Philharmonifche Gefellfchaff in fcaibadi. Programm der Jubelfeier des zroeiftunderfjäfirigen Beffandes der am 8.üännerl702 gegründeten Gefellfdiaft. FeWfage Pom 16. mai bis 19. mai 1902. Fe[f*Dirigenf: muHkdirektor und Chor« meiffer der PhilharmoniFchen SefellFchaff 30S6F ZÖHR6R. sssxss^spwss^rss^ heiter der Kammermulik; ss* Konzerfmeilfer der Philharmonifchen Sefell* Fcharf HflRS 66RSTHER. ssxssjxssr« Fefträume: Conhalle der Philharmon. 0eIelirdiaEt, Kongre^plajj nr. dur, ßerr HIiFRED 6RÜI1F6[iD. I. Hndante grazioso; II. ITlenuetto, Hllegro moderato; III. Hlla Uurca. Soloejgs Iiied. All mein’ Sedanken. Frau Unterm HpFelbaum. H. BRIffiT-PVIiüGITIHnn. Der Särfner. Forellen*Quinfeft Für Pianoforte, Violine, Viola, Violončeli und Baf;, op. 114, fl-dur. a) Hllegro uiuace; b) Hndante; c) Scherzo Presto; d) Uema, Hndantino mit Variationen; e) Hllegro giusto. Der Wortlaut zu den nummern 2 und 4 umitehend. 1.) li. v. Beethouen: 2. a) Franz Schubert: b) Rob.Schumann: c) 3oh. Brahms: 3.) W. fl. ülozart: 4. a) Edu. Srieg: b) Rieh. Strauß: c) flnt. Rückauf: d) ßugo Wolf: 5.) Franz Schubert: SS'« Wohin ? 3ch hört’ ein Bächlein rauichen Wohl aus dem Felfenquell, Binab zum Cale raufdien So frifch und wunderhell. 3ch weifj nicht, wie mir wurde, nicht, wer den Rat mir gab, Sch mufjfe gleich hinunter mit meinem Wanderltab. ßinunfer und immer weiter Und immer dem Bathe nach, Und immer frifcher raurchte Und immer heller der Bach. 3ft das denn meine Strafet 0 Bächlein, fprich, wohin? Du halt mit deinem Raufchen mir ganz beraufcht den Sinn. Was lag ich denn uom Raurdien? Das kann kein Rauichen lein, Es fingen wohl die Ilixen Dort unten ihren Reih’n. hafj fingen, Gefell, lafj raufdien, Und wand’re fröhlich nach! Es gehn ja füühlenräder 3n jedem klaren Bach. Wilhelm ITIöIIer. Waldesgelpräcfi. Es ift fchon fpät, es ift fchon kalt, Was reit'ft du einfam durch den Waid? Der Wald ift lang, du bift allein, Du fchöne Braut, ich führ’ dich heim! Grofe ift der ülänner Trug und tiift, Uor Schmerz mein ßerz gebrochen ift; Wohl irrt das Waldhorn her und hin, 0 flieh, du weifst nicht, wer ich bin! SS« So reich gefchmficfef ift Rofe und Weib, So wunderrdiön der Junge üeib; — 3efcf kenn’ ich dich, Gott fteh mir bei, Du bift die ßexe Lorelei)! Du kennft midi wohl, com hohen Stein Schaut ftill mein Schloß tief in den Rhein; Es ift fchon fpät, es ift fdion kalt, Rommft nimmermehr aus diefem Wald. Eichendorff. Ständchen. Der Illond fteht über dem Berge, So recht für perliebte fieuf; 3m Garten riefelt ein Brunnen, Sonft Stille weif und breit. lieben der IRauer im Schatten, Da ftehn der Studenten drei mit Flöf und Geig’ und Zither Und fingen und fpiefen dabei. Die Klänge fchleichen der Schönften Sacht in den üraum hinein, Sie fchaut den blonden Geliebten Und Iifpelt: «Dergifj nicht mein!» Franz Kugler. SX Solpejgs liied. Der Winter mag Fdieiden, der Frühling pergehn, Der Sommer mag welken, das 3ahr perwehn, Du kehreff mir zurücke, gewifs, du wirft mein, 3ch hab’ es perlprochen, ich harre treulich dein. Sott helfe dir, wenn du die Sonne noch fiehft, Gott tegne dich, wenn du zu Füfjen ihm knieft. 3ch will deiner harren, bis du mir nah’, Und harreft du dort oben, [o treffen wir uns da. HU mein’ Gedanken. HII mein’ Gedanken, mein E5erz und mein Sinn, Dort, wo die Iiiebfte ift, wandern fie hin. Gehn ihres Weges trofe Illauer und Cor, Da hält kein Riegel, kein Graben nicht por; Gehn wie die Vögelein hoch durch die fiuft, Brauchen kein’ Brücken über Waffer und Kluft, Finden das Stddtlein und finden das Baus, Finden ihr Fenfter aus allen heraus, Und klopfen ünd rufen: Illach auf, laf) uns ein, Wir kommen pom Iiiebften und grüßen dich fein. Felix Dahn. ES«* Unterm Hpfelbaum. Leben — ach — wie bilt du Fch6n! Sterben — welche Pein! Und der Kirchhof ift fo nah’, Dicht am Garten mein. Wenn nach Steinen, Kreuzen ich, Ilach dem ülond gefehn, B6r’ die Kirchenglocke ich Still und traurig gehn. £9« Hch, und dennoch duftet es, Und mein Berzlein geht! Schau, wer unterm Hpfelbaum, Schau 'mal, wer dort fteht! Komm', das lieben ift doch rchönf Uod ilt wohl ein träum! fiafs uns überm Kirchhof weg llach den Bäumen Tchau’n. Klaus Sroth. Der 6<3rfner. Huf ihrem DeibrSfjIein, Io weif; wie der Schnee, Die Tchönfte Prinzeliin reit’ durch die Hilee, Der Weg, den das Röfjlein hintanzet fo hold, Der Sand, den ich Streute, er blinket wie Gold. Du rolenfarbs ßütlein, wohlauf und wohlab, 0! wirf eine Feder perftohlen herab; Und wilift du dagegen eine Blüte pon mir, nimm taufend für eine, nimm alle dafür! Ed. ITlörlke. L Fettkonzert gM Illltwirkende: Frau IT1HR16 SEyFF-KATZIIlAyR, Konzertfängerin aus Wien; Berr ÜIORIZ FRAUSCBER, k. k. Bofoperntänger aus Wien; Berr KARIi PRIIiIi, k. u. k. fiofmufiker, Konzertmeifter und Solo« [pieler des Bofopernorchefters, Prof. am Wiener Konferpatorium; der Damen* und Hlännerchor der Phiiharmonirchen Sefellfchaft; die Sängerrunde des Iiaibadier deutfchen Turnvereines; ITlitglieder des niänner*6e[anguereines in Cilli, des ITlufiknereines in Klagenfurf und der k. k. ßofoper in Wien; hiefige und auswärtige Snftrumentalkräfte. Portragsordnung: t. Abteilung. 1.) Rieh. Wagner: Vorfpiel zu den 'iITleifterfingern von Iliirnberg». 2.) 6. □. p.Weber: Rezitativ und flrie des Ltyfiarf aus der Oper «lEunjanfhef. Bofoperntänger Berr IRORIZ FRAURBER. 3.) 3oh. Brahms: Violinkonzert, Kadenz von 3ofef Joachim. Berr Profeffor KARti PRItiti. a) Hllegro non troppo; b) Adagio; c) Hllegro giocoso, ma non troppo uiwace. (Erfte Aufführung in Iiaibach.) , 4.) Franz Schubert: iniirjamsSiegesgefangi>. Kantate für Sopranfolo.gemichfen Chor und Orchefter. Solo: Frau m. SEyFF-KATZIIlAyR. Der Wortlaut zu den nummern 2 und 4 nebenftehend. II. Abteilung. Anton Bruckner: Vierte (romantifche) Symphonie. I. Satz: Ruhig bewegt (Alleg»o molto moderato). II. Saft: Andante. III. Saft: Scherzo (bewegt). IV. Saft: Finale (mäftig). SS« Rezifcifip und flrie des üyHcirf aus ‘f6uryanthe>*. [lyliart: Wo berg ich mich? wo feind ich Fällung wieder? 5a! toller Freoelwahn, du warlt es ja, der lie als leichte Beute Iah! 3hr Fellen Itürzt auf mich hernieder, Du Widerhall, ruf nicht das fleh des hoffnungslofen Strebens nach! Ilie wird lie mein! o ew’ger Qualen Bgder. Schweigt, glüh’nden Sehnens wilde Criebe, 3hr fluge fucht den Bimmel nur. 3n ihr wohnt Unfchuld, flnmut, hiebe, Sanz Wahrheit ift lie, ganz Ilatur. Was loll mir ferner Suf und tiandt Die Welf ilt arm und öde ohne He! mein ihre fiuld? ülein wird fie nie! Vergiß Unfeliger! entflieh! — fie liebt ihn! Und er tollte leben? 3ch Fdimachfend beben? 3m Staube Sieg ihm zugeltehn? 0 nein! er darf nicht leben, ich mord’ ihn unter faulend Weh'n! Doch Bölle! du kannlf fie mir auch nicht geben; Sie liebt ihn! — 3ch mufj unfergehn! — So weih’ ich mich den Rach’gewalten, Sie locken mich zu fchwarzer Cat! Geworfen ift des Unheils Saat, Der Codeskeim mufj lieh entfalten. Zertrümm’re fchönes Bild! Fort! letjfer lüfter Schmerz! Ilur lein Verderben füllt die [furmbewegfe Bruft! — SS»* mirjams Siegesgetang pon Franz Grillparzer. Bis Kantate-Cext Für Franz Schubert und oom ihm komponiert. Rührt die Cymbel, Fchlagt die Saiten, fiafjt den Ball es fragen weit: 6rof} der Berr zu allen Zeiten, Beute grof} por aller Zeit. Ehor: Sro!} der Ben zu allen Zeiten, Beute grof} por aller Zeit. Aus Ägypten por dem Volke, Wie der Birf den Stab zur Buf, Zogff du her, dein Stab die Wolke Und dein flrm des Feuers Slut! Ehor:- Zieh ein Birf por deinem Volke, Stark dein flrm, dein fluge Slut. Und das Uleer hSrf deine Stimme, Cut lieh auf dem Zug, wird fiand. Scheu des [Heeres Ungetüme Schau’n durch die knjftall’ne Wand. Shor: Wir perfrauten deiner Stimme, Urafen froh das neue liand. Doch der Borizonf erdunkelf, Rofj und Reifer lö[f [ich los, Börner lärmen, Eilen funkelt: Es ift Pharao und [ein Crofj. Chor: Berr, uon der Sefahr umdunkelt, Bilffos wir, dort mann und Rolj. Und die Feinde, mordentglommen, Drängen nach auf fidierm Pfad; 3et}t und jeftt — da horch, welch Säufeln, Wehen, [Tlurmeln, Dröhnen — Sturm! 's iff der Berr in feinem ßrimme, Einftürzf rings der Wafferturm. Illann und Pferd, Rof} und Reiter, Eingewickelt, umfponnen vom riefte der Sefahr. Zerbrochen die Speichen ihrer Wagen, Cot der fienker, tot das Sefpann. Cauchft du auf, Pharao1 hinab, hinunter, ßinunter in den Hbgrund, fchwarz wie deine Bruft. Und das Uleer hat nun vollzogen, liautlos rollen feine Wogen, nimmer gibt es, was es barg, Eine Wüfte, 0rab zugleich und Sarg. Eher: Cauchft du auf, Pharao] hinab, hinunter, ßinunter in den Hbgrund, fdiwarz wie deine Bruft. Schrecklich hat der Berr vollzogen, [lautlos zieh'n des Illeeres Wogen; Wer errät noch, was es barg? Frevlergrab zugleich und Sarg. — D’rum mit Eymbeln und mit Saiten lia&t den Ball es fragen weit: Srofj der Berr zu allen Zeiten, Beute grofj vor aller Zeit. Ehor: Sroi3 der Berr zu allen Zeiten, Beute grof; vor aller Zeit. Feffoeriammlung in der Uonhalle. EM 1.) , Ouuerture für großes Orcheffer pon Karl Reinecke. 2.) Feffrede, gefprochen vom SefellFchaftsdirektor 3oief Bauifen. 3.) Verteilung der FeftfchriFt und der Denkmünze, ses» S^wSSxgS'aSS'wSB'wIxS'wSS'» Sonntag am 18. mai abends halb 8 Uhr a Generalprobe a zum II. Feffkonzerf welches ITlonfag am 1