^ kaibachce Wochenblatt Nutzen und Vergnügen. IVro. 48. Frcnag den 28.^Noocnlber 1817. Neifedemerkungen. (Bcs^wß.) H^ie Bl-ucke :il von dsr Natur auf einem einzigen Bogen über einen 13 Klafter tiefen Absturz gespannt; Valdalor nennt deren 2. — Wie tief der Abgrnnd sei, läßt sich gar nicht messen, denn die herabgeworfenen Gleine hört man gar nicht fallen^ Aus dieser Halle fähren eine Menge bei weitem noch nicht vollkommen untersuchte Gange wie in einem Labyrinthe weiter in dsts In-ners. Aber wer wagt es, diese schouer-lichenWanderungen anzutreten ? —- Zwar rlibmt sich Valvasor: Ich kann versichern , daß ich zwo qute Meil Wegs bei Lichtern und Windlichtern hineingegangen, ") allein wir wissen, daß er nicht selten übertreibt. Der kühn-sis Wanderer durch diese Ir:gä»sse in unsern Zeiten bleibt unstreitig Hr. Ritter V. LöwkNgreif, so wie seine gemachten Entdeckungen nicht blos in sscognostischer, soudsrn auch w historischer Räcksicht alle Aufmerksamkeit verdienen. Durch ihn er-- 5) IV Buch Seitt 5N. . . . hicltsn das In- und Ausland den merkwürdigen Grottsnbbwohnür, den präteuF 3 nßuinu8. und die interessantesten Stal-octilsormen sind in seiner Sammlung zu sche'. Was dem Verfasser dieses Aufsatzes aber besonders aufgefallen, sind die in eben dieser Sammlung besindlichen, mit Stalactir überzogenen Mcnschenknochen und Inschriften, von welchen Herr v. Löwen-greif versichert,'") daß er beide in einer, eine halbe Stunde unter der Erde entls-gencn Seitenhöhle gefunden. Noch mchr: Herr v. Löwengreif erzählt, und in den Erklärungen zu dem Frllingerischen Gedichte über die Adclsbkl'ser Grotte (Giehe Carittthia Z3i6 Nro. 5!, Anmerk. 14) ist ,.s gedruckt, daß sich ein ganzes Menschen-Ekelet kalcinirt ebendaselbst und zwar in der Stellung eines nach Hülfs Ringenden befinde: die eine Hand soll sich um eine Säule schlingen, während der Körper von einem Felsenbrüche zerdrückt sckcint, dos Ganze aber wohlcv-kalteu, obwohl mit Tropfstein überzogen sey. Wie, wenn etwas ahnliches senem Bauer so große Furcht eingejagt hätte, ") 3« eimm Briefe vom 4. Juni ,617. welchen 1673 Johann Weichard, Fürst V. Auersberg durch ein gutes Trinkgeld bewog, im Abgrunde zu fischen? — *) Daß zwischen der Adlerburg und dieser Grotte dereinst eine unterirdische Verbindung statt gefunden, ist sehr wahrscheinlich , da sich noch jetzt eine, aber ganz ver-schlemmte Oeffmmg gegen die Seite der Burgruinen bemerken läßt. Diese Vermuthung fuhrt auf eine andere, ob die Zwingherrn der Adelsburg sich dieser Grotte nicht vielleicht zu irgend einem cri«> minalischen Zwecke bedienten? — Denn so gern man zugibt, daß auch im 16. und 15. Jahrhunderte neugierige Reisende die» se Grotte besuchten, und zum Andenken ihre Nahmen hinkritzelten, so sinden sich doch bei einigen Inschriften ganz besondere Umstände, z. V. die Inschrift: 1516 Philip Mengen, gnod dir Gott; l575 einMonogramm, ein Salzfaß und ein Wafferkrug. Em«ge sind wegen des hohen Alters bemerkungswerttz, als 12 ^ 13; 132^ Kirchheimer u. d. gl. 4 oHvi noch anders wegen der Namen selbst, als Stumperrg «523; Gregor Taufercr 1530; Franz Anton Herzog zu und Fürst b. Eggenberg 1590; her Jakob Rauwer 1641. So steißig sonst Valva-sor alles aufzeichnet, was über irgend einen Ort sich sagen läpt, so fangt er dennoch die Geschichte von Adelbberg erst bei 1366 an, wo der Patriarch von Aqui-lejo darauf Ansprüche machte. Die Grafen von Cilli besaßsn Adelsberg einige-mahl als Pfand von Oesterreich: z. B. 1372 , 1458; es,wurde aber immer wieder eingelöst- Im Kriegs zwischen Mari-tNilian und Venedig erlitt es einen plötz- *) Valvasor IV. B. S« ^ s. f< lichcn Ueberfakl von Venetianern, welche AtltolliUs ContabeNUs befehligte. Auch türkische Ueberfalle erlitt es , wie den im Jahrs 1559 Wcm wohl Adelsberg vor den: l4. Jahrhunderte gehört haben mag? War es ein Eigenthum der Templer? — Schönleden setzt das alts ^xenclo dahin. Erstes Dampfschiff in der österreichischen Monarchie. Schon am 2. Mai d. I. ward zu Wien durch eine Allertzochsiverordnete Kunstkommijsion, in Gegenwart Gr. k k« Hoheit des Erzherzogs Kronprinzen, ferner der Erzherzoge Ludwig und Rudolph k. k. HH., so wie vieler durch Rang und Sachkenntniß ausgezeichneten Männer, ois erste öffentliche Probe mit der Kreis-Dampf-Mafchlne des Hrn. Anton Bernhard gemacht, und der genaus regelmäßige »Gang derselben, die sehr einfache Zusammensei tzung,. die Aeusserungen der nöthigen Kraft und Geschwindigkeit, dann die sinnreiche Ersindung der Wasserräder Veifallswur-dig befunden. Am 10, Okt. wurde nun die durch das k. k. med. östsrr. Landsprä-sioium angeordnete Untersuchung von dem Direktor des k. k. politechn. Instituts Hrn. Prechtl, m»d von dem Prof. der Maschinen-Lehre, Hrn. Arzbelqer vorgenommen. Die Resultate dieser Üntecsui chung sind folgende: Der Druck auf die Wände des eisernen gegossensn Danipfkess sels (bei dem Druck auf die Sicherhens? , Klappe von 8^5 Pfunden)durch .qew.il,sa-, mes Einpumoen des W>'ffers, ist 14 . Dunstkreisen gleich. Seiner Besck«ffenheit-nacb, ist er alm auch .^c> und darüber auszuhalten vermögend. Die Damps'Mas schlne ist jedoch (bei d^r Beschiv^vung der Gicherheitsksappe von 18 l Pfundsn) nur tint der Ausoehilungskraft von 3 bis Is2 Dunstkreisen zu arbeiten bestimmt. In der Deck-Platte des Kessels ist eine Ms-tallmischung angebracht, welche bei der Tempecarur der Ausdehnungskraft von 5 Dunstkreisen, nämlich von 124 Grad Reau--mür, schon schmilzt; Falls die Sicherheitsklappe ihren Dienst versagen sollte, und zur Erzeugung einer größern Damps-Mcnge, ist ein System von Röhren angebracht, nnlchs vorschlich nich' springen können, oder wenn dieß wirklich statt hcibcn sollte, keins Gefahr mit sich bringen. Dis übrigen Theile der Triebkräfts sind, so wie das Schiff selbst, zweckmäßig und stark gebildet, und folglich das Ganze, ohns irgend eins wahrscheinliche Gefahr, anwendbar befunden worden. Es ist somit das Problem: die Dämpfe zur unmittelbaren Kreis-Bewegung zu verwenden, gelöst, die Dampfmaschine aber, wegen En'.fachheil, Wohlftilheit und ge, ringen Bedarfs an Brennstoff, znm allgemeinen Gebrauch geeignet. Das Publikum wiro nun bald das interessante Schauspiel genießen, d.'s erste Dampfschiff nach Ungarn abfahren zu schen. Erleichterung uno Wohlftilheit des Trans, psrcs zu Wasser, werden dis Folgen dieler, sich bald erweiternden, aemeilluützi« zsn Untenichmung seyn." D e r S a ck. Ballade. „Helencken! nickt langer so schau ich es an, ,,Im Erni5 nur will ick's dir saq^n: ,Frkein S a ck sey des Kam- pfes W-br; „t reln wer den andern wird stecrei, 1 „Nach dir die Arme mag streuen." ^ ^ Zugleich der Kali-er sein ernstlich Mandat Und wie der Herrscher bcsoblcn '^t. Der Herrld rufi vo» dc!- ^fl>»^. ^ ^ „Idr. so „m des Kai''ers Tock k?r srpi'^ ' »,Znm Kampf euch baltct ^tn .7^ -. „Ew Sock um soll euch'be^ „^rem cnnr den a.dnn mag ^rren." Me Dssmen sc?on'üAe im liebliche:, Kranz 5luf suftigcm Söller sitzen; H-rnieder lcucktet des Gchmukes Glanz, Und silbern die Spangen blitzen; Ninas tobend, lv1e ein se erglühet das Mark, Die Muskel starrt an den Händcn ; Da ein freundlicher Blick hernieder drina.t, Und Raube r mit Macht auf den Feind siH schwingt, Und stürzt den wehrenden Necken , Und flugs im Sack muß er stecken. DerIubel, her donnernd genHimmel dringt, Es kündet auf allen Wegen, s Und Nauberim Sack den Hispanler bringt, Vor des Kaders Thron ihn zu lcaen , Und müde schwankt er und neiget sich : „Herr Kaiser ich balgte mich rttterlich „Mit dem <5ack und eigenem Lnde: — „So gebt mir die Tochter zum Wetbe!" Der Kaiser ibm lächelt uub gnädig winkt, Da faUt er ibm dankbar zu Füßen, Die schone Braut in den Arm ibm sinkt, E?rötkend den gmbendei' Küssen^ „Der Gack uns verbleibe für und für „Geehrt und geachtet nach Nechtund Gebühr, „Die Braut nnr hat er erstritten , „Um die viel Gram ich gelitten." Die Mähre dom Sack' gebt bon MuM zu Mund Noch jetzt in Oesterre i ch's 3auen , Des Ritters Bildlüß ihr noch zur Stund Im Sreierlande könnt schauen, Doch seinen Sack, den verzehrte die, Zeit, Auch leider kein Mahler ihn bat konterfeit, Dbwobl der Gack es verdienet, Der solche Vräute gerinnet. G^ätz im September ,8!?. C. A. Schrökingev. M i s c e l l e. Ein sich in F.... aushaltender Fremdee bekam a-if cin Haus dc,s:n4 wit dem Wkchstl.vssen wundert? er sich, als er das Geld nicht a5> ich bekam, sondern man ikm bemerlt^: ,', ein Wort, umarmt unsre Erde, Und hausig trisst man's auch umarmt von dieser an; Wer drauf zu hausen denkt, erleidet viel Beschwerde, Doch Manchen macht es oft zum reichen, reichen Mann. Die zwcit' und dritte Sylb'kannst du au js« dem Hause An jeder Kirch', am Thurn, an jedem . Kloster semi: Ja, selten nur entbehr:'s desBüscrs ödeKlau se, Und jede Vvhnung braucht's, mach« freundlich sie und schön. Das Ganze ist fürwahr nach weisem Plan gebaut, Doch hat kein Auqc je den Künstler noch erschaut. F. K.