\ — und — ihre historische Entwicklung D." PETRUS TOMASIN PROFESSOR AM K, K, STAATS-OBER-GYMNASIUM IN TRIEST. TRIEST. DRUCK UND VERLAG VON G. BALESTRA 1894 . ^j)ie ffiost in oJnest — und — ihre historische Entwicklung D. R PETRUS TOMASIN PROFESSOR AM K. K. STAATS-OBER-GYMNASIUM IN TRIEST. TRIEST. druck und verlag von g. balestra 1894 . Uebersetzungsrecht vorbehalten. 99081 SEINER EXCELLENZ DEM HOCHGEBORNEN HERRN, HERRN GRAFEN GUNDAKER WURMBRAND-STUPPACH K. K, HANDELSMINISTER UND OBERSTEM LEITER DE8 POSTWESENS BESITZER DES MILITAER VERDIENST-KREUZES SEINER K. UND K. APOSTOLISCHEN MAIESTAET WIRKLICHEM GEHEIMEN RATHE UND KAMMERER ERBLAND-KUECHENMEISTER YON STEIERMARK REICHSRATHS-ABGEORDNETEN EHRENBURGER MEHRERER STADTE ETC, ETC. EHRFURCHTSVOLLST GEWIDMET YOM VERFASSER rtffi den freumUicfien J2eser. Vom Herrn Ober-Postdirector Karl Pokorny aufgefordert, zur Feier der Eroffnung des neuen Postgebaudes in Triest die Ge- schichte des Postzvesens meiner Heimatstadt zu schreiben, habe ich nur zogernd den ehrenden Auftrag ubernommen , denn einerseits bin ich durch meine Berufspflichten in der Schule sehr in Anspruch ge- nommen, anderseits kat sich aber bisher noch kein Triester Historiker mit dem einheimischen Postzvcsen befasst. Erleichtert wurde mir die Arbeit einigermassen nur durch den Umstand, dass ich einschla- giges Quellenmaterial schon vor Zeiten fiir meine noch ungedruckte, italienisch geschriebene Gesckickte der Stadt Triest gesammclt und in dem Capitel «Posta e Telegrafom niedergelegt habe. D as vorlie- gende Buch ist eben eine durch Zusdtze enveiterte deutscke Bearbei- tung des angegebenen Capitels meiner Geschichte von Triest. Moge die anspruchslose Arbeit, ivelcher die unverdiente Ehre zu Theil wurde, Seiner Excellenz, dem Herrn Handelsminister Grafen Gundaker Wurmbrand-Stuppach gcividmet iverden zu diirfen , und der en Drucklegung durch staatliche Subvention ermdglicht wirdf) bei den Leseni freundliche Aufnahme finden. Lag es doch nur in meiner Absicht, dem IVunsche des Herrn Ober-Postdirectors nach Massgabe meiner schivachen Rrdfte gerecht zu werden und meiner- seits zur Feier des Tages, der einen Markstein in der Entivicklungs- geschichte des Triester Postvuesens bezeichnet , ein Gedenkblatt bei- zusteuern. Triest, T. jfuni iSpp 1 ) Laut NUe der Isilichen k. k. Pust- und Tclcgraphen-Direction in Triest dd. 14. Man 1S9J, z. SJ9J, mit Erlasse des hohen k. k. H,mdelsministeriums dd. 9. Miirz 1S94 , Z. 6/.194. Das neue k. k. Postgebaude in Triest — Hauptfa9ade (Piazza delle Poste). Zur šeschichte des dPosttoesens in &fiest CAPITEL I. Dic Stadt Tergeste — Die romischen Strassen in Krain , im Kiisten- lande und im Gebiete von Triest — Die Aufseher derselben — Das romische Postwesen. LJnter allen Chronisten und Geschichtsschreibern Istrien’s, Krain’s und Triesfs, vom Canonicus Stephanus Marinus Trauner angefangen bis zu den heutzutage Lebenden, hat es keiner unter- nommen, uns von unserem Postwesen Naheres mitzutheilen, als ob ein stilhvirkendes Amt mit seinem Personale des Lobes nicht wiir- dig ware, oder, weil es bis zu diesen Tagen in einem unansehnlichen Hause untergebracht war, nicht im Stande gewesen ware, Vieles und Grosses zu leisten. Wir unternehmen es daher zum ersten Male, einiges liber dasselbe fllichtig zu schreiben, damit die Zeit- genossen, unsere Aera mit der alten vergleichend, die Wohlthaten des Fortschrittes kennen lernen und sie auch zu wiirdigen verstehen. 1 ) Triest — Tergeste — Tepfsorov, das nach der richtigen Ansicbt des Dr. Petrus Pervanoglu seinen Namen vom Gotte Apollo, den die ehemaligen karnischen Bewohner unserer Gegenden Trio pon oder Triopa nannten, herleitet, 2 ) war unter dem Consulate des Caius Sempronius Tuditanus um das Jahr 128 vor Christo eine romische 1 ) Unseres Wissens hat nur ein einziger Professor der k. k. oesterreichisehen Mittelschulen tiber das Postwesen in den Jahresberichten dieser Anstalten geschrieben, und zwar Dr. Alexan(ler Sturm, Professor am k. k. Staats-Obergymnasium in Cilli, welchor im Programme dieser Schule 1891-92 die Arbeit: Geschichte des Postmesens in Oisterreich fiir die Jugend zusammengestellt. (S. 1 bis 14) vcrbfTentlichtc. 2 ) A-reheografo Triestino. Trieste 1879-1880. B, VI. S. 249. 12 Colonie, 1 ) und zwar unter den in Istrien gegrundeten die bedeutendste. Bereits dem Julius Caesar bekannt, 2 ) hatte sie žwolftausend Einwoh- ner. 3 ) Sie war mit einem Triumphbogen, dem jetzigen Arco di Ric- cardo geschmuckt, 4 5 ) hatte ein vom Kriegstribunen Quintus Petronius Modestus erbautes Theater, 6 ) ein Forum, auf welchem die vergoldete Reiterstatue des Senators Fabius Severus prangte ; 6 ) ein Capitolium mit dem Tempel des Iupiter Optimus Maximus, des Mars, der Juno F'eronia, der Minerva, der Diana und der anderen Gottheiten Roms. 7 ) Die Stadt diente als Sammelplatz der romischen Truppen Istriens, die hier ein- und ausgeschifft wurden. Als Kaiser Traia- nus gegen die Dacier zog, landete er mit seinen Legionen zuerst in unserem Hafen und gedachte daher auch zweimal der Stadt Tergeste auf der nach ihm benannten Saule in Rom. 8 ) Eine Hauptsorge der Romer war es aber immer und iiberall, damit nicht allein die einzelnen Stadte, sondern auch die einzelnen Provinzen ftir jeden Nothfall in Verbindung waren, Strassen anzu- legen und ihnen stets eine gerade Richtung zu geben, zu wel- chem Ende sie alle Hohlungen des Erdbodens ausfiillten, Fels- kliifte durch Brticken verbanden und sich mitten durch die Berge durcharbeiteten. War einmal die Richtung dieser Strassen angegeben, so wurde alsogleich ihre Breite bestimmt, gewohnlich sechzig Fuss, und ihre Oberflache so gut gepflastert, dass weder schlechte Witterung, noch Fuhrwerk sie leicht beschadigen konnten. Diese Oberflache war in drei Theile eingetheilt. Der mittlere Fuhrweg hatte zwanzig Fuss in der Breite und war etwas erhoht ; eben so breit war jeder der beiden etwas abgedachten Nebenwege, fiir die Fussg&nger bestimmt und fiir die cursores puhlici — fiir die Botenlaufer, — deren Geschaft hauptsachlich darin bestand, Briefe zu befordern. Auch suchte man diesen Strassen ein moglichst angenehmes und reizendes Aussehen zu geben. Man baute neben ihnen Tempel, Sau- >) Plinius. H. N. III, 23. 2 ) De bello gallico VIII. 24. 3 ) Fr. Almerigotti. Sull' antica colonia di Trieste. Trieste 1773. 4 ) Fra Ireneo della Croce. Istoria di Trieste. Trieste 1878. Bd. III. S. 11. 5 ) Fra Ireneo della Croce. A. IV. B. III. S. 7. 6 ) C. Witte. De tergestino lapide Fabii Severi. Vratislaviae 1832 ; C. T. Zumpt. Decretum municipale tergestinum de honore Fabii Severi. Berolini 1837. 7 ) Fra Ireneo della Croce. A. IV. B. III. S. 11; Don Giuseppe Mainati. Croniche di Trieste. Venezia 1818. B. VI. S. 153 ff. ; P. Pervanoglu. Acroterio del tempio capitolino nel museo civico di Trieste. (im: Archeografo triestino. Bd. XII. S. 356 ff.). 8 ) A. Bartoli. La colonna Traiana. Roma 1672; C. Piranesi. La colonna Traiana. Roma 1770; Zeitschrift Provincia. Capodistria 1875. n. 15. — 13 — lenhallen, Triumphbogen und Hauser, und legte prachtige Villen in ihrer Nahe an. Ihre Hauptzierde waren jedoch Grabmaler, da fast jeder Romer seine Grabstatte an der Landstrasse wahlte, weshalb wir auf sehr vielen romischen Leichensteinen die stehende Formel lesen : a via ad Umitem — in fronte pedes . . . . in agro pedes . und : hoc monumentum haeredes non sequiturP) Unter den vielen romischen Inschriften von Krain und Istrien, von Aquileia und Triest, von welchen einige in unserem stadtischen Lapidar - Museum aufbewahrt werden, finden wir nicht wenige, welche von Strassen reden. Wir theilen ihren Inhalt wortgetreu dem freundlichen Leser mit: 1 . IMP. CAE VESPASIAN PONTIF. M. POT. X. IMP CENSOR. COS VIII VIAM. FLAVI Imperator caesar (Titus Flavius) Vespasianus t pontife.v ma.vimus , ( tribunicia ) potestate decimo , imperator , censor, consul octavo, viam Flavtam . . . . Sie wurde 1858 in Pola in der Realitat Cattaro neben dem Jovischen Tliore aufgefunden. Sie bezeugt uns, dass die via Flavia, welche von Pola nach Sisano und Medolino fiihrte, im Jahre 79 nach Christo vora Kaiser Vespasian gebaut wurde. 2 . DE VIA POSTVMIA IN FORVM PEQVARIVM MEI. SIT. LATA. P. XXX DE SENATOVS. SEN JsT i) Suetonius. Nero. o. 49. ; C. P. Funke. Rml.Schullexicon. Wien und Prag. 1807. B. V. S. 960 ff. : Aegydii Forcellini. Totius latinitatis lcxicon. Patavii 183L. Bd. IV. S. 649 ff. ; August Pauly. H eal-Encyclopaedie der classischtn AlUrthumswissenscha/ten. Stuttgart 1844. Bd. It. S. 197 ff • Bd VI 2. S. 2544 ff. ; I. Hudemann Geschichtc des romischen Postvtescns. Berlin 1877. — 14 — De via Postumia in forum Pequarium; me{nsura ) e(ius) sit lata pedes triginta: de senatus sententia. Steintafel (Dicke von r66 Meter, Breite von 0'52 Meter und Hohe von C25 Meter), wnrde 1854 in Aquileia gefunden. Die via Postumia , im Jahre 606 nach der Griindung Roms und 147 nach Christo vom Consul Sergius Posthu- mius Albinus Magnus erbaut, verband Aquileia mit Genua. 3 . M. P. V. IMP. CAES. FLAV. IVL CONSTANTIVS PIVS FEL AVG. VICTOR MAXIMVS TRIVFATOR AETERNVS DIVI CONSTANTIN. OPTIMI MAXIMIQVE PRINCIPIS DIVO RVM MAXIMIANI ET CONSTANTI NEPOS DIVI CLAVDI PRONEPOS PONTI FEX MAXIMVS GERMANICVS ALAMAMNICVS MAXIMVS GERM MAX GOTHICVS MAXIMVS ADIABIN. MAX TRIBVNICIAE POTESTATIS XXXII IMP XXX CONSVLI VII P. P. PROCONSVLI VIIS MVNIT IS PONTIBVS REFECTI RECVPERATA RE PVBLICA QVINARIOS LAPIDES PER IL LYRICVM FECIT AB ATRANTE AD FLVMEN SAVVM MILIA PASSVS CCCXLVI M(ilia) p(assuum) quinque. Imp(erator) Caes{ar) Fla(vius ) Iul(ius) Constantius, pius, fel(ix), Augiiistus), victor, maximus, trimnphator aeternus, divi Constantini optimi maximique principis ( filius ), divo- rum Maximiani et Constantii nepos, divi Claudii pronepos, pontifex maximus , Germanicus, Alamamnicus, maximus, Germanicus niaxi- mus, Gothicus, maximus Adiabeni(cormn), maximus, tribuniciae pote- statis trigesimo secundo, imp(erator) trigesimo, consuli septimo, p[ater) — 15 — p(atriac), ■ pr oconsuli, viis v umi tis, pontibus refecti(s), recuperata re- publica, quinarios lapides pcr Illyricmn fecit ab Atrante ad flumen Savurn, milia passus tercentos quinquaginta sex. Diesen Meilenstein, welcher vom Kaiser Constantius, dem zweitgebornen Soline Constantin des Grossen redet und dem Jahre 354 zuzuschreiben ist, in welchem Magnentius besiegt wurde, fand man in Jahre 1867 in Mitrovič (Syrmien). Der in der Inschrift angegebene Weg fiihrte von Singidunum (Belgrad) durch Inner-Pan- nonien bis Petavium (Pettau) an der Grenze Noricum's, gieng dann iiber Celeia (CilliJ nacli Atrante (Trajana), der Grenze Italiens, und verband sich von dieser Stadt ab iiber Emona und der via Gemina bei Aquileia mit der via Annia. 4 . D. N. VAL. LICINI ANO. LICINIO PIO. FAELICI. IN VICTO. AVG. Domino nostro Valerio Liciniano Licinio, pio, felici, invicto, Augusto. Meilenstein, welcher im Monate September 1881 bei Aquileia, unweit der Aerarialstrasse gefunden wurde. Die Inschrift ist vom Jahre 314, in welchem jedoch Licinius von Constantin dem Grossen zuerst bei Cibalis in Pannonien, dann in der Ebene Mardias in Thracien besiegt vvurde. 5 . DD NN FL VALENTINIAN 0 ET FL VALENTE DIVINIS FRATRIBVS ET SEMPER AVINIS DEVOTA VENETIA CONLOCABAT Dominis nostris Flavio Valentiniano et Flavio Valente, divinis fra- tribus et semper ( Augustis), devota Venetia collocabat. Romischer Meilenstein, vvelcher im Jahre 1848 am rechten Ufer des Flusses Corno aufgefunden und im Jahre 1880 von der graflichen Familie Frangipani dem Museum von Udine geschenkt wurde. Er erivahnt uns die Kaiser Valentinian I. und Valens und stammt ohne Zweifel aus der Zeit zwischen 363 und 3 ^ 7 ) > n we l~ chem Jahre Gratianus vom Vater den Titel Augustus erliielt. 16 — 6 . IM.GG DD NN VALENTINIANO ET VALENTI SEN SEMPER AVG INSIGNEM ORTVS. FELICEM IMPERIVM. EO RVM Im(peratoribus), ( caesaribus) (Au)g(ustis), dominis nostris Valentiniano et Valenti Seniori semper Augustis, insignem ortus; felicem, imperium eorum. Romischer Meilenstein, welcher am namlichen Orte aufgefun- den wurde. Die Inschrift erwahnt die beiden Kaiser Valentinian II. und Valens und gehort dem Jahre 375 nach Christo an. 7 . IMP CAESS. . . DD . . . . ALENTI AN° .... LENT . . . PER.NE . . . ORT. PE. Imp(eratoribus) caes(aribus Augustis), dipminis) ( V)alentiniano {et Va) lent{i semper) {Augustis, insig)ne{m) ort{us, felicem, im)pe(rium eorum). Romischer Meilenstein, der vom gelehrten Barnabiten Frater Franz Cortinovis am 3. Mai 1794 in Monastero bei Aquileia gesehen wurde. Er ist dem Andenken der oben ervvahnten Kaiser gewidmet. 8 . L ■ TERENTIVS • T • F • Inl • VIR ■ I • D MONIMENTVM • FIERI • IVSSIT EA • PECVNIA • D • D VIAE • STRATAE • SVNT AB • ANNIA • AD • MVRVM ET • POST • CRYPTAM • AD ■ THEATRVM — i7 — .... Lucius Terentius, Titi filius, qu.adrumvir iuridicundo mo- nimentum fieri iussit. Ea pecunia, decurionum dccreto, viae stratae sunt ab Annia ad murum etpost cryptam ad thcatmm. Verlorener Leichenstein, welcher aus Aquileia nach Venedig ins Haus Corner im campo San Samuele kam. Ein Theil der Inschrift fehlt. Sie erzahlte ohne Zweifel, dass die Decurionen jener Stadt mit einem Vermachtnisse des Terentius den ausseren Theil der Via Annia vom Flussc Natisone bis zur Stadt Aquileia, und den innern Theil vom dem zur Via Annia fuhrenden Stadtthore hinter dem Grabmale bis zum Theater pflasterten. 9 . C • IVL . CAES VIAM • HANC • ROT ■ F • Caius Iulius Cacsar viam kane rotabilem fecit. Diese Inschrift ist sehr zweifelhaft, und dtirfte der Via Julia angehoren, welche voft Julius Carnicus bis Aquileia fiihrte. 10 . .... ICES FECIT . . . L . . . .III VIROS .... GALLI.LIBER ■ SERVI . . . .REN. BENEFICEN. PERICLITAN.. VIAM ŠTABI. Fragment einer derzeit verlorenen Inschrift, welche auf dem Berge Monte Croce sich befand und die Via Julia ervvahnt. 11 . MVNIFICENTIA ■ D • D • AVGGQUE NO . N • IN . HOC • PERVIO • HOMINES ■ ET ANIMALIA • CVM . PERICVLO . . . TRANSIBANT • APERTVM ■ EST CVRAM • HABENT .... PROCRANT .... . . . MATTO • CVR • R . P - . • . IV • R • P . • . . D • D ■ N • N • VALENTINIANO ET • VALENTE • AVGG • III ' COS ■ 2 i.8 — Verlorener Meilenstein, auf der Julischen Alpe errichtet zwischen 363 und 367 zu Ehren der Kaiser Valentinian I. und Valens. 12 . .M. .... XIX ... . I . . . . S • CAETERISQVE • DIB MEMORIAM • ET • SOLEMNE • VOTVM • Dl HERMIA • SVSCEPTOR ■ OPERIŠ • AETERNI TITVLVM • IMMANEM • MONTEM • ALPINVM INGENTEM • LITTERIS • INSCRIPSIT • QVOT ■ SAEPE BIVIVM • COMMEANTIVM • PERICLITANTE POPVEVM • AD • PONTEM • TRANSITVM • NON PLACVIT • CVRA . . . ET • ATTIO • BRAETTIANO QVEORVM • VIRO • ORNATO • VIAM • NOVAM DEMONSTRANTE • HERMA • MVLTA MIS • FIDES • OPERISQVE • PARATVS • VNA NIMES • OMNES • HANC ■ VIAM ■ EXPLICVIT • Romischer, nun verlorener Gedenkstein, welcher eine liber die Alpen fuhrende Strasse erwahnt, welche im Jahre 370 nach Christo von einem gewissen Hermias auf Ratli des Attius Braet- tianus erbaut wurde. 13 . IMP • CAES C • IVLIVS VERVS MAXIMINVS INVICTVS AVG AQ VILEIEN SI VM RESTITVTOR ET • CONDITOR VIAM • QVOQUE GEMINAM A ■ PORTA • VSQVE AD • PONTEM PER • TIRONES IVVENTVT • NOVAE IT ALIČ AE ' SVAE DILECTVS • POSTERIOR LONGI • TEMPORIS LABE • CORRVPTAM MVNIVIT • AC RESTITVIT i 9 — Imperator Caesar Caius Iulius Verus Maximinus, invictus, Augu- stus, Aquileiensium restitutor et conditor, viam quoque Geminam a porta usque ad pontem per tirones iuventutis novae italicae suae dilectus, posteriori longi temp oris labe corruptam munivit ac re- stituit. Diese Inschrift, welche in einem Doppel-Exemplare vor- liegt, 1 ) wird im Museum Cassis in Aquileia aufbewahrt. Sie erzahlt uns, dass Kaiser Maximinus (235-238 n. Chr.) die Strasse Gemina bis zur Brucke hergestellt babe. Diese Strasse ftihrte von Aquileia bis Ronchi und zog dann ad Pontem , iiber die Brucke dieses Flusses und liber den Karst bis nach Selz. Von der zu Kaiser Au- gustus Octavianus’ Zeiten aufgefiihrten und schon von Herodianus ervvahnten Brucke, welche die Eimvohner von Aquileia zerstorten, um den Maximinus am Uebergange iiber den Isonzo zu hindern, bewahrt das Communal-Lapidar-Museum in Triest einige mit Bas- reliefs geschmiickte Bruchstiicke. 2 ) Die tirones, iuventutis novae italicae suae sind die in einer zweiten Aushebung in Spanien envorbenen Krieger der vom Kaiser Maximinus errichteten italischen Legion, welche er deshalb die seinige — sua — nannte. 14 . .PIVS ' FELIX INVICTVS • AVGVSTVS VIAM • ANNIAM • LONGA • INCVRIA NEGLECTAM • IN ■ FLVENTIBVS PALVSTRIB • AQVIS • EVERVERATAM ET • COMMEANTIB ■ INVIAM INTER • PLVRIMA ■ INDVLGENTIAR ŠVAR • IN ■ AQVILEIENS • PROVIDENTISSIM PRINCEPS • RESTITVIT (Imperator Caesar Caius Iulius Verus Maximinus) pius , felix, in¬ victus, Augustus, viam Anniam, longa incuria neglectam in Jluentibus palustnbus aquis eververatam et commeantibus inviam, inter plurima indulgentiarum suarum in Aquileienses providentissimus princeps restituit. 1 ) Carlo Dr. Gregorutti. Le antiche lapidi di Aquileia, Tricste 1877. S. 24 ff. 2 ) Carlo Kunz. II m us ec civico di antichita di Trieste. Trieste 1879. 20 Diese Inschrift wurde im Jahre 1808 in Marignane im Ivii- stenlande entdeckt, und von ihrem Doppelexemplare besitzt unser Communal-Lapidar-Museum ein Bruchstiick. 1 ) Dic von ihr envahntc Strasse fuhrte iiber den Fluss Natisone und war ohne Zweifel vom namlichen Kaiser Maximinus errichtet worden. 15 . D • M ■ EX • JVLI HAMILLI PONTEM FECIT Diese in Aquileia aufgefundene, derzeit verlorene Grab-Inschrift spricht ohne Zweifel von der romischen Brucke bei Ronchi, welche Julius Hamillus, ein Freigelassener der Julischen Familie, auf eigene Kosten errichtet hatte und in deren Nahe er begraben sein wollte. 2 ) 16 . IMP ■ CAESAR ■ L • SEPTIMIVS SEVERVS • PIVS • PERTINAX AVG • ARAB • AdIaBENIC PARTHIC • MAXIM • PONTIFIC MAXIMVS • TRIB • POT • Vlili imp • xi • cos ■ n • p • p • desig • m PROCOS • ET IMP • CAES • M • A VRELI VS • ANTONINVS PlVS • AVG ' FELIX TRIB • POT • IIII • DESIGNAT • PROČ COS • VIAS ■ ET • PONTES VETVSTATE • CONRVPTAS ■ RESTITVERVNT CVRANTE • FABIO • CR ■ C • LEGAT • AVG ■ PR ■ PR ■ !) Carlo Dr. Gregorutti. A. IV. S. 231 ff. 2 ) Carlo Dr. Gregorutti. A. W. S. 27 ff. 21 Imperator Caesar Lucius Septimius Severus Pertinax Augustus, Arabmn , Adiabenicorump) Parthicum maximus, pontifcx maximus , tribunicia potestate octavo, imperator undecimo , consul secundo, pater patriae , designatus tertio proconsul, et imperator Caesar Marcus Aurelius Autoninus, Pius, Augustus, Felix, tribunicia potestate quarto, designatus proconsul, consul: znaš et poutes vetustate corruptas re- Stituerunt; curante Fabio Crispo Caesarum legato, Augustorum pri- mipilari. Dicse im Jahre 1676 bci Gurkfeld in Krain aufgefundenc, cincr im koniglichen Museum zu Ncapcl aufbewahrtcn ahnliche 1 2 3 * ) und vom Hištoriker Johann Weickard Valvassor fehlerhaft angege- bene Inschrift 8 ) berichtet uns, dass die Caesaren Antoninus und Pertinax (168 bis 192 n. Chr.) die Strassen und Briicken in Krain wiedcrhergestcllt hiitten. 17 . ITER • PRIVATVM Ein Militar-Grenzstein, der in Cernical aufgefunden wurde. 18 . VIAM PRIVATAM Desgleichen, bei dem Stcinbruche in Nabresina aufgefunden. Via Privata und Iter privatum waren entweder auf Kosten einer Privat- person eroffnet worden oder sie durften nicht von Soldaten betreten werden. Wenn sie aus der Kaiserszeit herruhren, so bedeuten diese Marksteine, dass sie von den Caesaren wahrend ihrer Reisen nicht bentitzt wurden. 19 . VIEAM PRECAREAM Desgleichen, bei dem Stcinbruche in Nabresina aufgefunden. Mark- 1) Adiabenc war cine Landschaft im alten Assyrim, zwischcn Acrapharhitis, den Gara- maeern und Sittacene. Siehe : Plinius. //. N. 1. VI. c. IB: Ammianus Marcellinus. 28. 6. 2 ) Gulielmus Henzen. Inscriptionum latinarum selectarum aviplissima collectio. Turici 1856. Bel. III. 3. 825 ff. 3) Johann Weickard Valvassor. Die Ehre des Hertzogthums Krain. Laybach 1698. II. Bd. S. 260. 22 stein, welcher den Reisenden auf die Unsicherheit dieser Strasse aufmerksam machte. 20 HANC • VIAM • DERELICTAM per • aTivm • cenTvrionem • POST SENEJNIAM • DIClAM • AB • A • PLAVTIO LEGATO • TI • CLAVDI ■ CAESARIS • AVG GERM • ET • POSTE A ■ TRANSLATAM ■ VI RVNDldlBVS • IN • FINES • C • LAECANI BASSI • RESTlTviT • IVSSV • TI • CLAVDi CAES • AVG • GERM • IMPERATORIS L ■ RVFELLIVS • SEVERVS • PRIMIPILARIS Hanc viam derelictam per Attium centurionem post šententiam dietam ab Aulo Plautio, legato Tiberii Claudii Caesaris Augusti Germanici et postea translatam Virundictibus in fines: — Claudii Laecani Bassi restituit iussu Tiberii Claudii Caesaris Augusti Germanici impera- toris, Lucius Rufellius Severus primipilaris. Diese Inschrift, welche von einem Consularwege redet, wurde auf der Strasse von Materia aufgefunden und biirgt dafur, dass es bereits im Jahre 46 nach Chri- sto unter den romischen Truppen Genie-Corps gab, welche im Auftrage des Kaisers selbst fur offentliche Strassenanlagen zu sorgen hatten. 1 ) 21 . BONO REIP NATO Dieser bei Hrušica aufgefundene Stein war unter der Regierung des Kaisers Constantin des Grossen (vielleicht im Jahre 331 nach Christo) errichtet worden. Er zeigt uns, dass die Grenzen zwischen *) Dr. P. Kandler. 11 vallo rotnano. (in: F. Cameroni. Storia cronografica di Trieste di don Vincenzo Scussa, Trieste 1863. S. 200.) — 23 den einzelnen romischen Provinzen auf den Landwcgen genau be- stimmt waren. 22 . VIA • P VB LAT ' P • XX Via puhlica lata pedcs viginti. Meilcnstein, welcher im Jahre 1852 unweit der Stadt Parcnzo in der Ntihe des Berges. Cimareto auf- gefunden wurde. 23 . L • VIBIVS • L • F PVP • POLLIO FLORIA • C • L • HILARA VXOR ■ FIERI • IVSSIT IN ■ F • P • XX • IN • AG • P A • VIA • AD • UMITEM Lucius Vibius Lucii filius, (ex tribu) Pupinia, Pollio: Floria, Caii liberta Hilara uxor fierit iussit: in fronte p e de s triginta in agro pedem (habet ) a via ad Umitem. Dieser in der Gasse Romagna in Triest gefundene Leichen- stein spricht von einem offentlichen Wege und gibt sogar die ge- naue Entfernung des Grabmales von dessen Grenze an. Die romischen Strassen, welche zweifellos fur den leichteren Verkehr gebaut waren, hatten ihre besonderen Aufseher, und zwar immer hohere Beamte. Wir liefern vier Inschriften von Aquileia und von Tergeste : die des Caius Veratius Italus aus Aquileia, aus dem Jahre 110 circa nach Christo, welche derzeit in Wien auibevvahrt wird ; jene des Publius Calpetanus Rantius Quirinalis aus dem Jahre 81 nach Christo, welche sich in unserem stadtischen Lapidar-Mu- seum befindet ; die des Marcus Torius Servilianus, welche Ieider verloren gegangen ist, und die im Jahre 1805 in Aquileia aufge- fundene, derzeit in Wien aufbewahrte Inschrift des Consularen Caius Licinius Pollio, aus der Zeit des Kaisers Traian (98-117 n. Chr.) 24 — 24 . C • VERATIO • C • F • VEL ITALO • AQVILEIENSI Irmi ■ VIR • QVINQ ■ PONT EQVIT • PRAEF • CLASS PRAEF ■ COH • I • DELMATAR CVR • VIAR • PRAEF • ALIMENT • LEG • PROV • AFRICAE CVR ■ ILLYR • ET ■ HISTRIAE PATRONO • COLONIAR CONCORD ■ ET ■ ALTINAT COLLEG • FABR • CENTONAR DENDROPHOR • NAVICVLAR ET • PLEBS • VRBANA OB • MERITA • EIVS EX • AERE • CONLATO DECR • DEC PVBLICE Caio Veratio, Caii filio, (ex tribii) Ve lina, Italo Aquileiensi, sexvir quinquennalis, pontifici , equiti, praefecto classis, praefecto cohortis primae Delmatarum , curatori viarum, praefecto alimentornm Legio- nis, provinciae Africae; curatori Illyrici et Histriae; patrono colo- niarum Concordiae et Altinatium: collegium fabrormn, centonariorum, dendrophororum, naviculariorum et plebs urbana , ob merita eius ex aere conlato decurionum decreto publice (posuemnt). 25 . P • CALPETANO RANTIO QVIRINALI VALERIO • P ■ F ■ POMP ■ FESTO IIII ' VIR • VIAR • CVRAND • TR • MIL LEG • VI • VICTR • QVAESTORI • SEVIRO EQVIT • ROMANOR - TR • PLEB ■ PRAEF • LEG ■ XV APOLLI • AVGVST • LEG • PROPRAET • EX • S • C • PROV SICILIAE ■ COS • DONATO • AB • IMPERATORE HASTIS ■ PVRIS • IIII ■ VEXILLIS • IIII ■ CORONIS IIII • VALLARI • MVRALI • CLASSICA ■ AVREA CVRATORI • ALVEI • TIBERIS • ET • RIPARVM PONTIF ■ LEG • AVG • PRO ■ PR • PROVINCIAE PANNONIAE • ET • PROVINCIAE HISPANIAE PATRONO PLEBS • VRBANA — 25 — Publio Calpetano Rantio Ouirinali Valerio, Publii filio, (ex tribu) Pomptina, Fe sto, quadrumviro viarum curandarum, tribuno milit um legionis se.vtae victricis , quaestori, seviro cquitum Romanorum, tribuno plebis, pracfccto legionis dccimae quintac Apollinaris, Angli¬ sti legato, propraetori ex senatu consulto provinciae Siciliae, consuli donato ab imperatore hastis puris quatuor, vexillis quatuor, coronis quatuor, vallari murali, classica aitrea, curatori alvei Tiberis et ri- parum, pontifici, legato Augusti, propraetori provinciae Pannoniae et provinciae Hispaniae: patrono plebs urbana (posuit et dcdicavit). Diese Inschrift wurde aus dem romischen Capitolium der Stadt Triest ausgegraben. 26 . M • TORIO • M • F ■ VLPIN SERVILIANO • FLAMI III • DIAL • XV • VIRO • PONTIFI CI • MINORI • CVRATORI • TRIVM Pl II • DACIC • FELICISSIMO • IMP CAES • TRAIANI • AVGVSTI • EX ORNATO • SACERDOTI ■ SPLENDI DISSIMO • CVRATORI ■ VIARVM PATRONO • COLL ■ CEN TONARIORVM • DENER OPTIMO • DE • SE • BENEMER QVINQVEN -II. STAT • MARM • PEC • P • D • D • Marco Torio, Marci filio, (ex tribu) Ulpia, Servilia.no, flamini tertio , pontifici minori, curatori triumphi Dacici felicissimo, caesaris T/a- iani Augusti exornato sacerdoti, splendidissimo curatori viarum, patrono collegii centonariorum, de Ner(va) optimo, de se beneme- renti: quinqucnnales (viri patrono eximio) statuam maimoream pecunia puhlica decretarunt (et) dcdicavcrunt. -26 27 . A • PLATORIO • A • F • SERGIO • NEPOTI APONIO • ITALICO MANILIANO C • LICINIO POLLIONI COS • AVG VRI ■ LEGATO • AVG • XX PRO ■ PRAEF • PROVINC • BRI TANIAE • LEG ■ PROPRAE ■ PRO VINC • GERMAN • INFER LEG • LEGION • I • ADIVTRICIS QVAEST • PROVINC • MACED CVRAT • VIARVM • CASSIAE CLODIAE • CIMINIAE • NOVAE TRAIANAE ■ CANDIDATO • DIVI TRAIANI • TRIB • MIL • LEG • XXII PRIMIGEN • P • F • PRAEF • TRIB PLEB ■ III • VIR • CAPITALI PATRONO D. D. Aulo Platorio Aulii filio Sergio Nepoti Aponio Italico Maniliano, Caio Licinio Pollioni consulari, auguri, legato Anglisti vice simo, pro- praetori provinciae Brittaniae, legato propraetori provinciae Gentia- niae inferioris, legato legionis primae adiutricis, guaestori provinciae Macedoniae, curatori viarum Cassiae, Clodiae, Ciminae , Novae Traianae, candidato divi Traiani, tribuno militum legionis vicesi- mae secundae primigeniae pio, felici, praefecto, tribuno plebis, trium- viro capitali: patrono dedicat donatque (plebs urbana). Zwischen der carnischen Provinz und unserem Kustenlande bestand aber ohne Zweifel seit der romischen Zeit eine Verbindung mittelst eines Weges, welcher von Aquileia nach Tricesimo, dem Gaildorfe, Lienz, Innichen, Brunnecken, Unter-Wintel, Oberwipthal oder Sterzing und Wilten fiihrte, und sich dann nach Augsburg — 27 — und nach der Donau weiter erstreckte. Die Reisebeschreibung des Antoninus erwahnt namlich : Item ab Aquileia per compendium: Veldidena .mpm CCXV ad Tricesimum . » XXX Julio Carnico . » XXX Loncio . . . .. » XXII Agunto . » XVIII Littamo . » XXIII Sebato . » XXIII Vipiteno . » XXXIII Veldidena . » XXXVI 1 ) Diese Wege waren jedoch innig mit dem damaligen Post- wesen verbunden, welches ohne Zweifel uralt ist. Denn die Sitte, schriftliche Nachrichten an entfernt wohnende Personen zu senden, reicht bis in den Anfang des Schriftwesens zurilck. Schon die Ilias des Homer ervvahnt uns Einen, welcher auf zusammenzufaltende Tafelchen viel Lebenverderbendes schrieb : fpaifia? ’sv dva v. rcttmtp 6op.otp86pa 7toXXd 2 ) — oder besser gesagt «symbolische Runen-Zeichen machte.» Es waren ja den Alten die 8eXtoi ; iclvaocec, Y‘8 aTjp-avtpIg, Xtvov, die pugillares , tabellae, codicilli, das linum, die diptycha , die cretula, die cha7'ta epistolaris, die codicilli, die epistolae wohl be- kannt. Schon in der altesten Zeit wurden diese Briefe auf privatem Wege weiter befordert, indem man sich dazu reisender Freunde, Kaufleute oder Schiffsfuhrer bediente. Auch hielten Vermogende, welche liber viele Sklaven verfiigten, theils die servi ab epistolis, theils eigene tabellarii, welche fiir die rasche Expedition der Briefe zu sorgen hatten. Erst in spaterer Zeit, gegen Ende der romischen Republik fingen Private an, sich auch der Staats-Post zu bediencn. Wahrend man sich namlich in Rom in den Zeiten der Repu¬ blik auf die Anlegung grosser und bequemer Strassen beschrankte, entstand mit dem Centralisirungssystem des Kaiscrs Octavianus das eigentliche Postwesen, welches vom Kaiser Trajan so vervollkommt t) Iterinarium Antonini Augusti el Hitrosolymit,nlum, ed. G. Parthei ct M. Pinder. Iicro- lini 1843 p. 83. 3 ) lib. VI. Vers. 169. 28 — war, dass es um diese Zeit herum als 'cursus publicus, als §po{to? 5i(j[i6(3W<; bereits eine eigene Ver\valtung und besondere Einrich- tung hatte. Was die Erstere anbelangt, mussten zwar seit Kaiser Galba’s Zeiten die einzelnen Provinzen des romischen Reiches die Kosten trragen, der Postmeister jedoch, der regendarms, der magister of- ficiorum mit dem ihm untergeordneten Postpersonale, — mit den mancipes, praepositi, procuratores cursus puhlici, mancipes cursus clabularis, curiosi, agentes in rebus, welche theils Curialen der Stadt oder ausgediente Soldaten waren, unterstanden in ober- ster Instanz dem praefectus praetorio. Dieser iibte in den einzelnen Provinzen die Aufsicht iiber das Postwesen durch die vicarii oder praesides provinciarum. Diese waren nicht immer die besten Be- amten. Indem sie manchmal gegen Entgeld falsche Postscheine ausstellten und die Provincialen zu enormen Dienstleistungen verpflich- teten, richteten sie zahlreiche Familien zu Grunde. Sie liessen manchmal die Post ohne Erlaubniss benutzen und der Handel mit Postscheinen im Postamte, im officio selbst, die Misshandlung der Postpferde, das gewaltsame Wegnehmen der Mantel der Postillone, das \viderrechtliche Einspannen von Privatpferden und dergleichen machten die Post zu einer wahrer Landplage, in pestem orbis ro¬ mani. Doch lesen wir, dass dessen ungeachtet der griechische Kaiser Justinian im Jahre 562 mit den Persern einen Postvertrag schloss, welcher unter Andern die ungehemmte, gegenseitige Be- niltzung der beiderseitigen Postanstalten bestimmte. Die romische Post hatte nun auf allen Hauptstrassen Postamter, mutationes und mansiones , welche nur eine Tagreise von einander entfernt und mit Zugthieren d. h. mit Pferden, Maulthieren, Ochsem und Eseln, mit Post- und Eihvagen und mit Courieren versehen waren. Die ersten, fiir eine Belastung von zehn Centnern hiessen rhedae; kleinere hiessen birotae, carri, grobere clabularia, angariae, parangariae, paravedi und waren in Sommer mit acht, mindestens mit vier, im Winter mit zehn Zugthieren — mit den agmina oder agminales equi bespannt und durften nur einmal des Tages abgehen, denn Nachtfahrten waren nicht gebrauchlich. Die Couriere, die veredarii , wechselten an jeder Station ihr Pferd und hatten einen ebenfalls berittenen Postillon als Begleiter, manchmal auch mehrere, die parhippi oder avertarii , welche in einem manchmal cin Centner schweren Felleisen oder Mantelsacke, in der averta, die vvichtigen Staatsdepeschen mit sich trugen. — 29 — Bcnu-tzen konnte die Post eigentlich nur der Staat, sehr selten Pri vate oder etwa ausgediente Soldaten. Die Erlaubnis dazu wurde gewohnlich durch eine eigene Urkunde — diploma, tabula honestae missionis, litterae dimissoriae, evectio, tractoria, angarialis, combina, auv07j[ia genannt — ertheilt, welche die series evectionis d. h. die genaue Bezeichnung des zu Befordernden, die Art der Befbrderung und der sonstigen Leistungen, die Benennung der Haltplatze — der stativa , — die Dauer ihrer Giltigkeit enthielt. Diese Urkunden, die auszustellen dauernd nur der magister offi- ciorum , die pracfccti praetorio , die illustres und spcctabilcs, die praefecti der Stadte Rom und Constantinopel das Recht besassen, die aber seit den Zeiten des Kaisers Traian auch von den Statt- haltern, von den vicarii , magistri militum , duces und cornites ausge- stellt werden konnten und manchmal auch das Recht einraumten fiir die Reise cin bewaffnetes Geieite — die prosecutores -— zu bekommen, verloren ihre Giltigkeit mit dem bestimmten Termine, wie auch mit dem Tode des Ausstellers. 1 ) 3 ) Siehe- K A Sonklar von Insladten. Ottr 'dU HitmvtrvattuMg der Rsmer. Innsbruck 1817. S. 8 ir. ; August Pauly. Rml-En^dopaedie der dassisc/een Altertkumswissensch«fUn, Stutt¬ gart 1818 Bd ' V S 1811 IT • A. Baumeisfer. Denkmdler des classischen A/terthums. Mtmchen und Leipzig. 188!). Bd. i. S. 351 ff.; Dr. Johann Babi. De efrMarum latinaru.n formuli*. ,m Programme des kgl. alten Gymnasium zu Bamberg. Bamberg 1893. S. 2. II.): Theodor Momm- sen. Romisches Staatsrecht. Leipzig 1838. Bd. II. S. 1029 ff.; Dr. Oskar Leyfferl. Lea.kon der classicben Alterthurmskunde. Leipzig 1882 S. 544 ff. CAPITEL II. Sorge der altesten, der Stadt Triest vorgesetzten Behorden /tir die Instandhaltung altcr und die Anlage nener Landstrassen. Die romischen Verkehrswege unserer Stadt wurden in spa- terer Zeit stets in gutem Zustande erhalten, in Schutz genommen und mit neuen vermehrt, sowohl als die Bischofe Triest leiteten, unter der Regierung der Patriarchen von Aquileia und der Repu¬ blik Venedig, als auch seit dem 30. September 1382 unter dem glorreichen Scepter des Hauses Oesterreich. Belege dafur liefern uns nicht wenige Documente unserer vaterlandischen Geschichte. * 1 ) Wir wollen unter diesen die wichtigsten hervorheben. 2 ) 1 . Die Stadtgemeincle Triest ersuclit am 19. October 1334 aus Anlass von Strei- tigkeiten mit der Stadt Capodistria megen der Strassen von Krain und Zaide, den Dogen von Venedig um eine definitive Entscheidung. In nomine Dei Eterni. Anno Domini millesimo trecentesimo trigesimo quarto. Indictione secunda, die decimonono Mensis Octobris Actum Tergeste in vetere Palatio comunis. Presentibus Dominis Michael Ade Vicedomino et Hen- rico Raviza Vicedomino, Andrea Messalt, Genano de Genanis, Bando de Iudc Justo Pariš TT et aliis. In majori Consilio ad sonum Campanarum et voce preconia more solilo congregato ad infrascripta consilianda preš. volentibus ct consencientibus auctoritate majoris Consilii praedicti Nobiles et discreti Domini Domini Petrus Gremon, Rantulfus Bajardus et Quagliotus quondam Domini 2 ) Siehe : D. P. Kandler. Codice diplomatko zstriano. i) Siehe anch in dieser Beziehung: Carlo Morelli di Schoenfeld. Istoria della contea di Gorizia. Gorizia 1856. I. B. S. 166. ff.; II. B. S. 173 ff. — 32 — Bonomi Judices autoritate ejusdem majoris Consilii Comuni Tergesti eis data et concessa ac eciam ipsum Comune Tergeste, feccrunt et constituerunt et ordinaverunt Nobilem et potentem Virum Dominum Fridericum Dandullum de Veneciis honorandum Potestatem Civitatis Tergesti et discretos Viros Dominos Zorobabelem de Leo, et Amizo Masclo presentes et lioc mandatum sponte suscipientes suos et dieti Comunis Tergesti verbo Sindicorum nuncios . . . ales speciales et procuratores generales in omnibus eorum et dieti Comunis Tcrgestis causis litibus questionibus et controversiis, quas habet vel liabere possunt et spiat specialiter cum Comune et hominibus Civitatis Justinopolis seu cum quacumque alia persona quocumque nomine cessione causa in agendo quam in defendendo. Et generaliter ad omnes et singulas partes quas cum universis et singulis personis ipsum comune Tergesti, habet seu habere possit quocumque modo nomine et occasione cujusdam Fovee sitae in districtu Tergeste Con- trata Zaulis nuneupata. Et causa viarum quarundam q. in districtu et pertinen- tiis Tergesti in dictis contratis, videlicet ad comparendum coram Illustri et Magnifico Domino Dom. Francisco Dandullo Dei gratia Venetiarum Dalmatiarum, atque Groacie Inclito Duce, Domino quartae partis et dimidiae totius Imperii Romaniae et se perspnaliter presentandi vice et nomine dieti Comunis Tergesti. Et ad petendum ab ipso Domino Duce et coram ipso Domino Duce eis pro- curatorio nomine predieto reddi et fieri rationem de predieto comuni Civitatis Justinopoli et hominibus Civitatis ejusdem vel aliis quibuscunque personis n. et occasione predietorum Fovee potum et viarum, ad libellos videlicet dandos et recipiendos si opus fuerit litem contestandi ponendum positiones et capitula faciendi exceptionibus replicationibus ac probationibus faciendi et producendi testes et Instrumenta quelibet producendi inde ac noe eligendi advocatos unum vel plures tolend et aduisse pt. capitulis ponibis et exc.eptionibus respondi de calupnia et cuilibet alterius generis Juram prestandi et faciendi et ad compro- mitt. se vice ac nomine dieti Comunis Terg. In viros Juriš peritos arbitros ar- bitratores et . . . ationes et amicabiles compositores et ipsos elegendi et su- speetos dandos, sententiam audiendi et prosequendi et ad omnia et singula faciend. 2 . Konig Ludwig von TJngarn schreibt an clie Gemeinde Triest um 31. De¬ cember 1362, indem er ihr mittheilt, er hube den Herzog von Oe- sterreich und den Grafen von Gorz nicht beivegen konnen, die Strassen fur den Handel offen zn halten. Ludovicus Dei gratia Rex Ungariae. Respondentes litteris vestris in ef- fectu continentibus, quod cum per Dominum Ducem Austriae fratrem nostrum et Comitem Goritiae inhibitum sit omnibus mercatoribus, ne ad Civitatem ve- stram veniant, quamquam apportantes vel reportantes exinde, adeo dignaremur et ut ipsum Dnum Ducem pro vobis intercedere, ut hujusmodi inhibitio revo- cetur, et cursus stratarum ab antiquo consuetus, in statum apertum et liberum reducatur etc. Dicimus quod eundem Dnum Ducem, volentes complacere votis — 33 — vestris, rogavimus multum diligentcr, ut inhibitioriem praedictam intuitu nostro et propter Comun. rei publicae revocaret, et cursum stratarum consuetum in statum liberum reduceret in apertum. Quod quidem antedictus Dnus Dux facere noluit, offerens se ad quaelibet alia nostra beneplacita benevolum et paratum. Datum Wyssegrad, die ultimo mensis Decembris. Anno LXII°. A tergo: Nobilibus et Sapientibus Viris ac providis Judicibus, Consilio, Communi Civitatis Tergesti. 3 . Patriarch Marquardus von Aguileia erldsst am 6 . April 1371 eine Verord- nunc/, dass die Briiclce von San Giovanni bei Dnino toieder hergestellt werden solle. Nos Marquardus Dei gratia Sanctae Sediš Aquilegensis Patriarcha tenore presentium notum facimus universis presentes nostras inspecturis, quod cum strata nostra per quam itur de loco nostro Montisfalconi versus Duinum et abinde Istriam sit in tantum destructa, et potissime pons lapideus prope Sanc- tum Johanem de Carsis, quod nisi de subito reparetur totaliter dcructur, et ex quo nos, et singuli mercatores transeuntes dampna et pericula incurrimus quotidie, unde juxta antiquam consuetudinem hactenus observatam, commisimus, et committimus per presentes dilecto nobis Stephano Bonaquisti de Florencia mutario nostro Montisfalconi, de cujus prudentia circumspccta plcnam in Do¬ mino fiduciam obtinemus, ut magistros idoneos et sufficientes ad reparationem stratae, et pontis predictorum debeat invenire cum quibus paciscatur de precio competenti.stratae ac pontis predictorum, pro cujus satisfactione precii, quod constaverit, imponat ut quilibet transiens per stratam eandem ducens currum unum, oneratum mercibus, solvat denarium unum, et ducens equum modo predicto solvat parvulos VII‘/ 2 . Et id quod expendiderit pro premissis, et recipiat ut profertur doneč šibi de expensis jamdictis fuerit integre satisfactum. Mandamus igitur universis, et singulis ad quos spectat, quatenus eidem Stephano, seu ei quem deputaverit loco sui, secundum modum predictum debeant integraliter respondere, alioquin penas et sententias, quas rite tulerit in rebelles etc. Actum sub nostri impressione Sigilli etc. Datum in loco nostro Montis- falconis die VI Aprilis,. Anno Domini millesimo tercentesimo septuagesimo primo, indictione nona. — 34 — 4 . Franz Foscari , Doge von Veneclig, verordnet am 6. Jidi 1430, dass die Strašne, icelclievon St. Cancian nach Risano bet Capodistria fiihrt, mederher- gestellt iverde. Franciscus Foscari Dei gratia Dux Venetiarum etc., nobilibus et sapien- tibus viris Homobono Gritti de suo mandato Potestati et Capitaneo Justinopolis et successoribus suis fidelibus dilectis salutem et dilectionis affectum. Significamus vobis, quod in nostris Consiliis Rogatorum et additione die sexto Julii presentis capta fuit pars tenoris infrascripti videlicet : Cumziosia che del MCCCCXIII el fosse concesso ai citadini de Cavodi- stria de murar la terra de Cavodistria mettando li detti citadini le piere : sabion, calzina: et lignami per i ponti : e manovali, e la Signoria li concesse el datio C 0 de la muda che se affita de libr. MV in II E da gran tempo gli ha restado de murar la terra. E perche le bisogno tuto far de nuovo la strada dal ponte del Travolco fino a Rixan, per la qual strada vien li Mussolati a Cavodistria che son queli che fa bona quela terra, perche li aduxe victuarie et altre cosse bi- sognevele a quela terra et ferro, e čarne et canevaze che gran utele da a Venezia. L’ andera parte che la dita strada se debia far de nuovo per extimo si per li citadini de Cavodistria come per li vilani. El qual extimo ogni cinque ani se debia far da novo per quel meior modo parera al Podesta e Capitanio che mo xe e che per li tempi sera. Remagnando el Datio de la Muda ala Comunita de Cavodistria per aidar lo extimo : e per riconzar i ponti e porte de Castel Lion et lo Castello et la Fontana et altre spexe necessarie a utilita de la terra de Cavodistria e de la nostra Signoria. Et sia comandado al Podesta et Capitanio de Cavodistria che subito faxa far lo extimo dentro de la terra et de fuora et faza comenzar a lavorar la strada nominada de sopra per lo modo sta quela se de qua dal ponte del Trevolcho, zoe con le sponde talade, zoe de piera marmoregna che se cata ale montagne de Cavodistria : e tra mezo empir de terren e poi sora el terren metter glira, la qual come e sta cognossuto fa bonissima strada. E perche quanto la strada piu presto sera complida, tanto piu utele tornera : Sia comesso al Podesta et Capitanio de Cavodistria che a zo possa la dita strada sia compita avanti sorazonza 1’ inverno a zio li Mussolati possa vegnir e che per mancamento de strada no remagna : che remagnando de venir tropo gran dano saria ala nostra Signoria et ala Comunita de Cavo¬ distria : perche come e manifesto quelli citadini la mazor parte vive de di in di: perche mancando di XV che i Mussolati non vegnesse quela terra saria in mal termene si per necessitade de vittuarie come per li Datii che non valeria, perche quanto piu tosto la šara fata tanto piu utele sera de la nostra Signoria e de citadini de Cavodistria. Quare mandamus vobis cum suprascriptis nostris Consiliis, quatenus partem predictam et contenta in ea in quantum ad vos spectat observare et observari facere debeatis; hasque nostras presentes litteras in Cancellaria dcinde ad fu- turam memoriam registrari facere debeatis. Dato in nostro Ducali Palatio die octavo Julii Indict. octava MCCCCXXX. 35 — 5 , kamer Friedrich III. befragt am 22. Februar 1478 deti Hauptmann von Triest und Pisino, Nicolans Rauber, tvarutn man gegen seine Verord- nungen Getreide nach dem venetianischen Istrien auf deti verbotenen Wegen gefulirt lidbe. Als wir dir geschriben und beuolhen liaben, die semer, so den traid aus Krain gen Welhischen lannden fiirn, der strassen fur Newnhaus und Mugls nich gebrauchen zu lassen, sundern die durch unser stat Triest zu Iaitten und da- rauf boleten zu geben, nach lautt unsers briefs darumb ausganngen. Lanngt uns an, das sich ettlich derselben semer mit irm traid an den rain ob Mugls nider- legen, da der nacht ervvartten und nechtlich denselben traid under den rein auf das Welhisch legen und dann mit lem rossen auf die recht strassen durch Triest ziehen und daselbs boleten und furfart nemen, denselben traid dann wider heben und unser mavvtt und camergut dauon verfiirn und darinn geuerlich hanndeln, das uns nicht geuellt, und emphelhen dir ernstlich und vrellen, das du zu Wippach, Adlsperg und Laas bestellest, tvelcher semer an denselben ennden mit lern rossen hinein gen Triestsverts treib, das der daselbs darauf boleten nem und die Triest zu antwurt, und desgleichen daselbs zu Triest bo¬ leten neme und die an denselben ennden zaig und antwurt, inmassen wir das geordnet haben. Wer aber hinfiir mit lern rossen durch Triest trib und daselbs von Wippach, Adelsperg oder Laas darauf nicht boleten bracht, oder desgleichen zu Triest nicht boleten neme, dich alsdann derselben. semer mit irm leib und gut zu unsern hannden underwindest, damit soleher betrug und geuerde in verfiirung unsers camerguts gewert und die gervondlich strassen geubt werde. 6 . Kaiser Friedrich III. versichert am 22. Mai 1486 die ihm und seiner Dy- nastie so treu ergebenen Triestiner, er merde keine Neuertmgen fiir die Ilandelsstrassen, die nach Triest fiihren, gestatten. Fridericus Divina favente Clementia Romanorum Imperator semper Au- gustus etc. etc. Honorabiles prudentes fideles dilecti. Relatione honorabilis fidelis nostri dilecti, Baptistae de Pizolis Vicarii nostri Tergesti, super literis vestris creden- tialibus quas coram exhibuit inter alia accepimus, vos occasione quarumdam literarum nostrarum fideli nostj-o Gaspari Rauber Tergesti, Pisini, et ad Sanc- tum Vitum Terrae Fluminis Capitaneo nostro, missarum, faetum Stratae per Tergestum tangentium, plurimum territos, tanquam eam stratam sive per Ter- gestum, sive alibi, cuique ad arbitrium suum concedere velimus: Cum autem — 36 — non ignoremus, quae incomoda quaeque damna nobis et Civitati nostrae ler- gestinae ex hujusraodi permissione accidere possent: nolumus vos ignorarc nunquam mentis nostrae fuisse nec esse stratas alibi quam per Tergestum, uti usque modo observatum est, frequentari. In eandem fere sententiam scripsimus praefato Capitaneo nostro, ut de mente nostra certiores effecti, negotium vestrum tanto magis pro utilitate vestra, et augmento Reipublicae Tergestinae dirigere possitis. Scribimus quoque fideli nostro Joanni Wassermann, quod vobis ex illis centum urnis vini Nobis dudum debitis quinquaginta remittat, eas literas praefato Vicario nostro, concedimus ad vos perferrendas; ut cum placuerit ipsi \Vasser- mann presentare possitis. Quicquid denique gratiae aut favoris vobis impartiri valemus omnino inclinati sumus, tanquam his, quos fideli obsequio atque affectionc ad nos et domum Austriae probatissimos comperimus. Datum in Oppido nostro Lynntz die vigesimo secundo mensis Maii Anno domini etc. octuagesimo quinto, Imperii .nostri trigesimo quarto, Regnorum nostrorum Romani quadragesimo sexto, Hungariae vero vigesimo septimo. Commisimus etiam ex parte Stratae predictae Oratoribus nostris nune Venetias ituris nonnulla traetanda, quae ut expedita fuerint certiores vos reddemus. Commissio Domini Imperatoris propria. F or is: Honorabilibus, Prudentibus, Fidelibus nostris dilectis Judicibus, Consulibus et Cornuni Civitatis nostrae Tergesti. 7 . Kaiser Friedrich III. mahnt am 27. Februar 1486 die Triestiner, die Ve- netianer nicht eu belastigen, sondern absimarten, bis die Unterhand- lungen uher die Handelsstrassen eu Ende gefiilirt sein u-erden. Fritlericus Divina favente Clementia Romanorum Imperator semper Au- gustus, Hungariae, Dalmatiae, Croatiae etc. Rex ac Austriae Dux. Honorabiles, Prudentes, Fideles, dilecti. Intelleximus cx litteris vestris tum sufficienti fidelis nostri Joannis Schewhenast, civis nostri Tergesti nuncii vestri informatione nonnulla gravamina, damna et pericula vestra, tum dictae. Civitatis nostrae desolationem futuram, si stratam solitam duci per Tergestum juxta Communis Venetiani desiderium aliorsum trahi permitteremus. Nos cum autem non minori cura et vigilantia utilitatem et profectum vestrum quam cujusvis alterius civitatis nostrae curemus, et hac de causa quosdam traetatus his diebus cum praefato dominio institui fecimus, quo inprimis comodum, quietem et utilitatem vestram promoverimus, qui cum usque modo propter dietam stratam indecisi pendeant, vos hortamur ac precipiendo mandamus, quatenus interea doneč Ora- tores nostros ad Comune Venetiarum et vos ordinatos iterum mittemus, nullarn faciatis innovationem, insultum aut inter vos aut Venetorum subditos, seditio- nem ullam, neque id per alios fieri permittatis: sed ut fideles subditi nostri — 37 — mandatis ac dispositionibus capitanei nostri Tergestini firmiter obediatis, vos omnino certificantes, nos tum fidei et observantiae, tum comodi et utilitatis vestrae immemores non fore : sed dictis oratoribus nostris, quos mox mittemus circa factum stratae et aliarum differentiarum hujusmodi instructuros et mandata dicturos: quo et puhlica et privata utilitas vestra crescat, et omnis lamentandi materia prorsus tollatur. Quare his nostris consolati, futurae saluti vestrae vos reservetis. In eo seriosam nostram adimplentes voluntatcm: gratiosius erga vos recognoscendam. Datum in oppido nostro imperiali Franchfordiae die penultimo mensis Februarii. Anno Domini etc. octuagesimo sexto, Imperii nostri tricesimo quarto, Regnorum nostrorum Romani quadragesimo sexto, Hungariae etc. vero vigesimo septimo. Commissio Domini Imperatoris propria. Foris: Honorab. Prudentibus nostris dilectis Judicib. Consulibus et Comuni Civitatis nostrae Tergestinae. 8 . Maximilian, romischer Konic/, befiehlt atn 30. September 1500 dem Gcrafen Wilhelm von Auersperg, Hauptmanne von Krain, den Triestinern Kaufleuten, die nach Laibach reisen, die Handelsstrassen offen su lassen. Wir Maximilian von Gots gnadn Romischer Kunig zu allentzeiten Merer des Reichs, zu Hungern, Dalmacien, Croacien etc. Kunig, Ertzhertzog zu Oester- reich, Hertzog zu Burgundi, zu Brabant, zu Geldern etc. Grave zu Flanndern, zu Tirol, zu Gortz etc. Embietn vnnserm liebn getrewen Wilhelm von Auersperg unnserm Rat gegentvartign und ainem yedem vnnserm kunfftign Hawbtman in Crain so hiemit ermannt werdn unnser gnad und alles gut. Vnns habn die Erbarn weysen unnser Statt Triest anbringn lassen, wie du sy mit Irer Ivaufmanschafft hab vnd Gueter nicht vermainst durch Laybach ziehen zu lassen in mass Sy denen von Laybach bey Inen durch zu ziehen gestatten et Sv doch an miti als annder unnser Lanndlewt und unnderthan vnnder vnnser Haws Osterreich geheren das unns ganntz vnbillichen bedunnkht, davon emphelhn wir dir ernnstlich und \vellen das du egemelt von Triest und die Im mit Irn warn, hab und Kauf- manschafften wie annder unnser Lanndlewt und unnderthan zu Laybach alzeit durchziehen und khumen lassest innen dar Inn kain Irrung thust noch das anndern zu thun gestattest, in kain weg noch weyse doch unns unnser Mewt, zoll und aufslag in Albeg von Inen anzurichten vnd zu bezalcn vorbehalden, wann wir das also wellen und du thust daran vnser Ernnstlich maynung. Gebn zu Innsprugg an Sontag nach Sand Michelstag des heiligen Ertz- enngls. Anno Domini etc. quingentesimo, vnnserer Reiche des Romischen im funfzehennden, und des hungrischen Im Aindlisten Jahre. Commissio Domini Regis in Consilio. - 38 - 9 . Kaiser Maximilian I. verordnet mn 4. August 1510. dass fUnfzig berittene Wachen die Strassen, ivelche nac.h Triest fuhren. beschiitzen sollen. Maximilianus Divina Favente Clcmentia E. Romanorum Imperator semper Augustus etc. Spectabiles fideles dilecti. Intelleximus ex litteris vestris, qua incomodi- tate habendi victualia laboret ista Civitas nostra Tergestina propter continuam stradiottorum hostium vexationem : qui stratas obsident et insidiantur adducto- ribus. Commisimusque ob eam rem supremo C.ampi nostri Capitaneo, lllustri Duci Braunzwicensi, ut ad propulsandam hanc molestiam et aperiendam stratam, L equites ad vos transmittat, quorum auxilio et opera non dubitamus, quin brevi victualia ex Carniola perquam comode conduci ac ad vos advehi possit. Datum ex oppido nostro Innsprugg die quarto mensis Augusti Anno etc. decimo, Regni nostri Romani XXV. pro Rege p. S. Commissio Domini Imperatoris propria. Foris: Spectabilibus fidelibus nobis dilcctis Judicibus et Consilio ac Universitati Civitatis nostrae Tergestinae. NB. Obtenti a Mag. ac Strcnuo Viro D. Nicolao Raubcr Dig. Capit. Tergestino tanquam Oratori Universitatis Tergestinae. 10 . Kaiser Maximilian I. verordnet am 4. Marž 1517, dass alle \Vaaren. meiclie nach Triest gefuhrt werden, anf den gervolmlichen Handelsstrassen dorthin zu expedieren seien. Wir Maximilian von Gots gnadn Errvelter Romischer Kaiser, zu allent- zeitn Merer des Reichs. In Germanien, zu Hungern, Dalmatien, Croacien etc. Kunig, Ertzhertzog zu Oesterreich, Hertzog zu Burgundi, zu Brabandt und Phallenutz Grave etc. etc. Embietn allen und yeglichen vnnsern Hawbtlewten, Vitztumben, Phlegern, Verwesern, Ambtleutn, Zollnern, Mawtnern, und Aufsle- gern, Burgermaistern, Richtern und Raten, und sunst allen anndern unnsern Vnnderthanen und getrewen den dieser vnnser Brieff fiirkumbt, oder verkundt wirdet, vnnser gnad vnd alles guet. Sich haben die Erbarn vnnser getreu, lieb Richter, Rat vnd Gemain vnnser Stat iiiest vor unnser beswcrt wie Inen die Strass so aus unnsern Lannd Crain, Los vnnd Karst gen Vsterreicli vorher gervoendlich und nach Vermugen Irer Privilegien durch Iriest gangen und gebravvcht sey, Ietzo auf ander weg fur- genomen und gewbt werd zu abnemen und nachtail Irs Behelffs und Hanndels, auch zu Abpruch vnnser Meut, das vnns nit allcin vmb deren von Triest, — 39 — sunnder auch umb unnsers Camerguets willen ungemaint ist. Und emphelhen darauf, Euch allen und yeden insunderhait mit errnst und welen das In von unnsern Vegn Oberal verkundet, beruffet, verordnet und darob seit damit solhe strass aus Crain, Los vnd Karst in Ysterreich mit aller Handtierung, Gewerb, vnd Handlung wie von altcrher und noch vermugen deren von Triest Privilegien durch Triest genomen, gepraucht und gewbt, auch In allvveg vorseit und vdr- huetet, dadurch dieselben Strass nit vmhgangen noch auf ander weg gevendt werde, und vvelhe solh Strassen vnnd ditz vnnser Gepot freverlich, haimlich oder offennlich verfuern und ubertrettn werden, derselben leib, hab vnd guet auf vnnser Straffn nemet un.d haltet alles zu handthabung vnnsers Camerguets auch des allten Herkumens vnd deren von Triest Privilegien, stattlichen Behelffs vnd wesens vnd hierin nit sevvmig, noch ungehorsam erscheinet, daran tuet Ir vnnser ernnstliche Maynung. Gebn zu Machi in Braband am vierdten tag des Monats Marcii nach Christi gepurt Tausendt fiinff hundert vnd im sibentzehenden, vnnser Reich des Romischen im zwaiunddreissigisten vnd des hungerischen im siebenundzwaynt- zigisten Jarn. p. Rege Commissio Cesareae Majestatis propria. 11 . Die koniglichen Bevollmachtigten in Gore bestimmen am 3. Mars 1553, mie man die Landstrassen von Kram bis sur Stadt Triest beschiitsen solle. Ordine come se ha da conservar la strada et Mude del Cragno et altri lochi fino a Trieste. Et primo che tutti Ii someri che sono dentro li boschi, come in Cragnio, Satelleri, in Slovegnie, Cozevia, Rimniza, Zergniza, Iga,, Sotoriacha, Visnia gora, questi e li altri quali debano con li loro cavalli passar per Senoseza, Corgnal et Trieste, e la pagar la muda e pigliar la boletta, la quale debba presentar al Mudar de Senoseza, al qual separatamente la segnava, et indrio li la loro restituira a cio che a Postoina e Planina mostrarla possino. Secondariamente, tutti quelli de la Jurisdiction de Postoina, de Prem. de Senoseza, de Schwarznech, de Castelnovo et de Gottnig, et queli che con- zano le strade, possano con loro cavalli voidi passar per Clanez et li pagar la muda de Trieste (et nissuno altro) et gia avanti venti anni che nella reforma- tion fo ordinato che quelli de Los passassero per Rodmonsdorf, li quali al presente possono passar con li loro cavalli voidi per Clanez come de sopra e significato Dato in Goritia alli 3 di Maržo nel anno del 53, per li Clarissimi signori Commissari regi, S. Erasmo Doramberg, S. Erasmo Paumbort Vizedomino in Cragno, li sig. Herman, Grion, Hofer. 1 ) *) Diese und die folgenden Documente rvurden in der ihnen eigenen Schreibweise citiert. < CAPITEL III. Zunahme der Bevolkerung der Stadt Triest vom siebzehnten bis zmn neunzehnten Jahrhunderte. Triest war bis gegen die Mitte des vorigen Jahrhundertes immer eine kleine Stadt geblieben — ein Stadtchen im wahren Sinne des Wortes mit geringer Bevolkerung. Um dies zu be- weisen, brauchen wir nur einige Daten aus ihrer Geschichte an- zufiihren. Im Jahre 1679 betrugen die Einnahmen unserer Stadt 40.807 Lire und 17 Kreuzer; die Ausgaben beliefen sich auf 34.3 S S Lire und 18 Kreuzer. Unter den letzteren finden wir angegeben: al postiero che porta le lettere da Gorizia, lire p4. — al signor tradzittore delle lettere alemanne lire 162Z) Im Jahre 1690 zahlt die Bevolkerung von Triest, Tomaj, Cossana, Ternova, Jelšane, Senoseze, Crenovice, Hrušica, Bresovica, Dolina, Opčina, Povir, Vrem, Slavina, Gročana, St. Cancian, Postojna, Sillertabor, Prem, Višnje, Podgraje, Mune, Pregarje, Slivje, Vodice, Semec, Clanec, und Corniale 48.480 Seelen. * 2 * ) Die eigentliche Stadt, diejetzige Altstadt — die citta vecchia — hatte nach Angabe unseres Chronisten Don Pietro Rossetti im Jahre 1693 zehntausend hundert drei und achtzig, das gesammte zur Stadt gehorige Gebiet dreitausend Eimvohner und wies nur 176 Taufen, 52 Trauungen und 162 Sterbefalle auf. 8 ) In den Jahren 1705 und 1717 gieng ihre Bevolkerung auf 5600 Seelen zuruck. 4 ) Erst im Jahre ,1736 finden wir in unserer 1 ) Archeografo triestino. Trieste 1830. B. II. S. 314 ff. 2 ) Fra Ireneo della Croce. Istoria della citta di Trieste. Trieste 1878. B. II. S. 38 ff. 3) Archeografo triestino. Trieste 1830. B. II. S. 7 IT. 4 ) Dr. A. Lorenzutti. Notizic storico-descrittive delPospitale civi/e di Trieste. Trieste 1844. S. 5. 42 — Stadt eine kleine Fabrik : cine Seidenstrumpf-VVirkerei. 1 ) Im Jahre 1745 beliefen sich ihre Einnahmen auf 19.054 Gulden, 41 '5 Kreu- zer; ihre Ausgaben auf 15.942 Gulden, 27 Kreuzer. 2 3 4 ) Im Jahre 1756 zahite sie nur vier und siebzig offentliche Beamte, und z\var in den Aemtern : i. r. suprema intcndenza commerciale — magi¬ strata di sanitd — tribunale mercantilc di prima istanza magistrati) della cittd — curia criminale. — Die Post wird nicht einmal erwahnt. s ) Sie war um diese Zeit noch mit dem Fiscus vereinigt und ihm unterworfen. Vom alten Fiscus bemerkt aber der gelehrte Ilistoriker Carl Morelli von Schonfeld mit Recht: a eni in questo sccolo era parti- colarmente addossata la vigilanza riguardo non meno a’ supremi di- ritti del principe , che a quelle prerogative dei particolari , che fou- davansi sopra coucessioni sovrane. Restando cosi le carte nelle pri- vate abitazioni di tali persone, dipendeva unicamente dagli čredi il consegnar ai successoii negi’ impieghi medesimi qucllo che loro pia- ceva. Per cagione di tali disordini restano spogliati i pubblici ar- chivi di molte e forse delle piu importanti seritture; il governo ri¬ mane senza le necessarie tracce de’ fatti passati, cd il cittadino cu- rioso d’ investigare ed illustrare le cose appartenenti alla sua patria, incontra non lieve fatica a conservare il filo e la catena degli avve- nimentid ) Eine am 13. Februar 1758 begonnene und am 30. April desselben Jahres beendigte Volkszahlung in unserer Stadt hatte folgendes Ergebnis : 538 Hauser in der Altstadt mit 5051 Inwoh- nern und 92 Hauser in der Neustadt mit 1373 Inwohnern, zusammen 630 Hauser mit 6424 Imvohnern, die sich also vertheilen : 64 Weltpriester, ein Theologe, 22 Capuciner, n Minoriten, 7 barmher- zige Bruder, 20 Jesuiten, ein Benedictiner, 29 Klosterfrauen, 70 Tischler, 57 Schmiede, 91 Schneider, 93 Schuster, 16 Lehrjungen, 119 Lasttrager, 130 Diener, 512 Magde, 318 Arbeiterinnen, 404 Arbeiter, 62 Maurer und 23 Fleischhauer. Ihrem Glaubensbekennt- nisse nach waren im Ganzen: 59 11 Katholiken, 91 griechisch- 1) Istri*. B. III. S. 278. 2 ) Don Giuseppe Mainati. Croniche di Trieste. Venezia 1818, B. IV. S. 250 ff. 3 ) Don Giuseppe Mainati. A. IV. B. IV. S. 272 ff. - Jacob und Wilhelm Grimm. [Deutsches VVsrteriuck. Leipzig 1883. B. VII. S. 2018 ff.) schreiben, dass „der Name Post vom lateimschen pasita (a positis equis) seit dem secbzehnten Jahrhunderte aus dem franzosischen poste oder aus dem italienischcn posta entlehnt» sei, so zwar, dass die Post eigenllicir : „der Standort der zur Beforderung und Weiterbefdrderung aufgestellten Laufboten oder Pferde sei, rvelche Bnefe, Packete und reisende Personen als Begleitung haben sollten. 1 - 4 ) Istoria deli a contea di Gorizia. Gorizia 1855. Bd. I. S. 121 ff. — 43 orientalische Christen, 46 Protestanten und 221 Isracliten; nach ihrem Stande: 1150 verheirathete Paare, 1565 ledige Manner, 1652 ledige Frauenzimmer, 76 \Vittwer. 1 ) Fiir dic geistigen Bcdiirfnisse der damals fast durchwegs ka- tholischen Bevolkerung von Triest geniigte eine einzige Pfarre, die an der Domkirche von St. Just, deren Amtsbefugnisse in den Handen des gesammten Capitels lagen. 2 * ) Im Jahre 1777 wurden die zwei Pfarren San Antonio Nuovo und Santa Maria Maggiore errichtet. Der erste Pfarrer jener Kirche, Domherr Dr. Philipp Froelich sah sich jedoch wegen Mangels an Einkunften genothigt, um Verleihung der in Krain gelegenen Pfarre Slavina einzukommen, welche er auch erhielt. 8 ) Erst im Laufe der Zeit kamen noch andere Pfarreien dazu, katholische und akatholische: 1847 zum zweiten Male die Dom- pfarre St. Just 4 ) und die Mariahilfer (St. Antonio vecchio); 1841 die Spitalspfarre ; 1855 die Pfarre S. Giacomo, und im Territorium : 1862 die von Roiano; 1851 die von Servola ; 1785 Barcola; 1847 Santa Croce; 1850 Prosecco; 1847 Contovello ; 1785 Basovica und 1785 Catinara. Ein christliches Versatzamt bekam Triest am 2. Mai 1641 durch die Bemiihungen des Triester Bischofes Grafen Pompeius Coronini — es wurde in der Sakristei der Rosariokirche eroffnet. Die evangelischen Christen Augsburger Confession vereinigten sich zu einer selbstandigen Gemeinde mit einem eigenem Pfarrer am 27. August 1786, die der helvetischen Confession am 22. October 1786, die griechisch-orientalischen Christen am 20. Februar 1 75 1 5 die serbisch-orientalischen im Jahre 1780, die katholisch-armenische Gemeinde in der Pfarre der Mechitaristen-Congregation am 30. Marž 1 7 7 5. 5 * * ) Von eigentlichen Theatervorstellungen in unserer alten Stadt vor Erklarung des Freihafens zu reden, ware wirklich eine Ironie, 1 ) Don Giuseppe Mainati. A. IV. B. IV. S. 285 ff. 2 ) Das erste, bereits vor dem Goncilium von Triest angefangene Pfarrbuch in unserer Stadt ist das Taufregister, \velches im Jahre 1527 unter dem Bischofe Petrus Bonomo angelegt ■vvurde. Der erste Taufling, der eingetragen wurde, war der Enkel des Bischofes selbst (Bonomo war namlich vor dem Empfange der priesterlichen Ordination mit Margaretha von Rosenberch verheirathet gewesen.) 3) A. W. B. V. S. 4. 4 ) Mit der Uebertragung des bischoflichen Stuhles von Triest nach Gradišča unter Jo¬ seph II. wurde die Dompfarre aufgehoben und erst im Jahre 1847 zum zweiten Male wieder hergestellt. 5) Die Triester Israeliten hatten seit uralter Zeit ihre Synagoge und ihrcn Rabbiner. So erwahnt ein Grabstein des alten aufgelassenen israelifbshen Fricdhofes, dass im Jahre der Welt 5085 nach jiklischer Berechnung (13Ž5 n. Chr.) Zacharias, Sohn des hiesigen Rabbiners Leo Levi gestorben sei. — 44 — denn die Festlichkeiten trugen ein streng kirchliches Geprage, wie z. B. die Frohnleichnamsprocession und die des Charfreitages: oder sie waren blosse Volksfeste, die regelniassig auf der Piazza gtande abgehalten wurden, \vie die Stiergefechte — le giostre ') (vielleicht von StMGirjp, Instrument um etwas damit durclizustossen) die mo- resche und die Vorstellungen von Taschenspiclern — istrioni oder giuocolatori genannt. Erst im Jahre 1500 findcn wir das Teatro di San Pietro envahnt, dem dann mit der Zeit das Privattheater im Jesuitcncolle- gium folgte, in welchem kleine aus der heiligen Schrift, aus der romischen Geschichte oder dem Leben der Heiligen entnommenc Stiicke von den Jesuitenzoglingen aufgefuhrt wurden. * 2 ) Ein wirkliches Theaterleben fangt in unserer Stadt eigentlich im Jahre 1801 mit dem am 21. April dieses Jahres eroffneten, vom Erbauer des Fenice in Venedig, dem Architekten Anton Selva, auf Kosten des Grafen Faraone Cassis erbauten Teatro Nuovo. 3 ) Nach und nach bekam unsere Stadt andere Theater: im Jahre 1817 das Anfiteatro diurno 4 * ) und die Sala di Ridotto, 6 ) fiir Faschingsballe bestimmt; im Jahre 1827 wurde auf Kosten des Kaufmannes Leopold Mauroner nach Planen des stadtischen Bauinspectors Jakob Ferrari das Teatro Mauroner in via Stadion vom Baumeister Dominicus Corti aufgefuhrt; 6 ) 1828 errichtete der Architekt Joseph Fontana das Teatro Filodrammatico in der via degli Artisti , 7 ) Auf Kosten unseres Mitbtirgers Franz Hermet wurde 1845 in der via Montanelli das Teatro Corti eroffnet 8 ), und 1845 auf Anregung desselben Btir- gers das Teatro Armonia nach Zeichnungen des Architekten An¬ dreas Scala aus Udine von den Baumeistern Johannes de Gasperi und Franz Giordani erbaut. Auch fiir die Nahrung des Geistes war wenig gesorgt, denn wir lesen, dass Triest erst im Jahre 1793 cine offentliche Bibliothek *) Ist gleichbedeutend mit Turnier. Die Moresche waren kriegerische Tanze naeh der alten spanischen Maurensitte. 2 ) Siehe : Attilio Hortis. Delle rappresentazioni sceniche in Trieste prima del teatro di San Pietro (Im: Archeografo triestino. Trieste. 1881-1882. Bd. VIII. S. 144 ff) 3 ) Iliess dann Teatro Grande; wur.de i830 vom hiesigen Kaufmanne Moses Hiersclil envor- ben undgieng 1864 in den Besitz des Municipiums liber, das ihm den Namen Teatro Comunale gab. 4 ) Auf seinem Baugrunde erhebt sich heutzutage das Haus Kalister in via Torrente und via Coroneo. •’) Die Sala di Ridotto ist derzeit der Sitz der Societa Filarmonico-drammatica. 6 ) Wurde am 27. Mai 1876 von einer Feuersbrunst zerstort, und auf Kosten des Buch- druckers Ludwig Herrmannstorfer 1876 vom Architekten Riidiger Berlam neu aufgefuhrt und heisst derzeit Anfiteatro Fenice. Ein Theil des riickwartigen Tractes ist an den Circolo artistico vermiethet. 0 Wurde 1879 nach den Planen des Ingenieurs Johann Righetti erweitert und restauriert. «) \Vurde 1857 geschlossen und in eine Cavallerizza (Reitschule) verwandelt. — 45 — c j 11 i <_ It un d dass das Gabinetto di Minerva, eine Schdpfung unseres vrohlverdienten Mitbiirgers Dr. Dominicus de Rossetti, im Jahre 1816 erOffnet wurde. Was sollen wir nun von den SpaziergSngen, von den heut- zutage belebten ritrovi (Rendezvous-Orten) erzahlen, die das alte Triest nicht kannte? Der Molo San Carlo in kleinen Dimensionen stammt aus dem Jahre 175 2 > dcnn erst 1778 wurde er theihveise verlangert und bat sein jetziges Aussehen seit dem Jahre 1861. Die Via del Corso besteht seit 1799 ; der Promenadeweg Acquedotto seit 1808 und wurde 1872 bis zur z na Kandler , und 1879 ^is zur via Margherita verlangert. SanfAndrea wurde 1810 eroffnet, 1812 bis zum jetzigen Ospizio marino verlangert und 1824 bis zum Dorfe Servola fortgefuhrt. Das Boschetto und den Jager verdankt Triest seit 1844 der Munificenz des Kaisers Ferdinand I. Die via del Torrente wurde 1837-1849, die via Stadion 1846 eingewolbt. Der reizende Weg nach Barcola ist eine Schopfung des Erzherzoges und spateren Kaisers von Mexico, Ferdinand Maximilian, Griinders des Schlosses Miramar. Triest hattc in friiheren Zeiter nicht einmal Fuhrwerke in seinen Mauern — die Patricier waren zu arm, um sich diesen Luxus zu gon- nen. Die Kutschen sind iibrigens eine Erfindung des sechzehnten Jahrhundertes und wurden anfangs nur von fiirstlichen Personen beniitzt. 1 ) Im Jahre 1754 sah unsere Stadt die erste Kutsche, und zwar die des Statthalters Grafen Nicolaus von Hamilton. 2 ) Nach und nach vermehrte sich die Zalil der Privat-Equipagen und der Kohmvagen in Triest in der Weise, dass bereits im Jahre 1783 unter dem Statthalter Grafen Pompeius Brigido die an den drei letzten Carnevalstagen noch jetzt iiblichen Corsofahrten be- ginnen konnten. Wir finden in spaterer Zeit, und zwar: im Jahre 1777 — 20.000 Eimvohner » >» 1785 — 17.600 » » 1786 — 20.300 » » 1789 — 21.900 Im Jahre 1791 hat die Stadt Triest 16.000 Eimvohner, ihr Gebiet 8000, zusammen 24.000 Eimvohner. Sie besitzt bereits vier i) Siehe : Karl Witte. Die regelrectie Fahrkunst. Berlin 1857; Ernst Heim. Theorie der Raderfuhrnuerke. Cannstadt 1855. , , _ 7 ^ . , 2 ', Dr. Pietro Kandler. Miauiemi ter ricomscere le rose stemche del I.,temle. Tneste 1855. pag. 85. - 46 — Assecuranz-Gesellschaften, und zahlt 19 Consuln, 204 Kaufleute, 77 Fabriksherren, 60 Mackler, 11 Spediteure und acht Fuhrleute.') Die Stadt zahlt: im Jahre 1795 — 27.000 Eimvohner » » 1796 — 27.300 » » » 1797 — 27.200 » » > 1798 — 30.200 » » > 1801 — 31.500 » » 1802 — 2 7 OOO » * 2 ) Im Jahre 1804 hatte Triest allein 33.242 Eimvohner ; in den Vororten waren ihrer 3811, im Gebiete 3809, daher zusammen 7620, mit der Stadt 40.862. Die Vororte und das Gebict vviesen auf: In der Stadt selbst gab es folgende Handwerker: 10 Spengler, 25 Fassbinder, 6 Kupferschmiede, 62 Schuster, 8 Hutmacher, 4 ') 1 strta. B. III. S. 167 ff. 2 ) Giovannina Bandelli. Notizie storiche di Trieste. Trieste 1851. S. 193 ff. — 47 Zuckerbacker, 35 Schmiede, 10 Papierverkaufer, 10 Hufschmiede, 71 Tischler, 16 Goldschmiede, 7 Uhrmacher, 13 Kilrschner, 37 Friseure, 8 Steinmetzen, 47 Schneider, 4 Waffenfabrikanten, 10 Sattler, 13 Tapezierer, 17 Weber, 7 Drechsler und 5 Glaserer. 1 ) Und als der franzosische Staatsrath Bargnani vom Vicekonige von Italien aufgefordert wurde, ein Bild der Lage Istriens und unserer Stadt zu entwerfen, berichtete er ihm am 17. October 1806 unter Andern : l’ Is tria e ben fontana, dali' esšere attiva nel bilancio tra 1’ esportazione e l’ importazione . da cio deriva una poverta, cosi grande , che se una sovrana specidle.protezione non si fa ad incoraggiare quella popolazione a migliorare T agricoltura , ad introdurre le arti mannfatturierc ed a perfezionare quelle poche che vi s ono, non e possibile che ella mai possa risorgere dalla propria miseria, la quale anzi andra sempre pih crescendo , 2 ) Nach und nach vermehrte sich die Einwohnerzahl unserer Stadt mit unbedeutenden Schwankungen, und zwar zahlte sie: im Jahre 1808: 33.200 Einwohner, unter welchen sich 166 Kaufleute und 27 Kleinhandler befinden. 8 ) 1 ) Antonio Cratey. Pettgrajia di T fieste. Trieste 18.08. S. 20.206 ff. 2 ) Porta orientale. Trieste 1859. B. II. S. 8 ff. 3) Istria. B. III. S. 278. 48 - Imjahre 1845 zahlt Triest 78.159 Einwohner in 4838 Hausern, d. h. 58.322 Seelen in der Stadt selbst, vertheilt auf 1714 Ilauser; in den Vororten und im Gebiete 19,837 Seelen in 3124 Hausern; 1 ) im Jahre 1846 54.900 Eimvohner: und Stadt, Vororte und Terri- torium weisen 3706 Geburten und 2514 Todesfalle auf. 2 ) Im Jahre 1847 — 55.000 Eimvohner » » 1848 - 55.800 » Im Jahre 1849 zahlte sie sammt Gebiet 82.200 Seelen. 1 ) Im Jahre 1857 hatte sie eine Bevolkerung von 96,253 Seelen, d. h. 59.585 Eimvohner in der Stadt und 36.668 im Gebiete, \vorunter 53.623 Katholiken, 2088 Akatholiken und 3874 Juden waren, und unter diesen 57.130 Triestiner, 35.710 oesterreichische und 3413 fremde Staatsangehorige. Das Territorium hatte in diesem Jahre folgende Be¬ volkerung : *) Istria. B. II. S. 184. 2 ) Istria. B. II. S. 71. 3 ) Giov. Bandelli. A. W. S. 194. 4 ) Tneste alta solenne apertura de/la strada ferrata. Trieste 1857. S. 18, ~ 49 — Im Jahre 1869 hatte die Stadt 70.274 Eimvohner. In den Vororten und im Territorium vertheilte sich die Bevolkerung auf folgende Weise: Chiarbola inferiore .3628 Seelen » superiore.8893 » Santa Maria Maddalena superiore . 1682 » » » » inferiore . 1460 » Rozzol.6623 » Chiadino.8237 » Guardiella.3855 » Cologna.1570 » Scorcola.3 396 » Roiano.1465 » Gretta.1682 » Barcola.1166 » Prosecco.1136 > Contovello. 852 » Santa Croce.1223 » Opčina . 1458 » Banne. 183 » Trebiti. 630 » Padriti. 182 » Gropada. 330 » Basovica und Lipica. 7 or x Servola.1883 » Longera. 589 » Zusammen 52.824 Seelen, welche mit den Stadtbewohnern zusammen eine auf 6357 Hauser vertheilte Bevolkerung von 123.098 Seelen bilden. 1 ) Im Jahre 1875 finden wir in der Stadt 68.580, in den Vor¬ orten 47.332 Eimvohner d. h. in Chiarbola inferiore.4019 » superiore. 9456 Santa Maria Maddalena inferiore . . . 1542 » ■ » » superiore . . 1682 Rozzol. 7268 1 ) La fiopolazione di Trieste nel 1875 . Trieste 1878. S. XXII. 248. 4 — 50 — Chiadino.9^34 Guardiella. 47 7 2 Cologna.1767 Scorcola. 349° Roiano.1764 Grctta.1682 Im Gebiete 10.731 Seelen, d. h. in Barcola.1216 Prosecco.n 43 Contovello.882 Opčina.1403 Banne.193 Trebič.685 Padrič.192 Gropada.334 Basovica und Lipica.730 Servola.. . 2056 Longera.622 welche insgesammt in 7183 Hausern wohnen. 1 ) ') L' 1 popolazione di Trieste ncl /875. S. XXII. 3.248. CAPITEL IY. Das Patriciat in Triest — Der Anfang dcs Postvuesens — Die Post in Krain und der Ursprung der Post nach Johann Weickard Freiherrn von Valvassor — Das Brief-Geheimnis — Die Briefmaler — Das beschrankte ' Communal-ivesen in Triest — Seine Kornkammer — Die ersten Brief-E.vpeditio- nen in unserer Stadt. Bis zu der am 18. Marž 1719 durch Kaiser Karl VI. er- folgten Erliebung Triest’ s zum Freihafen und Handelsemporium unserer Monarchie, hielten die Triestiner starr und eigensinnig an ihrem alten Patriciate fest. Sie glaubten, dass nur ein eintrachtiges Zusammemvirken dieses stolzen Adcls die Stadt, wenn niclit gross, so doch bertihmt machen und sie vor jedem Ungliicke bewahren konne ! Daber kann von einem eigentlichcn Mandel bei uns nicht die Rede sein, und folglich auch nicht von einer Post. Die Trie¬ stiner alten Schlages besuchten nur fur ihren eigenen Hausbedarf die Jahrmarkte von Senosece, von Corgnale, von Schivarzcneg, von Duino und Istrien, manchmal auch die von Laibach und Gorz; sehr selten reisten sie Geschafte halber nach Wien — \veiter gieng die Reise auf dem Landvvege nicht. 1 ) Mit dem Postwesen war es ja iiberhaupt bis zum achtzehnten Jahrhunderte so iibel bestellt, dass sogar ein Nicolo Macchiavelli es bitter beklagen musste, dass zu seiner Zeit die Verkehrsmittel selten und sehr schlecht waren. 2 ) i) Dr. Pietro Kandler. Raccolta delle leggi, ordinanze e regolamenti speciali p er Trieste. Triest? 1861. Abschnitt : Varchivio diplomatko. 3 ) Lettere. Cosmopoli 1769.; Opere. Milano 1804. — 52 — Der Briefwechsel wurde ausschliesslich durch die im T.ande herumfahrenden Metzger, durch Pilger und wandernde Sanger ver- mittelt. Nur die Ftirsten in den verschiedenen deutschcn Landern hielten sich besondere Kanzleiboten. Allein allen diesen Boten hat- teten viele Mangel an : Beneben anderer Untreu , heisst es in verschie¬ denen Acten dieser Epoche, so offtennals bei den Bothen gespiihret wird r dass sie die Brieffe auffbrechen , die Siegel verfalschen. Heimlick- keiten verrathen , sind sie anch meisterlich darauff abgerichtet , dass sie die Pack mit Geld aufmachen , verspielen, versauffen . . ... in Kriegs- und Pestilentz-Laufftcn haben sie ihr grosstcs Fieber, sintemahl es dami nirgends mit ihnen fortzvill, sond cm zverden uberall auffgehalten. die Brieffe und Geld genommen , die Haut-voll geschlagen, und zms dergleichen Unfalle me kr sind. Ein Gleiches erzahlt uns der kaiserliche I Iofprediger und Au- gustiner-Barfussermonch Pater Abraham a Sancta Clara, beriihm- ter deutscher Kanzelredner und satirischer Schriftsteller: 1 ) ein Mann, welcher in seinen Werken mit einem ausseren drolligen Mantcl fur eine Menge tiefer Gedanken, feiner psvchologischer Bemerkungen und uberraschend schlagender Wahrheiten, die ehrenhafteste Frei- miithigkeit zu einer Zeit gebrauchte, die sich sonst im hohcn Grade durch Servilismus hervorthat. Unter seinen verschiedenen Schriften scbildert er im Buche Etwas fur Alles den Postillon oder den Bothen. Diesen Aufsatz fangt er mit folgender Lobrede fiir den Erfinder des Postrvesens : Es ist ja fast dem gemeinen Wesen in der gantzen J Veit nichts so niitzlick als die Post, und zver selbige erfunden, verdienet in allzvcg einen unsterblichen Nahmen, zvessentkalben villcicht die Poeten den Mercurium unter die Planeten und Himmels-Gestirn gestellt, zucil derselbige der Gotter ihr Postillon soli gezvesen seyn. Dabei unterlasst er jedoch nicht den Leser auf die vielen Unbilden und Gefahren, welchen die armen Postillone zu seiner Zeit preisgegeben waren, aufmerksam zu machen und theihveise ihre Treulosigkeit zu schildern, indem er unter Andern schreibt : Sonst miissen die Postillonen und Bothen sehr viel ausstehen, und h Uiess eigentlich mit seinem Familiennamen Ulrich Megerle, \var zu Krahenheimstetten, einem Dorfe in Schwaben bei Moskirseh (im Grossherzogthume Baden) am 4. Juni 1642 geboren. Seit 1662 Augustiner-Monch zu Mariabrunn; 1677 Hofprediger in Wien; 16 Q 9 Pruvincial seines Ordens, starb er in Wien sieben und seehzig Jahre alt am 1. December 1700. Unter seinen Schriften sind die beriihmtesten : Judas der Erzschelm — Heilsavies Ge/nisch-Cerna sc h — Huy und Pfuy der ll'elt — Etvms fiir Alle d. i. eine kurze Beschreibung allerlei Stands„ Amts„ und Genierbspersonen — Abrahamisches Gehab dich wohl — Mercks Wien — Mercks zaohl Soldat. 53 kann Einer aus ihnen sowohl sagen als klagen, zvas Jakob dem Laban, die noctuque aestu urebar et gelu: Tag und Nacht habe ich Hitz und Frost gelitten. Genes. Cap. 31. So geschieht Umen auch gar offt, was dem Reisenden v on Jerusalem nach Jericho begegnet, zvelcher unter die Morcier gerathen, und sehr viel von ihnen \gelitten. Es mag aber dennoch Einer gefunden w er den , der da gewissenlos vorgibt, dieses und jenes seje ihme von den Rdubern abgenommen zvorden, da unterdessen er selbst des Diebs seinen Rock antrdgt. Weil diese guten Lent so vielen und schzvercn Gefahren imtervuorfen seynd, also ist nichts Rathsamers, als dass sie neben dem Rantzen und Felleisen auch anbey ein gutes Geivissen tragenS) Um das Jahr 1640 wurden zwar fahrende Posten eingefuhrt, wahrend frtiher die Post den Reisenden nur Reitthiere zur Verfugung stellte. Den armen, geplagten Postmeistern wurde jedoch um diese Zeit von den Adeligen, insbesondere von den Rittern sehr tibel mit- gespielt. Es ereignete sich gar oft, dass man sie, wenn sie sich selbst in unerlaubten Dingen nicht willfahrig zeigten, verspottete und ihnen mit Priigeln, Stocken, Peitschen, sogar mit Degen und Gewehren entge- gengieng, wobei sie nicht selten in Lebensgefahr kamen, so dass sie entweder im Posthause sich verbergen oder die Flucht ergreifen mussten ! Nicht besser erging es den armen Postillonen. Sehr viele Reisende adeligen Gcschlechtes erlaubten sich in dieser Hinsicht Unerhortes. Ohne Unterlass liieben sie mit Stocken oder Peitsohen auf Postillone und auf Pferde ein, so dass letztere ausser Athem kamen und bald unbrauchbar wurden! Erst im Jahre 1662 verbot man den Reisenden, ohne Unterschied des Ranges, Stocke oder Peitschen mitzunehmen ! Die Triestiner, welche nun nach Corgnale und weiter zu reisen hatten, mussten die Laibacher Post benutzen. Diese unter- stand der kaiserlichen Hofkammer; der Weg, welcher von Triest nach der Hauptstadt Krains und nach Gorz fiihrte, musste durch den Wald von Hrušica genommen werden. Wie beschwerlich er t) p. Abraham’ s a Sancta Clara, weyland kaiserlichen Hofpredigers in IVien auserlesene IVerke. Wien und Leipzig 1846. S. 746 ff. fur Reisende und wie unsicher er noch gegen Ende dcs siebzehnten Jahrhundertes war, dariiber berichtet uns der Historiker Krains, der Baron Johann Weickard Valvassor mit folgenden Worten : Die erste Post in diesem vierdten Funfftheil oder Jnner-Crain, ist die erstc Post von Laybach aus Ober-Laybach (insgemein Neuerhenke sonst genannt). Diese Post geht gemeiniglich auf dem FIuss Laybach hinunter auf Laybach ; und gar selten zu Pferde iiber Land: gleichwie sie auch im Ruckwege thut: weil es zu Wasser viel bequemer fallt. Aber gegen Gortz zu geht sie von Ober-Laybach zu Pferde iiber Land durch den Birnbaumcr Wald Darum der Weg iiber die Massen steinig und auch ohne dem sehr langrveilig: als der durch lauter Wildnissen laufft oder vielmehr hincket und sich fortschleppt. Denn wo boser, steinigter Weg ist, da gilt kein Wettrenncn. Aber von diesem Ari- stotelischem (oder Stein-) Wege sol! jetzt alsobald ein Mehrers gesagt vverden. Diese Post wird von der Hof-Cammer bezahlt, aus der Hand dcs Herrn Postmeisters zu Laybach, und jetziger Zeit von Johann Hoffmanu befordert. Die andre Post ist im angeregtem Birnbaumer-\Valdc (sonst Uhrusclieze genannt) und zwar mitten in den kochsten Wildnisscn, darinn schlechte Freude und nichts angenehmers, als das Ende desselben. Weit und breit ist kein nahes Haus anzutreffen ohn allein dieses Posthaus, vvelches mitten im Walde steht Dieser Wald erlangert sich wcit in die Tiirckey hinein, \vie obcn schon gemel- det vvorden. Er hat greuliche Wildnissen, darinn man Unlust, Verdruss, Lang- weil, Furcht, Gefahr und Unbequemlichkeit zu Gefahrten haben muss. Von diesem zweyten Post-Hause und dem Birbaumer-Walde setzt Zei- lerus in seiner Beiss-Besclireibung durch Teutschland folgendc Relation: Wir seyn (schreibt er) gar friih mieder fortgereist (nemlich aus dem Post-Hause zu Ober-Laybach) haben einen sehr hiisen, unlustigen und stei- nigten Weg bis nach Kruscheza ins Post-Haus und zu einer Capellen dabey bis sum Mittag-Essen gehabt drey Meden. Es seijnd auf diesem Wege meh- rentlieils glatte und breite Sterne dariiber ulit Gefahr zu reden; und miissen die Pferde Mettern mie die Geissen und Genise ecc. Wir hatten gleichmol nach vollendter erster Meil ein Dorff und Schloss Loliitsch genannt ecc. und beg einer viertheil Meil einen ebnen guten XVeg: aber das iibrige mar lauter Stein-Berg und unfruclitbare Lucken. Nachmittags hatten wir mieder einen solclien steinigten Weg biss ins Thal auf drey Meilmegs lang: der gleichmol, meil mir besser in die Weite sehen kunnten, etivas lustiger gemesen. Und ruird der gantze felsigte Weg, nemlich diese sechs Metle, so eine Tag-Beise machen, der Pirbawner-Wald genannt. \Venn man hinab kommt, so fahet schon eine schone Ebne ah; die gleichmol noch etmas steinigt ist ecc. So weit das Zeilerische Gezeugniss. Wodurch diesem ivilden Walde im ivenigstem nicht zu viel noch unrecht geschicht ; sintemal er von aller Leutse- ligkeit und Lust gleichsam vervviesen zu seyn scheint. Denn es ist nicht allein der Weg iiberaus schlimm, boss, steinigt und von Berglein oder Biiheln der- massen behoggert oder gepuckelt, dass schier gar nichts Ebnes daran: sondern kan Einem auch keine einige Brunnquelle liefern. Ist also wol ein recht be- triibter Weg. Holtzes wachst in dieser Wildniss die Menge ; aber JVicsen und Accker schauet man nirgends darinn. — 55 — Nichts destoweniger vverden die Durchreisende in bemeldtem Post-Hause, \vann sic daselbst bleiben und speisen wollen, mit Essen und Trinken aufs Beste versehn und sowol traktirt, dass sie zufrieden seynd, ja sich noch dazu vcrvvundern miissen, \vie man an einem so wilden, unbewohnten und unbe- quemen Ort noch .was haben konne, das man einem Rcisenden mbge fiirsetzen. Denn er ist mit nichts als lauter Wiisteney und Einsamkeit umgeben und von Wohn-Hausern weit entfernt. Massen auch desswegen der Post-Befordrer mit dem Gewehr wol versehn sevn und Keiner, dem das Hertz in den Fersen sitzt, kein Furchtsamer oder Verzagter sich allda zu wohnen unterstehn darff. Denn wcil manchen Raubvogeln bewusst, dass diss Post-IIaus fiir Gervalt von Andren Das Posthaus im Birnbaumer Walde im XVII. dahrhunderte nach J. W. Valvassor. Leuten sobald keiner Hiilffe und Beystandes sich getrdsten kann, stehet es der Gefahr gleichsam mitten in der Umfahung. Man hat sich schon offt unterstanden dasselbe zu pliindern; aber mit unerschrockener Gegenvvehr sich abweisen lassen miissen. Doch ist es auch geschehn, dass bisweilen die Post-Befordrer seynd ermordet worden. Darum darff er kein Geld noch Gold oder Silber noch viel Hausrahts und auch nicht viel Proviands oder ubriger Lebens-Mittel bey sich behalten ; sondern allein die Nothdurfft fiir sich und fiir die reiscnde Gaste. Diese Post gehet auch \vochendlich auf Ober-Laybach gegen Lavbach zu; imgleichen auf PI. Creutz gegen Gortz zu. Sie wird sonst unterhalten gleich wie die zu Ober-Laybach; jetziger Zeit aber von Johann Baptista Nussdorfer befordert. 1 ) 1) Die Ehre dts Hertzogthums Crain. Laybach 1689. I. B. S. 259 If. - 56 Wahrend jedoch dieser Verfasser, der sonst in seiner Chronik sehr genau ist, vom Postwesen Istriens und 1 riest’s uns gar nichts erwahnt, verdanken wir ihm folgende Mittheilungen liber das Postvve- sen im Allgemeinen und insbesondere iiber das Poshvesen Krain’s zu seinen Lebzeiten : J ) Von dem Ober-Crainerischem Post - Hause. Ink alt: Bericht von dem Post-Hause in Ober-Crain, nebst einer Beschrei- bung des Post-Wesens beg unterschiedličhen andern Nationm, vrte anch des ersten Stiffters der Post-Beuter. Wobeg insonderheit die Fost-Ord- nung in Sina, in Golconda, Persien, Tilrckeg, Kegsers Tiberi/, Au- gusti, Cgri und der Bussen erzehlt, und angeseigt mrd, icorinn alte die alte Post-Anstalten, von unsrer hentigen, iibeiiroffen loerden. Unter die Gelegenheiten, ivodurch ein Land civilisirt \verden, auch gute Erfahrung und Nachricht fremder Sachen erlangen kann, hat man nicht allein die Besuchung fremder Liinder, sondern auch das Postivesen zu zehlen: \Vo- durch nicht allein junger Leute Peregrination und anderer eilfertiger Personen Reise mercklich befordert, sondern auch mit auslandischen Nationen gute Kundschafft, Handlung und Correspondentz gepflogen, und iiberdas von allen Merckwiirdigkeiten, so anderer Orten vorfallen, gar geschivinde Nachricht erhalten wird. Mit solcher lob-und nutzlichen Anstalt ist auch das Hertzogthum Crain bestens versehen: also, dass ein Jediveder nicht allein durch die Feder sich mit seinen Correspondenten, bey ordentlichen gewissen Tagen, von vveitem besprechen, sondern auch, im Fali er selbsten zu reisen bemiissiget wird, ums Geld die Pferde dazu haben kann. In Ober-Crain, dem Ersten Fiinfftheil von Crain, ist nur ein Post-Haus; nemlich zu Putpetsch (oder Potpetsch) drey Meilen von Laybach, zwischen hohem Gebirge, an dem Wasser Badolna: und ist diss die anderc Post, von Laybach aus, auf Gratz zu. Jetziger Zeit, da diss Wcrck mir* unter der beder, versieht die Post-Verwaltung hieselbst, Georg Ernst Kraa, als Post-Beforderer; der seine Bezahlung von der Hof-Kammer, und zwar aus Flanden des Hcrrn Postmeisters zu Laybach empfangt. Es ligt an einem guten fruchtbarn Ort, hat gute Gelegenheit fiir dic Peregrinanten, oder durchreisende Leute; ivelchen daselbst mit allem forderlichem Willen und Bequemlichkeit, (um bequeme Erkenntlichkeit oder Zahlung) begegnet wird. Die so daselbst, bevm Durch- reisen einkehren, finden ein trefflich gutes Tractement, sovvol im Trunck, als in der Speise; es sey ein Past- oder P'leisch-Tag; sintemal man, an jedwedem, also fiir ihn zurichtet, wie es sich an solchem Tage schickt und dennoch ihn aufs allerbeste kann vergniigen. ’) A. W. B. I. S. 128 ff. 177 ff. 57 — Wir vvollcn bey dieser Veranlassung, deti geneigten Leser, der ctwann von dieser Materi, so Post-eilig abzuweichen Verdruss hatte, mit einigem Bericht von dem Post-Wesen anderer Nationen, zu Ersetzung der Kiirtze dieses Capitels aufvvarten, und deswegen von ihm die geneigte Erlaubniss eines kleinen Aus- schweifs erbitten Unsere Europaeische Lander konnen sich zwar des Ruhms, dass bey ihnen die Post gehet, allein nicht anmassen; sondern miissen davon auch anderen fernen Landern einen Theil gestatten: Aber dass irgendswo das Post-Wesen, in so guter und gemein-niitziger Ordnung, wie in Franckreich, Italien, Teutsch- land, Polen, Schtveden und Dannemarck stehen solite, wird ihnen wol fehlen. Die Potentaten selbst haben, mancher Orten in Asia cine solche Ver- fassung ihrer Post-Reuterey, die es offt der unsrigen, in der Schnelligkeit, zuvor thut: allein solche reicht nicht, zu jedermanns Nutzen oder Geschafften; sondern allein zu Diensten des hochsten Haupts, seiner Ministern und Beamten. Tm Reich. Sina, seynd bey jedem Ruhe-Stein gewisse schnclle Lauffer bestellet, ivelche in geringer Weile, sowol des Konigs, als seiner Befehlhaber Schreiben, an bestimmen Ort liefern: Darum obgleich diss gewaltige Reich, seiner Grosse wegen, schier fiir ein besonders Haupt-Theil der Welt, konne geachtet werden, fleugt dennoch gar offt ein Konigliches Patent, in gar wenig Tagen, iiberall durchs gantze Reich. 1 2 ) So erzehlt Paulus Venetus, dass die Tartarisch-Sinesische Konige seiner Zeit, an gewissen Land-Strassen, besondre Pferd-Quartier fiir drey-oder vier- hundert Post-Pferde, gehalten Welcher koniglichen Ross-Quartier oder Stallung, und Post-Hauser, im gantzen Reiche, zehen tausend in allen, und zwey hundert tausend Pferde, auf des Gross-Konigs Currier und Post-Reiter, bestellt gewesen : Daher die Konigliche Befehl-oder andere seine Schreiben, und die gen Hofe, von den aussersten Reichs-Grentzen, zielende Zeitungen, mit dem Blitz in die Wette geflogen. Zwischen bolehen Post-Quartiern, stunden noch andre Woh- nungen, fiir die Fluss-La.ufer : deren jeglicher an seinem Giirtel, viel hell-klin- gende GIdcklein oder Schellen, trug: damit ihn die andere Lauffer von Fernen kommen horen, ohn Verweilung eines Augenblicks die Brieffe von ihm nehmen und Wind-schnell, zu den nechsten Wohnungen, da ein andrer sie gleichfalls abloste, verbringen konnten. 3 ) Diese Weise ist, in Sina, annoch unverfallen, auch in maneken Indiani- schen Konigreichen im Gebrauch. Da es solche, Fuss-lauffer gemeinlich den Post-Reutern selbsten, in der Geschwindigkeit zuvor thun. Wie, nebenst anderri, Tavernier, in Beschreibung der Sitten und Gebriiuche des Konigreichs Golconda, durch diese seine Zeilen beglaubt: «Es ist zu mercken, dass in Indien aile Schreiben, so von den Konigen, «Feldherrn und Landschaffts-Verwaltern, durch Fussganger verschickt werden, «viel schleuniger, als durch reitende Boten fortkommen. Die Ursach ist, dass «aller Orten, auf den Land-Strassen, nach zwo (VVelschen) Meilen, kleine Hiitten «stehen, da zween oder drey Manner sich aufhalten. Sobald der Brieff-Trager «daselbst ankommt, vvirfft er das Schreiben den Andren dar; deren Einer sol- «ches alsofort nimmt, und damit fortlaufft ecc. Es ist auch dieses merckwurdig, 1) Vid. P. Martinum Martinii in Praifat. Atlantis Sinici. 2) Vid. M. Paul. Venet, de Regionib. Oriental. lil). 2. c. 23. - 58 - «dass die meiste Strassen, in gantz Indien, zu beyden Seiten, gleicli einem «Spazier-Gange, mit Bitumen besetzt, und wo keine Biiume seynd, allemal, nach «fiinffhundert Schritten, kleine Stein-Hauffen ligen, welche die Eitnvohner dcr «nechsten Dorffcr, von einer Zeit zur andren, weiss anzustreichen, verbunden osind : Damit die Boten auch, bey finstrcr Nacht und Regen-\Vetters Zeit, den «Weg erkennen mdgen. 1 2 ) Ob nun gleich diesc Weise nur dencn Geschiifften, so den Koniglichen Hof, und die Regierung, oder der Aemter Vervvaltung angehen, gewidmet ist, und nicht, vvie unsere Post-Lauffer, einem jedvveden dabev, zu Beforderung seiner Schreiben gereichet: fallt sie doch den Unterthanen gleichvvol aucli nicht beschrverlich: weil die Liiuffer ihren ordentlichen Jahr-Lohn davon haben. Allein, in Persien geht cine andre Post-Ordnung im Schvvange, so in keiner andren Orientalischen Provintz iiblich, auch andren reisenden Personen gar verfanglich ist. Wann ein Koniglichcr Persischer Currier abgehet um von dem Konige an die Stathalter eine Ordre, oder von diesen nach Jenem einen Be- richt zu iiberbringen; giebt ihm des Konigs oder Stathalters Stallmeister cin Pferd und einen Mann. so nachliiufft, und dasselbc \vieder zuruckfubrt. Trifft selbiger Currier unterwegens Jemanden an, der zu Pferde sitzt; so bat er Macht, denselben abzusetzen. Welches gar offt geschicht; absonderlich, \vann sie mer- cken, dass ihre Pferde miide werden: und alsdann mag der Abgesctzte scinem Pferde nachlauffen, oder Jemanden schicken, der es vvieder holc Vielmals missbrauchen sie sich auch wol dieses Gevvalts: und ob sie gleich, nur vor einer Viertel Stunden allererst, Pferde gevvechselt, nehmen sie doch wol rviederum einem andern, ihnen Begegnendem gleichfalls sein Pferd; dafern ihnen dasselbe noch besser vorkommt: und darff sich der Reuter nicht widersetzen; Ob er gleich starcker, und mit Bevstande Jenem iiberlegen \vare. Denn wer Einen dieser Chappars (wie man sie auf Persisch nennt; nur einen Finger krummen wiirde, der musste ohn einige Gnade, seinen Nacken hingegen fein gerad und steiff, zum Sebel-Streich, halten. Weil nun die Curriers solehes vvissen, verlassen sie sich darauf, und missbrauchen ihrer Viele solehes Privilegii. Denn Mancher, der vorhin schon wolberitten ist, stellt sich dennoch gegen denen, die ihm zu Pferde begegnen, als wolIe Er ihrer Einem sein Pferd nehmen; damit ihm der Entgegen-reitende nur etwas spendire. Also wissen sich diese Gesellen, von ihrem Aemtlein, Kappen und Profit zu machen. Aber einem Fran- cken dorffen sie solehes nicht thun: 3 ) weil es ihnen verboten ist. In der Tiirckey hat, bis auf Amurath den Dritten, derselbige bose Ge- brauch regirt. Die Schweiggerische Reiss-Beschreibung gedenekt, man habe zu Solimanni Zeiten, nemlich bey seiner damaligen Anwesenheit, in Ttirkey, keine ausgetlieilten Posten, noch Post-Hauser, wie in der Christenheit, gehabt; sondern wo die abgefertigte Curriers in ein Haus gekommen, hetten sie frische Pferde, sowol-bey Tiircken, als Christen, \vo sie dieselbe nur antreffen konnen, weg- genommen, mit Gewalt; und vvaren die Leute, bey Lebens-Verlust schuldig gewest, solehe ungewcigert herzugeben : wann es nun gleich noch so edle und herrliche Pferde gewest, habe man sie dennoch so lange geritten, ohn einige Ruhe, bis sie unter ihnen umgefallen : Wenn aber der Herr des Pferdes das ’) Tavernier im 1. Buch dess 2. Theil c. 18. p. m. 77. 2 ) Derselbige im B. Buch Persischer Reisebeschr. am ŽG9. BI. 59 — weggenommene \viedcr bekommen wollen (imfall es nicht zu Tode geritten worden), habe er der Post folgen und es wiederum heimfuhren miissen. Er meldet daneben, dass, wann den Tiirckisch-Keyserlichen Currier ein Kauffmann, oder andrer Reisender unterwegs zu Pferde entgegen gekommen, derselbe auf Begehren habe absitzen und ihm sein Pferd hergeben miissen. Unter Selim den Zweyten, ist dieser Brauch noch in seinem vollen, ja uberhaufftem Misbrauch gestanden ; massen in der Reiss-Verzeichniss des Ro- misch-Keyserlichen Orators, Frcyherrns von Ungnad, erzehlet wird, die Zauschen (oder Tiirckische Curriers) hetten Macht, dem Nechsten, der ihncn begegnete, er mbgte auch fiihren was er wo!lte, sein Pferd auszuspannen, und etliche Meilen damit fortzureiten; der arme Mann mbgte nachlauffen, und sein Ross wieder suchen: das tviederfiihr den Tiircken nur selten; den Christen aber gar offt: Daher es dann gekommen, dass, wann sie einen Zauschen, auch noch von weitem, nur gesehen, sie gleich auf die Seiten ins Gepiisch, oder Wald, wie ein furchtsames Wild entflohcn, oder sonst an geheimen Ocrten ihre Rosse verborgen. Aber der Kadi oder Richter, in cinem Dorffe oder Stiidtlein, ward, wann er nicht alsobald einen solchen Zauschen, mit einem Pferde versahe, hart gestrafft. Diese Beschwerung fiel so unertriiglich, dass auch gantze Dijrffer miteinander entlieffen und sich in die Einbde begaben. 1 ) Tavernier beglaubt, Amurath der Dritte habe solchen Druck der Leute aufgehebt, und gervisse Post-Hauser angestellt, darin der Zausch mit nothigen Pferden versehen rvorden. Allein diese Anstalt reicht dennoch unserm Post- Wesen in der Christenheit das Wasser nicht ; wie ich, bald hcrnach, werde erweisen. Malavotta 2 ) und etliche Andere gebcn aus, Keyser Augustus habe am ersten die Posten eingerichtet, und dieselbe vici starcker beschleunigt, weder wir die unsere. Nun giebt man gern zu dass ein so gewaltig-grosser Monarch Mittel genug gehabt solches zu thun: Ja 1 dass er auch solches vcureklich gethan habe, ivollen wir dem Tranguillo 3 ) und Plinio wol glauben. Aus welchem letzten Cuspinianus. vermeldet, 4 ) Keyser Tiberius sey zu seinem, in Teutsch- land erkrancktem Brudern Druso, in zweyhundert tausend Schritten, Tag und Nacht auf der Post gereiset. Aber darum geht man weder dieses ein, dass Keyser Augustus der Post-Reuterey den ersten Anfang gegeben, noch viel vveniger dieses, dass seine Anstalt unsere heutige tibertroffen: ob sie gleich jemaln nach Gelegenheit der Sachen eiliger von statten gangen seyn mag. Das Erste lasset man darum nicht gelten: weil man weiss, dass allbereit langst vor Augusti Zeiten, an grosser Potentaten Hofen, entvveder zu Pferde, oder durch geschvvinde Lauffer zu Fuss, gewisse Posten bestellet worden. Und damit meyne ich nicht eben nur blos allein solche Reuter oder Lauffer, welche in ungemeiner Schnellheit die mitgegebene Befel-Schreiben an bcfohlenc Oer- ter, oder auch miindliche Botschafften von gewissen Sachen vcrbracht: Denn sonst wiirden mancher heutiger Post-Reuter, von manchem huss-Lauffer der Alten weit dahinden gelassen werden, und dieser des Namens einer Post viel 1) Gerlachius in benannter Reise-Erzehlung am 49 BI. 2) In Historia Senens. 3) c. 49. 4 ) In Tiberio. 6o — fahiger seyn. Die Englander erzehlens, zum Exempel eines venvunderlichen Eil-Ritts, dass Konig Jacobus, als er nach dem Tode der Konigin Elisabeth, aus Schottland nacli England zum Konig von Engel- umi Irrland beruffen \vorden, in sechtzig Stunden dreyhundert Englische Meilen, wic Me teran us den Weg von Edenburg bis Londen rechnct, geritten. Aber so man solehen Koniglichen Ritt, gegen der Schnellheit manches Lauffers Alexandri Magni und anderer Haupter hielte, wurde die Verwundrung, von besagtem Konige, dissfalls ablassen, und einem solehen alten Laufler in die Fersen fallen. Darum rede ich hie von dergleichen ungewohnlichen und ungemein-schnellen Ritten nicht: weil derselben bey allen wol-berittnen Nationen, je und je, etliche geschehen seynd : sondern von den ordentlich-bestellten Post-Rcutern. Diese Post-Reuterey, sage ich, ist viel iilter, als Aucjusti Anstalt. Der Persische Monarch Cijrus soli hierinn der Erste ge\vcst seyn. Denn so lieset man hievon bevm Kenoplionte : «Wir haben vernommen, dass Cijrus auch noch was anders ersonnen, so «zu der Grosse seines Reichs gehorig: damit er nemlich gesch\vinde erfahren «mogte, wie es auch an weit-abgelegenen Oerten stiinde, Denn nachdem cr «gerechnet, wie weit ein Pferd in einem Tage lauffen konnte: hat er Ross- oStalle bauen lassen, die eine Tag-Reise weit von einander gelegen, und daselbst «Pferde, samt derselben Wartern, oder Post- und Reit-Knechten verordnet. «Gleichfalls bestellte er an jeglichem Ort Jemanden, der die angelangte Brieffc «dem ankommenden Postilion abnahme, und dieselbe Andren wiederum uberant- «wortete, auch die ermudete Pferde und Leute beherbergte, und andre frische «in den Platz stellte. Diese Posten ruheten bisweilen, auch allerdings zu Nachte «nicht; sondern die Tags-Post vvard durch die Nachtliche abgelost : umi mit «der Weise verrichtete Mancherseine Reise schneller, als ein fliegender Kranich.» Wiewol Kenophon sich hierinnen, auf den empfangenen Bericht berufft, und hinzu thut, wenn diese Geschwindigkeit vielleicht gar zu gross fiirgegeben, und der AVarheit ungleich ware; so sey dennoch dieses gewiss und offenbar, dass dieses viel schneller gehe, den einige Reise. die zu Fuss, von schnellen Laufern, geschehe. 1 ) Die Vergleichung mit der Schnelligkeit Hiegender Kranichen, scheinet Xenoplion allhie nicht, nach Rhetorischer Red-Art der Uber-Masse zu verstehen, als wann David dem Saul und Jonathan nachruhmet, das sie leichter, denn die Adler gewesen; sondern in recht eigendlicher Bedeutung : darum er auch billig selber die Gewissheit nicht verbiirgen will. Wie er auch, mit guter Vernunfft, nicht kann: in Betrachtung, dass der Adler in einer Minuten eine gute Teutsche Meihvegs fleugt, und ein Kranich dem Adler hierinn nicht viel nachgeben kann. Doch, setze ich, der Kranich brauchte zwo oder d rev Minuten zu einer Teutschen Meile; so wird doch kein Post-Ritt, ob er gleich alle Viertheil Stunden, ja alle Minuten, abwechselte, in soleher Eile eine Meile uberwinden: Dann sonst kamen 30 oder 20 Teutsche Meilen auf eine Stunde : \velches mir das aller- schnellste Schiff, geschweige denn einiger Ritt, ob er gleich mit lauter Arabi- schen Pferden vollbracht wurde, wol bleiben lasst. Unterdessen hab ich hiemit mein Erstes erhalten ; nemlich, dass nicht Augustus, sondern Cijrus die Post-Reuterey am ersten gestifftet ') Xenophon lih. 8. de Institut. Cyri. fol. m 232. 6i — Das Zweyte nemlich, dass Augustd und andrer vormaliger Potentaten Post-Rcuterey, ob sie gleich schneller gegangen, dennoch von unsrer heutigen weit ubertroffen werde, beweiset sich in unterschiedlichcn Stiicken. Erstlich darinn, dass unsere heutige Posten nicht nur mit der grossen Herrn, sondern auch andrer gemeiner Leute Brieffen ablauffen, und also einem jedweden, nach seiner Nothdurfft dienen : da gegentheils die Romische und andre alte, nur in offentlichen Reichs-Geschafften, oder mit solchen Zeitungen, so allein an den Konig, oder Keyser, und seine Ministern, giengen, spedirt wurden. Zweytens hierinn; dass Jene nicht, so eben auf gesetzte Tage, gelegt waren; obgleich die Post selbst, alle Tage und Stunden, zum Ablauffen in Bereitschafft stund : sondern nur, an welchem Tage es die Noth oder Beliebung des Konigs und seiner Grossen erforderte oder etwas vorfiel Wiewol nun, bey etlichcn Hofen, selten ein Tag voruber gegangen, da man nicht einen oder andren Currier, durchs Reich abgefertigt: um von dem Zustande aller Oerter im Reiche schleunige Nachricht zu erhalten: hat man doch auch bistveilen etliche Tage ausgcsetzt nach Gelegenheit der Sachen und Zeit. Unsre Posten gehen hingegen ordentlich und an gesetzten Tagen, zweymal in der Wochen : und so etwas Wigtiges sich begiibe, welches des Post-Tages nicht ervvarten konnte, fertigt man geschvvinde ausserordentliche Curricrs ab. Drittens darinn, dass Jene nur durch ihr eigenes Land oder Konigreich, gegangen ; Die unsrige Posten aber mit allen Europaischen Reichen in Com- munication begriffen, auch uberall in allen solchen Konigrcichen wiederum ab- gelost, und durch frische Posten dergestalt fortgesetzt werden, dass die briefliche Correspondentz gleichsam im Cirkel herum, von einem Ort zum andren laufft. Gestaltsam, durch solchen Vortheil wir nicht nur die fiirnehmste Neuheiten unsers Teutschlandes, sondern auch fremder Lander, ja schier der gantzen Welt in unsre Erfahrung ziehen. Vierdtens; so seynd die Posten der Alten nur etliche gewisse Haupt- Strassen, Langs und Zwerchs gegangen: da die unsrige, gleich den Haupt- Stromen, die viel andre kleine Fliisse zu- und mit sich nehmen, beschaffen sind. Denn sie empfangen, auch von allen kleinen Stiidten, wo keine Heer- Strasse ist, bey ordentlicher richtiger Zeit, einen Zufluss von Briefen, durch gewisse dahin-reisende oder gehende Boten: \veswegen auch die kleinste Stiidte den allgemeinen Zustand der Welt, nach und nach, desto fuglicher erfahren konnen, indem jedwede particular Post oder Bot, der allgemeinem Haupt-Post briefliche Handreichung thut, auch von ihr die Antwort auf alle abgegebene Briefe einimmt, und wiederum zuruck beschleunigt. Fiinfftens; konnen bey unsren Posten, zumal in Teutschland, Franck- reich, Italien, Spannien und Engeland nicht allein die Schreiben, sondern auch ums Geld, allerley reisende Personen ohne Unterscheid mit Pferden versehen, und weiter an den verlangten Ort befordert werden : Da die Post-Pferde der Alten nur blos zur Reise der Stands- oder Amts-Personen, oder derselben Befehl-Schreiben bestellet waren, und Privat-Personen dergleichen Leih-Pferde nicht leicht aus den Post-Hausern erlangen-kunnten. Iliemit geht es doch in ctlichen Landern Europiiischer Christenheit, viel beforderlicher und leichter von statten, \veder in theils andren, da man, es sey Krieg oder Friede, reine oder unreine Lufft, dannoch allemal zuvor, einen Haupt- Pass vorher bey den Post-Hausern aufweisen muss. — 62 — Die Moscowitische Posten gehen so hurtig und schleunig, als einige in Europa; nehmen auch Jedweden mit, der es verlangt : allein er muss zuvor vom Gross-Fiirsten einen Pass aufweisen : Wie aus diesem Bericht dess Petreji, umstandlich zu vernehmen ist : «Auf allen grossen Land-Strassen, in gantzen Lande, werden Post-Pferde «gehalten, dass ein jeder unverzuglich fortkommen kann. Wer allda im Lande «reist, er sey einheimisch oder ausliindisch, und hat einen Be\veiss aus dess «Gross-Fursten Cantzeley, bekommt alsbald Pferde, \vann er in den 1 Iof kommt, «und absitzet, soviel er vonnbthen hat, und sein Pass aus\veiset. Denn so bald «die Bauren, so mit den Fremden gekommen seyn, pfeiffen und zischcn durch «die Zahne, schreyen die Andren aus dem Fenster, es sey Tag oder Nacht, «und fragen, rvieviel Pferde man vonnbthen habe ? Welches, so bald sie es «erfahren, werden die Pferde in den Hof gefiihret, da die Fremden abgestiegen. «Welche Hbfe sonderlich dazu gebauet seynd. «Sie reiten machtig geschvvinde in vollem Currier, wie sie nur mbgen ; «ungeachtet, dass zwischen einem jeden Post-Hause, sechs, acht, zehen oder «zwolff Meilen sind. Sie lassen die Pferde nicht einmal fiittern, ruhen oder «stallen, bis sie an den Ort kommen, da sie hin verlangen und frische Pferde «an die Stelle bekommen haben ; achtens auch nicht, ob dieselbe gleich unter- «wegs sturtzen oder sterben; \veil sie dieselben nicht bezahlen dorffen, sondern «ihnen befohlen ist Tag und Nacht fort zu reiten. und mit verrichteten Sachen «wieder zu kommen. Derorvegen kann der Gross-Furst alle acht Tage wissen, «was auf den Grentzen, und andern Orten des Lands geschicht, so von der ((Moscau anderthalb hundert Meilen entlegen seyn. So feren es verabsaumet wird, «und nicht geschicht, werden die Postilionen in stinckende Thiirme geworffen «und mit Peitschen auf den Riicken jammerlicher geschlagen, dass die Haut «darvon gehet. Dass also einer solche Straffe zu vermeiden, viel Meilen den «Tag postiren muss, und in 14 Tagen einen unglaublich- grossen Weg hinter «sich legen ; damit des Gross-Fiirsten Geschaffte verrichtet werden.» 1 ) Ist zwar fur die damals noch sehr barbarische Sitten 'dieses Hofs viel, dass man so gute Gelegenheit gehabt (und auch noch hat) allstets fortzukommen : Massen denn auch die Correspondentz aus Moscau, nach Lieff-Teutsch- und Holland, durch ordinari Posten ihren richtigen Gang hat : Doch gleichwol kann der Reisende offt in etwas aufgehalten werden, wann ihn ein gahlinger Vorfall zu geschwinder Reise nothigt, und er desswegen, doch noch erst aus der Gross- Furstlichen Cantzelley sich mit einem Post-Zettel versehn muss. Gesetzt aber, solches halte ihn, um ein Schlechtes, auf : so hat doch unser Teutschland noch eine und andre Bequemlichkeit zum Vorzuge : darunter sonderlich unser Ober-Crain diejenige, vor vielen andren hat, dass das Post- Haus daselbst den Reisenden Mann, nicht nur mit Pferden, sondern auch mit gutem Tractement accommodirt: wie anfangs gedacht \vorden. Welche Bequem- lichkeit man, mancher Orten, um sein Geld nicht haben kann : da sie doch dem Reisenden zu nicht geringer Ergetzung gereicht. *) Petrejus im 5. Theil der Russischen Chronic p. m. 616. — 63 — Von dem Post-Wesen in Unter-Crain. Nach den Stadten, Klostern, Pfarren und SchlSssern, sollten nun billig die Dorffer in Unter-Crain folgen; wie zuvor bey summarischer Beschreibung des ersten Theils, nemlich des Ober-Crains, geschehen: aber in Ansehung etlicher Kupffer Figuren, welche sonst gar zu genau aufeinander dringen, miissen wir solche vorige Ordnung anjetzo verlassen und zuvor das Post-Wesen in Unter-Crain beriihren, ehe denn wir die Dorffer betretem Man findt nicht in Ober-Crain allein nur die Bequemlichkeit mit der Zungen der Abvvesenheit, zu sprach-wechseln (einander, sag’ ich, Brieffe zu schreiben) und den Verlauff der Welt zu erfahren : Denn Unter-Crain erfahrt eben sowol die Verandrungen \veltlicher so wol offentlicher als privat Hiindel, durch eine gute Post-Ordnung : und kann also, nicht nur seiner Curiositet, in Vernehmung ferrner Begebenheiten ; sondern auch seiner Nothdurfft, zu Erfah- rung eigener Angelegenheiten hiedurch pflegen. Die Haupt-Post ist zu Laybach: Dahin alle Pfingst-Tage (oder Donnersta- ge) die ordinari Post von Wien kommt, aber, selbigen Tags, auch gleich wieder fort auf Ober-Laybach postirt; von danen weiter, auf G5rtz und Venedig. Der Reisende geht meisten Theils, zu Schiffe bis Ober-Laybach; wiewol auch, wanns Einem beliebt zu Lande. Anno 1673 ist von Ertz-Hertzog Carl zu Oesterreich eine fuss-lauffende ordinari Post von Graz auf Laybach, und von Laybach auf Graz aufgericht worden. Im nachfolgenden 1688. Jahr aber, zu desto mehrer Beforderung ge- meinen Nutzens von Graz hieher auf Laybach, und dann durch die Graffschafft Gortz bis nach Venedig eine ordentliche reitende Post angestellet. Als deswegen die Lobliche Landschafft in Crain von obgedachtem Ertz-Hertzogen ersucht worden um eine Beyhiilffe, so hat die Lobliche Landschafft in Crain bewilliget jahrlich 200 Gulden dem Herrn Postmeister zu Laybach zu geben ; jedoch mit diesem Beding, das sowol dieser Lobi. Landschafft gemeine, als auch der Iderren und Landleute, wie auch der Landschafft Officirer und Diener, particular Sachen Taxfrey aufgenommen und ausgeben, als auch ihro Landschafft, oder dero Herren Verordneten, zu furfallender Nothdurfft ein extraordinari abzu- fertigen unverwahrt seyn solle. Dabey bleibt es auf heutigen Tag. Von Venedig gelangt sie alle Ehrch-Tage (oder Dienst-Tage) dahin, nach Lavbach ; geht aber also bald fort auf Podpetsch und also fort auf Grittz, und Wien. Dessgleichen kommt si auch alle Ehrch-Tage von Carlstadt; und geht alle Freytage, von Laybach, auf Weixelburg ; hernach weiter auf Treffen, Rudolphs- wert, Mottling, und Carlstadt. Von Ivlagenfurt ec. S. Veit am Pflaumb, und andren Orten mehr, lauffen nur die ordinari Boten. Erst-besagte Haupt-Post wird von der loblichen Landschafft dieses Hertzogthums Crain, concurrenter mit 200 -fl. bezahlt. \Voruber, zu dieser Zeit, Herr Wolff Sigmund, Freyherr von Strobelhoff, Postmeister ist. Zu Weixelburg ist die zweyte Post von Laybach gegen Carlstadt zu und wird gleichfalls von Ruhmgedachter Landschafft unterhalten. Jetziger Zeit, be- fordert diese andre Post Joannes Florian Tschitsch. — 64 I)ie dritte Post befindt sich zu Treffen ; geht wochendlich auf Laybach, und Carlstadt: und wird auch unterhalten, wie die obige und zu dieser Zeit, vom Johann Halbertaller (Mrit/ht. Die vierdte auf Carlstadt zu, ist zu Rudolphsvverth angelegt; wird bevdes im Ablauff und Unterhalt disponut, wie die vorige, und jetziger Zeit vom Nicolo Liscutin versehn. Aus alledem, was wir eben gesehen, lasst sich die Schluss- folgerung ziehen, dass bei einem so primitiv bestellten Post\vesen von einer Unverletzlichkeit der der Post anvertrauten Briefe, Packete und Sendungen gar keine Rede sein konnte. Die Unverletzlichkeit des Briefgeheimnisses wurde cigentlich erst im Artikel CXLI der Frankfurter Reichs-Verfassung im Jahre 1849 mit folgenden Worten angeordnet: Das Briefgeheimnis ist gezvahrleistet. Die bei strafgc- richtliclien JJntersucliungen und in Rriegsf&llen nothivendigen Bc- schrankungen sind durch die Gesetzgebung festzustellen. Klagen iiber die Verletzung des Briefgeheimnisses sind eben so alt als das Briefschreiben selbst. Schon Lucianus fuhrt zahlreiche Beispiele dafiir an. 1 ) Selbst Briefe an und von Fiirsten entgiengen diesem Schicksale nicht. So Hess unter Andern im Jahre 1593 Phi- lipp Landgraf von ITessen einen an den Herzog von Braunscluveig gerichteten Brief erbrechen. Gustav Adolph, Konig von Schvveden, beschuldigte in seiner im Jahre 1630 abgegebenen Kriegserklarung die kaiserlichen Beamten, dass sie einen von ihm an Georg Ra- koczy, Fiirsten von Siebenbiirgen, geschriebenen Brief erbrochen hatten. Konig Ludwig XIV. von Frankreich und dessen allmachtiger Minister, Cardinal Richelieu, betrieben formlich systematisch das Erbrechen von Briefen. Letzterer richtete sogar im Jahre 1628 in dem Postamte zu Pariš das «schwarze Kabinet » — das Cabinet noir — ein, in welchem alle Briefe ohne Unterschied zu politischen Zwecken durchsucht und dann als Basis fiir Denuntiationen beniitzt wurden. Das Erbrechen der Siegel, die Durchsuchung, das Durchlesen, das Excerpieren und das Wiederschliessen der einzelnen Briefe war zu einer wirklichen Kunst, zu einem rogal plaisir, wie es Richelieu nannte, ausgebildet. 2 ) Und ein solches Cabinet noir kostete unter ') Siehe: doachim Marquardt. Das Privatleben der Komer. Leipzig 1882. 2 ) Siehe: Henri Martin. Histoire de France. Pariš 1833-1886; Louis Saint-Simon de Rouvroy. Memoires complites et authentiques sur le siecle de Louis XIV. et de saregencc. Pariš 1829. - 65 - Ludwig XVI. bereits jahrlich dreimalhunderttausend Livres! 4 ) In Deutschland war im vorigen Jalirhunderte das schvuarze Kabinet des sachsischen Premierministers Heinrich Reichsgrafen von Bruhl und seines Gehilfen, des Hofrathes Arthur von Liepmann, in Dresden zu trauriger Beriihmtheit gelangt. * 2 3 4 ) Uber das Erbrechen von Briefen in Grossbrittanien klagt der Schriftsteller Jonathan Swift in den Briefen, welche er an den beruhmten englichen Dichter Alexander Pope schrieb. 3 ) Bei der Invasion Berlin’s durch die Franzosen im Jahre 1806 wurden von dem Generalintendenten Napoleon’s, Louis Pierre Eduard baron de Bignon, taglich gegen zweitausend Briefe geoffnet! 4 ) Trotz aller dieser Uebelstande verdankt man eigentlich dem mittelalterlichen Postwesen eine wichtige Erfindung, — die Buch- druckerkunst. Die Schonschreiber des Mittelalters mussten nicht blos schon schreiben ; ihnen lag es ob als Modisten ihre Schrift durch allerlei Verzierungen zu heben, sowohl in den Folianten, wie auch in den Briefen, die anfangs auf Pergament geschrieben ivurden. So ent- standen nach und nach die Initialen und die Vignettcn , welche den hochsten Grad der Vollkommenheit im funfzehnten Jalirhunderte in Italien erreichten, indem daselbst nicht allein die Vorbilder alter, namentlich griechischer Kunst auf die Malerei einen grossen Ein- fluss ausserten, sondern auch bereits friiher die in cnglischen und frankischen Klostern errichteten Schreibschulen — die scriptoria — die Kalligraphen zu Miniatoren herangebildet hatten, unter welchen sich insbesondere die Monche als Copisten und Illuministen ausgezeichnet hatten. Vor der Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johannes Gu- tenberg, welcher 1460 in Mainz mit dem Catholicon als erster Buch- drucker hervortrat, gab es aber zur Fertigung schriftlicher Produkte ausser den Calligraphen und den Miniatoren, welche die fur den 1) Henri Bournisseaux. Ilistoire de Louis XVI. Pariš 1829. 2 ) Karl Justi. Leben und Charakter des Grafen von Bruhl. Leipzig 1760-1764. 3 ) J. Svvift. Sdtnnitliche Werkc. London 1755. 4 ) Siehe : Histoire de France sous Napoleon I. Pariš 1838-1840. 5 — 66 — gelehrten Bedarf bestimmten Handschriften abschrieben und kunst- gerecht vcrzierten, noch eine andere zunftmassige Classe von Sclirei- bern, die mehr fur die Laicn arbeiteten und friiher Bricfe, dann aber auch Kalender, Einzelblatter religiosen oder profanen Inhaltes, kleine populare medicinische Aufsatze, Gcbcte, Ileiligenbilder, illustrierte Legenden, Aderlassbiichlein, Weissagungen, kurze Nach- richten liber allerlei auffallende Begebenheiten und Spielkarten ab¬ schrieben oder zeichneten, mit rohen Malereien verzierten und auf Jahrmarkten verkauften. Die Verfertiger solcher Produkte nannten sich Briefmaler oder Briefdrucker, da man mit Brief — breve - auch jede kiir- zere schriftliche Kundgebung und Mittheilung, namentlich cin ein- zelnes geschriebenes, spaterhin gedrucktes Blatt im Gegcnsatze zu ganzen Biichern und Folianten bezeichnetc, und diescn Ausdruck dann auch auf Bilder und Spielkarten iibertrug. Sie werden bereits von den Schriftstellern des Mitte'alters envahnt. So liest man unter Andern in dieser Plinsicht : Eben so zvie cin predigkauziscker (predicantischer) Briefmaler malet und dichtet. . . . Die augspur- giseke Briefmalerei vuelclie anjetzo die Rosstiil a/s Spalier zieret. . . . Da kniet si nider fur cin Brief da was cin Crucifi.v ange- malet. . . . Die Kdrtenmaler ingemein, die Wurfelmachcr gross und klein .... wer zveis nicht wie jamme-rlich die Brief- und Kartcu- mahler ikre Sachen illuminiren. 1 ) So \vurden nach und nach die Briefmaler die ersten Verfertiger der Spielkarten, welche in Niirnberg bereits 1388, in Ulm 1397, in Frankreich 1400, in Italien 1419, in Spanien 1436 und in England 1463 envahnt werden, so zwar, dass bei der grossen Wichtigkeit, welche die altesten Spielkarten nicht nur fur die Geschichte der Holzschneidekunst, sondern auch fur die Geschichte der daraus her- vorgegangenen Typographie besitzen, die Entstehung dersclben von mehreren Kunsthistorikern un,d Bibliographcn bearbeitet worden ist. 2 ) Der vermehrte Absatz ihrer Arbeiten veranlasste aber bald die Briefmaler, im sechzehnten Jahrhunderte in Frankreich tailleurs et imprimeurs d'kistoires et des figures genannt, zur Forderung schnellerer Produktion ihre Bilder und Schriften auf ganze Platten von Metali oder Holz zu schneiden und die Farben durch Patro- ’) wilhelm und Jacob Grimm. Dcutsches IVorteriuch. Leinzist 1873 Bd II S 379- Bd V. S. 240. 2 ) Eillel ' dei ' bekanntesten deutschen Briefmaler war Niclas Meldeman brieffmaler zu Nurenberg bey der langen Prucken. Siehe : Die oesterreicZtisch-un^tirrsche Moneirchie in IVort und Bi/d. Wien 1894. Biihmen S. 2fi8. 6 ; - nen aufzutragen. Bereits im funfzehnten Jahrhunderte unterschieden sie sich von den Kartenmalern als eigenc Zunft und wurden dadurch die Vorlaufer der Buchdruckerkunst, deren Wesenheit in der Erfin- dung der beweglichen Typen besteht. 1 ) Ivehren wir jedocli zu unserer Stadt zurtick. Damit in Triest kein Mangel an Getreide herrsche, besorgte unsere Communal Behorde schon in den friihesten Zeiten den Ban einer eigenen Kornkammer — des fontico — mit einem be- sonderen Aufseher'- — dem fonticaro — an der Spitze. 2 3 4 * ) Eine solche Kornkammer bestand in Triest schon vor dem Jahre 1365, zuerst unter der Loggia , spater im Thurme an der porta di Riborgop) zuletzt in der via dei Fornip) bis sie im Jahre 1791 ganzlich aufgehoben wurde. 6 ) Das Brod, welches auf Communalkosten ge- backen und in der via del Pane 6 ) gewohnlich von Weibern, Panco- t ) Siehe : A. Leber. Jeitx de tarots et des chartes numerales. Pariš 1844. ; Die Spielkarten der IVcigePschen Sammlung. Leipzig 1865. ; Joh. Gottlob Breitkopf. Versuch iiber den Ursprung der Spieikarten. Leipzig 1784.; Pietro Selvatico. Storiti estetico-critica delle arti del disegno. Venezia 1856.; A. Ballard. Traite de miniature. Lyon 1672.; Ecole de la miniature. Pariš 1782. 2 ) Dr. Domenico Rossetti. statuti antichi di Trieste, descritti ed illustrati bibliologicamcnte (Im: Archeografo triestino. Trieste 1830. B. II. S. 103 ff.); Dr. P. Kandler. Indicazioni per ricono- scere le cose del Litorale. Trieste 1855. S. 95. 3 ) Dieses Stadtthor stand bis zum Jahre 1850 nnd der daneben gebaute Thurm bis 1853 auf jenem Baugrunde in der via di Riborgo , auf dem heutzutage das Ilaus numero 482, 483, 484-12 steht, (es gehorte im Jahre 1870 Salomon Pincherle). An der Ecke dieses Gebaudes befmdct sich seit dem Jahre 1853 folgende von Dr. Petrus Kandler verfasste Gedenktafel: SITO • DI • TORRE • PENTAGONA DEL • BASSO • TEMPO A • PRESIDIO • DI • ANTIČA • PORTA CHE • DICEVASI • DI • TRIBORGO PRECIPUA • E • NOBILISSIMA COSI • DELLA • COLONIA • ROMANA COME • DELLA • CITTA • POSTERIORE ATTERRATA • LA * PORTA NEL • MDGCCL LA • TORRE • NEL • MDCCCLIII 4 ) Diese Gasse hat derzeit folgende Hausnummern : 1-885 ; 2-S89; 3-887 ; 4-890 ; 5-807; 6-891; 7-1368 ; 8-1439 ; 9-951; 10-392; 11-1099 ; 12-900; 14-901; 16-902 ; 18-907 ; 20-938 ; 22-911; 24-912. 5) Don Giuseppe Mainati. A. IV. B. IV. S. 83; Dr. P. Kandler. Raccolta delle leggi , ordinanze etc. Abschnitt: L' annona. «) In dieser Gasse sind derzeit die Hausnummern: 1-100; 2-S7; 4-86. — 68 — gole genannt, verkauft wurde, war nicht immer das beste, dcnn dic Verkauferinnen erlaubten sich viele Missbrauclie. Erst im Jahre 1715 bestimmte unser Magistrat una taiiffa secondo la qualc do- veva esser costantemente venduto il pane, relativamcnte al prczzo del grano; ed il prczzo del pane venisse desunto secondo la vendita che si faceva nel fondaco , und auf cinem Steine, der in der Nalie der Loggia unseres Gemeindeliauses angebracht \var, konnte man damals folgendes lesen: Tariffa del pane a soldi tre cd a soldi sei la bina, computato i! formento a libbre 140 lo staro detratta ogni spesa, fatta dal reggimento di maggio 1715 a tenore dei nob. consigli. formento a lire 12 lo staro per soldi 3 pane oncie 21 Chiunque contraffara e non vendera a tenore dclla presente non solo perdera il pane ma anche restera condannato in Lire 25. Geremia de Francol pubblico computista. 1 ) Erst arn 1. Janner 1758 wurde das Brodbacken an Ernest Bonomo, Jeremias francol, Anton Grassi, Marcus Blanchenay und Grassin Vita Levi verpachtet und bestimmt, dass um vier Kreuzer >) Don Giuseppe Mainati. A. W. B. IV. S. 88 ff. — 6 g drei und zwanzig Loth feinen, und sechs und vierzig Loth gewohn- lichen Brotes verkauft werden sollten. 1 ) & Triest, in seinen Mauern eingeschrankt, konnte nun die Neuig- keiten, die in seiner nachsten Nahe vorfielen, sehr leicht durch eigene hiezu bestellte Boten oder durch Ankommlinge aus den betreffen- den Orten erfahren ; die Post konnte es entbehren. Von den Boten redet schon unser im Jahre 1350 verfasstes Gemeindestatut, und zwar im §. 189: de salario ambaziatorum eundi per mare et per terram, und das Gemeindestatut des Jahres 1365 im ersten Buche, §. 41 : de forma sacramenti ambaziatorum et eorum officio, ct de recusantibus ir e in servicimn comunis , 2 ) Wenn jedoch ungere Stadt von ihren Abgesandten am kai- serlichen Ploflager von wichtigen Dingen in Kenntnis gesetzt werden musste, so hatte sie zwar eine Post, — diese bestand aber in einern eben fiir diesen Zweck von Fali zu Fali bestimmten und bezahltcn Couriere, oder die Post war auch, was meistens der Fali war, von einem Mitbiirger oder Einwohner besorgt, der in cigenen Angelegenheiten dahin cine Reise zu unternehmen hatte. Beweise davon liefern uns in Menge die Aktenstiicke unserer einstigen Ge- sandten und unserer oratori , deren Berichte im Triester stadtischen diplomatischen Archive aufbevvahrt sind. Es ware zu weitlaufig, Stichproben aus allen zu geben: es gentige, wenn wir hier nur einige anfuhren. VonPetrus Bonomo, einem ausgezeichneten Sachwalter, Rath- geber der Kaiser Friedrich III. und Maximilian I., Bischofe von Triest (1500-1546), besitzen wir nicht wenige Briefe. In diesen lesen wir unter andern : gia tre zorni fa mandai de qui Christoforo mio famejo con molte lettere . Znan Baptista ho trovate al- cune tue lettere et mazime qnelle mandavi per pre Gaspero . . . . . Baptista ho avuta im altra tua per Boneto nipote de ser Justo . vcnuti qui in Ncustat lontani et fuor de via dove non !) Don Giuseppe Mainati. A. W. B. IV. S. 83. 2) Dr. Domenico de Rossetti. Statuti antichi di Triesti, etc. (Im: Archeogra/o tricstino. B. II. S. 148. 166). — lo¬ si potra aver cussi fazilmente messi che vengano di la . ritornano a časa li vostri ambassadori Dominico Burlo ct Odorico Bonomo con quella e.rpeditione . 1 2 ) Andreas Rapicio, Doctor der Rechte, Advocat, Secretar des Kaisers Friedrich III. weilte, bevor er Bischof in seiner Vaterstadt wurde (1562-1573), mit seinem Bruder Justus einige Jahre in Wien im Interesse unserer Gemeinde, der er viele Briefe zuschickte. In diesen heisst es jedoch sehr oft: qucsti giorni passati io ricevei la lettcra dalla mano di mio fratello . ncll'istesso giorno sopragiunse il Cargnello, enviatomi dallc signorie vostrc con il processo contro il Baseglio et alcune altre scritture . mi e parso d’ avisarle per il presente apportatore . partendo di qui messer Pietro Giuliano, non ho potuto far di meno di nen seriver alle signorie vostre . per Antonio Burlo, il qual parti di Vienna alli 7 di novembre serissi alle signorie vostre . et cosi per misser Matlieo Caserta le viando accompagnate con la sna copia et lettere di non poco favore . . . . . hoi'a per haver cossi buona occasione del presente apportatore, che e il sigior dottor Caserta le viando altre cinquc commissioni . le lettere di V. S. insieme con l’ informationi del mercato et il resto di scritture mandatemi, mi sono State fedehnente rese dali’ apportatore deli e presentiP) Der Patricier Petrus Giuliani, Abgesandter unserer Stadt am Hoflager Kaisers Karl V., schreibt ihr am 28. Juli 1519: in questi giorni preteriti ben tre volte ho seripto ala magiijicencia et specta- bilita vostre qnanto alhora acadeva ma.vime circa al negociar mio de qui circa ale cosse loro, dale quale non havendo fin hora aleuna risposta ricevuto . . . . 3 4 ) Der Patricier Stephanus Conti meldete am n. Juni 1706 unserer Gemeinde: čredo haverano riceputo la copia deli’ ordine camerale di Graz, trasmesogli dal ser Pie c hi. 1 ) Wir lesen sogar, dass Fiirsten sich unserer Gesandten be- dienen, um wichtige Aktenstucke an Ort und Stelle gelangen zu lassen, ohne einen Courier zu beniitzen. So ertheilt unter Anderem *) Don Giuseppe Mainati. Dialoghi fitacevoli in dialetto vernacolo triestino. Trieste 1828. S. 177 ff. 2 ) Documenti raccolii e pubblicati in occasione di collocazione di busti enei sulla facciata del duotno di Trieste. Trieste 1862. 3 ) Dr. P. Kandler. Per Vesaltazione del consigliere municipale Giuseppe Morpurgo alla ca¬ rica di secondo vicepresidente. Trieste 1861. 4 ) Dl. P. Kandler. Per l’ esaltazione del consigliere municipale Stefana di Conti alla pode- staria. Trieste 1861. — 7i — Kaiser Maximilian I. dem Triesliner Patricier Laurentius von Bono- mo den Auftrag, dem Konige von Neapel einen Brief zu iiber- bringen. Bonomo, der verhindert ist, den Auftrag auszufuhren, iiber- gibt das Document dem Patricier Alois von Marenzi zur Bestellung. Dies' geschieht nach dem liicr folgcnden Aktenstiicke am 13. An¬ glist 1499. 1 ) In Christi nomine Amen. Anno circumcisionis ejusdem 1499. Indictione II, die vero 30 mensis Augusti. Actum Tergesti in platea Comunis prope Ca.dinum presentibus Ser Francisco Paduino et Ser Petro Teophanio civibus et habitat. Tergesti testibus rogatis et vocatis. Ibique personaliter con- stitutus dominus Laurentius de Bonomis de Tergesto servitor nuncius et com- missarius Sacratissimi ed Invictissimi Romanorum Regis Semper Augusti volens nonnullas litteras praefatae R. M. directivas ad Celsissimum et Gloriosissimum Regem Neapol. ad optatum finem, ut tenetur, mandare, ut ad manus praefati Sc- renissimi Regis Neapol. deveniant, omni meliori modo, via et forma quibus melius et efficacius de jure fieri potest et debet, eo quia occupatus aliis nego- tiis praefatae M. R. Romanorum non valens personaliter adimplere, fecit, con- stituit et ordinavit Dominum Aloysium Marensium civem et habitator. Terg. absentem tanquam presentem suum verum legitimum et indubitatum publicum actorem, procuratorem et negotiorum suorum gestorem nuncium et commissa- rium generalem et specialem, ita quod generalitas specialitati non deroget nec contra. Et quod habeat praefatas litteras tenere omni studio et diligentia custo- dire et portare, agere, facere et procurare, ut cum ea, qua decet reverentia praefatas litteras ad manus Serenissimi Regis Neapolis presentet, et času quo non concederetur eidem comoditas et facultas illas personaliter presentandi, quod possit et valeat per alium vel alios agere, facere et procurare, quod illae in manus prelibati Regis presententur, et demum omnia et singula agere, facere, procurare et adimplere, quae praefatus dominus constituens, si personaliter adesset, faceret et adimpleret. Etsi talia forent, quae ad talem presentationem et expedictionem litterarum mandatum exigeret magis specialem. Promittens habere ratum et firmum quicquid praefatus procurator vel ejus substitutus vel substituti duxerint agendum et faciendum sub obligatione etc. 1) Dr. P. Kandler. Codice diplomatko istriano. CAPITEL Y Der Seehandel der Triestiner im Mittelalter und die Gefahren, denen er ausgesetzt war. Die vaterlandischen Chronisten erzahlen, dass gegen Ende des dreizehnten Jahrhundertes und in der Folge einige deutschc und italienische Kaufleute und Gewerbetreibende in unserer Stadt lebten, unter welchen jedoch keiner von Bedeutung war. Unter den italienischen Kaufleuten waren nicht wenige Fluchtlinge aus Toscana, zumeist Ghibellinen, so unter Andern : Manuccio Danieli — Capponcino Capponi — Mico Capponi — Ghetti Onesti — Lieppo Pinci — Pero de Manno — Pero Baldinotti — Cino Dio- TISALVI - PlCCIO DA GaLLIANO - CozlO FlORENTINO - VlGELMO CoPPA - VlTALE BaSCHERA - SoLDANERI - NaRDUCCIO BoMBA- rozzi — Martino da Siena — Bardi — Lappo Amidei — Lotto di Francesco — Nicolo Pero di Macigni • — Pietro Davanzo — Nicolo Malatesta — Giovanni Soldoneri — Zambonelli — Ugo- ne de Agolanti — Floresio de Agolanti - LlPPO de Scolari — Scolaro de Scolari — Donusdio de Agolanti •—• Giovanni de Linari — Ugoccione Capineri — Baldinaccjio Bruno — Giovanni Gamboccio — Lamberto delli Ubbriachi — Francesco Ruggeri —- Zufredo de Dusmano — Andrea Veneiro — Pero Polo de Ago¬ lanti — Zanobi di Fiorenza — Tomasio di Fiorenza — Stefano Bonacquisti — Ugolini — Villani —- Giudici — Onorati — Bruni — Cancellieri — Rossi — , Argenti — Botegi — Ban- delli — Bagno — Amidei — Alberti — Ammanati — Bacuzi — Binini — Bonaccorsi — Bonamici —• Boncompagni —■ Acini — Bonifazio — Capineri — Carmignani — Catalasini — Coradegno — Cozii — Corsi — Duše — Gambini — Galliano — Ferma- — 74 — mamo — Linari — Dellalana — Malaspina — Noddi — Pazzi — da Piša — da Pistoia — Ravignani — Ristori — Rugeri Salvi — Salino — Siena — Turini — Turisani — Ubbriachi — Ugoccioni — Ughi — Ubaldini — Ugolini — Zucchi. 1 ) Es glaube jedoch der freundliche Leser ja niclit, dass cben deswegen im kleinen Triest der Handel von irgend cincr Bedeu- tung gewesen ware. Ausserhalb der Porta di Riborgo, bis zur Erklarung des Freihafcns die bedcutendste und belebteste Gasse un- serer Stadt, von unseren Patriciern und wohlhabenden Btirgern be- wohnt, stand z. B. seit dem Jahre 1544 ein Stein mit der viezza pertica — mit der halben Messruthe 2 ) und mit folgender Inschrift, welche bestimmte, dass Kaufer und Vcrkaufer sich derselben bei Strafe von zehn Lire, bedienen sollten, sobald sie Wollzeugt oder Leimvand, die aus Krain importiert \vurden, zu kaufen oder zu verkaufen hatten, — eine Verordnung, die noch im Jahre 1707 von unserer Stadtgemeinde aufrecht gehalten \vurde : PUBLICA ■ MENSURA ■ GRISI 3 ) AGNELuNI • ET ■ TEL Al CARNIOLAN^E • EMPTORIBUS • VENDITORIBUSQ VISITANDA • SUB • LIBRARUM • X • POENA • MDXLIIII DE • REG NE • SEPT • BRIS RENOVATUM • SUB ■ REG NE • MAII • MDCCVII Auf dem Seewege bezog namlich unsere Stadt wenig, denn sie stand nur mit der stolzen Lagunenkonigin, mit der machtigen Se- renissima, seit uralter Zeit im Verkehre und sehr selten mit Neapel, seitdem Kaiser Karl V. mit Rescripte vom 18. Juli 1519 dem Vicekonige von Sicilien Raymund Grafen von Cardona-Oliveto befohlen hatte, die Triester Kaufleute in diesem Lande in Schutz zu nehmen, daher auch in der Stadt Neapel sogenannte Triester Consuln, consoli, waren. 4 5 ) Die Seereisen vvaren aber damals beschwerlich, vielen Ge- fahren und den Ueberfallen der Piraten ausgesetzt. Wir wollen dafiir einige vaterlandische Documente beibringen. 6 ) *) Componimenti di prosa e poesia relativi a Dante Allighieri e in onore di esso, TriestC 1866. S. 16 ff. 3J. 2 ) Wird derzeit in unserem Lapidar-Museum aufbewahrt. 3 ) Auch Gnseus, ist mittelalterliches Latein aus dem neunten Jahrhunderte nach Christo und bedeutet einen «grauen WolIstoff.» 4 ) Dr. P. Kandler. Raccolta di docmnenti etc. Abschnitt: 1’emporio. 5 j Dr. P. Kandler. Codice diplomatičo istriano. 75 — l. Ragmund della Torre, Patriarch von Aquileia mahnt und bittet am 5. September 1290 Marcus Ranfo, Iiector der Stadt Triest, einigen Kauf- leuten von Pano und Perugia die MVaaren zuriickzustellen, melclie Umen der mit der Barke des Marcus Ranfo segelnde Pirate Cocco entmendet hatte. Anno M.CC.LXXXX, Ind. III, die quinto intr. Septembr. in Civitate Tergesti in domo.presentibus Venerabili Patre Domino Brisa Episcopo Tergcstino, Viris nobilibus Dominis Nicolao de Budrio, Symone de Cucanea, Pelgio de Purciliis, Adalpero de Civitate et Lippo Caponcnsi de Florentia, testibus, et aliis. Reverendus Pater Dominus Raymundus Patriarcha Aquilegensis in pre- sentia Marci Ranfi rectoris Civitatis Tergesti, et Zuffredi a.de Tergesto, qui die crastina, ut dicebant, intrare debeat ad regimen Rectorie Ci¬ vitatis ejusdem, verba proposuit in hunc modum: Quod cum Benevenutus Aza- ioli et Salimbene Boneili de Fano, et Parisius Bongambii de Perusio mercato- res conquesti fuerunt, quod Cocchus maris cursarius et sua comitiva cum quo- dam ligno, quod lignum est dieti Marci, arriperint in mari suas mercaciones valentes, ut dicebant, bene quinquaginta libras grossorum et plus, que merca¬ ciones non erant vetite nec ibant contra bannum, rogabat dictum Marcum, cum šibi non posset precipere pro eo quod non est sue jurisdictionis, et šibi con- sulebat, ut dictis mercatoribus debeat restitui facere sic arrepta, vel aliqualiter componerent cum eisdem. (Desunt reliqua.) 2 . Pasclialis Malipiero, Doge von Venedig, verbietet am 4. Avgust 1461 den Triestinern jede Landung in Istrien. Pasqualis Maripetro Dei gratia Dux Venetiarum etc. Nobilibus et sapientibus Viris, Victori Duodo de suo mandato Pot. et Cap. Justinopolis et successoribus suis fidelibus dilectis salutem et dilectionis affectum. Ad nostram fuerunt presentiam oratores nonullarum fidelium Communitatum nostrarum et potissimum Justinop., et Pirani, Insulae se gravantes de edieto faeto per Tergestinos, quod mercatores venientes de partibus superioribus ad loca nostra, et e contra de locis nostris Istriae accedentes ad loca superiora — 76 cum mercationibus vel aliis rebus, teneantur transitum facere per dietam civi- tatem Tergesti, et in ea stare per certum spatium. Et qu. hoc redundare ad maximum incommodum subditorum nostrorum intelligimus, non disponentes hec tollerare. deliberamus cum nostro Consilio Rogatorum et volumus, ut fiat inhi- bitio, ne subditi nostri Tergestum et ad loca Tergestinorum accedere possint, et e converso Tergestini ac subditi eorum ad terras et loca nostra et in mari etiam, quod nostrum est, nullatenus venire vel intrare non possint. Et volumus, ut per fideles nostros Justinopolis, Muglae, Pirani et Insulae armetur ille nurae- rus barcarum, qui conveniens vobis videtur, sub uno capite dictarum barcharum per vos designando, quum deliberamus, ut vos hanc materiam gubernare de- beatis. Quae quidem barchae habeant obviare, ne dieti Tergestini et sui con- traveniant inhibitioni nostrae praedictae. Et si quos reperient contrafacere, teneant et habeant barchas et bona ipsorum repertorum contrafecisse, homines autem in terram deponant. Vobis denotantes, quod dari jussimus Oratoribus illius fide- lissime Comunitatis bombardas decem, capsas decem veretonorum, barillia decem pulveris a bombarda et unam capsam friciarum. Verum supraseriptam nostram inhibitionem in loco solito publicari faciatis: ne subditi nostri incauti contrafaciant. Data in nostro ducali Palatio die quarto Augusti, indictione Vlili. MCCCCLXI. PROCLAMATIONE J e s u s. Pro parte magnifici et generosi Domini Victoris Duodo Honorandi Pote- statis et Capitanei Justinopolis et districtus, notificatur quibuscunque personis, et hoc in executione litterarum Illustrissimae Ducalis Dominationis nostre Ve- neciarum datarum die quarto Augusti presentis 1461 emanatarum cum illustris- simo Consilio Rogatorum. Quod nullus subditus prefati Illust. Ducalis Dominii audeat vel presumat ire a modo in antea Tergestum, nec in aliquem locum Tergestinorum per terram nec per mare: sub pena standi uno mense in carcere et librarum XXV parvorum et plus et minus arbitrio ipsius Domini Potestatis et Capitanei. Cujus poenae pecunariae medietas sit Communis Veneciarum, et altera accusatoris, si fuerit per quem veritas habeatur, et quibus posset accusare et teneatur de credencia. Et contra nullus Tergestinus nec subditus Tergestinorum audeat vel presumat venire ad aliquem locum prefati illustrissimi Ducalis Do¬ minii per mare nec per terram, nec etiam intrare in mare, quod est ipsius Ducalis Dominii, sub pena perdendi barchas, equos et bona ipsorum Tergestinorum, cum quibus reperti fuerint contrafacere, huic inhibitioni. Cum hoc tamen, quod homines et personae, qui et quae fuerint reperite ut supra, deponantur in terram, retentis dictis barchis et bonis, que sint et esse debeant eorum, qui eos repe- rerint. Juxta formam dictarum literarum ducalium. Die Septimo Mensis Augusti 1461. 77 — 3 . Deu Eigenthiimem von Schiffen und Barken mrd am 3. November 1473 von Seite d er Triester Communalbehorde verboten, die Schiffe vor der Umen angegebeven Zeit sw laden. In Christi nomine amen. Anno Circumcisionis ejusdem millesimo qua- dringentesimo septuagesimo tercio. Indictione sexta ed die tercio mensis No- vembris. Tergesti sub logia presentibus S. Nicolao de Marcatellis S. Christoforo Nigro, et Nicolao de Prima civibus et habitatoribus Terg. Testibus ad hoc vocatis et rogatis. Magnificus ac generosus miles Dominus Georgius de Cernomel pro Se- renissimo Domino nostro Romanorum Imperatore etc. dignissimus Capitaneus Civitatis Tergesti; Spectabilis vir et eximius Legum Doctor et miles Dominus Baptista de Pizolis ex Civitate Theatina honorandus Vicarius et Locumtenens Tergesti; Spectabilesque Viri S. Justus de Baxilio, S. Dominicus de Abram et Ser Mesaltus de Mesaltis honorandi Judices Civitatis Tergesti unanimiter et concorditer preceperunt et mandaverunt Ser Petro de Julianis, Betino de To¬ miče et Luče de Til civibus Tergestinis ibidem presentibus patronis barcharum et navigiorum et cuilibet eorum et aliis patronis barcharum absentibus. Qualiter sub pena quinquaginta librarum vice qualibet contrafacta per se vel alios quovis modo audeant vel presumant onerare vel onerari facere barchas suas vel alienas merchantiis, causa portandi Venetias vel alibi, s. ante ejus voltam, videlicet antequam ei tetigerit onerare secundum rotulum. Mandantes et volentes, quod omnes tam patroni barcharum quam alii naute onerare debeant ad rotulum secundum formam statutorum Tergesti. Mandantes etiam sub ante- dicta pena, quod nullus patronus barcharum seu nauta audeat vel presumat se concordare cum aIiquo mercatore de suis mercantiis causa onerandi et portandi Venetias ante suam voltam et antequam et tetigerit ut supra dictum est. Man¬ dantes mihi coadjutori infrascripto, quatenus facere debeam infrascriptis unum preceptum sub antedicta forma Ser Lazaro et Marino Traunar nautis absentibus, et hoc omni meliori modo, via juriš etc. De mandato magnifici et generosi Militis Domini Georgiis de Cernomel pro Invictissimo Domino Nostro Romanorum Imp. etc. dignissimi Capitanei Civit. Terg. ; Spectab. et eximii legum Doctoris et Militis Domini Baptiste de Pizolis de Civitate Theatina hon. Vic. et Locum. T. Terg.; Spectab. Viror. S. Justi de Baxilio, S. Domini de Abram et Š. Mesalti de Mesaltis hon. Judicum Civ. Terg. precipitur et mandatur Vobis Lazaro et Martino Traunar fratribus et cuilibet vest. Qualiter sub pena quinquaginta librarum vice qualibet contrafacta vos vel alter vestrum non audeatis vel presumatis onerare vel onerari facere barchas vestras vel alienas merchantiis aliquorum merchatorum, causa portandi 78 - Venetias seu conducere cum mercantiis Venetias antcquam vobis tetigerit et ante vestram voltam, sed ad rotulum secundum formam statutorum Terg. neque sub antedicta pena se concordare cum aliquo mercatore uno ve! pluribus causa portandi suas merchantias, antequam vobis tetigerit. Et omni melior modo etc. Datum die 3 Mensis Novembris 1473. Nicolaus publicus prečo et nuntius juratus Terg. retulit mihi Petro coadjutori se de mandato M. D Cap. Vic. antedicti et Dominor. Judicum pre- fatorum se personaliter presentasse supr. mandatum in scriptis S. Martino Traunar sedm. form. stat. T. 4. Kaiser Maximilian I. stellt am 4. Februar 1491 dem Triestiner Jacob Bachino, dem er in besonderer Mission eine Seereise auftrdgt, einen Pass aus. Maximilianus D. F. C. Rex Romanorum semper Augustus, Hungariae Dalmatiae et Croatie Rex, Archidux Austriae, Dux Britanie, Burgundie, Brabantie Lotharingie, Limburgie, Geldrie, Comes, Flandrie, Tyrolis, Ardusii, Burgundie, Hanonie, Hollandie, Gellandie, Namurci etc. Omnibus et singulis haec visuris et audituris salutem. Quia Jacobum Bachinium servitorem nostrum fidelem dilectum ad patrias transmarinas pro nostris negotiis mittimus, quo citius atque tucius ire et redire possit, omnibus ac singulis Capitaneis, Magistratibus, Telonariis, Castellanis Portitoribus, Mercatoribus, Nautis ac Navium Patronis atque rectoribus et ce- teris subditis nostris cujuscumque conditionis existant precipiendo mandamus ; Alias vero amicos nostros Principes, Nobiles Communitates, earumque Capitaneos, Magistratus, Telonarios, Portitores, Navium patronos atque Ductores, Merca- tores, Nautas et ceteros cujuscunque conditionis existant, pcr has nostras pre- sentes requirimus, ne ipsi Jacobo Bachino cum sociis ejus ullum penitus im- pedimentum faciant, vel fieri sinant, quia imo eum cum equis, navi, bonis, sociisque suis, quocumque ei libuerit ire, redire, transire, navigare et permanere permittant, eumque ac suos conjunctim vel devisim ita commendatos habeant ut nostra mandata tute citoque deferre valeat. Quod si factum fuisse cogno- verimus ad augumentationem gratie erga subditos nostros et majores vices reddendas erga alios nos paratos offerimus, contrarium vero facientibus indi- gnationem nostram subituris. Datum in oppido nostro Weltz Nonis Febr. Anno Domini millesimo quadrigentesimo nonagesimo primo. Regnorum uostrorum Romani quinto, Hun¬ gariae vero primo. Ad mandatum Serenissimi Domini Regis. — 79 5. Nicolaus Rauber, Teaiserlicher Stadthauptmann von Triest, ubergibt am 15. Jiinner 1511 dem Juden Abraham von Lugdno einen Pass, damtt er nach Venedig reisen konne. Nicolaus Rauber pro Caes. Maj. Civitatis Terg. et Agri Capitaneus, Uni- versis et singulis ad quos praesentes litterae nostrae Licentiae et Salvus Con- ductus devenerint ac presentatae fuerint fidem indubiam facio pariter et mani- festum. Qualiter dedi et concessi, ac tenore praesentium do, concedo et libera- liter impertio Abraham de Lugano hebraeo latori praesentium bonam et gratam licentiam abeundi ab hac Civitate Tergestina et se conferendi Venetias et ad quascumque mundi partes pro negotiis suis expediendis et pro necessitate, quia hic non habet quocum se et familiam alere et sustinere posset, nisi in mercatura, honestis traficis et negotiis se exercendo. Cui etiam do et concedo tutum, liberum et indubitatum salvumconductum omnimodamque fidantiam et securitatem, quatenus libere, tute et expedite et secure huc redire possit cum omnibus bonis, mercimoniis et rebus suis. Et praesens Salvusconductus se etiam extendat ad dominum et patronum barchae et naucleros, qui ipsum huc Terge- stum cum rebus suis advexerit, omni impedimento, retentione et molestia reali aut personali a me aut a meis quovismodo inferendi omnino cessantibus. Et hoc in termino et dilatione trium mensium a die, quo hic discesserit dictus Judaeus: qui etiam dominus et patronus barchae cum venerit ad Monasterium S. Francisci de Tergesto et exoneraverit barcham rebus et mercimoniis dieti Judaei, cum barcha et rebus suis et naucleriis tute libere et expedite pro suo arbitrio a dieto Monasterio et littore Tergestino discedere et quo voluerit po- terit navigare. Jn quoram fidem et testimonium has literas seribi et soliti mei sigilli im- pressione sigillare mandavi. Datum Tergesti die XV Januarii 1511. Die Lunae 27 Januarii Tergesti, in Contrata Riburgi ante Apothecam Mgri Jacobi Cerdonis in strata publica, Laurentius de Rodico Comilito Mag. D. Capitaneo retulit mihi Cancellario et annotari fecit, qualiter dictus Abraham Judaeus hodie recesserit a Civitate Tergesti. 6 . Andreas Civran, Provveditore im venetianischen Istrien, bedroht in einer Zuschrift vom 12. Juli 1511 die Stadt Triest, menn sie es magen tvtirde, ikre Barke im Golfe segeln su lassen. 1511. Indictione 14, die vero XII Julii allatae fuerunt et redditae prae¬ sentes litterae a quodam Daniele Trevisano habitatore Tergesti qui captus fuit — 8o — a colonis Mucho, et ductus Justinopolim et demum relaxatus et remissus Ter- gesti cum his literis : A tergo: Spectabilibus Civibus Tergesti ac universitati ejusdem. Spectabiles Cives Tergestini. Non hauendo uogliuto resguardar ai errori che facte perpatrar Indies per il bregentin vostro contra nostri Subditi in questo colfo: Et usando piu umanita di quelo far solete verso i nostri: habiamo Iassato il presente uostro homo a chi gli e sta facto bona compania : Admonendoui uogliate tenir incatenato il brigentin predicto : Ita che de caetero non ne infe- rischa danno come e usato, qual e sta potissima Causa del danno hauete hauuto, anchor che pezo hauesti meritato : Altramente facendo et uenendone a orechie inferisca un minimo danno vi prometto da vero Capitaneo che im- mediatamente vi faremo portar la debita poena del peccato. • Justinopoli die undecimo Julii 1511. Andreas Civrano provisor Stradiotarum et gentium Istriae. 7. Nicolaus Rauber, kaiserlicher Stadthauptmann von Triest, riclitet am 27. Mai 1513 sivei Anfragen an den Podesta von Capodisiria Nicolaus Zorsi ivegen cles gekapperten Scliiffes des Triestiners Christophorus Goppo. Magnifice et generose Vir Amice Charissime. Venendo heri S. Christo- foro Goppo nostro cittadino con una sua barcha da la Marcha, nela quale con- duceva alcuni romeri fu prešo da una barcha longa et cercato et in fine libe- rato in el medemo loco, da poi vene el vostro bregantino de Mugia et tanto facto con la barcha longa che insieme hano conducto el dieto Goppo a Mugia con la sua barcha et marinari. Et oltre le altre extorsioni et oltragi a Im faeti per uno Nicolo et compagni de dieta barcha longa, fu ferito uno suo marinaro sopra la testa gravemente. Et se non se buttava al acqua saria sta morto, de che io et tuta questa terra assai se dole attenta la fede data da q . . . . per el Mag. Potesta de Cavodistria in suo et vostro nome, et anchora da Vostri Judice et Comunita di non innovare cossa alehuna se prima non ne dia aviso. Imp. me ha parso necessario seriver a V. M. desiderando da quella intender, se simili inconvenienti se possi sperar alehun remedio altramente azio che li Subditi de la M. Ces. per el vostro fidarsi non recevano ogni zorno simili in- sulti, se ponera fine al praticar insieme et lassar la strata come e venuta finora. Praeterea perche el dieto S. Christ. Goppo e sta costreto da dieta bar¬ cha longa prometter de far restituire una certa spada tolta altre volte al pre- nominato Nicolo da sopradieto marinaro ferito, el quale a quel tempo era mio Cavagliero, significo a V. M. come dieta spada non solamente per soi delicti per gli quali fu pošto qui in berlina, ma anchora per certi debiti de epso Ni- — 81 — colo, gli fu tolta et venduta dal prenominato marinaro non come privata per- sona, ma come officiale et Cavaglier mio, per la qual rasone ne epso Nicolo ne altri hano nesuna legiptima action contro lui, imperciocche come e debito de justitia V. M. fara restituire le cose retenute da egli al dito Goppo per tal causa et liberarlo da tal sua promsssione, la qual violenter ha convenuto fare, dandone aviso sopra zio della volunta et animo suo, azo ne sapia gubernare. Et non fazendo questo et non castigando a bastonate li deliquenti, acaderete tal cossa ali vostri, li vostri sarano stati causa insieme con Voi. Bene valete. Ex Terg die 27 Maii 1513. Nicolaus Rauber Civit. Terg. Capit. 8 . Nicolaus Rauber, kaiserlicher Stadthauptmann von Triest, beklagt steli am 14. August 1513 beim Podesta von Gapodistria Nicolaus Zorsi v;egen der von Triestinern sur See erlittenen Unbilden. Magnifico et GenerosO Domino Nicolao Georgio Justinop. Potestati et Capitaneo dignissimo, Amico Charissimo. Magnifice et generose Amicc Charissime. Io son senza dubio V. M. sia in recente memoria della fede data tra noi, tochante la treuga: che non fa bisogno piu altro remembrare. Qual non observata per li vostri et non obstante ala giornata me siano fatti delli richiami per subditi nostri de certi illati gra- vamenti allora fati. Et maxime uno fu gia mio Cavagliero conducto a Mugia šoto ultimo respeeto fu tandem batuto et ferito, in modo che forza gli fu but- tarse in mare. Ulterius uno Zuan Maria de Mugia essendo certi nostri de Trieste andati a S. Maria de Pyrrhano retrovandosi a Isola per ritornare a Trieste senza suspetto de trovar impazzo, furono aresultati da epso Zuan Maria benche pocho honore reportasse non so dir altro, fu lui sforzato per salvarse de uno de li nostri de saltare in mare, et el medemo Zuan Maria essendo mandato a Mugia uno nostro ufficiale per fare una citation con letere de uno de li nostri per via e stato aresultato et da lui batuto : Anchora sono ab hinc de Cernical venuti sopra el territorio de S. Servulo et rota una Eclesia sono intrati et da quella tolte molte 'robe, de che piu volte me sono condoluto. Et ad hunc diem non me faeto al- chuno ristoro. Insuper habiendo mandato Miss Nicolo Bašejo nostro de Trieste a Pirano per alehune sue veste e robe, venendo el messo con sua barcha verso Trieste e convenuto trasferirse in Mugia, gli e stato tuto ratenuto, le veste tandem restituite ma non el vino tolto per forza. Item venendo in una propria barcha uno S. Antonio de Goppo nostro Tergestino pur da Pyrrano et trovan- dose in Mugia per uno chiamato Zuan Venetiano gia abitante in Trieste hora in Mugia e sta sforzato per el potesta de li farli uno istromento et cautione de certo suo credito haveva qui in Trieste, de uno nipote del dito Zuan Antonio ovvero andar in presone, essendo cossi elesse piči presto de esser debitore dc 6 — 82 — tre ducati che andar in presone. De queste et altrc assai innovationi sono sta fate et se fano ala giornata che non sono de vista de volere conservare la fede et promissione data, cossa che molto me maraveglio. Et son perzio sforzato et necessitato a dire el vero. Et non so pensare altro che questo se faza de ope- rar, inferendo volere piu presto discordia che pace. Onde primo et principaliter domando et rizercho che al dito Mag. Nicolo Bascio sia restituito el vin tolto ovvero per esso vino li se faza dar debita solutione, et successive dele altre cosse se faza anchora que!lo sia el debitor ut exposcit la rasone et boni co- stumi. La qual cossa non possendo conseguir expono a V. M. dicendo a quella che omnino intendo havere al mal tolto da quelli de Mugia et solo costituirme Judice, et non possendo da Mugisani haver tal restauro ingegnerd trovar quello presso altri; et se cosi facendo se dicesse io romper la tregua, se potra anchora dire io averne avuto da queli specialissima occasione, kleli o el sa che per la promissione nostra procedere averia voluto et ero disposto cie tenire bona vi- cinitate con V. M. ma non e possibile attenta la protervia de Mugisani, altra- rnente se posseremo ben gaudere insieme. Non altro attendero vostra risposta per el presente mio servitor a V. M. mandato a posta. Bene Valete. Ex Tergeste 14 Augusti 1513. Nicolaus Rauber Civit. Terg. Capitaneus. 9. Die Gemeinde von Triest halt ant 15. September 1513 eine offentliche Gerichts- verhandlung gegen Marcus Campanato. tcelcher mit Johannes Bombisa aus Muggia etn Fiumaner Schiff' gekappert hatte. Die 15 Septembris Tergesti in palatio comunis ad baneum Malleficiorum coram M. D. Nicolao Rauber dignissimo Capit. civit. Terg., nec non spectabi- libus Doniš. Justo de Gopipo, Jeremia de Leo et Petro Tofanio hon. Judicibus diete Civitalis et Curiae Malleficiorum, personaliter constitutus Marcus Campa¬ nato de Insula, interrogatus et diligenter examinatus per prefatum Dom. et Curiam, quod dicere vellet veritatem qualiter et comodo fuerit abductus brigan- tinus S. Andree Jacominio de Flumine qui, erat in portu Tergestino anno et ultra et lapso ante treguam, dixit interrogatus : Ouod quadam die ante acceptum brigantinum idem constitutus ivit Muglam, et allocutus fuit S. Joannem Bombec, cui notificavit, quod si ipse vellet habere et accipere brigantinum, ipse veniret tali noete pro alacapiendum ipse posset habere, et sic noete ordinata venit dictus Bombec et cum effectu acce- pit dictum brigantinum in dieto portu et Muglam conduxit. Item interrogatus dixit, quod pluries noetis tempore exivit Civitat. Terg. per foramen bombarde apud portam porticiam Cavane, et ibat in contrata Sancte Sabate et illuc veniebat dictus Bombec, et illum informabat, et illi notificabat de recessu navigiorum, que e portu Tergestino recedebant ad partes Marchie, - 83 - et quandocumque ibat ut supra, et non reperto Bombec, in dieto loco dabat signum per ignem. Item interrogatus quod dicat veritatem quocies in dubiis veniebant ad hipsUm causa habendi noticiam ali eo de faetis et gestis hic Tergesti, respondit: quod quando ipse ibat tempore noetis extra Civitatem ad custodiam pro aliquo Tergestino, duo Muglenses Januš Moria et Cazadiavoli veniebant ad ipsum supra monasterium S. S. Martyrum et ab eo intelligebant omnia tam de stipendiariis qui Tergestum veniebant, quibus notificabat eciam de custodia civitatis et bri- gantinis ; et predicti eciam interrogabant in qua parte civitatis possent facilius scendere muros, quibus respondit dicendo, quod prope turrim Tiepoli esset facilior ascensus et introitus in civitate, dixit eciam quod quandoque veniebant ad dictum locum quidam Mellica et quidam Lusio. Item interrogatus dixit, quod a Bombez neque ab aliquo alio nunquam habuit minimum obulum, nec magnas promissiones de volendo ipsum generaliter benefacere' Dixit eciam quod semel intencionem habuit ire et notificare dieto Bombec, quod brigantini erant ituri ad depredandum, et quod non potuit exire Civit. Qua examinatione faeta ut supra prefatus D. C. et curia mandaverunt S. Joanni Virez commilitoni, ut supradictum constitutum bene custodiret et salvaret. Die Veneris 16 Septembris Terg. in palacio ap. baneum Mallef. de man- dato Sp. D. Petri Bachini benemerito Vice-Capitaneo et predictae Curiae Mallef. per prefaetum commilitonem presentatus fuit seq. constitutus. Ibique personaliter constitutus dictus Marcus Campanato ratificavit om¬ nia .... per ipsum confessata se fecisse et perpatrasse ut supra dixit, hoc addit predictis, quod Joannes Maria et socius nominati predicti Joannis Maria habuerunt dicere dieto constituto, quod erat una femina habitatrix Tergesti, quae unam belam filiam filiamptam Mugle et illa, qui costituto aliter non noti- ficaverunt neque nominaverunt, erat exploratrix et ferebat litteras quae per eam delatas ponebat in contrata Sancte Sabate prope litus maris sub uno lapide, et illi veniebant ex Mugla et litteras illas accipiebant. Et torturatus et bis ele- vatus et interrogatus dixit se aliud nescire dicere nisi ea q. supra ratificaverat et dixit. Et similiter interrogatus, et ratificavit et dixit verum fuisse et esse no- minacionem faetam ei M. D. C. et Dno. V. C. de una certa persona, quae cum eo conscia erat de predictis cum ipso constituto, quae persona ibat cum eo et ipsum associabat usquequo ipse constitutus exiebat extra Civitatem. Quibus supra peraetis, praenominatus D. Vice-Capitaneus et Curia man¬ daverunt commilitoni presenti et audienti, ut dictum constitutum bene custodiret et uardaret. Die vigesimo secundo Mensis Septembris Terg. in palatio Comunis ad baneum Mallef. coram, antedicta presentia costitutus Marcu Campanato de In- sula et leeto et šibi declarato processu. de parte in partem ratificavit et appro- bavit omnia contenta in eo, fuisse et esse vera et commisisse prout in eo. - «4 — 10 . Nicolaus JRauber, kaiserlicher Stadthauptmaun uon Triest. stalit nm 14. August 1520 ein Begleitschreiben fiir dic deutschen Aaufleute mul deren MVaaren ans. Nicolaus Rauber pro Sacratissima Caesarea Maj. Civitatis Tergesti et Agri Capitaneus. Notum facio pariter et manifestum universis et singulis ati, quos presentes advenerint. Ouod dedi et concessi ac tenore praesentium do, concedo ac liberaliter impertior : Egregio Mercatori Alemanno Joanni Artman de Ulma Civitate Imperiali, liberum et tutum Salvumconductum ct fidantiam : eumque affidamus et assecuramus in persona et omnibus mercimoniis suis: Adeo quod tute, libere et sine aliqua molestia reali vel personali eidem a me aut meis inferenda, huc Tergestum venire ct Civitatem ingredi et in ea morari et versari possit ac valeat . suasque merces hoc signo signatis et bona in qualibet barcha sen barchis huc Tergest. advehi et conduci facere queat; quibus barchis, patronis, marinariis, similiter tutum, liberum et indubitatum Salvumcon¬ ductum concedo et promitto : qui patroni et marinarii positis ct exoneratis barchis, mercibus huc Tergesti tute, libere et quiete cum barchis, omili molestia et impedimento cessantibus, discedere possint a litore Tergestino ct quo vo- luerint navigare : quo faeto dictus Mercator mercimonias, res et bona sua per Civitatem Tergestinam et ejus territorium similiter tute et libere conduci fa¬ cere poterit ad omne ejus beneplacitum et arbitrium. In quorum fidem et testimonium has Salviconductus litteras seribi et si- gillari jussimus. Data Tergesti 14. Augusti 1520. CAPITEL VI. Die kirchliche Bruderschaft San Nicolo besorgt di Briefe.rpedition von Triest zur See bis zum Jahre 1784. — Ikre Statuten oder ikre Mariegola. W er besorgte damals fiir Triest die Expedition von Briefen, Schriftstiicken und Waaren zur See? Eine kirchliche Institution, eine religiose Bruderschaft: La Fraterna di San Nicolo. Wir lesen bei unseren Chronisten, dass bereits vor dem Jahre 1338 ausserhalb der porta Riboigo eine kleine dem heiligen Bischofe von Mira, dem Patrone der Schiffer geweihte Kirche mit einem eigenen Friedhofe stand. Unser Domcapitel, in dessen Ur- kunden wir sic am 1. December 1346 erwahnt finden, iibte die Jurisdiction iiber dieselbe aus. Von unscrem Bischofe Nicolaus de Corredo wurde die Kirche, die bereits im Jahre 1564 einen Thurm mit einer Glocke hatte, der Bruderschaft der Schiffer, der marinari 1588 ubergeben. Die Bruderschaft selbst, welche unser Chronist Frater Irenaeus della Croce, cine bertihmte — una celebre confrater- nita nennt, 1 ) liatte sich diesen Ehrennamen nicht etwa allein we- gcn der religiosen Uebungen, denen sie oblag, crworben, sondern sie hatte auch die schwere und wichtige Aufgabe ubernommen, Briefe zur See zu expedieren, Reisende zu befordern und invaliden Schiffern, deren Wittwen und Waisen jahrliche Geldunterstutzungen angedeihen zu lassen. Jedes Mitglied musste jahrlich eine petiza — ein und zwanzig Kreuzer — fur den Bruderschaftsfond entrichten. Dieser hatte eine kleine Schiffswcrfte in unserer Stadt, an jcner Stelle, wo sich heutzutage der Lloydpalast erhebt, zu unterhalten und fiir die Beleuchtung der Strassenlaterne in der jetzigen via Porporclla Sorge zu tragen. i) Fra Ireneo della Croce. Istoria della Citta di Trieste. Trieste 1878. B. II. S. 2G. 86 Die Passagiere waren in jeder Beziehung von Abgaben frei, nur die Rompilger, die Romieri mussten je zvci Pfennige z\vei soldi — zu Gunsten unserer Communal-Cassa entrichten. 1 ) Ilire Zahl war gewohnlich eine ziemlich grosse, im Jahre 1525, als einem Jubilaeums-Jahre, aber eine bedeutende : es varen ihrer im Ganzen 2478. Wir konnen sogar die Einnahmcn in diesem Jahre angeben, die in einer gediegenen Monographie unseres Freundes, des Gelehr- ten Dr. Attilius Hortis, Custos der Triester Communal-Bibliothek, uns vorliegen. 2 ) Sie sind den Aufzeichnungen der stadtischen General-Procu- ratoren Nicolaus de Mirissa (im Monate Janner) und Franz de Pe- terlino (im Monate September) entnommen : I. Item da ser piero de larzento per romieri.n.° 135 — L. 13 s. 10 — da ser Domenico Burlo per romieri. » 288 — L. 28 s. 16 — de ser Stephano Felsar per romieri. » 302 — L. 30 s. 4 — de ser Bartholomio de Norsa per romieri ... » 260 — L. 26 — de ser Antonio Zulian per romieri. » 98 — L. 9 s. 16 . — de ser Zuan de Helia per romieri. » 188 — L. 18 — de ser Zuan Bonomo per romieri. » 140 — L. 14 — de Maistro Thomaso per romieri. » 107 — L. 10 s. 14 — piu Maistro Thomaso per romieri. » 12 — L. 1 s. 4 — Receuete de ser Bartholomio de Nursia per romieri » 70 — L. 7 — Receuete de Centofantj per romieri. » 20 — L. 2 II. Recevette de ser bartholomio de nursa per Romieri . n.° 12 — L. Is. 4 — de Zorzon per Romierj . » 25 — L. 1 s. 10 — de Domenego Triuisan per Romierj ... » 17 — L. 1 s. 14 — de ser Zuan berthos per Romierj. » 150 — L. 15 — de pasqua per Romierj . » 186 — L. 18 s. 12 — de ser Zuan Saurar perjRomierj . » 86 — L. 8 s. 12 — de Martin per Romierj. » 70 — L. 7 — de ser nicolo de Goppo per Romierj ... » 65 — L. 5 s. 10 — de ser Stephano felsar per Romierj .... » 96 — L. 9 s. 12 — de Antonio grande per Romierj as. 4 1’uno » 31 — L. 6 s. 4 — de nicolo Zanco per Romierj a s. 4 Tuno » 16 — L. 3 s. 4 — de ser Stephano felsar per Romierj .... » 61 — L. 6 s. 2 — de ser Hieronimo de pelegrin per Romieri » 36 — L. 3 s. 12 — de ser luca paranzan per Romierj. » 17 — L. 1 s. 14 9 Attilio Hortis. 1 Romieri a Trieste (Im: Archeografo triestino. Trieste 1880—1881. Bd. VII. S. 203 ff.) 2 ) Attilio Hortis. I Romieri n Trieste. Dei Romieri (Aggiunta) (Im : Archeografo triestino. Trieste 1880—1881. Bd. VII. S. 452 ff.) - 87 - Diese Romieri waren jedoch verpflichtet, sich zu jeder Zeit fiir die Ueberfahrt nach Rom Triester Schiffe oder Barken zu be- dienen. Wir entnehmen dieses folgenden Documenten unseres di- plomatischen Archives, 1 ) die ebenfalls von Dr. Hortis veroffentlicht wurden. I. (30. October 1485.) In Christi nomine amen Anno Circumcisionis euisdem Millesimo quadrin- gentesimo octuagesimo quinto. Indictione tercia et die penultimo octubris Ter- gesti in paiatio Comparuerunt coram Excellentissimo Legum doctore baptista de pizolis dignissimo vichario et locumtenente Tergesti, Ser Chr. B. et Ser B. de S. adversus Ser J. de B. et J T. dicentes quod cum de anno presenti jam est annus vel circha dum ipsi Ser Ch. et Ser B. haberent quondam cimbam et Ser J. et J unam aliam marcilianam convenerunt insimul et pactum fecerunt conducere Romerios ad partes Marchie et saumas Venetias insimul et dividere lucrum. Item quod ipsi Ser Chr. et Ser B. miserunt Goritiam et ad alia loca pro Romerijs videlicet ad recordandum si qui velent ire ad sanctam Mariam de loreto. Interim vero antequam dieti Romerij applieuissent ad sanctum Jo- hannem seu Tergestum accidit quod de voluntate Ser J. onerata fuit barcha per Chr. et Ser B. saumis coriorum et onerata recessit a portu Tergesti, et ante- quam applieuisset Venetiis submersa est. Item quod submersa dieta barcha Ser. J. oneravit suam Romeriis predictis vocatis per Ser Chr. et Ser B. ex quo viagio Receperunt ducatos 50. Item quod Ser Chr. et Ser B. post submersionem diete sue barce dixerunt Ser J. nos habemus aliam barcham ad nostram poštam vz. barcham Ser Fr. de Cl. si sunt Romerij in quantitate oportet onerare ipsam et quod Ser. J. non curavit. nam ad sanctum Johannen erant.multi Romerij et quadam barcha unius forensis oneravit ibi. (Juare, cum predicta vera sint instant et petunt predicti per vos dominum vicarium et offitium vestrum quod miseriter implorant condemnari ipsos Ser J. et J. in ducatos 25 auri pro medietate du- catorum 50 unius viagij et condemnatos astringere Juriš remedijs ad solvendum. II. (30. Marž 1500.) Elccti ad utilia consuluerunt .... quod pecunie que exigentur a romerijs serventur separatim sigillate sigillo spectabilis domini Viceprefecti et domino- rum judieum et consignentur in manibus procuratoris comunis, que non expen- dantur nisi in utilitatem evacuationis ipsius portus. — Obtentum. Super propostam de suprastantibus consuluerunt quod suprastantes pc- regrinorum in futurum eligi debeant cum brcvibus et balotis in Consiglio Ro- i) Attilio Hortis, A. U' S. ‘208 ff. gatorura et habeant pro salario unius regiminis libras X et incipi debeant plimo mensis maij, qui non habeant navigia in parte vel in totum. — Obtentum. III. (19. Marž 1525.) Proposte: P.° de fatienda bona provisione circa sanitatem Civitatis, ex causa peregrinorum huc confluentium causa Romam se conferendi occasione Jubilei quod est in presenti anno per totum, et de fatiendis etiam duobus pro- visoribus qui per totum presentem annum et Jubileum auctoritatem habeant inveniendi comoda et idonea navigia ipsis peregrinis ad partes Marchie con- ducentis. Item de providendo pro illis de hospitiis extra Civitatem ad finem quod Civitas conservetur sana et peregrini huc venicntes habeant victum et . . . . morandi et habitandi. Electi ad utilia consuluerunt .... circa peregrinos .... quod dieti pere¬ grini nullo paeto admittantur in civitate Tergesti ad hoc ut Civitas conservertur in sanitate et domini de la bancha eligere debeant duos provisores super pe¬ regrinis, qui habeant de provisione pro salario octavam partem pecunie' extra- hende ex ipsis peregrinis tangentis et provenientis Comunitati Terg. Item quod illi auctoritatem habeant inveniendi navigium ad quod spectabit volta, quod fatiant exire porte Civitatis, et quod peregrini in illo navigio die noctuque stent et habitent doneč tempus fuerit recedendi, et illis sua pecunia quidquid ne- cessarium fuerit pro victu illorum detur. Qui provisores diligenter habeant considerare qualitatem et quantitatem navigiorum, et secundum eorum conscien- tiam limitare illis debeant numerum peregrinorum, quos caricare et conducerc debebunt. Et quod patroni dietorum navigiorum nullum acceptare peregrinum debeant ultra numerum illis deputatum et impositum sub poena per provisores illis imponenda, que perveniat in comune. Item quod dieti provisores nullo paeto permittere debeant quod navigia habentia mercantias debeant ncc possint aliquos peregrinos čonducere, sed solum illa in quibus non erunt alique mer- cantie. — Confirmatnm. IV. (26. Marž 1525.) Proposta: Item de facienda provisione prout videbitur melius circa nonnullos ad presens ementes navigi^ pro conducendis peregrinis ad partes Marchie qui in fraudem habentium ad presens navigia emunt alia navigia, hac etiam causa et Comunitas defraudetur in solutionem certi dacij 4 soldorum pro persona de navigiis forensibus. Consulto: Circa emere volentes navigia dixerunt et consuluerunt quod unusquisque possit emere navigia, sed si erit aliqua differentia quod emptio dietorum navigiorum sit faeta, quod regimen Terg. det juramentum emptoribus et venditoribus dietorum navigiorum, et si fuerit emptio vera, et forenses non 89 — habebunt aliquam partem utilitatis, quod illi ementes dieta navigia teneantur illa tenere per spatium unius anni post Jubileum, aliter cadant ad poenam Li- brarum Centura que veniant in Comune. Et si inveniretur quod forenses in illis haberent aliquam partem eo tune tale navigium intelligatur per totum fo- rense. — Confirmatum. V. (1532-1535.) ROTULUS NAVIGIORUM. Quoniam omnibus esse debet et de bene vivendum et seditiones tollen- dum et discordias que ut plurimura ex inordinata lege proveniunt, per legiti- mos tramites dispositio navigiorum forensium romipetas sive peregrinos quod rotulum nuneupatur, annuente deo in profectum ad meliorem formam reducere destinavimus, ut ab ea cives nostri id exercentes accipiant consonantiam et judicantes non ex- capite et forsitam ab inimicis quotidianarum rerum in simi- libus consilium et judicium accipiant, sed hanc legem nostram quam pro utili- tate omnium accomodavimus. Primo, ut consuetum est pro ferendis pelegrinis quod primum navigium in portu, sit primum in eundo, dummodo civium tergestinorum sit vel habitantium continue Tergesti, libertate salva mercatoribus ad libitum eorum pro mercantiis ferendis reperiendi quecumque navigia et quoscunque patro- nos voluerint si tergestini fuerint in portu, alias etiam forensibus (sic). 2. Item quod evenienti času quod decem vel XX et usque ad XXV pere- grini essent in civitate et ire vellent et navigium unum in portu de pro- ximo cum mercimoniis esset recessurum, quod possit.... in eadem die vel noete quibus recederet aliter recedere ille cui vices eundi est ire, eos conducere vice remanente salva cui primo tangebat. Et si plura navigia in eodem tempore recederent, in času predictu quod dentur ei qui sue- cessive in portu est, si eos accipere voluerit, alias gradatim dentur, 3° et 4° et singulis, secundum quod in portu erunt usque ad ultimum. Et si plura navigia haberet šibi non computentur illi X vel XX in portionc alterius navigii ei, et non obstet šibi quam vicem habeat si prius erit in portu, et in ceteris servetur ut dispositum est. 3. Item quod si patroni unius ex navigils predictis cum navigio recederet extra portum et iret ultra Zuchum, quod perdat suas vices etiam si cum eisdem mercibus in portu val a Zucho infra occasione quacunque reddiret. 4. Item si eveniret etiam casus quod peregrini ut supra in navigio positi ad eundum cum mercantiis videlicet pro numero X vel XX usqe ad 25, non irent sed redirent ex quacumque causa Tergestum, quod patroni nichil ex eis habere debeant, et remaneant postea ad eundum cum co qui prima vice habuerit eundi. 5. Item quod provisores debeant taxare et limitare numerum peregrinorum secundum quam taxationem navigia ferre debeant et non ultra sub pe¬ nam, si ultra X excesserit, 50 librarum, a X infra 40 librarum, ab indc superius 100 librarum. go — 6. Item quod permittere debeant numerari peregrinos per deputatos ante- quam rccedant ex portu sub penam 25 librarum pro quolibet patrono navigii. 7. Item quod si essent in civitate tot peregrini qui ascenderent ad unum caricum, hoc est quod ille qui vicem habet vellet eos ferre absque eo quod in eius navigio mercantias portare queat ctiam si habuerit plimam vicem sed dentur gradatim ut supra non habentibus mercantias. 8. Quod navigia ferentia dietos peregrinos non debeant esse alieuius forcn- sis, nisi esset pro quarta parte alieuius patroni forensis erit in totum vel in partem, dieta 4 fa parte excepta, non gaudeat dictis comodis et emo- lumentis supranarratis, et quod habeat jurare illis qui patroni nominan- tur et ostendere legitimo modo quomodo sui sunt et ad se spectant et pertinent. 9. Item quod navigium suum caricum habens secundum taxationem faetarn per deputatos ut supra si tempora et venti secundum artern nautarum recedendi erunt, in eadem noete vel die eis mandatum fuerit ut debeant discedere et non recedant, quod amittat vicem suam et illos dent altero primo post eum immediate et sic similiter de 2° usque ad ultimum pro- cedendo gradatim. 10. Item quod debeant navigia esse apta et bonis armamentis fulcita alias ad juditium deputatorum non admittantur ad dictum rotulum ne cum navigio pereant homines ex defectu navigii. 11. Item quod navigia et patroni qui duorum locorum privilegio uti vellent et modo se de uno loco far . . . rent modo de alio, et preindicarent ceteris tergestinis, quod Tergesti de dieto privilegio rotuli premissi ha- bere non debeant cum neuter sit qui vult fruere duobus et maxime alio- rum concivium. 12. Item quod in ceteris non dispositis in presenti dispositione stent in ar- bitrio Magnifici Domini vicecapitanei, vicarii. judieum et deputatorum ut supra vel maioris partis eorum, et quidquid per eos faetum fuerit ha- beatur ac si . . . confectum esset in omnibus et per omnes in futurum. VI. (12. April 1532.) Proposita : Item Spectabilis Dominus Vicecapitaneus proposuit quod esset conveniens et justum ut sicut mercantie possunt ad libitum ipsorum mercatorum onerari super quocunque navilio tergestino, quod similiter dari debeat licentia romerijs et alijs peregrinis accipiendi quam barcham eis videbitur que sit de Tergesto. Consultum : Consuluerunt quod illud quod usque modo faetum et obser- vetur, sed quod navilia cum mercantiis non possint onerare romeriis et pere¬ grinis et quod Domini de la Bancha habeant providere quod ille qui habet voltam si nollet ire aut quod non esset sufficiens quod faciant provisionem de alia barcha. — Obtentmn. — 9i VII. (14. Mai 1532—1535.) Proposita : Item proposuerunt quod cum in S. Johanne de Carsio ut in aliis locis venetis onerentur Romeriis cx eo quia faciunt monitiones in Carsio. et illos deviant ab hac Civitate, et hos maxirae evenit quia quando ipsi romerij veniunt in hac Civitate male tractantur a patronis navigiorum et gravantur de naulo sive mercede, quod cum hoc sit in grave damnum et preiuditium in ge- nere et in spetie huius Comunitatis, quod provideri debeat quod tališ Navigatio sit libera ita quod ipsi romerij possint conducere quam barcham voluerint dummodo sit sufficiens. Consultum : Super Rotulo Navigiorum de Romerijs consuluerunt quod illud sit fractum et cassum, excepto pro isto primo viagio qui servari debeat pro Ser Stephano Felsar quia proclamari fecit, sed quod accipere debeat unum mozenigum tantum pro persona pro hac vice, et času quo dictus Ser Stepha- nus nollet ire ex eo quia non haberet tot personas, quod illi Romerij possint ire cuin quacumque barcha voluerint, et quandocumque in futurum venerint romerij et ipsi invenerint barcham et fecerint concordium cum aliquo patrono barche, quod tališ patronus non possit nec debeat illos onerare nisi prius data noticia Dominorurn de la Bancha. Qui domini habeant diligentiam videre an dieta barcha sit secura et sufficiens et similiter de patrono et nautis an sint sufficientes vel ne, et super huiusmodi providere si invenerint non esse suffi- cientes. et quod si huiusmodi proposta esset contra aliquam partem captam et obtentam per consilia Civitatis Tergesti que non potuisset proponi, ipsi electi consuluerunt quod domini Judices sint relevati et ita eos presens consilium relevat ab omnibus damnis et penis in quibus potuissent incurrere, attento quod hoc sit in maximum benefitium et utilitaten Comunis. Addentes et ipsi Domini Electi quod si aliquis patronus oneraret romerios nulla data notitia Dominis de la Bancha tališ patronus cadat ad penam 25 librarum, et quod deinceps tales patroni non possint accipere ultra solidos 20 pro persona in endo et alios 20 solidos in redendo sub antedicta pena. — Obtentum. Andrerseits hatte unsere Communalbehorde im sechzehnten Jahrhunderte unter dem Stadthauptmanne Vitus von Dornberg der Bruderschaft San Nicolo das Recht zugesprochen, fiir jeden Bricf, fiir jedes Schriftstuck, die von Triest zur See expediert wiirden, einen Kreuzer, und filr jeden Metzen Getreide, der den namlichen Weg nahm, vier Kreuzer fiir ihren Fond zu beanspruchen, und zwar nicht naclt eigener Willkiir oder nach dem Gutdiinken ein- — 92 — zelner Mitglieder, sondern nach den Bestimmungen eines hiefiir eigens erlassenen Statutes. Dieses Statut, mariegola genannt, 1 ) wurde, wcil das Original in Laufe der Zeit verloren gegangen war, auf Antrag dcs Triester Biirgers Marcus Soderini im Jahre 1746 eincr sorgfaltigen Revi- sion unterzogen und erneuert, und war fiir die damaligen Postver- vcrhaltnisse der Stadt Triest zur See so passend gefunden vvorden, dass der Stadthauptmann Graf Johann Siegfried Herberstein von der Direction ersucht wurde, es der Kaiserin Maria Theresia zur Bestatigung vorzulegen, was auch mit kaiserlichem Rescriptc vom 4. November 1760 geschah. Obwohl nun die Mitglieder dieser Bruderschaft auf so er- spriessliche Weise fiir das zeitliche Interesse unserer Mitbiirger sorgten, vergassen sie dabei nicht die gottesdienstlichen Uebun- gen, so zwar, dass, als man im Jahre 1747 die Capuciner mit ihrem Kloster von der porta Cavana anderswohin und zwar in die jetzige vici Gkega verlegen wollte, sie unter Einem ersuchten, sie doch nicht in der Nahe von San Nicolo anzusiedeln, denn diese Kirche sorge mehr als genug fiir die geistigen Bedtirfnisse ihrer nachsten Umgebung. 2 ) Das Kirchlein wurde erweitert und zum zweiten Male am 14. Juni 1654 vom Triester Bischofe Anton Grafen Marenzi con- secriert. Da aber nach der Erklarung des Freihafens die Neustadt geregelt werden solite und die Kirche der Regulirung im Wege stand, wurde sie mit dem Friedhofe unter unserem Bischofe An¬ ton Ferdinand Grafen Herberstein im Jahre 1772 geschlossen und supprimiert. Ihren Baugrund kaufte der Handelsmann Jacob Balletti um 1297 Gulden und 197 Kreuzer, um jene Hauser aufzufiihren, die noch heutzutage in der via Ntiova die Hauserinsel von der Ta- bular-Nummer 1081 angefangen, bilden. Die Bruderschaft bestand dennoch weiter. Sie wurde erst im Jahre 1784 von Kaiser Joseph II. aufgehoben und ihr Vermogen als Staatseigenthum erklart. Anfangs glaubte man, dasselbe wiirde zu kirchlichen Zwecken verwendet werden; wir lesen sogar, dass dem ersten Pfarrer von Santa Maria Maggiore, dem Canonicus Marcus Sadnek am 17. September 1785 jahrliche hundert Lire aus dem Fonde der Bruderschaft San Nicolo bewilligt vvurden. 3 ) Man -*) D. h. Madre-Regola. Mutter- oder Sta vini ve gel 2 ) Aus den Akten des stddtiscken diploniatischen Archives von Triest. 3 ) Aus den Akten des k. k. Statthalterei Archives von Triest. “ 93 — vvollte jcdoch spater von der urspriinglichen Bestimmung nicht ab- kommen; fiir die Unterhaltung alter, gebrechlicher Schiffer, fiir ihre Wittwen und Waisen sollten die Interessen dieses Fondes dienen. Mit Riicksicht auf die Niitzlichkeit dieser Institution wurde nam- lich von Kaiser Joseph II. mit Allerhochster Entschliessung von 23. December 1784 der Fortbestand derselben unter dem Namen Istituto di Marina genehmigt, und giengen die Statuten der Bru- derschaft auf dieses Marine-Institut iiber, welche erst spater erneuert wurden. Der Fond dieses Institutes betrug im Jahre 1787, vier Jahre nach der Aufhebung der Bruderschaft, pjij Gulden 53.J Kreuzer in offentlichen Creditpapieren und 6157 Gulden in Baarem, welche zu zehn Procent bei Privaten angelegt waren. 1 ) Das Originale der Statuten der Bruderschaft von San Nicolo aus dem Jahre 1746, von welchen wir dem freundlichen Leser nach- stehend eine wortgetreue Abschrift liefern, wird derzeit in unserem stadtischen diplomatischen Archive sorgfaltig aufbewahrt ; es ist 0'28 m lang, 0'i9 m breit, auf festem Handpapiere geschrieben und zahlt ein und vierzig numerierte Blatter (zwei und achtzig Seiten), unter welchcn das erste die hier reproducierte Ansicht des Kirch- leins zu San Nicolo darbietet. MARIEGOLE con le (juali dovranno osservarsi da tutti gl’ econotni e serventi della venerabile chiesa di san Nicolo per un buon governo e cauta amministrasione della chiesa medema. R E G O L E 1. Che tutti quelli, li quali esercitano la maritima professione tanto ca- pitani che patroni di bastimenti, trabacoli e barcollami d’ogni genere, che ma¬ rinad e pescatori sudditi paesani come pure tutti quelli (niuno eccettuato) che i) Unter der franzosischen Ilerrschaft \vurde diese Marine-Institution aufgehoben, jedoch im December 1818 \vieder activirt; mit Gubernialdecret vom 22. November 1814, Z. 298 erhielt sie das Recht žur Einhebung eines z\vblfpercentigen Zuschusses der Anker- und Alboragegebiihr, welches Percent, nachdem die envahntcn Gebtihren aufgehoben vvurden, auf Grund des Gesetzes vom 25. Februar 18(55 als Zuschlag zu dcn Tonnengebiihren im gleichen Masse eingehoben, und mit dem Gesetze von 10. Juni 1888 mit 6°/,, des Gcsammtbetrages der Hafengebiihr bemessen wurde. Im Jahre 1893 betrug' das Kapital des Pio fondo di marina 82G.451 Gulden. An Unter- stiitzungen und Pensionen fiir arme, verungliickte und arbeitsunfahige Seeleute und arme Wittwen derselben wurden im genannten Jahre ausgegeben : 5514 Gulden. Siche: Bammlung dtr Gesetze und Verordnungen betref/end den See- und . Hafendienst in der oesterreichisch-ungnrischen Monarehie. Triest 1885. Bd. III. S. 675 ff. 94 — navigasse con bastimenti sudditi di qual si sia natura, sia con grandi che con picole barche, abbino preciso obligo di pagare a detta veneranda confraterna soldi 30 alfanno in titolo di luminaria, quali saranno tutti descritti per confra- telli in detta confraterna. E parimente tutti li mercanti, negozianti, bottegari cd artisti ma d’altra sfera di persone, ancor a quelli se gli concede libero 1’adito, quando fosse di loro piacere di potersi far dcscrivere per confratelli in detta veneranda confraterna con 1’obligo per6 anche loro di pagare ogiranno in titolo di luminaria a detta confraterna soldi 30. che cosi goderano tutti quelli bene- ficj spirituali e corporali che in seguito verra prescritto. 2. Che tutti li capitanj e patroni de bastimenti sudditi, siano grandi che picoli di qual si sia natura, anche de' trabacoli e barcollami abbino preciso 1'obligo cadauno d’essi di pagare a detta veneranda confraterna soldi 20 per ogni viaggio che faranno ed i loro marinari abbino a pagare soldi 10 per ogni viaggio (esclusi li morre se ne averanno) ma tal pagamento non siano obligati a farlo, se non quelli che saranno per passare nel voler fare il loro viaggio le Punte di Salvore o di Grao, e quelli che non passeranno dette due Punte e che faranno viaggi dentro delle Punte sopradelte, pagheranno soli soldi cinque per testa tanto li patroni quanto li marinari. 3. Parimenti tutti li sopradetti capitanj e patroni de bastimenti sudditi siano grandi che picoli come sopra e de Trabacoli c barcollami, debbano avere preciso obligo di trattenere dalle paghe o sia dal suo accordo dal loro equi- paggio la contribuzione sudetta, perche col loro ritorno in Trieste doveranno li patroni sopradetti essi pagare a deta veneranda confraterna, tanto per loro medesimi, quanto per i loro marinari detta contribuzione del loro viaggio compito. 4. Che tutti li capitanj e patroni de bastimenti sudditi siano grandi che picoli di qualsisia natura, tanto quelli che saranno per passare le punte di Salvore o di Grao come pure quelli che navigassero dentro di dette punte, debbano avere preciso obligo prima d'andar alFofficio della sanita per ricever le loro speditioni che andar debba nel luoco ove šara destinato a portar la nota del nome e cognome e patria del proprio patrone e marinari, accio siano tutti descritti per fratelli, nel libro mare di detta veneranda confraterna, accio abbi cadauno prima a pagare in detto luoco quel tanto che sarebbe cadauno obligato di pagare a detta confraterna, perche doppo che quel tal capitano o patrone avera pagato quel tanto che fosse debitore sia per conto d' annua luminaria, che per il buon viaggio tanto per esso, che per li suoi marinari gli šara dato un biglietto colfimpronto del venerabile s. Nicolo e con detto biglietto presentandolo ali’ officio di sanita. gli saranno datte in allora le sue spedizioni, altrimente non se gli concederanno le medeme. 5. lutte quelle femine ancora che inclinassero di voler esser agregate in detta confraterna possino ancor esse aver libero 1’ adito di farsi notare per sorelle, per le quali šara tenuto un libro separato per 1’ effetto medemo, con obligo pero a cadauna d’ esse che abbino a pagare in titolo di luminaria soldi 15 ali’ anno e soldi 6 per ogni sorella che passasse a miglior vita, che cosi ancor esse sorelle goderanno da detta confraterna il beneficio spirituale e cor- porale, come in seguito verra prescritto. 6. Tutti li confratelli e sorelle di detta veneranda confraterna che an- dassero debitori de luminarie alla medema, debbano comparire al banco in — 95 — chiesa nel giorno della festivita del venerabile s. Nicolo, ove saranno con li libii dalli primi vesperi sino tutto il giorno di detta festivita per ricever da debitori e debitiici quel tanto che dovessero per conto di luminarie e per descrivere ancora quelli che volessero aggregarsi per confratello e sorella in detta veneranda confraterna. 7. Tutti quelli confratelli che fossero debitori tli luminarie non potrano entrare r.el capitolo generale a ballotare nel giorno della ballotazione se prima non hanno sodisfatto quanto devono a detta confraterna; e niun fratello potra entrare in detto capitolo a ballotare se non avera il suo libreto per presentarlo al scrivano di detta confraterna, accio il medemo possa fare quelle osservazioni che sono necessarie in detto libretto, dal qualc si vedera se e debitore di lumi¬ narie o no, e se per caso qualche fratello non avessc il suo libretto non gli šara al medemo permesso 1’ introito in detto capitolo per ballotare. 8. E cosi parimente tutte quelle femine che sono descritte per sorelle in detta confraterna che fossero debitrici di luminarie alla medema e che non comparissero al banco in chiesa nel giorno della festivita di s. Nicolo per pagare quel tanto che fossero debitrici, spirati che siano anni due e che non abbino adempito al loro debito sudetto, saranno depenate dal libro di dette sorelle, le quali se verrano poi novamente esser descritte in detto libro per sorelle, non po- tranno esser descritte, se prima non abbino pagato quanto devono a detta confraterna ed in oltre soldi 30 ancora per la buona nova en- trata e senza questo non potrano piu esser descritte per sorelle in detta confraterna. 9. Se aleuno dei confratelli o sorelle passasse da questa ad altra miglior vita in tem¬ po che avessero debito di luminarie a detta veneranda scolla, non possa aver aleun obligo detta confraterna d’accompagnarlo alla sepol- tura ne fargli celebrare aleuna messa, se prima non viene adempito il debito intieramente di quanto dovesse il deffonto o deffonta a detta veneranda confraterna. 10. Sin dalbanno 1558 fu graziosamente concesso alla venerabile chiesa di detta con¬ fraterna un privillegio di poter la medema esi- gere da tutte le lettere che vano e che ven- gono per la via di mare in questa citta un sol- do per lettera. Da podli anni in qua sino al presente viene molto pregiudicata detta po- vera chiesa dalla scossione di quel misero drit- to, perche viene scosso da chi vuole e perche possia la medema ripristinare quel dritto che se gl'aspetta, col quale' potra ricavare il con- sumo della cerra che serve per li bisogni della medema, come faceva per il passato, sarebbe Die Kirche S. Nicolo necessarijssimo col mezo deli’ ossequiosa aut- — 9 6 — torita di cui spetta, accio non possa piu alcuno per 1’avenire render simil pregiudizio alla chiesa sudetta, venisse ordinato al soprastante del cascllo delta sanita fuori al porto, che tutte le lettere che per la via di mare capitassero, dovesše il detto soprastante farle deponer in detto cascllo, escluse quelle d’avviso direte a mercanti per le mercancie che tengono imbarcate, le quali devono rimaner nelle mani dei patroni di barca che hanno imbarcate le mer- cantie e per le rimanenti lettere, allorquando andasse il portalettere di s. Ni- colo, dovesse il detto soprastante consegnare al medemo tutte quelle lettere che fossero e che da esso medesimo venissero notate nel libreto del portalet¬ tere il numero della quantita di dette lettere, e scoprendosi che alcuno, sia patrone che marinaro trattenisse aleuna lettera indietro, ed che non la deponesse in detto casello, avesse da pagare il trasgressore due libre di cerra lavorata a detta chiesa. 11. Tutti quelli voranno spedire lettere per qualunque parte per la via di mare, debbano tutti egualmente, niuno eccettuato, portarle o mandarle ncl luoco ove šara destinato per riceverle, e colla pagheranno il soldo per cadauna lettera, esclusi pero quelli che fossero accordati di pagar un tanto albanno per le loro lettere a detta confraterna 12. Che non possa aleun patrone e marinaro di bastimento o barca di qualsisia natura, picolo o grande, sia suddito che foresto ricever lettere da che si sia di sorte aleuna, fuor che lettere di porto de mercanti per le mercancie che tenesse imbarcate in penna a chiunque trasgredisse di pagare, allorquando venisse scoperto il trasgressore due libre di cerra a detta veneranda chiesa, ma bensi debbano detti patroni prima di partire da questo porto andar nel luoco destinato per le lettere per ricever tutte quelle che fossero per quella parte ove fosse destinato di andare ; e per lettere poi destinate per Venezia, dovrano li patroni medemi col loro salvo arrivo a quella parte consegnarle tutte nel solito luoco determinato, accio possa colla il corrispondente delle let¬ tere di s. Nicolo esiger il soldo delle medeme, dal quale viene conservato nella solita cassetta del detto santo, e cosi parimente debbano per obligo detti pa¬ troni prima di partire da Venezia per Trieste andar nel luoco determinato delle lettere per ricever tutte quelle che ivi fossero e venendogliene consegnate lettere da particolari in Venezia per Trieste da particolari, sia a detti patroni o a lori marinari, che abbino zello per detta povera chiesa farsi dare il soldo per lettera, e ponerlo nella cassetta di Venezia, e allorquando veranno precorsi sirnih ordini dell’ossequiosa auttorita di cui s’ aspetta, non ardira piu alcuno pregiudicar quel diritto, che s’aspetta a detta venerabile chiesa. 13. Tutto il soldo che si potra esigere dalla cassetta delle lettere in Ve¬ nezia šara disposto dal guardian grande di detta confraterna per 1' occorenze della chiesa medema ed il soldo che si esigera dalla cassella delle lettere qui in Trieste, dovera rimaner custodito in essa casella qon due differenti chiavi, una delle quali šara tenuta dal guardian grande ed 1’ altra dal caneparo destinato ali’ inspezioni della chiesa, e allorquando piacesse al detto guardian grande di voler aprir detta cassetta per estraer il denaro, šara apperta la medema colfin- tervento del detto caneparo per riponer poi detto soldo nella cassa di detta veneranda confraterna. ~ 97 — Obblighi che devono esser adempiti dalla veneranda confraterna di s. Nicolo verso li confratelli deda medema. 1. Chc detta confraterna debba aver preciso obbligo di contribuire ad ogni povero confratello amalato quando il suo male non fosse male volontario. ma male mandatogli da Dio Signore e che quel confratello non avesse il modo, ne la possibilita di potersi socorrere in quella sua malatia, lire sei alla settimana sino che šara obbligato al letto dal male, e detto caritatevole benefizio, come gli altri beneficij corporali, che in seguito vengono espressi, non lo possiano gl’ altri confratelli godere se non quelli che sono in necessita e che non hanno il modo di potersi sostentare. 2. Parimente ad un tal simile povero confratello debba ancora detta confraterna pagare per il medemo tutte quel!e medicine che avesse prešo nella sua malatia doppo seguita la tansa delle modeme e non per altri, come sopra, e šara ancora visitato gratis dal medico della confraterna sudetta. 3. Morendo aleuno d’essi sirnih poveri confratelli e che non avesse il modo per essere soterato, debba detta confraterna ancora a spese della medema dargli sepoltura in qualche chiesa a quel povero defonto confratello con 1’ac- compagnamento dei confratelli col solito penello e cerra di detta chiesa ed fargli celebrare subito in quel giorno sei messe, e doppo far celebrare ancora altre sei messe per I’ anima del defonto medemo dal capellano della chiesa del venerabile s. Nicolo sopradetto e saranno ancor queste pagate dal dinaro di detta confraterna a soldi 30 1' una. 4. Ma per poter esiger cadaun simile povero confratello dalla confraterna sudetta detti caritatevoli beneficij spirituali e corporali, dovera cadauno dessi mandare dal guardian grande di detta confraterna li seguenti requisiti, perche senza li quali il medemo non gli potra contribuire cosa aleuna ad aleuno, cioe Subito che vorra esser suffragato dalli boneficij sopradetti, mandera il suo libreto bollato con 1’impronto del detto venerabile Santo dal detto guar¬ dian grande, sopra il qual libretto apparisse desser confratello di detta con¬ fraterna e di aver pagato Fannua sua luminaria, perche se šara debitore di lu- minarie sudette, allor quando non a vera prima pagato simil debito, non potra 1’amalato confratello esiger aleun beneficio da detta confraterna, se poi non šara debitore alla medema, dovera subito detto guardian grande mandar a queIl’amalato una lista di carta in lungo sigillata di sopra via con 1’ impronto di s. Nicolo e subito sotto il detto impronto serivera il detto guardian grande le seguenti parole : udi 17 . . . N. N. confratello di guesta veneranda con¬ fraterna sard visitato dal medico stipendiato dalla medema, e tutte guelle medicine che saranno dal medemo deseritte nella presente per bisogno ddl detto confratello amallato, doppo tansata la presente potim come il praticato dal medico stesso, guel speciale che averd somministrate le medicine al detto confratello, saranno pontuahnente pagate col dinaro di detta confra¬ terna, e subito sottoseriversi sotto detta eserizione il guardian giande, c man- dargli immediate allammalato confratello detta lista, cd il detto suo libretto 7 — 9 8 — ancora; in allora quell’ amalato potra mandar chiamare il medico sopradetto, ed esso a vista di detta poliza rendera quella visita che šara necessaria per sollevare quel povero confratello amalato. Volendo quel povero amalato il beneficio delle lire sei alla settimana, dovera 1’ amalato prima farsi fare dal detto medico una fede giurata e sotto- scritta dal detto medico, che dica che il male del tal amalato confratello, non e male volontario, ma male mandatogli da Iddio Signore e che sopra la sua conscienza pub esiger il beneficio delle medicine dalla confratcrna sopradetta. Cosi pure per esiger parimente il beneficio di dette lire sei, dovera quell’ama- lato farsi fare da quel sacerdote che li fosse vicino d’abbitacione una fede giu¬ rata e dal medemo sottoseritta che dica, che il tal amalato e un povero mise- rabile uomo, che non ha il modo con che potersi suffragare col proprio in questa malatia sopragiuntagli; che pero si raccomanda alla caritatevole assistenza della venerabile confraterna di s. Nicolo, perche come confratello della modema possa esiger li caritatevoli beneficij della stessa. In allora il detto amalato do¬ vera mandare dette due fedi al detto guardian grande, che rial moderno gli saranno contribuite dette lire sei ogni settimana per suffragarsi, ma senza detti requisti non potra 1’ amalato esiger cosa aleuna da delta confraterna, cd se in caso il detto amalato passasse da questa ad altra miglior vita detti rcquisiti sono sufficienti doppo morte ancora di dargli sepoltura, come giii si e detto con la celebrazione delle messe preseritte per 1’ anima di quel confratello, ed il detto guardian grande dovera conservare dette fedi per sua caucione nella resa dei suoi conti unite assieme con le riceppute della celebrazione di dette messe. 5. Quelli confratelli poi, che non sono di rnisera condizione, ma che pero volessero 1’ assistenza del medico, basta solo, che ogni simile confratello mandi il suo libretto solito bollato con 1’impronto di san Nicolo dal guardian grande per vedere se e notato per confratello, e se ha pagata la sua annua luminaria, gli šara immediate dal medemo restituito detto libretto, ed in allora quell’amalato potr& mandar chiamare il medico e presentare allo stesso detto libretto, perche doppo veduto dallo stesso d’esser confratello di detta confra¬ terna, non manchera di prestargli tutta quell' assistenza che li šara necessaria a gratis e passando a miglior vita un tal simil confratello, šara accoinpagnato alla sepoltura con 1’ accompagnamento dei confratelli col penello e con la cerra di detta confraterna, e cellebrate come sopra le 12 messe sopra dette a spese della confraterna stessa cosi pure anche la spesa del mesner per sonar le cam- pane da morto senza aleun altro obligo a detta confraterna, la qual spesa di detto mesner saranno soldi 30 per ogni confratello morto. 6. Passando poi a miglior vita aleuna sorella allorquando apparira nel suo libretto consimile a quello delli confratelli che non abbia aleun debito d’annua luminaria, godera il beneficio d’ essergli cellebrate sei messe per la sua anima, cioe quatro nel giorno della sua morte e due doppo, le quali saranno date al capellano di detta chiesa, accio siano dal medemo cellebrate per 1’ anima di quella deffonta, che saranno pagate col dinaro di detta confraterna a soldi 30 1 una e šara detta deffonta accompagnata alla sepoltura con 1' accompagnamento de fratelli e sorelle con il penello e cerre di detta confraterna e šara anche pagato il mesner con soldi 30 per suonar da morto col denaro della confraterna sudetta. — 99 7. Per ogni confratello e sorella morta intervenira anche il capellano di detta confraterna, assieme con li confratelli per accompagnarlo alla sepoltura, e se šara qualche confratello morto di quelli che fossero poveri ed che non avessero il modo di levar a Ioro spese alcun canonico e žago, dovra la con¬ fraterna medema a spese della stessa levar un canonico ed un žago per accom- pagnar il deffonto alla sepoltura ed il cappellano della confraterna sudetta debba per obbligo accompagnare detto deffonto; ma se poi il deffonto non ha nella sua malatia presentato alcun attestato di povejta, non debba avere alcun obbligo detta confraterna di pagar per il deffonto ne il canonico ne žago, ne tampocco il mesner, ma bensi che il capellano abbi sempre 1’obbligo d’andare conl’ac- compagnamento db confratelli ad ogni morto. Cosi pure per le sorelle deffonte, ma per queste detta confraterna non abbi alcun obbligo ne per il canonico ne per il žago pagar cosa alcuna, ma bensi debba il detto capellano con li con¬ fratelli e gorelle e con la cerra di detta confraterna accompagnarla alla sepoltura. 8. Per tutti quelli confratelli che morissero in deplorabile stato e che non avessero il modo di spendere per esser sepolti, fosse obbligata detta con¬ fraterna di dargli sepoltura nella chiesa di San Nicolo, overo a spese della confraterna medema sepelirli in altra chiesa. 9. Morendo alcun confratello o sorella, debba il mesner della medema esponer fuori della porta del porto una croce con un biglietto d’ invito, accio intervenghino alFora prescritta li confratelli e sorelle, accio sia accompagnato con decoro alla sepoltura. 10. Che detta veneranda confraterna non deba sogiacer alle spese delle lire sei alla settimana ne tampoco a quella delle medicine sino che non siano spirati li tre anni, accio che detta confraterna possa con questo, respiro di tempo aumentarsi per poter supplire a tali disposizioni, ma poi per tutte quelle altre che di sopra si e detto, debba subito principiarsi da che verranno appro- vate le presenti regolazioni dali’ ossequiosa auttorita di chi s’ aspetta, cosi pure per quelle che in seguito verranno espresse. Regole che si ilovranno osservare dal protto del squero per la buona e canta amministrasione del medemo e per la siibordinazione ed ubbidiensa che dovranno prestare tutte le maestranse al detto Protto. 1. Resta proibito al protto che incombe la dirrecione del squero di ra- gione di detta veneranda chiesa di san Nicolo di non permettere a chiunque si sia ne far che sia permesso di far tirar in terra in detto squero per accon- ciar, ne tampocco fabricar di nuovo nel medemo, ne per qualunque altra causa alcuna sorte di bastimento ne grande ne picolo d’alcun genere, sia de sudditi paesani, che de foresti in penna a detto protto di pagar a detta veneranda chiesa ducati cinque per ogni bastimento sia grande che picolo come sopra, che venisse tirrato in terra, o che si fabricassc di nuovo se prima non gli verra 100 — datto al detto Protto da quel patrone del bastimento o barcha che dovra far tirar in terra o fabricar di nuovo un bigletto bollato con l’impronto del vene- rabile Santo firmato dal caneparo destinato per detto squero col qua!e verra dato il permesso di poter tirar in terra o fabricar di nuovo e pagar quel tanto che viene prescritto nella tariffa qui in seguito prescrita. 2. Detto protto non permettera a chiunque si sia di gettar dal squero ali’ acqua alcun bastimento o barcha di qual si sia genere, se prima non si fa pagare di quanto deve giusto il bigletto, perche nella resa de conti e consegna de bigletti e dinaro che dovra far il detto protto ogni rnese al canepparo del squero se non avera scosso quel tanto che verra prescritto in ogn' uno di detti bigletti, dovera supplire il detto protto col proprio dinaro. 3. Parimente il detto protto dovera aver preciso obligo di ricevere detti bigletti et conservarli, perche ogni primo del mese debba per obligo consegarli al caneparo destinato per gl’ affari del squero, unito a tutto il dinaro che in essi bigletti viene prescritto, dal quale verra di volta in volta il protto cautellato. 4. Cosi pure il protto non possa permettere che siano adoperati li pezzi da pegola di raggione della veneranda chiesa, se non per le concie e fabriche in terra in detto squero, e occorrendo adoprarli fuori delle sudette opere, non possa darli ad alcuno per esser adoperati senza il requisito d' un simile bigletto sigillato e firmato col quale gli šara dato il permesso al protto di poterli dare mediante il giornaliero pagamento che verra prescritto in esso bigletto, in pena al detto protto trasgredendo di quanto- prescrive il presente capitolo di pagare alla chiesa libre due di cerra lavorata ed il protto conservera anche tutti li bi¬ gletti e scodera il soldo che in essi verra espresso per dover il tutto ogni primo del mese consegnare al caneparo, come nel terzo capitolo sopradetto. 5. Resta inviolabilmente proibito al protto di non permetere ad alcuno di levar cosa alcuna degl’ effetti spetanti al squero per esser adoprati in altre funcioni per qualsiasi ragione o pretesto senza la permissione del caneparo, perche non debbano servire detti effetti che per il solo squero e quando il protto mancasse dal presente capitolo, cadera in penna di pagare alla chiesa libre due di cerra lavorata, e se alcuna maestranza o altra persona ardisce di prender alcuna abenche, minima cose dal squero senza la permissione del protto, perche ancor esso abbi da riceverla dal caneparo, cadera anche quella datta persona nella sudetta penna, e quando il protto conoscesse alcun diffetto verso alcuna maestranza od altra persona, lo partecipara immediate al caneparo, perche venghi subito riparata il difetto sudetto. 6. Tutti gl’ effetti spetanti al detto squero di ragione della venerabile chiesa gli saranno dati in consegna al protto dal caneparo del detto squero con inventario, accio esso protto abbi preciso obbligo da caneparo in caneparo render conto di detti effetti riceputi in consegna ed in mancanza di qualche effetto, debba il medemo rimeterlo del proprio. 7. Che il detto protto debba da sera in sera, e da volta in volta far dalle maestranze che lavorano in squero ricuperare tutti quelli effetti che fos- sero dispersi per il squero e che tutte quelle maestranze che travagliassero in esso dovessero ricuperare gli effetti stessi ed eseguire tutti quelli ordini che dal medemo gli venissero comandati per servizio del squero stesso e se in caso alcuna d’esse maestranze non volesse eseguire gl’ordini che dal protto gli venissero dati, dovesse immediate il protto partecipare il tutto al caneparo, IOI ji quale sapra trovare quei ripieghi vallevoli ali innobedienza con la permissione deli’ossequiosa auttorita di chi s’aspetta. 8. Che tutte le maestranze tanto suddite paesane che foreste solite andar a lavorare sopra bastimenti o barche di qual si sia genere o natura, siano sud¬ dite paesane che foreste, esclusi li cappi mistri non possano ardirc d’andar a lavorare sopra alcuni di detti bastimenti, se prima quella tal maestranza non andasse a darsi in notta al protto del squero il suo nome e cognome di cia- scheduno e volendo alcuno d’esse maestranze andar a lavorare sopra alcuno di detti bastimenti o barche non potesse andare, se prima quello il quale volesse maestranze per lavorare sopra il suo bastimento o barcha dovesse ricercare al protto. quali e quante maestranze gl’ occoresse per il suo sevizio, in allora do¬ vesse il protto permettergli quella quantita di maestranze che li avesse ricercato e quelli tali mistri, allorquando pero che al protto non gli servissero per li bi- sogni del squero, onde il protto fosse in liberta di poter distribuire e perme- tere quella quantita e qualita de maestri che li paresse; e chiunque di dette maestranze trasgredisse sopra quanto viene preseritto nel presente capitolo, do¬ vesse subito il protto parteciparlo al caneparo, il quale sapra far il ricorso ove s’aspetta, accio vengano correti gl’ innobedienti dali’ossequiosa auttorita sopradetta, perchč non venga pregiudicato il squero di detta po vera venerabile chiesa come veniva per il passato sempre pregiudicata da dette maestranze. 9. E parimente il sudetto protto dovesse aver attenzione senz’alcuna parcialita che di settimana in settimana dovesse mutare le maestranze che fos- sero destinate per i lavori fuori del squero onde potessero tutti godere il be- neficio di detti lavori, e cosi parimente quelli i quali non avessero lavori fuori del squero e che nel squero vi fossero lavori, dovesse il detto protto ogni set¬ timana cambiare quel numero di maestranze che avesse nel squero e prenderne altre per quella quantita che gli potesse occorrere, accioche tutte le maestranze potessero campare e procaciarsi il vitto ; e se il protto non eseguira quanto viene espresso nel presente capitolo qualunque maestranza ricevesse dal protto aleun torto nei lavori, debba parteciparlo al caneparo, il quale non dovera mancare dubitamente di ricorrere ove s’aspetta, perche venga correta 1’innobe¬ dienza del stesso protto, come parera di giustizia appresso quell’ossequiosa auttorita di cui s’aspetta ed li presenti due capitoli 8° et 9° saranno esposti alla porta del magazeno del squero ad intelligenza di tutte le maestranze; cosi pure šara esposta la tariffa sopra quanto cadaun bastimento o barcha dovera pagare per la tiratura in terra in detto squero; come non meno una tavoletta col nome di tutte le maestranze per sapersi regolare il protto per quelli che devono cambiarsi di settimana in settimana dai lavori, accio non seguono di- sordini verso le maestranze stesse, ne sia fatto torto ad alcuno. 102 T A R I F F A sopra quanto si dovra, a pagare al giorno cadauna maestranza tanto in tempo d’estate guanto in tempo d’ inverno tanto a gnetle che lavorassero fuori del detto sguero sia di nuovo che di vecchio o sopra bastimenti grandi o picoli di gnal si sia natura e non si dovra pagare alte dette maestranze niente di piu, se non guanto prescrive la presente tariffa cosr stdbilita per tutti. NELL’ ESTATE. Al protto del squero šara pagata la sua giornata con L. 6. Al suo garzone šara pagata la sua giornata con L. 2. Ad ogni capo mistro che venisse chiamato al lavoro di qual si sia bas- timento sia grande che piccolo šara pagata la sua giornata con L. 6. Al garzone d’ ogni capo mistro con L. 2. Ad ogni altra maestranza che lavorasse nel detto squero o fuori del me- demo šara pagata con L. 5. NELL’INVERNO Al protto del squero šara pagata con L. 5.10. Al suo garzone šara pagata con L. 1.10. ' Ad ogni capo mistro šara pagata con L. 5.10. Al garzone d’ogni capo mistro šara pagata con L. 1.10. Ad ogni altra maestranza che lavorasse come di sopra šara pagata con L. 4.10. Avertendo tanto per dirrezione del protto, quanto per dirrezione d’ogni capo mistro di non dover tenere nelle loro fabriche o altri lavori che un solo garzone per cadauno quando fossero al lavoro d’ un opera separata uno dal- 1’altro, perche se ne saranno piu d’uno per opera, quello non debba esser pa- gato dal proprietario di quel bastimento che lo facesse fabricare di nuovo o acconciare di vecchio sia grande che picolo bastimento tanto per li sudditi quanto per li foresti tutte 1’ altre maestranze poi non possano nei loro lavori tener garzoni di sorte alcuna, perche non sarano pagati d’ alcuno, se non quello del protto e quelli delli cappi mistri, come sopra si ha detto, e cio resta ad intelligenza a cadauna maestranza. Che tutte le maestranze niuna eccettuata, esclusi li cappi mistri, debbano aver preciso obligo di contribuire al protto del squero cadauna d’esse soldi cinque al giorno quelle pero le quali lavorassero si in detto squero che fuori del medemo, mentre al protto gli vengono appog- giate molt’ inspetioni per il squero e che dovra esser di sua particolar inspe- zione di dar delli lavori di settimana in settimana quando vi siano tanto in squero quanto fuori del medemo, accio tutti possano procaciarsi il loro man- tenimento come si ha gia detto nelle regolazioni del scjuero sopradetto, e chi- unque manchera da detta contribuzione al protto, tanto 1’estate quanto 1’inverno, 103 — paghera di penna due libre di cerra lavorata alla venerabile chiesa di san Nicolo, oltre il debito che dovra supplire al protto della contribuziune sudetta. In oltre šara di sua particolar ispetione al protto d’invigillare in sua co- scienza sopra le maestranze, le quali potessero meritarsi tal sallario di giorna- ta stabilita, e non meritando simil sallario, allora il protto avesse da destinargli il sallario giornaliero e cosi parimente per li garzoni. TA H I F F A di quanto deve pagare ogni bastimento foresto che deve esser tirrato in terra nel sguero della venerabile chiesa di san Nicolo per acconciare o fabricare di nnovo in detto sguero. BASTIMENTI FORESTI. Per ogni sorte di bastimento o altra barcha che trapassasse la sua portata di mig. ra 100 paghera.I. 45 Per altro simile di portata mig. ra 100 circa paghera.1. 30 Per altro simile di portata mig. ra 80 circa.1. 24 » » » » » » 60 » .1. 20 » » » » » » 50 » »18 » » » » » » 40 » .. lo » » » » » » 30 » . a 12 » » »> » » » 20 « . H 8 » )> » » » » 10 rt .. 4 Per ogni altra picola barcha o sia bracera o batello. Per ogni cuota di pegola che si facesse oltre le concie e fabriche in terra, pagheranno per ogni cuota per li ferri grandi .... Per li mezani 1. 1. Per li picoli s. 15. TA RIF F A di guanto deve pogare ogni bastimento paesano che deve essei tiri ato in terra nel squero della venerabile chiesa di san Nicolo per acconciare o fabricare di nuovo in detto sguero.. BASTIMENTI PAESANI. Per ogni sorta di bastimento o altra barca che trapassasse la sua portata di mig. ra 100 paghera. Per altro simile di portata mig. ra 100 circa. rt » » )) rt » 80 rt . rt rt )> » rt rt 60 .. 30.- 24,- 20 ,- 18,- — 104 — Per altro simile di portata mig. ra 50 circa..1. 15. — » » » » » » 40 » . » 12. — » » » » » » HO » . » 8.— n )> » » )) )) 20 » . » 0.— n » » » » » 10 » . » H. — Per ogni altra picola barca o sia braciera o batello. » 1.10 Per ogni cuota di pegola in tutto pagheranno come sopra. 1.10 piu » 1.— piii » — .15 Eegole d’ osservarsi per la custodia dei materiali che si dano ad imprestito per il travaso d’ogli. 1. Tutti quelli bastimenti che capitano con ogli in questo porto e che si servono degl’apprestamenti di detta venerabile chiesa per far detti lor travasi, sono soliti a contribuire alla medema per fruo de medesimi una certa portione d’oglio ande perche si possa esiger da cadauno detta contribuzione; perche piu volte va anche dispersa e di necessita che sia ordinato da cui spetta alli pu¬ hlici misuratori che non debbano dar principio a detti travasi se prima non viene satisfatta la chiesa di quel tanto che gl’ aspetta ed il caneparo destinato per 1’ inspetioni della medema dovra sempre tener provisto il bisogno ordina- rio de matterialli occorrenti per detti lavori ma non per allri servizij e quelli li quali prendessero detti imprestiti, debbano aver obligo, che terminato il loro travaso a doverli riconsegnare a quella persona medesima che gli 1’ ha con- segnati e se manchera alcuno d’ essi materialli, siano obligati al pagamento di quella mancanza, e che alcuno non ardisca di dar cosa alcuna ad altri senza che ne sia prima consapevole il caneparo sudetto e chiunque trasgredira di quanto prescrive il prescnte capitolo, paghera due libre di cerra lavorata alla venerabile chiesa. 2. Che tutti li materialli, li quali dovrano servire per li travasi delli ogli come val a dire conche, paradori e torchi, cosi pure caldare di rame grandi con i suoi trepiedi di ferro per scaldare gli ogli. il tutto dovra esser custodito da quella datta persona che šara destinata dal caneparo, sempre pero con l’in- tervento del guardian grande, la qual persona verra pagata annualmente col dinaro della chiesa perche accudisca ali’ inspetioni sopradette, ed esso debba sempre ricever 1’oglio per detti affitti ed consegnarlo immediate al caneparo, il quale dovra conservarlo in sua custodia sotto chiave; e allorquando volesse vendere detto oglio, non debba detto caneparo venderlo s^enza la permissione del guardian grande ; e quella persona che avera in custodia li materiali so- pradetti non ardira di dar le caldare di rame ad alcuno senza il bigletto sigil- lato con 1’ impronto di san Nicolo, il qual bigletto verra dato dal caneparo a quel!a persona che volesse alcuna caldara per scaldar 1’ oglio e quando li verra dato tal bigletto al custode de materiali, allora dara il bisogno e conser- vara il bigletto, perche nella restituzione di quella caldara debba guardar detto bigletto e quanti giorni avesse trattenuto la medema caldara, dovra farsi pa- gare una petizza al giorno, perche detto dinaro debba poi quel custode conse- gnarlo immediate al medemo caneparo, il quale dovra ancor esso far il riscon- tro se .1 denaro e uniforme al bigletto stesso delle giornate che fu trattenuta detta caldara e mancando alcuna giornata dovra detto custode pagarla del H E G O L E d’ ossevarsi per mm canta scossione per esiger il soldo per lettera di guelle che vanno e che vengmo per la via di mare. 1. Sin dali anno 1558 fu graziosamente concesso a detta veneranda chiesa di poter esiger un soldo per ogni lettera di quel!e pero che vengono e sono spedite da questa citta per la via di mare; ma da počili anni in poi la stessa povera chiesa anche di questa misera scossione vicne pregiudicata col farsi lecito 1 uno e l’altro d’esiger detto soldo, senza dar cosa alcuna alla chiesa e perche in avenire non possa piu alcuno cometere simile pregiudizio alla me- dema, sarebbe necessario che dali’ossequiosa autorita di chi s’aspctta venisse ordinato al soprastantc del casello della Sanita fuori al porto accio dovesse far deponer da ogni capitano o patron di bastimento sia grande che picolo tanto a sudditi che a foresti chc potcssero capitare in qucsto porto tutte le lettere che potessero avere e trattenerle in detto casello e non darlc ad alcuno, se non al portalettere destinato per tali’ affare; cd nella consegna che dovra fare detto soprastante delle lettere al portalettere debba da volta in volta no- tarle nel libretto del medemo e scriver in esso la data del giorno che le con¬ segna col numero di quelle, accio con tal registro possa il caneparo destinato ali’ inspecioni della chiesa farsi render conto del soldo ricavato delle medeme ; e quelle lettere poi di porto che non sono sigillatc dirette alli mercanti debbano pur rimaner in potere delli patroni de bastimenti o barche e cosi parimente tutte quelle lettere che capitassero da luochi sospetti dovesse detto soprastante far deponer ancor quelle nel casello doppo profumate e sigillate dal medemo, ancor quelle consegnare al portalettere e chiunque ardira di consegnar alcuna lettera ad alcuno eslcuse le lettere apperte di porto dei mercanti, venendo scoperto il trasgressore paghera di condanna a detta chiesa libre due di can- delle di cerra lavorata e con qucsto sistema non verra piu pregiudicata la po¬ vera chiesa. 2. Che ogni capitano di bastimento o sia patron di barca di qual si sia natura sia suddito che foresto ne tampocco li marinari non possa alcuno ricc- vere lettere da chiunque si sia se non che lettere pubbliche o lettere apperte di porto dei mercanti ma bensi debbano detti capitanij o patroni prima di partire andar nel luoco ove šara destinato di deponer le lettere per vedere se vi fossero lettere per quelle parte ove avesse d’andare; e cosi parimente chiunquc vi fosse che volesse spedire lettere per la via di mare, dovra mandarlc o por- tarle nel luoco sopradetto che saranno subito spedite la dove fossero dirrete e se verra scoperto qualcheduno che facesse diversamente di quello contiene il presente capitolo paghera alla chiesa due libre di candelle di cerra lavorata. 8. Tutte quelle lettere poi che ricevessero li patroni di barche suddite che frequentano li viaggi per Venezia come pure 'quelle di barche venete che — io6 frequentano simili viaggi debbano aver preciso obligo di portar tutte It; lettere ch’avessero col loro arrivo a Venezia in bottega del sigr. Chiesa su la riva, dal quale verrano riceppute e fatte subito dispensare dal porta lettere ed il medemo sigr. Chiesa esigera il soldo d’ ogni lettera ed ponera detti soldi in quella casseletta come sempre si ha pratticato perche a suo tempo poi šara la cura del guardian grande per il ricupero di detto soldo spettante a detta vene- rabile chiesa. 4. Tutte quelle lettere poi che fossero portate nel luoco destinato come di sopra si ha detto le quali fossero dirrette per il littorale delblstria veneta o per il Friuli o per altra parte sia per sotto vento o sopra vento di questo golfo o pure fuori del golfo sia per ponente o levante. sia di particolare in- spettione a quello il qualle avera in custodia la cassella ove si ripone li soldi delle lettere accio siano spedite ove fossero destinate d’andare ed le chiavi della cassella saranno conservate dal caneparo sopradetto. 5. Tutti li soldi che ricevera il porta lettere dalle lettere dispensate do- vera il medemo di serra in serra portar detti soldi al caneparo, il quale gli dara il terzo del soldo ricavato. doppo fatto il riscontro della quantita de let¬ tere che ha ricepputo dal casello della sanita. C A R I C H E che dovranno ellegersi dalli confratelli nel capitolo generale ogn’ anno per pressistere al servizio della venerabile chiesa senz’ aggravi della medema. Un guardian grande esser persona benestante e stabile in terra e di buon concetto, il quale deve tener la cassa del dinaro e tutto cio che aspetta alla chiesa ed che esso debba consegnare tanto al primo che al secondo cane¬ paro tutto quello che s’ appartiene a cadauno di loro perche a suo tempo debito debbano li medemi render conto del tutto al guardian grande il quale poi debba nel giorno della resa de conti render conto del tutto avanti chi s’aspetta ed che non possa il medemo arbitrare di spendere per li bisogni della chiesa piu di ducati dieci che sono L. 60.—, e occorendo spenderne di piu si dovra radunare tutto il basso capitolo di bancha e zonta e avanti del medemo rapresentare la spesa che si deve fare per ricever 1’ assenso dal me- medemo capitolo di fare o non fare quella spesa che fosse per farsi. Due canepari, il primo šara destinato per il servizio della chiesa, il se¬ condo poi per gPaffari del squero, e tutti due dovranno essere persone di buon concetto stabili e ferme in terra e questi dovranno spender un soldo di raggione della chiesa senza che non abbino il bigletto sottoseritto dal guardian grande nel quale deve rapresentare il bisogno ch’ occore per la spesa che deve fare ed se aleuno d’ essi canepari arbitrera di far la minima spesa senza il detto fa bisogno sottoseritto dal guardian grande, non gli šara bonificata cos’ aleuna; e che detti canepari debbano di tre mesi in tre mesi consegnare al guardian grande tutto il danaro ch’ avessero scosso di ragione della chiesa et ogni mese debbano li canepari esiger il soldo ed farsi render conto da quello il quale scuote li soldi ricavati dalle barche foreste come pure quelli ricavati dal protto per gl’affari spettanti al squero. Due sindici, li quali dovranno essere sempre quelli che furono prima canepari subito 1’ ellecione d’ altri canepari accio quelli come persone di co- gnizione nelle spese che seguono fra 1’anno per li bisogni della chiesa, abbino da rivedere e sindicare li conti del detto guardian grande, li quali trovando oppositioni in detti conti, debbano opponerli al medemo e ritrovandoli giusti debbano detti due sindici sottoscriversi nel ristretto de conti del guardian grande e scrivere in essi di sotto: veduti e riveduti e ben considerati li presenti conti di spese fatte dal guardian grande ed essere tutte giustamente fatte. E senza tal precauzione non possa il guardian grande presentarsi alla sua resa de conti avanti di chi s’aspetta. Un cancelliere dovra essere persona d’abilita nel legere e scrivere e che sia stabile in terra, il quale dovra in ogni riduzione interve- nire tanto nercapitolo generale quanto nel basso capitolo di bancha e zonta, accio il medemo debba sempre registrare nell’ urbario della chiesa 1’ ellezione delle nuove cariche con quanti voti di piu fu rimasto cadauno nel capitolo generale cosi pure il danaro che šara per consegnarle il guardian grande ante- cessore ali’ altro sucessore e cosi parimente registrare nell’ urbario quel tanto che potesse seguire fra 1’anno nella riduzione del sudetto basso capitolo. Li seguenti dovranno esser sallariati col denaro della chiesa: Un capellano prete sacerdote, quello che venisse elletto da sua eccelenza monsigr. Vescovo e conte di questa inclita citta di Trieste, accio debba celle- brare ogni giorno la messa in detta venerabile chiesa e tutte le messe fossero per esso libere escluse quelle della domenica le quali debba applicarle in suf- fraggio deli’ anime di tutti li confratelli vivi e morti e se succedera che la chiesa abbi da far cellebrare delle messe siano date al medemo capellano cosiche la chiesa non abbi aleun debito per le messe che deve cellebrar in tutto 1’anno il capellano nella sudetta chiesa se non che di contribuire al medemo ali' anno per suo stipendio ducati da I. 6, 1’ uno settantacinque. In oltre il detto capellano abbia preciso obligo d’ accompagnare alla sepoltura ogni confratello morto e d’ intervenire in chiesa ali’ officiature ogni volta quando interviene tutto il re- verendmo. capitolo di san Giusto Martire. Parimente tutti i giorni festivi debbano esser cellebrate nella stessa chiesa due messe per comodo delle genti ch’ abbitano fuori nel borgo nuovo le quali saranno cellebrate una dal capellano et 1’ altra da un canonico dello stesso ca¬ pitolo di san Giusto e questa šara pagata col dinaro della chiesa di san Nicolo previo il permesso di sua eccel. za vescovo e conte sopradetto. Un serivano per accudire a tutti gl’ affari della chiesa tanto per 1 inspe- cioni del guardian grande quanto per il primo e secondo caneparo il qual serivano dovra essere persona d’ abilita e stabile in terra e di saper ben leggerc e scrivere per poter nell’ occasioni suplir alle sue incombenze al quale gli šara pagato ali’ anno dal dinaro della chiesa ducati da 1. 6 1 uno ducati Un sagrestano o sia mesner accio questo debba aver debito di servire detta chiesa in tutto e per tutto sopra quanto occoresse alla medema al quale gli šara datto dalla casselctta che si cerca fuori di chiesa oltre il suo salario ali’anno di Un custode sopra li materialli che s’ imprestono a quelli li quali trava- — io8 — sano ogli accio quelIo debba aver obligo di custodire li mcdesimi ed farsi re- stituire tutto quello che avesse imprestato e ricever da tutti quelli quell’oglio che dassero per detti materialli ed subito ricepputo debba portarlo al primo cane- paro che ha 1’inspecioni della chiesa e mancando alcuno d’essi materialli, debba esser obligato il medemo custode pagar del proprio e per le fattiche dello stesso gli šara datto annualmente dal dinaro della chiesa ducati da 1. 6 1’ uno Un porta lettere, perche abbi d’ andar a ricevere le lettere alla sanita e subito riceppute debba dispensarle ; cosi pure debba portar ogni volta che li venisse commandato da quello il quale conserva la cassella delle lettere tutte quelle che avesse per spedire per la via di mare ove fossero diretta ed per detta sua fattica gli šara dato al medemo di volta in volta il terzo di tutti quei soldi ch’avesse ricavato dallc lettere escluse di quelle che sono accordati di pagar un tanto ali’ anno alla chiesa tanto di quelle che spediscono per la via di mare quanto per quelle che ricevono stessamente per mare. Formola per formare il capitolo generale (lella veneranda confraterna di san Nicold. 1. Ogni anno tre giorni avanti della festivita del Santo si debba esponer fuori della porta del porto il stendardo di detta chiesa ed si dovera esponerlo consecutivamente tutti tre giorni per segno d’ invito accio sij a cognizione di tutti gli confratelli di radunarsi nel luoco praticato ali’ ore una del doppo pranso per far il capitolo generale. 2. Che tutti quelli confratelli che concorreranno per andar a ballotare debbano tutti niuno eccettuato aver preciso obligo subito che ' sarano per en- trare nello stesso luoco destinato per ballotare di presentar ogn’ uno il suo libreto nel quale si registrano le luminarie che pagano ogn’ anno al scrivano della confraterna per veder in esso se e debitore di luminarie o no perche se e debitore non potra andar a ballotare, se prima non paga quanto deve, se poi non e debitore potra liberamente ballotare. 3. Nel giorno della ballotacione non possa andar a ballotare alcuno delli qui sottonominati che sono nell’ attualita della loro carica, cioe il guardian grande, li due canepari, li due sindici ed il cancelliere e questi devono star di fuori sino che hanno stabilito di far L’ ellecione d’ altri sirnih soggetti e cosi di carica in carica che vano facendo 1’ ellecione devono uscir fuori delhassemblea di detto capitolo e doppo eletti li sudetti, si debba in seguito subito ballotare in una sola ballotacione quelli che dovranno servire per far il basso capitolo di banca e zonta fra 1’ anno nell’ occorenze per servizio della chiesa come in seguito si vedera il numero di quante persone che dovranno essere ballotate in una sol volta per formar detto basso capitolo e fatta che sia 1’ellezione di tutti gli sudetti soggetti, debba entrare nel medemo capitolo tanto le cariche vecchie quanto le nuove per stabilire per tutte le cariche dei salariati e se alcuno poi di dette nuove cariche non volesse accettare tal carica appogiatali prima di ricusare debba pagare alla chiesa ducati cinque ed allora si ballotera altro soggetto nelle veci di quello e se nella ballotacione accadesse di far patta, — 109 — si ritornera a ballotarc quelli ch’ havcranno fatta la patta assicmc c non potendosi convenire in due ballotazioni si debba subito nominare altri soggetti e si ballo- teranno come sopra e tutti quelli che saranno nominati e ballotati alle cariche per gl’ affari della chicsa, come anco li sallariati s'intcnderanno rimasti quelli che saranno superiori de voti. Avertendo che tutti quclli che saranno nominati per ballotare debbano subito andar fuori dalla riducionc del dctto capitolo e tutti quelli che fossero parenti ancora se nc saranno e con tal buon ordine di ballotazione scguira bene detta ballotazione. Cariche che devono esser ellette del capitolo per gl’ affari della veneranda confraterna šema alcun aggravio della medema. Un guardian grande principale della confraterna. Un caneparo per 1’ inspecioni della chiesa Uno detto per 1’inspecioni del squero Due sindici per sindicare le spese della chiesa Un cancelliere per assisterc e registrare le ballotacioni delle cariche ne] giorno della loro ellecione e per registrare nelFurbario della chiesa nel giorno de conti il danaro che si ritrova in esser e la quantita del medemo che passa alla consegna da un guardian grande alfaltro. Sallariati d’ ellegersi dal capitolo generale o da confermarsi, qnali devono servire per servizio della chiesa Un prete sacerdote per capellano della medema con annuo stipendio di Un scrivano con annuo stipendio di Un sacrestano con annuo stipendio di Un portalettere con 1’assegnamento d’un terzo del soldo delle lettere che da lui medemo dovrario esser dispensate, escluse pero del detto terzo le lettere di quelli mercanti che sono accordati albanno. Per formar il basso capitolo di banca e zonta che fra 1’anno potessero occorrere alla confraterna Fra l’anno occorrendo alla confraterna far qualche spesa per li bisogni della chiesa, allorquando sormontasse la spesa piu d: ducati dieci, debba radu- narsi tutto il basso capitolo delli seguenti in časa del guardian grande, overo in chiesa di san Nicolo e non potendo radunarsi tutti del basso capitolo, dovranno essere almeno radunati due terzi e niente meno, e senza tal riducionc non si possa stabilire cosa alcuna. Il guardian grande con li due canepari, li due sindici il cancelliere ed li 12 elletti per gionta che sono n. 18. Piu il guardian grande, li due sindici ed il cancelliere ch’crano antece- dentemente che sono nro 4. In tutti n. 22. IIO Oblighi de tutti li bancalli che servono la venerabile chiesa di san Nicold compresi in gnesti anche li sallariati da detta chiesa. OBLIGHI DEL GUARDIAN GRANDE 1. Sara obligo al vecchio guardian grande di render conto nel giorno dei conti avanti chi s’aspetta di tutto il suo maneggio al nuovo guardian grande eletto di tutto il dinaro che ha ricepputo e speso per conto della venerabile chiesa, e tutti li conti di spese fattc dal medemo non debba il guardian nuovo riceverli, se quelli non saranno firmati dalli sindici, accio appariscono che siano stati sindacati li medemi conti di spese, e quando apparirano firmati ed che sotto li medesimi prinia d’ esser quel!i sottoscritti apparira la presente scrizione, e sotto la stessa poi sottoscriversi, cioe: faciamo fede ed attestiamo in nostra consciensa noi sottoscritti sindici della veneranda confraterna di s. Nicold d’ aver veduti ed riveduti ed maturamente considerati li presenti conti di spese seguite sotto il governo del sigr. N. N. fu guardian grande della detta confraterna sopra le gnali spese non abbiamo ritrovato alcuna oppositione nelli presenti conti; e tutte dette spese sono state fatte šema che ne risenta il minimo pregiudisio la venerabile chiesa. In fede di che si sottoscriviamo mano propria N. N. sindico di detta confraterna N. N. sindico di detta confraterna Se poi in quelli conti ritrovassero li sindici qualche opposizione, la dovranno spiegare in detta fede in summa la quantita del dinaro che e stata pregiudicata la chiesa, si per mala dirrezione o per mancanza de requisiti o per alterazione di spese fatte in pregiudicio della medema; e sino mai che il vecchio guardian grande non avera dillucidato simili pregiudicij quando vi fossero, non debba il nuovo guardian grande cantellare il vecchio perche šara sempre responsabile il nuovo render conto del tutto. 2. Tutto il danaro ed argentaria di raggione della chiesa dovra sempre stare in custodia del guardian grande ed il tutto dovra avere due serrature con due differenti chiavi, una delle quali conservera appresso di se il guardian grande ed l’altra dovera esser conservata dal primo cancparo e quando occo- resse d’aprire detta cassa. per poner o per estraer della medema denaro o argentaria, dovranno ambidue aprir la medema per far cio che occorrer potesse. 3. Parimente in chiesa dovra star rinchiuso il libro cassa con tutti li fogli numerati e sigillati con 1’ impronto di san Nicolo, sopra del quale si deve scrivere tutto il dinaro eh’ entra e che sorte dalla medema con la precautione seguente, ciod: il libro cassa dovera essere in due colti, in uno d’essi dara debito il primo caneparo destinato alfinspecioni, della chiesa, e quando il medemo šara per consegnare al guardian grande dinaro della chiesa esso medemo di mano propria serivera in detto come segue: vadi ... col suo millesimo; ho consegnato in cassa della veneranda chiesa guella summa che sard.n e cosi parimente ricevendone soldi, il medemo caneparo della stessa cassa serivera .esso nel medemmo libro ali’ incontro ove serive il dinaro che consegna: vadi . . col suo III millesimo. Ho ricepputo quella sumrna di dannro che sam per U bisogni della chiesa* e cosi parimente neil' altro colto del detto libro cassa scrivera con la medesima formahta anche il secondo caneparo del squero, quando fosse per consegnare o per ricevere soldi dalla cassa stessa, e con questa formola di precaucione šara sempre ben custodito il dinaro della chiesa. 4. Che il guardian grande non possa arbitrare d’ estraer dinaro dalla medesima cassa per 1’occorenze della chiesa o per qualutique altra spesa che fosse da farsi niente pici di ducati dieci per volta e se la spesa da farsi fosse di maggior sumrna debbe il guardian grande subito per mezzo del sagrestano far radunare tutti quelli che sono destinati per il basso capitolo e se non fos- sero tutti almeno due terzi del medemo e avanti di detta radunanza il cancel- Here della confraterna debba in scrito rapresentare 1’occorente dinaro che fa bisogno per far quella spesa, onde sotto detta rapresentacione allorquando con- fermasse l'oppinione il basso capitolo per farsi quella spesa, sotto la medema bastanza si sottoscriva il guardian grande, li due canepari, li due sindici ed il cancclliere e quella carta poi debba riceverla quello il quale dovra ricever il danaro per far quella spesa, perche poi debba quello andar a presentare la carta medema avanti 1’ illma, česa rega Delegata commissione de luochi pij, perche dalla medema ne riceva 1’approvazione col fiat, accio si possa fare la detta spesa. In allora il guardian grande potra disponcre 1’occorrente sumrna, altrimcnte senza tal requisito non possa estraer dalla cassa il dinaro et la me¬ dema carta verra conservata da quello, il quale dovera spendere quel dinaro perche nella resa de suoi conti a vista della medema possa far vedere la spesa che fu fatta. o. II guardian grande dovra conservare un libro intitolato registro de- gl’ inventarij di tutto cio che aspetta alla veneranda chiesa di san Nicolo, i fo- gli del medemo dovranno essere tutti numerati e sigillati coli’ impronta del santo ed nel medemo si registrera p rima tutta 1’argentaria ed altro che aver potesse in sua custodia il guardian grande e nel fine di quell’ inventario sotto- scriversi e cosi parimente si debba fare e registrare in detto libro in seguito 1’ inventario del primo caneparo di tutti gFeffetti spettanti alla chiesa, il quale dovra render conto col fondamento del medemo al suo successore e sottoseri- versi ancor esso sotto il detto inventario e similmente dovra fare il secondo caneparo destinato per 1’inspetioni del squero per quelli effetti che dovra esso render conto al suo successore : per quelli effetti poi che il primo caneparo lascia in potere del sagrestano e custode che si danno ad imprestito per i travasi d’ogli, debba esso caneparo far separatamente un inventario a cadauno d’essi di quelli effetti che restano in loro potere e farsi sottoseriver detti in¬ ventarij dalli medemi e conservarli appresso di se, perche col fondamento de medemi in ogni tempo si faccia render conto degli stessi; cosi ancora dovra fare il secondo caneparo per gl’effetli che restano in potere del proto e si do¬ vra sempre cosi proseguire per precautione della chiesa medema. 6. Il guardian grande dovera conserv.are due lilze separate con le quali dovra custodire tutti li bigletti di spese che potrano fare li due canepari e detti bigletti debbano in seguito esser sempre numerati, perche sicome di tre mesi in tre mesi dovranno li due canepari portar tutto il dinaro che hanno ri¬ cepputo di ragione della chiesa col conto del dinaro che avessero speso per li bisogni della chiesa dovranno portar anche a consegnare li bigletti dellc spese I 12 fatte ii quali dovranno esser sottoscritti dal guardian grande, perche li due ca- nepari non potrano spendere nemeno un soldo, se prima non facino un bigliet- to con la dichiarazione della qualita e quantita di robba e dinaro che fosse necessario per 1’occorente bisogno, con farsi sottoscriver quel bigletto dal guar¬ dian grande cosiche doppo sottoscritto potra cadaun caneparo spender per 1’occorente bisogno ; e sicome che dovra ogni caneparo portar di tre mesi in tre mesi il conto col dinaro scosso e speso dal guardian grande, dovra il me- deino far subito il ricontro se quelli bigletti da lui sottoscritti uniformano col conto delle spese fatt<5 e fatto che sia il ricontro dovera cautellare con una sua quetanza detti canepari, nella quale dichiarera d’aver ricepputo il saldo dei loro conti ascendente alla summa di quello che šara per tutto 1’anno ; e cosi sempre dovranno proseguire tanto il guardian grande, quanto li canepari per buona caucione della chiesa. 7. Che il guardian grande debba aver preciso obligo di pagare tutti li salariati dalla chiesa col dinaro della medema ed non altri debbano ingerirsi in simili pagamenti per il qual dinaro non v’ e bisogno d’ intervenire il basso ca- pitolo, tuttoche la spesa di pagamenti sorpassa la summa di ducati dieci. 8. In oltre il guardian grande avera preciso obligo nella resa de suoi conti presentare avanti chi s’aspetta li conti tutti registratti nel libro della chiesa con la specifica del scosso e del speso e quanto denaro gli potesse rimaner di ra- gione della chiesa per consegnarlo al suo successore. ObbligM del primo caneparo destinato per gl’ affari della chiesa. 1. Sara di preciso obligo al detto caneparo di tre mesi in tre mesi di dover render conto al guardian grande di tutto quello che havesse scosso per conto della chiesa e cosi di tutto quello avesse speso per la medema e farsi cautellare di volta in volta di tutto quel soldo ch’avesse consegnato per saldo de suoi conti per detti tre mesi. 2. Similmente il detto caneparo si fara render conto ogni mese da quelli, li quali avessero inspezione di poter esiger o scuoter per conto della chiesa ed farsi consegnare tutto quello che potessero avere in loro potere di ragione della medema. 3. Il medemo caneparo non dovra spender del dinaro della chiesa ne meno un soldo, se prima non dia al guardian grande la nota deli’ occorrente bisogno, perche quando avera esso veduto il bisogno che occore, firmera la detta notta, e con tal fondamento potra allora il caneparo spender e proveder cio che nella notta apparisse, dovendo il medemo conservare la stessa sotto- scritta dal guardian grande, perche nel render li suoi conti di tre mesi in tre mesi allo stesso guardian grande, debba presentare tutte quelle notte segnate dal medemo guardiano accio che lo stesso veda dai conti, che quella detta spesa sia stata fatta col consenso del guardiano medemo ; e se nei conti del caneparo apparira qualche partita che non vi sia alcuna nota ne alcun bigletto segnato dal detto guardian grande, non dovera il medemo bonificare al cane- paro simili partite. 4. Lo stesso caneparo dovera aver preciso obligo di conservar appresso di se un libro numerato e sigillato coli’ impronto di san Nicolo sopra il quale dovra scriver di volta in volta tutto quel dinaro che puo esiger di ragione della chiesa con la specifica del tempo e di qual natura sia il dinaro scosso, ed allincontro di detto libro debba registrare tutto quel soldo che spender po- tesse per conto della Chiesa, giusto le note o bigletti firmati dal guardian gran¬ de e dira in detta nottacione giusto il bigletto appar in filza al N.ro c he šara e con detto libro e filza di dette notte o bigletti sottoscritti dal guardian grande rendera di volta in volta i suoi conti; cosi parimente le note della robba pro- vista esser quelle segnate da chi Pha venduta, perche unita al bigletto del guardian grande, debba preshntare al medemo il dovuto riscontro chiaramente del tutto. 5. Parimente il medemo caneparo conservera appresso di se un filza, nel quale dovra custodire tutte le notte delle spese fatte e bigletti sottoscritti dal guardian grande li quali bigletti e notte dovranno esser numerate dal N.ro primo e in seguito proseguire la numeratione dei medemi che cosi con ogni facilita potra ritrovarsi da detta filza quel bigletto che verra chiamato dal libro, quando in esso verra espresso il numero di cadaun bigletto. 6. Cosi pure il medemo caneparo dovera conservare appresso di se un libro intitolato scodarol sopra il quale dovranno esser descritti tutti quelli che pagano affitti. livelli alla chiesa e pro de capitali della medema, perche col fon- damento di detto libro debba esso caneparo scuoter quel tanto che se gl’a- spetta alla chiesa ed ali’ imargine di cadaun nome che e scritto in detto libro debba dar credito dei loro pagamenti ed d’anno in anno susseguente e con il debito che potesse avere cadauno d’essi d'anni scorsi e non pagati. 7. Dovera similmente il caneparo tener sempre pronti i bigletti sigillati con 1’impronto di san Nicolo per doverli dara a cadauno di quelli li quali vo- lessero imprestiti de matterialli per travasar ogli, accio si possa sapere chi li riceve ed il custode destinato per li medemi materialli, non dovera dar cosa alcuna a veruno se non gli dano un tal bigletto sigillato e sottoscritto dal detto caneparo ed esser li bigletti tutti in seguito numerati ed nel medesimo seguito de numeri si debba dare simili bigletti anche per le caldare di rame per scaldare li oglj. ed il custode dovera conservare detti bigletti che li saran- no datti da quelli li quali saranno per ricever detti imprestiti, e quando il cu¬ stode šara per portar quell’oglio che li dassero per gl imprestiti dei travasi d’ogli, debba il medemo portar al detto caneparo anche detto bigletto ; e cosi parimente quelli delle caldare di rame, perche da quel bigletto delle caldare potra vedere il caneparo quanti giorni si sono serviti delle medeme in ragione d’una petizza al giorno, se sono tante pettizze che consegna il custode al ca¬ neparo quante appariranno le giornate del detto bigletto, perche se ne saranno di meno di quante dovrebbero essere, il custode dovra pagarle del proprio. Oblighi del secondo caneparo destinato per gVaffari del sguero. 1. Sara di preciso obligo al detto caneparo di tre mesi in tre mesi a dover render conto al guardian grande di tutto quello che avesse scosso per conto della chiesa e cosi di quello che potesse avere per conto della medema e farsi cautellare ogni volta quel dinaro che avesse consegnato per saldo de suoi conti per detti tre mesi. 2. Non altrimenti il medemo caneparo si fara render conto di mese in mese da quelli ch’avessero inspecioni di poter esiger e scuoter per conto della chiesa el farsi consegnare tutto quello che potessero avcrc in loro potere di ragione della medema. 3. II detto caneparo non dovra spender del dinaro della chiesa ne pur un soldo se prima non dia la nota delfoccorrente bisogno al guardian grande, perche quando avra esso veduto il bigletto che occorre firmera la detta nota e con tal fondamento potra allora il caneparo spendere e proveder cio che in essa nota apparisce, dovendo il medemo conservare quella notta sottoseritta dal guardian grande, perche nel render li suoi conti di tre mesi in tre mesi al guardiano sudetto, debba presentare tutte queile notte segnate dal medemo. accioche esso veda dai conti che quella datta spesa sia stata fatta col consenso del medemo; e se nei conti del sudetto caneparo apparira qualche jiartita che non vi sia aleuna nota, ne aleun bigletto segnato dal guardian grande non la dovra bonificare al caneparo la medema. 4. Il sudetto caneparo avra preciso obligo di tenere appresso di se un libro numerato e sigillato con 1'impronto di san Nicolo, sopra il quale serivera di volta in volta tutto quel dinaro che puo esiger di ragione della chiesa con la specifica del tempo e di qual natura sia il dinaro scosso et allincontro di detto libro registrera tutto il dinaro che spender potesse per conto della chiesa, giusto la nota o bigletti firmati dal guardian grande e dira in quella notazione, giusto il bigletto appar in filza al N.ro primo o quel numero che šara e con detto libro e filza di dette notte o bigletti firmati dal guardian grande rendera di volta in volta i conti al medemo; cosi parimente le notte della robba provista esser quelle firmate da chi 1’ ha venduta perche unita al bigletto del guardian grande, debba presentare al medemo per il dovuto rincontro. 5. Non altrimenti 1’ antedetto caneparo conservera appresso di se una filza, nella quale dovera tenere tutte le notte delle spese fatte e bigletti sotto- seritti dal guardian grande, li quali bigletti e notte dovranno esser numerate dal n. ro primo e in seguito proseguire la numerazione de medemi che cosi con ogni facilita potra ritrovarsi da detta filza quel bigletto che venira chiamato dal libro, quando in esso verra espresso il numero d' ogni bigletto. 6. Dovra in oltre il caneparo sudetto tener sempre pronti dei bigletti sigillati coli impronto di san Nicolo tutti numerati in ordine, cioe quelli che dovranno servire per il squero per la tirratura di barche o altri bastimenti in terra per acconciarli o per fabricar di nuovo, tanto per bastimenti sudditi che foresti, sopra quali bigletti dovra esser espresso quanto dovra pagare cadauno giusto la tariffa; cosi pure per li perri da pegola che si dassero ad imprestito fuor delle fabriche e concie in terra nel squero, li quali bigletti dovrano ricever li patroni de bastimenti che avessero da conciare o fabricar di nuovo e portarli dal protto, senza il qual bigletto non dovra il protto tirar in terra nel squero alcuna barca di qual si sia natura di chiunque csser si voglia, ne fabricar di nuovo e se ji detto caneparo vedra che sia stata tirrata la minima barcha o venisse fabricatb in detto squero i! minimo batello senza ricever il bigletto dal caneparo, il protto šara tenuto di pagar del proprio a tenore della tariffa quel tanto che si dovrebbe pagare, ed il detto protto non permetera che si getti all’aqua alcun bastimento se prima non paga quel tanto che prescrive quel bigletto come anco il protto non dara ad imprestito nessun perro ad alcuno, senza che li venga dato un simil bigletto, perche il protto ne abbi esso incom- benza di scuoter il soldo a tenor della tariffa per ogni quota di pegola o catra- me, ed il medemo dovera per obligo ogni primo del mese portar tutto il danaro con gli bigletti al caneparo, ed il medemo debba far subito riscontro del danaro e bigletti se uniformano aila summa e non trovando cose al contrario debba il caneparo fargli la ricepputa dal proto di quella summa ch’avesse consegnato, compresa in quella anche la spesa della summa del danaro ricavato dalli perri da pegola. 7. Dovra in oltre il detto caneparo tener un altro colto di simili bigletti sigillati e numerati in seguito, come li sudetti, li quali dovranno servire per la speditione dei bastimenti sudditi che foresti, accio che abbino li bastimenti foresti prima della loro partenza a pagare alla chiesa quel dritto che se gl' a- spetta per antico privillegio, che sono quatro soldi per ogni ccnto stara di grano per tutta quella quantita che potesse portare quel bastimento foresto, li quali cento stara di grano computando ogni staro libre cento e trenta due peso grosso veneto devon pagare soldi quattro, e li bastimenti sudditi. niuno eccettuato, dovrano servire li simili bigletti per la loro spedizione ed a questi il caneparo non dara detto bigletto se prima non li dara il patronc del bastimento o altra barca il nome e cognome di tutta la gente che fosse in servizio del medemo compresa la persona del patrone e questo dovesse pagare prima di ricever il bigletto al caneparo una petizza per testa per tutti que!li che fossero in tal naviglio, la qual petizza servira in titolo di Iuminaria, la qual dovra pagare cadauno che navighera con bastimenti ogni anno ; come pure nel loro ritorno il patrone dovra esser risponsale cioe soldi 20 per patrone e dieci per ogni marinaro e quelli anco ch’ avessero alcun titolo piu di marinaro e tal pagamento lo faranno tutti quelli che navigassero entro di questo golfo adriatico e che passassero le punte di Salvore o di Grao sotto vento; quelli poi che andassero per levante o ponente pagheranno tutti egualrnente soldi 20 per testa al viaggio, ma pero tutti dovranno pagare per la prima volta soldi 30 per testa, quali servirano per 1’annua Iuminaria e sino spirato 1' anno non pagheranno altro anco se facessero piu viaggi ali’ anno, ma bensi al ritorno d’ ogni loro viaggio paghe¬ ranno come sopra et il padrone trattenira dalla porcione o dalla paga o dal- 1’ accordato viaggio tal sudetto danaro perche esso medesimo šara tenuto pagare per tutta la gente del bastimento. 8. Seguito che šara il pagamento di detta annua petizza, il caneparo gli dara il biglieto di spedizione e senza tal pagamento non debba dare a veruno patrone il bigletto e tutti quelli che averanno pagato 1’ annua petizza di Iuminaria — ii6 — dovra subito il caneparo notar nel libro mare ovc si descrivono li confratelli di san Nicolo e a tutti dara il loro libretto sigillato coli’ impronto del detto santo, sopra il quale notara il nome di quel confratello aggregato in detta con- fraterna e d’aver pagato per quell’anno la sua luminaria e paghera ogn' uno un soldo per detto libretto; se poi aleuni patroni nel suo ritorno fatto non andasse da caneparo a pagare il suo buon viaggio per se e per li suoi marinari, quando fosse per ritornare ad altro viaggio, non si debba al medemo dar il bigletto di spedicione, se prima non paghi il suo buon viaggio fatto per se e per li mari¬ nari, e cosi parimente trovando debitore aleun padrone o marinaro di qualche luminaria, la quale non avesse pagata doppo spirato 1’anno, istessamente non debba il caneparo dargli il bigletto se prima non paghino la loro luminaria ed il caneparo registrera in un libretto separato li nomi dclli patroni col numero solo de marinari per qual parte partono, accio che nel loro ritorno si possa esiger dalli medemi li soldi del loro buon viaggio fatto. Oblighi ed incombenze clie dovra eseguire il proto del squero 1. Il proto del squero avera preciso obligo di ricever in inventario tutti gl’ effetti che servono per il squero, li quali dovrano tutti essere sotto la di lui custodia e questi li sarano consegnati dal secondo caneparo ed aver obligo il proto da caneparo in caneparo render conto delli medemi perche mancando aleuno d’essi šara responsale il detto proto, e se poi venisse rubato o portato via dal mare qualche cappo di quel genere essendo solito a stare sempre esposto nel squero debba subito il protto parteciparlo al caneparo per sua caucione. 2. Che il protto non debba permettere a chiunque si sia di fabricar cosa aleuna nel squero ne permetere di tirrar in terra nel medemo aleuna sorte di bastimento ne grande ne picolo ne batelli se non gli presentano prima il biglieto sigillato coli’ impronto di san Nicolo, nel quale šara espresso quanto dovra pagare giusto la tariffa, sia suddito che foresto e non fara gettar all’aqua aleuno d’essi se prima non si fa pagare quel tanto in esso bigletto e preseritto; e sicome in detti bigletti šara notato il giorno che fu fatto il medemo cosi dovera il proto con 1’ancianita del tempo di cadauno permeter d’esser tirrato in terra quello ch’avesse 1’ancianita sudetta, senza far torto ad aleuno. 3. Parimente dovra il proto ogni primo del mese portar al caneparo tutti li bigletti che li furono dati per tirrature de bastimenti cosi pure tutto il da- naro ricevuto per conto di detti bigletti, tanto quegli del squero quanto quelli dei perri di rame datti ad imprestito e doppo aver il caneparo fatto il riscon- tro di quel danaro con gli bigletti ed non esservi aleuna opposizione si debba far fare dal medemo caneparo la ricepputa di tutta quella summa di danaro che avesse consegnato in quel mese. 4 Dovra il proto in oltre prender in nota tutti li nomi, cognomi e pa- tria di quelle maestranze che usano a lavorare sopra bastimenti o barche tanto suddite che foreste e non solo quelle che qui di presente s’attrovano ma quel- le ancora che in avenire capitassero, esclusi pero quelli che fossero cappi mistri e quelli che sono soliti di lavorare sopra li bastimenti di sotillo quali nomi — 117 — dara il proto al caneparo perche siano estesi tutti li nomi de medemi sopra una tavoletta per esser quella attaccata alla porta del magazeno del squero accio il proto debba quando occorresse tanto per li lavori del squero quanto per quelli fuori del medemo mandar il bisogno di raaestranze al lavoro ed ogni settimana il protto tenira in ordine ed in buona regola dette maestranze, accio possano tutti campare e procaciarsi il vito si per loro che per le loro famiglie e non dovra il proto usar la minima parcialita con alcuno nelbordinanza dei lavori ma debba pratticar con tutti le cose del giusto; e cio che riguarda al pagamento delle maestranze saranno pagate queste a quanto prescrive la tariffa, la qual šara esposta nel squero, si per 1’estate che per 1’ inverno, non menoche il detto proto avera attencione sopra quelle maestranze che non meritassero quel sallario che potrebbe meritarsi un altro ma quello che stimera proprio in sua coscienza che possa meritarsi tal maestranza, dira il proto medemo quanto che si dovra pagare al giorno ad una simile persona e tutte quelle maestranze che sarano nei lavori del squero dovrano render quell’ubbidienza che richie- desi al proto ed riconoscerlo per loro cappo e chiunque mancasse dal proprio dovere šara corretto come si deve dall’ossequiosa auttorita di chi s’aspetta. ObligM del cancelliere della venerabile confraterna. 1. Dovera il detto cancelliere aver obligo nel giorno deli’ellecione delle nuove cariche della confraterna esser avanti 1’illmo. magistrato per notare le ballotacioni e doppo stabilite registrare tutti li nomi delle cariche stabilite in quel capitolo generale il quale seguira il giorno del glorioso san Nicolo ; e cosi similmente dovra il cancelliere intervenire nel giorno dei conti e doppo che avera reso li suoi conti il guardian grande antecessore al successore, fara il can¬ celliere 1’ annotazione nell’ urbario di detta chiesa la quantita del danaro che 1’antecessore guardian grande ha consegnato per salde de suoi conti al suo successore quella summa che šara. 2. Parimente il cancelliere dovera intervenire allor quando si facesse fra 1’ anno riducione di basso capitolo per 1’ occorrenza della chiesa accio debba il medemo tener nota di quelle ballotazioni che fossero esposte per ballotarsi in detto basso capitolo; cosi pure il medemo cancelliere debba comparire a- vanti qualunque publico o privato giudizio allora che fosse comandato dal guardian grande per quelli affari che potessero occorrere per detta chiesa. ObligM et inspezioni del scrivano della confraterna. 1. Il scrivano šara persona d’abilita nelfesercizio della pena per le molte et importanti inspetioni che se gli dovranno al medemo addossare dal guardian grande e canepari per conservare una regolata scrittura per gl affari della chiesa per cautella della mcdema. — 118 — 2. Tutti quelli bigletti numerati e sigillati coli’ impronto di san Nicolo che li venissero datti al scrivano dalli canepari della chiesa, dovranno tutti quelli essere scniprc sottoscritti dalli canepari, dal qualc poi dovranno esser distribuiti a cui si deve perche la chiesa con ogni precautione possa esiger quel tanto che se gl 'aspetta, et che ll detto scrivano debba accudire alli cane¬ pari nelli loro conti che dovranno fare ogni tre mesi al guardian grande; e cosi pure accudire per li confratelli che si dovranno aggrcgare nella confraterna sudetta e in tutti quelli affari che appartengono tanto alla chiesa quanto a quelli del squero di raggione della medema non meno che alle spedizioni delii bastimenti e barche sian suddite che foreste, cosi ancora accudire alla spedi- zione delle lettere che verrano date per esser spedite ove fossero destinate a dover andare. Oblighi ed inspesioni del capellano di detla chiesa. 1. II capellano che dovra cellebrare la santa messa in detta chiesa avera preciso obligo di cellebrare ogni giorno la messa nella medema chiesa ; inten- dendosi pero che tutte le messe dei giorni feriali saranno libere per il capel¬ lano dovendo per quelle procaciarsi 1’ellemosina, eccettuate pero tutte le do- meniche delFanno, nei quali giorni dovra applicarle in suffraggio di tutti li confratelli e sorelle vivi e morti ; e per suo salario gli šara contribuito ogn’anno ducati ; e dovendo detta confraterna far celebrare messe d’oblighi per sorelle o confratelli vivi o morti, queste le saranno datte al medemo capellano. 2. Parimente il capellano avera preciso obligo d' intervenire in tutte le funcioni delfanno che saranno in detta chiesa cosi pure nelle processioni ed accompagnamenti delli confratelli morti per darli sepoltura e sorelle se ne fos¬ sero agregate in detta confraterna. 3. E per maggior comodo degl’ abitanti nella citta Tercsiana s’offerisce detta chiesa di pagare ancora una messa ad un reved™o canonico od altro sa- cerdote accio in tutte le domeniche e feste di precetto vi fossero celebrate in detta chiesa due messe per comodo delli medemi. Oblighi ed inspesioni del sagrestano di detta chiesa. 1. Sara di preciso obligo al detto sagrestano di tener la chiesa ben netta et governata in tutti li suoi bisogni et che sia la biancheria lavata con tutta pollizia a sue proprie spese, cosi pure a di lui costo il vino occorrente per le messe et che sempre tener debba in governo le supelletili della medema come anco in tutte le festivita d’essa non restando altro obligo alla chiesa che di proveder un poco di fiori per addobo della croce, cinevri e deli’ altarc. 2. In oltre il sagrestano avera preciso obligo quando morisse aleun con- fratello d esponer fuori della porta del porto la croce accio serva d’ invito a tutti li confratelli per 1’accompagnamento del medemo per darli sepoltura a quell’ ora che descritta nel bigletto d’ invito, il quale dovra esser attaccato sopra detta croce il qual bigletto verra fatto dal scrivano della confraterna et per la distribucione della cerra e ricupero della medema doppo detto accompagnaraento gli šara dato al sagrestano soldi 30, dal danaro della chiesa cosi pure il medemo avera obligo di sonar le campane come il pratticato per ogni confratello o sorella che morisse e venendo sotterato alcun povero confratello nel cimiterio di detta chiesa per la fossa che dovra fare per il detto deffonto, parimente gli šara datto allo stesso soldi 20 dal dinaro di detta chiesa. 3. Dovra parimente il sagrestano aver obligo d’ andar in tutte le proces- sioni quando fosse anco per andarci detta chiesa e di star in attencione quando si distribuiscono le candelle nelle processioni specialmente nel venerdi santo di recuperarle e che non vadino disperse. 4. Simihnente dovra il sagrestano andar in cerca con la cassella quel giorno della settimana che šara destinato per detta cerca d’ ellemosina per la chiesa si nel borgo che nella citta e di quanto šara ricavato d’ellemosina, quando il guardian grande o caneparo della chiesa vorra estraer il soldo dalla medema, di volta in volta gli šara dato anche al sagrestano il terzo di quel denaro ricavato. 5. Non altrimenti dovra il medemo con altra cassella far la cerca per la chiesa in tempo d’ogni messa che fosse celebrata in detta chiesa, come pure nel giorno della festivita del venerabile san Nicolo et in altri pardoni che fossero in fra 1’anno e tutto quel soldo dovra rimaner a beneficio della chiesa. Oblighi ecl inspecioni del custode sopra gl’ imprestiti per li travasi dei ogli. 1. Il detto custodc dovra ben custodire tutti quelli effetti che gli verranno consegnati dal caneparo della chiesa con inventario, accio esso poi ne debba render conto delli medemi in ogni tempo, perche se ne verra a mancare alcuno di quelli, il medemo dovra render conto del detto mancante effetto. 2. Non dovra il custode dar alcuno degl’ effetti a veruno cioe ne caldare di rame ne trepiedi di ferro che servono per le medeme ne conche ne paradori ne tampocco tachi di legno, se prima non li viene consegnato un bigletto sotto- scritto dal detto caneparo e sigillato con 1’impronto di san Nicolo perche si possi vedere col fondamento di detti bigletti da chi si ha ricepputo e da chi si deve ricever tanto il pagamento delle caldare di rame quanto per le conche, paradori e tachi da quelli che ricevono detti imprestiti et che il custode debba far ricever li detti imprestiti da quelli che si serviranno de medemi e doppo esser serviti, dovranno loro stessi portarli nel sitto ove 1 hanno preši, 3. Venendo poi in luce che il detto custode dasse detti imprestiti senza il requisito del bigletto sudetto, dovra pagare il custode due libre di cerra lavorata alla chiesa; se poi venisscro preši detti imprestiti senza consaputa del custode quel tale che servito s’ avesse delli medemi paghera due libre di cerra alla chiesa. 120 — Oblighi ed inspecioni del porta lettere. 1. II porta lettere avera preciso obligo et particolar attencione di frequen- tare fuori al casello della sanita per vedere se fossero capitate lettere per la via di mare, le quali dovra riceverle dal soprastante del detto casello e del medemo ghe saranno notate nel libretto il numero di quel!e, il qual libretto poi il porta lettere dovra conservarlo per tal effetto e subito ricevute che avera le lettere, tosto dovra portarle a chi vanno con farsi dare un soldo per cadauna, ma non pero da quelli che fossero accordati ad anno et il denaro delle medeme dovra portarlo e consegnare a quello, il quale avera in custodia la cassella delle lettere per riponer detto soldo nella medema e sul fatto stesso gli šara dato al porta lettere il terzo di quel denaro che di volta in volta consegnera; e le lettere di quelli accordati ad anno šara tenuto di portarle nelle loro čase. 2. Parimente avera obligo il detto porta lettere d’ andare ove gli šara ordinato da quello, il quale conserva la cassella delle lettere per portar tutte quelle lettere che fossero per spedire per la via di mare. Dichiarando qui nel fine ad intelligenza di tutti in generale e ciascheduno in particolare, sino che non saranno terminati li tre anni non si dara principio ad esibire alli confratelli quel sovegno che la chiesa e confraterna s’ offerisce di contribuire si nel spirituale che nel corporale, e quando verranno approvate le presenti nuove regole dali’ ossequiosa auttorita di chi s’ aspetta, doppo che dovra seguire la ballotazione dal capitolo generale di questa veneranda confra¬ terna a chi piace ed a chi non piace e doppo seguita che šara detta approva- zione si ponera immediatamente in essecutione quanto contiene e prescrivono le presenti nuove regole e d’ allora principiera il trienio sopradetto per supplire la confraterna quanto nelle suddette regolazioni s’ e offerta di fare. * Adi 6 dicembre 1746 in S. C. Radunato Villmo. sig. r bar. Antonio Marensi capitanio sostituto con V illmi sigri bar. Giulio de Fin giudice ces.° reg.° Didio de Giuliani giu- dice e rettore, Ignasio de Giuliani provisore con la solita assistenza delli nobb. sigri. Gio. Saverio de Jurcho ed Antonio Anibale de Bottoni vice se- cret.° furono proposte alla prešerna, come sopra, certe regolazioni della con¬ fraterna di san Nicold, le quali doppo esser state perlette, furono ballotate dalli confratelli per la dovuta approvazione. Fattosi prima il scortinio delli confratelli ascendenti al N. ro 104 lurono ballotate dette regolazioni, cioe a clii piace le regole proposte votti N. ro 101 a chi non piace votti N. ro 4 121 Furono aggionti li votti deli’ illmi. rapresentanti e magistratto con V assistenza votti N. ro 11 L’tlimo sig. r bar. Ant ° Marenzi cap." sostit. 0 con V illmi. sig. ri bar. Giulio de Fin giudice ces° reg. 0 Didio de Giuliani giudice e rettore et Igna- zio de Giuliani provisore avendo fatta la debila riflessione alte nuove regole proposte p er la veneranda confraterna del glorioso san Nicolb profettore de naviganti affine guesta possa ressorgere meglio governarsi nell’ avvenire, salva sempre la dovuta subordinasione a tenore del patrio statuto, essendo dette regole state proposte alla radunanza de confratelli e dalli medesimi con voti 107 applaudita. L’ accennato illnio sig. r bar. cap. 0 sost. 0 con V illmo magistrato sedendo deliberd d’ umiliare ali’ Augustissima sovrana le suppliche delli siuldetti confratelli per la clementissima approvasione e conferma detle premesse re¬ gole affine che sotto V augustissimo ces.” reg. 0 patrocinio possino essere mag- giormente sostenute et osservate dovendosi in tanto proceder con V ellecione de trnovi canepari e scrivano in forma etc. Decretum sub die 6 dicembris 1746 Ant. 0 Anibal de Bottoni Vic. secret. CAPITEL VII. Die Einfiihrung der Post in Deutschland durcli Thurn-Ta.ris. — In den oesterreichischen Erblanden ivird die Post zur Zeit des Kaisers Karl VI. unter den Grafen Paar ein Staatsamt. — Triest, zum Freihafen erlioben, schzvingt sick allmdlig zu einem Handelsemporium unserer Monarchie auf. Der aus dem Mailandischen stammenden Familie der Tor- riani, 1 ) der Thurn-Taxis, gebuhrt ohne Zweifel das Verdienst, das eigentliche Postwesen erdacht und eingefiihrt zu haben. Einer ihrer Vorfahren, Franz von Taxis, errichtete im Jahre 1516 die erste wirkliche Post zwischen Wien und Briissel, was damals ein schwieriges und gewagtes Unternehmen war. 2 3 ) Jedcr- mann hielte solche Anstalt vor misslich, schreibt Beust, und komite sich nicmand cinbilden, dass der Kaufleute und anderer Menschen Briefe und Sachen so vici Postgeld abwerfen miirden, davon Pferde Wagen, Postillons und Postbediente zu unterhalten. Sobald aber die teutschen Kaufleute geivahr wurden, wie selbige den IVecksclcours, di Taxe und den Prcis aller IVaaren durch die Post fiir voeniges Geld haben konnten, ohne deshalben nach Antzverpen, Briissel zu reisen, so zog sich auf dicse neue Taxis'sche Posten eine so unbe- schreibliche Menge Briefe zusammenl) 1 ) Siehe: Rodolfo Pichler. II castello di Duino. Trento 1882. 2 ) Der Bildhauer Jean Degen in Knin hat im Jahre 1894 die fur die Schalterhalle des dortigen neuen Hauptpostgebaudes als Gegenstiick zu der Begas’schen Biiste des Staatssecretars Dr. von Stephan bestimmte, in weissem Marmor a,usgefiihrte Kolossalbiiste des crsten General- postmeisters des deutschen Reiches, Franz von Thurn und Taxis, (wclcher 1516 mit Genehmigung des Kaisers Maximilian I. die erste regelmassige Postlinie von Wien bis Brussel einrichtete), vollendet. Das Werk zeigt den Fursten im spanischen Kragen und leicht um die Schultern flies- senden Mantel. Das von langem Barte umrahmte Antlitz tragt wiirdevolle und dabei milde Zuge. 3 ) Ueber das teutsche Postregal. Jena 1748. Siehe auch : Arthur de Rothschild. Ilistoire de la poste au.v lettres. Pariš 1873; Das Buch von der Weltpost. Berlin 1884. — 124 — Diese Anstalt, die erste ihrer Art, welche die deutschen Aus- gaben der alten Classiker, dic ersten gedruckten deutschen Bibeln, die Lieder der Minnesanger, die ersten deutschen Zeitungen, die Edikte der Kaiser, die Depeschen der Gesandten, sowie Bricfe, Gelder und Wechsel der Kaufleute beforderte und iibermittelte, breitete sich anfangs ungestort in Deutschland aus und dic Taxis crhielten nicht wenige Privilegien. Leonhard von Taxis wurde von Kaiser Rudolf II. im Jahre 1595 zum General-Reichspost- meister ernannt, und Lamoral von Taxis und dessen Nachkommen wurden im Jahre 1615 von Kaiser Matthias mit dem Reichs-Gene- ral-Postmeisteramte belehnt. In den oesterreichischen Erblanden war das Erbland-Postmei- steramt den Grafen von Paar anvertraut. Dieses grafliche Geschlecht stammt aus Italien, und z\var aus der Landschaft Bergamasco, hiess urspriinglich Belliboni, auch Bellidoro de Gasnio, und wurde schon zu Kaiser Friedrich Bar- barossa’s Zeiten als rittermassig anerkannt. Den Namen Paar soli es von einer unweit des Stadtchens Clusone gelegenen Besitzung Namens Pare, welche schon Kaiser Friedrich I. im Jahre 1170 einem Belliboni verliehen hatte, angenommen haben. Im Laufe der Zeit siedelte es nach Oesterreich liber, und envarb sich ausge- dehnte Giiter in Bohmen und in Steiermark. Martin Graf von Paar und dessen Solin Petrus VII. mach- ten sich nun im funfzehnten Jahrhunderte um die Einfuhrung des Postwesens in Oesterreich besonders verdient. Graf Martin Paar hatte in Ungarn die ersten Postamter angelegt und starb in der Stadt Pressburg als oberster Postmeister. Da sich das Geschlecht allmalig um das Postwesen in den oesterreichischen Erblanden und auch im deutschen Reiche trotz der Concurrenz der Thurn-Taxi- schen Familie namhafte Verdienste erworben hatte, erlangte Jo¬ hann Baptista von Paar im Jahre 1570 von Kaiser Rudolf II. das Erbland-Postmeisteramt im Herzogthume Steiermark. Am 24. October 1622 erkaufte dessen Solin, Graf Johann Christoph von Paar von einem geivissen Jacob Magni um fiinf- zehntausend Gulden und sechs Wagenpferden das Oberst-PIof- postmeisteramt und erhielt infolge dessen am 4. September 1624 fiir sich und fur seine mannliche Nachkommenschaft die Belehnung mit dem General-Erbland-Postmeisteramte in Ungarn, Oesterreich und Bohmen, im Jahre 1629 in Inneroesterreich und im Jahre 1630 in Schlesien, wobei Kaiser Ferdinand II. noch verfugte, dass alle- zeit dei .alteste Solin aus dieser graflichen Familie den Titel obcr- ster Erbpostmeister , die jiingeren den Titel Erbpostmeister fiihren sollten. Unter dem Grafen Wenzel Johann Joseph von Paar (ge- boten am 7. August 1 7 1 9 » gestorben im Alter von vierundsiebzig Jahren am 4. Juli 1792) trat jedoch eine fiir das oesterreichische Postwesen wichtige Veranderung ein. Zwar wurde ihm und dem je- vveiligen Haupte seiner Familie im Jahre 1769 die Furstemvtirde verliehen, auch die Direction des oesterreichischen Postwesens se- o lassen, allein schon Kaiser Karl VI. hatte letzteres in Staatsregie ubernommen. Es wird erzahlt, dass dieser Monarch eines Tages wahrend eines Hoffestes in Wien den Grafen Wenzel gefragt habe, wie viel ihm die Post jahrlich trage. Aus Furcht, einer bedeutenden Steuer unterworfen zu werden, gab er 66,000 Gulden Wiener Wahrung (27,720 Oe. W.) an. Um diese Sumrae, welche noch heutzutage den Grafen Paar jahrlich aus der k. k. Postcassa in Wien ausge- zahlt wird, loste der Monarch di Post ab und sie wurde ein Staats- Institut. 1 ) Das Postvvesen im Kiistenlande verdankt seinen Anfang der Fiirsorge des Erzherzogs Carl, welcher im Jahre 1588 den Grafen Johannes von Paar mit der Einrichtung der Post betraute, so zwar, dass zwei Postanstalten in Gorz und Gonars eroffnet wurden, mit der Verpflichtung, dass der Gorzer Landtag den Postmeister besolde. Der Historiker Carlo Morelli di Schonfeld erzahlt uns diese fiir das Ktistenland und ftir Triest wichtige Neuerung mit folgen- den Worten : Erano sul principio del sccolo nelle provmcie austriache, sola- mente in tempo di guerra ordinate alcnne stazioni di posta, per dare e ricevere le notizie dei princip ali avveinmenti e dclle piii importanti circostanze. Cessata la guerra co Vcneziani cessarono presso di noi queste stazioni, ed in occasione di nccessari ragguagli s' impiegavano dei messi a piedi. La memoria (154 5 ) c ^ e s * ^1 corriere stipendiato sotto il governo del capitano Francesco dclla Torre, non ci da indizio veruno, che fosse regolata la sua partenza ed il suo arrivo, anzi prima che 1'altro Francesco della Tone, ambasciatore cesareo in Venezia, proponesse (1562) di stabilne un corriere, che portasse le lettere da Gorizia a l enezia, tutto il carteggio ') Dr. Constantin von Wurzbacli. Biographisches Ltxicon des Katserthumes Oesterreich. Wien 1870. Bil. XXI. S. 143 ff. - 126 - fra la contea e lo stato veneto doveva tene vsi per vici di mcssaggu n, che spedivansi secoudo le occorrenze. Ali’ arciduca Carlo, promotore di tanti saggi c vantaggiosi provvedimenti dee attribuirsi propriamente quello ancora dci regolati uffizi della posta nelle sue provincie. Delego egli (1588) nella contea Giovanni di Paar, dichiarato sopraintendente delle poste, perche cogli stati conserbassc il modo d’ introdurle anche nella nostra provincia. Fu convenuto di jis s are due stazioni di posta, l' una m Gorizia e i altra in Gonars. Accorda- rono gli stati di contribuire le porzioni dei foraggi necessari al mantenimento di dne cavalli per ogni stazione e di far assegnare dalla pubblica cassa della provincia V annuo stipendio al viastro della posta di Gorizia. Ali' incontro dovevano spe dir si coli’ ordinaria staffetta dali’uffizio della posta gratuitamente non solo i pubblici dispacci degli stati , ma ancora le lettere private di tutti i patnzi. II mastro della posta era tenuto ancora, se il bisogno lo esigeva, a spedire con istafetta particolare i pubblici dispacci, come anche a notificare ai deputati degli stati il passaggio dei corrieri o delle stajfette straordinarie e serbare verso i medesimi ugualmente che verso il sopraintendente delle poste una esattissima subordinazione e dipendenza. Da si tema principi ebbe incominciamento questo altret- tanto grande che comodo ed utile stabilimento. ‘) Bekanntlich hat aber Kaiser Karl VI., dem die Wohlfahrt der Stadt Triest besonders am Herzen lag, sie als Freihafenund Handels- emporium der oesterreichischen Monarchie erklart: * 2 ) Triest solite ein Sammelpunct fur Leute aus der ganzen oesterreichischen Mo¬ narchie, ja aus der ganzen Welt werden, und wurde es auch, so zwar, dass die seither von allen Gegenden einge\vanderten Perso- nen — Juden, Arfnenier, Albanesen, Hollander, Skandinavier, Fran- zosen, Englander, Croaten, Slovenen, Griechen, Sclrvveizer, Deutsche und Italiener — auch heutzutage die in unserer Stadt zustandigen Bewohner an Zalil iibersteigen, indem schon durch eine im Jahre 1875 unternommene stadtische Volkszahlung festgestellt wurde, dass *) Istoria della Contea di Gorizia. I. B. S. 169 ff. 2 ) Antonio de Giuliani. Rijlessioni politiche sopra il prospetto attuale della citta di Trieste. llieste 1866; G. C. Donadoni. Relazione della venuta e permanenza nella citta di Trieste di Carlo Čl imperatore , con una di/esa apologeiica della stessa citta e dei suoi porti di Mare. Lubiana 1728; A. Carpaccio. Saggio sopra il commercio m generale con un prospetto storico deli' ingrandimento della citta di Trieste. Venezia 1821 ; Dr. P. Kandler. Documenti per servire alla conosccnza delle condizioni legali del municipio ed emporio di Trieste. Trieste 1848; Dr. D. Rossetti. Meditazlone storico analitica sulic franchigic della citta e porto/ranco di Trieste. Venezia 1821; Dr P Kandler storia del consiglio dei patrizi di Trieste. Trieste 1858; Dr. P. Kandler Raccolta delle leggi, ordi- nanze e regolamenti speciali per Trieste. Trieste 1861. — 127 damals unter den 126,633 Einwohnern nur 59-19% in Triest geboren und nur 54-24% hier zustandig \varen. 1 ) Nach und nach siedelten nach Triest verschiedene Kaufleute und Gewerbetreibende iiber, so unter Anderen zwischen 1714-1806 : Liberalis Baseo aus Nauplia — Johannes Mainati aus Zante — Athanasius Zalla aus Missolungi — Georg Prevetto aus Zante — Demetrius Foča — Trezzi — Petrus Anton Codelli — Franz Thomas Grossel — Johann Thomas Jugovitz — Georg Marulli aus Zante — Theodor Petrato aus Santa Maura — Anastasius Nico aus Janina — Basilius Ulacaiti aus Argos — Apostolus Pacidiotti — Petrus Deris aus Patrasso — Johann Temelli aus Santa Maura — Joseph Rtedl — Theodor Hanappel — Joseph Forschl — Michael Friedrich Weittenhiller — Peter Sartorio — Ignaz Forschl — Georg Pillepich — Ignaz Catolla — Johann Mayer — Johann Jacob Venier — Franz Santo Romano — An¬ ton Vico — Johann Baptista Pontini — Vincenz Probst — Anton Rossetti — Ciriaco Catraro —, Graziadio Minerbi — Carl Alois Chiozza — Andreas Bevilacqua — Stephan Risnich — Anton Kunz — Anton Wurth — Franz Julien — Philipp Griot — A. M. d’Isay — F. E. Baraux — Franz Gattorno — Kern & Comp. — Marcus Dabovich — Joseph Padovani — Michael Rodokanakis — Petrus Jussuf — Anton Antonopulo — Daniel Scheitlin — Georg Catraro — Christophorus Gopcevich — Georg Heinrich Trapp — Joseph Friedrich Renner de Oester- reicher — Johannes Ludwig Weber — Johannes Christoph Ritter — Rudolf Juvalta — Stephan Papacizza — Johannes Geistinger — Johannes Orlandini — Alois Sola — Petrus Perisutti — Conrad Dornbusch — Vincenz Bortolotti — Matthaeus Schwei- hant — Dominicus Angeli — Matthaeus Pirona — Hieronymus Davanzo —- Petrus Nocetti — Anton Vassilli — Johannes Maria Tomas — Aloys Santini — Johann und Raphael Babich Anton von Strohlendorf — Joseph Bellusco — Jacob Guadagnini Valentin Jellussig — Carl Praun — Panajotti Seglestino aus Arta — Panajotti Gligorachi aus Candia Demetrius Car- CI otti — Johannes Andrulachi — Demetrius Baldassi — Deme¬ trius Bujazoglu — Cruciani, Buba und Ballano aus Nisna Carburi — Demetrius Cartulari — Demetrius Pulo — Demopulo — Giacomopulo — Livaditi — Panajotti Axioti — Panajotti Zangopulo — Strati — Uretopulo — Cebal — Pellarin — Se- i) La popolazione di Trieste ntl 1875. Trieste 1878. S. XLII ff. bastian Hormuller — Theodor Dokley & Comp. — Matthias und Michael Lazzovich — Demetrius Contogoni — Berquier & Comp. — Cocicopulo & Comp. — Ignaz Piller — Plastara — Caspar Casati — Damilo — Benjamin Bianchini — Johannes Dobler — Johann Rajovich — Palicuchia & Comp. — Jacob Alpron & Comp. — Daniel Treves — Johannes Baptista Borghi — Marotti — Reyer & Schlick — Johann Tabisco •— Gold — Anton Cochini — Johannes Maria Damillo — Anton Dnvorzack — Johann Jacob Gaddum — Frohn & Comp. — Massars & Comp. — Johannes Baptista Silverio — Tropeani — Huber — Simon Carl Ceicke —• Rose & Comp. — Georg Preschern — Buscheck — Anton Machlig j ) — die Garber David Luzzatto und Giuseppe de Seppi * 2 ) — 1) Die Firma Machlig dttrfte wohl das alteste, heute noch bestehende Handlungshaus in Triest sein. Anton Machlig hatte von seiner Frau Anna geb. Moro (gestorben am 2. Marž 1834 im Alter von sechsundachtzig Jahren) einen Sohn, Petrus (geboren am 12. Mai 1777, gestorben im Alter von achtzig Jahren am 2. Juli 1857, verheirathet seit 1809 mit Uršula Candus , welche im Alter von sechsundachtzig Jahren am 2. Janner 1879 das Zeitliche segnete). Petrus fiihrte das Geschaft fort und verlegte es sogar 1854 von Triest nach Venedig, wo es bis zum Jahre 1876 verblieb, und zwar in der ehemaligen Kerzenfabrik Andreas Bortolotti in calle della Cereria ( Chio - nere) A San Giobbe N.ro 221., welche am 24. Februar 1819 vom Kaiser Franz I. und vom Erzher- zoge Rainer, Vicekdnige des lomb. venet. K6nigreich.es, besucht wurde. (Siehe: Dr. Antonio Tassini. Curiositd Veneziane. Venezia 1887. S. 181.) Auf der Hofseite dieses Hauses existirt noch gegemvartig folgende vom gelehrten Welt- priester Angelo dal Mistro, Pfarrer von Montebelluna, verfasste Inschrift: D • N • FRANCISCO • IMP • P • F • A QVOD CVM • RAYNERO • FRATRE • GERMANO ALIISQVE ■ CAES • DOMVS HAS • AEDES • VNA • CVM • OFFICINA • CERARIA VI • KAL • MARTIAS • INSPENERIT • PROBARIT ANDREAS • BORTOLOTTVS • DEVOTVS • P. Nachfolger des Petrus \var Giuseppe Machlig, der am 9. August 1880 in Alter von aeht- undfiinfzig Jahren starb. Inhaber der Firma ist derzeit der vvurdige Patriot Felix Machlig , ge¬ boren am 19. November 1817, gewesener Gemeinderath und Alters-Praesident der Triester Handels- kammer, seit 1861 wohlverdienter Director des Armenhauses, seit 1862 Ritter des Ordens der eisernen Krone III. Classe. Dessen Bruder Carl Machlig , geboren am 18. November 1825, seit 25. August 1849 Doctor der Rechte, iibte bis zum Jahre 1878 die Advocatur aus und war in friiheren Jahren ebenfalls Mitglied des Gemeinderathes. Er ist gegenwartig Directionsmitglied der Triester Ackerbau-Gesellschaft, als deren Cassier er fungiert. 2 ) Die von ihm im Jahre 1782 gegriindete Lederfabrik existirt noch heutzutage in der vin Madonnina N.ro 27 und tragt in ihrem Hauptraume folgende Inschrift: FABBRICA • PELLAMI FONDATA • DA GIUSEPPE • DE • SEPPI NELL’ ANNO 1782 CONTINUATA DA DOMENICO • DE • SEPPI NEL • CENTESIMO • ANNO • Dl * SUA • ATTIVITA 1882 FEDERICO • DE • SEPPI COMMEMORA D°r Chef des Firma, Friedrich de Seppi, ist Gross-Handler und Grossgrundbesitzer, Com- thui des papstlichen St. Gregorius-Ordens und Director der Gesellschaft „Aurisina.“ Er schenkte den Baugrund fur unsere neue Pfarrkirche S. Vincentius de Paula. — 129 — Pellicano — Petrus Theodorovich — Georg Carciotti — Anton Bisirini — Thomann — Johannes Carciotti — Franz Goracuchi — Constantin Niotti — Franz Gagliardo — Petrus Passalacqua — Johannes Curtovich — Gebruder Levi — Callin & Villar — Ignaz Vianello — Ranieri & Costantini — Alois Smalliner — Sigmund Borat — Hoenig — Johannes Andreas Kranz — Nicolaus Botta — Johannes Raftopulo — Anton Benussi — Alexander Galatti & Comp. — Blassa 1 ) und Joseph Laerosse, mit seinem wahren Namen Albert Franz de More Graf von Pontgibaud, ein franzosischer Emigrant, welcher am 24. Juli 1824 in Triest starb und auf dem seither aufgelassenen Friedhofe von St. Just begraben wurde. Dessen Grabstatte hatte folgende Inschrift: ALLA • MEMORIA Dl ALBERTO ' FRANCESCO • Dl • MORE CONTE ■ Dl ■ PONTGIBAVD NACQVE ■ IN ■ PARIGI IL ■ Dl • XXIII . APRILE MDCCLIV FV • CAVALIERE • Dl • S ' LVIGI COLONELLO FEDELE ■ AL ■ RE ED • ALL’ ORIFIAMMA VISTI • OPPRESSI ■ I ■ REGI D Al • FVRORI ■ DELLA • RIVOLTA LASCIO • IL • PATRIO • SVOLO E • LE • AVITE ■ SOSTANZE PER • SERBARE • IMMAGOLATO L’ ONORE INDECLINATO • IL • DOVERE RIPARANDO • A • QVESTA • TERRA OSPITALE APERTA ČASA • Dl ■ COMMERCIO COL • NOME • Dl GIVSEPPE ■ LABROSSE ŠALI ■ IN • CREDITO • E • FORTVNE LTNGEGNO ■ E ■ L’OPERA • VOLGENDO A ■ TRIESTE GOSI ■ CHE ■ POTE • FAR ■ TEMPERAR I • RICORDI • ESIZIALI Dl • BELLICHE • COLTE RIVERITO ■ AMATO SCESE ■ NF.LLA • TOMBA IL • Dl • XXIV • LVGLIO MDCCCXXIV ACCANTO • A ■ LVI • DORMONO LA ■ MOGLIE • FEDELE COMPAGNA DELLA • SVA • VITA E • LA ■ NIPOTINA Dl ■ VN ■ ANNO CI • GIT ALBERT • FRANgOIS • CONTE ■ DE • MORE DE • PONTIBAVD • ANCIEN ■ COLONEL DTNFANTERIE • CHEVALIER • DE • L’ORDRE ROYAL • ET ■ MILITAIRE • DE • ST • LOVIŠ DECEDE . A ■ TRIESTE • LE ■ 24 JVILLET • 1824 • ET • PREŠ • DE • LVI REPOSENT • LE • FEMME • ET • SA • PETITE • FILLE DE • PROFVNDIS i) Don Giuseppe Mainali. A. W. B. IV. V. VI — 130 — Im Jahre 1718 trat die sogenannte orientalische Compagnie, la Compagnia Orientale, unter der Leitung von Pandolph Friedrich Oesterreicher und Johannes Columbus Fuch Ghersem 1 ) ins Leben; im Jahre 1723 eroffnete Hieronymus Davanzo eine Schiffs- vverfte; Johannes Gerolini aus Venedig vvurde 17 2 5 d er ers t e Fass- bindermeister, der sein Geschaft in unserer Stadt betrieb; Josef Maria Vitali wurde 1744 zum ersten Hafencapitan ernannt. Mit Allerhochster Entschliessung vom 15. September 1751 vvurden die patentierten Sensale bei uns eingefuhrt; die Borse am 20. Juni 1755 eroffnet und deren Statuten am 2. August 1792, zum z\veitenmale am 2. Juli 1804 genehmigt. Angelus Valle ist im Jahre 1759 der erste Spielkartenfabrikant in Triest, und am 2. October 1796 liaben \vir bereits die vecchia Compagnia d'Assicurazioni. Nicolaus Sinibaldi aus Ferrara eroffnet, von der Regierung mit einer jahrlichen Subven- tion von dreitausend Gulden untersttitzt, im Jahre 1763 in Triest die erste Seilenverkstatte, der Franzose Sauvaigne 1778 die erste Zucker-Raffinerie, Carl Ludwig Chiozza aus Genua 1781 die erste Seifenfabrik. Anton Eisner besitzt im Jahre 1792 die erste offent- liche Wage und Johann Bellagura & Comp. eroffnen im Jahre 1785 die erste Farberei. Im Jahre 1788 haben wir eine Porzellanfabrik und im Jahre 1804 die zweite Zucker-Raffinerie des G. C. Ritter in der darnach benannten via della Raffincna. Wahrend Triest schon im Jahre 1624, jedoch nur ftir kurze Zeit, die Buchdruckerei des Venetianers Antonio Turrini aufweisen konnte, besitzt es 1760 jene der arme- nischen Mechitaristen-Congregation, 1765 die k. k. Gubernial- Druckerei des F. M. Winkovitz, 1790 die des Coletti und 1819 die seiner Erben, ferner die des Maldini und seiner Erben, die des Michael Weis, des Johannes Marenigh und des Dominicus Pagani 2 ). Sogar fur Zeitungen ist gesorgt, denn im Jahre 1780 haben wir ein deutsches Blatt, den Wcltkorrcspondcnt, seit 1783 den noch bestehenden Osservatore Triestino, 1814 die Gazzetta Triestina und 1825 den Mercurio Triestino 3 ). *) Giovanni Bussolin, Della impenale privilegiata compagnia orientale nel secolo scorso e del Lloyd austro-ungarico nel secolo presente. Trieste 1882. 2 ) Dr. Bomenico de Rossetti. Notizie tipograjiche triestitie. (Im: Archeografo triestino. Trieste 1829. B. I. S. 268 ff.); Dr. P. Kandler. Indicazioni etc. S. 87 ; Dr. P. Kandler. Di An¬ tonio Turrini , primo tipografo in Trieste. Trieste 1860. 3 ) Dr. P. Kandler. Indicazioni etc. S. 91. Herausgeber und Redakteur der beiden von der Druckerei Michele Weis herausgegebenen Zeitungen war Girolamo conte Agapito. (Siehe: Dr. Felice Glezer. Notizie degli istriani viventi del canonico Pietro Stancovich. Parenzo 1884. S. 14 ff.) Redakteure des «Osservatore triestino » vvaren: Joseph Coletti — Leo Vita Sar aval — Im Jahre 1763 hatte Triest bereits folgende bekannte und solide Firmen — ditte cantanti — deren Inhaber Hauser und Villen besassen: proprietari dl časa e di campagna con pozzo di acqua!! - BrENTANO-VaNIN & ClMAROLI — MICHELANGELO ZoiS — Johannes Andreas Flantini ■— Paul Tribuzzi • — Anton Grassi & Comp. — Pandolph Friedrich Oesterreicher — Ignaz Craiter — Jacob Balletti — Sebastian Osmuller — Johannes Rusconi — Adam Wagner — Johannes LoIkmann — Anton Mayer — Carl Praun — Joseph Giussani — Valentin Cavallar — Andreas Giop — Neuwider & Berg — Marcus Blanchnay ■— Ventura Morpurgo — Grassin Vita Levi — Gebruder Luzzatto — Me- nasse Morpurgo — Bellusco & Rossetti — Dominicus Curti — Gebruder Simonatti — Plos & Muner und Georg Platner, wel- cher in seinem einundsiebzigsten Lebensjahre am 12. October 1782 gestorben, im Mittelschiffe der St. Justkirche begraben wurde. Dessen Grabstatte bezeichnete folgende Inschrift: MONVMENTVM PRAENOBILIS • DOMINI ■ GEORGII • PLATNER NEGOTIATORIS • AC • MEMBRI • SPECTABILIS BVRSAE • MERCANTILIS • IN • LIBERO • PORTV TERGESTINO • EIVSQVE • DESCENDENTIVM ERECTVM DIE • XX • MENSIS • DECEMBRIS ANNO • MDCCLXXI QVI ' OBUT • ANNO • DOMINI • MDCCLXXXII XVIII • 8BRIS AETATIS • VERO • LXXI ■ DIE • XII1) Im Jahre 1804 werdcn bei uns nachstehende Waaren und Ge- genstande fabrikmassig erzeugt: Branntwein — Anker — Farben — Michael Weis — Conte Girotamo Agapito — Dr„ Petrus Cerutti — Joseph Lugnani , Direktor der k. k. nautischen und Ilandeisakademie — Carl de Comli — Pacificus Valussi — Carl Vigilius Rupnick — Dominicus Antonaz — Dr. Bartholomaeus Malpaga , k. k. Gyrrmasialprofessor in Triest — Petrus Brunelli — Cajetan Leitner — Franz Ritter von Coglievina. — Anton Gandolfi — Joseph Bussotin, Secretar der k. k. Triester Seebehorde — Dr. Anton von Bersa, Advocat. Siehe : Dr. Petrus Tomasin. Dos k. k. Staats-Oher-Gyninasiimi in Triest. Triest 1892. S. 80. i) Don Giuseppe Mainati. A. IV. B. IV. V. VI.; Dr. P. Kandler. Indicazioni. etc. S. 86. 91. 93. 96. ■ In memoria del primo secolo compiuto di vita della societa del casino detto ilvecchio di Trieste. Trieste 1860. Bleiweiss — Bier — Zwieback — Unschlittkerzen — Confetti - Spielkarten — Wachskerzen — Leder — Confekt — Seile — Roso- lio _ Punschessenz — Webstiihle — Porzellan — Schrott — Ma- caroni — Fischconserven — Rhum — Seife — Seide — Soda — Leinwand — Segeltuch — Vitriol — Schwefel und Zucker. 1 ) Zu diesen Fabriken kamen dann noch 1808 die Windmuhle des Franzo- sen Dupre und 1819 die Dampfmiihle des Franzosen Carl Sonne- rat hinzu. Der Triester Handel, dessen Entwicklung die Regierung mit allen Mitteln forderte, entfaltete sich zu ungeahnter Bltithe, die den Dichter zu dem Sonette inspirierte: Jj/el sesto Carlo ali’ immortale vanto T Godi lieta, o Trieste, eterno onore : j Per lui sei ricca, e nuraerose tanto Vdano ai lidi tuoi straniere prore. L’ Europa e l’Asia con tuo dolce incanto, Deh mira per celeste almo favore In te versar li suoi tesori, e quanto Prenda il commercio 'in te maggior vigore. Dal nuovo mondo ancor di merci gravi II profondo ocean sprezzando audaci Giungono al porto tuo liete navi; Stupisce Italia, e te felice appieno Decanta con stupor, benche ten giaci Nel remoto delPAdria ultimo seno. 2 ) Zum Zwecke der Forderung des Flandels gab es sogar im acht- zehnten Jahrhunderte in Triest Patrone der einzelnen Nationen. ') Antonio Cratey. A. W. S. 122. 2 ) Antonio Cratey. A. 'w. S. 75. — 133 — Protektor der orientalischen Kaufleute ist der Handclsrath Christoph Mamuca Graf della Torre, welcher, wie folgender Grabstein, einst im Allerheiligsten-Schiffe unserer Domkirche, besagt, im Alter von achtzig Jahren am u. September 1760 starb : D • O • M CHRISTOFORO MAMVCA SACRI ROMANI IMPERII COMITI DELLA TORRE MAGNATI PIVNGARIAE CAESAREAE REGIAE APOSTOLICAE MAIESTATIS COMMERCII CONSILIARIVS NATIONVM ORIENTALIVM IN VNIVERSO LITTORALI AVSTRIACO PROTECTORI DEFVNCTO XI SEPTEMBRIS M • DCC • LX OCTVAGESIMO AETATIS ANNO VIRO PIO CIVI PROBO LVGENTES POSVERE CONIVX MARIA IVDITHA COMITISSA A RTIVEN DE BELLASI ET FILIVS HAERES IOANNES MICHAEL Mit der Erhebung unserer Stadt zum Freihafen erhalt sie im Jahre 1720 das Lazzaretto Vecchio San Carlo, im Jahrc 1754 das Ufficio e Magistrato di Sanitd, im Jahre 1769 das Lazzaretto Nuovo Santa Teresa d) Im Jahre 1722 erhalt Triest Consuln. Der erste, Liberalis Baseo aus Nauplia, Consul der griechischen und russischen Nation, stirbt in einem Alter von achtundsiebzig Jahren am 21. Mai 1749. ') Antonio Cratey. A. IV. S. 149 ff.; Ettore Generini. A. IV. S. 219, 309 ff.; Cenni storico-descrittivi del lazzaretto di S. Teresa. Trieste 1848.; Giovanni Bussolin. Del lazzaretto marittimo in Vatle San Bartolotneo. Trieste 1879. — 134 — Sein Grabmal befand sich in unserer Domkirche im Schitte des Altarssacramentes und trug die Inschrift: LIBERALIS BASEVS NEAPOLI IN PELOPONNESO NATVS RELAPSA IN CAPTIVITATEM PATRIA BONIS AQVILAE AVSPICIIS HVC APPVLSVS PRO GRAECIAE ET SCYTIIIAE NATIONIBVS AD ANNVM LXXVIII AETATIS CONSVLATVM AGENS VERA FIDE PRAEDITVS ET PIETATE LIBER BIS NATVS ALEŠ IN POLI PERVOLAVIT ARCEM PACEM PIABENS ET PATRIAM DEC • KAL • IVNII • AN ■ SAL ■ M ■ DCC . IL Der Triester Statthalter Carl Graf Zinzendorf 1 ) eroffnet zwei neue Fahrstrassen, und zwar im Jahre 1779 liber Betreiben des Triester Patriciers Andreas Joseph Bonomo 2 ) eine Strasse nach Ter- stenik, welcher Bonomo die Inschrift widmet: CAROLO • COMITI ■ A • ZINZENDORF ORDINIS • TEVTONICI ■ COMMENDATARIO IOSEPHI • II • ET • MARIAE • TPIERESIAE • AVGG CONSILIARIO • INTIMO TERGESTIS ■ PRAEFECTO OB • VICINALEM • VIAM A • PVBLICA • AD • TERSTENICVM • DEDVCTAM ANDREAS • IOSEPHVS ■ BONOMO CHRISTOPHORI • FILIVS PATRONO • BENEFICENTISSIMO GRATI • ANIMI • M • P • A • M • DCC • LXXIX ‘) Dr p Kandler. Raccolta. delle leggi etc. Abschnitt: le fondazioni. 2 ) Ist Verfasser des Werkes : Ho pr a le monete de' vescovi dl Trieste. Trieste 1778. - 135 Die zweite Strasse solite den Verkehr von Triest nach Deutsch- land erleichtern, weshalb sie auch folgende Inschrift tragt: VIA ANTEA NOVA NVNC AVSPICATO NOMINE ZINZENDORFIA AVCTORE CAROLO COMITE A ZINZENDORF ORDINIS TEVTONICI COMMENDATARIO AVLAE CAESAREAE CONSILIARIO INTIMO TERGESTIS PRAEFECTO MVNITA AC LATIVS SVBSTRVCTA ASCENSV AD ITER GERMANIAE PATEFACTO DESCENSV AD FORVM IVLII INSTAVRATO QVA ADITVS VTRINQVE ENPEDITIOR COMMERCIIQVE COMMODIOR TERGESTINI M ■ P • IOSEPIIO II. MARIA TPIERESIA AVGG IMPERANTIBVS Das Borsengebaude wurde bereits am 8. September 1806 feier- lich eroffnet. Es solite der Nachwelt erzahlen, dass: ENTREMO • ADRIAE • SINV IVSSV ■ CAROLI • VI • IMP ' COMMERCIO ET • NAVIGATIONI ■ PATEFACTO AVSPICIIS ■ M • THERES • IOSEPHI ■ II ■ ET • LEOP • II ■ AVGG CELEBRITATE • ADAVCTO MVNIFICENTIA • FRANCISCI • II • ROM • ET • AVSTR IMP • P • F • A AD • EMPOR1I • DIGNITATEM • EVECTO AEDES • NEGOTIIS ■ PERTRACTANDIS • MERCATORES TERGESTINI F • C • M • DCCC • IV — 136 — Zum Schlusse dieses Capitels sei es uns noch gestattet, einige Daten liber den Triester Seehandel zwischen 1766 - 1821 anzu- fiihren, aus welchen sich dessen stetig wachsende Bedeutung ergibt. Im Jahre 1766 vvurden aus Triest zur See Waaren im Werthe von 3.700,000 Gulden exportiert; im Jahre 1790 Waaren im Werthe von achtzehn Millionen Gulden. In den Jahren 1803 und 1804 legten in unserem Hafen 600 Schiffe und 3260 Barken an, 2500 liefen aus. Im Jahre 1803 betrug die Einfuhr zur See 42.400,43 Gulden, di Ausfuhr 32.552,671; im Jahre 1804 die Einfuhr 40.850,082 Gulden, die Ausfuhr 32.378,597 Gulden. Im Jahre 1819 liefen 524 Schiffe langer Falirt mit 85,093 Tonnen Gehalt ein; 548 mit 74.367 Tonnen Gehalt liefen aus. In diesem Jahre giengen 2186 K listen fahrer mit 55,590 Tonnen Gehalt vor Anker; 2132 mit 55,950 Tonnen Gehalt liefen aus. Im Jahre 1820 legten 3406 Schiffe mit 182,645 Tonnen Gehalt an; 3027 mit 127,665 Tonnen Gehalt liefen aus. Im Jahre 1821 liefen 3572 Schiffe mit 201,523 Tonnen Gehalt ein; 3174 mit 177,162 Tonnen Gehalt liefen aus. 1 ) ’) Girolamo conte Agapito. A. IV. S. 189. CAPITEL YI1I. Die k. k. Post in Triest miter Karl VI. und Maria Theresia — Ikre Regesten vom Jahre /752 bis 1164. — Si e erhd.lt einen eigenen Veiivalter. F ur einen bereits so ausgedehnten Mandel hatte unsere Stadt ein regelmassiges Postwesen nothwendig. Ein solches wurde daher von Kaiser Karl VI. eingefuhrt und geregelt, indem er in Triest eine k. k. kiistenlandische oberste Commercial- Intendenz — eine i. r. suprema Intendenza commerciale pel LAtorale —■ ins Leben rief, dieser alle Postvervvalter des Kiistenlandes unterordnete und fur Triest einen eigenen k. k. Postmeister einsetzte, welcher vom k. k. Postvervvalter in Gorz abhangen solite. Kaiserin Maria Theresia, welche das Gedeihen unserer Stadt stets sorgsam ubervvachte, gieng noch weiter. Sie loste am 16. Februar 1756 das Verhaltnis, das unser Postamt dem Postamte in Gorz unterordnete und erhob es zum Range eines Haupt-Postamtes mit einem Postvervvalter an der Spitze. Leider sind nicht alle unser Postvvesen betreffende Erlasse der grossen Kaiserin auffindbar. Es sind ihrer nur sehr wenige, die von 1751 bis 1764 reichen, und wir reproducieren im Nachstehenden die Regesten derselben in chronologischer Ordnung. 1 ) 1. Kaiserin Maria Theresia bestimmt mit Allerhochster Reso- lution vom 20. September 1751 eine neue Postordnung fur die oesterreichen Erblanden, welche u. a. im letzen Paragraphe Folgendes verordnet: Gleickzvie Wirnun allen denen, so die Postfreyheit genossen, 1 ) Wir haben sie aus dem k. k. Statthalterei-Archive in Triest durch die besondero Freund- lichkeit des Herrn Kanzlcidirectors Franz Hnnke erhalten, dem wir dafiir an dieser Stelle unseren warmsten Dank anssprechen. Sie biklen ein Fascikel, das auf der Vorderseite die Aufschrift tragt : Tritste Rubr. /. Publico Politic Li. P. N.ro 77 (Acta) das Triester Post IVeisen bitreffend (de anno 1751 usque 1764) /ase. 119 . - 138 den kiinjftig zahlenden Postporto ctuf ein oder andere zveiss osladi, alss ist in gegentheil an Unsere Postavitev verfiiget worden, dass Achtens alle von privatis an unsere Ministros und Capi, oder andere vollig befrepte addressirte Brief bey der Anfgab franchiret, mithin der doppelte Postporto abgenohmen, dahingegen derley franchirte Brief an jene frey abgegeben iverden sollen. 2. Kaiserin Maria Theresia erlasst am i. November 1751 eine Instruction fiir den Postmeister zu Trie ste, zvie dersclbe sozvohl in Abforderung des Brief-Porto, als in den Chartir-und Verrechnung sich zn verhalten habe. 3. Kaiserin Maria Theresia befiehlt mit Allerhochstem Rescripte von 9. November 1751 dem Commercial-Intendenten in Triest, Ni- colaus Grafen von Hamilton, die neue Postordnung bekannt zu geben. 4. Kaiserin Maria Theresia befiehlt mit Allerhochstem Rescripte von 7. Decemcer 1751 dem Commercialintendenten in Triest, Nicolaus Grafen von Hamilton, welcher eine Beschwerdeschrift unserer Kauf- leute iiber das allzu hohe auslandische Briefporto vorgelegt hatte, zu Triest mdnniglich kund zu machen, massen dan auch an das dortige Post-Amt und jenes zu Gortz das behorige diessenvegen altschon ergangen ist und untereinstens verordnet worden, dass zu meh- rerer Besckleunigung der Correspondenz nach Venedig und denen anligenden Orthen, zvegen Anlegung einer neue Postroute oder Austellung eines reittenden Bothen iiber St. Giovan ni di Duino von dem gorzerischen Post- Vervalter mit aeiner Einverstandnus ein Entzvurf solle verfasset iverden, zvie dieser Post-Cours am sicker- sten und mit mindesten JJnkdsten errichtet iverden konne, damit die Handels-Leuthe zu Triest den nehmlichen Vortheil der geschzvinderen Beforderung Ihrer Brief en, zvelchen sie mittellst Ihres aufgenomenen eigenen Bothen bishero gehabt , andurch verhalten mogen. Wobey du dich mit dem ermelden Post- Verzvalter zu Gorz einzu verstehen, und Ihme an die Hand zu gehen hast, auf dass die angetragene neue Postroute oder die Bestellung eines dergleichen Post-Bothen iiber St. Giovanni d i Duino ehestens ausgemacht und iviirklich her- gestellet zverde. ~~~ 5 - Das Directorium in «Publicis et Cameralibus» in Wien gibt am 23. November 1751 dem Postverwalter in Gorz Johann Seifried von Vogtberg Nachricht von obiger Allerhochsten Ver- ordnung. 6. Johann Seyfried von Votgberg, k. k. Postverwalter in Gorz, — 139 — bittet am 12. Februar 1 753 > Kaiserin Maria Theresia moge die Triest-Gorzer Post nach Venedig directe von Palma nuova durclt den Postmeister von Ontognano nacher St. Giovanni di Dnino be- fordem lassen. - ---——- 7. Kaiserin Maria Theresia trennt mit Allerhochstem Rescrip- te vom 16. Februar 1753 das Postamt in Triest von jenem zu Gbrz und erhebt das Erstgenannte zum Range eines Haupt-Postam- tes mit einem Postverwalter an der Spitze : «Maria Theresia von Gottes Gnaden Romische Kaiserin in «Germanien, zu Hungarn und Boheimb Konigin, Erz-Herzogin zu «Oesterreich. «Hoch und Wohlgeborne, Wohlgeborner, Edle, Ehrsame, ■s-Liebe getreue. Euch soli zur Nachricht und behorigen Verhalt «hiemit unverhalten seyn, wass massen das dortige Postamt zu «Triest von jenem zu Gorz abgesonderet und zu einem Haubt- «Post-Amt mit dem-dem dermahligen Postmeister beygelegten Ca- cracter eineš Post-Verwalters erhoben, demselben die Stationen «Cornial, St. Giovanni di Dnino und Fiume von i. ten dieses Monats «subordiniret und diese letztere gleich dem Haubt-Post-Amt zu iTribSt an Euch wegen der naheren aufsicht und allenfalls nothiger «Assistenz-Leistung angewiesen, auch die diesfallige Verordnung «allbereits an unsere Repraesentation und Cammer in Crain mit «dem Beysatz erlassen worden seyn, dass Sie Repraesentation das «behorige dem Postverwalter zu Gorz zu Verfugung des weiteren «an ob erwehnte dem Haubt-Postamt Triest unterzogene Stationen «zu intimiren habe. «Untereinstens ist auch diese unsere allergnadigste resolution «dem Postamt zu Triest per Decretum kund gcmacht und anmit «befohlen worden, dass selbiges von nun an iiber obermelte Post- «Stationen die Aufsicht halten, die Extract und Amtsgelder von «Ihnen zu gehoriger Zeit absonderen, Sie zu Ihrer Schuldigkeit «anhalten und alle an die Postmeistern zu erlassen nothige Amts- cVerordnungen der alldortige Post-Verwalter und Controlor zugleich «ausferttigen, nicht minder alle zu erstatten kommende Berichte «mit gemeinschafftlicher concertirung und Ein Verstandnuss von «beyden abgefasset und unterschrieben werden sollen. «Ihr habet demnach sowohl tiber das dortige Plaubt-Postamt «zufolge unserer gnadigsten Resolution vom 1. Mai 17 3 1 a ^ s iiber «die demselben nunmehro untergebene Stationes die Ober-Aufsicht «zu fiihren, solche auch liber das Post-Amt zu Fiume dem daselb- 140 — »stigen Hauptmann Amts-Verwalter in seiner mass mit aufzutragen, «untereinstens aber an diesen gelangen zu lassen, dass Er seine «in officiosis ausgelegte Post-Spesen specificiren, solche Specification «durch das Post-Amt Fiume Ihrer Richtigkeit halber certificiren «lassen, sofort dem Haubt-Post-Amt Trieste zur weiteren anhero «Beforderung einschicken, und auf diese Weiss gleich bey Ende «jeden Quartals in das kiinftige furgehen solle, wornach sodann «der Betrag bey allhiesiger Post-Cassa wird angewiesen werden. »Hieran beschiehet Unser gnadigster Will und Meynung. Wir »verbleiben anbey mit Kayser: Konig : und Erz-PIerzoglichen Gna- «den Euch wohlgewogen. «Geben in unserer Stadt Wienn den i6. l0n Monats-Tag Fc- »bruarii im Siebenzehenhundert drey und funffzigsten: Unserer »Reiche im dreyzehenden Jahre. »Maria Theresia »Denen Hoch und Wohlgebornen, WohIgeboren, Edlen Ehr- «samen unseren Lieben Getreuen Intendente und Riithen unserer «Konigl. Commercial Intendenza in unsereni gesatnmten osterreich. «Litorali.» 8. Kaiserin Maria weist infolge vielfach vorgebrachter Klagen mit Allerhochstem Rescripte von 24. Juni 1753 die Commercial- Intendenz des Kustenlandes an, dass die Post-Verwalter ofters die ilinen untergebenen Poststationen zu visitieren haben, dass sie sich mit tiichtigen Knechten und Pferden versehen und hiedurch denen subordinirten Postmeistern mit guten Beyspili vorgehen; auch solle der Postvenvalter zvenigstens einmahl das Jahr seine subordinirte unversehens visitiren und wie jede Station nebst dem Post-Stall bestellet, alles Jleisses nachsehen, sodami seine Relation euch zur weiterer Begleitung iiberreichen. Auch habet ihr um die zuieder die Postmeisterin zu Cornial vorgekommenen Klagen aus dem Weg zu rdumen. 9. Die k. k. Obrist und Hof-Post-Amts-Cameral-Controlirung bestimmt am 25. Juni 1753 die Norma nach zvelcher hiernach die Post-stationen St. O swald, Po dpetsc h, La ybach, Oberlayb(tch, Lohitsch, Adelsperg , Pefwald, Corgnial , Triest, Wippach, Czernizza, Gortz , Ontegnano , St. Giovanni di Dnino und Pordovone die ordinari Posten und Staffeten vice versa zu befordern haben. 10. Die k. k. Commercial-Intendenz des Kustenlandes ertheilt am 17. August 1754 dem k. k. Ober-Postamte in Triest eine scharfe Riige, weil es in Beforderung der Ordinari Briejf-Post zimi offtern die Allerhochste Befehle nicht beobachte und anstatt dem tauglichsten Postillion dcvuiit abzufertigen , solche cineu unerfahrnen Knechten , so nicht einmahl mit der Livre und Post-Horn versehen, anvertrauen. 11. Sigmund Graf von Saurau vertheidiget mit Schreiben von 30. September 1757 den Postverwalter von Triest gegen die uber ihn von der k. k. Kiistenlandischen Commercial-Intendenz vorue- o brachten Beschuldigungen. 12. Sigmund Graf von Saurau weist in einem am 19. October 1754 an die k. k. kiistenlandische Commercial-Intendenz gerichteten Memorandum nach, dass die oben envahnte Vertheidigung auf Wahrheit beruhe. 13. Sigmund Graf von Saurau klagt in verschiedenen Ein- gaben in der Zeit von 21. October bis 6. November 1754 Johann Baptista de Giuliani, Patricier und k. k. Postverwalter in Triest bei der k. k. ktistenlandischen Commercial-Intendenz an: weil er schon offtmcchls denen allerhdchsten Befeklen zuivider gehan- delt hat. 14. Kaiserin Maria Theresia versetzt mit Allerhochstem Rescripte vom 15. September 1755 Johann Baptista de Giuliani, ersten Post- verwalter von Triest, in den bleibenden Ruhenstand und ernennt Johann Anton Minelli zu dessen Nachfolger : «Maria Theresia, von Gottes Gnaden romische Kayserin, «in Germanien, zu Hungarn und Boheim Konigin, Erzherzogin zu cOsterreich. «Hoch und Wohlgebohrne, Wohlgebohrne, Edle, Ehrsame, «Liebe getreue! Nachdeme wir den alldortigen Post-Verwalter »Johann Baptist Giuliani in allermildester Beherzigung deren ilime «immer zustossenden Krankheiten sowohl als seines Alters und «habend vielen Kindern mit einer Pension von jahrliciien fiinf- «hundert Gulden zu jubiliren beschlossen, seine Post-verwalters-Stelle «aber den daselbstigen Controloren Johann Anton Minelli aller- «gnedigst verliehen haben: So werdet ihr von diesem letzt be- «nannten das pflichtiche Jurament nach beykommender Eydes- «formul aufzunehmen, und infolge dessen auf das euch vermog «vorhiniger Anordnung subordinirten, Ober-Post-Amt die behorige «Obsicht zu tragen haben. »Mit solcher Gelegenheit mogen Wir euch auch nicht ver- chalten, dass in folge Eueren voreinigen Zeit anhero erstatteten «Berichts-Antrags von denen zu Porto Re befindlichten alten und — 142 — «untauglich gewordenen ig Canonen, welche dem Banco zuge- «horig waren, 15 Stiick der Fiumaner Hauptmann Amts Venval- «tung, gegen von selben zu bestreitten kommende Transport- «Kosten zu Anbindung deren Schiffen allda verabfolget werden «sollen und das behorige dieserwegen an Unser Banco-Gefallen «Administration in Crain unterm I2. tei1 verflossenen Monats Au- «gusti allbereits verordnct worden seyn. Hieran beschiehet Unser «gnadigster Will und Mevnung. Und wir verbleiben mit Kayser: «Konigl: und Erzherzogiichen Gnaden euch wohlgewogen. «Geben in Unserer Stadt Wienn den 14. Monats Tag Sep- «tembris im Siebenzehen Hundert fiinf und fiinfzigsten, Unserer «Reiche im funfzehenden Jahre. «Maria Theresia «Denen Hoch und Wohlgebohrnen, Wohlgebolirnen, Edlen, cEhrsamen, Unseren lieben Getreuen N. Intendente und Rathen «Unserer Konigl. Commercial-Intendenza in Unserem gesamten «Oesterreichischen Litorali. Triest.* 15. Kaiserin Maria Theresia bestimmt mit Allerhochstem Rescripte vom 14. September 1755 die Eidesformek) fiir den das Amt antretenden Postvenvalter in Triest: «Ihr werdet schworen zu Gott dem Allmachtigen einen kor- «perlichen Ayd und geloben bei Eueren Ehren, Trauen und «Glauben dem Allerdurchlauchtigst, Grossmachtigsten und Uniiber- «windlichšten Fiirsten und Herrn, Herrn Francisco, envahlten ro- «mischen Kayser, zu allen Zeiten Mehrern des Reichs, in Ger- «manien und zu Jerusalem Konig, Herzogen zu Lotharingen *) Nach dem Wortlaute des von den oesterreichischen Herrschern genehmigten Gemeinde- Statutes von Triest, hatte ein Postbeamter judischer Confession zu dieser Zeit folgenden den Juden Istriens und Triest’s gemeinsame Eidesformel leisten miissen : Ego Iudaeus iuro per Deum vivum , per Deuni Abraham , Isaac et Jacob, et per Deum, qui fecit coelum et terram, et per illam sanctam legem , quam dedit Deus servo suo Moysi in monte Sirim , et per duas tabulas lapideas digito Dei conscriptas, et per arcam foederis , et per Adonai Sandam nostrum , et si terra me vivum non glutiat sicut Core , Dathan et Abiron , et si lepra nera super me non v eni at. et si maledidio ipsa non veniat , quam Dominus dedit in monte. quod de iis quae a me quaentur , bona /ide et purissime in omnibus , quae scivero , verum dicavi et nulla reserva- tione vanefada. — (leh N. N. Israelitischen Glaubensbekenntnisses, schivore beim ivahren Gotte , beim Gotte Abraham’s, Jsaa/ds und Jakob’s; bei Gott , wclcher Iiimmel und Er de erschajfen hat; bei jenem hei- ligen Gesetze , ivelches Gott seinem Diener Moses auf dem Berge Sinai gegeben h it; bei den zwei vom Finger Gottes geschnebenen Steintafeln; bei der Bundeslade und bei unserem heiligen Herrn, dass ich, auch wenn di Erde michmcht lebendig wie Core , Dathan und Abironverschlingen ivird; oder der schwarze Aussatz , oder jener Fluch , den Gott auf dem Berge a usgesp roch e n , nicht iiber mich kom- men ver den : dass ich mit gutem und reinstem Gewissen, ohne je eines geheimen Vorbehaltes und eines mehrdeutigen Ausdruckes mich zu bedienen, in Allem was man von mir verlangt und ich voissen werdc, stets ivarheitsgetreu reden voerde. Siehe: Statuta inclytae civitatis Tergesti. Utini 1729. S. 364; A. Morteani. Notizie storiche delta cittd di Pirano. (im: Archeografo triestino. B. XII. S. 139). 143 — «und Baar, Gross-Herzogen zu Toscana, als Vermog Urkund von «21. Novembris 1740 erklarten Mit - Regenten, wie auch Ihro «Maytt. der Allerdurchleuchtigsten, Grossmachtigsten Furstin und «Frauen, Frauen Mariae Theresiae, Romischer Kayserin, zu Hungarn «und Boheim Konigin, Erzherzogin zu Oesterreich, Unserer Aller- «gnadigsten Kayserin, Konigin, Landesftirstin und Fran, Ihrer «Maytt. und dero Erben jederzeit und in alhveeg getreu zu «verbleiben; die Euch verliehene Verwalters Stelle in dem Haupt «Post Amt zu Triest zu allerhochst deroselben und des Publici «Diensten, auch zu Aufrechthaltung des Kays. Konigl. Post Regalis «zu verwalten, Ihro Kays. Konigl. Maytt. geheimes Directorium «in Publicis et Cameralibus als Euer umnittelbare von allerhochst «gedacht Ihro Kays. Konigl. Maytt. vorgesetzte Stelle in Post «Sachen zu erkennen und respektiren; Alle deroselben Arnts «Befehl und Verordnungen gehorsamst zu vollziehen und \vas dem «Post weegen praejudicialisch scheinen konnte zu wahrnen und zu «anden, die Euch anvertrauende Geheimmissen bis in euere Grube «zu verschweigen; die subordinirte Post Officianten zu ihrer Schul- «digkeit anzuhalten, hingegen alle gefahrliche und schadliche Hand- ) Dr. P. Kandler. Raccolta dclle leggi etc. Abschnitt: V emporio S. 159 ff. — 168 — auch mit dem Beifiigen wiederholen iassen, dass bei weitherem Renitenz mit Einziehung des .Schank-regalis wiirklich fuhrgegangen werden solle : Und da in dem anderten \vegen Ergiess- und anschvvellung der Unze vernommen \vorden, dasse diese daher riihre, dass durch das Graf Cobenzlische Dominium Haspcrg, oder dasselbe Beamte, die alda befindliche sogenante See-Lijcher, durch welche das Wasser zum Theil in die unterirdischc Meatus fallet, und seinen Ablauf nihmet, aus Vorsatz nicht ges aube ret, und offen gehalten werden, um von den Ueberfuhrgeld, vvelches zuvveilen, avami .das Wasser lang nicht jrhlauffet, 1000, und mehr Gulden Betragen solle, einen Nutzen zu ziehen, als ist auch in diesen Punckt. in vvelchen das furvveesen zum Nachtheil des Commercio unerlaubter vveise gehemmet \vird der Befchl an seine Behdrde ergangen, dass das Dominium zu Hasperg zu Bestandiger offenhalt- und Siiuberung der Seelocher unter gemes- senen Straff, angehalten vverden solle: Welchenfahls um des Vollzugs in ein-und den anderen desto sicherer zu seyn, Unseren Weg-Directori, in Crain Grafen v. Lamberg aufgetragen worden ist, hierauf genau zu imvigiliren. Dir aber dieses zur Nachricht und dem Ende mitgegeben vvird, damit du ebenfahls, ob es geschehe, von Zeit zu Zeit die Auskunft einziehen, und dariiber anhero berichten sollest; Dir weithers zur \Yissenschaft gnadigst beifiigende, dass die Land- strassen in N. O. und Steyer, und zvvar in diesen letzten Land, sovvohl gegen Carnthen, als Crain durchgehends in guten Stand sich befinden, derjenige Theil aber, welcher in Crain an verschiedenen Orthen eingegangen, durch Besondern fleiss, und standhafte Operations-arth vorgedachten Grafens von Lamberg in dauerhaften Stand theils schon rviirklich gesetzet, theils durch Bearbeithung zur Umgehung der griissten Anhohe des Trajaner-Berges solchergestallten herzurichten getrachtet \verde, dass andurch denen fuhrleuthen einc merkliche Erleichterung geschehen wird: Es vvird auch durch solche Operation der iible \Veeg und Berg zvvischen Laybach und 0.ber-Layhaeh nicht nur um eine halbe Stund, im Umgehung des Bergs kiirtzer gemacht, sondern auch der dorthige sonst impraktikable Morast durch abschnitt- und Erhohung auf eine gute Strasse angerichtet, wie auch was sonst noch zu verbesseren. nach und jjach continuiret werden: Lin \veiteres Stuk AVeeg v on Pre vvald auf Cornial biss an das Triestinische-Territorium anstossend, vvelches Stuck Weg der Graf Petazzi gegen den Genuss der Mauth zu Cornial so dem dorthigen Postmeister um 1000 fr. jahrlichen Bestand verlassen worden, zu repariren hat, und so schlecht befunden worden, dass es durchgehends der Reparation bedarf, ist vorbesagten Grafen Petazzi zu repariren neuerdingt mit gescharfter Commination auferlegt worden; um so mehr als der bisherige Befehl nicht aussgebig gewesen, mithin der IViederhollung dahin ge¬ schehen, dass die Reparation, vvelche dahiniger Orthen o hnedie ss nicht schv ver ist, weil das Materiale dort an dem Wege selbst sich in Ueberschuss befindet, einer Zeit von Sechs Monaten, also gewiss hergestellet werden solle, als vviedri- gens die genissende Mauth in so lange eingezogen vverden vviirde, bis aus der- selben Ertragnuss der \\eeg in vollkommen gutten Stand sich befinden \verde, \velches dir also gleichmassig zur Nachricht erinnert \vird ; damit du ob die befohlene Reparation nach und nach hergestellt vverden, dich zu erkundigen, und dariiber das Nothige einzuberichten vvissen mogest. Die vveitere Obsorg aber hast du auch die ausser Cornial bei den Triestiner gebiet anfangende Strasse zuvvenden, vvelche zwar durch gute Veran- 169 — staltung und neuerliche Reparation von den Triestiner pubbfico mit ziemlich guten Stand hergestellt rverden: das es aber derselben an der dauer gebrechen werde, indeme Sie in der Mitte nicht genug erhoben, und aus Mangel des AVasser-Ablaufs — bei iibler \Vittevung leichtlich wi.ederumb destruirt werden diirfte, so \virst du das, vvas dieser Strassen noch abgehet ebestens in Standt richten lassen, und sodann auf die. Conservation immerforth bedacht seyn. — 2. Weilen auch als eine Haubt-Beforderung des Comercii, die gemassene Einricht- und Massigung deren Mauthen anzusehen ist: So geben wir dir zur Nachricht, dass wir in Ansehung des mehrers erhoben des Comercii nicht nur an Unseren landsfiirstlichen Mauthen nach denen bei Unseren Comercii-Ober Directorio gefassten General Mass-Regeln eine aussgebige Erleichterung zu verschaffen und dariiber die weithere pubblication nachstens ergehen zu lassen gnšidigst gesinnet sind, sondern Wir liaben auch wegen derer Privat Mauthen, woriiber durchgehends sowohl von Kauf- als Fahrleuten geklaget wird, eine solche Einrichtung zu Standt zu bringen allerhochst beschlossen, welche denen Beschwerlichkeiten billicherdingen abhelfen, und den Privat-Mauth-Abnahm in seine Schranken setzen wird. 3. Nachdem Uns der gehorsamste Vortrag geschehen, auf was fiir einen Fuss die Stellfuhr von hier nach Trieste von den vorigen Comercien Directorio angeordnet worden seyn ; So haben Wir das diessfahlige Regulament, welches mit dem auf die Stell-fuhr auf sich habenden hiesigen fuhrmann Dittrich zu Stande gekommen, an sich gar wohl eingerichtet, und pro Comevcio gedaylich zu seyn befunden: Nun aber die Beschwehrde vorgekommen ist. l.° dass die Stell-fuhr zur bestimmten Zeit oftermahlen nicht eintrefe : 2.do auf einen Wagen iiber die eingestandene 60 Lesten, eine schwere Ladung aufnehme, und andurch die sehr Kostbahr gemachte Weege sehr Ruinire wie auch 3. nebst dem einen Wagen der Stell-fuhr, annoch 2 andern schwere Giitter-Wagen mitfiihren, und darmit zum Nachtheil des ubrigen zu Trieste in einen Rolo stehenden fuhr- Weesens, die Praferenz in der Gegenladung sich aigen gemacht habe; So ist darauf von Uns beschlossen rvorden, dass ad lmum der Giitter-Bestatter zu Trieste Obsorge haben solle, ob die Stell-fuhr in der bestimmten Zeit jedes- mahl anlange und an dieses nicht geschehete, Er dem fuhrmann zu bedeuten hatte, dass das langere aussbleiben, ob es durch iible Witterung oder sonstige Verungliickung erfolget, durch mitbringende gultige gezeugniss iiber das zuge- stossene Gngliick, und iiber die dadurch verursachte Versaumnus und Zeit des Aufenthalts erwiesen werden miisse : Dir gnadigst verordnend, dass du im Fali des unerwiesenen langeren aussbleibens der Stell-fuhr dem Fuhrmann mit der im Regulament vorgesehenen Bestrafung belegen sollcst, anerwegen Wir durch Vernachlassigung derer fuhrleuthen deren Negotianten und Passagiere we!che sich auf eine gewisse Zeit verlassen, keinen Schaden, und Abtrag zutvachsen lassen \vollen, Dahingegen aber auch du nicht zu verstatten hast, dass von deren Kaufleuthen, oder mitreisenden, der Stell-fuhr in Času eines langeren Aufenthalts, an frachtlohn aus eigener Macht was abgezogen werde, gleich wie es mit einigen geschehen zu seyn vorgekommen ist: ad 2um solle nach Innhalt des Regulaments der Stell-fuhr iiber 60 Lesten auf einen Wagen zufUhren niemahlens erlaubt seyn, Welches du durch den Giitter-Bestatter erdeutter Stell- fuhr neuerdings zubedeuttcn und in gegenfahl die vorgesehene Bestrafung vorzunehmen: Daferne aber der Giittcr Bestiitter cominirete, du diesem die — 170 — Straf zu injungiren haben wirst: 3ium ist zwar vormahls dcr Stel! luhr auf cino Zeit verstattet worden, nebst dem ordinari Wagen, noch zrvei seluvere I\ iigen mitzunehmen, da aber mittelst der verlangenden Priifercnz auf 3 \Yagen dem fuhr-\Veesen allzu grosser Abtrag geschehete; zumahlen diesen dreyen Wagen alle iibrige fiihren in Trieste mit der Ladung zuriičk stehen miisten, welches pro Comercio nachtheilig sein \viirde ; So ist der Steli-fuhr wissend zu machen, dass sie Kunftig nebst den ordenari Wagen, die Praferenz in dem Contracarico zu Trieste vor den daselbstigen Rolo nur auf cinen sch\veren iiberkommen, folgbar wann die Stell-fuhr mehrere schrverere \Vagen dahin bringet, diese den daselbstigen Rolo unsonehm abzmvarten haben wiirde, als bei dem ersten Instituto demselben ohnediess nur ein eintziger IVagen gestattet rvorden. 4 . Es Ist zwar der Frachtlohn auf 2 fl. 30 kr. fiir den Lesten hiesigen Gewichts, von dem vorigen Comercien-Directorio iiberhaupts determinirt worden: Nachdem aber in Ervvagung gekommen, dass der fuhrmann die wohlfeil- und theure Zeit der Fourage mit einen fixirten fuhrlohn zu iibertragen nicht im Standt, wie auch dass nach Unterschiedt der Ladung das fuhrlohn nicht wohl gleich gemessen werden konne, angesehen bei der Seiden. oder andere Waaren, welche'Kostbar: — Item vor Wein, Oel und dergleichen, die eine mehrere Obsorg des fuhrmanes erfordern, ein mehrere fuhrlohn, als bei gemeinen 'VVaaren, billich verdienet, auch von den Kaufmann gerne bezahlet wird; So ist vor anstandiger befunden worden, anstatt des obaussgesetzten fuhrlohn, es darauf ankommen zu lassen, wie sich die Kaufmanschaft nach differenz der Zeit, dcr Ladung und der Bespannung mit denen fuhrleuthen vor das frachtlohn einver- stehen wolle, welche freyheit um so mehr dienlich erscheint, als nach dem Beyspiel anderer Handlungsplatzen der frachtlohn alda Wohlfeil zu haben ist, wo sich viele fuhren einfinden; welches hingegen bei der fixirten Taxe, um \velche nicht Jegliche zu fahren konvenirte, desto minder eintreffen wiirde: Du wirst aber zu mehrerer Vorsorg das Einsehen zu tragen haben, dass mann allenfahls die fuhrleute in eine Collusion tretten, und das fuhrlohn gegen die Billigkeit steigern wollten, in tali Času Excessus Ihnen eine aqvitable Tax gesetzet werde : so aber Unseren Comercii-Directorio einzubcrichten ist: Denn iibrigens wegen der Stell-fuhr nach beifiingend, das es Respectu dieser bei der obigen Tax derer 2 f. 30 kr. fiir den Lesten, in Ansehung der habenden Praferenz vor dem dortigen Rolo, und anderen eingeraumten Vorheilen, sein Verbleiben haben solle. 5. Da gegen Trieste bekannter Massen auf etwelche Meilen in Land ein ungemein stainig und fruchloses Terrain ist, wo clie" Fourage hrirtiglicht zusame gebracht \verden kann, folglich um Trieste keine a ndere als kleine Ochsen Wagen zu finden: Die schrvere fracht-Wagen aber seltsam, und von rveiten zu fahren miissen: So muss man es bei diesen geringen fuhnvesen aus Notli bewenden lassen, in Ervvegung die Abstellung derenselben dem Land sorvohl, als dem Comercio noch mehr abtraglich sein \verde : gleichrvie aber dabei in Annerkung gefallen, dass eben diese kleine Wagel, deren armen Bauern von etwelchen Vermoglicheren aus Ihnen bedungen iverden, und dass diese vermog- lichern aigends zusammenstehen den Gutter-Transport liber sich nehmen, und aus solehen den meisten Gewinn ziehcn, Dahingegen denen armercn wenig zahlen, und, wie zu vernehmen gekommen, deren schon viele andurch zu Grund gerichtet haben: So wollen Wir diesen Unfung mit einer zulanglichen Remedur - i7i — begegnet wissen, und haben dahern an seine behorde das nothige ergehen lassen, damit Uns dennachstens ein Vorschlag geschehe, auf was Weises einzu- leithen seve, das der kleinere fuhrmann von den grosseren nicht so sehr gedruket und zugleich die Coramercial-fuhren vertheuret werden, \velches Wir dann dir mit der gnadigsten Anfugung zur Nachricht gcben, damit du dich desshalber mit Unserer Reprasentation und Kammer in Crain ; wie nicht minder mit denen dorthigen Crayss-Haubtleuthen correspondendo einvernehmen sollest. um damit diese Sach gesamter Hand zu besseren Einrichtung gebracht werde. 6. Bei diesen eingefuhrten Rolo lassen Wir es um so mehr bewenden, als dagegen kcine sonderliche Beklagungen vorgekommen, du wirst aber durch den Giitter-Bestatter wohl invigiliren lassen, damit nicht solehe fuhrleuthe in diesen Rolo eingeschrieben werden, welche mit untichtiger Bespannung, und iible Wagen versehen seyn: Wenn aber benebst noch andere Unordnungen einschleichen sollten, ist denenselben ebenfahls mit guter Versorg abzuhelfen. — 7. In diesen Punkt haben Wir die Beklagung vernemmen, wassgestalten die ordinari Post nur biss Prevald fahrend, oder reithend ankomme: sodann aber die alda sich theilende Italienische nach Gorz, wie jene nach Trieste nur durch einen fu ssg anger von Prevvald auss spedirt, und wiederumen auf solehe Weiss zuriickgeschiket tverde, wodurch die Briefe ofters um 24 Stundt spater in Trieste, und respektive Gorz anlangeten, als sie mit der reithenden Post darsein konnten; Weil nun dieses die Negotia retardiret, indeme die Ivaufleuth die genugsame Zeit nicht erreichen konnen, ihre Briefe zu beantworten; So gedenken Wir deme abzuhelfen und durch Unser Obrist-Post-Directorium, die Verfiigung thun zu lassen, dass die Wiener ordinari von Prevvald iiber Cornial biss Triest, und so auch zuriick, mit Abstellung derer fuss Bothen reithend beforderet, nicht tvieder auch respectu der nacher Gorz gehenden Post einc gleiche Veranstaltung gemacht, und zur noch mehreren facilitirung der Orth Duino zwischen Trieste, und Gorz als Mittel-Station mit einer Pferd-Abwechss- lung versehen werden solite; Welches Wir dir samt den Weitheren zur Nachricht gniidigst mittheilen, dass, gleichwie Wir den neuangelegten Post-Wagen oder Deligenze von hier nach Trieste dem Comercio allerdings zutraglich fmden und dahero gerne sehen, dass soleher in Standt erhalten \verde ; Also entgegen die Einfiihrung eines dergleichen Post-Wagens von Triest iiber Salzburg nach Miinchen aus verschiedenen Ursachen dermahlen noch nicht vortraglich gefunden haben: Ansonsten vvird wegen der von dir angesinnten Post-breyheit Unsere hochste Resolution ergehen, dass du in Ansehung der aufhabenden verschiede¬ nen ex officio Correspondenz der ersagten Post freyheit theilhaft seyn sollest. 8. Ob zwar verschiedene Ursachen von voriger Zeit vorgesteht worden, welche eine dergleichen Niederlag vor das Triester Comertium erspriesslich zu seyn anscheinend gemacht haben; So ist doch in reyferer Ueberlegung befunden wprden, dass solehe Niederlag mehrer Beschtverden, als Vorschub vor das Co- mcrcium nach sich bringen vverde; dahero dieser Vorschlag finden gefallen ist. 9. Obzwar einige deren dortigen Handelsleuthen die Einrichtung mit dieser Barca-Corriera nach Ferrara nicht fiir gut ansehen; So giebet doch die Erfahrnuss, dass dadurch vielerlei Comercien-Giitter per Mare befordert werden, und da Benebst mit denen Ferrareser-Schiffs Patronen iiber dieser Volta, oder Condotta per Mare, ein ordentlicher Contract geschlossen ist, vvelcher noch auf einige Jahr fiihrvvchret: So muss es biss zu Ende des Contracts dabey sein — 172 — Verbleiben haben: Nachmahlens aber wiirdest du darauf zusehen habcn, ob, und mit was fur Bedungnussen der Contract zuerneuern, oder ob der Schiffahrt den Freyen Lauf zu lassen zutraglicher seve: auf das aber mittler Zeit die Fe- rareser-Schiffspatrone zu Beobachtung des Contrakts angehalten rverden, mithin diese Volta jedesmahl zur bestimmten Zeit zuverlassig ab- und zugehe, zumahlen wegen dessen Unterbleibung die mehreste Klage bišher zu vernehmen gcwcscn; Alss wirst du durch den Capitaneo del Porto auf dcn richtigen Ab- und Zulauf genaue Obsorge tragen und die Volta ihrer Schuldigkeit ermahnen lassen, sodann aber in Fali einer vermerkenden Unrichtigkeit Unsern Residenten zu Ferrara, Bar: Cervelly auf dessen Vorstellung rviedcrholte Volta zu Stande gekommen ist: dariiber zueschreiben, und verlangen, dass die Contracts Bediing- nussen von denen Ferrareser Schiffern genau erfiillt rverden sollen. 10. Nachdem wieder diesen Rolo keine sonderlichc Klage vorgekommcn, so wird sollcher durch Aufsicht des Capitaneo del Porto in fernerer Ordnung zu erhalten sevn: Was aber erdeutter Capitaneo džl Porto \vegen Ricarico von Venedig und der geschrvinderen Befiirderung der Volta dann rvegen Abmangel derer genugsamen Marinari, rvie auch von denen Ilindernusscn \varumen die fischerei in dem Meer bei Trieste nicht recht auf- komme, vorstellig gemacht hat, dariiber wirst du dir vom Ihme die rveithere Auskunft geben lassen, und \vie darinnen mit guter Vorsicht zu lielfen seyn, dein gutachten zu erstatten haben. 11. Gleichrvie a proportione derer ankommend und abgehenden IVaaren die Haupt-Combination pro Comerciali gefasst rverden muss; also ist erforderlich iiber die ankommend und ablaufende Schieff mit denen darauf geladenen Waaren, wie auch von jenen per Terra ab- und zukommenden, die ordentlichen Extracts, oder Tabelle zuhaben, mit deren Einsendung die von Wochen zu Wochen an continuiren: anbey aber zu bedenkcn hast, ob mit geschriebcnen Extracten fortgefahren, oder ob sie nicht vielmehr quoad rubricas gedrukt, und sodann zu Abkiirtzung der mehreren Schreiberey das iibrige nur mit Zuschrei- bung deren Nahmen und Zahlen aussgefiillt rverden solite: in rvelch letzeren Fali die Formuiarien zum Druk, durch den Capitaneo del Porto und dem Giitter Bestatter in Ordnung zubringen, und zuentrverfen sind, deme Beyfiigend, dass die Extrakte der Ivaufmanschaft nach voriger Anordnung nicht hinausgegeben : Entgegen aber dieselbe angeleithet rverde, dass sie die per Terra, rvie per Mare ankommende l/Vaaren durch ihre Abred und Berathschlagung von Wochen zu Wochen valutiren, dariiber kleine Preiss-Zettuln rvie in denen Handlungspliitzen Amsterdam, Hamburg, Livorno und anderen iiblich ist, zu Verschikung, und aussbreitenden Kundschaftformiren, und sollcke Preiss-Zettuln entrveders durch den Druk oder, biss eine Drukerey in Trieste eingefuhret rvird, indessen schriftlich gemein machen sollen. 13. Nachdem der Graf v. Herberstein die als ehemals gervester Intendente, mit sich genommene Acta unlangst rviederumme dahin naclier Trieste restituirt bat: so rvirst du dieselbe, ob sie Complet seyn, durchgehen, und angelegen seyn lassen, damit das Archiv, und die dorthige Canzley nach und nach in gute Ordnung gebracht rverde: Wann du aber ein- und andere acta abganging befin- detest, hast du solches hihero anzuzeigen, damit der Abgang von hier, oder, naher es nothig ist, Supplirt rverden konnen. 14. Es hat das Publikum von Trieste von langer Zeit insistiret, rvomit — 173 — der ausser der Stadt gelegene Salinen-Grund welcher vor die Erbauung derer fremden Handels und anderer sich dorth ansassig machen vollenden Partheyen dcnen vorigen Privat Jnnhabern aus Unsern Aerario abgekauft worden, mit der Stadt reincorporiret, und ihrer Jurisdiktion untergebcn vverden mudite : Zumahl nun Unsere in Loco gevveste Hof-Commissions dieses Ansuchen, mit allen dahin einschlagenden Umstanden griindlich untersucht, und Uns dartiber den dan aussfiihrlichen gehorsamsten Vortrag abgestattet hat, als haben Wir vorbesagte Union derer Salinen mit der Stadt Trieste un so ehender gniidigst zu bestattigen Uns bewogen gefunden als besagte Stadt durch Unsere unlangst geschopfte Resolution quoad Politicum et Economicum, mithin in ihrer gesammten Jurisdiktions-Weesen dem Commerciali unterzogen vvorden: und andererseits vviederhohlt Unsere Hof-Commission bey diessfahliger Abhandlung mit der Stadt iiber soleke Bediingnusse einig geworden ist, wodurch nicht nur alle gegen das Commercium de praterito obgeschvvebte Bedenklichkeiten hindan gehalten werden. sondern auch intuito dieser union, denen Commercial-fundus ein guter Zufluss zugetvendet worden; Wir wollen dir demnach vorbesagte Bediingnusse vvelche dir zwar schon von Unserer Hof-Commission zu Trieste in.directo hinterlassen worden, zu deiner Nachncht, und, damit du darauf festzuhalten wissest in folgenden noclimals vviederhohlt und zwar 1. ° ist festgesetzt vvorden, dass die Stadt an der Proprietiit derer Salinen-Griinden keinen Antheil haben, sondern selbe Jenen, denen Wir sie zu ihrer Stabilir- und Erbauung einriiumen werden, ruhiglich iiberlassen. auch 2. ° denen — sich darauf anbauenden Individuis keine Stauer und Gaben aufbiirden solle: 3. ° hat die Stadt das bei Unseren arario anliegend habenden Kapital pro m -/ 20 fl. zur Comercial-Disposition gegen das ihn gethane Verheissen; dass dieses Capital oder, das davon abfallende Interesse lediglich in Comuni Comercii wurde angewendet werden, cedirt, und iiberlassen, auch dariiber Unsere original- Schuld Verschreibung, nebst dem Cessions-Instrument, Unseren Comercium-Ober- Directorio vviirldich extradiret, und 4. ° Hat Sie Stadt sich weitkers, einverstanden vorermelt Unseren Comercien-Ober-Directorio den in ihren Statutis gegriindeten Dazzio del Nochiero oder Alboraggio, dann der Dazzio del Pešce deren ersterer um 348 fr. 30 kr. und der anderte 603 fr. 30 kr. in Bestandt verlassen wird, nicht minder den quarantesimo del oglio, der in circa 1600 fr. eintraget a: l. a Oktobris dieses Jahres abzutretten; die vveilen aber der Dazzio del Nochiero vornehmlich zur Raumung des Canals und kleinen Porto gewidmet ware: diese Riiumung aber vorhin schlecht besorgt vverclen; So ist entschlossen worden, Beedes kiinftig aus diesen in den Comercial-fundum gekommenen Gelder bevviirke, auch gegen den Dazzio del Pešce ein frisches Trinkvvasser in die Stadt, und in die Salinen leithen zu lassen: gleich wie dir ali- dieses durch Unsere Hof-Commission vorbesagter Massen in Loco per Decretum eventualiter eroffnet vvorden, wornach du also auf die mit der Stadt abgehandelte Puncta zu halten, und was pro Comerciali abgetretten vvorden ist, durch. behorige Verfiigung dahin einbringen zu lassen haben vvirst. 16. Ist Uns gehorsamst vorgetragen vvorden, dass die h. F. Misericordiae in Triest so schlecht fundirt, dass sie kaum in geisthehen bestehen, und denen armen Kranken zu Hilfe zu kommen nicht in Standt seyen, vvo doch in einem 174 — See-Platz sebr viel daran gelegen, damit mehrere arme Kranke verpflegt werden: jenes aber, was dic Stadt an Medikamenten Beiliiufig vor jahrliche 80 fr. Sub- ministriret hat, sehr wenig aussgiebet, mitliin habcn Wir gniidigst guth geheissen, wass Unsere Hof-Commission diessfahls mit der Stadt verabhandelt hat, dass nehmlich anstatt der: vorhin gereichten Medicin, die Stadt jahrlich 200 fr. denen Barmherzigen Brudern von kiinftigen, anoch \veithers sicli dahin einge- lassen, dass, weilen in Triest drey Medici Salariret werden: In dieser kleinen Stadt aber drey Medicos zu haben fur unnotkig erachtet vvorden, bei absterben oder sonstiger Abanderung Eines von diesen dreyen Medicis, die Besoldung des letzteren mit jakrlichen 226 fr. 40 kr. in Ersparung gebracht und ebcnfahls denen Bamhertzigen Brudern uber die Ihnen oben schon aussgeworfenen 200 fr. zu Besseren Unterhalt und Verpflegung derer armen Ivranken abgefolgt werden sollen; auf dessen Befolgung demnach du nach hier obigen Zuhalten \vissen wirst. 17. Haben Wir auf den Uns geschehenen gehorsamsten Vortrag, was an denen Salinen bisshero bereits ausgefiillt sein und noch ausszufiille komme, gnadigst entschlossen, dass mit gedachter Salinen-Ausfiillungs-Arbeith \veiters continuirt werden solle, theils, damit dadurch Jene, \velcke sich auf demenselben niederlassen, und anbauen wollen (wesswegen sich verschiedene und insonderhelt die Partheien von der griechischen Nation gemeldet haben) der kinlanglichc Platz verschaffet: theils aber die von denen Saiinen und sich ergossenen siissen Wasser entstandene Aussdampfungen und dahero vorfuhrte ungesunde Luft gereiniget werde, diese Anfiillung solle in folge der sub Lit. A. N.° 1 hiebei komend Mappa nach der Bezeichnung des in dem Riss bemerkten Numeri 158 bei der-der Stadt am nacksten gelegenen Salin, unter Direction des Ingenieur- Ober-Lieutenant Bonomo wie es bereits in Loco veranlasset worden, continuiret, und, wann diese angefiillt seyn rvird, sodann auck auf die Weithers entfernete nach und nach Hand anzulegen vorgedacht rverde, auf dass mit der Zeit sowohl diese, als die darzwiscken liegenden einigen Particularibus zugehorigen — in wenigerer Extension bestende Salinen ebenfahls Applaniret und entweder zur Erbauung der Hausser, oder Anlegung einiger Garten tauglich gemacht werden konnen: Die anderte Arbeith zu Reinigung und ahhiilf deren ungesunden Auss- dampfung solle auf die Riickv/arts deren Salinen befindliche Kanal gewendet werden, in rvelche das von denen Gebiirgen herabkommende Regen Wasser, so in denen riickvvarths des Salinen-Grundes liegenden Garten derer particularen keinen Abffluss hat verfaullet und eine das Meer hoher als der Thall, rvorinnen sich diese Wasser sammeln, lieget. Die dritte Hiilf muss sodann an denen Zwey Wasch-Briinnen geschehen, welche niemals gesaubert, einfolglich mit vielen Schlamm angefullet seind, und einen Gestank verursachen. Endlich ist auch Viertens die Unsauberkeit aus dem Stadtgraben, worein die Cloacken aus der Stadt geleithet werden, und ohne Abschluss alda stehen verbleiben, durch Ableithung hindanzubrjngen: Da Wir nun die Gedanken Unseres zur Zeit der anwesenden Commission gcgenrvartig geweste General-Wachtmeister de Bohn, welcher mit dem Ingenicur- Ober-Lieutenant Bonomo die Untersuchung diessfahls vorgenommen, uber die Uns erstattete Commissions-Relation gnadigst approbiret, dass nahmlichen: ad 2. Die von dem Gebiirg herabkommende und hernach in den Thal 175 — stehen bleibende, und verfaullende siisse Wasser in 2 oder 3 Haubt Canal einzufangen, und selbe bis in das Meer zu leithen sein, wodurch das dermahlen stehen bleibiende siisse Wasser sich mit dem Meer-Wasser vermische, durch rlcm fluxum und refluxum in bestandige Bervegung gebracht, infolglich von Verfaulung praservirt werden wurden. Und zumahlen vorerhollter General de 13ohn dem Ingenieur Ober-Lieutenant Bonomo, wie und an welche Orthen dieser Canal am Besten anzunbringen, das terrain ordentlich aufzunehmen, und sodann mit Verfertigung einer eigenen Mappe seinen Bericht zu geben aufge- tragen, So wirst du diesen Bericht und Mappa von dem Bonomo einreichen lassen, solchen in gute Ueberlegung nehmen, und sodann solche Unseren Comercien-Directorio mit deinen Gutachten hinsenden: ad 3. Gehet der General de Bohnische Antrag dahin, dass das unsaubere asser aus den Wasch-Rriinnen ga.nzlich abgeleithet, selbe sodann in gebiihrender Hohe gepflastert, und in die Fontana selbst, gegen iiber, \vo das Wasser hinein laufet, in der Umfangs-Mauer eine kleine Oeffnung mit einen Vorschieber gemacht, dadurch aber das iiberfliissige und unreine Wasser abgeleithet, dieses ablaufende Wasser sodann in die Canal, worvon kurtz vorhero die Rede gervesen, abgezogen werden miisste: Es konte aber auch villeicht sein dass, wann in die Stadt ein frisches Trink-Wasser aus den Gebiirg eingeleithet werden wird, dieses die beste Gelegenheit gebete, aus den Abschluss sothaner Wasser-Leithung die Wasch-Brunne mit den ab und zugehenden frischen Wasser mit leichter Wahr zu versehen, die alten Wasch-Briinne aber sodann anzusctuitten und zu vertilgen, \voruber du also die Sach in Loco weithers erheben, und den Einrathen zugeben haben wirst. ad 4. werde nach Meinung des General de Bohn dem Uebel durch das unterirdische Reservoir und bedekte Canal, woran man jetzo arbeitet, nicht abgeholfen werden kbnnen, sondern es wiirde nothig sein, im dem Stadt-Graben einen drei oder vier Ivlafter breiten Canal zu machen, und von diesen Canal einen andern offeneren gerad in den Schief-Canal zu ziehen, \vodurch das unsaubere Wasser in dem Schief-Canal sich leithen und in das Meer ablaufen wtirde: Wann aber auch der Schief-Canal sich zurveilen verschlammen solite, in solchen fall denselben durch eine Sauberung gar leicht zu helfen sein durfte: In welchen Puncte du wie die Arbeit anzufangen, und respective forzusetzen seyn, wohl zu iiberschlagen und den weitheren gutachtlichen Bericht zu geben hast. 18. In weitherer Beaugenscheinigung der Situation von Trieste hat Unsere Hof-Commission den linker seiths der Stadt befindlichen Baron Reigersfeldischen Grund dei St. Martvri genannt, wegen seiner bequemlichen, gesund und ange- nehmen Lage vor die Anbauung einer neuen Vorstadt sehr anstandig befundten, und Wir haben diesen Vorsclilag um so mehrers gnadigst approbiret, als verschiedene einheimisch und fremde ansehnliche Flandels-Leuthe ihr Verlangen, und absehnen, neue Hausser dahin anzubauen entausseret haben. Wiewohlen nun dieser Grand nicht wie jener auf denen Salinen gratis hiedann gelassen werden kann, \veilen solchen der Baron Reigersfeld und einen Theil davon andere Partikulares durch Erkaufung an sich gebracht haben; So wollen Wir jedoch um die Baulustige nicht vor der Zeit abzuschroken hiemit eingestanden haben. dass du denen sich aubauenvvollenden zum Bescheidt geben konnest, dass sie auf diesen Grund dei St. Martyri den Platz darzu, jedoch gegen billiche — 176 Ablossung vviirden uberkommen konnen ; Anbei verbunden vvaren, ihre Gebaude nach der* alinierend, welches du in den — dir oben beygeschlossenen General de Bohnischen Riess finden vvirst, in guter Ordnung einzurichten, daniit der Platz wegen mehr anderen kiinftig anbauenden nicht verstellet \verde : Indcssen werden Wir Uns durch Unser Comercii-Directorium weiters gehorsamst vortragen lassen, mit was fur Modalitaten der Grund an den Baron Reigersfeld gediehen und mit was fur Conditionen derselbe zu reluiren seyn : anderntheils aber, wie vveith es convenire, diesen Grund pro Comerciale einzulosen, und ein Genuss zuziehen; sodann aber denen- sich meldenden Baulustigen in einen miissige pretio nach und nach wieder zuherlassen ; woriiber du nachmals Unsere schiipfende hochste Resolution weithers zu vcrnehmen habcn vvirst. 19. Vorvviederholt Unsere Hof-Commission hat ferners ervvogen, vvess- gestalten nothig und ntitzlich seyn, auch fiirs kiinftige auf einen gevvissen Plan fiirzuarbeiten um ali Jenes herzustellen vvas zu seiner Zeit erforderlich ist, aus Trieste einen florissanten Handels-Platz zu machen. Und da hiebev in conside- ration gefallen, dass es darauf ankomme, vvomit sovvohl fremden, als Einheimi- schen ein nicht allein gegen das ungestiimme Meer, als gegen feindes-Gefahr sicher gestelltes Unterkommen und beqvemer Hafen verschaffet vverde. Diese Beqvemlichkeit aber bei dem Mandrachio oder den kleinen Porticello nicht vorfiindich ist, zuinahlen solcher nur 48 Klafter lang, und etvvas iiber 20 Klafter breith ist, und die jetzt ankommende Schieffe nicht fassen kann; So ist Uns aus dieser Veranlassung der gehorsamste Vortrag geschehen, dass ob zvvar die ankommende Sckieff in dem Golfo selbst vor Anker sicher liegen, dass bishero von keinen Ungliick zu boren gewesen, es doch nicht allein gegen Wind und Wetter, sondern auch gegen alle Feinds-Gefahr die sicherheit zu verschaffen ankomme, vvelche Sicherheit tiefer in dem Golfe so vvenig zu baben, dass auch ein jeder See-Rauber ein- alda fur Anker liegendes Schieff incomandiren kann, zugeschvveige, dass auch ein mehrerer Platz zu Ein- und Ausladung derer Waaren erforderlich, vvelcher in den kleinen Porticello ebenfahls nicht zu baben ist. Wir haben denmacli den- von Unserer Hof-Commission mit Einvernehmung des General de Bohn und anderer Sacheverstandigen fur die ktinftige Zeit ausgearbeiteten Plane, auf vvas Weiss allenfahls der Hafen, und die Vestungs- Werken wohl und gut angebracht werden konnen, dahin gnadigst beangenelimet, dass sich dazu kein besserer Orth, als in der Meer-Krume bei dem Lazaretli schicke, allermassen eines theils gleicksam die Natur diesen zu einen sichern Hafen formiret und anderentheils von dem, dem Vermuthen nach. von denen Romern alda gebauten Hafen noch so viele fundamenta und Rudera an denen alten Moli vorhanden seind, dass dahier ehender und mit leichteren Unkosten als an ali anderen Orthen ein gereumiger und schoner Hafen vvurde zu Stand gebracht vverden konnen: Es vvurde auch aus diesen Hafen sovvohl zu Land als zu Wasser beqvemste Communication mit der Stadt und denen Salinen zu haben seyn, und das dabei befindliche Lazareth sodann zu einer Dogana und zum Unterkommen aller dazu gehorigen Beamten die beqvemlichste Gelegenheit abgebe. Das Lazareth aber hiernachst mit weit geringere Unkosten, und in einer minder prachtigen Gestalt in dem Meer-Busen hinter den Berg bei den Orth S. Andre viel beqvemer und sicherer angelegt vverden konne: Wohin aber der Antrag gehe, diesem Hafen den Militar-Schutz und die Sicherheit gegen alle feindliche Gefahr zu verschaffen, dieses ist in des General de Bohns seinen — 177 — Anmerkungen des mekreren enthalten, welche wir dir sub Lit. B. zur eventualen Wissenschaft gleichwie die hierobige Eroffnung wo allenfahls mit einen neuen Hafen der Antrag hingienge mit dem Beifiigen gnadigst mittheilen, dass weilen sowohl wegen des Hafens als Anbringung derer Vestungs-Werken der General de Bohn selbst noch ein so anderes untersuchen zu lassen fur nothig erachtet. und die diessfallige Untersuchung dem Ingenieur Bonomo aufgetragen hat, du dieses Ingenieur seinen erhobenen Befundt worzu er durch die von dem General de Bohn aufgesetzte sub lit. C. absckriftlick nebenfolgende Instruction angewiesen ist, dir einreichen lassen, und sodann mit deinen gutachtlicken Bericht an Unser Comercien-Directorium einschicken sollest. 20. Seind Wir gnadigst gesinnet, theils auf sehnliches Verlangen derer aldort schon befindliehen Handelsleuthen, und theils zu mebrerer Animirung derer, welche sich aldort neu zu etabliren gedenken, die in vorigen Jahren ergangene Unseren Porto Trieste betreffende Patenten in gewisser Mass erfrischen zu lassen: zumahlen aber derley Publication einen guten Vorbedacht erforderet; und besonders nothig ist, die jetzige Umstande mit denen damak- ligen wie die vorigen Patenten ergangen, nahe zu combiniren ; alss wollen Wir dir gnadigst mitgeben, dass, nachdem du aus dieser Unserer hochster Resolution informiret bist, was Wir nach jetzigen Umstanden entschlossen, du deine weithere Ueberlegung mit Combination oberdeutter voriger Patenten, darauf richten, deinen gehorsamsten Vorschlag an Unser Comercien-Directorium einschicken sollest, in Was fur Puncten die Erfrischung derer vorigen und respective neuen Patenten zu bestehen hatten, wortiber Wir dir sodann Unseren bochsten Schluss weithers gnadigst bekannt machen werden: 21. Durch das vorige Comercien-Directorium ist bereits regulirt worden, was die Fuhrleute fiir Giitter B eštatters-Tax zu bezahlen kaben, bei welchen nack der Bespannung getasšten Regulament, wie es dir ohne diess bewusst ist, es sein Verbleiben hat, und dem Gutter Bestatter solle n die zur jahrlichen Besoldung ausgemessene 600 fl. gegen tdeme ~ weitheri abgereicht werden, dass er vorall anderen”beziehenden accidentien sich enthalte, damit aber die Fuhr- leuthe, und Spedition sich darnacb zurichten wissen, was sie vor die Giitter Bestatter-Tax zu zahlen haben; So wirst du das oberhollte Zahlungs-Regulament ordentlich zu publiciren kaben; Beynebst aber gute Aufsicht halten, damit die letzte Tax nickt iiberschritten und von dem Gutter-Bestiitter richtige Recknung daruber abgelegt werde, auf welche Richtigkeit um so mehrers zu sehen ist, als der Beamte hiebei auf Treue Hand dienet und nicht wohl eine Controlerie einzufiihren ist. Im iibrigen ist Dir vorhin schon bedeutet, dass die Gutter Bestattungs-Einkunft ad Fundos-Comerciales gehorig, und dakin in Verrechnung zu bringen seyn. 22. Die neugedrukte Tax-Ordnung vor die Lazareti) Magazine entkaltet sehr wenige Species derer Mercanzie und iiber die vorige wird von denen Ivaufleuthen geklagt, dass sie allzu hoch seyn, so die Ursach seyn soli, warumen die Magazinen in Lazareth zuweilen Iange Zeit leer stehen; du wirst demnack auf die Entwerfung einer neuen Tax-Ordnung ad Normam beylaufig von Venedig, Livorno, oder andern See-Platzen, woher dergleichen Tax-Ordnung ehender zu bekommen waren, fiirdenken und den Entwurf pro Ratif.catione einschiken, respektive derer Mercanzie Sporche aber kat es bei der vorigen Resulut.on sem Verbleiben, dass, wie es an andern Orthen ublich, keine Tax darfur gefordert 12 - i 7 8 werden solle, dem dermahligert Lazareth-Priori, rvelcher dieser Verriclitung schon lange Jahre unklagbar vorstehet kannst du das gebetene allhier aussgefertigte Dienst-Decret auf die Ihme vorliin beygelegte Jahrliche 200 fl. die er Kiinftig aus denen dortkigen Comercial-fundis zu geniessen liaben wird, hinaussertheilen: Dahingegen aber auch die Bestand-Ertragnuss von denen Lazareth Magazinen zur Comercial-Cassa in verrechnung zunehmen ist: dem vorerwehnten Priori wird das Accidens so ihme durch sein voriges Dekret mit 11 kr. von jeglichcn Collo in Partem Salarii passirt \vorden, und dem Mittel nach nur beilaufig Jahrliche 60 fr. biss 70 fr. aussmachet, zur Zuschuss ferners beygelassen. Jedoch hast du zu untersuchen, ob dieser Priore die in die Contumaz kommende Partheyen, wann sie solche vollendet, der die Ihme gebende attestation mit einer Tax belege, und da Ihme dieses nicht zukommet, indeme alle Sanitiits jedem gratis zu ertheilen seind ; So hast du diessfahls das Einsehen zunehmen, und den Unfug allenfahls abzustehlen, wie auch zuverfiigen, dass der dorthige Gesundheits Magistrat dem Lazareth-Priore keine miindliche Auftrage, wie es bisshero geschehen, zueschicken, sondern Jedesmahlen schriftliche Intimationen an Ihme ergehen lassen solle: die Instruction des Priori ist die Contumaz- Ordnung, welche hier unten folgen wird : Ob aber Benebst auch demselben einige Speciali mitzugeben sein, dieses \virst du ferners iiberlegen, und dein Gutachten erstatten. 23. Ob zwar vors kiinftige die Idee dahin gesetzt \verden, wann ein neuer Hafen, und mehrers anbauende Hausser bei zunehmenden Comercio gegen das Lazareth angelegt wiirden, sothanes Lazareth Gebau zu Magazinen, und einer Dogana sammt denen Beamten-Wohnungen anzuwenden: dieses aber annoch ungewiss ist, wie bald es zum Effect gereichen, und unmittels die erforderliche Magazinen fiir die Kaufmanns-Giitter nebst einer Dogana ohnumganglich nothig, seyn, anmassen, dass dermahlen Waag-Hauss in der Stadt nur von Brettern zusammengeschlagen ist. und keinen genugsamen Raum hat, sondern die Colli unter freyen Himmel auf der Strassen liegen verbleiben mussen, und darmit auch der Ein- und Aussgang bei den Thor sehr gehindert wird ; So haben Wir auf unterthanigsten Vortrag Unserer Hof-Comission gniidigst resolviret, dass derley neue Magazinen nebst einer Dogana kiinftiges Fruh-Jahr erbauet, und in der Struction solcher gestallt angetragen werden solle, dass auch die Mauth und "VVaag-Amts-Beamte darinnen vvohnen, mithin der fiir sie dermahlen be- zahlende Bestandt erspahret werden konne : der Platz zu diesem Gebau ist auf den Squero, oder Arsenal-Platz ausersehen \vorden, welcher umveith des kleinen Porto und Canal, zwischen der Stadt und den Salinen gelegen, mithin beeden sehr beqvem ist, wo es als dann an einem anderen Schieff-Bau-Platz gar nicht fehlen wird, weilen dazu auf denen Salinen eine andere Gegend leicht ange- wiesen, und nutzlich dazu gebracht werden kann ; Wie die Structur eigentlich einzutheilen, und zu formiren, dariiber ist dem dorthigen Ingenieur Ober Lieu- tenant Bonomo zu Verferttigung eines Bau-Riesses, und Ueberschlag die In- cumbenz von Unsern Hof-Commission hinterlassen worden, mit dem Auftrag, in diesen Gebau so massig es immer seyn kann, anzutragen ; du wirst dir dem- nach den besagten Riess und Ueberschlag einreichen lassen, liber die Bauart und Spesen deine Reflexionen beizumerken, und den Bericht an Unser Co- mercien-Directorium einzuschicken haben : Was fiir Taxen kiinftig von den Be¬ standt deren Magazine zu reguliren seyn werden, dariiber wollen Wir eben von — 179 — dir, wann der Ban zu Standt gekommen ist, dein gehorsamstes gutachten gna- digst vernehmen, in massen es darauf ankommen wird, dass die Bau-Spesen wann solche aus Unseren Stadt Banco, oder aus einen anderen Fundo darzu vorgeschossen werc.cn, auss denen Bestandt-geld wiederummen erhollt werden. 24. Was wegen der Anker-Rechts-Tax resolvirt worden, hast du hier nach folgender Massen punctatim zu vernehmen, alss 1. hat es dabei sein vor- bleiben, dass Besagter Ancoraggio, nach proportion der Ladung, welche die Schieff tragen konnen, angeschlagen, und hiernach von jeglichen Meiller oder 10 Cent. 2 kr. bezahlt: 2. diese Tax von denen Schieffs Volten so wohl nach Venedig und Ferrara, als auch von denen mit Salz beladenen Schieff abgenom- men, 3. die Turkischen Schiffe wie auch jene derer Griechen, welche als Tur- kische Unterthanen gegen das Ancoraggio sich bishero geweigert haben, zu der gleichmassigen Entrichtung angehalten werden sollen ; allermassen wie Wir von der Befugniss dieser Abforderung der ottomanischen Pforte durch Unsern dor- thigen Residenten haben Eroffnung thun Iassen sothane Befugniss ohne Wider- spruch erkennet worden ist: 4. Von denen leeren Schiffen ist durchaus nicht mehr als die Helfte der Tax mit 1 kr. von 10 Centr. abzunehmen dahingegen 5. alle diejenigen Schiff welche mit Unseren imediat-Kaysl. Gutt beladen, da- runter auch Jene mit Qvek-Silber verstanden seind, von obiger Tax freygehal- ten : desgleichen auch 6. von denen kleinen Schiffen welche Victualien zufiihrcn, wegen Beforderung derenselben Wohlfeilheit nicht abgenommen werdcn und 7. was vor Triest hieroben vorgesehen auf gleichen Fuss vor Fiume verstan¬ den seyn solle. Diesen Ancoraggio wird zu Triest der Capitaneo del Porto zu beheben, und unter seiner getreulichen Verrechnung in die alldorthige Comer- cial-Cassa einzuliefern haben, mit der ihme gebenden Incumbenz, dass Er nebst den Ancoraggio zugleich auch den an das Comerciale von der Stadt cedirte Dazzio del Nochiero oder sogenannten Alboraggio von denen Schiffn einfordern und in gedachte Comercial-Cassa richtig abgeben solle. 26. Ueber die gefasste Ueberlegung ob auf die per Mare ab- und zu gehenden Mercanzie, eine Tax nach denen Colli (wie es in ein und anderen See-Hafen ublich) zu schlagen seye, ist befunden worden, dass dergleichen Tax das Comercium, besonders dermahlen, wo an dessen Emporbringung gearbei- tet wird, beschwersamer machen wurde; und dahero ciieser von voriger Zeit proponirte Antrag, nicht beangenehmet worden ist. 28. Auf die Uns geschehene gehorsamste Vorstellung werden Wir darauf vordenken, zur kiinftiger Bedekung und anderer nothiger Anwendung, eine mehrere Miliz in Zukunft nacher Trieste zu verlegen; auf gleiche Weise werdcn Wir auch ferneren Schluss schopfen, und dir gniidigst bekannt machen, ob, und wieviel Wir aus deren einbringenden Deserteurs von Unsern Regimentom oder von andern ad opus publicum condemnirten delincjuenten nacher liiest zur Vollstrekung ihrer Strafarbeit abliefern Iassen werden und wie dieselben zu verpflegen seyn, du also indessen die Besorgung zu tragen haben wirst, damit fiir Unsere Mannschaft, welche dermahl in Trieste stehet, das Unterkommen in denen Casernen des Castell und, wie es in andere \Veeg thunlich ist, derge- stalten verschaffet werde, damit die Mercanti in ihren Ilaussern keine Beschwer- de zu leiden haben, allermassen Wir nach Massgab deren vorigen Patenten, und in Beobachtung der guten Comercien-Ordnung die Negozianten von der Militarischen Begvartirung befreyet gehalten wissen wollcn; Zur mehreren Er- i8o — sehung aber, was Unser General Feld-Wachtmeister Graf Thierheim fur einen Antrag gefast, und Unser alda gewesten Hof-Commission eroffnet hat, vermog welcher Antrag nicht nur die dahin vcrlegtcn drcy Compagnien in denen Ca- sernen des Castells und denen ubrigen Wohnungsgebauen, sondcrn in dicsen in nothigen Fali auch 5 Compagnien untergebracht rverden konnten, \venn be- sagte Casernen, und iibrige Wohnungs-Geb;iu durch die nothige Reparationcn in gehorigen Standt gesetzt \viirden ; rvollen Wir dir den General Thierheim’schcn Antrag abschriftlich sub Lit. E. zukommen lassen, gnadigst befehlend, dass du auf die Reparationen, wo solche nothig seind, zu deren Hcrstellung die anwen- den, und zu Bewurkung dessen jene 500 fl. welche aigends zu der Castello- Reparation auf 8 Jahr lang von der Stadt Trieste jahrlich eingestanden worden seind, an dich ziehen, und unter verordnender Verrechnung die vorwiederhollte Reparationen zu Standt zu bringen lassen sollest. 29. Da Wir auf den unterhanigsten Vortrag Unserer Hof-Commission be- funden haben, dass vor die Fremde und Einhcimbischcn Negotianten, Manifac- turisten und Ivlinstler in Trieste alzu beschwersam seyn, wenn sic die Erlaubnuss nicht haben sollten, andere Erblandische Weine zu ihren eigenen Consumo in Trieste einzufiihren, sondern sich genothiget sehcn sollten, den alleinigen Trie- stiner-Land-Wein, welcher nicht fiir jeglichen zur Gesundheit zutriiglich, vor das nothige Getrank zu gebrauchen und nun hiebey \veithers befunden \vordcn ist, dass albereits anno 1725 in dem damahlens von Trieste publizirten Haubt-Patent die Vorsehung geschehen seyn, die fremde Wein, intuito Comercii in gervisscr Mass einfiihren zu diirfen, und zwar wie das Patent §. 7. besaget, in Forma- libus. Ueber diess haben Wir Unserer Stadt «Trieste mitgegeben, dass Sie dcr- °ht im Jahi-e 1816, wie Ettore Generini in seinen Curiosita trie sline, Trieste 1884. S. 224, irrthtimlich behauptet. — 201 sich auch mit der damaligen geographischen Postkarte Oesterreich’s bekannt gemacht habe : i) Letztere gieng mit ihm in das k. k. Postamt nach Eg-ob-Podpeč in Krain iiber, wurde aber iiber Verwendung des k. k. Ober-Post- ditectois Cai 1 Pokorny dem k. k. Post-Museum in Wien liberlassen. Die Arbeit verdiente wohl vom gelehrten Weltpriester Seba- stian Ludwig Romano, Professor der italienischen Sprache und Litteratur an unserer k. k. Handels- und nautischen Akademie, 1 2 ) mit folgendem Sonette erwahnt zu werden: £ opra bramata di geografic’arte S’ammira alfin, merce vostri sudori Ed il valor dell’espresse carte Appaga ogni desir de’ spettatori. - Del mondo la piu colta e nobil’ parte Segnano condottiere a’ viaggiatori, Utili al commercio e a chi le spente Storie raccoglie de’ guerrieri sudori. E con gregio assai raro, 1’esattezza Vi si trova perfetta in ogni sito, Che mancano infallanti, e con chiarezza Onde a bella condizion, tal vanto unito, Nel studioso lavor ciascun apprezza I/egregio autor, che l’ha si ben compito. 3 ) Aber auch das neue Posthaus musste mit der Zeit zu klein werden. Am 2. November 1818, am Feste des Stadtpatrons Justus, war die Bevolkerung von Triest in freudiger Aufregung. Der Kauf- mann John Allen hatte dem Schiffsvverftenbesitzer Joseph Pan- filli den Auftrag ertheilt, fiir ihn ein Dampfschiff zu bauen. Die « Carolina* lief am envahnten Tage vom Stapel, und am 4. Decembei 1) Perigrafia di Trudi. Trieste 1806. S. 224. Sie wurde in Triest von Johann Torricello gestochen. Die zweite General-Post- und Strassenkarte des Konigreiches Illyrien wurde 1848 in Wien von Artaria herausgegeben. *) A. Cratey. A. IV. S. 224. 3) Girolamo conte Agapito. Descrkione di Trieste. Vienna 1824 S. 208, 202 1818 legte sie ihre erste Fahrt nach Venedig in zehn Stunden zuruck. Im Jahre 1833 wird auf Vorschlag des Freihcrrn Carl Ludwig von Bruck der Lloyd ins Leben gerufen. Diese Gesellschaft hatte eigentlich nur die Register liber die in Triest einlaufenden Schiffe fiihren und dem gesammten Versicherungswesen ihre Aufmerksamkeit zuivenden sollen. Das Bediirfnis einer schnelleren und regelmassigeren Verbindung mit den Hafen der jonisclten Inseln, Griechenland’s und der Tiirkei fiihrt jedoch die Griindung einer zweiten Abtheilung des Institutes, einer Dampfschifffahrts-Gesell- schaft herbei, zu welcher Bruck mit Carl Regensdorf den Plan entvvirft. Die erste Generalversammlung der Actionare wird am 9. April 1837 abgehalten, und Theodor Reyer zum Praesidenten gewahlt. Am 19. Mai 1830 legt der erste in London gekaufte Dampfer die Fahrt nach Constantinopel zuruck. Seitdem gewinnt die oesterrei- chische Lloyd-Gesellschaft immer grossere Bedeutung. Ihre Dampfer fahren seit 1849 nach Aegypten, und nachdem der Lloyd 1853 ein eigenes mit Dock versehenes Arsenal erbaut hatte, erobert er seit 1856 alle Hafen des Mittelmeeres. Heutzutage fahren seine Dampfer auch nach Ostindien, Hong-kong und Amerika und be- fordern Briefe und Packete unserer k. k. Post nach allen VVelt- gegenden. Eine Regelmassigkeit in den Fahrten der LIoyddampfer trat jedoch erst ein, seit Josef Ressel, k. k. oesterreichischer Marine- Beamter, welcher bereits 1821 eine pneumatische Briefpost von Triest nach Wien hatte einfiihren \vollen, 1 ) 1812 die Schiffsschraube erfand 2 ) und dieselbe vervollkommnet, 1854 bekannt machte. 3 ) Nun tritt an uns die Aufgabe heran, einige Daten liber den oesterreichischen Lloyd als Postinstitut zu liefern. Mit Allerhochster Entschliessung vom 10. Dezember 1842 wurde der oesterreichische Lloyd zur Fiihrung der k. k. Postjiagge nebst einer Schiffsflamme (Wimpel) berechtigt. Mit der weiteren Allerhochsten Entschliessung vom 3. Mai 1845 wurde der Lloyd als Post-Institut erklart. Anfangs des Jahres 1850 gelangten am Bord der die dalma- tinische Kriste befahrenden Lloyddampfer die ersten Brief-Sammel- kasten zur Aufstellung. Der erste Postvertrag mit dem Lloyd datirt vom 9. Juli 1851, der zweite vom 30. Dezember 1858, der dritte ') Joseph Ressel. Wien 1893. S. 208 ff. 2 ) A. IV. S. 1B7 ff. 3 ) A. IV. S. 183 ff. — 203 — vom 18. November i8ji, der vierte vom 26. Juni 1878, der fttnfte vorn 3. August 1888, der sechste vom 12. August 1891, (enthalten im Reichsgesetzt-Blatte unter N. 106). Bis znm Abschlusse des ersten Vertrages vom 9. Juli 1851 war der Lloyd berechtigt, fiir die Beforderung der Correspondenzen nach und aus den Hafen von Istrien and Dalmatien eigene Porto- gebiihren einzuheben. Beim Abschlusse dieses Vertrages wurde jedoch der Lloyd verpflichtet, in den inlandischen Gewassern die ganze Briefpost unentgeltlich zu transportiren. Das Recht des Lloyd, eigene See- portogebiihren ftir Correspondenzen einzuheben, wurde damals auf den Verkehr nach und aus der Levante eingeschrankt. Das von der k. k. Postanstalt dem Lloyd gemachte Zugestand- nis, See-Briefporto-Gebiihren einzuheben, wurde scliliesslich durch den Vertrag vom 30. Dezember 1858 ganzlich zuriickgezogen und sonach der Lloyd verpflichtet, die Briefpost in jeder Richtung unentgeltlich zu befordern. Bei diesem Anlasse wurde aber zum ersten Male eine Staats- subvention zu Gunsten des Lloyd statuirt, und zwar im Betrage von 4 fl. 20 kr. per Meile fiir die Schnellfahrten und 3 A- 20 kr. fiir die gewohnlichen Fahrten. 204 — Das Princip der unentgeltlichen Beforderung der Briefpost wurde nun nothwendigerweise in den folgenden Vertragen aufrecht- gehalten. Hinsichtlich des Transportes von Fahrpostsendungen hat die k. k. Postanstalt stets dem Lloyd — bis zum Abschlusse des letzten Vertrages vom 12. August 1891 — die entfallenden Seebeforde- rungs-Gcbiihren nach dem Lloyd-Tarife vergiitet. Gegemvartig wird hiefur ein Jahrespauschale von 60,000 fl. von der k. k. Postver- waltung an den Lloyd erfolgt. Nach Artikel XIII. des Schifffahrts- und Postvertrages vom 12. August 1891 zwischen der k. k. Staatsverwaltung und der Dampf- schifffahrts-Gesellschaft des oesterreichischen Lloyd wird diese, in- soferne sie den Postverkehr vermittelt, als ein zum Betriebe der k. k. oesterreichischen Postanstalt gehoriges Institut angesehen, und unterliegt als solches allen bezilglichen Bestimmungen der Post- gesetze und Postvorschriften. Nach Artikel XX. desselben Vertrages werden die naheren Modalitaten in BetrefF der Abwicklung des Postdienstes durch ein eigenes Ubereinkommen geregelt. Dieses Ubereinkommen \vurde am 31. Dezember 1891 zwi- schen dem k. k. Handelsministerium und der Dampfschifffahrts-Un- ternehmung des Lloyd auf dieselbe Dauer wie der Vertrag, d. i. auf flinfzehn Jahre vom 1. Janner 1892 an, abgeschlossen und enthalt alle auf den Lloyd-Postdienst bezilglichen Detailbestimmungen, sowie die Verpflichtung des Lloyd zur Aufstellung einer eigenen Post- fach-Abtheilung bei seiner Betriebsleitung in Triest, welche aus- schliesslich mit der Besorgung der dem Lloyd obliegenden Post- fach-Agenden betraut ist. Es ware daher unsere Aufgabe, nach den eben gelieferten Daten von dem weiten Gebiete des Verkehres unserer Lloyd-Gesell- schaft zu reden. Wir glauben jedocli unserer Verpflichtung zu ge- nilgen, wenn wir an dieser Stelle einiges aus jener Rede wieder- geben, welche der Handelsminister Graf Wurmbrand am 19. Mai 1894 in der 294. Sitzung des Abgeordnetenhauses gehalten hat: «Ich kann in Bezug auf den Lloyd nur Giinstiges berichten. «Es hat sich die Subvention, welche dem Lloyd crtheilt wurde, «als sehr fruchtbar erwiesen. «Wahrend das Betriebsjahr 1891 mit einem Deficite von «1,217.447 A- abschloss, wurde schon im Betriebsjahre 1892, dem «ersten unter der neuen Venvaltung, nach Durchftihrung von Ab- 205 — f schreibungen iiber das statutarische Mass und nach Einstellung «der ersten Amortisations-Quote des Deficits der Jahrgange 1889 —• «1891, ein Reingewinn von 281.666 fl. ausgewiesen. «Die Ergebnisse des Jahres 1893 haben sie sogar sehr giin- «stig gestaltet, indem sich ein Reingewinn von 543.219 fl. ergab, «so dass es der Gesellschaft moglich wird, pro 1883 eine vierper- «centige Dividende des Actien-Capitals zu zahlen. «Das ist meiner Ansicht nacli eine ganz schone Revenue der «Actionare, und wird es wesentlich Sache der Regierung sein, < darauf zu sehen, dass nachdem die Actionare ihre Rente geniessen, «der Gewinn des Lloyd wieder zu weiteren Investitionen des Lloyd «verwendet werde, weil die Action der Regierung nicht so sehr «darin ihren Grund gehabt hat, den Actionaren einen grossen Ge- «winn zu verschaffen, als darin, sie vor dem Ruine zu retten und «der Handelsschiffart einen Gewinn zuzufuhren. («Bravo») «Ich kann nicht sagen, dass der Lloyd diese Gesichtspunkte « nicht im Auge gehabt hatte. Es hat eine neue Linie von Triest «nach Shanghai bis Kobe in Ausfuhrung gebracht und die Brasil- «Fahrten von sechs auf acht Fahrten vermehrt und er ist jetzt «damit beschaftigt, dem Wunsche der Regierung nachzukommen «und eine Eilfahrt von Triest nach Cattaro einzurichten, wozu ein «neues Schiff gebaut werden muss, welches mit fiinfzehn Meilen «laufen soli. Das wird den Verkehr mit Dalmatien wesentlich ab- «ktirzen — wieder eine Vorsicht der Regierung ftir die Verhalt- «nisse in Dalmatien, mit dem Wunsche, dass Dalmatien um 24 «Stunden nahcr an Oesterreich geriickt werde, weil es sich in «letzterer Zeit etwas zu sehr davon entfernt hat. («Lebhafte Hei- «terkeit — Sehr gut!») Weiter sind vier starke Dampfer gebaut «worden, welche die Japan-China-Linie befahren, und nun sollen, «nachdem die Regierung die Molos eingelost hat, weitere drei neue «Dampfer gebaut werden, so dass in dieser kurzen Zeit sieben «grosse Dampfer und der Dampfer nach Cattaro als achter von «dem Lloyd gebaut sein vverden. Es ist das eine ftir diese Zeit «sehr schone Leistung, und wir konnen erwarten, dass bei der sehr «tiichtigen und rtihrigen Leistung des Lloyd sich dieses Unterneh- «men entwickelt.» — 206 — Noch eine andere Erfindung solte dem Postwesen zum Vor- theile gereiclien. Samuel Finley Breese Morse, geboren am 27. April 1791 in Charlestown in Massachusetts, gestorben in New-York am 2. April 1872 in einem Alter von einundachtzigjahren, erfindet 1832 den Drucktelegraphen und bildet ein Svstem von Zeichen aus, welches aus Combinationen von Punkten und Linien besteht. Auf der ersten Versuchslinie zwischen Washington und Baltimore wird am 27. Mai 1844 die erste Depesche befordert. Drei Jahre spater — am 27. Marž 1847 -— wird der erste Staats-T^legraph in unserer Monarchie fertig gestellt. 1 2 ) Seit 12. Februar i849ist im dritten Stockwerke unseres k. k. Statthalterei-Ge- baudes ein neues Amt in Thatigkeit, das Telegraphenbureau, welches mit einem Drahte Depeschen nach Wien zu befordern hat; Private konnen seit 18. Februar 1850 von dieser neuen Institution Gebrauch machen. Das Biireau muss erweitert werden, und demselben werden im Jahre 1852 mehrere Raumlichkeiten im Parterre des Statthalterei- Gebaudes iiberlassen. Seit 1852 unterhalt es eine Linie nach Ve- nedig. Von 1853 bis 1854 kommen noch drei Linien hinzu : nach Wien, Pola und eine zweite Linie nach Venedig. Seit 1856 befindet sich das Bureau im ersten Stockwerke der alten Borse, Via Canal Piccolo numero 5 59-2, denn dessen Thatigkeit wird immer mehr in Anspruch genommen : es hat zwei Linien nach Wien, zwei nach Italien, eine nach Istrien, eine nach Fiume. Seit 24. August 1860 ist es im Hause Brunner Via Valdirivo numero p2$-p und Via delle Poste numero po 6 -j untergebracht. Heutzutage hat das Telegraphenamt dreissig Linien und ist durch einen unterirdischen Kabel mit Corfit und von dieser Insel aus mit England verbunden. 3 ) Das Haus Brunner, von dem hier die Rede ist, hat fur Triest eine historische Bedeutung: es wurde 1762 aufgefuhrt und gehorte dem grie- chischen Kaufmanne Johannes Andrulachi. Nachdem mehrere grie- chische Familien seit dem Jahre 1734 des Handels wegen in un- sere Stadt gekommen waren 3 ) und ihre Zahl sich bedeutend vermehrt hatte, beschlosgen sie mit hoherer Erlaubnis eine Kirche ihres Ritus in unserer Stadt zu bauen. Ihr Glaubensgenosse, der Kauf- Siehe . Zeitschrift des Deutsch- Oesterre ichisc hen Telegraphenvereines. Berlin 1854. 2 ) ^iehe • Der Telegraph. Eine Richtschnur bei Beniitzung der elektro-magnctischcn Tele- graphen des Deutsch Oesterreichischen Telegraphen-Vereines. Mit einer -Karte sammtlicher Linien und Stutionen, nebst erlauterndem Text. Graz 1852. 3 ) Don Giuseppe Mainati. A. W. B. IV. S. 229. — 207 mann Petrus Cluniali, lieh die dafiir nothige Summe, welche, im Betrage von zwolftausend Gulden, ihm, als er im Jahre 1752 in seine Heimat Cypern zuruckkehrte, auf Bitten der hiesigen grie- chischen Gemeinde von Kaiserin Maria Theresia mit Allerhochstem Erlasse von 15. Juli 1753 unter der Bedingung zuriickgezahlt wurde, dass die Gemeinde diese Summe nach Ablauf von dreiund- zwanzig Jahren — im Jahre 1776 — ruckerstatte. Die Kirche wurde gebaut und dem heiligen Spiridion gevveiht. 1 ) Nach und nach wa- ren aber in unsere Stadt auch Dalmatiner serbisch-orientalischer Confession gekommen, welche in dem genannten Gotteshause zuerst gemeinschaftlich mit den Griechen der Liturgie beiwohnten, dann einen eigenen Landsmann als Hygumenen hielten. Nicht selten kamen Reibungen vor, aus denen jedoch die Serben schliesslich als Sieger hervorgiengen, denn am Grundonners- tage 1780 wurde zur Uberraschung der Griechen den Ersteren die Kirche San Spiridione als Eigenthum zugesprochen. Die Griechen verliessen nun das Gotteshaus und hielten eben in jenen Raumlichkeiten, in welchen zuletzt das Telegraphen-Bureau amtirte, durch sieben Jahre ihre religiosen Ubungen ab, bis sie von Apostolus Zograffo am 24. November 1782 den Baugrund zur jetzigen Kirche San Nicolo abkauften. Den Grundstein dieser Kirche segnete am 30. April 1784 Bischof Antimos von Modone ein, welcher am 18. Februar 1787 die Kirche auch consecrierte. 2 ) 1 ) Diese Kirche wurde im Janner 1861 abgetragen und die neue nach dem Plane des mailandischen Architekten Anton Macciacchini erbaute Kirche am 2. September 1868 vom spa- teren Patriarchen von Karlo\vitz, German Angyelics, eingeweiht. Sie ist wohl das schonste Gottes- haus in Triest. Dio Fresken im Innern der Kirche sind vom Mailander Professor Johann Bert,m gemalt. _ , *) Don Giuseppe Mainati. A B. IV. S. 208 ff.; B. V. S. G. 15. IT.; Girolamo conte Agapito. A. W. S. 186 ff.; Cenni storici della comunita greco-orientale. Trieste 1882. S. 18 ft. CAPITEL XI. Bas Postmesen in neuester Zeit — Die Sildbahn — Die Erfindung der Briefmarken — Die Briefmarken-Albums — Die Corre- spondenz-Karten und die Kartenbriefe — Die Post-Sparcassa — Das Postmuseum in Wien — Belobung der Postbeamten von Seite der Reichsraths-Abgeordneten — Bedingungen fiir die Erlangtmg einer Beamtenstelle im Staats-Post- ztnd Tele- graphendienste von Seite anstellungsberechtigter Unterofficiere. Ein denkwi\rdiger Ta g fiir Triest ist der 14. Mai 1850 : Kaiser Franz Joseph I. wird an diesem Tage in Triest erwartet. Der Mo- narch soli personlich die Grundsteinlegung der Siidbahn vornehmen. Unser Municipium hat dieses Ereignis in einer eigenen, im k. k. Miinzamte von Venedig nach Zeichnung des Professors Anton Fabris gepragten Medaille der Nachwelt iiberliefert. Ihre Aufschrift lautet: IMP • REX • FRANCISCVS • IOSEPHVS PIVS • FELIX • VICTOR • AVGVSTVS CONSTITVTOR • AVSTRIAE ADSERTOR • LIBERTATIS PORTVS ■ TERGESTINI LAPIDEM ' AVSPICALEM VIAE • FERRATAE • TERGESTINAE IPSE • POSVIT • AN • M • DCCC • L Der Monarch ist da — er unterschreibt ein Pergamentblatt, das unter den Gebeten des Bischofes Bartholomaeus Legat in die — 210 — Erde versenkt wird. Der von Dr. Petrus Kandler verfasste Text der Urkunde lautet: * «Noverint universi praesentem paginam inspecturi, quod die kXIV maii anno MDCCCL, indictione octava, Celsissimus ac Po- «tentissimus Princeps FRANCISCUS -JOSEPHUS de Domo Austria- «ca - Absburgica - Lotharingica, Dci gratia Imperator Austriae, Rex «Hungariae, Bohemiae, Longobardiae, Venetiarum, Galiciae, Ludo- »miriae, Illyrii etc. etc., Archidux Austriae etc. etc., Dominusque »Tergeste, lapidem auspicalem viae Augustae ferratae Vindobo- «nensis-Tergestinae, ad portam posticam, quae est in regione sep- «temtrionali, mansionis primae, rite solemniterque posuerit, sacra »operante Reverendissimo in Christo Patre Domino Bartholomaeo »episcopo tergestino, adstantibus: Felice ab Sch\varzenberg, prin- «cipe, viro exceIso, praeside ministrorum, ministra ad negotia ex- ♦ terarum gentium; Alexandro Bach, viro clarissimo atque egregio, »ministra ad tuendam justitiam; Carolo de Bruck, barone, viro «excelso, ministra ad res mercatorias et operum publicorum ; Fran- «cisco a Wimpfen, comite, viro excelso, utriusque militiae per »oram maritimam praefecto, vice sacra tergestinam urbem guber- »nante; Joanne a Dahlerup, viro strenuo atque excelso, praefecto »classis; Mutio Josepho Tommasini, viro praestante, praeside »municipii fidelissimi Tergestinorum, duumviris municipio regendo, »ordine amplissimo decurionum; Michaele Apostolopulo, viro »spectabili collegii negotiatorum, primo deputato, collegioque nego- «tiatorum; legionibus IV urbanis et suburbana, atque immensa mul- »titudine, populo universo adclamante: «Augustissinio Imperatori ac Regi nostro Francisco Josepho , «adsertori publicae libertatis: victoria, felicitas, imperet multis annis. * Christe, Pili Dei tu illum adiuva, tuere et salvum fac eum. ilmperio Austriaco: abundantia pacis , concordia populorum. «Sanda Maria , Patrona imperii, adsis votibus nostris. i-Huic urbi: salus, incrementum, perpetuitas. «Sande Juste, intercede pro patria. Medaille zur Erinnerung an die Grundsteinlegung der Siidbahn. — 212 — Die Bahn tiber den Semmering wird schon am 7. Juli 1854 erofTnet, die Eisenbahnlinie Triest-Wien am 27. Juli 1857 einge- weiht. Den Kaiser, der abermals nach dem Siiden kommt, erwar- tet in Adelsberg ein Triumphbogen mit der Inschrift: CLAVSTRA • ALPIVM • MILIARVM MIRABILI • ARTE • ET • OPERA • SVPERATA IMP • CAES • FRANCISCVS • IOS • P • F • AVG PLAVSTRIS • CVRRICVLISQVE ■ VAPORE • VEHENDIS GERMANIS ■ PANNONIIS ■ NORICIS • ITALISQVE PATEFECIT XXVII • ivlii • M • Dccc • Ta/Ti In Triest wird der Monarch von der Bevolkerung mit Jubel begrusst. Am Eingange zum Bahnhofe steht ein Triumphbogen. Dessen Inschrift erzahlt: IMP • CAES • FRANCISCVS ■ IOSEPHVS PIVS • FELIX • VICTOR ■ AVGVSTVS MVTVIS • COMMERCIIS ■ AB • INFERO AD • SVPERVM • MARE • AVGENDIS VIAM • FERRATAM • AB • VRBE • CAESARVM AD • PORTVM • TERGESTINVM • PRODVCTAM SOLEMNI • RITV ■ APERVIT • ET • DEDICAVIT XXVII • IVLII • M • DCCC • LVII Dieses rege Leben, dieses ungeahnte Vorwartsstreben auf den Bahnen des Fortschrittes blieben nicht ohne Riickvvirkung auf das Postwesen. Im Jahre 1837 fangt die k. k. oberste Hof- Postverwaltung an, ihre Verordnungen im Drucke zu veroffent- lichen; ihnen folgt von 1849 ab das Verordnungsblatt des k. k. Handelsministeriums, das Ende 1893 siebenundfunfzig Bande zahlte. Infolge des deutsch-oesterreichischen Postvereins-Vertrages vom 6. April 1850, der am 1. Juli 1850 ins Leben trat, konnten auch Zeitungen durch die Post expediert werden. Wahrend noch im Jahre 1851 die Zalil der in Oesterreich — 213 — aufgcgcbencn Briefe 3.119,600 betrug, stieg sie im Jahre 1857 bereits auf 5.841,450. Wem verdanken wir aber diesen grossartigen Aufschwung ? Niemand Anderem, als dem gefeierten Englander Rowland Hill, dem Erfinder der Briefmarken. Wir lesen zwar, dass schon Martin de Velayer im Jahre 1653 die Erlaubnis erhielt, in Pariš eine Art Stadtpost zn errichten, fiir welche er kleine Zettel mit der Aufschrift: paye le ... . jour dn . . . . mois 1’ an ičpj, zum Preise von einem Sous ausgab, Sir Rowland Hill. aber schon im Jahre 1676 gieng diese Post wieder ein. Auch in Holland gab im Jahre 1812 cine Schifffahrtsgesellschaft eine Art von Brief- und Packet-Marken heraus und das Konigreich Sardinien trat im Jahre 1818 mit Couverts auf, vvelche Briefmarken in Far- bendruck hattcn, und 1820 einer neuen Emission mit Markenzei- chen in farblosem Reliefdruck weichen mussten. Zuletzt vvollte Curry Gabriel de Treffenberg 1823 inSchweden die Briefmarken einfiihren. Allein alle diese Versuche waren verfriiht. Rowland Hill, gcboren am 3. December 1795 zu Kidder- minster in England, erfindet das neue Briefportosystem, iibei \\el< hes 214 — er 1844 žu London die Flugschrift herausgibt: State andprospects of penmy postage. Die Vortheile seiner Erfindung erregen im ge- bildeten Europa Aufsehen. In unserem Staate haben wir am 1. Juni 1850 Briefmarken. 1 2 ) Der Meister, bereits im Jahre 1846 Secretar des englischen General-Postmeisters, wird 1847 zum Superintendent of the Money Office, 1854 zum Obersecretar und 1856 unter dem Herzoge von Argylt zum General-Postmeister ernannt, in welcher Stellung er faktisch dem gesammten englischen Postvvesen vorstand. In seinem Vaterlande geehrt und geachtet, erhielt er in Anerkennung seiner Leistungen 1860 das Ritterkreuz des Bath-Ordens zweiter Klasse, und trat im Marž 1864 wegen geschwachter Gesundheit mit einem ihm vom Parlamente votirten Ehrengeschenke von zwanzigtausend Pfund Sterling und mit einer jahrlichen Pension von zweitausend Pfund Sterling in den bleibenden, wohlverdienten Ruhestand. Hochbetagt stirbt er im Alter von vierundachtzig Jahren am 27. August 1879 in seiner Villa zu Bruce-Castle bei Hampstead und wird auf Wunsch der englischen Nation am 7. September 1879 in der Westminster-Abtei zu London feierlich beigesetzt. Sein Grabmal tragt die Inschrift: SIR • ROWLAND • HILL 1879 UNDERNEATH • IS ■ INTERRED SIR ROWLAND ■ HILL BORN • DEC -3-1795 DIED • AUG • 27 • 1879 ORIGINATOR • OF • THE • SYSTEM • OF ■ PENNY • POSTAGE 3 ) 1) Sie wurden achtmahl gewechselt: 1858-1861-1868-1867-1878-1885-1890-1891. In neuerster Zeit sind nach langen Verhandlungen neue Briefmarken zur Ausgabe gelangt, welche bei Ein- hebung des Strafporto’s auf die unfrankirten oder nicht geniigend frankirten Briefe der oesterrei- chischen Postamter aufzukleben sind. Vorlaufig wurden gedruckt die Werthe zu 1, 3, 5, 10, 20 und 50 kr. Die Marken sind im gewohnlichen Formate der osterreichischen Marken, oben mit der Inschrift im Bogen «K. k. osterreich.», unten «Porto-Marke», in der Mitte grosse Werthziffer im Kreise, durchquert von «Kreuzer.» Alle Werthc sind gleichmassig in dunkelbrauner Farbe gedruckt. 2 ) Die Mittheilung der vorstehenden und folgenden, auf Sir Rowland Hill bezuglichen und zum ersten Male verdffentlichten Inschriften verdanken vvir dem Kaufmanne Herrn Richard Rupnik, Mitgliede der Triester Borsen-Deputation, welcher sie uns durch die Firma White Child & Beney in London zukommen liess. Herrn Rupnik sprechen wir daftir an dieser Stelle unseren verbind- lichsten Dank aus. — 216 — Ihm, der in den letzten Lebensjahren mit Ehren und mit Anerkennung tiberhauft und durch Verleihung der Baronetsvviirde und des Ehrenburgerrechtes der City ausgezeichnet worden, errichtet die dankbare Mitwelt drei Jahre nach seinem Tode ein Monument, das am 15. Juni 1882 auf dem Platze vor der Royal Exchange (der koniglichen Stadtborse in London) in Gegemvart des Prinzen von Wales enthullt wurde und die des grossen Mannes wurdige lakonische Inschrift tragt: ROWLAND • HILL HE ■ FOUNDED • UNIFORM • PENNY • POSTAGE 1840 1 ) Nach England, Belgien, Frankreich und Baiern nahm, wie schon gesagt, auch Oesterreich am 1. Juni 1850 die Briefmarken- Einrichtung an. Die grosse Mannigfaltigkeit in Farbe, Bild und Form, welche die Briefmarken der verschiedensten Lander und Staaten gewahren, musste schon friihzeitig, namentlich in den Mittelpunkten des Welt- verkehres, wie in London und Pariš, den Sammeleifer reizen, der sich auch bald, wie in anderen grosseren Stadten Europas, so auch in Triest verbreitete. Wie in Deutschland, wurde die Anlage von Briefmarken-Sammlungen binnen wenigen Jahren zu einer Liebha- berei, namentlich der Jugend. Es bildete sich so allenthalben ein wirk- licher Handelsverkehr mit Briefmarken. Hauptplatze fiir den Handel mit neuen, wie abgestempelten Marken sind London, Pariš, Briissel, Hannover, Hamburg, Leipzig. Die Briefmarkenkunde -— die Phi- latelie — hat nicht allein ein Museum, das Museum de Monais zu Pariš, und in Oesterreich vier periodische Blatter, sondern auch eine Geschichte 2 ) und ihre eigenen Organe, wie das Magazin fiir Brief- *) Ueber Rowland Hill siehe: Nuova enciclopedia popolare italiana. Torino 1864. B. XVIII. S. 807 ff.; The Post Office of fifty Jears Ago. London 1888.; The origin of Postage Stamps. London 1888.; A Paper on some newly-discovered essays and proofs of postage stamps. London 1889. 2 ) Siehe : A. Moschkau. Die \Vasserzeichen auf den Briefmarken neb st Geschichte der Briefmarken und des Sammclivesens . Dresden 1872.; A. Moschkau. Katalog aller seit i6fj Ms 1874 erschienenen Briefmarken . Leipzig 1874.; Zschiesche und Koder. Katalog iiber alle seit 1840 ausgegebenen Briefmarken-Albums . Leipzig 1864.; Adolph Franz Storch. Das Postiuesen von seinem Ursfrunge Ms auf die Gegenwart. Wien 1866. Briefmarken-Journal. Leipzig. Gebruder Senf. XXI Jahrgang; Universal-Briefmarken-Album. Leipzig, Baumbach & G. 1894 : Leitfaden fiir Briefmarkenkunde. Leipzig 1894; Preisverzeichnis sdmmtlicher Ms Ende i8g2 erschienenen Postrnarken von A. Larisch. Miinchen 1893. — 217 Die erste englische Briefmarke (1840). Die ersten oesterreichischen Briefmarken (1850). 10 CEUT ES. a) Im lombardisch-venetianischen Konigreiche. b) In den anderen Kronlandern. — 218 — marken-Sammler von Zschiesche und Koder; 1 * ) die allgemeine deut- scke Briefmarken-Zeitung von Roschlau; 3 ) das Handbuch filr Briefmarken-Sammler*) und den Briefmarken-Freund 1 5 ) erhalten ; weiter erschienen auch, seitdem in Hamburg und Pariš Briefmarken- Borsen existieren, zahllose Briefmarken-Albums, wie die des Wuttig, 6 ) Kiimmel, 8 ) Schaubeck, 7 ) Moschkau, 8 ) Moens 9 ) und Fidora. 10 ) So bat auch Triest seine Briefmarken- und Postwerthzeichen- Sammler. In dieser Beziehung mussen wegen ihrer reichhaltigen Sammlungen besonders envahnt werden : Joseph Almeda, Handels- agent — Battistella De. Alois, Advokat — Von Bersa Hugo, Lloyd- kapitan — Von Biringer Hermann, k. u. k. Contre-Admiral im Ruhe- stande — Brugnoller Anton, Maschinen-Inspektor des oest. Lloyd — Camus Ernst, Assekurateur — Custrin Arthur, k. k. Finanzbeamter — Deperis Leopold, Beamter bei der Banca Commerciale — Escher- Vessel Mathildis — Epstein Gottlieb, Kaufmann — Fabiani Wil- helm, Lloydbeamter — Frascati Salvinus, Briefmarkenhandler — Dr. Germounig Ernst, Arzt — Girardelli Caesar, Kaufmann — Giurovich Johann, IJoydkapitan — Jeanrenaud Eduard, Handels- agent — Von Leitenburg Otto, schwedisch-norwegischer Consul — Leitgelb Franz, Privatier — Levi Angelus, Buchhandler und Wechsler — Levi Guido, k. k. Oberingenieur — Litscher Carl, Beamter bei der Banca Commerciale — Ludwig Arthur, k. k. Telegraphenbeamter — Machlig Petrus, Apotheker — Magrino Hugo, Beamter bei der Banca Commerciale — Dr. Mark Jacob, Arzt — Mistruzzi Richard Graf von Freisingen, Rentier — Neu¬ mann Eugen, Makler — Parisi Petrus, Beamter bei der Banca Commerciale — Paruta Eugen, k. k. Telegraphenbeamter — Pepeu Sylvester, Consul von S. Marino — Peter Friedrich, Kaufmann — Pauli Cyrus, k. k. Postbeamter — Pischely Heinrich, k. k. Lieutenant — Plisnier Albert, k. k. Finanzbeamter — Pollak Leopold, Beamter bei der k. k. priv. Creditanstalt — Pollay Friedrich, Agent des Hauses Reyer & Schlick — Reisaus Otto, Beamter der k. k. priv. Creditanstalt Rohbock Franz, Lloydbeamter — Salem l ) Seit Mai 1863. а ) Seit Juli 1864. 3 ) Leipzig 1864. 4 ) Leipzig 1864. 5 ) Leipzig 1864. б ) Dresden 1871. 7 ) Leipzig 1873. *) Dresden 1874. ») Brussel 1874. 10 ) Album fer - francobolli . Milano 1894. — 219 — Victor, Rentier — Salvini Ritter von Meeresburg Georg, k. und k. Fregatten-Capitain im Ruhestande — Santi Eugen, Handelsagent - Schnitzer Max Edler von Lindenstamm, Beamter bei der oest.- ung. Bank — Von Segher Emma, Private — Seitner Alois, junior, Kaufmann — De Seppi-Gossleth Emma, Private*) — Slataper Alois junior, Kaufmann — Smoquina Victor, Handelsagent — Subo- tich Spiridion, k. k. Finanzbeamter — Trevi Adolf, Briefmarken- Handler — Valle Max, Communal-Schullehrer — Valle Anton, Beamter des stadtischen naturhistorischen Museums — Valmarin Marcus, Beamter bei der Riunione Adriatica — Vianello Angelus, Kaufmann — Vidovich Marcus, Handelsagent — Waller Johann, k. k. Finanzbeamter — Wanniek Ludwig, Lloydbeamter — Wel- poner Leopold, Kaufmann — Wohlfarth Ernestine, Private — Dr. Xydias Petrus, Arzt. Im April 1894 bildete sich sogar in unserer Stadt ein Phi- lotelisten-Verein unter dem Praesidium des Advocaten Dr. Alois Battistella. Wir liefern an dieser Stelle den Entwurf der diesbeziig- liclien Statuten, welcher der k. k. Statthalterei zur Genehmigung vorgelegt werden wird. STATUTO DELL A societA filotelica TRIESTINA Costituzione e scopo. Art. 1. Viene istituita in Trieste un’ associazione di raccoglitori di fran- cobolli e di altri valori postali coi btolo Societa Filotelica Triestina. Art. 2. Scopo del la Societa e quello di favorire le relazioni dei collezio- nisti fra di loro, di aumentarne il numero, e di provvedere ad una proficua reciproca tutela contro le falsificazioni dei francobolli ed altrc mistificazioni. Soči. Art. 3. I sod sono: a) effettivi, cioe domiciliati nella citta di Trieste e suo territorio, che pa- gano un annuo canone di f. 12, ripartito in 4 rate trimestrali antecipate; b) corrispondenti, cioe domiciliati fuori di Irieste e suo territorio o ali e- stero, che pagano soli f. 3 albanno in due rate semestrali antecipate. i) Wir fiigen noch an dieser Stelle bei, dass Herr und Frau de Seppi den Baugrund zum Albertinimi geschenkt haben. — 220 Art. 4. Dippiii ogni socio effettivo versera una tassa di ammissione di f. 2 una volta tanto, e verso esibizione delia sua quietanza ricevera il viglietto di riconoscimento. I soci corrispondenti pagano questa tassa con f. 1. Art. 5. Anche le donne possono far parte delia Societa. Art. 6. I soci, per venir ammessi, devono essere maggiori di eta. L’ ammissione seguira per parte delia Direzione sociale in base a domanda scritta del socio. In caso di rifiuto non šara la Direzione obbligata ad addurne i motivi. La Direzione potra escludere immediatamente dalla Societa quei soci che pel loro contegno si dimostrassero immeritevoli di piu oltre appartenervi, oppure fossero morosi per tre mesi nel pagamento dei canoni. II socio escluso per quest’ultimo motivo potra essere redintegrato, metten- dosi in corrente coi canoni, e cio senza che sia tenuto a versare una nuova tassa di ammissione. Art. 7. Tutti i soci avranno il diritto: а) di valersi dei mezzi messi a disposizione delia Societa pel conseguimento dello scopo sociale; б) di prendere parte ai Congressi generali con voto consultivo e deliberativo; c) di eleggere ed essere eletti alle cariche sociali, colla restrinzione pero, che dal diritto elettorale passivo restano esclusi i soci effettivi che esercitano commercio in francobolli, i soci corrispondenti e le donne; d) di partecipare a tutte le riunioni sociali, introducendovi eventuali ospiti, e di fruire gratuitamente, verso osservanza del relativo regolamento, dello scambio dei francobolli. I soci corrispondenti che allo scopo di scambio mandassero alla Societa francobolli od altri valori postali, dovranno affrancarli per la spedizione, e sop- portare anche le spese postali di ritorno. Art. 8. Tutti i soci riceveranno ali’ atto del loro ingresso nella Societa la relativa carta di legittimazione ed una copia del presente statuto ; di anno in anno poi il bilancio e 1’ elenco dei soci. Riceveranno pure una copia del Regolamento interno, tostoche questo šara compilato. Art. 9. Ai doveri dei soci appartengono: а) quello di pagare puntualmente il canone come stabilito ali’Art. 3°; б) quello di osservare un contegno decoroso e corrispondente agli scopi sociali, promovendoli per quanto stara nelle loro forze; c) quello di non ritirarsi arbitrariamente dalla Societa, se non per la fine d’ogni anno sociale, previa disdetta scritta da darsi tre mesi prima a mani del Segretario. Art. 10. L’anno sociale incomincia col 1° Luglio 1894. Rappresentanza delia Societa. Art. 11. La Societa e rappresentata dalla Direzione composta d’un Pre- sidente, d’un Vicepresidente, d’un Segretario e d’un Cassiere, i quali restano in carica per un’ anno e sono rieleggibili. La loro nomina segue nel Congresso Generale annuo a maggioranza di voti dei presenti. 221 Art. 12. II Presidente ed il Vicepresidente, che si sostituiscono a vicenda, rappresentano la Societa nella sede sociale e fuori, tanto presso le Autorita che di fronte a terze persone, firmano insieme al Segretario la corrispondenza e tutti gli altri atti sociali, convocano e presiedono le sedute della Direzione ed i Con- gressi Generali, e provvedono perche sieno osservate e messe in pratica le disposizioni preše da questi ultimi. Art. 13. II Segretario ha da tenere i protocolli dei Congressi Generali ordinari e straordinari, nonche delle sedute della Direzione, e provvedere per 1' osservanza ed attuazione delle disposizioni preše da questa, evadere e firmare la corrispondenza in uno al Presidente o Vicepresidente, curare tutte le scrit- turazioni necessarie al disbrigo degli affari ed alfevidenza dello stato sociale, tanto riguardo alle persone dei sod, quanto anche riguardo ali’ amministrazione propriamente detta, e sorvegliare in genere al buon andamento ed allo sviluppo deli' associazione. Art. 14. Al Cassiere incombe la manipolazione della Cassa sociale, ovvero- sia la riscossione e tenuta in evidenza tanto dei canoni e degli altri introiti, quanto anche delle spese. Da lui saranno firmate le relative quietanze, e dovra egli di tre in tre mesi dare rapporto scritto al Presidente sullo stato della cassa sociale. Art. 15. La compilazione deli’ annuo bilancio e di spettanza del Segretario e del Cassiere, i quali dovranno procedere di pieno accordo. Art. 16. Le carte di legittimazione saranno firmate dal Presidente, dal Vice¬ presidente e dal Cassiere. Art. 17. Gli affari che non sono di pura amministrazione, e non appar- tengono al Congresso Generale, vengono e vasi dalla Direzione alluopo convocata dal Presidente o dal Vicepresidente. Per la validita di queste sedute si richiede la presenza di almeno tre membri della Direzione, e si decide a maggioranza di voti. In caso di parita il voto del Presidente si conta per due. I deliberati della Direzione vengono posti ad esecuzione dal Segretario. Congressi Generali. Art. 18. Una volta all’anno, in epoca da stabilirsi dalla Direzione, šari tenuto il Congresso Generale ordinario dalla Societa. Art. 19. Congressi Generali straordinari dovranno convocarsi per questioni di speciale importanza sopra proposta di almeno dieci soci. Art. 20. La convocazione dei Congressi viene fatta, in seguito a conchiuso della Direzione, dal Presidente o dal Vicepresidente. II primo Congresso Generale per6 šara convocato dal comitato promotore della Societa. Art. 21. La convocazione dei Congressi Generali ordinari o straordinari seguira almeno un mese prima della loro tenuta mediante invito scritto, da spe- dirsi per posta a tutti i soci, sia effettivi che corrispondenti, e da inserirsi in due periodici locali destinati dalla Direzione. Art. 22 . Per la loro validita si richiede la presenza almeno della meta dei sod effettivi (residenti a Trieste), con ci6 peraltro che il numero occorrente potrebbe essere eventualmente supplito da quei soci corrispondenti che pren- dessero parte al Congresso. 222 NeIl’invito di convocazione šara stabilito, che ove il Congresso Generale dovesse andar deserto per mancanza di numero, esso šara tenuto otto giorni dopo con qualunque numero d’ intervenuti. Art. 23. In ogni Congresso Generale si decide per maggioranza di voti dei presenti. II Presidente vota soltanto in caso di parita, ed il suo voto e decisivo. Per lo scioglimento della Societa la maggioranza dovra essere calcolata sull’ intero numero dei sod effettivi presenti ed assenti. Art. 24. Appartengono alla competenza del Congresso Generale ordinario annuo : a) la presentazione ed approvazione del bilancio, nonche la relazione annua sulla attivita sociale; b) 1’elezione della Direzione; e) 1’ elezione del comitato agli scambi (Art. 28), e del Collegio degli arbitri (Art. 29); d) la eventuale modificazione del presente statuto; e) la discussione e votazione di eventuali proposte dei soci, che fossero comunicate alla Direzione per iscritto almeno quindici giorni prima della tenuta del Congresso; f) la pertrattazione relativa allo scioglimento della Societa. Art. 25. Di competenza dei Congressi Generali straordinari saranno, oltre a cio, quelle proposte del numero voluto di soc! che diedero origine alla loro convocazione. Riunioni settimanali. Art. 26. Sara cura della Direzione di provvedere che almeno una volta alla settimana abbia luogo nel locale sociale una riunione dei soc!. Tali riunioni non avranno carattere deliberativo, ma costituiranno sempli- cemente uno dei mezzi per raggiungere gli scopi sociali, mettendo cosi i soc! in relazione diretta ed immediata fra di loro. In queste riunioni verranno presentati dai soc! i loro francobolli dopp! per lo scambio, e quelli che venissero rimessi dai negozianti per 1’ acquisto; si esamineranno, studieranno e confronteranno quei francobolli, sui quali vi fosse il sospetto che sieno falsi; si discuteranno questioni attinenti alla filotelia, e si manifesteranno eventuali desideri circa 1’ andamento della Societa, i quali da chi presiedera la riunione dovranno essere portate a conoscenza della Direzione sociale per gli opportuni provvedimenti. Art. 27. Le riunioni settimanali saranno presiedute o da quel!o dei membri della Direzione, secondo la carica, che vi fosse presente, oppure da qualunque altro dei soci alfuopo, destinato di volta in volta dagli intervenuti. Su di esse si terra un protocollo da assumersi in apposito libro separato soltanto nel caso in cui i soc! radunati intendessero di chiedere alla Direzione qualche provvedimento d’ interesse sociale. Art. 28. Per la sorveglianza e rispettiva gestione degli affari di scambio fra i soc! domiciliati a Trieste, e rispettivamente l’acquisto di francobolli rimessi a questo scopo da negozianti o da soc! corrispondenti, verra istituito un apposito Comitato agli scambi ed acguisti, composto di tre membri, eletti d’anno in anno tra i soc! effettivi dal Congresso Generale, e rieleggibili comc le cariche sociali. — 223 — Tale comitato šara presieduto, e la sua attivita diretta dal Presidente o dal Vicepresidente sociale, e si fara il proprio regolamento interno. I soci corrispondenti o negozianti non appartenenti alla Societa dirige- ranno le loro spedizioni di francobolli o di altri valori postali al Presidente della Societa, il quale li rimettera al Comitato agli scambi ed acquisti per 1’ ulteriore trattamento. Giudizio arbitramentale. Art. 29. Tutte le controversie dei soci fra di loro, oppure dei soci colla Direzione, o con singoli membri di questa, saranno decise in via inappellabile da due arbitri nominati uno per parte, e nel caso che questi non andassero d’ accordo, da un terzo che sceglieranno essi stessi — sempre s’ intende fra i soci effettivi. Questi arbitri dovranno essere scelti di volta in volta tra il Collegio degli arbitri composto di cinque membri, i quali d'anno in anno verranno eletti fra i soci effettivi dal Congresso Generale, e saranno rieleggibili. Nel Collegio degli arbitri non potranno eleggersi membri della Direzione in carica. Qualora in una controversia l’una o 1’altra delle parti contendenti si rifiutasse di nominare il proprio arbitro, oppure i due primi nominati si rifiu- tassero di scegliere il terzo, o non andassero d’accordo sulla scelta, 1’arbitro o gli arbitri mancanti verranno estratti a sorte in presenza di due soci fiduciari fra i componenti il Collegio degli arbitri da uno dei membri della Direzione secondo il rango della carica, in quanto non fosse impedito di farlo per assenza o per incompatibilita. Scioglimento della Societa. Art. 30. Per lo scioglimento della Societa si richiede la deliberazione d’ un Congresso Generale ordinario o straordinario colla maggioranza di voti prevista dal terzo capoverso dell’Art. 23. Lo scioglimento dovra essere proposto dalla Direzione al Congresso Generale, quando il numero dei sod si fosse ridotto a meno di dieci, o per altri motivi non fossero piu raggiungibili gli scopi sociali, oppure quando lo chieggano almeno due terzi di tutti i soci effettivi. Verificandosi lo scioglimento, 1’attivo sociale esistente šara reahzzato dall’ultima Direzione, e ripartito fra i soci effettivi allora esistenti. La stessa disposizione ha da valere anche se lo scioglimento dovesse succedere per motivi indipendenti dalla Societa. — 224 — In den letzten vier Decennien erntwicke!t sich jedoch unser Postwesen sehr rasch. Eine fur unsere Geschaftswelt wichtige Neuerung ist die 1860 eingefuhrte Nachnahme im Fahrpostverkehre, zuerst bis zum Betrage von ftmfzig, heute bis zum Betrage von funfhundert Gulden. Am 1. Janner 1866 wird in unserer Monarchie fur den ein- fachen Brief der einheitliche Portosatz von fiinf Kreuzern einge- fiihrt. Die Lehenspost in Deutschland geht in der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli 1867 zu Grabe, nachdem Preussen mit der fiirstlichen Thurn-Taxischen Familie ein Uebereinkommen wegen Ablosung des ihr vor dreieinhalb Jahrhunderten verliehenen Post- regals getroffen hatte. Seit 1. October 1869 besitzt Oesterreich die Correspondenz- Karte. Diese Erfindung — ein Papierblattchen von unscheinbarer Grosse und einfacher Ausstattung, das aber im modernen Verkehre eine wichtige Rolle spielt — verdankt man eigentlich einem Oe- sterreicher: dem Dr. Emanuel Hermann. 1 ) Rechnet man noch den im Jahre 1873 bestimmten neuen Brief- porto-Tarif hinzu, so wird man begreifen, dass die vermehrte Arbeit auch eine Vergrosserung unseres k. k. Postamtes verlangte, das bereits einen k. k. Director, derzeit einen k. k. Ober-Director an der Spitze hat. Es bekam daher im Jahre 1873 ein zweites Heim in dem ehemals vom k. k. Punzirungs-Amte besetzten Hause in Via della Caserma numero 871-5. Wie viel ist aber seit jener Zeit bis auf den heutigen Tag im k. k. Postwesen geschehen! Der zu Bern am 9. October 1874 geschlossene und am 1. Juli 1875 in Kraft getretene Weltpostvertrag sichert bereits in die- sem Jahre dem oesterreichischen Postwesen unter den Culturstaaten ') Geboren zu Klagenfurt am 24. Juni 1839, studierte Hermann Jus, Geschiehte und Naturge- schichte an den Universitaten Wien, Graz und Prag, wav vom 8. August 1868 bis 1. October 1872 Professor der National-Oekonomie und der Encyclopaedie der Reahvissenschaften an der k. und k. Militar-Akademie in Wiener-iNieustadt, wurde 1882 als ordentlicher Professor fur National-Oekonomie an das k. k. Polytechnieum in Wien und sodann als Sectionsrath in das k. k. Handelsministerium berufen. Siehe : Die Gartenlauie 1894. Beilage zu Nr. 17. p. 285. Europas die vierte Stelle mit 286.251,056 Briefen und Postkarten, 86.302,391 Zeitungen und 33751,483 Drucksachen und Waaren- proben zu, so zwar, dass in Cisleithanien auf einen Einvvohner I0'6, in Ungarn 4-4 Briefe und Postkarten entfielen. Vi Auch das Telegraphenwesen hat sich mit seinen Netzen in unserer Monarchie bereits so ausgebreitet, dass heutzutage ein Te- Das vierte k. k. Postgebaude in Triest. legraphenamt auf je 145 Quadrat-Kilometer und ein Bureau auf je zehntausend Einwohner entfallen. Dessen Vereinigung mit der Post im Jahre 1882 war daher ein Gebot der Nothwendigkeit, und zwar um so mehr, als das von Philipp Reiss im Jahre 1860 zu Frankfurt erfundene Telephon 1 ) fur die lokale Verbindung auch in finanzieller Hinsicht sich iiberall als sehr praktisch ertviesen hatte. •) Siehe : Leopold Petrik. Philip EtisP Tekphon. Ein Bdtrag zur Entwicklungsg'schkhU dcs dektrischen Fernsprtchmtsms (im : Jahrtsbiricht dis k. k. Ober-Gymnasn) Triester Zeitung. Nr. 204. Mittwoch 6. September 189B.; II Piccolo. Nro. 4295 Giovedi 12 Ottobre 1893.; II Piccolo . Nro. 4263 Domenica 10 Settembre 1893. — 243 — «xandrien einrichten will. Immerhin ware nicht in Abrede zu stellen, «dass cine den modernsten Anforderungen entsprechende bequeme «und rasche continentale Verbindung zwischen dem genannten ‘Nordseehafen und Triest der amerikanischen Linie des Norddeut- «schen Lloyd (Bremen-New-York-Baltimore) mannigfache Vortheile »brachte, wobei noch zu beriicksichtigen ist, dass bei vielen Linien «im Mittelmeerdienste unseres Lloyd eine Concurrenz mit dem «Norddeutschen Lloyd nicht bestehet.» «11 treno lampo Brema-Trieste. II nostro corrispondente «romano ci scrive: La notizia da voi pubblicata nel Piccolo del 6 «settembre di un treno lampo fra Brema e Trieste, toccando Ber- «lino e Vienna, ha dato luogo a molti commenti e a parecchie «preoccupazioni, che non mi sembrano pero molto giustificate. Da «quella notizia nei nostri circoli commerciali si e dedotto che se, «quale un vantaggio per il Lloyd germanico, si pensa istituire un «treno direttissimo fra Brema e Trieste, cio significherebbe il «concentramento a Trieste se non di tutto, almeno di parte del «traffico derivante ai porti di Genova e di Napoli dai servizi che «eseguiscono ora i piroscafi del Lloyd germanico nel Mediterraneo. A vero dire, rimanendo i servizi del Lloyd germanico quali «sono attualmente, il nuovo treno lampo Brema-Trieste sarebbe «di esclusivo vantaggio al Lloyd austriaco e non si vede la ragione «per cui il Lloyd germanico dovesse caldeggiarne 1’attuazione. A «chiarir bene le cose una persona competentissima in materia com- «merciale e marittima mi esponeva oggi i seguenti dati di fatto. «1 servizi del Lloyd germanico che fanno capo a porti italiani del «Mediterraneo si limitano a tre. Una linea bimensile, che entro il «corrente mese diverra settimanale, fra Genova e Nuova York; una «linea mensile da e per 1' Asia e una da e per 1'Australia, i cui «piroscafi fanno scalo a Genova e a Napoli, toccando sempre 1 E- «gitto, per la qual ragione il servizio e quindi bimensile. « Contrariamente a quanto asseriva la Neue Frcie Presse, il Lloyd «germanico non ha ora alcuna linea che faccia capo a Brindisi. «L’aveva, ma l’ha soppressa. — 244 — «11 Lloyd austriaco invece, tenendo conto soltanto dei servizi «piii importanti, ha una linea per la Grecia e Costantinopoli, che «parte da Trieste il sabato alle II mattina e da Brindisi la do- «menica a mezzanotte; una per 1’ Egitto in partenza da Trieste il «venerdi a mezzogiorno e da Brindisi il sabato a mezzanotte; una «per 1’ Asia e pel Giappone, che parte da Trieste il 21 di ogni «mese e finalmente una per Bombay, la cui partenza da Trieste «ha luogo il 3 e da Brindisi il 5 di ogni mese. E’ dunque evidente «che - sempre rimanendo i servizi delle due societa di navigazione «quali ora sono - il treno lampo Trieste-Brema sarebbe di solo «vantaggio ai passeggeri sbarcati a Trieste dal Lloyd austriaco per «proseguire pel continente, ma non per quelli che intendono re- «carsi negli Stati Uniti, poiche questi avrebbero sempre maggior «interesse ad imbarcarsi a Genova sul piroscafo del Lloyd ger- «manico per Nuova York. E’ del pari evidente che il treno lampo «Brema-Trieste non potrebbe portare un solo passeggere ai piro- «scafi del Lloyd germanico in partenza da Genova e da Napoli. «Se il Lloyd germanico intendesse di mantenere i suoi servizi «quali or sono, in partenza cioe da Genova e da Napoli, e un «treno lampo Brema-Genova e non Brema-Trieste che avvantag- »gerebbe le sue linee. « Ammettendo pertanto che sia esatta la notizia telefonatavi «da Vienna, alcuni ne traggono la conseguenza che il Lloyd ger- «manico intenda abbandonare i porti di Genova e di Napoli per «le sue linee deli’Asia e dell’Australia, facendole partire invece da «Trieste. «Da cio le preoccupazioni cui ho accennato al principio. Ho «detto pero che mi sembrano poco giustificate pel fatto che le «linee del Lloyd germanico facenti il servizio deli’ Asia e deli’ Au- «stralia partono originalmente da Brema, e non e supponibile che «da Gibilterra si intenda far fare ai piroscafi tutto il giro dellTta- «lia per approdare a Trieste da dove retrocedere poi verso l’E- «gitto. E' invece probabile che si istituisca di nuovo, prolungan- «dola, e cioe facendola partire da Trieste, la linea supplementare «che gia esisteva fra Brindisi e Porto Said, dove coinciderebbe «colla linea. principale partita da Genova o da Napoli. Quella linea «supplementare fu soppressa perche, partendo da Brindisi, aveva »soltanto un interesse postale e non commerciale; partendo invece «da Trieste, in coincidenza con 1’ arrivo costi del treno lampo pro- «veniente da Brema, Berlino e Vienna, potrebbe essere utilissima. — 245 — »Abbiamo dato pošto a queste considerazioni del nostro so- 4 Icrte corrispondente romano che rispecchiano le preoccupazioni «sollevate nel regno vidno dalla notizia deli’istituzione di un treno «lamp'o Brema-Trieste. Per conto nostro non abbiamo bisogno di «aggiungere, che desideriamo vivamente che si compia questo fatto, «il quale servirebbe senza dubbio a far ristabilire la linea supple- «mentare del Lloyd germanico Trieste-Brindisi-Egitto. Ma da que- « sto ali’ abolizione completa dei servizi del Lloyd germanico da «Genova e Napoli ci corre una bella differenza; riteniamo quindi «anche noi, col nostro corrispondente, che le apprensioni sorte in «proposito nel regno vidno, siano ingiustificate. «11 treno di lusso Brema-Trieste II Berliner Tagblatt riceve «queste ulteriori informazioni sulfideato treno di lusso Brema- «Berlino-Vienna-Trieste: «L’attivazione d’una simile congiunzione con treno di lusso «per effettuare allacciamenti diretti fra le linee americane del Lloyd »germanico e le linee del Lloyd austriaco per il Levante, 1’Egitto, «1’ India ecc. e iniziativa del barone Kalchberg, presidente del Lloyd « austriaco, e per questo piano furono avviate, mesi or sono, fra «le due Societa di Navigazione e le amministrazioni ferroviarie in- «teressate, trattative che finora non si sono potute ancora con- «cludere. «Per il nuovo treno di lusso si propone la seguente linea: «Brema-Stendal-Uelzen-Berlino-Roderau-Dresda-Tetschen-Iglau-Vien- «na-Graz-Trieste. Le accennate trattative devono quindi essere con- «dotte con le ferrovie dello Stato prussiane e sassoni, con la fer- «rovia Nord-Ovest austriaca e con la Meridionale. «La durata del viaggio Brema-Trieste e viceversa sarebbe di «circa 34 ore, comprese le fermative piu rilevanti di Berlino e »Vienna. «Come s’e detto, il nuovo treno di lusso verra guidato sulla «linea principale della ferrovia Nord-Ovest austriaca (Vienna, »Tetscben); siccome pero la stazione di questa ferrovia a Vienna »non e direttamente congiunta con la stazione della Meridionale, 16 — 246 — «cos'i i treni non toccheranno a Vienna la stazione della Nord-Ovest, «ma per Irdlehne e Florisdorf (stazione della Settentrionale) a «Vienna, e di la con la ferrovia di congiunzione verranno guidati «sulla linea principale Vienna-Trieste della Meridionale e viceversa. «L’ ideato treno verrebbe ad assumere una speciale importanza «per il movimento diretto dei passeggeri e della posta sia per e »dali’ America via Brema, sia per e dalle stazioni del Lloyd au- «striaco nel Mediterraneo e in Asia. Nei circoli commerciali di « Praga e Bruna si raccomanda di far passare il treno sulle linee «Bodenbach-Bruna della Societa Ferrovia austriaca dello Stato e «Bruna-Vienna della Ferrovia Settentrionale, sebbene questa linea «sia piii lunga di quella per Tetschen, Iglau e Znaim, affinche le «importanti piazze commerciali di Praga e Bruna possano appro- «fittare della nuova congiunzione internazionale.» «Fin qui le informazioni del Berliner Tagblatt. Per la noštra «piazza, vista la importanza di Praga e Bruna, apparisce pure desi- «derabile la toccata di quei due centri industriali, fosse pure con- cgiunta con un prolungamento di qualche ora. Comunque, ben < venga questa nuova congiunzione diretta fra Trieste e il setten- «trione tedesco. Wie aber Museen und wissenschaftliche Sammlungen Zeichen fortschreitender Cultur sind, so solite die oesterreichische Post auch in dieser Hinsicht nicht hinter andere zuriickstehen. Mit Erlasse des k. k. FTandelsministeriums vom 20. Juni 1889 wurde in Wien ein fiir Cisleithanien gemeinsames k. k. Post-Museum in’s Leben gerufen. Wir liefern den Wortlaut desselben dem freundlichen Leser. Nro. 23.845. An die k. k. Post- und Telegraphen-Direction in Triest. Ich beabsichtige die Entwicklung des osterreichischen Post- und Tele- graphen-Wesens, sowie den gegenwartigen Stand desselben in einem in Wien zu errichtenden Postmuseum durch Saminlung und systematische Zusammenstellung der hierauf beziiglichen Materialien zur Darstellung zu bringen. — 247 — Es unterliegt keinem Zweifel, dass sich sowohl bei einigen k. k. Post- und Telegraphen-Directionen, bei den denselben unterstehenden ararischen und nicht ararischen 1 ost- und relegraphen-Amtern, dann in Besitze verschiedener offent- licher Behbrden und Anstalten, sowie im Privatbesitze Objekte befinden, welche fur die Geschicbte des vaterliindischen Post- und Telegraphen-Wesens von Be- deutung sind, und deren Eriangung im Originale oder wenigstens in getreurer plastischer Nachbildung oder Abbildung zur Veranschaulichung der verschie- denen Phasen, welche unser Post- und Telegraphen-Wesen zu durchlaufen hatte, fur das Postmuseum wiinschenswert ware. Als solche Objekte seien beispielsweise angefuhrt: Modelle und Zeich- nungen von alteren Posthausern, Postvvagen, Postwagen-Bespannungen, Post reitpferden, Postschiffe, figiirliche und andere Darstellungen von Postreitern, Briefboten (insbesondere aus dem 14., 15. und 16. Jahrhunderte), Courieren und Postillonen; ferner Posthausschilder, Dienstabzeichen und Posthorner, alte bei Postiimtern in Gebrauch gcstandene Gold- und Bricfwagcn, Dienstsiegel, Briefkasten. Ausserdem auf die Postanstalt beziigliche alte Druck- und Bildwerke, Urkunden, Bestallungsdekrete, Botenordnungen, Plakate fiir das Publikum wegen Beniitzung der Post, Postberichte (Postzettel), Postkursbiicher, Postlinienkartcn, Stunden- und Estaffettenzettel, alte Schreibgerathe, Briefformen und Druck- sorten, endlich altere optische, electro-chemische und magnet-electrische (Nadel- Zeiger-KIopfer- und Typendruck) Telegraphen-Apparate, Ililfsgerathe der Tele- grapbie, Materialien fur den Bau von Telegraphenlinien, Telegraphenlinienkarten, akustische Apparate und dgl. Bei dem regen Interesse, welches ich bei sammtlichen Postbekbrden fur die historische Entvvicklung des vaterlandischen Post- und Telegraphen- Wesens voraussetzen kann, gebe ich der zuversichtlichen Erwartung Raum. dass die k. k. Direktion sowohl selbst, als auch durch ihre Organe auf die Ermittlung und Ervverbung soleher Objekte fiir die Zwecke des Postmuseums ihre eifrige Bemiihung richten werde. Uber die vorgefundenen derartigen Gegenstiinde ist, vvenn sie postara- risches Eigenthum sind, vor deren Einsendung vorerst unter Anschluss eines mit zweckdienlich scheinenden Anmerkungen versehenen Vcrzeichnisses an das Handels-Ministerium Bericht zu erstatten und die \vcitere hieramtliche Weisung abzuvvarten. Dasselbe gilt von umfangreicheren schenkungsweise dem Postmuseum iiberlassenen Objekten, und endlich auch von jenen Objecten, auf deren kauf- liche Ervverbung die k. k. Direction den Antrag zu stellen findet. Wien, 20. Juni 1889. Fiir den k. k. Handels-Minister Dewez. In diesem Museum ist auch Triest und das Kiistenland m wiirdiger Weise vertreten. So finden wir u. A.. Unter den colorirten Drucken: einen k. k. Eilpostwagen auf der Triester Reichsstrasse — Das Modeli des zur Postbefor- — 248 — derung verwendeten Lloyddampfers «Oreste», aus Eisen in Triest im Jahre 1867 erbaut — Das Modeli des zur Postbeforderung verwendeten Lloyd - Remorquers und Rettungsdampfers «Pluto», aus Eisen in Sunderland im Jahre 1886 erbaut — einen Reliefplan der ostlichen Umgebung von Triest — ein Modeli des zur Post¬ beforderung verwendeten LIoyddampfers «Euterpe», aus Eisen in Sunderland im Jahre 1886 erbaut — eine auf Lloydschiffen in Verwendung gestandene k. k. Postflagge — zwei Oelgemalde: das Posthaus in Sesana, und die Ausschiffung der k. k. Post aus einem Lloyddampfer im Hafen von Triest — Drei Aquarelle : das alte Postdirections-beziehungstveise Fahrpostamts-Gebaude in Triest; das alte Postgebaude (Briefexpeditions-) in Triest und das Postge- baude in Rovigno — Deichselspitze eines romischen Wagens : Bronce-Nachbildung des unweit Piemonte in Istria aufgefundenen und im Museo civico di antickita in Triest aufbewahrten Originales — eine Statera (Schnelhvage) nebst dem einen Romerkopf vorstel- lenden aequipodium (Laufergewicht): Bronce-Nachbildung des in Aquileia vorgefundenen und im Museo civico di antichita in Triest aufbewahrten Originales. 1 ) Vi Zwei Ereignisse, die mit der Hebung des Postvvesens in Allgemeinen im Zusammenhange stehen, konnen wir jedoch nicht mit Stillschweigen iibergehen. Vor allem die lobende Anerkennung der Postbeamten von Seite unserer Abgeordneten in der Sitzung des Budget-Ausschusses vom 7. Marž 1894. Der Abgeordnete Dr. Exner als Referent iiber Post- und Telegraphenwesen betonte «die Pflichten der Post- und Tele- «graphen-Verwaltung in socialpolitischer Beziehung, welche sich «in der einen Forderung zusammenfassen lassen, dass sie es als «eine Hauptaufgabe betrachten musse, die wirthschaftliche Lage «der Beamten, sonstigen Angestellten und Diener nicht nur nach «Massgabe der steigenden Einnahmen, sondern diesen voraneilend, «zu verbessern. Er anerkenne, dass die Tendenz in diesem Zweige >) Fiihrer durch das k. k. Post-Muscum in Witn. Wien 1891. — 249 — *der Verwaltung eine dieser Forderung entsprechende und vielfach «erfreulich bethatigte sei, und sprach Namens des Budget-Auschus- «ses den Wunsch aus, dass auf diesem Wege fortgefahren werdc. «Bezuglich der Altersversorgung der Post- und Telegraphen-Ma- «nipulantinnen forderte er die Regierung auf, die jetzt angebahnte «Altersversorgung im Wege des Beitrittes der genannten Bedien- «steten zum Pensionsvereine der Landpost-Bediensteten, welcher «auch durch Geldzuschiisse seitens der Staatsverwaltung erleichtert «wurde, auf die bisher zuruckgelegten fruheren Dienstjahre bis zum «Dienstesalter von zwanzig Jahren auszudehnen. Er gab ferner der «Hoffnung Ausdruck, dass die Staatsverwaltung nach Beseitigung «der statutarischen Hindernisse des genannten Pensionsvereines durch «eine materielle Unterstiitzung der Pensionswerber diesen Vorgang «nachhaltig erleichtern werde.» Der Abgeordnete Dr. Menger schloss sich «der Anerkennung «der Tiichtigkeit und des freundlichen Entgegenkommens der Post- «beamten an. Mann miisse zugeben, dass die osterreichischen «Postbeamten hinter denen- keines anderen Landes zuriickstehen. «Er wiinsche daher sehr, dass den Postbeamten eine bessere ma- «terielle Lage und ein besseres Avancement verschafft werde.» Am nemlichen Tage las man fur diejenigen Unteroffiziere, welche Postbeamte werden wollen, foigende Nachricht: «Se. Excellenz der Herr Reichs-Kriegsminister G. d. E. Edler «von Krieghammer hat am 7- d. M. eine Verordnung verlaut- «bart, weiche die Bedingungen fur die Erlangung einer Beamten- «(Hilfsbeamten-) Stelle im Staats-Post- und Telegraphendienste von «Seite «anstellungsberechtiger Unteroffiziere* enthalt. «Jene Unteroffiziere, welche eine Assistenten-Stelle im k. k. «Post- und Telegraphendienste anstreben, haben ihre mit den «Original-Certificaten und allenfallsigen Studienzeugnissen belegten, «an das k. k. Handelsministerium gerichteten Gesuche um Zulassung «zu der mit dem Besuche des Post- und Telegraphen-Lehrcuises «verbundenen sechsmonatlichen Probedienstleistungen untci Angabe «jener k. k. Post- und Telegraphen-Direction, in deren Sitze sie «den Lehrcurs zu frequentiren wiinschen, im Wege ihrer vorge- «setzten Commanden etc. einzubringen. — 250 «Die Commanden etc. schliessen diesen Gesuchen eine Ab- «schrift des Grundbuchblattes und der Conduiteliste, den Strafpro- «tokoll - Auszug und das arztliche Zeugnis iiber die physische «Eignung des Bewerbes filr den Civilstaatsdienst an, und legen <-dieselben in der Zeit vom i. bis 15. September dem Reichs- »Kriegsministerium direct vor, von welchem die Gesuche an das «k. k. Handelsministerium geleitet werden. «Die Post- und Telegraphencurse werden in der Regel jahr- «lich am Sitze jeder Post- und Telegraphen-Direction in der Dauer «von sechs Monaten abgehalten. Dieselben beginnen in dem Mo- «nate October und werden im Laufe des Monats April des darauf «folgenden Jahres geschlossen. Die Einberufung der anstellungs- «berechtigen Unteroffiziere zu Frequentirung der Fachlehrcurse «erfolgt durch die von ihnen namhaft gemachte Post- und Tele- «graphen-Direction. Die Verkehrsprufung, welche nach beendeter «Probedienstleistung abzulegen ist, umfasst den Post- und Tele- «graphen-Verkebrsdienst in dem durch die dienstlichen Obliegen- «heiten eines subalternen Beamten bedingten Umfange. Dieselbe «zerfallt in eine mundliche Priifung in Verbindung mit einer Er- «probung der Fahigkeit des Candidaten in der praktischen Dienst- «tibung und in eine schriftliche Priifung. «Der Verordnung, welche die einzelnen Priifungsgegenstande «detaillirt anflihrt, sind in einem zweiten Abschnitte die analogen «Bestimmungen ftir die Bewerber um eine Hilfsofficial-Stelle im «kon. ungarischen Post- und Telegraphendienste beigegeben, - Alles dies und die erhohten Anforderungen an die k. k. Post infolge der mit den einzelnen Landern geschlossenen Handelsver- trage, 1 ) machten eine Vergrosserung unseres k. k. Postamtes noth- wendig. Im Jahre 1880 hatte Triest mit den Vororten und mit sei- *) Wir mussen an dieser Stelle erwahnen, dass der im Jahre 188.1 zu Ouerfurt geborne Otto Dumbach, geheimer Ober-Postrath und Professor der Rechte an der Universitat in Berlin, der Verfasser des deutschen Postgesetzes ist. — 251 nem Gebiete 144,844 Eimvohner, 1 ) welche in 6739 Ilausern, die 286 Gassen, 48 Sackgassen, 11 Vororte und 41 Platze bilden, vertheilt waren. 2 ) Diese Bevolkerung erhohte sich, wie die officielle Zahlung des Jahres 1890 ergab, auf 155,471 Einwohner, welche im Jahre 1892 unser k. k. Postamt besonders in Anspruch nahmen. Die folgenden statistischen Daten sollen nun den Beweis dafur liefern. von uer k. k. 2) Dr. Petrus Tomasin. Die Volksstamme etc. b. Ib. CAPITEL XII. Statistik des oesterreichischen Post- und Telegraphemvesens im Jahre 1892. — 1. Das Postwesen im Kiistenlande. Allcjemeine Bemerkungen. 1. Triest mit dem Kiistenlande 1 ) hatte im Jahre 1892 auf einer mit 695.384 Seelen bewohnten Oberflache von 7.966 Quadrat-Kilo- meter im Ganzen 160 Post- und 98 Telegraphenanstalten. Unter den ersten waren im Ganzen 160 d. h. drei aerarische mit und 6 aerarische ohne Poststallamt sowie eine Post-Ambulanz. Nicht aera¬ rische waren folgende : 139 Postamter und Postexpeditionen und 9 Postamter mit Poststationen. Temporar-aerarische war nur eine ; nicht aerarische eine. 2. Die Gesammtzahl der Briefpostkasten betrug 397, nemlich: bei Postamtern oder in den Stadten und Orten, wo Postamter bestehen 280 — in den Langemeinden 41. Die Post hatte an anderweitigen Beforderungsmitteln: aufEi- senbahnen 1 und auf dem Meere 75. 3. Die Gesammtlange der Postcourse, so wie die auf Land- strassen von der Post zuriickgelegte Kilometer-Zahl vertheilte sich auf folgende Weise : Postcourse 15 35 Kilometer, und durchlaufene Kilometer 982.626. 1) Die angeffihrten statistischen Daten sind dem Buehe : Statistik dis otstemichischtn Post■ und Telegraphenwesens im Jahre 1892. Wien 1893 , entnommen. — 254 — 4. Die Zahl und Gattung der Posten war folgende : Gesammt- zahl der Postcourse 170 — Eil- und Malle-Fahrten 1 — Deckel- wagen und Packfahrten 6 — Cariolfahrten 14 — Reitposten 5 — Botenfahrten 53 — Fussbotenposten 87 — Ruralposten 4. 5. Die Zahl der Postcourse, auf welchen die Posten taglich verkehrten war weniger als einmal 25 — einmal 88 — zwei- mal 25 — dreimal und dariiber 32 — die Zahl der Reisenden mit regelmassiger Postbeforderung 8500. 6. Die Zahl der Unternehmer von Postbeforderungen auf Landstrassen, sowie der zum Postdienste verwendeten Postillone, Wagen und Pferden fiir die vom Staate subventionierten Fahrten ver- theilte sich also: Unternehmer von Postbeforderungen 104 — Po¬ stillone 84 — aerarische Postwagen 22 — nicht aerarische 165 — zusammen 187 — Zugpferde bei subentionirten Fahrten 263. 7. Die gesammte Postcourslange war also vertheilt: zur Post¬ beforderung beniitzte Eisenbahnziige 45 — Postcourslange auf Ei- senbahnen 288 Kilometer — bei der Postbeforderung auf Eisenbah- nen durchlaufene Strecken 846.192 Kilometer. 8. Die Postbeforderung auf Wasserstrassen vermittelten fol¬ gende Dampfschifffahrts-Verbindungen: A) Fahrten des oesterreichischen Lloyd : — 255 - S) Fahrten der Privatunternehmungen: II. Das Postwesen im Kiistenlande. Verkehr mit den einzelnen Landern. Was die Briefpostsendungen anbelangt, so haben wir uber die- selben folgendes zu bemerlcen. A. Gesammtubersickt : (Ohne Zeitungs- und Postanweisungs - Verkehr): frankierte Briefe 10.039,710 — unfrankierte 197,090 einfache Correspon- denzkarten 1,569.730 — doppelte 48.660 --- Drucksachen 3,632.600 — Geschaftspapiere 54,890 — Muster und Warenproben 585.280 — portofreie Briefe 775.260 — andere portofreie Sendungen IO.610 — recommandierte Briefe 864.400 — andere recomman- dierte Gegenstande 51.110 — zusammen 17,829.310 — darunter durch Expressboten bestellt 739°> un d recommandiert mit Riick- schein 27.480. B. Interner Verkehr'. Frankierte Briefe 4,050.400 — unfrankierte 65.200— einfache Correspondenzkarten 809.400 — doppelte 25.800 Drucksachen 1,511.300 — Muster und Warenproben 174.600 — portofreie Briefe 705.000 — andere portofreie Gegenstande 6300 — recommandierte Briefe 343.900 — andere recommandierte Gegenstande 10.400 zusammen 7,702.300 — darunter durch Expressboten bestellt 39 °° — recommandiert mit Ruckschein 11,200. — 256 — Verkehr mit den Landern der ungarischen Krone. A. Abgesandt nach deri Landern der ungarischen Krone: Frankierte Briefe 668.300 — unfrankierte 28.100 — einfache Correspondenzkarten 103.800 — doppelte 2400 — Drucksachen 85.000 — Muster und Warenproben 37.9OO — portofreie Briefe 22.000 — andere portofreie Gegenstande 5 00 — recommandierte Briefe 56.300 — andere recommandierte Gegenstande 6900 — Summe 1,011.200 — darunter durch Expressboten bestellt 400 — recommandiert mit Ruckschein 1 140. B. Eingegangen aus den Landern der ungarischen Krone: Frankierte Briefe 569.400 — unfrankierte 7400 — einfache Correspondenzkarten 105.200 — doppelte 1500 — Drucksachen 94.200 — Muster und Warenproben 29.120 — portofreie Briefe 17.500 — andere portofreie Gegenstande 1100 — recommandierte Briefe 42.100 — andere recommandierte Gegenstande 4000 — Summe 871.520 — darunter durch Expressboten bestellt 900 — recommandiert mit Ruckschein 1590. Verkehr mit Bosnien und Herzegovina. A. Abgesandt nach Bosnien und der Herzegovina: Frankierte Briefe 74.400 — unfrankierte 3120 — einfache Correspondenzkarten 13.400 — doppelte 600 —Drucksachen 9800 — Muster und Warenproben 7000 —- portofreie Briefe 3200 — andere portofreie Gegenstande 500 — recommandierte Briefe 6000 — andere recommandierte Gegenstande 980 — Summe 119.000 — darunter mit Ruckschein recommandiert 400. B. Eingegangen aus Bosnien und der Herzegovina: Frankierte Briefe 111.300 — unfrankierte 1500 — einfache Correspondenzkarten 7500 — doppelte 500 — Drucksachen 6900 — Muster und Warenproben 2700 — portofreie Briefe 3700 — an¬ dere portofreie Gegenstande 400 — recommandierte Briefe 6900 — andere recommandierte Gegenstande 800 — Summe 141.900 — darunter recommandiert mit Ruckschein 600. Internationaler Verkehr. A. Abgesandt nach dem Auslande : Frankierte Briefe 2,397.020 — unfrankierte 58.140 — einfache Coriespondenzkarten 328.330 — doppelte 12.760 — Drucksachen — 25 7 — i, 181.640— Geschaftspapiere 42780 — Muster und Warenproben 222.650 portofreie Briefe 16.300 — andere portofreie Gegen- stande 720 — recommandierte Briefe 259.880 — andere recomman- dierte Gegenstande 18.990 Summe 4,539.210 — darunter durch Expressboten bestellt 1510 — recommandiert mit Ruckschein 8250. B. Eingegangen aus dem Auslande: Frankierte Briefe 2,116.290 ■— unfrankierte 31.230 — einfache Correspondenzkarten 201.800 — doppelte 5000 — Drucksachen 735.560 — Geschaftspapiere 11.710 — Muster und Warenproben 110.5 10 — portofreie Briefe 7560— andere portofreie Gegenstande 1090 — recommandierte Briefe 144.420 — andere recommandierte Gegenstande 8940 — Summe 3,374.110 — darunter durch Ex- pressboten bestellt 680, und recommandiert mit Ruckschein 4300. Transit-Verkehr. A. Aus dem Auslande nach dem Auslande: Frankierte Briefe 52.600 — unfrankierte 2400 — einfache Correspondenzkarten 600 — doppelte 100 — Drucksachen 8200 — Geschaftspapiere 400 — Muster und Warenproben 800 — recommandierte Sendungen 4900 — andere recommandierte Ge¬ genstande 100 — Summe 70.100. Unbestellbare Briefpostversendungen. A. Im internen Verkekre: Briefe 16.420 — Correspondenzkarten 4410 — Drucksachen 6830 — Mustersendungen 2380 -- zusammen 30.040 — Hievon wur- den an die Absender zuriickgestellt 23.430, und es blieben unbe- stellbar 6610. B. Im internationalen Verkekre: Briefe 9510 — Correspondenzkarten 330 — Drucksachen und Geschaftspapiere 1640 — Mustersendungen 270 — zusammen 11.750. Hievon wurden an die Absender zuriickgestellt 874° es blieben unbestellbar 3010 — nach dem Auslande als unbestell- bar zuriickgesendete Correspondenzen 21.000. Zeitungsverkehr. Interner Verkehr 950.400 — aus den Landern der ungan- schen Krone 69.500 - nach den Landern der ungarischen Krone 43.400 — aus Bosnien und der Herzegovina 3000 — nach Bosmen 258 und der Herzegovina 6300 — zusammen 1,072.600. Es wurden pracnumenrt: Fiir das Inland auslandische Zeitungen : 1658 Exemplare im Betrage von 11.325 Gulden. Fur das Ausland inlandische Zeitun¬ gen : 181 Exemplare im Betrage von 3168 Gulden. Fahrpost - Sendungen. Gesammt-Uebersicht. Sendungen ohne Wertangabe 605.860 Stiick — Geldbriefe 160.030 Sttick — Wert in Gulden 53,104.900. Sendungen mit Wertdeclaration 231.910 Sttick — Kilogramme 1,166.740 — Wert in Gulden 15,784.440. Interner Verkehr. Sendungen ohne Wertangabe 235.000 Stiick — Geldbriefe 93.700 Stiick — Wert in Gulden 34,722.800. Sendungen mit Wertdeclaration 136.900 Stiick — Kilogramme 719.000 — Wert in Gulden 9,999.900. Verkehr mit den Landern der ungarischen Krone. A. Abgesandt nach den Landern der ungarischen Krone: Sendungen ohne Wertangabe 31.900 Stiick — Geldbriefe 8600 — Wert in Gulden 4,986.800. Sendungen mit Wertdeclaration 20.000 •— Kilogramme 105.600 — Wert in Gulden 1,170.900. B. Eingegangen aus den Landern der ungarischen Krone: Sendungen ohne Wertangabe 22.900 Stiick — - Geldbriefe 13.200 Stiick — Wert in Gulden 2,009.500. Sendungen mit Wertdeclaration 15.100 Stiick — in Kilogramme 54.200 — Wert in Gulden 175.100. Verkehr mit Bosnien und Herzegovina. A. Abgesandt nacli Bosnien und der Herzegovina: Sendungen ohne Wertangabe 1800 Stiick — Geldbriefe n 00 Stiick — Wert in Gulden 577.800. Sendungen mit Wertdeclaration 1950 Stiick — in Kilogramme 10.350 — Wert in Gulden 101.400. — 259 B. Eingegangen aus Bosnien und der Herzegovina : Sendungen ohne Wertangabe 2540 Stuck — Geldbriefe 4240 — Wert in Gulden 426.700. Sendungen mit Wertdeclaration 2200 Stuck — in Kilogramme 11.800 — Wert in Gulden 42.100. Internationaler Verkehr. A. Abgesandt nach dem Auslande: Sendungen ohne Wertangabe 125.220 — Geldbriefe 17.250 Stiick — Wert in Gulden 3,965.260. Sendungen mit Wertdeclaration 28.280 Stiick — in Kilogramme 148.210 — Wert in Gulden 2,072.050. B. Eingegangen aus dem Auslande: Sendungen ohne Wertangabe 147.300 — Geldbriefe 15.640 Stiick — Wert in Gulden 3,537.740. Sendungen mit Wertdeclaration 9680 Stiick — in Kilogramme 44.280 — Wert in Gulden 713.990. Transit-Verkehr. A. Aus dem Auslande nach dem Auslande: Sendungen ohne Wertangabe 39.200 — Geldbriefe 6300 Stiick — Wert in Gulden 2,878.300. Sendungen mit Wertdeclaration 17.800 Stiick — in Kilogramme 73.300 — Wert in Gulden 1,509.000. Postanweisungen, Postauftrags- und Nachnahme-Postanweisungen. A. Interner Verkehr-Angenomme: Gewohnliche Amveisungen 597-454—Nachnahme-Amveisungen 87.673 — Postauftrags-Anweisungen 4202 — portofreie Amveisun¬ gen 18.467 — zusammen 709.233. B. Ausbezahlte: Gewohnliche Amveisungen 5 7S• 275 — Nachnahme-Amveisungen 141.995 — Post-Sparkassen-Amveisungen 284 Post-Auftrags- Anvveisungen 9773 — portofreie Anvveisungen 19-597 zusam¬ men 749.924. — 26o — III. Telegraphenwesen. Telegraphen-Netz. Telegraphen-Leitungen. Die Gesammtlange der Telegraphen-Linien betrug im Kiisten- lande 1,113.02 Kilometer und der Tel. Drahte 2,677.58. Unter diesen waren (inclusive mit Krain) 3.978.93 Linien von 5 mm. Eisendraht — 488.17 von 4^5 mm. — 309.94 von 4 mm. — 102.27 von 3 mm. — 831 von Kupferdraht — 694 von Silicium- Bronce-Draht — 10.27 von Stahldraht — 0.38 von Landkabeldraht und 64.26 von See-Kabeldraht. Die Ansakl der Storung-Stunden war folgende: Auf ein Kilometer Linie und Draht 2.030 Kilometer Linien und 6.912 Kilometer Draht. Es entfallen auf ein Kilometer 1.133 Linienstorungen in Stunde, und O'333 Drahtstorungen in Stunde. Das mittlere Verhaltnis der Storungen in Stunde ist 0.733. Es waren Stationen: Mit Tag- und Nachtdienst 2 — mit bis Mitternacht verlan- gertem Tagdienst 1 — mit vollem Tagdienst 8 — mit beschrank- tem Tagdienst 57 — mit beschranktem Dienst wahrend der Bade- Saison 1 — mit Tag- und Nachtdienst fiir den Allerhochsten Hof 1 — Anzahl der Stationen 70. TeJegraphen-Betrieb. Correspondenz-Verkehr, A. Verkehr auf den Staatslinien. ( Interne Telegraphenstationen.) (Gebiihrenpflichtige Telegramme) : Aufgegeben bei den Staats-Telegraphen-Stationen 258.429 — aufgegeben bei den Eisenbahn-Telegraphen-Stationen 4023. (Internationale Telegramme) : Aufgegeben bei den Staats-Telegraphen-Stationen 157.001 — aufgegeben bei den Eisenbahn-Telegraphen-Stationen 429 — ange- — 2&I — kommen bei den Staats-Tel.-Stat. 179.727 - angekommen bei den Eisenbahn-Tel.-Stat. 280 — Summe der aufgegebenen und ange- kommenen Telegramme 599.889. k on den aufgegebenen Telegramtnen entfallen auf 1000 Be- wohner 603. Vertheilung der Telegramme. Die Vertheilung der behandelten Telegramme war folgende: Correspondenz-Verkehr. Auf den Eisenbahn-Telegraphen-Stationen gab der Correspon¬ denz-Verkehr folgendes Resultat: ubernommene lelegramme 445 2 — abgegebene 2903 — zusammen 7355 — auf einc Eisenbahn- Tel.-Station entfallen 262 Tel. Tarifgebiihr. Die Tarifgebiihr betrug im Ganzen : 375-4 1 9 Gulden aul ein Linien-Kilometer: 337 Gulden — auf eine Station: 5363 Gul¬ den -— auf tausend Einwohner : 54° Gulden. Telegraphen-Stationen. Nach der Einnahme fur aufgegebene in- und auslandische Telegramme vertheilen sich die Telegraphen-Stationen also: 17 — 262 — • unter 200 his 500 » 1000 » 2000 » 3000 » 5000 » 8000 » 15.000 » 20.000 » 70.000 » 216.408 Gulden 28 Stationen. » 20 » » 9 ' » » 4 » » I » »I » » I » »2 » » 2 * »I » » I > IV. Personalstand der Post- und Telegraphen-V erwaltung. Post- und Telegraphen-Direction. Oberpostdirector 1 — Postrath 1 — Postsecretare 6 — Bezirks- Postcommissare 3 — Postconcipisten 4 — Conceptsprakticanten 4 — zusammen 19. Baurath 1 — Oberingenieur 1 — Ingenieure 2 — Bauad- junkten 4 — Baueleven 2 — zusammen 10. Hauptcassier 1 — Cassiere 2 — Haupt-Cassen-Controlor 1 — zusammen 4. Rechnungsrath 1 — Rechnungs-Revidenten 2 —- Rechnungs- Official 1 — Rechnungs-Assistenten 3 — Rechnungs-Prakticanten 2 — zusammen 9. Aerarische Post- und Telegraphen-Amter. Oberverwalter 4 — Obercontrolore 5 — Controlore 34 — Cassiere und Cassacontrolore 4 — Officiale 105 — Assistenten 103 — Prakticanten und Eleven 63 — Postmanipulantinen 21 — Tele- graphistinen 39 — Diurnisten 9 — Expiendienten 12 — Conduk- teure 9 — Brieftrager 98 — Amtsdiener und Amtsboten 85 — Lei- tungs-Aufseher, Aushelfer und Aushilfsdiener 88 — zusammen 679. — 263 — Nichtaerarische Post- und Telegraphen-Amter. Postmeister mit Manipulationsdienst allein 139 — m j t Mani- pulations- und Stalldienst 9 - mit Stalldienst allein 3 - P os tex- peditoren 96 - Summe 247 - darunter weibliche Personen ■ als gepriifte Postmeister 25 — als ungepriifte 11 — alš geprufte Postexpeditoren 43. V. Finanzergebnisse des Post- und Telegraphen -Wesens. Betriebs Einnahmen. Briefpost- und Fahrpost-Porto 906.643 fl. — Telegraphen-Ein- nahmen 375.420 — Telephon-Einn. 6134 — Einnahmen der Rural- post 232 — Zeitungsgelder 27.431 — Erlos fur alte Aerarialge- genstande 1034 — Mieth- und Pachtziense 130 — Mangelersatze aus der Einnahme-Verrechnung 718 — verschiedene Einnahmen 1324 -— Ersatze 10.916 — Riickvergiitung der Kosten fur Errich- tung der Telegraphen- und Telephonlcitungen 92.951 — im Ganzen 1,422.933 — Procente der Einnahmen 4.35. Betriebs-Ausgaben. Besoldungen der Beamten 242.794 fl. — der Diener 99.057 — der Adjunkten 19.250 — Activitatszulagen der Beamten 61.883 — der Diener 28.252 — Dienstes-Erganzungs- und Personal-Zulagen 3198 — Auslagen fur Dienstkleider 3131 — Bestallungen 48-554 — Taggelder und Taglohne 47.147— Belohnungen und Aushilfen 5000 — Summe der personlichen Beziige 558.266 — Mieth- ziense 28.810 — Reise - Uebersiedlungs-, Substitutions-Gebiihren, Stundengelder 34.424 — Amts- und Manipulations-Ei fordernissc 52.178 — Instandhaltung und Adaptierung der Aerarialgebaude 1740 — Beforderungskosten der Postsendungen auf I oststiassen 126.469 — Beforderungskosten auf Eisenbahnen und Dampf- schiffen 97.254 — Reisegebiihren der Beamten und Diener bei Begleitung der Fahrten 5297 — Weiterbef6rderungs-Gebuhren fiir Telegramme 15-435 - Auslagen fur Erganzung und Vermeh- 264 — rung des Inventars 5819 - Reparatur und Instandhaltung der Post- wagen, der Telegraphen- und Telephon-Apparate 3721 - Reparatur und Reconstruction der Leitungen 60.375 —Ertragnis-Antheile und Tantiemen 13.502 — Verschiedene Auslagen 667 — Ankauf von Zeitungs-Stempelmarken 7000 — Zeitungsauslagen 16.512 —Man- gelvergutungen aus der Einnahme-Verrechnung 185 — Schaden- vergiitungen 152 — Rllckersetzte Einnahmen 8596 — Errichtung und Instandhaltung von Eisenbahn- und Privat-Telegraphen- und Telephonleitungen 26.451 — Summe 1,062.853 — Ausserordent- liche Ausgaben 77.127 — Im Ganzen 1,139.980 — Procente der Ausgabe 3.60. VI. Verkehr jener Postamter, deren Gesammt-Einnahme iiber tausend Gulden betragt. — 265 — Pisino . Pola Romans Ronchi Rovigno Sagrado St. Lucia St. Peter bei Sesana Tolmein Triest . Umago Veglia Villa Vicentin Visinada Volosca Gorz 86.500 985.900 32.500 32.400 106.300 108.200 23.600 23.600 57.600 38.000 12,061.600 26.300 29.000 27.100 17.600 84.700 14.600 99.800 1.500 1.000 10.300 19.600 1.500 1.600 5.400 3.900 1,004.500 1.300 2.000 I.3°° 1.200 11.300 4-939 62.444 1 - 1 5 7 1.492 7-957 4.217 2.247 1.620 2.708 2.244 608.063 1.167 i-548 1.567 1.092 3-172 — 266 — VIL Telecjraphen-Verkehr im Jahre 1892. Allgemeine Uebersicht. Anzahl der Staats-Telegraphen- Stationen 70 — der Eisen- bahn- und Privat-Tel.-Stat. 28 — Anzahl der Morse-Apparate 110 — der Hughes-Ap. 12 —- der Daniell’schen Batterie-Elemente 408 — der Meidinger Batt. El. 3234 — Einnahmen der Staats-Telegra- Verkehr der einzelnen Kategorien und Classen, Linien, Apparate, Elemente, l ) -E N bedeutet: Eisenbahn-Nebenlinien — (L Loeale — // Holz — AVKoIilcn in der Rubrik Beitrage von G e ' meinden) H Hauptstation - B Beamtenstation — PC mit der Post combinierte Station — N Selbststandige — 267 — phen-Stationen fiir die interne Correspondenz 137.363 fl. — fiir die Internationale 242.978 — fur die gesammte 380.341. A. Aufgegebene gebiihrenfreie Staats-Telegramme 1873 — aufg. gebiihrenfreie Dienst-Tel. 13.155 — aufgeg.'gebuhrenpflichtige interne Tel. 258.429 — aufgeg. gebiihrenpfl. internationale Tel. 157.OOI — zusammen 415.430 — im Ganzen 430.458. B. Angekommene gebiihrenfreie Staats-Tel. 1451 — angekom. gebiihrenfr. Dienst-Tel. 33.231 — angek. gebtihrenpflichtige interne Tel. 281.376 — internationale 179.727 — zusammen 461.103 — im Ganzen 405.785 — Ueber-Telegraphirungen 1,026.686 — Ge- sammtzah! der behandelten Telegramme 1,952.929. Staats-Stationen. Einnahmen, Beitrage von Gemeinden oder Privaten. 1 ) Nebenstation - P mit Privaten besetzte Nebenstation - 5 Semaphorische Station - L Locallm.e« » C Betnebs- centrallinien — C Centrallinien. — 268 — Danieli’sche — 269 Eingeschaltete interne n n a h m e f ti r inter- nationale d i e gesammte o % Elemente C o r r e s p o n d e n z Gulden Garantierte Einnahme Beitrage von Gemeinden oder Privaten 270 — Correspondenz- — 271 Verkehr. A n g e k o m m e n e Darunter von de n j an die Eisenbahn-T elegra- phen-Stationen iiber- ab- nommene j gegebene 107 705 285 3 1 2 5 7 i 10.137 1.295 298 126 737 1.120 90 38 i5 2 12.069 i-385| 62I; 172 9971 276 25.302 3-336 929 301 1.647! — 272 — — 273 — Angekommene Darunter 274 — 27S — 276 — Telephon-Wesen. Statistik des Telephonwesens. • Itn Staatsbetriebe Triest. Interurbane Verbindungen 618. Einnahmcn aus den zwischen den offentlichen Sprechstellen und den Theilnehmern ausgefuhrten Verbindungen 924 fl. Ausgaben : Errichtungskosten fur das laufende Jahr 62.345 A- — Betriebskosten filr das Personale 1934 — fur Alaterial und In- standhaltung 91 fl. Zusammen 64.370 fl. Verkehrs-Ergebnisse : Zah! der ausgefuhrten telephonischen Verbindungen zvvischen den Abonnenten des Stadtnetzes 896.940. Zahl der telephonisch-vermittelten Telegramme : aufgegebene 5478 — angekommene 8957 — Summe der telephonischen Ver¬ bindungen und Telegramme 911.375. 1 ) 1 ) War in Liquidation begriffen; die Einnahmen und Ausgaben konnten daher nicht ge- geben werden. Im Privatbetriebe. Das neue k. k. Postgetaude in Triest — Halle mit der Kaiser-Statue. $as tieue h. h. dPostgebihtite 18 CAPITEL XIII Die Mauth unter den Bischofen v on Trie st wird in Staatsregie ubernommen und als k. k. Finanzdirection erklart. — Die ersten Finanz-Gcbdude in unserer Stadt und die ersten Finanz- Directoren. — Das alte k. k. Dogana-Gebdude. A m nordwestlichen Ende unserer Stadt, nicht weit vom Sild- bahnhofe liegt der bis vor kurzem Piazza della Dogana , und nun Piazza delle Poste 1 ) benannte Platz, auf welchen derzeit die Gas- sen Via delle Poste 2 3 4 * ) (fruher Via della Dogana), Squero Nuovo 8 ) Molin Piccolo *) und Via della Pesa 6 * ) mtinden. Der Platz ist leicht 0 Hat derzeit folgende Hausnummern: 1-996 : 2-1096 ; 3-975. Das Haus numero 1-996, vvelches auch in der Via del Mj/in Piccolo den Eingang Numero 2 und in der Via della Pesa den Eingang Numero j hatte, und Eigenthum von Heinrich Ritter von Zahony, Johann von Bren- tano, Adolf Ritter von Bockmann und Johann Wilhelm Freiherrn von Sartorio war, wurde im Jahre 1892 von Pensionsfonde der Lloydgesellschaft gekauft und niedergerissen. An dessen Stelle wird gegenwartig ein Neubau nach den Planen des Ingenieurs Dr. Eugen Geiringer aufgefiihrt. Das ziemlich baufallige Haus Numero 2 -fogt auf der Piazza delle Poste , welches bald gleiehfalls einem Neubaue Platz machen rauss, gehorte einst der bekannten Familie Gagliardo. dann dem k. k. Polizei-Commissar Dr. Joseph Polita, und ist derzeit Eigenthum des griechischen Kaufmannes Constantin Galatti. Wir erwahnen, dass das hiesige Blatt il Piccolo in der Nummer 4285, Montag 2. October 1893 dafiir eintrat, diesem Platze den Namen Piazza Rossetti zu geben, welcher jedoch nunmehr Piazza delle Poste heisst. 2 ) Hat derzeit die Hausnummern: 1-906; 2-880; 3-926; 4-903; 5-949; 6-930; 7-984; 8-946; 9-1751; 10-947; 12 1046. 3 ) Mit folgenden Hausnummern: 1-1474; 2-989; 3-1087; 4-990; 5-1086; 5a-988; 6-975; 7-976 b; 7 a-976a; 9-948. 4 ) Mit den Hausnummern: 1-952; 2-996; 3-960; 4-971; 5-1353; 6-1100; 7-959; 8-994; 9-965. s) Hat die Hausnummern: 1-1366; 2-936; 4-1434; 5-996; 6-1111; 7-991. Wir erwahnen an die- ser Stelle, dass die Municipal-Delegation am 26. September 1893 den Beschluss fasste, den Gemein- derath und Advocaten Dr. Carl Dompieri, den stadtischen Bibliothekar Dr. Attilius Hortis und den Katecheten am stadtischen Madchen-Lyceum Jacob Cavalli zu ersuchen, diesen Gassen neue Namen zu ertheilen. Dies ist auch zum Theile geschehen. Die Via del Canal Grande fuhrt nunmehr den Namen Via della Cassa di Ris p ar mio ; die Via della Cassa : Via del Campanile ; die Via delle Poste heisst nun Via delle Poste Vecchie ; die Via della Dogana von der Apotheke Biasoletto bis zur Via Ghega fuhrt nun den Namen Via delle Poste und die Piazza della Dogana : Piazza delle Poste . — s8o kenntlich durch einen cylinderformigen Brunnen in der Mittel, vvel- cher die Inschrift tragt : SCAVATO NEL • MCCCCXXIV RICOSTRUITO • PURGATO ■ FINITO A • SPESE DEL • CIVICO • PATRIMONIO NEL • MDCCCXXX Auf diesem Platze stand in friiheren Zeiten ein einstockiges Der alte Brunnen in der Piazza della Dogana, Haus, das auf dem Platze selbst die Nummern 996-1, in Via della Pesa die Nummer 3, in Via dello Sguero Nuovo die Nummer 6 und auf der Piazza del Ginnasio di Nummer 2 trug — es war di k. k. Mauth, 1' i. r. Dogana. 1 2 ) 1) Dieser Brunnen soli abgetragen werden und auf dem Platze ein Square angelegt werden. Die Zeitung il Piccolo wiinschte, wie wir schon gesehen, dass der Platz den Namen Piazza Ros- setti erhalte und mit dem Monumente dieses gefeierten Patrioten in der Mitte geschmuckt werde. Dies hat jedoch nicht stattgefunden. Ueber die Quelle dieses Brunnens siehe unter Andern: Don Angelo Marsicll. Regesto delit pergamene conservate nell' ctrchivio del reverendissimo capitolo della cattedrale di Trieste. (im : Archeografo triestino. Trieste 1879-1880. Bd. VI. und ff.) 2 ) Siehe: Carlo Morelli di Schonfeld. A. W, B. I. S, 233 ff.; B. II. S. 209 ff. - 28 i — Obwohl nemlich mit der Erklarung des Freihafens alle Wa- ren, welche auf dem Seewege nach Triest gelangten, zollfrei waren, so musste dennoch ftir sie eine Abgabe entrichtet werden, sobald sie in’s Innere expediert wurden j 1 ) sogar unsere Altstadt — die Citta Vecchia — war bis zum Jahre 1769 von dieser Abgabe nicht befreit. Dies entnehmen wir folgendem Patente Kaisers Carl VI. vom 19. November 1725 2 ): Das alte k. k. Dogana-Gebaude. 1) Dr. P. Kandler. Raccolta delle leggi etc. Abschnitt: f emporto S. 119 ff. 2 ) An dieser Stelle eraehten wir es als unsere Pflicht dem freundlichen Leser die verschie- denen Erklarungen der Worte : Mauth, Dogama und Finanzen zu geben. Das Wort MAUTH ist nach dacob und Wilhelm Grimm. (Deutsches IVitrierbuch. Leipzig 1885. VI. Band. S. 1825) ein urdeutsches Wort des .baierischen Sprachgebietes* So heisst es schon in einer Urkunde des Kaisers Ludwig des Frommen vom Jahre 837: nullum theloneum, neque quod lingua theodisca viuta vocatur. In der Clironik von Oesterreich des Jahres 1493: mas 7 tucr zu Ibs, zu Melkh antragen oder kaufen, da geben wir auch chain viatit davon. Und in der .bldcn- ordnung der Stadt Leipzig von 1682 wird gesagt: ob zwar die Judenweiler auch der Knechte bisher mir die helfie des Mauths gegeben. Nach der Erklarung von Charles Dufresne in dessen Glossa- rium, sagen die Gebriider Grimm mit Recht, dass das Wort Mauth mit: pretium, quod datur pr„ mutatione praedii gleichbedeutend sei, also ursprflnglich: den Uebergang eines Besitzes, nunmehr einer Handclswaare , aus einer Hand in die andere voranssetzt. Die Erklarung des Wortes MUDA nach Nicolo Tommaseo (Dizionario detla lingua iteeliana. Torino 1871. Bd. III. S. 401) «per un corpo di soldati che ne scambia un altro, ed anche una gnardia o sentinella che ne surroga un’ altra» ist also nicht richtig. — 282 — INSTRUZIONI In qual modo i Nostri Comandanti, ed Officianti d’ambi i Nostri Porti-francM marittimi deli’ Austria Interiore Trieste e Murne in umilissima esecusione deli’ emanate Nostre graziosisšime Patenti in un ed altro abbiano a conte- nersi verso i Trafficanti. Negosianti, Manifattori, Artisti e cadaim altra Persona. Articolo I. Primieramente 1’incombenza deli’Amministrazione de’ Porti franchi ave- ranno nelle operazioni economiche li Nostri Supremi Esattori, li loro Contra- scrivani ed Ispettori de’ Magazzini; la Sopraintendenza poi, come pure 1’ Am¬ ministrazione della Giustizia li Nostri al governo Civile destinati Capitani come Nostri Rappresentanti colla concorrenza de’ Nostri Tribunali Mercantili. Articolo II. A tutti e singoli di qualunque Nazione, Condizione e Religione quelli siano, e concesso d’approdare ne’ Noslri ambi privilegiati Porti marittimi di Trieste e Fiume, per poter nelli medesimi liberamente e senza impedimento negoziare; anzi quando gli stessi non trovano occasione di vendere subito le loro Merci, li resta permesso e concesso di depositarle ivi e nelli Magazzini Nostri, ovvero nelle citta appresso a private persone, con che pero nel caso posteriore facciano di cio 1’ insinuazione appresso alli Nostri Offizj di Mude e consegnino specificazione delle Mercanzie, ch’ intendono depositare, accio li me¬ desimi abbiano la dovuta diligenza, perche delle dette merci introdotte per Mare nulla venga condotto, sia per il Consumo ovvero per il Transito nelli Nostri Paesi deli’ Austria Interiore senza pagare le Gabelle imposte. Tutte queste Mercanzie provenienti per Mare da Paesi esteri non hanno da pagare ne Gabelle, ne Dazj, quando le medesime vengano interamente na- Das Wort DOGANA bedeutet nach Nicolo Tommaseo. (Vizionario della lingua italiona. Torino 1869. Bd. II. S. 357.) «luogo dove si scaricano le mercanzie , per mostrarle e gabellarle e pagarne la gabella.» Er fuhrt Beauvais an, der da schreibt : douanam , id est domum Soldani. In diesem Falle ware es gleichbedeutend mit Divan, und komite daher nicht vom Worte Dogen abgeleitet werden. Nach der Nuova enciclopedia popolare italiana (Bd. VI. S. 766) ist im Gegen- satze zu dieser Auslegung das Wort Dogana eine: parola derivata forse dai diritti di dohana esistenti in Itaha fin dal tempo dei Normanni , o da un dazio imposto primitivamente dai dogi di Venezia. Andere glauben, dass Dogana von ooy.GtVa- zwei parallele mit Querstiicken verbundene Hdlzer abgeleitet werde. Friedrich Diez. (Etymologisch.es IVdrterbuch der romaniscken Sprachen. Bonn 1869. I. Th. S. 156) schreibt: «Der Etymologien sind mehrere. Frisch leitet es aus ducere in Beziehung auf «das Einfuhren der Waarcn. ohne zu bedenken, dass sich das Suffix an nicht an Verba fiigt. «Ferrari lasst es aus doga entstehen, weil die Waaren in Fasser gepackt werden; doga ist aber « nicht der Ausdruck flir Fass.» «Weit passender erklart es Meinage aus dem griechischen BoTtdvv^j'Ort zur Aufnahme, daher «Ort, wo man die Abgabe einnimmt; befremdlich ist aber. dass \veder die mittel- noch die neugrie- «chische Sprache diese Amvendung des Wortes kennen. Diese drei Erklarungsversuche sind eben «so viele Verirrungen. Mit Recht erblicken neuere Grammatiker in Doana das bekannte arabische «Divan, Addivan, Staatsrath, in dem sie ihm die Bedeutung Staatsrath fur Abgaben beilegen : der — 283 — vigate fuori per Mare; pariraente non sono da esigcre Gabelle o Dazj da quelle Mercanzie, che da un Naviglio straniero sono State scaricate nell’altro se anche per esse fra due Negozianti fosse stata entro li Porti Marittimi stipulata compra ovvero baratto. Articolo III. Concernente poi le Mercanzie, le quali, levate che siano da Magazzini, o restano per il Consumo in ambi i Nostri privilegiati Porti Marittimi, oppure vengono condotti nei Nostri Stati Ereditarj, vi abbiano da pagare le Gabelle ordinarie. Similmente Articolo IV. Si hanno da pagare li soliti Dazj per le Mercanzie condotte per Terra e poste ne’ Magazzini. Articolo V. Quelle Merci, che capitano per Mare ed iteratamente vengono condotte fuori per Mare, sono da tutte le altre Gabelle e Dazj totalmente franche e li- bere, in guisa che per le naedesime ne appresso alle Nostre Mude di Trieste e Fiume, ne dalle Mude di quelle Citta, ne da que!le della Provincia, chiamato Mittelding, sotto la pena della Nostra disgrazia e castigo possa essere esatto il minimo; ben’ inteso alli Magistrati delle suddette ambe Citta senza di cio non compete altra Gabella, che da quello ch’ in ambe Citta di Trieste e Fiume viene consumato; le provincie poi tengono unicamente diritto d’esiger il loro Dazio (Mittelding) secondo la moderazione e limitazione da Noi fatta, da quelle Mercanzie, che fuori de’ piu detti Porti marittimi delPAustria Interiore vengono condotte piu avanti in e per le Nostre Provincie delPAustria Interiore. Articolo VI. Ed affine venga dato comodo alli Negozianti e Trafficanti di depositare ben guardate e sicure le mercanzie introdotte ne’ Nostri Porti marittimi, quando non le possano o non le vogliano subito vendere, non solamente in conformita delle Nostre Patenti abbiamo fatto fabbricare li convenienti Magazzini; ma •Halbvocal v loste sich gleich dem deutschen w in o oder u auf (Diaana, Doana, Duana ), im Ha- •lienischen ward g eingeschoben. Beachtenswerth isfc dabei, dass dev Spanier tiir Divan in seiner •eigentlichen Bedeutung auch Dttan sagte. Offenbar knupfen manche Stellen aus der miftleren •Literatur das Wort an arabisches Gebiet: multi Saracenoma, qui in duanis fiscales nditus ) Dr. P. Kandler. Codice diploviatico istriano. 2 ) Orniteo Lusanio. Sopra le monete de' vescovi dl Trieste. Trieste 1788. S. 18 ff., Diesel’ erklart jedoch dieses Document fur unacht. Bernardo majore rectore d- Judice pro Comune civit. d- districtns predicte Dominus Vitalis de Bellissima Procurator sive Sindicus <£• Massarius gene¬ ral is Communis Tergestinensis ibidem d presentibus d vocatis ad hoc Do¬ meniš Bertaldo Decano Ecclesie Tergestine majoris d Vicario Domini Episcopi, & Gregorio Canonico diete Ecclesie, noniine totius Capituli; d produxit guoddam Istrumentum publicum. infra deseriptum cum tribus sigillis appensis eidem, uno Episcopi, alio Capituli Ecclesie Tergestine majoris, d- tercio Conmnis Tergesti, ibidem visis & cognitis pro talibus. quamvis multuni antiquis propter antiguitatem, & etiam carta d litere propter vermes <(■ tarmas erant ita deduete <6 destruete d vastate d: quod fere bene poterant legere, nec diu poterant durare, ut ibi per supradietos fuit itistim. Et supplicavit quod pro conservatione & salvamento Jurium dieti Comunis faceret d; mandaret illud exemplari pro perpetua mentorja d probatione ; cum apparebat expresse quod litere cadebant d carta erat devastata d- non poterat durare. Qui Dominus Bector d Judex ibidem dieto instrumenta leeto, viso priks cum supradictis & cum me Notario infraseripto, <£■ cum sigillis & guod erat legiptimum d non malignatum in aliqua parte. Et quod petilio erat justa, ad petitionem dieti Vitalis Procuratoris ad per- petuam fidem cfi ad petitionem diclorum Dominorum Bertoldi Dečani & Vicam] d- Gregorij Canonici noniine Ecclesie etiam petentium, d similiter assentientium quod suum erat perditum ejusdem tenoris. Mandavit mihi Notario infraseripto quod ipsum de verbo ad verbum in puhlicam formam exemplarem bis, ac quod darom cuilibet parti suum, Tenor cujus Instrumenti tališ est de verbo ad. verbum : In Nomine Dei eterni. Amen. Anno ab incarnatione Domini DCCCCXLVIIII, mense februarij die XXI, Indictione quarta. testibus infraseriptis presentibus. Noverint Universi hoc pu- blicum Instrumentum inspecturi, quod Reverendus Pater D. Joannes Miseratione Divina Episcopus Tergestinus, & Domini H. Decanus, Canonici omnes & Ca- pitulum Ecclesie Tergestine per se ipsis & successoribus eorum, & vice & nomine ac pro utilitate diete Ecclesie & Episcopatus & Capituli hinc inde dantes assensum ex una parte, & Dominus Petrus Bernardi infraseriptus Sindicus Procurator & Massarius Communis & Populi Civitatis Tergesti super infraserip¬ tis ex altera. Confiderantes utilitatem & statum diete Ecclesie, Episcopatus, & Capituli, & pacem inter partes, & removere scandala & errores diu existentes inter Episcopum, Canonicos, Capitulum, & Ecclesiam ex una parte, & dictum Comune &.Pdpulum ex altera, & ca vere de futur. ac damna pericula & mala occursa & que possent occurrere predictis, & debita ipsorum & diete Ecclesie in quibus sunt obligati Danieli David J.udeo de Karintia habitatori lergesti, ut patet Instrumentum publieum manu Joannis Longhi, & usuris currentibus eisdem, que summa ascendit cum usuris usque ad mensem presentem ad summam marcharum cinquecentum, denar, septem cum dimidio, que pecunia videlicet fnarchar. quinquecentum fuit expendita in guerra causa defensandi bona eorum & diete Ecclesie contra gentes Domini Ducis Karintie & alios piratas de Carsis & robatores qui magno tempore ipsos bona eorum & Ecclesie destruxerunt & destruunt annuatim, ut omnibus est manifestum de presentibus; ita quod ipsi & bona Ecclesie que ad nihilum devenere, & confiderantes quod nisi ipsi — 300 — Danieli David usque ad mensem Maij esset solutum de predictis, caderent cum fidejussoribus suis ad penam dupli; & pensatis erroribus & scandalis qui tuere & venere inter dictas partes pro infrascriptis juribus que Commune semper tenuit & cum privilegijs autenticis Romanor. Imperator, in quibus plena libertas eis concessa esse videtur, & confiderantes quod ipsi & Ecclesia & bona eorum in perpetuum per Commune & Populum diete Civitatis melius quam per aliam personam poterint vardari & defensari, & ex alijs justis causis pluribus diu & diu & pluries inter eos habito pensamento & in Capitulo & extra pluries deli- beraverupt pro meliori utilitate Ecclesie reportanda.cum de in¬ frascriptis juribus nihil de redditibus pertinebat de his que possident, sed potius damna ipsorum & errores facere infraseript.; & sic ibidem ipsi Domini Episcopus, Decanus, Canonici & Capitulum juraverunt tactis evangelijs quod ea credebant bene & utiliter facere Sz esse expediens pro Ecclesia ut dictum est supra. Ipsi Domini Epicopus Decanus Canonici omnes hic presentes, & Capitulum concorditer consentiendo .& faciendo infraseripta & super pensamento prius habito dudum reservatis eis & Ecclesie primo jurisditione spirituali, vineis, campis, pratis, domibus que nune habent in Civitate Tergesti & ejus districtu vel imposterum poterunt habere, & etiam extra districtum. Item decimis secun- dum consuetudinem antiquam pagandis, salvis ab his qui eas habent vel in antea habebunt in feudum. Item censibus feudorum & feudis, villis eorum in districtu Tergesti & extra rusticis habitantibus in illis cum bonis suis juribus & fructibus eorum pro se ipsis & successoribus eorum. In perpetuum dederunt tradiderunt cesserunt vendiderunt & renunciaverunt; & omni modo quo melius potuerunt fecerunt & dederunt Domino Petro quondam Bernardi Civi Civitatis Tergesti Procuratori Sz Massario diete Civitatis Communis & Populi, ut patet in libro Communis quem ego Notarius & Partes vidimus, plenam ad hec ha- benti potestatem nomine diete Civitatis Communis & Populi & libertate perpetua omnia jura eorum & privilegia jurisdictiones justitias rationes, actiones si que habent vel tenent Instrumenta omnia si quae habent vel in antea habere possent quomodocumque supra civitatem Tergesti predictam ejus districtum in eadem vel eandem in hominibus ipsorum vel bonis in perpetuum sive ex privilegijs Romanorum Regibus Imperatoribus sive a Domino Duce Karintie vel a Ducibus sive ab alijs quibuscumque, sive ex consuetudine vel usu vel ex paeto quibus- cumque & omne id & totum quod eis comuniter vel per se pertineret vel perti- nere posset, salvis supradictis in dieta civitate ejus districtu hominibus & bonis. Item eam partem que eis pertinet una cum dieto Comune in cudendo monetam ita quod totaliter pars eorum sit dieti Communis solius, & illam per se amodo facere possit. Tradentes ibidem eidem Domino Petro Procuratori per manus eorum omnia jura eorum instrumenta privilegia cum omni virtute eorundem. Et voluerunt quod illis & rationibus perpetuo possit uti ut ipsi potuissent, & ubicumque & coram quocumque. Item promiserunt & se obligaverunt per se suosque successores in perpetuo, & voluerunt ex modo quod si quo tempore per aliquem Episcopum vel alium de Ecclesia predicta reciperetur nomine diete Ecclesie aliquod Privilegium- Instrumentum, vel Jus aliquod tam ab Im¬ peratoribus, Regibus, Ducibus quam alijs quibuscumque supra ipsam Civitatem cum districtu, vel in ipsa, vel in homines ejusdem, vel in bonis, vel in preiu- ditium, vel vituperium eorumdem, vel etiam pro honore & utilitate diete Civi¬ tatis & hominum quod illa Privilegia Instrumenta & Jura sint dieti Communis — 3oi & Civitatis, & per ipsa sint supradicta & cura supradictis. Et quod ille Episcopus vel alius qui obtinuerit, teneatur dare illud & illa dieto Communi ut sua, dum- modo Commune eidem satisfaciet de expensis faetis ab illis. Item etiam ex paeto habito inter partes ipsi Dominus Episcopus Canonici & Capitulum se obligaverunt per se suosque successores quandocumque fuerint requisiti per dictum Commune quod ire debeant ad D. Imperatorem vel Duces pro impe- trando confirmationes dietorum Privilegiorum & Instrumentorum primo habitorum, quod ipsi vel alter eorum expensis Communis ibunt & facient & juxta posse habere procurabunt, & quidquid obtinuerint in predictis nomine eorum vel Ecclesie illud totum debeat esse in utilitatem diete Civitatis in quantum tangent supradicta data & vendita, in his que tangerent alia ad utilitatem Ecclesie ipsius Ecclesie sint & debeant remanere, constituentes & facientes dictum Dominum Petrum procuratorem & Commune per imperpetuo in predictis & quolibet eo¬ rum Possessores & Dominos ut in rebus proprijs. Item etiam promiserunt juvare dietam Civitatem, & Commune, & Homines & favorem dare suo posse in quibuscumque requisiti. Item cassaverunt & tollerunt omnes sententias & processus faetas & latas contra Rectores, Consiliarios, Cives, & Civitatem pre- dictam quacumque de causa, & voluerunt quod sint nullius valoris. Et hoc totum fecerunt pro eo, quare dictus Dominus Petrus procurator nomine dieti Communis & Civitatis & Populi in perpetuo eisdem Domino Episcopo, Decano, Canonicis, & Capitulo ipsorum nomine & Ecclesie recipientibus ibidem dedit solvit, & numeravit in denarijs Aquilegensibus Marchas quinque centum quas ibidem incontinenti dictus Dominus Episcopus, Decanus, Canonici, & Capitulum dieto Danieli David Judeo presenti & recipienti in solutionem dieti debiti de- derunt & solverunt. Et ipse Daniel David eosdem recepit & eosdem de dieta summa quietavit & absolvit ibidem. Item etiam dictus Dominus Petrus, nomine dieti Communis & Civitatis, dedit & concessit per imperpetuo in villis & rusticis habitantibus in illis sitis tam in districtu Tergesti quam extra eisdem Domino Episcopo, Decano, Canonicis, Capitulo, & Ecclesie omnem jurisdictio- nem & justitiam & regalia que Commune hucusque habuit & tenuit, salvis semper Communi jurisdictione & justitia in predictis de homicidio furto robaria & membro mancho, & salvo quod dieti rustici debeant solvere angarias Com¬ munis & pro Commune impositas, & ire cum armis tempore guerre & quando mandabitur per Commune & cum animalibus & curribus eorum laborare ad servitium Communis. Item dedit & concessit eisdem Mutam dieti Communis & Civitatis janue Riburgi, ad honorem Dei & Beate Marie & S. Justi Martyris & pro perpetua reparatione Ecclesie eorumdem exigendam a forensibus venien- tibus vel exeuntibus cum mereadantijs secundum modum & formam consuetos per Commune hucusquc & non alias. Item etiam pro ratione diete Mute ipsi Episcopus, Canonici, Capitulum, & Ecclesia in perpetuum portent onera que Commune faciebat in redificatione pontium mutarum & aliarum rerum Civitatis cum lignaminibus. Item promisit & se obligavit in perpetuum dietos Dominum Episcopum, Decanum, Canonicos, Capitulum, Ecclesiam, bona & jura eorumdem a quibuscumque robatoribus & malis hominibus bona fide vardare & defensare & manutenere suo posse. Item cassavit omnes sententias & condemnationes faetas contra familiares & rusticos predietorum & Ecclesie & in predictis con- stituit eosdem & successores eorum & Ecclesiam per imperpetuo possessores & Dominos ut in rebus proprijs. Que omnia & singula supraposita dieta faeta — 3°2 — & scripta promiserunt dictae partes per se suosque succesšores & heredes in perpetuum hinc inde una pars filteri se obligando, firma, rata, stabilita fore velle & esse & habere tenere & servare & non contravenire sub pena mille marcha- rum argenti & jura.« solvendarum per contrafacientem parti que servaverit. Et illa pagata nihilominus firma sint supradicta. Et per predictis omnibus & sin- gulis obligavit una pars alteri, hinc inde omnia bona eorum Ecclesie & Com- munis & sint magis firma, utraque pars ibidem, tactis Evangelijs, juravit servare perpetuo supradicta. Et mandaverunt hoc presens Instrumentum eorum sigillis in testimonium veritatis sigillari. Facta fuerunt omnia predicta in Civitate Ter- gesti predicta, in sala Domus Episcopalis, presentibus Dominis Joanne & Bar- tolomeo presbyteris in Ecclesia Sanctorum Martyrum de Tergesto, Petro Nigri, Antonio Margarite Notario, Nicolao de Stablis Notario, Sergio Laurentij, Lazaro Appotecario, & Justo Merchatore Civibus Tergesti & alijs quampluribus testibus ad hec vocatis & rogatis. Ego Johannes Episcopus supradictus me subscripsi. Ego H. Decanus predictus per me & Capitulo me subscripsi. Ego Petrus Nigri testis supradictus his omnibus interfui & me subscripsi. Ego Antonius Margarite Notarius predictus his omnibus interfui & me subscripsi. Ego Lazarus Appotecarius predictus presens fui & me subscripsi. Ego Justus Merchator predictis presens fui & me subscripsi. Ego Johannes filius quondam Magistri Bernardi medici publ. Imp. aucto- ritate Notarius & dieti Domini Episcopi, supradictis omnibus & singulis cum supradictis testibus presens fui vidi & audivi, & ad petitionem partium hoc Instrumentum seripsi bis, & cuilibet parti dedi suum. Ego Gabriel guondam Martini Scriptor lmperiali auetoritate & sacri Palatij Notarius publicus hoc exemplum de mandato supradicti Domini ltectoris sumpsi ex autentico seripto manu dieti Johannis guondam M. Ber¬ nardi medici Not., <£■ ejus presentia <£■ testtum supradietorum legi <£• auscul- tavi cum eodem diligenter rt- utrunupie de verbo ad verbum fuit inventum concordare. Ad perpetuam fidem dno ejusdem tenoris, ad petitionem partium predictarum de mandato dieti Domini Bectoris confeci Instrumenta <£ seripsi & in puhlicam formam redegi, et ipse Dominus Bector voluit perpetuam fidem hec liabere. 2 . Bischof Ulrich de Portis ubertragt am 26. Mai 1253 um eine bestimmte Geldstimme alle Bechte iiber die Stadt der Gemeindebehorde, mit Ausnahme des Mauthrechtes. 1 ') Hoc est exemplum cujusdam publici Instrumenti, cujus tenor tališ est. In nomine dei aeterni. Amen. Anno Domini Millesimo CC.° Quinquagesimo tertio, die VI. exeunte mense maii, Indict. XI a «Cum Ecclesia Tergestina foret «magnis debitis & variis aggravata propter magnas expensas & sumptus, quas «Dominus Odorlicus Dei gratia Episcopus Tergestinus fecerat, tam im obsessu «Brixie, ad petitionem & mandatum Domini Bertoldi bonae memoriae Sanctae *) Orniteo Lusanio. A. tv. S. XIII ff. — 303 — «Sedis Aquilejensis Patriarchae, quam in eundo cum eodem Domino Patriarcha «Lugdunum ad Concilium Generale, & Austriam, Stiriam, & Hungariam; quam «etiam propter graves collectas & provisiones šibi, ac suae Ecclesiae impositas «a Domino Octaviano Cardinali, & a Domino Gregorio de Montelongo Aposto- (dicae Sediš Legatis, tam in providendo Regnum Ungariae, quam etiam Episcopo ((Arateno, Tervisino, & Episcopo Cenetensi & aliis personis ecclesiasticis, & «etiam propter gravia damna & expensas, quae & quas Episcopatus Tergesti, ((sustinuerat propter guerram habitam, inter dictum Patriarcham Aquilejensem, «& Dominum Meynardum Comitem Goritiae & eorum sequaces, propter quae «debita possessiones Ecclesiae in majori parte sunt pignori obligata, & Ecclesia «supradicta sit in destructione maxima & ruina.» Et cum falces ygantm (sic legitur) foeneratorum & aliorum creditorum, velut tineae dietam Ecclesiam Ter- gestinam quotidie demoliantur devorent & corrodant, confiderans memoratus Dominus Episcopus, quod cum supradictus Episcopatus suus non decrescerit, sed de malo in pejus potius augumentetur; nec in dieto Episcopatu sunt aliqua mobilia cum quibus possit dieta debita expediri, ut majus damnum Ecclesiae evitetur, de consilio & consensu Capituli sui proposuit de bonis Episcopatus sui, de quibus Ecclesia minus lederetur, vendere & alienare pro debitis persol- vendis. Unde memoratus Dominus Episcopus, titulo venditionis, dedit & tradi- dit & concessit Dominis Johanni Ranpho, Vitali de Alborio, & Bonifacio filio quondam Canciani aConsulibus Tergesti, recipientibus nomine suo & nomine «totius Communis, & omnium Civium Tergesti & eorum successoribus, & hae- «redibus in perpetuum« jus Collectae vini, & jus Petrolii, & jus Calcificum, & Pellipariae, & jus Appellationum videlicet, quod deinceps coram Consulibus appellatio non fiat de aliqua quaestione ad eum nec ad ejus successores ; & jus Consulatus videlicet, quod potestatem habeant eligendi Consules Cives Tergesti ad dictae Civitatis Regimen, sine eo & ejus successoribus, & sine ejus & eorum contradictione, & jus condemnationum & redditus; videlicet, quod damnare & absolvere possint ad eorum voluntatem, excepta condemnatione sanguinis, quam Gastaldio cum Judicibus facere debeat secundum formam Statuti, quod Consules facient. Dans eis & eorum successoribus licentiam & potestatem plenariam faciendi statuta, tam de sanguine, quam de omnibus aliis negotiis pro statu terrae, salvis omnibus aliis rationibus Domini Episcopi tam in tem- poralibus quam in spiritualibus, & jus de non jurando mandatum ejus, sed solum Consulum & jus minuitatis mensurarum & pensae, & jus prati, cum omni jure & auetoritate, usu, seu requisitione reali & personali, utili & direeto šibi suisque successoribus nomine suo & nomine suae Ecclesiae, pertinenti. Ad ha- bendum, tenendum, & possidendum, & quidquid šibi, & suis successoribus & haeredibus deinceps placuerit faciendum, pro praetio octingentarum marcharum «denariorum Tergesti, sive Aquilegens.» de quibus denariis fatisfaetum fuit quibusdam creditoribus. Quibus Dominus Episcopus supradictus tenebatur & obligatus erat, tam personaliter, quam per fidejussores occasione dictarum pro- curationum promissionum & earum memoratarum, sicut superius est expressum. Renuncians dictus Dominus Episcopus exceptioni non solutae, datae, habitae, receptae, & numeratae pecuniae. Exceptioni doli mali, in faetum, & Epistolae Divi Adriani, & exceptioni deceptionis plus duplo vel dimidio justi praetii; & quod non possit dicere, quod dictum praetium in utilitatem Ecclesiae non sit versum, omnique alii juri & juribus exceptionibus & defensionibus, privilegiis — 304 — & constitutionibus, & litteris irapetratis & impetrandis, omnibus aliis juribus & actionibus canonicis & civilibus šibi nomine suo & propriae suae Ecclesiae per- tinentibus & cohaerentibus, & quibus possit se tueri, & aliqua occasione con- travenire; & de eo quod praedicta plus valerent nomine purae & simplicis donationis inter vivos, quod amplius revocari non possit aliqua ingratitudine, jure, vel causa dictos Rectores pro se & dieto Communi legittime investivit Renuncians illi legi, quae dicit, quod donatio fieri non potest ultra quingentos aureos sine insinuatione. Dans eis licentiam & plcnariam potestatem intrandi in tenutam, & corporalem possessionem, u. t. qr. corporale omnium praedietorum sua auetoritate permisit & dictus Dominus Episcopus per se suosque succes- sores dictos redditus jura & actiones ab omni persona legittime semper defen- dere guarentare auetorizzare atque disbrigare & expedire dictis Consulibus, & Communi suisque successoribus & Haeredibus. Et dietam venditionem & cessio- nem, sive donationem ratam. & firmam habere, tenere, & observare in perpetuum, nec amplius contravenire, aut facere per se nec per alium vel alios aliqua ra- tione, exceptione, nec ratione sub poena duo Millia marcharum boni argenti & expensas omnes litis, & damna ea ratione competitura integre resarcire, pro qua poena expensarum dictus Dominus Episcopus pignori obligavit dictis Con¬ sulibus & Communi, & eorum successoribus & haeredibus monetam, & mutam suam de Tergesto & omnes alios suos redditus, & possessiones quos & quas ipse habet in Civitate Tergesti & circa Civitatem. Itaque si ipse vel sui succes- sores, aliqua occasione vel exceptione, venirent vel facerent, quod praedicta vel aliquid praedietorum, quod liberam habeant potestatem Consules & Commune Tergesti intrandi in possessionem dictarum mutae, & monetae, & possessionum, atque reddituum. absque nuntio alicujus dominii, vel alterius personae contradicentis, & faciendi de eis quidquid voluerint, dans & concedens ex nune eis licentiam & potestatem intrandi in tenutam, & corporalem possessionem eorum, promittens dictus Do¬ minus Episcopus per se suosque successores dictum pignus legiptime ab omni persona defendere guarentare auetorizzare atque disbrigare. Et dietam obliga- tionem ratam & firmam in perpetuum habere & tenere dictis Consulibus & Com¬ muni, eorumque successoribus & haeredibus in perpetuum. Nec contra praedicta vel aliquod praedietorum aliqua occasione, venire aut facere sub dieta poena, qua soluta, praedicta omnia nihilominus in perpetuum suum robur obtineant & illibata permaneant. Insuper Dominus Vitalis Decanus Ecclesiae Tergestinae, Dominus Voldoricus ejusdcm Ecclesiae Archidiaconus, Praesbyter Andreas Custos, Mattbaeus Scholasticus, Conradus, & Henricus, Rantulphus, & Sardius, & Joannes Diaconi, Albertus Subdiaconus, k Henricus Clericus Canonici Tergesti nomine suo, & nomine totius Capituli Tergestini consenserunt praedictis vendi- tionibus, traditionibus, cessionibus, & alienationibus in minori damno Ecclesiae Tergesti redundare, quod si dictus Dominus Episcopus alias possessiones & redditus Ecclesiae vendidisset. Insuper juraverunt corporaliter ad Sancta Dei Evangelia dieti Decanus, & Archidiaconus in ipsorum omnium eorum de Capitulo anima eorum consensu & voluntate dictum consensum ratum, & firmum habere, tenere; & non contravenire, movere, vel facere communiter, nec divisim per se, nec per alium vel alios aliqua occasione, vel exceptione. Et quod dabunt consilium, & auxilium, ac favorem quod praedicta omnia & singula in perpetuum — 3°5 robur obtineant & firmitatem. Ad cujus autem rei memoriam & stabilem firma- mentum de voluntate Domini Episcopi & Capituli fuit hoc Instrumentom eorum sigillorum munimine roboratum. Actum Tergesti in Palatio Episcopatus. Testes fuerunt rogati Praesbyter Germanus Cappellanus Domini Episcopi memorati, Dominus Pezemanus de Ragonia, Marcus Signolus, Marcus Venerius, Johannes (Jgozono de Venetiis, & alii plures. Ego Rantulfus Sacri Palatii Notarius his omnibus interfui, hanc cartam scripsi & roboravi. Ego Lazarus Sacri Palatii No¬ tarius his omnibus interfui, hanc cartam scripsi & roboravi. 3 . Brissa de Toppo, Bischof und Graf von Triest, verpfdndet am 20. Juni 1290 dem italienisclien Kaufmanne Cino Diotisalvi aus Florens das Mauthrecht fiir eine Geldsumme von hundert Lire, die er ihm schuldet. 1 ) Io Cino Dietisalvi di Firenze sono in questo concordio questo die co messer Io vescovo de Trieste, che mi die dare di qua in Pasqua prossima Lire Ciento di piculi, de me dare la Muda de Trieste imia tenuta di qui a tanto che io abbia le dette ciento libre. E che mi deve fare di quie per tutto Mag- gio una charta di nuovo de la moneta di Trieste come lu mi venda in cinque anni di tempo di pacie colla confermagione del Chapitolo. Overo farmi una charta dinnovo, oltrecio che dio lo a tenere, che contenga di tre. anni, o di due colla confermazione del Chapitolo, darmi queste charte per tuto Magio a tutte sue spese, se questo mi fa, sie li fo io rimesione d’ogni cosa che per alcuna charta io li potessi domandare fino questo die, se al termine nol mavesse fatte le sopradette cose, questa scritta sia chasa e vana, e non sia dalhuno valore. A mastro Siuttocino le scritta de salvare in se sino quel termine ecc. 4 Brissa de Toppo, Bischof und Graf von Triest, verkauft am 10. Mars 1296 unserer Communal-Behorde alle Rechte, die er in unserer Stadt hatte, das Mauthrecht ausgenommen . 2 ) In Nomine dei aeterni. Anno ejusdem Millesimo ducentesimo nonagesimo quinto, Indict. octava, die decima intrante Martio. Actum Tergesti in Episco- pali Palatio, praesentibus prudente Viro Domino Gillone Archidiacono Aquile- gensi, & Dominis Blaxio Mansionario Aquilegensi, Rantulfo Praesbytero, & Zu- fredo Notario de Terg., Riccardo & Odorico dieto testa de Coppo, familiare dieti Domini Episcopi infraseripti, Volvino Plebano de Umago, Jacobo dieto Albadia, familiare dieti Domini Archidiaconi, & testibus ibi advocatis, rogatis, & aliis. Cum propter guerras & discordias habitas olim in provincia Histriae, & Specialiter in districtu & Dioecesi Tergestin. depopulatae destructae & devastatae sint.; ita quod, propter nimias & urgentes necessitates, bona !) Dr. P. Kandler. Codice diplomatko istriano. 2 ) Orniteo Lusanio. A. W. S. VII ff. 306 — & jura dieti Episcopatus obligata sint per Reverendum Patrem Dominum Brixam Dei Gratia Episcopum Tergestinum, propter sui & familiae oportunitatem victus, & vestitus & aliorum necessariorum, cum aliter habere non possint, & cum idem Dominus Episcopus usurarum onere pergravatus, dictum onus sustinere non valens, quod in gravissimum damnum, imo in destructionem Episcopatus sui redundaret, quae supradicta patent ad plenum. Idem Dominus Episcopus habita deliberatione solemni & consilio, ac traetatu praecedentibus cum prudente viro Domino Gillone Archidiacono Aquilejensi Legato & Nuncio Reverendi Patris Domini R. (Baymundi) Dei Gratia Sanctae Sediš Aquilejensis Patriarchae & Capituli Aquilejen., ac cum diseretis viris Dominis Henrico Decano & Capitulo Ecclesiae Tergestinae, & aliis solemnitatibus, quae de jure consueverunt in hujusmodi contractibus observari Considerans concessiones & locationes infra- seriptas, šibi, & Episcopatui suo esse expedientes & minime damnosas, locavit & concessit, ac consensit in vita sua Domino Matthaeo Bajardo Sindico & Pro- curatore Dominorum Sardii Mostellii, Valexii Henriverici, & Sardii de Largento Consulum Consilii & Communis Tergesti, sindicario & Procuratorio nomine ipsorum, recipienti de consensu & voluntate dietorum Dominorum Dečani, & Capituli Ecclesiae Tergestinae Officium Gastaldionatus, cruentam & lividam, & regalia cum eo jure, quod habet & habere videtur, & hoc pro praetio & nomine praetii «Ducentarum Marcharum frixeriorum, bonorum denariorum, Aquilejenfis «vel Tergestinae monetae,« de quibus dictus Procurator & Sindicus, sindicario & procuratorio nomine supradieto, medietatem solvere promisit usque ad festum Sancti Martini proxime venturi. Alteram vero medietatem a festo Sancti Georgii proxime venturi ad unum annum immediate sequentem in den. tum. dieto Do¬ mino Episcopo, vel cui commiserit sub poena tertii plus in denariis, ut sors pro quolibet denario pro rata. Ita etiam quod si idem Dominus Episcopus ali- qua jura habet contra Commune & homines Tergesti in Civitate & districtu Ter- gestino, quae jura Commune & homines de Tergesto non vident, nec credunt, nec recordantur; idem Dominus Episcopus quiescet & tacebit de ipsis petendis, vel requirendis in vita sua. «Salva šibi semper muta moneta, decimis, feudis & jure feudorum. Et fi aliquae speciales personae eidem Domino Episcopo deti- nerent vel occuparent possessiones, vineas, campos, prata, vel alia bona mobilia vel immobilia; idem Dominus Episcopus possit eas & ea petere & requirere coram Dominio Tergestino, confitens & asserens Dominus Episcopus memora- tus, quod de jam dictis juribus superius nominatis nullam dationem vel aliena- tionem, seu concessionem facit alicui personae aliquo ingenio, sive causa vel animo. Quod si contrarium appareret, teneatur dictus Dominus Episcopus ad poenam infraseriptam; & nihilominus supraseripta & infraseripta firma permaneant — Revocavit insuper Dominus Episcopus memoratus omnes processus, quos fecit contra Capitulum & Clerum, & Commune ac homines Tergestinae Civitatis & Dioecesis, & omnes & singulos eorum, cassans & irritans instrumenta, seripturas, & omnia jura quae apparerent exinde, promittens dictus Dominus Episcopus de consensu & voluntate Dominorum Henrici Dečani, & Capituli Ecclesiae memo- ratae dieto Sindico & Procuratori, sindicario & procuratorio nomine supradicti, stipulanti & recipienti dictas locationem, concessionem, consensum, & praedicta omnia & singula dictis Communi & hominibus de Tergesto rata & firma habere & tenere, attendere & observare, defendere & manutenere, & non contravenire vel facere, seu movere per se vel per aliquam aliam personam interpositam — 30 7 aliquibus nomine, exceptione, vel modo, ingenio, sive causa, sub poena Tercen- tarum Marcharum denariorum novorum, «Aquilegenfis vel Tergestinae monetae,» quod toties peti possit & exigi cum effectu quoties contrafactum fuerit, poena quoque soluta vel non, suprascripta & infrascripta nihilominus in sua perma- neant firmitate. Juraverunt insuper dictus Dominus Episcopus in suam animam šibi praepositis, ac Dominus Sindicus & Procurator in animas praedictorum Consulum Consilii & Communis, ac suam tactis Evangeliis Sacrosanctis praedicta omnia & singula rata & firma habere & tenere, & non contravenire occasione aliqua vel exceptione. Obligans dictus Dominus Episcopus jam dieto Sindico & Procuratori stipulanti & recipienti sindicario & procuratorio nomine supradieto omnia bona, & jura sua & Episcopatus sui, quae si contrafaceret, ipsi Commune & homines sua propria auetoritate intromittere, tenere, ac possidere valeant absque licentia, judicio, vel requisitione alicujus Dominii, seu Judicis Ecclesiastici, vel Saecularis, omnique alterius personae contradictione remota, usque ad inte- gram solutionem & satisfaetionem omnium praedictorum, quae bona & jura dictus Dominus Episcopus praecario jure se, ipsorum nomine, possidere con- fessus est, fi contra praedicta vel aliquod praedictorum faceret, vel veniret. Renuntians dictus Dominus Episcopus exceptioni Indebiti, sive ejus vel ex injusta causa in faeto actionumque juri & legum decretalium, seu decretorum auxilio, constitutionibus, consuetudinibus, litteris, a Romana vel qualibet alia Curia impetratis vel impetrandis, vel cujuslibet alterius. Ego Henricus Imperiali auetoritate Notarius his interfui, rogatus seripsi. Erst im sechzehnten Jahrhunderte wurde dieses Mauthrecht in Staatsregie ubernommen. Nach folgendem Documente raumte es Bi- schof Petrus de Bonomo am 27. Juli 1520 dem Erzherzoge Ferdinand und dessen Nachkommen, gegen ein ihm jahrlich zugesichertes Ein- kommen von zweihundert fiinfzig Gulden deutscher Wahrung, ein : *) Ferdinandus Dei Gratia Princeps et Infans Hispaniarum, Archidux Au- striae, Dux Burgundiae, Stiriae, Carinthiae, Carnioliae. Fatemur palam hoc prae- senti Instrumento, pro Nobis, Nostris haeredibus, et successoribus Archiducatus Austriae, Cum proximis elapsis annis via publica, ad Portum Sanctum Vitum apud Phlavon versus omnivariis mercimoniis, et Negotiis, Terra, marique Mer- catores, et Negotiatores perpetuo priscorum hoc usque tempore usi sunt, ac eam frequentaverint, nune vero ob Turcarum quotidie crescentem imigrationem, et alia gravamina adversitates et pericula ab ipsis negotiatoribus et mercaturam agentibus personis devitata negleeta, et obsoleta maneat. Unde Nos ejusdem proventus Sancti Viti apud Phlavon non exiguam diminutionem, et extenuatio- nem reperimus, et patimur. Ideo propter utilitatem mercatorum, et firmiorem eorum mercimoniarum, et actionum securitatem, ut dieta via publica, Terra marique ad Sanctum Vitum apud Phlavon non amplius pristino more utatur, sed eam abrogatam, et ad Nostram Civitatem Tergesti directam volumus, et i) Dr. P. Kandler. Codice diplomatko istriano-, Antonio Tribel. Una passeggiata storica per Trieste. Trieste 1885, gibt irrthiimlich das Jahr 1564 an. — 308 — promulgamus, et illic Vectigal, seu usuram de mercimoniis Tergestum perve- nientibus orani modo, sicuti antea ad Sanctum Vitum apud Phlaum accipiendum et exigendum ordinavimus, et instituimus, quandoquidem autem a majoribus hucusque Episcopatus Tergestinus in Civitate Tergesti mutam habuerit et pos- sedit, et Nos clementer consideravimus, quod mercator de multivariis mulctis erroribus, et gravaminibus juste conqueri possit. Nos utpote Supremus et mo- narcha Dioecesis prudenter et bona provida meditatione, liberaque voluntate Reverendi nostri devoti et Consiliarii Petri Episcopi Tergestini, dietam Episco¬ patus mutam cum antea nominato Vectigale Incorporatam, ad Nostras manus recepiraus, et assumpsimus, ac Episcopatui Tergestino tam praesenti Episco- po, quarn singuli futuro pro equa dictae mutae satisfaetione juxta eius statum hodierni proventus, posthac in perpetuum singulis annis, et annuatim CCL flo- renos Rhenenses, pro singulo floreno LX cruciati de dieto Nostro Vectigali et muta Tergesti numerandos, solvendos, et integre dandos concessimus et ordi- namus, quod ex monarchali Nostra potestate facimus, et in hoc Instrumento notum, ratum, et firmum volumus, ita quod dictus Episcopatus Tergestinus nune in perpetuum dietos CCL florenos Rhenenses in et apud Nostrum illic Vectigal et mutam habeat, et eos tam praesenti Episcopo, quam omnibus suis successoribus Episcopatus Tergestini annuatim, et singulis annis de Vectiga- libus, et mutae Nostrae Procuratoribus postulandi, accipiendi, his utendi, cum his negotiandi, et tam in suam. quam Ecclesiae utilitatem convertendi, sicuti eis visum fuerit placueritque potestas sit, et illi Nostri Procuratores de dieta summa pecuniae semper transaeto semianno dimidiam quantum justam fuerit, hoc est justam summam in anno duobus terminis numerare, solvere, et dare debeant, acceptis prius rectis syngraphis, et quietantiis, sine nostro, vel etiam cujuslibet dolo, errore, circumventione, et contradictione, attamen hoc Nobis, Nostrisque haeredibus praesumpsimus et excipimus, quod si fortassis brevi, longeve ex qualicumque causa, viam puhlicam terra marique Tergestum versus Emporeumatibus decrescere, et remorari se se obtulerit, vel contigerit, ita ut ex Nostro illic Vectigale et muta nihil amplius fructus, et emolumenti Nobis accrescat et proveniat, Nos etiam saepe nominato Episcopatui eosdem CCL flo¬ renos Rhenenses nec numerare, nec solvere debeamus, ac obligati simus doneč via puhlica, et etiam Vectigal, Mutaque accreverit, et iterum perfecerit frequen- tataque fuerit, non tamen finito certo modo. Ob majorem huius Instrumenti roborationem et certitudinem, Nostrum Sigillum appensum est ut veritatem augeat. Datum in nostra Civitate Vienna die 27. Julii, anno a Nativitate Chri- sti MDXX. Diese k. k. Mauth war zuerst im Hause Via della Crosada Numero 160-10 1 ) untergebracht und die Gasse, die zu ihr fiihrte *) Dieses und das Haus numero ijg-io gehorten einst der Bruderschaft des Rosario, und vvurden am 29. September 1788 von Anton Bidischini im Licitationswege um 6940 Gulden ge- kauft. Sie giengen dann auf dessen Sohne Dr. Franz Anton , Don Giuseppe , Dr. Andreas und Antomus Mana und am 5. April 1832 an Theresia Bidischini, geborne Vicco iiber. Seit 13. No¬ vember 1837 war Eigenthumer derselben Anton und seit 23. August 1860 Gabriella S/eruzza, ge¬ borne Bidischini , verwittwete Mauroner, zum dritten Mahle verheirathet mit Joseph Burgstaller von Bidischini , Reichsraths-Abgeordneten der Stadt Triest. — 309 — wurde von unserer Bevolkerung die alte Mauthgasse, la Muda Vec- chia genannt. Wir konnen sogar die Namen und die Reihenfolge der ein- zelnen Vorsteher dieses Amtes — der Mudari oder der Affsleger- liefern, welche zugleich Leiter der Salzmagazine \varen. 1 ) Im Gan- zen sind es ihrer zwolf. i. Der erste Mudaro von Triest war Nicolaus Gastaldi aus Venedig, welcher im Jahre 1574 dazu ernannt wurde. Er kaufte sich die an die Muda. anliegenden Griinde und fiihrte das jetzige Haus in Via della Crosada Numero 160-10 auf, in dessen zweitem Stockwerke vom Jahre 1663 bis zum Jahre 1767 das stadtische Versatzamt untergebracht war. Gastaldi war zugleich erzherzogli- cher Rath. Im Mittelschiffe unserer Domkirche befand sich ein Grabmal, das er am 1. Februar 1594 seiner Frau Susanna und seinen Kin- dern errichten Hess, mit folgender Inschrift: NICOLAVS EX PATRICIA GASTALDI F AMILI A ORTVS CONS. ARCHID V C ALIS QVAESTORQ TERGESTI FILIIS DVLCISSIMIS IMMATVRA MORTE PEREMPTIS ŠIBI SVISQVE VIVENS POSVIT SVSANNAE VXORI DVLCISS PARTVIQ EADEM HORA INFOELICISSIME DEFVNCTIS NICOLAVS GASTALDVS MOESTISS. AMORIS ET PIETATIS ERGO POS. OBIERE KAL. FEBR. ANNO M ■ D • XCIIII i) Die Salzmagazine befanden sich einst im Hause Via del Pešce Numero jjg-2. 2a. Sie \vurden im Jahre 1714 auf Befehl Kaisers Carl VI. aufgefiihrt und trugen die Inschrift: DeCretVM • CaesarIs ■ poni ' IVssIt optatIssImo ' orbI • paCe ■ ab ' eVgenIo ■ reDVCta tIbI • gLorIa • Deo ' patrI ' Deo ' fILIo Deo ' spIrItVI • sanCto Am 10. Mai 1828 wurde das Gebaude Privaten zum Kaufe angeboten und 1829 vom Kaufmanne Carla dl Ottavio Fontana , einem gediegenen Numismatiker ervvorben und restauriert. Es diente von 1830 bis 1831 als Fisehmarkt. In der Folge beherbergte es die Papierhandlung des im Alter von vierundsiebzig Jahren am 6. November 1887 verstorbenen Carlo Luigi Tedesehi, derzeit die Apotheke Serravailo. Im ersten Stockwerke ist seit 21. August 1884 das Gabinetto di Minerva. 20 — 3io — 2. Auf ihn folgte Gregor von Schach, kaiserlicher Rath, des- sen Grab sich fruher im Allerheiligsten-Schiffe von St. Just befand, und folgende Inschrift hatte: HIE LIGT BEGRABN DR EDL VNND VEST HERR GREGOR VON SCI IACM KONIGLICHER KAIS.EINER DES QUA REMENTES VNND SOLLZ DASZ ZU TRIEST SAMBT SEINER GEMAHLFRAVEN ANNA VNND CHVINDER WELCHER VMS ■ ■ • • AR GESTORBEN IST DESEN GOT GNEDIG VNND PAUMHERTZIG SEIN WOLLE 3. Johannes de Marchesetti, aus alter adeliger Familie, wel- che im funfzehnten Jahrhunderte aus Bergamo in unsere Stadt ubersiedelt war, sich hier das Patriciat er\vorben und mehrere Hauser angekauft hatte. 1 ) Infolge einer schriftlichen, vom Erzher- zoge Ferdinand II. am 26. Juli 1601 eigenhandig unterfertigten Bitte lieh er unserer Stadtgemeinde eine bedeutende Summe Gel- des, weshalb er auch am 6. November 1606 zum Mudaro ernannt wurde. Er starb im Jahre 1613. Er hatte zwei Sohne: Johannes Baptista, Privatier und Haus- besitzer, und Anton von 1688 bis 1720 Pfarrer in Opčina. 4. Der vierte war Phonicius oder Felix von Kupferschein, aus Prag gebiirtig, Sohn des Christophorus , welcher vom Kaiser Ferdinand I. am 3. December 1549 in den erblichen Adelsstand erhoben vvorden war. Im Jahre 1588 Schreiber beim Amte: il Da- zio del Quarantesimo , dann Administrator der Salzmagazine in un¬ serer Stadt, vvurde er im Jahre 1594 Aufseher der Domane Scliwar- zenegg. Im Jahre 1602 nach Triest zuriickgekehrt, wurde er zuerst Beamter, 1604 Mudaro in Starada, dann in Corgnale und im Jahre 1613 in unserer Stadt. Vom Kaiser Ferdinand II. am 2. April 1620 in den erblichen Ritterstand erhoben und 1626 zum Patricier von J ) Derzeit besitzt diese Familie die Hauser Piazza S. Silvestro Namero 316-2 und Piazza Riccardo Namero 331-1, sowie Namero 32 P-356 T in Guardiella, Triest erklart, bereitete er sich in diesem Jahre die Gruft in un- serer Kirche S. Antonio Vecchio, die er mit dem Epitaphium zierte: D • O ' M NOB • FAMIL • KVPFERSCHEIN EX • GERMAN • PROFECTAE INT • TERGESTIN ■ CONSCRIPTAE SARCOPHAGVS AB • AN • MDCXXVI Er starb jedoch am 31. Juli 1620 in Schwarzenegg und wurde in der Kirche dieses Ortes begraben. Sein Grab tragt die Insclirift: D • O • M PHOENICI • CVFERSIN S ■ C • M • EXACTORI . VECTIGALIS • SALIS VIGILANTISS 1 MO • SVMMAEQUE FIDELITATIS ■ VIRO FRANCISCVS • ET ■ PHOENICIVS FILII MONVMENTVM • POSVERE Phoenicius, ein sehr religioser Mann, welcher auch das Vermogen der Kirchen von Dolina, Rizmanje, Podgorje, Castelec, Cernotič, Boršt, Boljunc, Prebenek und Pedena verwaltete, und Eigenthiimer des Hauses Via Santa Maria Maggiore Numero 2p7~3 war, welches nocb heutzutage sein Familienwappen oberhalb des Eingangthores tragt, 1 ) liatte elf Kinder: Joseph geboren in Krain 1598, Weltpriester, Praelat von Herzog^nburg, 1641 Rector Magnificus der Universitat in Wien — Gabriel Ckristopkorus geboren zu Bresovica im October 1599, in Kindesalter gestorben — Franz , geboren in Bresovica i$02, seit 23. August Gemahl der Triestinerin Uršula Siskovich, Mudaro in Zaule, gestorben 1655 — Phoenicius , geboren zu Schvvarzenegg 1604, Doctor der Rechte, seit 1632 Gemahl der Patricierin Catharina de Calo, gestorben *) Gehorte spater der Frau Anna Chiopris. — 312 — im Mai 1636 ■ — Susanna Justina , geboren im Juni 1633, Ge- mahlin des Stadtrichtes Benedict Mussolo, seit 26. November 1666 des Patriciers Matthaeus von Chicchio, Wittwe seit Mai 1691, ge- storben in Triest am 23. April 1604 — Eleonora , geboren im Juni 1634, seit Juli 1661 Gemahlin des Patriciers Franz de Ba- iardi, gestorben im Mai 1688 — Johanna , geboren 1603, vermahlt seit 1626 mit Bartholomaeus Rainier, Director des Hofgestiites in Lipica — Laura, geboren 1607, seit 1639 Gemahlin des Juristen Caesar de Vitali, gestorben am 27. April 1673 — Catterina, ge¬ boren 1609, seit 1630 Gemahlin das Stadtrichters Ciprianus de Ustia — Maria, geboren 1611, seit 26. August 1614 Gemahlin des Stadtrichters Johannes de Cergna, gestorben 1675 — Pater Anton , Minoriten-Ordenspriester im Convente bei S. Antonio Vecchio, Guardian des Klosters von Grignano, woselbst er einunddreissig Jahre alt am 28. Juli 1668 starb. 5. Mareellus de Capuano, Triestiner, Patricier, Rath des Kaisers Ferdinand II., errichtete am 14. December 1629 seiner Gemahlin Maria im Mittelschiffe von St. Just ein Grabmal mit der Inschrift: D • O ' M MARIETTAE NON CORPORIS SOLVM ET NOBILITATIS ORIGINE VERVM ET ANIMI DOTIBVS ORNATISS ANNO AETATIS SVAE XLII SALVTIS VERO MDCXXIX XIV DECEMBRIS DIEM CLAVDENTI EXTREMVM MARCELLVS CAPVANO DIVI' CAES. FERI) II. AVG. CONSILIARIVS TERGESTIQ QVAESTOR SVPREMVS CONIVGI DILECTISSIMAE ŠIBI SVISQVE 6. Der sechste, Anton Marenzi, Freiherr von Marensfeld und Schonegg, Triestiner, aus uraltem Patricier-Geschlechte, Onkel des Triester Bischofes Anton Marenzi, Rath der Erzherzoge Fer¬ dinand und Carl, starb im Jahre 1635 und wurde im Mittelschiffe von St. Just bestattet. Die Grabinschrift lautet: — 313 D • O • M ANT. MARENTIO DIVI FERDINANDI SER. CAROLI ARCHID. AVSTRIAE CONS 0 ET gVAEST 1 SVPR 0 TERG FRANC 0 FRATRI ET FRANC 0 AMBOR NEP ANT. MARENTIVS EPVS PETINENSIS DIVI FERD II CONS PRIOR NEP. POST FRA P. P. M. M • DC • XXXV 7. Johannes Piechl von Ehrenlieb, der siebente in der Reihe, kaiserlicher Rath, starb im Jahre 1682 und wurde im Aller- heiligsten-Schiffe von St. Just begraben. Der Grabstein sagt : M • DC ' LXXXII NOBILIS AC GENEROSVS DNVS IOANNES PIECHL AB EHREN LIEB SAC. CAES. MAIS. CONSILIAR IVS EIVSDEMQVE SVPREMVS TERGESTI EXACTOR QVI EX LIBRO VITAE MORTIS DIDICIT ESSE MEMOR HANC ANTE MORTEM SVIS SVORVMQ CINERIBVS VRNAM AEDIFICAVIT VT SICVT IN COELO ŠPIRITVS ITA IN ILLA CINERES POST F ATA QVIESCERENT 8. Dessen Nachfolger war Johannes Adam Budigna Ritter von Stainegg, kaiserlicher Rath, Gemahl der Baronin Anna Sido- nia von Rampelli aus Pisino. Er starb im Jahre 1708 und wurde im St. Just-Schiffe unserer Domkirche bestattet. 314 — Die Inschrift auf der Gruft lautet: DIC reqVIeM CharIs D • O . M IOANNES ADAMVS DE BVDIGNA DNVS IN STAINEGG C. R. I. EQVES SAC. CAES. MTIS. A CONS 0 CAMERAE GRAECENSIS AC TERGESTI QVAESTOR_SVPREMVS EIVSQVE DILECSIMA CONIVX THERESIA SIDONIA NATA BARONISSA DE RAMPELLI ŠIBI SVISQVE FIERI CVRARVNT VIVO VITA FVIT CHRISTVS SPES GLORIA NVMEN DEFVNCTO CHRISTVS VITA QVIESQVE MANET 9. Johannes Baptista Lumaga von Millecroi, Patricier, geboren in Fiume 1674, gestorben sechsundsiebzig Jahre alt am 30. April 1750. Er wurde in unserer Domkirche vor dem Altare des heiligen Nicolaus begraben. Die Grabinschrift lautet: D • O ' M CINERES IOANNIS BAPTISTAE LVMAGA DE MILLECROI PATRITII FLVMINENSIS CAESAREVS REGIVSQUE VECTIGALIVM PRAEFECTVS SVPREMVS TERGES. ANNIS XVI FIDE AV G V ST OR VM GRATIAM INTEGRITATE CIVIVM BENE V OLENTI AM CANDORE ATQVE PIETATE OMNIVM PRAECONIA ŠIBI COMPARAVIT VIXIT ANNOS LXXVI OBIIT ANNO M • DCC ■ L PRIDIE KALENDAS MAII PARENTI OPTIMO FILII MOERENTES POSVERE 3i5 10. Auf ihn folgte Carl Johann Garzarolli de Thurnlack, aus Triest, Patricier, vom Jahre 1751 bis 1783. 11. Gaspar Fecondo, seit dem Jahre 1784. Am 4 April 1794 von Kaiser Franz II. mit dem Praedicate von Friichtenthal in den oesterreichischen Adelsstand erhoben, wurde er am 27. Juni 1797 Patricier der Stadt Triest. Er starb am 17. December 1800 und hinterliess einen einzigen Sohn, Januarius, Viceprior im Lazarethe S. Teresa. 12. Der letzte in diesem Anite war Johannes Ignatius Millost von Mildenhaus, aus Gorz gebiirtig, scit 23. October 1794 Patri¬ cier von Triest. Er wurde im Jalire 1806 Mudaro und im Jahre 1807 pensioniert. In der Via Crosada blieb die k. k. Mauth bis zu den Zeiten der Kaiserin Maria Theresia, welche auf die Bitte der Triester Kaufleute mit Allerhochster Entschliessung vom 29. November 1740 ein neues Gebaude zu diesem Zwecke aufzufiihren befahl, weshalb das alte der Gasse die Benenung Via della Muda Vec- chia gab. Das neue, auf einem Baugrunde von 857 Quadratklaftern (i 685'28 Quadratmetern) hergestellte Haus, das auf den ehemaligen Salinen ruhte, solite jedoch diesem Zivecke nur kurze Zeit dienen. Schon Maria Theresia hatte mit Allerhochstem Patente von 27. April 1769 versprochen, ein neues, bequemeres Gebaude zu errichten. Daher verkaufte es audi Kaiser Joseph II. am 5 - Marž 1785 um siebzig tausend Gulden an den Grafen Anton Pharao Cassis. 1 ) Es war dreistockig, und diente dann unter dem Namen Dogana Vecchia in ersten Stocke als Depot des Seidenhandlers Viviani, in den iibrigen Stockwerken zu Privatwohnungen, wahrend im Parterre die Auslagen der Kaufleute Tropeani, Schwachhofer und 1 ) Anton Cassis, geboren in Damascus 1745, Finanzdirector in Cairo, iibersiedelte 1785 nach Triest, \vurde von Kaiser Joseph II. 1788 zum Staatsrathe ernannt und in den erblichen Grafenstand erhoben; 1793 als Adeliger der Grafschaften Gorz-Gradisca mit dem Praedicate Graf von PreCenico, Herr von Monastero, Belligna und Palacrucis erklart; 1797 zum Patricier von Triest ernannt, in vvelcher Stadt er auch sechzig Jahre alt am 23. November 1805 starb. — 316 — Eunike, sowie das Gewolbe des Delicatessenhandlers Malombra sich befanden; seit 1838 war in dem Hause des k. k. Landesge- richt untergebracht. Im Jahre 1840 wurde es abgetragen und eine Actiengesell- schaft Hess an dessen Stelle einen Neubau nach Planen des Inge- nieurs Anton Buttazzoni vom Architekten Valentin Valle mit einem Capitale vom 750.000 Gulden fuhren. Das stattliche, grossartige Gebaude, dessen Front tiber den beiden Haupteingangen je eine von Petrus Zandomenighi hergestellte Gruppe schmiickt, ist unser Tergesteo. Das neue Mauthgebaude, die Dogana auf dem gleichnamigen Platze, wurde nun auf einem Baugrunde von 20097 Quadratklaftern (3811'36 Quadratmetern) infolge Allerhochster Entschliessung Kai- sers Joseph II. von 5. Marž 1788 mit einem Aufwande von 78,800 Gulden auf Staatskosten aufgefuhrt und unter Kaiser Leopold II. am I. Mai 1791 eroffnet. Es vvar einstockig, mit einem geraumigen Hofe versehen, diente der k. k. Mauth bis zum Jahre 1857 und der k. k. Finanz-Direction bis zum 24. August 1891, in welchem Jahre man es abzutragen begann. m Das Haupt-Postamt war schon lange Zeit zu entlegen. Es wurden deshalb Filialen eroffnet: im Borsengebaude Via Canal Piccolo Nuniero 559-3 ; im Tergesteum Via della Bor s a Numero 587-4 ; an der k. k. Siidbahnstation; auf der Piazza Giuseppina Numero 1411-3 ; in Via della Barriera Vecchia Numero 1302-33; in der Via del Molin Grande Numero 1176-2 und im Freigebiete. Das k. k. Postamt in Triest hat seit 28.Juni 1873 nicht mehr einen einfachen Director, denn am genannten Tage war es zum Range einer Ober-Direction erhoben worden. Im Grande der Allerhochsten Entschliessung von 31. Oktober 1883 wurden die Telegraphen-Directionen Triest, Žara, Brtinn, Prag, Lemberg mit dem 31. December desselben Jahres aufgelassen und deren Agenden an die k. k. Postdirection daselbst iibertragen, wel- che die Bezeichnung k. k. Post- und Telegraphen Direction er- hielt. Dazu kam seit 1893 das Telephon. — 317 Wir geben das diesbeziigliche Document d) Auflassung der k. k. Telegraphen-Directionen in Triest, Žara, Brunn, Prag und Lemberg, ferner der sammtlichen k. k. Telegra- phen Bezirks-Cassen einschliesslich der k. k. Telegraphen-Haupt- und Bezirks-Casse in Wien und des k. k. Telegraphen- Central-Depot. 1693-H. M. Auf Grund der Allerhochsten Entschliessung vom 21. October 1883 werden die k. k. Telegraphen-Directionen in Triest, Žara, Brunn, Prag und Lemberg, ferner die k. k. Telegraphen-Haupt- und Bezirks-Casse in Wien, sowie die k. k. Telegraphen-Bezirks-Cassen in Linz, Graz, Innsbruck, Triest, Žara, Briinn, Prag, Lemberg und Czernovvitz und das k. k. Telegraphen-Central-Depot in Wien mit letzten December 1883 aufgelassen und an die k. k. Post-Oekonomie- Verwaltung iibertragen. Zufolge dessen treten sammtliche derzeit den genannten k. k. Telegra¬ phen-Directionen untergeordneten Aemter mit ihren Organen von 1. Janner 1884 ab in den Dienstverband der k. k. Postdirectionen. Da sonach mit 1. Janner 1884 die Agenden sammtlicher im Grunde der Allerhochsten Entschliessung vom 12. Marž 1872 laut Verordnung des k. k. Handelsministeriums vom 21. April 1872, R. G. BI. Nr. 55, errichteten k. k. Telegraphen-Directionen mit jenen der betreffenden k. k. Postdirectionen ver- einigt sein \verden, erhalt jede der letzteren mit dem angefiihrten Zeitpunkte die Bezeichnung : «K. k. Post- und Telegraphen-Direction.* Wien, den 16. December 1883. Und so beschloss auch die k. k. Regierung, im Abgeordne- ten Hause, unter Andern ofters von unserem Abgeordneten Joseph von Burgstaller-Bidischini hiezu angefordert, auf dem Baugrunde der alten Dogana einen neuen stattlichen Palast fur die k. k. Post- Telegraphen-Telephon-Aemter und fur die k. k. Finanz-Direction aufzufiihren. Am io. Juni 1886 wurde folgendes Gesetz veroffentlicht, mit welchem die Herstellung, beziehungsweise die Ervverbung eigener i) Post- und Telegraphen-Verordnungsblatt. 1888 Nro. 117. CAPITEL XIY Zur Baugesckichte und Beschreibung des neuen Post- und Finanz- Gebaudes in Trie st. 1 ) Die Herstellung dieses, einen wahren Schmuck der Stadt Triest bildenden, in italienischer Renaissance ausgefuhrten Amtsgebaudes, erforderte eine Baudauer von drei Jahren und neun Monaten, wel- che in zwei ganz getrennte Perioden zerfallt. Die erste Periode vom n. October 1890 bis zum 1. August 1891 umfasste die Abtragung des bestandenen, alten, einstockigen Dogana-Gebaudes, an dessen Stelle sich nunmehr das neue Haus erhebt, und die Herstellung der Fundamente. Die Arbeit wurde vom Triester Bauunternehmer A. A. Hauser ausgefuhrt. 9 Das Triester Blatt L 1 bidipendcnte bemerkte in der Nummer 6102 vom 26. April 1894 iiber dieses Gebaude unter Andern: «11 nuovo edificio e grandioso per la sua vastita , . . «e un opera artistica che architettonicamente si presenta bene. Non manca di buon gusto e di «un imponente maestosita . . . .» Die Adria lieferte uns folgende Beschreibung (Giovedi 28 giugno 1894 numero 179; Giovedi 5 luglio 1894 numero 186): „11 nuovo palazzo delle Poste. — Tra i tanti provvedimenti di varia natura che in «epoca recente furono preši dal Governo a favore della nostra citta, non ultimo ne di poco conto «si fu quello di erigere un sontuoso palazzo per allogarvi gli uffici centrali delle poste e dei tele- « grafi, nonche gli uffici dicasteriali delle finanze. Con tale provvedimento si venne incontro ai desi- «deri da lungo tempo espressi dal četo commerciale ed industriale, nonche, generalmente parlando, «a quelli di tutta la parte migliore della popolazione, che coi suaccennati uffici si trova in diuturni «rapporti.» «L’ unione degli uffici centrali delle poste, dei telegrafi e telefoni, nonche dei dicasteri «della finanza in un solo stabile appositamente eretto a tale scopo e quindi corrispondente ap- «pieno alle esigenze d’ ogni singolo ramo di servizio, e per conseguenza in prima linea ai desideri «del pubblico, e un beneficio molto sensibile per una citta commerciale d’ importanza, e che vanta «una popolazione cosi attiva e laboriosa come la nostra.» «Sull’ aspetto esteriore del nuovo palazzo basteranno, da parte nostra, pochi cenni su- »perficiali. Diremo anzitutto, eh’ esso arieggia per la mole, le linee e 1’ impressione che fa nel 322 — Infolge der schlechten Beschaffenheit des Baugrundes waren bei der Fundierung grosse Schwierigkeiten zu uberwinden, da noch im vorigen Jahrhunderte bis zu dieser Stelle das Meer sich erstreckte und hier eine Salinen-Anlage sich befand. Der Baugrund besteht bis auf die Tiefe von r8o M. aus an- geschiittetem Terrain, welches auf einer unregelmassigen Tegel- schichte (blauer Tegel) von circa 070 M. Machtigkeit aufliegt, die der Tiefe nach successive in Meersand und Schlamm ubergeht. In der Tiefe von 1-30 M. stosst man auf Grundwasser. Unter diesem Schlamme befindet sich der tragfahige Grund, welcher nicht hori¬ zontal verlauft, sondern ein starkes Gefalle gegen das Meer zu aufvveist. Das Fundament ist von ungefahr 5000 Stiick Verdichtungs- piloten gebildet, deren Lange mit Bedachtnahme auf das Gefalle des festen Untergrundes bestimmt werden musste, so dašs die Lan- gen-Dimension der einzelnen Piloten zwischen 270 M. bis 770 M. differiert. Darauf ruht eine circa 50 Cm. starke Santorin-Beton- schichte, in welche die Kopfe der Piloten 10 Cm. tief eingreifen. Dann folgt eine in Santorin-Mortel satt hergestellte 1 M. hohe Mauer aus Bruchsteinen, eine Art Mauerwerk aus ktinstlichen Blo- cken gebildet, worauf ein 0^45 M. starkes Bruchstein-Mauerwerk von grossen Sandsteinquadern, ebenfalls in Santorinmortel gelegt, die obere und letzte Fundamentalschichte bildet. Der um ein Stockwerk niedrigere Hofanbau des Posttraktes, in welchem die grosse Halle sammt Nebenraumen untergebracht ist, \vurde nur auf einer 95 Cm. starken Santorin-Beton- Schichte mit «suo complesso, uno di quei magnifici palazzi che la Vienna dei nostri giorni sfoggia nelle posi- «zioni piu centriche e di mondiale rinomanza per grandiosita e bellezza architettonica; esso dun- «que contribuisce essenzialmente ali’ abbellimento della nostra citta, della quale un rione, in linea «edile, molto trascurato, va a risorgere a precipuo suo merito.» «La facciata principale del nuovo palazzo si erge sulla piazza in passato detta della «. Doga na ed ora Piazza delle Poste; tutto il vasto stabile forma un’ isola, di cui i quattro lati si «sviluppano sulla detta piazza, sulla vid della Pesa , su quella dello Squero nuovo , su quella dei «Carrador/, e rispettivamente sulla Piazzetta della Chiesa evangelica. Esso fu progettato e disegnato «dal consigliere superiore edile presso il Ministero del commereio Francesco Setz, ed eretto sotto «la direzione deli’ingegnere superiore edile presso questa Luogotenenza signor Guido Levi, e per «impresa, dalla ben nota ditta Gregersen e Schwarz.» «Tutto il complesso deli’ edificio e notevole per 1’ estetica delle linee e 1’ armonia delle «singole parti, talche riesce clegante ad onta delle grandi sue proporzioni.» «Sulla facciata principale, che da sulla piazza, si staccano tre corpi sporgenti a doppio «rilievo. Di questi, il corpo centrale incomincia da una breve gradinata conducente a cinque por- «toni d’ ingresso, ad arco, che danno sull’ atrio, nel mezzo del quale si trova lo scalone principale.» «A1 dissopra degli archi, una bella cornice che corre Iungo tutta la facciata, facendone «ancor meglio risultare le sporgenze, divide il pianoterra ed il mezzanino dal resto del corpo «dell’ edificio. » «Appoggiate a questa cornice, si ergono per tutta 1’ altezza dei due piani soprastanti, sei — 323 zwei darauf gelegten je 45 Cm. starken Quader-Steinschichten fundiert. Im Mittel betragt der Druck pro Quadraten-Centimeter Fun- dament 2-53 Kg., der an einigen Stellen bis auf 2'8o Kg. steigt. Das Fundament ist am 1. August 1891 vollendet worden. Nach einer Unterbrechung von ftinf Monaten, die zur Conso- lidierung der Fundamente und iiberhaupt zur Bindung des Santorin- Betons erforderlich war, wurde am 12. Janner 1892 die Herstellung des Gebaudes selbst im Concurrenzwege an di Unternehmung G. Gregersen und Scliwarz de Zimony in Budapest ubertragen, wel- che den Bau des ganzen Gebaudes bis zu seiner Fertigstellung durchfuhrte. Mit der Bauleitung seitens der Unternehmung war der Archi- tekt Rudolf Gobi betraut. Die ganze Bauflache des neuen Post- und Finanz-Gebaudes betragt rund 7100 m 3 , wovon liber die Halfte vom Posttrakte einge- nommen wird und ein Rechteck bildet, von welchem die gegen die Piazza della Dogana gelegene Seite 87'24 M. und jene gegen je eine Seitengasse 82’ 12 M. lang ist. Das Gebaude besteht aus dem Erdgeschosse, dem Mezzanin und drei Stockwerken. Die Hauptfagade ist mit einem Mittel- und zwei Eckrisaliten ausgebildet, und zahlt, wie auch jede der andern Fagaden, im Gan¬ zen je 115 Fenster und zwar : 23 Fenster per Stockwerk. Die besonders erwahnenswerten Construktionstheile sind fol- gende: «svelte colonne di ordine ionico, sormontate da capitelli semplici, ma elcganti, sopra i quali corre, «parirnenti lungo tutta la fronte deli’ edificio, altra bellissima cornice. Sopra di questa cornice, e «corrispondente a ciascuno dei capitelli e rispettivamente delle colonne sottostanti, sono collocate «sei statue raffiguranti la navigazione, le ferrovie, il commercio, la viticoltura, P agricoltura e «P industria; esse adornano il terzo ed ultimo piano dello stabile; il quale, come risulta dal «suespost,o, consta di un pianoterra, un mezzanino e tre piani.» «11 corpo centrale, coronato da un attico e sormontato da una cupola in lavagna fasciata «di zinco, in forma di calotta tronca a quattro lati dagli spigoli curvi e convergentim «Nel fregio deli’attico, a grandi lettere rilevate, d’oro, v’e la scritta: K. k. Post- und Tele - v-graphen-Anslalten — I. R. Poste e Telegrafi; nel mezzo delPiscrizione, pure in oro ed in rilievo, «1’ aquila imperiale.» «Ai due spigoli esterni, si elevano due piccoli obelischi in pietra, e nel mezzo un ele- «gante abaino ornamentale in muratura, con chiusura a timpano ed apertura rotonda, nella quale «verra collocato un orologio. Al dissopra di questo, vi e un’ altra aquila imperiale, e sulla cima «una statua di postiglione. Dal centro della callotta s’innalza Pasta della bandiera che misura «ben 13 metri ed e ricoperta interamente di zinco. » «Analoghi al corpo centrale, ma ben piu stretti, quali due torri, si elevano svelti e gra- «ziosi i due corpi sporgenti laterali. Sulic loro fronti corrono, come dicemmo, le cornici che fa- «sciano tutto P edificio. Due colonne eguali a quelle del corpo principale sostengono la cornice e, «sopra di questa, due statue rappresentanti la Posta ed il Telegrafom — 324 Em Kastentrager zur Aufnahme der Mittelmauer im unteren Vestibule, welcher auf zwei Steinpfeilern aus Repentabor - Stein (Karststein) in der Fiissbodenhohe des Mezzanins frei aufliegt. Die lichte Stutzweite betragt 11-48 M. und die ganze Lange des Tragers sammt Auflager 13-48 M., bei einer Hohe von 1.068 M. und einer Breite von 0-46 M. Oberhalb dieses Tragers, und zwar in halber Mezzaninhohe, wurde ein Gittertrager mit einer Spannweite von i8 - 6o M., einer Con- struktionslange sammt den Auflagern von 23-00 M., und einer Hohe von 5-244 M. versetzt. Dieser Trager hat die Bestimmung, die ganze Mittelmauer vom ersten Stocke bis zum Dachboden und die eiserne Fussboden-Kon- strucktion in allen Stockwerken, bestehend aus querliegenden Kasten- tragern und gewalzten Quertragern, dann aus der Balkenlage, zu tragen. Der Auflagerdruck auf jeder Seite betragt 310.ooo Kilogramme. Der ganze Gittertrager ist beiderseits mit Ziegeln verkleidet. Alle Gewolbe sind aus Hohlziegeln in Cementmortel, mit einer Scheitelstarke von nur 10 Cm. und einer mittleren Spanmveite von 3-00 M., auf eine Belastung von 3000 Kg. pro M 2 , erprobt. Die grosse Halle von ir86 M. Breite und 31-03 M. Lange hat eine Flache von 368-01 M 3 ., und ist in der Hohe des dritten Stockes mit zwei iiber- einandergestellten eisernen Glasdachern mit Zierlichten, von welchen das untere an das obere angehangt ist, eingedeckt. Das obere (aussere) Dach ist mit gevvohnlichen 5 1 / 2 m / ra starken «Anche qui, la copertura termina con cupola di lavagna, sormontata da torretta svelta «ed accuminata, tutta in zinco. Ai due lati si trovano parimenti due piccoli obelischi in pietra, «mentre nel centro sta un abaino ornamentale in muratura, con chiusura a timpano ed apertura «analoga alle fmestre del terzo piano.» «La facciata postica, che prospetta la Piazzetta della Chiesa evangelica e corre dalla Via Dachdecker-Arbeiten — Schwab in Graz » » Anstreicher-Arbeiten — Friedrichkeis in Graz » 5 Glaser-Arbeiten — Zennaro und Gentilli in Triest . > » Maler-Arbeiten ■—■ Falkenstein aus Wien > » Steinmetz-Arbeiten — Steinmetzgesellschaft und Camerino dr C. in Triest » » Rollbalken-Arbeiten — Anderle in Wien » i Klinkerpflaster-Arbeiten — Lederer und Nesseny in Wien «Si accede ad un vestibolo spazioso, che raggiunge anche qui 1’ altezza del mezzanino. Esso e decorato con belle pitture in istile del rinascimento.» «Lo scalone principale, in tre rami, e in pietra del Carso ; lo sostengono delle colonne «dello stesso materiale. Lo scalone conduce in diversi piani, dove mediante corridoi che percor- «rono tutta la lunghezza deli’edificio, si accede alle singole Stanze.» «Vi sono due scale sussidiarie, che non figurano neH’atrio.» «Al pianoterra trovansi i locali pel Magazzino principale di tabacchi e bolli; nel mezzanino, «a destra, 1’ Archivio del catasto e la Liquidatura; a sinistra, la Cassa principale di finanza «e P Ufficio di garanzia.» «Tutto il primo piano e destinato alla Direzione delle finanze. Al secondo piano, a destra. «T Ufficio di commisurazione, ed a sinistra P Amministrazione delle imposte.* «11 terzo piano e destinato alla Contabilita ed alla Procura di finanza, nonche ali’ Ufficio ' del lotto. Pel trasporto delle persone ai piani superiori funziona un ascensore idraulico.* Anche qui, dobbiamo tagliar corto e sorvolare molti dettagli.» «Da.ndo ancora uno sguardo generale al grande palazzo, constatiamo per intanto, ch’ esso «copre nel suo complesso la superficie di 7100 metri quadrati; vi si contano 600 porte e 1000 ' finestre; (ad esempio la sola sala del telegrafo ha 21 finestra), il suo costo totale, compreso «1’ arredamento, le installazioni, ecc., ascende alla somma di f. 1,500,000.» «E per oggi crediamo che basti,» — 332 — Fiir die eisernen Trager -—• Alpine Montan-Gesellschaft » das eiserne Dacli und Fussboden, sowie fiir dcn Kasten- und Gittcrtrager — GricLl in Wien > die Tischler-Arbeiten — Gregersen und Soline in Budapest » » Oefen-Arbeiten — C. Mayers Sohne, Blansko, Mahren » » Herd-Arbeiten — Greinitz Neffen, Graz-Triest » » Asphalt-Arbeiten — Schefftel in Wien » » Zimmermanns-Arbeiten — Gregersen und Soline in Budapest. Die Decoration und Einrichtung der Sitzungsfale und Pra- sidial-Bureaux wurde von Johann Klopfer, k. k. Hof-Kunstmobel- Fabrikanten in Wien ubernommen. Die Glasatzereien lieferte Carl Geplings Erben in VVien. Die Gasbeleucbtungs-Gegenstande sind von Hess, IVolf cr Comp. in Wien geliefert. $ie Vorstejer d er h. k. &'ost in &riest 21 CAPITEL XY, Die Vorsteher der k. k. Post in der Stadt Triest. i. K. k. Post-Agenten. I. Franz Xaver Felix de Giuliani, 1 ) aus altem Triester Patricier-Geschlechte, Sohn des Vice-Stadthauptmannes Alois und der Portia deli’ Argento, geboren und getauft am 28. Mai 1670, Eigenthiimer des Hauses in der Androna del Pane Numero 100-ip) seit 30. August 1691 Gemeinderath im Consiglio Maggiore, wurde am 11. Juli 1706 zlim ersten Agenten der k. k. Post in Triest ernannt. In den Jahren 1707 und 1730 zugleich einer der Triester Vicedome; in den Jahren 1715 und 1717 Stadtrichter und Rector, wurde er am 2. Februar 1718 von Kaiser Carl VI. zum ersten k. k. Postmeister in Triest ernannt. Vom Schlage geriihrt, starb er im Alter von vierundsechzig Jahren am 30. Marž 1734, und wurde in der Familiengruft in der Domkirche von S. Just begraben. Er hatte in seinem Bureau nur einen Beamten als Controlor: seinen Sohn Johannes Baptista, der sein Nachfolger wurde. FVanz Xaver hatte am 30. Janner 1695 Hyaeintha, die Toch- ter des Jeremias Durante geheirathet, welche als Witwe im Alter von fiinfundsiebzig Jahren am 27. Mai 1741 das Zeitliche segncte, __ 1 _ ■* 1) (Jeber die Triester Patricier-Familie de Giuliani siehe: Die Tauf-Copulations- und Todten- Rtguter des Triester Domkapitels, welehe dcrzeit im Areliive der Pfarre Santa Maria Maggiore aufbevvahrt werden ; einschlagige Documente : im Triester stadtisehen diplomatischen Arehive : Fra Ireneo della Croce A. Rudolphi Coronini de Cronberg. Oper. Miscellan. Venetiis 1769, n. A. 2 ) Antonio Tribel. A. IV. S. 50. Dieses Hans erwarb 1829 Carl Millanich, im November 1848 der am 10. December 1881 verstorbene Kaufmann Martin Vidich und gehort derzeit seinem Sohne Joseph. Petrus Giuliani setzte fttr diese liegenden Giiter laut Testament vom 7. August 1663 ein Fideicommis ein. — 336 — und am nachsten Tage in St. Just begraben \vurde. Ihrer. Ehe entsprossen zehn Kinder, namlich : Alois 'J a c ob, geboren und getauft am I. November 1696, im Alter von zwei Jahren am 20. September 1698 gestorben und am 22. September in St. Just begraben. Jeremias Osivald, geboren und getauft am 9. April 1698, Gym- nasialstudent im Triester Jesuiten-Collegium, als solcher in einem Alter von siebzchn Jahren am 28. Juni 1715 gestorben und am darauffolgenden Tage in St. Just begraben. Maria Margaretha , geboren und getauft am 24. Marž 1700, ges.torben im Alter von sechzehn Jahren am 4. Marž 1716. Portia Barbara, geboren und getauft am 5. December 1701 und als Kind in diesem Jahre gestorben. Julian Anton, geboren und getauft a m 11. Juli 1703, im Jahre 1723 erst zwanzig Jahre alt, Gemeinderath im Consiglio Maggiore, starb infolge eines Schlagenfalles im Alter von zweiundfunfzig Jahren am 16. Janner 1755 und wurde am darauffolgenden Tage in St. Just begraben. Er war seit 10. October 1734 mit der am 28. Fe¬ bruar 1788 verstorbenen Maria de Cergna verheirathet. Augustin Michael , geboren und getauft am 2. October 1704, starb in diesem Jahre. Theresia Magdalena, geboren und getauft am 26. Mai 1706, als dreijahriges Kind am 24. September 1709 gestorben. Johannes Baptista, dann k. k. Postmeister und Postverwalter in Triest. Johannes Gabriel Alois , geboren und getauft am 14. October 1710, wegen eines Meuchelmordes zum Tode am Galgen verur- theilt, cntfloh am 16. Mai 1730 aus Triest und starb 1790 achtzig Jahre alt in Corsica. Portia Jsabella, geboren und getauft am 1. October 1712, gestorben im Alter von achtunddreissig Jahren am 18. Janner 1750. Sie \var seit 9. November 1733 mit dem Patricier Laurentius Mat- thias de Calo verheirathet. Dieser, geboren und getauft am 24. Juli 1713, seit 1764 Stadtrichter und Rector, starb im Alter von neun- undsechzig Jahren am 20. September 1782. — 337 — 2. K. k. Post-Meister. 1. Franz Xaver Felix de Giuliani von 1718 bis zum 30. Marž 1734. Sowohl er, wie auch sein Sohn und Nachfolger, unter- standen bis sie selbstandige Postverwalter wurden, dem k. k. Postvervvalter in Gorz, deren letzter Johann Sevfried von Vogt- berg war. 2. Johannes Baptista de Giuliani, der Sohn des Vorigen, ge- boren und getauft ara 7. Februar 1708, seit 1727 Gemeinderath im Consiglio Maggiore , folgte scinem Vater, indcm er sicli seinen Schwa- ger Isidor Ma.rimilian Maas Edlen von Matz zum Expeditor nahm. Am 16. Februar 1753 zum ersten, vom Postanite in Gorz unabhangigen, k. k. Postverwalter ernannt, musste er, wie friiher als k. k. Postmeister, die k. k. kiistenlandische Commercial-Inten- denz als Oberbehorde anerkennen. Dicse hatte dic Aufsicht iiber alle Agenden in unserer Stadt, nachdem Graf Johann Seyfried Her¬ berstein 1 ) von 1741 bis 1748 als letzter k. le. Stadthauptmann in Triest diese Vollmachten ausgeubt hatte. K. k. Intendenten waren im Ganžen acht, namlich : Christoph Freiherr von Flachenfelu, 1748-1749. Franz Freiherr von Weissenhutten, 1749-1750. Nicolaus Graf von Hamilton, 1750-1764, vvelcher in Triest zuerst die Wagen und die Corsofahrten an den drei letzten Fa- schingstagen einflihrte. Johannes Carl Graf von Lichnowsky, 1764-1765. Heinrich Graf von Auersperg, 1765-1766. Joseph Freiherrn von Ceschi, Vice-Intendent, 1766-1773. Adolf Graf von Wagensberg, 1773~ 1 774- Franz Adam Graf von Lamberg, i 774» dem im Jahre 1776 der erste k. k. Statthalter des Ktistenlandes Carl Graf von Zin- zendorf folgte. Giuliani wurde am 16. Februar 1753 zum ersten k. k. Post- venvalter in Triest ernannt. Trotz vieler gegen ihn wegen saum- seliger Fuhrung des Postamtes vorgebrachtcn Anklagen, wurde er i) Von clieser Familie reclet weitlaufig der anonyme I. F. v. B. in seinem Buche: Skizze auf einer Unterhaltungsreise durch einen Theil der Obersteyennark rm Herbste /S/ 2 . Triest 1814. S. 5. ff.; S. 89 ff. — 338 — mit Riicksicht seines vorgeriickten Alters und seiner bestandigen Kranklichkeit von Kaiserin Maria Thercsia am 15. September 1755 mit einem jahrlichen Gnadengehalte von funfhundert Gulden in den zeitlichen Ruhestand versetzt. Er starb im Alter von vierundsechzig Jahren am 28. Februar 1772 und wurde am 1. Marž 1772 in der Familiengruft in St. Just begraben. Er war seit 28. Marž 1733 mit Maria Angela , Tochtcr des Patriciers Feli.v de Ca/d und der Patricierin Pauline de Leo verheira- thet, vvelche am 4. Mai 1711 geboren und getauft, im Alter von dreiundvierzig Jahren am 13. September 1754 starb und in der Familiengruft Calo in der Kirche St. Silvestra beigesetzt \vurde. Aus dieser Ehe stammten folgende zelin Kinder : Johannes Baptista, Franz Xaver, Feli.v, geboren und getauft am 27. Janner 1734, Gemahl der Wienerin Gertrud Elisabeth Scliulz. Er war Professor der italienischen Sprache am kaiserlichen Hofe in Wien, woselbst er im Alter von achtundsechzig Jahren am 20. Juli 1804 starb. Hyacintha , Arina, Innocentina, geboren und getauft am 4. Janner 1737, seit 13. Juli 1763 vermahlt mit Bartholomaeus Grafen Gavardo in Capodistria, in welcher Stadt sie auch starb. Julian, Caspar, Melchior , Balthassar, geboren am 6. und ge¬ tauft am 10. Janner 1739, seit 18. Janner 1777 Canzlist beim Stadt- magistrate in Triest, gestorben am 2. September 1782. Er war vermahlt seit 19. Juli 1769 mit Maria, Tochter des Patriciers Josef de Francol und der Maria Nicolettf geboren und getauft am 24. Marž 1739, gestorben am 12. Janner 1783 im Alter von vierund- vierzig Jahren. Arna, Catharina, Josepha, geboren am 28. Februar, getauft am 21. Marž 1744, seit 14. October 1764 vermahlt mit Isidor Ma- ximilian Alaas Edlen von Matz aus Graz, \velcher seit 1765 k. k. Postcontrolor, seit 1774 k. k. Postofficial in Triest war. Sie starb im Jahre 1880. Maria Petronilla , geboren am 29. Juni, getauft am 4. Sep¬ tember 1746, starb ledig im Alter von achtundfunfzig Jahren im Monate August 1804. Antonia Josepha, geboren und getauft am 23. Janner 1748, starb im Alter von funfzehn Monaten am 29. April 1749, und wurde am 1. Mai 1749 in St. Just beigesetzt. 339 ~ Ignaz , Franz , Felix, geboren und getauft am 7. August 1749, starb im Alter von zw6lf Jahren am 17. October 1761 und wurde in St. Just beigesetzt. Margaretha, Michaela , geboren am 23., getauft am 30. Sep¬ tember 1750, starb im Alter von dreizehn Tagen am 8. October 1750. Andreas , Anton , Johanne s, geboren am 28., getauft am 30. November 1751, starb an diesem Tage selbst. Josepha , Catharina , geboren am 29. Marž, getauft am 1. April 1753, starb im Alter von fiinfzehn Tagen am 12. April 1753, und wurde in St. Just beigesetzt. Die Patricier-Familie de Giuliani, welche in unserer Stadt die Hauser Via dei Capitelli Numero 281-20, 282-18,283-16; Via Mal- canton Numero 94-6, (95, 96)-8 ; Via del Pane Numero 86-4, 100-1; Via del Ponte Numero (68-7 3)-2, und Androna San Silvestra Nu¬ mero 303-1 besass, und im Vororte Chiarbola superiore in der Realitat Ponziana weit ausgedehnte Liindereien, sogar daselbst seit 1528 ein Castell Starigrad genannt x ) hatte, erlosch im Jahre 1835 mit Anton de Giuliani. Sie war eine der altesten unter den adeligen Famiiien Triesfs, und wird bereits im Jahre 1262 erwahnt. Von ihr schreibt namlich unser Bischof Dr. Andreas Rapicio : Julianae familiae cognomen hoc tempore ( 1262 ) a Juliano Lombardo primum fluxit, cui Ottobo- nus Lonibardus successit, qui quod Juliani films esset, Ottobonus de Juliano appellatus est; quod deinde cognomen posteri perpetua successione conservant. Nach dieser Erklarung ware der ursprungliche Name der Giuliani eigentlich de Lombardo ; ihre' erste Heimath ware in der Lombardei zu suchen. >) Heutzutage sind auf diesem Grundcomplexe Campagne und die Hauser T.,butar Numero Sj und go. Ein Theil dieser Landereien ging mit dem Erloschen der Famiiie Giuiiani an Josc/>h Miltnnich tiber, der gervohnlich im Rione von S. Giacomo ; ,.sior Didio“ genannt wurde. — 34 ° Wir finden jedoch, dass Giuliani auch in Muggia zu den altesten Patriciern gehorten. So lesen wir, dass im dem zwischen dem Markgrafen von Istrien und der venetianischen Republik am 12. Marž 933 abgeschlossenen Friedens-Tractate unter Andern auch unterschrieben ist: signum meum Juliano de Mugla. Und der Bischof von Triest Dr. Andreas de Rapicio envahnt 1556 in seinem Gedichte Histria den Ritter Giuliani aus Muggia, dessen friihzeitigen Tod er mit folgenden Versen beweint : VUuid memorem Julianum equitem, quem magnus Apollo d' Hetrusco voluit deprornere carmina cantu ? j Sed rnihi te nuper crudelia numina Parcae Florentem ingenio invenem et virtutis honore In medio vitae studiorumque improbo cursu Invidere: iaces memori tumulatus arena Hic ubi felices longum colit Aegyda campos. Extinctuin patrii coiles et litora flerunt: Auditae per noctem umbrae manesque Petrarcae Et Tusci vates clara te voce vocare, Formioque et curvis responsans vallibus echo. 1 ) Unser Chronist Frater Ireneo della Croce will jedoch falsch- lich beweisen, dass diese Triester Familie von der alten romischen gens Julia abstamme, 2 ) und zum Bewei.se dafiir liefert er uns fol- gendes apokryphes, angeblich von Kaiser Friedrich I. Barbarossa am 2. Mai 1152 unterfertigtes Documcnt, womit er die Giuliani in den Adelsstand erhebt : 3 ) «Fridericus, Dei Gratia Romanorum Rex semper Augustus. «Recognoscimus per praesentes, quod Nos admoniti de virtutibus, «meritis, fide, ac devotionis observantia, erga Nos et Nostrum «Romanorum Imperium, Nobilis et Antiquae Familiae de Juliano in «Civitate Tergeste ex Romano Imperatore Didio Juliano nostro prae- «decessore ortae Familiae, et omnes illius in Familiares Nostros con- «tinuos et domesticos, et cum bonis suis omnibus in salvam guar- *) Andreae Rapicii iurisconsulti Ter gest ini. Histria. Vindobonae 1556. V. 181 it. 2 ) Rud. Coronini. A. JV. 3) Fra Ireneo della Croce. A. JV. B. I. S. 599 ff. 341 «diam et protectionem Nostram, ac Sac. Rom. Imp. assumpsimus, «et recepimus, ac per praesentes assumimus: promittentes ei et cui- * libet eorum omnem gratiam, clementiam et favorem nostrum «apud quoscumque. Insuper affirmantes ac approbantes arma «antiqua et gentilitia Julianorum et illustriora reddentes Authoritate «Nostra Romana et Regia videlicet: Aquilam nigram coronatam in «Scuto et Čampo albo, et super Galeam torneariam Coronam, et «intus Aquilam pectore tenus cum induviis illorum colorum, ut «latius hic in medio apparet, et praefata authoritate nostra facimus, «et creamus o- «mnes de Fa- «milia Juliano- «rum in perpe- «tuum genero- « sos Equites ac «Milites aura- «tos, ac Comi- «tes Palatii No- « stri Regii, cum «potestate tan- E a pag. «183, soggiunge: che l’aquila nera in campo d’argento, come e «1' accennata, dinota principe prudente e saggio, che sa esperimen- «tare le operazioni de’ suoi ministri, sul campo della vera fede. «Lo scudo bianco indicativo deli’argento, significa innocenza, «pace, concordia, giustizia perfetta e speranza buona. Gli ornamenti «dell’ elrno coronato coll’aquila per cimiero sopra tale scudo, non «inferiscono altro che la nobilta acquistata per privilegio di merito, mentre tale insegna militare posta nella piu cospicua e ragguar- «devole parte del capo, si preferisce ad ogni altra marca, essen- «doche il cimiero con la stessa figura, che forma la pezza princi- «pale delfarmeggio, permettevasi solamente ai principali capitani e « so ggetti segnalati in ar m e, a distinzione degli altri soldati ordinari «e cornuni, il quale non serve ad altro, che a far campeggiare «negli armeggi la nobilta e grandezza di chi li porta, essendo «opinione comune, che senza particolare concessione, non puo por- «tare il cimiero chi non e titolato. «Lo stesso parimenti devesi asserire deli’ elmo, marca prin- «cipale della milizia e d’ una antica nobilta, non permesso a chi «non sia effettivamente nobile o scudiero, ovvero uomo di guerra. «Posciacche gran temerita e ardire mostrerebbe chi non fosse no- «bile, di portarlo ne’ suoi armeggi, per essere prerogativa concessa «solamente a persone nobili e titolate. Percio con giusta ragione «proibita in Germania, Francia ed Inghilterra a qualunque non «avesse carattere di nobilta o uffici militari di presumere di rilevare «in alcun modo elmi e cimieri sopra gli scudi de' loro armeggi. «In Italia pero, ove finirono le glorie deli’antica e vera nobilta, si «veggono in questo ordine le cose tutte mischiate d’ abusi e nelle «parti piu ragguardevoli assai confuse e alterate, con grave pre- cgiudizio di chi vanta illustri natali.» Sonst war diese Familie sehr rvohlthatig, und Frommigkeit wird ihr nachgeruhmt. Wir miissen ihr unter Andern verdanken, dass einer unserer gefeierten Mitburger Johannes Maria Mana- rutta Carmelitermonch wurde, und in diesem Orden als Frater Ireneo della Croce der erste Chronist von Triest ist. Dr. Petrus Tomasin theilt uns dariiber folgendes mit: 1 ) *) Don Pietro Dr. Tomasin. Vita di Giovanni Maria Manarutta , ne IV ordine dei carine- litam scalzi fra- Ireneo del!a Croce , prilito scrittore detla storža di Trieste. (Im : Archeografo trie - st/no. Trieste 1876-1877. N. S. Bd. IV. S. 335). 343 — «Volle Dio, che da giovane il nostro Zamaria frequentasse, «e di spesso, la patrizia famiglia triestina de’ Giuliani, benefattrice «non solo alla di lui famiglia, ma in pari tempo anche ospitaliera «ai frati Carmelitani, che non di rado venivano a Trieste dalla « vicina Venezia per passare poi a Gorizia, dove sull’ ameno colle «di Castagnavizza dal 1649 tenevano il convento deli’Annunziata, «dal 1785 passato in possesso dei padri Francescani minori rifor- «mati. Della famiglia de’ Giuliani ancora piu tardi frate Ireneo «scriveva: 1’obbligationi, che la mia Religione , e io specialmente , «professiamo alla nobilissima. e antichissima famiglia Giuliani , pa- t-tncia della nostra Citta, sono tante e tali , che mancarei notabil- «mente al mio debito, quando tralašciassi in questo /nogo dladdurre *una breve, e compendiosa notitia della sna origine e principio .» «Correva appunto 1’ anno 1649, quando il municipio di Trieste «e il vescovo Antonio de' Marenzi domandarono per quella quare- «sima un predicatore a fra Tomaso di Gesu, vicario generale dei «Carmelitani scalzi. Aderi questi alla domanda, e deputo a Trieste «come tale fra Vincenzo di San Giovanni Evangelista del convento «di Santa Maria in Nazaret di Venezia, cui i superiori davano «giusta le regole claustrali per compagno fra Giovanni Maria di «San Nicolo, nel secolo chiamato Bonomo, discendente da quel «Daniele III. della patrizia famiglia triestina de’ Bonomo, che in «giovane eta era addetto alla corte deli’ Arciduca Massimiliano. «Con questi due frati Carmelitani conveniva spesso il nostro «Zamaria nella famiglia de’ Giuliani durante la quaresima deli’anno «1649, e f u s * assiduo nell’ascoltare le prediche e i discorsi del «primo, che, come egli medesimo ci avvisa al suo tratto, ed af- «fabilita devo attribuire 1’origine della mia vocatione al stato reli - «gioso, ottenuto coli' intervento dlambidue, . da me accompa- «gnati nel loro ritorno a Venetia.» V* Sie lieferte unserer Stadt-Gemeinde' nicht allein die zwei erstcn Vorsteher der k. k. Post, sondern auch noch andere ehrliche und strebsame Manner, die sich zum Wohle des Vaterlandes aufopferten und ihm zur Ehre gereichten. So unter Andern. Die Gemeindcrdthe. Marcus und Ottobonus 1343 — Dominicus, Petrus, Daniel, Justus, 344 — Bartholomaeus 1468 — Lazarus, Dominicus imd Petrus 1510 —- Johannes Jacob, Gabriel und Petrus 1564 — Dr. Petrus, Petrus quondam Anton, Christophorus, Anton, Xaverius, Rudolph, Anton quondam Nicolaus, Vitalis Didius, Dr. Aloysius, Johannes Aloysius, Anton quondam Argentinus, Franz quondam Nicolaus, Petrus quon- dam Nicolaus, GermaniCUS, Petrus quondam Nicolaus, Dr. Veit und Julianus 1727 — Dr. U. I. Alois und Thomas 1720 Provisoren unserer Gemeinde — Anton, Petrus, Franz, Xaver, Anton quondam Germanicus, Joseph, Bernhard und Franz Xaver 1809; Die Vice- domini: Odoricus 1457-1464 — Julianus 1360-1365 ; 1374 — Dominicus 1370-1372; 1376-1378; 1379 — Odoricus 1388 — Dominicus 1394 — Odoricus 1457-1492 — Justus 1495 — Bo- nethus 1497 — Bartholomaeus 1535 — Christophorus 1719. — Die Oratori : Petrus am Hoflager Kaisers Carl V. 1510 — Thomas am Hoflager in Graz 1690 — Johannes Franz 1704 und Franz am Hoflager in Wien; den Arzt Dr. Anton, und Anton Protokolist beim k. k. Landesgerichte in Triest und Verfasser des Werkes Riflessioni politiche sopra il prospetto attuale della cittd di Trie ste. (Vienna 1785 in 8°.) Die Praelaten: Anton, Domdechant (1656-1708) — Hannibal Anton, Doctor beider Rechte, bischoflicher Generalvikar, frtiher Caplan unsere Benedictinerinen, Protonotarius apostolicus, letzter Archidiakon unseres Domcapitels 1737-1792. Dic Domhcrren : Vitalis, frtiher bischoflicher Kanzler, dann Generalvikar (1677-1702) —• Julius 1709-1714 — Conrad, zugleich Gemeinderath 1709-1758 und Anton, zugleich Pfarrer von Duino und Vrem 1749-1782 — Justus, Caplan in St. Pietro 1747-1755 und Nicolaus, Caplan in St. Rocco 1770 — Pater Fridolin, Prior unseres ehemaligen Barmherzi- gen-Spitales 1746-1756 —- Pater Aloysius, Mitglied unseres Jesuiten- Collegiums 1765. Unter den Frauen haben wir vier Abtissinen unseres Benedictinerinenklosters : Archangela 1760-1672 Maria Angela 1730-1732 — Rosalia Maria 1736-1738; 1742 und An¬ gela 1742-1745; 1752-1755. Wir glauben jedoch eben desshalb, weil die ersten Vorsteher der k. k. Post in Triest zwei Giuliani waren, unter allen liber ei- nige aus dieser Familie besonders reden zu miissen. — 345 — I. Al s am 4. Marž 1365 der venetianische Podesta von Triest Johannes Foscari ein neues Gemeindestatut herausgab, erwahnte er in der Vorrede, dass er es nur herausgeben konnte, nachdem er zu sich dessen Ausarbeitung unter andern gelehrten und erfahrenen Mannern auch des Julianus de Giuliani bedient habe. Er sagt namlich :!) «Qua propter nos Johannes foscari de veneciis potestas ci- «uitatis tergesti una cnm iudicibus nostris diete civitatis, scilicet «dominis Bartholameo gremone, Nicolao ade ac Andrea de anzulo «ad utilitatem puhlicam ad quam omnis nostra uersatur uigilia «curam extendimus. Et ambiguitates, perplexitates, errores et con- «trarietates huiusmodi omnino tollere ac ellucidare diuina suffra- «gante clementia desiderabiliter affcctantes. Nobilem et sapientem «vi rum dominum paulum foscari de veneciis iuris utriusque doeto- «rem. Ac diseretos et sapientes uiros dominos Julianum de Juliano. «Facinam de Canziano. Franciscum de bonomis. Andream Pacis. «Grettum de grettis. Ac Nicolaum de petaciis honorabiles ciues «nostros homines utique uirtutis ac claritatis eximie quorum fidem «ex probitatis industria ex multis iam rerum argumentis accepimus «et convocari mandauimus eorumque humeris ineximus ut anti- «quorum nostrorum corectionum adictionum ac reformationum circa «ipsa uoluminibus diligencis perquisitis in resecandis superfluis et «dubys declarandis non mutando substancia salubre nobis conscilium «exiberent ac in unum uolumen predicta omnia redigerent.» II. Julianus ist am 18. November 1369 einer der Triester Abgesandten, als unsere Stadt den Entschluss fasste, der venetia- nischen Republik sich zu iibergeben : 1 2 ) «In Christi nomine Amen. Anno nativitatis ejusdem millesimo «trecentesimo sexagesimo nono, indictione septima, die vigesimo «octavo mensis novembris. Cum providi viri ser Rizardus de Bon- «homis, ser Julianus de Juliano, ser Bonaffe Grasso, et Ser Do- «minicus Burlo, cives Tergesti, sindici, procuratores, nuntii et ambaxiatores ac negociorum gestores ac sindicario et procura- «torio nomine prudentum virorum Judicum comunis, universitatis, «hominum, et consilii civitatis Tergesti, ut constare dicitur puhlico 1) Dr. Domenico de’ Rossetti. Statuti antichi di Triest' deseritti ed illustrati bibliologica- mtnte. (Im.: Archeografo triestino. Trieste 1830. Bd. II. S. 153.) a ) Dr. P. Kandler. Codice diplomatko etc. — 346 — «instrumento inde confecto, scripto manu Nicolaj de Picha impe- «riali auctoritate notarii anno Domini millesimo trecentesimo se- «xagesimo nono, indictione septima, die sextodecimo presentis «mensis novembris, Obtulerint et promiserint dare et consignarc «seu dari et consignari facere die decimooctavo presentis mensis «novembris, nobilibus et sapientibus viris, dominis Paulo Lauredano < de Ducali mandato Veneciarum Capitaneo generali terre Vštric, «Jacobo Mauro procuratori Sancti Marci, et Johanni de Priolis gu- «bernatoribus, et Laurentio Dandulo, Zacharie Contareno, Marco «Dolfino, et Lodovico de Molino provisoribus exercitus ducalis «dominii Veneciarum, recipientibus nomine et vice Illustrissimi «Principis et Domini Domini Andree Contareno Incliti Ducis Ve- «netiarum etc. ac comunis Veneciarum, et successorum suorum, «civitatem Tergesti.» III. Ottobonus tritt mit folgenden Triestinern als Zeuge auf, als unsere Stadt anr 5. November 1368 dem Grafen Mainhard von Gorz fiir die ihm zugefugten Schaden funfhundert Mark zu geben verspricht:’) «In Christi nomine Amen. Anno millesimo trecentesimo sexa- «gesimo octavo, indictione sexta, die quinto mensis novembris, acturn «Tergesti in palacio Comunis in rnajori consilio ad sonum campana- «rum et voce praeconea more solito congregato, presentibus dominis «Octobono de Julianis, Petro de Bascillio, Rizardo de Bonomis, «Dominico Burlo, Nicolao Grenron et Dominico de Leo, testibus ac «aliis quem pluribus.* Derselbe Ottobonus ist nach beiliegendem Documente am 12. August 1369 einer der Rectoren unserer Stadtgemeinde : * 2 ) «In Christi nomine Amen. Anno ejusdem millesimo tercen- «tešimo sexagesimo nono, indictione septima, die dominico, duo- «decimo mensis Augusti, acturn Tergesti in plathea comunis, pre- «sentibus Brvgla de Bagnolo et Marino de Poviro testibus ad hec ^vocatis et aliis. Nicolaus prečo comunis Tergesti retulit rnihi notario «subdicto se publice et alta voce super scalis palacii comunis Tergesti «de mandato discretorum et sapientum virorum dominorum Octo- «boni de Julianis, Johanis de Zigotis et Corvi de Bonomis hono- Dr. P. Kandler. Codice diplomatico etc. 2 ) Dr. P. Kandler. A. W. — 347 «rabilium rectorum diete civitatis gridasse et proclamasse post pro- «clamationem.». IV. Dominicus ist einer der Zeugen bei dem bedeutungsvollen Acte, mit welchem unsere Stadtgemeinde am 3. October 1381 be- schloss die Patricier Nicolaus de Cigotti und Adelmus Petazzi nacli Venedig zu entsenden, um in Gemassheit des Friedens von Turin, Triest von jeder Unterthanigkeit unter der venetianischen Republik oder unter dem Patriarchen von Aquileia frei zu etklaren: 1 ) «In Christi nomine Amen. Anno Domini MCCCLXXXI, In- «dictione quarta, die tertio mensis Octubris. Actum Tergesti in «logia Comunis, ubi solitum est consilium congregari. Presentibus tdominis Mauro de Viana vicedomino dieti Comunis, ser Carle- «vari o Burlo, Simone Petacio, Jacobo Bajardo, Dominico dejuliano, «Nicolao Gremon, Ambrosio de 1’Argento testibus ad hec vocatis «et rogatis et aliis quam pluribus. In majori consilio civitatis pre- «diete ad sonum eampane more solito congregato specialiter ad in- «frascripta, in quo quidem Consilio due partes et ultra consiliario- «rum dieti majoris consilii interfuerunt.» V. Petrus wurde unter Andern am 19. Februar 1419 von unseren Stadtrichtern auservvahlt, um seine Meinung abzugeben ob es rathlich ware den Erzherzog Ernst zu bitten, seine Entschliessung, welche Getreide und Waren von Triest zu exportieren verbot, zuriickzuziehen : 2 3 ) «Quibus propositis captis et confirmatis ut supra praefati do- «mini Capitaneus et Judices eligerunt penes se decem bonos viros «ad discutiendum de contentis in dieta proposta, qui fuerunt infra- «scripti, videlicet: «S. Valesius de Herenricho «S. Nicolaus de Adam «S. Messaltus de Messaltis «S. Roba de Leo «S. Franciscus de Basilio S. Rantulfus de Bajardis S. Christoforus de Jacogna S. Andreas Raviza S. Dominici S. Petrus de Julianis S. Petrus de Bonomis.» Er sass im Gemeinderathe unserer Stadt, als diese am 27. Janner 1420 die Stadtmauer wieder herzustellen beschloss. Die Stadtrichter waren damals folgende : 8 ) *) Dr. P. Kandler. Codice diplomatko etc. 2 ) Dr. P. Kandler. Codice diplomatko etc. 3 ) Dr. P. Kandler. Codice diplomatko etc. — 34 § «S. Valerium de Hereurico «S. Messaltum de Messaltis «S. Franciscum de Basilio «S. Christoforum de Jacogna «S. Dominicum Rižo «S. Homobonum Belli «S. Johannem de Thefanio S. Nicolaum de Addam S. Robam de Leo S. Antonium Burlum quondam S. Carnovale S. Antonium de Vedano S. Argentinum de Argenti S. Johannem de Zigottis S. Petrum de Juliano.» Er war auch am 2. Juni 1420 in Consilio Maiori unserer Ge- meinde, als diese nach beliegenden Documente den Beschluss fasste zehn Vertrauensmanner zu vvahlen, um eine Entscheidung zu treffen, welche Auftrage man den Patriziern Rantulfus de Baiardi und Homobonus de Belli, die von der Stadt Triest an Erzherzog Ernst von Oesterreich gegen die Herren von Walsee abgesandt worden waren, ertheilen solite :*) »Millesimo qnadringentesimo vigesimo secundo. Indictione quin- «tadecima die vigesimo sexto mensis januarii, tergesti in palatio «nouo comunis in maiori Consilio more solito ad sonum campane «et voce preconia congregato, facta proposita per Spectabiles et «Egregios viros dominos Argentinum de argento hominem bonum - belli et petrum de Iuliano honorabiles judices Civitatis tergesti cum «Consilio et determinatione Consilii rogatorum qualiter venerat una «litera gratiosissimi domini nostri Arnesti dei gratia Incliti Archi- «ducis Austrie, In qua litera prefatus dominus noster precipiebat «comunitati quod deberet mittere suos ambassiatores et ydoneos «procuratores ad prelibatum dominum nostrum causa respondendi < domino Remperto de Valse et subditis eius super facto confinium «et querellarum per ipsum dominum Rempertum et suos porrecta- «rum contra comunitatem. Quare Consiliarii dieti maioris consilii «deberent consulere dictis dominis judicibus de modo tenendo in «predictis et quale mandatum debetur dari talibus ambassiatoribus «pro bono publico diete comunitatis tergesti. Positoque partito ad «pissides cum ballutis captum consultum, firmatum et determinatum «fuit per maiorem partein dieti maioris consilii quod domini judices 7 , in 4.” Ss. 108. Von diesem Buchc redct auch der Priester Giuseppe Valentineili. Btbliosrufui dd Friuli. Venezia 1861 S. !S5L numero 206 — 370 — Gedichte von siebzig verschiedenen Auctoren, darunter auch latei- nische Verse des Lazarus de Giuliani. XIII. Seit dem 5. October 1608 waren zum zweiten Male arge Zerwurfnisse unter den Triester Patricier-Familien entstanden. Erz- herzog Ernst schlichtet sie, und im diesbeztiglichen Documente, ist unter Andern, wie Frater Irenaeus della Croce erzahlt, auch Justus de Giuliani unterschrieben : *) «Si scopersero ai 5 d’ottobre del 1608 con pregiudizio e «disturbo grandissimo della pace e quiete delle citta, molte gra- «vissime e perniciose dissensioni e contese civili tra la nobile fami- «glia dell’Argento e suoi aderenti da una parte, ed i signori Co- «raduci Lei e loro aderenti dali’ altra. Desideroso il serenissimo «arciduca Ferdinando della pace ed ottima corrispondenza de’ suoi «fedelissimi sudditi, impose ai serenissimo arciduca Ernesto suo «fratello, che coli’assistenza d’alcuni cavalieri e soggetti di sua «corte, conchiudesse una buona ed inviolabile pace fra esse fazioni, «la quale stabilita e conchiusa da sua altezza serenissima, vuole per cfermezza maggiore e stabilimento d’un’incontaminata concordia «ed unione restasse estinto e sopito qualsivoglia mancamento, in- «giuria ed offesa trascorsa in fatti, parole e scritture, come sta «espresso in autentica scrittura sigillata col suo arciducale sigillo •se sottoscritta dagl’infrascritti:» «Gio Ulrico 1 . b. Ecchembergh. «Giorgio conte Nogarola, capitano. «Giovanni Sforza conte di Porcia. «Giacomo Campana luogotenente di Trieste. cConfermata anco di proprio pugno da ciascheduno d’ esse «parti, il cui originale conservasi nella vicedominaria della citta, da •me vista, autenticata dal signor Marino Baiardi notaro pubblico: «1. Pietro deli’Argento. «2. Germanico deli’Argento. «3. Giorgio Sisckovich. «4. Baldassare Calo. <•5. Filippo de’ Signori. «6. Geremia de Leo. «7. Giusto Giuliani. «8. Lazzaro Bonomo. •) A. IV. Bd. III. S. 125 IT. - 37i — «9- Giovanni Marenzi. «10. Arnedo deli’ Argento. «li. Vital deli’Argento. «12. Francesco Wasserman. «13. Stefano Burlo. «14. Cesare Marchesetti.» Dieser Justus war Mitglied der von unseren Stadtrichtern eingesetzten Commission, welche am 13. Juli 1619 fur die Aufnahme der Jesuiten in unsere Stadt sich gtinstig aussprach. Dr. Domini- cus de Rossetti erzahlt uns daruber folgendes: *) «11 consiglio nomino una commissione consulente (composta «da Francesco Bonomo, Marino Bajardi, Giusto Giuliani, Jacopo «Alber, Pietro deli’Argento e Benvenuto Petazzi), la quale nel di «13 luglio 1619 fece la sua relazione, in cui per l’ammissione della «proposta si considerava: avere la citta bisogno di loro per istruire «la gioventu nella religione, nella lingua e nelle lettere latine, nes- «suno essendovi abile piu perfettamente de’gesuiti: farsi cosa assai «grata ali’Impera tore che ama questa societa: potersi in questa « avere presso la maesta sua il migliore intercessore e protettore; « che di quanto valor (sono le sue proprie parole) et potere sia la «Religione (de’ gesuiti) e noto a tntti. Consiglio essa poi di assegnare «qual provvedimento e principio di fondazione dal 1 di luglio 1620 «in avanti: la časa della scuola pubblica: lo stipendio de’ flor. «200 che godeva il pubblico precettore: quello di altri fiorini 200 «destinato per tre študenti triestini nell’universita di Padova o «d’altra citta italiana: 1’ufficiatura della chiesa di S. Pietro e Rocco «coll’ emolumento di fiorini 100 : e finalmente fiorini 3000 da pa- «garsi dal 1623 al 1628 con fiorini 500 annui prelevandoli sul «dazio deli’olio: mentre, affinche que’padri possano immediata- «mente rimanere provveduti, si assegnerebbe loro la časa, ove a- «bitava il bombardiere, e fiorini 200 dello stipendio che toglievasi «al cappellano della chiesa predetta. Questo voto dei consultori fu «a voci unanimi accettato dal consiglio, e quindi solennemente am- «messa la fondazione di un collegio gesuitico, che ben tosto per «estranee generosita venne realmente ad effetto.» 1 ) Dr. Domenico de Rossetti. Cose nietnotabili della societa. di Gesu m Tncstc. (Im Archeogra.fi, ? triestivo. Trieste 1880.. Bd. II. S. 215 ff). / 372 — XIV. Petrus wirklicher und Anton stellvertretender Gemein- derath beschliessen mit ihren Collegen am 31. December 1652: man konne dem Triester Jesuitencollegium gestatten, die Strasse, welche von der heutigen Rena Vecckia nach St. Just fiihrt, zu eroffnen. Das interessante Document lautet: l ) «Addi ultimo Decembre 1652. In Trieste nell’Officio della «Cancelleria del Comune. Nel qual luogo li Nobili et Spettabili «Sig. Gio : Antonio Alber, Pietro Giuliani del qu. Sig. Pietro, et «Francesco Francol, Plonorandi Giudici, assieme con li Nobb. et « Spettabili Signori Stefano Conti et Antonio Giuliani del qu. Sig. «Giusto, Plonorandi Provisori Rappresentanti il Spettabile Magistrato «di questa Citta, havendo avuto maturo colloquio con li Nobb. Sig. «Domenico de Vitali Plonorando Giudice nuovo, Aldrago Piccardi, c Gio : Antonio Padovino, Argentino dell’Argento, Pietro Studena, «Simon Chichio et Florian Blagusiz, tutti membri di questi spet- « tabili Consegli sopra 1 ’ istanza del Molto Reverendo Padre Rettore « della Compagnia di Gesti di questo Collegio, per occasione di «poter levare la strada tra il detto Collegio et le scuole principiando «dalle čase, che furono delli Tiepoli et che arriuaua sino alla strada «grande, che dalla Contrada d’Arena si va verso S. Giusto, per «il qual effetto li sopranominati signori gieri si trasferirono sopra «il luogo coli’ intervento deli’ 111 . Sig. Capitanio et del Molto Illu- ^stre Sig. suo luogotenente in conformita dei spettabili Consegli «seguiti sopra 1’istessa materia ancor sotto 1’anno 1624 nel mese «di Gennaro, al quale s’habbia piena relatione. Et visto et revisto «da essi signori tutto il sito, et considerata la comodita fatta dal »medemo Conseglio nell’eretione della nuova strada grande de « sotto la Chiesa, che sbocha verso la časa di Mistro Paulo de « Stefani commodissima per caminare et carreggiare, conoscendo ‘■che la strada ricercata da chiuder apporti alcun danno o p regi u- « ditio alla Citta, ne ad alcun vicino, essendo tutte le čase corri- «spondenti ad essa strada di ragione deli’ istesso Collegio, in vigor « deli’ authorita attribuita delli sopradetti spettabili Consegli al spet- «tabile Magistrato, li sopranominati Sig. Giudici et Provisori col «parere et assenso delli sopradetti Sig. Consiglieri diedero, con- «cessero, si come colla presente scrittura, dano et concedono «authorita assoluta al sudetto Molto Rdo Padre Rettore di chiuder - «et serar ad ogni suo beneplacito la strada dimandata tra il Collegio *) Dl*. Domenico de Rossetti. Diplomi inediti per la storia de’ Gesuiti in Trieste, (Im : Archeografo triestino, Bd. II. S. 375 ff. i ~ 373 — «et le scuole, dovendo pero prima far perfetionare la strada grande «di sotto, con lassar commodita di strada tra la Chiesa et il Collegio »mediante una scalinata per poter andar alla Chiesa di S. Giusto «ancor per quella parte, non dovendo pero pregiudicare in conto »alcuno alla Muraglia delle Rde Madri Monache, et che la detta « Scalinata sia fatta piu piana sia possibile per commodita deli’a- »scender et discender, et cosi anco la strada tra il Monasterio et *il Collegio resti aperta come di presente si trova, con commodita *di poter in ogni occorrenza e bisogno andar alla Fortezza con «le chiavi, et passar ognuno commodamente, et cosi dalli sopra- «detti signori fu dichiarato et concluso : < La quale dichiaratione fu da me sottoscritto publicata nel »medemo luogo della Cancelleria sotto 1’istesso giorno ultimo di »Decembre 1652 coli’assistenza deli'111. Sig. Capitanio et del Molto «111. Sig. Luogotenente presente li Nobb. Sig. Annibal Giuliani, »Francesco Bonomo, et Julio Calo testimonj havuti, chiamati e pregati. »Joannes Dominicus ab Argento Caesareus V. Can- »cellarius Comunis Tergesti praemissam declara- «tionem ex originali suo de mandato extraxit, «authenticavit, seque in fidem subscripsit. S.S.S.* XV. Anton, Dechant des Triester Domcapitels weihte am 2. Juli 1691 den Grundstein des neuen Magistratsgebaudes unserer Stadt. Frater Ireneo della Croce erzahlt uns daruber folgcndes: *) «11 giorno dei due di luglio dedicato alla visitazione della < gran madre di Dio delfanno medesimo 1691 il reverendo signor «don Antonio Giuliani decano della cattedrale apparato pontifical- »mente coli’ assistenza dei signori don Antonello Francolo e don »Francesco Blagusiz presente il venerabile capitolo e 1’ illustrissimo «magistrato colla maggior parte della nobilta, benedi la prima pietra «da collocarsi nei fondamenti del nuovo palazzo del pubblico della »nostra citta di Trieste, la quale nel mezzo aveva un bučo, in cui »fu posta e poi impiombata una moneta d’ argento della grandezza «di uno scudo coli’impronto deli’ invittissimo Giuseppe I re dei «romani ed Ungheria, dopo la qual benedizione cantb la messa »solenne in mušica coli’ esposizione del santissimo sacramento e »finita cantossi anche il Te Deum laudamus con alquanti spari in »segno dali’allegrezza, e circa le cinque ore dopo mezzogiorno ») A . W . Bd. I. S. 301 ff. — 374 — «data prima la benedizione col santissimo, fu collocata col tiro «d’un mortaretto sotto il primo pilastra di pietra lavorata nel can- «tone di esso palazzo verso la chiesa di san Pietro.* XVI. Anton und Cristophorus sind Gemeinderathe in consilio minori und nehmen am 20. Janner 1693, 6. Juni 1696 und an 7. Juni 1696 an jenen Sitzungen Antheil, welche den Beschluss fassen, die Chro- nik des Fraters Ireneo della Croce mit dem Drucke zu veroffent- lichen. Die diesbeziiglichen Sitzungs-Protocolle lauten : ’) «1639 20 Gennaro. In Consilio Min. «Trattandosi di far venire alla luce le antichita di questo ) S. 22. 37. 42. — 3§5 — «egli non manca per questo di occupare im gran nurnero di gente: * e gli alimenta le arti che tengono ai correlativi bisogni, oltrecche «gli animali inservienti al trasporto donano un prezzo ai foraggi «ed incoraggiscono 1’ agricoltura. Se il trasporto e costoso, resta «sempre un compenso nell’ abbondanza delle materie prime, nel- «1’ abilita degli artisti, nella fertilita delle provincie, nel basso prezzo «della specie numerica, nella bonta delle strade di comunicazione, «nella copia e qualita degli animali, nel genio laborioso del la na- «zione, nella sicurezza interna, non meno che esterna : cose tutte «che ci distinguono, che sono suscettibili di maggior perfezione e »che devono metterci a livello nella concorrenza cogli stranieri. Se «il commercio si fa dove penose caravane devono passare immensi «deserti, perche non potra farsi a traverso i paesi i piu fortunati, «dove la natura fu prodiga de’ suoi doni? Vani adunque sono i «prestigi di una troppo timida diffidenza. Gia i savi regolamenti «fatti sopra la promozione delle arti e delle manifatture promet- «tono i migliori effetti. I nostri vantaggi diverranno piu reali a «misura che le materie innanzi la loro esportazione acquisteranno «varie forme, e verranno prima travagliate dalfindustria nazionale.» »Le strade di comunicazione non dovrebbero ammettere al- «cun risparmio. Una via abbreviata, una šalita di un monte, o «scansata o resa meno sensibile, porterebbe seco una economia «di tempo, che col render la merce suscettibile di un prezzo piu «discreto, renderebbe altresi piu sicuro e piu lucroso il suo smalti- «mento. Una cosa delle piu combinabili e clie tenderebbe niente «meno che ad approssimare la capitale alla citta di Trieste, sa- «rebbe quella di far correre la posta in tre giorni. Cio non puo »ammettere alcuna difficolta. Sessanta leghe si corrono como- «damente in tre giorni. Quest’ e un viaggio che si fa spesso da «chiunque ama di non perder tempo. In oggi ci vogliono dieci «giorni per attendere una risposta, in allora sei sarebbero sufficienti. «Le conseguenze di questa economia di tempo non appariscono a «prima vista, ma certamente esse sarebbero al di la d ogni aspet- «tazione. Si sorpassi sopra tutti gli altri moltiplici vantaggi d una «piu celere corrispondenza, tanto negli affari, che risguaidano il «negoziante, quanto a quelli del ministero, e si consideii solo «Vienna come una piazza di cambio.» «Trieste si puo dire, che sia ancora nel suo nasceic. E sc 386 - «la citta si va formando di giorno in giorno, qual e quel politico «che sia al caso di fissare con i suoi calcoli il momento in cui «Trieste abbia da cessar dicrescere? Troppo vari sono i rapporti, «che concorrono a formare una piazza di commercio: ed i rap- cporti chc favoriscono lina citta marittima sono presso di noi an- «cor troppo ignorati. In Trieste adunque vi sarebbe molto da «creare; ed in Trieste si potrebbero gettare i fondamenti di «una citta capace a rinchiudere nel suo seno commercio, industria, «navigazione. Ma questo suppone delle grandi viste; suppone l’ap- «plicazione di grandi principii; suppone il braccio risoluto del «Sovrano, che tutto impieghi il suo spirito creatore. Senza questi «aiuti le cose andranno col loro corso necessario, e tutto šara «ritardato. Le piu ardite intraprese non dovrebbero trovare oppo- «sizione alcuna al solo riflettere, che Trieste influisce sopra il ri- «manente della nazione. Indipendentemente dalle ricchezze, che fconduce seco il commercio, egli deve considerarsi come una sor- «gente salutifera, che apporta degli altri beni ancor piu preziosi «alla Societa. Il commercio cagiono in ogni tempo una felice di- «versione alle passioni degli uomini: gli antichi pregiudici e le «antiche costumanze si perdono da per se senza la minima vio- «lenza. Allora il legislatore trova pieghevoli gli spiriti e facili ad «essere maneggiati a suo piacimento. Il commercio fece succedere «tempi piu felici agli orrori del fanatismo ; il suo effetto e quello «di avvicinar gli uomini e d’incivilir le nazioni. E se quest’ ente «cosi benefico nasce e riceve nutrimento solo dai paesi di mare, «ne segue, che tutte le attenzioni dovrebbero decidersi a favore di «una citta, che per la sua natura, per la sua situazione, per il suo «porto, e per le circostanze de’ tempi potrebbe sempre piu essere «l’anima dello Stato e divenire quello che non si ebbe mai il co- «raggio di prevedere.» «Forse i preseliti riflessi non hanno altro merito, che d’esser «stati dettati dallo zelo il piu deciso di chi vive appassionato per «la gloria del suo Sovranor Peraltro questi non sono i deliri di un «astratto entusiasta, che si perde nei piaceri deli’immaginazione, «ma piuttosto calcoli dedotti dali’ odierno prospetto di cose, e dal »confronto deli’ istoria, la quale presenta un quadro di continue ri- «voluzioni non impenetrabili ali’ occhio di chi cerca a leggere nel »seguito delle combinazioni, che necessariamente devon succedersi. »Necessariamente, se tutt’ e legato nel sistema deli’universo, e se «nel mondo fisico e morale tutto si tuove con leggi fisse e co- — 387 «stanti, ond’e che per quanto composta sia una macchina, fatta «1’ analisi delle sue parti, e facile a determinare la natura del suo «-movimento.» Anton, der letzte seines Geschlechtes, starb im Jahre 1835 und hinterliess sein ganzes Vermogen dem Armenhause seirier Va- terstadt. Dr. Saul Formiggini lobt ihn deshalb mit diesen schlichten Worten: «Antonio de Giuliani, di famiglia illustre ed antica patrizia «di Trieste, benemerito e per magistrature sostenute c per opere «utilissime donate alle lettere, compiva la sua mortale carriera nel- «l’anno 1835. Coerente a que’ nobili sentimenti, con cui si era di- «stinto in vita, ricordava anche in morte la pia causa dei poveri, «e legava a questo Istituto la proprieta delle due čase in questa «citta, contrada dei Capitelli N. 281 e 282, con che gli venne as- «sicurato un annuo reddito di meglio che 500 fiorini. Le preči dei «miseri, al perenne suffragio dei quali egli per tal guisa provve- «deva, gli avranno meritata dal Cielo quella felicita eterna che non »ha pari, ed a cui deve agognare ogni mortale.» Von der Patricier-Familie dei Giuliani kann derzeit Triest folgende Inschriften aufvveisen : 1 . MČ * BARTHOLOMAEVS IVLIANVS VIR ' C • AEDES • H AS FIERI • FECIT ŠIBI • ET ; SVIS MCČCCLK IMP • FRID • III ' CAES ■ AVG • i) Cetini storici intorno aU istituto generale dei pemri in Trieste. Trieste 1859. S. e. — 388 Diese Inschrift befindet sich auf dem Hause Via Malcanton Numero (p§-p6)-io, und erzahlt uns, dass es im Jahre 1459 von Bartholomaeus de Giuliani aufgefuhrt wurde. 2 . MDXXVIII Diese Jahreszahl mit dem Wappen Giuliani wurde im Jahre 1528 an jenem Castelle, (von unserer Landbevolkerung Starigrad genannt) angebracht, welches Anton de Giuliani im Vororte Ponziano hatte erbauen lassen. Heutzutage befindet sie sich auf dem Hause N. P. 2p. T. po. 3 . DIVIS IACOBI ET ROCHI TEMPLVM HOC DICAVIT DIDIVS IVLIANVS PATRITIVS TERGE STINUS ANNO D. NI MDCII DE MENSE IVNIO Stand einst in Ponzano auf der Frontseite des ungefahr neun- zehn Quadrat-Meter grossen Kirchleins S. Giacomo e Rocco, wel- ches im Jahre 1602 von Didius de Giuliani erbaut, vom Triester Bischofe Ursinus de Bertis am 25. October desselben Jahres con- secriert und am 19. Februar 1785 supprimiert wurde. Derzeit bil- det es das Haus Tabular-Numero 85. 389 — 4 . FIN — IENTI PORTVS ET TIMOR MA FIN MEŽO ALLA TEMA E POSA E SPERA D • O • M D. ALEXANDER FIN FIN — IVIT ET D. LVCRETIAM IVLIANAM EIVS CONIVG EM FIN — IS CONIVNXIT EIDEM AMPLIVS EXPECTAT FIN — IS FI LIOS D. D. IVLIVM DVM IN ARCE LOCVM TENET GRADISCAE ET 10 FRANCISCVM QUI FIN - 1 RE SCIEN TES LAPIDEM HVNC ŠIBI SVISQVE POSVERE PRO FINE QUO FIN — ITO FINlS ERIT FINlVM ANNO DNI M ■ DC ' XXXVI DIE X APRILIS Dieser Grabstein, welcher einst im Muttergottesschiffe des Triester St. Justdomes stand und derzeit auf der Aussenseite dieser Kirche angebracht ist, erzahlt uns, dass' Lucretia de Giu- liani mit dem Patricier Alexander de Fin verheirathet war. Die Inschrift tragt das Datum vom 10. April 1636. — 39 ° — 5 . PARENTI OPTIMO PERILL. DNO GERMANICO VALENT. IVLIANI PATRIT TERGESTI MARIANI CAET 9 51 ES RECTORI DECIES TER. VRBIS IVDICI PATRICIEQ MILITIAE CAPIT AN 19 PERILL. DNAE ELEONORAE CATHAR NATAE CONTI MATRI AMANT MESTI FILII POSVERE AN MDCLXXXX VIXIT ILLE AN. 62 OBUT 13 X MDCLXXXIX VIXIT HAEC AN. 35 OBIIT 19 7 B MDCLXXXVII Einst im Mittelschiffe des Triester St. Justdomes, jetzt auf der Frontseite dieser Kirche. Grabstein des Germanicus Giuliani, gestorben zweiundsechzig Jahre alt am 13. October 1689 und seiner Frau Eleonora de Conti, gestorben funfunddreissig Jahre alt am 19. September 1687. Es wurde i690vonderen Kindern gesetzt. G. PETRVS • QM • ALOYSII ■ ET • ANTONIVS IVLIANI • PARENTES • MOESTISSIMI • • ■ PONIQ • CURARVNT Bruchstticke eines Grabsteines, welcher einst im Justusschiffe, jetzt an der Aussenseite unserer Domkirche zu sehen ist. Es erwahnt die Patricier Petrus und Anton Giuliani. — 39 1 ~ 7. D • O • M • HIEREMIAS • FRANCOL • ET LAZARA • NATA • IVLIANI IVGALES • ŠIBI • ET SVCCESSORIB • SVIS • POSVERE DIE • 8 • MARTI! • 1694 Einst im Mittelschiffe, jetzt auf der Frontseite unserer Dom- kirche. Grabstein der Eheleute Jeremias de Francol und Laz- zara de Giuliani, errichtet am 8. Marž 1694. 8 . DIDIVS • IVL • PRO • PAT ■ MIL ■ VRB ■ PRAEF HAS • AEDES • RENO : A : D : MDCCXXVII IMP • CAR • VI • CAES • AVG • Steht auf dem Hause Via Malcanton Numero io-(pj-pč), welches im Jahre 1727 von Didius de Giuliani restauriert wurde. 9. S VB • REGIMINE ■ ILLMORVM • D • D • IVLY • LIB • BAR • DE • FIN • IVD ■ ET • RECT • CAESAREI • RAYMVNDI • DE • FRANCOLSPERG • AC • 10 • BAPT • DE • IVLIANI • IVD • ET • RECT • FRANCISCI • BAIARDI • ET • LEONARDI • DE • BVRLO • PROVIS • TERG ■ Umschrift auf der kleineren Glocke des ehemaligen Stadt- thores Mandracchio. Dieselbe vvurde 1747 von Petrus Franchi — 392 — gegossen, und erwahnt Johannes Baptista de Giuliani, Provisor unserer Stadt. Sie wird derzeit in unserem Communal-Alterthums- Museum aufbewahrt. 10 . TVRRIM • HANC VENETORVM • MACHINIS ■ OLIM • CONCVSSAM AC • POSTMODVM • TERRAEMOTV ■ PENE • DISIECTAM INCONCVSSA • FIDELIVM • TERGESTINOR • CONSTANTIA DEFENSAM ■ AC • RESTITVTAM IVLIVS ■ L • B • DE • FIN • 1VDEX • CAES RAVMVNDVS • DE • FRANCOL ■ AC ■ IO ■ BAPT • DE • IVLIANIS IVDICES ■ ET • RECTORES IN • PATRIAE • BONVM • ET • FORI ■ ORNAMENTVM NOVO • CONDITO • HOROLOGIO NOBILIOREM • IN • FORMAM ITERUM • INSTAVRAVERVNT FRANC • BAIARDI • ET • LEONARDO • DE ■ BVRLO PROVISORIBVS MDCCNLVII. Diese Inschrift, welche einst auf dem obgenannten Thurme im Jahre 1747 angebracht, derzeit in unserem Communal-Alter- thums-Museum aufbewahrt wird, envahnt uns den friiheren Provisor Johannes Baptista de Giuliani. 11 . HABEBITIS • M VETA ■ BONA ■ SI • TIMVERITIS . DEVM • 1793 Steht auf dem Hause Via dei Capitelli Numero 283-16, wel- ches 1793 von Anton, dem Sobne des Franz de Giuliani, be- wohnt war. — 393 — 12 . HIC QVIESC1T ANNA MARIA IVLIANI PIE DEFVNCTA DIE XIX MARTII MDCCLXXV. Grabstein der Anna Maria de Giuliani, gestorben am 19. Marž 1775 . Einst war es im Schiffe der Schmerzhaften Mutter- Gottes, derzeit befindet es sich auf der Aussenseite unserer Dom- kirche. * Folgende Inschriften, welche diese Familie erwahnten, sind veri oren gegangen: 1 . VRBIS GVBERNATORE EXCELL . M0 S. R. I. COMITE IOH. PHILIPPO COBENZL IVDICIBVS ET RECTORIBVS DE REGIMINE MAII D. D. D. ANTONELLO FRANCOL QM. FRANCISCI IVSTO AB ARGENTO S. C. M. SIGNIF . 0 THOMA IVLIANI I. V. D. ET PROVISORIBVS IOH. JACOBO AB ALBERIS I. V. D. IOH. FRANCOL QM. FRANCISCI 1691 — 394 — Stand einst auf einem Pfeiler des neuerbauten Magistrats- Gebaudes von Triest, und erwahnte unter Andern Thomas de Giu- liani, Doctor beider Rechte und Stadtrichter. 2 . MARMOREA ARCIVM MONIMENTA AB AVGVSTA LEOPOLDI R. I. BENEFICENTIA PROP. AERE AVCTO PVB. EX M1 IOANNIS PHILIPPI COM. COBENZL PRAESIDIS VIGILANTIA SOLERSQVE RECTORVM SEDVLITAS FRAN. AB ARGENTO M. F. 10 . BATTAE MARCHESETTI FRANC. THEODORO DE BONOMO REVISORIBVS GERMANICO AB ARGENTO I. C. F. ET PETRO IVLIANI I. V. D. POSVIT ANNO 1693. Stand einst ebenfalls auf einem Pilaster des neuerbauten Magistrats-Gebaudes in Triest. Die Inschrift erwahnt unter den Pro- visoren unserer Stadt Petrus de Giuliani, Doctor beider Rechte. 3. K. k. Post-\ erwalter. 1. Johannes Baptista de Giuliani, 1753-1755, erster Post- Verwalter, frtiher, wie wir bereits gesehen, Post-Meister. 3. Johann Anton Minelli, friiher Postcontrolor in Triest, wurde von Kaiserin Maria Theresia am 15. September 1755 zum Post-Verwalter ernannt. 395 — 4- K. k. Ober-Post-Verwalter, 1. Johann Anton Minelli, wurde von Kaiserin Maria Theresia am 28. December 1756 zum ersten Ober-Post-Verwalter in Triest ernannt. Er hatte in seinem Amte nur zwei Beamte: Joseph Anton Paschka Controlor, und Isidor Maximilian Matz , edlen von Malz Schwager des Johannes Baptista de Giuliani, Expeditor. Er starb im Jahre 1786. 2. Franz Wickerhauser, 1787-1801. 3. Johannes Paul Wiessner, 1801-1817. 4. Maximilian Marž, provisorisch, 1817-1822. 5. Carl Eberl, Titular-Director, 1823-1838. 6. Wilhelm Bocking, 1838-1849. 5. K. k. Directoren. 1. Friedrich Fischer, geboren zu Wien am 16. Janner 1808, laut Erlass des k. k. Handels-Ministeriums vom 29. Janner 1850, Z. 317 zum provisorischen Director ernannt, wurde mit gleichem Erlasse vom 7. December 1850, Z. 2967 wirklicher k. k. Post-Di- rector des Kustenlandes. Im Jahre 1855 Ritter des Franz-Josephs- Ordens und 1857 Ritter des griechischen Erloser-Ordens und des osmanischen Medschidje-Ordens, starb er an Entkraftung in Praevali in Karnten am I. October 1863 im Alter vom dreiundfunfzig Jahren und wurde daselbst begraben. Sein Grabstein tragt die Inschrift: FRIEDRICH FISCHER K. K. POSTDIRECTOR GEBOREN ZU WIEN AM 16. JANNER 1808 GESTORBEN IN PRAEVALI AM 1. OCTOBER 1863. 39 6 — s. Joseph von Huber, geboren im Jahre 1817, k. k. Post- Directions-Adjunct in Venedig, wurde mit Allerhochster Entschlies¬ sung vom 29. Jtinner 1864 zum Post-Director in Triest ernannt. Spater wurde er Ritter des Franz-Josephs-Ordens,des ottomanischen Medschi- dje-Ordens, des toscanischen Verdienst-Ordens des hi. Joseph und des papstlichen Pius-Ordens. Er starb als k. k. Ober-Post-Rath in einem Alter von vierundfunfzig Jahren am 25. April 1871 und wur- de auf dem Friedhofe von St. Anna in der Familiengruft begraben. Sein Grabstein tragt die Inschrift: A GIUSEPPE DE HUBER I. R. CONSIGLIERE SUPERIORE DIRETTORE DELLE POSTE PEL LITORALE E LA CARNIOLA CAV. DELL’ ORD 1 NE IMP. Dl FRANC. GIUS. DELL' ORDINE OTTOMANO Dl MEGIDJE DEL GRANDUCALE TOSCANO DEL MERITO Dl S. GIUS. E DEL PONTIFICIO Dl PIO IX CHE NELL’ ETA D’ ANNI 54 IL Dl 25 APRILE 1871 MORIVA LA CONSORTE ANNA DE HUBER NATA VIESI DOLENTISSIMA DEDIČA 6. K. k. Ober-Post-Direktoren. 1. Adolph Lama von der Klinge, Ritter von Biichsenhau- sen und Brandhausen, Tiroler Patricier und Landmann, geboren 1814, mit Allerhochster Entschliessung vom 29. Janner 1864 zum k. k. Post-Director in Žara ernannt, wurde mit Allerhochster Ent¬ schliessung vom 2. Juni. 1871 in gleicher Eigenschaft nach Triest iibersctzt. Mit Allerchochster Entschliessung vom 28. Juni 1873 als k. k. Ober-Post-Director bestatigt und mit jener vom 6. Juli 1874 — 397 — in den bleibenden Ruhestand versetzt, starb er am 17. Mai 1886 im Alter von zvveiundsiebzig Jahren in Male-Plače bei Heiligenkreuz in Haidenschaft und wurde auf dem dortigen Friedhofe begraben. Seine letzte Ruhestatte ziert bis zum heutigen Tag kein Grabstein. 2. Carl Bauer, geboren am 16. Februar 1823, Ritter des preusšischen Kronen-Ordens III. Classe, des russischen Stanislaus- Ordens III. Classe, des schwedischen Gustav Wasa-Ordens, Besitzer des Ehrenkreuzes des furstlich Schaumburg-Lippe’schen Hausordens, k. k. Postrath in Wien, wurde mit Allerchochster Entschliessung vom 6. Juni 1874 zum k. k. Ober-Post-Director in Triest ernannt. Er starb am 23. Janner 1880 im Alter von siebenundfiinfzig Jahren. Das Geleite seiner Leiche gab den glanzendsten Beweis von der Achtung und Verehrung , deren sich der Dahingeschiedene in allen Schichten der Bevolkerung zu erfreuen hatte und die nicht nur seiner Stellung als Chef der Post-Bekorde von Triest, Istrien und dem Kustenlande, sondern auch seinem zuvorkommenden und liebensvoiirdigen Charakter galt. ... x ) poiche il defunto nel suo soggiorno nella citta nostra, per le doti esimie ond’ andava fornito, erasi guadagnato in modo eminente la generale estimazione . * 2 ) Er wurde auf dem Friedhofe von St. Anna in der Familiengruft beer- digt. Die Grabinschrift lautet: HIER RUHT IN GOTT CARL BAUER K. K. OBER-POST-DIRECTOR GEB. AM 16. FEBRUAR 1823 GEST. AM 23. JANNER 1880 TIEFBETRAUERT UND BEWEINT VON SEINER HEISSGELIEBTEN GATTIN UND KINDERN FRIEDE SEINER ASCHE. 3. Wenceslaus Hertaus, geboren zu Neuhaus in Bohmen am 28. September 1819, k. k. Postrath, vvurde inlolge Alleihoch- 1) Triester Zeitung. Montag 26. Janner 1880. N. 20. 2 ) Adria.. Domenica 25 Gennaio 1880. N. 20. 25 — 39 8 — ster Entschliessung vom 24. April 1880 und Erlasses des k. k. Handels-Ministeriums vom 26. April 1880 zum Ober-Post-Director in Triest ernanrit. In den bleibenden Ruhestand infolge Allerhoch- ster Entschliessung vom 13. Janner 1887 versetzt, starb er am 25. Juli 1894 ftinfundsiebzig Jahre alt im Hause Via della Lrociera Numero 4, und seinem am 27. Juli stattgefundenen Leichenbegang- nisse erwiesen die letzte Ehre der k. k. Ober-Post-Director Carl Pokorny mit den k. k. Post- und Telegraphen-Beamten. Director Hertaus war ein biederer, anspruchloser Mann, der die stille Zuruckgezogenheit liebte. Piinktlich in der Erfiillung seiner Amtspflichten, war er in den freien Stunden stets mit der classischen Philologie bescluiftigt; zu seiner Lieblingslecttire gehorten die Ge- dichte des Horaz. Friede Seiner Asche! Ehre seinem Andenken ! 4. Eduard Biringer, k. k. Post-Director in Žara, infolge Allerhochster Entschliessung vom 9. Juni 1887 und Erlasses des k. k. Handels-Ministeriums vom 19. Juni 1887, Z. 1284 zum k. k. Ober-Post-Director ernannt, wurde mit gleichem Erlasse vom 14. September 1889. Z. 2035 in den bleibenden Ruhestand versetzt. Er lebt derzeit in Triest. 5. Carl Pokorny, am n. Janner 1851 in Wien geboren, ab- solvierte daselbst sowohl das Obergymnasium (zu den Piaristen) als auch die juridisch-politischen Studien. Im Jahre 1872 wurde er zum Post-Amts-Prakticanten und im selben Jahre noch zum Post- Assistenten ernannt. Sein Eintritt in den Administrativ-Postdienst er- folgte im Jahre 1876 in der Eigenschaft eines Postconcepts-Praktican- ten bei der damals bestandenen k. k. Postdirection fur Wien und Umgebung. 1JI76 zum Postconcipisten befordert, wurde er bereits im Jahre 1878 in’s Plandelsministerium einberufen und im Jahre 1880 zum Ministerial-Concipisten ernannt. Anlasslich der Activirung des Post-Sparcassendienstes, wurde er mit der Leitung des Secreta- riates des Postsparcassen-Amtes in der Eigenschaft eines Secretars betraut, schied aber bald freiwillig aus dem Verbande des Post¬ sparcassen-Amtes, um sich als Ober-Postcommissar und spater als Postsecretar bei der Post- und Telegraphen-Direction in Graz wie- der dem administrativen Postdienste zu widmen, in \velcher Eigen¬ schaft er im Club der Post- und Telegraphen-Beamten dieser Stadt einen geschatzten Vortrag aus der Gesckichte der Post vorlas. 1 ) Im *) Wurde in der Zeitung die Post gedruckt. (Wien BO. Janner 1886. N. 5; 6. Februar 1886. N. 6; 27. Februar 1886. N. 18). 399 — Jahre 1886 abermals zur Dienstleistung in’s Handelsministerium ein- berufen, erhielt er im Jahre 1887 den Titel und Charakter eines Post- rathes in Anerkennung seiner eifrigen und erspriesslichen Dienst¬ leistung, und \vurde im Jahre 1888 zum wirklichen Postrathe be- fordert. Als im Mai 1893 die intermittierende Dienstesabsenz des Ober-Postdirectors Biringer in Triest die Entsendung eines Organes der Post- und Telegraphen-Centralleitung nach Triest erforderlich machte, wurde er mit der interimistischen Leitung der dortigen Post- und Telegraphen-Direction betraut und nunmehr auf Grund der allerhochsten Entschliessung vom 1. November 1889 laut Erlass des k. k. Handelsministeriums vom 7. November desselben Jahres, Z. 21.933, zum Ober-Postdirector in Triest ernannt und am I. October 1893 mit dem Orden der eisernen Krone III. Classe ausgezeichnet. K M. k. &'ost - Welegraphen~ ut\d &eleptiori~3 > ersf>nale in &riest im cfajjre 1894. CAPITEL XYI, K. k. Post- Telegraphen- und Telephon-Personale in Triest im Jahve i8pp Sections-Chef und General-Director fur Post- und Telegraphen-Angelegenheiten im k. k. Handels- Ministerium in Wien. OBENTRAUT JOHANN CARL RITTER VON. Ritter des eisernen Kronen-Ordens 2. Cl., des preussischen Kronen-Ordens 1. Cl. und des russi- schen St. Stanislaus-Ordens 1. Cl , Grosskreuz des Liberia-Ordens der afrik. Befreiung, — Com- mandeur des spanischen-Ordens Isabella d. K., des schwec1ischen Nordstern-Ordens J. Cl., des ottomanischen Medschidje-Ordens 2. Cl., des serbischen Takovva-Ordens 2. Cl., des franzosischen Ehrenlegions-Ordens., des japanesischen-Ordens des heil. Schatzes 2. Cl., — Officier des grie- chischen Erloser-Ordens. — Ritter des Luxenburgischen-Ordens des Eichenkranzes, — Correspon* dierendes Mitglied des n. 6. Gevverbe-Vereines. Steli'vertreter. Ministerial-Rath Dr. Hofmanu Adalbert, Ritter des Leopolds-Ordens, des russischen St. Stanislaus-Ordens 2. Cl. und des ottom. Osmanie- Ordens 3. Cl., — Commandeur des Liberia-Ordens der afrik. Befreiung, — Officier des franzosi¬ schen Ehrenlegions-Ordens, — Ritter des belgischen Leopolds-Ordens, — Mitglied der staatsvviss. Staatspriifungs-Commission, Stellvertreter der landesf.-Commission bei der Oc. N. W. und der S. N. D. V.-Bahn. K. k. Post- und Telegraphen-Direction fur Triest, Kustenland und Krain in Triest. K. k. Oberpost-Director: POKORNY CARL, Ritter des eisernen Kronen-Ordens 3 Cl. Ehrenburger von Neumarktl in Krain. 404 — K. k. Post-Ratlie: Garimberti Paul - Heydenberg Victor Edler von, Besitzer des Marianenkreuzes des deutschen Ordens — Zarieli Thomas. K. k. Post-Secretare: Marcocchia Edler von Marcaini Arthur — Berka Mathias — Dr. Reuss Carl — Dudan Nicolaus, Besitzer der Kriegs-Medaille — Gius Josef — Willenik Anton. K. k. Post-Commissdre: Dr. Micula Hugo — Cora Peter, Besitzer des goldenen Verdienst- Kreuzes mit der Krone und der Kriegs-Medaille — Coglievina Arthur — Hummel Franz — Hoheisel Conrad. K. k. Post-Concipisten: Knotek Franz, Besitzer der Kriegs-Medaille — Seitner Carl — Dr. Sweceny Theodor — Vidmar Franz — Czarda Carl. K. k. Post-Concepls-Prakticanten: Paoli Cyrus — Dr. Jeroniti Aurelianus — Basilisco Victor — Meditz Carl — Dr. Slejko Johann. Zugetheilte Verkehrs-Becimte: Kustalek Johann, k. k. Post-Official — Jaschke Rudolf, k. k. Post-Assistent. Technische Abtheilung. K. k. Bau-Rath, mit Titel und Charakter eines Ober-Bau-Rathes : Hellmann Franz, Besitzer des goldenen Verdienst-Kreuzes mit der Krone, der Kriegs-Medaille, der papstl. Medaille «Benemerenti» — erhielt auch die Allerhochste belobende Annerkennung. K. k. Ober-lngenieur: Schachner Heinrich, Besitzer des goldenen Verdienst-Kreuzes mit der Krone und der Kriegs-Medaille. K. Jr. Ingenieure : Scholz Johann — Waldek Ludwig, Linienrevisor der Telegraphen- Liniensection I. in Triest. — 405 — K. k. Bau-Adjuncten: Stegu Anton Linienrevisor der Tel. Liniensektion II. in Triest — Umfer Vincenz — Stecher von Sebenitz Franz — Tabouret Josef — Stedry Gustav. Bcmeleven: Štolfa Johann — Carrer Robert. Zugetheilte- Verkehrs-Beamle: Berger Ritter von Montecrociato Adalbert, k. k. Post-Controlor — Mallner Heinrich, k. k. Post-Official, Besitzer der Kriegs-Medaille. K. k. Post-Assistenten: Kolenc Vincenz — Streinz Josef — Taft Josef. Directions-Exped.it : Teuschl Albert, k. k. Oberpost-Controlor — Conte Del Mestri Victor, k. k. Post-Official — Lindtner Gabriel, k. k. Post-Assistent. 12 Kanzlei-Diurnisten — 2 Directions-Amts-Diener — 2 Post-Amts-Diener — 2 Aushilfs-Diener. Diredions-Okonomat: von W immer Guido, k. k. Oberpost-Controlor — Gostischa Paul, k. k. Post-Official. 1. Post-Amts-Expedient — 2 Aushilfs-Diener. K. k. Rechnungs-Departement. K. k. Eechmmgs-Rath: WINKELMAYER FERDINAND. K. L Rechnungs-Revidenten: Flochegger Johann — Posselt Josef — Hoger von Hogersthal Carl. K. k. Reclmungs-Official: Nardini Hieronymus. K. k. Rechnungs-Assistenten: Persich Johann — von Grubissich Hugo Ilubei llectot Michelich Narcissus. — 406 — K. k. Bechnungs-Prakticanten : Debeuz Arnold — Bognolo Ludwig — Werner Oscar — Perissini Attilius. K. k. Calculanten : Lichtner von Johann — Cora Johann. 1 Post-Amts- und 1 Aushilfs-Diener. K. k. Post-Directions-Casse. K k. Haupt-Cassier : Klinger Moriz. K. k. Haupt-Cassa-Controlor : Unbesetzt. K. k. Cassiere: Simonis Josef — Anderlich Gnido — Tedeschi Samson — Vagaja Johann. K. k. Officiale: Lenta Josef — Nasso Joachim — Brachetti Aristides — Colombari Alois — Niederkorn Eduard — Kihalič Stefan — Sussmel Anton — Sigon Eduard. K. k, Assistenten: Gallovich Josef — Flafner Franz — Sornig Franz — Galant Franz. K k. Prakticanten: Arming Rudolf — Messner Ferdinand — 1 Hahn von Hahnenbeck Wilhelm — Leeb Albert. 1 Post-Directions- und 2 Amts-Diener. K. k. Post-Anit: Triest Stadt. K. k. Ober-Post-Verwalter: Konstantin Leopold, Besitzer der Kriegs-Medaille. K. k. Ober-Post-Controlore: Basay Johann — Vidoz Johann, Besitzer der Kriegs-Medaille. — 4»7 — K. k. Controlore: Capra Johann — Wagner Josef — Unger von Lotvenberg Julius — Slagna Leopold — Carina von Heinrich, Besitzer des goldenen Verdienst-Kreuzes, des Marianen-Kreuzes des deutschen Ordens und der Kriegs-Medaille — Illicher Josef, Besitzer der Kriegs- Medaille — Dougan Josef — Raspottnig Franz, Besitzer der Kriegs- Medaille, erhielt die Allerhochste Anerkennung — Marussig Fortuna- tus — Antonich Alois —- Covacich Franz — Burger Johann, Besitzer des silbernen Verdienst-Kreuzes mit der Krone und der Kriegs- Medaille — Prause Wilhelm — Roghella Carl — Zalateo Johann. K. k. Officiale: Sticotti Carl, Besitzer der Kriegs-Medaille und des Milit. Mannschafts- Dienstzeichens — Tripalo Anton — Silvestri Aldobrandus — Res- mini von Alfred — Metila Johann — Benussi Valerius — Grandis Alois — Scorza Josef — Kobau Heinrich — Metschnigg Lorenz, Besitzer der Kriegs-Medaille — Malabotich Johann, Besitzer der Kriegs-Medaille — Radmann Nicolaus — Zuccoli von Heinrich, Be¬ sitzer der Kriegs-Medaille — Suppanzigh Josef •— Pozzo-Balbi Igi- nius, Besitzer der Kriegs-Medaille — Massari Arthur — Bellafronte Victor — Riaviz Franz, Besitzer der Kriegs-Medaille und des Milit. Mannschafts-Dienstzeichens — Riavitz Eduard — Thianich von Wil- helm — Nauta Gustav —• Falconetti Josef — Tedeschi Michael, Besitzer des goldenen Verdienst-Kreuzes mit der Krone — Reschigg Carl — Mosettig Vincenz. K. k. Asmtenten: Sussich Theodor, Besitzer der Kriegs-Medaille — Leonardi Emil — Unterkirchner Carl — Callin Nicolaus — Bezeg Josef--- Nawratil Martin, Besitzer des Milit. Mannschafts-Dienstzeichens — Maitzen Carl — Zatvrtanik Anton —- Hussak Carl — Janda Robert Klinar Victor — Černe Johann — Marin Emil Piuk Ludwig - Purich Anton — Piccoli Victor — Kobau Peter — Berger Franz — Lin Josef — Korschner Adolf — Dahe Feste Emil — Poljak Franz —- Galateo von Ferdinand ■— Sellan Ferdinand Pollan Josef Kalister Josef — Pelican Achilles — Medanich Georg — Schmutz Franz — Puecher Narcissus. 408 — K. k. Post-Amts-Prakticanten: Vodopivec Josef — Ravnikar Josef — Berger Anton — Simsig Josef — Tuliach Victor — Grandis Johann —- Sbrizaj Danici — Erschen Julius — D’Allesandro Richard —- Sirnik Johann — Brajsa Mathias — Ghez Arthur — Ogris Robert — Dardi Dante — Po- latsek Isach Adolf — Rechtsteiner Edmund —• Božja Josef — Daneo Andreas — Donadini Max — Poljak Silvius — Struppi Rudolf — Zupan Franz — Tomitsch Eduard — Pojani Angelo — Chabr Alois. Volontdre: Budinich Plinius. Manipulations-Diurnisten: Giubertini Josef — Rotarovich Gustav. Post-Mailipu len itirien : Dal Ben Angiolina — Pallich von Hermine — Colombari Maria — Waschek Emma — Tipelt Emilie. Diener: 10 Post-Amts-Expedienten — 5 Post-Conducteure — 92 Pirieftvager — 42 Post-Amts-Diener — 11 Aushilfs-Dicner. K. k. Telegraphen- Haupt - Station. K. k. Ober-Post-Vermalter: Coffou Ferdinand, Kaiserlicher Rath. K. k. Ober-Post Controlore : Freiherr von Odelga Carl, Besitzer der Kriegs-Medaille — Wagner Ludvvig, k. k. Ober-Post-Controlor, Besitzer der Kriegs-Medaille. K. k. Controlore: Frank Franz —- Milost Franz — Pogorelec Johann — Ludwig Arthur — Parutta Eugen — Jiittner Johann — Hočevar Jacob — Lanza von Casalanza Carl — Liendl Johann — Beroš Anton. — 409 K. k. Cassier der Post-Diredions-Casse: Cattaro Josef. K. k. Post-Cassier : Klauser Valentin. K. k. Officiale: Kaindl Carl — Tobolar Heinrich— Rottmayer Josef — Schontag Carl — Sporn Johann, Besitzer der siibernen Tapferkeits-Medaille II. Cl. und der Kriegs-Medaille — Kantz Ferdinand — Colloretto Franz, Besitzer der Kriegs-Medaille — Bombardi von Max — Ko- schatzky Gustav — Pradarutti Oswald — Tarasiewicz Cornelius —- Seveljevid Edmund — Sanguinazzi Anton — Simek Anton • — Ce¬ gnar Victor — Kavčič Josef — Custrin Ludwig August — Kaus Eugen — Orlich Herculanus — Kaderaweck Wilhelm — Frank Rudolph — Baroni Franz — Simpa Julius — Eržen Lorenz — Pre- lessnigg Raimund — Kaizar Stanislaus, Besitzer der Kriegs-Me¬ daille — Kaindl Otto — Ileršič Jgnaz — Antunovich Johann — Lapaine August. K. k. Post-Assistenten: Bartol Gregorius — Bonetta Johann — Tuliach Josef — Amodeo Cajetan — Vouk Johann — Miiller Albert — Del Monaco Josef — Novello Anton — Letiš Franz — Deskovie Conrad — Rizzi Bonomo —Jacki Josef— Resmini Franz, Ritter von Vanelli — Gerdol Johann — Maggi Alois — Poliak Marius — Hvala Josef — Loj Josef — Amhauser August — Pitteri Josef — Cega Silvius, Edler von Celio — Pirona Wilhelm — Raspottnigg Rudolf — Leopusček Dominik — Ballich Hippolytus — Kalister Franz — Furlani von Alois — Kainz Carl — Matteicich Alois — Bonetta Michael — Pellegrini Camillo. K k. Post-Amts-Prakticanten: Krištof Josef — Arming Eudor — Aprile Victor — Donda Eduard — Dovjak Johann — Lazar Josef — Podgornik Johann — Dose Franz — Zencovich Virgilius — Debellis Johann Piazza Re- natus — Ruprecht Ferdinand — Pradica Emil. — 4io — Telegraphistinen: Lalaco Maria — Exner Catharina — Jeralla Eugenia — Plisnier Elisabeth — Rassevich Melania — Alko Edmunda — VVinkler Elvira — Haller Elvira — Crusiz Christina — Gliubich Theresia — Rund Clotildis — Erschen Antoniette —- Leitner Ida — Cociancig Elisabeth — Wimmer von Emma — Godina Emilia — Knoll Charlotte — Vicich Albina — Huber Alexandra — Foh Maria — Berze Emma — Abramovich Carolina — Pederzolli Josefine — Schneeweiss Milena — Luft Anna — Alko Friederika — Poche Maria — Piber Emilia — • Steffanutti Catharina —• Colegera Helena — Ernst Char¬ lotte — Rechsteiner Herminia — Tipelt VVilhelmine — Wisjak Maria — Hamparzian Theresia — Colegera Rosalia — Coretti Elvira — Pellizaro Angela — Chiavelli Ida Corelli Irene — Zahn Anna — Zahn Maria — Ernst Elisabeth — Borsatti Elisabeth — Keiler Clara — Zweck Antonia — Renco Amalia — Peschier Anna — Mangold Berta - - Kantz Gabriela — Plisnier Johanna —• Quarantotto Helena — Porzia Ernesta —• Pellizaro Hermenegildis — Reichi Eleonora — Decleva Elisabeth — Hermann Johanna — Colloretto Lydia — Stalitz Sofia. Man ip ulations-Diu rt listen : Kummer Joseph — Graberg Heinrich. I Telegraphen-Leitungs-Aufseher — 5 Post-Amts-Diener — 9 Aushilfs-Diener — 14 Depeschen-Austrager. K. k. Post-Amt: Triest-Bahnhof. K. k. Controlore: Kratky Anton, Besitzer des goldenen Verdienst-Kreuzes und der Kriegs-Medaille — Cernizza von Anton. K. k. Post-Officialc: Zelenka Adalbert — Morsari Andreas. K. k. Fost-Assistenten: Tunis Johann — Sustersich Heinrich. — 4i i K. k. Post-Amts-Prakticanten: Sclnvagerl Johann — Pogatschnigg Paul — Arrigoni Johann — Tomc Johann. Diurnist: Vidmar Carl. 1 Post-Amts-Expedient — 8 Post-Amts-Diener — (J Aushilfs-Diener. K. k. Post-Amt: Triest-Tergesteum. K. k. Controlor: K. k. Post-Cassa-Controlor : Gollmayer Ferdinand. Pallaich Alois. K. k. Post-Assistenten: Schlechter Alfons — Nastran Ernst — Stupatz Emil — Formasaro Virgilius. K. k. Post-Amts-Prakticanten: Tišina Carl —• Pflegerl Josef. Post-Manipulantinen: Zohrer Eugenie — Trifich Elisabeth. 2 Post-Amts-Diener — 2 Aushilfs-Diener. K. k. Post-Amt Triest: Piazza Giuseppina. K. k. Controlor: Hermann Albert, Besitzer der Kriegs-Medaille. K. k. Post-Official: K. k. Post-Assistent: Kimenz Walter. Polst Eduard. K. k. Post-Amts-Prakticanten: Achtschin Engel — Hreglich Hugo — Grejan Florian. 412 — Telegraphistinen: Camera Sofia — Piskar Friederike — Kanz von Pia. Post-Manipulaniinen: Eisenstadter Eleonora. 4 Post-Amts-Diener -- 2 Aushilfs-Diener. K. k. Post-Amt Triest; Giardino pubblico. K. k. Controlor: Treche Eugen. K. k. Officiale: Bonetti Johann — Karis Ferdinand. K. k. Post-Assistenten: Bohus Josef — Pizzarello Domenico — Mitri Hugo. K. k. Post-Amts-Prakticanten: Petris von Steinhofen Hermenegildus -- Mayer Carl — Zischka Victor. K. k. Telegraphistinen: Gollmayer Amalia - - Keiter Albertina — Jensen Josephina — Bu- dinich Beatrix. 2 Post-Amts-Diener — 3 Aushilfs-Diener. K. k. Postamt Triest: Barriera Vecchia. K. k. Controlor : K. k. Official: K. k. Post-Assistent: Goglia Heinrich. Farožič Johann. Prandi Josef. K. k. Post-Amts-Prakticanten: Predolin Adolf — Rechtsteiner Adam. Telegraphistin : Payer Olga. Post-Manipulantin : Diehl Enima. 2 Post-Amts-Diener — 1 Aushilfs-Diener. — 4U — K. k. Post-Amt Triest: Freihafen. K. k. Controlor: Biringer Friedrich, Besitzer der Kriegsmedaille. K. k. Post-Assistenten : Jess Rudolf — Ciuk Heinrich. Post-Manipulantinen : Kodermatz Amalia — Chiussi Beatrix. 1 Telegraphen-Leitungs-Aufseher — 1 Post-Amts-Diener — 3 Aushilfs-Diener. K. k. Telegraphenstation Triest: Borse. K. k. Official ' Rabiš Josef. K. k. Post-Officiale : Sturm August — Marinkovič Michael — Custrin August. K. k. Post-Amts-Prakticanten : Hamperl Leopold — Pognacco Franz. Post-Manipulantin : Kersul Eleonora. 2 Post-Amts-Diener — 1 Aushilfs-Diener. 36 INHALT Zur Capitel I. Capitel II. Capitel III. Capitel IV. Capitel V. Capitel VI. GeschichJe des Postwesens in Triest. Die Stadt Tergeste — Die romischen Strassen in Krain, im Kustenlande und im Gebiete von Triest — Die Aufseher derselben — Das romische Postwesen Seite Sorge der altesten, der Stadt Triest vor- gesetzten Behorden fiir die Instandhal- tung alter und die Anlage neuer Land- strassen. « Zunahme der Bevolkerung der Stadt Triest vom siebzehnten bis zum neunzehnten Jahrhunderte. » Das Patriciat in Triest — Der Anfang des Postwesens — Die Post in Krain und der Ursprung der Post nach Johann Weickard Freiherrn von Valvassor — Das Brief-Geheimnis — Die Briefmaler — Das beschrankte Communal-Wesen in Triest — Seine Kornkammer — Die ersten Brief-Expeditionen in unserer Stadt. « 5 1 Der Seehandel der Triestiner im Mittel- alter und die Gefahren, denen er aus- gesetzt war . 5 7 3 Die kirchliche Bruderschaft San Nicolo besorgt di Briefexpedition von Triest zur See bis zum Jahre 1784 — Ilire Statuten oder ihre «Mariegola» .... « 85 11 31 41 — 416 — Capitel VII. Die Einfuhrung der Post in Deutschland durch Thurn-Taxis — In den oester- reichischen Erblanden wird die Post zur Zeit des Kaisers Carl VI. unter den Grafen Paar ein Staatsamt — Triest, zum Freihafen erhoben, schvvingt sich allmalig zu einem Handelsemporium unserer Monarchie auf.Seite 123 Capitel VIII. Die k. k. Post in Triest unter Carl VI. und Maria Theresia — Ilire Regesten vom Jahre 1752 bis 1764—Sie erhalt einen eigenen Venvalter. « 137 Capitel IX. Die franzosische Invasion in Triest und deren Folgen fiir den Handel und fiir das Post\vesen unserer Stadt. « 155 Capitel X. Die k. k. Post in Triest nach der fran- zosischen Invasion bis zur Eroffnung der Eisenbahnlinie Triest-Wien Die Brieftrager — Die ersten Posthauser in Triest — Privat-Post-Unternehmungen in unserer Stadt — Das Telegraphen- wesen. « 161 Capitel XI. Das Postvvesen in neuester Zeit — Die Siidbahn — Die Erfindung der Brief- marken-Albums — Die Correspondenz- Karten und die Kartenbriefe — Die Post-Sparcassa — Das Postmuseum in Wien — Belobung der Postbeamten von Seite der Reichsraths-Abgeordneten — Bedingungen fiir die Erlangung einer Beamtenstelle im Staats-Post- und Tele- graphendienste von Seite anstellungsbe- rechtigter Unterofficiere . « 209 Capitel XII. Statistik des oesterreichischen Post- und Telegraphenwesens im Jahre 1892 . . « 253 4i 7 — Das neue k. k. Postgebaude. Capitel XIII. Die Mauth unter den Bischofen von Triest \vird in Staatsregie ubernommen und als k. k. Finanzdirection erklart — Die ersten Finanz-Gebiiude in unserer Stadt und die ersten Finanz-Directoren — Das alte k. k. Dogana-Gebaude . . . Seite 279 Capitel XIV. Zur Baugeschichte und Beschreibung des neuen Post- und Finanz-Gebaudes in Triest. « 321 Die Vorsteher der k. k. Post in Triest. Capitel XV. Die Vorsteher der k. k. Post in der Stadt Triest. « 335 K. k. Post-Telegraphen- und Telephon-Personale in Triest im Jahre 1894. Capitel XVI. K. k. Post-Telegraphen- und Telephon- Personale in Triest im Jahre 1894 . . « 404 ——- Preis 2 fl. 50 kr. -——- N