Vereinigte Laibacher Zeitung. Nedruckl mit Edlen von Kleinmayer'schen Schrift««. ">»-----------------------«-----------------«>» Freytag ^en »?. May 1816. I n n l a n b> L a i b a ch. x3e. f. f. Maj. gewohnt Verdienste zn h^' lohnen, geruheten über etn vondembicsigen l. f. Hohen Gubernio erstattetes Gutechten dem hierländig unter einem jubilirten ^ubernial-Registratnrs^Direktor, Herrn Joseph Snppantschüsch, die grosse goldene Civil-Ehren-Medaille sammt Kette gnadigst tzn verleiben. Die Bekanntmachung einer den i5. May 3816 um halb 12 Ubr Mittags, im grossen Saale des hiesigen Landhauses, bey Umhän-Hung und Nebergabe dieses grossen, aber seltnen Ehrenzeichens unter Trompeten - und Hauken-Schall Stattgehabten Feyerllcbkeit, b«Y der sich alle Hohen Civil-undMilitär-Branchen durchgehends häufig einfanden, und wobey nachstehende wechselseitige Reden abgehalten wllro-n, mag zugleich der Dollmetsch jener Empfindungen seyn, von denen die ganze Versammlung für Se. f. k. Majestät, Hen so gütigst als erhabenen Belohner, nicht minder für den belohnten verdienstvollen Gtaatsdiener, sich durchdrungen ^ahe. Rede 5es Hsrvn Presidenten, bey Uebergabe und Umhängung obiger Ehren-Medaille. Ehrwürdig ist jedes der Pflicht geweihtes Lcben, doppelt ehrwürdig wird es, wenn die Wicht dem öffentli^en Dienste gewidmet ; den Allerhöchsten Grad von Ehrwürdigkeit aber erreichet es dann, wenn mit der Pflicht auch noch höhere, selbst unter persönlichen Gefahren erprobte Tugendendes Patriotismus und der Fürstenliebe sich vereinigen. Diesen Grad der Ehrwürdigfeit erblicken wir in dem gegenwärtigen Staalsdiener, dem verdienstvollen Gubernial « Registraturs-Direktor Joseph Suppantschttsch, inlchen, Se. Majestät nicht nur in Ansehung sci«e» Dienstjahre die Iubilation mit dem vollen Gehalte zu bewilligen, sondern anch in Rücksicht auf seinen rastlosen Dienst-Elfer, und seine unerschütterliche Treue, deren Proben vorzuglich während der fremden Reaierungs-Periode sichtbar wurden, die grosse goldene Cioil-Ehren-Medaille sammt Äette zu verleihen geruheten. Volle Achtung, und lebhafte Theilnahe nähme sind die Empfindungen, die mich erfüllen, und die, wie ich überzenglbw, auch bie gzvze anscbn'liHe Versonlmlung sn'lt imr theilet: indem ich ibnen ehrwürdiger Mann das Merkmahl der Allerhöchsten Gnade zu übergeben, Sie danützu zieren die Ehre habe. Nachdem die Medaille dem Begnadigten umgehänget wordm war, fuhr der H?n'-President folgendevmassen fort: Möge die^'e Zierde noch viele Fahre ihre Brust schmück^.-, zum Merkmahle der Aller-böchsicn Gnade, womit Se. Majestät eilige Dici,ste, und treue Anbänglich?cit zu belobe ncn geruhen, znm richtigen, seldst das Alter verjüngenden Bcwustscyn treu erfüllter Pflichten; zum crspicgelnden Beyspiel-', welchen unschätzbaren Preis der Allerhöchsten Anerkennung die durch unverürochenc Ucbnng zu ächten Tugenden gewordenen Eigenschaften der Rcchtschaffcnhcit, Treue, und des Dienst-Eifers sich zu versprechen haben. Danknde des Dccorirten. Obscnon ich stats benmbet war, die Pflichten eines Staats-Gliedes im Allgemeine,',, besonders zene meines Berufes zu erfüllen; ;'o ninß ich doch bekennen, daß mcine Herdicn-sic der z^cifaä^cn 'Allerhöchsten Gnade, die nür heute wiedersagt, viel zn nnwcrth sind. Pünktliche Erfüllung der Dienst - Obliegenheit iu jedem Stande, Treue gegen dem Fürsten, und Vaterland auch mit Hintansetzung feines Lehens , ist die erste, die heil'gstc Psiicht eines Staats-Bürgers, und lohnt sich oon selbst durch das frohe Bewußtseyn. Nur der allhöchsten Gnade allein, der mildvollen , väterlichen Güte Se. k. k. Mas. unsers angelacheten Monarchen nnch ich in tiefster Demuth dauken, daß mlch allerhöchst dieselben nach einer ^/, jahrigen Dienstcslauf-bahn so großmütbig zur Ruhe zu^tzen, uild ucbstbei mit dem unverdienten Mer^nablc der allerhöchsten Gnade zu belohnen geruhet ha-hen.' Nuhcn wird dieses angcbethete Denkmahl an meinem Herzen, und selbes von neuen belleben, d^ß cs, bis der letzte Bluts-Tropfen erstarret, von Liebe,, imd Verehrung schlage. Gleichwie ich nun bei dem empfangenen Pfande dcr landesfürstlichen Huld und Gna-hc gelobe meinem i.n dem Pensions-Gesuche geleisteten Versprechen getreulich nachzukom- men , so wie melnsm ernennenden Nachfolgee durch die mir nunmehr in ^5 sabren gesam-leten Manipnlations-Ken^ti'.izse mit Ratb uni> T^at willfährig an die Hand zu gehen; so bitte ich, meinen allcruntcrthanigsten Dank, welchen nur mein Herz empsindet, die Worte aber auszudrücken nicht vermögen,Sr. Maj. zu Füssen zu legen. Fhncn Wodlgebohrner, Verebrungswur-digster Herr President, nnd dem Hoden Gu-bernio aber muß ich sub nilsest dailke«!, da nur durch boch Dero Güte mcine Ier.vend'ang dem allerhöchsten Throne in einemLtchce dargestellet worden ist, welches ich zu erreichen zwar stats gestrebet habe, dagegen vollkommen zu errciclien bei aller Anstrengung nicht vermocht te. Möge auch mein Wunsch gedeihen, daß meine Dienst - Gefährten ein siater Dienst - Eifer eine unverulgbare Treue gegen ibrci, an-^ göbornen Landes - Fürsten beleben möchte, da sie durch mein Bei viel überzengt seyn können, daß unser gütigster Landcsoater mit seinem forschenden Auge bei dem mindesten Staats-Die.er auch die geringsten ,Zcrdten-ste durchblicke, und Gie zur Aufmunterung und Nachfolge — mehr als sie verdienen, bclohne. Wie n. Nach Berichten aus Trich sind Se. k. k. Maj, am Ao. Apri'l wn i l N »r .Zocmntags mttcr lauter S.'^ >'r'i)''!l und a'lcn Aeusserungen der ent^ackendsten Freude der dortigen Einwohner ang^o.nmen. Seiner Er-zcllenz dcr Vorsteher des Gudcruiums, Ba« ron Ro'etti, war Se. Majcstat bis nach Görz und Aquilcja entgegen gegangen, und zu S. Ccoce von zwey Abordnungen', uem-licb, von einer der Stadt, und einer des Handclsstandes bewillkommet worden. Beym Eintritt der Stadt geschah d?r Empfang von 200 Bürgern, die alle gleich festlich gekleidet waren, und die Sr. Maj. ein Gedicht ehrfurchtsvoll überreichten. Außer mehreren Triumphpforten , die vom Börseplatz a.», bis zum Regicrungs - Pattaste, wo Se. Majestät abtraten, errichtet wnrden, waren wegcn der Trauer alle öffentlichen Festlichkeiten eingestellt. Gleich nach der Mahlzeit fuhren Sc. Maj. aus, bestiegen ein dazu ausgczier< tcs Fahrzeug, und begabeu sick an Bord der im Haftu liegenden k k. 'regatte Austria. Hierauf geruhnen S«. Majejlät auch das tzor wenigen ?agen mit en^r reichenLabung ans P'nlad'sp>u? a'gekom ne!«e Americani,l)e Schiff .Uchmvild, unter Capinin Uugan, das ^ den vor ,nck>t la«H-r Zeit in Trieft ansässig ge,vordcnenAm Ba lachen Handels-ma^ul ^oh. A'len, gelandt worden war, auf dessen Bitte, mit ciaem Besuche zu beehren. Venus; Harldschre'be.l aus Trieft baden b-funden, die Verschiedenen selbständigen Abt^elln.lge?rgwesen, aufzureden, un unter dem Mnme^ allgemeine Hoftwumer, u'iter d« nnint^'l!) re>, Leitung des Hossa'nm?r-Prei^c.lte!l und dero»)rrsten Aufsicht des Hlnanz - Ministers, zu verewigen. B ö b n e n. Der 2/.. Atz'-i'.l war zu Prag für die dor< t!ge F raclitiiche Gemeinde ein Tag beon-bcrer Auszeichnung und danlbarenEntzü'kens. Der verehrte ''err Er^biscbof, an de',n men-schenfrcnndliche Heradlassu.) die kletnste ,cl-«er Tugenden ist, ingleichcn der Herr Ooerst-burgMf und 0er Herr Gnder nal - Vlzeprä-sidcnt, der Herr Stadtbauptmanu , der Hr. Aürst von Lobko^i.) uild die angegebensten Per or.cn der Stadt beehrten die Gemeinde nüt il'rem Besucl)e, um dcn in der ^uden-: stadt gelegene,: ehemaligen Begrabuißplatz, der sowohl durch seine schone La^e, als durch die Ruhestätten der bernbiutesten Männer Israeliti cher :)?azion merkwürdig ist zu de-seben. Mit ausgezeichneter Hnld und Hcr< ablassung beliebteil die bo^eu Gaste die fckön-sien in hebräischer Sprache verfaßten Grav'-schriften (worunter sich eine von ^. C>).6ll ber'chreibt,) sich erklären z'i lassen, dieHochoie-sclbcnmit <^rgnügeu besichtigen, und voli dä sich tn das 9ersammlnng«?znmuec der Beerdi-gungsbruder, in die zunächst gelegene,, Synagogen, dann in die ^''raclitlich'Deutsche Hanptschule begaben. Mit Freude sah man hier d»e l'v^en Menschenfreunde bey der fugend verweilen und die gerade nn llnterrich^ te begriffenen Lebrer mit der höchsten Güte .und Nachsicht anbören. Hierauf wurde mit der Schuljugend eine kleine Prafnng vorgenommen , ivobn) sick Lehrer und Schälcrdie vollwmmcne Zul'riedenbcit der anwc enden hohe» Gaste .rwarden. Der Segen, schrobt man, dse wegen dieses Ereignisses'hocherfreuten Gemeine begleitete sie, als Hoch-dieselben die Fudenstadt verliessen, der dieser E.rentag ein ewiges Andenken herrlicher Toleranz uud Menschenliebe bleiben wird. Au slan d. Preussen Dte allgemeine Z iwug meldet aus Berlin vo-u 6. April: Hinsichtlich der Gewerbe-frcyben werden künftig verschiedene Abäude-rn,lgeu Staat baben , welche die yiesige Her-armuilg junger Bürger verhindern sollen. Auch vird der Geld atz fnr Gewinnung des Burgerrechts, der bis er auf 28 Rtblr. und frü'er'ün nur auf l3 :Tr^lr. stand, kü'ftig verdoppelt, unv wie man sagt, eine Depo-sitenka^se fundirt werden, wozu jeder angebende Bärger eine verballnißmaßige Summe beyzutragen bat Hierdurch oll der Andrang voll uilbem ttelten Ge ve^btreibendeu verhindert« ld zugleich bcwirct werden, daß dlese, bey ctwanniger Verarmnng, sobald sie nicht durch clgene schuld entstand, aus g/edachtcr Kasse eine können. Zwar erfrcnt sich die ^csidcuz bereits einer 0 nutzlichen als wobltbätigeu Anstalt in dem sogenannten BnrgerRcttungsin-stitute, auf' dessen Vorsteber schon mancher Familienvater dcsHimmelsSegcn berabfie^te. ANein das Hnstitnt kann bey dem besteil Willen unmoHncl) allen, die dessen lluterstützung nachsuchen, thatige Hülfe leisten. Um s» beilbringender würde daher die Errichtung jener Depositen!asse seyn; und vielleicht ließe sich, bey fernem und demselben edeln Zwecke, cinc Zlisammcnscbmelzung beydes Kassen be« wirke.,, wodurch zugleich für diejenigen, wel« che UnterftÜMng wünschen, eine desto frohere' Aussicht zur Wiederherstellung ihres Gewerbes sich eröffnen würde» 5m ., .. (Pr/Z.)« F t a l i e n. 'Die Varbaresken läi'.deten auf'der^Insel Sardinien am 6. ApriU. Sobald, wan zu Älgbicri es crfnhr, erl)ab man sicl>° in Wqss^ allein den,Sceränbern gelang es doch , chehr<< re Häuser an "der Küste zu berauben, unb dann niederzubrennen. Ueberdieß fübrtcnfle «3 Männer und ^räueu mit sich fort. D^ die Bürger -Garde ih.ienschnell aul deu Hals kan, so konnten sie e'nige Unglückliche nichr mit sich fortbringen, und ermordeten sie. EM Korvette und Brigg verfolgten die Räuber. Noch nie war der Uebermuth dieser Räuber grösser als letzt. (W. Z.>> Am 2n. Aprill, wo zu Parma de» fen-erliche Tinzilg der Herzoginn war, bezeichneten I. Mai. diesen Tag dadurch, daß aUe unter 2 if2 Frank befindliche Pfänder in der ^eihbank zu Parma, ihren Eigenthümern uneutgcNUcb zurückgestellt, und 6000Franks an die dortigen Stadtarmen vertheilt wur« den. In den letzten Tagen des Monatbs März herrschte zu Neapel eine anßcr»rd