poäimns piaLsns v Zoiovrni Nr. 31. Erscheint jeden I., 19. und 29. Einzelne Wummer 150 I>in 11. (26.) Jahrgang. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahu'.c und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Grgmz der GMcheer Deutschen. Bezugspreise r Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15'—Din. D -Oesterreich: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 8 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. Koöevje, Ireitag, den 1. Wovemöer 1929. Sanierung der Städtischen Sparkasse. Ausflockung des stüdrischen Waldes. Vor einigen Tagen haben die Wähler der städti¬ schen Vermögensverwaltung von Seite der Di¬ rektion der Städtischen Sparkasse ein Zirkularschrei¬ ben erhalten, worin diese aufgefordert werden, für Zwecke der Sanierung der Städtischen Spar¬ kasse zur Frage Steüung zu nehmen, ob für diesen Zweck das Holz aus den städtischen Waldungen restlos zur Verfügung gestellt werden soll. Als Obmann der Vermögensverwaltung bin ich selbstverständlich bemüßigt, mich in dieser An¬ gelegenheit zu äußern, und habe ich nachstehendes Schreiben der Städtischen Sparkasse zukommen lassen. Das Schreiben lautet: 29. Oktober 1929. An die Sparkasse der Stadt Kocev;?, Kočevje. Aus beiliegende Zuschrift, die ich nichtgeferligt retoursende, erlaube ich mir zu bemerken, daß Sie diese Frage an mich als dzt. Obmann der Ver¬ mögensverwaltung jedenfalls irrtümlich gesandt haben, da der geehrten Direktion mein Stand¬ punkt in dieser Frage doch hinreichend bekannt sein muß. Um aber nun meinen Standpunkt auch für späterhin festzulegen, wiederhole ich diesen hier nochmals wie folgt: Die städtische Vermögensverwaltung, deren Haftung in dieser Frage ganz unzweifelhaft nicht besteht, hat bereits, und das unter meiner Leitung, den Beweis erbracht (vor einigen Monaten), daß sie der Sparkasse unter allen Umständen bei ihrer Sanierung zu helfen bereit ist, und hat für diesen Zweck bereits die ansehnliche Summe von Din 2,000.000'—, sage und schreibe zwei Millionen Dinar bewilligt. Außerdem war gerade ich der erste, der beantragte, daß auch die Gemeinde so¬ viel als nur möglich zu diesem Zwecke beitragen soll, und habe ich auch hier die sür unsere Ge¬ meinde sehr namhafte Summe von 1,000.000 Din genannt. Des weiteren hat die Vermögensverwaltung beschlossen, der Sparkasse auch weiterhin zu helfen, dies aber unter der Bedingung, daß ein von Fachleuten ausgearbeiteter Sanierungsplan, der auch von uns als gangbar angenommen, aus¬ gearbeitet wird. Die Vermögensverwaltung muß ihre Verhält¬ nisse am besten kennen und muß auch ganz genau wissen, wie weit es ihre Mittel erlauben zu gehen. Es ist daher dieser Fragebogen, den die Spar¬ kasse heute zirkulieren läßt, ein „Unikum", da doch sicher mindestens 80 V» der Wähler sich heute nicht in die Verhältnisse hineindenken können und daher ein „Ja" oder „Nein" von ihnen deswegen ganz wertlos ist. Für ein planloses Vorgehen kann man nicht das ganze Vermögen auf eine Karte setzen, da doch die große Gefahr bestehen bleibt, daß dann die Hilfs nicht so groß ist, daß ein späterer Zu¬ sammenbruch, wenn diese nur aus unseren Mitteln erfließen müßte, vermieden werden könnte. Bezugnehmend aus obige Ausführungen weise ich daher den zweiten Teil des letzten Satzes unter Punkt 2, zweiter Absatz, auf das entschie¬ denste zurück und ebenso den letzten fett gedruckten Absatz Ihres Zirkulars. Nichtsdestoweniger bin ich als Obmann der Vermögensverwaltung, und dieser Meinung würde sich auch der Ausschuß anschließen, noch immer jederzeit bereit, das gesamte verfügbare Kokz im Ausmaße der behördlichen Genehmigung zn diesem Zwecke zur Werlugung zn stellen, wenn mir, bezw. dem Ausschüsse der Vermö¬ gensverwaltung, die Garantie gegeben werden kann, daß hiedurch die gesamte Schuld der Sparkasse getilgt und diese Krage für die Stadt als solche für immer restlos gekost er¬ scheint. Hochachtend Alois Kresse m. p. * Die Vermögensverwaltung verlautbart: Da in den letzten Tagen in der Stadt Ge¬ rüchte verbreitet wurden, daß im Stadtwalde 60.000 mb oder sogar 80.000 ir? schlagbares Holz zur Verfügung stehen, sehen wir uns ver¬ anlaßt, nachstehend den wahren Sachverhalt zu veröffentlichen. Der Stadtwald wurde im Monate Oktober unter fachmännischer Leitung durchkluppiert und folgende kurze Berechnung aufgestellt. Das Er¬ gebnis sind 6000 Buchen und 15.000 Tannen von 40 cm Brustdurchmesser aufwärts. Hievon sind jedoch 400 Buchen und 1400 Tannen ab¬ zuziehen, da diese Stämme in den bereits aus¬ gestockten Abteilungen 1 und 2, also zusammen auf einer Fläche von 144 Hektar zerstreut stehen. Diese Stämme sind nicht zu entnehmen, da sie einerseits sehr verstreut sind, stehen doch auf 1 NL — 10.000 m? bloß 12 Stämme und anderseits auch als Samenbäume stehen bleiben müssen. Es bleiben somit 5600 Buchen und 13.600 Tannen zur Verfügung. Nehmen wir an, eine Buche gibt im Durch¬ schnitte 1'50 mb und eine Tanne 2 n? Nutzholz, weiters einen Preis für Tanne von 100 Din und für Buche einen solchen von 60 Din per m^ am Stocke, welche Preise sicherlich nicht zu niedrig sind, da ja das Ho!lZ nicht in der Berglehne, sondern weit rückwärts in der sogenannten „Hin¬ teren Suche" steht, wohin nicht einmal eine Straße führt, so ergibt sich ein Gesamtwert des Holzes wie folgt: 13.600 Tannen L 2 n? zu 100 Din. — 2720.000 Din, 5600 Buchen ä 1'50 n? zu 60 Din — 504.000 Din, zusammen also 3,224.000 Din oder rund 3 Millionen Dinar. Leider muß nun hier das Sprichwort, „Man hat die Rechnung ohne den Wirten gemacht", an¬ geführt werden, denn daß die Nutzung bezw. Schlägerung dieser Holzmassen in ein, zwei oder drei Jahren vom Forstministerium, denn nur dieses ist in dem Falle kompetent, bewilligt wird, ist ausgeschlossen, vielmehr wird im Bcstsalle die Nutzung eines zehnjährigen Hiebsatzes in einem kürzeren Zeiträume (2 bis 3 Jahre) bewilligt. Dieser zehnjährige Hiebsatz jedoch beträgt annä¬ herungsweise etwa 12.000 Nutzholz in einem Werte von rund 1 Million Dinar. Wird nun letzteres bewilligt, so ist es selbst¬ verständlich, daß dann in den folgenden sieben oder acht Jahren eine vollkommene Schlagruhe wird herrschen müssen. Für die Vermögensverwaltung: Der Obmann: Akois Kresse m. p. Für den Ausschuß: Wrrdokf Jonke m. p. Johann Zagar m. p. Die GoLWeer Sprachinsel. In der „Grazer Tagespost" hat letzten Sonn¬ tag Franz Helmar die Eindrücke vom Besuche unserer Heimat in folgender Weise wiedergegeber:: Goldiger Herbsttag. Langsam keucht der Zug den Karst hinan. Auf den Höhen ringsum blinken weiße Kirchen; Ortschaften, Felder, Wiesen, Laub- Haine huschen vorüber. Zusehends mehren sich die Felsen, bilden kleine Wände, durchsetzen den Rasen, das Unterholz. Fremde Laute ertönen im Bahn¬ wagen und auf den Haltestellen. Ortnek, ruft der Schaffner; einst hieß es Or- Lenegg. Da drüben am Waldrand der schöne Herrensitz mit seinem gepflegten Park noch in deutschen Händen. Darüber auf weitblickender Höhe, zersplittert und fast überwuchert, die Trüm- mer des alten Schlosses Ortencgg, der Stamm¬ burg der Ortenburger. Zu Fuß nun weiter. Durchs malerische Wald¬ tai auf die Hochfläche von Reifnitz, in den alten Slraßenmarkt mit seinem wehrhaften Wasserschloß. Die Sonne sinkt, die Luft wird kühl, Farben¬ zauber am Himmel, im Gewässer. Im Vorblick unbekannte Berge, hier tiefblau, dort rabenschwarz. In frischer Morgenluft nach Südosten. Ein Urwald empfängt den Wanderer; Tannen, Eichen und Buchen, Riesenfarren und fast zwei Meter hohe Gräser wuchern hier durcheinander, dagegen fehlen Kiefern, Fichten, Birken und Heidekraut. Unheimliche Stille, kein Bach plauscht durch das Dickicht. Tief im Erdinnern, unsichtbar und un¬ hörbar dem Menschen, rinnen die Wasser. Felsen¬ trümmer, grau und schartig, sperren den Weg, Dolinenlöcher, kleinere und größere, durchnarben den Boden. Der Grenzwald ist's, oer das Gott- scheerländchen von Kcain trennt. Wo er sich austut, liegt Mitterdorf, die erste deutsche Ansiedlung, der Sitz des Herrn Pfarrers Eppich, eines der Führer der 18.000 Gottscheer, die hier im fernen Südosten, kaum hundert Kilo¬ meter von der blauen Karnerbucht des Südmeeres entfernt, seßhaft sind an die 700 Jahre. Sie kamen einst in menschenleeres Land, rodeten und werkten unter Wäldern und Steinen, trotzten Bären, Wölfen und Luchsen in der Wildnis, den Räubern aus Kroatien, den Würgern aus Stam- bul, Geschlecht um Geschlecht, als treue Wardeine ihres Volkes, das sie fast vergessen hat. Arm ist das Land, rauh die Luft, hart das Leben — aber Skite 2. ftei der Mensch, der sich zn wehren weiß. An 25.000 Gottscheer Hausen im fernen Amerika, mehr in der Fremde, als in der Heimat. Doch selbst¬ bewußt und heimattreu überall, wohin sie das Schicksal verschlagen. Sie verengländern nicht dort, wie sie hier nicht verslawen. Don Zeit zu Zeit besuchen die Auswanderer das mit Blut und Schweiß gedüngte Land der Ahnen und wenn der Todesfittich sie streift, sind schon viele heim- gefahren, um im Mutterboden die letzte Ruhe¬ stätte zu finden. Hier sieht man noch deutsche Aufschriften auf Gasthäusern und Geschäften, hört deutsche Laute, gotlscheerisch inner einander, hochdeutsch im Ver- k hr mit dem Gast. Hier walten deutsche Priester, aus dem Volke hervorgegangen, als Vorkämpfer des Volkes. Der Gottscheer fühlt sich als An¬ derer, Besonderer, Eigener gegenüber seinem slo¬ wenischen Nachbar im Osten und Süden; er ist em deutscher Gottscheer. Seine Mundart, teils ans bajuwarische, teils ans Mitteldeutsche an- klingend, durch jahrhundertelange Sonderentwick- lung zu knorriger Selbständigkeit versteift, schützt ihn vortrefflich gegen die anderssprachige Umwelt. Unweit Mitterdorf die Hauptstadt Gottschee. Ein reizloses Städtchen, mit Ausnahme des alten, wuchtigen Schlosses inmitten der Häuser, durch¬ flossen vom Rinskfluß, der, der Tiefe entstiegen, nach kurzem Lauf wieder verschwindet. Im Süd¬ westen ragt schroffes Waldgebirge auf, indessen am hügeligen Ostrand ein Kohlenbergwerk sich breitet. Holzstapel überall; Holz, der Holzreichtum des Gebietes, das, obwohl im Karst gelegen, voll prächtiger Waldungen ist. Drüben um Adels¬ berg, St. Peter und Nabresina, am kroatischen Litorale gähnt trostlose, verödete Mondkraterland- schast, dank dem gierigen Venetianer. Ein Besuch bei Dr. Arko, dem politischen Führer der Gottscheer, bringt viel Lehrreiches. Was die Gottscheer brauchen, ist in Kürze gesagt: reger Besuch durch Deutsche aus dem Binnen- dsutschtum. Reichsdeutsche kommen schon öfter, Deutschösterreicher leider selten. Man ahnt kaum, wie sehr die Gottscheer in ihrer Isolierung auf ständige Fühlungnahme mit ihren Volksgenossen brennen. Versorgung der bildungseifrigen, häufig auch englisch und italienisch sprechenden Bauern mit gutem Lesestoff (Bücher und Zeitschriften); Unterstützung in ihrem Kampf um die Erhaltung .des deutschen Nachwuchses; Schaffung von Ar¬ beitsgelegenheiten für die jüngeren Leute, damit diese nicht dem Lande für dauernd verloren gehen und nur die Alten Zurückbleiben. Und daun tiefer hinein ins Gottscheerland. Auf und ab, jedoch mehr empor, geht es über Zwischlern nach Hohenegg. In der Nähe dieses einsamen Gebirgsdörfchens hat eine Bärin mit ihren Jungen ihr Quartier aufgeschlagen. Bären gibt es hier noch genug und auch Wölf-, die Winters über die Wege unsicher machen, so daß die Kinder oft wochenlang die stundenweiten Wege zur Schule scheuen. Ein alter Mann, man sieht ihm die 75 Lebensjahre nicht an, grüßt freundlich und ladet in seine Hütte ein, bietet Most, Äpfel und Pflaumen an. Ist viermal in Amerika ge¬ wesen, hat seine Kinder noch drüben in geachteten Stellungen, wird allein^ hier sterben auf dem Boden der Väter, denn sein Weib ist ihm schon lange im Tode vorangegangen. Er freut sich, wieder einmal einen Menschen aus Deutschland zu sehen. Auf der Höhe vor Neufriesach eröffnet sich eine prächtige Schau. Da liegt tief unten die kleine Hauptstadt, hinter ihr ragen die Karstberge empor bis zum wilden Krainer Schneeberg, der jetzt unter dem Liktorenbündel steht. Dort irgendwo muß das Südmeer aufblauen. Weiter schweift der Blick über die hohen Erdwellen am Kulpa- fluß bis zum weitgedehnten Kapelagebirge; der doppeiköpfige Klek, der Kyffhäuser der Kroaten, ragt in die Lüfte. Am Hornbüchel wuchert wo¬ gender Hochwald; aus den Tälern und Dolinen grüßen die Dörfer Ober- und Niedermösel, Lien¬ feld und andere verstreute Siedlungen inmitten eines fast geschlossenen Baummeeres. Im lieblich gelegenen Nesseltal findet man wieder freundliche Aufnahme. Und so überall, wohin man als Deutscher kommt. Und man schämt sich, daß die meisten Binnendeutschen keine Ahnung von den Gottschcern haben, die bessere Deutsche sind als viele andere. Ortis>;c: Zerturrq — Nr. 31 Jagrg^ng X». Aus Stadt und Land. KoLevje (Gotlschee). (bOOJahrfeier.) Alle Zuschriften sind an den „Ausschuß für die Gott¬ scheer 600-Iahrfeier iu KoLevje" zu richten. — (Die finanzielle Regelung der Banate.) Am 29. Oktober wurde der Erlaß über die Finanzierung der Banate und über die Verwaltung des Vermögens der ausgehobenen Gebiets- und Bezirks-Selbstverwaltungen unter¬ schrieben. Die Verordnung umfaßt 46 Artikel und bestimmt, daß jedes Banat seinen Voranschlag nach den Prinzipien des staatlichen Voranschlages selbst zusammsnstellen muß. Die Umlagen für das Banat auf die Staatssteuern dürfen 10°/o nicht übersteigen. Der Voranschlag ist öffentlich und ist für seine Durchführung der Banns ver¬ antwortlich. Das Vermögen der GebietSverwaltung übergeht in das Eigentum des Banates. Die Voranschläge der Gebietsverwaliuna gelten bis 31. März 1930, die Tätigkeit der Bezirkskassen hört aber am 31. Dezember 1929 auf. — (Vermählung.) Sonntag den 27. Ok¬ tober 1929 wurden in der hiesigen Stadtpfarr¬ kirche Herr Albert Hönigmann, Kaufmann, und Fräulein Elfriede Verderber, Tochter des Gast¬ wirtes im Brauhause Herrn Franz Verderber, getraut. Den Trauakt vollzog Herr Dechant Fer¬ dinand Erker. Der Gottscheer Gesangverein und der gemischte Chor des Gottscheer Sportvereines brachten dem Brautpaare am Vorabende ein Ständchen. — (Für die Rieger Abbrändler) hat uns Herr Anton Schslesniker in Eggenberg bei Graz 5 S überwiesen. — (Zur Völkerbundansstsllung im Haag) wird uns vom Generalsckretariate der deutschen Liga in Belgrad nachstehendes mitge¬ teilt: „Die auszustsllenden Gegenstände sind zwischen dem 15. und 20. November l. I. un¬ mittelbar an folgende Anschrift einzusendsn: Bre- desen Volkenbondstentoonstelling 1929 in de Gra- felijke Zalen, Binnenhof, s-Gravenhage, Jan van Nassaustraai 93 (Holland). Auch die von Lands¬ leuten in Österreich beizustellenden Gegenstände mögen an die gleiche Anschrift ^iugcsendet werden. Dasselbe empfehlen wir auch Herrn Dr. Hugo Grothe in Leipzig, mit dem wir uns dieserwegen unmittelbar ins Einvernehmen setzen. Jeder Sen¬ dung ist ein Verzeichnis der Ausstellungsgegen¬ stände beizuschiießen, mir dem Vermerk: „Aus¬ stellung der Liga der Deutschen des Königreiches Jugoslawien, Gruppe Gotisches." Eine Abschrift dieses Verzeichnisses bitten wir gleichzeitig auch uns eivzusenden. Was die Sicherheit der ausge¬ stellten Gegenstände betrifft, so wenden wir uns gleichzeitig an den vorbereitenden Ausstellungs¬ ausschuß mit der dringenden Bitte, dafür aus- reichend Sor^e zu tragen. Mehr können wir in dieser Sache wohl nicht tun, doch ist anzunehmen, daß mit Rücksicht aus de > universalen Charakter der Ausstellung wohl auch im Haag selbst alle Vorsorgen getroffen werden. Im übrigen dürfte es sich empfehlen, auch eine angsmeff.ne Bahn¬ versicherung einzugehen. Wenn die Mittel hiefür. aufgebracht werden können, so wird auch ein Vertreter unserer Liga nach dem Haag reisen, um an Ort und Stelle nach dem Rechten zu sehen. Dr. Georg Graßl, Generalsekretär." — (Die Übernahme der AmLSge- schäfte durch den Banus) erfolgt am 11. November. Darum halten auch die einzelnen Mi¬ nisterien mit der Entscheidung über manche Ein¬ gaben zurück, dis durch den Banns erledigt wer¬ den sollen. — (Beachtenswert für die Rekruten) ist dis Bestimmung, daß Heuer von den Assen¬ tierten noch bis Ende laufenden Jahres Gesuche um Befreiung vom Militärdienste oder Herab¬ minderung der Dienstzeit entgegengenommen werden. — (Auflassung einer Gottscheer Schule.) Die Schule in Podstenics (Steinwand) wird wegen zu geringer Zahl von schulbesuchen- den Kindern aufgelassen. Di.' Kinder, welche nun den weiten steinigen Waldweg bis Poljane (Pöl- landl) werden machen müssen, sind nicht zu be¬ neiden. — (Gottscheer Ortschaften im Save Banate.) Zum Savebanate mit dem Sitze in Zagreb gehört jetzt die ganze Stocksndorfer Pfarre und mehrere deutsche Orte in der Schelmischer, Unterdeutschauer und Tschernembler Pfarre. Ihren Kreisinfpektor werden sie in Ogulin haben. — (Das Mieterschutzgesetz teilweise verlängert.) Der Ministerrat nahm am 26. Oktober den Gesetzentwurf des Ministers für So¬ zialpolitik Dr. Drinkovic betreffend das Mieter- schutzgesetz, das am 31. Oktober abläuft, in Be¬ ratung. Es wurde grundsätzlich beschlossen, dieses Gesetz aus sechs Monate zu verlängern, jedoch nur für Wohnungen mit 1 bis 2 Zimmern, in denen Beamte, Ruheständler oder deren Witwen wo;nen. Demnach bleibt das Mieterschutzgesetz für diese Miet.r bis zum 30. April kommenden Jahres in Kraft. — (Eucharistischer Kongreß.) In Za- greb wird vom Vorabend des 14. August bis einschließlich 17. August 1930 ein großer eucha¬ ristischer Kongreß abgehalten. Es wurde ein be¬ sonderer Ausschuß gewählt, mit dem Zagreber Bischof Dominik Premus an der Spitze, dessen Mitglieder erklären, daß die Manifestationen in ihrem Ausmaße alle ähnlichen bisherigen Veran¬ staltungen übertreffen werden. statt! stabe« Hr Sie Lerugr- gebNr Mr iyry schon enMciM? — (Der Weinmost bis 20. November Verzehrungssteuer fr ei.) Auf verschiedene Anfragen bezüglich der Befreiung des Weinmostes von der Verzehrungssteuer teilen wir folgendes mit: Die Befreiung des Weinmostes von der Ver¬ zehrungssteuer geht aus dem Art. 108 der In¬ struktionen zum Gesetz über die Verzehrungssteuer (TroZannski pravilnik) hervor, in welchem Ar¬ tikel unter Punkt 1 die Höhe der Verzehrungs¬ steuer auf Wein benannt und unter Punkt 2 die Befreiung des Weinmostes von der Verzehrungs¬ steuer wie folgt ausgesprochen wird: Als Wein wird nur der aus Weintrauben bereitete Wein betrachtet, welcher vergoren worden ist. Demge¬ mäß wird der Weinmost nicht als Wein angesehen und unterliegt nicht der Bezahlung der Verzeh¬ rungssteuer, solange er nicht die Vergütung durch¬ gemacht hat. Für den bis 20. November zum Ausschank gelangenden Wemmost ist daher weder eine staatliche noch Gebietsverzehrungsfteuer zu bezahlen. Dessen ungeachtet aber hat der Wcin- most bei den zuständigen Behörden zur gegebenen Zeit angemeldet zu werden. — (Die Sorge für den Lehrernach¬ wuchs.) Obergespan Dr. Vodopivec hat gegen¬ über der Gottscheer Deputation, welche er am з. Oktober empfing, unter anderem auch die Not¬ wendigkeit betont, daß das Gottscheer Gebiet selber in erster Linie für sprachkundigen Lehrer¬ nachwuchs werde sorgen müssen. Denn sonst könnte in baldiger Zukunft der Fall eintreten, daß demsch- sprechende Lehrkräfte überhaupt nicht mehr zu be¬ kommen sein werden. Wir sehen dies ein, aber woher die Miitel nehmen, wenn uns das Stu- demenheimvermögeu noch immer vorenthalten wird? Das mache man slowemscherseits einmal gut. — (Fürst Bülow -ft.) Der frühere deutsche Reichskanzler Fürst Bernhard Zülow ist in seiner Villa in Rom am 28. Oktober an den Folgen eines Schlaganfalles im Alter von 80 Jahren gestorben. Fürst Bülow war einer der hevorra- gendsten Staatsmänner der Wilhelminischen Pe¬ riode tu Deutschand. Im Jahre 1909 zog er sich, 60 Jahre alt, ins Privatleben zurück, nachdem er wegen einer öffentlichen Stellungnahme gegen die Eingriffe des Kaisers in die Außenpolitik als Reichskanzler verabschiedet worden war. Von da ab lebte er in der Heimat seiner Gemahlin, welche eine hochstehende italienische Aristokratin war, in Rom. Er beteiligte sich später nur noch einmal am polnischen Leben, als er im Weltkriege ver¬ gebens versuchte, Italien von dem Krieg gegen seine Bundesgenossen zmückzuhalten. — (Kol in er Zichorie) im Morgenkaffee schmeckt deshalb so ausgezeichnet, weil sie aus dem besten Rohstoff und auf längst bewährte Art erzeugt wird. — (Unansehnlich gewordene Leder¬ sachen) will man nicht mehr benützen, obwohl das Leder noch gut erhalten ist. Ist nicht schade darum? Es gibt aber ein Färbemittel, welches die fleckig und unansehnlich gewordenen farbigen Damenschuhe, Aktenmappen, Koffer, Ledersessel и. dgl. wie neu macht — cs heißt: „Wilbra". —- Zu habe» bei Herrn Josef Hönigmann, Leder¬ handlung, Kočevje.