Zmn Mutzen nnd Vergnügen. Frcytag, den Zi. August 1821.. H l st 0 r i s ch e s T a g e b tl ch f n r 5 r a ! n. l> ^evtember. Österreichische Verordnung wegen Verminderung der iibersiüMeu, dem Ackerbau und Gewerb-Neiße schädliche» Feperlage l'??')» ^ 2, König T^artko erklärt den Grafen Herrmann von Cilli zum Vrbcn bon N^Z^ien (1^27). —. Z. Unter dem Commando deö Obersten Virmonde kamen 2/^0« Mann dcutschcr imd crl'alischel' Truppen in Laibach an, die^ 6 Wochen an der Save, beym Gallenberg, im Lager blieben si?^). ^- ^.or kr^nischc La»dl>öhanptmann, Wolfg. Euqclb. Graf. v. AucrZpcr^, reist dem Kaiser Leopold 1. nach 3?eu-"arl'ts cn^.'gen (1660). — 5. Die Kaiftrlichen si,!,qcn bcy Terpe:u<; iü Vorinen ndcr die Türken (^688). — 6. Kaisers, Nefereudar zn Luibach, inn Kri>gsbcytrHüe zu samnicln. Nicinand von dcn Vermöglichcrn unterzcichüete un-^'r 2» ft. (1702). — 7. Lai^ach erfreute sich der Gegenwart Kaiser Leopolds 1. uno dessen Oheims, des Erzherzogs, ^'c>!)>)ld Wilhelm, welcher letztere iin deutschen Ordeuöhause wohnte und der deutschen övirche eine kostbar« ___ ^a,iip^ schenkrc. (16Ü0), ^' nlg c s übcrdi c M 0 ldau u,n d i h r e Bewohner., (Küu ^ G,.^f Karaczay, k. k. Kämmerer und Hauptiua.nt im^ Grneralstade der Armse). ^' lll »u'cht z-l l(ii:g'il'n, d^si es anmaßend scheint, '^on nach emejti kurzen Aufenthalte in einem Lande Nheile Über d.iFfeIbe und feine Bewohner zu sollen ; ^,,^ ''^ ^"'^ >nchr ;,u verkemisn, daß ein etwas auf- r.iamer Beobachter gerade mit den erste» Blicken " ^wffallendlle, das Heroorstehendste, folglich jenes '^stt, iy^^ für Icderman Interesse hat, indeß, die ^ uch^. lg,^^^^. Beobachtungen/ die geu'öhnllch nicht e ^'müdendes Detail vorgetragen werden können, ^.°V- de,i, Geographen/ dem Statistiker, oder sonst ^^"^ Manne vom gelehrten H.mdwörk willkommen ^ ro„!i>:!,, aber sicher von der schönen und zierlichen ^ ^ kn^^, ^-^ Blickes gewnrdiget werden. ^ Noch immer tennt letztere die Molton nnd Walla- ^. '' , ^^ schonen Lander, aber deren Schi-kf.il das .^^"^'nsiblsher sein Buch noch immer nichtgeschlossen "^" scheint, fast gar „^5. ^h .^r Sonmni's (des. sen Reisebefchrcibungeu von Agypden und Griechenlaich' bekannt sind, und der im Jahre 1611 eine wissenschaftliche Reise in diese Lander gemacht hat, und zu Paris 1U12 gestorben ist) zurückgelassene Hefte von Jemanden in Ordnung gebracht sehen werden, stehc zu erwarten. Alle alteren Nachrichten über diese Lander stud wenig befriedigend, und strotzen von Irnhumern , so daß eine richtige Statistik derselben noch immer ein wahres Bedürfniß des litterarischen Publikums ist. Mittlerweile will ich versuchen, wenigstens die ge« wohnliche Neugierde, diese edle Schwachheit, und die Mutter unseres Wissens mü einer leichten äz^kost ! über die Moldau zu befriedigen. Il, der Moldau, und vorzüglich z>: Iaffy, befindet sich der Reisende so zu sagen au dem Samne des Orients, an einem One, wo sich asiatischer Luxus, und morgenlandischcr Reichthum überhaupt, so gutes gehen will, mit europäischen Sitten verschmelzen. Die Kleider der Manner vom Stande, 0,15 HauSsseräche, eine Menge gesellschaftlicher Gebrauche und Beobach-timgcn rufen häufig die Erzählungen der Reisenden, welche die Türkey beschrieben, in das Gedächtniß zu? rück; aber man sieht hier nicht die crstm Zierden des gesellsch^ftllchen Lebens, die Damell,dieFreude desgesell-schaftüchen Umgangs entbehren ; man siehr sie vielmehr die vollkommenste Freyheit genießen, und an allen Un« terhaltlingen Theil nehmen.Es gehott zum Tone in Iassy, sich für Morgenländer, eigentlich für Asiaten zu halten, und alle Fremden, sie mögen aus Deutschland oder aus, Frankreich seyn,heiße!lEuropaer,Der größte, oder eigentlich der mächtigsteTheildessogsnanntenAdels bestehtauch nicht aus eingebohrnen Molbauern, sondern aus Grie» chen, vorzüglich aus jene» Familien, welche das Quar» lier Fanal in Consiancinopel bewohnen, wovon eini« ge ausschließend die Würden von Fürsten der Moldau oder derWallachey dlnch endlose Ranke/und den gropeu Hebel aller menschlichen Geschäfte durch Gold an sich zu bringen, und manchmahl durch verhälcnißmäßige Opfer in ihren Familien beynahe erblich zu machen gewußt haben. Diese Griechen, unter welchen sich die schönsten Nahmen aus der Geschichte der letzten Jahr» Hunderte des bizantüttschen KalserthulM ftnden, und welche sämmtlich von den damahls mit den Kaisern verwandt gewesenen Familien abzustammen behauptn, wiewohl die Echtheit dieses Anspruchs jehr bezweifelt wird, sind daher als die eigentlichen Herrn der Mol^ dau anzusehen. Sis und einige wenige moldauische Familien, die Paschkan, Roßnosan, Balsch, Radu-kan, Bogdan, Casimir, Konaky:c. bilden den hohen Adel, die sogenannten Bojaren, welche allein höhere und niedere Stellen im Dioan begleiten können. Der Divan ist der Nath des Fürsten., die höchste, und ge« wissermaßen auch die einzige gerichtliche, administra« tios, geistliche und Polizeybehörde. Der gewöhnliche Vorsitzer desselben ist der griechische Erzdischof von Iassy, nach ihm eine Menge Herren mit griechisch-, moldauisch - und slavlsch klingenden Benennungen ihrer Würden. Iassy und Gallatz sind die bedeutendsten Städte b?v Moldau; erstere als Sitz der Negierung, ulid letztere als Handelsstadt. Gepflastert ist Iassy nicht, dafür sind dieHauptgässen wie,Pferdestalle gedielt, und reiche Leute lassen diese originelle Art Pflaster, die bey einiger Sorgfalt recht gut ein Steinpflaster ersetzt, aber verderblich für die »ahen Waldungen ist, selbsi in entfernten Gassen anlegen. Es gibt zwar viele Pal» laste und gemauerte Hauser; aber wo die Kiefer ode« El'chenbohfe ^fehlt, ist es in einem guten Theile dej Jahres ganz unmöglich, ein solcheS Palais zu er.ei^ chen. Auch geht Niemand, der nur eimgemiaßen em Herr genannt werden will, zu Fuß. In der Nachbarschaft der Stadt gibt es zum Theil schöne, selbst von deutschen Kunstgönnern angelegte Garten reicher Lome.-womnter einen der ersten Plätze jener des Fütst'« Alexander Mauro Corbato behauptet. — Gall.'tz ist nur von Holz gebaut, liegt aber am Ufrr der Donau, und hat nicht weit von der Stadt ein herrliches Bafs-N für einige hundert Schiffe. Dieser Ort wird uoch eine große Bedeuienheit im Handel von Europa erhalten. Es ist nun einer der stärksten Sammelplatze der levaü« tischen Waaren. Die Moldauer sind ein schönes Volk. Der Bauer ist meist groß, schlank, untersetzt. Einen Bürget stand gibt es in der Moldau nicht, alles ist entwed^ Baller öder Ekclmann. Der Edelmann ist ennve» der Bojar, das ist grsßer Herr, oder Massil, tlei« mer Landedelmann, — oder Resesch, das ist, em h^°-ber Bauer. In deu Dörfern gibt es vlele leibeigen« Zigeunerfamilien, die auch Ackerbau treten, die Moldauer vermischen,sich aber sehr selten mit ihnen, lind dieses Volt wird wohl bis an das Ende der Wel,t seil>e hindostcmische schwarzgelbe Farbe, und seine sonstigen Eigenheiten behalten. Bemevkenswerth ist die Tracht der moldauische» LaMeute. Die der Männer har wenig Sonderdares? aber desto mehr jene des weiblichen Geschlechts, wel-che wirtlich reitzend und geschmackvoll genannt werde»! kann. Reilllichteit, sowohl, in der Bekleidung als in den Wohnstuben zeichnet das moldauische Landvolk höchst vortheilhaft aus. Ein schmutziges Hemde ist selbst an einem armen Banernweib- eine Seltenheit. Die Männer tragen leinene Hemden, lange Beinkleider und einen breiten lederneil Gürtel, im Sommer et' nen weißen oder schmarzbraunen Überrock von einew Tuche, das ihre Weiber zubereiten; im Winrer den Schafspelz. Das Haar wird am Kopfe kurz abgesch>u^ ten, und eine sackartige Lammsfellmütze ist die gewöhn^ liche Kopfbedeckuiig. Regner es, so nimmt er die Ml^ tze ab, und steckt sie zwifchm sein Hemd auf den Ma-geü, wo er .auch oft seine Mahlzeit, die durchgehend aus einer Art Polenta von Maismehl CMamaliga g^ nannt) besteht, aufbewahret, und zieht, dann dio Ka- "Me seines Üdcrrockcs ädeü den Kopf. Der Anzug des Leibes besieht im Sommer oft in einem bloßen Hem- ^, einem weißen Tuch auf dem Kopfe, und einem leichten Gürtel. Manchmahl onniti cmr um die Len. ben befestig^,,, ,„eist s^warzwollene gezn^isie Schürze ^e Srelle eines U.nerroäs; der eigenMche Wnberrock 'll eil, hier ganz unbckanlNes Kleidun^bstück. Diese Schurze wird zuweilen dur.ch einen bunten/ meist hell- "then, schmaleil wollenen Gürtel befestigt. DaäHemd lelbst ist der merkwurdiZste Theil der Garderobe. Es tragen Muß ich mein getäuschtes Herz. MiMoneu Aligen blicken ^Ü!Ü!!!!I Auf zum sternbesäeten Zelt, Und im innigsten Entzücken Osfütt ihre Vrust die Welt, Zeigt sich im verklärten Glauze! Biethet Edensfreuden an. Und beym frohen Horeutanze Nennt sich glücklich Jedermann »Aber meine Paradies« Deckt ein schwarzer Trauersior, Hin ist meine buntt Wiese, Hin des Feldes schlankes Rohr; Um des Himmels Steruenbogen Sehenden ein Wounemeer — Hat sich schwarz die Nacht gezogen, Undurchdringlich kreutz und quer. 'Einen treuen Freund zu sehen, Sich zu weiden an dem Blick, Vor dem Bilde iubelnd stehen. Weilt noch wo ein größ'res Glück? Aber ach! des Freundes Züge Sind fnr mich ein kalter Trost, Alles, was in Mienen liege, Eitler Tand und Winterfrost. Amor trifft mich Mit dem Pftile Nicht, denn fühllos, unbewußt' Nie die kalte Eisensäule Ist das H?rz in mei ner Vrust —. Myriaden Creatinen Fühlen diesen Götterstrahl, Ich allein find' keine Spuren In dem öden Vusensaal. Nicht du holde Morgenröthe Nührt mich, uicht der Abendschem, Nur des Vogels Süßgcfiöte Tvillt noch manchen Trostlaut ein; Aber gelbst die reinste Kehle, Welche je ein Vogel trug, Dnngt nur schwach zu meiner Seele, Klingt wie Ton bsuin Leichenzug. I Titan dreht sich fort in Kreisen, « Sterne ahmen tanzend nach, » Alleb webt und lebt in Gleisen U W ^mmer regsam, immer w^ch; W Aber dieser Iubelreigen,l » Der sich um den Schöpfer dreht, U KaM mein dunkles Selbst nur beugen? D Daß um einen Lichtstrahl fleht. Auf der Verge Schwindelhöhen Steht der- Seher tief entzückt,, Wenn er Felder, Auen, Seen Rings un, sich gruppirt eMickt; Aber ia dein Thal der Thränen, Wo die todte Schöpfung starrte Quält mich ein unendlich Sehnen Nach der- lichten Sonnenfahrt. Alles, was die süße Liebe,. Wa5 die holde, Freundschaft thnb,. M.icht mein armes Lebew trübe, Und den Schiden nimmer gut ; Was der Menschen Kunst gebohren,. Wa3 man stsunt in der Natur,. Alles dieß geht mir verloren, Ist ein Gra-bgedanke nur. Ginsam, in mich selbst verschlossen,, AlleL hassend, und verhaßt, Preisgegeben feilen Possen, Die lmr-Me^schcnarglist faßt, Wall ich fort auf Abgrundspfadcn, Vis ein guter Gott, mich ruft, Und des Lebens schwarzen Faden Reißt,. Md mich lcgt in diL Gruft. U Anekdote. s Pope war bekanntlich in hohem Grade verwachsen' und schief. „Wozu kann in aller Welt" — ricf ihm s> ki l »ums und schiefes Wesen dieuell?" — „Euch zu zwmgeil, ^eu geraden Weg jll gchenl" eriliieder.^ Pope, dec m seinen Satyren oft die ^trbenwege desParlamoitts gerügt hatte., Bemerkungen aus der Naturgeschichte des Menschen. Der Me-isch ist des A^nds "icht so lan.q, als früh Morgens.Dieser Untei'schied vom Morgen bis;umA5elid varirt beyuahe ln» einen .Ioll. — Im So't der Mensch daS mMe Gehirn. Ein Mensch/ der i"" Pfuild wiegt, hat gewöhnlich 4 Pfund Gehirn. Cm Och»' von 8oa biAl)s>o Pfund hat gewöhnlich nur ein Prun^ Gehirn. — Mm, zahlt 2HH Knochen im menschzichcn Körper, nähmlich i-ch^im Gehirn, im übrig?!! Köpft und Halse ^6, im Rumpfe 67, in den Armcu n"b Händen 62, in den Bemen und Füßen 60. — Das Herz sieht sich ,'n en>^' Stunde 400s» Mabl ^lsamnieü' Di" ganz? Blutnuisse des Körpers (i5 bis 2'") Pfund) geht alle Stunden iN Mahl durch's Her^, und dul'cb" lnuft in einer Minute iveniZiiens iZZFusi. — Der Puls einer erwachsenen, gesunden Pei'sou schlagt in einer Minute nicht !mler 6", nicht über 90 Mahl, gewöhnlich 84 Mahl. — Mon hat angekommen, da^ der Mensch m 2a Jahren durch die Ausdünstung so viel verliere, als er wiege, so d«ß einer, der 80 Jahre alt geworden ist,, sich 4 Mahl erueuert habe. A n a g ra m. Vier vettern find's,. Mein Wört,chen ist bekannt. Sey's deiner Thaten Krone, Und naht' es sich dir selbst, so blick' ins bcff're Land, Wo ich,— versetzt — briüq Seligkeit zum Lohne. Auflösung d^r Ehaa'ade in Nr.- 25. Waffenruh m. G e druckt bey IgnazAleys Ed l e n v. KIeinm a y r.