Pl«numtlation«plei!e: Für Laib ach (sammt Zustellung i»'S Haus): Ganzjährig . , 5.— Halbjährig . , 2.50 Vierteljährig !,25 Mit Postvciscndiüig: Ganzjährig . . fl, 6.— Halbjährig . . „ 3.— Vierteljährig . „ !.5N Einzeln? Nummern 5 lr. Jahrgang V . Zeitschrift für onterlilndifchc Interessen. (Erscheint Tiustag und Freitag.) Manuskripte werden nicht zurückgesendet, anonyme Mitteilungen nicht bernctsichtiget. Laibach, Dinstag am Der Adrcßentwurf der föderalistischen Adreßtommission des böhmischen Landtages laute!: Allerdurchlauchtigster Kaiser uud König! Allergnädigster Herr! Während Ereignisse von wellhistorischer Bedeutung sich in Eu­ropa vollziehen, haben Euere Majestät de» Landtag des Königreichs Böhmen einzuberufen geruht. Auf daß die väterliche Absicht E. M . sich erfülle, in so ernstem Momente Vertreler des getreuen König­reichs Böhme» versammelt zu sehen, sind wir — trotz gewichtiger Rechlsbedenken, welche in niedergelegten Verwahrungen ihren Aus­druck fanden, — auf Grund der erhaltenen Vertrauensmandate ein­getreten in den nach der Wahlordnung vom 26. Februar 1861 einberufenen Landtag. Ehe wir noch die a. h. Bolschaft vom 2ö. August ehrfurchts­ vollst zu erwidern vermochten, haben jene Ereignisse eine immer gewalligere Bedeutung erlangt. Mi t täglich wachsendem Ernste ent­hüllt sich der Moment als ein solcher, in welchem die Monarchie mehr denn je des einträchtige» Zusammenwirkens aller Völler bedarf. Wenn wir in einem solchen Momente die österreichische Monarchie den Erschütterungen der Gegenwart und den möglichen Stürmen der Zukunft nicht mit jeuer auf innerer Einigung beruhenden selbst­bewußten und selbstvertrauenden Kraft entgegentreten sehen, mit welcher sie in früheren — gerade in Zeilen der Bedrängnis) glän­zendsten — Perioden ihrer Geschichte sich uuerschüttert bewährt hat, in der losenden Brandung europäischer Kriege und Umwälzungen; — wenn die unveränderten patriotischen Gesinnungen der Völker heute nicht in rückhaltlos einträchtigem Zusammenwirken jenen geeig­neten Ausdruck finden, welche für den Bestand und die Macht des Reiches unerläßlich ist, so liegt die Ursache hievon unserer tiefsten und begründetsten Ueberzeugung nach in den verderblichen Wirkungen eines politischen Systemes, welches, die Slaatsidee, die Geschichte, den Beruf Österreichs verkennend, — dem Rechtsbewußtsein, den geschichtlichen Erinnerungen und der bestehenden Verschiedenheit der Königreiche und Länder entgegen, eine Gestaltung des gesammtstaat­lichen Organismus angestrebt und theilweise auch zu faktischem Be­stände gebracht hat, welche, ohne die höchsten Interessen nnd die Einheit des Gesammtreiches zu wahren, im Widerspruche steht mit den Lebensbedingungen seiner Theile. Je tiefer wir diese verderblichen Wirkungen des gegenwärtig herrschenden Sistems beklagen, um so tröstende« Beruhigung gewährt es uns, daß die Worte der allerhöchsten Votschaft die Thatsache an­erkennen, daß ein großer Theil der Bevölkerung dieses Königreichs Wünsche für eine Revision der Beziehungen desselben zum Gesummt­reiche hegt; — mit um so größerem Danke empfangen wir die Ver­sicherung, daß die Befriedigung derselben im Einklänge mit den Bedürfnissen der Monarchie die eifrige Sorge E. M . Regierung sein wird. Wir begrüßen diese Worte mit um so freudigerem Ver­trauen, als wir uns bewußt sind, daß jene Wünsche — die Wünsche und Ueberzcugungen der überwiegenden Mehrheit der politischen Nation von Böhmen — zusammenfallen mit den klaren Forderungen ewigen Rechtes und ererbten Gesetzes. Darum haben wir in dieser allerunterlhänigsten Adresse beigeschlossenen Denkschrift in historisch begründeter Rechtsdeduktion das zu Recht bestehende Verhältniß des Königreichs Vöhmen zum Gesammtreiche dargestellt. Wir haben in derselben die Rechtsbcdenken begründet und ent­ 13. September 1870. InsertionHgeblihren: Für die zwei'paltige Petit. zeile oder deren Raum bei eiümaiiqer O,»schali!ing «fr. 2ma!8tr. Zmal!0tr 2te»,pel jedesmal 30 lr. Redaktion: Haüvtvlatz >"r 3,^, II, Stock. Administration eben« daselbst „! Ollolar.sslerr'« B ickh.indlnng. Nr. 73. wickelt, so wie anch die politischen Beweggründe dargelegt, welche es uns ebensowohl im Interesse unseres Vaterlandes als in dem des Reiches und der Dynastie unmöglich machen würden, die poli­tische Individualität und das Selbstbestimmungsrecht des Königreichs Böhmen aufzugeben, selbst wenn wir hiezu berechligt wäre», — und welche es diesem gegenwärtigen Landlage unmöglich machen, über Abänderungen des staatsrechtlichen Verhältnisses Böhmens zur Mon­archie definitiv und präjudizirend zu entscheide». Die staatsrechtliche Individualität des Königreichs Böhme» und sein darauf beruhendes Selbstbestimmungsrecht, — diese Grundlage seiner Existenz, diesen Pfeiler der Gefammtmacht Oesterrcichs, diesen sicheren Schutz und Hort unserer erlauchten Dynastie in alle» Stür­men, welche die Zukunft in ihrem Schöße bergen mag, ungesckädigt und unerschüttert aufrecht zu erhalten, ist unfer Recht, unsere Pflicht, unser Entschluß, — und niemals tonnen, dürfen, werden wir sie aufopfern. Jedes andere Opfer zu bringen sind wir bereit. Wir sind bereit in jeder Weise, mit dem Ernste der Situation entsprechendem Zu­rückdrängen formaler Bedenken, und für den Augenblick mit selbst­verleugnendem Verschweigen begründeter Beschwerden und berech­tigter Postulate, nur das eine große Ziel vor Augen haltend, dazu beizutragen, daß Böhmen durch seine Theilnahme an der Gcsammt-Vertretung der Königreiche und Länder der Monarchie mit seiner ganzen territorialen, nationalen und politischen Bedeutung dafür ein treten könne, daß Oesterrcich, vom lähmenden Einfluße innerer Wir­ren befreit, das ganze Gewicht feiner Stimme einzulegen vermöge für Wahrung von Recht, Ordnung und Friede in Europa. Denn gerne folgen wir der Hinweisung Euer Majestät, welche unseren Blick über die inneren Fragen hinweg auf die allgemeinen Aufgaben der Vaterlandsliebe, auf die höchsten Ziele gemeinsamen Strebens lenkt. Aber nur Festes und Ganzes tann stützen. Und nur ein Kö­ nigreich Vöhmen, das in seiner staatlichen Individualität ein in sich geeinigtes Ganzes bildet, kann und wird des Reiches unüberwind­liches Bollwerk, nur ein Königreich Böhmen, das mildem altererbtcn Rechte freier Selbstbestimmung sein Schicksal unlöslich festknüpft an die Geschicke der Monarchie, kann und wird des Reiches schützendes Schild sein. Eure Majestät können aus früheren allerunterthänigsten Erklärungen, wie auch aus der Denkschrift, welche wir heute mil der allerunterthänigsten Adresse an den Stufen des Thrones niederlegen, die gewichtigen Rechtsbedenken, welche es uns nicht gestatten, den gegenwärtigen Landtag als die vollberechtigte Vertretung de« König­reichs Böhmen anzusehen, und welche es uns daher unmöglich ma­chen, im Namen des Königreichs Vöhmen bleibende und bindende Vereinbarungen einzugehen. I m Besitze der Vertrauensmandate der überwiegende» Mehrheit der Bevölkerung dieses Königreichs über und mit dem Bewußtsein der moralischen Berechtigung, uns als Do l metsch der Loyalität, Hingebung und Treue dieses Königreichs zu seinem legitimen Herrscher betrachten zu dürfen, erklären wir: daß — soweit menschliche Voraussicht reicht, — wir uns dafür verbür­gen zu können glauben, daß der rechtmäßige Landtag des Königreichs Böhmen bereit sein wird, den Anforderungen des Bestandes ind der Sicherheit der Monarchie im vollsten Maße gerecht zu werden Er wird diese Vereüwilligtei opfermüt)ig bethätigen, alls es Eurer Mc, estit gefallen soll e die als n" hwendig ers.inn en Erfor­ dermfse in altherkömmlicher Weise von ihm anzusprechen. Er wirb diese Bereitwilligkeit bethatigen bei den Vereinbarungen über die Theilnahme an der Gesammtvertretung des Reiches und über die definitive Regelung der Beziehung dieses Königreichs zur Gesammt­monarchie. E l wird diese Bereitwilligkeit bethätigen, rückhaltlos an­erkennend das Recht der anderen Königreiche und Länder, — aner­kennend, was in Bezug auf die Stellung des Königreichs Ungarn durch Vereinbarung dessen legitimen Reichstages mit Eurer kaiser­lichen und königlichen apostolischen Majestät zu ungarischem Gesetze geworden ist, — und nur für das Königreich Böhmen nach gleichem Maße von Recht und Billigkeit die Forderung erhebend, daß für dieses Königreich nur als bindend und bleibend anerkannt werde, was durch eine mit unserem vollberechtigten Landtage abgeschlossene und von Eurer Majestät santtionirte Vereinbarung unbestreitbare Gesetzeskraft erlangt haben wird. Daß ein solcher gesetzlicher und vollberechtigter Landtag des Königreichs Böhmen je eher einberufen werden und zusammentreten tonne, dieß durch Verhandlung mit der jetzt tagenden landtäglichen Versammlung anzubahnen, möge ebenso­sehr die Sorge Eurer Majestät Regierung sein, als es unser sehn­lichster Wunsch und das Ziel unseres aufrichtigsten Strebens ist. Ist dieses nächste Ziel erreicht, so wird dann — wir sprechen diese Ueberzeugung nochmals nachdrücklich aus — der böhmische Landtag, den großen Moment im großen Sinne erfassend, die be­züglichen Verhandlungen ohne formale Schwierigkeiten zu gedeihlichem Ende führen. Und in jenem Sinne opferwilligen und selbstverleugnenben Ein­stehen« für das vielleicht von Gefahren bedrohte Vaterland legen wir die feierliche Erklärung an den Stufen des Thrones nieder: Daß wir in Erwägung der ernsten Lage des Reiches und um das unuerweilte Zustandekommen einer Gesammtvertretung der Mon­archie zu ermöglichen, für dießmal und ohne Präjudiz für das Selbst­bestimmungsrecht dieses Königreichs bereit sind, Abgeordnete aus un­serer Mitte zu entsenden, welche das Königreich Böhmen als solches zu vertreten haben werden in den Delegationen, als der Gesammt­vertretung aller Königreiche und Länder der Monarchie. Und wir erklären weiter: Wenn Eurer Majestät Regierung unter Gewährleistung für die virtuelle Anerkennung der Grundlage unferes staatsrechtlichen Verhältnisses, welches auch in dem obersten Rathe der Krone seineu ^ > >l > <^»» Feuilleton. Dr. Tonmns Tod. (Fortsetzung.) Staatlich zum Himmel dort ragt, die Mitte des Ortes bezeichnend, Jenes Gebäude, so einst sich betreuzeud der Bauer geflohen, Fürchtend das barsche Geheiß, der Beamten befehlende Grobheit, Die durch Gensdarmen und Macht sich schafften erzwungene Ehrfurcht. Alles verändert allhier, in freundlichem, traulichem Tone Theilen Beamte hier Rath und Pflegen geschäftliche Zwiesprach', Welche der Bauer versteht, nicht umsonst sie passirt ihm die Ohren. Hier Protokolle diltirt der Beamte in heimischer Sprache, Leicht verständlich dem Sinn, Perioden ängstlich vermeidend; Dort wird ertheilt ein Bescheid slovenisch dem harrenden Slaven, Welcher die Gründe dann ließt und prüft die erhalt'ne Entscheidung Ohn' Interpreten, den Groschen ersparend für künftige Nöthen. Hier der Richter versucht den Zwist erweckenden Anlaß Zwischen Parteien zu heben, in üblicher Sprache der Mutter. Mahnend die Streiter zur Ruh und sprechend slovenich das Urtheil; Dort der Beamte quittirt den Betrag der mäßigen Steuer Durch dem Zahler verständliche leicht zu lesende Zeichen, Nimmer erschwerend die Pflicht des Vezahlens durch kränkende Barschheit. Freudig hier strömet das Volk als Freund zu dem rathenden Freunde, Der nicht verachtet den Stand des Bauers und nimmer sich düntet Höher, als Herrn des zahlenden Volkes und nimmer auch wähnet, Daß das Volk ihm zum Dienst und nicht er dem Volk zur Verfügung, Weiter der Weg sie führt, zum Tempel der heimischen Muse, Wo die Jugend gelehrt, im Wissen und höherer Bildung Kenntnisse sammelnd, dem Volte sie nützlich einstens zu weihen, Hier die niedere Schul', wo das Kind in der Sprache der Mutter Ausdnlck und seine Vertretung finden möge, zur Anbahnung von Vereinbarungen über die Regelung der Beziehungen Böhmens zum Gesammtreiche mit uns in Verhandlung treten wird, und wenn die drängenden Umstände des Augenblicks eiue beschleuuigte Behandlung dieses Gegenstandes unabweislich erscheinen lassen, so sind wir be­reit, eine Deputation aus unserer Mitte zu entsenden, welche — die nachträgliche Beschlußfassung vorbehaltend — zum Zwecke der not ­wendigen Vereinbarungen mit den bestehenden legislativen Vertre­tnngen der anderen Königreiche und Lander in Verhandlung zu treten hätte, unter vollständiger Verwahrung der beiderseitigen Rechlsstand­punkte und unter gegenseitiger Anerkennung der Giltigleit dieser Ver­wahrung. Allergnädigster König und Herr! Wir sind uns der gewichtigen moralischen Verantwortung bewußt, die wir mit diesen Erklärungen unserem Lande gegenüber übernehmen. Allein wir wissen, daß wir im Geiste des Voltes von Böhmen, im Geiste der Geschichte dieses Königreichs, im Geiste seiner welthistorischen Aufgabe handeln, wenn wir in diesem Augenblicke ernster Entscheidung in den Geschicken Europas, wahrend die Integrität der Krone Böhmens, einstehen für den untheilbaren und unzertrennlichen kräftigen Verband aller König­reiche und Länder, für die Macht und Größe Oesterreichs. Wenn wir in solchem Geiste dem großen Ziele zustreben, so dürfen wir wohl die Erwartung aussprechen, daß auch die anderen Königreiche und Länder mit gleicher patriotischer Opferwilligkeit, gleich uns hinweggehend über formale Bedenken, gleich uns bereit, Hindernisse der Verständigung mit Zurücksetzung selbst berechtigter Wünsche und Ansprüche hinwegzuräumen, die zum gemeinsamen Werke dargebotene Hand ergreifen werden. Und wir dürfen wohl unsere Herzen der Hoffnung erschließen, daß Euere kaiserliche und königliche apostolische Majestät der Grundlage einer solchen, die Bürgschaft ihres Bestandes in sich tragenden Vereinbarung — dem legitimen Rechte der Krone Böhmen in königlichem Sinne Schutz und Schirm gewähren werden. Gott schütze Böhmen! Gott schütze Oesterreich! Gott segne, schütze und erhalte Euere laiserl. und tönigl. apostolische Majestät! Zur Situation. Vom Kriegsschauplatze laufen häufige Telegramme ein, welche nur das bestätigen, daß die Preußen unaufhaltsam gegen Freudig, mit Eifer betritt die Bahn des beginnenden Wissens, Schärfend Verstand und den Sinn durch passend bemessenes Studium, Nicht verlierend umsonst die kostbaren Jahre der Jugend Durch der fremden Sprache Zwang, die vergeblich zu fassen Müh't sich des Kindes Verstand, die Liebe zum Studium verlierend. Dort die Jugend am Weg zu der Pforte des tieferen Wissens. Freudig mit Lust sie studiert und löset verworr'ne Probleme, Lös't mathematische Knoten hier auf, zu Fäden sie gleichend, Spüret mit Gier nach Geheimnissen, Schätzen der gibigeu Erde, Dringet mit Lust auch ein in Sisteme, in Wunder des Weltalls, Suchet die Quellen auch auf der Geschichte des Menschengeschlechtes, Streift in die Zeiten zurück der Römer mächtiger Herrschaft, Lernet die Sprache und Sitten des Volkes und saugt an der Quelle Lieblichen Honig nach Lust aus den Vlüthen Roms und Athens auch, Adelt den reifenden Geist durch die Lehrendes göttlichen Glaubens — Nicht durch fremde Zung', die mit Mühe sie dürftig erlernet, Leichter und besser ihr bahnt die Sprache der Mutter die Wege, Leichter und schneller sie fährt auf bekanntem und glatten Geleise. Seltener hier der Fall, fast keiner am Weg sich verlieret. Wenn sie erreichet die Brück' zum Gebiete des höheren Studiums, Leicht sie passiret der Geist, durch gründliche? Wissen gestartet; Stolpernd wen'ge zu seh'n; die Lehrer, Söhne des Volkes, Stützend stehen zur Seit' und nimmer sich freuend des Sturzes Immer gehaßter Sprossen, wie Lehrer anderen Stammes, Welche entfremdet durch Sitt und das Hinderniß anderer Zunge Niemals Vertrauen erweckt im Herzen der lernenden Jugend; Furcht und finst're Gewalt nur spannte die Zügel der Ordnung, Wehrte dem drängenden Haß aus dem lochenden Innern den Ausbruch Und zerstörte den Keim der sich bildenden Liebe zum Lehrer. — Nirgends hier solches zu seh'n; die Führer der Jugend zum Edlen Lohnet kindliche Lieb', gepaart mit geziemender Ehrfurcht. Also ein Segen die Schul' und lohnend des Studiums Erfolge. (Fortsetzung folgt.) Paris marschiren und daß diese Stadt sich auf eme Belagerung gc» faßt mache. Der Muth der Franzosen ist keineswegs gebrochen, sie rüsten sich vielmehr zu einer hartnäckigen Belagerung. Die Besatzung des arg zerschossenen Straßburg machte, telegra­fischen Nachrichten zufolge, einen glücklichen Ausfall, wobei sie gegen 10.000 Mann der Belagerungstruppeu tödtete und mehrere Geschütze theils mitnahm, theils demolirte. Ein Telegramm aus Paris vom 11. September meldet fol­gendes: Der Kommandant von Laou, General Theremin, hat die Zitadelle übergeben, um die Stadt zu fchonen. Gegen halb 1 Uhr Mittags flog daselbst die Pulverkammer mit einem Theile der Zita­delle, mit dem preußischen General st abe, einigen hundert Preußen und einigen Mobilgarden in die Luft, Die Preußen sind sehr entmuthigt. Die Freitags in Montmirail angekommenen Preußen ergriffen die zur Konskription versammelten jungen Leute. Aus Berli n wird lelegrafirt: Der amerikanische Gesandte in Verlin soll dem Unteistaatssekrelär v. Thiele mitgetheilt haben, daß er Auftrag habe, die preußische Regierung aufzufordern, mit dem Krieg gegen die französische Republik einzuhalten, da die amerika­nische Regierung nicht gleichgiltig zusehen kann, wie man ein eben­falls republikanisches Volk niederzumetzeln beabsichtigt. — Diese Nachricht dürfte von Bedeutung sein. Neber die Konstellation des künftigen Neichsrathes bringt der in Wien soeben erschienene „Patriot" , den wir unseren Lesern auf's wärmste empfehlen können, folgende Daten: Dalmatien wählt 5 Abgeordnete, die sammt und sonders dem verfassungstreuen Fetisch­dienst abhold sind. Ebenso Galizicn 38 Abgeordnete, die mit ans Grundlage desselben Programms stimmen. Für Niederösterreich, das durch 18 Abgeordnete vertreten sein wird, entfallen ans die Verfassungstreuen 12, in Oberösterreich, das 10 Abgeordnete wählt, 6 Stimmen. Salzburg stellt dieser Partei Einen Mann, ihren Geg» nern gleichfalls Einen, da sich Lasser voraussichtlich der Abstimmung enthält. I n Steiermark verfügt die Reichsrathstlique über 10, die Gegenpartei über 3 Stimmen. I n Kärnten sind alle 5 Abgeordnete verfassungstreu, dagegen in Kram alle fünf Gegner der sogenann­ten verfassungstreuen Partei. Das letztere gilt auch von der Bu­kowina mit ihren 5, von Tirol mit seinen 7, von Vorarlberg mit seinen 2, von Istrien mit seinen 2 und von Görz und Trieft mit je 2 Vertretern. I n Schlesien gestaltet sich das Verhältnis der Verfassungstreuen zu ihren Gegnern wie 5 zn 1 und in Mähreu schließlich gebietet dieselbe Partei über 16 Stimmen, während nur 3 gegen die Vcrfassungspartei stimmen werden. Mit einem geringen Aufgebot von Rechenkunst, der ihnen wohl aus ihrem intimen Umgang mit Vanldirektoren und anderen nützli­chen Hausthieren übrig geblieben sein dürfte, werden die Organe der Reichsrathstlique ein Resultat herausbringen, das der Eingangs er­wähnten Behauptung Hohn spricht. Es ergaben sich nämlich für die Verfassungstreuen 55, für die Gegenpartei 86 Stimmen. Und wie erst, wenn die Reserve der Deklaranten aus ihren po­litischen Winterquartieren aufbrechen und ausgerüstet mit ihren Ver­fassungs-Kugelspritzen im Reichsrath aufmarschiren würde? Käme es da nicht schon bei der ersten Abstimmung zu einem fürchterlichen Sedan für die Verfassungstreuen? Würden da nicht die Mac-Mahöne und Bazaines der Reichsrathstlique unbarmherzig hinter die Dezem« veralte zurückgedrängt, zernirt und zur Kapitulation gezwungen werden? Doch lassen wir den Spott, zu welchem uns die eitlen Prä­tensionen dieser großsprecherischen Klique reizten, und konstatiren wir schließlich die erfreuliche Thatsache, daß in dem neuen Reichsrath, welcher auf Grundlage des Wahlmodus der Dezemberverfassung, ohne irgend eine Einflußnahme der Negierungsorgane, in unver­fälschterer Weise denn je, zu Stande gekommen ist, daß in diesem neuen Neichsrathe Abgeordnete aller Länder und aller Nationalitäten eine dem Charakter Oesterreichs wahrhaft entsprechende Majorität bilden werden, wahrend die Reichsrathstlique, die früher mit den Geschicken der Monarchie nach Belieben schalten zu tonnen glaubte, auf das ihr rechtmäßig zukommende Niveau herabgedrückt sein wird. Lokales. Lllibllch, 13. September. — (Wozu der Telegraf gilt ist.) Die Rcichsrathsabgeordneten wurden gestern telegrafisch durch den Archivar des Abgeordne­tenhauses Herrn Kupka zur Eröffnun g des Neichsrathes am 15, d. M. einberufen, — Auch was neues! — (Tic Konstitumilig des Lauocs-Sanitatsrathes) fand gestern durch den ersten Ncgierungsrath Fürsten Metternich als Stell Vertreter des auf Urlaub befindlichen Laudespräsioenten statt. — (Avancements.) Zum Direktor an der hiesigen Lehrerbil dungsschule ist der bisherige Gymnasialprofessor Hrouat ernannt worden. Aus welchem Grunde, ist uns unbekannt und gibt Stoff zum Nachdenken, besonders wenn man erwägt, daß Herr Hrovat Hauslehrer beim Landespräsidentcn ist. Es gibt sogar Leute, welche bei derlei unvorhergesehenen Ereignissen nach Gründen forschen, und diese bringen die Ernennung mit dem Hofmeisteramt in Verbindung. Böse Zungen! — Auch Herr Lesjak ist avancirt und zwar zum Lehrer an dieser Schule. Nun kann er nicht bloß sagen: „Ich lebe für die Schule," sondern auch: „Ich lebe von der Schule/ was bei der anständigen Dotation dieser Lehrerstelle allerdings leine so große Kunst ist, als bei einem Laudschullehrer, der richtig nur für die Schule, nicht von der Schule leben kann. Es gibt Leute, die ein horrendes Glück haben; als was sie sich in der Nacht im Traume sehen, das sind sie am Morgen. — Auch Herr Ritter v. Gariboldi , bisheriger Gymnasialsupplent und von der studirenden Jugend geachtet, hat eine Lehrerstelle an dieser Anstalt angenommen — (ZUM §. 19.) Zum Direktor der hiesigen Realschule ist, wie man hört, mit Umgehung der sonst üblichen Kontursausschrei­bung und der Intervention des Landesschulralhes ein gewisser Herr Mrha l dctretirt worden, der nicht ein Wort der slovenischen Sprache versteht. Dergleichen wäre vielleicht in einem Staate möglich, wo man mit den Völkern nach Belieben umspringt und sie zum besten hält, ob aber in einem konstitutionellen Staate wie Ocsterreick, ist, ganz abgesehen von dem ß. 19, immerhin eine Frage und zeigt daß man an gewisser Seite alles zu igncriren im Stande ist. — (Eine offene Aufrage.) Wir erlauben uns mit Bezug auf die Notiz in Nr, 72 des „Triglav" an jene Partei des Laibacher Sparkassevereins, welche an Wut prix das Malitsch'sche Gast Haus für das Realschulgebäude ankaufen will, die Frage zu stellen: ob denn das Gelb des Landes dafür da ist, um — über die Schulinteressen hinweg — ihrem Parteimanne zu einem guten Geschäfte zu verhelfen? Keinem Schulmann in der Welt kann es einfallen, ein Schnlgebäude auf das lärmendste Terrain der Stadt zu verlegen, wo sich 4 Straßen kreuzen, und wo die Jugend in Gefahr ist, niedergefahren zu werden. Wenn man aber vielleicht einwendet, daß man ja das Schulgebäudc in die Garten­ecke dieses Hauses stellen wird, so fragen wir: warum man nicht lieber das Gebäude in Tivol i für die Schule anlauft? Viel weiter werden ja dorthin die Schüler auch nicht zu gehen haben! Von vorn oder hinten angesehen, würde daher ein solcher Beschluß des Spar­kassevereins, ganz abgesehen von dem Kanfschilling pr. 100.000 fl,, allen Grundsätzen der Pädagogik in's Gesicht schlagen und jeder nüchterne Mensch würde sagen müssen, daß hierbei eine Kotcrie des Sparkassevereins bestrebt war, nicht den Schulzwecken, sondern der Spekulation des Herrn Malitsch Rechnung zu tragen. Dagegen müßte die Direktio n feierlich protestiren, von welcher die daukens­werthe Initiative ausging, dem Lande aus Laudesgelde ein zweck» mäßiges Nealschulgebäude herzustellen. Dieß allein ist der Zweck jenes löblichen Beschlusses, nicht aber die Erweiterung der Stadt in noch unbekannten Größen. Will man verschönern und erweitern, so räume man das häßliche Vorgebirge des Auer'schen Hauses weg, beseitige den Novak'schen Vorsprung u. s. w. die Realschule stelle man auf einen Platz, wo dem Schulzwecke entsprochen wird. Mehrere Schulfreunde. eröffnete am 11. d. M. wieder die i«»IlUlirMieIle Ordination Es werden alle Operationen mit und ohne Narkose schmerzlos und schonend vorgenommen, hohle Zähne in Gold dauernd plombirt, M Künstliche Zähne und W M Gebisse W unkenntlich schön und zweckentsprechend, ohne Federn ncch Klammern ohne die vorhandenen Wurzeln zu entfernen, eingesetzt. Ordination von 9 bis 5 Uhr. 6?—i Heimann'sches Haus, Hradeczky-Briicke. Begrüßt vom volkswirtschaftlichen Zeitgeist ist das lsamezchaus Trangott Feitel Wien, ue, sanierte Rärntnerstraße, ^ärntnerring Kr, 2. 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