Cchriftleitung: ««ttza-Sgaffe Wr. 5. tdcU" >r. XI. tstirntu. «»,,«»»»»«! UglUrntt tiluiat »et e.im- i.M» b|i wi 11—11 llhi oom. »tr»rm w« iwBKBUk «*- (ntugti anst herufflütiat. • * t i»»!»»»>«» Mail Mi BarMitana atant •mSmnfl Ut MS««« frt-jtttl-rr «ftutrni imxar». •n BlfKr#olEH»ni i Ehrlichen und klaren Darlegungen de« deutschen Aeichikanzler« über da«, was England und seine heiligen Verbündeten seit Jahren getan hatten, um d» Isolierung und die Demütigung »er Zentral-vächit vorzubereiten, die durch nicht« mehr zu er-schulternde Ueberzeugung gewonnen haben, daß leutschland und Oesterreich Ungarn sür daS seit »Är als zwölf Monaten in Strömen vergossene Blut nicht verantwortlich zu machen sind. Jnsbeson-der» geht auS der Rede Bethmann-Hollweg« hervor, daß Deutschland alles getan hat, um mit England zu einem die Erhaltung deS Frieden« verbürgenden Einvernehmen zu gelangen. Diese Bürgschaft wäre dadurch gegeben gewesen, daß England einer Ver-traMausel zugestimmt hätte, die es zu nicht« an-derem verpflichtet hätte, als zur Einhaltung einer wohlwollenden Neutralität sür den Fall, al« Deutsch-loid ei» Krieg aufgezwungen werden sollte. Sir (fcmard Grey lehnte e« rundweg ab, eine derartige Zuficheninz zu geben und daraus geht hervor, daß fchvn damal« in London die Absicht bestand, sich an ei»em eventuellen Ueberfall aus die Zentralmächte zu beteiligen. Er wollte höchstens versprechen, daß England selbst nicht ohne Grund Deutschland an-greifen werde, ohne sich aber für den Fall zu din-den, wenn der Angriff von französischer oder russi> scher Seite erfolgen sollte. Der deutsche Reichskanzler hat zum Schlüsse seiner großangelegten und durch das reiche in ihr mthallende Tatsachenmaterial ungemein wirkungS-«ollen Rede in Uebereinstimmung mit seinen frühern Erklärungen betont, daß die Bestrebungen Deutsch, lands absolut friedliche und keineswegs aus die Bor-hmschastDn Europa gerichtet waren. DaS Krieg«- ziel, da« sich Deutschland gesteckt hat, ist die Ber-eitlunz jedweder EinkreisungSpolitik sür die Zukunft, die Befreiung de« Weltmeere« im Interesse aller see-fahrenden Nationen, die Sicherung eine« dauernden Frieden« und die Erkämpfung der freien Selbftbe-stimmung aller großen und kleinen Völker, was natürlich auch für die Balkanvölker gilt, die der Bier-verband noch immer zwingen will, ihm die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Der Weltkrieg. Unser Siegeszug durch Rußland Die Berichte des österreichischen General st abeS. 21. August. Amtlich wird verlautbart: Der Feind leistete gestern an der unteren Pulwa und westlich Wysoko-LitowSk erneuert heftigen Wider-stand gegen die nachdrängenden österreichischungari-scheu Truppen. Er ließ c« an vielen Stellen auf den Bajcneltsturm ankommen, so bei der Berteidi-gung deS an der Straße nach Wysoko LitowSk ge-legenen Dorfe« Tokary, das nach heftigem Rin-gen genommen wurde, und im Kampfe um einen Stützpunkt bei Klukowiczy, dessen sich siebenbür-zische Infanterie um Mitternacht bemächtigte. Mehr-fach durchbrochen und durch deutsche Truppen auch bei Tymianka geworfen, räumten die Russen heute früh die Pulwastellung und weichen gegen den LeS-niabfchnitt zurück. Vor Brest-Litowsk zogen wir den Einschließungsring abermals enger. Während die Verbündeten ^au die Krznamündung vordrangen, wars FML. von Arz den Feind beiderseits der von Biala heranführenden Straße gegen den Gürtel zu-rück. Unsere drückcnkopfartige Stellung nördlich von Wladimir»WolynSk> winde erweitert, wobei unsere Truppen stärkere feindliche Abteilungen au« dem Felde fchlugen. In Ostgalizien blieb die Lage un-verändert. 22. August. Die Truppen de« General« von Köveß warfen den Gegner abermals aus mehreren Stellungen und trieben ihn über die von Brest-Li-towsk nach Biclsk führende Bahn zurück. Die Ar-mee des Erzherzogs Josef Ferdinand gewann unter erneuert einsetzenden Kämpfen bet Wysoko-LitowSk Raum. Hier sowie westlich Brest-Litowsk und östlich Wlodawa setzt der Feind dem Vordringen der Ver-bündele» heftigen Widerstand entgegen. 23. August. Oestlich der unteren Pulwa und der von RiaSno nach Nord führenden Eisenbahn ist ein Kampf von großer Heftigkeit im Gunge. Der Feind verteidigt jede Fußbreite Bodens auf« zäheste, wurde aber entlang der ganzen Front an vielen Punkten geworfen, wobei zahlreiche Gesang:ne in unsere Hände sielen. Besonders heiß kämpften unsere bewährten siedenbürgifchen Regimenter bei dem nörd-lich Riasno gelegenen Dörfern Gola und Suchodol. Da« Infanterieregiment Nr. 64 nahm bei der Er-stürmung einer von russischen Grenadieren verteidig-ten Schanze die aus 7 Offizieren und 900 Mann bestehende Besatzung gefangen und erbeutete sieben Maschinengewehre. Vor Brest-LitowSk nicht« Neues. Oestlich Wlo-dawa drangen deutsche Truppen über die Seenzone hinaus. Im Raume Wladimir-WolynSki schoben wir unsere Sicherungen bi« gegen TuryjSk und in die Gegend östlich Lubomil vor. Die Russen wurden zurückgetrieben. 24. August. Der nordwestlich Brest-LitowSk Widerstand leistende Feind wurde gestern in der Ge-gcnd von Wicrohowic« und Riasno neuerlich gewor« fen und zum Weichen gezwungen. Die Zahl der vnn der Armee des Erzherzog« Josef Ferdinand in den letzten Kämpfen eingebrachten Gefangenen beliuft sich auf 4 Offiziere und 1500 Maun. Nordöstlich Wl»> dawa hatten unsere Verbündelen den Gegner aber» mal« zurückgedrängt und Raum gewonnen. Oester-reichisch.ungarische und deutsche Reiterei der Armee de« FM, Bufallo zogen in Verfolgung de« Feinde« in Koweljein ein und rückten weiter nordwärts vor. In Ostgalizien herrscht Ruhe. Der Stellverireter des EhefS des GeneralstabeS: v. Höfer, Feldmarfchall-Leutnant. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. Heeresgruppe deS Generalfeldmarschalls von Hindenburg. 21. August. Bei den Kämpfen östlich von Kowno wurden 450 Gefangene gemacht und fünf Geschütze erbeutet. Südlich von Kowo gab der Geg-ner auch seine Stell»-g an der Jesia auf und wich nach Osten zurück. Bei Gudele und Sedjoy wurden russische Stellungen erstürmt. In den Kämpfen west-lich von Tykocin verloren die Russen 600 Gesan-gene (darunter 5 Offiziere) und 4 Mafchinenge-wehre. Die Armee des General« von Gallwid nahm Bielsk und warf südlich davon die Russen über die Biala. Heeresgruppe des GeneralfeldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Erneuter feindlicher Widerstand wurde gestern abends und während der Nacht gebrochen. Der Geg-ner ist seit heute im weiteren Rückzüge. E« wurden über 1000 Gefangene gemacht. Heeresgruppe des Generalfeldmarfchall« von Mackensen. Nachdem der linke Flügel über den Koterka-Abschnitt und den Bug an der Pulwa-Einmündung vorgedrungen war, setzte der Feind auch aus dieser Front den Rückzug sort. Vor Brest-LitowSk und östlich von Wlodawa wurden weitere Fortschritte ge-macht. Heeresgruppe des GeneralfeldmarschallS von Hindenburg. 23. August. Die Armee des Generals v. Eich-Horn machte östlich und südlich von Kowno weitere Fortschritte. Beim Erstürmen ei»er Stellung nördlich des Zuwinth See« wurden 750 Russen gefangen genommen. Die Zahl der russischen Gefangenen au« den Kämpfen westlich von Tykocin erhöhte sich aus über 1100. Die Armee des Generals von Gallwitz dringt südlich deS Narew über die Eisenbahn Bje-lostok—Brest-LitowSk weiter vor. An Gesangenen wurden in den beiden letzten Tagen 13 Offiziere und über 3350 Mann eingebracht. Heeresgruppe deS GeneralfeldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Unter siegreichen Gefechten überschriU die Hee> reSgruppe gestern die Eisenbahn KleSzczele—Wysoko —Brest-LitowSk. Den erneut sich setzenden Gegner warfen deutsche Truppen heute srüh aus seinen Ltel-lungen. ES wurden über 3000 Gefangene gemacht und eine Anzahl Maschinengewehre erbeutet. Heeresgruppe des GeneralfeldmarschallS von Mackensen. Die Angriffe der deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen an den Abschnitten von Ko-terka, der Pulwa, am Bug oberhalb Ogrodniki so-wie am Unterlaufe der KrSna schreiten vorwärts. Vor der Eüdwestsront Brest-LitowSk nichts NeueS. Bei und nordwestlich von Piszcza (nordöstlich von Wlodawa) dauern die Kämpfe fort. «eitt Z Seutjichs Uiacht Nummer 63 Heeresgruppe des GeneralfeldmarschallS von Hindenburg. 23. August. Die Truppen des Generalobersten von Eichhorn sind östlich und südlich von Kowno in weiterem Fortschreiten. Am Bobr befehlen wir die von den Russen geräumte Festung Ofsowiec. Nörd-lich und südlich von Tykvcin fanden erfolgreiche Ge» sichte statt. ES fielen dabei 1200 Gefangene, darunter 11 Offiziere und 7 Maschinengewehre in unsere Hand. Nördlich von BielSk mißlangen verzwei-feite russische Gegenstöße unter sehr erheblichen Ber-lüften für den Gegner. Südlich dieser Stadt ging e» vorwärts. Heeresgruppe des GeneralfeldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Die Heeresgruppe hat unter hartnäckigen Kämp> fen die Linie KleSzczele Racna überschritten und ist im weiteren günstigen Angriffe. Es wurden 3050 Gefangene gemacht und 16 Maschinengewehre er-beutet. Heeresgruppe deS GeneralfeldmarschallS von Mackensen. Der Uebergang über den Pulwa>Abschnitt ist aus der Front zwischen Racna und der Mündung nach heftigem Widerstand erzwungen. Der Angriff über den Bug oberhalb deS Pulwa«Abschnitte» macht Fortschritte. Bor Brest-LitowSk ist die Lage unverändert. Beiderseits des Switjac-SeeS bei Pis-zcyza (östlich von Wlodawa) wurde der Feind ge-stern geschlagen und nach Nordosten zurückgetrieben. Heeresgruppe des Generalseldmarschall» von Hindenburg. 24. August. Nördlich de« Njemen keine Berän-derung. Auf den übrigen Fronten der Heeresgruppe wurden Fortschritte gemacht. Bei den Kämpfen öst-lich und südlich Don Kowno nahmen unsere Truppen 9 Offiziere. 2600 Mann gefangen und erbeuteten 8 Maschinengewehre. Heeresgruppe deS Generalseldmarschall« Prinzen Leopold von Bayern. Auf den Höhen nordöstlich von KleSzczele und im Waldgebiete 'üdwestlich dieses OrteS wurde der Gegner gestern von unseren Truppen erneuert gewor-fen. Die Verfolgung naht sich dem BialowieSkasorst. Der Feind verlor 4500 Mann und neun Maschinen-gewehre. Heeresgruppe deS GeneralfeldmarschallS vo.i Mackensen. Vor dem Angriffe der über die Pulwa und den Bug östlich der Pulwamündung vorgehenden deut-schen und österreichisch-ungarischen Truppen räumte der Feind seine Stellungen. Die Verfolgung ist im Gange. Aus der südwestlichen Front vnn Brest-Lilowst wurden die Höhen bei Kopylow gestürmt. Unsere durch daS Sumpfgebiet nirdöstlich von Wlo-dawa vordringenden Truppen verfolgen den gestern geworfenen Feind. Eine Seeschlacht im Meerbusen von Riga. DaS Wölfische Bureau meldet: Unsere See-streitkräste in der Ostsee sind in den Rigaschen Meer-busen eingedrungen, nachdem sie sich durch zahlreiche geschickt gelegte Minenfelder und Nctzsperren unter mehrtägigen schwierigen Räumungsarbeilen Fahr-straßen gebahnt hatten. Bei den sich hierbei enlwik-leiten Borpostengejechten wurde ein russisches Tor-pedobovt der Emir-BuchurSki'-Klasse vernichtet. An-dere Torpedoboote, darunter „Novik" und ein grö-ßerrs Schiff wurden schwer beschädigt. Beim Rückzug der Ruffen am Abend deS 19. d. in den Moonsund wurden die russischen Kanonen-boote „Ssiwutsch" und „Korejetz" nach npserem Kampfe durch Artillerieseuer und Torpedoangriffe versenk«. 40 Mann der Besatzungen, darunter zwei Offiziere, konnten teilweise schwer verwundet, durch unsere Torpedoboote gerettet werden. Drei unserer Torpedoboote wurden durch Minen beschädigt. Bon ihnen ist ein Boot gesunken, eine« konnte auf Strand gesetzt, eine« in den Hasen gebracht werden. Unsere Verluste an Menschenleben sind gering. Der stellvertretende Ches deS Admiralstabe»: von Behncke. Von den westlichen Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 23. August. Heute srüh erschien eine feindliche Flotte von etwa 40 Schiffen vor Zeebrüzge, die, nachdem sie von unserer Küsten-»rtillerie beschossen wurde, in nordwestlicher Richtung wieder abdampfte. In den Vogesen sind nördlich von Münster neue Kämpfe in der Linie Lingekopf-Schratzmännle-Barrenkopf im Gange. Starke französische Angriffe sührlen gestern abends teilweise in unsere Stellun-gen. Gegenangriffe warfen den Feind am Lingekopf wieder zurück; am Schratzmännle und am Barren-köpf dauern heftige Nahkämpfe um einzelne Graben« stücke die ganze Nacht an. Etwa 30 Alpenjäger wurden gefangen genommen. Bei Wawrin (südwest-lich von Lilie) wurde ein englisches Flugzeug her« Untergeschossen. » 24. August. Während ihres gestrigen Besuches von Zebrügge hat die englische Flotte etwa 60 bis 70 Schüsse auf unsere Küstenbefestigung abgegeben. Wir hatten durch diese Beschießung einen Verlust von 1 Toten und 6 Verwundeten zu beklagen. Außer-dem wurden durch ein zu weit gehende» Geschoß noch drei belgische Einwohner verletzt. Sachschaden ist nichl angerichtet. In den Vogesen nördlich von Münster ruhte tagSüder der Kampf. Am Abend griffen die Franzosen aber alle unsere Stellungen am Barrenkopf und nördlich davon an. Die Angriffe sind zurückgeschlagen. Eingedrungen« schwache Teile deS Feinde» wurden auS unseren Stellungen gewor-sen, einige Alpenjäger gesangen genommen. Bei den gestern gemeldeten Kämpsen ist ein Grabenstück am Barrenkopf in FeindeShand geblieben. Bei Loo (jüd-westlich von Dixmuiden) wurde vorgestern ein fran-zösifcher Doppeldecker durch einen unserer Kampsflie-ger abgeschossen. Der Krieg gegen Italien. 21. August. Amtlich wird verlautbars: In Ti-rol standen ein Teil unserer Tonalestellung und die Werke auf der Hochfläche von Lavarone und Fol-garia auch gestern unter schwerem Danerseuer. Ein italienisches Insanterieregiment verstärkt durch Ber-saglieri, griff den Monte Eoston zweimal vergeblich an; ebenso wurde im Gebiete von Schluderbach der Versuch einer AlpiniAbteilung, auf die Forameno-scharte vorzudringen, abzewiefen. Zm Kärntner Grenz-gebiete dauern die gewohnten Gefchützkämpfe fort. Die wiederholten Vorstöße starker italienischer Kräfte gegen den küstenländischcn Abschnitt Flitsch-Tolmein blieben wieder ohne Erfolg. Ein Angriff auf unsere Vorstellung am Vrbik scheiterte an dem unerichüt-terlichen Ausharren der braven St. Pöltner Land« wehr und unserer Batterien. Bor dem Mrzli-Vrh verlor der Feind mindestens 800 Mann. Der Brücken-kops von Tolmein stand bis heute Mitternacht unter sehr heftigem Geschützseuer, worauf dann bei Kozarsce vier, gegen die Höhen südlich dieses Ortes drei geg-nerische Vorstöße folgten, die sämtlich an der zähen Tapserkeit unserer Truppen zerschellten. Auch gegen unsere Stellungen am Rande der Hochfläche von Doberdo unternahmen die Italiener einen vereinzelten ergebnisloien Vorstoß. Sonst dauert dort und beim Görzer Brückenkopf der Artilleriekampf fort. Eines unserer Flugzeuggeschwader belegte Udine mit Bom-ben und Brandpfeilen; sämtliche Flugzeuge kehrten wohlbehalten heim. 20. August. Gegen die Karsthochfläche von Do-berdo setzte gestern wieder ledhastereS feindliches Geschützfeuer ein. Ein von Bersaglieri gegen den Monte bei sei Bnsi geführter Angriff brach nahe vor un« serer Stellung im Feuer zusammen. Gegen den Nord-westleil der Hochfläche griffen die Italiener in brei-ter Front an, wurde» aber teils im Kampfe Mann gegen Mann geworfen, teils durch Artilleriefeuer zum Stehen gebracht. Nachmittags beschoß der Gegner über unsere Stellungen hinweg einige Stadtteile von Görz aus Feld- und schweren Geschützen. Ein neuer-licher Vorstoß gegen unsere Stellungen nördlich Silo und ein Nachtangriff gegen die Jfonzobrücke westlich Tolmein scheiterten unler schweren Verlusten deS Feindes. Im Krn Gebiet« im Raume von Flitsch und an der Kärntner Grenze fanden stellenweise Geschütz-kämpse statt. An der Tiroler Front griffen zwei ita-lienische Bataillone nach 20stündiger Artillerievorbe-reitung die Gebirg»übergänge östlich Tre Sassi zwei-mal an. Sie wurden abgeschlagen und verloren 300 Tote und sehr viele Verwundele. Das Feuer aus unsere Werke der Folgaria-, Lavarone- und der To-nalegruppe hält mit wechselnder Slärke an. 23. August. Auch gestern schlugen unsere Trup-pen mehrere Angrisse der Italiener gegen die Hoch-fläche von Doberdo ab. Stellenweise kam es wieder bis zum Handgemenge. Bielsach versucht sich der Feind nunmehr methodisch an unsere Verteidigung»-linien heranzuarbeiten. Der Brückenkopf Tolmein stand nachmittags unter Artilleriefeuer. Hieraufgriff die feindliche Infanterie bis in die Nacht hinein wie-derholt vergeblich an. Sie erlitt schwere Verluste. An den übrigen Fronten hat sich nicht« wesentliches ereignet. DaS Feuer der schweren Artillerie auf un-sere Tiroler Werke ließ zeitweise nach. Heute ist ein Vierteljahr seit der Kriegserklärung unseres einstigen Verbündeten verflossen. Die unge» zählten Angriffe de«'italienischen Heere« haben nir-gends ihre Ziele erreicht. Wohl aber kosteten ne dem Feinde ungeheure Opfer. Unsere Truppen ballen nach wie vor ihre Stellungen an oder nahe der Grenze. 24. August. Am Südflügel der küstenländischen Front kämpfte gestern unsere schwere Artillerie seind» liche Geschütze an der Sdobbamündung nieder. Vei-terS wurde eine italienische Strandbalterie bei Gol-netto in einen Trümmerhaufen verwandelt. Die gez-nerische Infanterie, die sich gegenüber unseren Ziel-lungen aus den Höhen östlich Monfalcone festgesetzt hatte, räumte ihre Gräben fluchtartig vor unsere« Geschützsener. Oestlich Polazzo wiesen unsere Trup-pen zwei schwache Vorstöße bei St. Martin», drei diS nahe an unsere Kampssront herangedruagen« All-griffe blutig ab. Ebenso scheiterte abends em Bor» stoß starker feindlicher Kräste gegen den Tolmemer Brückenkops. Im BesestigungSraume von Flitsch und Raibl schiebt sich nun die gegnerische Infanterie stel-lenweise nahe an unsere Linie heran. Unsere Werke aus der Hochfläche der Lavarone und Folgaria stan-den gestern wieder unter lebhaftem Geschützseuer. Auch aus unsere Stellungen am Stilsserjoch begann die feindliche Artillerie zu schießen. Der Stellvertreter des Ehess deS GeneralstabeS v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Pelagosa von den Italienern geräumt. Amtlich wird berichtet: Durch eine RekognoS» zierung wurde am 21. früh festgestellt, daß die Insel Pelagosa von den Italienern vollständig geräumt und alle Baulichkeiten und Verteidigungsanlagenzer-stört worden sind. Die Insel, die nur von den Ha» milien der Leuchtturmwachter bewohnt war. wurde in der Nacht auf den 11. Juli von den Italienern erobert und dann mit Radiollaiion und Verteidigung«-anlagen ausgestattet. Auch ein Unterseeboot wurde dort stationiert. Die Raid« unserer Flieger und die dreimalige gründliche Beschießung durch unsere Flottille brachte dem Feinde immer schwere Verluste an Menschen und Material ein. DaS Unterseeboot „Nereide" wurde vernichtet. Dies mag endlich zur Erkcnntin« geführt haben, daß der strategifchtaktifche Wert die-seS Jnselchen nicht so hoch ist, wie man bei defle» Eroberu ng glauben machen wollte. Flotlenkommando. Türkischer Kriegsbericht. 20. August. DaS türkische Haupi quartier teilt mit: In der Gegend von Anasona griff der Fein» mit einer kleinen Streitkraft an, erlitt jedoch Ler-luste un» zog sich in sein« alten Stellungen zurück. Wir machten einige Geiangene. In den Abschnitte» Ari Burnu und Sedil Bahr hat sich nicht« von Le-deutung ereignet. Unsere Aemen-Truppen eroberten mit Uater-stützung der heimischen Krieger im Süden de«5!kmea die Stadt Lahaj mit Umgebung, die sich seit einiger Zeit in englischem Besitze besand. Während des hes-tigen fünfzehnstündigen Gefechtes hatten die Eng-länder Hunderte von Toten und Verwundeten. Wir erbeuteten 4 Kanonen, 5 Maschinengewehre und eine Menge Kriegsmaterial. Der geschlagene Feind zog sich zurück und schloß sich in Aden ein. 21. Augnst. Auf der Dardanellenfront hat sich nicht« von Bede.tung ereignet. Der Feind, der am 19. d. »urückgejchlagen wurde, überließ uns 9» Ä« wehre, Schützengrabenmaterial, Stacheldrähte uns Scheren. Fünf Verwundete wurden zu Gefangenen gemacht. Aus den übrigen Fronten keine Lerände-rung. 22. August. Dardanellensront. Nach einem hes-tigen Feuer der Land- und SchissSartillerie versuchte der Feind am 21. d. mit mehr als einer Tutsi« einen Angriff in der Gegend von Anasorta. Lir wiesen diesen Angriss deS Feinde« vollständig zurück und fügten ihm ungeheure Verluste zu. In den Kämpsen am 10., 17. und 20. d. erbeutete» wir mehr als 400 Gewehre mit Bajonetten, eine Liste mit Bomben und eine ungeheure Menge Krieg«««-terial. Im Abschnitte Ari Burnu versuchte der Fem» am 21. d. nachmittags einen Vorstoß, der in un-serem Feuer zusammenbrach. Bei Sedil Bahr nicht« von Bedeutung. Auf den übrigen Fronten kein« Set-Änderung. Italiens Kriegserklärung an die Türkei. Die türkische Regierung teilt unter de« 21. k. amtlich mit: Der italienische Botschafter hat übn Austrag feiner Regierung der Pforte den Abbruch Seite 3 der Beziehungen zwischen der Türkei und Italien notifiziert und seine Pässe verlangt. Der Botschafter reist nachmittags ab. Dementtprechend hat diePsorte den türkischen Botschafter in Rom abberuft». — Es ist wohl kaum anzunehmen, daß diese Kriegserklärung irgendwelche ausschlaggebende Bedeutung ausweisen wird. Aus Stadt und Janii. Aus zur Kaisertombola! Infolge des regnerischen Wetters mußte die sür Sonntag den 22. August festgesetzte «aisertombola verschoben wer-der. Ste wird Sonntag den 29. aus der Festwiese stattfinden, wo schon alle Borbereitungen getrossea «trd retten; Frau Ell, Zangger 5 Flaschen Himbeersaft; Herr Fritz Rasch mehrere Hunden Ansichtskarten; Sammelbüchse am Bahnhof 24*31 K; Frau Direktor LeimSner 20 K; Frau Dr. Dietz WO K u»d 500 Stück Zigaretten; Frau Maria Hausmann Ansichis-karten und 500 Zigaretten; Herr Achleitner 10 Stück feine Teebrote; Frau «smilie Boschek Kattek l Karton Würfelzucker; Ungenannt 1 Paket Charpie und alte Leinwand; Fräulein Maritza Debelak 60U ctilcf" Zigaretten; Frau von Susic 2 Flaschen Himdeer-säst; Fräulein von Susic 1000 Stück Zigaretten; ftrau Leopoldine Rakusch 200 Stück Zigarettendosen; Herr Karl Teppey 25 K; Frau Fornara 2 Fla-scheu Himbeersast; Frau Emilie «ztupka 3 K; Frau Karoltne Polotschnik 250 Stück Zigaretten; Frau Direktor Gutmann 5 Flaschen Himbeersaft; Sam-melbüchse Labestelle 27 31 K; ein fremder Herr 10 K; am Bahnhof 1 K; Frau Dr Wunsch 600 Stück Z-garetten, 5U Pakete Tabak. — Mit dem herzlichsten Dank sür die gütigen Spenden wird um weiteres liebevolle« Gedenken an unsere durchsahren-den Soldaten gebeten. Die Kommissionäre der Kriegs Ge-treideoerkehrsanstalt. Die Krieg«-Getreide-Verkehrsanstalt. Zweigstelle in Graz hat für daS Kronland Steiermark bisher die folgenden Kommis-sionäre für den Einkauf von Getreide bestellt: Für die BezirkShauptmannschast Eilli: Florian Gaijek. Süssenheim; Anton Evenkel, St. Peter im Sann-tal»; Max Janic, Eilli: Franz Dezmann, Trifail; Richard Wagner, St. Marein bei Erlachstein; Joh. Artmann, St. Georgen; Konrad ElSbacher. Tüfser; Franz Osfet, Franz; Joses Pauer, Fraßlau. — Gonobitz: Alexander Grundner, Retschach; Franz Jonke d. I., Oplotnitz; Karl Wesenschegg, Gonobitz. — Luttenberg: Markus Rosenberg, Luttenberg; Max Hönigmann, Luttenberg. — Marburg: Joses Urban. Marburg; Franz Pisek, Nutzdorf bei Kra-nichsfeld. — Pettau: Jakob Zadravec, Polstrau; Max Slraschill, Pettau; Franz Ogrisek, Rohitsch-Sauerbrunn; Adalbert Perko, Friedau. — Politische Exonlur Praßberg: Rudols Pevec, Praßberg; Anton Turnschek, Rietz; Amsn Lekse» Pcaßberg. — Rad-kerSburg: Christian Macher, AU-Neudörfl; Josef Bendiner, Graz; Rosenberg und Neumann, RadkerS-bürg. — Rann: Ludwig Schescherko, Montprei«; Karl Zupanc. Lichtenwald. — Windtschgraz: Franz Pahernik, Wuchern. — Stadt Eilli: Max Janic, Stadt Eilli. — Stadt Marburg: Josef Urban, Stadt Marburg. — Stadt Pettau: Max Straschill, Stadt Pettau. Kein Legitimationszwang für Reisen in Steiermark. Aus Grund neuerlicher vom !. u. f. Militärkommando in Graz dem Landesverbände sür Fremdenverkehr in Steiermark zugegangener Weisung besteht gegenwärtig sür Reisen in ganz Steiermark keinerlei LegitimationSzwang. Im-merhin empfiehlt es sich aber für alle Fälle einen amtlichen AuSwei« (Beamten Legitimation, Heimat-schein, Reisepaß mit Lichtbild und dergleichen) mit-zunehmen. Die neu eingeleitete U Boot Samm-lung des österreichischen Flottenvereines. Der österreichische Flottenverein teilt mit: Die gio-ßen Industrie- und HandelSunternehmunge» föernrd die U Boot-Sammlung in hervorragender Weife, in-dem dieselben große Beträge zur Anschaffung von UBootadzeichen zeichnen und diese Abzeichen an ihre Beamten und Arbeiter verteilen. Hiedurch erhält die U-Boot-Sammlung nichl nur eine Spende, sondern eS wird durch Verbreitung der U-Bootabzeichen die-ser so hervorragend wichtigen und vaterländischen Sammlung Verbreitung verschafft. Aber auch die breitesten Schichten der Bevölkerung, ja auch kleine Beamte und Arbeiter tragen durch Ankaus eines U-BootabzeichenS. welche 2 K kostet, ihr Scherflein zur Schaffung eines U Bootes au» freiwilligen Ga< den bei. Das 5. Armee-Etappenkommando be- nötigt dringend eine bedeuiense Anzihl von Sand-säcken. Die Bevölkerung wird daher ersucht, die in ihrem Besitze befindlichen unien näher bezeichneten entbehrlichen Säcke zu spenden und wo solche nicht vorhanden, die Erzeugung derselben inS Äuge zu fassen. Alle Sandsäcke müßten aus einer haltbaren Webe angefertigt, ungefähr 40 auf 60 Zentimeter groß, auf der offenen Schmalseite mit einer festen Bindschnur versehen und in unaussälligen, lichten Farben, wie geldlich, drapp, grau gehalten sein. Für diese Säcke könnte auch aus Verlangen, je nach Oua-lität, der Betrag von 50 bis 70 Heller per Stück erfolgt werden. Die Uebernahme nnd eventuell Be-zahlung der fertigen Sandsäcke wird durch daS Eiap-penstationskommando in Eilli erfolgen. Nrue Bestimmungen über den Ber-Kehr mit Kleie. Die Ministerialverordnung vom 21. Juni 1915, mit der die allgemeinen Bestimmungen über die Verwendung von Getreide und Malilerzeugnisfen sür Futterzwecke gelrossen wurden, enthält bekanntlich auch die ersten grundsätzlichen Be-stimmungen üder den neuen Verkehr mit Kleie. Wie bekannt, gestattet die kaiserliche Verordnung, die die Beschlagnahme deS gesamten Getreide« der Ernte des JahreS 1015 zu Gunsten des Staates aussprach, dem ländlichen Getreidebesitzer das eigene Getreide zur Deckung des HauSbebarseS innerhalb der durch die BerdrauchSregelung bestimmten Grenzen heran-zuziehen und zu diesem Zwecke auch daS dazu er-forderliche Getreide in fremden Mühlen vermahlen zu lassen. Durch die erwähnte Ministerialverordnung wurde nun die Bestimmung getroffen, daß die bei dieser Vermahlung abfallende Kleie dem Getreide-besitzer zur Verfügung überlassen bleibt. Außerdem hat der Landwirt, der Getreide an die Kriegsgelreide-verkehrsanstalt geliefert Hat, Anspruch auf den Be-zug der Hälfte jener Kleie, die nach den Bermah-lungSvorichristen dem abgelieferten Getreide entsprich«. Ueber bie gesamten übrigen Kleiebestände hat sich daS Ackerbauministerium die Verfügung vorbehalten. Zur Durchführung des Verkehre« mit diesen Kleie-beständen war in der erwähnten Ministerialverord-nung die Kriegsgetreidevcrkehrsanstalt in Aussicht genommen. Durch eine neue Ministerialverordnung vom 11. August ist jesoch dieseAusgabe für die ganze diesseitige ReichsHälste einer in Wien errichteten Futtermittelzentrale übertragen worden. Ihr obliegt auch der Ankauf jener Kleiemengen, die den Land-wirken für den eigenen Verbrauch freistehen, hiezu jedoch nicht verwendet werden. Ferner hat sie nach d:S Ackerbauministerinms auch den Verkauf von Ge-treibe zu Futterzwecken (Hintergetreide, Hafer, Mai« und Gerste) durchzuführen, sowie den Vertrieb der durch die Verordnung gesperrten Futtermittel: Malz-keime, Biertreber, Oelkuchen und Kartofselpülpe zu besorgen. Zur Durchsühnmg de« Kleieverkehre« wurde zunächst eine Aufnabme der Kleiebestände bei samt-liehen Vertrag«- und Bezirksmühlen der Krieg«ge-treideverkehrSanstalt angeordnet. Die Ausnahme er-folgt entweder durch die Zweigstelle der KriegSge-treideverkehr«anstalt oder durch die politische Behörde erster Instanz. DieVersügung über die Kleiebestände ist der Futtermittelzentrale auS'chließlich vorbehalten. Den Mühlen ist jede Verfügung über die Kleie, die auS dem durch die Kriegsgetreideverkehrsanstalt zu-gewiesenen Getreide gewonnen wurde, ausnahmslos unterfaqt. Mahnahmen zur Bekämpfung der Wutkrankheit. Im Verlause der letzten Monate sind in den Bezirken Vruck a. M., Mürzzuschlag, Pettau und Rann Wutsälle bei Hunden vorgekom-men und mehrere Perionen von wuikranken Hu;,den verletzt worden. Zn einigen Fällen konnte die Her-kunft der wüienden Tiere nicht bestimmt ermittelt werden. Da mit Rücksicht darauf, daß wütende Hunte fehr weite Strecken zurücklegen, eine weitere Verbrei-tung dieser fürchterlichen Seuche nichl ausgeschlossen erscheint, werden die Gemeindevorstehungen aufgefordert, zweckentsprechende Maßnahmen zu tresfen. Insbesondere ist den Krankheiten unter den Hunden ein besondere« Augenmerk zuzuwenden. Allsällige irschei- Nummer 68 nungen von Wutverdacht sind sofort der Bezirk«-Hauptmannschaft anzuzeigen. Zu r Kenntnis diene, daß die Hunde zu Beginn dieser Krankheit auffällig ge-änderte« Benehmen, Veränderung in der Freßlust (besondere Vorliebe sür unverdauliche Gegenstände), später einen Drang zum Entweichen und Hern«-schweifen sowi: auffallende Beißsucht mit Veränderung der Stimme und Lähmungserscheinungen zeigen. Mehlpreise für Cilli Auf Grund de« § 19 der kaiserlichen Verordnung vom 21. Juni 1915, 9t.-0.-8L Nr. 167 und der Verordnung der k. k. steiermärkischen Statthalterei vom 16. August 1915, L.'G.'Bl. Nr. 68, werden für den Kleinver-kehr mit» Mehl in der Stadt Eilli folgende Ler-schleißpreise für ein Kilogramm festgesetzt: Weizen-backmehl, Weizengries und Weizenschrotmehl 74 Heller, Weizenkochmchl 64 Heller, Weizenbrvlmehl 46 Heller, Weizengleichmehl 57 Hellet, koruzleich-nichl 46 Heller. Maismehl 55 Heller, PolentagneS 76 Heller. Jeder Sleinverkäuser hat diese Verlaut-barung in seiner Verkcmfsstälte deutlich sichtbar an-zuschlagen. Diese Verordnung tritt am 25. August in Krast. Freimachung der Schulgebäude von Truppenbelag. Das Militärkommando ist auS eigenem Antriebe bestrebt, für das Schuljahr 1915/16 möglichst viele Schu.en für die Wiederaufnahme deS Unterrichtes durch Aufhebung des Truppenbelage« freizumachen. Die Vorbereitungen durch AusmiNelunz und Herrichiuiig neuer Unterkünfte, Verteilung der Truppen auf die neuen Gebäude nehmen jeSoch viel Zeit in Anspruch. ES wird mit allen Mitteln ge-trachtet werden, den Wünschen der Schulbehörden und den Interessen der Bevölkerung so weil e« ir> gend möglich ist, entgegenzukommen; ist auch die gänzliche Freigabe einzelner schulen nicht tunlich, so werden, wo immer ti durchführbar ist, einzelne Naume für UnterrichtSzwccke freigemacht werden, so daß bei entsprechender Einleitung alle Schulkinder im kom-menden Schuljahre den Unierrichl werden genießen können. Die OctSschulbehörden werden darum ersucht, besoudere Eingaben um Freigabe von Schulen an da« Militärkommando zu unierlassen. Auf der Heimkehr vom Biehmarkt bestohlen. Am 19. d. kehrte der Beiitzer Auio» Spegn au« Unler-Dolitfch, vom Viebmarkte heim-kehrend, im Gastbause der Maria Jastrobmk ra St. Florian ein, wo er mit mehreren Gästen stark dem Wein zusprach; in der Dämmerung schlief er neben dem Ösen auf einer Bank ein. Spegn hatte in der inneren Rocktasche 2640 Kronen verwahrt. Als er gegen 1 Uhr früh erwachte und nach seiuem Gelde sah, war es ihm gestohlen. Verdächtig l>e« Diebstahles sind der Arbeiter BartholomäuS Dezman und dessen Gattin Maria und der KeuschlerSso!,» Anton Pesjak, sämtliche au» Kozjak, Bezirk Gonobitz. Sie wurden verhaftet und dnn Gerichle eingeliefert. Unfug. In der letzten Zeit hat sich wieder-holt in herausfordernder Weife ein Radfahrer auf dem für Fußgänger bestimmten Gehsteige der Lai-bacherstraße herumgetrieben. ES ist zweifellos ein schwerer Unfug, besonder« in einer Zeit, da unsere Gehwege durch Kinder und Verwundete übervölkert sind, die sich oft nur mühsam fortbewegen köiweri, da« Leben der Passanten in so leichtsinniger Weise zu gesährden. Ein Cillier Bürger. 1914—ISIS. Ein Tagebuch über den Lelt-krieg von Pros. De. Eduard Engel. Mit Urkunde». Bildnissen, Karten. Band 3. Gebunden M. 5 56. (Verlag von George Westermann. Braunschweia.) Von Professor Eduard Engel« großen GeschichtSiverk über den Weltkrieg: „1914—191». Ein Tagebuch' erscheint soeben der dritte Band: „Vom Beginn de« Jahres 1915 bis zum Eintritt Italiens in den Krieg" (23, Mai 1915). Nach Inhalt und Form hält »ich dieser dritte Band deS größten und erfolgreichsten Buches über den Krieg aus der von Ansang an de-tretenen Höhe. Eduard Engel batte sich vorzesetzt, die Herzensgeschichte des deutschen Kriege« zu schreibe», also daS Erlebnis dieser ungeheuersten Umwälzung im Heuen deS deutschen Volkes, und daS ist ihm be-wiindernSwert celungen. Bilder- und Kartcnichmuck ist so reich, aber so ausgesucht wie in den erste» zwei Bänden, und der sehr billige PreiS (M. 5-50) für den schongedunden Band mit dem schon berühmt ge» wordenen HeldenjünglingSkops von Otto 6olta« macht daS Werk zu einem deutschen Hausbuch erste» Auge«. — Wir erfahren, daß der Verfasser die Hoff-nung hegt, sein große« Geschichiswerk mit eine» vier, len Bande abzuschließen. Schwerer Hagelschlag über Laibach. Ueber La:bach und Umgebung ging am 15. d. nach-millag« schwerer Hagelschlag nieder. Die Schlöffe» er-reichten eine Größe bis zu fech» Zentimeter» Durchmesser und viele von ihnen hatten ein Gewicht f iZ I X 68 15'/« Dekagramm. In Laibach ist die Mehrzahl der Fensterscheiben zertrümmert. Garten- und Feldkulturen sind vernichtet. Die Hagelzone hatte eine Breite von etwa 4 Kilometern. Großes Schadenfeuer. Am 19. d. brach in einem Hause inmitten PeS laa> zestreckten Dorses Satteldors am Sottlaflusse Feuer aus. daS sich in kurzer Zeit auf die nebenstehenden Gebäude fort-pflanzte. Trotz der übermenschlichen Anstrengungen der Freiwilligen Feuerwehren von Stadeldor» und Windijch-Landsberg, die zwar nach ilusbruch deS Brandes an der Unglücksstätte erschiene» und rastlos die gan;e Nacht sich an den ReilungSarbeilen betet» ligten, fielen 17 Objekte dem Feuer zum Opser, da abends «in heftiger Sturmwind einsetzte und brennende Strohbündel nahezu acht Kilometer weit trug. Sämtliche Getreide- und Fnttervorräte, die erst unter Dach gebracht worden waren, verbrannten. SchwererRadfahrerunfall durch einen Widder. Aus Windtschgraz wird geschrieben: Den hiesigen Sieueiverwalter Herrn H. Czak traf aus einer Radfahrl nach Meilenstein ein schwerer Unsall. An einer Srraßenbiegung rannte ein Widder über den Weg. so dah Herr Czak zu Falle kam und sich außer mehreren Hautabschürfungen auch das linke Schlüsselbein brach. — Zu seiner Vertretung im Amte wurde Steuerofsizial Franz Pichler auSTüffer berufen. Nervöse Herzleiden (in der Kriegs- und Friedenszeit). Eine Bolksfchrift vom Nervenarzie Dr. Wilheim in Wien. An der Hand eines großen Krankenmaterials hat der bekannte Nervenarzt Dr. Wilheim viele Fälle, die iu der Jetztz it auch unter der Wucht der Ereignisse sich entwickelt haben, in den Kreis der Betrachtung gezogen und nebst inleres-santen Details auch hygienische Winke zur Ab-Hilfe dieser verbreitetsten aller Neurosen gebracht. Die «chrift, die im Verlage derk. k. UniversitätSduchhand-lung G. Szelmski, Wien, 1., Käriilnerstraße 59, erschienen ist, kann in allen einschlägigen Fällen als eu, interessanter und vom hygienischen Standpunkte wertvoller Beitrag empfohlen werden. Preis 80 h. Wie jede Familie im Eigenhause billiger als zu Miete wohnen kann. Unter diesem Titel erschien soeben als Jubiläumsausgabe das 100. Tausend eines Buches von hervorragender wirtschaftlicher Bedeutung für jede Familie. In den großen Mietskasernen zahlen die Familien 20 luS 25 Zahren an Miete sovie, oder noch mehr, als sie nötig Hütten ein EigenhauS schuldenfrei zu erwerben. TaS uns vorliegende Werk hat fchon über 90.000 Familien wertvolle Anregungen geben können, wie man IN den Besitz eines EigenhaufeS gelangt, zweck-mäßig und besonders billig bauen kann, Rentabilität des eigenen Hauses erreicht, welche Heizungsart sür das EigenhauS die beste ist und wie ein Hausgarten den Hauszin» mit ausbringen hilst. Man erkennt im Evmmer, aus der Erholungsreise usw. doppelt den Wen deS Wohnen» im eigenen Hause und jede Fa-milie hat sicher den Wunsch, die Mietwohnung bald mit einem EigenhauS nebst Garten zu vertauschen. DaS Werk ist in der Heimkullur-BerlagSgesellschast i» Wiesbaden erschienen, ist 176 Seiten stark mit 16«) Plänen und Abbildungen von Musterhäusern mit Angabe der Baukosten usw. und kostet kartoniert nur Ml. 180 (Porto 20 Pfg.), für Mitglieder der Gesellschaft sür Heimkultur e. V. (Sitz Wiesbaden) nebst der Kunstzeitschrift.Heimkultur" und mehreren vetteren Büchern im Gesamtwerte von 24 Mark sogar kostenlos. Wer sich für die Heimkulturbestrebun-zcn interessiert, lasse sich die VereinSdrucksachen kom-wen Obiger schon in 90 Tausend Exemplaren ver-treilete Wegweiser kann jedermann bestens empfohlen werden wie der Bauratgeber: „Das eigene Heim lind sein Garten'. Ein Führer für alle diejenigen, die sich ein EigenhauS bauen oder kaufen wolle», von Dr. Jng Peetz. Mit 680 Abbildungen, Kunst, deiligen, HauSplünen usw. nebst Angaben der Bau-tosten usw. 25. Tausend. Künstlereinband M 7, (Porto 50 Pfg.) Hermkullur-VerlagSgesellschast, Wie«-baden. Für die interesfierttn Kreise gewiß sehr will-kommene Publikation. Ein Steirer in Kanada wegen „Hoch-Verrates" zum Tode verurteilt. Das .Graz« Bolksblatt" meldet: Herr Ernst Sackl, !. u. k. Leutnant in der Reserve und Maschinen-wzenieur bei der englischen Pazific-Bahn in Toronto (Lanada), wurde, als er bei Kriegsausbruch seiner M-litäipflicht Genüge leisten und nach Oesterreich «dreisen wollte, dort interniert. Im Vereine mit Oesterreich«» und Deutschen gründete er einen Ver, H eis für FriedenSbestrebungen und zur Unterstützung des österreichischen Roten Kreuze» und veröffentlichte auch mehrere Aufrufe zur Förderung dieser Vereins-zwecke. Deshalb wurde er verhaftet, als .Hochver- Nentsche lUacht_ rät«" nach einer 300 Kilometer von Toronto ent« fernten englischen Festung gebracht und zum Tode verurteilt. Am 18. Juni, dem Tage, an welchem er nach der Festung gebracht wurde, schrieb er seiner in Marburg lebenden Mutter Frau Marie Sackl, BergbeamtenSwitwe, den letzten ©rief, worin er Mitteilung von feiner Lage machte und versicherte, daß er mit Leib und Seele ein treuer Oesterreich« fei und bleibe, wenn er auch dafür fein Leben lassen müsse. Herr Sackl ist in WteS geboren, studierte in Graz an der Technischen Hochschule, diente als Ein« jährig.Freiwilliger bet einer technischen Truppe und wurde al« Leutnant einem Tiroler Kaiserjäger-Regi-ment zugeteilt. Er war Mitglied deS Deutsch-akade-mischen Gesangvereines „Goihia". Neue Bestimmungen über den Ver-kehr mit Mahlerzeugnissen und über die Erzeugung und den Vertrieb von Brot und Gebälk. Bekanntlich wurde bereits durch eine vor kurzem erlassene Ministerialverordnung (vom 22. Juli 1915, R.-G.-Bl. Nr. 205) die Bestim-mung getroffen, daß die KriegSgetreideverkehrSanstalt ermächtigt sei, bei der Vermahlung deS von ihr >'n-gelausten Getreides von den VermahlungSvorschristen abzuaehen. die seinerzeit mit der Ministerialverord-nung vom 28. November 1914, R -G.-Bl. Nr. 324 festgesetzt worden waren. Da nun nach den Bestim» mungen der kaiserlichen Verordnung vom 21. Juni 1915, über die Sicherstellung ver Versorgung mit Getreide und Mehl, auch die am 15. August noch vorhandenen Vorräte an altem Getreide und an dem au» alten Getreide gewonnenen Mahlerzeugnissen aller Art zu Gunsten des Staates mit Beschlag belegt sind, würd«» nun durch eine neue im R. G.-Ll un« ter Zahl 230 verösienilichie Ministerialverordnung vom >1. August 1915 sämtliche früheien gesetzlichen Bestimmungen über die Vermahlung vom 15. August an außer Kraft «lesetzl. Ebenso treten von diesem Tage an die im November und''Dezember deS von-gen Jahre« erlassenen Verordnungen über die Fest-setzung von Höchstpreisen sür Getreide und Mehl und sür Haser außer Kraft. Durch eine zweite Mi-nisterialvervrdnung vom gleichen Tage, die im Reichs-Gesetzblatt- unter Zahl 2.i1 velöjjenlllchl ist, er-fahren die Bestimmungen über die Erzeugung und den Vertrieb von Brot und Gebäck wesentliche Aen-derungen. Die Ministerialverordnungen vom:H). Jänner 1915, R.G.-Bl. Nr. 24. und vom 20 März 1915, R.'G.-BL Nc. 70, die bekanntlich die Be-stimmung enthalten, daß bei der Erzeugung von Brot eine Beimengung von wenigstens 50 von Hnn-dert an Zu atzmehlen ersolgen müsse, treten vom 15. August an außer Krasl. Von diesem Zntpunkte an ist also die Herstellung von B:ot ohne Zusatz-stosfen zulässig. Die Erlassung der näheren Bestim-mungen über d>e Erzeugung und den Vertrieb von Brot wurde den politischen LandeSstellen übertragen. Durch die im LandeSgesetzblatte unter Zahl 67 ver-ösftntlichte Statihalierei.Perordnung vom 16. August wird nun bestimmt, daß Brot auch lernerhm nur in Laib- oder Weckensorm in den bestimmten Gewichts-grüßen erzeugt werde» darf. Diese Einhettabrote im Gewichte von 140, 70 und 35 Dkg. dürfen vom 15 August an im Kleinverschleiße nur mehr zum Preise von 80, 40 und 20 Heller abgegeben werden. Die Abgabe von geschnittenen Brotstücken hat zu je-nen Preisen zu ersolgen, die »ach der GewichtSgröße den oben angegebenen Grundpreisen genau entsprechen. Diese Bestimmung gilt auch sür die Abgabe von Brot in den Gastwirtschaften. Bei der Abgab« von Brot an Wiederverkäufe? sind entsprechende Rabattsätze einzuhalten. ES hat also die Abgabe zu einem Preise zu ersolgen, der unter Berücksichtigung dieser Zwischensätze die Einhaltung der oben erwähnten Preise im Kleinverkauf? ermöglicht. AlS Abgabe an den Wiederverkäufe? ist auch die Abgabe an den Brot-führer anzusehen. Die Beimengung von Ersatzstoisen bei der Broterzenguug ist an sich nicht verboten; doch muß im Falle der Beimengung von Ersatzstoffen der aus Grnno deS Lebensmttielgesetzes bestehenden Verpflichtung, den Zuiatz beim Brolveikause bekannt zu geben oder ersichtlich zu machen, entsprochen wer-den. Auch dürfen bei der Verwendung von Zusätzen die in der Verordnung festgesetzten Höchstpreise nicht überschritten werden. Die Verwendung von Weizen-backmehl oder Weizenkvchmehl zur Broterzeugung ist auch fernerhin verboten. Bon der in der Ministerial-Verordnung enthaltenen Ermächtigung, die Erzeugung von Kleingebäck zu verbieten, hat die Statthaltern vorläufig Gebrauch gemacht. Für das Verbot sprach vor allem der Umstand, daß nach den dermaligen VermahlungSvorschristen der KriegSgetreideverkehrS-anstalt in Wien die Erzeugung von Weizengleich, mehl, das sür die Herstellung deS Kleingebäcks er-forderlich ist. noch nicht vorgesehen ist, auS Weizen- Seite 5 brotmehl aber entsprechendes Kleingebäck nicht erzeugt werden kann. ES ist aber selbstverständlich. daß der Frage der Wiedereinführung des Kleingebäcks fort-laufend Aufmerksamkeit geschenkt wird; es wird ihr nähergetreten werden, sobald die Verhältnisse eine hinreichende Aenderung ersahren haben. Die Lösung der Frage setzt, wie erwähnt nicht nur di« von ver KriegSgetteideverkehrsanstalt in Wien zuzulassende Herstellung von Weizengleichmehl voraus, sondern hängt auch mit der entsprechenden Verteilung dieser Mehlgattung in den einzelnen Teilen deS Landes und mit dem Arbeilerstande in den Bäckereibetriebeu zu-sammen. Die Herstellung gestaubten Brotes ist un-zulässig. Zur Herstellung von Zuckerbäckerwaren dars fernerhin Weizen- u»d Roggenmehl nur in einer Menge von höchstens 30 v. H. des Gesamtgewichtes der Teigmenge verwendet werden; bisher war nur die Menge von 20 v. H. zulässig. Ferner dars die Herstellung aller Zuckerbäckerwaren, wie bisher nur an zwei Tagen der Woche erfolgen. Der Gemeinde Vorsteher bestimmt diese Tage nach den örtlichen Ver-hältnisf«». Die Ministerialverordnung enthält auch jetzt wieder die Zulässigkeil deS Verbotes der Blätter j,Butterteig<) und der «-Zermteigwaren durch die po-litische» LandeSstellen. Die Statthalter»! hat von die ser Ermächtigung Gebrauch gemacht. Die Erzeugung von Butterteig» und Germteigwaren bleibt daher ver-boten, Ausgenommen von diesem Verbote ist die ge-werbsmäßige Erzeugung der erwähnten Waren, die ,n den eigene» »üchenbetrieben von Heilanstalten oder Genesungsheimen sür den eigenen Bedarf der Anstalt erfolgt. Auch d-ese Erzeugung darf jedoch nur an zwei Tagen der Woche erfolgen. Anch darf die verwendete Weizen- und Roggenmehlmenge 30 von Hundert des Gesamtgewichtes der Teigmenge nicht übersteigen. Die zuletzt erwähnte Borschrist gilt auch sür die Erzeugung von KäkS. Die zeitliche Ein-schränkung der Käkserzeugung tollt fernerhin weg. Im übrigen sind die gleichen Bestimmungen aufrecht geblieben wie bisher. Die Bestimmungen ver Ver-ordnung über die Mehlgattungen, die zur Erzeugung von Brot zugelassen sind, finden auch dann Anwendung, wenn der Teig lediglich zum Ausbacken zum Bäcker gebracht wird. Sie gelten auch sür die Er-zeugung von Brot in den privaten Hauswirtschaften. Auch fernerhin besteht die Verpflichtung des Br«t-Verkäufers. Brot auch in geschnittene', Stücken ab-zugeben. Brot darf nur auf Verlangen oder Bestel-lung abgegeben werden. Da» offene Ausstellen oder Auslegen und das Herumreichen in Sehältern sind unzulässig. Die Vocschrist, daß Weizen-, Roggen- und Gersteiimehl als Streumehl zur Trennung des TeigeS nicht verwendet werden dürfen, ist nun aufgehoben. Die Gewerbetreibenden, die sich mit der Erzeugung oder dem Bertriebe von Brot befassen, haben die Bestimmungen der neuen Verordnungen, und zwar sowohl der Ministerialverordnung, wie der Statthal-tereiverordnung, in ihren Betrieds- und Geschäfts-räumen an deutlich sichtbarer Stelle anzubringen. Entsprechende Abdrücke dieser Verordnungen sind im Hilfsamte der Statthalterei zum Preise von 10 Hel-lern erhältlich. Eine Reihe von von Ueberwachung»-maßnahmen soll die Einhaltung der Verordnungen sichern. Ueberlretungen der Verordnungen inSbeson-dere ihrer Bestimmungen über die zur Broterzeu-gung allein zugelassenen Mehlgattungen werden strenge bestraft werden. Die Verordnungen treten fogleich in Kraft; nur die Bestimmungen der Statthaltereiver-ordnung über di« Preisfestsetzung sür Brot und üb«r die Verpflichtung zur Ersichtlichmachung von Zusätzen an Ersatzstossen treten erst am 25. August in Wirk-samkeit. Bis dahin bleibt die frühere Statthaltern. Verordnung über die Festsetzung von Brothöchstprei-fen in Kraft. Hingesendet. Verehrliche Schriftleitung l In Unterkötting befindet sich an der Reich«-straße ein Haus mtt der Aufschrift „Livada". ES wird allgemein behauptet, daß der verstorbene Be-sitz« diele« Hause« den Namen in Anlehnung an daS Lustschloß .Livadia" deS russischen Zaren in der Krim gewählt hat. Wenn dies« Liebhaberei seinerzeit vielleicht nur „sonderbar" war, so hat heute diese Bezeichnung »ach der Meinung vieler Leute eine ge-radezu hochverräterische Bedeutung, und ich will da-her hier in der Oesfentlichkeit vaS Verlangen erheben, daß diese Bezeichnung, welche das vaterländische Em-pfinde» verletzt, ehesten» beseitigt werde. Ein alt« Offizier. Seite 6 iuntmet 63 Spendet Zigaretten für unsere verwundeten ! Für durchfahrende und ankom-mende verwundete wollen sie bei der tabe-stelle am Bahnhofe, für die in den hiesigen Spitälern untergebrachten beim Stadtamte abgegeben werden. Jeder spende nach seinen Kräften- Der Bedarf ist groß. Vermischtes. Khakifarbene und blaue Pserde. In diesem Kriege, in dem da« Plötzliche, Uederraschende und Unsichtbare eine so große Rolle spielt, ist man aus allen Seiten eifrig bemüht, die ganze Armee nach Möglichkeit in eine uiiausfällige, schwer erkenn» bare Farbe zu hüllen, ohne aus die Pracht der Uni» sorm, die in früheren Kämpfen so geschätzt wurde, Rücksicht zu nehmen. Die ganze Armee soll möglichst unsichtbar sein; das heißt, nicht »ur die Kämpfer, Offiziere und Soldaten, sondern auch die Wassen, die Wagen und selbst die Pferde. In Frankreich werden gegenwärtig zahlreiche Versuche zur Herstel-hing einer PserdekriegSfarbe angestellt und kürzlich sand wegen dieser Frage eine Beratung in der Pa-riser Societe de Pathologie statt, über die der „TempS" ausführlich berichtet: Mögen die Pferde zum Reiten oder zum Ziehen von Kanonen. Munition« oder Proviaatwagen oienen. auf jeden,^all dmsen sie kein weißes oder andere« Helles Fell haben, da sie sonst dem Feinde ein gutes Ziel bieten. Daher hat man die Pferde, denen die Natur eine zu sichtbare Farbe verliehen hat, dunkel gefärbt. Bisher benutzte man« dazu eine dunkelbräunliche Tinktur in Art der Neger-färbuig. Aber dieser Farbstofs erweist sich nichl al« der richtige, da er nach Ansicht der Tierärzte gesund-heilsschädlich wirkt. Auch war er nicht genügend halt-bar. Den letzteren Mangel sucht man zu beheben, indem man da« Fell vor dem Färben mit einer 2 v. H. Ammoniaklösung entfettet. Die Frage der neuen Farbe wurde lebhaft erörtert. Unter den ver-schiedenen Vorschlägen, die gemacht wurden, ist der Gebrauch einer khakifarbenen Tinktur zu nennen. Eine besondere Lösung aber schlug Tierarzt Lepinay vor. E« handelt sich um ein unschädliche«, vortreffliche« Mittel von — himmelblauer Farbe . . . ..Blaue Pferde", fügt der Temps hinzu, .hätten in früheren Zeiten nicht wenig angstvolles Erstaunen hervorgerufen. Doch wir haben während diese« Kriege« gelernt," uns über nichtS mehr zu wundern . . .* 1805 Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli gibt bekannt, daß Spareinlagen wie bisher auch weiterhin mit verzinst werden. Ueber neue Einlagen oder Nacheinlagen kann der Inhaber eines Einlagebüchels jederzeit, auch bis zur ganzen Höhe der Einlage, verfügen. Spareinlagebücher der eigenen Ausgabe und die Kriegsanleihe werden kostenfrei in Ber-Wahrung übernommen. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlagscheine kostenlos zur Verfügung. Aus Anlaß des 50jährigen Bestandes der Sparkasse werden im laufenden Jahre schön ausgestattete Einlagebucher, die sich besonders zu Geschenkzwecken eignen, herausgegeben. Postsparkasse Nr. 36.900 oo Fernruf Nr. 21 oo BtttiMiichimiiketti Cclcja Herstellung von Drnckarbeiten wie: Werke, Zeitschriften, Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Ruverts, Tabellen, Speisentarife, Geschäfts-und Besuchskarten, Ltiketten, tohn-listen, Programme, Diplome, Plakate InseratenannahmesteUe für die Deutsche Wacht Vermählungsanzeigen, Siegelmarken Bolletten, Trauerparten, Preislisten, Durchfchreibbücher, Drucksachen für Aemter, Aerzte, Handel, Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft u, private in bester und solider Ausführung. ♦ ♦ ♦ ♦ Cilli, RathauSaaffe Rr. s ♦ ♦ r. 9üfflrmr. 68 Deutsche Wacht Seite 7 Deutsches 21349 ' Cöcbterbeim *•* für slndicrcndc Mädchen. Heiteres Familienleben, V $ häusliche Erziehung. Nachhilfe. Unterricht in Sprachen $ A und Musil, aesunde, zentrale Lage. Sportplatz u. s. n>. r. K Beschräntie Ausnahme, — Näheres: Graz. 5troi» '< ^ bachgasse Rr. 1, (»de Rechbauerstrafte. >i >:< >:< >:< >:< >:<■>:< >:< >:< m >:< mm mis Schrifttum. Die kluge Hausfrau siegt, wenn sie recht-zeitig an das Einmachen der Früchte, Konserve«, Gemüse usw. denkt, wo die Beeren, das Obst und Hemüfe billig sind. Sie brauchen daher jetzt: »Die heutige Einmachkunst der Hausfrau*. Mit Bereitung von Salaten und KompotiS. Ein Hilfsbuch für den sparsamen Haushalt. Ueber 225 gute Rezepte und Anweisungen. Herausgegeben von Elfnede Beetz. 3. Auflage, Preis 90 Pfg., Porto 10 Pfg. Verlag E. Abigt, Wiesbaden. Die praklifche Hausirau auf dem Lande muß, und diejenige in der Stadt sollte unbedingt stets zur richtigen Zeit größere Vorräte von Obst« und Beerenfrüchte. Fruchtsäflen, Gemüsen einmachen bezw. für späteren Gebrauch koi servieren, denn damit wird sie die beträchtlichsten Ersparnisfe im Haushalte erzielen und die nacheinanderfolgenden Ausgaben fallen auch ihr nicht schwer, weil sie sich auf die ganze fruchibare Zeit des Jahre» verteilen. Das vorliegende reichhaltige und sehr preiswerte Buch mit feinen 225 Rezepten und Anweisungen muß der wirtschaftlich denkenden, rechnenden Haus, frau willkommen fein und wird sich durch die Er« fparniffe im Haushalt bezahlt machen. Man wird cS stets neben einem Kochbuche benötigen. Also, Hausfrauen vergißt das Einmachen nicht. Im Zeichen des Herbstes steht das jetzt zur Ausgabe gelangende Hefi Nr. 47 der bekannten Frauen» und Familienzeitschrist „DaS Blatt der Hausfrau". 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Nr. 10, und auf Grund des §54, Absatz 2, der Gewerbeordnung, R.-G.-BI. Nr. 199 von 1907, wird hiemit bis auf weiteres angeordnet: § 1. Der Ausschank und der Kleinverschleissvon gebrannten geistigen Getränken, sowie der Kleinhandel mit gebrannten geistigen Getränken in handelsüblich verschlossenen Flaschen sind an Sonn- und Feiertagen, sowie an Jahrmarkttagen während des ganzen Tages, sonst vor 7 ühr morgens. sowie von 4 Chr nachmittags an untersagt. Branntweinschänken sind während dieser Zeit geschlossen zu halten. § 2. - Gast- und Scbankgewerbetreibenden (Gastun d Kaffeehäusern, Kalfeeschänken und dgl.) sowie Handelstreibenden jeder Art (Kaufleuten, De-likatessenhändlern und dgl.) und anderen Gewerbetreibenden (Zuckerbäckern, Destillateuren u. dgl.), die die Berechtigung zum Ausschanke oder Klein-wscbleisse von gebrannten geistigen Getränken auf Grund des § 16, lit. d, der Gewerbeordnung oder des § 1 des Gesetzes vom 23. Juni 1881, ß.-G.-Bl. Nr. 62, haben oder die Berechtigung turn Kleinhandel mit gebrannten geistigen Getränken in handelsüblich verschlossenen Flaschen besitzen, ist es daher an Sonn- und Faiertagen, sowie an Jahrmarkttagen während des ganzen Tage?, sonst vor 7 Chr morgens, sowie von 4 Chr Dachmittags an untersagt, gebrannte geistige Getränke zum Ausschanke oder — sei es verschlossen oder unverschlossen — zum Verkaufe zu bringen. Während dieser Verbotszeiten ist somit jede Verabreichung von gebrannten geistigen Getränken an unmittelbare Verbraucher verboten. Grosshändler oder Erzeuger dürfen lediglich bereits vorher erfolgte Bestellungen von zum Kleinhandel oder zum Ausschanke befugten Gewerbetreibenden ausführen, doch darf dies auch nur in Lokalen erfolgen, die für die Kunden nicht zugänglich sind. getroffen werden. 8 3. Auch ausserhalb der in den §§ 1 und 2 bezeichneten Verbotszeiten ist jede Verabreichung (Ausschank oder Verkauf) von gebrannten geistigen Getränken an Angehörige der bewaffneten Macht, an zu militärischen Diensten bei der Armee herangezogene Zivilpersonen, an Bedienstete der unter Kriegsleistungsgesetz gestellten Unter-nehmungen, an Personen, die sich der Stellungs-oder Musterungspflicbt unterziehen und an Kriegsgefangene verboten. Bei Militärtransporten jeder Art dürfen weder gebrannte geistige Getränke noch andere alkoholhaltige Getränke (Bier, Wein, Most und dergleichen) verabfolgt werden. Ausnahmen hievon können über besondere ärztliche Verordnung oder mit ausdrücklicher Bewilligung des Transportkommandanten platzgreisen. 8 4. Ebenso ist die Verabreichung von gebrannten geistigen Getränken an Jugendliche unter 18 Jahren, an Gewohnheitstrinker oder trunkene Personen, Bettler, Landstreicher, geistig minderwertige oder gewalttätige Personen verboten. Ein unnötig langes Verweilen der Kunden in Bräunt» weinschänken ist nicht gestattet. § 5. Insofern die Verabreichung oder der Verkauf gebrannter geistiger Getränke nach den vorstehenden Bestimmungen überhaupt gestattet sind, dürfen sie nur gegen Barzahlung ersolgen. Es ist daher jede Verabtolgung von Getränken dieser Art auf Borg, im Eintausch gegen Lebensmittel oder auf Rechnung des Lohnes untersagt. S 6. Cnter gebrannten geistigen Getränken im Sinne dieser Verordnung sind alle zum menschlichen Genusse bestimmten gebrannten geistigen Flüssigkeiten zu verstehen, die sich ohne Zusatz oder mit einem Zusatz zu Getränken eignen (Spiritus, Branntwein, Rosoglio, Rum, Liköre und dergleichen), gleicbgiltig ob sie durch Brennen oder auf einem anderen Wege (durch Verwendung von Essenzen oder ähnlichen Surrogaten) hergestellt sind und gleichgültig in welcher Form sie verabreicht werden. § Die Erlassung allfalliger weitergehender besonderer Vorschriften nach örtlichen Bedürfnissen bleibt den politischen Behörden erster Instanz vorbehalten. 8s. Diese Verordnung findet keine Anwendung auf die Verabreichung gebrannter geistiger Getränke zu Heilzwecken auf Grund ärztlicher Verordnung. S 9. Diese Verordnung ist in allen gewerblichen Betriebsstätteu, in denen gebrannte geistige Getränke zum Aussahanke oder Verkaufe gelangen, in einer den Gästen (Kunden) auffallenden Weise anzuschlagen. § 10. Jede Handlung oder Unterlassung, die dahin absielt, die in den vorstehenden Paragraphen ausgesprochenen Verbote zu umgehen (zum Beispiel insbesondere der Einkauf von Branntwein lslr Militär durch Vermittlung von Zivilpersonen), ist untersagt und wird besonders streng geahndet. § N. Uebertfetungen dieser Verordnung werden nach §§ 7 und 11 der kaiserlichen Verordnung vom 20. April 1834, R.-G.-Bl. Nr. 96, mit Geldstrafen von 2 bis 200 Kronen oder mit 6stündi-ger bis 14tägiger Arreststrafe, allenfalls mit der zeitweiligen Schliessung der BetriebsstAtte oder gemäss § 133b, Absatz a, der Gewerbeordnung, R.-G.-Bl. Nr. 199 von 1907, mit der strafweisen Entziehung der Gewerbeberechtigung auf bestimmte Zeit oder iür immer bestraft. . § 18- Diese Verordnung tritt mit 15. August 1915 in Kraft. Gleichzeitig werden die Statthaltereiverord-nung vom 13. März 1915, L.-G. und Vdg.-Bl. Nr. 25, sowie alle auf Grund dieser Verordnung oder auf Grund besonderer Ermächtigung der Statthaltern von den politischen Behörden erster Instanz allenfalls erteilten Begünstigungen, wie insbesondere die erteilten Bewilligungen zur Verabreichung von gebrannten geistigen Getränken zu Kaffee oder Tee während der Verbotszeiten, hiemit ausnahmslos ausser Kraft gesetzt Der k. k. Statthalter: Clary m. p. €