^1'. 42. ^ '738' Laibacher Z e i l u n z, Donnerstag den 16. Oktober. Dl?ien, den 2. Okt. Das Gerede wird allgemein, daß 14 preußische un) 3 sachsische Kavallerie - Regimenter als HilfsVölker dcn Marsch nach Böhmen und Ungarn schon an-gettetten haben , auch sollen noch ei-» lllge von den noch hier befindlichen Grenadier-Bataillons zum Aufbruch 'jur Armee beordert seyn.. Das Haupt-c>uart er Sr. Majorat soll gegenwartig schon in Temeswar seyn, und der größte Theil unsrer Armee unter den Kanonen dieser FcstlMg stehen. Endlich ,, heißt es, baß Romanow »nit seiner Armee von 5o,OQQ Russen sich iu Bewegung gese.t habe. um den Feinden im Banat in den Rücken zu fal-! "N. Ein unverbürgtes Gerücht sagt,! daß Temcswar schon wirklich von den Türken belagert, und Semlin blo-kirt werde. In Tcmeswar solt das Pflaster schon aufgerissen seyn. Da die Absichten dcs Gtoßve;irs allch auf Scmlin gerichtet sind, so ist der General Millovsky befthligft worden, mit dem größten Theit des s cvonischelt Twppenkorps dcn Feld engmeister B^ron von Gemmingen zu lMterstü^ zen. Auch will man zuverlcßig wissen, daß Prinz Kobnrg mit seiner Armee nach dcm Banal eilen werde. Trieft, den Zlen Okt. Den 28. S'ept. kam ttnsre Flotte aus 2 Kut-tcrn und 2 Fregatten bestehend, nach Zenk, auf dem Port befand sich der Mapr Nukasovich, mit einigen deut- scheu Soldaten ullb 2c> Montenegriner. Man sagt daß sie dort Cro-att,che Truppen einfthissen und wie-der nach Skutari MÜkkehren w.-rdcn. — Aus der Levante erhielten wir folgende Nachricht. Im Archipel besän -de sich eine Türkische Flotte, welche Mllens gewesen wäre, Trieft heimzusuchen. Der Comandant dieser Flotte schrieb dem Venetianischeu Admiral Emo, und bat uni Erlaubniß m das adriatische Meer fahren zu dörfen: dieser gestattete es ihm abcr Nlcht, und ließ ihm zurückbedmtcn, er würde sich in diesem Fasse mit allen Kräften wiedersehen. Bestätrigt slch diese Nachricht, so ist Venedig ganz auf unsrer Seite. Lemberg, den iO Sept. Nicht genug, daß unsere Nachbarn äußerst unruhig und über uns sehr aufgebracht smd , so ist jetzt auch offenbar, das; vlele Galliger es mit Ihnen halten, und selbst einige Gubernialrathc werden deswegen arrttirt. Wir sind um so mehr darüber in Sorgen, da wir keine Früchte mehr aus Pohlen erhalten , und die' Einwohner'der Vu-towine wegen des Soldaten Preßens einen Aufstand drohen. Viele derselben sind nach Pohlcn aufgebrochen. Fcldmarschstation Schidoth den 2 z, Scptemb. Bei Vulkan stehen 25QOO Türken. Unsere Armee hat sich gestkrn bis Szaszvaros zurückgezogen. Das Dorf Vullan ist gan abgebrannt. Die Feldlakerei und d ^ Proviantwescn mußte sich nach der Festung Carlsburg zurückgehen. Feldlager bev Otschakow: Alles war in der Meinung, daß der Kapu- ban Bassa nach seiner ben n. Iu, ly erlittenen Niederlage im schwarzen Mcere nicht weiter erscheinen würde. Allein man wurde in 0leser Hoffnung getäuscht, als der türkische Gro^adnural am n. Anglist unver-muthet bci der Insel Beresan, nur cme halbe Meile von Otschakow mit so Kllegsschiffen erschien, wovon ellnge 6o, 80 und loo, zmd die kiclnstcn 40 Kanonen haben. Er soll von Sebastianopel, wo er über d-e da sich bcsindende russische Flotte einige Vortheile erfochten hatte, noch mehr Hilfe erhalten haben. Seitdem jlch die Sache so verhalt, ist von bei-dm Seiten bci Otschakow alles ruhig. Coppenhagen, h?n 22 Septbr. Nach der Ankunft eines Schwedischen Couriers verbreitet sich hier das Gerücht, daß der Krieg'mit Schweden unvermeidlich sey, indem man den Beystand , welcher den Nüssen abseilen des hiesigen Höfts geleistet wird , dort nicht anders als eine Feindseligkeit gegen das Schwedische Reich betrachten könne. Indcssen mögen diese trüben Wolken sich wieder zertheilen, da ein aus Bcrl n angekommener Englischer Courier, Basilico, aufs neue die Nachricht von einer von dem Könige von England und von Preußen übernomiucncn Vermittelung der Feindseligkeiten zwischen dm Schweden und Nusseu überbracht haben soll. Ein Schreiben von Fiume, lringt uns die fröhliche Vottschast, daß No-vi am zten zbcr sich ergeben hat> wir babcu daben ^nc-> ss,»>'>6er unsere Vorposteu beunruhigen kann; um auch die Trenschecn desto leichter zu eröffnen, wurde am s Aug. eine Rcdoute am Ufcr des scharzeu ! Meers, unter beständigem Batttrie-'feuer aus der Stadt, errichtet. Der Feind verbarg sich in den Thalen und Höhlen , die sich in den Garten Me schell der Stadt'llnd dcr neuerbauten Redoute bcsandeu. Er wurde abep dinch eiu Kon,u?andö von Iogern, !Hussaren und Kosaken daraus vcr-! trieben , so heftig auch das Muske-!trnfeuer war, und aus der Festung ! und dcnRclranchcnicnt geftlllrtnu^de Die Türken ergriffen eine so schlcn ! nige Flucht, daß sie viele ihrer Tod' ten nicht mitnedmcn konnten. Unser Verlust bcstandin 'Jäger, und verwundet sind der Generalmajor Si-> nelnikow ^ der auch kurz nachher gestorben ist, der bey dem I.'gerforpS ^ zu Pferde stehende Prcmiermajor Pal-' ti kllbach, dor 5^ornet Podkolfln, und 26 Gemeine. i Den 7. August zeigten sich sO' feindliche 5^avaleristen an der linken Flanke unserer Armee, die vor ihrer Infanterie, welche durch Flächen mar-sihirte, voraus ritten. Die Türken griffen ein im Dorfe befindliches Bu.-chisches Kosakenpikct an. Der General en Chef, Smvorow, der auf der linken Flanke kommalldirte, unterstützte dasselbe mit zwey Bataillonen Grenadiere: nun kam cs zu einem blutigen Gefecht. Die Anzahl der Türken vermehrte sich bis auf 3002. Dle schlechte Lage des Ortes, der mit Gräben angefüllt war, kam den Feinde sehr wohl zu statten; als mal? oder mit Bayoneten auf sie losgieug, wurden sie gan,lich in das Retran-schement zurück geschlagen. Die Grenadiere haben in diesem Gefechte mit einer Tapferkeit gefochten? wovon man wenig Beyspiele allsweisen kann. Vey Vertreibung dieses uns so sehr überlegenen Feindes, der sich auf das aufferste wehrte, besteht unser Verlust an Todten, in 3 Second lieurenants GluMow, Tolokomii-kow> Lowelk, dem Fähnrich Kakurin, 133 Grenadieren und 12 Kosaken; verwundet sind , der General en Chef Suworow 5 leicht am Halse, der Se- condmajor Manejew, 3 Capitane, nvey Secondlieutenaute/ 220 Grenadiere und 4 Kosaken. Den 9. Aug. zeigten sich kleine Fahrzeuge im Meere, die von Gad-schibea kamen, und folgenden Morgen um 6 Uhr entdeckte man in der Ferne die Türkische Flotte, welche ungefähr 40 Werste vom Ufer gegen Bercsan über, vor Anker lag. In der folgenden Nacht verschwand dle Flotte s und war den ganzen Tag nicht sichtbar, am 11. aber kam sic wieder zum Vorschein; sie bestand aus 15 Linienschiffen, '