bar bezahlt.) ßillier Zeitung --b-s--———————— Erscheint wöchenttteh zweimal: Donn«r»tag und Sonntag früh. ------- Echrtltlitisng .»d Ber»att»»fl: moot altca *r. » lelepho»>l- - »«»bffi (a der 8«nooUu*a qtfle» btntglw »ebbten ->»«.. »,, » {*tt da« Inland rti«fj|din<| Din 10.-. dalb^rig Din SV.-. ga»«ähr.u vl»40.-. K>, da« Xuttan» k»t'?»ech«nd» «rhshung. - Einöln» Kummer» Din Nummer '2h | ~ Donnerstag Den 6. April 1922 | 4. [47.] Jahrgan,, Exkaiser Karl grstorbrn. Am 1. April ist in Funchal aus Madeira Eskalier Karl gestorben. Er war seiner Veranlagung nach ein harmloser, im Arunde seine« Wesens hei-lerer, lebensfroher Mensch. Sein Leben hätte sich zw«ifello« glatt abgewickelt, wenn er alt einfacher Bürger geboren worden wär«; wahrscheinlich auch, wenn er als Erzherzog den Krieg üterdauert hätte. Denn ihm wäre t« wohl am wenigsten eingefallen, mit de» Geschicke, da« der AuSgang bei Kriege» über die zahlreichen Herrichersamilien der Zentral-staaten heraufbeschworen hat, zu hadern. Lein leicht lenkbarer Sinn hätte sich mit Befriedigung den kleineren Dingen des Leben! hingegeben, die ihn mehr gefesselt hätten al» die großen Angelegenheiten der Welt, die mit ein wenig Leichtsinn und Li«bens-Würdigkeit nicht abzutun sind. Die Tragik feine« Schicksal« liegt darin, daß er gezwungen war, Oesterreich-Ungarn« Kaiser und König zu werd.« zu einer Zeit, die «inen Mann erfordert hätte. Nicht »inen Mann, der bei Truppen-paraden und feierlichen Empfängen repräsentieren konnte, sondern einen mit VerantwortlichkeitSgesühl und Sinn für die Größe einer Aufgabe, die, wie »an jetzt weiß, auch eirie» ganz Großen nicht ge. glückt wäre. E« ist müßig, auf ihn, der am Ende einer langen Reihe von Herrschern au« dem Hause HabSburg in einer unheildräuenden Zeit den Thron bestiegen hatte, mit dem Uebel de« Hause« und seiner ganzen Geschichte zu beladen, Karl» Schatten-feiten wurden durch seinen Fall grell herauigear-beitet, so daß das Angenehme seines Menschen-tum« daneben verschwand. Da« schon seit langem vorbereitete Schicksal des Staate«, an dessen Spitze Als Zitieger an der Iront. von Feldpilot Han« Namor, Koievje. L von einem nach Taten dürstenden Ehrgeiz« beseel», nahm ich meine Einteilung zu einer Feldformat!«» mit groß«r Freude auf Meine B«geisterung erlitt aber eine merkliche Abkühlung, al« mir ein eben von der Front eingerückter Feldpilot mitteilte, käs die Kompagnie, zu der ich ein-geteilt sei, im Felde die lodetkompaguie heiße. Al« ich Ihn um da« warum fragte, erzählte er mtr die schauerlichsten Sachen und schloß mit der Be-merkung: »Für die Piloten der 4. Kompagnie sind in Osseck immer GrUer reserviert. Bevor du mit den allen Aviatik-Kisten, die »ort sind, üderfeind gehst, luche dir eine« da»»n au«, dann kannst du schon bei Lebzeiten wissen, wo du schließlich liegen wirst." Mich überraschten diese Mitteilungen tnsofeme, al» ich mir bi« dahin noch nicht Zeit genommen hatt«, über den Begriff «Front" richtig nachzudenken. Ich («• tic Kriegsberichte mit derselben Gleich-gültigknt wie alle anderen Hinterl«>d»tachinier«r »der Strategen. Und doch birg«, wie ich mich dald überzeugte, nicht» s«»iel Entsetzliche«, Ungeheure« und Schauerliche« i» sich al« da« Wort »Front*. Wer draußen war, wird mich und meine Au«-führungen in den folgenden Berichten verstehen; der» jenige aber, der e« vorzog, sich mit oder ohne Protek-* tion, mit »der ohne Schmiere im Hinterland« herum-zndrücken, soll e« sich nicht angelegen sein lasse», dar-über herumzukritisieren, den» e« ziemt sich nicht, da« Mail »Hinnehme», wenn man daz» kein» Ursache hat. er stand, suchte in ihm sein« Verkörperung und saud sie. Karl Habsburg war seinem Amt nicht gewachsen. Da« mußte ihm verziehen werden, denn e« war ja nicht seine Schuld, daß die hab«burgische Hau«, ordnung gerade ihn auf den Thron führte. Was man ihm zum vorwürfe machte und immer machen wird, ist da« Doppelspiel, daS er als Bundesgenosse Deutschlands gespielt hat. An der Bahre eme« Toten nicht« al« Gute«, dies gilt schließlich auch sür diesen Toten, dessen Hinscheiden kl« besonderen Umständ« traurig genug machen. Aber jetzt, da seine Person zum letztenmal« dem Tage vorgeführt wird, muß es noch einmal ausgesprochen werden, daß Karl am deutschen Volke falsch gehan» delt hat. Daß sich damals in seinem Kopse Völker und Taten anders malten al» im Kopfe de« Bürgers, das sei gerne zugegeben. Aber er hat auch nach dem Zusammenbruch« seine« Reiches und Thrones kein aufrichtiges Wort zu sagen gewußt. Er hat in seinem mißglückten versuche, sich reinzuwaschen, po-litische Boraussicht als Grund seiner Handlung«-weise bezeichnet. Darüber sind die Akten geschlossen. Lüg« und «in gebrochene» Wort lassen sich nicht »»leidigen, vielleicht würden selbst die Deutschen Karl heute wild«r beurteilen, wenn er nach seiner Thronbesteigung offen erklärt hätte, er wache d«n Krieg nicht länger mit, w«il «r ihn für aussichtslos halte. Da« Ergkbni« wär« ein verfrühte» verfaille« gewesen, aber man hätte viele Menschen vor dem Tode bewahrt. Daß Karl al» Kaiser nicht au« politischer Ein-sicht, sondern au« Schwäche den Deutschen in den Rücken gefallen ist, zeigen feine Umsturzversuche nach dem Kriege. Er war nicht der Mann der großen Taten. Richt einmal persönlich ehrgeizig, denn großer «ach ein»» strapazreichen Fahrt kam ich mV sehr gemischten Gefühlen in der damaligen Endstation Bcjca—Traza an. vom Z»g« au«g»siieg«n, stand ich eine» Moment unschlüssig; wir ware» doch an d«r Front, oder zumin-besten« in unmittelbarer Itähe derselbe» und man sah u«< ---aus einmal ein dumpfer Schnß — alle«, Passagier« und Beamte, stürmt« wie wahnsinnig dem Au«gange, dem Walde zu. Ein unheimliche« Zischen, Sausen, Brausen in der Luft — dann ein furchtbarer Knall vermischt mit den rod»«lchreien zerrissener Menschen! vo» »»sichtbarer Gewalt emporgehoben, fortge-schleudert, siel ich nach beiläufig 20 Meter» »nfreiwil-llger Lustreise in »inen Kraulacker nieder, glücklicherweise ohne etwa« »erletzt zu haben. Volltreffer am Bahnhof». lote — Verletzte. Alle drei Minuten siel ein Schutz. Erst als da« Surren eine« Flugzeuge« hiibar wurde, verstummte die Batterie, die, wie ich nachträglich erfuhr, sei« »i»»m Mona« den Bah»hof beschoß, ohne datz man st» au«» findig machen kon»le. Selch eigentümlicher Zufall I Mir blieb e« »or-behalten, die Batterie, die mich ohne Flugzeug fliege» lieft, bei meinem ersten Ueberfeindstuge zu finden »nd bei« dritten zu vernichten. Meine Kompagnie stand in Vifovizza. Da di» Ttlephonliitungen zerstört waren, konnte ich »ine» Wagen nicht verlangen und m»tzte daher den Weg dort-hin über Girz zufutz fortsetze». Di« Straße »ach GSrz würd« weft» de« grtfecii Verkehre» stä»dig beschossen. Ein Schrapnell nach dem Ehrgeiz ist immer ein Zeichen von ausgeprägt«« Willen. Gerade diesen hatte Karl am wenigsten. Er war den Meinungen seiner Ratgeber völlig an»* geliefert, wer al« letzter von ihm ging, dessen Worte wirkten am meisten nach und wurde» kaiserlicher Wille. Als Opser seines Ehrgeizes wäre er vielleicht eine tragisch» Figur gewesen; als Werkzeug fremder Machtgelüstt hat er sich noch dessen entkleidet, was den anderen gestürzten Herrfchern als Vornehmheit de« Sichbeschekdenwissens ausgelegt wird. Daß er sich aus Mad«ira unglücklich fühlt«, das ist gut zu glaudrn. Denn um unglücklich zu fein, genügt e«, daß man sich unglücklich fühlt. Auch aus einer paradiesischen Insel und ohn« dir Nah-rung«« und Kl«id«rsorgrn de« gewöhnlichen Bürger«, die aber der Exkaiser, wie erzählt wird, hatte. Er war nicht groß, so daß er vom Gipfel dieser Gröge au« sein Schicksal als Notwendigst hätt» betrachten können. In seinen Augen war e« eine Ungerech-tigkeit. Er kam von der falschen Einschätzung der Verhältnisse.nie los. Das Sonnige und Fesche seines persönlichen Wesens wurde ausgelöscht. Wie alle von Natur au» guten Menschen leicht lachen und leicht weine», so war e« auch bei ihm. Nur daß ihm in der letzten Zeit die Tränen locker waren. Er weinte nach den unglücklichen Bei suchen in Ungarn und er weinte, als die Gewalt der Krankheit ihn ergriff. Im Lachen und im Weinen zeichnet sich sein weicher Eharakter. AIS Glücklicher hätte er Menschen vielleicht glücklich gemacht. Als Unglücklicher war es sein Schicksal. Menschen unglücklich zu machen. Der vierunddreißigjährige ist als Büßender, al« Mann mit weißem Haar fern der Heimat gestorben. «nderen krepierte, vor, hinter, neben mir. Datz e« mir nicht recht geheuer zumute war, bestreit« ich nicht. Bald link«, bald rech!« laufend sah ich schließlich ei», daß alle» nicht» nützte. Wenn schon, den» schon I In dir Mauer d«» St. Pelerfriedhofe« schlug «ine Granat» «in. Durch die herumfliegende» Sprengstücke wurde einem Kinde, da« die Mutt«r im Arme trug, der Kopf glatt abgerissen, während letzterer die Schulter und der «rm furchtbar verstümmelt würd«. Den Schrei, den diese Frau an«stieß, »ergeff, ich nl«. Ich eilt« sofort der Schwerverletzten zu Hilfe. Dort lag ste, ohnmächtig, da« Gesicht vkrzerri — blutbespritzt, den zuckenden Rumpf de» drei- b-» vieiM-rigen Kinde», da« di« Hände wie bittend zum Himmel streckte, eng an stch gepreßt, in einer stch stetig »er-glitzernde» Blutlache. Ein paar Schritte davon der »m hellblonden Locken umrahmte Kopf, mit geöffneten weh-mütig blickenden Augen. Ein Bild de» Grauen«. »rme» M»tlerherz, wen» du e« Ichanen solltest! Ein» fliegende Ambulanz »ahm ste aus. Görz. Wa« ist seinerzeit nicht alle« über di« vilkernchttwidrig« Beschießung dieser stafenfcn St»»t geschrieben und geschrie» worden l Wer aber die Mieser in der All»» biGf »em Seminare oder in Wn Anlage» de» Parkhotrl» r hat, wuro» anderer Anficht. Ein« Gra» >ach der andere» sauste in Mc Stadt, ganz« Hä. niederreißend, dir mit ■»• geheurem Krach«, einen kaum Übersteigbaren wüsten Trümmerhaufen bildend, niederstürzten. In «in«r Osteria der Piazza Grande hSrte ich im Borbeijehen fingen. Ich war vielleicht hundert &■*« 2 Jtüiet Zeitung ftlMRKtt 28 Das neue Gcmeindrwtchl» tjrfrU für Slowenien. Das Neufatzer Deutsche Volksblatt bringt in seiner Nimmer vom 25. März l. I. einen Beitrag au« der Feder seines Ljubljanaer Berichterstatters, den wir im nachfolgenden wiedergeben: Das Beograder Amtsblatt hat in feiner Stummer vom 18. Februar daS neue Gcr»ei«dewahlgesetz ver> lautbart. welches feine Gültigkeit auf Slowenien, die Woiwodina, Bosnien und die Herzegowina und auf Dalaatien erstreckt. Alle Bestimmungen der Ge-meiodewahlordnuugen, welche mit dieser Beiordnung im Widersprüche stehen, ebenso alle Gemeindewahl-ordnun^en, welche b'Sher im Gebiete der Landes-Verwaltung Laibac? in Geltung sind, werden dadurch außer Kraft gesetzt. Hiebei ist für Slowenien eine Ausnahme geschaffen worden, welche den Anregern und Uihebern der Verordnung, die i» den Reihen der slowenischen demokratischen Partei zu suchen sind, durchaus nicht zur Ehre gereicht. Diese AusnahmLbistimmung ist Heimlich durchweg« eigennützigen Parteiritcksichlen ent» sprungen und paßt aus unser demokratisches Zeit-alter wie die Faust auf« Auge. Der § 34 setzt nämlich fest, daß in G-meindcn mit eigenem Statute und in Gemeinden mit 10.000 oder mehr Einwohnern die um ein? verminderte Hälfte der AuS-schußstellen jener Wahlwirberliste zufällt, welche bet der Wahl die verhältnismäßig meisten Stimmen auf sich vereinigt hat. Die Ncstzahl der AuSschußmit-glieder und Stellvertreter wird unter alle Wahl-werberlisten nach dem Berhältnlssystem aufgeteilt. Auf diese Weife wird also jene Partei, welche bei der Wahl die verhältnismäßige Mehrheit erreicht hat, nochmals berücksichtigt und künstlich zur unbefchräukicn Herrschaft i» Gemeinderate eingejitzi. Bon dieser Bestimmung werden vor allem die autonomen Städte Laibach, Marburg, Cilli und Pettau betroffen, welche der Willkür einer tatsächlich in der Minderheit be> findlichen Partei auf Gedeih und Verderb au«ge-liefert werden sollen. E» ist bekannt, daß vou dieser Steuerung Haupt-sächlich die slowenisch« demokratische Partei Nutzen zu ziehen hoff«, die bei den letzten Gcmeindewahlen aufs Haupt geschlagen wurde und nun aus Umwegen sich bemüh«, die ihren Händen entglittenen Zügel vor allem in Laibach wieder an sich zu reißen. Na-türlich wird zur Begründung dieser reaktionären Maßnahme von den demokratischen Organen die Rück^cht auf die allgemeine Wohlfahrt herangezogen, welche den ungestörten Fortgang der Wirtschaft in den größeren Gemeinwesen erheische. Daß ein solcher Borwand gänzlich nnstichhältig ist, geht auS der Ueberlegung hervor, oaß ja die übrigen der«rt ver» kürzten Parteien sich für den Wahlkawpf auf eine gemeinsame Liste einigen und also all jener Begünstigungen teilhaftig werden können, welche nach der Auffassung der demokratischen Partei ihr allein oder doch wenigsten« ihr in erster Linie zugute kommen sollen. In der Tat sind in der Slowenischen Volks-partei, in der nationalsozialen und sozialdemokratischen Schritte gegangen, al« bat Gebinde durch einen Volltreffer wie ein »artenhau« zusammenfiel, alle« unter sich begrabend. verzweifelte, nervenerschütternde Hilferufe wurden Uut. Militär eilte heran, doch konnte e« den Unglück-lichen erst Hilf« »der Rettung bringe», »l« man die Eeitenwand de« anschließenden Hause», das ebenfall« zusammenzubrechen drohte, genügend gestützt hatte. I, der nächsten Sasi« brannten mehrere Häuser lichterloh. Frauen, an dearn ihr« halbnackten weinend«n > Kinder wie di- Kletten hingen, rangen verzweifelt di« Hände; standen am Grabe ihrer Habe. Da« Lo« dieser Bedauernswerten war ein un-dtschreihlich,». Gelang e« ihnen, von ihren Hahselig-ketten irgend elwa» ,u retten, so liefen ste in der nächsten Sasse Gefahr, durch Streifpatrouillen al« Pl»n-derer ergriffe» und standrechtlich behandelt zu werden. Man machte da kurzen Prozeß. Ich »erde ans einen solchen Fall später zurückkommen. Ich datte genug gesehen und trachtete, auf dem kürzesten Wege die Stadt zu »erlassen. Am Ende derselbe», dort wo stch der Wog »um Seminare mit der Straße nach Rosental schneidet, stand «in herziges, acht bi« zehn Jahre alte« Miderl, da» Medaillen und andere Heiligensachen »erkauft«. Partei Bewegungen im Gange, welche auf einen taktischen Zusammenschluß aller nichtdem»kratischcn Gruppen hinarbeiten, kommt diese Koalition wirklich in allen größeren Orten zustande, so hat die demo-kralische Partei in Slowenien ausgespielt und wird auch von der angemaßten Herrschaft in der Lande«-Verwaltung zurücktreten müssen. Denn die Majo« risierung deS Volkswillens wird anf die Dauer auch in Slowenien unmöglich sein. Soweit daS Schicksal der slowenischen demo-kraiischen Partei, welche mit Recht schon heute al« die reaktionärste Gruppe in ganz Südslawien gilt, in Frage kommt, wäre eine solche Neuoidnung nicht im mindesten zu bedauern. ES strht aber leider mehr aus dem Spiele al« die Vorherrschast einer einzelnen Partei. Die Bevölkerung sieht in der gegenwärtigen Parteiherrschast eine Art ^positur der Beograder Regierung und macht diese sür alle vorgekommenen und geplante» Vergewaltigungen verantwortlich, welche jedoch im Grunde genommen bloß aus da» Schuldkonto einzelner demokratischer Ehrgeizlinge zu fetzen sind. Und mit dem Kampfe gezen diefe un-klugen Diktatoren verbindet sich in der breiten Masse der Bevölkerung die BoiXellung, daß der Kamps gegen die zentralistische iH< i«rung, ja gegen die Idee be« Einheitsstaates gerichtet sei. Falls daher die koalierten Gruppen bei den nächsten Gemeindewahlen den Sieg davon tragen sollten, so würde ein solche« Ereignis da» Gesüge de« Staate» noch mehr er-schüttern al« eS insolge deS Verschulden» jener Partei, die sich den Beinamen der .staatSerhaltenden" bei-zulegen beliebt, ohnehin schon geschehen ist. Die deutschen Bewohner Slowenien», welche bei den kommenden Wahlen auch ein Wörtlein mit-zureden haben werden, müssen ver Eutwickiang der Dinge wenn auch mit Bedauern, so doch mit verschränkten Armen zusehen. Auch sie werden zwar durch die Bestimmung des § 34 in Mitleidenschaft gezogen, aber sie werden hievon nur infoferne betroffen, al« sich ihre Mandatsanzihl verringern wird. HenschastSgelüste liegen ihnen ferne un» eine Koalition komm« für sie nicht iu Betracht, da alle slowenischen Partelen, mögen sie zueinander wie immer stehen, tu ihrem Deulschenhafse einig sind. Aber die Deutschen bedauern den durch die slowenische dcmokratijche Partei vom Zaun gebrochenen neuen Streit, da da» durch die Konsolidierung unserer innerpolilischen Verhältnisse, an welcher sie al« Element »er Arbeit und Ordnung im höchsten Maße interessiert sind, ver-hindert und vielleicht auf unabsehbare Zeiten un-möglich gemacht wird. Paltlische Rundschau. Inland. Dte Ablehnung des Anklagebegehrens gegen General ge«evi«. Auf der Parlamentssitzung vom l. April wurden die Verhandlungen bezüglich der Anschuldigung de« früheren Kriegsminister« fortgesetzt. General VaSte, der jetzige Kriegsminister, hielt eine Verteidigung«-rede. Er erklärte vorerst sein Bedauern über den Tod der Rekruten. Warme Kleider hätte das Par- In dem Augenblicke, wo ste mich zum Kaufe einlud, schlug ein Schrapnell im Seitenhause ein. Ich sah eine wankende Mauer, hinzusv nng«nd wollte ich da« Kind wegreißen, doch war di« Gefahr schon vorüber. Die Wand war nach innen «ingestürzt und wtr kamen mit einer Portion Staub und Herumstiegenden Mörtel« weg. Ich war starr vor Staunen, al» tch sah, daß da» Mädeil srelenruhig, wie wenn nich«« gewesen wäre, sein Kleid und seinen Stand reinigte. Auf meine Frage, ob e« denn keine Angst habe, erzählte e« mir in kurzen Worten folgend« «rfchüllrrnd« Geschicht«. Ihre Eltern waren De»tschkärn«ner. Der Vater in R»ßland gefallen. Leim Brand« ihre« zer-fchcssenen Hause» drang die Mutter in da» brennende Gebäude ein, um da« vierjährige Brüderchen zu retten. Sie sah weder ihr Brüderlein, noch ihre Mutter wieder. Unaufhaltsam perl««» die lränen über ihre Wangen, al» ste mir sagt«: »Angst habe ich keine, ich bcte ja all« Tage zu unserem lieben Herrgott, daß er mich erlSst l Ich m»chte so gerne bei meine» Liede» im Himmel sein." Al« ich drei Wochen daraus wieder nach Slrz kam, fand ich st« nicht mehr anf ihrem Platze. Vielleicht war ihr Wunsch in Erfüllung gegangen. (Fortsetz»»« folgt.) lament durch di« G«währnng «ine« besonder«» Kredite« sichern sollen. Die Einberufung habe die Re-gierung angeordnet, der Generalstab habe nur diesen Befehl ausgeführt. Die Schuld am Unglücke liege in den NachkriegSverhältniffen und dem strengen Winter, der als eine Bis major betrachtet werden müsse: General Zecevii habe nicht prüfen können, wie die RegierunzSv.'rfügung durchgeführt wurde. Nachdem noch der Ministerpräsident Pis! eine Erklärung von Seite des Ministerrates vorgelesen hatte, über deren Inhalt wir schon berichtet haben, erfolgte die geheime Abstimmung. Bon den 22l abgegebenen Stimmen waren 148 sür den freien Uebergang zur Tagesordnung, 71 dagegen. 2 Stimmzettel frei. Die nächste Sitzung wurde für Dienstag angesetzt. Verhandlungen in Rapallo. Aus Beo^rad wird gemeldet, daß der Außen-minister Dr. Ninkt am 6. April mit dem Onent-Expieß nach Genua abreisen wird. Der Minister-Präsident Pasic und der Finanzminister Dc. Kuma-nudi werden drei Tage später in Genua eintreffen. Die erste Sitzung im königlichen Schlosse zu Genua wird am 16 April stattfinden. Bor der Konseienz werden Paäf nnd Nincic mis dem italienischen Ministerp. äsidenten Facta und dem Außenminister Schanzer in Rapallo zusammentreffen. Die Ver-Handlungen gelten der Ausführung des Vertrage« von Rapallo, der Lage in Fium?, der Räumung der dritten Zone in Dalmaiien und der Weiter-führung der jugoslawisch italienischen HandelSver-tragSverhandlungen. Die Beauftragten des Völkerbundes in Jugoslawien. Wie die Pariser HavaSagentur meldet, entsendet der Völkerbund in Angelegenheiten deS Schutze« der völkischen Minderheiten Vertreter in alle Gegenden, ivo die Bevölkerung besonders ge-mischt ist. Diese Vertreter haben jährlich Berichte an den Völkerbund über die Lage der Minderheiten in' diesen Gebieten uud etwaige Rechtsverletzungen zu entsenden. In da« Gebiet de« jugoslawisch«» Königreiche« werden angeblich vier stänvige Vertreter entsendet, die besonder« die Lage der Minderheiten in der Woiwodina, in Slawonien und im Murgebiele wahrzunehmen haben werden. Don der Partei der Deutschen. DaS Reusatzer Deutsche Volksblatt vom 1. April bringt eine Uebersicht über die bisher gegründeten OrtSverbände der Partei der Deutschen. In der Batschta wurden demnach in folgenden Orten ört-liche Organisationen der Partei gegründet: Neusatz, Werbaß, «leinker, Altker, Kuzura, Torschau. Wekerledors, Gajdobra, em Finanzprokurator vr. Huben Souvan. Al« aber »ie deutschen Eigentümer gegen den Staat wegen der Liquidierung vor »em internationalen Gericht« in Genf Klag« erhoben, verhängte der Staat kurzer Hand »a« Scquester Über den Besitz und bestellte den pensionierten Obersten Kosta Ristic zu« Sach Walter. Die neuen jugoslawischen Eigentümer klagten den Staat vor dem Bezirksgerichte in Eelje, daS der Klage stattgab un» die Besitzstörung durch de» Staat aussprach, »a dieser über das erworbene Eigentum jugoslawischer Staatsbürger d^S S-quester verhängt hatie, anstatt gegen diese zweck» Ungültig» keitserkläruug des Sause« den Klageweg zu betreten. Der Rekurs der Finanzprokuraiur gegen Diese Ein- C«U( 4 Stilln Ztilnuj *Uaan V« scheibung würd« vom lkrciSgerichte fcljt verworscn und da« btzirkSgerichtliche Urteil bestätigt. Trotzdem wurde da« Sequester vo» Justizministerium nicht ausgehoben, sondern an Stelle b«S Obersten Stisti! Dr. Farcoik und später der pensionierte Major Gabiak al« Sequester bestellt. Die gegenwärtigen Eigentümer forderten die Exekution gegen den Staat. Diese wurde auch durchgeführt und nun ereignete sich da« interessante Schauspiel, daß iu der letzten Zeit zwar Tag für Zog die E?ekutloa durchgeführt wurde, der Sequester aber jedesmal nach Abtreten der Exekution«organe und der Gendarmen wieder In der Fabrik erschien, und zwar «it der Erklärung, daß da« Justizministerium da« Urteil nicht anerkenne. — Wir haben un« in diesen Autführungen an die Darstellung de« slowe-nischen Blatte« gehalten. Man kann auf den Au«-gang des interessanten Rechtsstreite«, der durch das Urteil des Bölkerbundgerichte« in Benf aufgerollt wurde, gespannt sein. Wir werden schon in der nächsten Zeit von unserem Standpunkte au« des Näheren über di« Angelegenheit berichten. Theaterdefizit in Ljubljana. Wie der Lju« bljanaer Naprej vom I. April behauptet, beträgt das Defizit der Ljubljaner Theaterverwaltung drei, einhald Millionen Kronen. Der Naprej schreibt unter andere«: Diese Ziffer spricht e« unerbittlich aui, wie die Theaterverwaltung mit dem ihr anver-trauten Staat«ver»ögen bewirtschaftet hat. Einen wie großen Fehlbetrag wird man noch feststellen? Wer wird ihn tragen? Da« Volk mit neuen Steuern und da« Theaterpersonal, daS mit seinen Löhnen ohnehin schon im Elend verkommt 1 Das Mariborer Theater lebt zweifellos in schlichteren Verhältnissen als das Ljubljanaer und dennoch wurde amtlich fest« gestellt, daß seine Kasse einen beträchtlichen Ueber- schuß ausweist. Tag für Tag erscheinen neue Leute bei un«, die unser Anklägern Uerial gegen ein System vermehren, das unser Theater materiell und mora-lisch an den Vettelstab gebruchl hat. Dinge werden uns erzählt, die auch wir nicht erwartet hätten und von denen jedem anständigen Menschen die Haare zu Berge stehen würden. Ein Gesetzentwurf über di« Unioer-fitäten. Wie au« Beograd gemeldet wird, bereitet da« Unterrichtsministerium einen Gesetzentwurf Über dte Neugestaltung der Universitäten vor. Nach diese« Entwurf« »erden in Jugoslawien drei Universitäten, und zwar in Beogra», Zagreb und Ljubljana be-stehen, von denen Beograd und Zagreb auch »edi-zinische Fakultäten haben werden. Die medizinisch« Fakultät in Ljubljana, di« seit zwei Jahren destcht wird Ibiesem Berichte zufolge »ieder auf ge» lassen. Ebenso spricht man da» von, daß die technische Kakul-tät der Universität in Ljub-ljana verlegt werden soll». Die Studentenschaft der Ljndljanaer Universität und weitere Kreise der Bevölkerung und die Presse nahmen gegen diese Pläne der Regierung in einer Protest-Versammlung Stellung und for-derten, »daß die Universität in ihrer Gänze erhalten bleib«. Da» Postsparkasse amt in Ljubljana teilt seinen Kontoinhabern mit, daß vom 1. April an die Postscheck-guthaben mit i 8H verzinst werden, PortoerhShung am 1. April? Wir haben in einer unserer letzten Folgen die durch alle slawischen Blätter gegan-gen« Notiz über die vom 1. April an in Geltung tretende Erhöhung de« Auslands-portoS gebracht. Wie uns aus persönlich« Ecknn-digungin bei dem hiesigen Postamts mitgeteilt wurde, sind dort diesbezügliche Instruktionen noch nicht ein-gelausen. ES ist mindestens sonderbar, daß derlei Nachrichten, wie man annehmen «uft, von maßgeber.» den Stellen aus den Weg in die Prefse siaden können, während bei den durchführenden Aemtern von folch einschneidenden Verordnungen nichts bekannt ist. Erhöhung der Telegramm und Telephongebühren fürs Ausland. Mit 1. April d. I. ist der Gieichwert emei Franken mit IS (fünfzehn) Dinars bestimmt. Von diesem Tage an ist bei allen ausländischen Telegramm- und Tele-phongebühren für jeden Franken ein 15-maliger Be-trag in Dinarwährung zu entrichten. Di« Gebühr für Deutschösterreich Italien. Ungarn und Rumänien beträgt 18 Eentime« --- 2-70 Dinar; für die Tschechoslowakei, Frankreich und veutfchland 25 Cen-timei -- 3*75 Dinar für jedes Wort. Bei allen ausländischen Telegrammen ist noch immer ein Wort mehr zu rechnen, als da« Telegramm in der Tat Worte enthält. Telephongespräch« kost«» : Maribor— L«ibnitz 1 50 Fr. = 82.60 Hin. Maribor—Eraz. Ptuj—Sraz 2 |jr. - 30 Din: Eelje—Graz. Z'dani most—Graz 3 Fr. 4b Dw; Ljubljana— Graz. Maribor—Wien, Zidani most—Wien. Piu; Wien 5 Fr. = 75 Dia; Ljubljana—Wien 6 Fr -90 Din für «in Gespräch. Ratifizierung be» Brozer Pahilber-einkommen». Wte aus Wien gemeldet wird, haben Deutschösterreich. Ungarn, Italien und die Tschechoslowakei die Ratifikationsurkunden zum Grazer Paßübereinkommen vom 27. Jänner l. I. i« deutsch, österreichischen Außen»inisterium hinterlegt. Da« Uebereinkommen ist vom Tage dieser Hinterlegung, d. i. vo« 27. Mürz, an zwischen den genannten Staaten in Kraft getreten. Und Jugoslawien, das seinerzeit auch auf der Konferenz vertreten war? Pahoifa. Da» Ministerium des Innern hat feine Verordnug vom 1. Dezember v. I. widerruf-n, wonach Reisepässe sür veutj Österreich, Ungarn und Italien bloß zur Einreise in dies« Länoer aus» gegeben und vidiert wurden und nicht auch für di« Rückreise. Neue D'Zllge. In kurze« werden drreki« Autlandschnellzüge in den Verkehr gestellt werde», und zwar aus den Strecken Beograd—Wien, Beograd—München, Beoqrad-Trieft, Zagreb-Budapest, Beograd—Praq. Ösjek—Subntica- Buda-pest—Wien-München, Osjek—Budapest—Prag. Die Fahrpläne für diese Züge sind bereit« ausgearbeitet. Sie werden überall Anschluß an di« Damps«rlinien haben. Mehrsprachige Eisenbahnfahrbarten. Wie au« Prag gemeldet wird, hat der tfchechoslowa-kische Verkehrsminister angeordnet, daß ln jenen Gegenden, wo wenigfleu« 20 Prozent der Bevölkerung einer nationalen Mindnhnt angehören, deren Sprach« respektiert werden »uß und deshalb zwei-bezw. dreisprachige Eisenbahnsahrkarten einzuführen sind. Eine SplonageaffSre vor dem Ge-richte. Da« Mariborer KreiSgericht verhandelte am 1. April den Peozeß gegen IS Angeklagte an« de« Prek«urje, die wegen Spionage zugunsten Ungarns angeklagt waren. Der Feldwebel Johann Heller wurde zu 9 Monaten strengen Arreste« ver-urteilt, der durch dir Untersuchungshaft abgebüßt erscheint. Er und die übrigen Angeklagten, die frei« gesprochen wurden, sind, sofort m Freiheit gesetzt worden. In der Sann ertrunken Der Knabe Bruno LeikorS^k au« Eelje ist schon seit de» 25. Februar vermißt worden. Am 28. März fand »an feine Leiche am linken Ufer der Sann zwischen Römerbad und Zidanmost. Wi« der Kleine in di« Sann kam, konnte noch nicht festgestellt werden Kehr wohltuend bei Einreibungen von Rücken, Gliedern u. s. w., al» KoSmetikum zur Haut-, Zahn- und Mundpflege wirkt Apotheker Feller« wohl-riechendes ..Elfafluid". ES ist weitaus stärker und besser als Franzbranntwein und seit 25 Jahren beliebt. 3 Doppelflaschen oder l Spenalflasche samt Packung und Postporto um 72 Kr. versendet: Eugen v. Feller, Stubica donja, Elsaplatz Nr. 335, Kroatien. • Der Spar- und Vorschussverein r. 0. m. o. H. -♦in Celje♦- im eigenen Hause Glavni trg 15 verzinst Spareinlagen mit 4% täglich verfugbar. Bei ein- bezw. dreimonatlicher Kündigung höhere Verzinsung Gewahrt Börgschafts- uud Hypothekardarlehen sowie Kontokorrent* kredit* mit entsprechender Sicher-stellnng uuier den gfinstlgütiu Bedingungen. Elegante Einrichtung für Sprise- und Schlafzimmer tu verkaufen. 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