:2l. Samstag den 25. Mai 1833. Meine Nückkehr nach ver Mimath. <<^ln hin und her gewandert, Say Menschen niancher Stadt, Vin endlich heimgckehret. Und bin des Waudernä satt. Da fand ich manches wieder So wie ich'ö einst verließ. Manch' Hcrz ist mir geblieben, Daö mich einst Bruder hieß. Doch an das Haus der Liebe, D'rauf w'ut' ich mich so sehr, Da ging ich gleich vorüber, Und — fand das Häuschen leer. Die ist wohl längst gestorben. Dacht' ich mit tiefem Schmerz, Eh' sie die Treu' gebrochen — ' Vrach wohl ihr eignes Herz! Da hört' ich hcfiig lachen, ;^) s^h __. beim Sonnenschein/ Mit einem fremden Manne, Die Allerliebste mein. Jean Lavrent. Nrain's Vmznt unv Gegenwart. Das L 5 v c» st e >» i sch e Negi M c« t. Zwei und zwanzig Jahre lastete jener verhäng: mßvolle Krieg auf Teutschland, der unter dem Namen des Dreißigjährigen in dcr Geschichte bekannt ist, in welchem das teutsche Neich von /inemEnde zuwandern verwüstet, und von den österreichischen Provinzen, besonders Böhmen, Mähren und Oesterreich die Härtesien Drangsale zu erleide» hatten. Wenn auch die in-„erösterreichischeu Provinzen nicht der unmittelbare > Schauplatz blutiger Kämpfe waren, so fühlten sie doch nicht minder durch schwere Kriegscontributionen, durch das Herdeischaffen kampffähiger Mannschaft, wodurch dem Ackerbau wiedcr viele Tausend steißige Hände ent« , zogen wurden, das Drückende dieses langwierigen Krie« ges, dessen Ende noch schwer abzusehen war. Schon war das für uneinnehmbar gehaltene Vreisach im I. 1629 nach verzweifeltem Widerstände gefallen, und es war zu befürchten, daß sich nun mehr das schwedische Heer nach jenen Gegenden wenden werde, die Kisher vom Kriege noch gar nichts gelitten halten. Daher waren die Anstrengungen um Tyrol, an dessen Gränze sich schon der Krieg gezogen, hatle, so wie Karntcn und Krain vor einem feindlichen Einfalle zu schützen, außerordentlich, und lassen sich leicht durch die Dringlichkeit der Umstände erklären. Schon w dem darauffolgenden Jahre 16^0 stellte Krain ein eigenes Reiterregiment mit dessen Werbung Hans Ludwig von Lövenstein, Deutsch - Ordensritter und Comthur zu Laibach, von Sr. Majestät dem Kaiser Ferdinand III. beauftragt wurde. Das neu geworbene Regiment erhielt den Namen scincs Gründers, und ward das Lövenstein ische Regiment genannt. Die Verordneten dcr löblichen Landschaft so wie der Vorstand dcr Stadtgcmeinde Laibach trugen sogleich die nöthige Sorge zur Verpflegung und Unterbringung der angeworbenen Coldaten und ihrer Ofsiciere. Die verursach- 85 ten Kosten trug einstweilen die Stadtgemeinde, erhielt jedoch dieselben nachher aus dem Land-General-Einneh: meramte wieder erstattet. Neben unv Osesmlvheit. Die Erfahrung aller Zeiten hat es gelehret und bestätiget es noch täglich, daß der Mensch aus Liebe, die ihn un das Leben fesselt, bei bevorstehenden Uebeln, welche ihm dasselbe bedrohen, zu einer übermäßigen Furcht vor ihnen verleitet, oft mehr thut, als die Gegenwart des Uebels wirklich fordert, und gerade da, durch sich am meisten schadet; oder daß cr auf der andern Seice auf seine Lebenskräfte Md auf seine Ge-sundheit sich stützend, jede andere angemessene, noth. wendige Hülfe außer Acht läßt, und das heranschrei-lende Uebel, besonders wenn es ihm seine eigene Einbildung, oder von wo immer herstammende Velehcun-gen als gering und gefahrlos vorzeichnen, verachtend, die traurigsten Erfahrungen auf Kosten seiner Gesundheit, oder gar seines Lebens machen muß. Die Wahr: heit jener Behauptung ist noch im traurigen Andenken , diese finden wir in der Gegenwart bestätiget. Denn eine zweite Epidemie hat veretts mehrere Länder und Städte Europa's wieder heimgesucht, und scheint den auch bis jetzt verschont gebliebenen ihre An-kunfc verkündigen zu wollen. Sie hat Europa schon zu wiederholten Malen durchgewandert, ist den Aerz-tcn als an sich gelind und grfohrlos bekannt, und daher ke'mesweges zu fürchten. Allein da sie trotz ihrer Ge-lindigkeit und Gefahrlosigkeit dennoch eine üble Wendung nehmen, das Leben selbst bedrohen, und durch leicht, eintretende Folgekrankheiten ein langwieriges Siechthum und selbst den Tod bedingen kann, wenn man sie gar zu leicht nimmt, vernachlässiget, durch eimge Hausmittel und Theeartcn immer bekämpfen zu können glaubt, und dabei die Hülfe der Kunstverständigen in Anspruch zu nehmen säumt; so finde ich mich veranlaßt, nach eigenen Erfahrungen ein Bild von dieser so viel besprochenen, in einer sehr bedeutenden Ausdehnung herrschenden Epidemie, Grippe, Influenza genannt, zu entwerfen, und einiger Nach-u^'el, i^ welche sie häusig auszuarten pflegt, zu erwähnen, um dadurch diejenigen, welche sich leichtdar-ilber hinauszusetzen, geneigt wären, auf die Nothwcn: diakcit dcr cnzuichcn Hülfe auch bei dieser Krankheit aufmerksam zu machen. Die Grippe, Influenza, wenn sie irgendwo als Epidemie auftritt, fängt bei einzelnen Individuen ohne, oder mit Vorboten an. Dies« bestehen überhaupt in allgemeiner Abgeschlagenheit, in Unbe-haglichkcil dcs Eemcingefühlcs, in Mattigkeit der leicht zu ermüdenden Füsse und Hände, im Vorzüglich in der Stirngegend eingenommenen Kopfe, in herabgestimmter Energie des Geruchs- und Geschmackssinnes, im leichten, gewöhnlich trockenen Hustm, in Trockenheit der zeitweise zur Ausdünstung geneigten Haut, im unruhigen, nicht erquickenden Schlafe :c. :c. Nachdem diese Vorboten einen oder mehrere Ta« Ze, in einem höhern oder geringern Grade vorangingen, oder sich nur auf einige Stunden beschränkten, oder kaum, ja gar nicht wahrnehmbar waren, tritt ein Catarrhal-Fieber mit seinen gewöhnlichen Erscheinungen ein, wobei der Schauer, der am Nucken, in den Extremitäten, oder am ganzen Körper zugleich beginnt, und von einigen Minuten bis auf eine Stunde dauert, und nach Verschiedenheit der Individualität, des Grades der Krankhei u. s. w. so heftig seyn kann, daß die Kranken in den langen Extrcmiläts-Knochen ein sehr unangenehmes Gefühl, al-s wenn sie gebrochen wären, und rheumatischen ähnliche, ziehende oder Z'N: kende Schmerzen empfinden. Der Kopfschmerz in der Stirngegend wird drückend, von flüchtigen Stichen begleitet; man fühlt dabei ein lästiges Drücken in den obernAugendsckcln, und nimmt deutlich das Pulsiren der Schlagadern des im ganzen Unfange schweren Kopfes wahr; die Augen sind mehr oder weniger gegen das Licht empfindlich, die Bindehaut zuweilen leicht geröthet. Die verstopfte Nase ist meistens trocken, oder sondert eine scharfe Flüssigkeit ab, der Geruch fehlt fast ganz, der Geschmack ist pappig, die Zun« ge , wenn keine gastrische Complication zugegen ist, weißlich belegt, feucht, die genommenen Speisen haben fast keinen Geschmack, ein Symptom, welches mehrere Tage nach erloschenem Fieber zurückzubleiben pflegt, bei gänzlichem Mangel des Appetites ist dcr Durst heftig, mit Verlangen nach fcifchcn, säuerlichen Getränken verbunden. Dcr Puls ist fieberhaft beschleuniget, voll, gespannt, nicht hart; die warme, auch heiße Haut zur Ausdünstung und zum Schweiße geneigt, die Respiration etwas beängstiget; bei fluch, tigcn Stichen oder beim Drücken, vorzüglich unter dem Vrustblattc, werden die Kranken zum häusigen, Anfangs trockenem, dann mit schaumigem, endlich mit dickem verkochtem Auswurfe verbundenem Husten ge-nöthiget, welcher durch einen, in der Gegend des halbmondförmigen Abschnittes des obern Randes der Hand' habe des Vrustdlattes haftenden, Reih hervorgebracht, nach Beendigung des Fiebers dann und wann zuzunehmen, und einige Tage zu dauern pflegt; die Stimme ist in einigen Fallen heiser; der weiche Gaumen und die Rachenhöhle sind meistens gcröthet, die Mandeln angelaufen, schmerzhaft beobachtet worden. Dcc Bauch ist unter dem Drucke mit dcr Hand nicht em-psindlich, und bietet, außer dcr gewöhnlich emtrelen- 85 den Stus,lverhaltung, nichts Pathologisches dar, es fei denn, daß die Krankheit vorzüglich die Schleimhäute der Baucheingeweide, besonders des Maaens und des Darmcanales, ergrissen hat (welches in der Erfahrung nachgewiesen werden kann). Geschieht dieses, so bleiben gewöhnlich die Nespirationsorgcne mchr verschont; dafür aber tretcn die Neitzungs- oder Entzündungs, symptome der eben erwähnten Gebilde mit allen ihren Erscheinungen mehr oder weniger hervor, und bedingen die sogenannte Bauch-Grippe stippe akclumi-lialc). Der Urin ist nach Verschiedenheit des entzündlichen Eharacters verschieden gefärbt. Die Entscheidung d Der Werth dieser Producte beträgt, theils nach den Crzeugungs,, theils nach den Einlö'sungspreisen berechnet, 2,022,971 fl. 28 kr. C. M. M l s c e l I e. «Der Landrath Keller,« so melden die Rheinischen Prov inzial - B lä tte r, »ließ vor nwa einem Jahre zu Riemke, im Kreise Bochum des Ne-gierungs-Vlzirks Arnsberg, einen artesischen Brunnen bohren, welcher 1W Fuß lief ist. Das Wasser spritzte 20 bis 20 Fuß aus dem Vohrloche und führte -ein/, Menge kleiner Fische unbekannter Art mit sich. Man vermuthete, das Springwasser komme aus cincn'. unterirdischen Flusse. Jetzt hat Hr. Heimes ho ff in dem Dorfe G r u m m e desselben Kreises bohren lassen, und soll in einer Tiefe von Hunden und mehn" rcn Fuß einen unterirdischen Fluß, welcher seine Nict)' tung nach Niemke nimmt, entdeckt haben." Ncyacttur: F^r. Lav. Meinrich. Verleger: Mnaj Al. Cvler v. Nleinmal.»r.