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DNB berichtet: Aus dem Führerquartier wurde gestern der folgende Bericht der deutschen Wehrmacht bekanntgegeben: »Die große Schlacht in Flandern und im Artois hat ihren Höhepunkt erreicht. Im scharten Angriff brachen unsere Truppen zum Teil erbitterten Widerstand und drängten die eingeschlossenen feindlichen Armeen auf •öimer engeren Raum zusammen, in dem 6ych die Luftwaffe mit starken Kräften Vernichtend wirkte. Gegen die belgische Armee gewannen wir nach harten Kämpfen schnell Boden und stehen zehn Kilometer vor Brügge und vor Thourout. Thield wurde durchschritten und die dort befindliche starke feindliche Artillerie-ßruppe im Nahkampf gestürmt. In Erkenntnis dieser hoffnungslosen Lage hat, wie schon durch Sondermeldung bekanntgegeben, die belgische Armee unter Führung ihres Königs in Stärke von etwa 400.000 bis 500.000 Mann die Waffen gestreckt Gegen die umschlossenen Engländer hnd Franzosen geht der Kampf weiter. Nördlich Valenciennes haben unsere Truppen in breiter Front die starken französischen Grenzbefestigungen durchbrochen und westlich Valenciennes den Schelde-Kanal überschritten. Orchies und Douair sind genommen. An dem Erfolg ist Her Kommandeur eines Infanteriebatail-ions, Major Boehme, hervorragend beteiligt. Auch vom Westen her wurde an der ganzen Front der Feind zurückgeworfen. La Bassee, Merville, Hazebrouck und Botirbourg-Ville sind in deutscher Hand. Die Luftwaffe belegte die nach Zee-brügge, Nieuport, Ostende und Dünkirchen führenden Straßen und Eisenbah-lintei, Hafenanlagen sowie die in den Häfen liegende Schiffe mit Bomben. In Dünkirchen ist die Hafenbrücke zerstört worden. Zwischen Calais und Dover erhielt Cin feindlicher Zerstörer einen schweren Treffer. An der Südfront wurden einzelne mit Panzern geführte feindliche Angriffe an 9er unteren Somme abgewiesen. Dabei Wurden dreißig feindliche Panzer vernichtet, allein neun hiervon durch den Schützen Bringforth. Südlich Carignan wurden unsere Stellungen verbessert und starke feindliche Gegenangriffe abgewiesen. Die Verluste des Gegners in der Luft betrugen gestern insgesamt 91 Flugzeuge, davon wurden im Luftkampf 63, durch Flakartillerie 11 abgeschossen. Auf einem Flugplatz wurden 15 Flugzeuge aim Boden zerstört. 23 deutsche Flugzeuge werden vermißt. , Auch im nördlichen Norwegen griff die Luftwaffe mit Erfolg ein. In Bodö wurden ein Sender zerstört, ein zweiter stark beschädigt, zwei feindliche Flugzeuge ab-geschossen. Deutsche Schnellboote vernichteten, wie schon durch Sondermeldung bekannt-gege*jen, vor der belgischen Küste einen britischen Zerstörer und ein feindliches U-Boot. In der Nacht zum 28. Mai gelang es einem Schnellboot, auch noch einen | schwerbeladenen feindlichen Transporter | von 3000 Tonnen zu versenken. Die englische Luftwaffe setzte ihre plan losen Angriffe auf nichtmilitärische Ziele in Nord- und Wes tdeutschland fort. Mehrere Zivilpersonen wurden getötet.« London. 29. Mai. (Avals.) Havas berichtet: Das englische Oberkommando hat gestern abends folgenden Bericht ausgegeben: Der Feind hat heute die englischen Stellungen auf flandrischem Gebiete sehr stark angegriffen. Die englischen Truppen haben erfolgreich mehrere Angriffe abgewiesen und hiebei die Verbindungen mit den französischen Panzereinheiten aufrecht erhalten. Am belgischen Kriegsschauplatz kämpfen die englischen Truppen gemeinsam mit den belgischen und leisten starken feindlichen Angriffen heftigen Widerstand. Die englische Front ist vollkommen unberührt geblieben. Unsere Flugzeuge vollzogen eine Reihe von Bombardements im Etappenraum des Feindes. Zahlreiche Flugzeuge wurden durch die englische Artillerie abgeschossen. London, 29. Mai. (Avala.) Reuter meldet: Wie aus ermächtigten Quellen verlautet, wird die Schlacht in Flandern und Nordfrankreich eine der blutigsten Schlachten der französischen Armee sein. Das Gros des britischen Expeditionskorps befindet sich in Nordfrankreich, aber nicht zur Gänze. Dadurch, daß die Engländer den Kampf fortsetzen, wird den der Zeitgewinn ermöglicht, der für die Befestigung der Stellungen an der Somme erforderlich ist. Das britische Expeditionskorps darf keinesfalls als eine Gelegenheitsarmee betrachtet werden. Die englischen Soldaten haben ihre Disziplin und Entschlossenheit nicht einen Augenblick aufgegeben. Sie erwiesen sich im Kampfe von Mann zu Mann so überlegen wie ihre Kameraden in der Kriegsflotte und der Luftwaffe. Es versteht sich von selbst, daß ein Frontwechsel in dem Sinne, daß die Angriffe von allen Seiten abgewiesen werden, nicht möglich ist Die britischen Soldaten kämpfen an der Seite ihrer französischen Kameraden und werden den Kampf fortsetzen. Sie haben sowohl die Angriffsbefehle als auch die Rückzugsanordnungen in voller Ordnung durchgeführt. Die Engländer kämpfen 15 Tage ohne Unterlaß. Sie wurden ständig von feindlichen Flugzeugen und Tanks angegriffen, ohne zu weichen. Dies alles wäre unmöglich, wenn nicht das absolute Vertrauen der Mannschaft den Offizieren gegenüber bestünde, die die besten Beweise ihrer Kommandofähigkeit geliefert haben. Paris, 29. Mai. (Avala.) Havas be richtet: Das Oberkommando der französischen Armee veröffentlichte gestern abends den nachstehenden 365. Kriegsbericht: Durch die Entscheidung des belgischen Königs wurde es dem Feind mög lieh gemacht, seinen Druck im Norden zu verstärken, wo aber englische und französische Truppen mit der bisherigen Entschlossenheit weiter kämpfen. An der Maas werden unablässig die Kämpfe fort gesetzt, in deren Verlaufe die Alliierten weitere Erfolge zu erringen vermochten. Die französischen Bomber unternahmen Tag und Nacht Angriffe auf feindliche Flugplätze, Marschkolonnen, Magazine usw. An der übrigen Front ereignete sich nichts erwähnenswertes. London, 29. Mai. Das Informationsministerium berichtet: Die Räumung der Stadt Boulogne erfolgte ordnungsgemäß und ohne größere Verluste, obzwar die Stadt dem starken Bombardement aus der Luft und der Artillerietätigkeit des Feindes sowie seiner Panzerwaffe ausgesetzt war. Eine englische Matrosenabteilung machte sich besonders verdienst voll, indem sie alle Objekte, die dem Feind irgendwie dienen könnten, in die Luft sprengte. Die in Boulogne und Um gebung verteilten englischen Truppen wurden von englischen Zerstörern an Bord genommen, die nacheinander an den Molen hielten, sodaß die Einschiffung der Truppen und des Kriegsmaterials rasch vonstatten ging. Die Geschütze der Zerstörer behinderten sehr stark den von allen Seiten auf die Stadt drückenden Feind. Berlin, 29. Mai. (Avala.) Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Die jüngsten Erfolge der deutschen Truppen in Nordwestfrankreich dürfen nicht nur vom militärischen, sondern auch vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt betrachtet werden. Die deutschen Truppen befinden sich im industriereichsten Teil Frankreichs, der für das Wirtschaftsleben des Landes vön größter Bedeutung ist. Der nordöstliche Teil Frankreichs, der jetzt Kriegsschauplatz ist, erzeugt 75% der französischen Köhlenprö-duktion, 21% der Eisenproduktion, 82% der Stahlproduktion usw. Deutsche Fachleute behaupten, daß die Textilindustrie in diesen Gebieten 88% der französischen Wollwarenerzeugung deckt. Sie deckt feiner 30% der Baumwollwaren und Garne sowie 90% der Leinenindustrie. Das Departement Nord mit dem Industriezentrum Lille ist ein bekanntes Industriegebiet. London, 29. Mai. (Avala.) Reuter teilt mit: Trotz der Konsternierung, die die Kapitulation Belgiens in den alliierten Ländern hervorrief, wird nach wie vor hervorgehoben, daß die Moral der alliierten Truppen nicht im geringsten ge sunken sei. Sowohl in England als auch in Frankreich wird in diesem Zusammenhänge erklärt, daß die Westmächte bei ihrem Beschluß verharren, den Krieg bis zum endgiltigen Siege fortzusetzen. So erklärte der Präsident der Südafrikanischen Union General S m u t s folgendes: »Wir werden siegen, doch ist es notwendig, daß wir mit allen Kräften kämpfen. Unsere Verbündeten werden den Kampf fortsetzen und wir selbst werden noch mehr Mut und Entschlossenheit zum Einsatz bringen.« Am Schlüsse seiner Rede appellierte General Smuts an die Länder der Südafrikanischen Union, so viel als möglich für die gemeinsame Sache zu op fern. Ottawa, 29. Mai. (Avala.) Havas meldet: Die ernste Lage in Europa führte zu einer Konferenz der Regierungsvertreter mit den Vertretern der Opposition. Int Rahmen dieser Konferenz wurde hervorgehoben, daß Kanada soviel als möglich zu den Anstrengungen der Alliierten beitragen müsse, damit der Sieg erreicht werde. Washington, 29. Mai. (Aval.) Hs vas berichtet: Der belgische Botschafter erließ eine Mitteilung, in der es heißt, daß er vom Ministerpräsidenten Pierlot die Nachrcht von der Kapitulation der belgischen Armee erhalten habe. Der König habe die Kapitulation im Widerspruch zur Verfassung unterzeichnet, so daß die belgische Regierung den Kampf gemeinsam mit den Verbündeten fortsetze. Paris, 29. Mai. (Avala.) Havas teilt mit: Gestern defilierte bis in die späten Abendstunden eine riesige Menschenmenge am Place de la Concorde vor dem Denkmal des verstorbenen belgischen Königs Albert vorüber. Das Denkmal ist mit Blumen verlegt. Die in Paris befindlichen Mitglieder des belgischen Parlaments legten am Grabe des Unbekannten Soldaten einen Kranz nieder. Madrid, 29. Mai. (Avala.) Stefani meldet: Die Kapitulation Belgiens bildet die Überraschung der spanischen Öffentlichkeit. Die gestrigen Abendblätter versuchen die Entscheidung des belgischen Königs zu rechtfertigen. Paris, 29. Mal. (Avala) Havas berichtet: Im Verlaufe der Operationen in der Nordsee werden wiederholt Einheiten der französischen Kriegsflotte genannt. Die Namen der Einheiten und deren Anzahl werden jedoch verschwiegen, doch nimmt an diesen Operationen eine große Anzahl von Torpedobooten und Zerstörern teil. Es ist zu betonen, daß sich die Mannschaften dies. Einheiten überaus tap fer halten und daß die Offiziere in den Tagesbefehlen sehr oft genannt werden. Dasselbe gilt auch für die Aktivität der Küstenbatterien, deren Vorgesetzte wieder holt belobt wurden. Beirut, 29. Mai. (Avala) Havas teilt mit: Der hiesige amerikanische Konsul erteilte allen in Syrien lebenden amerikanischen Staatsbürgern den Rat, sobald wie möglich nach den Vereinigten Staaten zurückzukehren, um auf diese Weise die noch verbleibenden Einschiffungsmöglichkeiten auszunützen. Paris, 29. Mai. (Avala.) Havas mel det: Gestern haben die in Paris lebenden Belgier die Erklärung abgegeben, daß sie sich mit der belgischen Regierung solidarisch fühlen. Die Präsidenten der in Paris und Umgebung domizilierten belgischen Vereinigungen hielten gestern eine gemeinsame Sitzung ab, in der einstimmig ein von den belgischen Journalisten redigiertes Manifest zur Annahme gelangte. Zürich, 29. Mai. Devisen: Beograd 10, Paris 8.01, London 14.15, Newyork 46, Mailand1 22.50, Berlin 178.75, Budapest 79.30, Athen 3, Bukarest 2.25, Helsinki 8.50, Buenos Aires 101 Vor und nach der belgischen Kapiiulaiion Die sensationelle Mitteilung aus dem Führer-Hauptquartier / Dem König der Belgier wurde ein Schloß in Belgien zur Deriügung gestellt / Ehrenvolle Behandlung der belgischen Armee z Die belgische Negierung in Baris / Baris und London erbittert / Neynauö über die Waffenstreckung der belgischen Armee / Dramatischer Verlauf des letzten belgischen Kronrates Führer-Hauptquartier, 29. ti. (Avala). Das DeutscheNachri c h-tenbüro meldet: Um das weitere Blutvergießen und sinnlose Zerstören seines Staates zu verhindern, hat sich der König der Belgier entschlossen, im Gegensätze zum Wunsche der Mehrheit seines Ministeriums die Waffen zu strecken. Das Kriegsministerium, d'as in der Hauptsache die Katastrophe Belgiens heraufbeschworen hatte, scheint nun geneigt zu sein, den englisch - französischen Befehlshabern auch weiterhin zu gehorchen. Der Führer hat angeordnet, gegenüber dem König der Belgier und seiner Armee jenes Verhalten zu beobachten, auf welches tapfer kämpfende Soldaten Anspruch erheben können. Da der König für seine Person keinen Wunsch geäußert hat, wurde ihm bis zur endgiltigen Bestimmung seines Wohnortes ein belgisches Schloß angewiesen. Es scheint, daß sich die Gesamtzahl der durch die Kapitulation betroffenen belgischen Soldaten auf rund eine halbe Million Mann beziffert. Die deutschen Armeen werden sich jetzt mit vermehrten Kräften der Vernichtung der Hauptschuldigen dieses Krieges widmen können. Paris, 29. Mai. (Aval.) H a v a s berichtet: In französischen militärischen Kreisen wird erklärt, daß die Tat König Leopolds umso schlimmer sei, als sie in einem Augenblick erfolgte, in welchem die Lage der französischen und der englischen Truppen im Norden schwierig, aber nicht hoffnungslos war. Berlin, 29. Mai. (Avala.) Das DNB berichtet: Im Sinne des Befehles König Leopolds, der sich für die Waffenstrek-kung entschieden hat, begannen die belgischen Truppen gestern mit der Niederlegung der Waffen. Die Waffen werden an den vom Oberkommando der deutschen Wehrmacht bestimmten Stellen ge sammelt. Der Kapitulationsvertrag wird wahrscheinlich morgen unterzeichnet wer den. König Leopold wird sich sodann in ein Schloß zurückziehen, das seine ständige Residenz sein wird. Paris, 29. Mai. H a va s berichtet: Die belgische Regierung ist von London nach Paris übersiedelt. Ministerpräsident P i e r 1 o t hielt gestern um 19.30 Uhr im Pariser Rundfunk eine Rede, in der er eingangs erklärte, Belgien sei verwundert gewesen, als König Leopold mit den Deutschen in Verhandlungen trat. Seitdem der König sich mit dem Feind geeinigt habe, sei er nicht mehr in der Lage, die ihm das Herrschen ermögliche. Alle Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten des belgischen Heeres seien daher des Eides, den sie ihrem Herrscher geleistet, entbun den. Für den Fall, daß der König seine Gewalt nicht auszuüben vermag, sehe die Regierung die volle Machtergreifung durch die Regierung vor, die das Vertrauen des Parlaments besitze. Dieser Fall sei jetzt eingetreten. Die Regierung sei daher als legitime Vertreterin des belgischen Volkes fest entschlossen, den Krieg fortzusetzen. Die Regierungsbeschlüsse hinsichtlich des weiteren Widerstandes stünden im Einklang mit den Bestrebungen der Allierten. Paris, 29. Mai. Havas berichtet: Die Rede, die Ministerpräsident R e y-naud gestern um 8.30 Uhr hielt, trägt folgenden Wortlaut: »Ich muß dem französischen Volke einen sehr schlimmen Fall mitteilen, der sich heute nachts ereignet hat. Frankreich kann weiterhin nicht mehr auf die Unterstützung der belgischen Armee rechnen. Seit 4 Uhr frühmorgens kämpfen die fran zösische und die englische Armee allein gegen den Feind. Ihr alle kennt die Lage. Nach dem Durchbruch unserer Front am 14. Mai zwängten sich die deutschen Truppen zwischen unsere Armeen, die in zwei Gruppen geteilt wurden. Die eine Gruppe blieb im Norden, die andere im Süden. Im Süden halten sich die franzö- sischen Divisionen erfolgreich auf der neuen Front, die entlang der Somme und Aisne verläuft und sich mit der unberührten Maginot-Linie verbindet. Im Norden blieben drei verbündete Heere: die belgische, die französische und die englische Armee unter dem Kommando des Generals Blanchard. Diese Armee wurde über den Hafen von Dünkirchen verpflegt. Die französische und die englische Armee verteidigten diesen Hafen im Süden und im Osten, die belgische hin gegen im Norden. Und diese belgische Armee hat sich plötzlich auf offenem Schlachtfeld ergeben, ohne hievon die französischen und englischen Kameraden in Kenntnis zu setzen. Der Befehl, der von König Leopold III. erteilt wurde, hat nun den deutschen Divisionen den Weg geöffnet. Vor genau achtzehn Tagen hat uns der gleiche König, der bis zu jenem Augenblick den deutschen wie den allierten Versprechungen den gleichen Glauben geschenkt hatte, um Hilfeleistung gebeten, die ihm gewährt wurde auf Grund von Generalstabsplänen, die bereits im Dezember vorigen Jahres festgelegt worden waren. Und nun geht dieser gleiche König her und legt die Waffen nieder, ohne dem Befehlshaber General Blanchard auch nur ein Sterbenswörtlein zu sagen und ohne auch nur ein Wort für die englischen und französischen Soldaten zu haben, die auf seinen besorgten Ruf herbeigeeilt waren, um sein Vaterland zu verteidigen. Die belgische Regierung hat mir mitgeteilt, daß der König diesen seinen Schritt gegen die Überzeugung der verantwortlichen Minister der belgischen Regierung getan hat, die entschlossen ist, alle verfügbaren Kräfte Belgiens gegen den gemeinsamen Feind einzusetzen, eine neue belgische Armee aufzustellen und mit Frankreich an der Wiederaufrüstung mitzuarbeiten. Wir deniken dabei an unsere eigenen Soldaten. Sie können ruhig behaupten, daß ihre Ehre unberührt blieb und daß sie sich tapfer halten. An jedem Tag in dieser Schlacht, die nun schon achtzehn Tage dauert, haben sie in Tausenden von Fällen ihren Mut unter Beweis gestellt. Junge und aufopferungsvolle Franzosen, die an die Stelle der älteren Generation , getreten waren, haben sich mit Ruhm bekränzt. Unsere Soldaten und Befehlshaber sind eine Einheit geblieben, der das Vater land Vertrauen entgegenbringt und die morgen Gegenstand der Bewunderung der ganzen Welt sein wird. Wir wußten es, daß uns trübe Tage bevorstehen. Schon Hunderte Male sind Feinde in Frankreich eingebrochen, aber nie vermochten sie Frankreich zu besiegen und auf den Boden zu legen. Aus den jetzigen Prüfungen wird eine neue französische Seele geschmiedet werden, die das Vaterland größer machen wird als je zuvor. Unser Vertrauen in den Sieg ist nicht erschüttert. Die Anstrengungen eines jeden Franzosen werden sich verzehnfachen. Das Unglück hat Frankreich immer größer gemacht. Noch nie war unser Va- be richtet: Wie von maßgeblicher Seite erklärt wird, wird die Eliminierung der belgischen Armee die Beschleunigung der j Kriegsoperationen und die Vernichtung der französischen und englischen Armee in Flandern zur Folge haben, wenn diese Armee nicht den einzigen vernünftigen Weg der Auflassung des Widerstandes betritt. Die Deutschen — so heißt es hier — haben König Leopold immer als hundertprozentigen Gentleman betrachtet, der — im Gegensatz zu anderen gekrönten terland so groß wie jetzt. An der neuen Front, die unser großer Befehlshaber Wey gand einvernehmlich mit Marschall Petain auf die Somme und Aisne verlegt hat, werden unsere Truppen Widerstand leisten. Weil sie Widerstand leisten können, werden sie auch siegen.« R o m, 29. Mai. Das DNB meldet: Die gesamte italienische Presse veröffentlicht die Kapitulation Belgiens mit riesigen Schlagzeilen. In ihren Kommentaren verweisen die italienischen Blätter auf das tragische Schicksal aller kleinen Staaten, die sich in den gegenwärtigen Kampf zwischen den Großmächten verwickeln lie ßen. »G i o r n a 1 e d’I t a 1 i a« veröffentlicht einen Leitartikel, in dem es heißt, daß sich König Leopold offenkundig unter dem Eindruck der fuchtbareu Verluste in der belgischen Armee im Kampfe mit der überlegenen deutschen Wehrmacht für die Waffenstreckung entschlossen habe. London, 29. Mai. (Avala.) Reuter meldet: Die Nachricht von der Kapitulation Belgiens ist von der englischen Bevölkerung ruhig und mit Würde entgegen genommen worden. Obwohl man auf die sen jähen Schlag nicht vorbereitet war, rechnete man bereits mit der Möglichkeit, daß das britische Imperium mit eigenen Kräften für den Sieg werde ringen müssen. Die Volksmassen in England sind be reit, früher oder später die Möglichkeit entgegenzunehmen, daß der Krieg sich ihren Siedlungen nähern werde. London, 29. Mai. (Aval.) Reuter meldet: Informationsminister D u f f- Cooper hielt gestern mittags eine Rund funkrede, in der er u. a. sagte: »Die Kapi tulation Belgiens wurde heute bei Morgengrauen beschlossen. Ich glaube nicht, daß wir berufen sind, über diese Entscheidung unser Urteil zu fällen. Wir wissen, daß die belgische Armee unter furchtbaren Schwierigkeiten tapfer gekämpft hat. Die Lage, die sich daraus für die englische Armee ergibt, ist äußerst schwierig, doch besteht kein Grund zur Panik. Möge der Ausgang dieser Schlacht wie immer sein, wir verlieren nicht und können auch nicht verlieren.« R o in, 29. Mai. Der italienische Rundfunk meldete gestern über Ostende folgende Einzelheiten über die Kapitulation Belgiens: Der Entschluß König Leopolds, mit seiner ganzen Armee zu kapitulieren, wurde bereits am 27. d. M. nachmittags gefaßt. Im Hauptquartier der belgischen Armee fand eine Konferenz statt, an der sich alle Minister — mit Ausnahme der in London weilenden — und hervorragende belgische Generale beteiligten. Den Vorsitz führte König Leopold III. Zuerst hielt Ministerpräsident Pierlot ein Exposee über die in London und Paris über die Lage Belgiens geführten Verhandlungen. Daraufhin berichteten die einzelnen Generale über die militärische Lage die sie für sehr kritisch hielten, da die belgische Armee bereits 100.000 Tote und Verwundete sowie eine große Anzahl von Häuptern — an der Spitze seiner Armee geblieben ist. König Leopold ist ein wahrer Offizier, der eingesehen hatte, daß jeder weitere Widerstand sinnlos wäre. In moralischer, materieller und taktischer Hinsicht ist die belgische Armee die beste Wehrmacht gewesen, mit der die deutschen Truppen die Klinge kreuzten. Wo deutsche Truppen nur langsam vorwärts kamen, waren Belgier zugegen. Das raschere Vorrücken war dort möglich, wo Franzosen und Engländer kämpften. Gefangenen auszuweisen hatte. Auch die Verluste an Material seien enorm gewesen. Daraufhin erhob sich König Leopold und erklärte, er habe sich für die Waffenstreckung entschlossen, da er unter solchen Umständen keine Möglichkeit der Fortsetzung des Kampfes sehe. Die belgische Armee — so erklärte der König — sei sich selbst überlassen. Hilfe habe es keine gegeben, noch sei eine solche zu erwarten, da die Alliierten die Stärke der Deutschen unterschätzt hätten, so daß Belgien jetzt die schwersten Folgen zu tragen hätte. Diese Erklärung des Königs wirkte auf die Minister wie eine Bombe. Die Generale erklärten jedoch, der König sei im Recht, es gebe wirklich keinen anderen Ausweg als die Kapitulation, wenn Belgien nicht auf Jahrzehnte vollkommen vernichtet werden soll. Einige Generale wiesen daraufhin, daß die Engländer und Franzosen gelegentlich des Rückzuges größere Verwüstungen anrichten als die deutschen Bomber, und zwar mit dem Hinweis darauf, daß den Deutschen nichts in die Hände fallen dürfe. Die Minister versuchten den König noch zu beeinflussen, er möge von seinem Entschluß zurücktreten. Der König erklärte jedoch» daß er bei seinem Entschlüsse verharre. Ministerpräsident Pierlot benachrichtigte daraufhin die Regierungen Englands und Frankreichs über den Beschluß des Königs. Der französische Oberbefehlshaber B 1 a n h a r d ersuchte gleichzeitig um eine Audienz bei König Leopold. Eng land und Frankreich versuchten durch Pierlot und General Blanchard den König zu einem Aufschub der Kapitulation um wenigstens eine Woche zu bewegen, doch lehnte Leopold III. auch dies ab. Die Aussprache zwischen General Blanchard und König Leopold III. soll stürmisch und dramatisch gewesen sein. Der General versuchte vergeblich den König von seinem Beschlüsse abzubringen, indem er ihm versprach, daß man Belgien retten werde. Angeblich soll König Leopold III. von Blanchard verlangt haben, die französische Armee möge bei Amiens zur Offensive übergehen, um so den Druck auf die belgische Armee zu verringern. Blanchard setzte sich funkentelegraphisch mit Weygand in Verbindung und erklärte sodann dem König, daß, er die Offensive nicht in Aussicht stellen könne. Daraufhin brach König Leopold alle weiteren Verhandlungen mit dem Oberbefehlshaber der Alliierten in Flandern ab. Gegen Abend versuchte Ministerpräsident Pierlot noch einmal, den König zu überreden, indem er ihm mitteilte, daß er von den Westmächte-Regierungen hinsichtlich der Wiederherstellung und des Aufbaues Belgiens starke Garantien erhalten habe. Der König erklärte aber, es handle sich nicht so sehr um die Zerstörungen als um das Leben der Hunderttausende, wenn der Kampf fortgesetzt würde, da es offen kundig sei, daß die belgische Armee, so-ferne sie nicht die Waffen strecke, bis zum letzten Mann vernichtet werden würde. Um 2 Uhr nachts trat König Leopold mit dem deutschen Generalstab in Fühlung, und zwar durch den Befehlshaber in Gent. Dieser deutsche Befehlshaber war bereits abends zuvor dahin informiert worden, daß wichtige Ereignisse bevorstünden und daß er sich deshalb bereithalten möge. Jeder Schritt von belgischer Seite möge sofort dem Generalštab mitgeteilt werden. Nach kurzen Vor Verhandlungen überreichte König Leopold um 4 Uhr frühmorgens dem deutschen Generalstab die formelle Kapitulation der belgischen Armee. Um 4.15 Uhr nahm der deutsche Generalstab die bedingungslos angebotene Kapitulation an. Gleich darauf wurde den deutschen Kommandanten die Weisung zuteil, mit den belgischen . Soldaten als einem Gegner umzugehen, j der sich fair geschlanen habe und daher die soldatische Anerkennung verdiene. Vor beschleunigten Kriegsoperationen im Westen B e r 1 i n, 29. Mai. United Press Churchill. Britisches Expeditionskorps in Gefahr <8ine Erklärung des britischen Vremierministers im Llnterhaus über den Entschluß des belgischen Königs / Die Alliierten setzen den Kampf fort ^ L o n d o n, 28. Mai. Ministerpräsident Churchill gab gestern vormittag im Unter haus über die Kapitulierung des belgischen Heeres folgende Erklärung ab: »Das Haus hat wahrscheinlich schon die Morgenberichte gehört, denen zufolge der belgische König einen Parlamentär zu den Deutschen sandte mit der Bitte, die Feindseligkeiten einzustellen. Als die britische und die französische Regierung davon erfuhren, wiesen sie ihre Generale an, sieh diesem Schritt nicht anzuschließen, sondern die im Gang befindlichen Operationen fortzusetzen. Das deutsche Oberkommando gab der belgischen Forderung statt. Daraufhin gab König Leopold gestern um 4 Uhr morgens den Befehl, die Waffen zu strecken. In diesem Augenblick schlage ich dem Hause nicht vor, sich über diesen Akt des belgi- schen Königs ein Urteil zu bilden. In diesem Augenblick ist unsere Pflicht, anzuerkennen, daß sich das belgische Heer unter schwierigen Umständen heroisch ge schlagen, schwere Schläge erlitten und große Opfer gebracht hat. Die belgische Regierung schloß sich dem Schritt ihres Königs nicht an. Sie hat erklärt, sie sei die einzige legale Institution Belgiens und werde auch weiterhin an der Seite der Verbündeten kämpfen, die sie um militärische Hilfe gebeten hat. Was dieser Tage geschehen ist, werden wir nicht vergessen. Wir schieben es auf bessere Tage auf, über das frühere brüderliche Verhältnis zu den Belgiern zu sprechen.« Churchill wandte sich dann der Lage des britischen Expeditionskorps zu. Er erklärte, die Lage sei ernst, da es nun auf drei Seiten zu kämpfen und sich überdies gegen Luftangriffe zu wehren habe. »Das Korps ist in äußerst gefährlicher Lage, aber ich kann das Haus versichern, daß beide Heere volle Disziplin bewahren und weiterkämpfen. Wir werden ihnen unsere Luftstreitkräfte und unsere Flotte zu Hilfe senden. Ich weiß noch nicht, was das Ergebnis sein wird und was sich weiterhin ereignen wird, nehme aber an, daß wir zu Anfang der nächsten Woche die Lage besser übersehen werden. Vorläufig emp fehle ich dem Haus, auf trübe Dinge gefaßt zu sein. Unsere Aufgabe wird es sein, auch weiterhin für die Ziele zu kämpfen, derenthatben wir in den Krieg eingetreten sind, und die volle Zuversicht zu bewah ren, um auf dem Wege fortzuschreitert, der zur Niederlage unseres Feindes führt.« Kriegsstimmung in Italien HAVAS STELLT FEST, DASS DIE PROPAGANDA FÜR DEN EINTRITT IN DEN KRIEG FORTGESETZT WIRD. — KORSIKA IN DER ERSTEN REIHE DER ITALIENISCHEN FORDERUNGEN Rom, 29. Mai. Havas berichtet: Die englische Botschaft hat allen in Italien lebenden englischen Staatsangehörigen durch ein besonderes Rundschreiben den Rat erteilt, so bald als möglich Italien zu verlassen. In Rom und in anderen Städten Italiens wird die Propaganda für den Eintritt Italiens in den Krieg gegen die Alliierten fortgesetzt. Fast alle italienischen Universitäten und Professorenkollegien haben diesbezüglich Entschließungen angenommen, die dem Ministerpräsidenten Mussolini zugegangen sind. In vatikanischen Kreisen herrscht im Hinblick auf die Entwicklung der nächsten Tage große Besorgnis. In neutralen diplomatischen Kreisen ist man überzeugt, daß der Eintritt Italiens in den Krieg nur noch eine Frage von Tagen sei, da es sich herausgestellt hat, daß nicht nur lediglich die Blockade die Entschlüsse Italiens beeinflußt. Wie man in eingeweihten Kreisen erklärt, würde auch die vollständige Abschaffung der Blockade nicht geeignet sein, Mussolini von seinem Vorhaben abzubringen. Als Begründung für diese Auffassung wird hervorgehoben, daß sich die verantwortlichen Behörden Italiens jetzt nur noch in der Propagierung der territorialen Ziele ergehen. So stand beispielsweise der gestrige Tag ganz im Zeichen der Forderungen hinsichtlich Nizzas. Vorgestern hingegen wurde Korsika in den Vordergrund der territorialen Forderungen gestellt Deutsche Antwort DNB ÜBER ANGEBLICHE DEUTSCHE GREUELTATEN Berlin, 29. Mai. (Avala.) DNB meldet: Die deutsche Presse befaßt sich aus führlich mit den Gerüchten aus dem feind liehen Lager über angebliche Greueltaten Der »Berliner L o kalanzeiger« erklärt, daß diese Gerüchte nun besonders intensiv verbreitet werden, um folgenden Zwecken zu dienen: 1. Um die Widerstandskraft des eigenen Volkes zu erhalten und zu verstärken, ungeachtet der bisherigen Mißerfolge. 2. Zur Beeinflussung Oer neutralen Staaten, -um vielleicht doch einige von ihnen zum Eintritt in den Krieg gegen Deutschland zu bewegen. 3. Um wenigstens nachträglich die neuesten Ausstreuungen britischer amt lieber Stellen über die angeblichen Ursachen, die England zum Kriege zwingen, zu rechtfertigen. Entgegen diesen Nachrichten hebt die »Berliner Börsenzeitung« Meldungen über die Ermordung gefangener deutscher Flieger hervor und betont hie-hei die grobe Verletzung des Internationa len Rechtes. Das Blatt fügt hinzu, daß Ministerpräsident Marschall Göring als Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe Auftrag gegeben habe, eine strenge Untersuchung über jeden einzelnen derartigen Fall einzuleiten, um aus diesem Vorgehen die nötigen Schlüsse ziehen zu können. Der »Völkische Beobachter« schreibt unter anderem, die Gegner irrten sich, wenn sie glauben, durch uner. mü'Üiehe Propaganda zu einem billigen S’eg zu kommen, wie sie dies im Kriege 1914—1918 erzielten. »Damals haben wir Deutschen erstaunt diese Erzeugnisse einer fremden Phantasie gelesen und angekört, mit welchen es Unseren Feinden gelang, die ganze Welt gegen Deutschland auf den Plan zu rufen. Heute ist Deutsch- land stärker als seine Feinde, auch was dieses Kriegsmittel anbelangt. Während die gegnerische Propaganda mit nebelhaf ten Feststellungen ohne Angabe von Namen, Ort, Tag usw. arbeitet, arbeitet der deutsche Nachrichtendienst systematisch auf Grund klarer, bestimmter und erwiesener Tatsachen. Die englisch-russischen WirtfchastSverHandlungen London, 28. Mai. (Avala). Reuter meldet: Die heutigen Morgenblätter zeigen großes Interesse für die Abreise einer britischen Mission unter der Führung von Sir Stafford Crips nach Moskau. Die »Times« schreibt in diesem Zusammen hange, daß die Regierung ihren Willen gezeigt habe, mit Moskau zu einem Übereinkommen zu gelangen. Das Blatt meint, daß die radikale Änderung der Außenpolitik des Kreml, die der Kreml selbst als superrealistisch bezeichnete, in Wirklichkeit eine romantische Illusion sei. Innerhalb dieses Rahmens gebe es gewisse praktische Fragen, innerhalb deren die britisch-russischen Interessen in Einklang gebracht werden können. Unter diesem Gesichtswinkel sei die Wiederaufnahme der Handelsvertragsverhandlungen zwischen London und Moskau zu begrüßen. »Sie sollen meine Frau eine Circe genannt haben!« »Ja — und?« »Im Vertrauen gesagt — was ist das eigentlich?« Italien und das Mittelmeer Rom, Mai. (Agit) — Bis jetzt hat sich der Waffenstreit noch nicht bis zum Mittelmeerbecken ausgedehnt. Deshalb ist dieses Meer aber nicht von den indirekten und direkten Folgen des Krieges unberührt geblieben. Diese letzteren haben sich vor allem unter zwei Gesichtspunkten geäußert, beide von wesentlicher Bedeutung, um die Stellung der durch geographisches Recht oder politische Gewohnheit anwesenden Mächte in diesem Meer zu bestimmen. Dabei ist vor allem die Ausübung und die fortschreitende, widerwärtige Verschärfung der sogenannten Schiffskontrolle und zweitens der Beschluß der englischen Regierung, ihren Verkehr aus dem Mittelmeer abzuleiten, zu verzeichnen. Es ist nicht schwer, zwi- schen dem ersten und zweiten Geschehen eine Beziehung von Ursache und Wirkung zu bemerken, oder besser, von der Voraussetzung zur Folge. Die Folge, das heißt der Weg Indiens, der südlich des Kaps der »Stürme« verlegt wurde, das später als Kap »der guten Hoffnung« um getauft wunde, verfehlte nicht, viele Men sehen ln der Welt zu verwundern. Aber es handelt sich um Menschen, deren geistige Entwicklung für das Verständnis der gegenwärtigen Ereignisse sich immer zu spät offenbart. Vor allem für das Verständnis dessen, was das Maß der Kraft der jungen Völker bedeutet. Auf jeden Fall sei es die Schiffskontrolle, so wie die Ableitung des englischen Verkehrs haben durch die Tatsachen bestätigt, wie unhaltbar — für alle die gegenwärtige Lage des Mittelmeeres ist, wo man versuchte und noch versucht, ein einfaches »Durchfahrtsrecht«, das nicht einmal alten Datums ist, m ein »Eigentumsrecht« zum Schaden der natürlichen und rechtmäßigen Eigentümer umzugestalten. Die von Minister Cia-no an das mailändische Volk gerichteten Worte haben außer allem übrigen mit absoluter Bestimmtheit widergespiegelt, welchen Grad das italienische Nichtmehrertragen-Können dieser antihistorischen, antigeographischen und antipolitischen Tatsache erreicht hat, die sich letzten Endes als für alle schädlich offenbart. Die einfache Einsicht weist dar auf hin, daß die Türen einer Besitzung denjenigen gehören müssen, die die Eigen tümer der Besitzung sind und nicht denen, die durch die Besitzung einen Abkürzungsweg haben. Die Türen versperren, auch wenn es möglich wäre, bedeutet auch den Abkürzungsweg Verhängnis voll abschneiden. Ein großer Teil der Ge schichte Europas und der Welt hätte einen anderen Lauf genommen, wenn diese so einfache Wahrheit entsprechend begriffen worden wäre und man die notwen digen Folgerungen darauf gezogen hätte. Viele Einschätzungsfehler haben zum gegenwärtigen Konflikt geführt. Der Jahrestag der Unterzeichnung des Bündnisses zwischen Italien und Deutschland, der sich in diesen Tagen jährte, des Bündnisses, das beide Länder wünschten, um vor allem in europäischem Geist und mit fried liehen Mitteln ihre lebensnotwendigen Probleme zu lösen, ruft die Geschichte dieser zwölf schweren Monate wieder in das Gedächtnis zurück. Viele Veränderungen haben von jenem Tage an in Europa stattgefunden, viele andere werden schicksalhaft stattfinden, alle jene, die für die vollendete Realisierung jener höheren Ordnung der Gerechtigkeit notwendig sind, die seit langer Zeit vom Duce angekündigt worden ist. (Agit) Der ,Stellvertreter des Reis ul Lllema"... Ein bosnischer Arbeiter betrog seine islamitischen Glaubensbrüder in originellster Weise Sarajevo, 28. Mai. Der entlassene Arbeiter Ibrahim Čauševič wollte auf schöne Art und Weise leben, deshalb kam er auf die originelle Idee, als »Stellvertreter des Reis ul Ulema, d. i. des geistil- (Fortsetzung Seite 4.) Die Gchreckensnacht von Lima Ganze Gtraßenzüge eingestürzt und in Flammen Wie eine Kraterlandschaft... Sch. Rom, 28. Mai. Die durch das Erd beben in der Nacht vom Freitag zum Samstag in der peruanischen Hauptstadt Lima, sowie in einer Reihe anderer Städte und kleinerer Ortschaften angerichteten Verwüstungen sind größer, als die ersten Berichte erkennen ließen. Ganze Straßen züge sind eingestürzt, wo einst mehrere Stock hohe Häuser standen, erheben sich jetzt riesige Trümmerhaufen, aus denen Rauchschwaden emporsteigen. Einige Nachbarstädte von Lima wurden dem Erdboden gleichgemacht. Kein Stein ist auf dem anderen geblieben. Da die Telephon- und Telegraphenlinien im Katastrophengebiet unterbrochen sind, treffen nur spärliche Einzelheiten über das Ausmaß des Erdbebens ein. Soviel läßt sich aber bereits erkennen, daß es sich um die folgenschwerste Katastrophe seit einem halben Jahrhundert handelt Stundenlange Erdstöße Das Erdbeben setzte gegen 18 Uhr ein und dauerte mit kurzen Unterbrechungen bis zum Morgengrauen an. Die ganze Nacht hindurch stürzten Gebäude zusammen, während an zahlreichen Stellen immer neue Brände aufloderten und den Himmel in Rotglühe tauchten. Ueber die genaue Zahl der Todesopfer lassen sich noch keine zuverlässigen Mitteilungen ma chen, da viele Tote unter den Trümmern liegen und bisher nicht geborgen werden konnten. Private Schätzungen sprechen von einigen Hundert Toten. Die Zahl der Verletzten geht in die Tausende, die der Obdachlosen in die Zehntausende. Die Ueberlebenden der Katastrophe irren halb wahnsinnig durch die Trümmerstätten und suchen nach ihren vermißten Angehörigen. Land- und Marinertruppen wurden zur Hilfeleistung im Erdbebengebiet mobilisiert. Flugzeuge erkunden die Verkehrswege und Zufahrtsstraßen nach den von der Katastrophe heimgesuchten Gebieten. Die meisten Landstraßen weisen entweder gewaltige Risse auf oder sind mit Trümmern eingestürzter Häuser blockiert. Was nicht durch das Erdbeben zerstört wurde, droht ein Raub der Flammen zu werden. Ganze Straßenzeilen bilden ein einziges Flammenmeer, aus dem immer wieder das Poltern einstürzender Gebäudefronten zu vernehmen ist. Die Beobach ter von Erkundunsflugzeugen berichten von grauenhaften Verwüstungen, die sich auf ein Gebiet von über 100 km erstrek-ken und aus der Höhe den Eindruck einer riesigen Kraterlandschaft machen. chen Oberhauptes aller MoslLms Jugoslawiens im Range etwa eines Erzbischofes) auf »Inspektion« zu gehen. Er besorgte sich zu diesem Zwecke einen moslimi-schen Talar, band sich die sogenannte »Achmedia« um den Kotpf und startete sodann. Zuerst begab er sfch in das Dorf Sokoloviči, wo er die Tätigkeit des Hodschas, des Imam und des Mekteb inspizie-te. Die Bauern bereiteten dem »Abgesand ten« des Reis ul Ulema einen schönen Empfang. Ibrahim begab sich unter festlichem Gepränge in die Moschee und hielt dort auch einige Predigten. Von Sokoloviči begab sich Ibro nach Rudo, wo er von den angesehensten Moslims gemeinsam mit den Vertretern des Imamats feierlich empfangen wurde. Es wurde ihm zu Ehren ein Bankett gegeben. Die schöne Inspektionsreise führte den Schwindler noch durch eine Reihe von Dörfern, in denen ihm feierliche Empfänge gegeben wurden. Im Bezirk čajnica erreichte ihn jedoch das Schicksal. Er wurde demaskiert, da er sich unnötigerweise als Absolvent der moslimischen Hochschule in Kairo ausgab. Čauševič floh in die umliegenden Wälder. Die Leute wundem sich jetzt, wie es möglich gewesen sei, daß sich die weisen Hodschas und Imamas von einem solchen Schwindler an der Nase umherführen lassen konnten. Untreue ist leicht zu erkennen. Newyork. Grübchen am Kinn war man eheher geneigt, als Zeichen einer wohlgenährten Haut sehr reizend zu finden. Nun schreibt eine» amerikanische Phrenologin in einem Buch über die Anfänge ihrer Wissenschaft warnend aus: »Hütet Euch vor Grübchen.« Sie verkünden ein unbeständiges und allzu liebebedürftiges Herz. Wer heiratet, muß vor allem die Frage beantworten, in welchem Grade er selbst den Sinn für eheliche Treue .besitzt und wie stark dieser bei dem Partner ausgebildet ist. Ein Fehlen dieses Sinnes und ein Ueberwiegen der Neigung zu verübergehenden Verhältnissen macht für ein dauerndes Eheglück ungeeignet, und solche Menschen sollten lieber auf jeden Ehebund verzichten, es würde dann weniger unglückliche Ehen und weniger Scheidungen geben.« Die Eigenschaften der ehelichen Treue und der Flatterhaftigkeit sollen nach den Behauptungen der Phrenologin in einem be stimmten Teil des Gehirns, dem Cere-bellum oder Kleinen Gehirn, lokalisiert sein, aber es ist deshalb nicht notwendig, daß man seiner Braut oder seinem Bräutigam den Kopf aufmeißeln läßt, um seine Anlagen zur Untreue festzustellen, son Maribor, Mittwoch, den 29. Mai Verdis Oper: „Ein Maskenball ZUR HEUTIGEN ERSTAUFFÜHRUNG IM MARIBORER THEATER. Heute, Mittwoch, den 29. d. wird als letzte Erstaufführung in. dieser Spielzeit Giuseppe Verdis Oper »Ein M a s-k e n b a 11« im Mariborer Theater aufgeführt. Die äußerst romantische und durch wegs dramatisch bewegte Handlung des Librettos, das nach Scribe von F. M. Piave geschrieben worden ist, führt uns in die Welt der Verschwörungen und Liebesabenteuer, die es dem Komponisten ermöglichen, seine charakteristischen dra matisch wirksamen Melodien und Feinheiten der Töne voll zu entfallten. Um unseren Lesern den Genuß dieser einzigartigen Musikschöpfung zu verfeinern, bringen wir in kurzen Umrissen den Inhalt: Graf Richard, der Gouverneur von Boston, hat unter dem Volke viele Feinde, die eine Verschwörung gegen ihn planen. Sein treuer Offizier Rene warnt ihn vor ihnen, doch vergebens. Der Gouverneur vertraut auf seine Beliebtheit beim Volke und geht verkleidet zur Wahr sagerin Ulrike, um sein Schicksal zu erkunden. Hier trifft er Renes junge und schöne Frau Ametia, die bei Ulrike Rat sucht, um ihre leidenschaftliche Liebe zum Gouverneur zu bekämpfen. Ulrike rät ihr, um Mitternacht unter dem Galgen ein Zauberkraut zu pflücken. Nachdem sie gegangen ist, läßt sich der Gouverneur prophezeien. Nach längerem Zaudern kündet die Wahrsagerin dem Gouverneur den Tod durch einen Freund, den ersten, der ihm die Hand reichen wird, an. Es erscheint Rene, um den Gouverneur vor einem etwaigen Attentat zu schützen. Als Amelia zum Hochgericht kommt, trifft sie den ihr folgenden Gouverneur, der ihr seine Liebe gesteht. Wieder erscheint Rene, um den Gouverneur vor den nahen Verschwörern zu retten. Der Gouverneur flieht, Rene aber begleitet seine eigene tief verschleierte Frau nach Hause, ohne zu wissen, wer seine Begleiterin sei. Erst als die Verschwörer auf ihn dringen und sich Amelia selbst enthüllt, um ihren Gatten vor dem Kampfe zu retten, erfährt er die Wahrheit und seine Freundschaft zum Gouverneur wan delt sich in lodernden Haß um. Er schwört ihm Rache. Am Maskenball, den der Gouverneur gibt, führt Rene seinen Racheplan aus und der Gouverneur stirbt, Amelias Unschuld beteuernd, von der Hand seines Freundes. dem es gibt auch andere, leichter erkenn bare Anzeichen, die auf diese bekenkli-chen Eigenschaften schließen lassen. Als solche werden die folgenden aufgeführt: »Die Neigung der Flatterhaftigkeit verrät sich in Lippen, die in der Form des Cupidobovgens geschwungen sind, und in einem Grübchen in der Mitte des Kinns.« Schöner Erfolg der Gommel-aftion der AnMuberkulofenliga IM RAHMEN DER DIESJÄHRIGEN ANT ITUBERKULO SEN WOCHE IN MARIBOR Am vergangenen Sonntag, dem letzten Tag der diesjährigen Antituberkulosenwoche in Maribor, wurde die Sammelaktion in den Straßen zugunsten des Asylbaufonds zum Abschluß gebracht. Die abschließende Sammeltätigkeit war mit Rücksicht auf die vorhergegangenen keineswegs leicht, immerhin führten die Schüler des 1. Realgymnasiums, der Lehrerbildungsanstalt und der 1. Mädchenbürgerschule infolge ihrer Aufopferungsbereitschaft die Sammelaktion geradezu vorbildlich durch. Am Sonntag wurden 3801 Dinar gesammelt, sodaß sich der Gesamterfolg der während der Antituberkulosenwoche durchgeführten Sammeltätigkeit auf 13.930 Dinar stellte. Die Antituberkulosenliga in Maribor spricht für die aufopferungsvolle Mitarbeit allen Schülern und Schülerinnen, wie auch den Direktoren der genannten Lehranstalten, ferner Frau Rozman für ihr großes Verständnis, Herrn Direktor Dr. Heric, der auch bei dieser Gelegenheit außerordentliches Wohlwollen an den Tag gelegt und eine große Anzahl von Sammlern selbst ausgesucht hat, sowie Herrn Direktor Kadunc ihren herzlichsten Dank aus. Der innigste Dank gilt auch Frau Professor Glinšek sowie dem Uebungsschullehrer Mirko Ravt er, die durch ihre Mühewaltung zum Erfolg viel beigetragen haben. Die abschließende Sammelaktion leitete die langjährige Förderin der hehren Bestrebungen der Antituberkulosenliga, Fachlehrerin Frau Herma Bračič, die auch für die große Zahl von Sammlern gesorgt hat, wofür ihr der verbindlichste Dank ausgesprochen wird. Innigen Dank auch der Bürgerschaft von Maribor, die in solch großem Maße der Liga ihre Beihilfe zukommen ließ. * Bei trägem Darm und schlechtem Magen mit Eßunlust infolge Verstopfung benutze man das seit einem Menschenalter bekannte natürliche »Franz-Josef«-Bitterwasser. Es wurde vielfach festgestellt, daß das »Franz-Josef«-Wasser ein besonders nützliches Hausmittel ist, wenn es sich darum handelt, frühmorgens den Verdauungskanal mit einem salinischen Abführmittel durchzuführen. Noch ein Mammut in Jugoslawien Wie noch erinnerlich, wurde vor etwa zwei Jahren bei Kamnik in Oberkrain das ziemlich gut erhaltene Gerippe eines Mammuts, des bereits vor Jahrtausenden ausgestorbenen riesigen Vorgängers des heutigen Elefanten, ausgegraben und konserviert. Dieser Fund hat in der Öffentlichkeit begreiflicherweise großes Aufsehen erregt, da Überreste dieses vorsintfiut liehen Riesen in der ganzen Welt nur sehr selten gefunden werden. Nun stieß man in Jugoslawien auf ö'ie Überreste eines zweiten Rüsselträgers aus der grauen Vorzeit. Im Kohlenbergwerk Strmica bei Knin an der bosnischen Grenze fand man jetzt den sehr gut erhaltenen Schädel eines Mammuts, der bereits etwa 100.000 Jahre unter der Erdoberfläche gelegen sein muß. Die Grabungen werden fortgesetzt, um auch das tiefer gelegene Erziehung zu sozialem Fühlen »Liebe Deinen Nächsten wie Dich s,elbst«, ist der oberste Grundsatz jeder hochentwickelten Religion. Seit Jahrtausenden ist dieses Gebot der Ethik den Menschen ans Herz gelegt wor den und doch wie wenig Fortschritte haben wir in der Nächstenliebe gemacht. Die Schuld daran liegt nicht so sehr, wie immer behauptet wird, an der menschlichen Natur selbst, sondern an der völlig falschen Erziehung, die uns allen, ohne Unterschied der Nation und des Standes, zuteil wird. Ueberall auf der Welt arbeitet die Erziehung, im Hause wie in der Schule, der Absicht der wahren Religion diametral entgegen, denn, indem sie religiöse, nationale und soziale Vorurteile systematisch schafft, entfremdet sie den Menschen vom Menschen und schafft auf diese Art unüberbrückbare Abgründe zwi sehen ihnen. Die Frage, ob der Mensch von Natur aus gut oder böse sei, scheint hinfällig angesichts der Tatsache, daß die Selbstsucht, aus der alles Böse entsteht, an und für sich als eine natürliche Eigenschaft zu betrachten ist, sich also von selbst versteht. Ja, sie versteht sich so sehr von selbst, daß wir bei Kindern, die diese menschliche Grundeigenschaft auffallend wenig in sich entwickelt haben, auf eine unnatürliche, pathologische Ursache schließen. Denn dem völlig gesunden Kind ist der Wunsch, sich durchzusetzen, hemmungslos zu genießen, sich zu behaupten, so angeboren, wie dem Vogel das Fliegen. Die Selbstsucht vernichten wir nicht, aber wir können sie eindämmen. Und darauf kommt es ledig- lich an. Es müßte daher der oberste Grundsatz aller Erziehung sein, dem Kinde, sobald sein Bewußtsein erwacht ist, begreiflich zu machen, daß das, was es mit Ungestüm haben will, ebenso heftig und ganz mit demselben Rechte von jemand anderem auch gewollt werden kann. Bei einem geistig normalen Kinde ist es sehr leicht, ihm das Recht des anderen eben auf Grund einer eigenen Selbstsucht begreiflich zu machen. Denn es wird ohne weiteres verstehen, daß das, was es selbst heftig begehrt, auch der Gegenstand des Verlangens bei einem anderen Kinde ist, und ist es so weit, dies erfaßt zu haben, so wird es, bei nur einigermaßen richtiger Leitung der Erzieher, fast von selbst zum Schluß gelangen, daß es irgend ein Kompromiß schließen muß, um bei dem Erlangen seines Wunsches nicht zugleich in die Rechte der anderen überzugreifen. Ebenso leicht wäre es, bei richtiger Einsicht der Eltern, dem Kinde Rücksicht auf seine Umgebung zu lehren. Ein einfaches Beispiel dafür: in der Regel wachsen Kinder in der Familie mit der Meinung auf, daß Dienstboten Menschen zweiten Ranges seien. Man sagt ihnen dies nicht immer direkt, aber die Art, wie jene in der Mehrzahl behandelt werden, die Art, wie man sich über sie äußert, bringt die Kinder zu diesem Schluß von selbst. Die Folge ist, daß sie meist ihnen gegenüber keinerlei Rücksichten kennen. Die Mutter, die leider nur zu oft meint, daß sie für die Menschheit alles getan habe, wenn sie die eigene Brut blind und] äffisch liebt, rügt diese Rücksichtslosigkeit nicht, ja leistet ihr oft noch kräftig Vorschub. Es ist in der Tat traurig und sonderbar zu sehen, wie viele Frauen, die der eigenen Brut gegenüber die Zärtlichkeit und Aufopferung selbst sind, blind und taub für die. primitivsten Menschenrechte eines armen wehrlosen Dienstmädchens sind, und mit welcher Härte sie cs behandeln. Nichts wäre für die Mutter leichter und einfacher, als ihrem Kinde, wenn es durch Gedankenlosigkeit die Zeit und Kräfte eines dienenden Wesens über Gebühr in Ansrpuch nimmt, beizubringen, daß auch dieses Geschöpf Anspruch auf Schonung, Ruhe und Rücksicht habe. Ein Kind, das von früh an angehalten wird, auf seine Umgebung Rücksicht zu nehmen, wird dies bald ganz von selbst tun. Es wird ihm zur zweiten Natur werden und von selbst, wenn der Egoismus in ihm ganz besonders stark entwickelt sein sollte, wird es sich schämen, ihm hemmungslos die Zügel schießen zu lassen, Denn es ist ein großer Unterschied, ob man Unrecht mit gutem oder mit schlechtem Gewissen tut! Wenn wir von früh an das Gewissen eines Menschen wecken, so wird ihn dieses nicht immer daran hindern, ihm zuwider zu handeln, aber das Bewußtsein, Unrecht getan zu haben, wird ihn verfolgen und die Möglichkeit, sich zu bessern, steht offen. Nicht so steht es, wenn der Mensch dem anderen durch seine Selbstsucht ein Unrecht zufügt und gar nicht weiß, daß es Unrecht ist! Die größten Verbrechen auf der Welt sind mit dem besten Gewissen verübt worden und werden noch immer verübt. Und daran ist nur die vom Grund aus falsche Erziehung in Familie und Schule schuld, die, statt dem Kinde zu zeigen, daß jeder Mensch im Grunde ganz dasselbe Wesen ist wie es selbst, künstliche Unterschiede schafft. Die Erziehung denkt nie daran, dem Kinde die Menschheit als ein Ganzes, von dem es selbst ein verantwortlicher Teil ist, zu Bewußtsein zu bringen. Es ist so selbstverständlich, daß man sein eigenes Land mehr liebt als ein fremdes, wie es für die Mutter ist, das eigene Kind einem fremden vorzuziehen. Aber wie die Frau, die aus blinder Liebe zum eigenen Kind darauf vergißt, dieses für die Menschheit zu erziehen, eine schlechte Mutter genannt werden muß, so ist der ein schlechter Patriot, der meint, seinem Lande dienen zu können, indem er dessen Interessen im Gegensätze zu denen der ganzen Menschheit auffaßt. Denn heute stehen die Dinge so, daß es dem Einzelnen, und mag er sich noch so sehr vor dieser Wahrheit verschlies-sen, nicht mehr möglich ist, die Welt und die Menschheit als Stückwerk zu betrachten. Die großen technischen Errungenschaften, die den Verkehr der Völker untereinander immer rascher und leichter gestalten, sowie der Weltkrieg, der uns deutlich gezeigt hat, daß nichts, was ein Volk betrifft, ohne Folgen für die anderen bleiben kann, zeigen ihm die Menschheit als ein Ganzes, dessen einzelne Teile in der Wurzel eng Zusammenhängen. Daß daher nur jener am Fortschritt dieser Gesamtheit mitarbeiten kann, daß wir mit jenem Gedanken, jenem Wort, jeder Tat für das Wohl und Wehe dieser Gesamtheit, dessen winziges Teilchen wir bilden, mitverantwortlich sind. (»D as Wochenblatt«, Zagreb.) OD-'OL Ist kräftig, wenige Tropfen in einem halben Glas Wasser genügen zu einer wirksamen Mundspülung- ODQL ist antiseptisch und. ist ein Hüter- der- Gesundheit, jODOL M!;i:x Gerippe des Körpers bloßzulegen. Ausgezeichnet erhalten sind vier Zähne, vom denen jeder 3 bis 4 Kilo wiegt. Auch dieser Fund hat in der ganzen Welt Interesse hervorgerufen. *s Iahre schweren Kerker für den Vywmanen In den ersten Nachmittagsstunden wurde am gestrigen Dienstag das Urteil im Prozeß gegen den 35-jährigen Arbeiter August K o r a ž i j a gefällt, der durch sieben Jahre am Draufelde und auch in der Umgebung von Maribor Brände gelegt hatte, aus purer Freude am Feuer. Nicht weniger als 55 Besitzer wurden durch die verbrecherische Tätigkeit des Mannes geschädigt, wobei 63 Objekte in Flammen aufgingen und mehr als anderthalb Millionen Schaden verursacht wurde. Koražija gestand 39 Brandlegungen. Der Gerichtshof, in dem Kreisgerichts-präsrdent Hudnik den Vorsitz führte, verurteilte August Koražija zu fünfzehn Jahren schweren Kerker. Erschwerend war der Umstand, daß bei einer Brandlegung zwei Feldarbeiter in den Flammen umkamen, andrerseits wurde in Berücksichtigung gezogen,' daß der Angeklagte nach Aussage der Psychiater nicht ganz normal ist, wenn auch dadurch seine Verantwortlichkeit nicht in Frage gestellt erscheint. Tod unter der Lokomotive Gräßlicher Selbstmord eines Mariborer Bäckergehilfen in Ljubljana Auf dem Bahndamm im Tivoli-Park in Ljubljana wurde am Montag die gräßlich zerfleischte Leiche eines jungen Mannes aufgefunden, der sich offenbar in selbstmörderischer Absicht vor die Lokomotive des Triester Nachtschnellzuges geworfen hatte. Im Toten erkannten Angehörige den kaum 21-jährigen Bäckergehilfen Franz Čemeč aus Maribor, der zuletzt in Slov. Konjice beschäftigt war. černec’ in Maribor lebender Bruder erhielt tagszu-vor einen Brief, in dem Franz mitteilte, daß er den Verlust des im Vorjahre tödlich verunglückten dritten Bruders nicht überwinden könne und diesem deshalb freiwillig in den Tod folgen werde. Das tragische Schicksal des in letzter Zeit recht wortkargen jungen Mannes hat mit der ganzen Familie größte Anteilnahme ausgelöst. m. Promotion. An der Beograder Universität wurde Frl. Tatjana Zalokar, Tochter des Chefs des Frauenspitals Prof. Dr. Zalokar in Ljubljana, zum Doktor der Medizin promoviert. Wir gratulieren! m. Aus dem Klerus. Ernannt wurden der Provisor Ivan Kolenc zum Pfarrer in Gornja Lendava, der Kaplan Alois C i-g 1 a r zum Provisor in Sv. Jurij ob P., der Kaplan Alois Peitler zum Provisor in Zdole und der Kaplan Ivan Sukič zum Provisor in Cankova. Zu Kaplänen wurden bestellt Josef G j uran in Zreže, August Štancer in Sv. Peter pod Svetimi gorami, Josef Gutman in Fram, Adolf Piki in Beltinci, Božidar Božič in Šmartno ob Paki, Alois Jakopina in Slivnica, Maximilian Prah in črensovci, Franz Č a s 1 in Guštanj und Anton H a n -ž e I in Sv. Marko bei Ptuj. m. In Beograd ist die Gattin des Sektionschefs des Innenministeriums i. R. und ehemaligen Chefs der Mariborer und der Ljubljanaer PolizeivOrstehung bzw. Polizeidirektion Vekoslav Ke r šo v an, Frau Josefine Keršovan gestorben. Die Verblichene, die sich auch bei uns ob ihres liebenswürdigen und vornehmen Wesens abseitiger Wertschätzung erfreute, wurde unter großer Anteilnahme in Beograd beigesetzt. Die letzten Gebete verrichtete Erzbischof Dr. Ujčič, der auch eine tiefbewegte Grabrede hielt. Friede ihrer Asche! Der schwergetroffenen Familie unser inmgstes Beileid! m. ln der Volk ^Universität wird heute Mittwoch die Jahreshauptversammlung dieser bedeutsamen Mariborer Kulturinsti tution äbgehalten, worauf alle Mitglieder und Gönner des Vereines nochmals aufmerksam gemacht werden. Beginn um 20 Uhr. m. Ein neues Postamt wird mit 1. Juni in Hajdina bei Ptuj eröffnet. Unter den neuen Postsprengel fallen Spodnja vas, Hajdoše, Njiverje, Ravno polje, Sv. Kungota, Skorba, Slovenja vas, Sodinci und zum Teil Spodnji Breg. m. Familienglück. Die Gattin unseres , bekannten und geschätzten Komponisten und Ehrenchormeisters des Männergesang Vereines Herrn Prof. Hermann Frisch schenkte dieser Tage ihrem Gatten zwei kräftige Stammhalter. Zum seltenen Familienglück auch unsere herzlichsten Glückwünsche! m. Im Rahmen der Kinderwoche, die vergangenen Sonntag durch mehrere Ver anstaltungen eröffnet worden ist, wird kommenden Freitag, den 31. d. um 20 Uhr im Theater eine Festakademie veranstaltet, in der die Protagonisten unseres Theaterensembles, das Mariborer Trio und Schülerinnen der Lehranstalten der Schulschwestern mitwirken. Wie bereits berichtet, wird die Kinderwoche kommenden Sonntag, den 2. Juni um 11 Uhr mit einem Konzert im Stadtpark abgeschlossen, bei dem die kleinen Harmonikaspieler und der Chor der Mariborer Knabenbürgerschulen auftreten. m. Monumentalbilder aus der slowenischen Geschichte wurden für die Repräsentationsräume des Banatsplais in Ljubljana vom akademischen Maler Gojmir Anton Kos angefertigt. Die einzelnen Ge mälde, die einen besonderen künstlerischen Wert darstellen, werden ab 1. Juni im Jakopič-Pavillon in Ljubljana ausgestellt werden. * Uhren und Goldwaren billig auch gegen Teilzahlungen ohne Preisaufschlag bei M. Ilgerjev sin, Uhrmacher und Juwelier, Gosposka 15. 2951 m. Der Verband der Gastwirteinnungen des Draubanats teilt mit, daß die für diese Tage anberaumte Jahreshauptversamm lung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wurde. m.Gastspiel des Ljubljanaer Balletts Im Mariborer Theater. Zum Abschluß der diesjährigen Saison finden drei Gastspiele des Ljubljanaer Balletts unter der Leitung des Ballettmeister P. Golovin statt. Die Vorstellungen werden an drei Abenden vom Sonntag, den 2. Juni bis Dienstag, den 4. Juni gegeben werden. m. Zwecks Erlangung des Angestellten ausweises im Privatdienst wurde jetzt vom Minister für Sozialpolitik eine Aen-derung vorgenommen. Darnach können den vorgeschriebenen Ausweis auch solche Personen erlangen, die zwar nicht beschäftigt und demnach nicht pensionsversichert sind, die jed. Nachweisen können, daß sie den Vorbedingungen für die obligatorische Pensionsversicherung entsprechen. m. Angeschwemmte Leiche. Bei Bakovci in der Nähe von Krog in Prekmurje wurde von der Mur die Leiche eines Mannes angeschwemmt, der bereits etwa zehn Tage im Wasser gelegen sein dürfte. Aus dem bei der Leiche gefundenen Militärausweis ist ersichtlich, daß es sich um den im Jahre 1905 geborenen Alois Nekrep aus Sladki vrh bei Št. Ilj handelt. Der Mann muß, wie angenommen wird, in der Mur beim Schwimmen einen Krampfanfall erlitten haben und in den Wellen versunken sein. m. Neuer Fahrplan der Adria-Dampfer-linien. Mit 1. Juni erfährt die bisherige Winterfahrordnung an der Adria einige Abänderungen. Auf der Route Split—Kastei—Trogir wird eine neue tägliche Linie eingeführt. Abfahrt um 9 Uhr ab Split. Die Schnelldampferlinien zwischen Sušak, Split und Dubrovnik bleiben unverändert, nur wird der Dampfer ab Split gegen Sušak nicht um 17.45 ,sondern bereits um 16 Uhr abfahren. Zwischen Split und Kotor werden wöchentlich drei Schnelldampfer verkehren. m. Zwei gestohlene Fahrräder. Dem Besitzer Ivan Ribič aus Ročica wurde gestern am Hauptplatze ein Fahrrad gestoh len. Ein zweites Fahrrad kam vor der Arbeiterbörse dem Maurer Cyrill žamut abhanden. In der Jerovškova ulica wurde dagegen ein Wanderer-Rad mit der Evidenznummer 27373 gefunden. m. Den Verletzungen erlegen ist der 39jährige Besitzer Franz žuran aus Za vrč, der sich eine schwere Stichverletzung am Halse beigefügt hatte. m. Unfälle. Der 52jährige Maurer Josef Maček aus Kamnica fiel von einem Baugerüst und trug hiebei einen Bruch des rechten Beines davon. In Tezno wurde der 20jährige Arbeiter Georg Bregant von einem Wolfshund angefaHen und in beide Hände gebissen. m. Wetterbericht vom 29. Mai, 9 Uhr: Temperatur 20 Grad, Luftfeuchtigkeit 82»/o, Barometerstand 734.7 mm. Windstill. Gestrige Maximaltemperatur 22:6, heutige Minimaltemperatur 12 Grad. i fas MUt. WeU Normalisierung des Lebens m Holland R o m, 28. Mai. Die Agenzia Stefani veröffentlicht einen Bericht ihres in Holland weilenden Korrespondenten, wonach in Holland allmählich die Normalisierung eingetreten sei. Die deutschen Behörden mengen sich in die lokalen Behörden nicht ein, so daß die Bevölkerung die Okkupation nicht einmal empfindet. Alle Ämter funktionieren wieder. Die in den Kämpfen gefallenen holländischen Soldaten werden unter deutscher militärischer Ehrenbezeugung begraben. Die deutschen Behörden haben für die ordentliche Ernährung der Bevölkerung Maßnahmen getroffen. Alle holländischen Gesetze sind wiederum in Kraft getreten. Die deutschen Behörden mischen sich auch nicht in die Schreibweise der Presse ein. Der Kommandant der deutschen Okkupationstruppen, General Hans, befindet sich mit seinem Stabe im Haag. Die Untergrundbahn von Rom. Rom, Mai. (Agit) Der Abfahrtsbahnhof der Untergrundbahn von Rom, von dem Gelände der Weltausstellung aus, ist jetzt fertiggestellt worden. Es wurden außerdem die Arbeiten für die Hauptstrecken der Tunnels zu Ende geführt, während die Anlagen der Zwischenhaltestellen kurz vor ihrer Vollendung stehen. Es wurde zirka die Hälfte der Ausschachtungen im Freien durchgeführt, die mit einer Gesamtheit von 800.000 Kubikmetern berechnet wurden und über zwei Drittel der unterirdischen Ausschachtungen mit 300.000 Kubikmetern, die nötig sind, um das Werk zu vervollständigen. Auch von den gesamten Maurerarbeiten wurde die Hälfte in Angriff genommen. Insgesamt und trotz der zahlreichen unvorhergesehenen Schwierigkeiten, die zu überwinden waren, kann man versichern, daß die 11 ein halb Kilometer der Untergrundbahn, entsprechend dem vorgesehenen Programm, pünktlich fertiggestellt werden. Nach beendigter Anlage wird die Strecke in 13 Minuten zurückgelegt werden können, einschließlich de* fünf Zwischen-Haltestellen und wird einen Verkehr von stündlich 36.000 Personen für die Hin- und Rückfahrt bewältigen. REPERTOIRE. Mittwoch, 29. Mai um 20'Uhr: »Masken zbali« (Erstaufführung), Ab. A. Mittwoch, den 29. Mai um 20 Uhr findet die Jahresversammlung der Mariborer Wolksuniversität im Vortragssaal am »Slomškov trg statt. ; tß&trMUiß Esplanade-Tonkino. Der größte deutsche Berg- und Sportfilm »Liebesbriefe aus dem Engadin« mit Louis Trenker in der Hauptrolle. — Es folgt der fabelhafte musikalische und lustige FilmseMager »Das fremde Lied« mit Sonja Heute. Herr Iliche Tänze, Musik und Gesang. Burg-Tonkino. Shirley Temple bezaubert jung und alt in ihrem neuen Spitzenfilm »Miss Broadway«. Eine unterhaltende, mit köstlichem Humor gewürzte Geschichte, die jeden Zuschauer im Banne hält. — Ab Samstag der große Kriminalfilm »Der Vorhang fällt« nach dem Krimi-malstück »Schuß im Rampenlicht«. In der Hauptrolle die junge Mariborer Bühnenkünstlerin Eitle Mayerhofer. Eine tolle Geschichte von einer jungen, bildhübschen und hoffnungsvollen Sängerin, die bei der Premier auf der Bühne als Z&rin Katharina im vollen Rampenlicht durch ehren Schuß getötet wird. Union-Tonkino. Der große Sensationsfilm »Die letzten Gangster« mit George Brent in der Hauptrolle. Der Film zeigt uns den Kampf und die Vernichtung der berüchtigsten Gangsterbande. — Unser nächstes Programm »Marico Polo« mit Carry Cooper. Bpo-HekennachidierO Bis 3-1. Mai versehen die MäriahiTf-Apotheke (Mr. Ph. König) in der Aleksandrova c. 1, Tel. 21—79, und die St. Antoni u s-A p o t h e k e (Mr. Ph. Albaneže) in der Frankopanova ulica 18, Tel. 27—01, den Nachtdienst. lUuHa-foopattmi Donnerstag, 30. Mai. Ljubljana: 7 Morgengruß. 7.15 Musik. 12 Schallplatten. 12.30 Nachrichten. 13.02 Radio-Schrammel. 18 Konzert. 18.40 Slowenisch für Slowenen. 19.20 Nationale Stunde. 19.50 10 Minuten Unterhaltung. 20 Akademisches Quintett. 20.45 Sinfonische Musik (Schallplatten). 22.15 Konzert. — Beograd: 13.50 Konzert. 14.10 Cello (Schallplatten). 19.30 Konzert. 20 Humor. 21 Volkslieder. — Sofia: '18.45 Konzert. 20 Trio. 22 Tanzmusik. — Prag: 20 Konzert. 22 Tschechische Komponisten. — Rom I: »Der Barbier von Sevilla«, Oper von Rossini. Rom II: 21 Operettenübertragung. — Budapest: 19 Leichte Musik. 21.15 Vokalkonzert. 22.10 Zigeunermusik. — Wien: 15 Bunte Musik. 17.15 Leichte Musik. 18.30 Schallpl. 19.30 Tanzmusik. 21.15 Leichte Musik. — Beromünster: 20 »Don Pasquale«, Oper von Donizetti. Das Wetter Wettervorhersage für Donnerstag: Veränderlich. Leichtere örtliche Niederschläge. B&ätmtluui b. Illustrierte Zeitung, Leipzig^ Verlag J. J. Weber. Nr. 4949. Die letzte Nummer dieser elegant ausgestatteten Zeitschrift ist Portugal gewidmet. Interessante Bildberichte über Portugals Wehrmacht, Kunst, Kolonien und Volk machen uns mit dem Reiche am Atlantik bekannt b. Mode und Heim. Heft 8, 1940. Das letzte Heft der beliebten Mode- und Fa-ipilienzeitschrift »Mode und Heim« bringt viele lesenwerte Artikel und einen Modedienst, dem ein Schnittbogen beigelegt ist. Heftpreis: 14-täglich 50 Pf. Hajdina, Zgornja Hajdina, Draženci, Nova vas, Turnišče, Taborski dvor, Gerečja »fl6ar®oeer ZeSčuog« Nummer MO 6 Donnerstag, den 30. Mai 1940 ABSCHLUSS DER FRÜHJAHRSTAOUNG DES JUGOSLAWISCH - DEUTSCHEN WIRTSCHAFTSAUSSCHUSSES. — BEVORSTEHENDER BEGINN DER WIRTSCHAFTSVERHANDLUNGEN MIT ITALIEN. Beograd, 29. Mai. Die Tagung des Ständigen jugoslawisch - italienischen Wirtschaftsrates hatte bekanntlich gleich nach dem Abschlüsse der soeben beendeten deutsch-jugoslawischen Wirtschafts Verhandlungen zu beginnen und zwar wurde mit der italienischen Regierung der 4. Juni als erster Beratungstag vereinbart. Da die Tagung diesmal in Rom statt findet, werden sich die jugoslawischen Delegierten bereits am Sonntag, den 2. Juni nach Rom begeben. Es ist nicht endgültig festgesetzt, ob der Chef der Delegation der Gehilfe des Außenministers Milivoj P i 1 j a oder der Gehilfe des Han dets- und Industrieministers Dr. Sava O b ra d ov i č sein wird. Beograd, 28. Mai. Die diesjährige Frühjahrstagung des Ständigen deutsch-jugoslawischen Wirtschaftsrates, die ihre Arbeit im wesentlichen bereits am Freitag beendet hatte, wurde nun auqh offiziell abgeschlossen. Da die Beratungen am 7. d. M. begonnen haben, dauerte die Tagung rund zwanzig Tage. Die Zeit vom Freitag bis Montag verwendeten die beiden Delegationen für die definitive Redaktion des Tagungsprotokolls, der alle Vereinbarungen bezüglich des unwesentlich abgeänderten Warenaustausches und des Zahlungsverkehrs enthält. Dieses Pro tokoll wird wahrscheinlich noch im Laufe des heutigen Tages unterzeichnet werden, worauf über die Ergebnisse der Tagung eine Mitteilung für die Oeffentlich-keit herausgegeben wird. Die deutsche Delegation wird bereits morgen Beograd verlassen. Die nächste Tagung des Wirtschaftsausschusses ist für den Monat Oktober vorgesehen. Vor neuen Preiserhöhungen B*e-