8^89^ Allegorisches Gemählde von Zur F e y e r d e S hohen Nahmensfestes Sr. Excellenz deS hochgebornen Herrn Gouverneurs im Königreiche Illyrien, Joseph Camillo Freyherrn von Schmidburg, und zum Besten L e s, durch die edlen Bemühungen Seiner Excellenz, und der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Krain, sich bildenden Fon des «ue Belohnung-verdienstlicher Dienstleute. Allegorische Personen. Das Verdienst. Das Glück. Di« Liede aus Hochachtung, Verehrung und Dankbarkeit. Der Genius der Freude. Der Genius von Kram. Die neun Musen. Lichter Wolkenhimmel. Das Verdienst, die Liebe und dar Glück stehen in traulicher Umarmung, während einer paffenden Musik, die. auf nachfolgende Scene vorbereitet. Als die letzten Töne der Melodie verklungen, beginnt das Verdienst. Ääillst du nicht von deinem hohen Throne? Schöner Jüngling, mit der Rosenkrone, Du, der Freude holder Genins! Wende her die freuderfüllken Blicke: Mit der Lieb' vereinet und dem Glücke, Bieth' ich dir der Wonne Vollgenuß. Die Liebe. Dort, wo wir vereint uns zugesellen. Darfst du, schöner Genius! nicht fehlen; Du ergänzest unsern schönen Bund. »as 6 «s» Dar Glück. Ja. nur du kannst unfern Werth erhöhen; Rings, wo deine leichten Schwingen wehen. Gibt des Glückes höchster Preis sich kund. Das Verdienst. Würdig kannst nur du mein Wirken lohnen; Dort, wo beyde wir vereinet wohpen. Dort nur herrschet wahre Seligkeit. Die Liebe. Wirst du, Jüngling! dich mit uns verbinden. Werden Wonne wir ringsum verkünden, Hoch wird jedes Herz durch uns erfreut. Das Verdienst. Ha! wie fühlt mein Wesen sich ergriffen: Meine Kräfte, die ermüdet schliefen, Weckt zu neuen Thaten, neuer Muth. Die Liebe. Plötzlich wird's in meinem Innern Helle, Reine Freude dringt durch meine Seele, Und mein Herz erwärmet milde Gluch. 7 Das Glück. Was. mein Wesen fühlt, ich kann's nicht nennen, Doch als fremde Kraft muß ich'S erkennen. Als des FreudenjünglingS Zaubermacht. Das Verdienst. Seine Nähe ist'S, die mich belebet. Di« Lieb«. Ja ich fühl' eS, daß er uns umschwebet. Daß er unserm Bunde freundlich lacht. DaS Verdienst. Eile, theurer Sohn deS Himmels, eile! Länger nicht von uns getrennet weile. — Seht! er naht, der holde Genius. (Der Genius der Freude erscheint.) Das Glück. Herzlich nenn' ich, Jüngling! dich willkommen. sr» Z «s» Die Liebe. Wonniglich im Herzen ausgenommen. Weih' ich zum Willkomm dir diesen Kuß. (Küßt den Genius auf die Stirne, dann reichen sich die Liebe, SaS Verdienst und das Glück die Hände.) Der Genius» WaS zieht vom Olympe mich nieder? Wie fühl' ich so heimisch mich hier? — So seh' ich denn endlich euch wieder Im traulichen Bunde vor mir? Ich sehe, Verdienst! dich umgeben Von dankbarer Liebe, von Glück; O! sagt mir, wie daS sich ergeben. Erklärt mir das sslt'ne Geschick. Die Liebe. Staune nicht ob unserem Vereine; Gern verlaß' ich meine stillen Haine, Folg« dem Verdienste, wo es weilt. Das Glück. Dem Verdienste, wenn es so begründet, Wenn es sich durch große Thaten kündet, Folg' ich nach, bis es mein Lauf ereilt. «o» 9 DaS Verdienst. Daß vereint wir so uns hier umschlingen, , Konnte Dem hiernieden nur gelingen. Der sich hohen Ruhmes rings erfreut; Za, nur Ihm, uns Allen werth und theuer. Dessen hohen Nähme ns festesFeyer Sich an diesem Freudentag' erneut. Das Glück. Nichts soll ferner mich vom Theuern trennen. Die Lieke. Liebling will ich huldigend Zhn nennen. Und an Seinem heiligen Altar Bring' ich Ihm das reinste Opfer dar. ' Der Genius der Freude. So will ich mit all meinen Freuden, Von dannen auch nicht wieder scheiden, Will forthin, mit euch im Verein, Dem Dienste des Edlen mich weih'«. Ich höre der holden Kamönen, Melodische Saiten ertönen. Und näher stets rückt es heran. — ' ' ' 2 ao» K) «»» Ha! seht die gefeyerte Stelle; Wie zieht es dahin meine Seele, O l laßt dem Mare uns nahn. (Man vernahm die feyerlichen Akorde der Leyern der Mu¬ sen von der Ferne, die nun in der Nähe tönen, da sich die Scene in eine liebliche Landschaft Krains verwandelt hat, und die neun Musen, mit Lorber- krLnzen im Haar, und auf goldenen Leyern spielend, einen Opferaltar im Halbkreise huldigend umgeben, lieber der Gruppe schwebt der Genius von Kram mit einer lorberumwundenen, brennenden Fackel, und mit der Tuba der Fama. Durch den heitern Horizont wölbt sich der Iris siebensarbiger Bogen, durch welchen der hochgefeyerte, freyherrliche Nähme Sch midburg strahlt,) Das Verdienst. Ja, dahin, dahin, ihr theuern Glieder! Legt die huldigenden Opfer nieder: Meine Kränze sollen stets Ihm blühen. Liebe, laß empor die Flamme glühen. Ihm, dem jedes Herz entgegen schlägt. Der das höchste Glück im Herzen trägt. (Das Glück legt sein Füllhorn zu den Füßen des Lpfer- altares, die Liebe setzt ihre Opferschale auf den Altar, der Genius von Kram sinkt herab, und zün- ftss 1 bet mit seiner Fackel das Lpftrfeucr an. Das Ver¬ dienst fährt fort:) Tanzend auf der Freude leisen Wogen, Gleite schaukelnd hin Sein Lebenskahn, Wie am sternbesä'ten Himmelsbogen, Lichte Welten wandeln ihre Bahn. Ferne fey' Ihm Trauer, Schmerz und Klage, Glück und Freude heit're Seinen Blick, Und im Kranze Seiner Freudentage, Kehre oft, recht oft der Tag zurück. Hier, wo alle Herzen laut Ihm schlagen, Feyre jeden Er, — den letzten noch: Jubelnd stets, von Stern zu Stern getragen, Tont, wie heute Ihm, ein: Lebehoch!! (Die Liebe, das Glück und die beyden Genien umgeben, im Innern des Halbkreises der Musen in huldigender Stellung, den Opseraltar; das Verdienst hält seine Kränze über der Opferflamme, die Musen greifen wieder in die Saiten, und leise verklingen in der Ferne die seyerlichen Morde.)