffopffemng. > AMIldreichester ILsu l in Vereini- . «MA gung der unendlichen Liebe dei- - nes liebreichen Hertzens/ mit welcher du t deinen Himmlischen Vatter am Stam- e men deß Heil. Creutzes dein Leib - und e Seel/ dein Blut/ und Wunden/ deine > Schmerlen / und Todt auffgeopffert - haft/ opffere ich dir mich heut/ und alle . die Tag meines Lebens. Ich opffere s dir mein Leib / und Seel / mein Thun / und Lassen/ meinen Handel/ und Wan- - del / alle meine Gedancken/ Wort/ und . Wercken. Insonderheit aber opffere ich > dir meinen Willen/ und bitte demüthi- - glich/ du wollest ihn stärcken/. und secg- nen: damit er sich nach dem Wohlge¬ fallen deines Ällerheiltgsten Herrzens > C z all- Lr Morgens Gebett. allzeit neige/und biege. Ichopfferedir auch alle gute Merck/ Gebett/ und An- > dachten / so ich heut / und inskünfftig c verrichten werde. Ich befehle sie disem r deinem Allerheiligsten Hertzen/ und ver- k berge sie in dessen allergröste Lieb/ und - ° Schmertzm Lege alles in dein gnaden-' reiches Hertz/ und opffer deinem Himm- - tischen Vatter / zu feiner höchsten Ehr/ L Glory/und Wohlgefallen/Amen. , Befehlung. Gütigster IEsu ! ln dein Göttli- ! sM ches Hertz befehle ich mich / und < deffenAllmächtigenSchutz undSchirm, l übergibe mich. Ich vertieffe mich heut/. und allzeit in dein rosenfarbes Blut / und verberge mein Thun/ und Lasten in, deine Purpurfarbe Wunden. Ich legtt. mein laues Hertz in dein feuerflammen-h des Hertz / und versencke es in den Ab-A gründ seiner grundlosen Barmhertzig-^ keit. O Göttliches Hertz / sey meins Schutz wider alle meine sichtbare Feind!» O Liebreiches Hertz/sey mein Schirm' wider alle unsichtbare Feind O gna¬ den- Morgens Gebett. -Z x denreiches Hertz / sey mein Bewahrung für aller Gefahr deß Wasser/ und Feu- z ers! O heiligstes Hertz seye mein Er- n rettnngvon allem Blitz / und Ungewit- -s ter! O glorwürdiges Hertz seye mein Zuflucht m allen Nachstellungen deß ;s' Satans / in allen Trübsaalen diser i Welt / und in allen Übeln so wohl der -/ Zeit/ als der Ewigkeit/ Amen. ' Befthlung zu unser Lieben Frau¬ en/ und allen HH. Patronen. ls HD Allerseeligste Jungfrau/ und glor- h W« würdigste Mutter meines Erlös n sers! Ich grüße dich demüthig / und /' verehre dich zu diser Morgen »Stund / andächtig. Zu dir wende ich mein Ge¬ ll müth/ und zu dir erhebe ich mein Hertz. Ich benedeye dich durch das Göttliche sf Hertz deines Sohns / und preyse dich in jener Lieb/ so es allzeit zu dir getra- gen. In Krafft jener Befehlung / mit g, welcher dein süssester IEsus am Creutz l, hangend/ dich St. Ioanni/ und er dir Ioannem anbefohlen hat / befehle ich - dir/ und all meinen Heiligen Patronen - C 4 heut. 24 Morgens-Gebetk. — heut/ und allzeit mein Leib/ und Seel/ meine Gedancken / Wort/ und Wer- cken. Ich bitte zugleich demüthiglich/ du wollest mir von dem gnadenreichen Hertzen deines ILsu die Gnad erhal¬ ten / damit ich Ihm heut treulich die¬ nen / und alle die Schmachen/ so Ihm jemal im Heil. Sacrament deß Altars erwisen worden / mit mögligster An¬ dacht erstatten möge. Dann ich ver¬ lange ein treuer Liebhaber seines hei¬ ligsten Hertzens zu leben/und ein wah¬ rer Verehrer deß Hochwürdigstcn Guts zu sterben. Dich aber/ O mein Heiliger Schutz- Engel ruffe ich an/ und grüsse dich durch das Allerheiligste Hertz meines Erlö¬ sers / welches die Freud / und Glon- aller seeligen Geistern ist. Ich bitte dich/ beschirme mich/ behüte mich heut/ und allzeit für Sünd / und Schänd / und errette mich auß allen Gefahren deß Leibs / und der Seelen. Nehme auch all mein Gcbekt/ und Seufftzer auff/ all mein Thun / und Lassen / all mein (7 utz/und Leyden. Trage es mit, Morgens-Gebett 27 st/ mit deinen gebencdeytcn Händen zu r- dem allerhciligsten Hcrtzen meines Er- H/ lösers/ damit alles durch dessen Gött- m liche Krafft geheiiiger / und der Hsch- ll- heiligsten Dreyfaltigkeik wohlgefällig e- gemacht werde/ Amen« m s Andächtiges Gebett/ 1- ^lexsnäri VII, WCH bette dich an/ O Merheiligste i- Dreyfaltigkeik Vatter/ Sohn / )- und heiliger Geist/drey Persohnen/ und n ein einiger GOtt. In dem Angesicht deiner Göttli- chen Majestätt / wirst ich mich in den h Liessen Abgrund meiner Nichtigkeit. Ich glaub vestiglich alles / und je- - des/ was du uns in Heil. Schrisst ge- e offenbaret/ und durch dein heilige Ca- / s tholische Kirchen zu glauben vorgehal- / ten hast/ und bin bereit alles / und je- r des/ mit Dargebung/ und Verlichrung : meines/auch tausendfälltigenLebens zu - bezeugen. k All mein Hoffnung setze ich in Dich/ l und was ich immer gutes haben kan / ' , C 5 Geist- Morgens-Gebett. Geistlich-oder Leibliches/ ir? disem/ und ri andern Leben/ daß alles verlange/ und u hoffe ich zu empfangen / und will alles p annehmen allem von deiner allermilde- g sten Hand / O mein GOtt / mein Le¬ ben/ und mein einige Hoffnung. - Dir/ O mein GOtt / übergib ich § heut/ für jetzt/ und alle ewige Zeiten / r mein Leib/ und Seel/ alle meine Krass- ; ten/ mein Gedächtnuß/ Verstand/ und , Willen/ und alle meine Sinne. i Aussalie mir mögliche Weiß protc- stire ich / und bezeuge ein für allemahl / daß ich nicht einwillige/ auch niehina- len einwillige» wolle / in einige Sach/ die zu der allergeringsten Verunehrung/ und Beleydigung deiner Göttlichen Majestätt gereichen kunte. Ich nimbmirkrafftiglich für/ mich/ und alles was ich bin/ mein gantzliches Vermögen / und alle meine Kräfften / zu deinen Dienst / und Göttlichen Eh¬ ren anzuwenden. Ich bin bereit/ gantz williglich an¬ zunehmen alle/ und jede Widerwärtig¬ keiten die mir dein Bäuerliche Hand zu- —, Morgens>Gebett. 27 zuschicken wird: und verlange in allen/ und jeden / deinem ailerheiligsten Her- tzen ein Belieben / und Wohlgefallen zu geben. e- Alles was ich bin / und vermag / wolte ich anwenden/ und wünsche durch 4 alles/ zu vermögen/ und zu erlangen / / daß dir von allen gedienet werde / und daß alle Menschen dich ehren/ preysen/ d und lieben/ als ihren GOtt/ Erschaffer/ undHErrn. * Ich erfreue mich allermassen / und / hertzlich ob deiner ewigen Glückfeelig- - keit/ und frohlocke inniglich ob deiner so grossen Glory / und yerrligkeit im , Fimmel / und auff Erden. l Ich sage dir unendlichen Danck / unch unzahlbare Gulthaten die mir/ und der ganyen Welt feynd ertheilet worden / und welche noch täglich / und unauffhörlich von deiner Göttlichen Providentz / und allergütigstcn Vor¬ sichtigkeit/ uns mitgetheilet werven. Von Grund meines Hertzens/ und auß gantzer meiner Seelen / liebe ich dein unendliche Güte wegen ihrer setb- fren 28 MorgeusrGebelt. sten: und weite/wann ich kunke/dich lieben mit aller Lieb / mit welcher dich me lieben/ alle heilige Engeln / und alle ge- rechte Menschen/mit derer aller Liebe/ A ich mein unvollkommneste Liebe ver- D menge und vereinige. vi Q mein GOtt / in Vereinigung ast ist ler Verdienst / deß Leydens / Lebens / ui und Todtes Christi/ der allersteligsten Jungfrau Maria/ und aller lieben b, Heiligen / von nun an für allezeit/ opffe- re ich anff deiner Göttlichen Majestät ir alle meine Merck/ Wort/ und Ge- v dancken / und verftncke solche in das koftbarlichste Blut JESU unsers Heylands/ und Erlösers. i Mit fürstlichen Willen / und Vorhaben verlange / und begehre ich / durch meine Würckungen dises Heuns tigen Tags/ so vil möglich ist/ mich thcilhafftig zu machen alles verlyhe- nen Ablaß / und mit solchen / auch de¬ nen im Fegfeuer leydenden Seelen Für- bitt-Weiß/ mögliche Hülff Zu leisten. Was ich auffopffern kau / alles/ und jedes opffere ich sonderlich auff/ auch Morgens-Gebett. 29 »ich auch Zur Buß/ und Gcnugthuung für »ich meine Sünden/ und Missethatten. ge- Mein HErr / und mein GOTT / l>e/ dieweilen du aller Lieb / und alles ex- Diensts unendlich würdig bist/dann du bist der du bist; so vil mir möglich al, istt hab/ und trage ich hertzlich Reu/ s / und schmertzliches Leyd / über alle um¬ en ne begangene Sünden / verhasst dicht¬ en ben als auß allen das gröste / und ab- 'e- fcheulichste Übel: bitte dcmüthiglich / ät wollest mir alle Sünden gnädig - und e- barmhcrtziglich verzeyhen / und verge- ben. Ich mmb mir vestiglich für / dein s Göttliche Gütigkeit/ hinfüro memah- len mehr zu beleydigen in Ewigkeit. d In deine Wunden würffe / und ver- / Liess ich mich / O JEsu! alldorken ver- - berge mich / schütze und beschirme mich/ ) heunt/ und in allcrzei?/ biß daß du - mirverlcyhest Gnad dich anzusehen/ - zu lieben / und Zu loben ewiglich im - Himmel/Amen. ZWHAAHR AbmdS- ;o Es) G (ZV Abends - Gebete. Danckfagullg. MCH grüsse dich/ O Göttliches Hertz meines Erlösers / und bet¬ te dich an mit ticssester Lemuth meines Hertzens im heiliglten Sacrament deß Altars. Alles / so der Umkrciß deß Himmels hat / solle dich preisen für mich. Alles / so die Runde der Erden in sich begreifft / soll dich benedeyen für mich. Alles / io die Liesse deß Meers in sich behält/ solle dich loden für mich. Alle Engel/ und Heiligen sollen dir Dancksagen für mich wegen der unzahl¬ baren Gnaden / und Gutthaten / die du mir heut/ und allzeit an Leib/ und Seel an zeitlichen/ und ewigen Gütern erwiscn hast. Für dieselbigc lobe ich dich auß allen Krafften / so Vilich kan/ und so vi! mir möglich ist. Ich wünsche auch all meine Gebein / Nerven / und Bluts - Tropffen zu lauter Zungen zu machen / umb dein Göttliches Hertz wär- Abends-Gebett. _ _ würdiglich zu loben / und Ihm schuldi¬ gen Danck zu sagen. Aühie kan man das Gewißen erforschen/ und die Sünden bereuen durch folgendes. z Gebett. - Liebreichister ILSU/ wahrer z «s? GOTT/ und Mensch/ mein i Schöpffer/ und Erlöser! cs ist mir von j ganycn Heryen leyd / daß ich dich O e höchstes Gut / biß hieher / und inson- l dcrheit heut erzürnet / wie auch dein : liebreiches Hertz betrübet hab. Ver- i zeyhe nnr / und vertilge alle meine Mis- . sethaten durch Vie Krafft deß Heiligen : Bluts / und Wassers / so auß deinem - gnadenreichen Hertzen geflossen ist. Si- ! he / O barmhertzigfter JEsu / ich nihs » me mir vestiglich für/ morgen/ und ins- - künfftig behutsamer Zu seyn / alle Gele- » genheiten der Sünden zu fliehen / und durch einen recht Christlichen Wandel ! dein Göttliches Hertz zu erfreuen. Zu einer vollkommenen Gnugthu- ung opffere ich dir auff dein bitter Ley¬ den / und Sterben / deine Unschuld / und z r Abends - Gebttt. und Heiligkeit / dein Göttliches Hertz/ und unendliche Liebe. Ich vertraue in dessen grundlose Varmhertzigkcit / und Güte / daß du mir durch die Ver¬ dienst jenes resenfarbcn Bluts / und köstlichen Wassers/ so auß deiner hei¬ ligsten Seither^ und Hertzen-Wund geflossen / mir alle meine Sünden ver- zeyhcn / und überflüssige Gnad mit¬ theilen werdest / mein Leben zu bessern/ und dich in alle Ewigkeit sambt allen Ausscrwählten zu loben/ und zu prei¬ sen/ Ämen. Ausfopfferung. MS Merfüssestes Hertz meines Erlö- sers JESU Christi / und sanff- tesRuhe-Bethlem aller dich liebenden Seelen! dich grüsse ich von Hertzen / und dich anbette ich auß allen Kräff- ten. Drr opffere ich mein Hertz / und dir schencke ich meine Seel. Dir über¬ gebe ich »reinen Lab / und dir befehle ich mem Gemükh. Erbarme dich über mich / und für allen Übel behüte mich. Jetzt drže Nacht/ und allezeit auß al¬ len Abends - Gebetk. ii re / r- d r- d t- l/ n i- >- f- N / f- d 'S e r _ n len Gefahren errette mich / und für al¬ len Übeln / und Nachstellungen deß ley- digen Satans bewahre mich. O Du liebreiches Hertz meines Seeiigmachers / vrrleyhe mir deine Lieb ! O du süßklingende Orgel der Heiligsten Dreyfaltigkeit/ lobe/ und preise dise Nacht / dieweil ichs nicht ver¬ mag/ die Hochwürdigste Dreyfaltig- keit für mich. So offt sich dise Nacht mein Hertz bewegt / und die Puls- Adern klopften/ so vil tausend- und un¬ endlich tausendmal ehre / und benedeye an meiner statt die Allerheiligste Drey- faltigkeit. Wisse auch O süssester IE- su ! daß ich dise gantze Nacht anders nichts dadurch zu thun ver ange/ als nur unauffhörlich zu sagen: Gelobt seye das Göttliche Hertz meines Erlö¬ sers IEsu Christi/ und das Hochwür¬ digste Sacramentdeß Altars/ Amen. O daß der letzte Athem meines Le¬ bens ein Athem der Lieb wäre/ und daß/ aus Lieb gegen dir O liebreichcstesHertz IEsu! und weil ich mein Leben mit Lieben nicht hab angefangen/ so gib mir/ D daß Z4_G Z» __ daß ich mein Leben mit Lieben enden möge/ Amen. Testament eines Christlichen Menschen / in dem Nahmen GOttes. SACH N.N. gib mein See! GOtL 8^, meinem HEnn/der sie erschaffen/ und erlöset hat; mein Leib gib ich der Erden/ auß welcher er Herkommen ist; aller zeitlichen Güter/ als Eytclkeit al¬ ler Eytelkeit / entäußere ich mich srey. Willig und gern. Alle meine Sünd reuen mich von Hertzen/ und ist mir leyd/allein darum/ daß ich GOLt den ich über alles liebe / darmit beleydiget und crzörnet habe. Alle mir von andern geschehene Be- leydigung/ verzeyhe ich auß Lieb GOt-. tesvon Heryen / und verlange daß mir auch alle die ich beleydiget habe / umb GOttes Willen verzeyhen wollen. Ich glaube an dich/ O höchsteWar- heit/ heilige Dreyfaltigkeit/ und glaube alles was die Catholische Kirch glaubt. Abends-Gebett. Ich hoffe und vertraue auff dich O ewige Glückseligkeit/ und hoffe von dir das ewige Leben. Ich förchte dich Q erschreckliche Herrlichkeit/ ich liebe dich O unbegreif¬ liche Gütigkeit/ allein darumb weil du würdig bist» 1/ Ich dancke dir von Grund meines Hertzrns/mein GOtt umb alle geistliche .. und leibliche Wohlthaten. Daß ich dich jemahl beleydiget hab/ ist mir von Hertzen leyd. Ich verehre und mach dich herrlich/ O du allerheiligste GOttheit. O ILsu sey mein IEsus / und ge- . schehedein Heil. Will/ nach deinem Göttlichen Hertzen/ in mir/ und an mitt jetzt und in alle Ewigkeit/ Amen. O Maria/ du Mutter der Barm- jx' hertzigkeit/ stehe mirauffdiserReyß/zu b der langen Ewigkeit/ gantz Mütterlich bcy. O heiliger Schutz - Engel/ und alle e heilige Engel / Heil. Joseph / heiliger N-N. und alle meine Heil. Patronen / » und Fürsprecher / sambt allen heiligen ' D 2 GOt- z6 Abends-Gebekt. GOttes / bittet für mich / und kombt mir zu Hülff / jetzt und in der Stund meines Absterbens/ Amen. Nun mein Gütigster ILsu! in die Wunden deines allerheiligsten Her- tzens/ befehle ich mein Geist / und will anjetzo mit deinen heiligen Seegen mich nider legen / und unter den Schatten deines Göttlichen Hertzens dife Nacht ruhen/ Amen. Mecß-Gebett. Zu Anfang derselben. ZAS Gütigster IEsu/ zu Ehren / und Ws Gedachtnuß deines bittern Ley¬ dens und Sterbens will ich jeyund dise heilige Meeß mit Andacht hören / und Dieselbe mit dir/ und den Priester GOtt dem Vatter auffopffern/ zu seiner/ und aller Heiligen höchsten Ehr und Gloryl zur Dancksagung aller mir erzeigten Wohlthatten / zu Erlangung seiner Göttlichen Gnaden / zu Verzeyhung und Nachlassung aller meiner Sünden und Meeß-Gebett. Z7 Und Straffen / zur Abwendung alles Übels Letbs/und derSeelen/zurErhal- mng deiner Hülss und Beystands in al- en meinen Nöthen / absonderlichN.N. ür alle meine Freund / und Wohl- Härter sonderlich für N. N. für alle Krancke/Sterbende/Gefangene/Arme/ Betrübte / Angefochtene / und für daS gantze Anligen der Christenheit / zur Auffnehmung der Catholischen Kir¬ chen / undBekehrung der Ungläubigen/ für die arme Seelen in Fegfeuer/ und für alle/ welche sich meinen Gebettan- befchlen/und anbefohlen worden. End¬ lichen für alle meine Feind / und für wel¬ che du gültigster GOtt! weist.' daßich willens / und schuldig bin zu betten. Ich befehle mich/ und alleobbenente indise H. Meeß/und in dasGebettdeß Prie¬ sters/ und aller Umstehenden/ damit wir der besondern Früchten dises yeil. Opfferö mögen theilhafftig werden /A. IuM Offertorium. Allerheiligste Dreyfaltigkeit! ich W» opssere dir dise heilige Meeßsambt allen Messen welche heirt in der gantzen Lhri- ztM eeß-Gebett. Christenheit geschehen/ und zugleich mit demselben opffere ich mich dir mit Leib/ und Seel: und begehre dir zu dienen biß in Ewigkeit; insonderheit aber schencke/ und opffere ich dir mein armes Hertz / und lege solches in den heiligen Kelch f damit alle dieGebett/und Seegen/wel- che über denselben gesprochen werden/ auch über mein Hertz sollen gesprochen/ -gtt/ecttV-, und durch dieHand deßPrie, sters auffgeopffert werden zu deiner höchsten Ehre/ und gewünschten Heyl meiner Seelen. Zur Prixf-Mon, oder 8^NÄU8. ^DMH lobe/ anbette / und benedeye dich O gültigster GOtt! inVer- rinigung deß jenigen himmlischen Lobs mit welchen dich die Engel/und alleHei- ligeAußerwöhlte mit einhelliger Froh¬ lockung / und gesambter Stimm anbek ten/loben und preysen sprechend: heilig/ heiligcheilig ist der HerrGottSabaoth/ Himel / und Erden seynd voll derGlory deiner Majestät in der Höhe! Himlischer Vatter ich opffere dir di- feö Lob-Gesang in Dereiniguri^deß Meeß- Gebetk. z- Lobk/mir welchem Himmel und Erden/ und alle Creaturen deinen Sohn loben: und bitte daß dasselbige empfangen / und auffgenommen werde durch densel¬ ben ILnrm Christum deinen Sohn/ durch welchen alles was dir auffgeopf- fert wird / auffsteigt in höchsten Wohl¬ gefallen/ Amen. Zur Elevation. So man daß erstemahl schelt so sprich. IMEy geqrüsset/ O süssester IEsu! sM mit höchster Demuth bette ich dich an/ und bitte dich umb Gnad. Hie klopff dreymal auff die Brust sprechend. IEsu sey mir gnädig/ O IEsu sey mir barmhertzig/ Q süssester IE¬ su verzeyhe mir meine Sünd. Zu GOtL dem Vatter. iZ^CHau herab /O gültigster Vatter d von deinem himmlischen Thron/ und sihe an dise Hochheiligste Z/oM-« D 4 dcß 4o Meeß - Gebett. deß Leibs und Bluts deines Sohns IEsu Christi welche ich dir mit allen L Schätzen Himmels und der Erden in u meinen und aller Menschen Nahmen ? auffopffere/ zu deinen ewigen Lob und n Ehr/ zur Dancksagunq aller deiner e Wohlthatten / mit grosser Freud der v Mutter Gottes und aller Heiligen /zum b Heyl und Trost aller Betrübten/Kram e tken / und Elenden/ zu Erlösiung aller x armen Seelen im Fcgftuer/ und endlich für mich/ und alle meine Geist und leib¬ liche Freund / und die sich in mein Ge-> ! bett befohlen haben / verzeyhe uns um l sere Sünden / und verleyhe uns dein , H. Gnad/und das ewige Leben/Amen. So man widerum schelt. M^Ey gegrüst O du kostbahrliches cd Blut IEsu Christi / mit höchster Demuth bette ich dich an/ und bitt mnb Gnad. Hie klopff dreymahl auff die Brust. KD Heiliges Blut wasche mich von meinen Sünden / O krassriges Brut Meeß-Gebett. 4i Blut lösch auß die wohlverdiente Straffen/ O rossenfarbes Blut / rueffe umb Barmhertzigkeit zu GOtt dem Vatter daß er der armen Sündern wolte verschonen. Dises Heil. Blut Q ewiger Vatter opffere ich dir zur Ab¬ waschung aller meiner Sünden / und bitt daß du meiner armen Seelen nur ein eintziges Tröpffiem wollest lassen zu guet kommen/ Amen. Gebett nach der Llevutton. WMecheiligster Vatter/ sihe ichder- MP ne arme Creatur trette jetzund zu dem Heil. Altar/ und mit schuldiger Ehrerbietung nehme ich deinen lieben Sohn anff meine beyde Hand/ und mit solcher Lieb als er sich selbsten dir hat auffgespffert/ opffere ich dir seinen aller- heiligsten Leib und Seel/ Menschheit/ und GOtrheit/ sambt allen waß er in den zg.Iahren gethan und gelitten hat/ und Zugleich opffere ich dir auch alle die Verdienst / Lugenden / und Gnaden der allerseeligsten Jungfrauen Maria;/ und aller Heiligen / wie auch alle die D 5 Ver- 4-r Meeß-Opffer. Verdienst und gutte Werck aller Men, schen / sambt dem gantzen Schatz der Heiligen Catholischen Kirchen / und zu Visen allen schliche ich noch absonderlich ein/und opffere dir auß den Meinigen alles Guttes so ich/ und alle meine be¬ sondere geistliche und leibliche Freund jemahlen gethan und alles Übles so wir dir zu Lieb gelitten haben. Und dises so köstliche Opffer/opffe¬ re ich dir durch deinen lieben Sohn / in der Krafft deß heiligen Geistes zu dei¬ nen ewigen Lob und Preyß / Zur Er- kanntnuß/ und Verehrung deiner höch¬ sten Majestätt/ zur Dancksagung aller Wohlthatten so du der Welt jemahlen erzeigt hast / und zur vollkommnestcr Abtragung aller Schmach und Unbild welche dir von mir und allen Sündern ist angethan worden/ zum anderen opf- fcre ich dir dasselbige Opffer zu Verehr¬ ung der allerwürdigsten Menschheit unsers OTrrn JSsu Christi / und zur Gedächtnus und Danckbarkeit seines btttern Leydens und Sterbens / wie auch zu grösserer Ehr und Freud der aller- Meeß-Gebett. ^4; allerseligstcn Jungfrauen Marice/ mei¬ ner lieben Heiligen Patronen/ und al¬ ler Heiligen damit allen und jeden, aus Krafft dises Opffers ihre Freuden er¬ neuert/ und ihre Seligkeit mögen ver¬ mehret werden. Drittens/ opffere ich dirs auff für mich armseligen Sünder zur Dancksagung aller von dir empfan¬ genen Wohlthattcn/ zur Erlangung al¬ ler leiblichen und geistlichen Güttern / deren ich zu deinen Dienst bedürfftig bin / zur Abwendung aller Trübsaal und Anfechtung die mir an meinen yeyl schädlich seyn / zur Vcrzeyhung aller Sünden die ich mein lebtag vollbracht hab/ und die ich außUnwiffenheit noch nicht bereuet noch gebeichtet hab / und endlich zu Erlangung eines seligen Endts. Ingleichen/ und zu selbigen End opffere ich dirs für alle meine geistliche und leibliche gutte Freund und Wohl- thatter/ sonderlich für N. N für alle/ die/ mit welchen ich gefündiget/ und zur Sünd gebracht hab/ für alle welche ich an Ehren oder Gutt geschadet hab/ für Meeß-Gebett. 4^ alle Krancke/ und Gcfauaene/ für alle Arme / und Betrübte / für alle Ster, bende/ und abgestorbene Seelen in Feg- fcuer/ und für alle dife obernente zu¬ gleich/ und einen jeden in besonder opf- fereich dir deinen lieben Sohn / der hie auffdem Altar gegenwärtig ist/ sambt allen was er guttes gethau/ und wider¬ wärtiges gelitten hat/ Amen. Vorbereitbung zur Geistlichen Communion. Durch Reu / durch Lieb / durch Begicrd. M?IebwürdigisterGOtt/ wegen dei- ner bereue ich von yer^n meine Sünden/ vertilge sie durch deine Ver¬ diensten/ und mache mich würdig dich Zu geniesten. Aust Liebe verlange ich dich zu em¬ pfangen ! so komme O mein HErr! des¬ sen Begmd ware/stäts bey uns zu woh¬ nen. Form r e ( t l < ! le r, r- f- ie >t s e > s > Meeß-Gebett. 45 Form der geistlichen Kommunion. Mb Du Liebhaber aller reinen Seelen! WB ich glaube/ daß du in dem yei!. Sacrarnent deß Altars gegenwärtig/ eben jenes Verlangen tragest/so du ge¬ habt hast an dem Tag / da du es hast eingesetzt/ nemblich dich mit meinerSeel durch deine Gegenwarth und Gnad zu vereinigen. Eben dises Verlangen ha¬ be ich jetzt auch/ weil ich dich auß inner¬ stem yertzen liebe/ und derowegen allzeit mit dir möchte vereiniget seyn/ ach! es reuen mich alle meine Sünden / welche mich von dir haben abgewendet! anjetzo liebe ich dich über alles/ ich verfluche all meine Boßheir/ und wünsch vongan- yem Hertzen/ deine Begierd zu meiner Seel zu erfüllen/ und meine Begierd zu dir/ mit deiner Gegenwart zu ersatti- gen. Nach dir stehet mein gantzes Ver¬ langen/ ach! kunte ich dich jetzt würdi- glich empfangen! Q IEsu! du liebster meiner Seelen ! kommest du nit Zu mir durch deine leibliche Gegenwarth / so komme doch zu mir durch deine Gnad! 46 Meeß-Gebetk. sihe an meinen Willen/ sihe an meinBe- gierd! du bist das Zihl meiner gantzen Liebe! Zum ^FNU8 Die Eröffnung der Heil. Seyten Christi: Christus wird vomCreutz ge¬ nommen/ und in das Grab deines Her- tzens gelegt. W^Ilde dir ein/ das offene Hertz Chris KK sti seye der Tabernackel/ worauß crsich selbsten/ dir darreichet/ mit allen seinen Gnaden/sage derohalben mit dem Priester: Dovr/vs -rav HErr ich bin nit würdig/ rc. re". Nach der Kommunion. 5WEm allerliebster JLsu/ den ich jetzt geistlicher Weiß empfangen ha¬ be / secgne mein Hertz / und laße mich nichts mehr von dir absönderen. Q mein grosser G.Ott! es gehe von dir auß/ eine Göttliche Krafft / die da durchtringe mein Innerstes/ und heilige meine Seel. Dir verbinde ich mich anffs Neue durch meine gute Vorsätz/und N.N. In wah¬ rem r v r l r r r r f ( r r ! § < r i I i i Meeß-Gebett 47 rem Glauben / Hoffnung / und Liebe; nimme michauff in deine heilige Wun¬ den/ welche meine Sünden geöffnet ha¬ ben/ die ich demüthig küsse/ und darin¬ nen bitte umbVerzeyhungder Sünden/ und Besserung deß Lebens / umb eine wahre Demuth/ Sanfftmukh/ und Ge- dult/ umb standmaffigen Seelen - Ey- fer / umb völlige , jn deinen Göttlichen Willen/ umb deine stäke Ge- gmwarth in meinem Hertzen/und gros¬ ses Verlangen nach dir im heiligen Sa¬ krament. Die Seel Christi heilige mich/ der Leichnamb Christi erlöse mich/ das Blut Christi Lräncke mich / das Wasser derSeyten Christi wasche mich/ das Hertz ILsu liebe mich/das Leyden Christi starckemich/ O gütiger JLsu erhöre mich / in deine heilige Wunden vcrbirge mich/ von dir laß nimmer schey- den mich / vom bösen Feind beschirme mich/ in der Stund meines Todts ruf¬ st mich / und laß zu dir kommen mich / daß ich mit deinen Heiligen lobe dich/ in alle Ewigkeit/Amen. 48 MeeßrMebekk. Heil. Mahlzeit / darinn Christus empfangen wird / und die Ger W dächtnuß seines Leydens betrachtet; das Gemüth mit Gnaden erfüllet/und uns ein Pfand der zukünftigen Glory gegeben wird. Das Himmel - Brod hast du ihr nen gegeben/ O HErr. du N «. Das in ihm hat allen Lust und un Süssigkeit deß Wolgeschmacks. un , du Gebett. pf GOTT! der du uns unter dem ne wuderbarlichen Sacrament die ne Gedachtnuß deines Leydens hinderlas- T sen hast: wir bitten dich/ verleyhe uns m die Heil. Geheimnussen deines Leibs C und Bluts also zu ehren/ damit wir die A Frucht deiner Erlösung kräfftig in uns G empfinden. Der du mit dem Vatter/ und dem heiligen Geist gleicher GOtL lebest und regierest ewiglich/ Amen. Zum — Meeß - Gebett. 49 Zum Beschluß der Meeß. dir gefallen/ O alleryeiligste M Dreyfaltigkcit! dises heilige Meß, md zu Bezeugung meiner schuldig- stenUnterthänigkeit/ und verleyhe/daß dasselbe deiner Göttlichen Majestätt angenehm/ mir aber / und allen denen ih, für welche ich es auffgeopfferet habe / durch deine Barmhertzigkeitgedeye zur Nachlassung der Sünden und Besser¬ md ung dsß Lebens/ ich sage dir Lob/ Ehr / und Danck/ umballe Gnaden/ die ich durch dises heilige Meeß- Opsser em. pfangen habe/ und bitte dich umb dei- em nen Göttlichen Seegen zu allem mei- die nem Thun und Lassen deß gantzen !as- Tags / welches ich anfange Im Nah- ms men GOtt deß Vatters >D und deß ibs Sohns >D und deß Heiligen Geists »k« die Amen. ms GDAONOADOGDOGA -V »p / Wie man das Hertz JEsu wö¬ chentlich verehren »oll. M)Nter allen Lägen der Wochen ist M der Freytag von Christo sechsten E zur so Wöchentliche Andacht zurVerehrung seines Hertzens benamb, M set worden. Dann obwolen dises Gött- unl Uche Hertz alle Täg/ Stund und Au- die genblrck in denen dreh und dreyßig Iah« M< reu unbejchreibltche Aengstigkeiten / den Drangsalen und Schmertzen hat auß- Ab gestanden/ so ist es doch an einem Frey mit tag auff einmahl mit aller Bitterkeit/ Betrübnus und schmertzlicher Marter umbfangen/und mit der Lantzen durch¬ stochen worden ; so ist es dann billichl De O Christliche Seel! daß du am Frey- und tag mit diesem Angst - lcydenden Her¬ tze» ein grösseres Mtrleyden tragest/und nr demselben eine inbrünstige Lieb erzei- W gest« E- Erstens schencke Ihme ein Viettel- M oder halbe Stunde/die du in Betrach- he tung seiner schmertzhafften Liebe zu Hauß/oderin der Kirchen zubringest/ we führe zu Gemüth/ wie dises Hertz nach ni¬ so Villen für dich erlittenen Schmertzen W und Betrangnüssen/noch täglich in dein ur heiligen Sacrament deß Altars betrü- nr bet/ beleydiget / verschimpffet/ und ge- N lästeret wird von denen undanckbahren n» Men- zum hochheiligen Hertze« IEsu. si >mbi Menschen; lasse dir sowohl die betrüte wtb und übelbezahlte Liebe IEsu / als auch M die verstockte Blindheit der armseeligen Zah< Menschen zu Hertzen gehen; und thue m / dem betrübten Hertzen IEsu folgende ruß Abbitt/ so du langsamb überlesen/ und rey mit Bedachtsamkert betrachten kanst. -eit/ itter Ehr - und Lieb - Erstattung/ >rch Osec ich/ Demüthige Abbitt der Villen Schmach xeyj und Unbilligkeit/ so IEsu im Heil. Sacra» ment/ deß Altars wird angethan. un? MAIldester IEsu ! der Du umb un- ezev ftrtwillen hier in dem heiligen , Sacrament wesentlich gegenwärtig bist/ und durch die allerwunderbarlichste Lie- be den unerträglichenGlantz deinerMa, jestätt vor unseren Augen verbergest; esti wem solle das Hertz vor grossem Leyd ach nicht zerspringen/ wann man betrachtet/ tzeti und mit Augen sehen muß/ wie spöttlich >enr und Hönisch die undanckbare Menschen ru- mit Dir verfahren? Was Frevel und Zv Muthwillen haben die Heyden/ Juden/ re« und Ketzer schon in die sibenzehen hun- em E 2 dert ,r Wöchentliche Andacht dert Jahr wider Dich verübet ? Noch bet Vill grausamer und unsinniger seynd dir deti Kinder deiner heiligen Kirchen/ deren den ein grosser Haussen nicht nur deiner ver« her gisset/Dich verlasset und verachtet/ son- ant Vern in deiner Gegenwart und vor dei- Dii nen Augen durch allerley Außgelasien- ligk heit Deiner spotten darff; ja so gar mit JZ unreinem Mund und Hertzen Dich zu lich empfahen sich erkühnet. Also gehet tzer man mit Dir um/ O Du grosser GOtt! Di und also bezahlet man deine Liebe/ L ner Du meine Liebe / und erwünschlichss uni Schönheit! wie muß Dir in Ansehung sch, solcher Unmenschlichkeit umb das Hertz sig seyn? O Du Liebhaber der Menschen! sich ich selbsten/ O mein JEsu! ich selbsten He abscheulicher und undanckbahrer Süll- sm der habe so offt dein gebenedeytes Hertz tze! betrübet/ und mit Undanck deine Lieb Lie bezahlet. Ach! wie darff ich vor Dik da meinen Mund auffthun / und vor gros- die ser Sckamhafftigkeit meine Augen auß mö heben? Hel Ach ! dein mildreiches und sanffb un müthiges Hertz tröstet mich / und rrei« ve, bet M hochheiligen Hertzen JCsu. e; ni»« i — —- -- -- > -- > ..— toch bet mlct) dahin/ daß ich vor disemThron > die deiner Gnaden / obwohlen aller Gna- eren den unwürdig/ umbGnad und Baunr ver» hertzigkeit für mich und alle Menschen son« anhalte/ und umb Verzeyhung bitte der bei- Dir angethanen Schmach und Uudil- sew ligkeit. So verzeyhe dann / gütigster mit JEsu! verzeyhe wegen der unerschöpf- ) zu lichen Milde und Gütigkeit deines Her« chet tzens denen Ungläubigen / und gibe )tt! Dich ihnen zu erkennen : verzeyhe de- L nen blinden und verstockten Ketzeren / hstl und erleuchte sie/ O du Liecht der Men¬ nig scheu! verzeyhe denen/ die in deiner hei- 'erj ligen Kirchen wider Dich so Unmensch¬ en! lich verfahren / und bekehre ste/ Q Du Heyland derSeelen! verzeyhe allen lau- ün- sinnigen und kalten Christen/ und erhi- ertz tze sie mit dem brennenden Feuer deiner ieb Liebe: verzeyhe mir sechsten/ deinem uns Ott danckbahren Geschöpff/ und erbarme wsi dich meiner: sihe nicht an unsere Strass- ijß Mässigkeit / sondern deine grosse Barms hertzigkeit. Gedencke/ daß Du dich an fft- unserer Boßheit nicht rächen kanst/ Du ei' verliehrest dann den Preyß deines bit- bet E 2 te- 54 Wöchentliche Andacht teren Leydens/ und deines kostbahw Bluts/ welches auß deinem mildseeligei flis Hertzen geflossen ist. Wir verdiene, L» zwarnichtsandersalsStraffundZüch Fr tigung: aber deine grundlose Barmher. rir tzigkeit rst uns nicht unbekannt; und sl S lang wir die offene Wunden deinesyer rm tzens können ansehen/ so wissen wir/ dal annoch Gnad und Barmherzigkeit da selbsten zu finden ist: Du hast ja ein, w« grössere Freud/ da Du denen Günderer verzeyhest/ als da Du sie gar zu Gruni richtest: Du hast Dich ja deßwegen ir u, disem liebreichen Sacrament verbov gen/ damit Du uns in disem sündhaffte« Jammerthal trösten/ und von dem Last A unserer Sünden uns köntest abhelffen: der Du nicht kommen bist umb die Ge< rechte/ sondern die Sünder zu Dir zu ruffen. So lasse uns dann die Göttliche Schätz deines mildreichen Hertzens zu u theil werden/ O Du mein verborgener GOtt und Heyland! damit wir deine Lieb und Barmhertzigkeit durch die gantze Ewigkeit preysen mögen. 2. Nt/ ihre, lM ener »üch kher w st An das tda eilii ere» mil i i» >or 'te» M! So Zll rer ine )ie zum heiligen HertzenIEsu. ff L. Neben diser Abbittung seye be¬ flissen/ amFreytag ein heiligeres Leben zu führen: entschlage dich aller üppigen Freud und Lustbarkeit: meyde die ge¬ ringste Sünden / und wache auff deine Sinnlichkeit/ und unordentliche Ge- müths- Regung: thue dir einen Ab¬ bruch an einer oder anderenSpeiß: stehe etwas frühers auff / umb dem Gebett mehrere Zeit zu geben : abtödte deine Sinn nach Maaß der Christlichen Be¬ scheidenheit: arbeite den übrigen Tag/ und liebe die Einsamkeit: übe ein oder anderes Wcrck der Christlichen Barm- heryigkeit/ als da ist: die Krancke/ oder Gefangene besuchen/ yauß-Armen ein Allmosen mitttheilen/ Unwissende in der Christlichen Lehr unterweisen/ abson¬ derlich die Bettler/ denen du ein Allmo¬ sen gibst/ als welche gemeiniglich die nothwendige Glaubens - Sachen nicht wissen/ rc. z. Am selbigen Tag / so du nicht kanst beichten/ höre auffs wenigst eine heilige Meeß/ in der Meynung/ das hochheilige Hertz IEsu dardurch zu ver- E 4 eh- ,6 ehren/ und die so wohl von dir / als von I anderen wider das heilige Sacrament deß Altars begangene Unehrenbiethig- E keite zu ersetzen;so kanst du auch alle an¬ dere deine AZerck GOtt/ in besvnderheit § zu Ehren deß Göttlichen HertzensJL- su auffepffern / und mit demselben ver- T einigen: wie auch befleisse dich anbey wenigstens Wöchentlich die Tag - Zet- E ten von dem Göttlichen Hcrtzen-IEsu andächtig zu betten. MZrADAODVGADEDBWTsö» Dag - Deitten / °, Von den Göttlichen Her- j Hm JESU. Ginladung. KKOrrrbt herbey ihr Menschen - Kin- der! Kombt herzu ihr Alt und Jung; Kombt ihr G'rechten mit dem Sünders Fangtan mitgesambter Stimm/ JEsu Göltlrchs Hertz zu preysen; Last uns mit der Engel - Chor/ 3hm Tag »Zeiten. 57 ori Ihm nach Kräfften Lob beweisen / mt Mit Anbektung kommen vor! igs Euch/ O Christen! will gebühren/ im Daß ihr mit Gemüth und Mund/ eit Disem Hertz sott jubittren / Ä Alle Tag/ und alle Stund. :r- Wei! im Sacrament sich Zeiget/ ey Täglich diser Seelen - Schatz / eü Sich gantz liebreich zu euch neiget; su Sucht in euren Hertzen Platz. Zu der Metten. » OGOLt glb/Daß meinHertz undSinn/ Zu IEsu Hertz vor liebe brinn/ HErr eröffne meine Lefftzen So wird meiaMund deinLob verkündig?. O GOtt mercke auf mein Hülff/ L HErr eyle mir zu Helffen. - Ehr sey dem Vatter / und dem Sohn / und dem Heil. Geist / Als er war im Anfang / jetzt und t immerdar/und zu ewigen Zciten/Amen. Lob-Gesang. i WAESU Hertz voll der Flammen / Voll der süssen liebes Glut! 58 Daß du an deß Creutzes Stammen / Uns gegeben haft dein Blut! Trägst annochdie Liebes-Wunden/ Was kan uns nn hr köstlich seyn? Nichts magliebers werden gfunden! Als dein liebrcichs Hertz allein. Za aufi Liebe wolte Sterben / Und dich geben uns zur Speiß ; Daß wir werden Himmels Erben/ Und Mit - Gäst im Paradeyß« JESU Hertz seygebenedeytr Jetzt und in al!e Ewigkeit, Gebett. AH Himmlischer Vatter l sihe an daS dich und uns vollkommend lie¬ bende Hertz JEsu deines geliebten Sohns/in welchen du das gröste Wohl¬ gefallen hast; und verleyhe gnädiglich allen/ so dises liebende Hertz andäch¬ tig verehren / hier ein vollkommene Lieb gegen GOtt/und denNebm-Menschcn und dort das ewige Leben : Lurch eben Visen liebenden JEsum Christum/ deinen Sohn/ unser» Herrn/Amen. Die Tag-Zektten. 59 Die Landes. O GOtt grb das mein Hertz undSinn/ Zu IEsu Hertz vor Liebe brinn l O GOtt mcrckauf mein Hülst / L- HErr eyle nur zu Helffen. Ehr sey dem Vatter / und dem Sohn / und dem Heil. Geist. Als Er war im Anfang / jetzt und immerdar/und zu ewigen Zerten/Amen. L:b - Gesang. H^ESU Hertz voll e er Gnaden / 88?, Und wahrer Freygebigkeir: Daß du uns zu dir thust laden / Und bist allezeit bereit/ Was uns seelig ist / zu geben/ Bitt ein jeder / wae ihm g'fällt; Endlich auch das ewig Leben / G'wißlich jeder es erhält. Bia ich kranck / so thust mich laben; Bin ich hungrig / gibst mir Kost / Bin ich traurig / kan ich haben/ Ob schon frembd u.Arml deinTrost! JESU Hertz sey gebenedeyt: K Jetzt/ und malle Ewigkeit. 6o _ Tag-Zeitten« Gebest. L MF Himmlischer Vatter! sihe an das gegen uns Menschen freygebig te 2 Hertz JEsu deines geliebten Sohns/ in welchem du das grölte Wohlgefallen hast; und verleyhegnädiglich allen/ so dtses freygebigste Hertz andächtig ver, - ekren / hier desselben Schätzen reichlich theilhafftig zu werden / und dort das ' ewige Leben : durch eben Visen freyge- bigistenIEsumChristum deinemSohn/ unfern HErru/Amen. Zu der Prim. O GOtt gw/daß mernHertz undSinn/ Zu JEsu Hertz vor Liebe brinn! F. O GOttmercke auf mein Hülst. L- HErr eyle mir zu Helffen. Ehr sey dem Vatter / und dem Sohn / und dem Heil. Geist/ Als er war im Anfang / jetzt / und immerdar/und zu ewigen Zeiten/Amen. Lob, Gesang. DLESUS Hertz / Erystallen reiner W Spiegel/schönstes Lilgen-Feld! Dir Tag»Zeitten. 6r Dir der Himmel weicht mit seiner Schönheit/ und diegantzeWelt. Reinigkeit hat dir gefallen / Bey der Jungfrau ohnLrb-Sünd/ Dise würdig war vor allen / GOtt zu tragen als ein Kind: Du der reine Seelen - Zierde / Und ein wadresParadeyß/ Aller Englen ein Begierde / Und der Jungfrau schönster Preyß. ZEsu Herh sey gebenedeyt: U. Jetzt/und in alle Ewigkeit. Gebett. ML Himmlischer Vatter! sihe an das allerreineste Hertz JEsu deines geliebten Sohns/ in welchem du das gröste Wohlgefallen hast; und vcrleyhe gnädiglich allen / so dises remiste Hertz andächtig verehren/ hier die vollkomm¬ niste Reinigkeit deß Leibs und der See¬ sen/ und dort das ewige leben: Durch eben Visen allerreinisten JLsum Chri¬ stum/ deinem Sohn / unfern HErrn / Amen. Zu 6r Tag-Zeitten. ^Zu der Tertz. O G 5"tt gib, oas memHertz undSinnl Zu JEsu Hertz vor Liebe brinnl OGOttmerckaufmeinHulff/ K- Err eyle mir zu helffen. Ehr sey dem Vatter / und dem Sohn / und dem Heil. Geist, Als er war im Anfang/ jetzt/und immerdar / und zu ewigenZeiten/Amen. Lob - Gesang. AsEsu Hertz du Demury-Spiegel/ Unrerwo-ffen biß im Lodt; Vor dem neigen ihre Flügel / Die Cherub und Engel- Rott. Derne Demuth täglich zeigest/ Da du unter Brods - Gestalt/ Dich zum From - und Sündern neigest/ Jeder dein Gottheit erhalt. Gib dich würdig zu geniessen / Daß ich nicht fall in das G'richt: Mit Demuth lig dir zu Füssen/ O ILsu verdamm mich nicht l JEsu Hertz seygebenedey r Jetzt/ und malle Ewigkeit. Ge- Tag»Zeitken._ 6z Gebett. M Himmlischer Vatter sihe an W daß demüthMe yertz JEsu dei¬ nes geliebten Sohns/ in welchem dn das gröste Wohlgefallen hast! und verleyhe gnädiglich allen / so dises de- müthige Hertz verehren/ hier ein wahre Demuth/ ohne welcher dir niemand ge¬ fallen kan / und dort das ewige Leben: Durch eben disen demüthigstenIEsum/ deinem Sohn / unfern HErrn / Amen» ZuderSeA. O GOtt gib/daßmein Hertz undSinn/ ZuIEsu Hertz vor Liede bnnn! O GOlt ? mercke auf mein Hülst/ U HErr eyle mir zu heissem Er fty dem Vatter / und dem Sohn / und dem Heil. Geist. Als er war im Anfang / jetzt / und immerdar/undzu ewigen Zeiten/Amen» Lob-Gesang. DßESU Hertze gantzsanfftmüthig/ W Als ein zartes Lammelein: All- 64 Taq - Zeitten. _ Allzeit liebreich / allzeit gütig / Freundlich auch in gröster Peyn / Die dich hassen / thätest lieben; Zu Und in schwarer deiner Plag / Gedult mit den Sündern üben / A Schweigend ohn geringster Klag. Gib / daß ich auch gern verzeyhe / SomirLeydsvomNechsteg'schicht: Mir und ihm Sanfftmuth verleyhe/ Daß die Lieb sich trenne nicht. JESU Hertz sey gebenedeyt- L Zetzt / und in alle Ewigkeit. Gebett. MV Himmlischer Vatter! Sihe an «U das sanfftmüthigste Hertz IEsu K deines geliebten Sohns/in welchem du das gröste Wohlgefallen hast; und ver- s leyhe gnädiglich allen / so dises sanfft- müthige Hertz andächtig verehren / hier ein wahre Sanfftmuth / und dort das ewige Leben / durch eben Visen sanfftmm thigsten IEsum/ deinem Sohn/ um fern HLrrn/Amen. s» Tag - Zeitten. 6s Zu der Non. l/ OGOttgib/oaßmeinHertzundSmnl Zu JEsu Hertz vor Liebe brinn! O GOtt! mercke auf mein Hülff/ I- HErr eyle mir zu Helffen. Ehr sey dem Vatter / und dem hj. Sohn / und dem Heil. Geist. Als er war im Anfang / jetzt/und inrmerdar/und zu ewigen Zeiten/Amen. Lob-Gesang. WESU Hertze gantz geduldig / W In dem Leyden ohne Klag: Du für uns ob zwar unschuldig / an Hast gelitten grosse Plag. ;su Kaum zur Welt du warst gebohren. du Da dem Leyden schon anfangt: ?r- Zum Creutz wärest außerkohren / ft- So dich biß in Todt betrangt. ier Laß die Widerwärtigkeiten/ rs Welche mir zu Händen gehen / ü- Dir zu Lieb in allen Zeiten/ n- Mit Gedult auch überstehen. JESU Hertz seye gebenedeyt: IL- Jetzt/und in alle Ewigkeit. W F Gtt 66 _ Tacr« Zeitten. Gebett. Zet ML himmlischer Vatter / sihe an das ZV? gedultigste Hertz IEsu deines ge- Sk Uebsten Sohns / in welchem du das gröste Wohlgefallen hast; und verleyhe La gnädiglich allen/ so dises gedultigeHertz andächtig verehren / hier eine freudige W Gedult in allenWiderwartigkeiten/und dort das ewige Leben: Durch eben di- S sen gedultigsten IEsum/deinem Sohn/ unfern HLrrn/Amen. Zu der Vesper. O GOtt geb- das mein Hertz undSinM Zu IEsu Hertz vor Liebe brinn! O GOtt mercke auf meinHülff/ . ZL- -SErr ryle mir zu heiße». 8 Ehr sey dem Vatter / und dem Sohn / und dem Heil. Geist. A Als er war im Anfang/ jetzt / und immerdar / und zu ewigenZciten/Amerr, r. Lsb-Gesang. al MKESU Hcry/voll des Erbarmen/ Für mich sprech beym strengen G'richt/ Zeig . _ Tag-Zcitte n._ 67 Zeig sein Müde / laß mich Armen/ das Nach Verdienst verurthlen nicht« - D Sey ein Opffer für die Sünden/ das Deren ich vil schuldig bin yhe Laß mich Gnad beym Richter finden/ iertz All Verbrechen nehme hin. )jge Wolst den Zorn deß Vatters stillen, and Mach uns fertig und behend / i di- Seinen Willen zu erfüllen / hn/ Bißan unser Lebens-End« JEjü Hertz seygebenedeyt: 'I Jetzt / und in alle Ewigkeit. nni GebeLt. W Himmlischer Vattersthe an bas W barmhertzigste Hertz IEsu deines geliebten Sohns / in welchem du bas E gröste Wohlgefallen hast; undverleyhe gnädiglich allen/ so dises barmhertzige Hertz andächtig verehrenchierVerzeyh- cll, ung ihrerSündeniund ein wahresMit» leyden gegen den Armsceligen / dort aber das ewige Leben: Durch eben Visen barmhertzigen ZLsum/ deinen Sohn/ unsern HLrrn/Amen. eiS F 2 Zur 68 Tag-Zeitten. Zur Komplet. O GOttglo/daßniernHertzundSiW U Zu IGsu Hertz vor Liebe brinn! he! O GOtt! mercke auf mein Hülst/ ste L HErr eyle mir zu Helffen. Er sey dem Vatter / und den Sohn / und dem Heil. Geist. Als er war im Anfang / jetzt / und immerdar/und zu ewigen Zeiten/Amen- v Lob-Gesang. rZTssEsu Hertz/ getreuster Freunde/ L 885 In der allergrösten Noth / Hast gekämpffet mit dem Feinde / G Der uns bringen wolt in den Todt. Was zu leyden uns zu stunde / E G'litten hast fteywilliglich: Schmertzen/ Armuth/ Spott/ und L Wunde/ Ja den letzten Todtes- Stich. I Wolst mich doch niemahl verlassen/ Bleib/ O Gottlichs Hertz bey mir! Führ mich auff der Himmels- Strassen; L Nihni mein sündigs Hertz zu dir l jr. JESU Hertz sevgebenedeyt: L- Jetzt und in alle Ewigkeit. Taq-Zeitten. 69 — Gebett. iW M Himmlischer Vatter! sihe an das W treuiste Hertz IEsu deines ge- liebsten Sohns/ in welchem du das grö- ste Wohlgefallen hast/und verleyhe gnä¬ diglich allen/ so dises treuiste Hertz an- dächtig verehren/ hier ein wahre bestän¬ dige Treu und Freundschafft gegen dir/ dort aber das ewige Leben: Durch eben disen treuisten Freund IEsum/ deinem Sohn/unfern HErrn/Amen. Auffopfferung. Esu Hertze/ dir zu Ehren/ AK Hab dein Lob gesungen ich: Gegen dir die Lieb zu mehren / 't« Laß mein Treu bewegen dich. Gib ich bitt dich deinen Seegen / Deine Gnad ertheile mir; M Daß ich mög von deinetwegen / Treu dir bleiben für und für. IElu Hertze dir befehle ,, Mein Hertz / Freud / Creutz / und lk! Elend! 'em Dich zum Hirten ich bestelle Meiner Seel bist in mein End. 8 3 Lieös- 7e> Tag? Zeklten. Liebö-Seusstzer zu dem Göttliche« Hoheit IEst. MH IEsu Hertz ich liebe dich! L Dann d -r zuvor geliebt hast mich/ All Freyheir leg tch weit von mir/ § Daß fteyer ich mög folgen dir. tz Du bist mein Trost/ mein Schatz mein q Preyß/ tz Mein Heyl/ mein Freud/mein Pa¬ rad eyß / Dich hab g'iiebt/ dich liebe ich / Dich liehen will ich ewiglich k Umbsonst / nicht umb yeß Himmels« z Stand / Auch nicht umb Fercht der Höllm 5 Brand/ Wann schon kein Höll kein Himel war/ L Zu lieben ich dich doch begehr; Weil du es werth/ weil du vor mich/ Z Geliebt hast/ darumb lieb ich dich! O IEsu Hertz/ du bleibst gantzmein! Z O IEsu Hertz/ ich bleib gantz dein» Licaney/ Vom Göttlichen Hcrtzen JTSU. W Err erbarme dich unser. ch/ Mi Christe erbarme dich unser« HLrr erbarme dich unser. . Christe höre uns. Christe erhöre uns. GOrt Vatter vom Himmel; Erbarme Pk dich unftr. GOrt Sohn erlöser der WeltErbar¬ me eich unkr. GOrt H. Geist; Erbarme dich unser. 'N HeU. Lrcyfa!tigkeit/cineinigerGOtt; Erbarme dich unser. M Hertz IEsu/ deß eingebohrnen! . Sohns GOttcs/ Hertz ILsu/ du lebendiger Tempel: der Gottheit/ i Hertz ILsu/ du Ehren; Thron der unzertheiltcn Drcyfaltigkeit/ , Hertz ILsu / du Heiligthumb deß I l' OLrrn/ Hertz ILsu/du Tebernacul deß Al j- lechöchsten/ Hertz Erbarme dich unser. 7» Litaney. Hertz JLsu/ duHaußGOttesund Porten deß Himmels/ Hertz Jesu/ du Sitz der Grösse und Herrlichkeit Gottes/ Hertz Jesu / du unerschöpfflicher Schatz der Gnaden/ Hertz Jesu/ du Brunn/ der lebende gen Wasser/ Hertz Jesu du Stadt der Zuflucht/ Hertz Jesu / du Altar der Versöh¬ nung / Hertz Jesu / du Paradeyß der wah¬ ren Freuden/ Hertz Jesu / du Brand-Opffer der Liebe/ Hertz Jesu/du Abgrund aller Güte/ Hertz Jesu / du Spiegel ohne Ma¬ chet/ Hertz Jesu / du Buch der seeligen Außerwöhlung/ Hertz Jesu / d u Pfand deß Heyls / Hertz JEsu / du Leben der Hertzen; Hertz Jesu/in welchem der Himmli¬ sche Vatter ein ewiges Wohlge- fahlenhat! Hertz Jesu / in welchem alle Reich-l thmnb § § § e e i e Erdarme vi Li'taney. 7; ^chumd der WerOertund Wissen¬ schafft GOttes aufbehaiten; Hertz Jesu / in weichem alle Völle der GOttheit lieblich wohnet; Hertz IEsu / von dessen Überfluß wrr alle empfangen haben ; Hertz Jesu/ reich in alle die dich an- russen: Du im H. Sacrament deß Altars biß ans End der Welt bey uns verharrendes Hertz Jesu; Du im Gebett zur Erden geneigtes Hertz Iesu: Du von bludigen Angst-Schweiß erschöpfftes Hertz Iesu; Du biß in Todr traurig und betrüb¬ tes Hertz Iesu; Du mit Schmach und Spott ersät- tigtes Hertz Jesu; Du mit Bitterkeit erfülltes Hertz Jesu; Du mit Schmertzen betrangtes Hertz Jesu / Du vom Himmlischen Vatter ver¬ lassenes Hertz Jesu; Du Erbarme dich unser« 74 Litanei). Du wegen unserer Sünden zer-^ knirschtes Hertz JLsu; Du auß Lieb zu uns am H. Creutz erstorbenes Hertz Jesu; Du für uns fteywillig aufgeopffer- tes Hertz Jesu; Du mit einer Lantzen verwundtes § Hertz Jesu; § Du mir Blut und Wasser Geheim^ Z nußreich flüssndcs Hertz Jesu; e Allersanfftmürdigstes Hertz Jesu; L AllerdemüthigstesHertzJesu; Llilergcdultigrstes HertzIesu; A AUergehorsamistes Hertz Jesu; b Allerunschuldigstes Hertz Jesu; ZLllergetreuistes Hertz Jesu / Allerftcygebigstes Hertz Jesu; Allerliebreichistes Hertz Jesir,- Allervollkommnistes Hertz Jesu,' Göttliches Hertz Jesu / O Hertz deß Lambs GOttes / welches hinnimbt die Sünd der Welt! Seye uns gnädig O Jesu OHertz deß Lambs GOttes/ welches hinnimbt die Sünd der Welt! Seye uns gnädig Q Jesu O L C L § Litancy. O Hertz deßLambsG Ottes/ welches hinnimbt die Sund der Welt! Seye uns gnädig O Jesu. Chrisre höre uns. Lhriste erhöre uns. HErr erbarme dich unser. Clmste erbarme dich unser. HErr erbarme dich unser. Ich glaub in GOtt den Vatter / rc. Jesu von Hertzen demüthig und fanfft- müchrg. R Mach unser Hertz nach deinem Hertzen. Erschaffe in mir ein reines Hertz O GOtt! LL Und erneuere in mir den Geist deines Hertzens. Hertz JEsu verbürge mich in dir! L. Und laß mich mhmer geschyden werden von dir! Gebett. DK LiebreichisterILsu.'derduunsere sexyen durch Liebe gäntzlicy an dich zu ziehen/ dein heiligstes Hertz im H. Sacrament deß Altars zur Speiß und zum Trost uns hast wollen darrei¬ chen / 76 Gebett. chen / erhöre deren dich anruffenden ch Bltt / und verleyhe gnädiglich / baß alle / rvelche die Entehrungen und Un- L danckbarkcit der Menschen gegen dem d< Göttlichen Oertzen verfluchen und be» 2 Wernen ; auch um selbe zuersetzen / ihm g möglichsteLhr zu beweisen sich befleissen/ b eben mit selbiges heiligstenHertzensLieb d entzündet werden / und dein Gütege- b gen ihnen ewig loben und preysen mö- v aen / Amen. -HErr erhöre mein Gebett. Und laß mein Scdreven zu dir kommen. I Gebett. GWIr bitten dich / barmhertziger ? himmlischer Vatter! Sihe an E das Hertz deines allerliebsten Sohns / , in welchen du allzeit ein Wohlgefallen < gehabtund durch die von seinem aller- heiligsten Hertzen unsertwegen erlitene , Gchmertzen / wie auch dir für uns reich- i lich geleiste Genugthuung versöhnet/ verleyhe uns allen / die wir dich mit zer¬ knirschten Hertzen bitten / barmhertzige Nacklaffung unserer Sünden; und entzünde unsere Hertzm mit einer sol¬ chen Gebett. 77 chen Lieb ILsu/ damit wir mit getreu¬ er Anmuthung zu seinem Göttlichen Hertzen gantz angeflammet / und mit demselben inncrist vereiniget / nachdem Wohlgefallen deines Hertzens würdig gefunden werden : Durch eben densel¬ ben JEsum Christum deinen Sohn / der mit dir lebt und regiert in Einigkeit deßD» Geistes/gleicher GOttpon E- wigkeit zu Ewigkeit / Amen, JESU Hertz sey gebcnedeyt: L Jetzt/ und malle Ewigkeit. Gebett» MßCH bitte dich gütigster Jesu durch öW die jenige Betrübnuß/ Demuth und Schmeryen / welche du in Erwe- gung und Erkantnuß unserer Sünden / Boßheit und Menge in deinen Göttli¬ chen Hertzen hast empfunden/ dardurch für selbige deinen himmlischen Vatter genueg zu thuen/ und uns mit ihme wi- derumb bestens zu versöhnen/ gibe gnä¬ diglich daß auch ich meine Sünden Boßheit unö Menge recht erkennen/ hertzlich beweinen / und ein rechte voll- kom- 78 Kebetk komme Neu und Leyd darüber möge er¬ wecken/ auch in Vereinigung diser mit deines Göttlichen Hertzeus volikomm- nesten Reu/ aller Sünden Verzeyhung erlangen/ und inskünfftige deinem Liebs - vollen Hertzen Lurch meineSün- den/ keinen neuen Schmertzen verursa¬ che/ sondern durch desselben andächtü ge Verehrung die bißhero Zugefügte Smach/ nach Möglichkeit möge ersetzen/ Amen. O Jesu Hertz ich liebe dich/ Dann du zuvor geliebt hast mich. Nimb hin mein Hertz/ gib mir das dein/ Laß beyde Hertzen ein Hertz seyn / Was dir gefalt: gesellt auch mir/ Was dir mißfalt: mißfalt auch mir. Dich will ich lieben in leyd und fteud/ Dich will ich lieben in Ewigkeit. Nichts mill ich Jesu! äusser dir/ Alleinig du bist alles mir. § d li ü n ei r ß ü c l l l Gebett. Wtz Süßester Jesu/ der du durch Für- stellung dtscs Heines Göttlichen Her- Gebett. 79 ter¬ mit ing rem ün- ^sa- )tü gte m/ in/ d/ n Hertzens / uns hast wollen erinneren deines bittersten Leydens/ und unend¬ licher Liebe / gibe gnädiglich daß auch ich dich entgegen auß gantzen Hertzen/ möge lieben / mein Hertz dir gäntzlich einraumen/ von allen schwären Sünden rein erhalten / auch dir zu lieb alle Be- schwärnuß / Verfolgung/Armuth nnd Noth gedultig leyden / standhafftig übertragen / und mich deinen Göttli¬ chen Willen gäntzlich übergebend/ mein Leben nach deines Hertzens-Wunsch/ hinführo anstellen / in selbigen glückste- lig entschlaffen/ ewig ruhen/ und mich ohne End erfreuen möge/ Amen. Gemeines Gebett dcrenMit-Brü- dernund Mlt-Schwesternder Bru- derschafft deßHeil.HertzensIEsu. Heiligstes Hertz meines IEstrlich bette dich an auß allen meinen Seelen - Krässten / so ich dir von nun an mit allen meinen Gedancken/ Worten und Wercken / für ewiglich heilige! Q daß ich dir / O Göttliches Hertz! sovi- so Gebett. le Anbettungen / Liebe und Glory erzei¬ gen konte / als dir deine heiligste Mut¬ ter / samt allen Engeln und Heiligen im « Himmel und aufErden erweisen. Ach! seye du Ersetzer dcß Abgangs / der Be¬ schützer meines Lebens / und die Zu¬ flucht in der Stund meines Hrnscheys dens. Eben dise Gnad bitte ich /ver- leyhe allen dich liebenden Hertzen/ wie auch allen / so durch die Sund von dir A entfernet seynd. Ach erleuchte und ber V kehre sie / daß sie dich anfangen zu erken- d, nen/und zu lieben. Erbarme dich auch aller Sterbenden/ja aller Menschen/ er die auf Erden seynd / damit dein vcrgos- § senes kostbares Blut an ihnen nicht ver- H lohren gehe; sonderbar aber verschaffe/ daß diser theure Werth denen jenigen tz Seelen Zum Trost gereiche / welche in s, denen peynlichen Flammen deß Feg- fems gequakt werden. Und dises ist/ . O Anbettens - würdiges Hertz IEsu! was ich durch alle meine Schnauffer/ und Athems - Züge biß auf den letzten l Zug meines Lebens von dir zu erbitten < veriange / Amen. < Gol-' _ G rüt- Goldene Hertzens - Lron. I"! Welche in so vilen Grüssen bestehet / alsZahrChristus auf derWelt gelebt. Hal r. Gesätzlein. zM ey- Anfangs wird der Glauben gebettet / her« . »er, nach bey denen vier grösseren Corallen wird gebetter folgender Gruß; MEgrüffet seyst du Maria / voller l)e- EF Gnaden / der HErr ist mit dir/ du bist gebenedeyt unter denen Wei- Hern / und gebenedeyet ist imHeil. Sa- crament das Göttliche Hertz deines Sohns IEsu Christi. Heilige Maria Mutter GOttes / anbette / lobe/ und e/ ehre difts Göttliche Hertz für uns arme Sünder / jetzt / und in der Stund nu¬ ll! sers Absterbens / Amen. / Bey denen ?kleinern Corallen wird » folgender Gruß deß Hertzens IEsu gebettet nm dem Zusatz nach dem Sternlein. n MEgrüst seyst du / O Göttliche- >l Hertz meines IEsu! du bist voller Gnaden/ die Barmhertzigkeit ist in dir; - G du rr Go ldene du bist gcbenedeyetim Himmel und au§ mH Erden/ undgebenedeyer ist das heilig! der Sacrament deß Altars. * O süsseste! < IEsu! du Erlöserder Welt/seye gnL enl dig uns armen Sündern/ jetzt/ und in ehe -er Stund unsers Absterbens/ Anm za Zusatz im ersten Gesatzel. h Darinnen du/ O liebreiches Hertz!! von bösen Christen entunehret wirst. , Zusatz im änderten Gesatzel. Darinnen du / O süssestes Hertz! < von höllischen Geistern gehastet wirst. Zusatz im dritten Gesätzel. Darinnen du / O gnadenreiches» H Hertz! von Ketzern gelästert wirst, s h Andächtige Seufftzer zu dem c Hertzen JESU öfters zu wider- ; Hollen. M Allerrernestes Hertz JESU !reö nige mein Hertz von allem dem/ ! was dir daran mißfällig ist. z O allergütigstes Hertz JESU! vettß ünige alle Anmuthungen / Begierden, - und Httßetis^Cron. zz Q- - _ - I -- -7.... aui und Neigungen meines Hertzens mit iltz dem Deinigen. rstei O allerliebbrinnendesHertz ZESUZ lnL endzünde mein Hertz mit deiner Göttli- ) in chen Liebe/ daß cs vor Liebe gegen dir W zerschnrvltze/Amen. Verlobung undVerbündnüßsei- nes HcrtzkNö mit dem Hertzen JEsu am > Lag der Auffnahm / so man alteWochen am Freytag erneueren kan. tz! Göttliches und Gnaden - reiches . Hertz IEsu meines Erlösers! Wels chesdu mich armenSünder so inniglich .. geliebt / und für mich unbeschreibliche "» Angst / Schmertzen und Trangsalen l hast außgestanden: auß grosser Begier- hKde dir meine Erkantnüß und Gegen- Liebe zu erzeigen / übergebe und schencke - ich dir mein Hertz mit allen seinen Re¬ gungen / Anmüthungen und Begier¬ en den / die ich die übrige Zeit meines Le- bens zu deiner Ehr will anwenden. L Warumb / O mildestes Hertz! Habich r, I dich so vilmahl betrübet durch meine vil- faltige Sünden / durch mein laues d Gr und «4 Andacht. _ und außgelassenes Leben? Warümb °° hab ich dich verlassen / O getreuestes Hertzl umb einem ungetreuen Hertze» rineš Menschen zu gefallen / und meine selbst eigene verkehrte Hertzens-Begiw lichtesten zu erfüllen?Ich hab genug da Welt / genug mir selbsten gelebt: hin- U führe will ich dir leben / O allersüssestcs Hertzlund nichts mehrgedencken/reden/ oder thun / als was dir eine Freud kan verursachen. Eher will ich Leib und Le¬ ben vermehren / als dir durch eine schwe- re Sünd eine neueWund versetzen. Ja auch die läßliche Sünden will ich mey- is den dir zu lieb. Und weilen die böseNei-- f' gungen meines Hertzens mich immer- 2 zu zur Sünd reitzen / so will ich wider 2 dieselbe unaufhörlich streiten / und eine b nach der andern außreuten. Von dir/ r O unerschöpffliches Meer der Gnaden! l erwarte ich meine Hülff: in deiner um 1 endlichen Liebe finde ich meine Zuver- r sicht. Du bist das Hertz ISsu den ich ' lieben will/ und den ich mehr schätze / als l Himmel und Erden. Entzünde mein schwache Lieb mit deine hitzigen Flamen. > Ma- ,__2 2 Monathliche Andachten tzel Zum Hochheiligsten Hertzen im JESU. M der Der erste Freyrag jedes Monaths solle gantz und gar dem Hertzen JEfu von dir ge- i'- schenckt/ O JEsum liebende Seel! und auft folgende Weiß zugebracht em werden. an Le- oe- MEichte und communicire an selbis Za gem Tag / wann es dir möglich 'y- ist : Nach der Heil. Communion thue ei- für dich und für alle laue Christen die w Abbitte/ die oben in der Wöchentlichen >er Andacht zu finden ist/ und verrichte al- ne les das jenige/ was für jeden Freytag r/ der Wochen ist vorgejchriben worden, l! Köntest du aber Ambts und Geschäff- a- ten halber an selbigem Tag nicht com, r- municiren thue es am ersten Sonntag / H oder an einem anderen deß lauffenden ls Monaths. n L. Neben einer kurtzen Betrachtung r. deß Leydens Christi/ oder der Beschaf- i- Gz fen- za _ fenheiten seines heiligen Heryens / sol» lest du an selbigen Freytagvon dir selb- stcu eine genaue Rechenschafft erfordr» ren/ wie du dich in verflossenen Monath in Außreutung der vorgehabten Unw gend verhalten/ ob du dich gebessert und die darwider streitende Tugend erwor¬ ben hast. Hast du gedachte Untugend noch nicht überwinden können / sahn fort auch in Visen Monath darwider zu streikten/ sovil und so lang/ biß du end¬ lich den Gig erhaltest. Worauff kanst du eine andere Untugend angreiffen. Sihe unten in den siden Betrachtun¬ gen. z. Lasse dir vor allem anderen diß gesagt seyn/ daß du GOtt dem HEm und deinem allerliebsten Heyland nichts angenehmers thun kanst / als daß du dich befleissest/die Tugenden und Am müthungen deß Göttlichen Heryens IEsu zu erwerben/und dieselbe zu üben/ wie IEsus selbsten dieselbe in seinem Le¬ ben und Sterben geübt hat / und noch täglich in dem heiligen Sacrament deß Altars übet; dise Gnad sollest du tag- z« Monatliche Andacht. sy / D lichvonGOLt begehren. Und sollest du selb- dir absonderlich an dem ersten Freytag -rde- jedes Monaths eine auß Visen Tugen- nattz den außerlesen/ die du vermeinest / vor ntu- allen andern dir notwendig zu jeyn / o- un- vor- end der aber einen neuen Fürsatz machen/in Erwerbung einerTugend fortzufahren/ wofern du die selbe noch nicht erworben hattest. Gebett. Wordurch man vonJESU begeh¬ ret die Tugenden fernes allerheitlg» stenHertzens zu üben. MIb mir/mein geliebster JESU k EI daß ich dieTugenden deines gebe- nedeytesten Hertzens stäts übe. Siebe mir / O du Sohn GOLtes / und der allerreinesten Jungfrauen l ein reines Hertz / das die Sünd hasse/ und abson¬ derlich von dem wüsten Laster der Geil¬ heit einAbscheuen trage. Gib mir/mein leydender Heyland ein zerknirschtes Hertz/ das mit Dir meine begangene Sünden beweine. Gib mir/meinGött¬ licher Lehr - Meister l ein demüthiges Hertz zr Monatliche Andacht. Hertz der Du demüthig vonHertzen W; ste damit ich gern unbekannt und einfanid tze lebe/ und alle Ehr und Hochschätzung g< der Menschen verachte. Gib mir / L müdester IEsu ! ein sanfftmüthig - und . gedultiges Hertz / das nach deinem Exempel alle Schmach und Unbill/ alle < Schmertzen und Widerwärtigkeiten gedultig leyde/ und allen Zorn/ Unwil¬ len/ und Rach - gierigen Eyffer von sich lege. Gib mir ein Hertz / O mein ewi¬ ges Leben i das die zeitliche Güter/ we¬ nig schätze/und nach dem Ewigen ein be-1 gieriges verlangen trage. Gib mir ein. gehorsames Hertz/ das sich von deinem Geist regieren/ und von denen mir vor-' gesetzten Menschen sich leiten lastet. Gib mir ein mitleydendes Hertz/ ein getreu und auffrichtiges Hertzin besonder, Leit aber begehre ich von Dir/ O du s Liebhaber meinerSeelen l ein Hertz/das dich über alles liebe / und in deiner Lieb alle Freud und Vergangenheit se¬ tze. Drucke ein in meinem Hertzen alle heilige Begierden und Anmüthungen deines allerheiligsten und vollkommen¬ sten Menschliche Andachten. 89 ich sten Hertzens, damitlchnach disemHcr- W Yen allzeit lebe/ und in demselben verbor- gen sterben möge/ Amen. I? Dijes Gebetts kan man sich täglich gebrauchen. - Wie eine Seeldurch die HH. Sa- cramenten der Beicht und Eommuni- on groffe Gnaden» Schätz auß dem Göttli¬ chen HertzenJEsu schöpffen kan ' Schätz dises Göttlichen Per- EA Yens/ O Christliche Seel! seynd die unendliche Verdienst IEsu Christi: Es seynd seine fürtreffliche Tugenden / welche in dir das vollkommene Eben¬ bild GOttes müßen autzmachen: Ls seynd unschätzbare Gnaden/ welche dich nicht nur vor den Augen GOttes wert und angenehm machen / sondern auch dich aussmunteren / dich erleuchten/dich bewegen zur Außführung deines heili¬ gen Vorhabens : Es seynd die außer- lesenste Gaben / und Früchten deß hei¬ ligen Geistes: Es seynd innerliche Lrö- stuw zo Monathliche Andachten, stungen/himmlischeSüssigkeiten/tieste ft Erkantnüssen der Göttlichen Sachen: s Es seynd alle übernatürliche Güter/ r welche dich zieren / die Lieb IEsu ver- < mehren/ und von der Lieb vermehrt wer¬ den. Drse Schätz kan kein Dieb auß- graben / kein unglücklicher Zufall fort- nehmen / kein Todt auß den Händen rauben/ kein Macht der Höllen auß dem Hertzen reissen. Du kanst zwar zu aller Zeit und Ge¬ legenheit dise Schätz auß dem Hertzen IEsu schöpffen/ und in deinen Händen vermehren; aber durch die heilige Sa¬ krament der Beicht und Communion werden sie reichlicher außgetheilt: dise heilige Sacrament seynd die Schlüssel/ welchedise Göttliche Schatz-Kammer eröffnen: sie seynd der Baum deß Le¬ bens/ die Brunnquell der Göttlichen Freygebigkcit/die reiche Gold-Gruben/ in welcher du allzeit neue Schätz finden kanst. Sihe/wiedie Welt-Kinder nach den schnöden und zergänglichen Güte- ren lausten/ und keine Gelegenheit lassen vorbeygehen/ wo sie einen Gewinn hof¬ fen. MonEiche?kndachten. _sr O fen. Göltest du nicht mir gröfferemLyf- fer nach den ewigen Gütern trachten/ l'/ und so offt es dir erlaubt ist / zu diser r- Schatz-Kammer / zu discm Baum Veß - Lebens / zu diser Göttlichen Brunn- - quell / zu diser unerschöpfflichcn Golds ' Gruben hinzugchen? «VZGD^GOGGGVODDWD^ Von der Heil. Beicht. Cine Seel / die nach einem vollkomme¬ nen Leben strebet/solle offt beichten. O Christliche Seel l auffs wenigst alle Monath / wann du im Ehestand bist; außer dem Ehestand aber ist es dir rathsamb / daß du alle vierzehen Täg/ oder öffters / mit Gut- Hessen deines Beicht-Vatters / dei¬ ne Sünden ablegest; und must du in diser Sach das böse Ex?mpel/ und das Urtheil der lausinnigen Christen wenig j achten. r. Der Anfang deß innerlichen Le¬ bens ist die Reinigung deß Hertzens. Damit du aber dem Hertz reinigest/ must Zr Monatliche Andachten / must du deine Sünden und Schwach¬ heiten erkennen: du must sic stäts be- le reuen : du must sie abbüssen: du must b' dein gutes Vorhaben immerzu erneue- d ren: du must wissen welches deine Un- si lugenden/ deine böse Neigungen / deine r unordentliche Begierden seynd; damit r du darwider streitest/ dieselbe auß dem l Hertzen reissest. Du must einen eyfferi- l gen und klugen Weeg - Weiser haben / 1 der dich ermahne/ der dich aussmuntere/ der dir entdecke deine verborgenste Schwachheiten / der dir mit guten Rath und heylsamen Mittlen an die Hand gehe. Discs alles findest du in dem öffte- ren Gebrauch deß Heil. Sacraments der Buß. In disem heylsamen Sacrament haben alle Heilige und IEsum - lieben¬ de Seelen ihre Sünden abgewaschen: durch dises Mittel haben sie ihre böse Neigungen überwunden / ihre Untu¬ genden außgeristen / ihr Hertz gereini- get/ die fürtrefflichste Tugenden der Demuth / der Reu und Leyd / der Lie¬ he GOttes/ rc. geübet. Du zum Hochheiligen Hertzen ITsu. yz Du sihestja/ daß alle fromme See- len sich offt dises Heil. Sacraments ge¬ brauchen >- aber die lausinnige und kal¬ te Christen entfernen sich darvon. Sie sündigen / und erkennen ihre Sünden nicht: sie seynd kranck/ und wissen nicht/ wo es ihnen fehlet. Es ist niemand / der ihnen ihre Schwachheiten entdecke/ der ihnen ein heylsame Artzeney vor¬ schreibe/ der sie ermahne / der sie an¬ treibe/ der ihnen auffhelffe/ wann sie gefallen seynd. L. Sage nicht: Du findest in der vfft widerholten Beicht keine Verän¬ derung / du fallest allezeit in deine vor- herigeSchwachheiten / rc. Ist das nicht schon ein Zeichen einer Veränderung? du hast zuvor nicht also deine Schwach¬ heiten erkennet: du hast dich nicht so vfft gedemüthiget / so vielmahl umb Verzeyhung gebetten / deinen GOTT umbHülffangeruffen: du wärest nicht also behutsam. Du begehest kaum ein Sünd / da dir alsobald dein Gewissen selbe vorhaltet/ und eine heilige Trau¬ rigkeit verursachet. Ist das nicht eine Ver- 94 Monatliche Andachten/ Veränderung/ und der Anfang deß in¬ nerlichen Lebens? Ls müssen dich deine Schwachhei¬ ten / in welche du immer zu fallest / nicht verzagt / sondern demüthig machen: Wer ist der Gerechte / der nicht sieben¬ mal)! deß Tags/fallet? Und wann du ungeacht eines so kräfftigen Mittels dannoch schwach bist / wie würde es dir ergehen / wann du dich dessen selten ge¬ brauchtest? Sagt dir nicht deinGewissen/daß du dich vor den schweren Sünden hütest/ und die läßliche nicht mehr in so grosser Anzahl / noch mit so fürstlichem Wi - len begehest ? Ist das nicht eine grosse Veränderung / und eine augenschein¬ liche Würckung discs offt widerho - tm heiligen Sacramentö? Und wann du dich von einer Beicht zu der anderen auch nur in einer oder anderen Sach b ssertest/ wäre cs nicht schon ein An¬ fang deß innerlichen Lebens? g. ^age nicht: Du empfindest keine Reu und Lcyd / da du so offt beichtest: Wirst du sie empfinden / wann du auß er ei ft 8 u § r < l zum Hochheiligen He eßen JEsu . 9 5 kn- Faulheit dichvon derBeichtentfernest? Wird GOLL dise Reu und Leyd eher ei- einem kaltfinnigen Christen geben/als ht einer Seelen / die einen begierigen Eyf- r: fer erzeiget sich zu besseren? GOtt He¬ rs gehret nicht von dir / daß du deine Reu- >u und Leyd empfindest / noch daß die Helle s Lhränen dir auß den Augen fliessen» ir Solches ist eine Gab / welche GOTT r- nicht allen auch Zhm wohlgefälligen Seelen/und nicht allzeit mittheilet. Du r kanst fie mit Danckbarkeit annehmen / wann fiekommtzdu must dich aber nicht r betrüben / wann sie außbleibt. 2Vas ' GOtt von dir verlanget / ist: daß du : erkennest deine Fehler / und auß Anse¬ hung seiner unendlichen Gütigkeit / die du beleydiget hast / oder auß Betrach¬ tung der verschätzten Güteren/ oder der Straff/ so duverdienet/dir vornehmest/ dich auffs wenigstein einer oder anderen Wichen Sünden zu besseren. 4. Sage auch nicht: Du findest / da du so offt beichtest/keine Sünden/die dn dem Beicht - Vatter anzeigest. Wann du täglich dein Gewissen erforschest/dei- y6 Monatliche Andachten/ ne zerstreute Gedancken immerzu deß find Lags versammlest auff die heimliche den Regung deines Hertzenö ein wachendes 5 Ling hast / wird es dir an Sünden nicht das ermangle»/die du beichten kanst. Gebe dm a Ht / wie du dich im GOttes Dienst/in unl demem Gcbett / und in anderen geist- sch' Lichen Übungen verhaltest: wie du die spr Oblrgenheiten deines Stands erfül- tvi lest : ob du die Wcreke der Christlichen we Barmherzigkeit übest: ob du dieKom- fti lichkeiten deß Leibs nicht zu vil liebest ur im Esten und Trincken / im Schlaffen de Müstrggehen / rc. Ob du deinen Sin« la neu/ deinen Augen / Obren / und der m Zungen nicht zu ml zu lassest: ob du dei- 6< neu angchohrnen bösen Neigungen tvi- a' verstehest / die böse Begierden hinter- h haltest/unzulästigeGedancken außschla- a geltund du wirst Sünden genug fin- den. Kaust du aber ungeacht dessen r nichts finden/ das du von Verner letzten ? Beicht begangen habest/sage GOTT Danck/daß er dich also lieb hat: sage dei, ' nem Beicht - Vatter / du habest nichts ' zum Hochh eiligen He eßen Z Csu. finden können/ und beichte etliche Tün¬ che den von deinem vergangenen Leben. >es 5' Sage auch nicht: Du förchtest / cht Daß du nicht villeicht auß Verblen¬ de Dung deine Sünden nicht erkennest/ m und dcßwegen eine GOtt - schänderi- st- sche Beicht verrichtest. Das ist die Em- >ie sprechuug deß Teufels/ der dich ver- ri- wirren / und von der Beicht will ab- m wendig machen. GOtt ist mit dir zu- ü- ftiden / wann du thust / was die Kirch st und ein verständiger Beicht-Vatter/ n der an statt Gotttes ist/ von dir ver- l- langet: und wann du auch eine odee r andere Sünd wider deinen Willen ver- i- gessen soltest / so wiße / daß sie mit den anderen nachgelassen / und durch die - heilige Communion wird außgelöscht: - absonderlich/ wann es nur eine läßli- - che Sünd ist / die du Zu beichten nicht k schuldig bist: wäre es aber eine schwä- k re Sünd / so ist es genug / daß du sie ! alsdann beichtest / wann sie dir in Sinn kombt: und gedencke nicht mehr an die Beicht/ da du zum Tisch deß HErrn hinzugehest. H 6. Bist -8 Monathliche Andachten/ 6. Bist du aber von Natur angst, W müthig/ und scrupulos/ wie man zu xen sagen pflegt: da du für Sünden Hal- da test/ was nach Aussag der Gelehrten stx keine Sünden seyndso kanst du zwar gel GOtt zu lieb dise schwäre Bürde tra- ftr gen; aber gehe nicht zu einem Beicht- ter Vatter/ der selbsten angstmüthig und du scharff ist; er könte dich in das gröste ge Elend stürtzen: sondern erwähle einen/ ar der bey jedermann für einen erfahrnen ka und geistreichen Mann passiret: und dr habe Sorg / daß du ihm in allem fol- jst gest/ und deiner Eigensinnigkeit absa di gest ; wann auch schon dein forchtsa- g, mes und irrendes Gewißen dir das Widerspill sagt. ki 7. Bist du aber nicht angstmüthig und scrupulos / und einen Beicht-Vat- n ter antriffeft/ der deine geringe Süm d den und tägliche Fehler nicht will am s hören / als wann es keine Sünden wa, e ren / verlasse ihn / und suche einen geist- ? reicheren; und seye versicheret / daß 1 schier alles an einem guten Beicht- ; Vatter gelegen ist/ den du durch ein , in- — zum Hochheiligen Hertze» JEsu. 9g ugsd inbrünstiges Gebett von GOtt begeh« " Zv ren sollest. Und je mehr du in der An¬ ya!- dacht/ und in dem innerlichen Leben >rten fortschreitest / desto mehr hast du eines zwar gelehrten und geistreichen Weeg Wei- tra- ftrs vonnöthen; doch sollest du ein gu- lchü tes Vorhaben nicht verlassen / wann und du einen solchen Mann nicht / oder we- roste gen deines Stands nicht haben kanst; nen/ auch einem gemeinen Beicht-Vatter 'nen kan der Heil. Geist eingeben / was zn und deinem innerlichen Stand vonnöthen fol- ist. Zudem findest du indisemBuch W deß Lebens genügsame Unterweisun- tsd und er zeigt/ und gibt dir sein gantzes 'd Hertz Zum Pfand deiner Versöhnung: h wie kanst du verzagt und kleinmüthig seyn ? Sage vilmehr mit dem verlohr- e nen Sohn: Ich will mich auffmachen i und zu meinem Vatter gehen; zweiff- r le nicht / er wird dich mit Freuden - auff-und annehmen. s Reu und Leyd vor der BeiHt/ Für eine ITSUM liebende Seel. UDArumb / mein geliebtester Hey- 'M land! warumb hab ich dich wi- derumb beleydiget / und wider mein ge- thanes Versprechen dein mildestes Hertz betrübet/der du bist mein GOtt undAlles?Ach meinILsu! was ist der schnöde Lust und die eytleVergnügung/ die ich äusser dir gesucht hab/ wann ich sie vergleiche mit deiner Lieb / mit H z dei- rar Monathliche Andachten. deiner Freundschafft/mit der Freud ei» g« nes dir getreuen Hertzen? nie Mein unbändiges Fleisch / die bös! ich Welt / und der Satan suchen mein las Verderbendu aber / O mein Liebha« de der! wollest mich seelig machen : jenen L folge ich; Dich aber hab ich verstoßen: d< bin ich werth/ daß du mich mit gnadi- § gen Augen ansehest ? Wie vil tausend C heiliger Märtyrer l Jungfrauen und v Beichtiger haben Dir zu lieb alles vm p lassen/ und haben Dir in Creutz und s Widerwärtigkeit/ in Schmertzen und l Drangsalen gedienet/ und sich aller weltlichen Freud und Lustbarkeit auff ! ewig entschlagen: und ich kan mich in einer geringen Sach nicht überwinden/ und mein Hertz von der schnöden Eytel- keit nicht abziehen! und wann ich Dich schon auch nur in geringen Sachen be- leydigte / bin ich nicht straffmäsiig / daß ich dein Wohlgefallen / O mein höch¬ stes Gut l so wenig achte / und umb nichts die unendliche Schätz und Reich- thumben deines Hertzens verschertze ? Du klopffest an/ODu meinglückseeli- ges zum Hochheili gen Herßen J Esn. roz lrd cL ges Leben/Du klopffest an bey derThür meines Hertzens/ und verlangest / daß boil ich Dich allein in disem Hertzen regieren lasse,- ich aber hab Dir schon lange Zeit -M« den Eingang versagt: und warumb ? O Du Erlöser meiner Seelen! ach.'um denen Menschen zu gefallen / in deren wr- Hertze» ich nichts als Falschheit / als '"d Eigen - Lieb / und unendliches Elend "d verfpühre; dein Hertz aber/ Omein gütigster HErr! dein Hertz ist mit mir so auffrichtig / so gutmeynend / so voller iu himmlischer Schätzen / und eben diß Hertz betrübe ich schier alle Stund und ff Augenblick. " Warumb betrübe ich Dich / O mein / JEsu ! Ach wegen einer kurtzen Ver- gnügung meiner Sinnen und unor- ' dentlichen Begierdenje mehr ich ihnen erlaube / je mehr wollen sie von mir ha¬ ben / und seynd nicht zufrieden / biß sie mich in das ewige Unheyl stürtzendu aber wie ein getreuer Freund warnest mich / daß ich mich vor disen Feinden hüte: daß ich wider sie streite: kaum hab I ich die Waffen ergriffen / da ich sie wi- H 4 der ,04 Monat kliche Andachten / -er fallen laste / und es mit deinen FÄ digl den halte. O mein GOtt und meinKv- IT nig! wie gehe ich mit Dir umb. nm Was Trost und Hertzens - Süffig» Lek keit verkosten bey Dir/O süssester IEsu! lick deine getreue und eyffrige Diener / da der mir mein laues Leben nichts als Ver- ga druß und Bitterkeit verursachet; und A dannoch liebe ich mein Elend / und kan do mich nicht bequemen/ daß ich Dir mein ge Hertz völlig übergebe. d< O Du mein beständiger und getreuer rv Liebhaber! was wird auß mir werden / n mann Du dich meiner nicht erbarmest? . Wann mich dein mildestes/und für nach - verwundtes Hertz nicht tröstete / wäre mein Traurigkeit nicht außzusprechen; i aber ich weiß/daßDu mild/langmüthig/ ' gedultig und vollerErbarmnuß bist/ und daß Du mit gnädigen Augen mein reu- müthiges Hertz wirst ansehen. Du wilst/daß ich zuDir komme / und auß der Erfahrnuß lehrne / wie Du so mildseelig- und dcmüthig von hertzen bistDu ver- !angest/daß ich dein süsses Joch auf mich nehme/und meiner Seelen eine bestän¬ dige > - ZumHochheklkgenHertzenIEsu. los Fein- digeRuhe finde. Äch l warumb/O mein E JEsu! solle ich dann nicht zu Dir kom¬ men / der Du die Wott hast deß ewigen W Lebens ? Warumb solle ich Dich nicht M! lieben / der Du mich Armseeligen biß in / da den Todt geliebt hast / und durch die 2er- gantze Ewigkeit zu lieben geneigt bist? ^nd Wie ists mir so leyd / O mein JEsu! kan daß ich dein mildes Hertz hab belcydi- m get. Gib / O mein gutthätigeryErr! daß ich durch eine auffrichtige Beicht ler widerum deine Lieb und das Heyl meiner Seelen finde. ch Mehr ein andere Reu und Leyd re vor der Beicht. » W Liebreichistcr Vatter / O gütig- l/ eM ster JEsuich unglückseeliglte ) Creatur hab gesündiget in denHimmel/ - und vor deinenGöttlichen Augen. Bin k nicht würdig meine Augen zu erheben/ und inskünfftig dein Kind genennt zu werden. O gecreutzigter Erlöser l ich werffe mich zu deinen heiligsten Füssen/ und schreyeumb Gnad/ undVarmher- tzigkeit/dieweilen ich armer Sünder dein H 5 Göw lo§ Monatliche Andachten. Göttliches Hertz so offt beleydiger hab. es n Ich derffte mich nicht unterstehen/ dich mit meinen sündigen Augen anzuschau- son^ en / wann du mich nicht mit geneigten 'AL Haupt/ mit außgespanten Armen/ und dur mit eröffneten Hertzen zu der Barmher- icd tzigkeitthattest einladen. Q Vatter der lieb Barmhertzigkeit! du bist aller Lieb/ und Lobs unendlich würdig/ dann du allein du bist das höchste Gut. Ich liebe dich/ über alles/ auß diser Lieb ist mir von sa Grund meines Hertzens leyd/ daß ich ne dich meinen GOkt/ und höchstes Gut u< von meinen kindlichen Tagen auff dise n Stund / absonderlich aber von meiner ir letztenBeicht so vilfaltig beleydiget. Ich bitte demüthiglich/ O gütigster JLsu / du wöllest alle meine Sünden gnädig- ' und barmhertziglich mir verzeyhen. Ich ' nimb mir vestiglich für/ dise zu beichten/ die aufferlegte Buß zu verrichten / und dein Göttliches Hertz hinführo nimmer¬ mehr zu beleydigen. Nimmermehr/ nimmermehr / ach mein GOtt will ich sündigen / O daß ich es nieh gethan hatte/ ach könte ich zum Hochheiligen Hertzen JEsu. 107 thab! es machen / daß ich dich meinmGOtt/ / öi^ als das höchste Guet nieh beleydiget / Hau- sonderrr allzeit geliebt hätte.' gib mir O rgten CDtt krafftige Gnad ich bitte dich / 'M durchdein Heil.Leyden/und Todt/daß rher- ich dich hinführo allzeit werde beständig e der lieben/ und niehmahl mehr betrieben, und Ich bitte dich / O gütigster JEsu/ rein durch die Liebe deines Göttlichen Her- ch/ tzens/ durch den Werth deines rosen- -on färben Bluts/ und durch die Krafft du¬ rch nes bittern Todts/ erbarme dich mei« lut ner/ und verleyhe mir die Gnad alle mei- ise ne Sünden recht zu bereuen/ beichten / icr Nnd discsHeil. Sacrament würdig- ch lich zu empfangen. Q gebenedeytes r/ Hertz / stärcke mein Hertz l Q heiliges Hertz / reinige mein Hertz ! O liebrei- h ches Hertz / entzünde mein Hertz grb / mir Gnad wider die Nachstellung deß > Satans/ und stärcke wider alle Anfech- - tungen meiner verderbten Natur! ge¬ statte nicht/ daß ich etwas auß Scham« hafftigkeit verschweige / oder auß Ver¬ gessenheit auß lasse. Darumb befehle ich dir /O Göttliches Hertz / dise meine Beicht- ioz MonatklicheAndachten/ -—— ^7^" Beicht/ und lege sie ich Dich/ als in dii Glau Schatz Cammer aller HimmlischenGü, Eing tern / und Gnaden / erstatte all daß je- hast' nige durch den Überfluß deiner Liebej mich was es ermangelt/ Amen. MP und GGDSOGGGOODKOD A» Nach der Heil. Beicht. E MAEm GOtt und mein Himmlischer Vatter! daß Himmel und Sr- den Dir dancken durch ZEsum Chri- strrm deinen eingebohrncn Sohn/ wegen . der vielfältigen Barmhertzigkeit/ so Du mir unwürdigen Sünder alle Zeit mei- uri nes Lebens erzeigt hast! Mein unge- treues Hertz verdienet nichts/alsStraß und Züchtigung; und wie dörffte ich hoffen/ daß mein armseelige Beicht den ? nen Aug n gefallet/ wann ich nicht wü- ?. ste / daß Du / O ewiges Wesennicht r meine / sondernIEsu deines Eingebohr- nen Dohns für mich auffsich genom- I mene Gnugthuung ansiehest? Wie kön- ' te ich glauben/ daß ein so grosser GOtt/ ein so verächtliches Geschöpfs/ wie ich hin/ also inniglich liebet/ wann mir mein Glau» zum Hochheiligen Herßen IEsu, K19 in di, Glauben nicht sagte / daß Du deinem aW Eingebohrnen Sohn nicht verschonet rß je- hast? DisermildseeligeHeyland hat für iebe/ mich umb Huld und Barmhertzigkeit angehalten: Er hat für mich gewetnet/ und an seinem unschuldigen Leib meine Sünden abgebüffet: sein Hertz wäre für michgeangstiget/ und biß in den Todt cher betrübet; kanstDu/ O mein GOtt! Sr- dises Hertz ansehen/ und dich meiner hrt, nicht erbarmen? W Ach ! ich hab kein Mißtrauen ab Du deiner Gütigkeit / sondern ab meinem res, unbeständigen Willen / und ab meinem wanckelmüthigen Versprechen. Aber aff was kan die Gnad nicht außwürcken! ich ich bekenne / daß ich diser Gnad nicht n werth bin; aber Du/ O höchstes Gut! k bist werth/ und verlangest/ daß ich Dich liebe. So.gib mir dann und vermehre 2 in mir deine heiligmachende Gnad/ da, >, mit ich Dir gefalle/ und mit Vertrauen , Dich meinen Vatter nenne und anrusse: , gib mir / O Du ewige Brunquell alles , Guten ! von denen würckjamen Gna¬ den/damit ich dich liebe/ durch ISium Chri, no Wöchentliche Andachten/ Christum deinen Eingcbohrnen Sohnj Und welcher mit Dir/und dem HeiligenGH Zuvt lebt und regieret in Ewigkeit/Amen. Er» den« Auffmunterung eige Einer Seelen / welche mit Trostlosem löse» und geängstigtem Hertzen auß dem Beicht« Lie! Stuhl gehet/ und mit schweren Gedancken geplagt wird. MUArumb/ O Christliche Seel! bc- un »W trübst du dich/ und warumb läs- sest du deine Kleinmüthigkeitüberhand >te nehmen ? Weist du dann nicht / daß GOtt dein allerliebster Vatter ist / der dich vor so Villen anderen außerwöhlt A und beruffen hat? Der dich auß dem Leib deiner Mutter hat herauß gezogen/ so lang dich erhalten/ mit so Villen Gna- den überhausset / und durch so vill Zei- chen seine Lieb dir hat zu erkennen gc- ' ben. Er will / daß du Ihn fürchtest; > aber nicht / wie ein Knecht seinen Mei¬ ster/ sondern wie ein Kind seinen Vat¬ ter fürchtet» Ist ein Kind/daß zu sei¬ nem Vatter seine Zuversicht verlieret/ von dem es weiß / daß es geliebt wird ? Und zum Hochheiligen Hertzen JEsu. »r r ohn/ ÜndistderVatterinderLicbmitGOtt ZH zu vergleichen ? So du aber zweifflest/ob . Er dich in besonderheit lieb hat / so ge- dencke/ daß Er dir IEsum/ seinen selbst eigenen und allerliebsten Sohn/zumEr- >sem loser gefchcncket hat; stehe/ was grosse ick« Lieb diser Vatter dir erzeiget! vermei- nest du villeicht/ daß IEsus selbsten we¬ gen deiner Sünden dich verworffen hat/ l>e- und stch deiner nicht mehr will anneh- läs- men? Wie kanstdudemallerholdscelig- nd sten und liebreichesten Erlöser und Lieb¬ aß Haber der Menschen ein solche Schmach »er zufügen ? Sichest du dann nicht sein ver- )kt wundtes und Gnaden - volles Hertz? m Was hat diß mitleydendeHertz für dich n/ nicht gelitten ? Was Quall undTrang- r- sal hat es nicht außgestanden ? Ist es i- nichs das Hertz JEsu deines Erlösers? v Sagt dir IEsus nicht selbsten/ du solest ; Zu ihm kommen / und das du verspüh- - ren werdest die demüthigeMildseeligkeit - seines Hertzens ? Und wann Er sansst« - müthig ist von Hertzen / was darffst du seinen Zorn förchten ? Und wann IL- sus dir gnädig ist / wer wird dich ver¬ damm nr Wöchentliche Andachten/ damen ? Er ist zwar deinRichter,- aber viel Er ist auch dein Erlöser und Liebhaber, son Aber ich förchte / sagst du / daß ich nicht villeicht eine unwürdige Beicht rvi< verrichtet/ und foigentlich unwürdig du meinen GOTT und AErrn empfan- ihr ge. Sitzest du dann nicht /O zaghch B teSeel! daß dise Forchtein Zeichen ist/ be daß du deinen GOtt lieb hast ? Ein de Kind das sich förchtet seinen Vatter tä zu beleydigen/ hat ohne Zweiffel eine le grosse Lieb zu seinem Vatter. tl Was sagt dir dein Gewissen ? Bist du villeicht in einer bösen Gewohnheit / v die dich in vil schwäre Sünden stür- y tzet/ und in denen du dich nicht besser 1 rest ? Oder hast du mit Wissen und l Willen eine schwäre Sünd in derBeicht i außgclassen ? Oder so du sie gebeichtet < hast/ hast du keinen Willen solche zu meyden ? Wann dem also / so hast du Ilrsach dich zu fürchten/ und ist kein an¬ ders Mittel von deinem Schröcken loß zu werden/ als ein reumüthige und auffrichtige Beicht / und steiffer Vor¬ satz dich zu besseren; wann dem aber nicht zum Hochheili gen Hertz en JCsu. uz aber nicht also ist/ was betrübest du dich um- aber, sonsten? ß ich Aber ich liebe meinen GOtt nicht/ eicht rvie ich solte/ sagst du. Es gibt wenig rdig deren/ die ihn also liebe«; und wann du fan- ihn also liebtest/ hättest du weniger der »ass- Beicht vonnöthen. Du must dich zwar ist/ befleissen/ daß du von Tag zu Tag in Lin der Liebe GOttes wachsest; aber deine tter tägliche Fehler und Gebrechlichkeit sol¬ ine len dich nicht verzagt/ sondern demü- thig machen. »ist Es gibt aber so vill Seelen/sagst du/ it/ welche lauter Freud und Trost detzHer« rr- Yens nach ihrer Beicht verspühren/und ft- weilen ich nichts / als Angst und Un- >d ruheempfinde / so muß es mit mir nicht )t wohl stehen. Du betrügest dich / O et Christliche Seel! die Gaben GOtteS u und seine Weeg seynd unterschiedlich, u Eine ernähret er mit Milch/ andere mit - satten Speisen: eine tröstet er/ andere r lasset er in der Betrübnuß: dich führet ' er durch den Glauben/ andere durch in- ' nerliche Trost-reiche Heimsuchungen: und was GOtt will/ das must du auch I woh ,, 4 Wöchentliche Andacht wollen / und sollest du ihm nichts vor- Lie! schreiben: du kanst mehr verdienen/und Ye GOtt angenehmer seyn durch die Ge- rin dult/ als andere durch Trost und Freud m deßHertzens. ger Aber ich möchte wissen / sagst du .* ob LchinderGnadGOttesbin; das hat/ te O Christliche Scell der Apostel nicht y gewust/ und seynd wenig Heilige deffen sp versichert gewesen; du hast denGlauben be und die Hoffnung / und mit Visen seye g; zufriden; und so du deines Creutzcs ? nicht kanst abkommen/ übertrage es mit fL Gedult; verharre in der Forcht GOt- tz tes/ und streikte biß an das End. Z r Noch ein Gebett nach der ; Beicht. t MH Allergütigster IEsuauß Grund » meiner Seelen bette ich dich an / und auß allen Krafften meines Ge- müths sage ich dir Danck für alle / und jede Gnaden / so du mir jetzt erwisen hast. Gelobet sey dein GöttlichesHertz/ und gebenedeyet sey dessen unendliche Lieb zum Hochhei ligen HerßenJEsn . uz vor- M. In Krafft derselben hast du dises und Heil. Sacrament eingesetzt/ und uns Ge- ein so leichtes Mittel verordnet/ Gnad/ reud und Verzeyhung der Sünden zu erlan, gen. od O Liebhaber meiner Seelen.' ich hät- iat/ te billich dein liebreiches Vätterliches icht Hertz über alles lieben/ und als den Ur- ssen sprung aller Gnaden Ehren/ und nicht den beleydigen sollenes ist mir aber meine eye grosse Undanckbarkeit von Hertzen leyd. »es Nun an mit deiner Gnad nehme ich mir ut für mein Leben zu bessern/ dich vongan- 'd tzer meiner Seelen/ von gantzem meinem Aertzen/ und auß allen meinen Krafften über alles zu lieben / und durch ein dir gefälliges Leben dein Göttliches Hertz wider zu erfreuen. . Auß Liebe zu demselbigen verzeyhe , ich von Hertzen all meinen Feinden / ich bitte Du wollest ihnen gnädig und barmhertzigseyn. Zu einer vollkomme¬ nen Gnugthuung opffere ich Dir aufs ewig meinen Leib / und meine See! / samot allem dem so ich von deiner mild¬ reichen Hand empfangen/ undleyder 2 r mit r i6 Wöchentliche Andachten mit so grosser Undanckbarkeit mißge, braucht hab. Bitte deßwegen die uner- mic messene Gütigkeit deines allersüssesten vfa Hertzens demüthig umb Verzeyhung dig all meiner Sünden / und Nachlasiung aller verdienten Straffen. Ich vertraue W gäntzlich sie durch die Verdiensten bei- rh, nes rosenfarben Bluts/ deines bittm, hxj Leydens/und schmählichen Todts zu es erlangen. do Ich bitte auch flehentlich/ Du wob uv lest eine kräfftige Gnad über mich auß m deinem Göttlichen Hertzen giessen / oh- ne welche ich weder mein Leben bessern/ m noch im Guten beständig verharren b< kan. Daß verleyhe mir gnädiglich / O d liebreichester IEsu / der du mit dem § Vatter/ und H. Geist gleicher GOtt/ ri lebest und regirest von Ewigkeit zu li Ewigkeit/ Amen. a § Allkier verrichte die aufferlegte Buß/ und spreche das folgende Geben. Gebett nach der Buß. - iWUttgster ILsu! jetzt Habich durch E- deine Gnad die mir in der Beicht - ' gcged- zum H ochhe/figen Hertzen JEsu. r 17 W» gegebne Buß möglichst zu verrichten mich bestiessen. Alles / so mir in Em- e«ien pfahung diß H. Sacraments an wür- diger Vorbereitung ermanglet / an Mg vollkommener Reu abgehet/ an ernst- hassten Fürsatz/ und schuldiger Gnug- thuung gebrächet empfehle ich deinem heiligsten Hertzen demüthig. Dann es P die Göttliche Schatz-Cammer/ darauß der heiligsten Dreifaltigkeit all unsere Mangel überflüssig erstattet / W und bezahlet werden. O liebreiches Hertz meines JESU / nehme doch alle m/ meine Nachlässigkeiten / und Mängel k" barmhertziglich an ! verbessere sie auff die allervollkomneste Weiß zu deinem m ewigen Lob; damit du mich also kräff- " tig im Himmel von meinen Sünden loß sprechest / wie mich der Priester auff Erden davon loß gesprochen hat/ v Amen. Beschluß der Beicht. MEtzt will ich auff ein neues dir mei- » W nem GOTT / und HTrrn von Grund meines Hertzens/und mit rech- 3 Z tem ii 8 Monathliche Andachten. tem Ernst anfangen zu dienen. O all, von mächtiger GOtt! solle ich wohl stärckl gell' seyn in meiner Boßheit / als du in bei- als nerunendlichen Macht/und Gütigkeit? tha Göltest du in deinem gnadenreichen Hertzen keine so kräfftige Gnad haben/ ster mit welcher du / ohne Verletzung deß bro freyen Willens/ meine Boßheit/ und ivv Gebrechlichkeit überwältigen/ mein un¬ bändiges Hertz bezwingen/ und meinen em widerspenstigen Willen starck/ und lieb- be Ilich dergestalt bewegen ? damit ich mich ko einmahl zu dir gäntzlich wende/und von' allen schädlichen Creaturen abwende, os Überwinde O liebreiches Hertz / b, und Obsige! helffe auff meiner Blö- S digkcit/ und stärcke meine Schwachheit. Verleyhe mir deine kräfftige Gnad/auss a Daß ich zu jenen Staffel der Heiligkeit e getange/wie du selbsten verlangest. Ich k bin zwar wegen meiner vorigen Sün¬ den nicht würdig meine Augen gegen Himmel zu erheben / vill weniger aber mich unter deine grosse Diener einzu- trmgen / gleichwohl sehe ich das deine unedliche Lieb würdig ist / von mir und von jum Hochheiligen Hsrtzen AEsu. »9 ) Ä von allen auff die vollkommneste Weiß rrckr geliebt/ bedient/und geehrt zu werden/ l bei- als jemahl ein Heiliger auff Erden ge¬ feit? thanhat. ichen Destwegen vergiß ich meiner selb- >en/ sten/ und gedencke weder an mein Ge¬ best brächlichkeit/ noch an meine eygene Un- un- Würdigkeit. un- Ich erkläre mich auch hiemit auff nen ein neues/ daß ich mich umb deine Lieb ick bewerben/ und nach der höchsten Voll- ijch kommenheit streben werde. on' Derowegen/ O gütigster IEsu er¬ öffne mir dein Göttliches Hertz und er- / barme dich meiner. Laffe auß dem selbi- ö- gem eine so grosse Gnad in mein armes t. Hertz fliessen/ damit ich dich inskünfftig st auffdie höchste Weiß lieben/ und in die it Fußstapffen der grösten Heiligen tret- h ten möge. Von nun an nimb ich mir - für / mich mit allen Ernst über alles/ so r irrdisch ist/ zu erheben/und allein zu dir/ O barmhertzigster Vatter zu schwin¬ gen. Mit der Gnad deines süssesten Hertzens will ich mich wie ein Adler er¬ neueren/ und durch dessen Beyhülff mit I 4 neuen «rs Monali'che Andachte« / neuen Eyffer/ als wie mit Adlers- M» M gel versehen. Ich will nicht ablassen zu stes stiegen/ blß das ich meine Seel in dai su Nest deines allerhciligsten Oertzens so geh tzen/ und darin jo wohl zeitlich/ als ewig hei Muhe finden möge/ Amen. ihr Wie sich ein Mensch zur heiligen w Cvmmunwn soll bereiten. so MU hast/ O Christliche Seel! kem ck bessere Vorbereitung zu disem h Göttlichen Abendmahl/ als die Lieb L IEsu/ den du empfangen wilst. Dise - Lieb aber ist nicht auff denen Lefftzen/ ' sie ist nicht in denen äusserlichen Übun¬ gen und Andachten: sondern sie hat ih¬ re Wohnung in dem Hertzen / auß wel¬ chem sie durch inbrünstige Seufftzer/ und heilige Anmüthungen außbrichet/ vnd aussenher durch die Sprach deß Munds und heilige Übungen sich ver¬ spüren lasset. Dise Lieb ist ein himmli¬ sches Feur welches JLsus vom Himmel gebracht hat/ und durch den heiligen Geist in die Hertzen außgieffet. Die Lieb ist GOTT sechsten / und diepcr- föhn-r zum Hochheiligen Hertzen JEsu rri söhnliche Eigenschafft deß heiligen Geis stnz» stes / welchem durch die Lieb von JE- ' dar ßt und dem himmlischen Vatter außs >6so gehet/ und unter denen Menschen in eich heilige Seelen sich außgiesset/ undauß ihnen Freund GOttes machet. Das eintzige Mittel dise Lieb zu er- M werben ist die Reinigkeit deß Hertzens; so lang dein Hertz mit Sünden beste¬ rnt cket/ und mit bösen Begierlichkeiten bes m hasstet / und mit indischen Anmüthun- ieö gen verwicklet ist / kan der Geist der ist Liebe / in demselben keinen Platz finden/ n/ du kaust JEsum und semen Feind nicht Zugleich lieben: du kanst nicht am Tisch )- deß HErrn / und zugleich am Tisch sei- l- ner Feind sitzen. Wann dann dein / Hertz /O Christliche Seel l annoch mit Sünden und bösen Begierlichkeiten behafftet ist / so fange an / und begehre von deinem Erlöser / daß Lr durch sein mitleydendes und gutthätiqes Hertz in dir ein reines Hertz erschaffe / und in dasselbe seinen heiligen Geist empflan- tze; thue auch auff deiner Seithen/ was dein Gewissen/ und die heilige Kirch I 5 die l 2r Monathliche Andachten / dir vorschreibet : Reinige dein Hertz A durch einereumüthige und auffrichtigl wei Beicht/und seye nicht so vermeßen/daß G< du durch eine unwürdige Communion du das Göttliche Hertz JEsu betrübest i und an der Speiß deß Lebens den ewi» T gen Todt und dein Gericht eßest: bist se du aber in einer bösen Gewobnheit/ so ei streite darwider ohne Auffhören / biß Z du sie auß dem Hcrtzen reissest. Also ? wirst du schon die eigentliche Gnad deß r lebendigmachenden Sacraments em- < pfangen / und in deinem guten Vorha¬ ben gestarcket werden. Hast du aber keine schwäre Sünd auff deinem Gewissen/so fange an auch die läßliche zu meyden/ die du in gros¬ ser Anzahl begehest / und die dich in die Lau - und Kalsinnigkeit stürtzen / und aller ausserordentlichen Würckungen und himmlischen Gaabcn berauben/ die ein cyffrige Seel am Tisch deß HErrn empfanget: damit du aber von disen Sünden loß werdest/ streite wider die böse Neigung/ und meide die Gelegen¬ heit / die zu Visen Sünden dir Anlaß gibt. zum Hochheiligen Hertzen JEsu. 12; M. (SiheÄecrste und zweyte Untere chk Weisung von denen Elgenschafften dcß Göttlichen Hertzens JEsu.) Wann lio« du also die freywillige läßliche Sünden 'li/ meydest/ und mit reinem Hertzen Zum wi- Tisch deß HLrrn kommest/ was grost 'V se Gnaden - Schätz wirst du von JEsu so empfangen / was innerlichen Trost und iß Friden wirst du verspühren/ was heilige so Begierden und Gemüths-Regungen ß wird der Geist GOttes in dir erwe¬ is cken. - Bleibe aber nicht bey einem so glück¬ seligen Anfang / sondern erstrecke dei¬ ne Begierden noch weiter/ und gehe noch tieffer in die Freundschaffr/ und in das Göttliche Hertz JEsu hinein. Sr¬ he/ daß du alle weltliche Begierden / al¬ le unordentliche Anmüthungen/alle un¬ nütze Sorgen / alle Lieb der eytlen und schnöden Güteren und Kommlichkeiten deß Leibs auß deinem Hertzen reissest / und IEsum allein suchest / ihm allein förchtest/ihm allein liebest/ ihm allein dienest durch eine auffrichtigeMeinung/ durch eine gäntzliche Übergebung deiner selt^ 124 Monatliche Andachten/ selbstcn. Fange an durch eine stete U- sten 2 bung die Göttliche Tugenden deß hoch Wal heiligsten Hertzens IEsu zu erwerbe»! Ms die Mildseeligkeit/ die Gedult/ die Jo stan muth/ die Beständigkeit/ die Barmhcr- wer tzigkeit/ die Liebe deß Nächstens / re, kehl Wann IEsus sehen wird deinen Fleiß/ N deinen heiligen Eyffer / deine Begierde der Ihme zu gefallen / alsdann wird Er dei reichlicher seinen heiligen Geist in dein ve' Hertz außgiesscn ; und diser Göttliche ve Geist wir d derne Lieb zu IEsu reinigen/ ur vermehren/ und von Tag zu Tag voll- h< kommcner machen. L Wann du dann mit disem Geist der t Liebe erfüllet zum Tisch deß HErrn hin- i zu gehest/darfst du dich nicht lang besin- < nen/ was du mit deinen geliebten Hey- land reden/ was du von Ihm begehren/ wie du Ihm sollest bewillkommen; du hast in dir einen Lehr-Meister/ der für dich zu GOtt redt/der für dich begehret mit unausshörlichen Seufftzeren; diser Göttliche Geist wird in deinem Hertzen heilige Begierden/ Gottseelige Anmü- thungen und Übungen der außerlesen- stm zum Hochheiligen HertzenJEfu. ,25 te li- sten Tugenden erwecken , diser Geist der doch Wahrheit wird dich lehren/ Er wird dir ben,< alles eingeben. Er wird deinen Ver- Zc> stand erleuchten/ auff daß du erkennest/ her- wer derjenige seye/ der bey dir will ein- rc. kehren. Er wird dir entdecken die eiß/ Schönheit deß himmlischen Gespon fes/ rde der sich mit dir will vermählen. Er wird Er deine Lieb zu IEsu also entzünden und ein vermehren / daß du nach IEsu allein He verlangen/ in Ihme allein dich erfreuen/ n/ und in seiner Besitzung alleVergnügen- II- heit deß Hertzens finden wirst/ umb die Lieb und Freundschafft IEsu zu erhal- r ten/ wirst du alles wollen dargebcn/und - in Vergleichung disesSchatzes wirst du - alle Ehren/ Reichthumben und Wollü- - sten der Welt wie Koth ansehen. Wann du dise Sprach noch nicht Verstehest/ sogedencke/ daß dein Hertz noch unrein und indisch ist; wann du aber dein Hertz wirst gereiniget haben / alsdann wirst du fassen mit allen Hei¬ ligen undJEsum liebenden Seelen/was der Geist GOttes in einer reinen See¬ len kan außwürckcndu wirst verkosten jene ir6 Monatliche Andachten/ ! jene himmlische Süssigkeiten/ dieGÄ! deß denen hat vorbereitet, dieIhm liebens von wirst verspüren den Friden GOtttsl M welcher allen menschlichen Verstand Fuss übersteiget. nich So Liebe dann/ O Christliche Seel! nes liebe dieNeinigkeit deß Hertzens/ und lich du wirst den König zum Freund haben: Ga IEsus wird sich dir zu erkennen geben/ ein da Er bey dir einkchret. Er wird dich ferr in die innerste Schatz - Kammer seines dise Hertzens hineinführen: in disem Gott- der lichen Wein Keller wird Er die Lieb sei- un nes yertzens dir zu kosten geben. un Und wann IEsus zu dir wird kom- ne- men/ und seine Wohnung bey dir wird un genommen haben/ alsdann ist die auß- lis erwöhlte Zeit der Gnaden/ die Zeit der B geistlichen Freuden/ die Zeit der Gott- ch lichen Würckungen/ die Zeit der himm- w lischen Süssigkeit / welche denen allein sa bekannt seynd / welche ein reines Hertz haben. 8 Nachdem du deinen GOtt und cl HErrn empfangen hast / begibc dich in ein stilles Orth/ und höre an die Wort Z deß. zum Hochheiligen Hertzen JEsu. r 27 HOtk deß ewigen Lebens/ und gibe Antwort 'Mdu von dem/ was der Geist JEsu dir ein, ktts! gibt. Sitze mit Magdalena bey den tan- Füffen deß HSrrn / und verhindere nicht seineWürckungen durch dein eyge- ?ee!.' nesNachstnnen/ oder durch das münd, un- liche Gebett. Verhalte dich wie ein )eiu Gärtner/ welcher in der Ruhe ist/wann en/ ein sanffter Regen seine Pfläntzlein be- dich feuchtet. Da du aber verspührest/daß nes diser fruchtbare Regen auffhörÄ / und >tt- dein Hertz in der Trückne sich befindet / sei- und frembdeGedanckcn dich wollen be¬ unruhigen : alsdann gebrauche dichei- M nes Geistreichen Büchleins / bedcncke iro und führe wohl zu Gemüth/ was du A liscst / und halte mehr auff solche kurtze >er Betrachkunden / als auff das mündli, l- che Gebett; welches doch nicht zu ver- werffen ist/ wann man es mit Aufmerck- n samkeit verrichtet. tz Es ist aber nicht allzeit ein Zeit der Freuden / deß Trosts und der innerli- d chen Süßigkeit; du wirst Zu Zeiten / O 1 Christliche Seel! da du Zum Tisch deß t HSrrn wilst hinzugehen / mit schwär- l. müthi- i rr Monatliche Andachten / müthigen/forchtsanren/ und trostlosen Pz Gedancken angcfallen werden; du wirs! „e v ohne Andacht in der Dürre und Acr- jn d lassenheit dich befinden, und auß gros- ser Zerstreuung deß Gemüthö kaum ei- scha ne gute Begierde fassen / vil weniger Mei dem Gemüth versammlcn können; bi!- ent! de dir aber deßwegen nicht ein / daß cs nm mit dir nicht wohl stehet / oder das dich heg der Geist GOttes verlassen hat. Es rrm kan solche Sprödigkeit bißwctlen zwar ode auß deiner Schuld / andere mahl aber O! auß einer anderen Urfach Herkommen, irr, i. Wann deine indische Anmüthun- ste¬ gen noch nicht unterdrückt und ge- od zäumbt seynd / kan eine geringe Sach Ti eine solche Verwirrung verursachen; G und geschieht es gemeiniglich daß auß Anstlfftung deß bösen Geistes etwas hc überzwerch kommt/ und deinen Zorn/ te oder Ungedult / und Mißgunst / und di dergleichen ungestümme Regungen er- F wecket; welches die Ursach ist / daß der H Geist GOttes stillfchweigt ( dann Er h, liebt dre Ruhe und Stille deß Heryenö) n demnach fihest du / wie nothwendig es M Hochheiligen HerßenJEstt. ir- kosen ist zum innerlichen Leben / daß du kei- wirst ne unordentliche Liebe / oder Begierde Mr- jn deinem Heryen leydest. gch 2. Bißweilen zeigt dir Christus ein scharffes Angesicht / und beraubt dich M alles innerlichen Trostes; dieweilen du ; bi!- entweder wider die innerliche Ermah» lßcS nung fürsetzlicher Weiß einen Fehler drch begangen / den du vor großer Verwir- Es rung/ oder Eigew Lieb/ nicht erkennen/ war -der ach Hoffarth nicht wilst abbüssen. rver Oder dieweilen noch eine eytle Lieb und en. indische Anmüthung in deinem Heryen un^ stecket/ die du nicht wilst von dir legen; ge- oder aber/weil du nicht wilst eine gewisse ach Tugend üben/ worzu dich der Geist nGOttes stäts ermahnet. wß z. Bißweilen schicket dir dein Lieb¬ es Haber solche Betrübnuß und angstigkei- uk ten/ damit Er dich prüfte/ damit Sv no dich lehre/ so wohl im Leyd/ als in der Freud/ Ihme Zu dienen/ damit Er daS Hertz reinige / dich in der Demuth er- halte/ und deine Cron im Himmel ver» mehre,- laffe dich deßwegm von dem K Tisch i; o Monathliche Andachten / Lisch deß HErrn nicht abwendig M thtz chen. äno 4. GOLL lasset bißweilen zu / daß hak dich der höllische Feind mit allem Go du! walt anfalle mit abscheulicher! Lräu- du men/ Gedancken/Einbildungen/Zwch felhafftigkeiten im Glauben; ja so gar hei Die Liebe/ so du zu deinem Heyland tra-' ge' gest/ vermehret deine SchwermüW ge keit/ indem du nicht weist/ ob du nicht di Villeicht in solchen Anfechtungen dich m verwilliget hast. Das Hertz wird ver- L wirrt / der Verstand verdunckelt; du ui vermeinest/ GOtt habe dich verlassen: w Du kanst nirgends einen Trost finden- ei Aber förchte dir nicht: dise Würckun- d gen deß Feinds seynd äusserlich/ und d nicht in deinem Hertzen / in welchem d IEsus sich verborgen haltet / und zusi- het/wie du streitest. Gedencke alsdann' an die Verlassenheit deß betrangtrn Hertzens IEsu/ und leyde mit Gedult/ und demüthige dich vor dem HErrn/ und ruffe zu Ihme / daß Er dich nicht sincken lasse. 5. Wann aber deine Schwermm thig- zum Hochbeilkae n Heeßen JGsu. rzr ma- thigkeit auß angebohrner Forcht und ängstigkeitdeßGewlstens herrühret/ so daß hast du kein anders Mittel/ als die Ge- Be< dult/ und den blinden Gehorsamb/ den au- du deinem Beicht - Vatter leisten must, eß In disen und dergleichen Begebens M hüten/ wann sich ILsusvor dir verbir- ra-' get/wann der Geist GOttes still schwei- iss getl und dich in der Dürre und Sprö- cht digkeit lastet / must du dich deinerVer- nunfft und deß Glaubens bedienen/die er- tzoffnung/die Liebe/ die Reu undLeyd/ du und dergleichen andere Tugenden er- u.' wecken/ durch Lesung und Betrachtung n« eines BetdBuchs deine zerstreute Ges n- dancken versamlen/ und versichert seyn/ d daß alles mit dir wohl stehet/ wann nur >n dein Hertz rein ist. / GebetL ! Vor der heiligen Kommunion. HACH glaube / mein gcliebtester JG- su! daß Du warhafftig und wes K 2 sents I; r Monathliche Andachten / sentlich unter denen Gestalten deß dui Brods gegenwärtig bist / und beymik Eil wilst einkehren. Was groffe Gnad/L sch< mein GOtt und mein höchstes Gut! ein ged enckest Du dann nicht mehr an rm du ne Sünden/ die ich undanckbahrerunb ve, ftevelmäßiger Mensch wider Dich bei hei gangen hab? Trägst Du keinen Ab- w< scheu / O GOtt der Herrlichkeit! ab ur meinem unreinen und mit Villen Süll« h den befleckten Hertzen? Der Du auch st der allerreinesten Jungfrauen ein W H außsprechliche Gnad erwisen hast/ da H Du in ihrem Jungfräulichem Leib die menschliche Natur hast wollen anneh- i< men. Acht nicht meine Verdienst/ fon- b dern dein mildreiches und gutthätiges r Hertz bringt Dich dahin / daß Du zu s mir kommest; difes sanfftmüthige Hertz l allein fragst du umb Rath/ O du Lieb- i Haber meiner Seelen l deiner Lieb allein l folgest du: deine Lieb macht Dich so klein: deine Lieb macht Dich so demü- thig/ deine Lieb macht dich so begierig deß menschlichen Hertzens. Du achtest weder Schimpff noch Verspottung/die da — jUM Hochheiligen Hertze» JLsu. r, r deß du in disem verächtiichenStand leydest. > mir Em eintzige Seel / die Dir ihr Hertz /L schencket/kan Dich trösten: umb ein ^ut.' eintziges Hertz Zu gewinnen / erdultest mei- du gern alle Schmach und Unbill/ so die und verstockte Boßheit der Sünder in disem bk heiligen Sacrament Dir zufüget. Und Ab- was gewinnest du/ O HLrr Himmels ! ab und der Erden! da Du ein armseeliges W Hertz gewinnest ? Ach! dein Lieb ist zu- uch ftidendieweil sie ihre Schätz in dises run Hertz kan außgieffen / dieweil sie diseS b» Hertz kan glückseelig machen. die Ich erkenne / O mildester JEsu ! H ich erkenne deine überschwencklichc Lie- be und Mildseeligkeit; aber ich weiß es nicht/ wie ich Dir meine Erkänntnus Zu soll zu verstehen geben. Wie gern möch- eS te ich sagen/ daß ich Dich liebe / O mein b< Göttlicher Liebhaber! aber so bald ich in meinen Mund auffthue/ ist mein Ge- sü wißen wider mich: du selbsten verweisest k mir meine Sünden / meine Undanck- S barkeit / meine Untreu / meine laue und st kaltsinnige Liebe/ und sagst mir / daß e ich Dich nur liebe mit dem Lefftzenzmr^. r K z muß ,?4 MonatblichelAndachten/ muß ick bekennen - daß es nur zu wahr au ist. Aberbeywem stehet es/O mein Liebe! daß ich Dich auch liebe mit dein kei Hertzen? Du kanst ja nur ein Work mi sprechen/ und meine Seel wird gesund ich werden. Du kanst ja nur einen Blick di deiner Augen auff mich werffen/ und ke mein Hertz wird verwundet werden; al es brauchet nur einen Funckeu deines ch Lieb- brennenden Hertzens/ und ich I werd entzündet werden. Wie vil mehr w kanst Du mein Hertz entzünden / wann' b Du selbsten / O Du ewiges Feur der Z Liebe ! zu mir kommen / und in meinem d Hertzen wirst deine Wohnung nch k men? s Ich bin zwar nicht würdig/daß Du l bey mir einkchrest; aber wann ich ge- i rechter wäre/hätte ich weniger deineGe- ! genwart vonnöthen; dann Du bist kommen/ O Du Leben aller Menschen! - nicht umb die Gesunde zu heylen/die kei¬ nes Artztens bedürfftig seynd/ sondern umb denen Krancken zu Helffen; Du la¬ dest ein nickt die Gerechte/ welche all¬ zeit bey Dir seynd/ sondern die Sünder/ auß zum Hochheiligen HertzenJEsu. rzf 'ch außdenenichdergröstebin. Ach mein mn IEsu! was Gnad und Barmhiertzig- >em keit erzeigest du mir/ da Du dich selbsten »ort mir zur Speiß dargibst! warumb sötte ind ich von Dir nicht alles hoffen ? Ich hab lick dich beieydiget/ O mein Erlöser! ich be¬ lih kenne es mit reumüthigem Hertzen; naber Du bist das Lamb GOttes/ wel- ches hinnimbt die Sünden der Wett« ch Ich bin Blind; aber Du bist dasLiecht/ Hk welches scheinet in der Finsternus. Ich ill bin lau und kaltsinnig; aber Du bist ein lk Feuer / das meinen Eyffer kan anzün- n den. Bey Dir finde ich allen Trost; dein Lieb-brennendes Hertz ist meine Versicherung. Förchte ich den Zorn r GOttes / bist du mein Mittler; förchte ' ich die Straff/ bist Du mein Erlöser; ' förchte ich den Todt / bist Du mein Leben. ' So komme dann/O mein JESM komme mein geliebster JESU! meine Seel verlanget nach Dir / mein Hertz seufftzet nach Dir; gib Dich mein vn Geist zu erkennen/ O ewige Schönheit! O mein eintzige Glückseligkeit! je un- K 4 wär- 1 _ Msnathliche Andachten / würdiger ich din / desto mehr wirst Ä ' -eine Barmhertzigkert an mir erzeigen, i Nach der H. Kommunion. ' JEsu! mein Heyl und mein Ltt »LÄ den/ mein GOtt und mein Höch- fies Gut! ich bette Dich an mit tieffester Demuthm meinem Hertzen persöhnlich gegenwärtig. Odu mein Hoffnung und mein Liebe! daß alles / was heilig und dir angenehm ist/Dir danck sage/ und deine überschwenckliche Barmhertzig« keit preyse. O wie mild und liebreich ist dein gebenedeytes Hertz.' wie süß ist dein Geist/ O mein ZEsunun besitze ich alles / was man im Himmel und auf Erden verlangen kan. Du bist /O mein JESU! all mein Schatz und mein Reichthumb/ mit Dir binichzufriden; wann mir auch schon alles ermangle» solke/wasmanin der Welt schätzet und' lieb hat. Du allein bleibst mir/ wann mir alle andere Güter der Todt wird fortneh men; mit Dir allein kan ich ewig glückseelig seyn/ dieweil deines Reichs kern End ist. So zum Hochh eiligen Hertzen JEsu. r; 7 So verbleibe dann in mir / und ich in Dir/und mache auß deinem undauß meinem Hcrtzen nur ein Hertz. Wie groß wäre anj tzo meine Freud / wann ich Dich allzeit geliebt hätte / mein gc- liebtester JLsu l aber wie vil Jahr / wie vil Täg und Stunden Habich in denen Sünden / in derEytelkeit/ in der Lau¬ sinnigkeit zugebracht! Es istmirLeyd/ O mein höchstes Gut! und vor großer Schamhafftigkcit dörffte ich meinen Mund nicht auffthun/ wann ich nicht wüste / daß Du auß grosser Liebe zu de¬ nen Menschen kein Hertz verwirffest / welches reumüthig seine Fehler erken¬ net ; obwollen ich gefehlet hab / so bin ich doch dein / und hwführo sollest Du auch mein seyn; ich will Dich lieben alle Täg meines Lebens / O mein GOTT und Liebhaber! was ich verlohren und verschertzt hab / daß will ich mit einem grösseren Eyffer einbringen. Diß mein Vorhaben will ich nicht länger au ffschie¬ ben: sondern heut und in diftm Augen¬ blick fange ich an Dir zu dienen. Und gleich wie Du Dich gantz u»d gar mW K 5 ge I z 8 Monaliche Andachten / _ geschenckt hast; also will ich auch gan« ren und gar mich Dir schencken und dargk Flei den ; und erstlich zwar verspreche ich gen Dir / O mein liebwerthester GOLtund die Heyland l daß ich eher taulendmaß unl will sterben / als Dich durch eine schwä- der re Sund betrüben ; zu dem End will ich alle gefährliche Gelegenheit meydeni sch und wider meine unbändige Begierlch he keiten unauffhörlich streiten. h< Zweytens / will ich fürsetzlicher und n< frcywilliger Weiß nichts gebencken/ w ä den/ thun/ oder unterlassen/was ich ver- k meynen werde eine läßliche Sund z» d seyn; und alle Untugenden/ die mich zu e solchen Sünden gebracht haben/ wil ich 1 durch eine stätte Obsicht außreüten. Drittens/ wil ich Dir durch eine gute Meynungauffopffercn all meine Arbeit undAmbts-Verrichtung/je geringund schlecht sie immer seyn mögen: Dich/ O mein gcliebtester IEsu! werd ich allzeit vor Augen haben/ und mich befleissen in allem deinen heiligen Willen zu voll¬ bringen. Bierdtens/ werd ich vor allen ande¬ ren zum Hochheiligen Hertzen IWr. r;<) --.- > » > -- —. > >> -—.-."»»> gW ren Tugenden die jenige mit grösserem >aG Fleiß üben / welche die eygentiiche Tu¬ re iij genden deines Hertzcns seynd/ als da ist kW die Mildseeligkeir/ dreDemuth/dieLieb nch und Barmhertzrgkeit gegen meinen Ne- )ws- ben-Menschen. M Fünsstens/ will ich dir/ O JESU! >en/ schencken alle Freud und Vcrgnügen- ch heit / die ich außer dir auch ohne Sünd haben könte. Und wann mein Eyffer >nö noch zu schwach ist dises Vorhaben in w allem zu bewerckstelligen/ so will ich doch V keinen Lag lassen vorbeyqehen / ohne ;» daß ich meiner Sinnlichkeit in etwas ir einen Abbruch thue. Wie glückstelig H seynd jene Menschen/ welche allzeit das- ' jenige erwählen / was sie das vollkom- e menste und dir angenehmste zu seyn ! erachten. Daß ich / O mein JESU! auch zu einer so vollkommenen Lieb ge¬ reichen möge / umb dir meine Grkännt- nüß und schuldige Lieb zu erzeigen. Gib mir/ O mein ILSU l auß dei¬ nem Göttlichen Hertzen jene Gnaden/ mit denen Du vorsihest/ daß rch thun werde / was ich mir vornehme. Kauft Du Tugenden. Und Siben hoch - verdienstliche Be¬ grüssungen deß H.H. Hcchens ID nach der heiligen Cornmunion. Mehr Vor alle Freytäg durch daö gantze Jahr/ oder sonst in Besuchung dcß Alt lerheiligsten Altars« Sacraments andächtig zu gebrauchen: Erste Begrüssung. gegrüsset O Gnaden - volles KM Hertz ILsu l welches ich in den Allerheiligsten Sacramentdeß Altars demüthigst anbette/ und vestiglich glau¬ be/ das du in disen allerheiligsten Ge- hermnuß verborgen und zugegen seyest/ ich bin bereit zu Bestättigung diser Er- kantnuß tausend Leben darzugeben/ gib mir 140 Monatliche Andachten/ zn Du mir etwas versagen / nachdem Lu M C dich selbsten mir hast dargeben ? unbtt iÄ b DOG DGGG ^ei Übungen der vortrcflichsten und M mö ge' r. — zum Hochheiligen Hertzen JCsu. 141 n A„ mir Gnad / daß ich in disem Glauben unbeweglich lebe / und sterbe. O daß ich die Ehr deines Göttlichen Hertzen allzeit vermehren konte/ und machens daß alle Menschen mit mir dasselbe ewi¬ glich liebten / und lobten; anstatt aller Menschen lobe dich Himmel und Erden/ und preyse dich mit mir / dann dir ge- bührt Ehr/ Lob / und Danck / und alle mögliche Benedeyung jetzt/ und zu ewi¬ gen Zeiten/ Amen. b. r. Seyegegrüffct Oerbarmnus-vol¬ les Hertz meines IEsu! du einige Hoffnung meiner Seelen/ welches ich in dem heiligen Sacrament deß Altars in Demuth meines Hertzens anbette / in dich setze ich all meine Hoffnung / und Vertrauen/ dann du allen Sündern zu lieb dich durch das Speer hast eröffnen laßen / da¬ mit sie ihre Zuflucht dahin nehmen sollen / ach! sihe O Göttliches Hertz mit gäntzlichen Vertrauen komme ich zu dir/ dich bittend / du wollest mich nicht außschliessen/sondern zn Gnaden Mnehmen/ sihe nicht an mei- >42 Monatliche Andachten/ meine Sünden / welche mich von gründ meines Hertzen reuen / son¬ dern wasche sie ab mit deinen kost- bahren Blut/ und Wasser / so auß der Seithen deines auß Lieb gegen uns verwundeten Hertzen gestossen ist / hoffe also du werdest mir gnädig/ und barmhertzig seyn/ dann du bist mein Hoffnung / und mein Lheil in Ewigkeit/ Amen. Z. Seye gegrüssetO Lieb-volles Hertz JEsu! du einige Lieb meines Her- tzens/ welches ich in dem Heil. Sa¬ krament deß Altars anbette. Dich liebe ich / O Göttliches Hertzauß allen meinen Krafften/ und wünsche/ daß ich dich lieben kunte / wie du würdig bist geliebt zu werden / ach! ihr feurige Seraphinen/ und du noch mehr als Göttliche Serapkin Liebs- brinnendes Hertz ersetzet den Abgang meiner Lieb gegen den¬ selben mit eurer Lieb / drr aber/ O liebwerthistes Hertz JEsu l opffere ich auff mein in der Liebe gegen dir erkalkes Hertz / und übergrbe es dir zum Hochheiligen Hertzen JCsu. 14; "zu einen völligen Brand - Opsser / entzünde selbiges mit den Feuer dei¬ ner Lieb / und mache/ daß es jeder¬ zeit vor liebe gegen dir brinne/ und entlich außLieb gegen dir auch sterbe/ wie du auß Lieb gegen mir an Stam¬ men deß Heil. Creutzes gestorben bist/ Amen. 4. Seye gegrüsset/ O auß lieb gegen uns verwundtes Hertz IEsu wel¬ ches ich in den Heiligsten Sacra- ment in tresseffer Demuth meines Hertzen anbette/obwohlen ich zwar nit würdig bin vor deinen Ange¬ sicht Zn erscheinen / sondern ver¬ dient hätte von dir auff ewig ver¬ stossen zu werden/ weil ich Ürsach bin diser deiner Wunden / durch mei¬ ne Sünden / wormit ich rebellisches Gcschöpss deine höchste Majestät be- leydiget / und dardurch dich / O Göttliches Hertz verletzet / und ver¬ wundet hab. Aber eben dise Wun¬ den deines Hertzen ruffet mich zu dem Gnaden-Wasser/ so darauß geflossen ist: dahero komme ich zu 144 Monathliche Andachten / z dir mit zerknirsten Hcrtzen/ und wirf- fe mich vor deinen Angesicht nider al! dich demüthigst bittend / du wollest zu durch deine unermässene Güte/und he Barmherzigkeit mir meine begauge- T ne Müssethattcn verZeyhen / und fl durch das Wasier so ausi deinen ver- u wundten Hertzen geflossen ist/mein d unreines Hertz von allen Sünden- r Wust abwaschen / und mit deinen t Gnaden erfüllen. Zu Ersetzung al- j ker Unehr/ so von mir/ und allen - Sündern deinen miidsceligsten Her- tzen jemahl zugefügt worden opffere ich dir auffalles Lob/ Ehr/ und Preyß / so dir in Himmel von dei¬ nen Außerwählten/ und auff Erden von denen Gerechten unauffhörlich gegeben wird. Lrcbreichister IEsu! ich sag dir um i entlichen Danck umb alleWohltha- ten / welche du mir von ersten Am genbliek erwisen hast / und durch die gantze Ewigkeit erweisen wirst/ zu forderest aber / daß du mir / und der gantzen Welt dein mildreichistes Hertz ' Vich lidtr unl> «ge- und ver- iein en- ren al¬ len 'r- re id i- n S - » > zum Hochheiligen Hertzen JEsu. 14f ^)ertz als einen Gnaden-Brunnen alles guten in dem Heil. Sacrament zu Trost unserer Seelen hinterlassen hast / auß welchen alle Gnaden / und Wohlthaten/ alle Schatz und Reich- thumen Leibs / und der Seelen auff uns arme Menschen herflicssen: Ich dancke/ lobe und preyse dich Olreb- lverthister IEsu l umb alles so auß deinen süssesten Hertzen auff mich al¬ ler unwürdigste Creatur nach deiner Barmhertzigkeit täglich herauß flies¬ set, Ich erstatte unterthänigsten Danck liebwertester Hcyland! umb jene allerhöchste Lieb / so dich ver¬ mögt dein Göttliches Hertz zu einen Pfand deinerGütigkeit in den H.H. Sacrament deß Altars uns biß zur End der Welt zu hinterlaßen r in welchen du O eintziger Trost unserer Verlassenschafft! bey uns hast wol¬ len verbleiben. Eröffne O freygebi- gister IEsu! die Schätz deiner Gna¬ den / und ertheile selbige durch dein unendliche Güte mir/und allen Men¬ schen/ damit jeder nach seinenStand L die 146 Monathliche Andachten/ z Vie wahre Vollkommenheit aller Tu-i ^i genden erreiche / und durch uns dir br Lieb zu deinem Göttlichen Hertze» v< täglich vermehret / und beförderet ic werde/ Amen. b 6. O mein allersüssisterJEsu! mich ge- !i duncket ich höre dich durch dein al- u lerliebreichistes Hertz auß den gegen- r wärtigen H. H. Sacrament herauß f russen: mein Kind! gib mir dein l Hertz/ und ich gibe dir das men ' ttige. Ach liebster Brautigamb mei¬ ner Seelen / nimme hin mein Hertz/ ich schencke es dir mit tausend Freu- den/und darzu alles was du mir gnä- Dig geschencket / und verlyhcn hast; Leib/ und Seel/ Leben/ Blut/ Wil¬ len/ Verstand/ sambt allen was ich hab/und bin. Ich verlange nichts anders / als das mein Hertz deinen allerliebwerthisten Hertzen gantz ey- gen ftye/ dann ich begehre nit an¬ derst zu leben/ als in dir / nichts zu verstehen als dich; nicht zu wöllen / als dich. So bin ich nun dein/ und —MW Tu,, rdü 'tzcn erct 'ge, al, reu, ruß ein lei- rei¬ nl¬ ich ts en y- n- ;u / >d it; zum Hoch heiligen H eeßen JEsu. »47 "nit mehr mein / ob ich schon noch le¬ be/ doch nit ich/ sondern das Lieb¬ volle Hertz JEsu lebet in mir / und ich in ihme. Ach mein JEsu! dem bin ich / leg mich dann in dein Gött¬ liches Hertz als dein Eigenthumb/ und behalte mich darinnen ewiglich/ nichts soll mich auß diser allersüffe- sten Ruhe-statt mehr herauß reis¬ sen / sondern ich will sagen: dein bin ich O allergütigstes Hertz JESU! laß mich ehe sterben/als durch eini¬ ge Sünd von dir abgesenderet wer¬ den/ Amen. O mein liebwerthester Heyland Z dessen Hertz jederzeit scheinbareste Zeichen seiner Zartigkeit gegen mir erwisen hat/ und noch immerdar in völligen Flammen der Liebe gegen mir offen stehet/mich mit Barmher- tzigkeit anzusehen / wie kan ich dir genugsam meine Gegen-Lieb erzei¬ gen ? Ich verschreibe dir auffein neu¬ es mein Hertz / mit allen Bewegun¬ gen / so es hinführo haben wird / dich die übrige Täg meines Lebens zu L r ver- 14? Monathliche Andachten / —verehren / und zu lieben. Unglück¬ selig/ und verlohren/ ist zwar ley- der jene Zeit/ in welcher ich dich nit geliebt habe/ aber die glückselige Zeit stehet mir bevor / in welcher ich dich O Göttliches Hertz meines Hey- lands! hinführo lieben will. Nim- me doch an / den Überrest meiner Lägen / welche ich deiner Liebe wid¬ men/ und zu zueignen verlange/dann du die einige Liebe, meines Hertzens bist/ O daß ich von gleichem Feuer der Liebe gegen dir/ als wie du gegen mir brinnete! lasse dir auffs wenigste ge¬ fallen mein hertzliche Begierd dich also zu lieben / und vermehre die Liebs-Flammen meines Hertzens/ damit ich von Tag zu Tag in dei¬ ner Liebe zunehme / Amen. 'M—- die? Gest Om steC aber grui Haff reicl nm gar dar nm Ar dc^ er! rvi ur O .ne di Noch eine Dancksagung nach der gl Heil. Lommunion. 2 Ms Mein GOtt und alles / wer bist u »Ä? du/ und wer bin ich / du O mein < GOtt bist der allerheiligste/ ich aber der allergottloseste/ duO meinGOttbist * die zum Hochheiligen Hertzen JLju. lüch die Reinigkeit selbstcn / ich aber voller iey- Gestanckund Unflatt der Sünden/du nit O mein GOtt bist das höchste und grö- lige steGut/so nichts böses kan wollen/ich !ich aber bin ein dieffer Sumpffund Ab- >ey- gründ aller bösen Begierden/und laster- im- hassten Fürnemmen/ du bist mein lieb« ner reicher GOtt / mein getreuer Erlöser / id- mein gültigster Vatter/ich aber bin dem nn gantz unwürdiges Geschöpfs / dein ün- ns danckbahrer Knecht / dein ungchorsa- )er mes Kind/ der ich nit werth bin meine m Augen gegen Himmel arrffzuhebcn / ja daß mich die Erden tragt/ und so lang ch erdultet/ und gleichwol O höchstesGut ie würdigest du dich zu mir zu kommen / / und meiner Seelen Speyß zu werden/ ü O Liebe / O Liebe / O Güttigkeit mei¬ nes GOttes/ sey gegrüst / sey gegrüst du mein allersüffester HÄrr und GOtt/ k glorwürdiger Geist / Seel / Leib und Blut meines HErrens / sihe ich bitte k und flehe dich an von gantzen meinem r Hertzen / durch gie Krafft und Gegen« ! wart deiner GOtthcit / verwandle mci« i nen Geist in dein Seel Fleisch undBlut/ L? die rza Monatliche Andachten/ die' ich unwürdiger anjetzo genoßen habe. O H. GOtt heilige mich nun zu den ner Ehr und Herrlichkeit / O starcker GOtt/übcrwinde nun meine Schwach¬ heit / O unsterblicher ewiger GOtt/ würdige dich doch hinfüroin mirzule- den / O Leben meiner Seelen / laß doch deine GOtthckt in / und durch mich leuchten / und wandle du selbst in mir/ und durch mich / nach deinen allerlieb¬ sten Wohlgefallen / dergestalten / daß nicht in mir seye / was nicht dein ist. Was werde ich aber für dise so große Lieb und Gnad / für diseunaußsproch- liche Wohlthat/ und Barmherzigkeit erstatten können/weilen vor solcheGnad noch die Welt/ noch dieHrmmel selbsten genugsamb seynd / dir mein IEsu zu dancken / dich zu loben / werffe mich de- rowegen zu deinen liebmchesten Füssen nider / Q mein mildreichister IEsu / auß Grund meines Hertzens / verlan¬ gend/ damit die gantze Vereinigung und Anmuthung / jo zwischen deiner GOtt-und Menschheit ist/ dich mein ZE¬ IT dir icn vnl ma A ft d v 8 r zum Hochheiligen HerßenIEsu. if» HA Mu für mich loben/ undbenedeyen / dir für meine unzahlbare Schulbigkei- -ei, tmgenugthuen/meineMängel ersetzen/ ^cker und meine Dancksagung vollkommen rch, machen/Amen 'tt/ ie» Weiter nach der H. Kommunion, ich ich M HErr lasse du mich deinen Diener r/ W nach deinen Worten in Friden b, fahren/ dann mein Hertz hat empfangen ß den Heyland/ welchen du bereich hast/ vor dem Angesicht aller Völcker/ ein e Liecht zu erleuchten die Heyden / und - zum Preyß deines Volcks in Israel / ! Ehr sey dem Vatter/rc. O HErr IEsu gegen dir gib mir rin andächtiges demüthiges Hertz/ ge¬ gen meinen Nächsten ein barmhertziges und liebreiches Hertz / gegen mir selbst ein strenges und hartes Hertz/ O mein allerliebster HErr IEsu Christe/ was begehrst du von mir armen Sünder (Sünderin) nichts anders/ als mein Hertz / so nimb hin mein allerliebster HSrr IEsu Christe / nimb hin mein L 4 Hertz/ i fr Monatbliche Andachten / Hertz / welches ich dir gantz vollkm sm! mentlichauffopffere/erwöcke meinHertzj daß es dich suche/ erleuchte mein Hertz/ Si daß es dich finde/ besitze mein Hertz/ daß ste es in dir ruhe / verwunde mein Hertz / du daß es dich liebe/ entzünde mein Hertz/ N daß es allzeit in deiner Lieb und Au- sü dacht brinne/ schaffe in mir ein reinck E und zerknirschtesHertz nach deinenHcr- A tzen/gantzdemüthigundinbrünstig/da- n mit mir außerhalb dir nichts auffErdm so lustig und anmüthig sey/ sondern daß l du allein meinem Hertzen süß und wohl- 1 gefällig seyesi/ daß du jederzeit mit und ' in meinem Hertzen bleibest/ und also letztlich vor lauter Lieb und Begürd in deinem Hertzen erbrinne/ und versenckt werde, so wird mir in Ewigkeit wol seyn/ Amen. Mehr ein anders. q^Dn kostbarliches Fleisch meines HLrm IEsu Christi/ starčke mein Seel> und gib ihr Krafft gegen den An¬ fechtungen deß bösen Feinds/ O duro- sen- zum Hochheilige« Herßen JEsu. r 5, M smfarbes Blut meines JEsu/ besprenge W, mein Seel / und reinige sie von allen rß/ Sünden und Missethatten/ Ogüttig- )aK ster JEsu labe mein schwaches Hertz h / durch dir Berührung deines heiligen eß/ Fleisch und Bluts / und heilige meine in- sündige Seel / durch die persöhnliche ck Gegenwarth deiner Hochwürdigsten br, Mensch - und GOttheit / ach verleyhe a, mir doch/durch die Nieffung dises H. 'n Sacraments vollkommene Verzeyhung iß meiner Sünden / und gantzliche Nach- l- laffung der wohlverdienten Straffen/ d und laffe sie doch einmahl meiner armen 0 Seelen zur kräfftigen Weeg - Speiß ge- l reichen/ damit sie durch die Krafft diser k Göttlichen Speiß den gefährlichen ? Weeg der Ewigkeit ohne Gefahr reysen möge/ Amen. Noch ein anders. j MAEin allergüttigster JEsu / du bist mein allerliebster Vatter/dir un- tergibe ich mich als ein Kind zum bereit¬ willigen Gehorsamb / du bist meiner Seelen Bräutigamb / dir verbind ich mich r§4 Monathlkche Andachten/ mich mit ewiger Lieb/ dir ergib Omich M mit Leib und Seel/ dir will ich treu seyn ich blß in Todt/ in deinen heiligen Armben W begehr ich zu leben und zu sterben/Amen. hu Ube den Glauben / Hoffnung/ und Liebe. WT Mein GOttin dich glaube ich/m dich hoffe ich / dich liebe ich über s alles/ dir schencke ich mein Hertz / mein d Seel und Leib auß lauter Lieb. ? O mein GOtt/ ich glaube alles ft- stiglich/ was du befohlen hast zu glau- j den/ allein weillen du es gesagt und oft * fenbahret hast / und bin bereith für die Warheit eines jeden Ärticul zu sterben/ O mein ILsu in dich hoffe ich/ allem durch deine allerheiligste Verdienst fee- ligzu werden/ ich hoffe / daß du mein Erlöser seyn und verbleiben werdest. Omein GOtt/O mein IEsu/dich liebe ich auß gantzen meinem Hertzen / auß gantzer meiner Seelen / und auß allen meinen Krüfften/ und über alles/ allen indischen Freuden und Wollüsten sage ich ab/ nur dir allein mein ITftr will zum Hochheiligen Herßen JEsn. 15; will ich ewig an hangen/ dich allein will ich beständig lieben / dich allein will ich ewig lieben/ in deiner Lieb allein will le¬ ben und sterben. Auffopffcrung der Heiligen Eommunion. M GOtt meines Hertzens JESU W Christe / in Vereinigung aller deiner Verdiensten opffere ich dir/ den Vatter und den Heil. Geist/ difes hoch¬ heilige Sacrament auss/ zur Erkannt- nuß und Huldigung deiner unendlichen Majestätt/ und zu Bekanntnuß unserer Nichtigkeit/ und Miffethatten / für alle deine Wohlthatten / die du uns erwi¬ sch hast / erweisen wirst/ und erweisen thättest/ wann wir deine Freygebigkeit durch unsere Sünd nicht verhinderten/ endlich auch für alle unsere Nothdürff- tigkeiten. Und in Vereinigung diser heiligen Auffopffcrung trage ich zugleich auff alr le meine Begürden und gute Fürsay/ alle und jede Merck/die dir iri mir-oder m andern Mahlen gefallen haben/wel¬ ches 156 Monatkliche Andachten / ches ich alles g t.-usse/ wlderholle / er- all neuere so vill mir möglich/ brtte endlich ml deine Göttliche Ma;estätt/ daß du dl- ge ses Lrebmud Lob Opffer zam süssen Ge¬ ruch auffnemmest/ und über uns auß- L gießest deinen heiligen Seegen/ durch je welchen wir gantz und gar in allem h Thun und Lassen/ in Freuden und Ley- n den / in Wachen und Schlaffen gebe- § nedeyt werden/ und dtser Seegen kom, e me fürnemblich auf N: N: l Auffopfferung zu der Mutter GOttes- Llerseeligste Jungfrau Maria/siht/ LW jetzund hab ich in meinem Hertzen den jenigen / welchen du mit höchsten Freuden empfangen / gebohren/ ge- nährr/ und so offt mit höchster Süßig¬ keit umbfangen/ geküßet/ undhertzlich gelicbet hast/ sihe hier bringe / und opf- fere ich dir denselben / und lege ihn dir in deine heilige Armb / zu Ernährung und Vermehrung aller deiner lieb und Freuden / so du mit ihm auff Erden ge¬ habt/ und jetzund in dem Himmel biß in al- zum Hochheiligen Heeßen JCsu. er« Äe Ewigkeit empfangest/ bitte ihn für ich mich/ und in meiner letzten Stund zey- di- ge mir ihn zu Trost meiner armen Seel, le» Mein allerliebster und heiligster ß- Vatter Joseph/ ich opffere dir dein als ch lerliebstes Nähr-Kind JEsurn/ so ich m heunt empfangen / und begehre dir da- )- mit zu erneueren alle Freud / so du auff Erden mit ihme gehabt / und jetzund !» ewig geniessest/ und bitte dich erlange mir deinen heiligen Tugenden nachzu- solgen. Für die Abgestorbene. l MCh getreuister und gültigster IW HLrr JTsu / ich bitt / verlcyhe auß deinen heiligen Blut - fliessenden Wunden/ und auß deinem barmhertzi- gisten yertzen / Erquickung und ewige Ruhe denen Seelen in Fegfeuer / dein heiliges Blut lösche auß die Flammen / darin sie schmöltzen/ Amen. , Für die Sünder. HM CH du unser getreuister Liebhaber AW HErr IEsu Christe/ reinige uns Sün- ! s 8 Monaliche Andachten / Sünder alle m vernem kostbarlichen Vk Blut / und crrvöck uns wider durch the dein Gnad zu einen dir wohlgefälligen Y. Wandel/ Amen. B Für sich selbst. we ML CH barmhertztger HErr ISsudu bil sW mein GOtt/ dir sey Lob/ Ehr ne und Preyß/ ich bitt/ ziehe mich nach so dir / damit ich dem Fußstapffen deines ui H. Lebens und Leydens allzeit möge zr nachfolgen / O mein YErr und GOtt/ le ziehe mich in dich / damit ich anders le nichts empfind und sprürre / dann dich/ s< und auff dich allein gedencke / Amen. 1 Schluß - oder End Gebett. e MHOUmächtigster HErr / Monarch l ÄZ undSchöpsser allesWeesen/ ich al- ' lerwenigstes auß allen deinen Geschöpf¬ fen/ habe nun auß deiner unermaffenen Erbarmnus dich in mein sündige Seel empfangen / die ich doch nrt würdig bin dich anzuschauen/ ich brtte/ ver- zeyhe was ich daran mißgehandlet hab/ ersetze solches mit deinen unendlichen Ver- zürn Hochhei ligen Hertze» J Csu 159 Heil Verdienste» / Krafft deines höchstwer- irch then Leydens / in Vereinigung deiner gen H. unschuldigen Glider opffere und be- fihl ich dir meinen Mund / mein Zung/ mein Hertz/ und alle Glider/ sonders welche dich heunt berührt haben/ und du bitte so vest ich kan/ du wollest sie seeg- hr nen/ damit sie allzeit vor allem dem/ ch so dir nitgefällig/ behüttet werden/ und ins künfftig memahlen anders als ;e zu deinen Lob bewögt werden / O al- k/ lersüssester HSrr / mein GOtt und al« s les / durch dise dein H. Empfahung las- / se ein neues Liecht/ ein neuen ernsthaff« ten Tribi dich zu erkennen/ höchstens zu verehren/und zu lieben/ in meiner Seelen auffgehen und erwachen/ auch > durch dich neugebohren werde / und an dir griene als ein wahre Roben an dem Weinstock meines HLrrn IEju Christi/ und dich ewig preyse/ ich er- sencke mich gantz in deine H. Wunden / und in die Höchstwerten Verdienst deiner H. Menschwerdung / mir gesche¬ he nach deinen H. Willen / ich befihle mein Geist in deine heilige Hand/ gleich- iso Monatliche Andachten/ gleichwie du dein Heil. Geist deinem Himmlischen Vatter befohlen Hast/O dk IEsu dir leb ich/OIEsu dir stirb ich/ dic O IEsu dein bin ich todt und leben, du dig/ Amen. du be Gebett umb Erlangung deß voll- A kommenen Ablaß. d< MCH HErrJEsu Christe/ du Lieb, bi Haber deß Fridens und der Einig, keit / ich bitte dich durch dein rossen, u farbes Blut / durch deine heilige fünff ii Wunden / und durch dein bitteres Ley- e den und Sterben / durch welches du l das gantze Menschliche Geschlecht er, t lößet / und mit deinem Himmlischen 1 Vatter versöhnet und vereiniget hast/ ' du wollest allen Christlichen Fürsten und Potentaten den wahren Friden und Einigkeit verleyhen / und ihnen dein Göttliche Gnad mittheilen / da¬ mit sie ohne allen Krieg / Zwitracht Uneinigkeit ihre Unterthanen könten regieren / und laitten im Friden/ Rm he, und Einigkeit. Vatter unser / Ave Maria. O zum Hochheiligen Hertzen IEsu- i6r nem O HErr IEsu Christe / der du bist /O das Liecht und die Wahrheit/ich bitte ich/ dich durch dein rossenfarbes Blut/ >en- durch deine Heil, fünff Wunden/ und durch dein bitteres Leyden und Ster¬ ben/ durch welches du das gantze G Menschliche Geschlecht erlöstet / und zu dem Liecht deß wahren Glaubens ge- bracht hast/ du wollest alle Irrthum/ g- Köyereyen und falsche Lehr vertilgen / n- und außreitten / alle die jenige/ welche jf in der Finsternus der Kötzereystocken/ erleuchten / und zu den Liecht der War- lr heit bekehren/ damit sie den wahren Ca- - tholischen allein seeligmachenden Glau- l den vor GOtt und der Welt mit Hertz / und Mund erkennen/ und bekennen/ i Vatter unser/ Ave Maria. O HErr IEsu Christe/ der du bist das Fundament und das Haubt der Catholischen Kirchen/ ich bitte durch dein rossenfarbes Blut/durch deine H. fünff Wunden / und durch dein bitte¬ res Leyden und Sterben / durch wel¬ ches du das gantze Menschliche Ge¬ schlecht erlöstet / und die Catholische M Kirch ,6r Jährliche Andachten / , Kirch gegründet/ und gebauet hast/ ü du wollest dieselbige erhalten/ und erhör chen/ alle die jcnige/ die sich widersetzen/ brr demüthigen/ auch Gnad verleyhrn/ cvn damit alle Glider der Kirchen/ in dem inr wahren Glauben/ ChristlicherLieb/ und wc tugendreichen Wandel biß an ihr End M beständig und gottseeliglich verharren/ Amen» de DreyVatter unser. Und drey Ave Mack. Jährliche Andachten zu demH.H» t Hertzen JESU» Freytag nach der Octav deß r N-W allerheiligsten Fronleichnambs < Christi ist das Titular- Fest deß Hoch» ' heiligsten Hertzens IEsu/welcher selb- sten Visen Tag darzu bestimmt hat/ da¬ mit seine Lieb innerlich in denen Hertzen außerlesner Seelen obsige/ nachdeme sie währender acht Lägen durch äusser¬ liche Zeichen deß Glaubens und der schuldigen Anbettung in der gantzen Christenheit wider die ungläubige Hey- ven/ > —— zum Ho chheiligen H erßen JTsu. r6z ast/ Ven/ Juden und Ketzer hat obgesiget» chö- Am selbigen Tag sollen alle Liebha- Yen/ her deß Hochheiligsten Hertzens IEsn en/communiciren / und ihrem Heyland >em jnsgesambt die Lieb und billiche Ehr er- md weisen / so die gottlose und kaltsinnige -nd Menschen ihme versagen. en/ Damit man sich Zu disem heiligen Fest/ bereite/ kan man am Abend zuvor . den Roscnkrantz / wie auch die Vesper Md Complet von dem Hochheiligsten » Hertzen IEsu betten/und eine geraume Zeit imGebett / und heiligen Bctrach» ). tungen zubringen; und ist es rathsam/ daß man am selben Abend beichte/ va¬ st mit man am folgenden Tag desto be- s quernlicher der Andacht oblige. Damit - aber dise Andacht desto grösser seye/ - , werden die einverleibte Mit> Brüder - und Mit - Schwestern Sorg haben / daß sie bey dem Hoch-Ambt sambt der Predig verbleiben / Communiciren i und das Hochwürdige Sacrament deß Altars so mit Erlaubnus der Höchen Geistlichen Obrigkeit den gatzcn Tag hervor gesetzt wird/ zu einer ihnen be- M r lies 164 Jährliche Andachten/ liebigen Stund andächtig anbetten/ den Abends-Seegen beywohnen/und die folgende demüthige Abbitt ach merckfamb sprechen. wv W licl da sei Demüthige Abbitt. WK Mein liebster GOtt und Erlöser! der Du auß überschwenglicher Liebe / und auß grossem Mitleyden ge¬ gen uns armseelige Menschen in dem Hochwürdigen Sacrament deß Altars wesentlich und warhafftig gegenwärtig hast wohnen wollen/ und daselbstenuns unzahlbare Gnaden mittheilest/ja Dich sechsten zur Speiß dargibst/ und zu un¬ serem Versöhn-Opffer dem himmlischen Vatter Dich auffopsserest : wie muß es doch in disem Stand Dir umb dasHertz seyn ? Indem Du an statt deß gebüh- > renden Dancks für dise unschätzbahre Gutthaten nichts als Unempfindlich¬ keit/ Undanck/ ja Schimpfs und Ver, achtung bey dem gröstcn Haussen der Menschen verspührest/ und täglich neue Wunden in deinem beträten und ver¬ wund- ne N Li 8 lr n n ( r ( zum Hochheiligen Hertzen IEsu. 76x wundten Hcrtzen empfangest. Wiekan man/ O mein GOtt l solche Unmensch- lichkeit betrachten und ansehen/ ohne daß man den allergrösten Schmertzen in seinem Gemüth empfindet/ und mit dei¬ nem betrangten Hertzen ein billiges . . Mitleyden trage? Du weist / O mein Liebhaberwie treff mir so grausames A Verfahren zu Hertzen gehet. Und dcß- wegen werffe ich mich Dir Zu Füßen/ O ,! mein IEsu l und im Angesicht Him- mels und der Erden thue ich deinem Göttlichen Hertzen eine ehrentbiethige ? und demüthige Abbitt wegen aller Schmach und Verschimpffung/ dieIH- me von der Zeit der Einsetzung deß hoch- würdigen SacramentS von mir und anderen seynd zugefügt. Tausend und aber tausendmahl bitt ich umb Ver- Zeyhung/ O allerliebreichestes und ge- benedeytes Hertz IEju ! O! daß ich könte mit meinen Zähem benätzen/ und mit meinem Blut abwaschen alle Orth/ in welchen du ehrwücdigtzes Hertz also ' ttschröcklich bist verschimpffet worden. M z O »FS Jährliche Andachten/ _ Odaßichalletzertzender Menschen dirl konte auffopfferen/ und die von den je- 1 nigen dir genommene Ehr erstatten / welche deine Lieb nicht erkennen/und dich entgegen nicht lieben und ehren wollen! und so Du/ O mein Heyland! die deinem Hertzenzugcfügte Schmach an mir rächen wilst/ so bin ich bereit al¬ les zu leyden / und mit grosser Freud. außzustehen. Wann ich aber dileGnad s nicht verdiene / noA erhalten kan; so bitte ich Dich demüthigst/ Du wollest i Dir doch gefallen lasten meineBegierbe/ und meinen ernstlichen Vorsatz / ohne Unterlaß die übrige Zeit meines Lebens dein Göttliches Hertz auffdas eyffrigste zu lieben/ und auffmögliche Weiß durch mich und andere zu ehren; damit/wann es seyn kan / die ihm entzogene Ehr in etwas ersetzet werde. Weilen ich aber von mir allein nichts vermag/ bekraffti- ge/ O freygebigffer Heyland! meine Begierde durch deine Gnad ; und las¬ se mich durch eine wahre Lieb allzeit in deinem Hertzen wohnen/darin mein Le- - Vorbereitung zu dem Fest 167 l dir ben zubringen/ und in demselben meinen nje- letzten Athem auffgcben/Amen. ,'N M. Dise Abbitt sol man widerhollen/so offt Mi man die Monachliche Comunion zu Ehren deß Göttlichen Hertzens JEsu verrichtet. Bringe disen Tag zu in heiligen Betrachtungen/ in Anbettung deß hei, ligen Sacraments/ und anderen guten l Wercken; opffere dich gäntzlich auff ! dem dich liebenden Herben JEsu/ und nehme dir vor/das dises GöttlicheHertz das gantze Jahr hindurch die Richt- schnür deines Lebens/ und der Gegen- tvurff deiner Lieb scyn werde. - Vorbereitturg zu dem Fest i deß allerheiligsten Hertzens JESU. f Gelobt sey das GöttlicheHertz meines Erlösers JEsu Kbristi / und das Hochwürdigste Sacra- ment deß Mars. Gütigster JESU.'Ich deinun- würdiger Diener erscheine vor dei¬ nem »68 deß H o chheiligen Hertze» JEsu. nem Gnaden Thron / und erfreue mich tzen von Hertzen / daß die undanckbare das Welt deine unendliche Gütigkeit zu eo Pt kennen anfanget/und an disem Fest >e, Ye ne große Unbilden/und Schwachen/ der so dir jemal im H. Sacrament deß Al« ald tars von den Gottlosen erwisen wor- dei den / durch eine inbrünstige Verehrung de deines Göttlichen Hertzens zu erstat- di ten sich befleissen will. ei O heiliges Hertz! wer soll dich nicht u allezeit wegen deiner Heiligkeit ehren/ Z' und loben? dann du bist Heilig durch c die Heiligkeit GOtteö sebsten/ und du hast in dir den Ursprung der wahren l Heiligkeit. So es dann gantz billich/ i und recht / daß dich alle Creaturen / in¬ sonderheit aber wir Menschen / mit möglichster Andacht verehren / und mit tieffester Demuth preysen. Wann auff einen Altar das Hertz eines Heiligen auffbehaiten wurde/ wie hoch wurden wir nicht dises schätzen/ und wie andächtig verehren ? was ist aber das Hertz eines Heiligen/ wann es / O IEsu mit deinen heiligsten Her- Vorbereitung zu dem Fest I M verglichen wird ? wo ist ein Hertz/ das also liebreich-und gegen uns all¬ zeit so inbrünstig / wie dein heiligstes yertz geneigt seye? in disem deinem ge- benedeytem Hertzen finde ich einig / und allein den Ursprung unsers Heyls/und den Brunnen aller Heiligkeit. Die Lieb deines glorwürdigsten Hertzens hat dich bewegt für uns zu Leyden / und eines so schmählichen Todts zu sterben/ und uns dardurch die höchste Heiligkeit Zu erwerben / und das ewige Heyl zu- ertheilen. Was soll ich dann dir O süssestes Hertz meines ZEsu/ für dise deine un- außsprechlicheGüttigkeit widergelten/ und wie solle ich mich danekbar erweisen? ach wehldu hast bißheroin dmHertze der Menschen schier anders nichts als Har- tigkeit / Undanckbarkeit / und Verach¬ tung gefunden! ich bin leyder der jeni- ge/ so bißhero dein Göttliches Hertz nicht nach der Gebühr verehrt / und dessen ewige Lieb nicht nach meiner Schuldigkeit erkennet hat. Sihe 170 deß Hochheiligen Hertzen JSsu. Srhe Q gültigster ILsues ist M M von Hertzen Leyd / und ich empfinde »ich höchst meine Boßheit. Ich schlage dcß- pii wegen auff mein sündiges Hertz / und M klage mich reumüthig an / verzeyhe mir ste' O gütigster JEsu l und eröffne dein crc Göttliches Hertz / giesse darauß den ge Überfluß deiner Göttlichen Gnaden' in über mein sündiges Hertz. Verleyhc is mir insonderheit die Gnad / damit ich drß gegenwärtige Fest deines heiligsten Hertzens andächtig begehc/undalleUn- l bilden so jemah! delnem liebreichenHer- i Yen in H. Gacranient deß Altars von mir/und allen undanckbarenSündern erwtsen worden / nach aller Möglichkeit erstatten möge / Amen. Auffopfferung seines Hertzens dem Göttlichen Heryen JESU. WH Göttliches Hertz meines liebreis chisten Heyland l du Sitz aller Tugenden/und unerschöpfflicherSchatz aller Gnaden! was hast du doch an mir finden können also mächtig dich einzu- nehs Vorbereitung zu dem Fest 171 —-——......— Mr nehmen / daß du mich/ da ich dkch ooch lttdc nicht liebte / auch noch nicht begehrte dch zulieben / so unaußsprechlich hast beb n/ ml> und auß Lieb für mich armen Sünder mr sterben / ja mir zu Trost in dem H. Sa¬ kin crament deß Altars verblerber» wollen? en gewißlich nichts hast du finden können en in mir; sondern alles der grossen Lieb he ist deiner unermastenen Güte allein zu H zuschreiben. n So sey dann dise deine günstige r Güte ewig von mir gebenedeyet. Q - was bin ich dir entgegen schuldig l ich dörffte a uch nicht dencken an eine örtli¬ che und gebührende Erwiderung: dann sie ijt gantz unmöglich. Doch aber eben dise gar scheinbare Zeichen deiner gut¬ willigen Liebe/ machen mir ein sichere Hoffnung du werdest nicht weniger günstig seyn/ gegen den jenigen/ wel¬ cher dich doch durch Antrib demerGna- den begehret zu lieben! als du gewesen bist gegen ihm/ da er dich noch nicht begehrte zu lieben; und werdest inGna- den auffnehmen die dir anerbottene Kenn-Zeichen meiner Begierd dich zu lieben. Nimb 1 7r deß Hochheiligen Hertzen JEsu. Nimb derohalben an / O Göttli- ches Hertzdie Begierd mich gäntzlich dir zu heiligen/und zu verschreiben: ja mein Hertz/mein Persohn / mein Leben/ weiches alles Dir zueigne / nichts an» < ders begehrend ins künfftigzu seyn als ein Brand - Opffer zu Mehrung deiner gul Ehren; welches jetzt zwar von der Frammen der Liebe gegen Dir entzün- det/ aber dermahlen eines von derriseb blgen gantz verzehret werde. isoopffe» A re ich dann O Göttliches Hertz! dir auf h< als ein unwiderruffirche Schanckung mein Hertz mit allerr seinen Anmuthuw gen / deren es fähig ist / welche ich ernst- n Uch begehre/allzeit gleichförmig zu ma- chen deinen heiligen Anmuthungen/ da sihest Du mein Hertz also gantz dein/ O i König aller Hertzen! und soll niemand kernen Anspruch daran mehr haben. Nimb/sag ich/in Gnaden auff das Opffer / welches dir der undanckbari- ste Mensch anerbiettet dardurch dich zu ehren/ weilen Du es wert bist/ zu gleich auch zu erstatten jene grosse Un¬ dankbar/ und Unbillichkeiten/ mit wel¬ chen uf ben/ an, aiS M der rn- seb r E chen leyder ich/ und vil andere/ an statt lchuldigster Danck-und Ehrbeweisung/ deine freygebigste Liebe entunehrtt ha- ben. Ich gib Dir wenig,»doch aber gib ich Dir und zwar gar gern / was ich Die gutskan geben/ und was ich weiß/ daß Du begehrest. O freygebiges Hertzich bitte dich demüthiglich / durch deine ey- gene Güte: daß / gleich wie du mir die Begierd dich eyffrigst zu lieben gegeben hast/ du auch reichlich mir mittheilest häuffige Gnad / solche Begierd wcrck- stellig zu machen/ und in der That zu er¬ weisen / daß du meines Hertzens- Be¬ gierd/ und Freud bist / und es nichts Mehrers begehre/ als zu Beförderung deiner Ehr zu leben und sterben/ Amen. Gebett zu dem Göttlichen Hertzen JESU. Liebreichister JEsu ! der du dein hochheiligstes Hertz in dem hoch¬ würdigsten Sacramentdeß Altars uns zu einer himmlischen Speiß/ und Trost bast gütiglich mittheilen wollen/ auff daß Vorbereitung rüdem Fest 17) chen leyder ich/ und vil andere/ an statt 174 deß H ochheiligen Hertzen JEsu. daß du aljo unsere Hertzen/ zu dir ziehen köntest; erhöre das Gebett deren / die dich allhierdemürhig anrussen/ verley- he/ daß alle/ und jede/ weiche deines ge- benedey'-en Heryens Beschimpffungen/ und allerhand Undanckbarkeiren so ih- me die Menschen anthun / gantzlich ver¬ abscheuen / und hertzlich beweinen in- gleichen/ daß alle die jenige/ so zu Erse¬ tzung disec Unbilden / alle erdenckliche Ehr disem deinem Hertzen zu beweisen/ sich ryfferigst bemühen / mit der Liebe deines Vertzens entzündet werden/ und deine Allgüte gegen disem immer loben/ und preysen mögen/ Amen. OOGGAGDGGGDGGG SS» Wie man durch innerliche An¬ dacht/ und dura) NN hkillges Leben das Göttliche Hertz JLsu verehren soll -KLJe äusserliche Andacht/ und M- liche Übung bringt einen geringen Nutzen mit sich/ wa n sie nicht von ei¬ nem innerlichen und Gottseciigen Geist erwecket wird. Ser innerliche Mensch/ wel- wek der len. ten nes Mi dae sen we ka ge di d I S o Innerliche Andachten / 175 Ä welcher in dem Hertzen verborgen rst / die der kanvorGOtt große Schätzsamm- ley- len. ge, GOtt verlanget in unseren Andach¬ en/ Len eine auffrichtige Meynung/ ein rci- ih- nes Hertz / ein inbrünstiges Gemürh. er- Mit diser Vorbereitung wird dein An¬ in- dacht zum Hochheiligen Heryen IEsn se- GOtt angenehm/ und dir über die mas- he sen ersprießlich scyn. n/ Dise innerliche Eygenschafften einer de wahren Andacht zum Hertzen JESU d kanst du/ O Christliche See!! durch fol- l/ gende Mittel erwerben: r. Gehe mit deinen Gedancken m das Hertz IEsu hinein/ und betrachte ' dasclbsten die heilige Anmüthungen / , Regungen / Tugenden und Würckun- ' gen diser Göttlichen Schatz - Cammer / ' als da seynd die überschwenckliche Liebe ZuGOtt/ und denen Menschen / seine Gedult / seine Barmhertzigkeir / seine Demuth/ seine Sanfftmüthigkeit/ und dergleichen andere Tugenden. 2. Erwecke in deinem Hertzen heili¬ ge Begierden / und Würckungen deß Glau- iy6 zum Hochheiligen Hertzen IEsu. Ä 2' rrl Lv ai U! r d r i schri' erste Tys Lrß steli lich der Glaubens/ der Hoffnung/ der Liebe/ Z der Reu und Leyd/ der Dancksagung/ «H derDemuth/rc. M z. Befleiße dich in der That selb- M sten disem Göttlichen Hertzen nachzu- folgen/ und jene Tugenden zu üben/ die du in dem Hertzen ILsu ersehen und be¬ trachtet hast: jene Laster aber/ so discn Tugenden Zuwider seynd/außzureuten; damit dein Hertz mit dem Hertzen IL- su eine Gleichheit habe / damit du IEsu nachfolgest; dann Er ist der Weeg/ die Wahrheit und das Leben / Er ist das vollkommenste Vorbild aller Tugenden; disem Vorbild must du gleichförmig werden/ wann du wilst die Seeligkeit er¬ langen / und mit IEsu einen Theit im Himmel haben. Nicht alle/ welche da sagen: HErr/ HErr/ werden in das Himmelreich eingehen / sondern diejeni¬ ge / welche den Willen meines himmli¬ schen Vatters erfüllen/ werden in das Himmelreich eingehen. Der Willen aber deß himmlischen Aattcrs ist / daß wir Jünger Christi werden / und seiner heiligen Lehr / und fürtrefflichen Exem- pet nachfolgen. Di- Innerliche Andachten/ -— — . -- - - , tebe/ Dise drey Mittel werden in jede» ^g/ -H folgenden Unterweisungen vorge- schriben/ welche deßwegen in drey Lheil lei^ Puncten werden abgesöndert.Der erste Theil begreifft in sich eine Tugend/ Tygenschafft/ oder heilige Anmüthung deß Göttlichen HertzcnsIEsu. Der zweyte Lheil haltet in sich Gott- ßelige Gemüths.Regungen/ und inner- i-sn He Übungen der Christlichen Tugen- as Der dritte lehret/ wie man JEsu itt Übung einer Tugend kan nachfolgen. ,ig In dem ersten Lheil wird der Verstand r- erleuchtet / im zweyten das Hertz ent- in zündet/und im dritten zur Nachfolgung -n angetriben; welche drey Stück das Ziel ,s und End seynd allcrBetrachtungen und i- Unterweisungen. Und obwohlen folgen- i- der Betrachtungen oder Unterweisun- s gen nicht mehr dann siben feynd/so seynd i sie doch also auffgesetzt/und eingerichtet/ daß sie die gantzeWesenheit der wahre» e innerlichen Andacht in sich begreiffen / - Md eine See! den geraden Weeg zu dep 178 Innerliche Andachten vollkommenen Liebe IEfu führen / wed che Lieb nicht nur das Gnd / sondern auch der Anfang eines heiligen Lebens ist; massen dije Lieb gering macht/ was schwer ist / und zu Unterfangung und Übertragung großer Sachen auffmun- tert. Und deßwegen hat man die erste auß folgenden Unterweisungen bey der Liebe deß Göttlichen HertzensZESU angefangen. Wie man folgender Unterweisun¬ gen sich nützlich gebrauchen soll. un' wi ter W ai a b d -MEn ersten Theil solle man lanasamb und mit Bedachtsamkeit überle¬ sen/ und wohl zu Gemüth führen. Im zweyten Theil solle man in sich ftlbsten heilige Anmüthungen erwecken/ wie solches der heilige Geist wird ein- geben/und hat es darzu keiner anderen Kunst vonnöthen/ als daß man ebener massen in dem Hertzen erwecke/was man mit den. Augen liset. Den dritten Theil aber solle man sich m Besonderheit lassen angelegen seyn/ ! und z«m H ochhelligen Herhen J ihnen dienest und auffwartestaber sie wollen von der Lieb nichts wißen / die¬ l' weil ihr Hochmuth sich nicht erniedri¬ gen kan. Die Majestätt und die Lieb könne n nicht wohl beysammen wohnen. Die Majestätt erschröcket/die Lieb aber ziehet an: die Majestät will beschien/ und die Oberhand haben/ die Lieb aber erfordert eine Gleichheit. JEsus ist der König aller Königen der Grden / der Herrscher aller Herrschenden,-und gleich¬ wohl ist Er allein der jenige/ der da liebet/ und will geliebt werden. Er will nicht daß du Ihme durch eine knecht- 188 Innerliche Andachten ;i liche Forcht dienest / wie die Juden« GÄ schafft; sondern Er verlanget / daß du Sä! Ihn liebest durch die Liebe/ die Er durch W seinen Geist in dem Gesatz der Gnaden mel reichlich hat außgegossen; Er will nicht, den als ein erschröcklicher GOtt/ sondern kav als ein lieber Vatter / als ein gutter die! Freund von dir angesehen werden. de. Damit dich aber der unerträgliche bei Glantz seiner Majestatt nicht erschrecke/ w hat IEsus selbe von sich gelegt / deine er Menschheit/ und alle deineSchwachheb 5, ten an sich genommen / und ist in allem a ( die Sünd außgenommen ) dir gleich h worden/ umb seine Lieb dir empfindlich 1 zu erkennen zu geben/ und deine Gegen- I Lieb zu gewinnen. Eristals ein Mensch auff Erden erschinen / hat mit denen Menschen gelebt/ sich hören/ sehen und anrühren lassen. Sein Lieb ist so weith gangen/daßEr bey denen Menschen biß ans End der Welt hat wohnen wollen; und gleichwie ILsus in ftiner Ankunfft die ewige Gottheit mit der Menschheit verborgen hat / also verbirget Er seine Gottheit und Menschheit unter denen Ge- zum Hochheiligen Hertzen JEsu._189 udm Malten deß Brods / damit du ohne rßdu Scheu / und ohne Forcht Ihn lieben 'urch töntest. Und weilen IEsus in demHim- mel sich nicht mehr erniedrigen / noch ucht, den Glantz seiner Herrlichkeit verbergen ^r« kan: und gleichwohl auch im Himmel tter dich lieben / und von dir wil geliebt wer- den; so will Er/ daß du in seiner Herr- M lichkeit Ihme in dem Himmel gleich ke/ werdest. Daselbstcn wird Er deine Seel tl" erleuchten/ und zur Ansehung seiner» Herrlichkeit fähig machen; deinem Leib m aber wird IEsus sein Alter/ seine Klar- H heit und andere glorreiche Gaben ein- H trucken. Wo findest du eine solche Liebe bey denen eygennützigen und eytlen ) Hertzen der Menschen ? Und wie darffst i du umb disen Menschen zu gefallen / und umb ihre Freundschafft zu gewin¬ nen / einen so auffrichtigen und wohl- meynenden Liebhaber / wie ILsrrs ist / verlassen / verachten / belcydigen/ und durch lounbilliche Schmach betrüben? Und was gewinnest du bey der Lied und Freundschafft ? Welche sich selbsten Mehr lieben/dann dich? Welche vilver- sprtz izv Innerliche Andachten sprechen/aber wenig dir geben können! dreweilen siesclbsten nothdürfftigseych und sich erschöpfen / da sie andern mit- theilen/ sie seyndselbsten nicht vergnü¬ get/ und wie können sie dich giückscelig machen ? Sie können neben dir niemand anders lieben/ cs seye dann / daß dir ein Nachtheil geschehe/ die Neigung gemin¬ dert / und die Gutthatcn geschmählert werden. Daher entstehet Mißgunst / Eyffersucht/ Verdruß / Betrübnus/ Forcht/ und ewige Unruhe/ welche alle Süßigkeit der Lieb verbittern. In der Lieb IEsu allein findest du unergründ¬ liche Schätz und Reichthumben / die dein Hertz vergnügen / deine Begierden erfüllen/ und dich vollkommentlich glück- scclig machen. Wann IEsus dich/und du IEsum liebest / hast du nichts mehr zu verlangen. Du wirst zufriden seyn mit allem dem / was dein Geliebter mit dir anordnen / und über dich verhängen wird: Du wirst alle Ehren / und Neich- thumen / und Wollüsten der Welt wie Koth ansehen : du wirst für die gröste Glückseligkeit halten/ wann du mit JE uiü die we tu lie di w r >en/< nb/, mt- kiii- O- M !N- rt !/ zum Hochhekligen Hertzen JEsu. 19 r Msuin der Armuth / in Verachtung und im Creutz leben kanst. Nichts kan dich als dann mehr betrüben von dem/ ws zeitlich ist: du wirst dich zwar fürch¬ ten/ daß du die Freundschafft deinesGe- liebten nicht villeicht verlierest; aber dise Forcht ist die Forcht deß HErrns / welche gantz heilig ist / und voller himli- schen Güter: Du wirst dich bestächen über deine tägliche Gebrechen; aber die Lieb wird deine Hoffnung auffmunte- le ren/ und in der Demuth wirst du den r Friden finden. Du hast in der Liebe - JEsu keine Eyffersucht zu befürchten; e dann die brennende Liebes-Flamen dcß l Göttlichen Hertzen ILsu / und seine Gnaden können nicht crschöpfft/ noch vermindert werden. IEsus liebet alle Menschen/ und dich in besonderhett / als wann du nur allein auff der Weit wa, rest. Seine Reichthumen können nicht ergründet werden : Die Schatz seiner Gnaden seynd überflüssig. Du wirst nicht geanstiget seyn/ wann du fihest/ daß IEsus noch andere Seelen liebet; svudern dem Freud wird desto grösser wer- rsr Innerliche Andachten werden. Dein Hertz wird sich erweite¬ ren durch die Liebe IEsu; es wird alle Hertzen mit der Liebe IEsu entzünden wollen / und nichts mehrers verlangen/ a!s das IEsus auch andere liebe/ und von anderen geliebet werde. Du hast keinen Feind zu förchten/ der dir deinenGeliebten fortnehme/und deiner Freud dich beraube. Wann alle Menschen sotten wider dich seyn / so können sie doch deinen Schatz dir nicht nehmen; sie können dich nicht auß denen Händen / noch auß dem Heryen IEsu hcrauß reissen. Wann hingegen alle Menschen dich liebten / so können sie dich von dem Untergang nicht erretten/ wann IEsus wider dich ist- AlleMacht und aller Gewalt der Menschen wird zernichtet werden / wann IEsus mit Majestät und Herrlichkeit umbgeben zum Gericht kommen wird; wie groß wird die Freud deines Hcryens seyn/ wann du mit deinen leiblichen Augen die Schönheit / und unüberwindliche Macht IEsu sehen wirst/ und allcFeind unter seinen Füssen ligcnd vor Angst und itc- ck n/ nd z um Loch heWen Hertze« JEsu. 19; und Forcht verschmachten werden?Wie wird dir alsdann umb das Hertz seyn / wann du die offne Wunden jenes Gött¬ lichen Hertzens / daß dich also geliebt hat/wirstanschauen? Jweyter Theil. A Belvegungdeß Hertzens. MMin GOtt/ mein höchstes Gut/ " E und liebwerthester Erlöser! was hat Dich dahin gebracht / daß Du einen so armseeligen Menschen und verachtlks chenSünder also inniglich zu lieben Dich / würdigest ? Und warumb liebe ich Dich , nicht? ODu mein Liebhaber / mein Le- ) ben/ und eintzige Glückseeligkeit! Ach! mein thorechtes Hertz liebet die schnöde ! Eitelkeit/ Dich aber/O allzeit neue und alte Schönheit! wil es nicht lieben; ich liebe die Kommlichkeit meines Leibs/der mich wird zu gründ richten: Du wilst mich seelig machen/ und ich verlasse dich. Ich liebe äußerliche Güter/ die meiner Begierlichkeit und meiner Sinnlichkeit O fchmeich- 194 Innerliche Andachten schmeichle« / und umb selbe zu erlangen/ trachte ich denen Menschen zu gefallen/ die mir nichts nutzen können / Dich aber beleydige ich/ der Du mein zeitliches und ewiges Glück in deinen Händen Haff, Wir lieben ja diejenige / die uns lieben; ein kleine Freundlichkeit / ein geringer Dienst-und Liebs- Erweisung/ ein eytle Schönheit kan unser Hertz etnnehmen; von Dir komt alles/ was gut/was schön und annehmlichist/O DuBrunn-Qucll aller Güter! und warum will dann mein Hertz Dich nicht lieben ? Wo ich nur im¬ mer meine Sinn und Gedancken hin- wende/sehe ich nichts als lauter Liebe/ mit der Du mich geliebt hast/ liebest/und zu lieben beschlossen bist / O Du GOtt du Liebe l Bettachte ich Dich in den ewi¬ gen Zeiten in dem Schooß deß Vatters ruhend/ O Du ewiges Wort GOttesl, so sehe ich/ daß Du von Ewigkeit her mir dein mildes Hertz eröffnet / und deine barmhertzige Augen auffmich gemorsten hast/da ich noch nicht wäre/ und in der Zeit mir beyzuspringen dir hast vorge¬ nommen, Vor so Villen tausenden hast du dr S sei w 0 hi m b! er 8 § cl g t a b x l e r zum Hochheiligen Heeßen IM 195 dumichaußerwöhlt; damit Du mir die e" l Schätz deiner Liebe töntest mittheilen. Betrachte ich Dich in der Zeit in die- E sem Jammerthal unter denen Menschen chl'i wohnend/ so sehe ich einen GOtt und Hcyland/derauß Liebe meineSchwach- 6^ Heiken hat an sich genommen / der an sei- nelnnnschuldigenLeibmeineSündenab- büstet/ver unendliche trangsalen/Mühe- seeligkeiten/ Verfolgungen/Peyn und Marter außstehet/ und an dem schmäh- kl" lichen Creutz-Galgen für mich sein Leben endet. Betrachte ich Dich mit meinem Fleisch umbgeben/ auffdem Thron dee Herrirchkeit / so sehe ich meinen Fürspre- chcr/ der dem Vatter jeine Wunden zei- get/und um gnad für mich anhaltet. Be- trachte ich dich hier auffErden/so sehe ich , an dir einen verborgenen Gott undHey- 1 land/der sich täglich zu meinemVersöhn- Opffer auffopffert / sich zur Speiß dar- ' gibt/ und mit seinem Fleisch sein Schaff, , lein speiset / und mit seinem Blut trän- er cket. Betrachte ich die verfloffene Iahe , meines Lebens / so sehe ich auff demer .! 9 » Sei- ,96 Innerliche Andachten Seiten/ O mein geliebter IEsu! lauter Liebe / lauter Barmhertzigkeit/ lauter Gnaden und Gutthaten; auff meiner Seiten aber lauter Undanck / Verges¬ senheit/ Unempfindlichkeit / Beleydi- gung und unzahlbare Sünden. Betrachte ich das Znkünfftige/ so sehe ich vor mir eine gantze Ewigkeit / ein unendliches Leben/ ewige Freuden/ und unerdenckliche Güter/ die deine Lieb mir hat vorbereitet. Wann ein Mensch nur den geringsten Lheil diser Liebe mir er- wisen hätte/ wie würde ich mich befleis¬ sen ihM meine Danckbarkeit und Ge¬ gen - Liebe zu erzeigen? Must Du dann alleinseyn/ O mein wahrerund Göttli¬ cher Liebhaber! den ich nit liebe/ den ich beleydige/ den ich verachte? Ach! erbar¬ me dich meiner/ O du meine Liebe ! ver- zeyhe mir/ O du meine Barmhertzigkeit! und ent-ünde mein lau-und kaltsinniges Hertz mir denen Liebes-Flammen deines brennenden Hertzens. Gib/daß ich und alleMcnschen Dich lieben. Ich will Dein seyn/ O mein ILsu! ich will Dichlieben/ ter ter rer chj li¬ he in -d r- l- r- n i- h - » r > i - zum Hochheiligen Hertzen JEsu. 197 O mein Heyland! nichts solle mich von Leiner Lieb abwendig machen. Wie billich werden alle diejenige mit den grausamen Flammen der Höllen eivig gepeyniget / welche von denen süs¬ sen Flammen deiner Liebe in der kurtzen Zeit ihres Lebens sich nicht haben wol¬ len entzünden laßen! aber nicht deßwe- genwill ich Dich lieben/ damit ich jenen Flammen entgehe; dann was grössere Peyn kan erdacht werden / als Dich nicht lieben/ als ohne Dich leben/und deiner Freundfchafft beraubt seyn ? O du GOtt und Erlöser der Menschen ! und wann man Dich in der Höllen lie¬ ben könte/ so würden alle Schmertzen di- ses grausamen Kerckers für gering ge¬ halten werden; nur darumb ist das Un- heyl diser Unglückseeligen nicht außzu- sprechen/ dieweillen Dawider sie erzür¬ net bist/ dieweil Du sie haßest/ und dein erwünschliches Angesicht von ihnen ab¬ wendest. Du versprichst mir zwar ewige Freu¬ den/ wann ich Dich liebe / O mein JE¬ LI z sul 198 Innerliche Andachten ful aber nicht w gen diser ewigen Freu¬ den/ die ich hoffe/ sondern deinetwegen will ich dich lieb m; dann Dubist javil! erwünschlicher / ais alle Freuden dcß Himmels / der Du Himmel und Erden erschaffen hast,- Arrest das Liecht und dre Freud der Außerwöhlren : nur die Ansehung deiner Göttlichen Klarheit wird unsere Gemüther mit einem Meer der Wollüsten übersetz emmen/ was muß dann dein Lieb für Süßigkeit in Denen Heryen deiner Außerwöhlten außgiessen; Ich will Dich lieben / O mem IEsu! dieweil du mich geliebet hast; und wann Du mich auch nicht geliebt hattest/ so wäre ich dannoch schuldig Dich zu lieben wegen deiner wesentlichen Fürtrfflich- keit/ und ewigen Schönheit; wie vill mehr bin ich schuldig Dich zu lieben / nachdem Du / O HErr der Majestät! mich Armseeligen also inniglich geliebt hast/ liebest/ und ewig lieb n wilst! A y! wie hab ich so mll Jahr und Tag lassen vorbey geheu/ohne daß ich deine Lieb er¬ kannt/ kai ha Le sch ha de m st! W sei h< d w L n L L g e r ; ! i I i zum Hochheiligen Hcrtzen JEsu. is, kännt/ und eine Gegen Lieb Dir erzeigt hab ! und du/ O mein Freud/ und mein Leben! warum hast du mit einem so ab¬ scheulichen Sünder so grosse Gebult ge¬ habt? Warum sitze ich nicht in dem Land der Verzweigung / wo ich dich hasten mäste/ und nicht mehr lieben könte? Wie soll ich Dir dancken/ Q meine Liebe! und wem kan ich dise Barmhertzigkeit zu¬ schreiben ? Dein mich libendes Hertz hat mich vom Untergang errettet: diß deinHertz will ich lieben: disem Heryen will ich leben/ und mein Hertz schencken. Der alte Mensch lebt zwar noch in mei¬ nem Hertzen: erneuere es / O Du mein Leben! nach deinem Ebenbild ; mem Fleisch ist annoch zu allem Bösen genü¬ get: durchtringe es mrt deiner heylsamen Forcht/ biß es fähig werde deiner Liebe; mein Hertz liebt annoch die EytUkcitder Welt: entzünde es mit der keuschenLieb der Tugend; ich bin schwach und arm- seelig/komme mir zuHülff/ O Du mein Krafft und Zuversicht! Mit Dir kan ich alles/ von Dir hoffe ich alles/ O mein ILsu! Dich will ich lieben Heutundalle Lag 260 Innerliche Anda chten Lag meines Lebens. Rede/ Omeiii Göttlicher Lehrmeister! rede zn meinem Hertzen/ und zeige mir den Weeg/ den ich solle antretten/ und wie ich solle an- sangen Dich zu lieben. Dritter Theis. Nachfolgung und Übung der Liebe. Lhristus der HErr. MPEin SohnIch hab dich geliebt/ NW und will dich ewig lieb haben; und was für eine Erkantnus begehre ich von dir? Keine andere / als daß du mir dein Hertz schenckest. Es ist mein Eigenthum: Ich hab es erkaufft mit meinem Blut: ich will es besitzen/ darin wohnen / und es mit ineiner Lieb entzünden. GQtEebende Seel. Mein Hertz ist bereit/OmeinGOtt! mein Hertz ist bereit : ich schencke und über- zum Hochheiligen HerßenZTsu. 201 übergebe es dir: komme / Q du Ge¬ liebter meines Herhens l es verlanget nach dir/ und will deiner erwünschli- chen Gegenwart geniessen. Lhristus der HErr. Du weist / daß ich und die Sünd nicht können in einem Hertzen beysam- men wohnen / deßwegen halte folgende Lehr-Stuck / und du wirst sehen / daß das Reich GOttes/ welches meine Lied ist/wird zu dir kommen. 1. Gehe hin/ und erforsche und durch¬ suche dein Gewissen / und so es dir eine oder mehrere schwäre Sünden verhal¬ tet/ reinige es durch eine auffrichtige und reumüthige Beicht/ und mache einen so Vesten Schluß dich zu besseren / daß du eher den Todt erwählest/ als nur ein eintzige auß disen Sünden begehest. 2. Mcyde die böse Gelegenheit/ die dich zur Sünd gebracht hat; sonsten wird dich dein Schwachheit gewiß wi- derum in den Fall stüryen. 5. Wann du zur Sünd eine starcke Neigung verspührest/ und die böse Ge¬ wöhn- 2or Innerliche Andachten / wohnheithast lassen überhand nehmen/ so muß du mit allem Fleiß darwider streiten / solle es dir auch dein Blut und Leben kosten. Und wann dein Lieb noch schwach ist/ gebrauche dich anderer heyl- samer Mittlen/ die dir die Sund ver- leyden. Gedencke/daßdu kcin Augen- blick deines Lebens sicher bist/ und wail du in diser Sünd ohne Buß sterben sol¬ lest/ wie es dir ergehen würde. Was für ein erschreckliches Gericht hättest du zu erwarten! was grausame Pennen würdest du in der Höllen ewig müssen außstehen/ wegen einer augenblicklichen Wollust. Dise und dergleichen Gedan¬ kten rverdcn dich von der Sünd abhal¬ ten. So scye dann wachtsam/und ha¬ be Sorg / daß dich deine böse Neigung und Gewohnheit nicht in die Sünd stürtze / sondern streite darwider Tag und Nacht / und übe die Tugend / die disem Laster zuwider ist. Diser Streit ist im Anfang müheseelig / dreweilen sich Die böse Neigung darwider setzet/ und der arge Feind nicht auffhöret dich zu versuchen / und anzumtzen. Wann du aber en,- der nrd och yl- er- .'li¬ an ol- O )ir en en en i- !- v g d g e t ) > r zum Hochhriliaen Hertzsn AEsu. ro; Oer cine Zmiaug mu getteu bist/ so wird die böse Neigung von Tag zuTag geschwächet/ und durch eine bessere Ge¬ wohnheit überwunden werden/ mein Lieb wird in deinem Hertzen zunehmen/ dir leicht und gering machen / was dir zuvor unmöglich zu seyn schine. 4. In denen hefftigenAnfechtungen/ Verdruß und Kleinmütigkeit/ die dich bißwcilen werden überfallen / ergreiffe die Waffen deß Gebetts / und nehme deine Zuflucht zu meinem Hertzen / da- selbften wirst du allzeit nsue Kläfften er¬ holen. GOtL - liebende Seel. O wie trostreich seynd deine Wort! O du mein gütigster ILsu ! wie barm- hertzig ist deine Lieb/ da du mich unwür¬ digen Sünder zu Gnaden wilst auffneh- men. Ich hab dich gehaffet/ O du ewige Lieb l und hab meta thorrechtes Hertz von dir abgewendet; du aber zeigest mir dein mit Lieb verwandtes Hertz / umb Meine Hoffnung auffzumunteren / du ruffest mir irrenden Schäfflem/ und zei- 204 Innerliche Andachten gest mir den grünen Zweig dess Frb dens/ daß ich von meinem Irr-Weeg zu¬ rück kehre/ und dir nachlauffe/ O du gu¬ ter Art! nehme mich dann auff unter deine Schäfflern/ errette mich von den höllischen Wölffen/ welche ihren Rachen wider mich auffthun um mich zu ver¬ schlingen : Erleuchte mich / O ewiges Liecht! stärcke mich/ O du Krafft GOt- tes! wasche ab mit deinem Blut meine Sünden/ O du unschuIdigesLämblein/ welches du hinnimbst die Sünden der Welt. Eher will ich tausendmahl sterben/ als eine schwere Sund begehcn- Lhristuö der HErr. Mein Sohn! ich verlange / daß dem Lieb noch inbrünstiger werde / daß du nach grösseren Gaben strebest / und ei¬ nen noch vollkommeren Weeg antrettest/ den ich dir zeigen will. GOtt-liebendeSeel. Rede mein HErr und mein GOtt! ich bin bereit Zu allem / was du immer verlangen wirst. Chri- zum Hochheiligen Herßen JEsu. -ox Lhristuö der HErr. Ich verlange/daß du auch die lä߬ liche und geringere Sünden meydest / dann auch dise Sünden mein Hertz betrüben / dieGöttliche Majestät beley- digen/ meine Lieb schwächen/ den Eyffer erlöschen / die innerliche Würckungen deß heiligen Geistes verhinderen/ Lau- und Kaltsinmgkeit mit sich bringen/ und zu den schwären Bünden den Weeg bahnen: dann wer in geringen Sachen ungetreu ist / der wird auch in größeren ungetreu werden. GOtt-liebende Seel- Was du verlangest/ O mein GOttl daß will ich thun/ nm dir zu zeigen/ daß ich dich liebe: aber/ du erkenne!! meine Schwachheit / und meine verkehrte Na¬ tur/ die von Kindheit an zu allem Bösen geneigt ist. Wie kan ich dann auch die läßliche Sünden meyden? Khri- 206 Innerliche Andachten / Khristus der HErr. Es ist mir nicht unbewust / daß dir schwach und vilen Gebrechlichkeiten un- terworffc»! brst / und so lang du indi¬ jem sterblichen Fleisch lebest / kaust du dich nicht gany und gar von allen germ- gerenSünden enthalten; dann auch der Gerechte fallet sibenmahl deß Tags Aber was ich von dir verlange/ ist/ daß du freywilligerWeiß das jenige nicht begehest / was dir auch nur ein geringe Sund zu seyn scheinet; dann wer war- hafftig liebet/ der befleißet sich/ daß er nicht nur in großen/sondern auch in klei¬ nen Sachen seinen Geliebten gefalle. Und so du nur die Sünden meiden wilß/ die unter Straff und Verdamnus ver- betten seynd / so zeigest du an / daß du vilmehr dich selbst und deinen Nutzen/ als mich liebest; so du dich aber auch in geringen Sachen von dem enthaltest / was mir mißfallet / so gibst du zu eken- nen/ daß du ein wahre Lieb zu mir tra¬ gest/ und daß du denen nachfolgest/ die mich zum Hochheiligen Hertzsn JEsu, -07 mich im Geist und in derWahrheit lie¬ ben, GOtt-liebende Seel. Ich will nichts unterlassen / O mein geliebtester IEsu! umb dich auff das vollkommenste zu lieben; beßwegen ich auch den Schluß fasse / alles dessen mich zu entschlagen / was dein Göttliches Hertz betrüben möchte; wo ich nur im¬ mer auch die geringste Sünd verfüh¬ ren werde / darvor will ich mich mit möglichstem Fleiß hüten. Aber ich hab vomwthen / daß du mich lehrest/O mein Göttlicher Lehr-Meister!wie ich diß mein Vorhaben kan bewerckstelligen. LhristuS der HErr. i. Wann ein Gedancken sich anmeldek/ oder eine Begicrd in deinem Hertzen sich erregt/ und wann du gern etwas hö¬ ren / reden/ sehen/ oder thun/oder auß faulheit unterlassen woltest/ was dir eine läßliche Sünd zu seyn scheinet/ überwin¬ de dich / und schencke meinem Hertzen 208 _ Jnnerb'cheAndachttn — die Freud und Vergnügenheit/ dero dir geniessen töntest; wie vill Gelegenheit hastdu nicht den güntzen Tag hindurch mir deine Lieb zu erzeigen/und in meiner Freundschafft zuzunehmen. Was him- lische Freud / was Süßigkeit des Her- yens / was Vergnügenheit wirst du verspühren / wann dir drin Gewissen wird Zeugnüs geben / daß du dich Mir zu lieh überwunden hast. Damit du auß Unbehutsamkeit nicht fallest/ habe achtauffdie Regung deines Hertzens; sihe/was dir tönte eineFreud machen/ oder eine Traurigkeit verursa- chen; und so du vermerckest/ daß eine Sund darunter verborgen ist/odereine Gefahr seyn tönte/ dardurrh eine Sünd zu begehen/ so folge nicht deiner Anmü- thung. Habe keine andere Freud / als Mich zu lieben/und keineandere Forchtl als mich zu beleydigen. Geden cke/ daß alles übrige eine lautere Eitelkeit ist/ wel¬ che vergehet/ und nichts als Bitterkeit hinterlasset. z. Mey- Mi AN Ge Lr keil Si lic! die rei sei m v r 8 i i o dir Heik urch einer him- 9cr- dil Wir Mir ichk nes zum Hochheiligen Herßen JEsv. ro- _____ — Meyde jene Gelegenheiten / so ge- ineiniglich zu vilen läßlichen Sünden Anlaß geben: als da ist derMüfliggang/ Gesellschafften / schnöde Kurtzweil und Erluitigung. Die Arbeit und Einsam¬ keit ist der sicherste Weeg die läßliche Sünden zu meyden / und von den tödt- lirhen sich zu entfernen. Verachte/was die Menschen von dir gedencken/ oder reden können. Du kanst denen Men¬ schen nicht gefallen / wann du mir die¬ nen wrist. end La¬ ine ine nd m- rls Hk/ aß el- eit y- 4- Wann du vil läßliche Sünden be¬ gehest / so sihe / welches das Haubt- Wer l oder die böse Neigung und Ge¬ wohnheit ist/auß welcher dise Sünden entspriessen. Einige seynd geneigt zum Zähen Zorn/andere zur Unmäsiigkeit im Essen und Trmcken/ andere zur Auß- gelassenheit der Zung/ andere zur Träg¬ heit in geistlichen Sachen/ und Ver¬ richtungen ihrerPflichten/ andere zum Geh / andere zur Hoffart/ andere zur Ungedult Md anderen dergleichen dö- P sen Liv Innerliche Andachten sen Neigungen/ denen einige weniger/ andere mehr ergeben seynd; alle haben dergleichen böse Wurtzel/ oder Haubb Laster/ auß welchem vile läßliche/ und nachmahls auch schwäre Sünden ent« springen / wann sie dasselbe nicht auß dem Heryen reisten. So befleisse dich dann/ meinSohn/ daß du die böseWur, tzel dises yaubd Lasters erkennest / oder entdecke dein Gewissen einem wohlw fahrnen / gelehrten und geistreichen Beicht - Vatter / welcher dir auß dem Zwciffel Helffen wird. Wann du dann dein Haubt - Laster wirst erkennt haben/ so fange an dasselbe zu bestreiten/ und laste nicht nach / biß du es überwunden/ und auß deinem Hertzen hast außgetib get. Zu dem Ende gebrauche dich soll gender Mittel: Erstens/ in der Frühe nimme dir vor den Tag hindurch wider diß Laster Zu streiten/ und die Gelegenheit/ in web chcr du fallen köntest / zu meyden. r, Am selbigen Tag seye wachlsamb/ und überwinde dich / wann du vermerckest/ daß die böse Neigung sich verspühren lastet/ lasse! ten. die 5 ist. sche veist so sä geft lege de s0ll! öd« rin vei di< ne lk w m li ei d v n/ oder in einer Wochen eine böse und treff ld eingewurtzelte Neigung außreuten. Ich 1/ verlange nur/ daß du täglich in etwas r - dich überwindest/ und die Anzahl dei¬ ner Sünden verminderest/ biß du end¬ lichen von deiner bösen Gewohnheit loß werdest. Darnach kanst du ein anderes Haupt-Laster angreiffen/ und ebner massen darwider streiten; biß du end¬ lichen von den frewilligen Sünden dich enthaltest. Alsdann werd ich gern in deinem yertzen wohnen / dich zu einem vollkommeneren Leben führen/ und ei- PL ne ur, der er- >en M zum Hochheiligen HertzenJCsu. rn ger/ IHt/ und dich zur Sünd will anfechs rben tcn. z. Ube zu gewissen Zeiten deß Tags ubt- die Tugend/ die disem Laster zu wider und iß. 4. Ehe du schlaffen gehest / erfor- ent, sche dich / wie du dich in disem Streit auß, verhalten. Vast du dich überwunden / -ich! so sage mir Danckbist du aber widcrunr gefallen / bitte umb Verzeyhung/ und lege dir selbsten deine Buß auff. Wer¬ de aber deßwegen nicht kleinmüthig/ sondern mache einen neuen Fürsatz dich Zu besseren / und wider diß Laster zu streiten. Du kanst nicht in einem Tag/ s k r Innerliche Andachten / ne gantz Himmlische Freud und Ver« gnügenheit dir zu verkosten geben/ we!« che alle schnöde Freud und Vergnügen« heit dir verleyden wird» Diß ist die Ge« gen-Lieb/ so meinLieb von dir verlanget. GOtt-liebende Seel. Ich will deiner heiligen Lehr Nach¬ kommen / O mein gelicbtester Heyland! jeyund/ und nicht morgen / will ich am fangen meinen bösen Neigungen zu wi¬ derstehen / und will nicht Nachlassen/ biß ich sie aus; meinem Hertzen außreute; damit Du allein / O Du GOtt meines Hertzens! in mir regierest. Fange an durch eine reu müthige Beicht diß dein Vorhaben zu bewerkstelligen/und wider das Haupt - Laster zu streiten- Zweyte Unterweisung Von Dem schinertzhafften Hertze» JESU. ^rnmam mcam pono pro ovlbur rneir. Foer-/. iz. Ja) geve meine Seel für meine Schaajje. Er- D auc! ZE lM wel mu ve sen cre tri ur 2 ar F g' sc g u s rum Hochheiligen Hertzen JEsu. rrz -i- Erster Theil. Erleuchtung deß Verstands. ' MCbristliche Seel! wo keine Wun- Ws e.i und Schmertzen seynd / da ist auch keine aufrichtige und reine Lieb JEsu zu finden; wer IEsum liebet/der muß sich aller andern Lieb entschlagen / welche der Lieb JEsu zuwider ist. Du must mit grosser Bitterkeit deines Hertzens deine Sünden beweinen < dies veilen du GOtt deinen HZrrn verlas¬ sen / deinen Göttlichen Liebhaber ge- creutziget / und den heiligen Geist be¬ trübet hast: du must dich selbsten hasten/ und durch reumüthige Buß-Wercke die JEsu angcthane Schmach und Unbill an dir selbsten rächen. Du must dein Fleisch creutzigen iambt desen bösen Be¬ gierlichkeiten. Du must durch Drang¬ sal und Widerwärtigkeit geläutert/ und gereiniget werden / wie das Gold im Feur-Ofcn. Du must leyden mitJEsu/ wann du mit Ihme regieren wilst : wie schwer kommt solches einer Seel an / die P z JE- 2,4 Innerliche Andachten _ IEsum nicht liebet/ oder in der Lieb noch schwach ist. Aber süß ist dasCreutz / wir annehmlich seynd die Schmertzen und Lrangsalen einer Seelen / welche JE- sum inniglich liebet. Lasse dann dein Hertz nicht fallen/da du das Creutz vor dir sichest / sondern muntere dich auf zum Leyden / und er¬ hebe deine Augen zu ILsir dem Urheber deines Glaubens / welcher dir zu lieb aller Freud sich entschlagen/ und das Creutz erwöhlt hat / nicht nur umb dich zu erlösen / sondern auch umb dir ein Beyspil zu geben/ damit du ihm nach¬ folgest. IEsus will/ daß du das Creutz tragest/und Ihm nachfolgest. Kanst du m Freud und Kurtzweil dein Leben zu¬ bringen/ da JLsus in Schmertzen und angstigkciten sein Creutz tragt / und vor dir hergehet? So betrachte dann die übermässige Betrangnüffen und Bitterkeiten deß EöttllchenHerycnsJEsu. Eines theils hatte ihn sein unermesseneLiebe zu denen Menschen / anderen theils aber deren abscheuliche Laster / und verstockte Boß- heit te ft g v o r heit St lich geq Au dar ner bet me ge zum Hochheiligen H ertzen JEsu. rrx noch heit auf das äusierste betrübet / und alle M Stund und Augenblick seines sterb- un- lichen Lebens unaußsprechlicher Weiß AZ, gequälet und geängstiget. Indem ersten ! Augenblick seinerEmpfangnüs begunte das brennende Feur seiner Liebe auß sei- ncmHertzen außzubrechen / und Denen betrangten Menschen zu hülff zu kom- bn men; aber der Gehorsamb hat die heffti- re- ge Flammen zurück gehalten / und drey- as llg gantzer Jahr lang in einer unbekann« ich! ten Werckstatt eingeschranckt. in Was grosse Angst hat diser Auff- h- schub der brennenden Liebe JEsu verur- itz sachet ? Massen Er eine unerhörte Be- Zierde hatte/ dises Göttliche mit sich vom Himmel gebrachte Liebes- Feur d außzugiessen und anzuzünden; und wie e wäre sein Hertz geängstiget / biß die Stund seines bitteren Leydens herzu ! nahete / damit Er der gantzenWelt seine überschwenckliche Liebe tönte zu erken¬ nen geben. Die Zeit wäre ankommen/ da dise hefftige Feuers-Brunst auß sei¬ nem brennenden Hertzen öffentlich auß- gcbrochen; IEsus laufft durch Städt j P 4 und r i6 Innerliche Andachten undLänder/verkündet das ReichGOt« tes / und die angekommene Zeit da Gnaden ; aber wie wenig gäbe es / die Ihn anhören / und die glückselige Stund ihres Heyls erkennen wollten! welches die bittere Zäher Ihme auß den Augen triebe. Seine Lieb fund lauter Undanck/ Unempfindlichkeit / harte und verstockte Hertzen / die sich weder von seinenWun» derwerckcn und Gutthaten / noch von seinerGedult undSanffmuth erweichen Kesten. Sie haben ihren Liebhaber ge¬ hastet / aufdas äusserste verfolget / und an den schimpfflichenGalgen gebracht. Sie sahen ihr Leben vor ihren Augen hangen/und wolten ihme nicht glauben; IEsus streckte aufi seine tzänd zudisem ungläubigen Volck / sie aber haben ihr lad W ft ds w tze ni Z 2 r l blindes und verstocktes Gemüth von ihme abgewendet / und sich freywilliger Weiß in das verderben gestürtzet / von welchem IEsus sie erlösen wolle. Was Verdruß und unbeschreibliche Betrüb- nüs muß dem Lieb brennenden Hertzen ILsu der Verlust so viler Seelen ver¬ ursacht haben? GOtß Ä der die He 'en.' den t ett Ni m -r n r n S ck/ ckte in- >on »en nd zum Hochheiliaen Hertzen IEsu. r 17 GOtt hatte JEsu allcLaster ausge- laden / für welche Er sich frcywill'ger Weiß und auß lauter Liebe zum Ver¬ söhn- und Schlacht - Opffer dcrbeley- digtenGOttheit hatte anerbotten. Mit was reumüthigen und betrübtem Her- tzen beweinte ILsus so vilentsittliche und abscheuliche Laster/welche an seinem unschuldigen Leib durch den aller¬ schmählichsten und schmertzhafftesten Todt müste abbüssen. Alle Stund und Augenblicke hatte IEsus vor Augen das traurige Schau - Spill seines Ley¬ dens. Er sähe die blutige Geiste! / die dörnerne Cron / die spitzige Nagel / daL schmähliche Creutz/so aus Ihn warteten. Stäts stunden vor Ihm die verbitterte und rasende Aertzcn der Juden/ und die grausame Geister der Höllen / wel¬ che allen erdencklichenMuthwillen/ und alle Unmenschlichkeit an Ihm verüben würden. Die entsetzliche Todt - Angst / die Er im Garten hatte zu erkennen geben/ peynigte und quälte sein qcbene- deytes Hertz ohne Auffbören/ und ver¬ ursachte ihme so schmertzliche Traurig- P 5 keir/ 2,8 Innerliche Andachten/ kat/ dre Ihme tausendmahl das Leben genommen hatte/ wofern es nicht durch die Krafft seiner GOttheit wäre erhal¬ ten worden. Und weilen JEfus auff die Welt kommen ist/ nicht nur allein umb die Menschen zu erlösen / sondern auch umb sie durch sein heiliges Exempel zu unter¬ weisen/ wie sie wider die döse Begierlich¬ keiten streiten / das Fleisch hassen/ das Creutz auff sich nehmen solten/ als hat Er von seiner Empfängnus an biß an das End nicht auffgehörk sein unschul¬ diges Fleisch zu plagen und zu creuyi- «gen durch Mühe und Arbeit / durch Hunger und Durst/ durch Hitz und Kälte / durch Fasten und Wachen/ durch Creutz und Verfolgung / also/ daß das gantze Leben IEfu ein lautere Marter und Peyn wäre. Sihe / O Christliche Seel l was Schmeryen das dich liebende Hertz JESU hat ab¬ gestanden. 8 Du Ml an D' m ni h d z § r Iwey« ! zürn Hochheiligen Herßen JEsu riz Iweytcr?hell. Bewegung deßHcrtzcnS. M Du Leben meiner Seelen! du mein W eintztgerFreund undLiebhaber/ver Du bist der Sohn deß Allerhöchsten / und werth bist / daß alle Dich ehren und anbetten sollen; ist es dann möglrck/daß Du für em armseeliges Geschöpft' urrd für einen undanckbaren Sünder/wie ich bin / so vil Schmeryen und Betrang¬ nüssen hast wollen außstehen ? Da Du nichts/ als unerkänntnüs/ und unauff- hörliche Beleydigungen für den Lohn darvon tragest; dein Jungfräulicher/ Zarter und unschuldiger Leib wäre kein Augenblick ohne Quaal und Marter/ und dein heilige Seel wäre drey und dreyfsig Jahr lang in dem tieften Meer der bittersten Traurigkeit versencket. Und für wen hast Du solche Gchmerym und Drangsalen gelitten ? Ach für ein undanckbahres Hertz/ welches Du lieb¬ test! Deine Lieb hat Dich gepeyniget/ un d deine L2n Innerliche Andachten deine inbrünstige Begierde mich Am« seeligen zu erlösen hat Dich also geäng- stiget; und so Du weniger mich geliebt hättest/hättest du auch weniger für mich außgestanden. Aber was konte anders ein Göttliches Hertz thun / als lieben ohne Maaß? Und weilen Du liebtest ohne Maaß/ so wäre dein Hertz auch oh- neMaaß geangstiget und betrübet; die- wetlen es nicht finde konte/was es liebte. Und was suchtest Du ? O meinGött- licher Liebhaber! Ach ein armesSchäff- lein suchtest Du/ welches Dich verlassen hatte / O gütiger Hirt l Du suchtest ei¬ nen Krancken/welchen Du heylen wöl¬ kest/ O barmhertziger Samaritan ! Dn suchtest einen Irrenden/ denduwoltest auff den rechten Weeg führen / O Du Weeg deß ewigen Lebens! Du suchtest die Gnaden - Schätz deines Hertzenä außzugiessen/ der du voll bist der Gnad und Wahrheit/ und niemand wolte sei¬ nen Mund auffthun/ umb selbe zu em¬ pfangen. Und weilen niemand Dich er¬ kennen/ niemand Dich anhören/ und von deinem Gnaden - Wasser jchöpffen wolte/ woll dets lein yn hat ick bös Di M dei UN G ui n t d i ! 1 lrm, äng- !tebt Nlih >ers bcn test oh- )ie- »te. tl- lff- en ei-' >l- >u st u r s ) zum Hochhei ligen Hertzen Msv. 22, mite/ deswegen wäre dein Hertz bißin dm Todt betrübt. Ach meinIEsu! ich bin dasSchäff- lein/ das Dich verlassen hat/ Omein yirt! ich bin der Krancke/ der sich nicht hat wollen heylen lassen/ Omein Heyl! ich bin der Irrende/ der ich nach meinen dösen Begierden geloffen bin / und von Dir mich hab abgewendet/ O Du ewige Wahrheit! ich bin der Armseelige/ der deine Gnaden hat in Wind geschlagen und verachtet / O Du Ursprung aller Güter! so bin dan ich derjenige/der dein Hertz betrübet hat. Ach wehe meiner unsinnigen Thorheit! wehe meiner ab¬ scheulichen Undanckbarkett/ wehe mei¬ ner Blindheit / wehe meinem verstock¬ ten Hertzen, Wie leydistes mir/daß ich deine Lieb also geängstigct/ und betrübt hab. Ach gib Dich mir zu erkennen / O Du Liecht meiner Augen!glb/daß ich Dich suche/ O Du mein Lebengib/ daß ich nach Dir verlange / O mein wahre Glückseeligkeit! gib/ daß ich dich finde/ daß ich Dich umbfasie / O Du Süssig- keitldaß ich Dich nicht mehr auß meinen Hän- 222 Innerliche Andachten Händen/ und auß meinem Hertzen lasse. L) wre schwer ist der last meiner Sun, den/den Du auffdeinen Schulteren tra- gest/O unschuldiges LambGOtteslwie schmertzhafft ist die Peyn und Marter/ so Du für mich außstehest ! wie streng und scharff ist die Buß/ sodu für mich verrichtestl ich hab gesündiget/ und Du halt für mich die Straff auff Dich ge¬ nommen. Oüberschwenckliche Liebel Wie hart bist Du mit deinem un¬ schuldigen Leib verfahren l wie sehr hast du ihn geplagt und gecreutziget durch schwäre Arbeit / durch die äusserste Ar- mnth / durch strenges Fasten / durch mühesecliges hin-und her rcysen l nach¬ dem du den gantzen Tag Dich ermattet/ hast du die Nacht im Gebett für mich zugebracht. Du bist in Wind und Re¬ gen / in Hitz und Kälte / im Hunger und Durst herum gangen/ und hattest nicht erneu Winckcl/ wo du dein Haupt kämest anleinen. Also liebtest du miet)/ und wölkest mich lehren / wie ich mir selbsten absterben/ mich verlaugnen/ dir Nachfolgen / und leben solle. dan W Be^ dur nicl den Has höl ich un mi C, 8' he sa T nc er )t ir r nicht Zeit / daß ich anfange dich zu lie¬ ben / mich zu hassen / und meine sünd- haffte Glider abzutödten ? Ja mein höchstes Gut l der Schluß ist gemacht/ ich will Dich lieben / ich will dein seyn/ und Dir allein leben/ dieweil Du für mich im Creutz gelebt / und für mich am Creutz gestorben bist. Erleuchte meine Finsternus / stärcke meine Schwach¬ heit ; gebe meinem Haupt das heyl- same Wasser der Thränen / damit ich Tag und Nacht meine Sünden bewei¬ ne. Rede O mein GOtt und mein HErr! ich will Dir folgen / und deine» heiligen Worten nachkommen. Nachfolgung und Übung der Abködlung. Christus der HErr. MAEin Sohn! drey Ursachen/ welche M auß meiner lieb entspringen/ ha- laße. . Zün, bann nicht einmahl auffhören nrein sün- i tta- diges Fleisch zu zärtlen / meinen bösen ^.'wie Begierden nachzulaussen / und dar- eter/ durch dein Hertz zu betrüben? Ist es reng mich Zu 'ge- UlN )ast !rch Lr- rch H! 'ek/ zum Ho chheiligen Hertz enJEfu. s-z O mein geliebter IEsu l werd ich 2?4 Innerliche Andachten haben mich dahin bewegt / daß ich für dich so oill Schmertzen und Betrang» nüssn hab wollen außstehen. Die erste Unach wäre die unendliche Majestatt GOktes wider die Menschen erzürnet/ und der Menschen Unfähigkeit Visen gerechten Zorn zu besänfftigen Die zweyke Ursach wäre / daß Ich dir ein solches Zeichen meiner lieb hab geben wollen / daß du nicht daran zwcifflen köntest ; dann es kan kein grössere lieb und Freundschafft werden / als da ein Freund für seinen Freund vill leydet / und so gar sein leben für ihne dargibt» Die dritte Ursach ware/daß Ich dir den Weeg zum yimmel hab zeygen wollen/ welcher Weeg rin Weeg deß Creutzes/ und deß kydensist. r. Wann dann Jch/d er Ich dein HErr undGOtt bin/ ein so betrangtes leben führen / und ein so schimpflichen und schmertzhaffkenTodt hab leyden müssen/ umb dardurch den gerechten Zorn mei¬ nes Vatters zu stillen/ so erachte/ wie abscheulich und entsetzlich die Sünd vor )für rng- erste takt ret/ ist» Dre ein !>e» len ieb ein t/ rt» en n/ i/ n e zum Hochheiligen Hertzen J§ su. 225 denenAugen GOttesseyn müsse; und wann mein himmlischer Vatter mit mir/ der ich seyn geliebter Sohn bin/ so scharff verfahren/ dieweilen ich deine Sünden hab auff mich genommen / wie wird es dir ergehen/ wann du nicht Buß thust k Demnach habe immerzu deine began¬ gene Sünden vor Augen / und beweine sie Tag und Nacht mit reumüthigem und zerknirschten Heryen/und ereyffere dich wider dich selbsten durch einen ge¬ rechten Zorn und heilige Buß-Werck, Du hast Ursach genug solches zu thun / wann du auch nur ein eintzige Todt- Eünd begangen hättest» Und wank schon auch kein schwäre Sünd dir dein Gewissen vorhielke / so seye doch nicht ohne Forcht; und gedencke/ wie lau und kaltsinnig du gelebt/ wievil Jahr und Tag du in der Eitelkeit hast zugebracht/ wie wenig du deinen GOtt geliebt hast. Halte dann an umb Gnad und Barm- heryigkeit durch ein eyffriges Gebett / welches du Morgens und Abends und üu gewissen Stunden deß Tags durch reuMhigeSeufftzer verrichtest. Straf- Unheyl dir nicht widerfahre. Laste die I jenige / welche wollen zu Grund gehen/ r d n len aust Die lige Sc voi ne uir pe! ge gi är ui E nach den schnöden und gefährlichen, Freuden und Lustbarkeitenlauffen; da aber seye wie ein Turtel. Taub in der Einöde/ und traure über deine Süiu' den / und über die verstockte Blindheit so viler Menschen / welche sich auff disev Welt lasten wohl seyn/ und urplötzlich ff c in die Tieffe gestürtzt werden. Lasse dir k ! den ttaurigen Untergang so viler See« len «rs Innerliche Andachten fe deinen begangenen Frevel durch Fa¬ sten/ durch die Arbeit / durch die leibli¬ che und geistliche Werck der Barmher, tzigkeit. Wann du gedenckest/lvasfm einen grossen GOtt und Barmhertzi- gen Vatter du beleydiget hast: wie ent¬ setzlich der Todt einem Sünder wird vorkommen / der seinen GOLL verlassen hat: was für ein erschröckliches Gericht auff ihme wartet: was grausameFlam- men im Abgrund der Hollen ihme schnd vorbereitet: was unendliche Güter ver- schertzet / so hast du ja Ursach genug in Traur und Leyd deine Tag zuzubrin¬ gen/ und zu förchten/ daß ein solches Ia- tG »er- für tzi- it- rd en n- d e-,? n i Is sk tf zum Hochheiligen Heeßen JEsu. 227 len zu Hertzen gehen/ und höre nicht M durch deinSeufftzen und Weinen vie Göttliche Gerechtigkeit zu besänff- tigen. Und weilen ich nicht nur so vik Schmertzen hab außgestanden umb dich vom Zorn GOttes zu crretten/und dei¬ ne Sünden abzubüsien / sondern auch »mb dir den rauchen Weeg deß Himel- zu zeigen / so folge nach meinem Lxem- pel / nehme das Creutz auffdich/ creutzi- ge dein Fleisch sambt deinen bösen Be¬ gierlichkeiten, Fange an bey denert äusserlichen Sinnen/ welche die Porten und Fenster seynd / durch welche die Sünd in die Seel hinein steigt. Gestatte deinen Augen keinen Für- Witz / und sihe nicht an / was eine unor¬ dentliche Begierde in deinem Hertzen er¬ wecken tönte. Lege deiner Zungen einen Zaum an - und rede nichts / als was die Chnstli- U che Bescheidenheit und dm Ambt voll " dir erfordert. Höre nicht zu denen üppigen Ge- Q 2 iptK «m und ang ruh Lu den lvi! mi! diß des der Lei al de U d< di v »28 Innerliche Andachten sprächen/ die dich nicht aufferbauÄ i meyde solche Gelegenheiten durch die Einsamkeit? und so du sie nicht meyde» kanst / seye austmercksam auff meine Stimm/ die dir im innersten deines Hertzens zuredet. Zärtle nicht deinen Leib / sondern mache ihn gehorsam und unterthänig/ daß er ohne Widerspänstigkeitdas Mi¬ ge verrichte / was GOtt und die Vrr- nunfft von dir begehret. Bringe ihn da¬ hin/ daß er auch wider seinen Willen lehrne Hunger/ Durst/ Hitz und Kälte/ und andere Unkomlichkeiten mitGeduIt übertragen. Halte ihn an zur Arbeit; dann der Müssiggang ist der Ursprung aller Laster» Von den Speisen aber/ von dem Schiltst/ und anderen Kurtz- weilen gestatte dir nicht mehr / als was die Nothdursst und Vernunfft erfor¬ deret. Nachdem du also disem deinen ärgsten Feind mit seinen äusserlichen Smnen überwunden/ und gecreutziget hast / creutzige auch die innerliche Sinn/ und jasse deiner Einbildung nicht zu/ -aß sie ihre unruhige Gedancken m de¬ ne» zum Hochheiligen Hertzen JEsu. 229 lienj die yden reim :ines der» nig/ ienü Ürr- illen M/ )u!t eit;! »en äusserlichen Sachen herumb trage/ und an dasgcdencke/was dich nichts angehet/ oder dein Hertz könte beun¬ ruhigen/ sondern seye bedacht auffdem Ambt / und auss das / was dich im Dienst GOttes kan beförderen. Zu dem aber hast du vonnöthen/ daß du wider deine unnütze Begierden und bö¬ se Neigungen unauffhörlich streitest / und selbe auß dem Hertzen reissest. Und diß ist der sichere Weeg zu dem Himmel/ dessen Freuden so groß seynd / daß in deren Vergleichung alles Creutz und Leyden für nichts zu schätzen ist. »er/ lrß- >as ör> ren »en zet m/ u/ )e- eu GOtt-liebende Seel. Es ist zwar ein große Sach / die Du/ O mein GOtt! von mir verlangest; aber kan ich Dir etwas versagen / nach¬ dem Du so vil für mich gelitten hast? Und wie dörffte ich forchtfamer Sol¬ dat meine Waffen fallen lassen / nach¬ dem Du mein König und mein GOtt! vorher gehest/ und mir ein so schönes Hempel gibst? s;a Innerliche Andachten Lhristuö derHErr 3. Ich hätte nicht so vil für dich ge» Men/ wann ich dich nicht inniglich lieb¬ te / und die Grösse meiner Liebe dir dar- Lmrch hätte wollen zu erkennen geben. Und wann du in deinem gecreutzigten Leben eines Tross und Antribs von- riöthen hast/ suche keinen anderen/als Len dum meinem vor Liebverwundten Hertzen finden wirst. Lhue und leyde mir zu lieb/ was dir schwär zu thun/oder zuleyden vorkommt. Wasauß Liebge- schicht/das macht keinen Verdruß/noch rine Beschwärnus. Dein Hertz wird erweitert/ deinLieb vermehret/ und von Lag zu Tag gereiniaet werden. An wirst in allem vergnügt und zuftiden seyn : und weilen ich liebe die jenige/so mich lieben / so wirst du in kurtzen Zeit die wunderbarliche Würckungen mei¬ ner Lieb verspühren. Lauter Trost und Süssigkeit wird deine Seel erfüllen / dn wirst ohne Creutz nicht leben wollen. Lic' heil das Fle P V r sc vl fe rum Hochheiligen Hertzen JEsu. -zr s D lieb- dar¬ ben, gtcn aon- a!^ )ten yde' »deri ge- och ird m GOtt -liebende Seel. So gib mir dann / Ogecreutzigter Liebhaber meiner Seelen! gib mir dise heilige Anmuthung deines Hertzens / daß ich gern dir zu lieb lcyde/ und mein Fleisch creutzige/ wie du das deinige mir zu lieb geplagt und gecreutziget hast. Dritte Unterweisung Von der Gutthätlgkeit deß Gött- lichenHertzens JESU. kertrsnüit benesacienäo, 6c lananclo omnes. io. z8. Er ist herum gewandert/ hat Gutes gethan/ und allegeheylet. « Erster Theil. s" Erleuchtung deßVerstandS. ei- WRwarte nicht/ O Christliche Seel! MrdeineGlückseeligkeit von deneMen- schen/ welche entweder das Vermögen/ oder den Willen nicht haben dir zu helft , fen; dieweilen sie selbsten nothdürfftiz siynd/ oder sich nicht erschöpffenwollen: Q 4 sie r;r Innerliche Andachten / sie lieben sich selbften mehr/ dann dich: und solten sie dir auch geben / was sie haben/ so wird doch dein Glückseligkeit nicht groß seyn der Todt/ der wie ein Dieb einbricht zur Stund / da manes nicht vermeint / nimmt dir alles fort; und gleich wie du bloß kommen bist/ also must du bloß widerum darvon reysen; Heist das glückselig ieyn? IEKrs ist der eintzige / der dir solche Güter geben kan/ die in der Zeit und in der Ewigkeit dein Hertz erfüllen / und Deine unersättliche Begierden stillen können: IEsus allein hat einen auffrich- Ligen Willen seine Güter dir mitzuthri- len. IEsus ist allerGcwaltgegcben wor¬ den im Himmel und auff Erden : alle Schätz und Reichthümer GOttes ge¬ hören JEsuzu / als dem Eingebohrnen Sohn GOttes/ welchen GOtt zum Erben hat eingesetzt aller feiner Güter / durch welchenEr auch alles gemacht und erschaffen hat. Mit disen Gütern kan IEsus schalten und walten nach seinem Belieben/ Er kan sie geben wem Er will/ und wie Er wrll. rm in Gi dir dei lve stt Ei ve A L le r r < M Hochheiligen Hertzen JEsu. r;z : Du darffst nicht über das Meer fah- e rm/noch in den Himmel hinauss/noch t in die Liesse hinab steigen / umb dise k Güter zu hohlen: sie sey nd bey dlr/vor l dir/und umb dich herumb: sieseynd in dem Hertzcn JESU etngeschlossen / welches vor deinen Augen ist/ welches sich selbsten dir darqibt / und durch die EnglischeSpeyß mir deinemHertzen sich vereiniget. Schöpffe auß distm unergrünglichen Meer der Gnaden/welches allen deinen Durst löschen / deine Begierden erfül¬ len/ dein Hertz ersätttgen/ und deinen Wunsch vergnügen kau. JESUS ist nicht wie ein Mensch/ der seine Schätz verhalet; sondern Er hat ein unendli¬ ches Verlangen dir dieselbe mitzuthei- lm: Er ist deßwegen kommen/ damit du das Leben habest / damit du von seinen Schätzen erfüllet wurdest. Er ladet ja alle Menschen ein / sie sollen zu Ihm Kommen / und ihren Durst löschen; sie ollen bey Ihme Trost und Erquickung uchen. Er will / du sollest begehren / su¬ chen und anklopssen/ und Er verspricht L 5 dir/ 2Z4 Innerliche Andachten dir/ daß du erhalten/ daß du finden werdest/ daß man dir werde auffthun. Ja du darffst nicht anklopffen; seine Lieb hat die Thür seines Hertzens schon eröffnet/ du kanst nur hinein gehen/und mit Freuden außden Blut-und Was, ser - Quellen deines Heylands trincken. Er verlanget nichts anders/ als daß die menschliche Hertzen mit dem Feur seiner Liebe sich entzünden-lasten. Er beklagt sich / daß die Menschen zu Ihm nicht kommen wollen / damit sie das Leben finden. Er vergiesset bittere Aähr/ da Er sihet daß dir blinde Welt seine Gutthatigkeit nicht erkennen will. IEsus hat sein Lieb so weit gebracht/ daß Er für dich Armseeligen an dem schmählichen Creutzhat sterben wollen/ wie kanst du dann einMißtrauen haben ab seiner gutthätigcn Barmherzigkeit? Wird Er dir etwas versagen/ daSr sich selbsten für dich in den Todt hat dane¬ ben ? mit disem allem wäre sein gutthä- tiges Hertz nicht vergnüget: Er hat sei¬ ne selbst eigene Persohn dir übergeben durch das wunderbahrlicheSacrament der lden M. eine hon rnd! ras, 'en. >aß ^r Lr M as, ire zum Hocdhsilkgen Hertzen JEsu. 2; f der Liebe / mil welchem du alle Schatz und Reichthümcr seiner GOtt und Menschheit empfangest; zu diser Gött¬ lichen Mahlzeit ladet Er dich ein / und verspricht dir das ewige Leben; hinge¬ gen aber drohet Er dir mit dem ewigen Todt / wann du dise himmlische Speiß verachtest. Wo findest du bcy denen Menschen ein so liebreiches und gut- thatiges Hertz? Zweyter Theil. Bewegung deß Hertzms. ll> M)CH! wie schäme ich mich / O mein t/ NN) höchster Gutthäter! wann ich bei« m ne Gutthaten eines Theils / andern r/ Theils aber mein undanckbahres und n unempfindliches Hertz betrachte. Ich ? bin ja nicht werth / daß mich die Erden h trage. Je böß immer die Menschen - seynd / so pflegen sie doch danckbar sich * einzustellen gegen denen jenigen / von - denen sie eine Gutthat empfangen / sie r dienen denen / von welchen sie etwas ' hoffen / sie lieben die / in denen sie ein frey- 2Z6 Innerliche Andachten/ freygebiges und großmüthiges Hertz verspühren. Ja ein unvernünfftigcs Lhierlein erkennet seinen Gutthäter/ und schmeichlet ihme. Du allein/O Ur¬ sprung aller Güter/ Du allein wirst nicht geachtet / Dir allein erzeigt man keine Dankbarkeit / Dich allein liebt man nicht. Um einen armseligen Lid - Lohn ist eine Magd Tag und Nacht / frühe und späth beschäfstiget: umb eine geringe Soldung wagt ein Soldat Leib und Leben,: umb ein schlechtes Aemtlern läufst und schnaufst man: allein deine Gutthaten/ O freygebigster ISsu! werden verachtet / und mit der abscheu¬ lichsten Undanckdarkeit bezahlet. Wo ist dein Hertz / O Du höchstes Gut l das solche Schätz in sich begreifst/ und ein grössere Begierd erzeige selbe außzutheilen/ wie das Deinige? Und eben diß dein Göttliches Hertz ist allein dasjenige / mit dem man so unmensch¬ lich umbgehct / daß man biß in den Todt betrübet/ dem man täglich neue Wunden versetzet. Daß )ery ges ker/ Ur- irß ran ebt ist nd 'ge ud in ne u< n e - k zum H och heiligen HertzesZCsir. -g7 Daß wir nach denen zerganglichen Güteren diser Weit sterben / und in denselben unsere Glückseligkeit suchen/ ist die Blindheit der verkehrten Natur/ über welche Du/ O mildester Heyland! ein hertzliches Mitleyden tragest : daß wir aber in Geniessung diser Güter deis »er vergeßen / und den Dir schuldigsten Danck denen Menschen erstatten / Dich aber bcleydigen / das ist/ was deinen billichen Zorn erwecken solte. Dann Du bist derjenige von welchem auch di- se zeitliche Güter Herkommen / von de¬ lne alles herrühret/was gut ist. Du hast mich in Mutter-Leib gestal- tet/O Du ewiges Wort l durch welches alles ist gemacht worden. Du hast mir mein Leben geben / und hast es erhalten/ O Du Leben / durch welches alles lebt: Du ernährest und speisest mich/ und be¬ dienest dich der Menschen/ umb mir Gu¬ tes zu thun: Dir solle ich umb dileS allesDanck sagen / Dir soll ich dienen/ Dich soll ich lieben : ich aber unglücksee- ger Mensch / hab denen Menschen die Ehr gegeben / die Dir allein gebühret: de»m L;8 Innerliche Andachten / denen Menschen hab ich gcdienetund aufgewartet / deiner aber hab ich ver- gcssen / Q Du mein höchste Glückseelig, kett! ja ich hab mich deiner Gaabcn und Gutthaten gebrauchet/umbDich zu be- lcydigen. Kann eine abscheulichere Um danckbarkeit erdacht werden ? Und so ich wegen disec zeitlichen Sachen Dir dan- cken / Dir dienen und Dich loben solle; wie vil mehr soll ich Dir dancken/ Dir dienen und Dich lieben wegen dergeist- lichen und ewigen Gäteren/dieDu mir/ Ofreygebigster HERR ! theils schon mitgetheilt/ theils versprochen und Vor¬ behalten Hast- Ach ! daß meine Seel Dich ewig lobe/ und alles / was in mir ist/ deinen heili- gen Nahmen preyse: daß mein Seel nicht mehr vergeße aller deiner Guttha¬ ten. Du hast mir/ O geliebter ILsu! alle meine Sünden verziehen / und hast geheylet alle meine Schwachheiten/ da Du sie hast auf Dich genohmmen: Du hast durch deinen Todt mich von dem ewigen Todt errettet: Du hast mich ymbgeberr und gccrvnet mit lauther Bartw Ba Du mit unt sätl schr auf etvi Dr trii Lei rul ! G eri ur w tr h S e. Mi Hochheiligen Hertze» JEsu- s;- be- lln, nch an- lle; ^)lr ist- rst deine Gegenwart mich m meinem Elend ^u ir und Barmhertzigkeit und Erbarmnüssen: ver, " ""- Du hast mir solche Güter erworben und mitgetheilt/ die mein Hertz vergnügen / und alle meine Begierden können er- sättigen. Du hast mich armsecliges Ge- schöpffzu deinem Mit-Erben gemacht / auff daß ich aller deiner Gütern auff ewig geniessen könte. Wie villmahl hast Du mich erleuchtet/ und innerlich ange- triben/ daß ich Dich suchte/ O Du mein Leben! wie vilmahl hast Du mich beun- iir/ mhigetin meittdn Freuden/und meine on Gelüsten verbittert/damit ich nach dir or- seufftzete/O Du allerjüsseste Glückseelig- keit! Dein gutthätiges Hertz kan nicht erwarten die Zeit/ biß ich zu Dir komme/ und von denen Neichthumcn erfüllet werde; Du gibst Dich selbsten mir zur K/ ili, ecl ___ _ _ a- Speiß/ damit ich auch schon in disem l ! Jammerthal deiner genieffen/und durch trösten konnte. Und für dises alles hast du nichts anders darvon getra¬ gen/ als Vergessenheit / Undanck/ Un¬ empfindlichkeit/ und unzahlbahre Be- leydigung. Ach -40 Innerliche Andachten / ""Acherbarme dich meiner/ O Dum ergrüdliche Gütigkeit! erleuchte mich! O Du Liecht meiner Seelen! damit ich Dich erkenne- O Du mein Gutthäter! führe mich/ O du Weeg der Geeligkeit! damit ich zu Dir komme: mache mich lebendig/ O DuLcben meines yertzens! damit ich Dir lebeNehre mich/ O du ewi¬ ge Warheit! wie ich Dir dienen solle, M ich deine unendliche BarmhertziM erkennen/ und wegen deiner unzähl¬ baren mir erwisenen Gutthaten Nr dancken solle. Dritter Thcil. Nachfolgung und Übung dcr Danckbayrkelt. Lhristus derHEn. den ist' Ml sag UN! Gr Dc ine ein un ko de fei C li, n> bi MAEin Sohn/du bist nicht fahig/auch WW nur die geringste meiner Guntha¬ ren nach Gebühr zu erkennen/ vill we¬ niger dieselbe mir zu vergelten ; danwas hu Gutes hast/ das seynd meine Gaa- bew u l< s r ich m- le¬ as a- eiie! e!vl> /wie zkiit ah!« Sir deßLiechts/ der durch mich alles erschaf¬ fen hat/ der durch mich und den heiligen Geist alles würcket. Der dich also ge¬ liebt hat/ daß Er mich seinen cingebohr- nen Sohn dir geschenckt und darge- bcn hat. Demnach sollest du Ihm all¬ zeit höchsten Danck sagen / seine grosse Gutthätigkeit stäts loben und preisen/ und sprechen: Himmlischer Vatter/ich sage Dir Danck durch JEsum Chri¬ stum deinen allerliebsten Sohn / daß du mir dise/ und so vil andere unzahlbare Gnaden erzeiget hast. Und weilen du R alle rum Ho chheiligen Herß en JEsu. 24» U E ben. Was ich dann von dir verlange/ nch ist nichts anders/ als r. Daß du mit st Mund und Hertzerr mir stäts Danck äter! sagest- 2. Daß du durch ein eyffrigeö keit! und unauffhörliches Gebett umb neue mich, Gnaden und Gutthaten anhalrest. 5. Daß du mich mit dir walten laßest nach meinem Belieben. 4. Daß du durch ein auffrichtige Meynung alldeinThun und Lassen mir auffopfferest. r. Alles / was gut und vollkommen ist/ ' kommt von oben herab von dem Vatter L4r Innerliche Andachten alle Stund und Augenblick neue Gna- Den und Gutthaten empfangest/ so sol¬ lest du auch alle Stund und Augenblick deinem GOtt und barhertzigen Vatter Danck sagen. Und weilen ich dein Erlöser bin/ wei¬ len ich auß freywilligen Antrib meiner Liebe für dich meinem Vatter mich hab auffgeopffert/ und durch mein Leyden und Sterben alle Gnaden dir verdie¬ net/ und alle Schatz deß Himmels dir erworben hab; so ist es billich / daß du auch mir ewigen Danck sagest. Sage auch Danck dem allzeit heilig- und lebendigmachenden Geist derLiebe/ der alle von mir verdiendte Gaaben und Gnaden denen Menschen nach seinem Gutdüncken außtheilct: der durch sei¬ ne innerliche Einsprechungen dich stets ermahnet/ erleuchtet/und zu allem Gu» ten antreibet. r. GOtt will / daß du seine Gnaden durch das Gebett erhaltest. Demnach begehre ohne Auffhören/ und bitte/daß GOtt in dir vollende / was Er zu wür- cken iw )l- ick er i, er b n k l zum Hochheiltzen Hertze» JEsu. -ir cken hat angefangen. Begehre/ daß sein Nahmen von dir und allen Menschen geheiliget/ und geprisen werde: daß sein Reich in deinem und aller Menschen Hertzen durch ein heiliges Leben beför¬ dert werde: daß fein heiliger Willen auff Erden erfüllet werde: daß Er dir und anderen das nothwendige Brod Leibs und der Seelen lasse zukommen: daß Gr dich nicht lasse der Versuchung unter- ligen : daß Er dich von der Sünd erlö¬ se : und durch bequeme Mittel zu dem ewigen Reich und Vatterland führe. Z. Weilen ich dein YTrr und GOtt bin / und alles in der Natur und in der Gnad nach meinem Willen schlichte/ und nach meiner Vorsichtigkeit anord¬ ne: so will ich / daß du ein vestes Ver¬ trauen auff mich setzest/ und mir alles übergebest / und heimstellest/ was dein zeitliches Glück anbetrifft. Du weist / daß ich dich liebe / daß ich alles kan und vermag/daß ich zum besten erkenne/was dir nutz - und ersprießlich ist. So lasse Mich dann mit dir schalten und walten R 2 nach »44 Innerliche Andachten nach meinem Belieben/ und entschlage dich aller übermässigen Sorgen deß Zeitlichen Ich bin der jenige/ der über dich Sorg tragt: Ich kleyde die Blu. men deß Felds/ und speise dieVögel deß Luffts; wie werd ich dann deiner ver¬ gessen können? Sage nicht/ wo werd ich meineSpeiß und meine Kleyder her¬ nehmen? Sondern sey besorgt über das Heyl deiner Seelen/ welche fürtreffli- cberist als der Leib; und suche vor allem das Reich GOttes/ und befleisse dich mir zu dienen / und alles übrige wird dir beygelegt werden. Wann ich auch denen jenigen Gutes thue/ die mich has¬ sen/ werd ich etwas ermangle« lassen denen / die Mich lieben ? Nicht nur allein dein zeitliches son¬ dern auch dein ewiges Glück sollest du mir überlassen / und ohne Sorg seyn/so lang du die Sünd meydest / und mir allein zu gefallen dich befleissest. Ich ver¬ lasse niemand / ich werde dann zuvor verlassen: niemand ist zu schänden wor¬ den/ der auf mich gehoffet hat. Wann der Feind mir klein- und schwermüthi- gen zum Hochheiligen Hertzen JEsu. 24s gen Gedancken dich überfallet / wann deine unordentliche Begierlichkeiten dir starck zusetzen / wann die abscheulichste Einbildungen dich beunruhigen / wann allerTrost und LnnerlichesLiecht von dir weichet / und dich in der Dürre und Finsternüs lastet / werde nicht verzagt und kleinmüthig: ob du auch schon mey- nest/daß du von GOtt und denen Men¬ schen verlaffen bist; sondern leyde und streite / und hoffe desto mehr auffnuine Barmhertzigkeit / und habe deine Zu¬ flucht zu meinem gutthatigen Hertzen; durch dise Versuchung muß dein Lieb wie das Gold geläutert und gereiniget werden. Alles gereicht zum Guten de¬ nen/ die GOtt liebenso gar auch deine begangene Sünden / wie groß und ab¬ scheulich sie immer seyn mögen/ sollen dir Anlaß geben/mich desto inbrünstiger zu lieben/ und auff meine Barmhertzigkeit Zu hoffen. Ein reumüthiger Geist ist mir ein angenehmes Opffer / und ein zer¬ knirschtes Hertz hab ich niemahlen ver- worffen/ der ich für die Sünder auff die Welt komm bin. Wann dich die brau- R z sen- _ Innerliche Andachten / finde Wind der Versuchung auffallen Seichen anfallen/wann dasUngewitter deiner bösen Begierlichkeiten sich auß, lasset/und du in den Abgrund der Zag, hafftigkeit zu stncken anfangest/ruffemir zu hülff/ und halte dich an dem Felsen / der ich bin/ und verberge dich in der Retzen meiner offenen Hertzens-Wun- den / und seye getröstet: es wird kein Feind dir können zukommen. 4 Dieweil du alles von mir empfan¬ gen hast/ so wohl leiblich - als geistliche Güter/ so wohl die Krafften deß Leibs/ als auch der Seelen; so ist es billich daß du alles mir widerumb auffopfferest/ und zu meiner Ehr anwendest. Alle dei¬ ne Gedancker/deine Wort undWerck/ deine Anschläg und Unternehmungen/ dein Thun und Lassen/dein Creutz und Leyden sollen auff mich gerichtet werden durch eine auffrichtige Meynung / mich dardurch zu ehren/und meinen Willen zu erfüllen. In deinem Morgen- GebetL opffere mir auff alle deine Wercke / die du den Lag hindurch zu verrichten hast/ je je° in di di g' d g o 5 i l rum Hochheiligen HertzenJEsu. 247 illHi le verächtlich und gering sie immer seyn tter mögen; und dise gute Meynung sollest ch du immerzu deß Tags erneueren.Wann ag, du auffstehest/ und dich zur Ruhe be- M gibst/wann du issest/oder trinckest/wann n/ du arbeitest / oder ruhest/ wann du der gehest / oder stehest / und was du immer ui, zu thun/ oder zu leyden hast/ sage: Mein in GOtt! diß will ich Dir zu lieb thun/ oder leyden / weillen es dein Göttlicher Willen ist. n, In diser Stund fange an / dise gute je Meynung zu erwecken/ und übe dich so / lang in disem heiligen Merck / biß du ß darauß eine Gewonheit machest: waS / du vermeinest/ daß mir nicht gefällig ist/ - das unterlasse und überwinde dich: waS ' du mir aber aussopfferest/ das verrichte mit grossem Fleiß und innerlichen Eyf- fer: imgleichen übertrage mit grosser Gedult - was du mir zu lieb Wider¬ wärtiges leydest. Also wirst du wahr- hafftig mein Hertz verehren / und das¬ selbe zum Lohn bekommen. R 4 Vier, 248 Innerliche Andachten VierteUnterweisung Von dem sanfftmüLhigen und ge- dultigen Hertzen IEsu. ! Diicite ä me, ^uia miti5 tum. n. , ry. Lernet von Mir/ dann Ich bin sanffrmüthig. Erleuchtung deß Verstands. gMEwerbedich/ O Christliche Seel! KK der Gedult und Sanfftmuth / welche so wohl zum Anfang und Fort¬ gang/ als auch zum Ende eines heiligen Wandels nothwendig ist. Welche An¬ fängen in Christo ILiu fromm zu leben/ werden Verfolgung leyden: in diser Verfolgung braucht es grosse Gedult und Sanfftmuth/damit du nicht in un¬ mässigen Zorn und Rachgierigkeit auß- brechest/ und an statt deß Lohns Straff und Züchtigung darvon tragest. So muß du dann allen Zorn von dir legen/ unv mit Gedult leyden / wann du wilst den zum Hochheiligen Hertzen ITsu. 249 den Willen GOttes erfüllen / und zur Seeligkeit gelangen. Du muß das Fleisch creutzigen/ und die böse Begierlichkeit stäts im Zaum halten / welches dem Indischen Men¬ schen zuwider ist/ Verdruß und Unwil¬ len machet/ und ihn in Kleinmüthigkeit und Verzweigung stürtzet: durch die Gedult aber wirst du den Feind über¬ winden. , GOtt selbsten wird über dichTrang- salen und Widerwärtigkeiten verhän¬ gen/ dardurch will er dich die Gedult lehren/ durch die Gedult will er dich prüfen/ durch die Prüffung will er deine Hoffnung stärcken/ und durch die Hoff¬ nung will er dich seelig machen. Er gei߬ let diejenige/ die er lieb hat/ und prü¬ fet sie/ wie man das Gold im Feuer- Offen prüffet. OhnestandhaffteGedult kanst du dise Heimsuchung GOttes nicht außstehen. Wann du wilst in dem Weeg deß HErrn fortschreiten/ und mit GOtt dich vereinigen / muß du GOtt stäts vor Augen und in dem Hertzen haben / und s L s o Innerliche Andachten / und die Stimm deß heiligen Geistes/; der in deinem Hertzen redt/ anhören: der Geist GOttes aber lasset seine Stim nicht hören/ wann das Hertz ver¬ wirret/ und durch ungestümme Regun¬ gen deß Gemüths ist beunruhiget. In der Stille pflegt er zumHertzcn zu reden. Die Sanfftmuth aber und Gedult wird dein Hertz stillemdurch die Gedult und Sanfftmuth wirst du deine Seel und dein Hertz besitzen/und fähig ma¬ chen der Göttlichen Wirckungen. Die Sanfftmüthige lehret der HLrr seine Weeg: denen Sanfftmüthigen gibt er seine Gnad. Er hat sein Wohlgefallen ab demGebett derSanfftmüthigen: em unüberwindliche Gedult und Sanfft¬ muth seynd das Kenn-Zeichen/ daß der Geist GOttes in deinem Hertzen woh¬ net. Durch die Sanssmuth wirst du ihn verwahren / und seine innerliche Einsprechung anhören. Gehe dann hinzu/ O Christliche SeeU zu IEsu deinem GöttlichenLehr- meister/ und lehrne von ihm dieSanfft- müthigkeit. Betrachte / wie JEsus durch zam Hochheilige» Hertze« It?su. rrr tes/ hurch die Müdigkeit seines Aertzens die -kN: Menschen an sich gezogen/und durch die eme Lieblichkeit seiner Worten und holdsee- ligen Gebärden die verstockte Hertzen un< hat eingenommen. Wie freundlich em- pfienge Er die gröste Sünder: mir was en. liebreichen Gespräch munterte Er sie u't auffzurBußundBekehrung. Mit was E Gedult hat IEsus Hitz und Kälte/ e« Hunger und Durst/ und alle Unge- u- mach und Unkommlichkeiten der Är- ^e muth in seinem Predig - Ambt übertra- ue gen: Er wäre von seinen Freunden ver- lassen / von seinen Feinden verachtet u und außgelacht / verfolgt / als ein Ver- и führer deß Volcks angesehen/ als ein Freund deß Teuffels außgeruffen / als к rin Fresser und Sausser gelästert; je mehr man Ihn verfolgte/ desto mehr r Ware Er beflißen die verbitterte Gemü- e ther zu gewinnen. Wie freundlich hat IEsus seinen Verräther empfangen! ' Er hat nicht gelästert die jenige / die so ' lästerlich mit Ihme umbgiengen: Er hat nicht gedrohet den muthwilligen Hepckers - Knechten: Er gäbe dar seine Ba. s; 2 Innerliche Andachten / Backen denen / die Ihn schlugen: Er M liesse seinen Jungfräulichen Leib erbärm« danc licher Weiß zerfetzen / fern gebenedcy- M teS Haubt mit Dörneren crönen / sich ftjnc zum Galgen deß Lreutzes hinauß füh- M ren / und zwischen zween Mörderen Ma auffhencken/ und Übertruge das spött- M liche Gelächter seiner Feinden / daEk K»/ am Creutz Hienge. An statt der Rach hielte JESUS um Gnad und Barm- hertzigkeit bey seinem Vatter an : so weit triebe Er seine Sanfftmuth. Ek eröffnete seinHertz denen die es verwun¬ det hatten / und wäre bereit daselbsten sie vor dem Zorn GOttes zu bedecken/ wann sie in dise heylsame Wunden hät¬ ten wollen hinein gehen. Ist jemahlen eine solche Sanfftmuth und Gedult rn einem fernen gefunden worden? Sihe/ O Christliche Veel! was Ge¬ dult und Mildseeligkeit IEsus in dem Sacrament der Liede verspühren las¬ set. Er ruffet den gantzen Tag die Sünder zu sich / und niemand will zu Ihm kommen: Er liebet / und niemand will ihm eine Gegen - Lieb erzeigen: Er INU' So dis- bei Uv wc ge wi sei tc S' ni v t l r zum Hochheiligen Hertzen IEsu. rfz Ek het nichts vor seinen Augen als Un- arm- danck/ unempfindliche/ eyß- kalte/ und '^ verstockte Heryen/ die sich weder von sichren Gutthaten wollen erweichen/ M noch von seiner Lieb entzünden lassen. E M» verspottet ihn in seiner Gegen- olt- Kart: Es ist kein Frevel und Muthwil- Ec Kn/ den man wider ihn nicht übet: Er -ach muß in den unreinen Hertzen mit dem cu? Sathan seine Herberg nehmen. Solle so dise Unbill und Verachtung seiner Lie- Ek beihne nicht billig zum Zorn erwecken? Und wie ergienge es so Villen Sündern/ ivan sich IEsus rächen/und die ihme zu- gefügte Schmach und Unbill straffen lvolte? Aber IEsus schweiget: Eropf- frrt sich täglich seinem himmlischenVat- c" ter auff umb dessen Zorn zu besänffti- gen: was GeduIL und Sansstmuth muß in dem Göttlichen Heryen IEsn verborgen seyn! so gar auffdem Thron seiner Herrlichkeit lasst man ihne nicht c unbeleydiget: mit was abscheulichen Lästeren creutziget man ihn widerumb / Und trettet man ihn und sein heiliges l Blut Lf4 Innerliche Andachten / Blut mit Füssen! IEsus aber haltet Lie anumbHuld undBarmheryigkeit/und mo erwartet mit Gedult die Bekehrung da diser thorrechten Sünder / zu welcher rer er sie durch seinen heiligen Geist ermah- wi net/ und durch seine Gnaden-Schätz an auffmunteret. Wo ist / O Christliche W Seel l ein so sanfftmüthiges Hertz za ree finden? Ist es nicht billig / daß du ihm vei Danck sagest/daß du es liebest/daß du V ihm nachfolgest? O sä Zweyker Theil. Bwegung deß HertzenS. MV Mein IEsu! mein mildester HTrr n> 8W und Heyland! man liebet bey de- tr nen Menschen ein sanfftmüthiges und n gedultiges Hertz : und warumb wird sc dein Hertz / das unter allen Hertzen das 8 mildeste und holdseligste ist / allein 3 nicht geliebt? Warumb wird es so vil 8 beleydiget/ betrübet/ und gehastet? wir 8 Menschen können unseren Zorn nicht . einhalten/da wir sehen/daß man unsere h Lieb zum Hochhe iligen Hertzen JT sir. 25z ltet LiebündGutthaten nicht erkennet/daß md man sie gering schätzet/oder gar mit Un- mg danck bezahlet: und was wir in ande- her rm nicht leyden können 7 das üben wir ah, wider dich / O du GOtt der Majestät! a? und warumb ergreiffest du nicht die che Waffen/ warumb laffest du deinen ge- zu rechten Zorn nicht außbrechen wider so -m verächtlicheGeschöpff? Ach! wann dem du Hertz / wie mein Hertz beschaffen wäre/ O mein JEsu! wäre ich ohne Zweiffel schon längsten zu Grund gangen. Aber Du bist ein sanfftmüthiger und milder YErr/ voller Liebe und Barmhertzig, keit/langmüthig und gedultig. du bist allzeit der jenige/ derDuwarestindei- rr nem sterblichen Leben. Was Widers e- Wattigkeit hast Du /O mein GOtt und id mein Leben! nicht gelitten/was Trang- d salund Schmertzen/was Schimpffund >s Verfolgung/wasPeyn und Qual hast ur Du nicht außgestanden? Ohne daß il Du ein Klag/ oder ein ungedultiges ir Wörtlein auß deinem gebenedeyten >t Mund hast fahren lassen. DeineZünger e haben das Feur vom Himmel wollen b her- rs6 Innerliche Andachten cherab steigen lasten wider jene Stadt / die Dich nicht hat wollen auffnehmen; Du aber mildester Erlöser der Men¬ schen ! verdammest ihren rachgierigen Eyffer/und lehrest sie/daß deinGeist ein Geist der Sanfftmuth ist/ und daß Du kommen bist nicht darumb / damit Du die Sünder zu Grund richtest/ sondern damit Du dieselbe seelig machest. Ach wie villmahl / O mein sanfft- müthigster IEsu! hab ich die Wür- Äung deines sanfftmüthigen Hertzens verspührct! ich hab dich wegen einem Verächtlichen Wollust/ wegen einer ge¬ ringen Vergnügung meiner Begier¬ lichkeit / wegen eines menschlichen An¬ sehens viel hundertmah! beleydiget / und hindan gesetzt; du aber hast biß auff heutigen Tag gedult gehabt/ und bist annoch beflissen durch deine heilige Einsprechungen mein widerspenstiges Hertz Zu gewinnen: wie schlaffmg/ wie lau und kaltsinnig wäre ich in deinem Dienst i wie träg und nachlässig in Verrichtung dessen / was du von mir verlangtest: auß allen Jahren / die Ser¬ ver Lc ich Vic Tc di< du las ne un ass in F' rm hi in sa gc ici A m kl ! NI 3 a E zum Hochheiligen Herßen IEsu. rr? / verflossen seynd / kan ich nicht ei len 'n,' Tag/ja keine Stund finden/in welcher en- ich nach meiner geringer Möglichkeit M dich geliebt/ach was sag ich! es ist kein em Tag vorbey gangen/ in welchem ich dich nicht öffters beleydiget hab: und Du du mildester Heyland hast keinen Tag "n lassen vorbey gehen/ du habest mir dann neue Gnaden erwisen/ mich ermahnet / st- und zur Buß angetriben. Und da ich also aussgemunteret/ dir widerum bin "s in die Armb gefaffen/hast Du mich mit 'M Freud umbfangen/ hast mich getröstet/ ;e- mein Unruhe gestillet/ mein Hertz mit himmlischer Süssigkeit übergossen. O mein geliebter IEsu ! wie gcdultig und / sanfftmüthig bist Duach! wie kan ich genugsamDir Danck sagen? Wie kan ich genugsam meine Sünden beweynen? Wie kan ich genugsam Dich lieben? Q 's mildester IEsu! wie darff ich mich be- " klagen/ da man mir zuwider ist/ da man " Mich verfolget/ da ich etwas in disern " Iamerthal leyden muß? Der ick nichts " anders verdiene / als Schimpff und Spott/TrangsalundSchmertzen. Und S gleich- »s 8 Innerliche Andachten / gleichwohl bin ich so armscelig/ so fthr zur Ungedultundzum Zorn geneigt/ daß mich die geringste Widerwärtig¬ keit verwirret/ eine geringe Schmach/ ein eingebildete Unbill kan mich zm Zorn erwecken: ein geringer Schmeryen machet mich verdrussig und unwillig. Alles was meinem verkehrten Willen/ und meinem heuchlen Fleisch zuwider ist/ verbittert mein Gcmüth: ich bin gut/ so lang man mir gut ist: ich bin gedultig/ so lang ich nichts zu leyden hab; sobald man aber mich angreifft/ so bald mich eine kleine Widerwärtig» keit anstosset / pflegt alsobald mein Uw gedult und mein Zorn außzubrechen. Erbarme dich meiner/ O sanfftmü- thigster JEsu! ich will/ O mein gedulti» ger IEsu! ich will Dir nachfolgen/ meb nen Zorn einhalten/ und in der Demuth Gedult haben. Aber Du allein kanst ein solches in miraußwürcken: verleyhe mir deine Göttliche Gnad/und iehre mich/ wie ich deine Göttliche Sanfftmuth er» halten/und vermehren kan. DriL» ,um Hochheiligen Hertze« JSsu. rx- A Dritter Lheil. Nachfolgung und Übung der Sanfftmuth. ttig- -ch/ ,'tzm llig. len/ ider bin bin den fft/ tig, ^n- >en. nü- iti, keß tth, ein nir j H/ cr- kl-' Lhristuö der HErr. MEin Sohn / wann du von Natur W zum Zorn geneigt bist/ undauß geringen Ursachen in Schmach- und Scheit-Wort/ in Verdruß und Un¬ ivillen außbrichest/ so must du anfangen wider dises Laster Zu streikten / biß dir cs auß dem Hertzen reissest/ und die Sanfftmuth einpflantzest. Wann der Zorn beginnet außzubre- chen/ und das Gemüth sich verwirret/ halte dich ein/ und lasse deinen Unwil¬ len nicht aussenher vermercken / weder in den Worten / noch in den Gebärden ; sondern warte mitGedult/ biß mit der Zeit die erste Hiysich erlösche/ und die Stille und Sanfftmuth widerumb zurück kehre. Unterdessen wirffe deine Augen ausseine Bildnüß meines sanfft- müthigen Hertzens/ und du wirft sehen/ S» daß S6o Innerliche Andachten daß der auffwallende Zorn sich bO ^ widerumb setzenwird. Damit du dem Zorn Vorkommen mest / habe ein wachtsames Aug auff die Regung deßHertzens zur Zeit/ d-.. es dir nicht ergehet nach deinem^ Wunsch/ da man dir und deiner Mey- 3^ nung zuwider ist/da man dich züchtiget/ vrg verachtet/dein Thun undLassen tadelt/ M deine Ehr angreifft / da man dich bn raubt dcssen/was du lieb hast/odernicht ^e^ erfolgen lassest/ was du begierig verlaw gest. Wann man dirmitjchimpfflichen Schmach-Worten begegnet/ schweige der still/ und habe Gedult/ und so du reden must/ gibe eine gelinde Antwort/ welche deiner Feinden Hertz gewinnet/und den de- Zorn brichetes ist vill leichter dem Zorn vorbauen / als selben einhalten/ bei wann er außgebrochen ist. Wann die un Vernunfft verwirret ist / kan sich das Hertz kümmerlich einhalten. Seye behutsam in deinem Reden / de Und hasse das Ohren - Blasen / damit ur da zum Hochheiligen Hertzen JEsu. hA du nicht eine Feindschafft zwischen ans deren ansplnnesl; jondern befleisse dich villnichr/ daß du öey anderen denFri- -om, den verschaffest. au5 4' Rede freundlicher mit denen / die lem dir von Natur zuwider scynd/ undgibe !ey- gute Wort denen/die dich haben beleys ;et/ drget/ und lasse die Sonne nicht unters elt/ Zehen/ du habest dann dich zuvor ver- be, löhnet/ und auß gantzem Hertzen vers cht Ziehen. im 5« m Seye nicht rauh und bitter gegen ge deinen Unterthanen; sondern ermahne eir und so es vonnöthen ist/ straffe sie in der he Sanfft nuth; und so du bißweilen der* nes Ämpts halber dich must zornig ers m Zeigen / lasse den Zorn in deinem Hers / tzen mcht einwuryeln/ und hüte dich vor ie ungebührlichen Schmach-Reden. s 6. Seyegeduktig uud sanfftmüthkgm denen Kranckhcieen/ Leibs-Schmer. f tzen/ Betrübnüssen und Trangsalen/ ! und anderen Unkommlichkeiten deß Les - S z bens/ -s» Innerliche Andachten bens/ die du leyden must. Werde nicht verdrüssigund unerträglich denen/ die rrmb dich herumbfeynd/ und verliehre nicht durch ein thorrechte Ungedult den Lohn / den ich dir im Himmel vorbu reite. Lege von dir alle Eigensinnigkeit l und leyde in deinem Hertzen keine Am müthang/ die dir zu grosse Freud / oder Traurigkeit könte verursachen; heffte dein Hertz an keine Sach/ und leyde keine unordentliche Begierde/ damit du dich nicht bestächest/ da du sie nicht er, füllen kanst/ und dich nicht erzürnest/ Da man dich beraubt dessen/ was du liieb hast. 8. In allen Begebenheiten seye all¬ zeit eines gleichen Gemüths/ und er¬ freue dich in dem HLrm / und sage ihm Danck: und lauste durch die Ge- dult zu deinem dir vorgesetzten Zill/ da¬ mit du dasKrantzlem erhaltest. GOth zum Hochheiligen Hertzen ZEsu. sSz GOtt-liebendeSeel. Ich will/ O mein saujstmüthiger ZEsu! deiirer Göttlichen Lehr folgen: gib / daß ich mein unbändiges Gemüth überwinde / und alle ungestümme Re¬ gungen deß Hertzens im Zaum halte. Fünffte Unterweisung von dem mitleydenden Hertzen JESU. Uiscreor super rurbam. Alarc. 8. r» Ich erbarme mich über das Volck. Erster Theil. Erleuchtung deß Verstands. M Christliche Seel! ungeacht deines «Ws guten Willens / und eyfferigen Vorhabens/ wirst du dannoch immerzu stolperen/fehlen/ und mit Villen Unvoll¬ kommenheiten auch das Gute/ so du thust/ beunreinigen. Es kan geschehen/ daß deine alte Schwachheiten und böse Neygungen widerum erwachen / und S 4 mach- L§4 Innerliche Andachten / mächtig zur Sünd dich werden antrci- den; der böse Feind wird alle Mittel ergreiffen/ daß er dich von deinem guten Vorhaben abwendig mache,' und so er dich in die Sünd nicht ftürtzen kan/ wird er suchen dich zu verwirren / die be¬ gangene Sünden dir vorzustellen/ und dich zaghafft und kleinmüthig zu ma¬ chen. Du aber laste dein Hertz nicht fal¬ len/und mache dir kein Bedrucken/ als köntest du in demWeg deßHLrrn nicht ortschreiten; iondern setze all dein Ver- raueu auff deinen barmhertzigen Hey- and / und sottest du auch auß unbehut- "amer Schwachheit schwerlich gefallen eyn/ werde nicht kleinmüthig/ sondern richte dich widerumb auff/ und nimm deine Zuflucht zu ILsu: diß dein Elend thut vltmehr ein Mitleyden / als einen Zo^n in seinem Hertzen erwecken: Er weiß deine Schwachheit / dein wanckel- müthiges und leichtsinniges Hertz ist ihme nicht unbekandt / deine verkehrte Neigungen / und die starcke Anfechtun¬ gen des arglistigen Feinds ist ihme nicht unbewust. Und so IEsusauß grossem Mt- jUM Hochbeilkqen Hertzen ICftr. r6s Mitleyden vom Himmel rst yerab ge¬ legen / umb dichzu errctten/da du noch sein Fetnd wärest - wud er ferner Barm- hertziqkttt ve qessm / nachdem Er auf Erden dein Freund / dein Bruder/ dein Erlöser und Mittler worden lst ? Lr hat deßwegen deine Schwachheiten ange- nohmcn/ damit Sraun derErfahrnüs lehrnenmögte/ mit direin Mitleyden zn tragen. IEsus wäre so barmyermgin seinem sterblichen Leben/daß Lr auch im zeitlichen Anligen Venen presthasften Menschen ist zu Hülffkommen/ und nie¬ mand ohneTrost undLinderung hat von sich gelassen / wie vülmchr wird Ihme dein Geistliches Anligen zu Herben gehen / O Christliche Seel! die du von seinem kost bahren Blut bist erkaufft worden. Für die Sünder ist Er auffdie Weltkommen.Diser himmlischeWund- Artzt ist nicht für die Gesunde/sondern umb dieKrancke zu heylen geschickt wor¬ den. Er ist komm umb seelig zu machen/ was verlohren war.IEsus ist der barm« hcrtzige Samaritan/ der Wein und Oel in die Wunden giesset. Er ist der gute S t Hirt/ M 2§§ Innerliche Anchdaten Hirt/ der sein liebes Schäfflein durch Berg und Thal suchet.Tragt ein Vat¬ ter nicht grosses Mitleyden mit seinem lieben Kind ? Und ist ein Vatter mit IEsu zu vergleichen ? Der feinem um gerathenen / doch reumüthigen Kind entgegen laufft/und ihn umhalset. ZE- sus ladet dich ja ein / und ruffet dir / du sollest in deinem elenden Stand zu Ihme kommen/ damit Er dich erquicke. Nichts kan also sein mttleydendes Hertz betrüben / als da die Sünder seine Barmherzigkeit nicht erkennen wollen. Wie bitterlich hatZEsus auß grossem Mitleyden geweynet/ und mit Liessen Seufftzeren der Menschen verstockte Blindheit bedauret? Auß grossem Mit- leyden hat IEsus in seiner Kindheit/ in seinem Predig - Ampt/ und auffdem Creutzdie heisseZäher vergossen. Nicht seine Trangsal / die sein Lieb ihm süß machte / sondern dein Elend ist Ihme zu Hertzen gangen. Fürdich/und umbdich zu umfangen hat Er seine Händ am Creutz arrßgespannet / und sein heiliges Hertz eröffnen lassen. So gar auffdem Thron zum Hochheiligen H ertzen JEsu. 267 Thron seiner Herrlichkeit kan Er dei« »er nicht vergessen/ sondern zeiget seine Wunden dem himmlischen Vatter/ und haltet an für dich umb Gnad und Barmhertzigkeit. Er ist derjenige / den du beleydigest; aber Er vergisset seiner selbst eigenen Schmach/und ist nur be¬ dacht dir deine Sünden zu vcrzryaen. Die allein haben keine Gnad zu hoffen / welche in ihren Sünden verzweifflen/ und wider den heiligen Geist sündigen. So werde dann nicht verzagt/ Q Christliche Seel! und verliere nicht deine Zuversicht/ sondern gehe hinzu zu dem mitleydenden Hertzen ILsu : daselbsten ist der Thron der Göttlichen Barmhertzigkeit. Sihe/ es wartet auff dich in dem Sacrament der Liebe/ es ruffet dir/ und ladet dich ein; und kanst du disem liebreichen Hertzen keine grös¬ sere Schmach anthun/ und es mehr be¬ trüben / als da du ein Mißtrauen er¬ zeigest/ und in deinem Elend verza¬ gest. Iwcy- -f, Innerliche Andachten gweyter?heil. Bewegung deß H.rtzenS. M« Großer GOLL und Heyland l wo, Ws her komt ein so großes Mitleyden/ so du mit mir tragest / da ich aller deiner Gnaden und Barmhertzigkeiten un, würdig bin? Man möchte vermeynen/ du wärest unempfindlich in deinen selbst eigenen Schmertzen und Trangsalen; massen Du so gern leydest/ und mit so großerGedult die dir zugcfügte schwach undUnbill außstehest; da du aber meine Trangsalen anfihest/ erweichet sich dein mildes Hertz / und wild geänstiget. Woher / O liebster IEsu l woher komt diseGütigkeit ? Ach die Liebe/ mit der Du mich liebest / O Du GOtt der Lie, be! hat in deinem mildesten Hertzen di¬ se Anmüthung erwecket / und weilen di, se deine Liebe kein End hat/ so ist auch die Größe deiner Barmhertzigkeit nicht zu ergründen; sonsten wärest du schon Längsten meiner müd worden / und hat, test mich in meinem Elend laßen zu Grund gehen. Ein Mutter weinet über das zum Hoch heiligen Hertze n ZEs u. -6- das Unheyl ihres Kinds / dieweil ihre Lieb die Schmertzen empfindet/ die sie nicht heylen kan. Du aber / O Lieb, Haber meinerSeelen! weinest über mich/ dieweilen ich mir nicht will Helffen las¬ sen : Du streckest auß deine Hand/umb mich zu empfangen ; ich aber entferne mich von Dir/ O Du mein einyige Glückseligkeit! ich will deine mitleyden- deLiebe nicht erkennen/noch zuDir kom¬ men/ damit ich dasLeben habe/ und dise meine Thorhcit betrüget dein Hertz/ und treibet die Zäher auß deinen Au¬ gen. Ach mein IEsu! wann wird mein Elend ein End nehmen / wann werd ich einmahl auffhören dein mitleydendes Hertz zu betrüben ? Ach! Du sihest mei¬ ne äufferfteSchwachheit: Du weist/ wie vil Feind mich auff allen Seiten umb- gebcn: meinEIend gehetDir zuHertzen: Du verlangest mir beyzuspringen: und ruffest mir schon solangeZeit/daßichzn Dir komme / und bey Dir Hülff suche. Und warumb komme ich dann nicht z« Dir ? Warumb bin ich so verzagt und kleinmüthig/ und warumb wil ich leben in 270 Innerliche Andachten in der äussersten Armuth/da ich vor mir sehe alle Schätz deiner Barmhertzigkeit/ die Du mir/ O süssester ILsu? mit sambt deinen Heryen dartuetcst ? Ich bin blind / und will mich vor Dir nicht erleuchten lassen / O ewige Klarheit! ich bin schwach / und entferne mich von Dir/ O Du Krafft GOttes! ich bin betrübt/und will Dich nicht suchen /O Du Trost meiner Seelen! ich bin täg¬ lich von meinenIeinden überwunden/ und verlange nicht nach Dir/ O Du meinZuflucht! kan ein grössereThorheit erdacht werden ? Habe dann ein Mit- leyden mit discr meiner Thorheit/ und sehe mich an/ O mein liebster IEsu! und gib mir ein kindliches und festes Vertrauen auf deine unendlicheBarin- hcryigkeit. Gib/daß ich nach Dir ver¬ lange /O Du Brun-Quell deß ewigen Lebens! daß ichDich suche/O du Ruhe¬ statt meines Hertzens! daß ich Dich fin¬ de / O Du Heyl meiner Seelen! daß ich Dir allein mein Noth und Eiend klage/ der Du mir allein Helffen kanst. Ja mein barmhertziger Heyland! ich will hinfüh- zum Hochheiligen Hertzen JEsu. -7r ro zu deinem mitleydendcnHertzen mein Zuflucht nehmen / und in aller meiner t , Schwachheit / in meinem Wanckel- muth / in meinem Anfechtungen/in mei- t nen Aengstigkeiten und Betrübnüssen ; Dir mein Elend klagen und vortragen / s und will sprechen: HErr / den du lieb , hast / der ist kranck. Und weilen ich in di- , sem armseeligen Leben ohne Creutz und trübsal nicht seyn kan / so will ich Dir alles Heimstetten. Diß allein bitte ich Dich/O mein barmhertziger Heyland/ Du wollest mich nicht gantz und gar verlassen/ wie meine Sünden solches verdient haben. Dritter Theil. Nachfolgungund Übung derBarmher- tziqkeit- GOtdliebende Seel. §W)Aö soll ich thun/ O meinHcylaM »M umb deinen mitleydenden und ge¬ gen mir gnädigen Hertzen eineErkannt- nüs zu erzeigen? Lhristus der HErr. Gleichwie ich mit dir habe ein barm- hertzigeö Mitleyden/ also tollest du auch 4iu »7r Innerliche Andachten/ em Mitleydm haben mit mir/ mitUr selbsten/und mit deinem Nächsten. Du weist/ was Ich dir und denen Menschen zu lieb geliten hab / was Ich noch täg« lichvon denen undanckbahrenMenlchen leyde; du sihest / wie man so unmensch- Ilcyer Werh mit mir umbgehet in dem Geheimnüs deß Altars / in welchem ich nichts als Lieb und Erkantnüs erwar¬ ten solte. Du kanst mich trösten / und meinem betrübten Hertzen ein Freud machen. i. Durch die stäte Betrachtung mei¬ nes müheseeligen und betrangten Le¬ bens / wie auch meines biteren Leydens und Sterbens; welcheBetrachtung ein anmüthiges Mitleyden / eine auffrich- tige Erkanntnüß/ und eine inbrünstige Liebe zu mir in deinem Hertzerr erwecken wird. 2. Durch ein besondere Verehrung meines mitleydenden ycrtzcns/ welches du öffttrs begriffen / und in dem heiligen Sacrament gegenwärtig täglich kanst heim- hei die soi un un sch ne L le v v b r r r l zum Hochheiligen Herßen IEsu. 275 heimsuchen / und dardurch zu ersetze« die Danckbarkeitund Ehr- Erweisung/ so ich umbsonstenvon denen laustnnige« rmd empfindlichm Menschen erwarte. Z« Durch eine offt widerholte Abbitt / so du mir thun sollest fürsovillSchmach und Unbill/ so deine und anderer Men¬ schen Sünden meinem mitleydenden Hertzen zufügen. 4« Durch einen besonderen Fleiß mev- neinHertzen zu gefallen/und all dem Thun und Lassen demselben auffzuopf- seren/ und mit Ihme zu vereinigen. Habe ein hertzliches Mitleyden mit deiner Seelen / und befleisse dich GOtt tu gefallen. r. Verwitlige niemahlen in eineSünd/ welche deine Seel umb das Lebe« bringt. Und fürchte nicht die jenige/ die deinen Leib können tödten/ sonder« den jenigen fürchte/ welcher deinen Leib und deine Seel kan in das ewige Feuer stürtzem T L. Mey- -74 Innerliche Andachten L. Meyde auch die läßliche Sünden/ welche vir nach und nach zu den schwä¬ ren den Weeg Hahnen. 3» Erzeige einen grossen Fleiß und Eyffer/ nicht nur im Bienst GOttes/ sondern auch in allen deinen Obligen- heitcn/ und seye nicht lau- und kaltsin- nig ; dann solche Seelen pflege ich auß meinem Mund außzuspeyen. 4« Lege von dir so gar auch die gering- steUnvollkommenheiten/damit du nicht von dannen in die läßliche/ von den lä߬ lichen in die Todt-Sünden/ von den Todt-Sünden in die Blindheit und Verstockung deß Hertzens / von der Verstockung in den Untergang gera- thest. Und was nutzet es dir/wann du die gantze Welt soltest gewinnen / und die Seel verlierest? Trage ein hertzliches Mitleyden mit deinem Nächsten / wie Ich mit dir hab Mitleyden getragen. Speise die Hun- gerige/ ttäncke die Dürftige/hrkleyde die die Ge tln! Ss wo mi we de las m lic ai t< g d n s s l zum Hochheiligen Hertzeo ICstt. ryf n/ -ä, nd es/ w uß ht ß- -d er d !t b e e die Nackende / besuche die Krancke und Gefangene/ beherberge die Frembde/ und begleite die Todte zur BegväbnuS. Springe bey denen Armen/ auß dem was du hast ; hast du vill / theile vill mit; hast du wenig gibe auch von dem wenigen; und so du nichts hast/ habe den Willen/ den Ich nicht unbelohnt lasse/ und leyde mit Gedult deine Noth und Armuth. Lasse dir in besonderheit die Geist¬ liche Nothdürfftigkeiten deines Näch¬ sten angelegen seyn; sihe/ wie Ville See¬ len außUnwissenheit/auß Schwachheit/ auß böser Gewohnheit/ auß verstock¬ ter Blindheit dem Verderben nach¬ gehen ; errette sie von dem Untergang durch deine Unterweisung / Ermah¬ nung / und Christliche Obsorg/ wann sie dir unterworffen seynd. Bette un- seufftze vor GOtt für so vill unbu߬ fertige Sünder; gedencke der im Feg¬ feuer leydendenSeelen/und spahre keine Mühe und Arbeit / damit du andern deine Barmhertzigkeit erzeigest/ dann T a dar- 276 Innerliche Andachten/ dardurch wirst auch du von GOTT Barmhertzigkeit erlangen. Eeye vor allem barmhertziger ge, gen deinen Feinden.- entschuldige ihren Frevel: bette für dasHeyl ihrer See¬ len / und unterlasse keine Gelegenheit ihnen Gutes zu erweisen. GOtt-liebendeSeel. Gib mir/ O barmhertziger IEsu l em mitlsydendes und mildes Hertz/ gleich¬ wie dein Hertz mild und barmhertzig Ware / damit ich nach deinem heiligen Willen mich ftats übe in denen Wer¬ ken der Barmhertzigkeit / welchen Du Das ewige Leben versprochen hast. Sechste Unterweisung Von Dem demüthigen Herßen JESU. Oiicite ä me, yuia rrütüz trim öc bumUis colen ^en 'tz< eb rff lck de id rv i n l- t/ S! zumHockheittqen HertzenJEfu. s8c> und von denen Menschen vergessen und verachtet: er lastet sich von unwürdigen Händen anrühren / und in den Gassen und Strassen herum tragen: er kehret ein bey denen Krancken undPresthaffs tcn:Lr lasset mit sich schalten und walten nach dem Willen und Belieben der Menschen: Er gibt sich zur Speyß dar denen Frommen und Bösen/ und wei¬ gert sich nicht in einer so verächtlichen Herberg seine Wohnung zu nehmen. Nichts kan seine Lieb zurück halten/ Er will bey denen Menschen-Kindcrn seyn/ von welchen Er nichts/ als Unehr und tägliche Beleydigung zu erwarten hat. Wo kanst du ein so demüthiges Hertz finden/ wie beyIEsu? Zweyter Theil. < Bewegung deß H.rtzenS. i Du mein gütigster IEsu! in was l eVL tieffcnAbgrund der Erniedrigung > bist Du gerathen von dem hohen Thron deiner unerträglichen Majestätt / die Dir -s k Innerliche Anvachfen Dir als dem Emgebohrnen Sohn mit aw dem himmlischen Vatter gemein wäre? dei Woher/ O mein ILsu! woher kommt Le ein so unerdenckliche Demuth? Ach! all Du hast mir auß dem Abgrund meiner ict Nichtigkeit wollen auffhelffen/ und rn mich armseeligen Sclaven zum Kind C GOttes/und zum Mit-Erben deiner w Herrlichkeit machen. al Der Engel und der Mensch seynd ge- h fallen durch dieHoffarth/den Engel hast d du auß gerechtem Urtheil in seinem Fall v auff ewig lassen zu Grund gehen; mir aber Armseeligen bist Du auß grosser Barmhertzigkeit zu hülff kommen. Aber > wie theuer hat Dich dtse deine Gütig- l keit gekostet! und wie tieffhast Du Dich müssen erniedrigen / damit Du meine thorechte Hoffart heyltest. Du bist der starcke GOtt/ und wie hast Du die Schwachheiten der verachtlichenKind, heit können annehmen ? Die Himmel seynd das Werck deiner Händen/und Wie seynd dise deine Hand so klein und vnmächtig worden ? Du bist der Aller- heiligste / und hast für einen Sünder an- zum Ho chheiligen Herßen JEsu. r8r H angesehen werden/und die Bösheiten re? der Menschen an deinem unschuldigen l'Nt Leib wollen abbüssen. DubistderHErr H l aller Herrschenden / und warumb sehe ner ich Dich allen Menschen unterworffen/ nd und gehorsamb biß in den Todt des nd Creutzes? ODuGOtt der Majestät! rer wie gehen die Menschen mit Du umb/ als wann du kein Mensch / sondern ein ;e- heßlicher Erd - Wurm wärest ! du bist rst das vollkommene Ebenbild GOttes / rll und du hangest an dem schmählichen ir Galgen deß Creutzes zwischen zween er Mörderen angehefftet. Du bist kommen n in dein Eygenthum / und die Deinige l- haben dich verachtet/verstossen / und h auff das äusserste verfolget; diß alles e wäre noch zu gering deinem demüthigen r und mich liebenden Hertzen. Da du im e Himmel zur Rechten Hand GOttes ' sitzest/ hastDu auffErden in demaller- I verächtlichsten Stand unter denen Menschen wohnen wollen/ und allen er- dencklichen Schimpff und Frevel biß ans End der Welt zu übertragen dich beschlossen/ damit du mich lehrtest deine De- r8; Innerliche Andachten Demuth. Ach! wie kan ich in Ansehung einer solchen Demuth von der verfluch tenHoffart mich lassen auffblaien/da ich nichts bin als Armseligkeit und leere Eytelkeit: da ich an Leib und See! °-.? mir OZ mä Da, Gu nichts gutes hab/ als was du mir/ O inic! du mein Leben l gegeben hast: da ich tug nichts verdiene / als Schänd und alle Spott; dieweilen ich das höchste Gut nw beleydiget hab / und noch täglich Dich yc zu beleydlgen nicht auffhöre? Warum na beklage ich mich / O demüthigster JE- ein su! und warum erzürne ich mich / da G man meiner vergisset/ da man mich ge- O ring schätzet / da man mich crnidriget/ w da man mir zuwider ist ? Ich verdiene T ja nichts anders / als Schmach und ln Unbill; solte ich nicht hingegen eine Freud erzeigen / da ich gedemüthiget werd ? In Betrachtung / daß Du/ O GOtt Himmels und der Erden l die Demuth also liebest/ und mir zu lieb biß in den Todt deß Creutzes Dich hast gedemüthiget. Weilen aber meine Tu¬ gend noch schwach ist/ so will ich auffs j wenigst mit Gedult übertragen / was mei- Tugend erwerben / erhalten / und täg¬ lich vermehren kam zum Hochheiligen H ertzen ZEsu. k)»ng meiner Hoffart zuwider ist. Erleuchte/ luch, O Du Liecht meiner Augen! erleuchte aich mich/ daß ich Dich und mich erkenne, leere Daß ich dich / O Du Brunnquell alles Zeel Guten / allzeit lobe/ und hoch schabe/ / O mich aber in Anfechtung meiner Un- r ich lugenden stats verachte / und auffDich und allein meine Hoffnung setze. Gib / Q Hut mein dcmüthigster ILju! daß ich alle )ich yochheit der Menschen verachte/ und um nach Dir stäts seusstze / O Du mein iS- eintzige Hochheit / mein Ruhm und da Glückseligkeit! rede zu deinem Diener/ ge, Odemüthiger Lehrmeister! und untcr- -t/ weise mich/ wie ich dise deine Göttliche ne ud ne et O re b Dritter Theil. Nachfolgung und Übung der Dcmuth. st Lhristus der HErr. KWLin Sohn / dcmüthige dich und M schätze dich klein vor GOLT/ por r8f_ Innerliche Anchdaten vor dir selbsten/ und vor den Men! schen; damit du meinem Hertzen ge¬ fallest. Erkenne / daß du alle/ so wohl na, türliche / als übernatürliche Gaaben/ von GOtt empfangen hast: ohne mich kaust du nichts Gutes thun. Du kanst auß dir selbsten so gar nicht einen guten Gedancken fassen; und deßwegen sollest da GOtt ohne Unterlaß Danck sagen/ und dir nichts Grosses einbilden / da dich die Menschen loben/ sondern GOtt allein alles Lob zuschreiben / von web chem alles hecrühret / was gut ist. L. Erkenne / daß du dise Gaaben und Gnaden nicht auß deinem Ver, dienst/ sondern auß pur lauterer Barm, Hitzigkeit GOttes empfangest. Seye dann allzeit demüthig / und arbeite in Forcht und Schrecken an deinemHeyl/ damit Ich dir nicht fortnehme/was Ich dir auß lauter Gnad und Gütigkeit ge, geben habbitte ohn Unterlaß/ daßIch Das jenige an dir vollende/was Ich auß Barm- Bo ru hell mc ver des ge> ge da lh dr de d< dl ft d d b r l - en r, m ye n H zum Hochheiligen H ertzen JEsu. - r« Barmhertzigkeithab angefangen inHr i zu würcken ; dann du dir selbsten nicht heissen kanst/ wann ich meine Hand zu¬ rück ziehe. 5. e„/ Sihe nicht an das Gute / daß du M vermeinest gethan zu haben / sondern m . e dich mit neuem Eyffer das Be¬ ten genwärtige zu verrichten/ und das Mi¬ lkst ge/ was zukünftig ist/ zu erreichen; >n / dann so du dir einbildest/ daß du etwas da sehest/ da du nichts bist / so bekriegest du dich selbsten / und verdienest durch ei, deine Hoffart / daß dir GOTT auch das jenige fortnehme / was du zu haben dir einbildest. Ziehe dich keinem Men¬ schen vor / sondern seye der Meynung/ daß jederman bester ist/dann du/ und gedencke/baß diejenige/so du verachtest/ durch die Buß können seelig werden / da dich deine Hoffarth in das Verder¬ ben stürtzen wird. So du andere sün¬ digen fihest/entschuldige sie bey dir und bey anderen/ und gedruckt/ daß auch du fallen kanst- 4Y» 287 Innerliche Andachten / 4» tvä yabe stäts vor Augen deine gros- vil< se Schwachheit/ deine verkehrte Neu du gungen/ deine Untugenden- und böse ha Gewohnheiten : gcdencke / wie blind W dein Verstand / wie unbeständig dein gel Willen / wie leichtsinnig dein Hertz / de wie lebhafft dein Eigen - Lieb ist; be- ha trachte /wie du zu allem Bojen geneigt/ wie trag hingegen und verdrussig du zu allem Guten bist» In Erkanntnüs be deines Elends habe ein groß Miß- d< trauen ab dir selbsten / je groß immer L dein gegenwärtiger Eyffcr seyn mag; C hingegen aber setze all dein Vertrauen n auffGOtt / und auff meine unendliche ei Verdienst; bitte und begehre ohne d Auffhörcn/ daß Ich dich nicht verlasse/ z datz Ich dich erleuchte / daß ich dich r stärcke/ daß Ich mich dir/ und dich dir r selbsten zu erkennen gebe» 1 Gedencke an deine begangene Sün- l den/und du hast Ursach genug dich zu l demüthigen» Wer bist du ? Und wer l M der / den du beleidiget hast ? Wo wä- zum HöchhMen Hertzen JTstt. 287 ' wärest du/ wann ich mit dir/ wie mit so - vile» anderen verfahren wäre / und so - du mich weniger/als andere beleydiget hast/ wem hast du deßwegen zu danckrnk Wie vil eyffriger würden mir andere gedient haben/wann ich ihnen die Gna¬ den/ die du von Mir empfangen hast,/ hätte mitgetheilt? Cs ist nicht genug/ daß du dich bey dir selbsten/ undin deinem yertzen demüthigest / sondern du must deine Demuth aussen her zu erkmnen geben. Seye eingezogen und demüthig in dei¬ nen Gebärden/ lobe dich nicht/ und erzeige keinen Verdruß / da man an¬ dere lobet / sie erhöhet/ und dir vor¬ ziehet. Seye nicht eigensinnig und hart¬ näckig in deinen Gedancken und Mey- nungen / seye gehorsamb und unter- thänig / leyde mit Gedult / da mast deiner vergiftet / dich deiner Untugen¬ den ermahnet/ dich straffet und züch¬ tiget. Wann man dich verachtet/ ver¬ folget/ von dir Böies redet; wann ein Creutz nach dem andern dich anstos- U set/ «88 Innerliche Andachten ftt/ so gedencke/ daß du es wohl ver- " dienest. GOLdliebende Seel. § Wie kan ich mich beklagen/ Odemü- thiger Liebhaber meiner Seelen l wann man mich ernidriget / nachdem ich Dich beleydiget hab ? Und nachdem Du mein HERR und mein GOTT ! Dich also mir zu lieb hast gedemuthi- get/ wie darff ich nach Ehren undHoch- heit trachten? Was Du mir vorge- schriben hast / O Göttlicher Lehr- Meister ! dffs will ich halten / und je § mehrer Gnad und Barmhertzigkcit Du mir erzeiget hast/ desto mehr will ich s mich vor Dir / und deinetwegen vor s den Menschen dcmüthigen. Lasse /O i mein JEsu l die Hoffart in meinem < Hertzen nicht mehr herrschen / sondern I gibe mir dein demüthiges Hertz; Dir ' allein sey Lob und Preyß mit dem Vak ! ter und dem heiligen Geist. I ! zum Hochheiligen Hertzen JEsu. rx- Sibendte Unterweisung Von Dem getreuen/ und beständig- ltcbende r H 'cy Lüm (lilexillck: suo5z in ünemäilexit esr. /03N. IZ.^. I- Er hat die Seinrge biß an das End geliebt- Erster Theil. Erleuchtung dcß Verstands/ M Christliche Seellauß tausend Freunden wirst du kaum einen finden / der in der Lieb und Freund¬ schafft beständig / und biß an das End getreu bliebe. Wann dein Glück ein End hat / und von'dir nichts mehr zu hoffen ist/ werden sie dich verlaßen/ da du am meisten ihrer Hülff vonnöthen hast. Ein Dienst / den du ihnen ver¬ sagest / ein Untugend / so sie an dir verspüren / eine eingebildete Gering¬ schätzung kan ihre Lieb erlölchen/und iy-' re Frcundschafft auffheben. Wann das¬ jenige an dir nicht mehr zu finden ist/ U 2 was 2HS Innerliche l"nchdaten waL ihr Hertz hat eingenommen / da weichen siedarvou/ und suchen anderst« wo sich zu vergnügen. Und wcr gcdencket an dich/ da du in der Erden vergraben ligest? Un wer ist beflissen alsdann deiner Seel zu Helffen? Und gleichwohl bist dusothorecht/daß du denen Menschen zu gefallen/ ihnen auffzuwarten/ und ihr Hertz zu gewin- nen/ dich Tag und Nacht bemühest; und disen ungetreuen und unbeständi¬ gen Menschen zu lieb verlassest / verach¬ test und betcydigcst du dcnallergetreue- steu und beständigsten Liebhaber deiner Seelen/ ILsmn den Sohn GOttes / deinen GOLL/ und deinen Erlöser/ bey dem du allein ein getreues und bestän¬ dig liebendes Hertz findest. IEsus ist nicht wie ein Mensch / der die Lnmüthung seines Hertzens verän¬ dert; die Ursachen/ so Er hat/ Dich z« Neben/ seynd si> tieff in seinem lieb¬ reichen Hertzen eingegraben / daß sie flicht welchen können. Der himmlische Vatter hat dich lieb/ und hat 2Esmn gesandt/ daß Lr dich ey m, da !rst< uin eifl en? irn im st; di- ch- lie¬ ber S/ ey ii- er ir¬ re )/ S zum Hocbbeikigen Hertze« IEsu. 291 rrlö e: brst IEsu anbesohlen und üvergeben worden / daß Er dich seelig mache: komme nur zu Ihm/ Er wird dich nickt verlassen. IEsus sichet nicht an deine Sünden und Gebrechlich¬ keiten / sondern den Willen seines Vat¬ ters. IEsus betrachtet in dir das Eben¬ bild GOttes/ und deßweqen liebet Er dich/ wie Er seinen himmlischen Vatter liebet-und von Ihme gebebt wird. IEsus ist dein Vatter / und du bist der verlohrne Sohn/ lauste Ihm in die Armb/ und Er wird dich mit Freuden umbsangen / und aller deiner Sünden vergessen / wann dunurmitrcumüthi- gem Hcrtzen zurück kehrest. IEsus hat mit dir Verwand »und Freundschastt gemacht / da Er dein Fleisch hat angenommen. Er heisset dich seinen Freund/seinen Bruder/ seinen Mit - Erben / du bist das Werck seiner Händen / der Preyß seines kostbahren Bluts; wie kan IEsus seiner Lieb ver¬ gessen / und sein Hertz gegen dir verän¬ deren? JESUS suchet ja nichts an- V z ders s-r Innerliche Andachten / ders als Seelen zu gewinnen/ und alle Hertzen der Menschen zu besitzen. Sem Hertz ist ein lauteres Feuer und eine lau¬ tere Liebe. Seine hefftige Liebes- Flam¬ men schlagen auffallenSeithen auß/und suchen die gantze Welt anzuzünd n. Diese Liebes - Flammen seynd allzeit bereit dein laues Hertz anzuzünden/ Mann du nur rvilst» Und wann IEsns Hertz nicht getreu wäre/würde es nicht schon längsten seine Liebe von dir entzogen Haden ? Wie bist du mit ihmc umbgangen? Wie hast du seine Liebe erkannt? Ach l IEsushat nur zu vill empfunden deine Undanck- barkeit/ deine Unempfindlichkeit/ deine Geringschätzung, deine Lau - und Kalt- sinnigkett;aber nichts karr die Lieb er¬ löschen/so Er zur dir tragt. IEsus verlasset dich nicht / es seye dann/ daß du Ihn zuvor verlassest; und ob du schon auch Ihn thorrechter Weiß verlassen hast/ so höret Er gleichwohl nicht auff dich zu lieben. Er ruffet dir widerumb zuruck: Er beunruhiget dein Gewissen: Er erleuchtet deine Blind¬ heit zum Hochheiligen Hertzen JTsu. 29; rlle heit: Er will widerum dein ungetreues ein Hrtz haben. Bald greiffet Er es an ru- mit Forcht und Schröcken : bald er- wecket Er in demselben die süsse Anmü¬ nd tbung einer reumüthigen Zuversicht: n° Er ist sorgfältig wie ein Hirt/ der ein eit Schafflein auß seiner Heerde verloh- n/ ren : Er wendet an alle Mittel seiner barmhertzigen Vorsichtigkeit / damit m Er dich zur Buß bringe. Wie vill- mahl hast du sein liebhabendes Hertz ff betrübt?Nichts destoweniger liebet Er u dich wie seinen Aug -Apffel: Er liebet it dich/ als wann dein Hertz sein Hertz wäre: Er ist deines Heyls beflissen/als e wann es sein selbst eygene Sach wäre: - sein eintziges Verlangen gehet nach dei- - nem Hertzen: seine Freud ist nicht auß- zusprechen/ wann Er dasselbe gcfun- i den hat: Er will/daß man ihme Glück wünsche/ daß man sich mit ihm erfreue/ als wann Er einen grossen Schatz ge¬ funden hatte. Wo findest du/O Christ¬ liche Seell ein so getreues/ und in der Lieb beständiges Hertz? ynd s M rG4 Innerliche Andachten Und wann du IEsu auch getreu blei- best/ und in seiner Lieb biß in den Todt verharrest; alsdann wird Er erst dir die Beständigkeit seiner Liebe zu erkennen geben / da dich alle Menschen verlaßen werden. Er wird deinen Geist auff- nehmen / und in fein Reich cmführen; deine Gebein aber wird Er in der Er¬ den verwahren/ biß Er dieselbe am Tag seiner Herrlichkeit vom Grab wird Her¬ nußrussen; alsdann wirst du mit dei¬ nem Fleisch umbgeben/ von seinen En- gelen in die Lüfften getragen / Ihme in seinerAnkunfft entgegen gehen/und von selber Zeit an durch die gantze Ewigkeit mit und bey Ihme seyn / und die auß seinem offenen Hertzen fliessende Freu¬ den und Süßigkeiten mit unaußsprech- licher Vergnüqenheit verkosten. Sitze/ wie IEsus dich liebet« Fweyter Theil. Bewegung d-ß HertzenS. MH Du getreues und allein bestatt« Ws dig« liebendes Hertz IEsu! das allein jurn Hochheiligen Herßen IEsu. r-f lei» allein verd rener geliebt zu werden / und 'dt du bijt allei- auß allen Hertzen/ das )tt man nicht liebet. Dein Lieb allein en wird verachtet / und mit Undanck be- en zahlet; und warumb entziehest du nicht deine heilige LiebeS - Flammen disen i; undanckbahrenHertzen/und wendest sie r- an/wo du eine Gegen-Lieb und eine Er« g kantnuLfindest?ÄchldubistdasOertz r- deß Erlösers / der für die Sünder kom« i- men ist : und deßwegen liebest du die i" Sünder / damit sie bey Dir das Leben kr finden; Du wartest auffsie /und hörest r nicht auff deine Lieb zu vermehren / da- t m t Lu sie bekehrest/und ihr verstocktes r Hertz erweichest. Ach ZEsu l mein ge« « treuer Liebhabersihe / da hast Du vor > deinen Augen einen solchen armseeligen Sünder/ an dem Du die langwierige LiebdcinesHcrtzens erzeigen kanst. Ich erkenne zwar deine getreue und un¬ überwindliche Liebe/und Du weist / O mein IElu l daß ich verlange Dich zn lieben/undDich allein zu lieben / aber da ich in der That Dir mein Lieb solle zu er¬ kennen geben / so vergesse ich schon wi¬ der- 2y6 Innerliche Andachten / derumb meines Vorhabens/ und lasse E meine Eigen - Lieb überhand nehmen, k Wie offt wäre ick bereit mit Dir in den c Todt zu gehen? Kaum hat mich eine ge- < ringe Versuchung / eme kleine Wi- l derwärtigkeit angestossen / da ich schon j widerumb bin yerdrüffig worden / und von meiner Trägheit mich hab über¬ winden / und mein Vorhaben fahren lassen. So lang du mich mit dem Über¬ fluß deiner Gnaden auffmunterest/ bin ich eysserig; da du aber/ umb meine Treu und Beständigkeit zu prüffcn / dick vor mir verbirgest / falle ich wi¬ derumb in meine Lauigkeit/ und werde zagdafft und kleinmüthigbiß du mich widerumb auffmunterest/ und meinen erloschenen Eyffer mit dem Feuer dei¬ ner Liebe anzündest. Und wie wäre es mir ergangen/ wann dein Herb wie der MenschenHertz beschaffen wäre?Schon längsten wär ich in meinem Elend zu Grund gangen / und hätte ich keine Hoffnung mehr dich zu lieben/ O mein JEsu.' mein Leben und mein Selig¬ keit l du aber an statt der verdienten Straff jst n. A ir 1 ) k zum FochbekliM Herßen A§su. 597 Straff vermehrest deine Barmhertzlg- krit; Du rüstest mir/ und zeigest mir die offene Wunden deines gcvenedeylen Hertzens/ und ladest mich ein mit gantz lieblichen Worten / daß ich wrderumb zu dir zurück kehre: du lauffest mir ent¬ gegen/ da ich noch weit von dir entfer¬ net bin: du starckest mich in meinem Wanckelmuth/ du tröstest mich in mei¬ ner Betrübnus/ dunmbfangest mich/ wie ein Vatter/ und versicherest mich in meiner Forchtsamkeit. Q wunder- hahrlicher und getreuer Liebhaber Nrie lang werd ich dann durch mein untreues und unbestandigesHertz deinLicb-bren« nendes Hertz betrüben ? Wann werd ich deiner Lieb mich gantz ergeben / und meiner Eigen«Lieb absagen? Wann wirst du gantz mein / und wann werd ich gantz dem seyn ? Ach wie dancke ich dir/ O mein süssester IEsu l daß du mich Armseeligen so beständig geliebt hast: wie leyd ist es mir/daß ich so wenig hin¬ gegen dich geliebt/ und so vilmahl be- lcydiget hab! ich will anjetzo anfangen dich auß gantzen Hertzen zu lieben / und will Innerliche Andachten/ will dich lieben ohne auffhören; aber l ich setze nicht mein Vertrauen auff mei, > nen veränderlichen und unbeständigen ' Willen / sondern eintzig und allein auff die Barmhertzigkeit deines qe» treuen und beständig - liebenden Her, Yens: alles / was umb mich herumb ist/ ist für mich ein Stein der ärgernue/ und kan mein Hertz von dir/ O höchstes Gut! widerumb abwendig machen. Bey Dir allein/und in deinem Hertzen finde ich meine Sicherheit. Laffe mich wohnen in disem Lieb - brennenden Hertzen / und verbirgt mich vor meinen Feinden/ wie die Turtel- Taub sich in denen Ritzen deß Felsens vor dem Raub - Vogel verbirgct. Ich bin zwar einer solchen Wohnung nicht würdig; aber in deinem Hertzen finde ich dein heiliges Blut / das mich kau von mei¬ ner Unreinigkeit abwaschen ; in deinem Hertzen finde ich die Schatz-Kammer der Gnaden / dise können mich stärcken in meiner Schwachheit; in deinem Hertzen finde ich den unerlöfchlichen Feuer-Ofen der Liebe / dises Feuer karr ! zum Hochheiligen Hertze» JCfu. 2-- kan meinen Eyffer anzünden; in dei- i, nem Hertzen / O mein JEsul 6nde ich » alle Reichthümer und alle Gluckseelig- n keit/ dise können mein Hertz vergnü- gen: auffdaß ich alle schnöde Freuden der Welt verachte. Ach mein JEsu L / mein geliebster JEsu l ich schencke Dir / meinen Verstand / meinen Willen/ mei- z ne Freyheit; nehme michanffzudeinem . ewigen Dienersage nur / was du ver- ! langest von meinem Hertzen / und gib mir auß deinem Hertzen/ daß ich das jenige bewerckstellige/ was Du von mir verlangest. 1 Dritter Theil. Nachfolgung und Übung der be¬ ständigen Liebe JESU. Lhristus derHErr. MAEin Sohn! mein getreues und Wk beständig-liebendes Hertz erfor¬ dert von dir ein getreue und beständige Gegen - Lieb. Nicht denen / die wohl anfangen/sondern denen jenigen/ die wohl zoo Innerliche Andachten wohl enden / und biß ans End verhar¬ ren/ ist der Himmel versprochen, Scye getreu biß in den Todt/ und rch will dir die Lron deß Lebens geben- GOtt-liebende Seel. Mittels deiner heiligen Gnad / ver- l hoffe tch/ OgclicbLesterJEsu.' und habe r ein gäntzlrches Vertrauen / daß mich l nichts mehr von deiner Liebe werde ab- i wendrg machen/ wann du mich stärkest/ 1 kan rch alles unterfangen; und wohin l will ich gehen/ O mein GOtt! wann ich Dich verlasse/der Du bist dasewige Le- ben/und dieemtzigeGlückseeligkeit mei¬ ner Seelen? Alle / welche dich verlassen/ werden zu schänden werden; so zeige mir dann den Weeg / den ich wandle/ damit rch Dich beständig liebe. Christus der HErr. Habe mich stärs vor Augen/ und wandle in meiner Gegenwart / und du wirst ein vollkommenes Leben führen. Wann ein Saldat in Gegenwart seines Königs zur Tapfferkeit im Streit wird auf- z « rs zutnHochkelilgen HertzsnIEsir, ar- eye dir er¬ be ch b- k/ in ch e-! i- i/ !e / auffgemuntcrt; wie vrimchr wird dich mein Gegenwart zur HcrtzmüLhigkaL antreibenund so du mit leiblichen Au¬ gen Mich gegenwärtig sehen solttst/ dörfftest du deinen Muth sincken/ und die Waffen auß denen Händen fallen lassen ? Nun bist du versichert/daß Ich unsichtbar durch meineGnad/nnd durch die Lieb in deinem Hertzen gegenwärtig bin / und daß ich leiblicher Weiß dur ch die EnglischeSpeiß daselbsten einkehre; durch meine allwesende GQttheit aber bin ich in-und äusser dm Ich sehe zu/wann du streitest/ wann du überwindest. Ich erforsche alle Regungen und Begierden deines Hertzens: Ich höre deine Seufftzer/und die innerste Stimm deines Hertzens/ und kaust du dich in keiner Sach vor meinenAugen verbergen. Ich habe dich stäts gegenwärtig in meinem Hertzen durch die beständige und ewige Lieb/ so Ich zu dir trage. Also sollest auch du meiner ingedenck seyn / und mich vor Augen und in dem Heryen haben; so seye dann auffmerckfamb auffmeine Ge¬ gen- zor Innerliche Andachten genwart/ und zudem Ende versammle Deine zerstreuteGedancken/ und ziehe sie ab von den äusserlichen Sachen. Wen¬ de dich zu Mir / io bald dich Morgens der Schlaff verlasset; da du bettest-da du arbeitest / da du ruhest / da du issest und trinckest/ da du zuHauß/oder außer dem Hauß bist / in Freud und Betrüb, uus / im Wohlstand und Schmertzcn ha beMich allzeit vor Augen. Rede und unterhalte dich mit mir/ wie ein Freund mit seinem Freund / oder wie ein Kind mit seinem Vatter zu sprechen / oder zu reden pflegt. Seye bedacht/daß du nichts geben, ckest/ verlangest / redest / thust/ oder wider deine Obligenheit unterlassest/ was meinen Augen mißfallen / und mein Hertz betrüben könte. Was du aber vermeinest/ daß dir angenehm ist/ dasthue/ nachdem trachte; soesabek deiner Aatur zuwider ist/überwinde dich mir zu lieb. Also kanst du alle Tag einen unerhörten Schatz der Verdien, sten sammlen/ und dich würdig machen meiner Freundschafft. Sihe zum Hochheiligen H ertzenJEsu. zor Sihe immerzu an die Liesse Wun¬ den meiner Seiten / welche in das in¬ nerste meines Hertzens hinein gehet / und dir einen Zugang eröffnet hat. In diser Wunden solle jeyn deine Ruhe¬ statt und Sicherheit/ dein Trost und Zuflucht: wann dich deine Begierlich¬ keit und Eigen«Lieb/ die Welt und der Sathan zur Sünd anlocket/ wann dich ein Verdruß / eine Traurigkeit/ eine Kleinmüthigkcitanstosset/verbergedich in meinem Hertzen. Wann du in diser Übung getreu und eine Zeitlang be¬ ständig bist / alsdann werd ich und mein Vatter mit dem heiligen Geist zu dir kommen/ und auffeine unaußsprech- liche Weiß unser Gegenwart dir zu er¬ kennen geben. Dein Verstand wird er¬ leuchtet/ und dein Hertz durch eine in¬ brünstige Lieb entzündet werden. Als¬ dann wirst du angfangen zu verkosten unaußsprechliche Süßigkeiten/ welche GOtt denen allein mit grossem Über¬ fluß mittheilet / welche ihn beständig lieben/ und ihme zu Lieb ihr Fleisch und böse Begierlichkeiten creutzigen und X wer- Z64 Innerliche Anchdaten weilen der Mund auß dem Überfluß deß Oertzens redet / so wirst du in stäte Lie¬ bes - Seuffyer außbrechen / von GOtt und mit GOtt mit Vergnügenheit dei¬ ner Seelen sprechen / und in aller Gele¬ genheit dich unterhalten wollen; in Verkostung solcher Freuden / die dir zuvor unbekandt waren / wird dir die Welt mit ihren schnöden Ergötzlich- keiken verleyden/ du wirst nach der Ein- < samkeit trachten l umb daselbsten ohne Verhindernus GOtt anzuhören / und mit Ihme zu sprechen. Alsdann werden alle Geschöpff dich zu GOtt führen / und dir die Schön¬ heit / Weißheit / unüberwindliche Macht/ und liebliche Vorsichtigkeit GOttes vor Augen stellen. Du wirst stäts dich befleissen / diser unendlichen Schönheit zu gefallen/ und dero aller- heiligsten Willen in denen auch ge-' ringsten Sachen zu vollziehen: deine Sünden werden alsdann dir tiesser zu Heryen gehen / und in Betratung der grossen Barmhertzigkeit/ so dir GOtt. vor so Vilm anderen erzeigt hat/ wird * r r r r i l zum Hochheiligen Hertzen JEsu. ;of deine Lieb und Erkantnus täglich zu¬ nehmen/ und in einen feurigen Gyffer der Ehr GOttes außbrechen. Von disem Eysser angetriben/ wirst du mit , nnauffhörlichen Seufftzeren verlangen / und alle deine Kräfften anwenden / daß ich und mein Vatter von allen Men¬ schen erkennet / und geliebt werden: nichts wird dich mehr betrüben / als die < blinde Thorheit und Verstockung der Sünder / welche ein solches Gut nicht erkennen / noch lieben wollen. Wann du dise heilige Anmüthungen in deinen; Hertzen verspührest / jage Danck meiner grossen Barmhertzigkeit/ mache dich klein vor meinen Augen/ und < lasse dich mit grossem Gehorsam von . r meinem Geist leiten / welcher zu noch > grösseren Sachen dich führen will. Habe alsdann ein grosse Obsichk 'j auff alle Regungen und Begierden dei¬ nes Hertzens/ und lasse in keiner Sach/ je gering sie immer seyn kan/ die verkehr¬ te Natur die Oberhand nehmen: liebe die Einsamkeit / und meyde / so vill eS dein Stand zulaffet/ die Zerstreuung Xr deß zo§ Innerliche Andachten deß Gemüths; damit du die innerliche Stimm meines Geistes anhörest / und mit beständigen Fleiß derselben nach¬ kommest. Wann du von den innerlichen Süssigkeiten verlassen / mit schwärmü- thigen Gedancken zuweilen geplagt/ mit abscheulichen Begierden und An¬ fechtungen gepeyniget und beunruhiget wirft/wann allerley Creutz und Verfol¬ gung über dich kommen/ und du ver¬ meinest/ daß ich dich gantz und gar ver¬ lassen hab ; lasse dich von der Zaghaff- tigkeit nicht überwinden/sondern blei¬ be unverrückt in deinem Vorhaben; dann durch das Feuer der Versuchung müssen die Unreinigkeiten deines Her¬ tzeris auffgezehrt/ und alleirrdische An- > müthungen geheylt werden. Obwoh- len ichmich auff eine Zeit verberge/ und wider dich erzürnet zu seyn scheine / so bin ich doch im innersten deines Her- tzens/ allwo ich zusehe / und durch die Unsichtbahre Macht meiner Gnaden ? deinen Glauben starcke / und dich zu grösseren Gaben tüchtig mache. Seye beständig in meiner Liebe/ gleich wie ich zuniHocbhMM HerßenIEsu. zny ich drch beständig liebe; ich werde mich widerumb deinen Augen zeigen/ und wie das Gold geläutert/ dich auß der Versuchung herauß nehmen / und mit neuen Freuden dein Hertz übergiessen» Alsdann wirst du schon auffdiserWelt den Vorgeschmack derhimmlischenGü- teren verkosten ; du wirst verlangen von deiner Sterblichkeit auffgelöst/ und mit mir in dem Himmel vereiniget zu werden. In denen Heimsuchungen und aus¬ serordentlichen Würckungen meines Geistes wandele behutsam/ und lasse dich nicht von dem Geist der FinsternuS hinter dasLiecht führen: seye auch nicht eigensinnig / sondern höre gern an die jenige / welche ich dir zu Hirten und Seelsorgern gegeben hab. Suche dir auß Visen einen Mann/ der in dem Weeg der Vollkommenheit wohl erfahren seye; entdecke ihm alle Weeg deß Göttlichen Geistes / alle dei¬ ne Tugenden und Untugenden/ und lasse dich von ihme führen; so du aber einen solchen Mann nicht finden kaust/ X z seye zo8 Innerliche Andacht m feye getröstet/ich werde sechsten dich bey der Hand führen / und wie ein Mutter deiner Sorg tragen. GOtt-liebende Seel. Mein geliebter ILsa! stye / ich übers gebe mich der gany und ohne einstigen Worbehalt: schalte und walte mit mir nach deiner unendlichenLicbe/ und nach der liebreichen Neigung deines Her» tzens: gib / daß ich dich allzeit liebe: das Mm begehre ich von dir/ das übrige alles will ich dir heimstellm; und so ich dise Gnad von dir werd erhalten Ha¬ den/ werde ich nicht gedencken / daß ich solche verdienet habe / maßen ich auch der geringsten deiner Gnaden um würdig bin; sondern dir allein und den vem mildreichen Hertzen werd ich die¬ selbe zuichreiben/ und dir hier und dor¬ ten ewigen Danck sagen / Amen. Ende der Unterweisungen. et- Eigentliche Beschaffenheit Einer Seelen/ die da JEsum voll« kommentlich liebet / uno nach sei¬ nem Hertzen sich richtet. Gegen GOTT, r. ! bohrne / oder angenommene Untugen¬ den außreuten. 8. Keinen begangenen Fehler un- . gestrafft lassen. Gegen den Nächsten. Wer IEsum vollkommentlich liebet/ der liebet auch den Nächsten- wie sich selbsten/ IEsu zu lieb; wie dise Lieb deß Nächstens solle beschaffen ftyn/ leh¬ ret der Apostel/ Co?. /z. 4. 1. Die Fehler und Untugenden deß Nächchstens mit Gedult übertragen. 2. Gegen jederman ein gutthätiges Hertz einer JE sum liebenden Seelen. ; i; r Hertz erzeigen: dem Nächsten nnrRath undThatandie Hand gehen/ da er ei- - ner Hülff bedürrffklg ist. 5. Nicht müßgünstig feyn/da esan- - deren wohl ergehet / sondern vilmehr > sich darüber erfreuen; hingegen aber r über deß Nächsten Unglück sich betrü- - den/und selbiges verhindern/wann eS k möglich ist. 4. Keinem auch nur den gerinsten Schaden zufügen / wann man auch ein Grosses darbey gewinnen körte. 5. Sich über andere nicht erheben/ sondern alle bester schätzen/ dann sich sechsten / und gern sich einem jeglichen unterwerssen. 6. Seinen eigenen Nutzen verachten/ wann man anderst seinem Nächsten nicht heissen kan / und von dem Seini- gen gern dargeben / umb anderen auß der Noth zu Helffen. 7. Sich nicht erzörnen/ auch keiner Rachgierigkeit Statt und Platz geben/ da man von Nächsten beleydiget/ be¬ schädiget/ oder verfolget wird / sondern vilmehr ein Hertzliches Mitleyden tra¬ gen zi4 Eigentliche Beschaffenheit gen m t seinen Feinden / von ihnen Guts reden / für sie betten / und ihnen alle Freundlichkeit und Dienstwillig, keit erweisen« ü 8. Von keinem eine böse Meynung si haben / oder einen Argwohn faßen/ son-! dern so vil es möglich ist/ anderer Thun und Lasten wohlaußregen/ und bey sich selbsten und anderen entschuldigen/ und - zu bedecken suchen. y. Sich betrüben/ wann andere GOtt beleydigen / hingegen aber sich erfreuen / wann sie GOtt dimen. io. Von seinem Nächsten alles Gu¬ tes glauben / alles Gutes hoffen / und alles Böses leyden / und mit Gedult übertragen. Wie du aber dise innerliche Be¬ schaffenheiten erwerben kaust/ sihe die Betrachtungen von denELgmschafften deß Göttlichen yertzens IEsu / nach welchem du dich richten sollest/ wann du JEsum vollkom- mentlich lieben wilst. -WWWM ----- _^15 Gelübd Der Gottseel. Kloster-Jungfrau ü la Oo^ue, deren sich JEsus bedienet hatte / umb die ! Andacht zu seinem hochheiligen ..dertzen in der Welt zu beförde¬ ren und außzubreiten. Dises Gelübd begreiffet in sich eine vollkom¬ mene Liebe ZLju/ und ist in der Wesen¬ heit eben das jknige/ welches ihr Beicbt- Batter der Gottseelige ?Lrer Oauäiu5 Zs dolombiere, die heilige IchereliÄ, und vil andereJ^tum liebende Seelen ge- than und gehalten haben. Doch solle nie¬ mand sich unterstehen ein jo hohes und weit auffchendes Versprechen zu chuu ohne lange vorher gehendePrüfung/ noch ohne Rach und Bewilligung eines hochgelehr¬ ten und geistreichen Beicht - Vatters. r. M CH werde/OISsu mein einige ÄD Liebe! mich befleissen/ alles/ was in mir ist / dir zu unterwerffen / und zu übergebenund werde allzeit dasjenige thun/ was ich vermeynen werd / das vollkommenste / und deinem Hertzeir das angenehmste zu seyn. r.Nie^ Zl6 Gelübd. 2. Niemahlwill ich unterlassen eini¬ ge auß mmen gewöhnlichen Übungen/ oder Ordens Satzungen: es seye dann Sach / daß der Gehorsamb/ dem ich mein Gelübd unterwerfe / ein anders von mir erfordere. z. Ich will mich bemühen / eine Lust und Freud zu empfinden/ wann ich se¬ hen werde / daß andere mir vorgezogen/ mehr geliebt und geschätzt seynd/ dann ich / mit Bedencken / dises seye ihnen zugehörig / nicht mir / die ich gantz will vernichtet seyn in dem Hertzcn ILsu. Meinen Ruhm werde ich in dem setzen/ daß ich mein Creuy trage/ arm / unbe-- kant / und von jederman verachtet lebe: wünschend / daß man mir allzeit wider¬ spreche/ und mich in allen Gelegenhei¬ ten demüthige / unangesehen deß Ver¬ drusses/ den die widerspenstige Natur darbey empfinden kan. 4. Ich will mit Stillschweigen und ohne Klag alles lryden / wie hart man immer mit mir verfahre. Ich will kein Gelegenheit lasten vorder- gehen/etwas zu leyden; seyen es Gelübd. Is esSchmertzendeLLeibs/ oderinnerli- 1/ che Plagen deß Gemüths/ Demüthi- in gung/ Verachtung / oder was immer H der Natur mag zuwider scyn. >s 6. Ich will in keiner Sach einen Trost/oder eine Lust suchen; so mir aber st etwas annehmliches widerfahrt / das >s ich nicht meyden kan / werde ich aller !/ Empfindlichkeit absagen / und mich al- n ler eigenen Vergnügenheit entschla- n gen. Hingegen aber will ich mich be¬ ll mühen / das ich GOtt allein liebe / und i. nichts suche / noch Lhue / als was Ihme / wohlgefällig ist. i-, 7. In meinen Schwersten und Be- : trangnMn wil ich keine Erlinderung - suchen: es seye dann/daß die Noth mich - darzu verpflichte / nach Außweisung - meiner Regien. r 8. Meinen Oberen will ich eine völ¬ lige Freyheit überlassen mit mir nach » ihrem Gutdüncken umbzugehen. Ich r will alle Aempter / die der Gehorsams mir wird antragen / ohne Unterscheid annehmen / und in jenen eine grössere Freud erzeigen / welche der Natur mehr ! zuwider seynd. 9. Dem ; i r Gelübd. 9. Hem hochheilige« Hertzen mei¬ nes HLrrn IEsu Christi übergebe ich mich / GOtt mag mir Trost/ ober Be- Lrübnus schicken : alles / was meine Pcrsohn/ mein Ehr und Ruhm kan an- betreffen / stelle ich Ihme heinmb :mein eintzige Sorg solle seyn / mich in seine heilige Anordnungen zu schicken. Ich will mich cmsehen/ a!s ein Schlacht- Opffer/ welches Ihm gantz und gar sol¬ le eigen seyn: ohne daß ich in keiner Sach Widerrede. Das Hertz IEsu zu lieben/und selbes imCreutz und Leyden/ im Thun und Lassen zu vergnügen/ und befridigen / wird mein eintziger Fleiß seyn. 10. Ich werde mich niemahlen an¬ derer Fehler erkundigen / und wann ich werde verpflichtet seyn darvon zu re¬ den / werde ich solches thun in der Liebe deß Göttlichen Hertzens IEsu / mit reiffer Erwegung / ob ich gern hätte / daß man auff solche Weiß mit mir ver¬ fahre. Ja wann ich eines anderen be¬ gangenen Fehler sehen werde / will ich dem himmlschen Vatter ein Tugend _ Gelübö. z k- deß Göttlichen Hertzens ILsu auA opfferen / welche disen Fehler Zuwi¬ der ist/ und werde meine jelbst eigene Schwachheit zu Gemüth führen. n. Die jenige/ welche wider mich reden/ und mir ein Leyd anthun/ will ich als meine beste Freund ansehen/ und mich befleissen / ihnen allerhand Dienst zu erweisen / und nach Möglichkeit Gu¬ tes zu rhun. r r. Ich willSorg tragen gar nichts/ oder sehr wenig von mir selbsten zu re¬ den/ und so vi! möglich / mich niemah- len zu loben / oder zu entschuldigen. iz. Umb keines Menschen Freund¬ schafft werd ich mich bewerben: es seye dann/daß mich das Hertz JEsu darzu anhalte / umb etwann eine Seel zu gewinnen» 14. Ich will mich stäts bemühen/ meinen Willen dem Willen GQtteS gleichförmig zu machen/ und zu unter, werffen- i;. Nicht nur in einem bösen/ son¬ dern auch in keinem unnützen Gedan¬ ken werd ich mich jemahlen fürsetzli- V cher zro Gelübb. cher Weiß auffhalten. Ich will mich arischen / als eine arme Dienst-Magd in dem yaußGOttes/ weiche allen in demselben solle unterworfen seyn: will auch alles / was man mir wird geben/ als ein Allmosen annehmen/gäntzlicher Meynung/ alles/ was man für mich thut / seye zu vil. r6. Nichts werd ichthun / oder Un¬ terlasten wegen deß menschlichen An¬ sehens / oder umb dardurch einer Per¬ sohn zu gefallen. Und gleichwie ich von meinem GOtt und HLrrn begehret hab/ Er wolle von denen ungemeinen und ausserordentlichen Gnaden nichts an mir aussenher verspühren lasten / als was mir kan eine Verachtung / Ver¬ schmähung oder Demüthigung bey de¬ nen Menschen verursachen: Also werd ich für ein grosses Glück halten/ wann alles/ was ich reden oder thun werd/ verachtet / getadelt/ und übel wird auß- gelegt. Mich befleissend alles zu thun und zu leyden wegen der Liebe/ und zu Ehren deß hochheiligen Hertzens IEsu. r7» will mich bemühen nichts zu ry Gelübv. ?2k reden/ oder zu thun/ als in der Mey- nung/ die Ehr GOttes dardurch zu be¬ förderen / den Neben-Menschen zu aufferbauen / und in der Tugend zu wachsen : Allzeit treulich und bestän¬ dig verharrend in Übung deß Guten/ welches mein Göttlicher Lehrmeister durch ertheilte Erkantnus von mir be¬ gehren wird. Ich will mich auch hüten/ daß ich keinenFehlerfürsetzlich und frey- williger Weiß begehe / oder selben / wann er begangen ist/ übersehe / oder ohne Straff lasse vorbey gehen. 18. Ich werde einwachtsamesAug auf mich haben / daß ich derNatur nichts zulasse / als was ich ihr / ohne Unbillig- . keit/ nicht werde können versagen: je¬ doch werd ich mich allzeit hüten/daß ich nicht scheine von dem allgemeinen Clo- ster - Leben mich zu entfernen / und eine besondere Lebens-Art zu suchen. 19. Endlichen will ich leben ohne mei¬ nen eigennützigenWillen/und an nichts hangen/ als an GOtt/ und will in allen Begebenheiten sprechen: Dein Will geschehe/O GOTT! ENDE. Summarischer Begriff. DAOn Ursprung/ uns Fürtreßlichkeiten der Andacht zum H. H. Hertzen JEsu. i. Regel/ und Übungen der Bruderschaffr deß allerheiligsten Hertzen JEsu- 8- Nutzbahrkeu und Ablaß diser Bruder« schaßt. i r. Unterricht wie Man äusserlich das Göttliche «Hertz JEsu verehren toll. 17. Tägliche Übungen zu den H. H. Her¬ yen JESU. Morgens» Gebe» r-. Dusfepfferung- und Meynungs Gebett. 21. Besehtung zu dem H. §). Hertzen AEsu. 22. ZLeseklung zu U L- F und allen H. H. Pa¬ tronen r;. HochverdienstlichesGebett^lexLLäri 7. 25. Tägliches Gebert wordurcr- man von JEsu begehret die Lugenden seines H.H. Her« tzen zu üben- 87. Abends-Gebett. ;o. Meeß«Gebert. z6. Wöchentliche Übungen zu dem H.H. Heryen IEsu. 49. Ehr-und Lieb-erstaltung/ oder demütbige Äbbitt vorden H H Sacramem deß Al¬ tars alle Freytag zu sprechen. f r. Lag - Zeiten von den Göttlichen Hertzen ZEsu- 56. Ära- Register. Litaney von den H. H Hertzen. 71- Andächtige Geberrer zu dem Göttlichen Her- tzen. 7^. Goldene Hertzens - Cron. 8 k. Verlobnus und Verbündnus seines Hertzen mit dem Hersen JLsu an den Tug der Austnahm / so man alte Freylag erneu» ren soll. 8z. Monathliche Andachten zu dem H. O. Hentzen JLsu. 85« Wie ein Seel durch dieH eiligste Sacramen» ten der Beicht / und Communion grosse Gnaden - Schätz auß den Göttlichen Her¬ tzen schepsten kan. 8- Von der heiligen Beicht. Eine Seel die nach einen vollkommenen Le¬ ben strebt soü ostl beichten / schöne Lehren hierüber. si° Reu/und Leyd vor der Beicht. rvi. Gebett nach der Beicht. 108. Austmunrerung einer Seel / welche mit trost¬ losen / und geängstigten Hertzen auß dem Beicht-Stuhl gehet/ und mit schwären Gedancken geplagt wird. r»0. Ein anders Geben nach der Beicht. r >4. Gebett nach der Buß. k-6. Beschluß der H. Beicht. 117. Wie sich ein Mensch zur Heil. Communion soll bereichen/ schöne Lehren hierüber, irn. Gebe« vor der Heil. Communion. 1;'. Ge- Register. Gebett nach der Heil. Communr'on. r;r. Übung der vortrefflichen Tugenden nach der c Heil. Comnwnion / irein alle erste Frey- " tag / oder rnBesuchung deß H.H.Sa» ! cramenrs deß Altars hochverdrenstlich zu gebrauchen. 140. " Dancksagungnach der H.Communion. ,4^. Auffopfferang der Heil. Communr'on zu der H. H. Dreyfaltigkeit. rsj. Auffopfferung zu der Mutter GOttes. r 56. Auffopfferung für die Abgestorbene. 157. H Für die Sünder. 157. Für sich selbsten. 158. x Gebert umb Erlangung deß voSkommenen 7 Ablaß. 160. - Jährliche Andachten zu dem H. H. § Hertzen IEsu. 162, Wie man das Titular - Fest der Bruder- schafft deß H. H. Hertzen IEsu andächtig » begehen soll. 16;. , r Demükhige Abbitk den Villen Schmach - und c Unbilden / so IEsu in dem H. H. Sacra- ment deß Alars angethan wird von denen Bundts - Genossenen diser Bruderschafft ! öffters zu widerhollen. 164. Vorbereitung zu dem Fest deß Göttlichen Hertzens. 167. s Auffopfferung seines Hertzens dem Göttlr- ! chen Hertzen IEsu. r/o. Bru- Register. Bruverschafft Gebett L« dem H. H. Hertze» JEsu. i7z. Wie Mn durch innerliche Andacht / und durch ein heiliges Leben das GüttlicheHertz JLlu verehren soll. 174. Siben Betrachtungen uud Unterwei¬ sungen / welche die gantze Wesenheit der wahren innerlichen Andacht / und Vollkommenheit in sich begreif¬ en. 177« Erste Betrachtung von der Liebe JEsu. r8;. Bewegung deß Herhens. 19 Nachfolg / und Übung der Liebe. 200. Zweyte Betrachtung/von dem schmertzhast- ten Hertzsn JEsu. 212. Nachfolg und Übung der Abthötung. 22;. Dritte betrachtung / von der Gutkhtiti'gkeit deß Göttlichen Hertzen JEsu- 2; i. Nachfolg und Übung derDanckbarkeit. 240. . Bestes Vertrauen auff GOtt. 24z. Vierdte Betrachtung oder Unterweisung von dem sansttmüthigen/ und geduldigen Her- tzen JEsu. 24S. Nachfolg und Übung der Sanfftmuth. 259. Fünffte Unterweisung oder Betrachtung von dem mitleydenden Hertzen JEsu. 265. Nachfolg und Übung der Barnrhertzig» keit. 271.' Sech- Register. Sechste Betrachtung von dem demüthigsn Hertzen JEju. ^. 275. Nachfolg und Übung der Demuth. 284. Sibenoe Betrachtung von dem getreuen / uns beständig liebenden Hertzen JE¬ SU. 289. Eigentliche Beschaffenheit einer Seelen / die JEsum Voilkommentlich liebet ;oz. Gelübd der Gottjeeligen Closter Frauen chsuria Ulsr-Zurerks L la (^o^ue, dero sich Ehrgtus zn Außoreuung oijer An¬ dacht bedienet hak. Zls. Gelobt se!I Oaß a^^erheH.sg- ste Hertz I^sV, Von ElgkelL jn eVVLgkelt Een. - !