(Arüker „Eissier Zeitung" Eri»«>» jttaa S»i»frfla| »I € 4.M. IM« nniflnr ftanM« 1 h. Snteratt n«s Z«rl<; bei »ftcrm w»«d«rh»Ki«q<» »»il»«ch«»der «ad»». A»«wän» nrl>»<» ^»>«r»»» str u«kr Blatt all« fcftruttn»«* lBMKr*(TVt»ltüiui ttl 3«. ai> lilluetl a«. RtkactUa *. ■tninilftatiaa {«rtfig. «. ewuMan!«* de» Rtfcactnii* räjltA. mit tlulitatm« tcr E«»»- un» irrirrtaac, oan I—u Übt Bat- u»6 1—4 B*t *.i»»itiag«. - N>cl»»»I>«»<» Mrtafm — Tlaoulftmtf OKrtfn «tat — Inoniiiitf .-jn(fn»iiaqrn nicht »niicNichli«». Nr. 1. Cilli, Donnerstag, den Januar 1884. IX Jahrgang. Pränumtrationstinladnng! Mit dieser stummer eröffnen mir ei» neue« Abonnement auf die „Teutsche Wacht" und machen hiezu die ergebenste Einladung. Das Abonnement beträgt: für Cilli mit Zustellung monatlich 5', kr., vierteljährig fl. 1.50. halbjährig fl. 3.?-, für Auswärts mit Post-Versendung viertelj. fl. l.60, halbj. fl. 3.20. u)ir liiMeratle "ÄC finden bei der stets steigenden Auflage unseres Blattes die weiteste Verbreitung und werden billigst berechnet. HochachtungSvollst Die Administration d. Deutschen Wacht." Aückblick. Die Feiertage sind vorüber. Die Glück« wünsche, welche das neue Jahr introducirten, sind verklungen und der Werktagsernst macht wieder seine alten Rechte geltend. Wenn wir noch einen kurzen Rückblick aus das enifdjwim»-dene Jahr werfen, das in der Weltgeschichte als ein ziemlich belangloses verzeichnet stehen wird, so stnden wir. daß dasselbe, abgesehen von Parteikämpse», ein eminent friedliches war, das? daher, wenn der staatliche Organismus ein gesunder gewesen wäre, sich eine gewisse Wohlfahrt des Bürger- nnd Bauernstand es. sowie der arbeitenden Classen fühlbar machen müßte. Bon dieser Wohlfahrt ist indessen vor« läufig wenig *u merken, denn der bewaffnete Friede, welchen Europa genießt, entzieht nicht nur die frischesten Kräste der bürgerlichen Ar» bei», sondern er absorbirt auch die Früchte >--------- ---- Aphorismen. Vom Bruder Madardu». Laidach. im December. Was uns die Liebe so angenehm macht, ist, daß eS unserer Eitelkeit schmeichelt, ein Wesen zu besitzen, das nnS gewissermaßen als Autorität betrachtet. * * * * * * des Schaffens. „£et Degen hat den Kaiser arm gemacht; der Pflug ist's, der ihn wieder stärken wuß." Diese Worte, welche der Dichter-fürst den österreichischen Kriegsrath von One-stenberg sprechen läßt, könnten wohl auch »och beute für alle leitenden Staatsmänner Europa'S gelten. — Wenn es auch richtig ist, daß die civili-sirten Nationen durch kriegerische Ereignisse in weit ab von ihnen gelegenen Ländern in Mit-leidenschaft gezogen werden, so müsse» wir doch zugestehe», daß die Kriegssackel. die weit hinten in Ostasien und an mehreren Stellen Afrika's loderte, uns vor irgend welchen nennenSwerthen Erschütterungen bewahrt hat. Man hat es Frankreich, das Eroberungspolitik in Asien und Afrika trieb, allein überlassen, sich mit den von ihm angegriffenen Böllern auseinander zu setzen. Die drohenden Kriegs-wölken aber, die wiederholt vom Osten nach Westen und umgekehrt am politischen Horizont auftauchten, sind durch die Friedensliebe des deutschen Voltes und seines Kaisers, welcher Strömung der geniale Kanzler Nachdruck zu geben verstand, verscheucht worden. Die Pan-slavisten in Rußland und die Communisten in Frankreich haben bis ans Weiteres ihr kriege-rasche» Verlangen unterdrücken muffe». Wir hoffen, daß deutscher Geist und deutsche Kraft jene Rabulisten auch ferner im Schach zu hol-ten vermögen werden. Von der Eholerasenche blieb Europa gleichfalls verschont. Sie wüthete in Egypten, das im Jahre IH82 eine gefährliche Revolution und gegenwärtig einen neuer-lichen Ausstand durchzumachen h.rt, dessen Aus-gang noch nicht abzusehen ist. In Deutschland stand die sogenannte Socialreform im Vordergründe Dieselbe richtet ihre Spitze gegen den PseudoliberalismuS. der. wie überall von Humanitätsphrasen überfließt, in volkswirthschaitlicher Beziehung aber das Es gibt im Umgange zwischen Liebenden ein Etwas, das sich nicht erheucheln läßt, wenn es nicht da ist. das sich nicht verbergen läßt, wenn es da ist. Mancher Arme bat den Reichthum ver-achtet, aber noch kein Reicher. 9 ♦ Dumme Streiche sind bisweilen ein Zei« chen von Weisheit. ♦ » Es schmeichelt gewöhnlich die Menschen, wenn man sie um eine Gefälligkeit bittet, die ihnen kein Opfer verursacht. * # Den ersten Repliliensond scheinen schon Adam und Eva besessen zu habe'rt, denn sie benutzten die „Blatter" zur Bedeckung ihrer Blößen. » » ♦ Manche Leute lassen sich nur durch Trinkgelder zu einer dumanen Auffassung des Lebens bringen. 4t Nur wer selbst Manche? gelitten, ist wohl gelitten. * » Höflichkeit ist zuweilen ein Surrogat für das mangelnde Gemüth. » * * L'appetit — c'est I'komme. » » Ein Beweis für unsere geringe Selbster-kenntniß ist, daß wir dieselben Fehler, die wir besitzen, ohne sie zu tadeln, an Anderu so heftig verabscheuen. * » Auf ein Mädchen, dem man gefällt, konv men hundert Mädchen, denen man nicht gefällt. Die Erkenntniß dieses Satzes bildet die Grund- läge aller Erfolge bei den Frauen. * * Wie oft erntet unsere Selbstbeherrschung das Lob. welches eigentlich unser Phlegma verdient? * » Die Gescheidten lasten sich nur einmal auf's Eis führen, die Dnmmeu falten darauf Bälle ab. nackte Faustrecht, die Unterdrückung des wirth-schaftlich Schwächeren, fordert. - Die Novelle zur Gewerbeordnung, daS Krankencaffengesetz, die Eisenbahnverstaatlichungcn. die neuen Steuer» vorlagen :c., kurz alle im Reichstage oder im preußischen Landtage eingebrachten Gesetze, mögen sie politischen, wirthschastlichen oder finanziellen Inhaltes sein, sind darauf be-rechnet, die unteren Classen zu entlasten und dadurch dem Socialismus, der durch die Ver-armuug der Massen immer größere Kreise er-faßte, den Lebensfaden zu unterbinden. In England kam es noch immer nicht zu einem Ausgleich mit den Bewohnern der g'ünen Insel. Die I r l ä n d e r beharren aus der LoSlösung ihres Landes von England und auf der Herstellung der Personalunion mit dem Mutterlande. In Dänemark suchte das eonservative Eabinet nach wie vor gegen eine liberale Majorität zn regieren. Schwede» und Norwegen blieben die allen feindlichen Brüder, wovon der Ministerproceß in Chri-stiania Zeugniß ablegt. Frankreich ver-suchte in sernen Welttheilen seine Stellung zurückzuerobern, die eS früher in Europa ein-nahm. In MadägaScar, Tripolis und am Cöngo erkämpfte die Republik, welcher am vorleyie» Neujahrstage ihr größter StaatWann. Leon Gambetta. starb, neue Cotonien! Doch nicht genug damit: Tonking in Ostasien soll nun den Aulaß zu einem Kriege mit China bieten: England hat sein Indien, Frankreich will sei» Hinterland in China haben." Italien und die Türkei schlössen sich Teutschland an. Rußland vermochte weder vorwärts noch rückwärts zu schreiten. Der in den letzten Tagen des alten Jahres von einem Unfälle betroffene Czar will seinem Volke noch immer keine Versassung zeben. Belgien schloß mit Holland, Spanien mit Portugal ein Bündniß ab. Die Schweiz, welche durch Maitrtie Phrasen klingen so gut. daß Redner und Zuhörer sich nichts dabei zu den» ken brauchen. And doch. Aus: „Jung-Amerita" von Tara Hutzler. Breslau, SchotllÄnber. Seit einer Stunde drückte sich der blonde Krauskops des KindeS gegen die Fensterscheibe. Seit einer Sninde spähten zwei erwartuugS» voll blickende helle Kinderaugen die Straße hinaus und lierab' trommelten zwei kleine Hände unruhige und hastige Tactschläge aus daS Fenstersims., Dolly hatt? nie so fieberhaft sehnsüchtig auf den Bruder gewartet wie heute. Dolly hatte aber auch noch nie eine so großartige Ueber-raschung für ihn bereit gehabt wie heute, und darum stand sie seit einer Stunde so unge-wohnt beharrlich aus einer Stelle, darum übe»-hörte sie mit rücksichtsloser Absichtlichkeit den wiederholten Ruf der Mutter, der sie an das Clavier rief, um die gewohnte Stunde abzuübeu. Der Bruder kam noch nicht. Die kleine Naie war bedenklich roth gepreßt, und Über der sonst reinen Fensterscheibe begannen Dolly? Athemzüge Nebelbilder hinzuhauchen, die von der kleinen heißen Hand verdrießlich ungeduldig „Z>entsch/^,«HÜ^ ' ^ demselben Verhängniß oder Irrthum besaiten; allerdings au« anderen Motiven al« Herr Graf 2aaffe. Denn während es dieser nur um deiner selbst Willen vermied auf sitz und sein Cabinet auch nur den Schein der Absicht der Uebertra-gung de' slavisch-feudalen Reaction nach Un-gar» zu laden, legte Herr v. Tißa gegenüber den Dorgätiften in Oesterreich eine ostentative Gleichgiltigkeit an den Tag. weil er, mehr Ungar alS österreichisch-ungarischer Monarchist, sich dem Wahne hinnab Ungarn werde durch die Etablirung deS RiickchriuS dieSsrits der Leitha in den Stand gesetzt werden, Oesterreich in kultureller Beziehung einzuholen, wenn nicht zu überflügeln. Auf die Dauer konnte ein solches Verhältniß unmöglich Bestand haben. Früher oder später mußte man sich den Gegensatz off »kundig geltend machen, welcher zw schen der l i b e-r a l e n Politik Ungarns und der leactio-n är eu Oesterr.ichs obwaltete. Zum ersten Male geschah dies während des ungarisch-croatischen Schilderconflicts. Man wurde in U gar» stutzig. Die Vermuthung, daß die Prätension der Cro-at.'n ^urch die Siege wachgerufen wurde, welche das Slaventhum in Oesterreich errungen hatte, war kaum weniger geeignet Unaarn zur Wach-samkut anzusporn.n als der Verdacht, daß di-rette Einflüsse im Spiele seien. Die an Ve-stü-zung grenzende Ueberraschiing, welche nun die leitenden Kreise in Budapest über die Un« gar» geg>'nüt er eingeleitete Action empsi >den, darf wohl alS Beweis dafür angenommen wer-den, daß Herr v. Tißa • diesmal überrumpelt wurde. Für diese Auffassung spricht insbesondere daö ahiinn'.Slose Erstaunen, welch s die.,Buda» pt'ster Correspondenz", ein Organ des Htrrn v. Tißa, gegenüber kincr Thatsache an den Tag legt, deren Tragweite allerdings erst dann in vollem Maaße gewürdigt werden kann, wenn man die treidenden Kräfte kennen gelernt hat. Die Thatsache, welche den Gegenstand der halb ernsten halb geringschätzenden im Ganzen aber Unbehaglichkeit verrathenden Betrachtung der ungarisch offiziösen Correspondenz bildet, ist die folgende: „Eine Anzahl von Mitgliedern des öfter-reichlichen Feudaladels, welche zugleich das Jndigenat für das Königreich der Stephans-kröne nnd demgemäß auch daS Recht auf Sitz und Stimme im ungarischen Oberhause besitzen, hat unter Führung des fürstlich Lichtenstein, schen Brüderpaare» an daS Präsidium des Ober-Hauses Gesuche um Erwirkung des k. Einbe-rufungSschr.ibenS gerichtet." Die betreffende Nachricht bestätigend, be> merkt die „Budapester Eorrespondenz". „daß dieses ganz u 11 v e r m n t h e t auftretende Interesse für daS politische Lebe,, die Folge einer zwar stillen, aber um so intensiveren Agi- . 1884 tation zumeist ans jener aus ogenanntenÄltconfer-vativen bestehenden Opposition ist. welche jetzt yfrMnche nehmen wollen, daß der Ausgleich ohne ihre Mitwirkung geschaffen wurde." Herr v. Tißa hitte also gestern offenbar noch keine Ahnung davon, daß es sich um etwa« mehr handelt, als um daS Ehristen-Zu-den-Ehegesetz. welches blos den Vorwand bildet, für die Sehnsucht unserer Feudalen, an den Verhandlungen des ungarische» Oberhauses theil-zunehmen. Das Interesse, welches diese Kreise an dem besagten G/setzentwurfe nehm.'n, ist kaum größer a S jenes, daS Herr von Tißa dem-selben entgegenbringt. Rur alS Handhab, z»r Beseitigung des liberalen Regimentes bat es für sie Werth Von der Voraussetzung aus-gehend, daß Herr v. Zißa als correct consti-tutioneller Minesterpräsident die abermalige Ablehnung des von sämmtl chen Paneien des Abgeordnetenhauses angenommenen Christen-Juden-EhegesttzeS als eine p rlamentarische Niederlage auffassen werde, welche ihn zwä. ge seine Demission zu geben, coiicen rirt die Ultra-montanfeudal-slavische Eoalitiou ihren. Angriff aus diese sonst bedentunaSlose Gesetzesvorlage. Ist dies einmal gesch hen. dann ...... Der Plan war nicht ü.'el angelegt und, wie wir aus bester Quelle wissen, bereits bis in die letzten Details ausgearbeitet. In dem Momente, da Herr v. TiSza um seine De-missio lirung ansuchen und dem coustitntionelleil Gebrauche ent'prechend. der Krone seinen Besteller. den Grafen Ejiraky alS Nachfolger empfehlen würde, sollte die eigentliche Action in Angriff genommen werden. Zunächst würde Herr v. Eziraky die Ehre ein Eabinet zu bil-den, ablehnen. Na 1) längerem Zögern von der einen und längerem Sträube» von der anderen Seite wurde dann der derzeitige, gemeinsame Finanzminister Herr v. Kallaii mit der Bildung einen neuen Eabinetes betraut. Hr. v. Kallay ist. oder gilt wenigstens als ein „möglicher Mann." Was ihm vonAn>ehen nudEusluß im uugarischen Reichstage abgeht, das — so glaubt die Eoa-lition — würde reichlich ersetzt durch den Ruck-halt und die Unterstützung, welche seine der Reaction in Oesterreich a izupafseude Politik in der westlichen Reichshälfte fände. Auf diese Anpassung kommt es eben in erste- Linie an. N n n ist Herr v. T i s z a gewarn t. Der Plan d»r Reaction ist ihm rechtzeitig ver-rathen worden. Wird er den Fehdehandschuh aufnehmen, oderregnrungsmüde, widerstandslos das Feld räumen ? Qui vivra vera! Eonespondenjen. Sachstnsrld, 29. December. (0..6.) sT> i e G e m e i n d e w a h, l e n.] Es geschehen Zeichen und Wunder. Jene» herrliche Reiterlied Schil- 2 den savoyen'schtn ReutralitätAstreit aus ihrer Ruhe gestört wurde, ist mtnmehr wieder fryh, denselben beigelegt zu wiffen. 'In Serbien wurde der Wahlsieg der Radikalen für diese!» den verhängnißvoll. In Montenegro wmdeii' sür vanslavistische Umtriebe am Balkan durch eine Eheschließung neue Fäden gepin-nen. In Bulgarien kam der russische Ein-fluß stark in's Schwanken. R » m ä n i e n wurde vorläufig besänftigt. In Ungarn Hern-higte Coloman Tisza die Deutschen Sieben-bürgenS und die Eroaten. Was nun die innere Politik Oesterreichs betrifft, so blieb dieselbe im alten Geleise. Das Ministerium Taaffe suchte so gut es eben konnte, zu slavisiren, und wenn seine Bestre-bungen ein langsames Tempo aufwiesen, dann waren gewiß nicht zarte Rücksichten gegen die Deutschen, sondern mannhafter Widerstand, soweit solcher eben auf erlaubten Wegen zum Ausdrucke gebracht werden konnte, die Ursache davon. Und speciell wir in Uniersteiermark können uns rühmen, mächtig in die entgerma-nisirende^ Bewegung eingegriffen »nd die sla-vlsche Springfluth zurückgestaut zu haben. Was die deutschen Untersteirer im verflossenen Jahre leisteten, das findet bereits bewundernde Anerkennung in den weitesten Kreisen. Nicht in Worten, sondern in Thaten haben sie ge* Zeigt, daß sie feine Mühen, keine Opfer scheuen, für ihr Dentschthum einzustehen. Ihnen war da-; verflossenc^Jahr trotz aller Mißgunst ein erfolgreiches. Sie sind nur mächtiger und sie-gesbewußter geworden. Sie werden auch im neuen Jahre, mag kommen, was da wolle, getreu wie bisher dem Grundsatze bleiben -streng national und entschieden freisinnig zu sein und kräftig einzutreten für die sociale und wirths haftliche Wiedergeburt deS Volkes und des Staates. 1884. Wien, 1. Januar Das neue Jahr führt sich mit sonderbaren Eoinplicationen ein. Se. Excellenz Graf Taaffe w>ll, um feiner Stellung wieder die Verlorne F'stigkeit zu verleihen, Hand anlegen an die Autonomie Ungarn«. An b e i d e n Strängen deS dualistisch gebanten StaatSwagens soll nun-mehr die Reaction ziehen. Bis lang hielt er dies nicht für nothwendig. Herr Graf Taaffe war der Meinung, daß, ohne Schaden für die Monarchie, Oesterreich sich von der ultramontan-feudalen Reaction in's Schlepptau nehmen lassen dürfe, während Ungarn auf der Bahn de« Liberalismus fortschreitet. Und Herr Kolo-man v. Tißa theilte diese Ansicht. Er, der unzweifelhaft alle unsere» in Aetivität stehenden Staatsmänner an Bedeutung überragt, war von weggewischt wurden, um durch ganz nnwill-kommene Streifen Schmutz ersetzt zu werden. Was waren Streifen, Schmutz und Bilder heute? Was galt es ihr, daß unten die geliebte Mutter rief und mahnte? Das ungestüme Herz-chen Dollys war gefüllt von ihrer Ueberraschung, und gerade sprach sie sich die Worte vor, mit denen sie ihn rathen lassen wollte, was eS fei, worauf sie sich so freute, da — tauchte auch schon eine wohlbekannte Mappe an der Straßen-ecke auf — und eine Mütze, die so schmutzig war. daß sie nur Edwin angehöre» konnte, wurde sichtbar. „Weshalb wohl Knaben immer rückwärts gingen," dachte Dolly. halb im Zweifel, athemlos die Mappe und die schiefe Mütze, und die dunkeln Locken musternd, und plötzlich jubelte sie auf und stürzte sich zur Thür hinaus, die Treppe hinab, den Corridor entlang, dem Bruder jählings in die Arme. „Na nu!" „Rathe!" Es war nicht schwer, die Blicke Dolly« zu verstehen. ES blinkte dann verheißungsvoll und vielversprechend. „Na, sag'S doch!" „Rathe Edwin besitzt die Schlauheit überlegener Knaben — er kennt die Wirkung, die gleich-gültiges Achselzuge» übt, und er probiert sie: „Wohl irgend etwas Dummes!" höhnt er kalt. „DummeS? Ist CircuSgehen dumm. „EircuS? Wer hat's gesagt?" „Papa !" Edwin schreit jauchzend aus, dem Rus folgt ein ganz toller Luftsprung und — plötzlich steht er zweifelnd. Er sieht erst ernstdaft vor sich hin, dann nmimt er feine Mütze lang-sam von der Stirn und wirft sie knabenhaft un-ordentlich in eine Ecke, bevor er resignin be-stimmt erklärt, daß er'« nicht glaube. „Dann frage doch !" sagt Dolly und Edwin ist geneigt zu glauben. „Wann {" fragt er kurz, und Dolly gibt ihm Auskunft: «Heute!" „Nein!" staunt er nochmals zweifelnd. „Doch!" triumphirt die Schwester und zu« sammcn stürmen sie den Gang entlang ins Wohngemach der Mutter. * Es ist sieben Uhr. Edwin und Dolly stehen längst bereit. Die Augen leuchten, die Wangen sind geröthet, und mit gedämpsten Stimmen sprechen sie geheimnißvoll erregt. Ganz zuver-sichtlich ist den Kindern nicht zu Muthe, seitdem sie wissen, daß der Vater abgerufen ist und die Mama Gäste erwartet, und sie, die Kinder, ganz allein gehen sollten. Ja, Dolly zeigte ein geängstigte« Gesicht und große Augen voller Klage, und Edwin schwieg betroffen bei des VaterS Meldung, daß er ihm die Schwester an-vertraue, weil er groß und vernünftig sei, daß aber Grete, daS Dienstmädchen, sie begleiten solle, falls er ängstlich wäre. DaS Letzte traf. Sein Stolz empörte sich. Er ängstige sich gar nicht, sagte 'er, und somit hatte man beschlossen, die Kinder unbegleitet ziehen zu lassen. „Hast Du dein Geld?" fragt Dolly unterwegs. Der Bruder nickt. „Ist es noch weit?" fragt sie von neuem. Er schüttelt mit dem Kopfe und deutet aus eine dunkle, sich vor ihnen fortbewegende Menschen-mosse, und Dolly schmiegt sich an den Knaben, der beherzt vorangeht. Es beginnt zu dunkeln. In den weiten, von Laternen nur matt beleuchtete» Straßen wird es lebendig, und immer lebendiger, je näher sie dem eine» grellen Lichtpunkt kommen, vo» dem aus Festmusik und Jubel erschallt. Endlich ist der Platz erreicht. Hinter einem dichten Menschen-knäuel stehend, wird das kleine Geschwisterpaar abwechselnd nach vorn, rückwärts und seitwärts gestoßen, und die Reihen füllen sich immer mehr. 1884 den Dmfhunden zum Theil schon zerfleischt. Von den Thälern sinds wei bereits dem Gerichte überliefert. sAufmunteruttg zur Arbeit.s Ein Brauereibesitzer in Westfalen begann noch im Spätherbste einen Kellerbau. aber trotz der großen Arbeiterzadl ging zu seinem Aerger das Ausschachten deS Grundes gar nicht vorwärts. Aber plötzlich kam ein wundersamer Feuereifer in die Leute, und von TageSgrauen bis zum späten Abend gruben sie mit einer beispiellosen Emngkeit; nicht Sturm noch Regen hemmte sie, und die Mahlzeiten wurden aus die knappste Zeit beschränkt. Als der Boden' lies genug aus-gehoben, konnten sie fast nur durch Gewalt vom Eindringen in größere Tiefen abgehalten werden, und schieden mit Wehmuth von dem Schau-platze ihrer Thätigkeit. Der Brauer rieb sich verstohlen lächelnd die Hände — und was war des Räthsels Lösung? Er hatte in einen alten irdenen, von Salz zerfressenen Topf einen Pergamentstreisen gelegt, den er in alterthüm-lichei Schrift mir folgenden Worten beschrieben : „Hierunder liegt vill Geld begrawe, Und wer et fint, der soll et hawe. Gedenke der Armen!" hatte den Tops mit einem verwitterten Schiefer-steine zugedeckt und ihn da vergraben, wo ihn die Arbeiter am nächsten Tage finden mußten. [U e b erb o te n.s Unter den Theaterda-men einer süddeutschen Hauptstadt herrscht eine sich weniger auf das künstlerische als auf das galante Gebiet beziehende Eifersucht. Eine Künstlerin will es den anderen mit vornehmen Freundschaften zuvorthun. Da die „Beziehungen" dieser Damen gewöhnlich nach dem Besitz an Schmuck beurtheilt werben, verfiel Frl. * — ein Mitglied des Balletcorps — die ihre Kolleginnen längst durch die Vorspiegelung reicher Verehrer geärgert hatte, auf die Idee, Folgen-de« zu annonciren: „Eine kostbare Broche aus Gold, mit 36 Brillanten besetzt, das Portrait eines hohen OfsicierS enthaltend, ist vorgestern auf dem Wege vom Hoftheater nach der X-Straße in Berlust gerathen. Der Finder wolle dieselbe gegen hohe Belohnung bei der Verlast-trägerin abgeben. Frida * —, Mitglied des Hoftheaters." — Zwei Tage später erschien in demselben Blatt ein Inserat: „10 000 Mark Belohnung Demjenigen, welcher die kostbare Broche des Frl. * findet i — Die Colleginnen der untröstlichen VerlusttrSgerin." [Schlagfertig.] Fräulein von S. hat sich bis über die Ohren in einen juncj^n Mann verliebt, der den Eltern durchaus nicht genehm ist. „Mein liebeS Kind", sagte ihr eines "Tages der Vater, „ich versichere Dich, der Mensch macht Dich unglücklich. Er macht Nichts wie andere Menschen. Er ist ein Original." „Nun Papa", erwidert die Kleine schnell, „dann wird er vielleicht aus Originalität ein guter Ehemann." Thür umdrehte. Er begann leise zu singen, wie Gretchen, da sie sich die Beklommenheit ver-treiben will. Zehn Minuten später lag der Major be-haglich im Bette, in ein Buch verliest — da dröhnte es von der Rüstkammer herüber wie Waffengeklirr. „Unsinn," sagte der Lesende, im Monolog sich selbst beschwichtigend. Gleichwohl kam sein Puls aus dem Tact, als er sich Mühe gab, die Lectüre fortzusetzen, was auch gelang, da das Kapitel sehr spannend war. Nun aber nach etlichen zehn Minuten drang abermals und verstärkt ein klirrendes Geräusch an sein Ohr, so daß er mit einem derben Soldatenfluch aufsprang und in seine Kleider suhr. Sogar die Stiesel zog er an, damit er wenigstens seinen eigenen Tritt in der lästigen Stille hören konnte. In der Rüstkammer angelangt, leuchtete er überall umher, entdeckte aber absolut nichts. Schon wollte er sich wieder der Thür zu-wenden, als er wahrnahm, daß einer der Be-rittenen fehle. Ja, das Roß war leer und der Reiter--saß in der Fensternische! Die Lanze in der Linken, blickte er in den mond-bestrahlten Hof hinaus. Nun besann sich der Major nicht mehr lange. Gespenstern muß man entschlossen zu "Deutsche Mach Deutscher Schutve^ Wien, 6. Januar. Aus den . einsschulen liefen Berichte ein über haltene Weihnachtsfeier und die d. bundenen Christbefcheerungen. zu we einzelnen Orten hochherzige Gönner \ eines namhafte Beiträte gespendet . Für mehrere Schulen in Schlesien würd« nothwendigen Mittel zur Erhaltung pro bewilligt, und zwei Schulen desselben La mit entsprechenden Bibliotheken versorgt. D. Schulbau in Paulowitz nurde ein weiterer, durch verschiedene bei der Ortsgr. Olmütz ein« geflossene Spenden aufgebrachter Betrag zuge-wendet, und für den Kindergarten in Leipnik das Ersorderniß des laufenden Jahres ge-deckt. Desgleichen bestimmte der Ausschuß für einen weiteren Ort Mähren's einen Betrag zu Gunsten eines neuen Kindergartens und be-willigte für vier Schulen in Böhmen zur Be-schaffnng von Lehrmitteln und Einrichtungs-stücken einen ausreichenden Credit. Nebst klei-neren Schulunterstützungen sür Käruten und Tirol wurden zur Unterstützung armer Schul-kinder im Fersenthale entsprechende Beiträge ge-nehmiget. Eine für eine Schule im Alpen-lande gewidmete Spende wurde einem be-stimmten Orte zugewiesen. Endlich wurden zur Einrichtung der Schule in Masern die noth-wendigen Mittel bewilligt, und die Kosten für den Kindergarten in Trieft pro 1884 genehmigt. Neuerdings sino dem Vereine zugeflossen: Von der Ortsgr. Hohenmanthen (Steierm.) durch den Sammelschützen 5 fl.; von der Ortsgr. Warns-dors: Ueberschuß des DabrikSballes 2 fl.; Club Teutonia 2 fl.; diveye Spenden 25 fl. 29 kr. ; Wette Herman 2 fl.; N. N. 6 fl. 66 kr.; bosnisches Spiel l fl. 70 kr.; Licitation einer Feigenschnur 2 fl. 6 kr.; ebenso einer Pfeife 7 fl. 10 kr.; Wette Fröhlich 6 fl.; von einem Ungenannten einen alten Zwanziger; Nixdorfer Turner 12 fl.; Sammlung beim blauen Stern 58 kr.; Tischgesellschaft bei Hill am 19. März 4 fl.; Concert in Seifhennersdorf des Warns-dorfer gemischten Solo-Quartettes 11 fl. 60 kr.; Club Frohsinn 4 fl.; Sammlung beim Mutter-essen 2 fl.; Wette Lindner 1 fl.; Pester Eil-zugs - Wette 2 fl.; Sammelschütz bei Fsanke. 42 fl. 20 kr.; ebenso beim weißen Staar 34 fl. 50 kr.; ebenso Börse 15 fl. ^0 kr.; Poh'. L2 fl.; AbschietSfeier im SchützenhauS 5 st.; Wette Gemeindewachter 2 fl.; Wette Fiedler 1 fl.; Wette Kolle 2 fl. • Waldausflug 7 fl.; Gesellschaftsspiel Reinhold 3 fl; Be-sichtigung einer Korrespondenzkarte mit Miniatur-schrift in Reichenberg, Warnsdorf, Seifhenners-dorf 60 fl.; schlecht geschossen 1 fl.; Wette Hecht 10 fl.; vom Studentcakränzchen fl. 42 40; von der Ortsgr. Schlackenwerth: Erlös für eine von Hr. Zabisch gespendete Kaiser Joses- Leibe gehen, also schritt der Osficier mit einem gewissen Nachdruck aus den spukhafte« Ritter los. Da aber schlug das Gespenst mit der Partisane nach ihm und — er fiel zu Boden trotz aller Tapferkeit. Sehr bald sprang er wieder auf. suchte die umgestürzte Lampe und dqK entfallene Schlüsselbund, öffnete und schloß die Thür nnd nun hinaus, den Berg hinunter, zum Thor-bogen, zum alten Kastellan. Aus tiefem Schlummer aufgeschreckt, zog der Greis gewaltig lange Silben, während er sich ankleidete: „Der Wind, Herr Major, treibt sein Spiel, im Oberlicht fehlten zwei Scheiben, der Wind wird---" „Doch nicht den Geharnischten vom Gaul auf die Fensternische geblasen haben?" — „Ja, wer denn sonst ?" — Diese respectwidrige Frage blieb dem Alten im Halse stecken. Er sagte nichts mehr, sondern leuchtete mit einer Laterne seinem Herrn vor. An der Rüstkammer schloß der Major auf, und im Nu flog ein Freudenstrahl über des Greises gefurchtes Antlitz — die Geharnischten saßen auf ihren Mähren wie immer. Da fuhr der Major auf die Fensterbank los und commandirte: „Leuchten!" Richtig, im Kalk der Mauer waren tiefe Kratzen, da, wo der Eiserne gesessen hatte. Dann hoben am Ortsgr. C»,. Kränzchens '48 ]». Eger: an Spenden i*u Orrsgr. Deutsch-Zlatuik an to, von der Ortsgr. Kadaun in Böhmen dur^ Sammelschützen 29 fl. 87 kr.; Versteigerungen 12 fl. 14 kr.; Tanzkränzchen 5 fl. 79 kr. diverse Spenden 3 fl. — Locates und Arovinciates. Cilli, >2. Januar. [Auszeichnung.^ Herrn Waldemar Hintze in Pettau, welcher die Wiener Kochkunst-Ausstellung beschickt hatte, wurde vom Preisgericht die Broncemedaille zuerkannt. [Cilliei M u s i k v e r e i n.) Die am ver» flossenen Donnerstage abgehaltene Generalversammlung deS Cillier Musikvereines erfreute sich einer sehr regen Betheiligung. Der Vereins« director Herr Franz Zangger eröffnete die Ver-saminluug. Er bemerkte einleitet», daß der Verein bereits fünf Jahre bestehe. ES sei dies gewiß ein Zeichen von dessen Lebensfähigkeit. Im Rückblicke auf die Thätigkeit deS Vereines im abgelaufenen Jahre spreche am besten für die Wichtigkeit und Nothwendigkeit dessen Be-stehens die Thatsache, daß die Vereinscapelle elfmal vom Casinovereine, zweimal vom Turn-vereine, zweimal vom GesangSvereine, zweimal von der freiwilligen Feuerwehr, dreimal vom Veteranen-Vereine und sechsmal bei öffentlichen Anlässen in Anspruch genommen wurde. WeiterS habe die Capelle 13 Concert-Soireen gegeben. Großen Beifalles erfreuten sich anch die zwei f üinSeoncerte. Das dritte Vereinsconcert mußte rdleiben u. &w. der Kosten wegen, welche jedesmal auf 100 fl. und darüber belaufen. In der Musikschule werden in 4 Abtheilungen 35 Schüler unterrichtet. Die erzielten Erfolge seien entsprechende, zumal, wenn man berück-sichtigt, daß nur die Lehrkraft des Kapellmeisters zur Verfügung stehe, weil die Mittel zur An-stellung von Aushilfslehrern nicht hinreichen. Die meisten Schüler genießen unentgeltlichen Unterricht. Die diesbezüglichen Leistungen können beide Männer den Ritter aus dem Sattel; auf dem Leder lagen viele weiße Kalkstückchen. „Jetzt haben Sie doch recht gesehen, Herr Major! Aber wie in aller Welt? —" „Der Rest ist Schweigen!" zitirte Arns-wald, „unverbrüchliches Schweigen ; denn wehe uns, wenn eben jetzt beim beginnenden Neubau die Burg in Verruf käme!" Und der Alte gelobte Verschwiegenheit, und der Major begnügte sich, die erlebte Scene zu zeichnen. Wir haben* das Aquarell gesehen, es war sehr esfectvM, wie der Ritter im Mondlickt aus dem Fenster auf den Hof hinausschaute. — —> . „Wenn sich noch Handwerker melden," sagte der Major geraume Zeit später dem Kastellan, „so werden sie abgewiesen, ich habe jetzt alle Arbeiten vertheilt." — „ES kommt nur noch einer," lautete die Antwort, „und diesem einen habe ich Gehör bei Ihnen zu-gesagt, weil er Ihnen etwos ganz besonders Interessantes mittheilen inll, wenn Sie ihm einen Theil der Schlosi^rarbeiten versprechen." — „Schlosserarbeiten Die habe ich freilich noch nicht vergeben weil sie zulegt kommen. Meinethalben, nM» der Mann gut arbeitet." Noch am nämlichen Abend erschien ein junger Handwerksmeister aus Eisenach und er- 108-24 . „ 55 08 . . 36-29 ... ->v) - 25-— «fjcit ...... 3;J.1 J Gesommt.rsorderniß fl. 3494 99 Bedeckung. Cafsarest vom Jahre 1682 . . . fl. 74-05 Beiträge d. unterstützenden Mitglieder „ 1104-14 Schulgelder........... 52*00 Einnahmen der Eapelle...... 1381-74 Subvention der Eillier Sparcasse. „ 400-— Subvention der Stadtgemeinde an- läßlich der Kaiserreise...... 150*— Vorschiissc-Rückersatz......„ 20-— Zinsen eines alten Sparcasse büchels „ 11.93 Gesamnitbedeckung fl. 3194.1« Mit Schluß deS Jahres 1883 stelle sich somit ein Deficit von fl. 300-83 heraus. — Zur Beseitigung dieses Deficits habe die BereinSleitung bei dem SparcaffeAuSschusse um eine Aushilfe von fl. 4iJ0-— angesucht. Der bewährte Local-Patriotismus der Ausschußmitglieder habe das Ansuchen einstimmig bewilligt. Nach Eintreffe» der diesbezüglichen Genehmigung der h. Statt-Haltern werde die Aussol.mng deS gedachten Betrage» stattfinden und das neue Vcreinsjahr 1884 daher mit einem Plus von fl. 99-17 seinen Anfang nehmen. — DaS Inventar habe .sich um eine Violine (Geschenk deS Herrn Dr. Stepischnegg) und einen Schrank für die Uni-formen vermehrt. Das Archiv habe in der C-dujr Simphonie von Mozart und verschiedenen für die Capelle arrangirten Äl!usikpiec?en einen Zu-wachs erhalten. Sämmtliche Gegenständeseien bei der wechselseitigen Brandschadeu-Verficherungsge-sellschast affecurirt. GrößereAuSgaben stünden dem 'Vereine durch Anschaffung mehrerer Instrumente und neuer Uniformen bevor. Diese Anschaffungen werden durch außerordentliche Mittel bestritte» werden müssen, da die ordentlichen Einnahmen dazu niemals ausreichen werden; der solide zweckentsprechende Bestand sei an folgende Be- zählte dem Major: „Vor zwei Jahren be« herrschte unsere Gesellenherberge drunten einen Schornsteinfeger au« Leipzig, ein verfluchter Kerl, aller tollen Streiche voll. Ich stand sehr gut mit ihm. er war ein ergötzlicher Patron, aber ich hatte bemerkt, daß der Herbergsvater ihn stets mit mißtrauischen Blicken betrachtete. Eines Abends auf unserem Heimwege quälte mich der Feuerrüpel, ihm meine Dietriche zu leihen, er wolle eben einmal die Rüstkammer iilspiciren. Grob und entschieden sagte ich nein. „Dann wollen wir zusammen gehen," schlug er vor, und darauf ging ich ein. „Wir gelangten ungesehen ans Ziel, uud kaum in der Waffenhalle angekommen, begann der Leipziger seine tollen Streiche, fing mit den Flammbergcn zu suchte!» an, und da konnte es denn nicht »usbleiben. daß er einen schweren Schild umwars und wir uns sofort verkrochen, denn auf das G^äusch fürchteten wir Ihre Ankunft. Sie kamen aber nicht. Herr Major, und nun kannte die Ausgelassenheit meines Be-gleiters keine Grenzen n^hr. Er bewog niich, anzufassen, und gemeinsam hoben wir einen Ritter aus dem Sattel und >tz«c» ihn in die Fensterbank. Als dann der Leidiger dem Ge-harnischten eine Partisane in die Hand gab, Je W-B 1. an eine fixe und aus-« 'von Seite der Stadtge->ere Zuflüffe von Seite der Glieder «Erhöhung des Mini-J auf 50 kr.) und 3. an ein .»kommen der Aemter und der aft bei Unterbringung von unentbehrlichen Musikkrästen. am Schlüsse seiner wiederholt i Beifall? unterbrochenen AuS-alle unterstützenden Mitglieder Die lte. an der Verwirklichung dieser ,en nach liesten Kräften mitzuwirken. Verein auf jene Stufe zu heben, auf . stehen soll und stehen kann. — Nun drtff Kaiser!. Rath Dr. Neckermann das Wort um der VereinSleitpng für ihr aufopferndes und selbstloses Wirken zu danken; er könne die Vcr-sicherung aussprechen, daß die Gemeindever-t»tu»g den Verein stets nach Kräften zu unter-stützen bereit sei; von der Erhöhuug des Mini-malbeitrages der Mitglieder möge man, da dieser Antrag auch eine Stututenänderung invol-ire, absehen. Er wünsche nur. daß der Verein auch in Zukunft ver so bewährten Leitung an-vertraut bleibe. Ueber seine» Antrag wurde der Vereinsleitung durch Erheben von den Sitzen der Dank ausgesprochen. Herr Fritz Mathes erklärte, daß er auch zwar Mitglied der Vcr-einsleitung gewesen sei, allein seine Verdienste um den Verein seien sehr beschränkt gewesen, er müsse daher den Dank dem Director Z a n g g e r und dem kassier AloiS W a l l a n d zueignen. Hiebei möchte er auch Herrn Zangger bitten, die gewiß einstimmig auf ihn fallende Wahl als Director anzunehmen, denn nur unter seiner nmiichti^en und aufopfernden Leitung könne der Verein prosperiren. Das Ersuchen " des Herrn Zang g e r, von seiner Wiederwahl abzusehen, fand natürlich taube Obren, denn er wurde mit Acclamation unter Erheben von den Sitzen ein-stimmig zum Director gewählt. Nach seiner dann heifälligst aufgenommenen Erklärung, die Wahl den» doch anzunehmen, wurden mit Stimm-zetteln die Herren: Dr. Stepischnegg. Professor Marek, Oberlehrer Weiß. Dr. Schneditz und Kupserschmid in die Vcreinsleitung gewählt. Sämmtliche Gewählten erklärten die Wahl an-zunehmen. Nachdem dann »och über Antrag des Herrn Lutz der^ Beschluß gesaßt worden war, un Laufe deS Sommers eine VolkStombola zu Gunsten des Musikoereines zu infceniren, schloß der Vorsttzend?, Herr Zangger, die Versammlung. IV e t t a u e r FortfchrittSverein.I Man schreibt uns unterm 8. d. auS Pettau: Gestern hielt unser Fortschrittsverein seine or-deutliche Jahresversanimlung ab. Dieselbe war recht gut besucht. Der Obmann Herr PiSk con-statirte in seinem Jahresberichte, daß der Verein im abgelaufenen Jzhr» feine Aufgabe vornehm-lich durch Förderung der Kaiser Joseffeier und durch Jngerenz an den Bezirksvertretungswahlen stieß er einen Morgenstern vom Nagel, und wie ein Tonnerschlag dröhnte die fallende Keule. Als Sie dann hereintraten, stak der freche Kerl dort im Kamin, ich kauerte hinter einem großen Wappenschild. Nun sah ich, wie Sie fest und stramm auf die Fensternische iosginge», die morsche Planke, aus welcher die Partisane stand, wippte, die Lanze fiel Ihnen eutgegen. Sie glitten ans , und athemlos sah ich Sie wieder /ich erhe-be». Gott sei Dank, jetzt gingen sie hinunter! Als Ihr Schritt verhallt war, setze» wir schnell den Ritter wieder auf fein Roß. die Patifane wieder an die Wand, und wieder thaten meine Dietriche ihre Schuldigkeit. Wir öffnete» »nt ihnen die Thür, huschten hinaus und entflohen quer durchs Gebüsch hinun-ter nach unseren Quartieren in Eisenach." Der Major von Arnswald ist vor einige» Jahren gestorben. Er hat einem Freunde das Abenteu-r erzählt und demselben die be-treffende Apnarellzeichnung zum Geschenk ge-macht. 1884 gelöst habe. Der Verein habe im Lause des JahreS einige Mitglieder durch Tod, einige durch Austritt verloren. Es seien aber im Laufe des JahreS diese Abgänge durch den Beitritt neuer Mitglied«? ausgeglichen worden, so daß der Verein mit ungeschwächter Mitgliederzahl in das neue Vereinsjahr eintrete. Die Neuwahl der Vereiusleitung ergab zumeist die Wieder-wähl der früheren Functionäre. Es wurden gewält^ zuni Obmanne Herr Wilhelm Pisk. zum Obmann-Stellvertreter Herr Dr. Hans Mtchdi»fch, zum Schriftführer Herr A. Kasimir (neu), zum Archivar Herr Professor Gauppmann, zum Eussier Herr Ignatz Spritzet), zu Votanten die Herren Hutier, Kollenz (neu), Kräber und Schulfink. Dr. Müulitich beantragte nach längerer Rede, der Pettauer Fortschrittsoerein solle in der Abstimmungssrage Stellung nehmen und sich der diessalls vom deutschen Vereine in Gra; jüngst gefaßten Resolution anschli ßen. Dieser Antrag wurve einstimmig angenommen. ILandwirthschaftiiche Filiale E i l l i.] Am Mitwoch 16 d. Nachmittags 5 llhr hält die hiesige land wirthschaftliche Filiale ihre Haupsversammlung im Salon des Gast-Hofes zum Löwen ah. Verhandlungsgegen-stände sind1. Rechenschaftsber cht. 2. Vortrag des Herrn Prof. Schmirger aus Graz über Forstcultur mit besonderer Rücksichtsnahme auf die Gewinnung von Hopfenstangen. 3. Wahl der Delegirle» sür die Generalversammlung in Graz. 4. Antrag des Ausschuffes für die Gene» ralverfammlung in Graz dahingehend, der ClNtralauSschuß werde ersucht, zu erwirken, daß in Graz eine Thierarzneischule in Verbindung mit einer Thierkliink geschaffen werde. 5. Antrag des Ausschusses aus Abhaltung einer Regional-ViehuuSsl.llung in Verbindung mit einer Mast-vieh-Ausstellung. 6. Allfällige Anträge aus der Mittender Filiale. Bei der reichhaltigen und interessante» Tagesordnung, vor allen in Rücksicht auf den Vortrag des verdienten und eminent sachkundigen Herrn Professor Schmirger. ist an lebhaftem Besuche seitens der Mitglieder sowie Aller, welche Interesse an der <--ache haben, nicht zu zweifeln. Die Versammlung ist öffentlich. sR e i ch s r a t h s w a h l.) Für die auf den 31. Januar festgesetzte ReichsrathSwahl in den Landgemeinden Pettau werden bereits die Ersatzniännerwahlen vorgenommen. Die Na-tioual-Clericalen haben Herrn Pfarrer Raic. die liberal gesinnten B uern dagegen den Grund-besitz« Martin Löschnig aufgestellt, welcher sich wegen seiner deutschfreundliche» Haltung schon seit geraumer Zeit den Zorn der Pervaken zu-gezogen hat. Wir enthalte» uns un-seren Parteigenossen Direktiven zu geben, weil wir hiedurch der Sache, die sich im Stadium der Vorbereitung befindet, nur sch'a-den würden. Die vorbereitende Thätigkeit verträgt nicht dieOef-sentlichkeit, wenn sie zu Erfolgen führen soll. Wir begnügen uns daher unseren Parteigenossen zwei Momente in Erinnerung zu bringen: Stramme Organisation und intensivste Kraftentfaltung in den entscheidenden Tagen. iSylvesterfeier.j Man schreibt uns »öltschach: Unsere Freunde und Förderer des Schulwesens veranstalteten an: 31. v. M. in Baumanns Hotel einen Silvesterabend, an dent von mehreren Damen und Herren recht gut gewählte Musik- und Gesangstücke sehr ver-ständnißvoll vorgetragen wurden. Die Einnahme der hiebei gespielten Tombola, im Betrage von 43 fl.. konnte, da die schulsreundlichen Damen und Herren selbst die meisten Beste mitgebracht hatten, zum Ankaufe von Schuhen und Klei-der» für arme Schulkinder verwendet werden. Es sei daher den edlen Spendern hiermit der wärmste Dank ausgesprochen. [II m s ch I a g.s Aus dem Gleichenberger Thale geht dem „Dorfboten" die Meldung zu, es sei in bäuerlichen Kreisen stark davon die Rede, daß Herr Fürst AlfredLichtenstein bei den nächsten Wahlen werde sallen gelassen werden. Man nennt bereits Eandidaten, die d-r bäuerlichen Bevölkerung viel näher stehen, als 1884 lers „Gestern noch aus stolzen Rosse», heute durch die Brust geschossen," könnte auch unser I. H. singen, selbstverständlich wen» sein Durch-fall bei den am 18. v. Mts. stattgefundenen Gemeinderathswahlen ihn» uicht die Lust zum Singen verleidet haben sollte. Der Gedachte ist die Seele der hiesigen nationale» Schwär-nur. Er ist ei» Slovene strengster Obferoanz. Es wäre ungerecht zu lagen, das; er nicht großes Ansehen und eineu immerhin großen Anhang von Gesinnnngsgenosien besitze. Daß jedoch selbst dieser große Anhang ihn bei ge-dachter Wahl nicht durchzubringen vevniochte, darin liegt das symptomatische deS Wahlausganges. Wenn seine Anhänger ihn durch eine» Protest gege» die Wahl tröste» wolle», so ist dieser Trost ein sehr hoffnungsschwacher, zudem haben auch zwei Protestler ihre Beschwerde, weil der Wahlact sich wirklich vollkommen correct abspielte, widerruscn. Und so wird denn auch die Wahl zur Freude deS iiberwie-gende» Theiles der Gemeinde »nd zunt Ber-drufse deS Nichtgewählten aufrecht bleiben. Herr I. H. ist auch Hanptmann der Sachsen-selber freiwilligen Feuerwehr. Wie ich ver-nehme, beabsichtigt er, aus vorerwähnte» Ursachen diese Ehreustelle niederzulegen. Tie Feuerwehr wird diese Resignation ziemlich leicht verwinden und ihre Mannschaft froh sein, wen» si» be» deutschen Feuerw>'hrgruß „Gut Heil" statt dem slovenischen .^ivio" wieder einführe» »nd mit den Nachbarfeuerwehren, die ihre» deutschen Character offen zur Schau tragen, größere Freundschaft wird pflegen können. Kleine CöroniK. sZ a r te Au f m e r k f a ni fe i t] Römische Blätter erzähle»: „Als der deutsche Kronprinz bei seiner Ankunft im Ouirinal die Königin Margherita erblickte, -^ilte er auf sie zu und küßte ihr die H.ind mit den Worten: „DieS ist für meine» Vater!" Hierauf küßte er sie auf die Stirne und figte: „Dies ist für niich\J sPanique in einer K i r ch \] Am 30. Dezember war die Kirche in Favoriten (Wien) der Schanplantz von Scandalfcenen, welche Arbeiter gegen d.n Prediger P. Andreas Hammerle provocirten. In der gedachte» Kirche wird nämlich eine Mission der Redeuiptoristen Congregation abgehalten. Der genannte Pater soll »un in einer frühere» Predigt scharfe Worte über die Arbeiter fallt» gelassen habe». Die Antwort darauf war am 30. v. M. ein Stur»» auf die Kanzel und die Jnsultirung des Predi-gers, welcher in den Eingangssäen seiner Rede den Gedanken ausführte, oaß die katholische Religion i» de»> Hinweise auf den Adel der Armuth schon die Tröstung sür den Mangel die Musik, das Wärmen wird immer lauter, das Drängen um die Einlaßkarten immer heftiger. „Edwin, halte mich ja fest!" flüsterte Dolly dem Bruder zu, und dieser ruckt und reckt den dunklen Kops, um zu ersehen, wie hoch der Schalter sei. von dem ma» die Billete löst, und wie lang die Menschenreihe, die vor ihm an demselben drängte. DaS Ergebniß war ent-muthigend. Tie Reihe schien endlos. „Wirst Du wohl noch Billets bekommen?" tragt Dolly sorgend. Er hatte sich daS eben selbst gefragt — da Dolly aber zweifelle — gewann er Muth. „Unbesorgt — ich komme schon 'ran." Es war ein hartes Ringen um die Ein-laßkarttn. Tie Menge kau» nur langsam vor und pöbelhaste Männer stießen um sich und führte» dreiste Reden. „Edwin, halte sest!" ruft Dolly zitternd, und Edwin hält die Ellenbogen breit und schützt so gut er kann die kleine Schwester vor den rohen Stoßen uni sie her. Der Schalter ist in Sicht. Der kleine Bursche erspäht ihn in der Ferne und sein Muth sinkt. Das Pult ragt hoch über seinem Haupte empor und nirgends sieht er eine Möglichkeit, hineinzureichen. Es trennen ihn nur wenige Menschen mehr von dort — und et ist rathlos, wcs be-ginnen ? »amftc mm.* irdischer Glücksgüter enthalte. Ganz besonders erhebend müsse es aber für die Armen sei», daß der Gottmensch, der Heiland, arm geboren sei: Als der Redner zu dieser Stelle gekommen war, erschollen ans einer Gruppe von etwa 20 Arbeitern, die vom Eingange der Kirche sich bis zur freistehende» Kanzel durchgedrängt hat-ten, Pfiffe und lärmende Zwischenrufe. Die jnn-gen Leute stürmten mit geballter Faust gegen die Kanzel und schrien: „Nieder mit der Je-suitenbrut! Nieder mit den Jesniten-Missio-nären!" Die Scenen, die nun folgte», waren geradezu entsetzlich. AuS der Gruppe der jungen Leute kamen Kicselst.ine in der Größe von Gänse-Eiern, die in den Tasche» mitgebracht worden waren, gegen die Kanzel geflogen, und gleichzeitig begann die paniquearlige Flucht, das wahuoitzige Dränge» und Stoße« zu den Aus-gänge», das durch den Schreckensruf: „Es brennt in der Kirche!" noch gesteigert wurde. DaS Jammern »nd Stöhnen der Eingekeilte» die Hilferufe der Weiber und Kinder, die sämmtlich glaubten, eS gebe kein Entrinne» ans dieser Gefahr, waren fürchterlich anzuhören. Von der grenzenlose» Angst und der Panique, die unter den vielen Hunderten Personen herrschte, gibt wohl der Umstand Zenguiß. daß eine große Anzahl Kleidungsstücke, die den Leuten im Ge-dränge herabgerissen worden waren, in und vor der Kirche gefunden wurden. Tücher, Shawls. Schuhe, Kinder- und Frauenhüte, Gebetbücher, in wirrem Haufen lagen sie da und wurde» aus das Polizei-Eommissariat gebracht, wo sie von den Besitzern reclamirt wurde». Die strengste Untersuchung ist bereits eingeleitet. Es wurden bereits mehrere Verhaftungen vorgenommen. Im Gedränge selbst wurde» acht Personen verwundet. [K » r z e x P r o c: fe.] Die bekannte Apuch-linische Ohrseigenaffaire hat noch dieser Tage ein charakteristisches Nachspiel auszuweisen. Einen Tag, nachdem der Student Shukowitsch den Eurator mit seiner Hand thätlich beleidigt Hai, fand sich im „Kuryer WarSzawski" unter den Inseraten folgende lakonische Notiz.' ,J. N. giebt auS Aul.ß der freudigen Nachricht 25 Rubel zum Beste» der Arme»." Der Geheim-rath Apuchtin hat diese Notiz auf die ihm zu-gefügte Beleidigung bezöge.«, und nicht früher geruht, bis er jenen Philantrope» durch die geheime Polizei ausfindig gemacht hat, der sich als ei» junger Kaufmann herausstellte, und auch sogleich ohne weitere gerichtliche Unter-suchung uud ohne Urtheilsspruch auf „admini-straiivem" Wege dicsir Tage auf drei Jahre zur Ansiedelung nach Sibiri?» verschickt wurde. [Schnell g es re i t.j Ein Man» i» Eon»ecticut begrub letzten Sainstag seine Frau, hörte am Sonntag »o» einer annehmbare» Witwe i» BrewsterS, N D.. nahm dieselbe am „Edwin, cS ist so heiß!" klagt Dolly. „Denkst Du, ich spür eS nicht ?" ist seine wenig trostüche Entgegnung. „Die Leute drücke» mich" klagt sie, „o. o!" „Sei ruhig. Dolly, gleich sind wir voran!" „Kann nicht niehr, ich w.ll nach Hause!" bittet nun daS bleichgewordene Kind, dem sei» Verweis mehr Muth gibt als sein TrosteSwort, „es ist so heiß und so viel Lärm!" und wie um ihre Worte zu bestätigen, erhebt sich hinter ihr ein Streit. „Wer, stößt denn da. was schieben Sie denn so „Was kümmert'S Sie, ich stoße, wenn ich will!" „Oho, mein Freund, das wolle» wir doch sehen!" „Ruhe da vorne!" „Go to hell da hinten! Zwei BilletS, eins, bitte!" „Vorwärts da!" rüst wieder die erste rauhe Stimme, und Dolly hängt sich ängstlich an den Bruder, da der Mann sie anspricht. „Gieb dein Geld, Du Kleine, ich hole dein Billet!" „Xj danke, Herr!" sagt Edwin, und ihm seine Shillings. Der Fremde schieb' Uin(' und in dem Wirrwarr, das durc>' ?,e unreget-mäßigkeit entsteht, ist plötzlitf ^Oroin mU Da 3 Monntag mit nach Danbury »nd heiratete sie am Dienstag. Die Zeitung, welche oiese Ge-schichte erzählt, meint eS sei eine „ziemlich ro-mantische." [Eine G i f t m i f ch e r i »] I» Leiden (Niederlande) steht eine 15jährige Frau, Namens Van der Linden. Mutter von 3 Kindern unter der Anklage vor Gericht, im Laufe wem-ger Jahre sechzehn Personen vergiftet zu haben. Die Opfer waren fast sänuntlich Mitglieder ihrer Familie, deren Lebe» sie bei verschiedeneu Asse-curr.nz-Gesellschasteu heimlich versichert hatte, um sie dann >u vergiften und nach ihrem Tode das Geld einzucafsiren. Das Verbrechen wurde unter folgenden Umständen entdeckt: Eine Fa« nülie in Leide», Namens Frankhuyzen, verlor an einem Tage die Mutter, und ein Kind von acht Monaten. Auch der Vater erkrankte und mußte ins Spital gebracht werden. In jedem Fälle waren Symploine der Vergiftung wahrnehmbar »nd die Untersuchung der Leichen stellte dieselbe auch als wirklich geschehen dar. Es wurde constatirt, daß Frau Van der Lin-den iu das Haus ihrer Ve, wandten gekommen sei und Gift in die Milch gegeben habe, welche am Feuer gewärmt wurde. Nach dem Tode Frau Frankhuyzeii's und ihres Kindes erinnerte mau sich, daß während der letzten zwei oder drei Jahre eine Anzahl Mitglieder der Familie unter denselben Umständen gestorben sei und die exhunürte» Leichen von zwei Kindern zeigte» auch thatsächlich Spuren von Gift. Ein Cousin Van der Lindeiis, ei» Soldat, den sie vor fünfzehn Monaten z» vergifte» versucht hatte, ist sehr kn'nk und Herr Frankhuyzen schwebt in großer Gesahr. Die Angeklagte hat ihre Schuld eingestanden. Ihr Gatte ist unschuldig. Die Gefangene hat selbst fünf Kinder verloren und es ist wahrscheinlich, daß sie auch diese vergiftet habe. Das Scheusal besindet sich zu Haag im Gesängniß. [Der nächste E a r » e v a l.s Gleichsam zur Entschädigung jener lebensfreudiger Gemüther, deren CarnevalSluft voriges Jahr der Ascher-»littwoch bereits am 7. Februar, also »ach blos 3ltägiger Dauer ein Ende bereitete, briugt das Jahr 1684 einen um volle 2u Tage längeren Fasching mit sich. Ueberhaupt wird ein so kurzer Carneval, wie der von 1883. in die-sem Jahrhundert nur noch ein cinzigesmal, nämlich 1891 wiederkehre». Der längste Fa-schlug im ganzen Jahrhunderte dagegen wird der 62 Tage andauernde von 1886 sein. d/'S ersten Jahres nach der von 1830 bis 1885 währenden größten Sonnennähe der vier be-dentendsten Planeten unseres Fixsternes. [,,M agnetische Quelle n > sind der neueste Humbug in Nordamerika. Ein specula-tiver Kops hat bei Delaware in Ohio ein paar schwache Eisenquellen gesunden, welche angeblich Schwester aus der Reihe gestoßen — und seine Stelle vou den Nächstfolgende» besetzt. Des Knaben Auge» suchen nach dem Fremden. Er sieht ihn nicht. Wo er nur ge-blieben war? „Ist er nicht da?" fragt Dolly. „Ich sehe ihn noch nichtmeint Edwin, uoch immer spähend, und Dolly klauunert sich verzweifelt an den Bruder und beginnt zu weinen. Er tröstet sie, so gut er kann, nicht ahnend, daß mau ihn bestohlen hatte. „Wir thun besser, seitwärts ruhig abzu-warte», bis der Herr uns sieht, er wird uns sicher suche». Was thut'S, wen» wir ein bischen später in den Eircus kommen — doch ii^jr besser spät, wie gar nicht. Komi«^'« Lust setzen uns dort hin!" Dolly jqjfattet setzten »nd zaghast. Aus einem Herren geduldiger, sich die Kinder nieder uH löie „„<£ je> aus die weil matter und ^ stechen beide Abnahme deS^ ^auD in §anl) »nd starren auf uicht. sie ^thür des Zeltes. Von dort aus lustige Töne der Musik und Pfcrdege-/rabe, und gleich Daraus bekundet faxtet spt\-sallssturm, daß die Vorstellung ihren Anfang nimmt. Die Reihe vor dem Schalter ist gedünut und schweigend sitzt das Kinderpaar und hosN und wartet — — bis Dolly sich ganz plötzlich 4 so stark magnetisch sind, daß sie eine Messer-flinge magnetisch machen. Der Schwindel zieht, in den Quellen stelzen bereits ein paar Hotel«, die sämmtlich überfüllt sind, und ein eigenes Dörfchen. Magneuc Spring« genannt. Das Bei-spiel findet bereit» Nachahmung und vielleicht werden wir auch in Europa bald von magne-tischen Brunnen oder wenigstens von magneti-sirten Wässern hören. sWas ist eine Mädchenzunge werth?] Diese interessante Frage hatte neulich ein Geichwor Am 24. v. M. starb in Re-val (Nord-Rußland) der 17-jährige Schiller des dortigen Gymnasiunis Leßnikoff. infolge zweier Schußwunden am Kopfe, welche ihm kurz vor-her von seinem 16-j ihrigen Kameraden Baron JossinSkij beigebracht wurden. Bei der Obductio» fand ma» im Gehirn des Verstorbenen zwei Revolverkugeln. Als nia» der Ursache des Mordes auf die Spur kan> und de» Mörder Baron Kossinskij zur Verantwortung zog. gab derselbe zur Antwort: „Ich und Leßnikoff habe» ein Mädchen geliebt. Mich ärgerte diese Geuiein-schast LeßnikoffS und ich beschloß, ihn zu todten. Eine» Tages steckte ich den geladenen Revolver meines VaterS zu mir. ging zu L.ßnikoff und dann Nachts mit ihm zusammen zu den, Mäd-chen. Als wir auf den Boulevard kämmen, zog ich den Revolver hervor, und waS weiter geschah, daran kann ich mich nicht mehr erinnern." Am 13. v. M. starb plötzlich der Vater deS jugendlichen Mörders. Baron Kossinskij; er hatte t'ch aus Gram über die That seine» Sohne« — vergiftet. Der Selbstmörder hinterließ eine junge Frau und acht mi»derjährige unversorgte a» der Hand des Fremden an der Eingangs-thüre sieht und von ihm freundlich aufgefordert, einzutretku — eintritt, und drinnen wirbelt alle» ring» im Kreise, so daß sie um sich her nur Menschen sieht und Lichter und große Flächen, in denen bunte Fahnen rund und rund ge-schwenkt und endlich aus der Mitte foUgezogen werden, und dann ist alles still, und jene Ringe an den Stricken, welche an der Decke hängen, fallen plötzlich nieder, und zwei Mädchen ohne Kleider springen aus der Seitenwand hervor und setzen zwn Füßchen auf die Ringe, die sich langsam heben und senken. So schaukeln sich die ganz wie aus den Bildern an den goldeneren. nur sind sie schöner und tragen Ne sich schaLk» und lächeln freundlich, während so hoch, daß '^.nd immer höher geht'S — möcht,. Nun sind sie ^ngstbetlommen schreien mals lächelnd - e»tschwnH5"""de». und noch-»nd in dem runden Gang M. aus einmal Kle..»r auf ein weißes Pferd undÄ./'^ roDeioeg« auf Dolly zu. und Dolly wnchtTI.«^' zurück. Sie wehrt ihn mit den Händen ad uns Ichließt die Augen zitternd. Urplötzlich hört sie leije Klänge, wie von Harfenspiel, und auf dem weißen Pserde steht kein Knabe mehr — ein <-ngel schwebt vor i re.l . ugeu auf und nieder, „Z>n»tsch, Wacht" Kinder! Der ermordete Leßnikoff war der ein-zige Sohn feines Vater«! sE n t s e tz l i ch fält!] ..Gestern Früh war es so fürchterlich kalt, daß ich mir Hand-schuhe anziehen mußte, un« »iir die Hände zu waschen," erzählte letzthin ein Wahrheitslieben-der Jäger einem Jagdgenossen. Deutscher Schusverein. Einladung zur Vollversammlung der Mitglieder der Ortsgruppe Cilli und Umgebung Nr. XXII des deutschen Schulvereines, welche am 5. Januar 1884. Abends 8 Uhr, im Salon deS Gasthofes zur „Goldenen Krön t" i» Cilli stattfinde» wird. Tagesordnung.' ») Bericht des Borstande« über daS VereinS-jahr 1883; b) Mittheilungen. Einkäufe; c) Neuwahl der Vorstandsmitglieder; d) Wahl der Telegirten der Ortsgruppe.° e) Allfällige Wüniche und Anträge,- welche bei der Vereinsleitung einzubringen sind. Der Obmann. Locates und Arovinciates. GiQi, S. Januar. [Rechenschaftsbericht.] Wir wir bereits i» unserer letzten Nummer mittheilten, wird der Reichsrathsabgeordiiete Dr. Richard F o r e g g e r aui 6. d. seine» Wählern in Cilli einen Rech »schaftsbericht erstatten. Die diesbe-ügliche Versanimlung findet im Casino-aale um 7 Uhr Abends statt. sE r n e » n » » g.] Der Steieramtsadjunct Carl Schauer in Frieda» wurde zum Steier-amtscontrolor für Hartber.; ernannt. sTurnabend.j Zu unsern schönsten Un-terhaltungen deS abgelaufenen Jahres zählt unstreitig das am 29. December im Casino ad-gehaltene Turnfest. Um halb 9 Uhr mar-schirten die Turner beider Riegen, mit silber-blinkenden Eisenstäbe-i ausgerüstet, den Walhal-lagesang singend in den festlich nach deutscher Art und Sitte geschmückte» Saal. Nach gelungenem Aufmarsche stellte» sie sich in Reihe» zu. vier auf. „rings die Damen im schöben Kranz." Nun folgten unter Leitung des altbewährte» Meisters, Turnlehrers Tisch, die Stabübungen unter Begleitung der Musik. Der Total'indruck war ein herrlicher; rauschender Beifall begleitete die abziehenden Turner. An dem Riegen- und Kürturnen betheiligte sich nur die erste Riege. ein Engel mit den goldene» Flügel» und dem Märchenftabe, wie sie in dem Märchenbuche ab-gebildet steh-n, und dieser schöne Engel sieht sie an und winkt ihr zu und grüßt und streckt die weißen Finger »ach ihr aus. Will er schon fort? Er wendet sich ab. „Nein, »ei»!" ruft Dolly flehend. Er hört de» Ruf und bleibt. Doch sonderbar! Das sind ja Edwins Augen, die sie sieht, das ist ja Ed-win, der da reite»! Und sie? Sie ist dort ganz allein, dort unter lauter fremden Menschen, die da uif<» und sich dränge» und einander prügeln, daß es überall von Schläge wiederhallt. „Edwin, Edwin !" Sie streckt die Hände nach ihm aus nnd er neigt sich vom Pferd herab und zieht sie zu sich auf. „Komm. Dolly, komm!" So weich war Edwins Stimme nie. „Komm Dolly, komm !" Nein! o nein! Sie will nicht mit aufs Pferd. Sie fürchtet sich vor seinen Augen. Edwins Auge» glühen ja wie Kohlen nnd er i[t bös auf sie — er spornt sein Thier zum ui'tyuQ*' unl1 und Knabe reißen sie 4 ^^ «1. wo sie erstickend, keuchend liegt. m'1^ l Al/e! Sie ringt nach Athem. Die geht ii,. <,„», ,,„d aüt Mische" 1884 Sämmtliche Uebungen, sowohl auf dem Salon-reck als auch auf dem Sprungtische wurden mit seltene, Präcision ausgeführt, allgemeines Lob, und Beifall ward den Wackern zu Theil. Leider mußte die programmmäßige humoristische Scene aus dem Reck ausfallen, weil wichtige Utensilen nicht eingetroffen waren. Ein heiteres Tanzkränz-chen schloß das wahrhaft schöne Fest. Der Cil-lier Turnverein hat damit wieder einen glän-zenden Beweis seiner Thätigkeit gegeben: e» möge daS Publicum ihn auch ferner» bestens unterstützen. Darauf ein kräftiges „Gut Heil!" lGlänzeuder W a t> l s i e g ] Man ttlrpraphirt uns aus Saurrbrmin: Bei Den heute stattgcsundrncn Gemeindewablen wurden in allen drei Wahllörpcrn sämmtliche von der deutsch liberale» Partei ausgestellten Candidaken mit großer Majorität gcwäblt. sDie ReichSraths-Ersatzwahlj für den ve-storbenen Abgeordneten M. Henna» findet am 31 Januar statt. Bekanntlich betheiligen sich an derselbe» die Landgemeinden in den Gerichtsbezirk » Pettau. Friebau. St. Leonbard, Robits.b, St. Martin, Luttenberg und Oder-Radkersbnrg. [C i 11 i e i M u s i k v t r t i n.] Die Jahresversammlung des Cillier Musikvereines wird am 10. d.. halb 9 Uhr Abends im Hotel Ele» sank stattfinden. Auf der Tagesordnung stehen: 1. Rechenschaftsbericht; 2. Wahl des Musikdirektors ; 3. Wahl der Directionsmitglieder und 4 Allsallige Anträge. sSylvesterfeier des Casino-verein es.s alljährlich, so wurde auch im abgelaufene» Jahre vom Cillier Casino-vereine eine Sylvesterfeier veranstaltet, die sich des zaylreichsten Besuches erfreute und in animirtefter W.ise die letzten Stunden deS sterbenden Jahres verscheuchte. Musik, Tanz und eine reich und launig ausgestattete Jux-tombola sorgten dafür, daß eine allgemeine Fröhlichkeit geweckt wurde. di. besonders nach der Jnauguratwn»r»d. des wiedergewählte» Directors Herrn Lutz in decenter Ungezwun-genheit und Hrzli.^keit zuui Ausdrucke kam. Die gemüthoolle Rede des Genannten lautete: „Wir stehen an der Neige eines alten, an der Schwelle eines neuen Jahr s. Das alte Jahr geht unter in das Meer der Ewigkeit mit der naturgemäßenNothwendigkeit. welche keine Macht aufhallen kann. Für uns kleine Meischenkinder ist das ei» Ereigniß, für die majestätische Größe des Weltall'S, der Welloidnung, ein Atom. Das Jahr entschwindet in üer einfachsten unmerkbaren Ruhe in den niv^ll renden Fluthen des unbe-grenzt n All's. n.:r eiu paar schwache Kreise, die immer schwächer w.rden und nach und nach im neuen Zeitabschnitte sich lösen, gebe» Zeugnis; von dem Entschwundenen. Diese Kreise sind unsere Erinnerungen an Freud und Leid des vergangenen Jahres. Was dasselbe uns Schmerz- gehen ihre Wege und tretten achtlos über ihre» Körper. „Erbarmen!" ruft sie. ., ich ersticke!" Sie rafft sich auf und schreit verzweifluugsvoll — da — welches Glück! Dort an der Eingangs-thüre steht die Mutter. Sie sucht. Jetzt kommt sie zu ihr hin und beugt sich über sie. Die Menschen sind gegangen. Tie Lichter sind ge-löscht. Kein Lärm mehr, kein Stoßen, nur »och der Mutter Stimme, zitternd, zärtlich. „Dolly! Dolly! Erwache doch !" Erwache» ? Dolly schlägt die Auge» auf und si'bt der Mutter sorgenvolles Antlitz, hört ihre tiefe Stimme Tankesworte stammeln. Was war denn nur? was weinte sie? Und war das Grete, die dort kniete in der Dunkelheit und Edwin rief. Jetzt schlug's vom Kirchthurm Mitternacht, und Dolly blickt verwirrt enipor. „Ihr armen Kleine»! war das euer Circus; hier aus deu harte» Brettern einge-schlafen liegend und halb steif gefroren!" „Ist alles aus? Und wo ist Edwins Pferd?" „Mein Kind, du hast geträumt. Edwin ist hier — er war entschlummert wie du; nur lagst du auf den Bretter», und er aus deiner Brust." 1884 Seine fürstliche Durchlaucht, und welche gewiß die Kühnheit nicht haben werden, ihren deutschen Wählern ins Gesicht zu sagen, daß sie im Reichsrathe mit den Polen und T s ch e-chen halten wollen. [Ein Nachspiel zu den Wahlen i n d i e G e m e i n d e U m g e b u n g C i l l i.] Die narional-slovenische Partei kann es noch immer nicht verwinden, daß sie bei den letzten Wahlen in der Gemeinde Umgebung Cilli nicht durchdrang. Um jedoch ihren Zorn an irgend Jemandem auslassen zu können, hat eine An-zahl der alten Gemeinde-Ausschüsse eine Aus-schußsitzung verlangt, für welche folgende Tages-ordnung aufgestellt wurde: 1. Entlassung des Gemeinde-Secretärs Franz Hofmann und des Gemcindedieners Franz Tomaschitz wegen un-correcten Vorgehens und 2. Allfällige Anträge. Es kennzeichnet so recht die Tendenz dieser Partei, noch in letzter Stunde Rache zu üben an den genannlen zwei Bediensteten, die es nicht über'S Herz bringen konnten, sich den un-qualificirbaren Agitationen der nationalen Partei anzuschließen, sondern vielmehr bestrebt waren, die Gegensätze auszugleichen und mit den Bewohnern der Stadt Cilli und der stei-rischen Partei zu gehen. Dies sollen d,e Be-treffenden nun entgelten. Abgesehen davon, daß eS geradezu unanständig genannt werden muß, dem bereits neugewählten Ausschüsse der Gemeinde in der voraussichtlich letzten Sitzung mit derlei schon planmäßig vorbereiteten, daher vollendeten Thatsachen, seinen Amtsantritt er-schweren zu wollen, werden sich aber auch die maßgebenden Personen gegen einen derartigen Beschluß, welchem jede gesetzliche Grundlage fehlt und der. wie erwähnt, nur ein Racheact ist. mit allen Mitteln zu wehren wissen. Roch ist der allbekannte Agitator Janez Likar nicht Gemeindesecretär in der Umgebung Cilli und es dürfte bis dahin noch viel Wasser die Sann herabfließen, bis die interessante, „neuslove-nische" Sprache Amtssprache der bezeichneten Gemeinde wird. Diese oberwähnte Sitzung soll am 17. Januar 1834 stattfinden und auch die „slovenische" Amtirung beschlossen werden. Es wäre wirklich an der Zeit, wenn gewissen zugereisten Agitatoren äla Likar je, die noch nie einen Kreuzer Umlagen an die Gemeinde-Cassa bezahlt haben, endlich einmal eine Schranke für ihr Treiben gezogen würde. [Verbrannt.] Die fünfundsiebzigjährige Inwohnerin Maria Zieferl zu Riefengoß (Ge> meinde Windisch-Äraz) hatte vor wenigen Tagen vor dem Schlafengehen ihre Bettdecke zum Wärmen auf den heißen Ofen gelegt. Die Decke sing Feuer, welches die Kleider der Genannten und die Einrichtung der Stube ansteckte und füglich das ganze Gebäude in Flammen auf-gehen ließ. Maria Zieferl erlag nach sechs Tagen ihren Brandwunden. [Während deS Schlafens er« drückt.] Die ledige Dienstmagd Josefa Wen-gust bat am 6. d. ihr ein Monat altes Kind, das sie zu sich in Bett geuommen hatte, wäh-rend des Schlafens erdrückt. [Vergewaltigung.] Ein Schön-steiner Privatbeamter, Namens Kvas, welcher zwei blödsinnige Weiber vergewaltigt haben soll, wird steckbrieflich verfolgt. [Pferde gestohlen,] Vorgestern wur-den dem Grundbesitzer Franz Gollob in Goli-verh zwei schöne junge Pferde (Füchse) gesteh-len. Die Thäter enlsernten sich in der Richtung nach Croatien. • * O Zeit «nd chetd verloren. Jeder verliert heute Zeit und Geld, der bei einem Magen- oder Leberleiden etwas anderes anwendet, als die bekannten und berühmten Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen. Sie allein helfen rasch, sicher und schmerzlos und die tägliche Ausgabe beträgt nur 2 kr.; erhältlich & Schachtel 70 kr. in den Apotheken. .Deutsche Macht.' Merarttches. [D e u t f ch c Wochenschrift.] Die letzte Nummer der in Wien und Leipzig er-scheinenden „Deutschen Wochenschrift" hat fol-genden Jnhilt: Das Deutschthum in Ungarn von Edmund Steinacker, Mitglied des ungarischen Reichstages; die Steuerreform in Preußen uno ihre politischen Folgen von Dr. Otto Arendt; Eine Woche a»S der Geschichte der Deutschen Oesterreichs; Kasperl als OfficiosuS von Dr. Serasin Bondi; Die Fragen des TageS; Ro-bert Volkman von Dr. H. M. Schuster; Aus den Gedichten Conrad Ferdinand Meyers; Englische Schriftsteller von Ab.; Wien und Berlin von Dr. Gustav Kaspeles; Eduard Novelle von Ferdinand Kürnberger; Mis cellen, Telegramme, Bäuerliche Zustande in Deutschland von I. L—r.; Social - politische Rundschau. Wotkswirthschafttiches. Ein vesondcres ^anbrecht.*) Der Grundbesitz ist daS wirksamste Band, welches den Staat Zusammenhalt, und er bleibt, wenn aller übrige Zusammenhang sich auslöst. Er verliert aber diesen Character, wenn er als Waare nichts als seinen GeLwath bedeut, t und der Besitzer zum Lohnarbeiter seiner Gläubiger herabsinkt. Die zuverlässigste Vaterlands-liebe ist die Liebe zum väterlichen Lande und diese wird durch die Verschuldung ausgerottet, denn selbst wenn letztere in der Form der Rente die Gefahr der Capitalskündigung ausschließt, so setzt sich doch ebenso wie die Capitalsjchuld mit mathematischer Sicherheit in bestimmten Zeitabschnitten den Besitzer heraus, weil ihm Erbtheile und Kaufgelderreste in immer neuen Eintragungen über den Kopf wachsen. Gin Volk aber, das mit seinem Grund und Boden nicht verwachse» ist. lebt wie in einem Gasthaus?, an dessen Bestehen niemand ein Interesse hat, und an welchem eS mit keinem anderen Bande hängt, als dem der billigen Zeche oder der Gewöhnung an die Physiognomie des Zählkellners. Genau genommen hat der Staat auch nie-mals völlig aus sein Obereigenthum an Grund und Boden verzichten können, denn er würde damit die Hauptbedingung seines Lebens verlieren. In die Luft läßt sich die menschliche Ge-sellschast nicht verlegen und man mag noch so künstlich alles in Begriffe und Abstraktionen verflüchtigen wollen: der Sohn der Erde kann nur duf dieser leben. Deshalb vertheidigt der Staat seine Grenzen und behält sich inner-halb derselben das Recht der Enteignung von Grund und Boden überall vor, und selbst bei uns ist der Besitz deS letzteren eigentlich nur das übertragene Recht zu land- und forstwirth-schastlicher Nutzung. Dte bergmännische, welche eine besondere Verleihung erfordert, ist auSge-schlössen. Weßhalb will man nicht vollständig zu der richtigen Auffassung zurückkehren und Grund und Boden von dem nur für bewegliche Sachen passenden römischen Rechte erlösen, daS seiner Natur so wenig entspricht, und welches in dieser Anwendung Schade» gestiftet hat? In der römische» Welt waren bewegliches und un-bewegliches Veruiögen, Industrie und Landbau noch nicht so getrennt wie jetzt, sondern viele Arbeiten wurden durch Sclaven verricht.t, welche von dem Besitzer in verschiedenartigster Weise verwendet wurden. Die Industrie bestand als Hausindustrie und die manigsachsten Betriebe vereinigten sich in dem umfassenden größeren Haushalte. In unserer Zeit hat sich das alle« geschieden und dafür passen die damaligen Rechtsformen nicht. Man hat deshalb schon ein besonderes Handelsrecht geschaffen und es ist ebenso nöthig, ein besonderes Landrecht zu ma-chen. Zu diesem gehört die Beseitigung des jetzigen gleichen Erbrechtes in Bezug aus ländlichen Grundbesitz, welcher unbelastet durch Erö- und Pflichttheile vererbt werden müßte. Die einzige Verpflichtung, welche dem Ueber- * Aus ..der ländliche Grundbesitz" von H. Nordinann Beilin. 7 nehmer zukäme, wäre die standesgemäße Erzie-hung und Ausstattung seiner minorennen Ge-'chwtster. Man fürchte nicht, diesem mit der Ausschließung von Grundbesitz Unrecht zu thun. Der Besitzer eines unverschuldeten größeren Gu-tes ist in der Lage, ein Vermögen auS den laufenden Erträgen zur Ausgleichung für seine übrigen Kinder zu sammeln, und diese wer-den in der Regel besser dabei fahren, als wenn der Vater bei der Theilung mit seinen Geschwi-stern das Gut bereits hochverschuldet übernom-mm hätte und nun den kleinen und in seinem Werthe zweifelhaften Rest unter alle zu gleichem Betrage vertheilte. Durch eine Lebensversicherung kann er sich persönlichen Credit und den Nach-erden auch bei frühem Tode ein Capital sichern und jedenfalls wird er besser im Stande sein, ihnen einen angemessenen Eintritt in die Welt zu verschaffen. Die Erfahrung lehrt, daß selbst große, in Grundbesitz bestehende Vermögen bei gleicher Theilung nur durch wenige Generationen sich halten, während Fid»'icommisse das dauernde Wohl der Familie sichern, weil sich daS Haupt derselben immer im Wohlstande befindet. Die zweite mit dieser zusammenhängende Ausgabe eines besonderen Landrechtes ist d-Abschaffung der Verschuldbarkeit des ländliche, Grundbesitzes, welcher sich seiner Natur nach wesentlich von dem städtischen unterscheidet. DaS städtische HauS wird willkürlich aus beweglichem Vermögen geschaffen und folgt bis zu einem ge-wissen Punkt den Gesetzen des letzteren. Sein Ertrag ergiebt sich aus dem Gebrauch, ohne weitere Arbeit und ist nur eine Art der Ver-zinsim«;; sein Besitz bedeutet keinen Beruf, son-dern nur eine Cap:talsanlage. Der Grund und Boden dagegen ist von Natur gegeben und be-grenzt, er gewährt an sich keine Nutzung, son-dern nur Ertrag, sofern er bearbeitet und zur Production verwendet wird und diese Verwen-dung füllt das Leben des Besitzers aus. Der Hausbesitzer verpfändet also bei der Verschal-dung ein Vermögensstück, der ländliche Besitzer seine Lebensstellung und seinen Beruf, auf welchem das Wohl der ganzen Gesellschaft wesent-lich beruth. Die gänzliche Einstellung dieses Be-rufs dürfte unter keinen Umständen geduldet werden und in dieser Beziehung nähert sich der ländliche Grundbesitz einem von der Gesellschaft überttagenen Amte, dem man alle Schwierigkei-ten bei der Ausübung aus dem Wege räumen muß. ES wird auch ans diesem Grund und we° gen der gemeinsamen LebenSbedingungen und Lebensstellung niemals gelingen, ihn ganz seiner ständischen Natur und Bedeutung im Sinne des alten Feudelstaates zu entkleiden und alle Angriffe auf diese können nur Störungen hervor-bringen, niemals aber zu einem durchgreifenden Resultat führen. Und das ist ein Trost. [Postsparkassen.] Das Postspar-cassenamt in Wien hat neuerdings eine sehr wichtige und sür die Einleger außerordentliche, bequeme Einrichtung getroffen. Bis jetzt be-stand nämlich die Verordnung, daß jeder Ein-leger einmal im Jahre (und zwar am Jahres-tage seiner ersten Einlage) sein Einlagen-Büchel an daS Postsparcaffenamt in Wien senden sollte, damit in dasselbe die bis zum 31. De-" cember des Vorjahres aufgelaufenen und von diesem Tage an capitalisirten Zinsen eingetra-gen werden. Diese Vorschrift, welche gegeben war, um die Eintragung der Zinsen in die Einlagedüchel möglichst ans das ganze Jahr zu vertheilen und einer Ueberbürdung deS Post-sparcassen-AmteS in den ersten Tagen des Iah-reS, an denen ohnehin die Abschluß-Arbeiten Kräfte in Anspruch nehmen, vorzubeugen, schloß jedoch die Unbequemlichkeit in sich, daß ,eder Einleger alljährlich einmal für kürzere oder längere Zeit nicht im Besitze seines Bü-chels, daher verhindert wäre, während dieser Zeit Einlagen oder Rückzahlungen zu bewert-stelligen ; diese Zeit kann bei entfernteren Orten, wie z. B. in Dalmatien, immerhin bis zu 14 Tagen und noch mehr betragen, llm dies zu vermeiden, ist nun angeordnet worden, daß d,e Einsendung des Büchels an das k. k. Post-svarcassenamt behufs der Zinsen-Eintragung 8 ganz zu entfallen habe. Statt dessen wird jede», Einleger vom Postspareassen-Amte nach Iah-resschluß, jedoch spätestens zwei Monate nach dem Tage seiner ersten Einlage eine „Zinsen-Anweisung" zugesendet, welche auf sein bis 31. December des Vorjahres ausgelaufenes Zinsen-Guthaben lautet und zwei Monate giltig ist. Diese Zinsen-Anweisung wird dem Einleger innerhalb dieser zweimonatlichen Frist gelegentlich einer Einlage oder Rückzahlung bei jeder beliebigen Zammelstelle abgenommen, der angewiesene Zinsenbetrag als Zinsen-Guthaben in daS Einlagebüchel eingetragen und vom 1. Januar desselben Jahres an ver-zinst. Durch diese außerordentlich praktische Maßregel werden die Einleger im ununterbro-enen Besitze ihrer Einlagebüchel erhalten. — ur wenn ein Einleger es versäumt, innerhalb der Giltigkeitsdauer von 2 Monaten die empfangene Zinsen-Anweisung bei einer Sammel-stelle vorzuzeigen, oder wenn einem Einleger nach Ablauf zweier (auf den Jahrestag seiner ersten Einlage folgender) Monate keine Zinsen-Anweisung zugekommen sein sollte — nur in diesen Fällen hat der Einleger das Büchel an "">« Postsparcassen-Amt recommandirt zusenden. zu welchem Behufe er bei jeder -av^'"elstelle ein Eouvert unentgeltlich erhält? das Postsparkassen - Amt trägt sodann daS Zinsen-Guthaben in das Büchel ein und sendet das letztere uni^r der angegebenen oder aus dem Büchel ersichtlichen Adresse an vvU Einleger zurück. Selbstverständk'^ Zt'Xtit der Einleger niemals Vie Zinsen, auch wenn er das Buche! gar nicht an das Postsparcass^n-Am/, einsendet, und sich die Zinsen nicht in das Büchel eintragen läßt; denn die Zinsen werden unter allen Umständen vom Postspar-cafsen-Amie auf dem Conto des Einlegers gutgeschrieben und capitalisirt; allein die all-jährliche Zinsenzuschreibung im Büchel ist im eigenen Interesse des Einlegers höchst wün-schenswerth. [Hinaus gabt von abgerichteten ärarischen Dienstpserden.s Eine Verordnug des k. k. Landesvertheidigungs-ministeuims gibt die Bedingungen bekannt, unter welchen die Hinausgabe von ärarischen Dienstpferde» der CadreS der k. k. Landwehr-Cavallerie'Regimenter :c. in die Privatbenützung erfolgen kann. Solche Pferde können im Frieden auf die Dauer von 6 Jahren herausgegeben wer-de». Die Hinausgabe geschieht unter normalen Verhältnissen zweimal im Jahre (Frühjahr und Herbst) gegen Ausstellung der vorgeschriebenen Reverse. Während der Privatbenützung bleiben die Pferde Eigenthum des Landwehr-AerarS, nach Ablauf dieser Zeit werden sie dem Pferde-besitzcr in das unbeschränkte Eigenthum zur ferneren Verfügung überlassen. Zur Bewerbung um solche Pferde sind sämmtliche Personen ohne Unterschied de« Standes ermächtigt, welche sich in Verhältnissen befinden, die voraussetzen lassen, daß sie das Pferd stets in einem kriegSdienst-tauglichen Zustande erhalten können. Ein und dieselbe Person kann sich auch um mehrere Pferde bewerben. Wer ein Srarisches Pferd zur Privatbenützung übernehmen will, hat sich unter Beibringung eines von der Gemeindebehörde deS Wohnortes ausgestellten und von der poli-tischen Behörde bestätigten Certificates mündlich oder schriftlich an das betreffende CadreS-Com-mzndo zu wenden. Die diesbezügliche Verord-nung selbst liegt bei den politischen Behörden und Gemeindeämtern zu Jedermann« Einsicht auf. Wiener Arncht- nnd Waarenbörse vom 12. Januar 1883. (Orig.-Tel.) Man uotirte per 100 Kilo: Weizen: Theiß kl. 0.85—.10.60, Banaler fl. 9. 60—10.15, Weißenburger fl. 9.90 —10.30, Slovakifcher fl. 9.50 — 9.65, Slova-kifcher fl. 9 .65—10.25, Bacskaer fl. 9.70 — 10.20, Wieselburger fl. 10.--10.30, Süd- bahn fl. 9.90 — 10.20, Raaber fl. 9.80 — 10.25. Marchfelder fl. 9.75 — 10.20, Usance-waare pro Septenibcr - October fl. —.-- ..Pevlsche Wacht." —•—, Usancewaare pro Oetober-Rovember st. —--->—, Usancewaare pro Frühjahr fl. 9.70 — 9.75, Usancewaare pro Mai-Juni fl. 9.83— 9.80. Roggen: Slovakischer fl. 8.35 — 8.65, Pester Boden fl. 8.35 — 8.56, Südbahn fl. 8.25 — 8.45, Diverser ungarischer fl. 8.25 — 8.45, Oefterreichischer fl. 8.35 — 8.65, Usancewaare pro September-October fl.—.---. — Usancewaare pro Frühjahr fl. 8.8— 8.13. Gerste: Hanna fl. —.—.--.— Slowakische fl. 8. 60— 11.—, Südbahn fl. 8.40 — 10.20, Österreichische fl. 8.50— 9.25, Futtergerste fl.—.------ Mais: Ungarische alte Waare fl.. 6.90 —J-—. Ungarische neue Waare fl. 6.40 — 6.60, Wallachischer, alte Waare fl. 6.90 — 7.—, Wallachischer, neue Waare fl. —. — , Cinquaulin fl. 7.70 — 7.95, Jnteruatio. »aler pro Mai-Juni fl. 6.98 — 7 .3, Jnter-nationaler pro Juni-Juli fl, 7 .5— 7.10, In- ternationalerpro Auguft Sept. fl.—.--.— Haser: Ungarischer Mercantil fl. 7.20, — 7.30, Ungarischer, gercutert fl. 7. 40— 7.50, Usancewaare pro September October fl. —.— -.—, Usancewaare pro Frühjahr fl. 7.38 — 7.43, Usancewaare pro Mai-Juni fl. 7.45 —.7.50 R e p s : Rübsen pro Juli-August fl. —.— -.—, Kohl pro August-September fl. 14.57 —.14.85. Rüböl: Raffinirt prompt fl. 43.- 43.50, Raffinirt pro September - December 36.75 — 37.—. S p r i r i t u s : Roher prompt fl. 30.^ — 31.—. W e i z e n ni e h l: Nummer 0 fl. 19.50 — 20.50, Nr. 1 fl. 19.--19.50, Nr. 2 fl. 17.— •— 17.—, Nr. 3 fl. 16.25— 17.25. R o g g e n ».n e h l: Nummer I fl. 15. — —.16.— Nr. II fl. 12.50 — 13.50. Kourse der Wiener Wörse vom 12. Jauuar 1884. Goldrente........... 100.50 Einheitliche Staatsschuld in Note» . 79.50 h „in Silber . 80.35 Märzrente 5'/, ........ 94.15 Bankaktien .......... £43.— Creditactien..........303.— London . wista........121.15 Napoleond'or.......... 9.6.0 k. k. Münzducaten........ 5.71 100 Reichsmark.........59.35 Hingesendet.*) MATTON reinster nlknll«4-h«r bestes Tisch- niä Erfiutaisielräiit, erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen- und Blasenkatarrh. Heinrich Mattoni, Karlsbad und Wien. Etiquette t.Korkbraii genau cd beuchten. MATTONI's GIESSHÜßLER *) Für Form und Inhalt ist die Redaction nich verantwortlich. 8184 I^a,lix-OrcL2a.Tjm.gr Glltiar vom Ist. Oot. lHH.'l. Trleat—Wien. Conrireug Nr. 1, Ankunft Cilli 1 Uhr 26 Min. Nacht». Abfahrt , l , 28 , Anschluss Prageihof. Eilzug Nr. 202. ab 3 Uhr Frtth. » Marburg — Eilzog Nr. 3, Ankunft Cilli 1 Uhr 15 Min. Mitta». Abfahrt , 1 , 17 , ^ Anschluss Pragerhof — o ' .. Mar"urS Postzug Nr. 406. ab 3 Uhr Nachm. Postzug Nr. o, Ankunft Cilli 6 Uhr 9 Min. Abends. Abfahrt » 6 , 14 . Ansohln*« PragerhofPoata.206ab 7 Ühr55Min. Abends. » IMarburg — Postzug Nr. 7. Ankunft Cilli 3 Chr 10 Min. Fr4h. Abfahrt » 3 » 15 . Anschluss Pragerhof, Posti. 204. ab U Uhr 35 Min. Vorm , • Marburg. . 404, , 9 , 15 . Sccundtrz. Nr. 93. Ankunft Cilli 9 Chr 4 Min Abends, becundanug 91 Abfahrt C'Uli 6 Chr 5 Minuten früh bis Mürxzuschlag. Anschluss Pragerhof Postz. 204 ab 9 Uhr 35 Min. Vorm Gemischter Zug Nr. 97. Ankunft Cilli 9 Chr 11M. Vorm. Abfahrt . 9 , 19 , , An&chluH.s Pragerhof — » Marburg wie bei Zug Nr. 3. Wien—Trioat. Courirzug Nr. 2. Ankunft Cilli 2 Chr 41 Min. Nachta. Abfahrt » 2 , 43 , Anschluss Steinbröck, Gemischter Zue Nr. 512 ab 4 Uhr 50 Min. Frth. tilzug Nr. 4. Ankunft Cilli 3 Uhr 49 Min. Nashm. % »3 >1 Anschluss Steinbröck Postzug Nr. 502, ab 5 Chr 45 M. Nachm. Postzug Nr. 6. Ankunft Cilli 10 Uhr 24 Min. Vor». Abfahrt , 10 , 29 » Anschluss SteinbrOck wie bei Zug Nr. 4. Postzug Nr. 8, Ankunft Cilli 1 Uhr 45 Min. Nachts. Abfahrt , 1 , 50 . Anschluss Bteinbrttck wie bei Zug Nr. 2. Sccundirzug Nr. 94 Abfahrt Cilli 6 Chr Früh. Secnndärzug, Ankunft Cilli, 9 Uhr 18 Min. Abends t. Mdrczuschlag. Gemischter Zug Xr. 98, Ank. Cilli 5 Uhr 27 M. Nachm. Abf. % 5 H 35 % » Anschluss Steinbrflck — Courirzöge 1 und 2 vetkehren mit Wagen L. II. und in. Classe; die Eilzüge 3 und 4 mit Waren I. und II. Cksae. Vom 1. Juni an werden Tour- und Retourkarten aller 3 agenclassen sowohl nach Murburg als auch nach Pettau ausgegeben. Uebersicht der meteorologischen Beobachtungen an den Sta» Honen Cilli, Tüffer und Neuhaus. Monat Nov. 1883 Cilli 7" 1» 8» Tüffer 7» lk 9» ReuhauS 7" 2» 9» Luftdruck bei 0° in Millimetern: Monatmittel . . . 74202 744 23 Maximum (am 29.) [ 754 I 756-8 Minimum (am'11..) i 731-9 733-8 Temperatur nach Cel- sius : ÜJlonatmitul . . . -H°-51 +5 *"03 +3M2 Max. (am 7. 8.*) +16*-0 +14*-6 4-12«-ti Min. (am 30.—22.») -6"0- —3*3- —»'«'S Dunstdruck in Milli- Metern, Mittel. . 5-4 5 8 Feuchtigkeit in Per. ccnlen, Mittel . . 85-4 87-3 geringste (am 7.3.) . 58 53 Riederschlag in Mil- limetern, Summe. 115.0 151*9 458(?) größter binnen 24 St. (am 7. 8. 9. ). . 41-6 385 201 Monatmittel der B«- wölkung (0—10). , «3 77 61 Zahl der Tage mit: Meßbaren Nieder- schlagen .... 13 13 S 8 10 « 12 4 8 Stürmen .... I 1 0 Gewittern . ... II 0 " 1 0 Secnndäre Temp.-gxtreme: Cilu: am - 13* 2, am 17. - 3*5. Tüffer: .. 27. . 12N, 12. — 1**8. n Cilli u. Tü — 3»0. ser nach dein Max Min.-Then« in Reuhaus nach unmittelbarer Beobachtung. 1884 licheS gebracht haben mag. daS bleibt im stillen Kämmerlein deS eigenen HerzenS und muß ver-wunden werden durch den eigenen moralischen Halt, die eigene Charakterfestigkeit, durch die eigene Se.lengroße. All' das Freudige, das wir miterleben durften, daS ist der Sonnenglanz, der unser Leben, für Jeden und J?de ein Liben der Arbeit, verschont, der Tonnenglanz, welcher Tank unserem Erinnerungsvermögen als Morgen-röttie das kommende Jahr beleuchtet, als Hoff-nungSstrahl, daß dasselbe zu unserem Glücke sich pestalle, al» Kraft und aufrechthalteude Stütze gegenüber dem Leid, welches auch im neuen Jahr uns woyl nicht erspart bleiben wird. Den Ausblick in's neue Jahr nimmt sich ein Jedes von, besten Standpunkte aus, warum sollten wir daS auch nicht ? DaS Schwere, daS Trübe kommt immer noch Früh g>>nuz. wir brauchen uns nicht im Voraus das Herz schwer zu macben. Mit gu en und schönen Hoffnungen tnten wir an und über die Schwelle deS neuen Jahres: die Aeltern, gemäßigel durch die Schule der Erfahrung, die Jüngeren, erfüllt von holden Träum» n der elastischen vertrautiiSreichen Jugend-kraft. Ich will der Jugend nicht den Dust der Blume Hoffnung wegfireifen. aber Illusionen mochte ich mir erlauben mit einem dichterischen Worte einzudämmen, welches in großer Ein-fachheit lautet: Ei» Blick in's Buch und zwei in's Lebe», das muß die Form dem Geiste ge-den. Das ist ei» praktischer NkUjahrSwunsch für Jung und Alt. Sich erbauen, sich erHeden an allem Guten, allem Edlen, Schönen, aber den Prüfstein der Erfahrungen des Alltagslebens, wie es sich nun einmal dem Einzelnen bietet, gewissenhaft »nd nücht.ra zweimal anlegen. Unser Verein, der wachse in seiner innern ei-genen Kraft, der gedeihe in seinem gesellschaft-lichen der guten Sitte und der deutschen Bildung gewidmeten Strede», der blühe in seiner offenen Herzlichkeit mit der Gemüthstiefe, welche den Kern unseres deutschen Wesens, also auch den Kern unseres Vereines dilbet. Und damit ein treugemeindes Prosit Neujahr!" Unter brausenden Piost Neujahr-Rufen erklangen nun die Gläser. Es wurde gratulirt »nd poculirt. Die Jugind . aber huldigte in voller Lust und Ausdauer" der ' leichtfüßigen Göttin deS ZanzeS. sCillier S t a d t i h e a t er.) Eingetretener Hindernisse wegen wurde das aus den I., 2. und 3. d. festgesetzt gewesene Gastspiel der Zwergkomiker Jean Picolo und KiscJozsy auf de» 5. und 6. d. verschoben. jFremdenv e rkehrS-C o n g r e ß für die österreichischen A i p e n l ä n d e r.) In immer weiteren Kreisen hat sich in den letzten Jahren die Erkenntniß Bahn gebrochen, daß die auS dem Fremdenverkehr für unsere Alpenländer resultirenden volkswirthschaftlichen Vortheile nur dann dauernd den Ländern er-halten und möglichst erhöht werden können. „Und wer hat mich aufgehoben und geholl, dort auS dem Circus?" „Du warst ja gar nicht drin mein Kind." „Doch!" „Nicht doch, mein Herz, ich fonb dich hier mit Edwin, und schriest und machtest mich fo ängstl.ch. Im Eircus warst du nicht." „Doch. Mutter, ganz gewiß, ich war im Circus." Die Mutter sieht ihres Lieblings ernste Augen und lächelt nur. « » ch Die frühe Morgensonne fällt in das Ge-mach der Kinder. Der dunkle Lockenkopf des Knaben liegt vergraben in die Kiffen und seine weiße Brust hebt sich wieder in gesunden, festen Athemzügen. Die Lippen lächeln. Träumt er von feinem CircuS jetzt? Im anderen Bettchen liegt das Mädchen. Die blonden Locken kräuseln sich wie tosen, auf der niederen Stirn, und unter ihnen stehen blaue Augen, weit geöffnet, sinnend. „Und ich war doch im Circus spricht das Mädchen leise. ' peatsche Nacht/ wenn d'e intereffirten Kreise eS nicht der Natur allein überlassen, den Fremden den Aufenthalt rn unseren Gegenden angenehm zu mache». Man ist zur Erkenntniß gekommen, daß eS nicht den einzelnen Gastwirthen und Besitzern sonsti-ger von Fremden besuchten Etablissements an-heimgestellt bleiben kann, ob und was sie etwa aufwenden wollen, un, den Fremdenstrom in der ihnen wünschenswerthen Richtung zu erhalten, sondern daß an dem Gedeihen der Fremdenin-dustrie, deren volkswirthfchaftliche Bedeutung heut«» nicht mehr unterschätzt wird, die Gem-inde, daS Land und das Reich ebenso intereffirt sein muffen, wie an dem Aufschwünge jeder anderen wirtschaftlichen Production. Auf keinem anderen volkswirthschaftlichen Gebiete ist die rücksichtslose, nur aus den augenblicklichen Nutzen bedachte Ausbeutung der Gegenwart, der „Raubbau" von so schwerwiegenden Folgen für die Zukunft, als auf dem Gebiete der Fremdenindustrie. Durch unreelles Gebahren einzelner Unternehmer oder durch sonstige Umstände kann eine Gegend um ihrd"t u»d in eii-zelncn Fragen ein gemeinsames Vorgehen t„>r österreichischen AlpcnlLnd.-r erzielt wird. H it dies zu ermöglichen, bat der Verein zur Förc e-rung des Fremdenverkehrs in Eteiermcirr, als der älteste der bestehenden Vereine dieser Art, die FremdenverkehrSvereine von Wien, Körnten und Krain eingeladen, sich an einem D e I i g i r 1e rt> tage zur Förderung deS Fremden-vertehrS in den östereichischen A l p e n l ä n d e r n zu betheiligen. welcher am 13. und 14. April 1884 in Graz stattfinden wird. Nebst den Delegirten der Fremdenver-kehrsvereine wurden auch die LocalScomite's I und Zweigvereine, welche sich mit der Fremden-industrie befassen, ferner die Curdirectionen der Alpenländer, die Geincinde»orstehungen jener Ortschaften, welche für den Fremdenverkehr von Bedeutung sind, eingeladen. Selbstverständlich wurde auch die großen Touristenvereine, welche seit Jahren gewisfermassen als Pionire der Fremdenindustrie in höchst verdienstlicher Weise wirken, Gelegenheit gegeben, zu dem Delegirten-tage ihre Vertreter zu entsenden. Verläufig hat der Grazer Verein mit dem an die Theil-nehmer des DelegirtentageS gerichteten Ersuche t, weitere Berathungsgegenstände mitzutheilen, f, l-gende Programmpnnkte in Vorschlag gebracht: 1. Ueber die Aufgaben der Fremdenverkehrs-vereine und ihre bis erige Thätigkeit. (Referent Herr Heinrich Graf AttemS auf Leechwald bei Graz.) 2. Welche Orte eignen sich für Tom-metfrischen ? Welcher Comfort kann und soll den Besuchern vor. Sommerfrischen geboten wer-den? 3. Wie ist der Uebertheuerung der Lebens mittet und der sonstigen Bedürfniffe der Reisen-den vorzubeugen und durch welche Mittel können Reisende gegen Ausbeutung geschützt werden ? (Referent Herr Josef Winter, Professor an der Handelsacademie in Graz.) 4. Bieten die Hotels in den Alpenländern in der Regel jenen Comfort, welchen die Reifenden in anderen Ländern finden? Welche Reformen sollen in unierem Hotelwesen angestrebt werden? 5. Ueber daS Trinkgeld. (Referent H»rr Moriz Seidl, Gemeinderath in Graz.) 6. Welche Rückwirkung hat die Eröffnung der Gvtthardbahn und welche die Eröffnung der Arlbergbahn auf den Frem-denverkehr in den Alpenländern? 7. Entfpricht der auf den Eisenbahnen eingeführte Rundreise-verkehr allen Anforderungen? Welche Verbesse-rungen oder Erweiterungen sollen angestrebt werden? 8. Durch welche Mittel kann im Aus-lande eine die Steigerung der Fremdenfrequenz in den Alpenländern bewirkende Propaganda gemacht werden? 9. Wie kann und soll die Staatsverwaltung einen fördernden Einfluß auf die Fr.mdenindustrie nehmen? (Referent Herr Josef Stradner, Redacteur in Graz.) 5 fV e r b ü r g L] Unter diesem Schlagworte bringt die „Marburger Zeitung" folgende Notiz : Unlängst fuhren mit d:m Eifenbahnzuge zwei hochwürdige Herren, welche sich felbstver-stündlich in ihrer lieblichen Muttersprache unter-hielten. DaS Gespräch kam auch auf die dem-nächst in Pettau stattfindende ReichSrathswahl und da sagte denn der größere Herr zu dem Kleinen, der in neuester Zet viel mit dem Kreis-gerichte in Cilli zu thun hat: .Zakaj pa ti ne kandidiraä." woraus dieser im reinsten Reufla-oisch erwiedert: „Bi rad, pa je predrago, to koäta pet sto gold., «e tnora grobo ärnirati." Da sieht man doch, wie Unrecht man den gro-ß-n Männern der Nation thut, ihnen vorzuwer-fen, daß sie ihre Sprache durch russische und serbische Worte bilden. Heutzutage denken und fühlen die Pervakeu, die line einiger»!atze» unständige Stelle einnc n«cit und diese durch deutsche Bildung erlangt habe», noch deutsch, das liest man in all ihren Schriften und hört es noch deutlicher in ihren Reden. ^Sonderbare GemeinderathS-w i tz f.] Man schreibt u»s aus Montpreis : Am 22. December fand hier eine Gemeinde-AuS» fchuß-Sitzuna statt. In derselben wurde neben dir Beschlußfassung über eine hohe Gemeinde-Umlage auch die Verlegung des gegenwärtigen Viehmarktplatzes berathe«. Ein Gemeinderath be ntragte nun. das dem Ausschußmitgliede P. gehörige am ooereu ^arktplatze befindliche Ge-bände abzutragen und dadurch Platz zu schaffen. Ein zweiter Gemeinderath jedoch, der erst seit sechs Wochen seine gewichtige Stimme zum Besten des GemeindehauShaltes gebraucht, rieth, das erwähnte Object bei einer Affecuranz-Ge-sellschaft gut zu versichern und dann — anzu-zünden. Für ein erstes Debüt kann man diesen sonderbaren Scherz, vereinen droheitdeuWirikseitens deS Vorsitzenden zur Folge hatte und auch die übrigen alten Ausschüsse consternirle, noch immerhin gelten lassen. sS ch u b b e w e g u n g.j Im verflossenen Jahre wurden durch das Cillier Stadtamt 596 Schädlinge expedirt. Die Zahl der vom ge-nannten Amte gefällte» Verfchiebungserkcnnt» »isse betrug 240. An die Arbeitshäuser wurden 7 Individuen aus dem -prengcl der Cillier Be-zirkShauptmaunschaft abgeliefert. Hingesendet.*) Allen P. ?. Damen, welche durch ihre wohlthätige Unterstützung die Weihnachtsfeier im Kindergarten ermöglichten, spreche ich hieinit den innigsten Dank auS. Johann, Harold. Kindergärtnerin Herichtssaat. [N < in c u t i st ein Schimpfwort.] In den politische» Kämpfen zwischen Deutschen und Slovenen hat sich frühzeitig für Angehörige der deutschen Partei, die auf „slovenischem Boden" geboren wurden, die Bezeichnung neuiS-kutar herausgebildet. Ueber die ethmologische Bedeutung des Wortes ist man nicht im Reinen. Viele leiten es vom magyarischen nemet kutya (deutscher Hund) her, eine Bezeichnung, die in dem Achtuiidvierzigerjahre jenseits der Leitha im Gebrauche war, dann angedlich über die Grenze kam und von slovenischen „Literaten" zu nemäkutar verballhornt wurde. Diese« Wort, daS in der VerföhnungSära zu .uemöllr" ver-schöner» wurde, erhielt in den letzten Jahren einen gesteigerten verächtlichen Sinn; außerdem verschafften slovenische Patrioten diesem Worte durch eifrige Anwendung desselben eine unge-wöhnliche Popularität. Das Vergnügen deS uneingeschränkten Gebrauches der genannten Bezeichnung wird nun dadurch getrübt, daß der Cillier Appellsenat, dem ganz Unterfteiermark in UebertretungSfachen als letzter Instanz unter-steht, nemcur als ein nach § 496 sträfliches Schimpfwort erklärte. Der Fall, welcher hiezu-führte, war folgender: In Hochenegg wurde anläßlich deS PortiunculafesteS ein mit einer ♦) Jstt Form und Inhalt ist die Redaction nich verantwortlich. 6 slovenischen Tricolore gezierter Maibaum er-richtet. Nach Verlauf des Festes ordnete der Gemeindevorstand die Beseitigung des Baumes an. Der Vollzug dieses Auftrages versammelte eine größere Menge von Landbewohnern an Ort und Stelle. Herr Franz Zoltl sungirte während des Füllens in Vertretung des Ge> meindevorsteherS als Organ für die Aufrecht-Haltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung Nachdem der Baun, bereits gefüllt war, stürmte der Kaplan von Hochenegg Herr Lednik herbei, zettelte über Religionsstörung und nannte Herrn Franz Zottl einen .nerncur*. Hierüber strengte Herr Zottl die Injurienklage beim städt. beleg. Bezirksgerichte Cilli an, wurde jedoch sachfällig. Ueber die Berufung, die Herr Zottl gegen daS freispreche,'de Urtheil der ersten Instanz ergriff, fand nun unter dem Vorsitze deS Herin Hofr. Heinricher am 29. d. M. die App.llver-handlung statt. Der Machthaber des Privat-anklügerS Herr Dr. K u m m e r (Kanzlei Dr. Glantschnigg) begründete seine Antrüge aus Auf. Hebung des erftrichterlichen Urtheiles und Ver-urtheilnng d?s Angeklagten in nachstehenver Weise: Das Wort .nemi-ui" ist an die Stelle des Wortes .nomKIciitur' getreten. Der begriffliche Inhalt der beiden Worte ist derselbe. Um aber das Schimpfwort womöglich zu populari-siren, wurde demielven im Wege der Silben-kürzung eine gewiße auf den „Wohllaut" be-rechnete Prägnanz verliehen. In den Gründen des erftrichterlichen Urtheiles wird zugegeben, daß mit der Bezeichnung .newiru" eine Gering-fchätzung zum Ausdrucke gebracht werde. Wenn man nun der Anschauung huldigt, daß eine be-stimnlte Jemandem zugedachte Bezeichnung eine Geringschätzung enthalte, so kommt bei der Frage, ob diese Bezeichnung als eine Beschim-pfung zu gelten habe, das Eine zu erwägen, welches der persönlichen Güter von dieser Ge-ringfchätzung betroffen wird. Ist dieses Gut die Ehre — dann ist der die Geringschätzung invol-virende Ausdruck ein Schimpfwort. Daß nun die dem Worte ,uem >ir' innewohnende gering-schätzende Bedeutung weder den Jntellect noch ein physisches oher wirthschaftliches Gut. son-dern die moralische Seite des Bezeichneten, dessen Ehre zum Gegenstande hat, kann nicht bestritte» werden. Es ist allerdings zu berücksichtigen, daß gewiße Bezeichnungen erst durch den „landes-üblichen" Brauch zu Schimpfworten qualificirt werde» und daß für die kritische Taxirung eines bestimmen Ausdruckes als Schimpfwort nicht die Auffassung des Einzelnen, sondern die im Volke lebende Anschauung maßgeb-nd ist. Dies« Anschauung bestättigt aber nun, daß .nsweur-beschimpfend gebraucht wird, und daß im Be-sonderen der diesen Ausdruck gebrauchende Slovene sich von der Absicht leiten läßt, den als „nemcur* Bezeichneten der Verachtung seiner Partei preiszugeben. Dem Gebrauche deS Wortes »liemöur* liegt der animu^ inj»n!m Hauptsteueramt Cilli. 24. Tez. 1683. Unterschriften: unleserlich. e r b o t - A u f h e b u n g.j Die Ein-und Durchfuhr von Schweinen auS Oesterreich nach und durch Ungarn ist laut Kundmachung der Statthalterei vom 17. v. M. wieder gestattet. sFrankirung der Telegramme m i t B r i e f m a r k e n.] Tie Wiener Zeitung veröffentlicht heute eine Beiordnung des Handels« Ministeriums vom 28. v.. betreffend die Ermäch-tigung sämmtlicher Post und Telegraphenämter zur Annahme telegraphischer, mit Briefmarken markirter Correspoudenzen. Aus Anlaß der Vereinigung des Post- und Telegraphendienstes und im Interesse der Erleichterung deS telegra-phischen Verkehees sind sämmtliche Post- und Telegraphenämter der im Reichsrathe vertrete-nen Königreiche und Länder zur Annahme tele-graphischer, mit Briefmarken frankirter Corre-fpondenzen vom I. Januar 1884 an, ermächtigt worden. Die Absender solcher Telegramme ha-ben auf der Schriftseite derselben so viele Brief-marken auszukleben, als zur Frankirung dieser Telegramme erforderlich sind, und können die-selben entweder unmittelbar bei einem Post-oder Telegraphenamte aufgegeben oder aber in die Briefkästen gelegt werden. Für die richtige Frankirung der Telegramme sind die Aufgeber selbst verantwortlich; ungenügend markirte Telegramme werden nur dann zur Beförderung zugelassen, wenn der Aufgeber feine Adresse auf dem Telegramme angegeben hat und die nachträgliche Hereinbringnng der Gebühren-Differenz ausreichend gesichert erscheint. 1884 „Deutsche ZSacht." „TIIR (> IIE S !l AII" Lebens-Versicherungs-Gesellschaft in London. Filiale für Oesterreich. Wien, Giselastrasse 1, im Haus« der Gesellschaft. Roclionwolififts- Bericht «am I. Juli IM90 t»|M Inel. SO. Juni 1881. Acliva .................................................fr. 74.122.865.— Jahreseinkommen aus Prämien nnd Zinsen..................... 14,886.404.80 Auszahlungen lflr Versicherung«- und Kentenvertr&ge. Rückkäufe etc. seit 1848 . . . . , 117,896.639.80 In der letzten iwölsmonatlichen Geschiiftsperiode und bei der Gesellschaft für...... 59,712,065 — neue Anträge eingereicht, wodu-ch der Gcsamiutbetrag der in den letzten 28 Jahren eingereichten Antrüge sich auf mehr als ..................1.063,400.000'— stellt Vom I. Juli 1H81 bin Inel. 30. Juni Activa.....................................fr. 79.368.882.80 Jahreseinkommen aus Prämien uns Zinsen . . -................... 15,412.821-75 Auszahlung' n für Versicherung«- und Renten Verträge Rückkäufe ctc. seit 1848 .....„128,300.000 — In der letzten zwölfruonatlichen Ge*chiiftjiperiode wurden bei der Gesellschaft fQr . 67 185.575,— neue Anträge eingereicht, wodurch der Gesammtbetrag der in den letzten 29 Jahren eingereichten Anträge «ich auf mehr als .................. 1.130 500.000*— ■teilt. Die Gesellschaft übernimmt zu festen Prämien-Versicherungen auf den Todesfall mit 80 Percent ti'-winnantheil oder auch ohne Antheil um Gewinn, ferner gemischte» und auf verbundene Leben; schliesst Renten- nnd Ausstattung«-Verträge ab; gewährt nach dreijährigem Bestehen der Polizei, den Rückkauf für Polizen auf Todesfall oder gemischt, welche hiezu beieehtigt ind, oder stellt för Polizei» auf Todesfall nach dreijährigem und für Aussteu-r-Versicherungen nach fOntjährigem Bestehen reduzirte Polizen »ns, für welche datin keine weiteren Zahlungen zu leisten sind. 64—12 Prospocte und eile weiteren Aufschlüsse werden ertheilt Uureli die Herreu Agenten und von deuiB (iI-Aifeiitcu fttr Ki »1», iiml KDdMtei^rmark. Valentin Zeschko, 66—12 Triestcr-Strasse Nr. 8 in Laibach. EUSTEIN B ß HEIL Allen ähnlichen Präparaten in jeder Beziehung vorzuziehen, sind diese Pastillen frei von allen aohidllohen Snb-atanzen; mit grintui Erfolg« angewendet bei Krankheiten der Un-terleibsorgane, Hautkrankheiten, Krankheiten des Gehirne», Frauenkrankheiten; sind leicht abführend, blutreinigend; kein Heilmittel ist günstiger und dabei völlig unschädlicher, um Verstopfn ii eii Warnung! su bekämpfen, die gewisse Quelle der meisten Krankheiten. Der verzuckerten Form wegen werden »le -elbst von Kindern gerne genommen. f)ie«e Pillen *inl durch ein sehr ehrendes Zeugniss des Hofrathes Professors Pitha ausgezeichnet. Eine Schachtel, 15 Pillen enthaltend, kostet 15 kr.: eine Rolle, die 8 Schachteln, demnach 120 Pillen enthält, ko-tH nnr 1 fl. Oest Währ. Jede Sehachlei. auf der die Firma: Apotheke ,,znm heiligen Leopold" nicht uteht. nnd die auf der Rückseite unsere Schutzmarke nicht trägt, Ist ein Fairfloat, vor dessen Ankauf das Publicutu gewarnt wird. Es ist genau zu beachten, dass man nicht ein schlechtes, gar keinen Erfolg habendes. Ja geradezu schädliches Präparat erhalte. Man verlange ausdrücklich Neu-stein'a Eilsabeth-Pillen; diese sind auf dem Umschlag und der Gebrauchsanweisung mit meiner Unterschrift versehen. 621—12 Haupt-Dcpöt in Wien: Ph. Nenstein's Apotheke „zutu heiligen Leopold", Stadt, Ecke der Planken- und Spiegelgasse. DepAt in Ollli: Baumbneh'« Apotheke. -WM OcMlicIic Empfehlung Der Gefertigte fühlt sich gedrungen, Herrn Oscar Silberstein in ßresluu für sein heilbringendes Mittel: Brealauer Universum» welches ihn von einem langwierigen Glolit-l«*i«lf»n befreite (derselbe war ai» ganzen Korper contract und alle sonst angewandten Mittel blieben erfolglos) und der nur diesem Mittel, wovon er ein Fiäschcbcn nach Gebrauchs-Anweisung nahm, seine Herstellung verdankt, seinen wärnisten Dauk abzustatten und empfiehlt allen ähnlich Leidenden dasselbe wärmsten». •Mncob fftII tit pitMCh . Büchsenmacher in Steyr, wohnhaft 495 in Aichet. A>'MKKKI,"N(». Langwierige, veraltete, tief im Organismus eingewurzelt - Arnnft-heitm rtltrr Ars. insbesondere tiirht und ll/iriiMinri*Hiii*. f,n/i»ii<• freit. Cchon lud) «iMttinioei« Äedr»achi Wesel vortrtfftiiHe» Witte!# tosiic ich wieder lasse*. nio« ich scho» lest wr lernt hatte. XalKT ftt'e ich mich ium «tbtirn Tauft derpftichlel »erde auch stet» dnniiht fei«, anderen?erbcn»zcfähr>c» diese» »oejilaliche Miltet »n,ttr«lye>> ?"!>» zische», i&ieientlxil tet Gad>»n> o. Reise, SS. Sännet I8»Z. t« da» vor 3nntR dn- ene »ritrsrili« schon Siitize von idre» «lichtleiden «ä-zlich yeveilt d«I, I» erachten «ich die ?eiu» immer »ieder, diele» »irtiome L>kil»IittI für sie pi deftellen. — Wlle daher wieder »»» « i^loichen IWtm Eortr p am fliactb S». Salti tWS. Ärsni tBoH, Semein»evorSait». Da meiner Krau Idr R»»r»rUi» «ant »»> »edilsea tz«t, so spreche ich .»»nen meinen lauje»d»iali«ta Ions au» and ersuche, »ir »och itoci ^loschen per f»ft ,» itnt*n. ?I. Seit (Söinies1, 1. Dxember »*»*. flott- Rtofebfterner. I"rel«t 1 Flacon (grfln embaU) I Gulden, Flacon stärkerer Z«rte Ooth emda») für Gicht, Rheuma «nd Liilimnniien 1 il. 20 !r., per Post '10 tr. ll«ste, DVt" Jede Flasche tcäqt als Zeichen der (kchiheil die oben beigednickte behördlich urrt. Schilywerke, auf feie wir zu achten bitte«. ~9C Central-Versendungsdepotfürdie Provinzen Wien, ApotMe „ar Barmheraikeit" des J llrrhshnjr, Neubau, Kaiserstrasse 90. Depots ferner bei den Herren Apothekern: Cilli: J. Knpferscbmid, Banmhach's Erben Ap Deatsch-Laodsberg: H. Müller. Feldbach: J. K- -nig. Gonobitz: J. Pospischil. Graz: Ant. Nedwed. Leibnitz: 0 Kuasbeim, Marburg: G. BancalarL Pettan: E Behrbalk, H. Elia«ch. Hadkersbarg: C. Andrien. Wolfsberg: A. Hnth. Glücks-Ruf! TVnio im k. k. I.ott«» mIcIi«*i* durch die neueste Teroo-Gewinnliste 1883 des Professors Rudolf v. Orlic£, Westend-Berlin, die Jedem aiDKonat nnd franco sofort auf Anfrage gesandt wird. 627 — 10 _ Viele glückliche Ternisten. DAS BESTE CigareUen-Pa piej, LE HOURLOn Französisches Fabrikat VOR NACHAHMUNG WIRD GEWARNT!!! Nur ächt ist dieses Cigaretten-Papier, wenn jedes Blatt den Stempel LE HOUBLON enthält und jeder Canon mit der untenstehenden ,. Schutzmarke und Signatur versehen ist. ■/ ;■!' IM CAWLEY & HENHY,il siaiij: f.briiaaUa, PAKli ! Mu/i FiOfican'« breteiit des Afan/i/M : t ^ \E R A NA sts4 s ^kPEAO ' Couleur Mal» LIjdc oa Htla ' stip,' rW,1"C ,.Z)t-llch- Wacht." 1884 Iiro. 3363. Kundmachung. Nachdem zu Beginn des neuen JahreS der Wechsel in dern Dienst- und Arbeitsper-sonale vor sich zu gehen pflegt, so sieht sich daS Stadtamt veranlaßt, die unterm 3l. De-cember 1868 bereits erlassenen Kundmachung, betreffend die Aumelduug der Dienstboten uud Gehilfen seitens der Dienst- und Arbeitsgeber in Eriuneruug zu bringen. Um den vielseitig an das Stadtamt ge-stellten Anforderungen wegen Ausforschung jeglicher Art und wegen Ertheilnng mannig sacher Auskünfte über einzelne Personen genügend entsprechen zu können, ist eine genaue Evidenz auch der gedachte» Personen unbe< dingt nothwendig, daher auch die Pernachlüs-sigmig und Unterlassung der Meldung, wie diese scho» durch das Gesetz vom 15. Feber 1857 R.-G. Nro. 33 uormirt erscheint, un-nachsichtlich geahndet werden wird. Zufolge des uuterm 15. d. M. publi arten Landesgesetzes ist auch für dte iu die Kategorie der Winzer gehörigen Personen eine besondere Meldepflicht statuirt, worauf iuSbe-sondere die Weiugartbesitzer zur Befolgung aufmerksam gemacht werden. Stadtamt am 18. Dec. 1883. Der kaiscrl. Rath und Bürgenueister: 7,, 2 Dr. Keckermann. 7. im. Edict. 707-3 Vum k. k. Bezirksgciichtc Kr;uiz wird bekannt gemacht: Nachdem da-: k. k. Krei*gericht ('illi mit Beschluss vom 4 December 1883 Z. 5130 Ober Herr» Prinz Öentak. Ledarer, Fleischhmer und Realitcttcn-besitaer iu Franz die l'uratel ob Wahnsinnes (chronischer Alkoholiwuus) neuerlieh verhängt tut, so ist für denselben von dies.in k. k. Bezirksgerichte Herr Johann Hausenblchler. Bealitiitenbesitzer in Sachsenfeld. als Curator bestellt worden. Franz, am 10. December 1383. Der k. k. Uezirksrichter. Oeffentlicher Dank. Frau Hermine Kary, geb. Sonnerberg, derzeit in Wien, hat dem ihr werthgewordenen Sannthaln ein Opfer gebracht, indem nie ein> n bei St. Georgen an der Süahn nebst einer Münze K. Hndrian's, in einem kleinen Marmor-Sarkophage gefundenen, an »ich wertb-v dien, in ihren Besit* gelangten tioldring dein Local-luuseum der Stadt Cilli gewidmet hat. Der angenehmen Pflicht, diesen neuen Bewein, wie opferwillig der Local-Patriotismns d;ts junge l n-ternehm. n onnerea Loculmuseu -> unUr&tützt, zu veröffentlichen. rieh entledigend, spricht hieiuit der edlen Spenderin den wärmsten Dank aus Der Ausschuss des Museal-Vereines. Gutes süsses Heu, mehrere Metercentner. werden bei Herrn .1 iriilg, vulgo l'oKlniirhel. nichst der „grünen \V'ie»c" ali.'ogleicb billig verkauft. 8—1 Ein Ximiner, msiblirt. separater Eingang, vermuthen. A'lremse Kxpedition. sehr gross. ist sofort zu i —3 32 LA? V 5*2 Hotel-Uebernahme. Ich beehre mich hien.it höflichst anzuzeigen, dass ich mit 1. Januar d. J. da» Hötel Elefant" Cilli, RingstrHSSf, »»- übernommen hab«. Ich werde stets bemüht »ein, meine geehrten Passagiere und Gisse durch reinliche und nette Zimmer, gute schmackhafte Köche, vorzügliche Getränke und aufmerksamste Bedienung in jeder Beziehung zufriedenzustellen. Ferners empfehle ich Mittags-Abonnementa zu massigen Preisen. 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