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Samstag                   ven 10. December                          1831.
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i. kopert^e, Eapodistrisch. 2. Likv-ll,, jubeln: UK, Lobgs. sang: Iik»n, geglättet. 3. '6 nli»n(l>.'i-, aus den Mandrien, Villen. ,',. U»mi, der selige: ruj, Paradies. 5. ?ulo^!l>iik, Zoscph, der cdle Präsident des Wechsel- und Handelsgerichtes zu Triest »8u8. I'zui^c-n, unter die Patricier aufgenommen. 6. i?i^mun<l, Graf Hehenwar:, Bischof zu Triest von 1791 bis 179.4. 7> U^l, Ahne. 8. Ijllzorajeuz wohlgeboren. 9. ^^ejua, Gemeinde. iu. Lo^osluv, Theolog, i!. Vrelo, vii-, Quelle, l?.. Kn^clulk) Seminarium. i3. sliol'nili, College: sdar, Colleginm. 1^. Niuülicni, Gleiche. i5. 8tat'lne, HNNderte. l6. Vln^ni'v.-lje, grntulirend. 17. Rc.6i, Reihe». 18. ^zäi-»5/der biblische Geschichtschreiber. 19. I'ujlivo, Frenidartissl leit. 20. I>«slo''!i»nu, Abschied nehmend. 21. l'Iuxlle, weint. 22. Nna^snno, «»«stimmig. 23. Oki», 0Ii,r«j, u Kr»jn, Küste. 2s. R.^im, Bcrg bc» Laibach. -5. povilisi^iiu, Veförderung. 26. 'l«i-^lNi«, 'lei-^^st^ Triest: Handelsplatz. 27. .^jiniN»?, Vssarnplal'. 2.?.  Vluäik,, Bischef! vl»ä-»n, lciten.   29.  li.uiisc, ?i«!)c!i.   3u.
Vie neue Vristis.
(yrzahlnng <^«s Smyrna im New Momhly Magazine.)
( V e s ch l u <i.)
Die kühnen Cerigoten schleppten das Mädchen ohne Widerstand hinweg, und fährten sie zu demgrie» chischen Erzbischof von Smyrna, dessen geistlichen Bei-stand sie gegen die widerspenstige Jungfrau anrufen woll-tcn. Die Familie, und der von ihr erkorene Bräutigam der Kantinko betheuerten, es sey die Absicht von Lady S. gewesen, nicht bloß das verblendete Mädchen ihren natürlichen und rechtgläubigen Beschützern zu entführen, sondern auch sie mit einem Mannt von ihrem Glauben zu verbinden. An wenig Orten herrscht ein so tiefeingewurzelter Haß, als zwischen den katholischen und griechischen Gemeinden in Smyrna; die falsche Angabe von Lady S. Absichten hat viele Cerigocen be. waffmt und bewirkt, daß jetzt auch viele andere Grie» chen sich den Verwandten der Katinko und ihrem Bräutigam anschlössen.
Wenn wir vorhin die Cerigoten kühn nannten, so mag vielleicht Manchen das Unternehmen, ein Mädchen zu entfuhren, eine Amme zu schrecken und vier waffenlose Franken zu überwältigen, keine Heldenthat schonen, die den Namen kühn verdient «Aein es ist
zujbemerken, daß Alles dieß bei hellem Tage, in der Frankenstraße zu Smyrna vorging, wo sie leicht einen zahlreichen Widerstand finden konnten; daß die Wohl-nung der Lady S. dicht am Bazar und am türkischen Quartiere lag, wo zwei oder dreihundert Türken, die sich nur allzuglücklich fühlen, ihre Yataghans gegen Griechen ziehen zu können, bis an die Zahne bewaffnet herbeieilen konnten, und endlich daß die Cerigoten zwar wohl mit Dolchen versehen waren, aber keine Pistolen oder Flinten mit sich führten, wie sie den Türken nicht gefehlt haben würden.
Sobald sich die unwillkommenen Gaste entfernt hatten, eilten Herr S. und seine Freunde zu dcm brit-tischen  Consul,   um sich über die erfahrene Verletzung des Hausfriedens   zu beschweren.    Bevor jedoch   dieser etwas unternahm, was die  Griechen in unangenehme Berührung mit den Türken bringen mußte, sendete er einen Unterdragoman des Consulats an den Erzbischof, um die Zurückgabe des Mädchens  zu verlangen.    Allein dieser Abgesandte,   der sich in seinem   Auftrage und m seiner Würde als  brittischer Botschafter nicht wenig wußte, (obgleich ihn die Engländer wegen einer gewissen schwärzlichen Gesichtsfarbe »schwarzer Hans« — NIack Fokn zu nennen pflegten) kam bald darauf nicht blaß, sondern gelb vor Wuth zurück, und berichtete,    der griechische Erzbischos   habe  sich  geweigert, Katinko wieber herauszugeben.     Nun legte d,r Consul sein  Staatskleid an,  umgab sich mit  seinen   Drago-nians, und alle zusammen machten sich auf den Weg, Klage zu erheben vor Tahir-Bey, dem Mutsellim oder Gouverneur von Smyrna.
Der Türke empfing sie mit wlirdiger Höflichkeit, Pfeifen und Kaffee, als ihm aber durch den Dragoman der böse Handel auseinander gesetzt wurde, ent-gegnete er mit einem Lächeln, das aus Spott undVor-wurf zusammengesetzt schien,- »Maschallah, was habe ich mit dieser Geschichte zu thun i Sind nicht die Ce-rigolen eure Unterthanen und brittische Unterthanen von meiner Gerichtsbarkeit befreit? Wahrhaftig, es ist bedauerlich, daß ihr sie nicht besser in Zucht halten könnet!
Nun beruhten die Worte Tahir - Bey's allerdings auf gutem Fug und Grund, denn die Malteser und die zahlreich in der Türkei und namentlich in Smyrna sich aufhaltenden Griechen der jonischen Inseln, zu denen Cerigo gehört, genießen alle Rechte brittischer Unterthanen, und sind als solche dem furchtbaren Drucke und dem summarischen Verfahren der türkischen Gesetze entzogen, und stehen unmittelbar unter dem brit-tischen Consul. Dieser konnte nun im vorliegende.» Falle freilich nichts anders thun, als gestehen, daß er unter den obwaltenden Umständen, da kein englisches Schiff im Haftn liege, nicht im Stande sey, die Wi-

5trspenstig«n im Zaume zu halten. Auf dieses hin gebot denn endlich der Mutfellim seinem kleinen Hadschi-Bey sich aufzumachen, um die Sache in Ordnung zu bringen, vor aUen Dingen aber das Mädchen herbeizuschaffen, die wie eine neue Helena ein neues Troja in Feuer und Flammen zu setzen drohte.
Hadschi - Bey — oder Hatchet  Bey (Hackenbcy), wie ihn die Engländer wegen seiner hermaphrodicischen Waffe von Hammer und Axt, die er stets in der Hand fiHrt,   mit einem Wortspiele zu nennen pflegten — wnr Polizey-Chef von Smyrna; er ist ein verständiger würdiger Mann, obgleich  seine Breite seine Höhe chcr übersteigen,   als  hinter   ihr zurückbleiben   mag,' cr lst in seiner Art ein Ausbund von Stutzer;   stets erblickt man ihn zu Pferde, und sein Pferd ist von t>cn Ohren bis zum Schweife, und von der Kruppe bis znm Kniebug herab, stets aufgeputzt wie ein Schilt» itnroß, und wenn er (Hadschi) in seinem Berufe da» hinzieht, so summt aus seinem Munde stets eine tür-iische Weise, sei es nun, Jemand die Fußsohlen mit 2?r B^stonade aufschlitzen und mit Salz einreiben zu !s«ffcl», oder düß er einigen Schurken die Köpfe abhauen läßt.    Man hält ihn für einen großen Witzbold, ^ind allerlei artige Schnurren und Schwanke weiß man ?en ihm zu erzählen, wenn ein Paar Fußsohlen in der ^nft mit der Peitsche gekitzelt, oder ein Hals mit ei-a<l Bogensehne geriffelt, oder ein Kopf seinem Eigenthümer unter den Arm gegeben wurde als Klapphut. Gegen fränkische und  griechische Damen  legt  er die höchste Courtoisie an den Tag,  obgleich er sich nicht ge-nug über ihre Männer wundern kann, die  ihre Weiber so mit unbedecktem Gesicht herumlaufen, und mit «ndern Männern tanzen lassen können, gerade als ob bei diesem Händefassen und Händedrücken — oder bei diesem Tätschelwerk  —  wie sich Hadschi auszudrücken pflegte,  nichts  herauskomme.    Für das Geld hat er eine so innige Zuneigung wie   alle Türken, und man hatnoch nie gehört, daß er es einem, übel genommen, der ihn  mit einem vollen Beutel in die Rippen geflossen, obgleich ein Mann,   der auf diese Weise zu seinem guten Rechte zu kommen gedachte, nicht immer sicher darauf bauen konnte, es zu erlangen, wenn die Piaster einmal in Hadschi's Beutel klangen. Die wahren Eigenschaften aber,   die ihm in der Verwaltung der Osmanlis eine so hohe Stellung verschasst haben, sind seine feste und prompte Entschlossenheit, seinekühne und unermüdliche Thätigkeit. Kein Geschäft kommt ihm quer  über den Weg,   jedes findet ihn zu jeder Stunde bereit,  und deßhalb machte er sich denn auch auf des Mutsellims Vefchl unverzüglich auf den Weg; zweihundert Türken, Taktiker, Albanesen und andere nacktbeinige Irreguläre folgten ihm auf der Ferse, entschlossen, sich des strittig gewordenen Mädchens um jeden Preis zu bemächtigen.   ^     '               ,^sM   ?'^7
Die griechische Hauptkirche und des Erzbischofs Wohngebäude liegen beide in der Frankenstrasse von Smyrna, und sind sammt einem weiten gepflasterten Hofraum, der zum Theil als Kirchhof dient, von hohen Mauern umschlossen. Als Hadschi und sein Ge: folge an dem Thor ankamen, fand er es verrammelt, und sah durch eine Spalte, daß der Hof mit einem Haufen von Griechen erfüllt war, die höchst toll und bereit schienen Gewalt mit Gewalt abzutreiben.
«Wir müssenden Pezavinks«, murmelte Had. schi, »gute Worte geben, oder sie lassen uns eine har« te Speise kosten, die manchem von uns unverdaut im Magcn liegen bleibt, bevor wir dieses Kätzchen von einem Mädchen heraus kriegen." Von dieser Ansicht ausgehend, näherte er sich mit freundlichem Gesicht« dem Thore, um mit den Griechen zu unterhandeln. Es ist zu bedauern, daß ich hier nicht eine Probe von des Vey's Beredsamkeit geben kann; nur so viel diene zu wissen, daß er bewies, die Franken hätten entschieden Unrecht —- sie wären eine verfluchte Race unruhi: ger Köpfe von Caratas, die Smyrna stets wegen einer oder der andern Grille in kochendes Wasser stürzten — die Griechen hätten ganz Recht, zu nehmen, was ihnen gehöre; aber es sey der Ordnung und des Friedens wegen besser, wenn die Palikaren die Ursache von all dem Teuselslärm in seine, ihres Freundes Hadschi, Hände übergeben, er werde sie dann zu dem Mutsellim führen, der bloß allen Recht gethan wissen wolle, und somit Ende gut Alles gut.
Die Griechen, die freilich nicht den guten Worttn Hadschi's hätten trauen sollen, da sie schon manches Pröbchen davon erfahren hatten, gingen an den Kö der, und die schöne Katinko wurde in allem Frieden dem würdigen Polizeirichter ausgeliefert, der den Kopf seines Rosses wieder nach dem Konak des Gouverneurs wendete, während ihm das Mädchen mit aufgelösten Haaren folgte und ihre Verwandten und Landsleulene-ben den trotzigen Türken hergingen. Als sich der Zug dem Konak näherte, sendete Hadschi das weinende Subject all des Haders und Zankes voraus, und nicht sobald war er innerhalb der starken Pallisaden, die dei, Pallast des Gouverneurs umgeben, als cr den Griechen die Zahne wies, Diejenigen, die mit ihm hinein-gedrungen waren, hinausjagte, und das schwcre Thor verriegeln ließ. Dann grinset« er sie mit höhnischem Lächeln durch die Gitter an, that auf ihre Mütter und Großmütter einen kernhaften Fluch, stieg von seinem Pferde, und ging mit Katinko m das Haus.
Die Bestürzung des armen Kindes mitten unter diesen wildblickenden, bewaffneten Türken war unbeschreiblich; sie wußte nicht was mit ihr geschehen soll-' ie; aber ungemesscn war auch ihre Freude, als sie di? Freunde ihrer gütigen Gebieterinn vor dem Nichlersiuhle dcs Mutsellims traf.  der den Anss«»-»^, »k„k    s,-.c; <-^
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ihrem Herrn zurückgegeben werden solle,, der bereits nach Konstantinopel abgesegelt war, sobald er gesehen hatte, daß die Sache in gutem Gange war. Der Con-sul zeigte sich bereitwillig, der schönen Cerigotinn unter seinem eigenen Dache Schutz zu verleihen , bis ein anderes Schiff nach der Hauptstadt unter Segel gehe, und es wurde beschlossen, daß die Zurückgabe mit aller Feierlichkeit vor sich gehen solle, theils um,die beleidigten Franken zu versöhnen,' theils die geärgerten Griechen noch mehr   zu ärgern.
Bei Annäherung des lieblichen Abends an dem: selben Tage, zur Zeit, wo die ganze Bevölkerung Smyrna's auf den Spaziergänger, wogt, oder die Ga-zcbos der christlichen Wohnungen mit schwarzäugigen Mädchen angefüllt sind, die mit den Vorübergehenden koketiren oder von den lärmenden Auftritten des Morgens plaudern — ritt Hadschi in seinem karMoist'nro:' then Sammtkleide, seinen prächtigsten Turban aufdem, Kopf und im schönsten und überladensten Sattel, die tleine schöne Griechinn Katinko hinter sich auf der Kruppe und eine Schaar Taktiker, Albanesen und Straffen-gesindel im Gefolge, aus dem türkischen ins fränkische Quartier, langsam und feierlichen Schrittes die enge Straffe hinab, bis er vor der Thüre des brittischen Consuls anlangte, wo er seine etwas errölhende Last absetzte. — Einige Tage darauf nahm ein englischer Kaufmann die schöne Katinko an Bord seines Schiffes und führte ffe nach Konstantinopel zu ihrer theuren Gebieterinn, wo aller ihrer Noth ein Ende war. Nicht so gut wucde es den Griechen in Smyrna; der Bru-der der Cerigotinn erhielt die Vastonade, eine Menge Griechen wurden ins Gefängniß geworfen, und der Erzbischof und seine Kirche wegen' Unterstützung eines so gefährlichen Auflaufes zu 50,000 türkischen Piastern verurtheilt.                        ____
Matur- Merkwürdigkeiten MMivall.
In dcr von den Nuffcn eroberten persischen Pro: vinzErivan besucht wohl jcdcrReisende die drei seltenen Natur-Merkwürdigkeiten : die Naphtaquellen, die wach-' senden Berge und das ewige Feuer. — Die Naphta-«uellcn sind in der Gegend von Baku, die eigentlichen Brunnen aber auf der Halbinsel Abscheron. Die weißen werden versiegelt gehalten, monatlich nur einmal ausgeschöpft, und der Napht derselben steht am'höchsten im Preise. Die schwarzen sind bis zu 20 Klaftern tief, werden täglich geschöpft, und liefern sehr viel Napht, der nach Vaku geführt, dort zur Feuerung verbraucht, und theuer verkauft wird. Ein Brunnen, der am reichlichsten quoll, gab täglich 75 Ctr. Napht. Die Brunnen selbst gehören der Negierung. Der schwarze Napht wird in Lampen, zum Küchenfeucr und Vrodbacken ze-draucht. — Die wachsenden Berge liegen zwischen Baku und Nawagi, sind nicht hoch, aschfarbig, ohne Gras, von der Gestalt eines Kegels: die Erde ist salziger Lehm. Jeder Berg hat auf seiner Spitze eine Quelle von salzigem, schlammigemWaffer, welches oft in die Höhe sprudelt, um sich spritzt und überläuft, da es sich dann rund herum ansetzt, austrocknet, und den Berg immer höher und größer macht. — Das ewige Feuer auf der Halbinsel Ascheron ist vielleicht einzig auf dem ganzen Erd-
kreise. Es brennt in einer unIleich«n^längllchen Grube, die 20 Klafter lang, und 1 1^2 Klafter tief ist. Sie ward einst von den hier lebenden Feueranbetern stark verbaut. Der Grund der Grube besteht mehr aus Felsen, als Erde; sie brennt nicht überall gleich, die größten Flammen steigen bis zu 2 Klaftern hoch; sie wird auch durch das beständige Feuer nicht tiefer, und die Grundsteine werden nicht mürbe, obgleich Kalksteine über der Erde bald davon locker werden und zerfallen. Dieses öwige Feuer brennt ohne allen Nauch und Geruch; die ganze Gegend auf'eine Viertel Meile umher enthalt dieses Feuer in sich. Jedes Grübchen, das man m die Erde macht und anzündet, brennt ununterbrochen fort, bis man es wieder mit Erde verschüttet. Merkwürdig ist, daß amNande dieser Feucrgrube grünes Gras wächst, und LU Klafter davon zwei'Wafferbrunnen sind. Bei diesem Feuer halten sich immer einige Feueranbeter, Nach-kom en der alten Perser, (die das Feuer als Symbol der Gottheit verehren) u»d andere andächtige Hindschu auf. Sie wohnen in kleinen Hütten m einiger Entfernung, und um die Grube herum. Mitten in einer solchen Hütte ist eine kleine Grube mit 2 — 3 Steinen umlegt, auf welcher in einem Kessel die Speisen gekocht werden. Sie nehmen einige Strohhalmen oder trockenes Gras,'zünden es draussen an der ewigen Flamme an, und werfen es unter den Kessel. Die Grube entzündet sich gleich, brennt lichterloh ohne Nauch und Geruch, und die Speisen werden schneller gar, als bei Holz. Bedeckt man das Loch mit einem Filze, so ist die Flamme gelöscht. An der entzündeten Grube wärmen sich diese Einsiedler im Winter, und brauchen kein Licht in ihren Hütten. Jeder steckt bei seinem Bette einNohr in die Erde, das eine Elle hoch,.,und oben mit Lehm verklebt ist, auch einen Stöpsel von Lehm hat. Nimmt er diesen ab, und zündet die Oeffnung mit Stroh an, so brenne das Nohr wie ein Licht, ohne zu-verbrennen,' legt er den Stöpsel-wieder darauf, so ist das Licht ausgelöscht. Dieses ewig«^ Feuer wird auch zum Kalkbrennen benutzt. Man setzt die Kalksteine in Haufen, zündet eiwas Stroh ander großen Feuergrube an, und wirft es an den Steinhaufen. Hie Flamme fahrt nun plötzlich aus der Erde mit Geräusch.indie Höhe^ und umgibt den ganzen Haufen, den man drei Tage brennen läßt, worauf der Kalk fer^ ^ ist.— In der Gegend um Baku ist noch eine andere'höchst merkwürdige Feuererschemung. Nach warmen Herbsttagen, bei gelinder Abcndluft, stehen die Felder in vollen Flammen. Oft scheint es, als rollten di?fe Flammen von den Bergen herab, und das umliegende Gcbirge ist von einem hellen, blauen Lichtfeucr,erleuchtet. Die unzähligen, theils einzelnen, theils zusammen> hängenders Flammen, welche in dunkeln und warwm Nächten die ganze Ebene bedecken, erregen Schrecken dei Pferden, Mauleseln und,andern Thieren. Diese, Flammen dauern bis gegen 12 oder 1 Uhr in der Nacht; bei starkem Ostwinde bemerkt man sie gar nicht, am häusigsten sind sie im Ottober und November. Ein solches Luftfeuer entzündet aber keinen einzigen brennbaren Stoff, selbst das trockenste Gras und Sck'lf geräth nie davon in Brand, oblcich die ganze Erdflache von Flammen und verzehrendem Fe»er bedeckt zu seyn scheint. Wenn man auch mitten in diesen Flammen sich befindet, so spürt man doch nicht die mindeste Wärme von ihnen.
Nevacteur: Fr, r«v. Deinrich.   Verleger: Mwlj Nl. Gvler V.Mleinmgyr.