Kamstag den 6. Nuni. D l l V r i e n. ^aibach, am 4. Iunl. Gestern Abends um ? Uhr sind Ihre Majestät die kaiserliche Prinzessinn Maria Louise, Erzherzoginn von Ocsterriich, Herzoginn von Parma, Piacenza und Guastalla, von Trieft kommend, in diestr Hauplstadt angelangt, verweilten über Nacht daselbst, und glruhten heute Morgens die Aufwartung dcS hochwlirdigsten Herrn Fürstbischofes, so wie der Chefs sämmtlicher Civil- und Militärautoritäten anzunehmen, und setzten uin z Uhr Höchsldero Reise nach Wien forl. Der Gurker Domcapitular und Probst zu Straß: butg, in Kärnten, Johann Zopolh, hat unterm 29. Mai d. I. die von seinem Patronale abhängige Pfall Wippach, im Adelsberger Kreis,, dem dermal,'« g«n Pfarr- und DecanatSadministrator in Wippach/ Georg Grabrijan, verliehen. A? Trieft, 24. Mai. Briefe aus Kerlsch vom 30. v. M. melden, daß im dolligen Hafen 20 Schisse vor Anker lagen, welche zum Traneport der Munition für das nach Circassian abgesandte Truppencorps bestimmt waren. TN i c n. Bel der am l. d. M. in Folge bcS Allerh5ch« sten Patente« vom 2l. März I8i8 vorgenommenen H24. Verlosung der älteren Staatsschuld ist die Serie Nr. 206 gezogen worden. Diese Serie enthält Hofkammer-Obligationen von verschiedenem Zinscnfuße, und zwar: von Nr. 5'4,6?9 bis «inschließig Nr. 56,053, im Capitalsbetrag« von 1,291,382 fl. 40 kr. und im Zinsenbe« lr^ge nach dem herabgesetzten Fuße von 25M? st. 39'/2 kr. Die in dieser Serie enthaltenen einzelnen Obligations-Nummern werden in einem eigenen Verzeichnisse nachträglich bekannt gemacht werben. Fcrn»c sind bei der cin demselben Tage vor sich gegangenen crsicn Verlosung dcs Anlehens vomIahre 1829 pr. 20,000,000 Gulden, bi? hier unten bezeichneten 25 Serien, welchen auch die Nummern der in denselben enthaltenen Schuldverschreibungen beigesetzt sind, gezogen wvtden. Num- Nummern der Num- Nummern der mer der hierin enthalt''- mer del hierin enthalte- ver< nen Schuldver- yer- nen Schuldvel^ losten schreidungen losten schreibungen Sell« '''^'^'^" Serie ^' ^ , ^s ^ 23 l,hl ^a60 2l,95 l»9gc,1 i,9860 155 208l 2100 2819 56Is»t 56560 292 5821 5840 2997 5992! 599^0 Il<9 6961 6980 25ll 70201 70220 ^57 9«21 91l»0 2591 7IL01 71320 62t 52601 12620 285? 77121 771^(1 ,l62 2Z^2l 2Z2^»0 I902 7882^ 7L890 12<2 2^»2itl 2c,260 ^0/ lernahm General Berthezcne, dessen kleines Heer auf dem Rückwege sehr beträchtlichen Verlust erlitt. (Das Journal des DebatS vergißt eine vierte Expedition, welche unter dem Marschall Clauzel im Jahres826 Statt fand). Der Engpaß Tlniah ist fünf Marsch-ßunden Don Hausch'Musapa und vier von Medeah «nlfernt. Seine Höhe über der Ebene betragt vler» hundert Toisen. Er bildet einen Felsenweg drei» bis vierhundert Schritte lang, und an manchen Stellen so eng, daß ckaum vier Mann neben einander marschiren können. Zur Linken ist dieser Weg von steilen, bewaldeten Felsen dominirt, zur Rechten senkt sich ein tiefer Abgrund. Der Engpaß kann demnach nur von vorn angegriffen werden. Zunächst bei diesem Paffe wohnen nur Kabplenstämme, die eden so zahlreich als streitbar und fanatisch sind. Der Stamm Musapa stellt 1000 Fußgänger, hat aber keine Ca-valleiitj ihm zunächst wohnen die Beni-Salah und Summata, welche 2000 Fußganger und 500 Reiter stellen. Gleich von Anfang der Occupation Algiers haben sich dicse Stamme als glühende Franzosen« feinde bewährt. DaS Journal deS DebatS bemerkt noch: „Der Marschall Valee zeigt in seiner Depesch« an, daß die Armee sich mit dem Bau der Straß» beschäftigt, die sie nach Medeah führen soll. Hieraus darf man schließen, daß der Marschall auf dem Eng» paß Stellung genommen und die Ankunft des Con, voi abwartet. Wahrscheinlich wird er diese Zeit zum Bau eines befestigten Lagers auf bem^Engpaß verwenden, um die Communication zwischen Algier und Medeah zu sichern. Diese Linie theilt ganz Algerien in zwei Theile; sie beschränkt Abd-El-Kader auf den Westen und hall die zwischen Belida und Medeah wohnenden^ Stämme im Zaume. Sie gibt uns Einfluß bis in das Dscherid, wohin sie auf dem kürzesten Wege führt. Die Commission der D eputirten kämm er hat, nachdem sie für das Grab Napoleons die In-validenkircve gewählt, in ihrer Sitzung am 21,. Mai beschlossen, daß der ganze unter der Kuppel gelegen» Theil der Kirche sammt seinen vier Kapellen für daS dem Kaiser zu errichtende Mausoleum bestlmnrl wer-' den soll. Die Gräber Turenne's und Vaudanö dlei» ben dort, aber ein besonderes Gesetz soll bestimmen, daß künftighin die Asche keines Andern mehr in die< sem Gebäude beigesetzt werden dürfe. Die Com» Mission hat auch beantragt, daß eine Reittrstcuue des Kaisers errichtet und daß die kaiserliche Kione auf den Sarg niedergelegt werde. Der Ort ist hie« zu noch nicht bestimmt. Die Commission wird am 22. der Kammer ihren Bericht abstatten. „Es heißt, man n»olle Paris das Schauspiel eines Manöore-Lagers geben. Dieses soll nach der Ernte in der Ebene von Vesons gehalten werden. Um diese Zeit können auch die Reste Napoleons in Paris ankcmmrn, so daß die Truppen des Lagers bann zu der Ceremonie gebraucht werden können." — Das Capitole fügt bei: „Am 21. Mai Abends hat sich eine Deputation der 14 Legionen der Na- 579 tlonalgarde.versammelt, um eine Petition,aufzufttzey,. welch» den Wunsch Mer bewaffneten Classen der Pariser Bevölkerung ausdrückt, bei der Lahrt nach St. Helena repräsencirt zu seyn, und im Namen Frankreichs die glorreichen Ueberreste Napoleons des Vroßen zu begleiten. (Allg. Z.) ^ Großbritannien. Der Standard bemerkt: «Das französische Volk ist. wie man sagt, entzückt darüber, daß Großbritannien die Asche Napoleons zurückgibt. DaS englische Volk hat aber diese Asche nie verweigert j hätte die französische Regierung sie in diesen 19 Jahren zu irgend einer Zett verlangt, .so würye sie sie «lhol-len haben. Wir können nicht umhln zu bemerken, daß die Wecschiedenheit des Nationalcharakters au^ fallend in der gegenseitigen Behandlung der Familie Napoleons hervortritt. Wir, gegen »reiche dcr Kaiser einen langen und hartnäckigen Krieg führte, gewähren feinen Verwandten Schutz und Zuflucht, und Anerkennung ihres Werthes und Mißgeschicks i die Franzosen errichten ihremGötzm eitle Denkmale, undverban« nen seine Verwandten von ihrem Boden, bloß weil sie seine Verwandten.sind. Wenn Napoleon von dergleichen Dingen jetzt eine Ahnung halle, so war» es nicht zweifelhaft, welch» von beiden Velfahrungsar» ten ihm am besten gefallen wücde." (Allg. Z.) n u ß l a n v. Galqcz, 1Z. Mai. Die Nachrichten, die aus Odessa einlangen, bestätigen die traurige Lage der Russen in den KaukasuS-Ländern. Es soll ein großer Kriegsralh in Sebastopol abgehalten werden, um einen Plan für den bevorstehenden Feldzug gegen die Lscherkefsen zu entwerfen, und über die Mittel zu berathen, wie für die Folge die Rückkehr der Un. glücksfalle, welche die russischen Waffen in Tscher-kessien getroffen, zu verhindern sey. Es handelt sich nebstdem um die Wiederherstellung der Verlornen und größlenlheils zerstörten Forcs nach einem neuen Plan, so wie um das künftig zu befolgende Verthei. digungösystem. Zu Mitgliedern dieseö Conseils sind der Getierlllgouuerneur Woronzoss, die Generale Menjikoff, Rajcwoki und Admiral Lazareff «rnannt. (Allg. Z.) ' Gs manisch es Reich. Consiantinopel, 6. Mai. Ich kann nur wiederholen, waS ich in meinem letzten Schreiben gesagt habe. Hier sieht eS fthr abscheulich aus und mit der Herrlichkeit des türkischen Reichs geht es zu Ende. Lord Ponsonbp hat jetzt Gelegenheit, seine Altmacht geltend zu machen; er soll es zu hallen versuchen. Ich zweifle, daß eö ihm gelingen wild j ich glaube nicht einmal, dgß ,r sich virl Mühe gtbfn wird. Nr gehört zu den alltäglichen Menschen,' er wiro noch ecwas schreien und klagen, dann aber sich in sein Schicksal finden, und sich nicht w«iter gramen, wenn geschieht, was er nicht mehr abwenden kann, was er aber viel mit herbeigezogen hat. Mit dcr Pforte ist eS zu Ende, man kann es keck be-haupl«n;'sie hat fast schon zu functioniren aufgehört. Wer die Berichte sieht, die von aU«n Seiten eingehen, der muß sich wundern, daß «S noch irgend Je« mand gibt, der an ihr« Dauer glaubt, und Mancher glaubt doch noch daran. Mlhemed Ali zählt darunter nicht; ihm ist es klar, wie hier die Sachen stehen, und wird nächstens daraus Nutzen ziehen. BereitS steht er schlagfertig da, und es handelt sich allem Anschein nach nur noch darum, die Bahn, die er zu durchlaufen gedenkt, von hier aus ebnen zu sehen, (Mehemed Ali hat größere Project» alS man ahnt), um den Schlag führen zu können. WnS bei Smyrna sich zugetragen, wnr zu auffallend, um «inen Augenblick noch zweifeln zu können, daß der Geist von Aleran-vritn auS bewegt wild, der bei der Masse deS obma-rischen Volks Platz gegriffen hat. Wehemet» Ali, Niemand sonst herrscht in diesem Lande. Er ist der große Agitato» pee Drienls, der seinen Worten, seinen Drohungen noch viel mehr Nachdruck zu geben versteht ais O'Connell, indem der alle Pascha mil dem Schwerte in der Hand die Fragen entscheidet, die der irische Agitalol durch seine Beredsamkeit löst. (Allg. Z.) bereinigte Staaten von Marvamerika. Die letzten vor einigen Tagen (20. Mai) in Havre angekommenen Nummern deS New-Iork In» quiier (bis zum 24. April) enthalten den Bericht «iner abermaligen im Congreß vorgefallenen Prügelscene, die dießmal, sogar nach italienischer Weise, mil gezogenem Messer beendigt wurde. Der Votsall ereignete sich am 2l. April und veranlaßt durch die Beschuldigung des Globe, „Der Excract, den der, aus Whigs bestehende, Ausschuß von dem Ausgabenbericht deS Schatzslcrelärs gegeben, sey falsch." Während eines der Mitglieder des AuoschusseS, Hr. Wyse, nach öffentlicher vergleichender Vorlesung beid.er Be» richte noch einige Worte über die Falschheit.der Beschuldigung an das Haus richtete, verließ Hr. Bpnum (von Nord Carolina), d«r wahrscheinlich Antheil an. jenem Artikel im Globe gehabt, seinen Piatz, um auf Hrn. Rice Garland (von Luisiana), ein anderes Mitglied des Aueschusses, loszugehen, und ihn auf unerhörte Weise mit d«n gemeinsten Schimpfwörtern zu überhäufen. Ein Schlag ist die Antwort, den der Angreifer nicht säumt zu erwiedern,—und so Schlag auf Schlag — bis endlich Hr. Bpnum sein Messer 180 z'scht; nur mit genauer Noth können ihn die Um« siehenden abhalten, davon Gebrauch zu machen. — Ein Ausschuß uon 5 Männern (darunter nur 2 Whigs) ist zur Untersuchung der Sache niedergesetzt worden. (Allg. Z.) (3 hl n a. Di« Quotidienne schreibt: »Nach einem Berichte des Lazaristan-Missionärs Torette au« Macao vom i». Jan. ist in China eine neue Christen-verfalgung ausgebrochen. Am l5. Sept. !859 wurde, während die Christen in Ku - tschen in größter Nuhe »^aren, das Haus der katholischen Missionäre von einigen Mandarinen und etwa l0l) Salbaten umzingelt. Die HH. Perboye, Valdus und ein Francis-caner, der eben Messe las. hatten kaum noch Zeit, zu entkommen. Das Haus wurde geplündert und niedergebrannt. Am folgenden Tag wurde Hr. Perboy« entdeckt, in Ketten geschlagen, körperlich gezüchtiget, weil er den Zufluchtsort eines nndecn Missionärs nicht anzeigen wollte, und ins Gefängniß geworfen. Hr. Rameaur, der katholische Bischof, machte sich sogleich aus, um den Opfern der Verfolgung deizu-fpringen; kaum war er jedoch in Han-kean angekom« men, als er erfuhr, daß alle Christen in den verschiedenen Bezirken verfolgt werden, und daß ihrer «ine große Anzahl zu U-tschang-fu verHaftel sey. Da «r nirgends eine Zuflucht finden konnte, kehrt» er mit Hrn. Baldus nach Kiang-fi zurück. (Allg,. Z.) G st i n v i e n. Englische Blatter veröffentlichen folgenden Bericht aus Calcutta vom 10. März: „Wir erfah' ren, daß der Beherrscher von Bochara den Dost Mo. hammed Chan hat gefangen nehmen lassen. Er erbietet sich, ihn auszuliefern, wenn wir ihm in dem Falle, daß sein« Länder von den Russen angegriffen würden, beistehen wollen, da diese, wenn sie ihre Lan^sliule sämmtlich aus der Sclaveres deS Chans zu befreien beabsichtigen, nothwendig bis an den In. dus vorrücken müßten. Dost Mohammed Chan soll in sicherm Gewahrsam gehalten werden, und damit er um so gewisser ruhig bleibe, vom Schah Schud.-scha eine Pension empfangen. Eine solche Maßre« g?l würde dem merkwürdigen Und auf die tiefste po« litische Weisheit begründeten Kriegszuge nach Afgha, nisian- die Krone auffetzen. Dann wäre der Indus unsere Gränze, unsere Handelsverbindungen würden nicht mehr unterbrochen werden, und wenn eine nordische Macht'einen Einfall versuchte, Kälten wir einen Bundesgenossen zu unserir Vertheidigung. Da es kichtl-f ist, Bochari fürV den- Fall' eines russischen AngriffKin VcrtheiNgungszustand zu bringen, so hat ble Regierung den Lieutenant Abbot dahin geschickt/ der auch über die Auslieferung von Dost Moham« med Chan zu unterhandeln beauftragt ist. Ein an» derer Officier, glaube ich, >st ,^,-l) Chüva gegangen. Die russische Expedition gegen Cdiwa hat mehr Bedeutung als man nach bcm ersten Anschein denken sollte. Um oiesen kleinen Sm Officiere dienten zu Spielzimmern. Nachdem man einig« Stufen zu-rücklegl.«, gelangt« ma» zu dem großen Tanz: Saal» auf d,m Verdecke, welcher sich von dem Castell» mehr als uo Schuh über den Vordermast hinaus erstreckte; dieser höchst elegante, von Pracht stcotzen» de Saal, mit bunten Wimpeln, Flaggen und Fahnen, so wie mit Loibtr- und Myrtenbäumen geziert, und von mehr als 2000 Kerzen beleuchtet, glich einen, Aeuer^Schlofse. Admirale, Commandanten, Officier», AlleS wetteifert« miteinander an Zuvorkommenheit, Die Erfrischungen waren von ausnehmendem Reich» thume und Geschmacke. Seine kais. königl. Hoheit, der Erzherzog. Friedrich, Hassa», Pascha und Solim« Vep, alle türkischen Oberbehörden, so wi« nicht »under alle Consuln, eine große Anzahl von englischen Osficicren, welche eigens von Vurla dahin gekommen waren, der Admiral Bandicra, und sein glänzender Generalstab wohnten diesem magischen Feste, welches bis 8 Uhr Morgens dauerte, und zu welchem 450^ Personen eingeladen waren, bei. Vorzüglich in dem unermeßlichen Saale auf dem Castelle war der Ef> fecl dewunderungswerth, welchen die brennenden Luster, die Wafflnoundel, und die zwei rückwärts lie-genden, in Palmengewä'chse verwandelten Mastbä'U' me hervorbrachten. Der Saal selbst war mit einer doppelten, staffelförmig liegenden Reihe von Banken für die Damen versehen. An dem einen Endtheile des Saales befand sich «'" Orchester, und an dem andern Endpunclt führt«« einige Stufen, zu dem kleinen Castelle hinauf, welches in ein Rastzimmer verwandelt worden war, und von diesem culmiiurenden Puncte aus schwamm der staunende Blick unter j<: ncc zahlreichen und glänzenden Menge hecilM, welche bcim Schalle der abwechselndsten Musik unaufhörlich d'in und her wo^te. Verleger: Ignaz Alois GHler v. Kleinmayr.