^ 25z.___________Mtlwoch am 9. Nouemsier_______________l859 Die „kaibacher Zeltung" erscheint, mit Äusnawne der So»»- und Feierlagc. täglich, und kostet samml d,n Aeilagen im lionN'toir ganzjährig 1l st., halbjäl, rigüss. 5Ulr.. mit.itrcuzba,, d im (§o»n'-trir ganzj. 12 fi, halbj. S ft. Fi,r die Znstelluxg i»'S Hau« si»d halbj. 50 lr. mehr,,u entrichte». Mit »er Post p 0 rt 0 ! rli ga >' zj.. unter . li. Inserti 0 nsg, r- i> hr fur line Garmond-S^alttli-zeile oder ven Ran,» lrrselben. ift für lmalig» Vi«-schaltxüg tt fr., fiir Hm^lige f< ll., für 3ma!iqe lft lr. >i. ,'. >v. Zu di«sc» Gel'i'lhren iü noch dcr Insertirns-ÜtüN'sl pcr 30 kr. süv eine jedesmalige (lioschaltung inn^u zu rechnen, Inserate 5is l<» Zeilen lüften 1 si ttU li. fur A ^ial, 1 fi. 4U lr. sur ^ Mal und V0 l». !«>, l Mal (mil Inbegriff des Insertloiisfirmpel«, Amtlicher Theil. gVe. r. l. Apostolische Mliicslät habe» M!t Aller, höchster Entschließung slllo. S^önbrunn 2!i. Oltobc, d. I. am Gurkcr Domkapilcl de» Dolnscholaster und Glillcr Diö^san ^ Schxlc»'Oberinifschcr Johann W i-zeling zum Doiildcchanlcn, und dc>> Donihcrrn. Direktor des fürstbischöftüchcil Gurkcr Prirsterhiinses, Vizediltklor dcr theologischen Studien. Gurkcr ui>d ^'avanter Konsistorialralh. Peicr Aram Pichler. znm Domschol^ster allergoädigst zu ernenne» gernbt. Der Iustizministcr hat dcn GcrichtS-Adjunkten Josef Ncsti Fcrrari ^nm Hn>alS.nnvall Slibsli-tulcn b ^andesgirichtc ill Mautll., crxannt. Nichtamtlicher Theil. Die Vertrauens Kommission fur Krain. Sißuna. vom 2^., 2.^. und 20. Oll oder. IV. Von der Gcmcinde°Vcrlretung: ( F l'l t s, h »! N g.) ^.2!). „Dit^cilung derWl'l'l obliegt demGsmcmdc-„vorstünde, dcr yic^u zwn ooer melnln Gemlindcgllcdci ^alö Peltlauen^männcr dcizlizi.hcil l>«u. Dcr Wliyl-^hlNldlung muß jedoch cu» Adgcovdnctel der ror-„g.sehten Vcdöit'c Dcylifö dcr Ueoeiwachliüg des gc-„srplichen Vor^an^sS lieiwohürn." Da der Vornahme dcr Wahl i/dcnf.M dercn ordnun^önläßi^e Anejchrcioun^ oder Kundmachung vl>rau6zua.cheu hat. so wurde ocjchlossm. dicscn ^. m sciütm Pegume durch nachstchende Vestlmmu>ig zu tlssäuzcn: ^Weni.Bcn^ l^ Tage uor dcr Wahlucrsamm-«Illng ift dustllic achöri^i luil^nmachcn" u. s. w. §. 80. ,>Uls g.wäl)lles Gcmcmdc-AllSschußmit- .,^licd oder als Ersahmann ist delicmae tinzusehen. «welcher die relative StlmmtNMfbchelt N'r Nch l>at «Die Stimmen onjenigcn Wadll'clechtlglen. wel« «che l'ei der Wahlvcls.i,»m!m>q »'cht Mienen, wer-«d,n e. der ^'auolxvo'lkcruna. da^ lichli^, PeN'tänc'uiß deö Aus-oruckS «die relative Sti m m c u m e h r l) e i l durch die Umschreibung „die mcistruSli m m e u" zll erleichtern. 8-31. „Der Auöschxß wiro auf d,c Daucr von «i! Jahren gewählt. Das dicßfälii^e Amt ist unentgeltlich und eö isi in der Rc^cl j^cö Gcmciut>ea.lied »velpftichlct, die auf dasftll'e ^cfallcoe Wahl zuin „Äuczscknß> ooer lilsahn,(nm .inz»lnhmen. „Das Necht, die W.ihl al'zulehnc». haben nur: ,,l. Scelsoiger und öffentliche i.'fhrcr' «2. Pcisoncn. die lil',r ^ Ial)»e l,Il sind' «!l. Diejenige!,, die an emcm der Aui»ö bc« (Ä!»!ll>il'f aluvüni' smb; „Wal'ipcril'de t>ic Strl^c t>cs Gcnleil'deuulilsyels l»c-„sllioct oocr dtüsclde» wenigstruö durch drcl Ilchre »unnüterlnochcn sul'stituirt halirn, für die nachstfol-«gcnoe Wnhlvcriode; «6. Personen, lvclchc in zmei aus einander fol-„gcndcu Wahloerioden als Gcmlinocratl'e odcr als «Aliöschuh- oc>cr Enatzmäüner wirksam ivaren, sür „dle nächste Oadlperioe-e. „Wcr odnc lins» sclch,n EnlschiildigunMrund „die Annahme ttl Wah! ungcachie: wie?sldo!lrr Auf-«forderung odcr die ^orifühiung drS ül'l>!iomult>>cn „AmteS uerwei^lrt. ocllällt in cin? Ocli'lnißs biö ;n «100 fl., wrlli'c >n dic Gcmfiüdtllisse einzllfti.Lcn I)a>." Vci der Vcralhuog dieses Paragraphs hielt eS dir Versammlnng für angezeigt, im ersten Al'sipe auch der Ersaßmällner zu erwähnen und die Dauer des Mandats m UedcreinNimmllnn mit der hierüber im Olmenldsa.lsftzs vom ). <84V enthaltenen Anordnung auf drei H^pre sestz»sspsn, weil eine längsss Dauer desselben wegen der mannigfaltig damit ver< lmndencu Oblisqeudeiten für die gewällten Ausschuß' Mitglieder und Ersaymänncr zu läil'a warc. Wlis die in diesen, ^. im Punkte 1 bis 6 aufgeführten Al'lchnungsper>odcii betrifft, so wurde beschlossen im Pnnlle li d>c Worte „oder densclben wenigstens du»el> lj Jahre UllUlilcrblo.i'en substiluir» baben" den Punkt 6 aber galiz wc^ulassen, »m bei der olmel'i« nickt zu grl'ßrn Anzahl g'sigllelel Ailosckubmilglieder und (irllil)manüer. namentlich auf dem l'ande mit der Waul derselben durch eine z,l große Menge von Ablchniiil^eglnnden. znm.^l >l>en», sie uou solchen Männern geltend gemacht weiden könne», deren wirrer-bolle Berufung eben ein Zl ibre Tüchtigkeit uu» des birrwegen auf s«e geseyle» aUgsmein,» Vertrauens >>1. in leine Vsrlegeul'eit zn lo>nnnn. ^. 32 „Wiro Icmmld uo» ^vei oder mebreren »Walillölvern zum Ausschuß- oder Ersahman» ys' ^wählt. so bangt ts von ibm ab. welch»o Mandat „lr anuebmül will. „ziir die Wabikorrer. für welche er di.e An< «Nlil'iilt der Wadl a!lsg(schl>»gcn bat. so wie in de»u ,.F"l1c, ,l»c,i» oir W >dl al,f Iemmiren fallt, der ^sixen ^ss'püchcn ltüls.t'lildi^im.isnrüüt' sslltsnl) nmchl, «oder der uoil dcr Wahl g.sehlich allSgenomllllN oder „aliagsschlosscn ist. muß sogleich zu einer lnueu Wayl »glschrillcn werden." Wurde ziül.'erä'udert angenommen. ^ 8- 23. ,Tritt bei einem Ausschußmitgliede nach. «träglich cin Umstand ein oder hervor. der es ursprünglich von der Wählballeil an^genommen oder ^auögcschloss.u hätte, so hat dasjelbe sogleich au?-«zuschciden.« Wurde gleichfalls llnoerandcll au^cnommc» : >». Gemeinde- V o r st a n d. H. 34- ^Der Oemeiuocvorsl.ind besteht aus dem „Gem>l!ldeoosst^a^ geben, der ubcr dasselbe dal,».>f.il)ren wird. ^o„ drn Ergeb»lsscn dieses H'rlcg^nges und rcr Art nno Weise wie s,e von Frankreich m,o Sp.niicil ausgeblutet werden, bangt das Weitcrc cw. I„ t>s,„ ,^^,^ ^^ beide Bänder iu Marokko wirklich rrobcrnd anftretcn wird der englilche Hintcrgcdmike sich enlhlillcn. ^l,-«achst einige Vcmcrknngcn übcr den aftikanischen St«at wenn man Mcnolko so nenncn kann. Von dcn siilkcndcn Mcihomrdlinischcu Despotien ist Marokko dic am meisten gesunkene. Die Türkei siecht, Persicn stehl au dcr Schwelle des Uotcrgmigcs, aber im Vergleich mit Marokko si»d bcide gcsnndc und znkmlftöuolie Staaten. Europa ist von dcr n,a. rokkanischcn Vclbcrci dn>ch eiüei, zwci Stnlidcn brci-ten Meercsarm gcschtcdl,'!«. Das ^ano hat eine See-grenz, von blllälisig zweihundert deutschen Mcilcl, am miltellcindischen u»d atlantischci, Meere, und reicht im Südcu licf hinein in die Wüste. Das marokkanische Gebiet nimmt cinen Mchcnraum von 14 00(1 2»adra!< Mcilcn cin. und ist vo» 6 bis l) Millionen Menschen bewohnt welche, innerlich zcrfallln, nichts gemein l>aben a'lö dln Mal,oineda»ismus. Ucber ihnen stchl oer Sulian ihr Vchcr'schcr. im Nmnen der Ncllgion, «dcr Stailh'alter All.'HO auf Erden«, den, gegenüber dcr marokkanische Unterthan »ichts sein eigln nennt, dcr übcr ^.bcn »>"d E-genthum sci»es Volkes nach Belieben sch.'üct und walicl. Vo„ dc» ncn» M'U,o. nen Unterthanen d.s Snl'ansoon Marokko gcho-en vier M.lliouc.i rc.u dle Una^a.ig.gkc.t liebenden bc>. berischcn VollMammc an. Die Ama^lrgb.'u. w hcl-Nn ,'ic sind dern Sultm, nur dem N.xnen „ach un^ terworfrn »"0 lcbcn mit lhm ,i, fast tmmsrwährcnder ^rhde ^, il)"lN grl'orcn ausschllcbllch dic Vcwohner des Riffländcs. Il're zumeist ackcrb.n.l^ibcnocn Stan.n,-vcrwm.d'en die andcrlhall' Milllo,-c« nchcllochcn. w.lche nicht in ^öhlcn und »nier Zellen, sondern in Sladlcn und Dörscrn llbcn. sil^ hmgea/n. obwohl mit baiifi-acn U.ilcrbrcch.'ngcn. r.'l'igcre U»terlh.»,en. „»d n.chr dc» künstln ces ^ricdcns als dl„ Waffcn znglwandt. Sir wcrden schwer gedrückt, wenn auch nicht », solchem Grade, wie dic liall,'? M'llion Juden. Lieben, mallnmdlrllnlscuc' B>dul,'s" kümmer» sich wenig um dcn Stilton, dem sic l'alo Tribut zahlen, bald nicht; cr vcrläLt sich altt' ft'"«' zw.'nzigtauscnd Mn Neger-lsuppe» mid vicitl'all' Millionen Manr.n. Dic Mauren bilden lie zablreichstc Nation im l.'ande; sic. sä'on ftit dcn Zcilcn dcr Griechen und Nömcr in Marokko angesiedelt, stamme» lheilwcise anch von den spanischen Mauren ab. welche zu Gndc dcs füliszshütell I^brhulidert^. nach ihrer Vertreibung aus Granada, uon ihren Stammesgenofsen in Ma» rokso gastlich aufgenommen wurden. Das maurische Ellmcnt ist stark gemischt, und darans erklärt sich ihr niedrigir Oharallcr. den der stolze Araber, welcher es für Schimpf hält. Maure geminnl zu werden, mit dem treffenden Spr,chworte bezeichnet, daß «der Maure cntstandcn ist ans einer Vermischung von Züchscn uno Naltcril," Alle curopäischcn Schriflstell.r. welche Marokko aus eigcner Ansch^nlung lenne» . stimmen in diesen, Urlheilc übcr drn maurische» Volköstamm übe,ein. Sie schildern ibn als die nichlewürdigste. abscheulichste, niederträchtigste Race dieses Planete». Ein sli?wcd>scher Schriflst,Iler. der lange in Mmollo yc-lel't. schildirl sie. i„dcm er sagl. «day das Gcmeilisle und V^rächllichstc. w>is cs nn inenschlichl» .^cr^,, gil't. den Gruntzng des Cbarakiers dieser Afiil.insr l'ildcl. Sie sind noch heute. wie i» den Tagen der Römer. u»bcstäudig. lreulo?. lügnerisch, grausam. ul>d können wedcr dnrch Sxra't. noch durch Wohl^ tbair» ,m Ziume ^eb.Ntt» werd,». Sell'st >hr A»s-s'bcn bat clw.is Uilbcimli^es, Ilndankbares u„l> F,n-Nrres. Nachsucht. H.,ng >u sinnlicher i.'ilbe. Ehrgliz uno Habsucht lreten vor aUem bei ibnen beroor; sie sind wild. berosch. olnie IVillcid, und jedrr Ge-dankc von Wolilwollel, odcr M<-uschlichlcit «st ibilr», fremd. Ibre Habsucht ist unglaublich; aber je weniger sie dic Lmape geüie-ös" dülitn. weil der Sull.ni stcls auf der ^au,l l'e^t, um nielnoill) reich werden RO50 »Ausschuß mehr als zehil Mitglieder zählt, aus drei «Gemeiudcrätheu. „Dcr Gemcindc^Vorstand wählt den Gcmcindc-„Ausschuß durch abflute Stimmenmehrheit; doch „dürfcu die Mitglieder des Gemeinde^Vorstandes nicht „bis zum zweiten Grade verwandt oder verschwägert .sein.« Nachdem sich die Versammlung iil dem Beschlusse vereinigt hatte, slatt des im Entwurf gebrauchten Ausdrucks Geme iudc vorstaud. bei dem Um> stände als hierunter nach dein gewöhnlichen Sprach-gebrauche sehr häufig der Gcmcindcvorstcbcr verstanden wird, znr Vermeidung von Miöcrständnisscn die dieselben beseitigende Beziehung «G em c i n d c v o r-st c hung zu wählen, wllrde unter gleichzeitiger hic-mit üdercinstimmcndcr Berichtigung der Ucbcrschrift „l> uou der G c m e ind e v orste I> u u g" der vorstehende §. mit Hinblick anf oie früher gefaßten Beschlüsse auf folgende Weise ergänzt und deutlicher stylisirt: «Die Gemcindevorstehuug besteht aus dem Ge-«mciudevorsteher dann ans zwei. und wenn dcr Ausschuß «mehr als zwölf gewählte Mitglieder zählt, aus drei »Gemcinderäthen." «Die Gemeindevorstchung wird vom Gemeinde «ausschusse aus seiner Mitte gewählt. Als Gcmeinde-»ausschuß ist derjenige anzusehen, welcher mehr als dic «Hälfte dcr Stimmen aller anwesenden Ausschußmitglieder (absolute Stimmenmehrheit) erhielt. Doch »dürfen die Mitglieder der Gemcindcuorstehnng uxtcr «sich nicht bis zum zweiten Grade verwandt oder verschwägert sein." (Foltschung folgt.) Oesterreich. Wien, 7. November. Se. l. k. Apostolische Majestät haben heule im Lanfe des Vormittags in der l. k. Hofburg an eine große Auzahl von Personen Privat-Audienzen zu ertheilen geruht. Wien. Im Gefolge Sl. k. Hoheit des Herrn Erzherzogs Ferdinand Mak anf der beabsichtigten Reise nach Madeira befindet sich auch ein Mitglied der «Nouara"-Efvedition, dcr Maler Sellenu. Die Thätigkeit dieseö Künstlers während der Erdumsegluug der „Nouara" muß wirklich wunderbar genannt werden, wenu mau ein Album von mcbr als 2000 ycrr-licheu Skizzen als das Resultat ciucr 28lnonatlichcn Wanderschaft vor sich licgeu sieht. Die Theilnahme des Herrn Selienu an dcr bevorstehenden Reise des Herrn Erzherzogs wird indeß in keiner Hinsicht das Erscheinen des beschreibenden Thcilcö der „Novara"-Fahrt verzögern, indem nicht nur vo,l Scleny's Hand selbst bereits zahlreiche Vorarbeiten zur Illustratiou dcS genannten Wcrkcs vollendet sind. sondern anch tüchtige Künstlcrgcnosscu, wie Laufbrrgcr, Novopahky, Scclos die Komposition von Zeichnnngcn aus den mitgebrachten Skizzen auf das Bereitwilligste übernommen habcu. Trieft, 7. Nov. Heute haben die Sihungcu dcr Vcrtrauenölommlssion zur Berathung oca Ge-Nlciudegcsehcö für das Küstenland unter dem Vorsipc Sr. Exzellenz des Herrn Statthalters Baron v. Burger begouncn. Zara, 4. Nov. Die Grcuzbestimmungökommis-siou für Mouteuegro wurde bei Spiiß durch die Türken gezwungen, ihre Arbeit zu suspeudireu und zog sich nach Skutari zurück. Von der montenegrinischen Gren;e, 27 Oktober. Gestern eutwaffueten die Moutenegriuer ci-ncn Hirten von Braic, einen österreichischen Unter-thail, dcr sci»c Hcerdc alif unserem Gebiete weidete. Nicht zufrieden, ihn gebunden und entwaffnet zu ha hen, raubten sie ihm auch seine Hcerde. Auf sein Hilfcgcschrci eilten bei 60 Braicancr herbei, welche emeu lebhaften Kampf durch beinahe A Stunden mit 600 Montenegrinern zn bestehen batten. die von allen Seiten herbcigcciltj waren. — Von den Braica-nern blieb einer todt, 3 wurden verwundet, daruu-ter 1 schwer. Die Montenegriner hatten 2 Todte uud 6 Verwundete. Unsere Behörden ergriffen die wirksamsten Maßregeln, um jeden weiteren Zusammenstoß zu verhindern. Deutschland. Ans Berlin wird vom 2. d. geschrieben: Se. königliche Hoheit Prinz Friedrich Wilhelm empfing heute ciucu jungen österreichischen Feldwebel, drr, in der Schlacht von Solferino schwer verwundet, bis vor Kurzem in cinem Mailänder L^zarelh zugebracht hatte, und nunmehr auf der Rückreise, die er dnrch die Schweiz gemacht hat, Berlin passirtc. Wahrscheinlich in Folge seiner Meldnng bei der Kommandantur wurde die Aufmerksamkeit des königlichen Prinzen auf den Mann gelenkt. Se. k. Hoheit beschenkte ihn sehr reichlich uud forderte ihu auf, sich heule Nachmittags nochmals im Palais einzlifindcn. Auch von Privatpersonen sind ihm Geschenke zu Theil geworden. Italienische Staaten. Die auf Anlaß der Ermordung dcö Grafen An-uili eiugelcitcte gerichtliche Untersuchung macht, wie dem «Conrricr dc Lyon" geschrieben wird. sehr unerhebliche Forlschlitte. Die Hauptschuldigen sind entflohen und bereits in Sicherheit; gegen die Verhaft tclcu wird Niemaud aussagen. Ein Theil dcr Bevölkerung wülde sogar offen Partei für sic nehmen; dcr Pöbel ist gut bewaffnet; er bcsipt 4—^000 Muü-kctcn nud außerdem uoch eine Menge gefährlicher Mordwrrkzeugc, die sich lcicht umcr dcu Kleidern verbergen lasscu. Nicht nur alle Wohlgesinnten zittern vor diesen beuten, sondern mich der Diktator steht untcr ihrem Emftl'ssc; er fühlt, daß seme Kraft m dieser Hefe vorzngöwcisc begrünoct ist. Eö lassc sich daher im Borhmcin sagen, daß dcr Mord dcs Obersten Aüvili unbestraft bleiben werde. Nachrichten aus Ancuna zufolge gähn cs dort gcwallig. Das Erscheiucu der sechs oder sieben Küstenfahrer, die Garibaldi bei Rimini zur Anfuahme von Truppen hat herrichten lassen, mit 6- orer 700 Mann an Bord, mußte in Ancona das drohende Elc ment von Neuem entfesseln. Die päpstliche Regierung hat daher die neapolitanische crsncht, ihre Dampfer-geschwadcr bis in die Gewässer von Ancona und Pcsaro krcuzeu zu lassen. — In Pesaro war) vor einigen Tagen dcr Marchcsc Antaloi velhaftct und sogleich nach Ancona abgeführt. ^ Man halte seine Korrespondenz mit dem rcvolntionärcn Heerlager aufgefangen. Er ward gerade in dem Augenblicke ueo haftet, in welchem er damit beschäftigt war, seinen feriigcu Brief an Garibaldi zu verschließen. An^ taldi und seine ganze Familie sind von der päpstlichen Regierung immer sehr begünstigt und bcvorzuat worden. Frankreich. Paris, 2. Nov. Aus der Provinz Orau lauten die Nachrichten nicht günstig. Das in Marokko clngerrnngene Erpcditions-Korps wird von dcr Cholera hcimgrsncht. Es wären in d,r lchlen Zeit täglich beinahe ,'ll) Mann gestorben, daruutcr unvcrhält-nißmaßig Offiziere. Auch General ThomaS, dessen Tod vor einigen Tagen gemeldet wnrdc, unterlag drr Cholera. " °« "/'""..^" '.'"'^"l Nachrichten von dcr marokkanischen Kulte laßt der Kaiser uon Marokko Taa und Nacht au der Befestigung dcr große», Hafenplänc des Reiches arbeiten. In Tanger, Rabat, Sale. Barasch uud Saffi werden die Straudbaltericu erweitert, die Vcsahuugcll vermehrt uud fliegende Korps gebildet, von denen das im Lager dci Tetuan 12.000 Manu stark ist. Dcr Angriffsplau des spanischen Expeditionskorps ist zwar noch Geheimniß, doch wird dcr Gencralstab hoffentlich die Geschichte der letzten französischen Expedition gründlich stubirt uud sich über zeugt habcu, daß Tauger nicht derjenige Plat) ist, deu man angreifen muß, um dem Kaiser von Marokko Furcht einzufiößcn; man wird deßhalb Tanger, wo die Agenten dcr zivilisirtcn Staaten wohnen, wohl für ueuiral erklären und Mogador, Rabat oder doch mindestens Tcluau bombardircn und im Nothfälle mit Sturm nehmen. Es steht zu erwartcu. daß ein solcher Stoß, wcuu derselbe energisch geführt wiro, dem Beherrscher dcr Gläubigen die Ucbcrzcugung beibringen wird, daß er jede Geuugthuung, die in seinen Kräften steht, geben muß. Leider ist der Kaiser von Marokko ill dcu nördlichen Gegenden nur nomineller Hrrr des Landes. Dcr „Monilcnr" veröffentlicht eine Depesche des Generals Martimprly vom 30. Oklobcr. Sie ist ans dem Lagcr von Ain^Tofnrcl datirt und lautet folgendermaßen: „Die Beiii-Snassen haben sich unter deu uou mir vorgeschriebenen Vcdingnngcn unlcrworfc». Sie stellen Gcißcl» und zahlcu Tribut als Gennglhuung für ihre ungerechten Angriffe. Ich drang darauf, daß dcr Häuptling dcr Bcrgdewohncr in mein Lager komme, um diese Bcdinguugcn entgegenzunehmen. Er verlaut soeben mein Zelt. Iu vier Tagen werde ich dic ')l!ia.clcnc»l)citen uon Utschda u»d ft'dainl dic von dcr Augadcs-Edclie »,»d uo», din Zclyar«>Al>l)äl!gc>i lu Ordnung bringen." Belgien. Die Kammern sind für die am 8. d. M. beginnende ordentliche Session eine jede besonders cinl»e< rufen worden, nn» eine königliche Elöffnuug wird demnach nicht stattfinde». Dänemark. Die Gerüchte von einer theilweiscu Ministerkrisc elhailcn sich. cs heißt jcpt, daß anßer dem KriegS-unnistcr Lliuobye auch dcr Minister des Iuucru, Krieger, sein EutlussungSgesnch eingereicht habe. Türkei. Koustantinopel, 26. Oktober. Der neue Groß-uezicr M c h c m c d Kypriöli Pascha ist auf der zu lassen, umso eifriger scharvcu sie zusammen. Die Mauren sind nnvcrnünfiig'fanatisch. gleißnerisch. grausam; sie verabscheuen dcu Cdristcu uud unterdrücken den Iudcu. Strafen und Martern leiden diese doch so ausschweifenden und weichlichen Menschen mit der Uncmpfiurlichkeit eines Wilden. Es ist vorgekommen, daß dcr Beherrscher dcr Gläubigen Leute bei den Ohren, Armen und Beinen an einen Pfahl nageln ließ; aber diese Gemarterten verlangten richig Wasser und eine Pfeife Tabak. Unser schwedischer Gewährsmann faßt die einzelnen Züge, welche wir mit getheilt haben, in folgcnrcr Weise zusammen: «U»' «er einander sind sie abgemessen, noch zurückhaltender gegen Fremde, mißtrauisch uud selbstsüchtig; sie lebeu unter einer ganz und gav tyrannischen Regierung, sind fnlchlsam. klemmülhig. gemciu. Sie ertragen jcoc Demüthigung, wcnn Gewinn in Anösicht steht; im Vcrkchr mit Ihresgleichen lassen sich gehen bis zu niedriger uno unsittlicher Pertranllchkcit. Sie sind weder lapfer^uoch edclmnlhia. nicht herzhaft, aber tlxcrisch wild, und wenn sie im Zorn aufwallen, ungestüm." Das ist das Volk. welches die Franzosen und Spanier zn bekämpfen im Vrgriffc si„d. Dle gegenwärtig in Marokko hcnsckcnde Familie erkämpfte um die Mine des slcl,z,lmten I.chrtinndelts den scitvem in ihrer Familie erbliche,, Tdrcm. Iehl eben ist Marokko der Sch"UpIal) eines verheerenden inneren Kriege«, da mcbrere Prätendenten sich lil febden. Der vor knrzcm verslorbcnc Snltan. Mnlly Adderrhaman. war ein cingcfitischter Maure. Kaufmann iu Larasch. Zollcinnchmer in Mogador, nnc> ,var von seinem Vorgänger auf dem Throne zum Nachfolger desigutrt worden. Er regierte seit 1826. minder wild und gransam alS scine Vorgänger. Ei starb vor drei Monaten, und scin ältester Sobn. Sidy Mol'ammcd. siyt gegenwärtig auf dem Throne von Marokko. Wider ihu erhoben sich Brüder und Vettcru. um ihrerseits Ansprüche anf den Thron zu erheben. Glcich nach des Sultans Tode rückte einer dcr Lchlmi gegen die Hauptstadt Fez au. um sich derselben zu bemäch-ligeu, und ist anch jcht, nachdem er cinigc Gefechte verloren, uoch nicht anS dem Fcloc geschlagen. Dic Bednincnstämme, welche auch Abdcrrhama» nicht im Zaume erhalten kountc. wollcu unabhängig ftin und vicle ihrer Scheichs habcn cincu Bund gegen den Sultan, wer dieser auch scin möge, geschlossen. Die atlantischen Seehäfen werden von andern Sta'mmcn bedroht, die Amazirghen habcu Mazagau. cinc wichtige Handelsstadt am allantischcu Meere, angegriffen; auch die Stadt Azamor wurde uou ihnen bcdrodt. Der Sultan stand Ende September mit einem 40.000 Mann starken Heer bei Fez. um sich der Ncbcllen und der versäxcdcncn Prätendenten zn erwehren, s» gut er eben kaun. In dlm Angcüblickc also. wo die Hispano-Fran-zosru Marokko angreifen. l'efinoct sich oicfc« Land im Zustande völliger iimcrcr Ausiösnng. In Marokko ist die I)er>schone Familie sehr zahlreich; mehr als vicrzi^tauseno Menschrn leiten ihre Herkunft von Muley Sberiff, dem Stifter dcr Dy-nastic, ab. Dicscr Snltan h"lte einbuudertundvilr nndzwanzig Kinder, von welchen »icht weniger als «4 ma'uulichcu Geschlechts warcu. Seiu Sohu Multy Ismail, unter allen Sultanen l>ei Weitem der grausamste, besau »abc nn 8U00 Frauen und hatte 82ii Söhne neben !N2 Töchtern an, Lel'cu. Iu, Jahre 1603 wurden dem französischen Gesandten St. Olon am marokkanischen Hofe ll8 Söhne des Suitaus vorgezählt. Dieser Nachfolger des Propheten »ödtcte im Laufe seiner Regierung mehr als zwanziqtauscnd Menschen mit eigener Hand. Irncr französische Diplomat verweilte 2l Tage am marokkanischen Hofe, lind konnlc seinen» Könige Ludwig XlV. berichten, er sei Augenzeuge qewescu, das Ismail während dieser drei Wochen 47 Menschen mit eigener Hand ermordet habe! Auch heule kennt Marokko weder tincu Diuan, uoch einen unabhängigen Mufti oder Münster, dcrgleichcu doch die Türkei l'at. Alles geschieht nach alleinigem Gebote dcö Herrschers, der eine zumeist aus Schreibcru brstehende Art voll RathSvcrsammlung um sich hat, die ihu nach seiuen Bcfchleu fragt; aber die einzelnen Aemter sind weder dancrnd noch bestimmt; l>ic zahlreichen Beamten erhalten vom Kaiser weder Lolin noch Besoldung, und sind darauf angewiesen, sich bei den Untellhancn schadlos zu haltcu. Ein Punkt verdient besondlrs hervorgehoben zu weiden, denn er ist charakteristisch für die Stellung des Sultans von Marokko zn den auswärtigen Mächten. Kein maurischer Fürst bat europäische Begriffe von Treue und vou drr Verpflichtung, ein gegebenes Wort zn erfüllen. Treue uud Glauben hallen. a.ilt ihnen, >ind insbesondere denen von Marokko, für line uu stattbafte Einschrä'nknna. dcr höchsten Gewalt. Als ein Gesandter dein vorigen Sultan zu wisslu that, wie mau es iu Europa zu halten pftcgc, rief Muley «n«» Insel Cypern geboren, weßhalb mall ihm dm Beinamen Kyprisli, das «ans Oypern" heißt, abgeben hat. Er gehörte zu den türkischen Prinzen, welche der Snltan Mahmnd nach Frankreich schickte, nm dort crzo^cu zu werden. Nachdem er einige Jahre sehr steißig studirt hatte, besuchte er nicht die Schnle von Sanmnr. welche eine bloße Ncilschulc für Untcrosfi ziere ist, sondern die Appllkationöschulc in Met), in die man crst eintreten kanu. wenn man den Cursuö der polytechnischen Schnle durchgemacht hat und welche ausschließlich die Zöglinge ^cner Schule alifnimiut. welche sich den sogenannten gelehrten Waffen, der Artillerie uno dem Omicwescn, widmen wollen. Nachdem er in die Tnrkei znrnckgckchrt war. trat er ins Heer ei,i uud stieg in Folge seiner schönen Dienste bis znm Divisions-General. als welcher er znin Mi litärgonuernenr von Arabien crnannt wurde. Als solcher cntfallclc er so treffliche Eia.cnsch.ifte>,. daß rr z,!,n Gesandten in London, später znm Minister nnd Großuczicr rrilanut wlirde. Vei der Kronu,,.) des Kaisers Alexander II. in Moskall vertrat er den Snl tan. In der letzten Zeit war er Präsident des Tan^ simats. Der ncnc Großvezicr ist nach seinen Kennt uiffcn, Ideen. Gewohnheiten nnd polilischeu Vczic hllngen ein vollkommener Europäer nnd in der vollsten Vedcnlnng des Wortes ein Türke der ucum Schnle. Dem Vernehmen nach hat Mehemed Kyprisli bei seinem Eintritt in's ztabiuct die Forderung gestellt, daß keine Erekuüonm stallsindcu sollen. Der Snltan hat diese Forderung gern zugestanden. Die öffentliche Theilnahme wendet sich fortwährend den Angeklagten zn. Anf dem Wege, welchen der Snltan zn machen halle, si»d Plakate angeschlagen gewesen mil schweren Drohnngm wider ihn, falls crdcnVerschworncn irgend wie Leides thälc. Der Vrzirr hat vollständige Nefor men nnd eine lebhafte Betheiligung der Geistlichkeit daran gefordert. Der SnKan hat anf ein Dritlhcil seiner Einkünfte verzichtet. Sollte der GroLvezicr bci seinen Kollegen anf Widerstand stoßen, so dnisie F»ad Pascha dnrch Elhem Pascha cis.yt wcrdcil. Niza Pascha ist verbannt worden. Von anderer Seite wird gemeldet, daß der Snltan die über Hussein Pascha m>d dm Scheik-Kead Achmet Effcndi de Snleimanieh verhängte Todesstrafe bestätigt, dm Ncbrigcn aber das Leben geschenkt hake. Die Gerüchte uon den vielen geheimen Exekutionen sind vollständig grundlos, Serbien. Ans Vel^rad, 1. Nov., schreibt man der »T. Zt^." : Nach soeben eingsgal^enrn verläßlichen Pn-vlilücichrichtcn l'i» ich sch,.'» j»^t ln der i.'>i!ic, ^l)»s» mll;lili)cilcn, dlist dcr Möller, welcher ji"mgsll)ili 511 Konstantinopcl den mit dem EvScnalor Jovi^o 3li-colajevic nach dlchinsich gefiuchlelen serbischen 3tegie-rnngs T^tar Inge mordete, ein Serbe, Namens Si' mon Dnlic ans Kragujevac sei. Ans den Vorlagen ist konslalut, das Dukic in dcr mörderischen Absicht nach Koustanli>,oepl gesendet und abgegangeil sei, dort den Umgang mit Inge ge-sucht bal'e und a!s er diesen nm 26. Oktober Vormittag nach dem linkischen Polizeianüc begleitete, er unweit von diesem den ucrrnchten Hanschar zog und disscn in die Brnst dcö allen Tatar stieß. Der Mörder winde s»fm't angehalten nnd lcglc schon bei dem 'nit ihm angenommenen summarischen Verhöre daö G.'stänvmß ad. daö eine hohe Persönlichkeit im höchsten Grade koinproniittiren soll. Dcr Mm dcr wird dcr gerechten Strafe nicht entgehen; übcrdicß soll die Pforte fest einschlössen sein, das in ihrem Gebiete dnrch die scheußliche That verletzte Gastrccht streng zu ahnden. Hur Schillerfeier. Wie«. Vci dem große» Schiller Banketc im Sophien Vadsaalc wird der einzige noch lebmde Karls schl'iler anwesend sein. Es ist dicst der l. k. General der Kavaleric Graf v. Walmoden. — Sc. k. Hoheit der dnrchlanchligste Herr Erz herzog Franz Karl habm fur die deutsche Schiller Slistnnss 100 si, gewidmel. ^ — Ans Antrag deö Herrn Bürgermeisters Dr Ätlltcr v. SeiUcr yat der Gemtinderath dcr Stadt Abderrhaman: „Hältst Du mich etwa für einen Un gläubige», daß ich mich znm Sklaven meines Worles machen sollte? Bin ich nicht Herr, und kann ich nicht ändern, wie es nur ansteht und gefällt'/" Hiernach kann man sich beiläng ein Vild uon den marokkanischen Zuständen machen, und :venu der Au-griff von anßen dem inucrcu Kriege nicht ein Ende »nacht; wmn der religiöse Fanatismus dic Bewohner Marokko's nicht zum Widerstände treibt, so wird es den Franzosen und Spaniern nicht schwer werdeu. dieses Laud wenigstens theilivcisc zn erobern. Die Menschheit würde dabei mir gewinnen, denn dcr Zu stand dieses Landes ist ein solcher, daß dlssm znm großen Theile vcrwilderle Bewohner unler enropai scher Zucht allein sich des Namens Mmschcn wieder würdig machen können. (Presse.) Wirn iil scincr Plcnarvcrsammlnng vom 4. d. Mts. den Beschluß gefaßt, der Schillcr-Stiftung die Summe von !00l) fi. öst. W. zn wiomcn. Dcm Vernehmen nach wird auch die k. böhmische Gesellschaft dcr Wissenschaften in Prag innerhalb ihreS engern Kreises die Schillerfeier begehen, indem sie eine eigene außerordentliche Sitzung abHallen wird. au welcher die Mitglieder sämmtlicher vier^ Sektionen Aulheil nrhmcn werden. Dm Fcslvorlrag „über Schil Icr als Dmler« deabsichügt Herr Professor Robert Zimmermail zn l'allm. Tag nnd Slnnde dieser Ver saminlnng wird später naher angll'e» werden. — I„ Frankfnrt a. M. hat der Senat dic Pm> gung eines Geschichtsthalers znm Gcdachmiß der l00 jährigen Grbnrlslagsfeilr Schillers bcschlosten. Herr v. Holtzmdorff hat einen Mln.s erlassen, in dcm er vorschlägt! „Lasset nns einen großen Schil-ler Prciö stiften, der von Jahr zu Mr dem betten, einsten lind gröüteu Denkmal deutscher Schauspiel-Dichtung gegeben wild. und einen Lorberlranz fur die Sliru ocs Dichters, dcr sie schnf. Und zn diesem Tage laßt alle Künstler der deutschen Bühnen, die Helden der Darstellung znsammcnlommeu. wic zu dru Spiclcii Gricchculauds. zn erproben ihre Kraft an dem Werke der neuen Dlchluug, in 3tägigcm Kampfe der Musen, zu erringen ciucn zweittn Preis und ei< nen zweite» Lorberkranz für dcn tüchtigsten nnler ih nen. Ein solches Dichlerscst wandere von Jahr zn Jahr am Geburtstage Schiller's dntch alle Gauc Deutschlands, und Keiner rühme sich drö Vorzugs," — In der »Kölner Ztg.« wird darauf ansmerksam gemacht, daß mit Schiller's Geburtstag dcr TodeS-lag von Jakob Andrea« Nomberg, dem berühmten Koniponislcn der „Glocke", dcr «Macht des Gesanges" nno audrrcr Schillcr's'chen Tclte, znsammcnfällt. Nombcrg kam im Jahre I8l.'l an Spohr'S Stelle als Musikdirektor nach Gotha nild starb daselbst l^nt dem Todlcnregistcr dcr katholischm Kirche, am 1l). Novbr, l82l im Alter von ö!l Jahren. Da seine «omposiiioncil bei dcm bevorstehenden Feste an so vielen Orten zur Aufführung kommen, so würdc es bei dem merkwürdigen Zusammculressm de3 Datllms vielleicht angemessen sm,, der ilierdicuste Nomberg's bci dcr Feier zu gedenke,,.' Vermischte stachrichten. Mit dcr Unterschrift «Ein deutscher Fürst" ist während des orientalischen Krieges in der »A. A, Ztg." ein langer Aussai) gegen dic Napolionisch, Politik — mir möchlcl, ?a^cl>, cill Manifest — cr-schiciil». d»iö sciüca liiiiiizcuocii. »nnliiien St^ls,.'!, sei' »er Getrligcichcit, sowie ocs Ii^yen Rcchl,>; vrr »^orlschr." me!» dct nun, daß dcr Vcifasscr jcues Artikclö. welchen Nieluand vergessen haben kann, dcr ihn a/Icse-,, — Fürst E 0 ll 0 rcc> 0 - Man » sfcId ist. gegenwär^ tig in dcr n. 0. Vcrtlanmokommlssion zur Berathung dcr Gemeindeordunng thätig. — Ludwig Spohr hat dcm Vcruchmcu uach eine Selbst-Lcbcüöbcschrcibuug hintcrlasscu, dcreu Veröffentlichung wohl in einiger Zeit crw.nltt werden darf. — In Whitehall, gcgcunbrr von Dowmr.gstrcel in London, wo eben mehrcre Häliser nm Thcmsestrande eingcrisscn werden. hnbcn sich riai^c dilritaullsche Geologen die Köpfe zerbrochen, wie lö komme, daß eine dcr Terrassen am Flusse, ganz auS Scclie scln gebaut sei, während doch alle Bauleu rings herum bloß Sandstein nnd viereckige Landziegcl in sich schließen. Die Erllärnna. dieses nepluuijchm Gebildes in der Mitlc der Hauptstadt ist aber iu der Chro< nik von Whitehall und lücht iu dcr Geologie zu su. chen Jene Terrasse <"> der Themse gehört zu Mhonsc und ist ga"z ">,ö S'ekies. der von Bouff. shirc ans Schottland herluigeschaftt woldcn war, ge-baut wcil dcr alte Earl of Fiss. dcr vor clwa huu-dcrl Iahrm die englische Pairöwnrde erhalten hatte, sich verschwor, sich ""^ ^""' wenn er schon sechs Mouale im Jahre in London leben müsse, seinen ehrlichen schottischen Boden nicht uutcr den Füßen weg-ziehcu zu lassen. Es gebort dieß ins Kapitel drr schottischen Natwnalcitclkcttm. die sclbst hentzlitagc "och lange nicht ansgssiorbm siub. Neueste Nachnchlen nnd Telegramme. Kassel, 7. Ncw. Drr Kurfürst hat l'ie An^ nal,mc dcr Adresse dcr zweiten Kammer, womit nm Wiederherstellung der Verfassung vom I. 1831 peli. tionirt wird, vcrwcigrrt. Morgen wird die zweite Kammer dießfälligen weiteren Beschlnß fassen und vermuthlich eiue Miltbcilung an die Bnndrsversamm-luiig bcanlragen. _______ Turin, ll. Nov. Die Wahlkollegien solle» im Dezember berufen werden. Der Minister des Innern btfalil die Erweiterung des Saales der Deputirten. Die Verlegung des Kassationhofes nach Mailand soll am 1. April 1800 stattfinden. Ni;;a, 2. Nov. Das großherzoglichc Paar ist aus Aldtüburg hier eingetroffen. Paris, 7. Nov. Der Kaiser hat die hier em-getroffene Herzogin von Lcnchtcnberg besucht. London, N. Nov. Die Post aus Australien ist iu Marseille angekommen und bnugl Nachrichten ans Melbourne vom 17. September. Nach dcnsll-ben warcn dic Wahlen daselbst tmtimimstcricll ausgefallen. Vondon, 7. Nov. Die heutige «Morn. Post« meldet, in Folge der letzten, für a/mstia/r trachteten Mittheilungen Frankreichs habe England, weim »icht seine Zustimmuug. doch größne Bereitwilligkeit zur Veschickuug eiues Kongresses kundgegeben. „Daily-NcwS« sind dcr Meinnna.. daü die Vedingnnge», unter dmcu England dem Kongresse bcitrctm wlldr, noch immcr uichl festgestellt scieu. Oanicls- und Geschäftsberichte. * Die meder-östcrr. Handels und Gewerbrlam-mer machte vor Kurzem bekannt, daß sie im Interesse des die allgemeine öffentliche Warenbörse iu Wien besuchenden börscubcrcchtigtcn Publikums theils telegraphische, theils brirfiichc Mcnt> und Bolscnberichle ans Amsterdam, Antwerpen, Arab, Berlin, Bremen, Brcslau, Köln, Genua. Hamburg. Liverpool. Mannheim, Minscillc. Neusatz. Odessa Pcslh. Prag. Pr,ß-bnrg. Raab. Rotterdam, Sissek, Stettin. TemcSvar. Trieft. Wicselburg ?c, iu regelmäßiger Folg, und von dm meisten dcr genannten Plätze täglich erhalte, und daß selbe allsogleich nach ihrem Einlangen an d,r Warcnbölse affigirt werden. Außerdem seien liebst den bedcutmdstcu inländischen Zeitnngeil auch die wichtigsten Fachjournale allS Deutschland, Frankreich, Holland und Amerika im Saale dcr Warmbörse aufgelegt. Je nachdem sich gegründete Wünsche uud Bedürfnisse äußer», wcrbe dcr Bezug von telegraphischen uud briefiicheu Berichten, sowie von Zeitschriften für die Zwecke der Warenbörse die entsprechende AuSdeh-uung crlana.cn. Tissek, 30. Ollober. Bei ziemlich ftarltn, mit Beginn der Woche staltgchablcn Zusnlnen war die Stimmung animirt. nud wurden verkauft: 47lw My. Hafer u>'ft. l. 38—^0. 1li00 Mtz. M.us zu ft. 2. «0, 2000 M5. B.l,,s Wcize» z»> fi. 4, 60 uach Kml-s».'dt ^stellt. 2000 Mß, dll'. vlirjädsiger z„ ss. 4. 9l), ll;t)l) Mp. l>lo. l«^7^r schi'üs 87pfni'c». War, ui ft. «-ll.I.'> ,l„d 2000 Mß, Tcmrf. Weizen m fi. 4 fur cine Mühlc ver Umqegenc>. Das W»sscr >ll ftit dcm 23 0. auS dcm Bcllc geNisgc» u,w i'iber-Ichwcmmte uichl uur unser Delta zwischen Save uuo H^ulpa, sondern diese ganze Ebme, worin sie p/often schade» aurichtets. der sehr rmpfiudlich werden dürfie, weil die Ninlcisaatm total wcgg,schwemmt wurde,/. Am 1. November wnr^e brr nm Nnteil der „Schilln-Sliftun^ bei glänzend beleuchtetem Hause: 1) Prolog, gesprochen von Frau Gürtler^ 2) GroheÄ Tableau, brsteheud ans Szmm der S chill er'schcu Dramen: ^Wilhelm Tell", »Jungfrau von Orleans-, »Wallen stein«, «Don Carlos«, „Flesco" ?c. 3) „Wallenstein s itager". ^) „Maria Ttuart", lil. Akt, lie. 2rl,e>r chend. Staats - (fff'str zu lu'lills» Kuls.ü vicl allalist: Iu uürie - Effr'tc, disl.'»dt>e .ttrcdit- lind Noldl>al!!l -' Üio»l ^obl, l."5>. Scr, li. >»« ft. —.— —- Metalliqu>« zu .'»'/, jiir !<>" >l, 72 iv 72^ delt.,' ,ll5'/,V« .. lit Verlos, v. I. l554 f. >tt<» st. 5l8,— Ilw — „ 1839 „ l l!«7ö « l»54 , l»U „ l»^7.', lW — Cun!o'3tentenscheine zu ^2 1^. «u«l»'. >»» i',i> ltt — 1^ der Srollländer. Grundentlastlinqs > Ol'li^atiolleli V. Nieb. Os'^err. z. 5°/. fur >«w ft N' - "2 — , Ungarn . . ..5*/« „ N>0 . 7^75 75.', „ Tem. Ä.inat, .strout. u, Sla», zu 5'/. f. lNv il, 7> — ?» ä0 „ l . . ,u ."."/, für >00 f«. 72— 78.75 « der Busl'wm.i «.'''/»« w" ^ »lU— l>«> .'»l) . Slsl',!l>'»>,,s» ., l»'/« .. ><»>» „ 7<»,— 7«.— ^ and, .»tr^lländer „ 5,"/. „ l<:0 „ «ä.— l»I.— u>. der i>!tr!osn»g<-.«lIau,V! >«<;? 9«. - !»!,0 — d. ,sss>d!t'?l»!^ilt für Hiiüdel ,!. Ollverb» zu ^W il.ö, W, pr. St........2»3«iO 2<»3 «0 d. I,.",',». (i«^!,>pt.-(.».scllschaft z>« ÜUU ft. idl'. <<»0U ,l. (lM.rr. Hl. ltt?^ — >:»«».— d. Ht>>^ts(;!!lii!' -Wssellschast zu '.><)<» ft, (5i»,'. od,l.'M>^l. l'r. Tl.......2«U,— 270 — b. ,«^is, <5!l^!l'.t<)-'^.>h!! <„ 2M» li (>M, »,il l4<» «.(?<»'/,» (^»z^yln»^ >'r Et. . l?4 — l7^ .'<) > s»r «ovrllili^D Vnl'l»^. ^»<» sl.(i!vl. p Zt. l^!^ i'»N l^,,^> t> TheiiN'.Um jil '^»!» si, (i^>/. mit »00 ,1. (.»<»'/„) il,Iil!!li pr. St.......10/,,— »05 — d,subl. Hl.i. 20!» f^. 5. O. »iit «<) si. (4«"/,) l!i>!i>>. I!lUc ^'!. Lt........l4.V5<) li«. d. Or.^-.xosi.'chc'r Cl,s,«bal,» uud Vtrgl'.iU'K>e° sllsl,. zu Wl> ,1. l'. W.......—.— ll»» — > ^,l. Dl>„.lu D.nül'sschlff-Wcs.llsch^ft z» .'»U.» ,l. (^>t. »>l. Sl.........5^3 — .0U fl. <»M. . . 2:N>. ^ <."» >. Wieucr Da»>P,!„. Aft.-<">,'. ^» .'»0i^hr^z z» .^/, sül l0« il, . i»4 25 l^ ?ö .i»f ^2»>. ^ll^<'l'.'n . —. ansäst. Währ»»^vello«'!«l zu ü'/, s>,r l«>0st. li'»— 65 2.) Vosc >,r ,Niedit-?l»st>>lt sür H.uid.l u»L Wewerb, zn NW si. ÜNcir. Wählung vr. st. . . W 7ä '.".»- „ Dl'»»iu-?a>»pischijfi>,hit ^csellschafl zn zu l 38 — l5,!! 4V st. U»U»i. p». Sl. ... 7l<.— 7U>» Salm « w ^ ^ ^ , . . . :<»?.'» 4".2.'. ^.,!ffy . w ^ , .. „ ... ^.'»2'. ^575 <5lari) » 4" » . „ „ ... :555» .'lö - Et. K»tl,ois « ^l> , , « , ... :<»->«> 3«-"- Wl«llsel^'''z « 20 ^ , „ ., ... ^,.i.» 2/, 7^ «Laldstn» » 20 „ .. „ „ ... 2^.2, ^ ü W, Lrxdl'u ........... < 2.1.75 ö. W, H. l. M'^liz Dukat.il........ Ü.U0 l' W Gold- u. Silber-Kurse v. 7. Novemb. 1869. 83 — Sl'uverainsd'or „ .....l? l<» — ^ri.^rich^sVr ., .....ll),4ä — ^luisd'cr (deutsche) ^ .....10 — (5,^1. Sl'rercl.^u,» ., .....,2 3) — NuiNsche ,'„»»''">'!, ...... «(».10 — Liltv . . l»I, — „ <5c!ipl'l!s . . il?7ä — Vrcuimsl), .«assa '''luwüsunzzen . , . ,.,.«. !.8? F renldell Änzeiss e. Den 7. November »859. Hr. T"o, k. t, Pc>stofflz>al, v«» Tii<^. — ^^. H^nso^, B^iiksil'acinellr, rc„ A^elsberg — Hr. » Vaults, Olll^I'.slß,!', vc» M. Thele,n'pol. - H>, R.Ich. Dcchaut, ron Kiäml'iüg. ^ H''- Ech^bus, ^lo».sso>, rc>„ Wio,. — Hl. ^chal'u!!', Tot . u»d — Hl. ^chidei-, Privatier, vo>, Kl^^'»f>lit. In der I oscf ?l. ,ss i c i> r e > ch'schen Verlag - Vuchs,a»d' lmig in Glaz iss so ebe» ganz «e»l erschien^!, u»d l'i'i Hearts JLcB-a»licr, Vl,chhändl.r in La ibach. se wie iu all.» ,'ibrigcn V«chs>ail^ luugeil zu hal'c» : Der 6i>. Jahrgang des sl'sscüaimtl!! Advokaten-Schreibklllendm fiir das Schaltjahr R56«>, Geschäfts- und Auskunftsb uch fiir A<1 vokalen. \»(uio. Amtsvorstehcr, Pcamtc, Kanftlnte. Fabri kanten lnie aüt a»d.,„ Geschäftsmänner zur Vornleitl!»^ Tügsaßuücjli!, Hcmlmsiiolie» , Wech.- sel^,f>Il!i,q,ri, Einnahmet» und Allsqaben und zu sonss,? ae» Al,!!!,! kliüssfn bt'il'its durch 6« Jahre slch bewähl-t,'. Auf's Neue viel vermehrt und berichtiget. Ql,ai,'.v^/,,/,„ hat nur die erledigte Notarsstelle zu NV/l///.^/,-/<>^/,-,V^ in Steiermart über mein Tlusuchen im Wege der Uedersehung gnädigst zu verleihen geruhet. Indem ich hiemit verschiedene irrige Meinungen, die sich aus Anlaß meiner Uebersetzung verbrettet haben, berichtige, fühle ich mich zugleich verpflichtet, für das mir wahrend meiner hiesigen Amtowirksamleit als k. k. Notar allerorts zugewendete ehrenvolle Vertrauen meinen aufrichtigsten Dank zu sagen, und gebe unter Einem bekannt, daß ich meinen hierortigcn Posten nur mehr bis zum Schlüsse dieses Jahres versehen, — bis dahin aber alle kurrenten, in das Notariatsfach einschlägigen Geschäfte wie bis nun besorgen werde. Es werden daher alle «». ^'. Parteien, welche mit mir in Geschäftsverbindung stehen, höflichst ersucht, bis Gnde Dezember d. I. oder länststens 4. Jänner k. I. zur Abrechnung und Rücknahme ihrer Schriften entweder persönlich erscheinen, oder sich dießfalls im schriftlichen Niege an meine Kanzlei wenden zu wallen, widrigeng nach Ablauf obiger Termine die Zurückstellung der in meiner Verwahrung befindlichen Akten, insoferne dieselben nicht in das Archiv der löblichen k. k. Notariatskammer in Laibach gehören, auf Gefahr und Kosten der Parteien veranlaßt werden müßte. ««n««>»,««««««<»«-s am W. Oktober 1tt5i1. Franz llatei, k. k. Notar. 3. 1895 (9) Ein Notarials-Concipient. welcher m Notariatsge^chaften überhaupt, und inöbesonders im Verlaßabhandlungsfache wohl bewandert ist, findet bel dem Gefertigten auf die Dauer von zwei Monaten und gegen ein Taggeld von 2 fl. ö. W. sogleiche Aufnahme. Radmannsdorf den A0. Oktober 1869. Franz Rat ei, k. f. Notar. Z. 1920. (2) Gulden 58F.00» öst. Währ. sollen auf in den k. k. österr. Staaten bclegeue städtische Grundstücke, Fabriken, Standesherrschaftcn, Land-und Rittergüter :c., in einer Summe oder getheilt gegen Intabulation, oder aber an Geschäfts- und Privatleute m Summen von ittlw bis su.tttw fl., gegen Wechsel, Versicherungspolicen, Liefcrungöverträge, Werthdokumente, Inventar-, Mobiliar- oder sonstige Personal- und Real - Sicherheit, zu sehr günstigen Bedingungen auf längere oder kürzere Zeit ausgeliehen werden-Man wende sich in frankirttn Briefen unter ausfuhrlicher Angabe der Verhältnisse an B. M. 83 Grange Iload. London &. E. Unterhändler werden verbeten