MMlMvsM? PhSfs Din 1*50 71. Jahrgang DWWWW Nr, 63 Freitag; den 6, März 1931 aSa Erseheint wäshentllch siebenmal. Schrtftlattfflg (Tel. Interorb. Nr.,.2670) sowie |STI^9ä El Inseraten- u. Abonnemsnts-Annahme In Maribor: Jurciceva ul. 4 (Verwaltung). Verwaltung u. Buchdruckerei (Tel. Interurb. Nr. 2024): Maribor, Jurciceva ul.4. , Bezugspreise: Abholen, monatl. 23 Din, zustellen 24 Din, durch Post monatl. Brlefl, Anfragen Röckporto beilegen. Manuskripte werden nicht returniert 23 Din, für das übrige Ausland monatl. 35 Din. Einzelnummer 1 bis 2 Din, Inribom’ Mtuna An die V T. Abonnenten! Wir ersuchen unsere P. T. Abonnenten, hie Bezugsgeb Uhr, soweit sie noch nicht besuchen sein sollte, sobald als möglich anzu« 'Beisen, um in der Zustellung des Blattes ^ine Unterbrechung eintreten zu lasten. Bes hieser Gelegenheit machen mit auch darauf Aufmerksam, daß allen Säumigen, welch« die Kezugsgebühr für die beiden letzten Mona-fe noch nicht entrichtet haben, das Blatt eingestellt werden must. Tue Verwaltung b. „Mariborer Zeitung". Kurze Nachrichten W i n i p e g. 5. März. Im .Hangar der Westkanadischen Flugge-Hichait ist ein Brand ausgebrochen. Das Feuer ist auf eine Explosion der Benzinlanks iurückzusühren. Der Schaden wird auf eine Vierlelmillion Dollar geschätzt. * € t o m 6 u I, 5. März. In der KammSr wurde eine Regierungsvorlage angenommen, wonach das Parlament aufgelöst und Neuwahlen ausgeschrieben werden. * BuenosAires, 5. äliärz. Mit Dekret des Präsidenten der Republik toirb für die Dauer der Wahlkampagne in her Provinz Buenos Aires der unlängst oer bängte Belagerungszustand aufgehoben. Die Äahlkampagne für die Provinzwahlen wird 80 Tage dauern. » Pari s, 6. März. Die Blätter stellen fest, da st Briand einen Otosicn Erfolg erzielt habe. Der Abschluß hn seinem Manne scheiden läßt. Solch einen Unsinn mitzumachen, dazu bin ich Gott st Dank aber eine viel zu vernünftige Fra®' Bitte geben Sie acht, wenn Sie gehen» dav Sie draußen nicht Fred begegnen, er kan mich jede Minute abholen. Ich fate versprochen, mit ihm das Pergamonmuien zu besehen." „Marrborer Aertung" Nummer 63. wsamBmmmBssmmmmmamBmmmimntm PANFLÄVIN Pastillen © sind ein wirksames Schutzmittel gegen Erkältung u. Ansteckung. Maurice Sulke aus Newyork wegen Ehestörung und Entführung angeklagt ist. Sulke hatte vor Jahresfrist die in Preßburg verheiratete Tochter eines Wiener Universitätsprofessors Frau Dora Arpassy kennenge-fetnt. Er überhäufte sie mit Geschenken und veranlaßt« sie schließlich zur Scheidung ihrer Ehe. Der geschiedene Gatte hat gegen den Amerikaner eine Klage eingebracht, in der er u. a. ein „Schmerzensgeld" von 1 Ml liort Dollar verlangt. Die Klage wurde gleichzeitig auch bei dem amerikanischen Gericht in Newyork tingebracht. Ginstern als Indianerhäuptling Äuf der Reise des berühmten deutschen Gelehrten Professor E i n st e i n wurden ihm in Amerika viele Ehrungen zuteil. Der schüchterne Gelehrte mußte über sich einen solchen Ansturm ehrlicher Bewunderung u. aufgepeitschter Sensationslust ergehen lassen, wie es in Amerika bis jetzt nur die großen Sportsleute, aber nie Wissenschaftler erleben konnten. Man erzählt, daß in der Kabine des Schisses, mit dem.Professor Einstein die Reise über den großen Teich wachte, ein Radiomikrophon versteckt wurde, Um jedes Wort des Gelehrten ablauschen und in die sensationslüsterne amerikanische Welt hinaus posaunen zu können. In Nero-York wurde der Gelehrte zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Jetzt kommt die Nachricht, daß die amerikanischen Rothäute hinter ihren weißen Volksgenossen nicht zurückstehen wollen. Ein Jndianerstamm wühlte Professor Einstein zu seinem Ehrenhanpt-ling. Der Zusammenhang zwischen bunten Kopffedern, Tomahawk und der Relativitätstheorie Einsteins ist kaum zu ergründen. Ter einzige Trost bei diesem ganzen Hum-BuZ besteht darin, daß auch die weißen Herren Newyorks, die in Frack und Steifhemden gekleidet dem großen Forscher huldigten, genau so wenig von den Grundsätzen der Relavitätstheorie wissen, wie die Siouxindianer. Eine Verwünschung, die nach 400 Iahren in Erfüllung ging Eine Verwünschung, die vor zirka 400 Jahren ausgesprochen wurde, ging merkwürdigerweise in diesen Tagen in Erfüllung. Die bekannte altertümliche englische Abtei »Battle Abbey", die in Hastings errichtet wurde und zwar an der Stelle, wo Wilhelm der Eroberer die angelsächsischen Scharen des Königs Harold 1066 aufs Haupt schlug, ging in Flammen auf. In den letzten Jahrzehnten beherbergte die Abtei eine Mädchen schule. 120 Schülerinnen konnten aus den Flammen gerettet werden, sodaß kein Menschenleben zu beklagen war. Viele historische Reliquien und darunter die alte Fahne, die M der Schlacht von Hastings getragen wurde, sind vernichtet worden. Wilhelm der Eroberer gelobte vor der Schlacht, daß er im Falle seines Sieges eine Abtei erbauen würde, die den kommenden Geschlechtern dom Gelingen seines Unternehmens verkünden würde. Das errichtete Kloster wurde Benediktinermönchen überlasten und von diesen geleitet bis zum Jahre 1538, als Kö-dig Heinrich der Achte alle katholischen Orden in England auflöste und die „Battle-Abbey" einem seiner Günstlinge, Sir Anton Brown, schenkte. Sir Brown übernahm das Besitztum und gab kurz nach seinem Einzu-8e in die Abtei ein großes Festessen für seine Fveunde. Während des Mahls erschien Platz "ch im Festsaal einer der vertriebenen Be-dediktinermönche und sagte, sowohl die Ab-**i wie auch die Nachkommen des neuen Beters würden einem furchtbaren Brande äüm Opfer fallen. Tatsächlich wurde das Ge-däude im Laufe der Jahrhunderte von Feu-^dsbrünsten heimgesucht. Einige Nachtom» Wtit des ersten Besitzers fanden den Tod in Wt Flammen. Der letzte Brand hatte den Bau vollkommen vernichtet. In dem Kosten Saal von „Battle Abbey" Hing ein jUkS Bild, das die Schlacht bei Hastings erstellte. Es war eigentlich eine Kopie. Das Original, das in der Cowdray-Abtei aufbe-^ahrt wurde, fiel bereits im Jahre 1793 «w'chfalls einem Brande zum Opfer. Die Wohnung der Nordpolfahrer Wie es an Bord der Der Kapitän der „Nautilus" Dann e-g o v e r erzählt im „Echo de Paris", wie das Unterseebot, in dem Willi ns mit seinen Freunden die Reise zum Nordpol unternehmen will, aussieht. Die „Nautilus" wurde für das französische Marinennnisteri-um im Jahre 1918 erbaut. In Ausführung der Bestimmungen der Londoner Flottenabrüstungskonferenz, mußte die „Nautilus" ver senkt werden. Die französische Admiralität zog es aber vor, das Boot Wilkins für seine Reise abzutreten. Wilkins verpflichtete sich, dem französischen Staat für das Boot Mietsgeld in der Höhe von 60 Dinar jährlich zu zahlen. Nach der Rückkehr von der Nordpolreise muß die „Nautilus" vernichtet werden. Die „Nautilus" ist 55 Meter lang und hat etwa die Form einer flachen Zigarre. In der Mitte des Bootes beträgt seine Breite ca. 6 Meter und die Höhe 7 Meter. Die bequemste und geräumigste Kajüte der „Nautilus" wird dem Kapitän zur Verfügung gestellt. Hir Wird sich das „Gehirn" der Expedition befinden. Die ganze Kajüte ist mit Instrumenten gefüllt. Das kleinste in diesem Raume begangene Versehen kann den Untergang des Bootes und seiner Besatzung zur Folge haben. Es war ziemlich umständlich, das Unterseeboot, welches als Minen-boot dienen sollte, für die Zwecke einer wissenschaftlichen Expedition umzug^wlten. „Nautilus" ausfleht Der Kapitän wußte nicht, was er mit den Minenapparaten anfangen sollte. Zuerst wollte man in die Minenap'/- große Scheinwerfer einbauen, gab aber dien danken auf. Die Gefahr lag ans der Hand, daß bei einem eventuellen Zusammenstoß mit den Eisbergen die Scheinwerfer D.)i t Ben gehen würden. In solchem Falle würde das Wasser sofort in das Innere des Bootes füllen und seinen Untergang herbeiführen. Endlich entschloß man sich, die riesige Minen rohre mit Beton auszufüllen. Der Minenraum ist in einen großen Wasserbehälter verwandelt worden, aus dem die Mancher ihren Gang in die Meerestiefen antreten werden. Die Küche befindet sich im Hinterraum des Unterseebootes. Selbstverständlich ist die Kücheneinricht: ug elektrisch. Der Sau erstoffvorrat auf der „Nautilus" wird regelmäßig erneuert werden können. In großen Stahlflaschen wird eine bedeutende Menge Sauerstoff mit auf die Reise genommen. Kapitän Danegover me'nt, daß die 18 Monn. Besatzung min' 6 Tage ununterbrochen unter Wasser werden verbleiben können. Er hofft, daß es im Laufe von 6 Tagen immer möglich sein wird, eine eisfreie ck? ausfind!o zu machen, um auf* ploK'-w und den Vorrat an Sauerstoff ans der Atmosphäre zu erneuern. Die größte LuxusmOt 6er Welt Im Hamburger Hafen vom Stapel gelaufen len. Die Ausgestaltung des Interieurs wird noch etliche Wochen in Anspruch nehmen. Das Schiff wird zwei Schornsteine erhalten und eine Besatzung von etwa 100 Mann benötigen. Die Jacht soll u. a. auch für ausgedehnte Luxusreisen, sogenannte „Alkolol-fahrten" in die Südsee von den amerikanischen Besitzern in Anspruch genommen werden. Der Stapellauf, zu dem sich sehr viele Neugierige eingefunden hatten, ging bei dich tem Schneegestöber vor sich, vollzog sich aber ohne die geringste Störung. H a m b u r g, 4. März. Die auf der Schiffslverft Blohm & Boß für Rechnung der „Favarona Ship Corporation of Newyork erbaute Privatjacht „Favarona" ist nach Durchführung umfangreicher Vorbereitungen und Absperrungsmaßnahmen im Hafen gut von Stapel gelaufen. Das-Schiff ist die größte Luxusjacht der Welt und bietet ein imposantes Bild. Bei einer Länge von 105 Metern ist das 4000 Bruttoregistertonnen große Schiff verhältnismäßig hoch und gedrungen gebaut. Es soll einen vollständig neuen Typ im Jachtbau darstel- Die ©tiefmutter als Anstifterin Eine. entsetzliche Familientragödie W a r s ch a u, 4. März. In der Ortschaft Wizel bei Lodz hat sich eine furchtbare Familientragödie ereignet. Der Landwirt Mosal hat vor kurzem zum zweiten Male geheiratet. Seine beiden Töchter im Alter von 5 und 9 Jahren wurden von der jun- den Kinder und hieb ihnen mit zwei furchtbaren Axthieben die Köpfe ab. Dann erhängte, er sich auf dem Dachboden. Als die furchtbare Tat bekanntgewovden war, versuchte die Dorfbevölkerung die Stiefmutter zu lynchen. Mit knapper Not wurde sie den Händen der Menge entrissen und mit schwe- gen Stiefmutter mißhandelt. In der vergangenen Nacht bewaffnete sich Mosal mit j ren Verletzungen ins Spital gebracht, einer Axt, ging zu den Betten der schlafen- Wendung im Falle Halsmann Wiederaufnahme des Prozesses bevorstehend? - Neue Spuren Justizirrtümer haben es in sich, daß sie wie ein Alpdruck auf der Gesellschaft lasten. Das beleidigte Rechtsempfinden kommt nicht zur Ruhe und sucht letzte Zweifel zu beseitigen und restlos Klarheit zu schaffen. Zu den Fällen, die als Justizirrtum die Welt erregten, gehört wohl an erster Stelle der des Studenten Philipp H a l s m a n n, der wegen Batermordes angeklagt worden war und schließlich nach mehreren Gerichts-Prozessen wegen Totschlags verurteilt wurde. Philipp Halsmann, der seinen Vater, den Rigaer Zahnarzt, bei einem Ausflug ins Gebirge ermordet haben soll, ist durch einen Gnadenakt des österreichischen Bundespräsidenten aus dem Gefängnis ins bürgerliche Leben entlassen worden. Der junge Student hat seine Studien wieder ausgenommen und lebt augenblicklich in Riga. Interviewern hat er erklärt, daß er es als seine Lebensaufgabe betrachte, diesen Justizirrtum aus der Welt zu schaffen, denn es habe für ihn keinen Sinn weiter mit der Marke des Vatermörders zu leben; er wolle sich erst seinem Studium widmen, um dann, fertiggeworden, ausschließlich die Wiederaufnahme des Prozesses und seine Rehabilitierung zu betreiben. Indes scheint in Abwesenheit des Verurteilten eine Wendung eingetreten zu sein, Innsbruck, 4. März, die Licht in die dunkelste aller Mordaffären der letzten Zeit bringen könnte. Im Laufe der Prozesse gegen Philipp Halsmann tauchte immer wieder das Gespenst eines Dritten als mutmaßlicher Mörder auf. Sachverständige fochten schwere Kämpfe über diese Möglichkeit aus. Aber die Frage wurde schließlich zurückgestellt u. das Verfahren mit einem Berlegenheitsur-teil, nicht im Sinne der Anklage wegen Mordes, sondern wegen Totschlages beendet. Bekannt aus diesem Prozeß sind auch die vielen Selbstanzeiger, die. aus verschiedenen Motiven sich des Mordes am alten Halsman bezichtigt haben. Unter letzteren figurierte auch ein Mann namens Johann S ch n e i d e r, der bei seiner Selbstbezich-tigung so viele Einzelheiten mit Wahrscheinlichkeitswert angab, daß die Kriminalbehörden sich ernstlich mit dem Fall befassen und Nachforschungen anstellen mußten. Im kritischen Augenblick hat Johann Schneider allerdings sein Geständnis zurückgezogen u. einen Alibi-Beweis für den Mordtag erbracht. Johann Schneider wurde freigelassen und nur wegen Irreführung der Behörde unerheblich bestraft. Nun hat das Innsbrucker Landesgericht, vor welchem seinerzeit der Prozeß gegen Philipp Halsmann geführt wurde, vom San desgericht in Wien den Strafakt Johann Schneider neuerdings angefordert. Es verlautet, daß die Gendarmerie neues, Schneider schwer belastendes Material, zusammengetragen hat, so daß eine Ueberprüfung des gesamten Prozeß-Materials notwendig geworden ist. Gerüchte wollen wissen, daß auf Grund dieser neuen Tatsachen die baldige Wiederaufnahme des Halsmann-Prozesseß unver« ueidlich ist. Likbesökurna der SchönhettSkönigm Fräulein Avonne Taponnier wurde 1930 zur Schönheitskönigin von Paris erkoren. Ihre Freude war groß. Sie strahlte auf den Bällen, bekam Engagements von den Variete- und Kinodirektoren. Eine große Zahl von Männern warben um das Herz der preisgekrönten Schönen. Fräulein Taponnier wies alle Bewerber zurück und schenkte ihre Gunst dem Garagenbesitzer Fa-6er. Seine Liebe war aber genau so vergänglich, wie das Königreich der jungen Da me. Am Tage, wo sie den Thron einer anderen überlassen mußte, löste Faber das Verhältnis auf. Aus Verzweiflung stürzte sich Fräulein Taponnier in die Seine. Sie wurde gerettet. Dann entschloß sich die abgewiesene Schöne, sich an ihrem treulosen Geliebten zu rächen. Vor einigen Tagen, als sie ihm auf der Straße begegnet«, streute sie ihm Pfeffer in die Augen. Dann zog sie eine kleine Nagelschere aus ihrer Handtasche und versetzte ihm einige Stiche in die Brust-gegend. Der weitere Verlaus der Liebestva-gödie gestaltete sich sentimental wie in einem Filmmanuskript. Als Fräulein Taponnier Blutflecke auf der Weste ihres Geliebten er« bstckke, brach sie in Tränen aus. Laut weist stieg sie in eine Autodroschke ein und jagte zu dem Chauffeur: „Fahren sie mich, wohin Sie wollen." Ein Polizeibeamter hol te sie in einem anderen Wagen ein. Die Ver treterin der Pariser Frauenschönheit und Eleganz sitzt jetzt hinter Schloß und Riegel. Ein Beitrag zum ewigen Thema über die Vergänglichkeit alles Irdischen. Die neuesten Erfindungen Ei« elektrisches chirurgisches Messer. Der Gebrauch eines elektrischen Messers für chirurgische Zwecke wurde von den Mit-gliedern des Amerikanischen Medizinichen Kollegs nachdrücklichst empfohlen. Dieses Instrument setzt den Chirurgen in die Lage, mit dem elektrischen Wundmesser in empfindliche Teile des Gehirns einzudringen, was bisher nicht möglich war; die Gefahr der Verblutung wirst fast gänzlich ausgeschaltet. Das Instrument wird besonders in der Neurochirurgie wertvolle Dienste leisten sowie bei der Behandlung gefährlicher Erkrankungen. Es wird dem Chirurgen bei gesundheitlichen Störungen freie Hand lassen, die das Rückenmark in Mitleidenschaft gezogen haben. Und während bisher sechzig oder siebzig Silbevklammern bei Operationen zur Abschnürung der Wern erforderlich waren, sind bei dem neuen Wundmesser keine Silberklammern erforderlich, wenn es sich darum handelt, Geschwüre oder Geschwülste zu entfernen. Kein Gold im Mittelpunkt der Erde. 'Der Mittelpunkt der Erde setzt sich aus Eisen und Nickel zusammen, nicht aus Gold, wie die Wissenschaftler bisher angenommen haben. Sie neigten zu dieser Annahme, weil Gold auf Grund des spezifischen Gewichts der Erde im Mittelpunkt einen wesentlichen Bestandteil bildete. Von Dr. L. H. Adam s im geophysischen Laboratorium des Carnegie Instituts unternommene Forschungsarbeiten haben nun mit ziemlicher Sicherheit bewiesen, daß sich das Vorkommen von Gold nur auf die Erdkruste begrenzt und daß unser Planet aus Eisen sowie aus Nickel besteht. Ein Fortschritt in der Filmtechnik. Obwohl die Regisseure für die Tonfilme keine Kosten scheuen, um sie so wirkungsvoll wie möglich zu gestalten, kommen sie Gei der Produktion oft nicht weiter, wenn es darauf ankommt, in einer Kampfszene schweres Ar-tilleriefeuer ertönen zu lassen. Es ist nun Aulsgabe der „Lautingenieure", eine reali- •yrerarg, &i»IHIHHi utit o. wrnrz ltMT. röttumsbraaten, 2. Ole Stee- stische Kriegsszene zu entwickeln, und das kritisch gestimmte Publikum ist nicht länger mit der bisher geübten Methode zufrieden, di« einfach daraus bestand, daß hinter der Szene Trommeln geschlagen oder mit Eisen blechen ,gerattelt" wurde. Sehen wir, wie ein furchtbares Bombardement dadurch vorgetäuscht wurde, daß ein einzelner Revvlverschuß abgeseuert wurde. Me Detonation des Schusses wurde auf einen Film übertragen, der mit dem üblichen Tempo von 30 Meter pro Minute lief. Bon diesem Film wurden mehrere Exemplare bei verschiedenem Tempo hergestellt, das zwischen 10 und 26 Meter schwankte. Der Film mit einer Geschwindigkeit von 10 Meter dröhnte gleich dem Abschuß einer dicken Bertha, der Film mit einer Geschwindigkeit von 26 Meter dagegen wie das Bellen eines Dreipfünders. Verschiedene dieser Filme wurden zu Streifen von verschiedener Länge kombiniert und dann gleichzeitig durch drei Lautapparate reproduziert. Die Wirkung war überraschend. Sport venn alles auf den Kopf gestellt ist, anstatt jeden Handgriff zu zeigen. Natürlich gibts dann Krawall mit verschiedenen Ehrentiteln — es kommt dabei zur Kündigung — und wie das Mädl gekommen ist, geht cs wieder fort — in einen anderen Dienst, eine andere Frau zu beglücken. Würden doch die Frauen die Dienstmädchen wie Lehrlinge behandeln, donnerte er weiter, aber sie müssen auch ihre Lehrmei-sterinnen am Platz finden, die selbst etwas verstehen und sich auch Zeit nehmen, ihnen die Arbeit richtig beizubringen." „Eigentlich hast du recht, Nazi", sagte Frau Brumminger, „aber uro nehmen wir Frauen die Zeit und Geduld dafür her?" „Pappellapapp, die Zeit ist immer da und die Geduld auch, wenn die Frauen sie nicht wegen jeder Kleinigkeit verlieren, wie wir unsere schlecht genähten Hosenknüpfe." „Llprapos Hosenknopf!" schrie er nieder. „Drei Tage fehlt mir dieser verdammte Knopf schon, wer ist schuld daran, der Tram pel oder die Hausfrau?" „Zumeist beide", seufzte Frau Brumminger. „weil sich eine auf die andere verläßt, daß er angenäht wird..." Ü«d dann horten wir ihn wieder ruhigst kleinen Portionen fast unbemerkt bei. Der letzte Faktor in der Ernähru>ngsfrage ist nun noch das „Was", und da herrscht leider viel zu oft der Wahn, daß zur kräftigen Ernährung Fleisch, Eier und dgl. unerläßlich seien. Das natürliche Empfinden des Kindes wehrt sich mit Recht gegen eine Ueberlastung seines Verdauungsapparates. Fast alle Kinder essen z. B. Mehlspeisen, Obst, Gemüse, leichte Fleischsuppe mit Ein lagen von selbstbereiteten Nudeln usw. gerne, wehren sich aber gegen kompakte Ge- sprochen: „Na, siehst Anna, du bist roenig-stens ein gelehriges Weiberl, das Einsicht hat — und das ist der erste Weg zur Be . . besseren Dressur der Dienstboten", verbesserte sich Herr Brumminger und fing wieder an: „Und noch etwas, weil ich mir heute schon alles von der Leber redenwill. Du erziehst unfern Buben, so wie es Mütter gewöhnlich ttin, zu ständigen Widersprüchen. Das geht den ganzen Tag: „Burscherl willst du nit schön deine Jause essen? — Möchtest du nit vielleicht lernen gehn? — Nicht wahr, du kommst zur rechten Zeit nach Hause? — Und auf alle diese Fragewien hat der Laus bub nur ein Achselzucken zur Antwort und macht, was er will. Du Anna, wenn ich meine Lehrlinge so fragen möchte, das sind auch Kinder besserer Leute, da möchte ich weit kommen. Bei Kinder muß man feste Hand und festen Willen haben. Sie müssen beides verspüren — und sich beizeiten fügen lernen, sonst wird ihr junges Herz von Böswilligkeit, Eigensinn, Starrköpfigkeit um frustet — und diese Kruste wird dann in der Fremde oder im späteren Leben mit Gewalt an ihrem Schädel zerschlagen. — Wäre dir das vielleicht recht, Slnna, wenn unser Bub darunter zu leiden hätte?" „Gott soll uns und ihn behüten — du bist wirklich ein gescheiter und guter Vater, wenn du auch manchmal rauh bist, wie ein Reibeisen", sagte Frau Brumminger fast liebevoll zu diesem Flegel. Weißt Mutterl, alles was recht ist . . . aber . . ." „Er hat doch recht, Friedl. Du glaubst gar nicht, wie recht er hat in allem und jeden, was du mir jetzt erzählt hast. Das ganze Fanrilienglück liegt nur in der Arbeit einer tüchtigen Hausfrau und ihrer Kindererziehung. Der Mann ist zumeist nur Verdiener, das Heim seine einzige Ruhestätte. Er genießt es tagsüber oft nur für kurze Stunden und soll es daher rein, sauber, ruhig und vor allem friedlich vorsinden. Die Kinder müssen zu seiner Erholung beitragen und das wird nur durch gute und korrekte Erziehung erwirkt, die zumeist in Händen der Mutter liegt. Wie traurig für beide Eltern ist doch die Drohung: warte du schlimmes Kind, wenn der Vater nach Hause kommt, werde ich ihm alles erzählen, damit er dich tüchtig bestraft. Und Vater kommt stets voll Freude und gu ten Mutes nach Hause. Anstatt sein Kind herzlich zu küssen, soll er es nun bestrafen? Wie schwer ihm das oft fallt und wie sehr sein Gemüt darunter leidet, wird kein Kind begreifen, solange es nicht gehorsam und gefügig ist, denn nur als solchen Tugenden erwachsen Liebe und Anhänglichkeit für Eltern oder Vorgesetzte, Fleiß und Ausdauer für die Arbeit, die Kinder zu verrichten haben, sei es im Lernen oder Spielen." . „Mutterl, mir ist leid, daß ich nicht ein halbes Dutzend Brüder habe, da wäre bestimmt nicht ein einziger davon ein Lausbub . . " „Sicherlich nicht, dernt ich wäre allem Zeilenweise mit einem festen Rüffel über die Köpfe gefahren, genau wie dir Friedl, wem du etwas tust was nicht recht ist, oder das Rechte wicht tan aufljl . . ____H *....- Vy • - richte. Ebenso haben sie eine Vorliebe für rohes Obst, rohe Tomaten, grünen Salat, Radieschen und dgl. Man sollte sie hierin ruhig gewähren lassen. Ihr unverbildeter Instinkt zeigt ihnen den richtigen Weg, denn alle diese Nahrungsmittel enthalten — namentlich ungekocht — beträchtliche Nährwer te in leicht verdaulicher Form und sind ihnen bekömmlicher als selbst kleine Fleischmengen. Gewiß soll hier nicht dem in manchen Kinderstuben mit Vorliebe geübten Herummäkeln an den Speisen das Wort geredet werden.- Es ist für die Kinder von unschätzbarem Werte, wenn sie von kleinauf gewöhnt werden, alles zu essen und nicht wählerisch zu sein, und man tut ihnen einen größeren Gefallen, wenn man sie in dieser Hinsicht schärfer anfaßt, als wenn man jeder Laune nachgibt. Aber wir müssen doch heutzutage mit einem großen Prozentsatz nervös unlustiger und schwächlicher Kinder rechnen. Zwang wäre bei diesen völlig unangebracht. Es heißt hier, der Natur liebevoll nachgehen und erforschen, was der kindliche Organismus benötigt, ohne daß wir uns auf das versteifen, was uns Erwachsenen vielleicht als wichtig oder begehrenswert erscheint. Richtige Auswahl, richtige Dosierung und strenge Regelmäßigkeit zugleich mit individueller Einstellung — das sind die Grundsätze, die wir bei der Ernährung unserer Kinder beobachten müssen, und dann werden wir auch baft> -die Freude haben, daß die Appetitlosigkeit gesunder Eßluft Platz macht. Die Entlastung der Hausfrau Eine Notwendigkeit und ein Problem. Die Entlastung der Hausfrau ist nicht durch Liegenlassen von Arbeit zu erreichen, wohl aber durch geschickte Zeiteinteilung und Vereinfachung der nötigen Vorrichtungen. Es ist im Grunde alles nur eine Organisationsfrage, und ist hiefür Talent vorhanden bezw. eine gute Schulung erfolgt, so kann auch eine Hausfrau, die alles selber machen muß, sich ihre zur Erholung und geistigen Weiterbildung nötige Freizeit sichern. Hiezu gehören nun verschiedene kleine Kniffe, die zwar allgemein bekannt und angewandt sein sollten, in der Hitze des Gefechts aber doch oft in Vergessenheit geraten, sodaß es angebracht erscheint, sie einmal wieder auszuzählen. So z. B. sollte man sich gewöhnen, nie unabgewaschenes Geschirr stehen zu lassen. Spült man nach jeder Mahl zeit die gebrauchten Tassen und Deller sofort ab, so ist dies eine Sache von wenigen Minuten, wobei man die nicht fettigen Geschir te. also die Kaffee- oder Teetaffen morgens und nachmittags im Notfall sogar mit kaltem Wasser auskommt. Läßt man 'das Geschirr ansammeln, so starrt einem am Abend oder