Laibacher Zeitung, Donnerstag den 25. Dezember. Ungar n. 3)(ach öffentlichen Berichten ist'bch -der Armee, zu Ende Novembers begannt gemacht worden, daß dle K. 'K. komandirendenGeneralcn im Haupt' lager zu Snnlin mit dcm Gouverneur von Rmnelien, und Seraskur her in Servien'stehenden feindlichen Truppen, mit allcchöchstcr Genehmi--gunq, :,u eincm ^reynimlatlich^n Wasi 'fcnsiillstand ^ ütHnm ^GcgeMn sich einverftünden tzabeu, wo 'Äbrigen^ Mte unt bäuflger. Schnee eijigetreten> sind, wel-,che M^ UlltexnchmMZm,ohnehin fts^ '' OaL an^en 'Granden verbliebene Milltare' hat^ allenthalben die Win- ^ terquarti^re beigen. Die verunglück«? !ten Einwohner im Banale sind zum -Theil b.'schastiatt ihre zerstörten Wohnungen herzustellen, theils Varaken !zu errichten, wozu ihnen die Bret- - ter mif' Otcwtsfosten abgcreicdt wcr- - den, thei's graben fte sich den Win-. ter über in- der Erde Wohtuingm, ü welche auch sonst in Ungarn nicht > ungewöhnlich sind. Di^mgen, wel- - che ihre Habschaft"« ^ersohten babcn herhalten Verpfiegsgelder aus dem iAerarium.. ^ MMTemeswar den 5. Dez. Gtssern Wav hier auch der Herr Qbersilieu-M^nant Liptay von Johann Palffy »eines besondern Wohlverhaltens we-D;en bey Ujpalauka, das kleine The-»resienkreuz überkommen, und nach-Mem ihm dieses vom H. Feldmarschal-Mieutenant Grafen von Soro über-Dreicht worden, hat derselbe in Ge-»genwart des ganzen versammelten Qffi-»zierskorps eine anpassende Dankrede Mnit den lebhasten Allsdrücken gchal-»ten: daß derselbe nichts so sehr als »Gelegenheit wünsche, für die aller-«höchste Gnade Sr. Majestät, seine »Dankbarkeit an Tage legen , und für «das Wohl des Staats Leib und Le-»ben aufopfern zu können. Hier muß j?-»der Schneidermeister, und deren sind »doch viele 2 bis 300 Paar Hol;mü' Uzen und Fäustlinge für das Militär »verfertiget. Auch wird hier im Ba-»nat die Aushebung der Rekruten stark, Metrieben. In Temcswar ist ausser 5 Wem Fleisch die Theuerung auf einen! »hohen Grad gestiegen. Der Zenten »Mundmehl, der ehedem 6 fi. kostet, Wvird dermalen um 12 fl. bezahlt, 2 »Lier kosten einen Groschen, und für »^ Pf. Rindschmalz muß man 24 kr. »geben. Die Karanseber Einwohner «haben alle ihre alten Wohnsitze wie-»'der beziehen müssen. Dcr Monarch laßt »ihnen unentgeltlich Bretter verabfol-Men. In Pancsova ist die Minori-Mtenkirche und mehrere Hauser auf der » Raizenseite unversehrt geblieben. Seit »dem kundgemachten Waffenstillstand smd schon 8 Türken in Handlungs- Rtgesege-nheiten nach Semlin herüber gekommen. Svrmien von ^. Nov. Auf den Basteien und Schanzt« in Belgrad sind weiße Friedensfah-nen ausgesteckl. Es heißt aber doch, daß der Waffenstillstand sich nur von Semlin auf Servien , und dann gegen die Gränzen von Bosnien und Kroatien erstrecke. (Quodlibet. Trompeter kom er herbey, und blas er in die Posaune-, denn der Großvezier ist verloren gegangen; seit dem er aus dem Banat sich A eilfertiq zurückzog , und Niemand weiß wohin? Ist er in Widdin oder Adri-anopcl, oder hat ihn eine stidne Hals,^- :r zu den Schönen in Ma-homets Paradeis geschickt? V'as er auch eins von der KannengicsserN üver die gegenwärtige und ilckunfti-g? pol tische und kriegerische Lager der Staaten. Er staunt, und schweigt still? Hat er denn nichts aus den Tausend und einem Märchen gehört, die da links und rcchrs um uns ers wnnen, erdichtet, erzählt worden sind-Ei so höre er denn , und jeder der da hören und lesen will, daß bcr Churfürst von Baiern von München nach Mannheim gezogen ist, um den Qesteneichern in Baiern Platz ^ machen, weil der so oft zum Ekel wiederholte Landertausch zu Stande kommen soll, daß der Patriotengmt inHolland wieder dieQberhand gewinnt, und der Statthalter abermals so klem werden soll, wie er war, ehe P""'- sen und England , sich um seine Rech.' le annahmen; daß England von den gegenwärtigen politischen Verbindlichkeiten abgehen wird , weil der re-sicrende König die Hiruwuth hat, und sein Sohn, Prinz von Wallis. ^ls Anhänger der Oposizionsparthei beim brittischen Parlamente, dem damaligen Minister, Herrn Pitt, den Abschied geben wird , sobald man A zum Regenten von Britanien erwart; daß Dänemark nur zum Schein '^r Rußland sich erklart hat, weil ^raktaten es vor der Welt verhindern , nicht Wortbrüchig zu scheinen; daß Schweden alle Ueberkraft aufbiegt um die Landereien nicht zu ver-ueren, welche Rußland zum Ersaz ^r Kriegskosten fordern will; daß Hreussen mit Nußland und Oesterreich ^binden will, und deswegen die Nahrungen beim pohlnischen Reichs« ^ge -ur Ursache sucht, und so viel als Rußland schon den Krieg erklärt hat, dadurch Joseph den II in Streit nüt vcrwikeln, und von sirnen Kampf Wit dcn Türken abziehen will; daß ^r römische Kaiser einen Separat-fueden mit der Pforte eingehen, und ^bei Lander und Festungen gewin-^n wird, um von der Mittagseite 'lett Hand zu haben, damit er gegen Preussen mit aller Macht agiren ^ann , ab^ nein ; hier steht auf einmal alle kriegerische Kannengiesserei Me, aus Krieg und Mord, wird "N tmmal Freude und Hochzeitjubel, "Ne toskanische Prinzessin heurathet ^n Preussischen Kronprinzen, der ^7°Zher.;og Leopold wird römischer '""lg, Pyhlen wird in Frieden ge- theilt, Preussen tritt vom Fürsten« bunde ab , und schließt ein neues Fa, nlilimbündniß mit Oesterreich, England sieht geduldig zu, Rußland behalt die Krimm, Oesterreich bekömmt die Moldau und Wallachei, der Groß-sultan muß zufrieden seyn, daß man ihm Konstantinopel laßt, und Frankreich darf ungestört einen Landtag halten :c. So durchkreuzn sich Sagen und Vermuthungen, so schlichtet und richtet so mancher das künftige Schiksal der Welt, und es müßte bund zugehen, wenn alles würde, wie jeder glaubt und denkt. Mag einer aus diesem Quodlibet ohne Schlüssel zu den Staatskabineten aussuchen , was wahr ist oder wahrscheinlich geschehen wird, wir trauen uns nicht etwas voraus zu sagen, und überlassen es andern Propheten zu seyn. Mien vom 9. Dez. Gestern ist der Herr Felbmar-schall Baron von Laudon, zur allgemeinen Freude aller Patrioten, in Gesellschaft seines Flügeladjutanten Major Haydt, wohlbehalten zu Wien angelangt, und hat sich unmittelbar darauf nach seinem Schlosse Hadersdorf begeben. Ungefähr 20 Wagen mit Kavalieren und Damen waren vorher dem Helden entgegen gefahren; eine Achtung, dis ohne Beispiel ist. '