30. Hamstag den 27. Muli 1833. Rrain's Vorjeit unv Gegenwart. Einführung der Stadtb cle uchtun g zu Laibach. >^ine zweckmäßige Sladtbeleuchtung gehört mit unter die Bequemlichkeiten und Sichcrhcicsanstalten einer Stadt. Dieß erkannte und fühlte man in der Hauptstadt Laibach schon lauge, nur fehlte es an dem nothwendigen Impulse, der ein solches Werk in's Leben rufen, und auch für die Folgezeit erhalten konnte. Wahrend man jedoch den Zeitpunct noch weit entfernt glaubte, erschien am 10. December des Jahres 1791 eine Circularnote der damaligen Landeshauptmann« schaft, worin der Wunsch, eine nächtliche Beleuchtung der Stadt und der Vorstädte hierorts einzuführen, lebhaft ausgesprochen, und zugleich der hiesige Magistrat aufgefordert wurde, zur Gründung einer Scadt-beleuchlung nach Kräften mitzuwirken. Um dem hohen Wunsch? schnell zu einsprechen, und einem lange gefühlten Vedürfnisse abzuhelfen, versammelte der Magistrat, bei dem Mangel eines eigenen hinlänglichen gondes den Bürgerausschuß. Während man sich hier noch mit dem Herbeischaf, ftn der Mittel einer Gründung und Erhaltung der Stadtbeleuchtung beschäftigte, erklärten sich die HH. Stande bis zur Ausmittlung eines eigenen Fondes jährlich aus der ständischen Lasse 200 st. verabfolgen zu wollen. An dieses erste patriotische Anerbieten schloß sich sogleich die k. k. Tabackgefällen - Administration an, und versprach zu gleichem Zwecke jährlich eine an« gemessene Summe beizutragen. Diese rühmlichen Schritte blieben nicht ohne Nachahmung. Der hiesige Handelsstand veranstaltete unter seinen Mitgliedern «in, Subskription und erklärte sich zu einem jährlichen Weitrage von 170 st.; die Inhaber von Gast- und Kasschhäusern zu einem jährlichen Veitrage von 357 Gulden. Zwar hatte man noch lang nicht die erforderliche Summe — denn sämmtliche Kosten waren jährlich auf 1360 st. bcrecknel worden — aber man halte wenigstens so viel, um eine lbeilweise Beleuchtung einzuführen. Damit jedoch die Anschaffung der Laternen nicht den größten Theil der zuerst einlaufenden Beträge verschlinge, so erklärten sich viele Haustigenthü» mer bereit, ihre Laternen zu diesem Zwecke herzuleihen. Vald darauf wurden durch eine vorher gesche-hene Vermessung die Plätze bezeichnet, wo Laternen aufgestellt werden sollten, und am Abend des I.Iän-ners 1795 war die S tadt zum erstenmale be» leuchtet. Aber man sah bald das Unbequeme der verschiedenen Laternen ein, da bei deren verschiedenartiger Form nicht nur äußerst viel Zeit bei der Füllung ver« loren ging, sondern auch das Licht von allen nicht gleichmäßig strahlte. Dem zufolge entschied man sich endlich zur Anschaffung neuer Laternen, und wählte unter den vorgezeigten Mustern die sogenannten Glockenlaternen. Die subscribirten Beiträge waren aber zur Deckung der gewöhnlichen Auslagen, die sich im Jahre 1796 schon auf2000N. bclicfen, nicht zureichend, und das ganze UnlclN»hm,n drohte, wenn nicht regelmäßige Zuflüsse zur Deckung der Kosten zu erwarten seyen, zu scheitern. Durch vielfache Bemühungen der hohen Behörden.und des Magistrats wurde endlich ein eigentlicher Beleuch-lungsfono dadurch ausgemittelt, daß man zu den sub-scribirtsn jährlichen Privatbeiträgen von 749 fl. noch 1622 st. aus dem städtischen Weinaufschlage dazulegte. 122 Um aber die Veleuchtungsmethode in einen regelmäßigeren Gang zu bringen, schloß man mit den Gebrüdern Johann Georg und Joseph Grünwaldr zur Beleuchtung von 200 Laternen um die Summe von 2050 fl. einen Pachtvertrag auf zehn Jahre ab, und übergab ihnen im Jahre 1793 mit allen Laternen auch sämmtliche Beleuchtungsrequisiten. Doch jährlich nahm bei der, theilweisen Ausdehnung der Stadt die Anzahl der zu beleuchtenden Laternen zu, und schon im Jahre 18«)1 hatte sich deren Anzahl schon auf 5^7 vermehrt, UNd einen Kostenaufwand von 2571 fl. verursacht. Zufolge einer höheren Weisung wurden im Jahre 1808 die bedeutenden Zuflüsse, die der Bcleuchtungs» sond aus dem städtischen Weinaufschlage zog, demsel» ben entzogen, und während man sich in dem darauffolgenden Jahre eben . >t dcr Herbeischaffuna. neuer Mittel zur Deckung der Vclcuchtungskosten beschäf. tigte, siel die Stadt in die Gewalt des französischen Kaisers. Mit der neuen Herrschaft sielen aber alle die Zuflüsse, die der Veleuchcungsfond unter der öster-reichischen Regierung genoffen hatte, weg, und mit Erstaunen sahen die Franzosen die Stadt in den dunklen Septemdcrnächten des Jahres 1309 trotz ihrer 2^0 Laternen unbeleuchtet. Der (5hef der Polizei verlangte sogleich von oem Maire der Stadt die nöthige Aufklärung über die unterlassene Beleuchtung, und ^als dieser mit dem Mangel eines eigenen Fonoes und mit der Unmöglichkeit, bei den ohnehin großen Kriegsla, sten, die Beleuchtungskosten durch eine besondere Subl scription zu decken, sich entschuldigte, so wurden von Seiten des General-Polizei«Kommissariats 24 Häuser bestimmt, deren Besser die an ihre Häuser ange« brachten Laternen so lange beleuchten mußten, bis man über eine neue Stadtbeleuchtung definitive Maßregeln getroffen haben würde. Es ward darauf festgesetzt, daß von jedem Centner transirender Waaren und von je« dem Eimer Branntwein 3 Krcutzer in die Stadtcasse fließen, und aus den eingekommenen Geldern die Ve-leuchtungskosten zu bestreiten seyen. Dadurch war man in den Stand gesetzt, im Jahre 1311 neuerdings 220 Laternen herzustellen und gehörig zu beleuchten. Als die Provinz Krain im Jahre 18 lZ wieder mit dem österreichischen Kaiserstaale vereiniget worden, wurden auch die meisten alten Gesetze und Einrichtungen in Kraft gesetzt, wie solche hier vor dem Wiener Frieden bestanden. Nur die Stadibeleuchtung n den Vorstädten, die Zahl der Laternen ward auf hi^ erhöht, deren Beleuchtung jährlich einen Kostenaufwand von 2752 fl. verursachte. Die Laternen selbst erlitten im verflösse nm Winter'wenigstens streckenweise eine neue Umsta!-tung. Alle im Gebiete der Optik und Technik biszl: dieser Zeit gemachten Erfindungen und Verbcsserungen wurden bei den neuen Laternen benützt, welche auf Kosten des Veleuchtungssonocs angeschafft wurden. Hr. Joseph Michel, bürgerl. Spenglermeister von Vilia.l,', lieferte 20 ncue Laternen, die zur Vcrgröß«-ruug des Lichtes mit R^verbürs versehen sind. Sie wurden anstatt der alten Laternen auf dem Hauptplatz angebracht, und geben ew weit helleres und gleichförmigeres Licht. Noch einen weiteren Strahlenwurf geben -jene 10 Laternen, die aus den» Congreßplatzt in der Sternalle angebracht worden, und von dem hiesigen vortheilhaft bekannten Spenglermeister, Hrn. Georg Frei berger, verfertiget sind,- diese haben nebst dem weiteren Slrahlemvurse den besonderen Vortheil, daß sie eine geringere Quantität Oehl erfordern. Wenn sie angezündet werden, schimmert die ganze Eternallee gleichsam in einem crhöhtcren Lichtglanze. So werden demnach auch in der Art und Weise der Stadtbeleuchtung jene technischen Vervollkomm« nungen allmählig angewendet werden, -durch die sich unser Jahrhundert so vortheilhaft ausgezeichnet, und es steht zu erwarten, daß auch der Rest der übrige« Laternen durch diese neu verbesserten ersetzt werden wird. Oaturhistorische Merkwürdigkeiten. Die Tarantel. In einer der letzten Sitzungen ber französische« Academie der Wissenschaften wurde eine Abhandlung des Herrn Leon .Dusour über die Tarantel ^/) Ebendiese, einen merkwürdigen Auswuchs» der bei Haasberg auf einem Weidenbaume gefunden wurde. — Ein vier Zoll hohes, unten drei Zoll im 12'l Durchmesser haltendes, scln- niedliches, altes Flaschchett 'vom blcsuen, grünen, violeten und goldstaubigen Glas-fiusse. — Eine kleine Kugel vom Schwefel: Kies im schwarzen Schilfer. — Neunzehn, alte, kaum mehr kennbare Kupfermünzen, darunter i8, welche nebst den vorgenannten zweien Stücken, beim Sandgraben sechs Schuh unter der Erdoberfläche, unter denNuineN des alten Schlosses Haasberg gefunden worden seyn sollen. 131.) Ebendiese, ein kleines Gemählde von Blumen, in dessen Mitte in der Größe eines Groschens der Glaube, Vater Unser und der englische Gruß ge^ schrieben sind. — Eine französische Assignate pr. 15 Sols vom 14. Jänner 1792. — Eine Assignate von 100 Fcs., vom »3 nivusü an 3. 6« Ia re^ubli^ue. 132.) Ebendiese, i n G o l d: Einen herrlichen Ducaten: I^uclovicuz I. Ilung. rex, »5l7» In Silber: Eine Medaille, in der Große eines Thalers, worauf der Kalender des Jahres, 1810; l^ Thaler des Grafen Ioh. Georg Mansfeld, 1670; ein schöner tc> «tone Papst Clemens XI. 1716, anderseits: (^ooi^ ging ?i-l)t«ctor I'eiuriac; eine Guistina des Doge Andrea Gritti; einen Dollar der Republik Mexico, 1830^ Eine Osella des Doge Lorenzo Priuli bei seinem Regierungsantritte, 1556; eine sehr schöne, dit Größe eines Zehners haltende Münze: (.'.aruluz II. v. g. l1>,x Munluae et Ml>nU5 I'erllti, »66^, eine schöne Münze: I^erd I'rincl'^Z ot Ins^ns Ilis^. ^r<:k. ^u5t. (üum«3 ^i-oll5, in der Größe eines Zehners; eine alte Vl'netianer-Münze, »ben so groß, I^'i-an^ cescn ^nz^ai-i Du«, beiläufig 1^25; l^2^ Thaler des Markgrafen Friedrich Wilhelm von Brandenburg, 5672; eine Münze, in der Größe eines Zehners: ?«-tru5 Qr^Laig" vux, beiläufig, 1298; einen ungarischen Silberkreuzer: Nllclniplniz II., 1590; einen Groschen des Carl Cardinal von Lothringen, Bischöfen von Straßburg, Landgrafen in Elsaß, 1602; einen Älex/o Paolo ?ius VI. ^.ux^i. l^« 3ancto, l^U2; «^nen Groschen: Hlax. l^ansi. aus dem graflichen Haus« Kienburg, Erzbischofe in Salzburg, 1680; einen ^l«tto lieno 1631; 1>^ Nudel: Katharina II., 1^92; «in Vier - Kreuzer - Stück des Bisthum Vamberg, 1762; sechs Grossetti der Republik Nagusa, 1801; eltte Münze, in der Größe eines Zehners: .7«K. I3l'< lisszt, ^rc!n>s). «t, ?r. snlizl). inll-c'.liziu, a. sei). »6ac); cincn Groschen Albrecht Wallensteins, Herzogs zu Friedland, 1630. In Kupfer: vnc 8nldi lU Qnr!7.ia I7Z4; die kleinste Ktt' pfermünze der jonischen Inseln. Diese werthuollen Beitrags, beurkunden den re« gen Eifer der Frau Gebcrinn, für eine Anstalt, welche die Zierde von Lalbach ist, und verpflichten zugleich die Museums-Direction zum besondern Danke» 133.) Herr Wenzel Leopold Straus, Realitätenbesitzer in Neifniz, folgende Münzen:, In Silber: Ein 2llStück: ^nll. 660,-8 IV. Dux 8»xc)> nia. 8c»Ia ßlni'inZl', ^uZü iusta; einen Batzen: I^?p. Nelvr»., 18U2; einen Scchsek: VlacNgl^us II. rnx Volielniae: ein>; Münze, in der Große eines Zeh« ners, sehr verwischt. Ein Ritter zu Pferde, —.......— —s-^ wacteur: ^l?r. Vav. Meinrich. Verleger? Hgnaz M. Svler v. Rleinmavr° NMersrHenMOe Beilage zum 3llM. Vlatte ^sso. 30. vom 27. Null 1833 vi e^c üovi l:»^ion die' eruclel ^neri'2 l /^ e t ^ a , c a. ^M'achdem sich die hiesigen Vertheidiger des neuen krainischen Alphabetes erschöpft zu haben schienen, ist endlich der Mann als Apologet (?) der Metelko'schcn AVE-Reform aufgetreten, der dieselbe zunächst veranlaßte, und von dem daher zu erwarten war, er werde sie, falls er sie wirklich ganz billigen sollte, am genügendsten rechtfertigen können. Aber leider hat er in seinen, mit vornehmer Nachlässigkeit hingeworfenen, für die meisten Leser wohl ziemlich siv >) llinischen «) „Fragmenten eines Skeletts" über di.sen Gegenstand weder el'.vas Neues, noch überhaupt ecvas Wesentliches gesagt, sondern sich in Persönlichkeiten, scurrile Witzelcyen *') und gemeine Schmähungen verloren, wie rohe Leute zu thun pflegen, denen es an Gründen für die Sache, dir sie verfechten, fchlt. Manche unserer Leser, die sich erinnern, wie wir dieses Mannes Verdienste zu würdigen suchten, werden nicht begreifen, was ilw eigentlich so sehr gegen uns aufbringen konnte. Für diese müssen w.r bemerken, daß es vor allem zwei Dinge gibt, über welche m.ul nichts sagen darf, das dem Hrn. K. nicht conveniren würde, wenn man ihn nicht ungefähr auf die Art erbittern will, wie Personen, die an fixen Ideen leiden, erbittert w«den, wenn man ldnen mit Gründen kommt, die sie nicht widerlegen l'önncn. Diese zwei in dcn Augen des Hrn. K. uncnd-lch wichtigen Dinge sind: l.) der (unausführbare) ortwqrapHische Grundsatz („jeder Buchstabenschrift er: stes und Hauptgesetz", f. Slow. AVC-Kr. Nr. I. «25. 12.): Schreib wie du sprichst'").- 2.)dic (un-laltbare) Hypothese, un'er Dialekt sey »der gerade, Descendent dcr im I, 870 vor allen anderen zuerst geschriebenen Kirchenspvache« (s. Illpr. Bl. H852 Nr. 'VI), was der (gerade darum, seines Uebel- ') Unvcrsiä ndliches imponiert ja auch nmnche« Leuten! ") WiNk, wie ,.P"n Maciek« findet man ei» paarmal bei Cicero, häufiger aber bort man sie auf dcr Gasse. '") In seinem gegcinvärti^en Anfsaye erwähnt er zwar diesen Grundsatz gar nicht; er substitnirt demselben eine» andern, dessen Grund wir jedoch nach weniger einsehen (rcrgl. Elow. AVC-Kr. Nr. I. S. c,), nämlich: , So viel Lau-te, wenigstens soviel einfache Zeichen.« Wir li?nnen uns als? wohl gar schmeicheln, durch unsre Veleuchc tinil, des erstc.n boi Hr». K. selbst V cden klich lei ten erregt zu habe»; aber unsre An>naf;u»6, ei»en Ma»:: wie t r zu beNreiten, d rfte ih:i nur um so mehr ärgern, wenn er einsieht, das, wir ein Bischen Nccht habe» )I»i»l.-> ulla lautes ungeachtet, so unschätzbare) Halbvocal beweise. Wehe also jedem, der diese Punkte auf eine den Ansichten des Hrn. K. widersprechende Art zu berühren wagt! Er wird von ihm sogleich als ein, die hohen Geheimnisse der Buchstabenschrift zu erfassen unfähiger Iznorant dargestellt; und ist er gar ein Krainer, so wird er wegen des letzten Punktes noch obendrein als ein Verräther des Vaterlandes gebrandmarkt! So viel zur Erklärung der Entrüstung des Hrn. K. Wir wollen nun die 18 Paragraph«? seines „Skeletts« (wenigstens in so fern sie uns betreffen) nach der Reihe beleuchten, wobei wir sie, da sie nicht nu-merirt sind, mit ihren Anfangsworten anführen müssen. Doch, vor allem einige Worte über den, diesen Paragraphen vorausgehenden Brief an Hrn. M * * *. Derselbe enthält eine Beschuldigung so beleidigender Art, dasi wir dazu unmöglich schweigen können. Die Ausdrücke: „Committentcn", „Spendirt-osen" :c. sind zu best mmt, als daß man sie bloß für schlechten Spaß nehmen könnte. Hr. K. will damit offenbar andeuten, daß Schreiber dieses sich durch eigen-n ü tzige Motiue hat bewegen lassen , gegen seine bessere Ueberzeugung die Metelko'sche ABL-Rcform zu bestreiten, welche Andeutung wir hiemit für eine förmliche Verleumdung erklären, deren sich ein Mann, welcher „in Nccht und Pflicht so gut beschlagen" seyn will, wie Hr. K.< am wenigsten bedienen sollte. Hr. K. wciß übrigens besser, als irgend jemand, daß wir von dem Metclko'schen Alphabete nie eine andere Ans,cht gchabt haben, als die wir nun öffentlich ausgesprochen. Am wenigsten aber konnte er aus unfern hinfälligen 'Artikeln se lbst*entnehmen , daß wir bei unscrm Kampfe durch fremden Einfluß und niedrige Nebenabsichten geleitet wurden. *) Seine verleumderische Andeutung muß also irgend eine andere, trübe Quelle haben, wenn sie anders nicht ganz aus der Luft gegriffen ist. Und doch wagt cr, uns an Lesskng's 57. antiquar. Vrief zu erinnern» In diesem heißt es: «Jeder Tadel, jcder Spott, den „der Kunstrichter mit dem kritisirten Buche in der „Hand gut machen kann, ist dem Kunstrichter erlaubt.__ „Aber sobald der Kunstrichtcr verräth, daß er von sci-„nem Autor mehr weiß, als ihm die Schriften desselben sagen können; sobald er sich aus dieser nä-„hcrn Kenntniß des geringsten nachtheiligen Zuges ') Hr. K. wird uns.doch nicht weis« wachen wolle», dieses blosi au? loserer Unterschrift: ^l., dcr.n handgreistichc ?ro»ie er absichtlic«, nicht mcricn will, deducirt zu l,ak>cn? Er hätte uns cbcn so l^it dob Rusfisiren« l>eft uldigcn lonnen? da ja das Mctclle'sche 'I. cigcntlich rullilch »st- 2 „w^er ihn bedient: sogleich wird sein Tadel persönliche Beleidigung. Er Hort auf, Kunstrichter zu seyn, „und wird —Klatscher, A'n>'chwär;cr, Pasquillant." ^) Wir fragen nun, ob diese Stelle nicht ohne Vergleich mehr auf Hrn. K., der unsre „Redlichkeit" in diesem Streite verdächtig zu machcn, und unsern Charakter üderhaupt zu beflecken sucht ^*), ohne daß in dem von uns Geschriebenen irgend eine Veranlassung dazu geloben worden wäre, als auf uns paßt, weil wir uns die „unbegreifliche ic. Indiscretion" haben zu Cchuldcn kommen lassen, „von vertraulichen Aeußerungen eines Dritten ohne Ermächtigung öffentlichen Gebrauch zu machen." Welche Geheimnisse haben wir so frevelhaft einhüllt? Betrafen sie Persönliches, cder sonst etwas, das geeignet wäre jemanden zu com-promittiren i H, Das dem angehenden böhmischen Dichter C. so v er sch w end e ri sch g e-spenderc Lob" wird dadurch nicht „widerlegt", daß wir in seinem Aussatze einige Einzclnheiten berichtigten, ohne deren genauere Kenntniß man sehr wohl -ein ausgezeichneter b ö h m i sch e r S.yriftstcller seyn kann. Daß Hr. Eelakowsky dieß ist, haben nicht wir zuerst ausgesprochen. Ohne anderer lobenden Urtheile über ihn zu erwähnen, fuhren wir nur folgende Stelle aus Purkinje's Recension von I^vi-inzss (^«- ' 1 !.!^:lli, Uli>-, >7>^v, lar !<>^ll,i^ »n« l!n>.», v^i-^. KIlaükp. 5Icrei>. c»l Vu». .^. IV, 5<-. i, ") Ist wohl di.'s>.' ganze armselige AB'H « Sache werth, dasi ,nan wegen Hcrs.lben jeillanden auf diese Art verungiiinpfe V '"^ Lerg<. üitt'cü zu §. (17) „Aber indem wir.« «e. 5k!,^n ^l!!l,n^3v !n den VerUncr „Jahrbüchern für wisscnsch. Kritik" Nov. 1822, an: „Ilm ein Vild der böhmischen Dichtung nach iln-cr historischen Entwicklung , und gegenwärtigem Slande zu entwerfen, scheint sich der Autor, wie man es aus einem artigen Zucignungsgedichte am 'Anfange vermuthen kann, vorzüglich der Hülfe des braven Literatcrs und Dichters Celakowsky bedient zu haben, was seiner Arbeit zu vielfachem Vortheil gereichen mußte, obgleich wieder bei diesem halben Incognito der Nachtheil eintrat, daß von des letzteren ausgezeichneten Dichtun-tungcn selbst nichts mitgetheilt wurde.«") Wir möchten wissen, wie viel ausgezeichnetere lebende böhmische Schriftsteller uns Hr. K. nennen kann! — Hr. K. schilt uns „nicht bloß un-, sondern selbst anti-patriotisch", weil wir das wahre Verhältniß unftrer Mundart zu den übrigen angegeben, abcr dadurch freilich ihn in seiner obcr'.vähnten Lieblings-Hypothcse, für die er indessen, außer I. Grimm etwa, noch kaum einen namhaften Anhänger gefunden "), ^. angenehm gestört haben. Wir wellen übrigens zugeben, daß es für unsere Mundart eine Ehre wäre, wenn ihre gerade Descendenz von der altslawischen Kirchensprache bewiesen werden könnte, sehen jedoch ') Dcr,.lN!gche!:d«Dicht«r«Fr. Lad. ^lakowity (gcl'crn »799, s. Illügmam!'« Gesichte d. böhm. Ltt. S, tt^>) hat bis nun, so vil'l UN2 bikannt, 3o!gcnd^c' in böhm. Spvache hermlsgegedei,: 1.) Veroiischle Gedichte. Pvag< i322. Zweite vsrnr. Ausg. Das. »8,^0. 2.) Slawisch.' Voll'ül'cdcr, (die böhmisch«-», ,i,äl,rischtll u. slowakischen in 2er Ori^iüalspracho, di^ d^r lil'ri- gt» Slawoi zuglciN? i» mc:r>schcr döl)»'. Ucderscyuiie) lprag. 1822 — ^7. 3 Vä»d>,. 3.) -Öcrdor'z Nlattcv der Nc^cit, in'H Vöhm. übcrscht, Prag, 1822. /" H.) Eothü'ö Schaüspicl: Dis G e sch wie st e >.-, in's Böhm. ill'crs. D^'. 18^,7. 5.) Lithauische Vclkolictcr nach 0. Rh.'sa's Tamm!,m3 iü's Vöhm. itt'crs. Das. ,^. ' ^ 6.) ^V. 5l^l,l,'li Ln,!)' ul' t^u I^akL, in'ä Nöh!u. übers. Das. 1828 7-) Nachhall russischer Volkslieder. Das. 182g. (In'ä Deutsche überscyt von Ios. Wenzig in de>'. «Vlii« theil nelil'ohiuischcr Poesie." Prag, is'>,^>.) 8.) ü. ^>i^u8l.!,n ll« (^ivitn>,L O"i lüil XXIl i» l'ohin. Ueber,V>->u>ig (di: Hr. Winancky i» s. Schrift üb, 0. geq. gustand der böhm. 3it. „meist.rha^t« »cnnl.) .^ Väiidc (dcr 5>tc und letzte folgt nächstens,) Außerdem hat Hr. ?). zu verschiedenen bchm. Zeilschrif' t«n, als: (^Kullüw, ÄIi!c>/,oi', Iviuli, ic. wic auch ziüüPc-spjsssi'schen böhm,Ml!senalma>',nch Heitraqe geliefert. ') Dobrowiky hielt das Kircheuslawisch^ for den «alten, noch lü^crünschtcn , serbisch - bulgarisch - makedonischen Dialekt" ; die ersten Sla-.riste», alü: W ost^ro w.'?H,rner, S. l^) erklären es nun fur altbulgarisch, wa) auch ^.1 itder Hinsicht das natürlichste ist. Hr. Wostelow, gcwis; ciu eben so großer Kenner des slawischen, wic H^. 5^., ''..'merkt mit Nl^!)t, das; man gcl'ade aus den c,^^!'»< t:n Münchner Aufsaften (s, Metro's Lehrg, Vorl. S. ,^>!l-) ersieht, >»>: sich das Altlarantanische von Kivchenslairischen» d. i- Ultbvlgarischen. l»Uels.y^>lun, xin^lux« aufzubringen. Auch verzweifeln wir< ci «in einer Schlucht Ka-rantanicns zu entdecken", da bekanntlich verloren gcgau-genc loin^ul-» nicht so lcicht gefunden werde», wie, einzelne Wörter, oder blosi in cin^lneu Lauten abdeichende, ^vort-forult». '') Nur wer, wic Hr. K., auf tic gerade D-'cendenz unsrer Mundart vom ^llislmv. eine so lachettichc Dichtigkeit leqt, l^.nite glauben, die ül'lig^,! T>,dsl.,wei: w-rde-, s.ch il .: s , aüschliesic,,. s.^ld diese D^endeuz gch^g c.wi,se« wäre. Zu ^ (3) «Wir fragen" :c. Es versuch« Hr. K. eine Komödie des Aristopbanes oder einen Dialog Plato's ins Krainische zu übersetzen *), da wird er bald fühlen, was wir unter jener Bildung einer Sprache verstehen, die der unsrigen fehlt. „Gehorsame Diener" u. dgl. findet man bei Plato freilich nicht; Plato trug aber auchs keine Hosen, und doch mag darum nun kein honetter Mensch ein Sansculotte seyn, weder in „Frankreich", noch in einem andern gebildeten Lande. Zu §.<» „Kaiser Claudius" :c. Wir danken für die schmeichelhafte Vergleichung mit diesem Kaiser, und bedauern nur, ihm nicht auch in dcr Vorliebe für AVL - Studien so ähnlich zu seyn, wie Hr. K. Uebrigens verbietet uno die Achtung, die wir unsern Lesern schuldig sind,, diesen Z. im Tone des Hrn. K. weiter zu beleuchten, wic wir uns überhaupt so wenig als möglich der von ihm gebrauchten Waffen bedienen wollen. Zu §. (5) «Auch daß unser Düpcrcon" (sehr viel Ehre für uns! ) ?c. Wacum wir uns ..von allen Gegnern Triffino's gerade den unedelsten zum Patron gewählt«? ") Aus dcm ganz natürlichen Grunde, weil Firenzuola unter ihnen Allen bei weitem der berähmtcstc Schriftsteller, und seine Schrift unter den gegen Trissino erschienenen die bekannteste ist. ""') Sein m o ra l i sch er Ch a-rakter geht uns hier nicht an; übrigens wird Hr. K. selbst davon wenig Schlechteres zu sagen wissen, als von dem des Horaz, den er doch fortwährend citirt. Den Vorwurf, mit Pictro Arciino bekannt gewesen zu seyn, müssen die,ersten Männer seiner Zcit mit Firenzuola theilen. """) Was Trissino betrifft, so sprechen T iraboschi und Ap. Zeno , die ihm nach Hrn. K. „volle Gerechtigkeit widerfahren lassen", von seiner Neuerung mit der Gleichgültigkeit, die die Sache verdient. De" erstere sagt unter andern: „^ni>u-o (ju«5t2 ii,vell?.!()l>L <^I '1>. äi kuIlliv.'N'un ^rel^iii ') ?>cs Polnische z. V. übersät man dcras<>ck,c» eben so lcicht, wie in's Deutsche, und zivar »icht bloß wcac» dcr ai<5 an-dcrn Sprache» entlchi^tcn Wörtcr !l,cniui-, ^««.unuk, l^c- ") Eü ist cl>cn so lächerlich, als voil,afc, darin „ein uon der gcrechtcn Ncfncsis vcranlasttcs On,en" sehen z,u wollen. "") Sie wurde «nzcln u»l! in scinen gcsannilclten ,.1?l'u5u» und ,/^I>c,'lc:" oft gedruckt, und crst »culich in „/^!n»<,> i>i<^<.. 5<:<"!l,l.' cli ^. i^iiLiixull!»", Von^^i^l 1828, von dein vielfach verdienten II. (-.nn^!!. der diesen Fireu,^uola „un« clll' !>ii> nennt, wieder herausgcgcben. "'") Dcr große, Michelangelo Buonarroli schreibt ih>n sehr frcu»^ fchaftlich, und redet ihn mit: « ^In^ni!!'c> i»c.>«!>e^ l^«.'llu ini« !>^!>l)ic e sl',"i^l.Nu" an; Ariosto nennt >l»>/ indem cr I.n !N! H6. k^es. scinei Oll. I'».-. unter s'-iucn Bctanntcn anführt, >,!> llnlil !'!!>,!',) ,^!>li!,(!", lc. :c. Es versteht sich übrige!-', oon nlbs?, d.isi wir sonst lc!!N'5,vegu die A>,'olegl,^ tiesvo ^.'"lichiigtcu N^„„c!,' machen wc'lcu. ln c n ts gi llltenn»; 2 ri^iavar came i n u l i l i !l» nuove lottere"; und kaum hat er dem Gegenstände wenige Zeilen gewidmet, so schließt er mit den Worten: „^,6 alcuni zeinkrerä soisl? cli'io n'll^lHia l^ot-tu piü ancor llei di^aßno." Ap. Zeno nennt dieses ..ritrovamonll)" des Tr. „P>ü Inclevole noll' in-terixinno, ckls solice ntlll' osecuxinno« , sagt aber auch: »^Vl clef. ^1). Zalvini närvo ^)>u l>i»Lvc»l« 2!-I'U5O 6 meno zlsanic, 2II'cc^liio il zegnare un 2 c-c«ntn cisconflszgo 5«s»ra l^n^I!« 5i!l3l)6 c!>c: 2Vev2no Is vocali 6 e6 6 ap^i-te, »orixa »^inrigere un nliovo carrÄUire »1 nostra alsH^cto, il cl^e vo<-<3«5, 5?I i coniente 62, lui z>r2ticatn nol vol^gri^x. in vLrsi soialü lie^ s»ol.'mi Freci cli O, pianci." Uebrigens ist Triss. hinsichtlich der neuen Buchstaben (unV von Viesen allein ist hier die Rede) nicht «halb«, sondern (zum Glück) ganz besiegt worden. Sonst wären (um nur Eines zu erwähnen) die meisten Italiäner beim Gebrauche seines doppelten eund 0 gar oft in die nämliche Verlegenheit gekommen, in welche die KraiNer beim Gebrauche der Metelko'schen 6 (ä) und «, 0 und m gerathen, uns noch mehr die übrigen Slowenen gerathen muffen. 3" H. (6) ,,Des KUten i^. " Difß geht uns Nicht an. Zu §., (7) « M ü ssen w i r a u ch ^1.' s Cbi c a-ne« :c. Nichts ist lli6)ter, als »zurückzuweisen"; schwerer dürfte es für Hrn. K. sein, zu b e w e i se n, daß den Römern die Combinationen c!i, j,n, t!i Nlcht einfache Laute darstellten. (Vergl. Slow. ABC-Kr., Nr. I, S. t0.) Bis Hr. K. dieß bewiesen haben wird, bleiben wir bei unserer Behauptung, daß die Römer mehrere Zci^cn zur Bezeichnung eines Lautes nach der vom Hrn. K. sogenannten teutonischen Methode vereinigten, was auch wir mit demselben Nechce thun können. Unsere „Einfälle über die classische Aussprache Griechenlands und Roms" wollen wir für »seicht« gelten lassen, sobald uns Hr< K. etwas Gründlicheres dafür gibt, Uns z. B. zeigt, auf welche genügendere Art cr das Uebergehen des c in t in concliciu :c. erklärt. Das gothische Alphabet kann uns cbcn so wenig zur Nachahmung teitzen, als das cyrillische. Die Deutschen «nd Engländer mochten, wenn es auch einige pedantische Grammatiker gewünscht haben mö'gen, zu demselben nicht zurückkehren, weil sie Geschmack hatten. ") Dante, Petrcnca:c. schrieben allerdings »nicht so, wie wir sie nun lesen", jedoch bedienten sie sich der nä'm- ') Diese „tcl,!clllc„T^'- caner"; Nic. Lidurmo, war ci>» „ j l>»< 6<^>,> ^,. ^.^, a»ö 8 .-l »«^ > i i> <>, "> Hr, K< WN'^ freilich ,s>'gcn: /^v-i^ ilnn-n dcr G.,si dcr Vüch' lichen Buchstaben, und (wir wiederholten cs) nur von Buchstaben ist hier di? Rede. Wie k„nn Hr. K. so unpassende Verglcichungcn machen! Zu §. (8) „H r. ^1. hält" n. Unt.r grammatischen Studien versteht Schreiber dieses etwas gan; Anderes, als B u ch st a b en schm i e de re y , und bc-scheidet sich um so lieber, in dieser Kunst ein „«juivi^" zu seyn, da es in derselben seit mehreren Jahrhunderten Niemand gar weit gebracht hat. Zu Z. (10) „Ueber die große Entdeckung" lc. Wenn Hr. Kopitar über diese Entdeckung „lacht", so macht er gute Miene zu b^'em Spiel. Freylich «sagt er es deutlich und ost genug, daß cr Tonzeichen nicht als L autzeichen gebrauchen wollte und konnte", *) und doch schreibt er »!,t'l»l), l<^u :c. Zeigt hier der Gravis den Ton an? Ja S. 21 l sagt Hr. Kopitar ausdrücklich, er „könne im (5ollislonsfalle (wie hier) doch wohl den Sp ec! al-UiNerschied des Tones dem Laute aufopfern" d. h. das gedehnte 0 und c> mit dem S chärfungszcichcn bezeschncil, UN7 anzudeuten, Vaß das 0 und 0 offen lauten müsse. Wir fanden es ungeschickt, und fi»d>cn es noch, daß Hr. Kopitar dem Gravis zwei oft einander widersprechende Dienste zugewiesen hat, und den (5lr-eumflex unbeschäftigt ließ. Zu §. (li) »Wir freuen uns" lc. Die Inschrift: .M^FI '1'1 N^)6 DOlll'^ kttk-,i>l.N5KI^" wild, wenn wir einmal bekehrt sind, l?i unserm Feuerwerk also aussehen: I>'i.431 'l'l> Ijo^I'I'/VN l'K^^'C^3^ ('.vclch' ein Gewinn fm' die Augen der Leser!). Unter diese Inschrlst aber wn. den wir folgende Anmerkung setzen : , Wir müssen es den Lesern übellassen, im Namen 1'< eu,«,^» den Ton auf die rechte Sylbe (es ist die mittlere) zn legcn, da wir ihn durch den Accent nicht andeuten durften, weil alsdann der Name ps0u.'L^8l» lauten würde. Zugleich müssen wir unser Vedaucm ausdrücken, die übrigen zwei Inschriften nicht mittheilen zu können, da wir Schnörkeleyen nlcht gebrauchen mögen, im neuen Alphabete aber für ö, ^,, 6, l^, 3 emst-weilen noch keine Zeichen verkommen/'''*) Zu §. (12) „Eli anderer Beleg«zc. Hr. K. verwechselt schon wieder grammatische Studien mit A B C-Fo rsch utl gen, in die wir uns allerdings niemals sonderlich „vertieft" haben; doch haben wir gefunden, baß aus bcrVerschmelzung des j mit den einfache^ Sauselauten zwar wohl die „polnischen LiqucscirungeN 5, 5, -^ und der dem 3 ähnliche neugriechische Laut in ^«'x entstehen, gerade darum aber dir Zischlaute ^' l!:, x!> einen andern Ursprung haben müssen. Zu 5. (13) Hr. ^1. nennt lc. „Unsr? Sch"i' ') Meß w.:r ihm also ein Grundsatz; wokl c^mcrff! ") 3>>r K. aber bcnierkc» wir hier, das, irir fluher (S. 9 ) ^'l>n dcm i spreche», welches wir mit zwey H»'nd^<^> schvcibc», «nd nicht pen l. 6 bung«, sagt Hr. K., „ist bereits.'in zwei Weisen swirk-llch ausgeführt worden! Wie dieß durch Hrn. M e-telko geschehen, haben wir hinlänglich gezeigt. Unsre Leser werden ersehen haben, daß diese Ausführung sclb,r Mit einen Beweis für die Unaussührbarkeit der Sache liefert. Von der Ausführung des Hrn. Dainko kann .gar nicht die Rede se»n. Uebrigens ist sie von der Mctelko'schen wesentlich verschieden; beide tonnen also mcht gleich gut stin, und doch scheint Hr. K. mit beiden gleich zufrieden! Wenn er so leicht zu befriedigen ist so sind wir crböthig, ihm, so schwierig er auch das Vuchst^benmachen findet, „-n^lelnl,,, c^nienclo, inutancw" alle Tage eine neue Schreibweise vorzuschlagen; cr soll uns nur Leser verschaffen, die sich unsre fortwährenden Additionen, Mutationen lc. gefallen lassen, und alle Tage ein neues ABC lernen wollen. Was dle Projecte zu einem allgemeinen Alphabet für alle Sprachen betrifft, so muffen wir bemerken, daß wir keinen eigentlich großen Grammatiker kennen, der sich mit dergleichen befaßt hätte. *) Mit solchen beschäftigen sich meistens Leute, deren Sprachstudien nicht weit her sind, so wie z. B. nur halbgelehrte Mathematiker die Quadratur des Kreises, mittelmäßige Mechaniker das^ul'i^tuuln mnkile, unwissende Chemiker die Goldtinktur:c. zu suchen pflegen. Unter allen ABC-Projektmachern aber ist uns kein so merkwürdiger bekannt, als der „ Ungar K,s" **), der das „klem^ilarL universale lotius L«?neri3 kumlini ^I^ligbetuln lc." (1?e5l!>!lN iÜ,5), »in (gut gemeintes) Machwerk unter aller Kritik herausgegeben hat, und es nimmt uns Wunder, daß ein Mann, wie Hr. K., der sonst mit „seicht" u. dgl. Epitheten so viel herumwirft, es nicht verschmäht, eine solche Autorität anzuführen. Dieser „Kis" proponiert ein allgemeines Alphabet, und kann nicht einmal so bekannte Sprachen, wie die französische und englische, lesen! Daher ist es begreiflich, daß er »Ar alle Sprachen mit 29 Zeichen auszulangen glaubt" 5"), während doch nicht einmal die 55 Zeichen von Edwards auch nur für die europäischen hinreichen, was wir zu beweisen jederzeit bereit sind. Leseregeln fand Hr. Metelko auch bei seinem Alphabet nicht entbehrlich (was in der Natur der Sache li^t); auch nach seiner Methode lernt nicht leicht Jemand, der noch gar nicht lesen kann, „in acht Tagen ordentlich lesen«, und Kinder brauchen dazu eben so wenigstens mehrere Monate, wie nach jeder andern. In der Stelle aus 3!,er,^n hä'tte Hr. K. das Wort pioperlv, sollen,- dann hätte er die Sache ganz natürlich gefunden; denn es istüber-all so.>Es ist übrigens noch zu bemerken, daß es nicht immer leichter ist, einfache Zeichen zu erlernen, als combinirte. Combinationen wie 8k, lli, -li merkt man sich leichter, als lvillrührliche Figuren wie x, w, ^, weil die Analogie derselben einleuchtet; denn da sich l, 5, 2 zulii, 5l,, -K auf die nämliche Art ') Lcibnitz war nicht als Grammatiker groß. ") Es ist qitt, das, Hr. K, ausdrücklich sagt der «Ungar« Kis; '- sonst »litte jemand ssla^l'en tonnen, ^s sey der Vater weiland Koma, Saxl's gemeint: dlr llnaar schreibt sich K.V85. "'') Wenn man z,i den Z2 Mctelko'schen Zeichen nur das ö, ü, das nasale n, das doppelte engl. ik (neugriech. ^ und 5) die poln. ?, ^ /, /, und das grobe I, dns mouillirtetund <' der seiden lc. hin-ünchnct, so hat man schon ,nchr Zeichen, als ihrerk)-«z für alle Sprache» zu brauchen glaubt. verhalten, so findet es jeder natürlich. daß dieses Verhältniß auch auf die nämliche Art in der Schrift angedeutet wird. Die „tausend Lesercgcln", von denen Hr. K. spricht, entstehen nicht so sehr aus dem Mangel einfacher Zeichen für einfache Laute, sondern aus der Nichlbeobachtung des früher vom Hrn. K. gepredigten Hauptgesetzes jeder Buchstabenschrift.- ,,S chreid wie du sprichst", welche Nichtbeobachtung freylich durch andere Rücksichten hinlänglich gerechtfertigt wird. Zu §. (1^) „Um jedoch" :c. S. oben zu §. (15) „Hr. ^1. nennt." Wir haben schon frühcr gezeigt, daß es bei der schriftlichen Bezeichnung der feineren Nuancen der Laute auf ein Mehr oder Weni--ger nicht wesentlich ankommt, da das Meiste ohnehin mündlich geschehen muß, und leicht geschehen kann. „ Die Schreidung der neueuropäischen Sprachen " „schwankt" bei weitem weniger wegen der bisherigen Combination mehrerer Zeichen für einen Laut (auch schreibt sie Grimm nicht diesem Umstände zu), als wegen des natürlichen Schwankens der Aussprache selbst. , Zu §. (15) „Der Hauptgrund aber" :c. Wenn der„H a uvtgrun d, warum wir occidentali-scde Slawen auf ein vollständiges Alphabet einfacher ' Zeichen dringen müssen", „die Sarkasmen unsercr vrientalischcn Brüder" sind,, so ist dieses M ü sse n wohl schlecht begründet. Denn für die Sarkasmen der Nüssen und Serben können wir uns durch die Uebereinstimmung mit allen gebildeten Völkern Europa's leicht trösten. Zu Z. (t-6) „Aus dem so .eben Gesagten" :c'. Hr. K. behauptet nun, nur „einen orthographischen Grundsatz zu haben, und zwar den aller echten Buchstabenschrift: So viel Laute, wenigstens so viel einfache Zeichen.« Dieser Grundsatz entspricht dem II. und III. der von uns aufgestellten, nur daß er weniger bestimmt ist; der erste derselben aber war sonst dem Hrn. K., wie wir bereits bemerkt haben, „jeder Buchstabenschrift erstes und Hauptgesetz"; den vierten billigt cr noch letzt, wie wir aus §. 10. ersehen; den fünften muß we>' uigstcns Hr. Metelko für nothwendig befunden ha-ben, sonst hätte er nicht lateinische Zeichen weggeworfen, deren Wiedereinführung sich Hr. K. unter einer Bedingung möchte gefallen lassen, die gerade unfern sechsten Grundsatz wenigstens thcilweise bestätigt. Daß wir diese Grundsätze in unsrer ersten Vataille nicht „aus dem Gesichte verloren" haben, beweisen unsere forwährenden Beziehungen nuf dieselben; das „Detail" schien uns nöthig, um den „Un-grund" derselben gehörig und für den Sachkundigen überzeugend zu beweisen; für einen solchen aber brauchten wir nicht immer ausdrücklich zu sagen: „Nun wird der Ungrund des ersten, des zweiten ?c. Grundsatzes bewiesen" und-am Ende eines jeden Beweises ein lj. t>. ,cal haben wir bereits oben erwähnt; wir haben aber auch schon früher gezeigt, wie sich unscr Dialect im Gebrauch desselben von dem kirchenslawischen (wollte man auch im letztern den Halbvocal überall gelten lassen, wo ihn Hr. K. haben will) wesentlich unterscheidet. (S. Sl.ABE-Kr. I.S. 6.) — In wie fern das griechische ^ unserm Halb? Vocal ä'h-nlich ist, wird Hr. K. nicht leicht bestimmen können; ähnlicher mag demselben der römische „n,«-lliiiL u '.>l, i Ill^i-a,; 5oi,uz" gewesen seyn, dcr gewiß vom gricch. ^ verschieden war, sonst hätte der I'ro-tc'Fä des Hrn. K., Kais. Claudius, für den erstem kein neues Zeichen zu erfinden gebraucht, noch Quin-tilian ausdrücklich gesagt: ,,^>il undi^äimilz ex ßl-^c-ei» lilwi-us (^ et p. Marcxs, oder Hr. Mctelk« ? Literarische Scherze in August WUilhelM v. KchleZel's Manier. ^ V o ix , - «Noctor - Dichter D.^ I. II. 1) Ohne Fchl. 2) Uüi nicht mißverstanden zu werden, erklären wir, dass w:r das Fach der Grammatik dem Hrn. K. als seine »ci^iä-t«. Zcltcil lassc». (^ui^ne zuuin. Wir beschranken daher dilscil Ausspruch lediglich aufsein ästhetisches Urtheil. SieyIllyr. Vlatt Nr. 27, vom 6. Juli, S. 108, Spalte 1. »Die ästhetischen Genies" Spalte 2, „was den echt (nicht bei Kotzebue oder Claiiren) Gebildeten gefallen kann." Wir begreifen unter andern „ichf, wie die lyrischen Dichtungen, Romanzen :c. der H'ukeU«!» n,it den Dramen des ersten und den A?ma»cn i>>^ llylen verglichen werden kennen. III. Wie ^s kommt, daß ss viel Koth der ausgespicen, Der anno acht schon ') so gescheidt geschrieben, Das will ich cuch erklären, meine Lieben, Will von den Augen euch den Schleier ziehen. Das Vuch, das als gelahrt'dsn Mann verschrieen, Hat, weil just nicht geruh'te zu belieben Dcr Herr, sein,Secretarius unterschrieben,- -) Wie viel hat der bis nun daraus sntliehen! Der Slawen Schlötzerische Millionen, Was sonst darin besagt von uns'rem Stamme, Vermißt man nie in seinen Recensionen. Doch da kcin Tropfen fur des Hasses Flamme Im Quell, den er auch jetzt nicht würde schonen, So schöpft' er einmal auch aus eig ' nem Schlamme. IV. „Hoc scio pro ceno, Huane5 cum ZtercolS l:erl.o." ^) In Meeres Tiefen, auf der Erde Fluren, In Lüften, wie wir unmaßgeblich meinen, 1) T>!K I>I,l> Steyermark.« die zu Laibach >8u8 erschien, als cin Werk des Hrn. B. !). Z. an : >,0n 1, <1uit »n ^j<.- ot »ux Iumi«°« „ der» ganz am Ende des Vücheä der des Hrn. K, einst»'»»' ligen Tecretars des Hrn. V. !). Z.. Z) Illyr, Vlatt Nr. 27, vom 6. Juli, S. 112, Spalte 2; un« Scitc 1^8, Spalte 2. 0 M H«nn ein Ding mit dem andern sich vereinen M Nur, wenn verwandt sich cmzieh'n die Naturen. Der Koch sympathisict mcht mit den puren Kristallen, nicht mit Gold und Edelsteinen; Nicht lange kleben deßhalb an den reinen, Was sie besudeln mag, des Schmutzes Spuren. Deßwegen kannst du keck zu Allem schweigen, Was er geschrieben im unedlen Style, Der Keifern von Thersitens Schlage eigen. Und ftthrt' er allen Schlamm her, der im Nile, Dich, Freund! beschmutzt er nicht, er wird nur zeigen Den Lesern sein ingenium »uil«. V. Du staunst, mein Freund! und fragst, woher und wie es kam, Daß deiner Gegner Kampf so eine Wendung nahm? — Wem 's sonst an Waffen fehlt, nun der nimmt in der Regel Zuletzt die Zuflucht zu dem nächsten besten — Flegel.