III. Jahr*.
Laibach, den 15. März 1875.
Xr. 3.
sammle, v ^ ^
Die Krainer Biene.
ninstrirtes Yereins-Organ der Bienenfreunde in Krain, Steiermark, Kärnten, Görz und Istrien.
Keclamationen etc. der Mitglieder <le. „Krainer Bienenzuchtüverein." «ind zu richten: An da. Ilienenzuclit.vereinv l'riüidium zuSmerek, l'ost Ikendorf, in Krain: diejenigen der Mitglieder de. „tteieroiärki»cken lSienenzuclit.Tereiu. :* An den Vorstand den „Verein* zur Hebung der Bienenzucht" in tira«, Meruuga^e 3.
Inhalt. Zn der Faulbrutfrage. — Neues und Altes beim Küniginzusetzen. Von J. Schuld. — Die neuesten Bienenzuchtsgerätlie: die Wachs- und Ilonigprcsse; der Prcssack; die eiserne Wachspresse. — Bienenzuchtsbericht aus Vorarlberg. Von Max Bosch. — Bienenzuchtsbericht aus Mähren. Von A. Weisser. — Bienenxuchtsbericht aus Mecklenburg. Von Otto. — Bienenzuchtsbericht aus der I'est-Ofener Gegend. Von A. Prikoaowitsch. — Erwiderung auf .Humoristisches" in der .Krainer Biene". Vou A. Pollmann. — Vcreins-nachrichten des Krainer Bieneuzuchtsvereins. — Einladung zur Generalversammlung des Krainer Bieneuzuchtsvereins.
Zu der Faulhrutfrage!
(Auszug aus Prof. Dr. Ackermanns: „Ueber die Ursachen der epidemischen Krankheiten," Heft 177.
Berlin, Lüderitz, 1873«)
I.
Weit weniger klar ist eine Reihe von Vergiftungen mit anderen Organismen, welche den niedersten und kleinsten Formen lebender Wesen angehören und gewissermassen auf der Grenze zwischen pflanzlichen und thierischen Gebilden stehen. Mau fasst sie in der Kogel unter dem Namen der Schizomyceten oder Spaltpilze zusammen, obwohl sie sich in manchen Punkten von deu eigentlichen Pilzen unterscheiden, und man bezeichnet sie imEin-zeinen als Vibrionen, Bakterien, Zoogloea, Spirillum u. s. w. Unsere Kenntnisse von den Wirkungen dieser Gebilde auf den menschlichen Organismus haben in neuester Zeit ebonfalls nicht unbeträchtliche Fortschritte gemacht und der letzte Krieg hat leider ein überreiches Material geliefert für die Erweiterung unseres Wissens in dieser Richtung. Jedermann weiss, wie ergiebig die Ernte gewesen, welche der Tod in den Lazarethen gehalten bat. Aber nicht allein Typhus und Ruhr und andere innere Krankheiten oder dio mehr unmittelbaren Wirkungen grossor Verwundungen und Operationen haben die Männer vernichtot, welche dem Tode auf dem .Marsch,
* Wir haben jene Stellen der Ackermann'schen Schrift, welche analogischc Folgerungen bezüglich der Bienenfaulbrut Zulagen, mit gesperrter Schrift Betzen lassen, um in dieser Beziehung unsere I^ser zur selbstthätigen vergleichenden Forschung anzuregen.
im ßivouak oder in der Schlacht schon glücklich entronnen waren. Häufig genug war die Wunde klein und die Heilung verlief günstig, bis auf einmal heftiges Fieber und andere schwere Erscheinungen auftraten, denen der Verwundete in einigen Tagen zum Opfer fiel.
Fast drei Viertel aller während des Krieges in den Lazarethen gestorbenen Verwundeten ist diesen verderblichen Zuständen erlegen. Dieselben sind längst bekannt und vielfach hat man sie auf den Eintritt eitriger Substanzen in die Blutmasse bezogen. Aber in zahlreichen Fällen dieser Art ist eine etwaige Aufnahme von Eiter ins Blut gar nicht nachzuweisen und überdies wissen wir bestimmt, dass nicht jeder Eiter, auch wenn er ins Blut gelangt, giftige Wirkungen zu eutwickelu vermag. Neuere Untersuchungen von Hueter und besonders von Klebs haben nun zu dem Ergebnis geführt, dass es sich bei diesen Krankheiten in der That um die Aufnahme kleiner Organismen ins Blut und in die festen Bestandteile des Körpers handelt. Von der Wunde aus gehen sie entweder zugleich mit dem Eiter und innig mit demselben veibunden oder auch mehr für sich allein ins Blut über und werden mittelst desselben weiter verbreitet. Klebs hält diese kleineu Organismen lür echte Pilze und bezeichnet sie mit dem Namen Mikrosporon septicum. Durch seine zahlreichen Untersuchungen ist er zn dem Ergebnis gelangt, dass eben diese Pilze local die Gewebe zerstören, Eiterung erregen, von der Wunde aus in die Blut- und Lymphgefasse eindringen, in diesen weiter verschleppt werden und nun in entlegeneren Organen, z. B. den Lungen, den Nieren, der Leber, der Milz, die secundären Entzündungen hervorrufen, welche in diesen Zuständen schon lange bekannt und mit nur zu grossem Rechte gefürchtet sind. Diese Resultate gründen sich auf so violfache und correcte Beobachtungen, dass Zweifel an ihrer thatsächlicheu Richtigkeit kaum rege werden dürften. Der Autor beguügte sich damit, die An-wesonhoit dieser Gobildo auf den Wundflächen, im Blut uud in den Eiterherden der inneren Organe einfach nachzuweisen, auf seine Anregung wurdeu auch Experimente an Thieren vorgenommen, um die giftige Wirkung jener Pilze direct zu constatiren. Zum Zweck dieser Versuche wurden pilzhaltige Flüssigkeiten durch Thoncylinder filtrirt. Das Filtrat, welches keine Pilze enthielt, erregte Kaninchen injicirt heftiges Fieber, das aber in 1—3 Tagen vorüberging. Wiederholte Injectioueu der gleichen Flüssigkeit bei donselben Thieren hatten stets den gleichen Erfolg. Niemals traten Eiterungen ein. Pilzartige Flüssigkeit dagegen unter die Haut injicirt tödtete die Thiere in wenigen Tagen. Die Folge solcher Einspritzungen waren continuir-liches, bis zum Tod andauerndos Fiober und locale, oft ausserordentlich weit verbreitete Eiterungen.
Wir dürfen annehmen, dass die Uobertragung dieser Organismen vorzugsweise durch die atmos pli ärische Luft erfolgt* und von diesor
• Ferdinand Colin (Botanische Zeitung 1871, Nr. 51) hat neuerdings nach gewiesen, dass wenn man Wasser, in welchem Bakterien leiten, verdunstet, xahllnse Bakterien in die Luft fortgeführt werden, und zwar vorzugsweise die kleinsten kugligen Zellen. „Man kann-, sagt Colin, „dieselben leicht demonstriren, wenn itiun ein mit Uakterieuhaltigem Wasser von etwa 35* C. halbgefülltes Bcrherglas, mit einer (i lasplatte bedeckt, in einen kalten llaum bringt, worauf Bich der Wasserdunst bald auf der Unterseite der Glasplatte iu Tropfen niederschlägt; durch Aufgicssen von Aether auf dio Oberseite der Glasplatte kann mau die Tropfenhildung beschleunigen. Der niedergeschlagene Wasscrduust ist stets von zahllosen kugligen Mikrobakterien,
gewiss berechtigten Annahme ausgehend, bat man in England bereits versucht, die Wunden vor den in der Luft verbreiteten Keimen zu schützen. Man weiss schon seit längerer Zeit, dass die Frocesse der Fäulniss und Gährung in einer übrigens für diese Vorgänge durchaus geeigneten Flüssigkeit nicht zustande kommen, wenn man deu Hals eines Fläschchens, in welchem eine derartige Flüssigkeit sich befindet, durch einen Wattepfropf verschlossen hält. In dem poröson Gewebe der Watte bleiben die kleinen in der Luft verbreiteten Organismen hängen und die Flüssigkeit bleibt unverändert, weildio Gähruogs- und Fäulnisserreger nicht in sie bineingelangen können. Gestützt auf diese Erfahrung hat Lister, ein berühmter englischer Chirurg, versuchsweise Watte und andere Fabricate aus Baumwollo als Verbandmittel benutzt. Um beim Wechseln des Verbandes die Infection der Wunde durch die momentan frei zutretende Luft zu verhüten, wurde während dieser Zeit vermittelst eines sogenannten Refraicheurs oder einer ähnlichen grösseren Vorrichtung in der die Wunde umgebenden Luft ein Nebel aus einer Flüssigkeit (Carbolsäurelösung) erzeugt, welche die kleinen Organismen zu tödten vermag. Dieser antiseptische Nebel wurde auch schon während der Operation angewendet, um die frische Wunde vor joder Infection zu schützen. Die von Lister erzielton Resultate sind glänzend. Grosso Opo-rationswunden verliefen ungemein günstig, zum Theil ohne Eiterung, und Lister versichert, dass seit seiner zweijährigen Thätigkeit im Edinburger Spital keiu Fall von bösartiger Wundkrankheit vorgekommen sei.
Aehnliche Beziehungen pilzartiger Organismen, wie Klebs sie für dio Wund-krankhoiten nachgewiesen hat, sind schon früher von anderen Beobachtern für dio Diphtheritis erkannt worden, v. Recklinghausen hat solche Organismen im Iunorn kleiner Eiterherde hei verschiedenen Infectionskrankheiteu beobachtet und Waldoyor hat sie noch vor kurzem in einer der häufigsten und verderblichsten Krankheiten des Wochenbettes aufgefunden. Aber gerade dieser letztgenannte Beobachter hebt hervor, dass man diese Organismen trotz ihres Vorkommens iu jenen Wochenbettkrankheitou noch nicht olino witeres als die eigentlichen Ursachen derselben auffassen dürfe. Vielmehr müsse man die Möglichkeit gestehen, dass sio nur ein erschwerendes Moment für die Krankheit bildeten. Vielleicht geht dies Urtheil des treiilicheu Beobachters gerade insofern etwas zu weit, als es sich auf die Wochenbettkrankheiten bezieht uud auf die Wundkrankheiten übertragen wird. Unverkennbar aber liegt in demselben die Schwierigkeit ausgesprochen, welche uns bei zahlreichen ansteckenden oder nicht ansteckenden Krankheiten in der Frage entgegentritt, ob die bei denselben etwa vorkommenden kleinen Organismen als die eigentlichen Krankheitsursachen, oder ob sie nur als mohr oder weniger unwesentliche und zufällige, wenn auch für den Verlauf dos einzelnen Krankheitsfalles keineswegs bedeutungslose Accidentien aufgefasst werden müssen.
doch auch cylindrischcn, reichlich erfüllt. Es sind dies Bakterienkeime, welche demnach bei aller Verdunstung faulender Flüssigkeiten in die Luft aufsteigen, beim Kinatbmen der Luft eingeschluckt, mit meteorischen Wasserniederschlägen auf alle Körper abgesetzt werden und daher auch in allen der Luft ausgesetzten Eiweissrerbindungen zu Erregern der FäulnisB werden, da ihre Lebensfähigkeit durch den Aufenthalt in der Luft nicht vernichtet wird."
Virchow hat bereits im Jahre 1848 auf das Vorkommen von Unmassen solcher kleinster lebender Wesen bei Cholerakrankeu und in Choleraleichen hingewiesen. Dieselben Formen sind später von anderen Beobachtern beschrieben worden und es ist vielfach die, nach Virchows Angabe zuerst von Pacini 1854 betonte Ansiebt hervorgetreten, man habe in ihnen das eigentliche Cholerawesen vor sich. Dies ist aber bis jetzt keineswegs erwiesen. Denn diese Gebilde stimmen morphologisch im wesentlichen überein mit den bei Wund- und Woclienbettkraukheiten und bei zahlreichen anderen Aifectionen vorkommenden Organismen. Virchow hat sie sogar vor etwa zwei Jahren in dor Leiche eines Menschen aufgefunden, der sich mit Arsenik vergiftet hatte, also in einem Falle, wo Krankheits- und Todesursache zweifellos nicht in ihnen gesucht worden durfte.	_
Neues und Altes beim Königinzusetzen.
(Vom Vercinsmitglicde J. Schob 1.)
(Schlusa.)
Andere Methoden der Königinzusetzung gründen sich auf Bekanntmachung der noucn Königin mit dem ihr fremden Volke. Mittel zum Zweck sind das Weisel-häuBclion, der Pfeifendockel und die neuerer Zeit hinzukommende Weiselburg. Von diosen droi Geräthon gebe ich dem Weiselhäuschen den Vorzug, da die Absicht in dor Kegel auf dio zweckmäßigste und bequomste Art erreicht wird. Das Weiselhäuschen wird bei Anwendung mit der eingesperrten Königin auf deu Stäbchenrost gelegt und dadurch hat mau don Vortheil des leichteren Dazugelaugens bei der geringsten Störung der Bienen, was beim Pfeifondeckol und der Weiselburg schon weniger der Fall ist.
Ich habe die Beobachtung gcmacht, dass es sehr gefehlt ist, wenn man beim Königinzusotzen mittelst Einsperron dor Königin einige, wenn auch nur wenige, eigene Bienon mitgibt. Es lässt sich z. Ii. eiu Bienenzüchter eine fruchtbare Königin von eiuoin Haudelsbienenstand kommen; or erhält dieselbe iu einem kleinen Kästchen mit etwa höchstens 100 Begleitbienen. Boi der Anwendung lässt der Imker nun die Königin iu oin Wcisclhäuschcn einlaufen, stopft zu und gibt das Weiselgefängnis bodeckt von don Begleitbicncn in den neuen Stock; das ist das schlechteste, was mau t hun kann. Eine so zugesetzte Königin ist am Loben weit gefährdeter als eine, welche man alloin ohne eine einzige ihr vorwandte Bionc zusetzt, da dio Annalimo in diesem Falle weit sicherer erfolgt als sonst.
Es dürfte nicht uuwahrschoinlich sein, dass eine Königin allein zugesetzt besser auf der Hut ist, wenn dieselbe nur fremde Bionen um sich sieht, als wenn dies nicht der Fall ist, wobei leicht unter don ihr bekannten Bieneu fremde sind, die dieselbe unversehens stcchen können.
Hat man also eine Ivöuigiu von einem fremden Stande oder Stocko kommen lassen, so lasso man die Begleitbieucn sich beliebig wo einbettein.
Ich ziehe das einfache Woisolhäuschen den meisten andern Weisclgefäiignissen vor. Die Weiselburg dürfte sich nur bei Kunstschwärmen, hergestellt durch Versetzen odor Zuschütten von Bionen, bewiihron; bei Anwendung der Weiselburg wird die Königin sammt der mit Bienen bedeckten Bruttafel, auf der sie oben sitzt, eingesperrt, folglich das zugellogono Volk ausser der Weiselburg ohne Königin und ohne Brut ist; im leeren Stocko aber nehmen Bienen bekanntlich eine fremde Königiu sehr leicht
an und man wird mit dem Weiselhäuschen desto bequemer zum Ziele gelangen, da leichter nachzusehen ist und man sich über das Befinden der Königin unterrichten und beurtheilen kann, ob eine Anuahme bereits stattgefunden hat. In den meisten Fällen ist daher das Weiselliäuschen vorzuziehen, besonders aber der Weiselburg, mit wAlcher ich mich nicht befreunden kann.
Die meisten Bienenzüchter geben in das Weiselhäuschen zur gefangenen Königin etwas Honig, wodurch einem etwaigen Nahrungsmangel vorgebeugt wird; viele haben keinen Honig mit, indessen kann das erstere nur gut sein; ich sah selbst, wie eine Königin von dem zugegebenen Honige etwas genoss, seit jeuer Zeit versäume ich nie es zu thun.
So entsprechend sich mir der Moschus bei der Beweiselung gezeigt., ist er doch ärgerlich durch das Langaudauerude seines Geruches. Sollte es nicht noch andere Riechstoße geben?*
Während des letzten Sommers (1874) war hier allgemeine Klage über das so häufige Verweisein von Stöcken, welche junge Königinnen hatten, deren Gilt«; sich schon in der ausgezeichneten Eierlage der ersten Zeit gezeigt hatte.
Und so treten denn jedes Jahr neue Erscheinungen im Haushalte unserer Lieblinge auf, deren Ursache zu erforschen dem blos praktischen Imker zur Unmöglichkeit wird, obwohl dafür jedenfalls natürliche Gründe sprechen werden.
Die neuesten Bienenzuchtsgerftthe.
Die Wachs- und Honigpresse.**
(Aus Huron liothscliütz' . Bienenzucht «betrieb.
Da die bisher hier in Verwendung gestandene Wachspresse (siehe ersto Abbildung) zu ihrer Bedionung drei Personen erforderte, auch das Auspressen selbst mit mancherlei Uebelstäudoii uud Schwierigkeiten verbunden war, so construirte Verfasser unter Anleitung eines in der Bienenzeitung veröffentlichten Aufsatzes von Neidhardt dio iu der zwoiten Abbildung ersichtliche Honig- und Wachsprosso, dio sich nicht nur leichter als die vorher bezeichnete behandeln lässt, sondern auch besser und regelmässiger arbeitet, auch sich etwa 10 u/„ billiger stellt und überdies als Obst- uud Mostpresso anderweitig benützt werden kann.
Vor Gebrauch empfiehlt sich, den iuneru Kasten zur Erwärmung mit heiss kochendem Wasser zu übergiesson, nachdem vorher unter die Presse, und zwar unter das Mittel-Abflussrohr, ein Gclass zur Aufnahmo des dahin abfliessendou Wassers gestellt wurde, in welches später auch das ausgepresstc AVachs abströmen kann.
* Warum nicht Benzoe, Vanille, Melisse u. s. w. V Kleine empfahl vor Jahren die Anwendung des Moschus gegen Kaub, indem er ein Pulver davon abends in den beraubten Stock legte und es morgens wieder wegnahm. Die Bienen, welche den Geruch angenommen hatten, erkannten ihre Feinde, die sonst selbst in starken, iu der Tracht sehr beschäftigten Stöcken unbehelligt auf deu Kaub ausgingen, und trieben die Hiebe ab. Sicherer allerdings wird das MitUd wirken, wenn man den Iläubern den Geruch beibringen und in dieser Weise sie selbst deu Angegriffenen kenntlich macht.
** In einem der nächsten Blätter folgt die Abbildung des Wachskor.htopfes, 1K,2 von Schneider (Flöhau) erfanden und von Octtl, Dr. AsszduBj Jänckc u. &. empfohlen und verbessert.
Vor Einlegung des Pressackes (siehe Abbildung) müssen die Schraubengewinde so hoch als möglich aufgeschraubt und der massive Druckkolben, au welchem zum Zwecke der erleichterten Handhabung zwei eiserne KlappgrifTe angebracht sind, einstweilen abgehoben und neben dio Presse gelegt werden. Sobald itn Pressacke das kochend heisse Wachs durch rasches Schütteln und Drücken nach allen Enden und Ecken des Sackes hin möglichst gleichmässig vertheilt ist, damit eiu ziemlich gleich hohes Viereck gebildet erscheint, legt man denselben in den Presskasten, setzt den Druckkolbeu wioder auf uud zieht die grosse Schraube schnell an. Alle diese Arbeiten sind so eilig als möglich auszuführen, damit das Wachs im Pressacke nicht erkaltet, weshalb vorthoilhaft ist, die Presse in nächster Nähe des Wachskochkessels aufzustellen. Die Schraubengewinde treibt man zuerst rasch, dann langsamer nachhelfend und wieder etwas nachlassend, mit erneuerten Ansätzen bis zum vollständigen Auspressen an. Das Wachs, der Honig u. s. w. wird vollkommen aus den Trebern herausgeschafft.
Die gesammto Presso ist durchaus von Eichenholz angefertigt, etwa (H) Cm. hoch und F)0 Cm. breit. Längs der Soitcuwände des inuern Kastens, welcher zur Auf-nahmo des Pressackes bestimmt ist, laufen rillcnartigo Vertiefungen, um das Ablliessen des ausgepresston Wachs oder Honigs in den unter «lern siebartig gelöcherten, horizontal ruhenden und halbirten Einlegeboden befindlichen Hohlraum zu befordern. Letzterer entsteht dadurch, dass der feste unterste Hoden der Presse genau auf den Mittelpunkt zu, wo das Abflussrohr angebracht wurde, abgeschrägt und vertieft ist.
Die grosse hölzerne Schraube hat oinen Durchmesser von etwa 7 Cm., ist circa 40 Cm. laug uud trägt durch den eisenberingten Kopf einen starken eisernen Griff gezogen. Die Presse lässt sich in allen Theilen bequem zerlegen und verpacken.
Der Pressack.
Eine Abbildung des zum Auskochen des Wachses mitbenöthigten Pressackes, sobald man die Schraubenpressen anwendet, fügen wir hier bei. Er ist von festem Hanfbindfaden gestrickt uud trägt am obern Ende wegen der leichteren Füllung und der Zusammonbindung einen breiten Streifen vou stärkster grober Hausleinwand angenäht.
Am dauerhaftesten und trotz des hühern Preises verhältnismässig billigsten sind jene aus Haartuch, dagegen wenig empfehlenswerth erscheinen uns die sogenannten Javakaffeesäcke, da dieselben nicht nur sehr grossmaschig, sondern auch zu schwach und faserig sind.
Das Presstuch zum Einschlagen, resp. zur Umhüllung der Pressknchon zwecks Auspressen des Honigs aus den zerbröckelten oder zerstampften Kohwachs-waben ist ein ungefähr 50—55 Cm. langes und breites, viereckiges Gewebe oder Netz aus Hanf bind faden oder Haartuch.
Der PreEüick.
Die eiserne Wachspresse.
Die eiserne Wachspresse von Braun bosteht, wie die Abbildung ersichtlich macht, aus zwei durchlöcherten starken eisernen Platten von etwa 40 Cm. Durchmesser, deren untere feststeht und deren obere durch die an zwei Säulen laufende Centrumswinde nach Bedarf herauf- oder hinabgeschraubt wird. Auf die untere Platte legt man nach Hebung der oberen den mit Rohwachs gefüllten Pressack, zieht das Schraubengewinde an, wodurch die obere Platte den Pressack andrückt, und stellt hierauf (oder vorher) die ganze Presse in einen grössern, mit kochendem Wasser gelullten Kessel. Jetzt presst man rasch, bis einiger Widerstand sich fühlbar macht, nach und iährt, sobald das Wachs auf die Oberfläche des Wassers steigt, absatzweise, in immer kürzeren Zwischenräumen die Gewinde anziehend, mit der Arbeit fort, bisweilen wieder nachlassend, um stärker ansetzen zu können; bald erlangt man darin eine gewisse Uebung. Lässt die Härte dos Prosskuchcns kein weiteres Nachpressen zu, so wird die oben schwimmende Wachsmasse zum Erkalten in bereitstehende Gefasso abgeschöpft, hierauf unter neuer Füllung des Pressackes mit dem Auspressen fortgefahren. Dio abwechselnde Verwendung zweier Pressäcke kürzt die Arbeit bedeutend ab und ist dringend zu ompfehlon.
Die Stellung der Person, welche das Schraubengewinde antreibt, ist allerdings unbequem, wie auch die ganze Manipulation überhaupt, weil die Befestigung der Presse nicht derartig ermöglicht worden kann, dass sie sich ruhig und ohne widerwärtiges Hinundherbewegen gebrauchen lässt, was im runden grösseren Kessel mancherlei Schwierigkeiten verursacht. Dagegen ist das Resultat der Arbeit meistens ein gutes.
Dia oiiicrna WachiprrFHO.
Bienenzuchtsbericht aus Vorarlberg.
(Vom Ver.-Mitgl. Max Bosch, Lehrer zu Lustenau. *)
Auch au der Westgrenze unseres grossen Vaterlandes, dort, wo der Rheinstrom die Marke zieht, in dem circa 1 Meile breiten schönen Kheinthale wird Bieuenzucht betrieben; jedoch lag dieselbe bis in die Jetztzeit in seliger ltuhe in den Armen Morpheus. — Den Orten der „Schlendrians-Bienenzucht" zählte sich auch Lustenau, ein s/4 Meilen südlich des Bodensees gelegenes Dorf, bei. — Im Spätherbste 1872 wurde dann ein Verein gegründet, der sich zur Aufgabe machte, die rationelle Bienenzucht mit Mobilbau einzuführen.
Leider konnte sich derselbe dem schon einige Jahre früher gegründeten Bienenzucht-Hauptvereine im benachbarten Dornbirn nicht anschliessen, weil ein beobachtendes Auge schon damals ohne Mikroskop in seinem Organismus Bakterien der Faulbrut entdecken konnte, und allem Anscheine nach hat jetzt derselbe trotz seiner 400 Gulden Staatssubveutiou sein Leben ausgehaucht.
Der lustenauer Hienenzuchtverein fusst auf äusserst bescheidener Grundlage. Seine Mitgliederzahl macht blos 26 aus und zahlt eines nur einen Jahresbeitrag von 50 kr., ja man möchte, wenig fehlt, zum Hohnlächeln verleitet werden, wenn die Gründer des Vereines bekennen, dass sie vor dem Inslebentreten desselben nie die Bienenzucht betriebon und auch der Ausschuss desselben nur einen Bienenzüchter von altem Schrot und Korn aufzuweisen hat. Man erkannte aber als den schwersten Hemmschuh jeden Betriebes die Unkenntnis und suchte ihn beizulegen. Es wurden Fachschriften vou den Grossmeistern der rationellen Bienenzucht, Berlepsch, Dzierzon und von Huber, letzteres in mehreren Exemplaren, angeschalft uud ileissig studiert. Anfangs Friili-liug 1873 war so ziemlich alles zurechtgelegt, um die Praxis anzutreten.
Trotz der Abmahnungen der Bicnenvätcr vom Uinlogieren der Strohkörbe in Mohilwohnuugon und trotzdem kein Mitglied dieser Operation je beiwohnte, gings kühn genug ans Uinlogieren von 22 Strohkörben in Dzierzonstöcke. Obwohl mehrere der angekauften Stöcko schon im Winter gefüttert werden mussten und keiner, die Strohwolmuug m it gerechnet, über 15 Pfund wog, ging nur einer zugrunde, und zwar «ler Benjamin unter sechs Stöcken eines alton Züchters, weil er das Füttern uud Beobachten überllüssig fand.
Zum gemeinsamen Botriebe, zu Versuchen etc. besitzt der Verein fünf schöne Dzierzonstöcke und die Mitglieder des Vereines, welche sich der Bienen warm an-nahinon, wurden auch von ihnen befriedigt. Zwar ernteten wir keinen Honig, indem wir einzig auf Vermehrung und Stärkung der Stöcko hielton.
In welchem Masso wir unseru Zweck erreichten, sollen einige wahrheitsgetreue Boispiele von unseru, unter gewiss schwierigen Umständen erzielten Kcsultaten darthun. Das Mitglied G. B. begann seine Bienenzucht itn Frühjahr 1873 mit 3 Strohkorbslöcken olino Untersätze, welche 18 fl. kosteten, im Herbste 1874 hatte er 7 sehr schöne Dzierzonstöcke mit einem Werllio von 7."5 11.
Das Mitglied M. B. kaufte im Winter 1872/3 3 Strohstöcke, welche sammt den Wohnungen zusammen 32 Pfund wogen uud Di 11. 28 kr. kosteten; sie wurden zu 7 Dzierzonstöcken mit einem Wertlie von 63 11. vermehrt.
* Freundlichsten Dank für die Mittheilung! Den Bienenzüchtern Lustenau's können wir gute Erfolge bei einer so einfachen, praktischen und soliden Ucnoiseuschaftsbasis prophezeihen. R.
Das Mitglied H H. kaufte 4 Stöcke für 21 fl. 12 kr., in 2 Jaliren vermehrten sie sich zu 8 schönen DzierzonstOcken im Werthe von 74 ti kr.
Die Schätzung nahmen wir nach Massgabe der Wabenzabi, Bestellung und Verstärke vor im Verhältnis des Ankaufes. Wenn man bedenkt, in welchem Zustande die Völklein waren, dass sie die Procedur des Umlogierens, des Kunstsch wärmen s. EönijinverjüuguMgen etc. und noch obendrein zwei schlechte Bienenjahre zu besieh u hatten, wenu man die^e Resultate gegen dio der StrohkorbzQchter hält, von deueu sich nur «lie geringere Zahl auf ihrer Höhe zn erhalten vermochte, kann man aus dem durch zwei Sommer gepflogenen Versuche einen für die rationelle Bienenzucht mit Mohilhau nur günstigen Scbluss ziehen.
Bieuenzuchtsbericht aus Mähren.
(Vom Vereiusmitglieile A. Weisser, Cooperat.ir in Oscchovic.)
Der Winter 1*7:) 74 war kein schlimmer in Mähren: im Herbst (22. November 1873) hatten die Bienen einen noch prächtigen Tag zur Reinigung und gaben Hoffnung, dass sie glücklich überwintern würden. So blieben sie in Ruhe bis zum 5. März, wo sie, gereizt vou deu Strahlen der Sonne, einen Reitiigungsaiu-llug hielten, da ein ergiebiger liegen am "2.. 3. 4 März den Schnee verzehrt hatte, wodurch dem Bienenzüchter der traurige \ubli-k erspart blieb, den Schnee mit halb erstarrten Bienen besäet zu sehen. Von diesem Tago an war das Leben der Bienen iu Dzierzon-Stöcken, dio mit Honig versehen waren, ein reges. Blütenstaub fanden sie zur genüge in der Natur, Wasser überall, und der besorgte Bienenvater konnte ihnen dieselbe auch reichen. Im April nahmen die Völker an Stärke so zu, dass der Mehrzahl die Honigräume geöffnet werden mnssten, uud obgleich keine Tracht vorhanden, so waren sie doch lleissig mit Putzen und Ausbessern schadhafter Waben beschäftigt. Die Freude des Bienenzüchters war jedoch eine voreilige, denn der Mai kam und brachte, wenn auch keine Fröste, doch kühle Tage, so dass die Bienen vom 0. Mai bis 10. Juni dio Tracht nicht ausnützen konnten. So ging die Kaps- uud Baumblüte verloren und die Bienen waren am 8. Juni schwächer als am 2!). April. Am MX J ini heiterte sich aber der Himmel aus. Der Hederich fing zu blühen au und gab den Bienen Gelegenheit das Versäumte nachzuholen; die Volker vermehrten sich augenscheinlich. Nun wurden die Honigräume allen Stöcken geöffnet. und die Schleudermasch ine in Bewegimg gesetzt. Die Lindenblüte weckte auch den Scbwarmtrieb und der Bionenziichter hatte vollauf zu fhuu, um Honig zu säumen und Schwärme einzulassen. Auf meinem Bienenstände, der besetzt ist mit Mischlingen Krainer und hiesiger Basse, fielen (!4 Percent Schwärme. Hier erlaube ich mir die Bemerkimg, dass da-» rebersetzen des Mutterstockes, um das Nacbschwärmen zu verhüten, mir nichts genützt bat, und dass mir jeder übersetzte Stock einen Nachschwarm abstiess. Die Schwärme waren auch sehr fleissig, denn 28 Percent füllten den Honigraum uud konnten geleert werden, einige sogar zweimal.
Zu Ende der Tracht hatten alle Stöcke ihren Wintervorrath und durchschnittlich 3'/» Kilo bedeckelten Honig konnte der Bienenzüchter noch für jeden Stock zur Vorsorge fürs Frühjahr aufheben. Im ganzen g.ib mir heuer jeder Stock 20 Pfund Schleuderhonig und 7 Pfund bedeckelten.
Vom Schleuderhonig habe ich bis jetzt erst 3 Zentner verkauft zu 46 Ii. 5. W., der Tafelhonig wird pfundweise per 50 kr. verkauft.
Ich habe nach der Vereinigung und Keducirung 30 Bruteu eingewintert, befürchte aber heuer die Ruhr, da die Bienen schon seit 20. Oktober in den Stöcken zurückgehalten werden.
Bieiienziu'litsbericht aus Mecklenburg.
(Vom Vereinsmitglied« Lehrer Otto in Bocksee.)
Das Jahr 1874 war im allgemeinen ein ziemlich gutes! Obgleich die Tracht schon mit den '.i. Juli gänzlich aufhörte, so hatten die Bienen doch, indem die Frühtracht eine gute war, tüchtig Vorräthe eingesammelt, so dass eine ziemlich gute Ernte erfolgte. Ich hatte im Frühjahr 64 Stöcke, von denen ich noch 9 verkaufte, so dass mein Stand 55 Stöcke aufwies. Von diesen winterte ich 80 Stöcke ein und verkaufte lür 300 Mark (150 II.) Ilouig, während ich für Wachs nur 14 M. einnahm. Denn, •I i ich eine Maschine zum Ausschwingen des Honigs besitze, so wird selbstverständlich woniger Wachs producirt, weil die leereu Waben besser als zum Einschmelzen beuiitzt worden. Ich bin also deu Verhältnissen nach zufrieden; desgleichen alle hiesigen Bienenzüchter, die rationelle Bienenzucht betreiben, allerdings dort ausgenommen, wo keine Frühtracht war, also die Ernte nicht besonders glänzend ausgefallen ist.
Auch in diesem Jahre muss ich den Krainer Bienen wieder Lob spenden, denn sie haben durchschnittlich, echte und Bastarde, 4 bis 6 Mass mehr Ertrag gegeben wie die deutschen. Auch die im letzten Frühjahr bezogenen sechs Völker haben sich gut consorvirt uud sümiutlich ihren Winterbedarf eingesammelt, bitte deshalb auch zum nächsten Frühjahre wieder um einige Völker, deren Anzahl ich noch specieller bestimmen werde.
Bienenbericlit ans der Pest-Ofener Gegend.
(Vom Vereinsmitglicdc A. l'rikosowitsch. I'farrer zu Bogdany.)
Das Vereinsorgan brachte in der Kummer 3 des Jahrganges 11. einen kurzen Bericht von meiner Wenigkeit uud zum Schlüsse wünschte ich noch allen Bienenfreunden: „Gott gebe uns anno 1874 oin recht gutes Bienenjahr!"
Im Monate April bei der so günstigen warmfeuchten Witterung und den sehr guten Trachtverhältuisseu machten wir Imker dieser Gegend uns die allerbesten Hoffnungen auf das sehr erwünschte gute Bieiicnjuhr. Die lieben Immen trugen lleissig ein. Endo des erwähnten Monates kamen bereits Drohnen hervor. Allein es kommt plötzlich am 27. April der sehr bedauerliche Temperaturwechsel, der unbarmherzige Frost, die eiskalten Maitage, endlich Mitte Mai sogar Schnee in den gebirgigeren Go-genden und der ganze junge Brutansatz wird nun unbarmherzig getödtet und beim Klug-locho Ii inausgeworfen. Dio Honigvorr&tbe waren ebenfalls bald aufgezehrt. In den fast ganz trokenen Juni- uud Julitageu konnten die lleissigeu Bienen kaum den nöthigen Lebensbedarf auf der sehr mageren und ausgetrockneten Blumeuweide finden, die schwächeren Völker gingen mitunter ganz zugrunde. Von Schwärmen war nur lue und da etwas zu sehen; uml selbst diese konnten keinen ordentlichen Wachsbau zustande bringen, viel weniger den nöthigen Honigbedarf lur den Winter einsammeln.
Am allerbesten gedieh noch das von Barou Kothsehütz aus Smerek im Jahre 1873 erhaltene reine krainer Bienenvolk, was mir einen sehr schönen und volkreichen Erstschwann gab. Der alte Mutterstock ging jedoch zufolge der ungünstigen Witterung und der nicht gelungenen Befruchtung der jungen Königin zugrunde. Auch in den Nach-barscomitaten klagte mau allwärts über ähnliche Verhältnisse. Seit ich Bienenzüchter bin. habe ich ein so trauriges Jahr wie das Jahr 1874 nicht erlebt. Mau mussto immer nur reduciren uud bis in das nächste Frühjahr hinein wird jeder hiesige Imker auf neue Verluste leider gefasst sein müssen. Von einer Honiganfspeicherung konnte somit bei uns keine Bede sein. Eine anhaltende Fütterung bis gegen das Frühjahr wird nöthig sein, so schlecht steht es auf unseren Bienenständen.
Mit den sehr sanften Krainer Bienen bin ich bis jetzt ganz zufrieden und werde trachten von dieser Bienengattung eine Weiselzucht zu veranstalten. Ein rationeller Bienenzüchter Ungarns, der, wie er sagte, auch Krainer Bienen auf seinem Bienenstand hätte, meinte vor einigen Jahren, er linde nichts besonderes an den Krainer Bienen, mithin müsse er mir davon abrathen, besonders seien dieselben sehr stechlustig u. s. w. Aus eigener Erfahrung muss ich das Gegentheil behaupten.*
Erwiderung auf „Humoristischen" in der „Krainer Biene."'
I have not hand in it. **
(loldsmilh, Yii-ar of Wakclield.
Ich liane auch meine Hand zu dem betreffenden Artikel nicht hergegeben. Ich habe dagegen dem Herrn Hilbert auf der Bednerbühuo iu Hallo als ehrlicher Mann meine Ansicht über die Milch- und Eierfütterung gesagt, ohne dass es mir auch nur eingefallen wäre, seine Versuche ins Lächerliche hinüberzuziehen. Uud nun macht sich ein Anonymus humoristicus die Kurzweil, ein helles Feuer des Streites anzulachen, um vielleicht einen Gang auszufechten, welcher bei einer frühern Gelegenheit hätte ausgefochten werden müsaen.
Die Herren Redacteure der Bicnenzeitschriften sollten ebensowenig einen anonymen als einen Schimpf- und .Spottartikel aufnehmen, wenn derselbo auch eine heimliche Vaterschaft habe, von wem er wolle.
Es ist dies das erstemal, dass ich mich herbeilasse, auf einen anonymen Artikel etwas zu erwidern, dagegen bin ich gewohnt, unter alles, was ich schreibe, meinen ehrlichen Namen zu setzen uud so sollte es jeder machen.
Bonn, im Februar 1875.
INlIllllilllll. Dr. philo».
* Und die meisten Züchter werden dein zustimmen, obaehon bin und wieder auch bösartige vorkommen!
** Es hätte dieser Erklärung nicht bedurft, um unsere Leser zu überzeugen, das«, wie hiermit seitens der Uedaction noch besonders geschiebt, Herr I)r I'ollmauu dem qu. Artikel fremd stand.
Die Notiz wurde uns gelegenheitlich aus H ille von einem ältern Bienenzüchter zugesendet, den II. seinerzeit iu einer für den jüngerti durchaus unberechtigten Weise kritisirte. Dem vernünftigen Kern in jenem Vortrage wird sicherlich kein verständiger Bienenzüchter nahe treten — aber jede 1"Übertreibung lässt — kalt! Jedenfalls hat Herr II. „viel1' und „vielerlei-* in Halle gesprochen!

tj ereiitsiiui'IiriclifHii des Kraiiier Kienenzuclitsvereins.
Herr C. 6. M filler zu Bosshkch hat der Vereinskasse als Aufzahlung für die 1874 bestellten sechs Vereinsstöcke nachträglich noch 6 H. zun: Geschenke gemacht, wofür der Ausschuss aufs herzlichste dankt.
Mit Betrübnis melden wir unseren Mitgliedern die Nachricht von dem Tode nachstehender Vereinsmitglieder.
1.	I)r. E. 11. Costa, Hof- und Gerichtsadvocat und Landesausschuss iu Laibach.
2.	Johann Ferjan, Pfarrer zu St. Anten bei Koprn (Küstenland).
ii. Dr. Halbritter, praktischer Arzt zu Kossbach (Böhmen).
4. Josef Schweighardt, Dechant und Pfarrer zu St. Andrä (Kärnten).
b. Friedrich Haberzettl, Stadtgärtner zu Mies (Böhmen).
Preisausschreibung. Dem Vereinsmitgliede Herrn Carl Gatter in Wien sind von einem Gönner der Bienenzucht acht Stück k. k. österreichische Dukaten mit dem Bedeuten übergeben worden, selbe beliebig zu Prämien zu verwenden. Derselbe hat nun hicmit nachstehende zwei Preise ausgeschrieben:
I.	Preis: 5 S Iii c K h. I., östcrr. Dukaten in Gold für eine billige, einfache und auch von dem Landmanne leicht anzufertigende praktische Bienenwohnung beweglichen Baues. Das Material hiebei kann Holz oder Stroh oder beides in Verbindung sein.
II,	Preis: ■! Stück h. k Jisterr. Dukaten in Gold für ein neues praktisches Bio nen gerät Ii (Waben-Endecklungswerkzeng, Schutzhaube, Bauchapparat etc.)
Die Zuerkennung dieser Prämien erfolgt durch das Preisgericht hei der im September d.J. stattfindenden XX.Wanderversammlunsr deutsch-österreichischer Bienen-wirthe iu StrasBburg.
Einladung
an diu Yercinsmitgliodor und an allu Bieinmfreuinle
/u der
am Mittwoch den ?. April 1875
abzuhaltenden
zu Laibacii
im Gasthofe ,.Elefant," vormittags 10 Uhr.
rog*-i'saiia gib:
1.	Bericht über die Thätigkeit. des Vereinsausschusses.
2.	Abänderungen der ö, 6, 7 und 10 der Statuten.
3.	Genehmigung der Jahresrechnungen pro 1873 und 1874.
4.	Verträge ;>. Anträge.*
Laibach, den 16.Jäuner 187f>.
Der Verein sa uhhvUuhh.
* Ihcsellun nm>sen, um /lir Beschluufossuiig zu gelangen, 21 Stunden vorher hei dem Ver-einsnusschuue lornielirt anucmcldct werden.
Verlag und Redaction: Priis.dituu des Krainer Bienenzuchtsvereina unter Verantwortlichkeit von J. .terse •- Druck v. Klemnwyr «Je Hamberg in Laibach