Wezugspretse ^jir Österreich-Ungarn ganzjährig K 6 — halbjährig K 3 — jtir Amerika: ganzjährig D. 2 — ^iir das übrige Ausland ganzjährig K 6 50 Briese ohne Unterschrift werden nichtberücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Gottscheer Dote Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Aerwaktung des thotttcheer Boten in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Schriftleitung des Gottscheer Noten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Ver-waltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage bei Gott» scheer Boten erhältlich. P ostsparkaff en-Konto Nr. 842.285. ' Mr. 15. Kottschee, am 4. August 1918. Jahrgang XV. Patriotische Kundgebung der deutschen Geistlichkeit des Gottjcheer Gebietes. Was für Ungeheueres haben wir im Weltkriege nicht schon zu überwinden gehabt I Mehr als einmal ist unsere alte, ehrwürdige Monarchie- sozusagen am Tode vorübergegangen. War es nicht fast schon zum Verzweifeln, als die russischen Heere über die Karpathen gestiegen und nach Ungarn eingedrungen waren! Erfaßt uns nicht nachträglich noch grauser Schrecken wie jenen Reiter, der, ohne es zu wissen, über den vereisten Bodensee geritten war, wenn wir an die letzten Tage - im Mai 1915 denken, als das treulose Italien uns meuchlings den Todesstoß versetzen wollte! Tirol und Kärnten nur von wenigen Schützenbataillonen verteidigt, am Jsonzo nur 20 Bataillone Landstürmer, am Doberdo 28 alte Kanonen unsere ganze Schutzwehr I Und dann im Jahre 1916 nach Luck, damals, als uns die Welt sozusagen aufgegeben hatte und Bratianu Österreich-Ungarn den Gnadenstoß versetzen zu können wähnte! Alles das haben wir überwunden, glücklich überwunden. Es liegt hinter uns wie ein böser Traum. Als nun unsere Feinde immer deutlicher einsaheu, daß Österreich-Ungarn im Bunde mit seinem mächtigen deutschen Bundesgenossen militärisch nicht zu überwältigen ist, da versuchten sie es mit anderen, recht perfiden Mitteln. Was mit Waffengewalt nicht zu erreichen war, sollte durch innere Vergiftung und Auflösung erzwungen werden. Die Entente entdeckte plötzlich ihr Herz für die nicht-deutschen Völker Österreich-Ungarns und bot alles auf, um sie durch Schlagworte und Gaukelkünste zu betören und zu verführen. In England wurde für diesen Zweck sogar ein eigener Propaganda-minister eingesetzt. Leider blieb diese Vergiftungs- und Verhetzungsarbeit auch nicht ohne Erfolg. Doch gelang es unseren Feinden nicht, uns durch ihre Verhetzungsoffensive innerlich zu lähmen und wehrlos zu machen, die Treue zu Kaiser und Reich ist stärker als alle ihre perfiden Anschläge. Da unsere äußeren und inneren Feinde die stärkste Macht unseres Staates in der Liebe und Treue aller loyalen Elemente Österreichs zum erlauchten Kaiserhaus erblickten, machten sie sich nun in verbrecherischer Weise daran, über die erhabenen allerhöchsten Personen die sinnlosesten, wahnwitzigsten Gerüchte zu verbreiten, um Volk und Kaiser voneinander zu trennen und Österreich auf diese niederträchtige Weise um so sicherer zugrunde zu Achtem An diesem frevelhaften Beginnen hatte insbesonders die internationale Freimaurergesellschaft ihre größte Freude, der unser katholisches Kaiserpaar und unser katholisches Österreich ohnehin schon längst ein Dorn im Auge ist — unser treukatholisches Herrscherpaar, um dessentwillen der Himmel Österreich in seinen Schutz nimmt. Gegen die Verbreitung solcher verleumderischer, bösartiger Gerüchte und Anschuldigungen hat zunächst der Katholische Bolksbund in Wien auf das entschiedenste Stellung genommen und am 2. Juli beschlossen, folgende Entschließung als einmütige Kundgebung an die Stufen des Thrones gelangen zu lassen: „Das unter der Führung des Volksbundes versammelte christliche Volk von Wien bittet Ihre Majestäten, die Gefühle unwandelbarer Treue und Ergebenheit in einer Stunde zu Füßen legen zu dürfen, in der feindliche Mächte sichtbar am Werke sind, das angestammte dynastische Gefühl der österreichischen Völker in beharrlicher Hetze zu untergraben." Mit dieser Entschließung hat der Volksbund Millionen und Millionen treuer. Österreicher aus dem Herzen gesprochen. Der Katholische Volksbund in Graz hat eine ähnliche Entschließung gefaßt. Auch wir Gottscheer haben es nicht unterlassen, unseren Abscheu vor der verbrecherischen, volksvergiftenden Hetze ungescheut und nachdrücklichst auszusprechen. Diesen Gedanken und Gefühlen unserer gesamten Bevölkerung gibt auch eine Entschließung kräftigen Ausdruck, welche die deutsche Geistlichkeit des Gottscheer Gebietes in ihrer Konferenz am 24. Juli in Gottschee einmütig gefaßt und an die allerhöchste Kabinettskanzlei gesendet hat. Sie lautet: Die am 24. Juli in Gottschee tagende Konferenz der deutschen Priester des Gottscheer Gebietes gibt ihrer flammenden Empörung und Entrüstung Ausdruck über den in perfidester Weise von äußeren und inneren Feinden unseres katholischen Kaiserstaates unternommenen Versuch, durch Ausstreuung sinnloser, verleumderischer Gerüchte über unser erlauchtes Kaiserpaar die Herzen der Bevölkerung durch Lügen zu vergiften, in die Seele des Volkes den Geist des Zweifels zu legen und eine Kluft aufzureißen zwischen ihm und seinem geliebten Kaiser. Indem wir deutsche Priester des Gottscheer Gebietes in Übereinstimmung mit dem Empfinden des-ganzen Gottscheer Volkes dieses satanische Werk hiemit auf das schärfste brandmarken und auf das tiefste verdammen, erklären wir, uns mit dem stets kaisertreuen Volke von Gottschee begeistert in jenen festen, kraftvollen Wall einzufügen, den alle reichs- und kaisertreuen Österreicher um den Allerhöchsten Thron Habsburgs bilden. In den ernsten Stunden einer entscheidungsvollen Zeit scharen wir deutsche Gottscheer uns alle fest und in unerschütterlicher Treue um Kaiser und Kaiserin. Gott erhalte, Gott schütze und schirme unser heißgeliebtes, erlauchtes Herrscherpaar I l. I. der an den Aller- Auf diese Kundgebung langte am 2. August hochwürdigen Herrn Dechanten Ferdinand Erker von höchsten Kabinettskanzlei folgende Drahtung ein: Seine k. u. k. Apostolische Majestät Haben die loyale Kundgebung der Konferenz der deutschen Mriester des Gottscheer Gebietes mit lebhafter Befriedigung zur Kenntnis zu nehmen geruht und danken im allerhöchsteigenen sowie im Kämen Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin herzlich für die zum Ausdruck gebrachten Gefühle unerschütterlicher Liebe und Anhänglichkeit. Auf Allerhöchsten Befehl Kabinettskanzlei. Eine mißlungene Kundgebung. Unter dem Schlagworte „Kundgebung der Gottscheer Geistlichkeit" brachte der „Slovenec" am 11. Juli d. I., Nummer 156, nachstehende Notiz: „Wir Unterzeichneten Priester in Gottschee erklären auf diesem Wege, daß wir stets auf der Seite unseres geliebten Oberhirten, des Laibacher Fürstbischofes, waren und allzeit verharren werden und daß wir nichts gemein haben wollen mit den Wühlereien der deutschen Priester der Gottscheer Sippschaft, die im „Kočevski potnik“ (soll heißen „Gottscheer Bote". D. Schrift!.) ihren Höhepunkt (višek) in öer bekannten „Pilgerfahrt" (an das kaiserl. Hoflager. D. Schriftl.) mit dem deutschen Kondukteur Linhart und dem Zugsführer Ornig und anderen Protestanten und Lutheranern aber den Rekord feindseliger und böswilliger Auflehnung nach echter Gottscheer Art erreicht haben." Folgen die Unterschriften aller slowenischen Geistlichen des Dekanates. Der Zweck dieser „Kundgebung" liegt auf der Hand. Erstens wollte der Verfasser dieser Notiz den deutschen Klerus des Gottscheer Dekanates in ein schiefes Licht und in einen gewissen Gegensatz zum Diözesanbischof bringen. Das beweist schon der für die Bei öffentlichung derselben gewählte Zeitpunkt unmittelbar vor der Firmungsreise des Laibacher Fürstbischofs im Dekanate Gottschee. Diesen Zweck wird der Notizschreiber nie erreichen, denn, was die Verehrung und den Gehorsam gegen den Laibacher Fürstbischof als das geistliche Oberhaupt der Diözese anbelangt, steht die deutsche Gottscheer Geistlichkeit dem slowenischen Klerus der Diözese gewiß nicht nach. Sie ist sich ihrer Pflicht vollauf bewußt. Zweitens soll durch diese „Kundgebung" ein Keil zwischen die deutsche und slowenische Geistlichkeit des Gottscheer Dekanates getrieben und das einträchtige Wirken der Priester beider Nationalitäten hierzulande fürderhin unmöglich gemacht werden. Auch das wird nicht gelingen. Das Verhältnis zwischen den Dekanatsgeistlichen, sowohl der deutschen als auch der slowenischen untereinander, als auch gegen den Dechanten von Gottschee war bisher ein ungetrübtes und wird bei einigem guten Willen und bei Ausschaltung nationaler und parteipolitischer Fragen wohl auch in Zukunft ein solches bleiben. Daß dem Verfasser der „Kundgebung" die Huldigung der Gotffcheer Geistlichkeit und der Gottscheer Gemeinden vor dem Kaiser mißfällt und er die Reise der betreffenden Abordnung an das Allerhöchste Hoflager mit feiner Manier als „Pilgerfahrt" ver-höhnr und eine Höchstleistung feindseliger und böswilliger Auflehnung (sovražne zlobne upornosti) nennt, ist sehr bezeichnend. Als mehrere angesehene Slowenen im heurigen Frühjahr zu den unter dem Deckmantel eines National-Theaterjubiläums in Prag veranstalteten tschechisch.hussitischen Demonstrationen „pilgerten", war von einer Mißbilligung seitens des Notizenschreibers im „Slovenec" nichts zu lesen. Warum fand er damals kein Wort der Entrüstung? Und nun kommt das Allerschönste. Kaum war obige scheinbar von der slowenischen Dekanatsgeistlichkeit namentlich unterfertigte Kundgebung erschienen, als auch schon Proteste gegen dieselbe von den angeblichen Unterzeichnern selbst erfolgten. -Gleich in der nächsten Nummer des „Slovenec" meldeten sich die in der Stadt Gottschee wohnenden slowenischen Priester Prof. Watzl und die beiden Stadt-pfarrkapläne Sušnik und Pirkovič und erklärten auf telegraphischem Wege im genannten Blatte, daß sie von der „Kundgebung" nichts wußten, dieselbe nicht unterfertigten und mit Ausnahme des ersten Satzes, welcher die Anhänglichkeit an den Diözesanbischof enthält, sie auch nicht billigen. Diesem Proteste schlossen sich teils mündlich, teils schriftlich auch die übrigen slowenischen Dekanatsgeistlichen an bis auf zwei — den exponierten Kaplan Oberstar in Oberskrill und den Pfarrer Omahna in Ossilnitz. So entpuppt sich also die ganze „Kundgebung" „als ein plumper Schwindel, als eine böswillige Irreführung der Öffentlichkeit und sträfliche Namens-sälschüng. Daraus kann man schließen und sich eine Vorstellung machen, wie es bei Sammlungen von Namensunterschriften für das „südslawische Reich" und aus ähnlichen Anlässen hergehen mag und welcher Wert ihnen beizumessen ist. Aus Stabt und Land. Hottschee. (Der heutigen Nummer) ist ein Postscheck beigelegt, dessen sich jene P. T. Abnehmer bedienen wollen, die mit ihrer Bezugsgebühr noch im Rückstände sind, damit in der Zusendung des Blattes keine Unterbrechung eintrete. — (Vom politischen Dienste.) Der Minister des Innern hat den Bezirksoberkommissär Herrn Otto Merk zum Bezirkshauptmann und den Bezirkskommissär Herrn Dr. Johann Lininger zum Bezirksoberkommissär ernannt. — (Der neu errichteten ukrainischen Abteilung) beim Armeeoberkommando, die unter der Leitung des Generalobersten Emil Kreneis steht, wurde als Stellvertreter des genannten Abteilungsleiters der Oberstleutnant im Generalstab Richard Skub ez zugeteilt. — (Kriegsauszeichnung.) Herrn Dr. Arthur Jonke, k. u. k. Militärgerichtspraktikanten, wurde das Goldene Verdienstkreuz a. B. d. TM. in Anerkennung vorzüglicher Dienstleistung vor dem Feinde verliehen. — (Kriegsauszeichnung.) Dem Reserveleutnant Herrn Wilhelm Ritter Fürer v. Haimendorf, GebSchR2 beim LdstJR 27, wurde das Signum laudis m. d. Schw. verliehen. —- (Kriegsauszeichnungen.) Dem Regimentsarzt i. d. Res. Herrn Dr. Karl Hofmann, GebSchR 1, bei einem Abschnittskommando, wurde das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens m. d. Kd. u. d. Schw. verliehen, dem Leutnant-Rechnungsführer Herrn Oskar Persehe, IR 27, das Goldene Verdienstkreuz a. B. d. TM. — (Auszeichnung.) Dem Finanzkonzipisten Herrn Dr. \ Johann Sterbenz in Gottschee wurde das Kriegskreuz für Zivilverdienste dritter Klasse verliehen. — (Promotion.) Herr Rudolf Schadinger, k. u. k. Oberleutnant i. d. Ref., ist am 26. Juli im Rektorate der Universität in Graz zum Doktor der Philosophie promoviert worden. — (Vom Po st verkehrsdien st e.) Der Rechnungsunteroffizier erster Klasse des Dragonerregiments Nr. 5 Rudolf En gele wurde zum Postassistenlen im Bereiche der Grazer Post- und Telegraphendirektion ernannt und dem Postamte Marburg a. D. I zugewiesen. - — (Militärisches.) Der Hauptmann des 14. Korpskommandos Herr Franz Kette wurde zum Major ernannt. — (Vom V olk s schuld i enste.) Die provisorische Lehrerin an der Volksschule in Eisenerz (Steiermark) Fräulein Anna Jaklitsch wurde zur definitiven Lehrerin ernannt. — (Kriegsauszeichnung.) Dem Gendarmeriewachtmeister 2. Klasse Johann Stefan dl des LGK 12 wurde für besonders pflichttreue Dienstleistung im Kriege das Silberne Verdienstkreuz mit der Krone a. B. d. TM. verliehen. Korporal Albert Koscher hat sich bei der jüngsten Offensive in Italien durch unerschrockenes, tapferes Verhalten besonders hervorgetan. Es wurde ihm die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Kl. verliehen (6. Kriegsauszeichnung). — (Vom Klerus.) Der Prior des Deutschen Ritterordens in Laibach hat den hochw. Herrn ?. Guido Krisch zum ersten Kaplan in Tschernembl ernannt. — (Aus der Kriegsgefangenschaft) zurückgekehrt ist, nach Verlustliste 683 u. a. der Reserveleutnant Herr Hermann Verderber (Marburg), DR 5. — (Todesfall.) Am 27. Juli starb in Laibach Frau Susanne M ei setz, geb. Burger, eines plötzlichen Todes (Schlagfluß). Sie ruhe in Frieden. — (Spende.) Zugsführer Herr Anton Sedej in Gottschee hat für die Armen der Stadt Gottschee den Betrag von 25 K gespendet, wofür ihm der Dank namens der Armen ausgesprochen wird. — (Naturprodukt ensammlung im Gerichtsbezirke Gottschee.) Die Haupisammelstelle beim k. k. Amte für Volksernährung in Wien hat nun auch den Kaufpreis der Brennesselblätter auf 35 Heller erhöht. Die Sammelpreise für 1918 sind demnach )eck mit mg crrt ZR cm folgende: Für 1 Kilogramm Brombeer-, Erdbeer-, Himbeerblätter 2 K, Brennesselstengel 35 h, Brennesselblätter 35 h, Eicheln (behördlich beschlagnahmt) 70 h, Roßkastanien (behördlich beschlagnahmt) 30 h, Lindenfrüchte 75 h, Maisspindeln 15 h, Sonnenblumenstengel 15 h, Bucheln 80 h, Sonnenblumenkerne 1 K. Andere Naturprodukte dürften wohl für den hiesigen Gerichtsbezirk nicht tt\ Betracht kommen. X — (5763,4 Millionen achte Kriegsanleihe.) Das Ergebnis der 8. Kriegsanleihe muß als ein glänzendes bezeichnet werden. Bisher wurden 5763,4 Millionen Kronen gezählt. Es steht zu erwarten, daß die wirkliche Endsumme die Ziffer von sechs Milliarden erreichen oder sogar überschreiten wird. In dem glänzenden Ergebnis liegt ein Bekenntnis der Zuversicht zum Staate Österreich und zum glücklichen Ausgang des Krieges. — (Die Junggesellensteuer.) Aus dem Lustspiel „Fräulein Provisor" von Herrn Prof. Berner in Gottschee entnehmen wir folgendes humorvolles Gedicht: Die Junggesellensteuer. Allenthalben hör' ich klagen, daß wir hart an Steuern tragen, und es jammern die am meisten, die viel größere könnten leisten. Mancher fühlt sich als ein Held, weil er schlau um Steuergeld hat den Racker Staat geprellt. Mir scheint keine Steuer teuer, nur die Junggesellensteuer! Aus des Staats stets offnen Kaffen möchte jeder etwas fassen: Bahnen, Posten, Telegraphen, Wohnung, Brot soll er beschaffen, Schulen, Fett, Gendarmerie — aber steuern will man nie. Mir scheint keine Steuer teuer, nur die Junggesellensteuer. . Alles ist teuer einzig die Steuer soll niedrig sein? Das geht mir nicht ein! Ich steure gern, unfern Kaiser und Herrn. Das letzte Gut, das letzte Blut, das letzte Gewand fürs Vaterland. Aber die Junggesellensteuer, meid' ich und haß' ich wie höllisches Feuer. Auch die lieben Mägdelein stimmen mit mir überein und ich hör' sie alle schrei'n: „Hoch die Junggesellensteuer I Hoch sein soll sie ungeheuer und den trüben Junggesellen ihre Heiratsscheu vergällen. Wenn ste doch mit Weib und Kind glücklich einst beisammen sind, rufen sie auch sicher noch:. Junggesellensteuer hoch! Hoch die Junggesellensteuer! Sie sei hoch ganz ungeheuer!" — (Neues Ministerium.) Das Ministerium Seidler ist zurückgetreten. Ministerpräsident Dr. Ritter v. Seidler ist dem polnischen Grolle zum Opfer gefallen. Der frühere Unterrichtsminister Dr. Max Freiherr v. Hussarek wurde zum Ministerpräsidenten ernannt. Der neue Ministerpräsident plant im Herbste eine weitausgreifende Verwaltungsreform, durch die er den Weg zur Verfassungsreform bahnen will, gedenkt ferner, die Ordnung der Staatsfinanzen in Angriff zu nehmen, und beabsichtigt, eine größere Regsamkeit der Regierung in der Ernährungspolitik zu entfalten. — (Täglich 33 Vs Millionen Militärausgaben.) Was das Kriegführen kostet, darüber gibt der österreichische Staatsvoranschlag mit seinen Milliardenziffern erschreckenden Aufschluß. Wir haben schon 57 V* Milliarden Schulden, und da der Krieg fortdanert, geht auch das Schuldenmachen weiter. Für die bewaffnete Macht muß Österreich im laufenden Wirtschaftsjahr (ab 1. Juli 1918 bis 30. Juni 1919) 12 Milliarden Kronen aufbringen, das sind täglich etwa 33 Vs Millionen oder stündlich 1 Vs Millionen. — (Französische Zustände.) Die Linzer Dombau-Zeit-schrift „Ave Maria" schreibt in ihrer Julinummer l. I.: „Kardinal Anteile von Paris soll bei seinem letzten Papstbesuch in Rom dem heiligen Vater erklärt haben: „Meine Geistlichkeit und ich, wir sind in erster Linie Franzosen." Der Papst aber erklärte ihm: „Ihre Geistlichkeit und Sie haben vor allem katholisch und apostolisch zu sein." Der Kardinal habe sich stumm verbeugt und ohne den päpstlichen Segen sei er und sein Sekretär von Rom fort. Die Kirchenfeinde werden dem Kardinal besonderen Dank spenden, wenn es wahr ist. — In Lyon wurde für die französischen Heiden eine Pagode (heidnischer Tempel) von der Regierung gebaut. Der Bonze (heidnischer Priester) hielt eine Totenfeier für die in Frankreich gefallenen Anamiten. Die anamitischen Soldaten und Arbeiter erhielten frei, um der Totenfeier beiwohnen zu können. Die Katholiken hatten selbst am heiligen Pfingstsonntag Arbeitstag." — (Gegen die Bureaukratie.) Gemeinderat Dr. Weiden-hoffer äußerte sich in der Sitzung des Grazer Gemeinderates am ■19. Juli über die Bureaukratie, wie folgt: „ . . . Bis auf wenige Ausnahmen weist die Bureaukratie der Wiener Zentralbehörden eine erschreckende Talentlosigkeit, Leichtfertigkeit und Frivolität bei der Behandlung der lebenswichtigen, ihr übertragenen Aufgaben auf. Das Klappern der Mühle und die Erweckung des Scheines ist alles, der wirkliche Erfolg nichts. Äußerliche Auszeichnungen, rasches Vorwärtskommenrnnd gegenseitige Hilfe hiebei und beim Unterkommen in den zentralen Behörden sind die wichtigsten Sorgen der meisten. An dem Bewußtsein der tiefen Verantwortlichkeit vor Kaiser und Reich und an sittlichem Ernst für die Erfassung der Pflichten fehlt es größtenteils. Noch immer glaubt diese Bureaukratie, von der Vorsehung zum Regieren bestimmt zu sein. Das Volk hat die Ergebnisse ihrer Regierungskunst dankbar und kritiklos, aus ihrer Hand entgegenzunehmen. Diese Beamtenschicht, die sich aus einigen hundert überkommenen regierenden Beamtengeschlechiern zusammensetzt, lagert wie eine starre Kruste schon seit Jahrzehnten auf dem staatlichen Organismus. Besser kann es erst werden, wenn diese Schicht durch demokratische, aus dem Volke aufsteigende Elemente durchsetzt wird, welche eine andere Auffassung der Aufgaben und der Verantwortlichkeit des staatlichen Verwaltungsorganismus sowie gediegene Fachkenntnisse mitbringen. In den untergeordneten Verwaltungsstellen der Provinz gibt es zweifellos nicht wenige Beamte, die sich mit Pflichteifer, Verständnis und Freude am tatsächlichen Erfolg ihren Verwaltungsausgaben zu widmen bestrebt sind. Sie werden jedoch entmutigt und zurückgehalten durch die Furcht, statt Anerkennung und Förderung eine Zurückweisung von oben als lästige Dränger zu erfahren, die sich dem traditionellen Geist nicht anzupassen verstehen, der gebieterisch vom Beamten verlangt, den Schein klaglosen Fortganges der Geschäfte über reelles Wirken mit seinen unvermeidlichen Reibungen zu setzen." — (Der frühere Zar erschossen.) Der frühere Zar Nikolaus II. ist am 16. Juli laut Urteils des Ural-Sowjets in Jekaterinburg erschossen worden. Das ganze Vermögen des ehemaligen Zaren sowie das der ehemaligen Zarinnen Alexandra und Maria und sämtlicher Mitglieder des ehemaligen russischen Kaiserhauses wurde als Besitz der russischen Republik erklärt. Sämtliche Einlagen der Zarenfamilie in russischen und ausländischen Banken sind hiebei inbegriffen. — Als kurz vor Ausbruch des Krieges die grauenhafte Mordtat in Sarajewo verübt wurde, hat Nikolaus II. aller Bande, die sein Haus mit der Donaumonarchie verknüpften, vergessen und sich dem Ränkewerke der Verbandspolitik rückhaltlos überantwortet. Rasch vollzog sich hernach die Vergeltung und nun ist er selbst zum Opfer gefallen. Rußlands Tragik ist durch die Hinrichtung des Exzaren nicht beendet, sondern nimmt ihren weiteren Verlauf. — (DieVersolgungdesDeutschtumsinAmerika.) Mit besonderer Genugtuung berichten die „Times", daß der Gouverneur von Jova in einer Proklamation die deutsche Sprache aus dem öffentlichen Unterrichte verbannt hat, daß im Staate Neiv-Iork ebenfalls eine Vorlage zur Ausschaltung der deutschen Sprache eingebracht worden sei. — (Das Ende der „New-Aorker Staat'szeitung".) Die ,,New-Aorker Staatszeitung", das führende Blatt der Deutschamerikaner, mußte als Opfer des zurzeit drüben herrschenden sinnlosen Deutschenhasses ihr Erscheinen einstellen. — (Das fünfte KriegsjahrI) Am 28. Juli waren es vier Jahre, seitdem Österreich-Ungarn an Serbien den Krieg erklärte. Wir sind ins fünfte Kriegsjahr getreten. Wer hätte das für möglich gehalten! Dachte man anfangs doch, daß der Krieg nur wenige Monate dauern werde. Was wird das fünfte Kriegsjahr bringen? Hoffentlich doch endlich den ehrenvollen Frieden. Der Friedensschlußwird uns zwar auch nicht in ein Paradies versetzen, aber ix wäre wenigstens der Anfang zur Milderung aller Übel. — (Die Kämpfe im Westen. Der militärische Mitarbeiter der „Vossischen Zeitung" schreibt: Wir erleben zwischen Reims und Soissons eine Bewegungsschlacht im Stellungskriege, darum glaube ich, daß diese Schlacht mit einer Entscheidung, wenn auch nur mit einer Vorentscheidung, enden muß, denn ein Bewegungskrieg kann kein Remis ergeben, es muß einen Sieger und einen Besiegten geben . . . Der Kampf, der sich im Westen entwickelt hat, hat vorläufig noch den Charakter der Zermürbungsfchlacht. Angriff und Gegenangriff folgen sich auf dem Schlachtfelde. Es wird darauf ankommen, wer die größeren Reserven hat und wer zum Schlüsse die Nerven behält, um dem Gegner durch einen kühnen Stoß vielleicht den Rest zu geben. Hindenburg und Foch suchen die Entscheidung, es sind das zwei feste, harte Willen, die aufeinander platzen. Bisher konnte immer der eine dem ändern answeichen. Nun stehen wir vor «twas Neuem, nie Dagewesenem. Entscheidungen sint) nur im Angriff zu erringen.' Der angriffsweise Einsatz der Reserven im entscheidenden Momente, wird hen Ausschlag geben. Die Zermürbung der Massen in der jetzigen Schlacht kann so groß werden, daß der oben genannte Augenblick kommen kann. Die Ereignisse zwischen Aisne und Marne können daher zu einer Vorentscheidung reifen, die uns die Aussicht auf eine Beendigung des furchtbaren Weltringens eröffnet. — Nach der Annahme englischer Militärsachverständiger kann die Schlacht in Frankreich noch einen ganzen Monat dauern. — (Mini st erpräsident Dr. Wekerle üb er die Friedensfrage.) In der Sitzung am 16. Juli äußerte sich Ministerpräsident Dr. Wekerle über die Friedensfrage: Solange unsere Feinde ihre territorialen Forderungen aufrechterhalten, können wir uns unter keinen Umständen auch nur in Verhandlungen einlassen. Wir müssen unbedingt an der Sicherung unserer territorialen Unversehrtheit sest-halten und Betrachten die weitere Fortführung des Krieges als ein grund- und zweckloses Blutvergießen, dem nur die bessere Einsicht unserer Feinde ein Ende machen kann. — (D e r U - B o o t - K r i e g.) Die Behauptung des Admirals Jellicoe, daß der U-Boot-Krieg aufgehört habe, für England eine Gefahr zu bedeuten, bezeichnet der Chef des deutschen Admiralstabes, Admiral v. Holtzendorff, als einen für die Gegner verhängnisvollen Irrtum. Tatsache ist lediglich, daß in der Versorgung unserer Gegner durch Aneignung neutralen Schiffsraumes eine vorübergehende Besserung eingetreten ist. Der den Gegner treffende Wertverlust allein an Schiffen und Ladungen hat schätzungsweise 50 Milliarden Mark Seite 116. Gottscheer Bote — Nr. 15. Jahrgang XV. und Die kunst Geld in H fand! an I Gesa nach schrei bis I Rede Bild Kürz aber er si das der 5 von der ausg erwa vor — (Die deutsche Schissahrtsschule in Triest) wird im Herbst mit dem 1. Jahrgang eröffnet. Schüler, welche das Untergymnasium oder die Unterrealschule absolviert haben, können in dieselbe eintreten. Eine Aufnahmsprüfung ist abzulegen. Der Deutsche Schulverein und mehrere deutsche Sparkassen haben Stipendien gestiftet. Prospekte sind anzusprechen bei der Direktion der deutschen Schiffahrtsschule, Triest, Piazza Lipsia 4. Die Prospekte enthalten die Aufnahmsbedingungen. Nach Absolvierung des dritten Jahrganges der Schiffahrtsschule werden die Zöglinge von der k. k. Seebehörde zu Kadetten ernannt und müssen als solche eine zweijährige Einschiffung mitmachen, um zur Merkantilleutnantsprüfung zugelassen zu werden. Ihrer Militärpflicht können sie entweder beim Heer oder bei der Kriegsmarine als Einjährig-Freiwillige Genüge leisten. Das Bestehen der Merkantilleutnantsprüfung gilt als Befähigungsnachweis für den Offizier der Handelsmarine. Nach zweijähriger Offiziersdienstzeit wird der Merkantilleutnant zur Kapitänsprüfung zugelassen, deren Bestehen ihm nebst dem Titel eines „Kapitän weiter Fahrt" das Recht sichert, ein österreichisches Handelsschiff ans sämtlichen Meeren zu führen. Die Aussichten sind günstig. Die Gesuche um Aufnahme in die (neuerrichtete) deutsche Schiffahrtsschule müssen bis Mitte August an die Direktion der Anstalt, Triest, Piazza Lipsia 4, geleitet werden. — (Für immer gewinnen oder verlieren.) Abg. Za« hradnik (Tscheche) erklärte in einer am 15. Juli in Caslau gehaltenen Rede, die Tschechen seien zum Bewußtsein gekommen, daß sie jetzt entweder für immer gewinnen oder für immer verlieren. — In gewissen tschechischen Kreisen (auch in gewissen Kreisen Krams) hofft man, wie der Ministerpräsident sich äußerte, noch immer auf den Haupttreffer im Glückshafen des Friedensschlusses. Es wird aber sicherlich eine Niete werden. Die Verständigung mit den Slawen wird erst nach dem Kriege kommen. — (Der Anschlag in Kiew.) Gegen den Generalfeldmarschall v. Eichhorn und seinen Adjutanten wurde am 30. Juli ein Bombenattentat verübt. Beide sind den schweren Verletzungen erlegen. Die Urheber des Anschlages sind Angehörige der sozial- überschritten. Der englische Schiffsraum ist auf den Stand von 1900, also in seiner Entwicklung um 18 Jahre zurückgedrückt worden. Je länger der Krieg dauert, desto sicherer entgleitet den Engländern die wirtschaftliche Führung und geht an andere, vor allem an die Vereinigten Staaten und Japan über. Der monatliche Durchschnitt unseres Versenkungsergebnisses vom Jänner bis einschließlich Juni 1918 beträgt 630.000 Bruttoregistertonnen. Es wurden monatlich im Durchschnitte rund 330.000 Bruttoregistertonnen mehr versenkt, als für den Verband gebaut wurden. Die U-Boot-Gefahr ist also für unsere Gegner, wie diese selbst wissen, nicht beseitigt. — (Englische Aufforderung zu Verhandlungen mi t ® eutf chland.) Nach einer Meldung der „Vossischen Zeitung" aus Bern forderte Henderfon in einer Ansprache in Oldham Lloyd George auf, durch Vermittlung eines neutralen Komitees Verhandlungen mit Deutschland einzuleiten. Die Vorbesprechungen würden die englische Regierung nicht binden; sie könnten jedoch zu einer Verständigung führen. — (Die Entscheidung im Weltkriege bevorstehend?) Im „Daily Telegraph" führt der Kriegsberichterstatter Gibbs aus, das Schicksal des Weltkrieges würde sich entscheiden, bevor das Laub gelb geworden und die Herbsternte eingebracht ist. revolutionären Partei, hinter der der Vielverband steht. — Die „Deutsche Tageszeitung" schreibt: Die Lage im Osten braucht uns nicht mit Sorge zu erfüllen, das Wiederaufleben des Zweifrontenkrieges ist ausgeschlossen. Allerdings werden die Ereignisse in Rußland noch viel politische und vielleicht auch militärische Arbeit bedingen. Wenn wir auch in die Kämpfe der politischen Parteien in Rußland um die Macht nicht Eingreifen wollen, so müssen unsere politischen und militärischen Führer doch dafür sorgen, daß die Vorteile, die uns der Friede mit Rußland gebracht hat, nicht verkürzt werden. — (Ein Wiener Künstlerpaar.) Die „Ost. Illustrierte Rundschau" (Juniheft 1918) bringt die Bilder des Wiener Künstler« ' paares Dr. Ernst Faber („Wiener Polizeikonzipist; war früher der Staatspolizei als vorzüglicher Kenner Italiens und der italienischen Sprache zugeteilt, einer unserer feinsinnigsten Lyriker") und Erwin Faber („Mitglied der Münchner Kammerspiele, der kürzlich mit seinem Ensemble in Wien weilte und besonderes Lob der Kritiker als Waldmüller davontrug. Er ist ein Schüler Heines."). Die beiden Künstler flammen bekanntlich aus der Stadt Gottschee. Die genannte Zeitschrift veröffentlicht auch drei Gedichte von Dr. Ernst Faber, nämlich „Fazit" (dieses Gedicht haben wir im „Bolen" bereits gebracht), „Dorf- und Stadtmorgen" und „Im Frühling". Dorf- und Stadtmorgen. Wenn morgens ich ins Tal herniederschaue, Wo zarter Nebelflor sich teilt, der blaue, Tiefblaue Äther über Hütten weitet, Und froh das Bolk zur Tagesarbeit schreitet — Dann bangt mir vor der Stadt, die mich geboren, In der sie morgens, schwankend und verloren Nach wüsten Nächten müde heimwärts schwanken, An deren Sünden noch die Kinder kranken----------- Im Frühling. Auf Bänken unter Blütenbäumen sitzen sie, Gerichtet ihren Blick in eine blaue Ferne, Die Phantasie, die ihrem Geiste Schwingen lieh, Sie schaut das Glück, von dem sie träumte, oft und gerne. Wie zarte Rosenknospenblätter sanft geschmiegt Die Leiber, ganz erfüllt von einem selt'nen Glühen, Und rings um sie die Welt im Frühlingsfrieden liegt Und bald wie Blumen wird ihr stilles Glück verblühen. — (Geldsendungen an unsereKriegsgefangenen) und Zioilinternierten in Rußland und Sibirien sowie in Italien. Die Abteilung „E“ des Gefangenen-Zentralnachweisbureaus, Auskunftsstelle für Kriegsgefangene (Graben 17), nimmt nach wie vor Geldsendungen an unsere’ Kriegsgefangenen und Zivilinternierten in Rußland und Sibirien zur Weiterleitung an die dänische Gesandtschaft in Petersburg entgegen und teilt mit, daß Überweisungen an Kriegsgefangene, im Falle sie nicht zustellbar sind, von jener Gesandtschaft in Petersburg anher rückgeleitet werden. Geldsendungen nach Italien können von nun ab die Höhe von 50 Kronen überschreiten; es betragen die Spesen bei Sendungen an Kriegsgefangene bis 50 Kronen 2 Kronen, bei Sendungen über 50 Kronen 4 Kronen. — (Der Ernährungsminister) Dr. Paul entwarf in seiner Rede am 20. Juli im Abgeordnetenhause kein besonders optimistisches Bild der Ecnährungslage. Ec kündigte an, daß die Brot(Mehl)-Kürzung anfangs August wieder aufgehoben werden solle. Wann aber die volle Mehlquote ausgegeben werden könne, darüber hüllte er sich in die rätselhafte Andeutung, daß vorerst ihre Einhaltung. das ganze Jahr gesichert sein müßte. Er stellte ferner die Erhöhung der Brot- und Mehlpreise wegen der Steigerung der Getreidepreise von 42 äuf 55 Kronen für den Meterzentner in Aussicht (zuzüglich der Schnelligkeits-Prämien). Die rumänische Ernte ist ungünstig ausgefallen. Die Verhältnisse in der Ukraine lassen leider nicht erwarten, daß in allernächster Zeit eine wesentlich günstige Einfuhr vor sich gehen wird. Die in Österreich-Ungarn zu erwartende Ernte darf als eine Mittelernte bezeichnet werden. In Rumänien und in der Ukraine hat die Dürre viel geschadet. Daher muß bei der Aufstellung unseres Versorgungsplanes in erster Linie unsere eigene Produktion in Rechnung gestellt werden. — Nachträglich sagte Minister Paul am 30. Juli, er habe seit 14 Tagen eine bessere Meinung von der ukrainischen Ernte. Sie sei um 20 Prozent größer, als man angenommen hatte. Einem Redakteur gegenüber erklärte der Ernährungsminister, daß binnen kurzem die Versorgung mit Mehl und Brot sich günstiger -gestalten wird. Die Krise ist überwunden und wird aller Voraussicht nach nicht wiederkehren. Man kann getrost sagen, es wird uns im nächsten Jahre besser gehen. Wenn wir auch nicht so leben werden, wie in den zwei ersten Kriegsjahren, wird das kommende Jahr voraussichtlich erträglicher werden als das jetzige. Wir hoffen/ bemerkte Minister Paul, Heuer die Ernte voll zu ergreifen, so daß dem Schleichhandel einigermaßen ein Damm gesetzt werden wird. Das Volksernährungsamt wird sich bemühen, durch außerordentlich vorsichtige Wirtschaft eine solche Einteilung zu treffen, daß die Bevölkerung in Österreich das ganze Jahr hindurch ihr Auslangen finden wird. — (Keine Preisgabe deutscher Minderheiten.) In der Vorstandssitzung des Deutschen Volksrates für Österreich am 18. Juli sprach sich der Vorstand bezüglich des vom Abg. Dr. v. Lodgman vertretenen Standpunktes, einen nationalen Frieden durch Preisgabe deutscher Minderheiten und insbesondere des gesamten Deutschtums im Süden erkaufen zu wollen, dahin aus, daß diese Anschauung in die Reihen des österreichischen Deutschtums Zwietracht tragen und dessen Widerstandskraft schwächen würde Es wurde beschlossen, den Gegenstand auf die Tagesordnung der nächsten Gesamtvolksratssitzung zu setzen. — (Die landwirtschaftlichen Enthebungen.) Der Landesverteidigungsminister hat sich dafür, eingesetzt, daß der Jahrgang 1870 dauernd beurlaubt werde und daß die der Landwirtschaft angehörenden Landsturmsoldaten, die einen B« oder C-Befund aufweisen, aus den Jahrgängen. 1871, 1872 und 1873 gleichfalls dauernd enthoben werden. Zur Beschleunigung der Enthebungsgesuche wird die Landwirtschaftsenthebungsgruppe des Landesverteidigungsministeriums mit der Enthebungsabteilung des Ackerbauministeriums vereinigt und neu organisiert. Die gewünschte Enthebung von Landwirten mit kleinen Besitzen wird in sehr dringenden Fällen 'zugestanden. — (Der Krieg und der Bauer.) Abg. Prisching sagte in einer Versammlung in Kallwang (Steiermark) u. a. : Vor dem Kriege, da war der Bauer der letzte Mensch; der feinen Welt hat er vielfach zu sehr nach Stallmist gerochen, den Sozialdemokraten war er der „G'scherte", für die sogenannte Intelligenz war er in der Regel kurzweg der „dumme Bauer"; der „Onkel vom Lande" war vielfach eine lächerliche, komische Figur. Seit dem Kriege ist das ganz anders geworden. Heute, in der Zeit der Lebensmittelnot, hat man den hohen Wert der Bauernarbeit schätzen gelernt, heute ist der Bauer selbst ein hochgeachteter Mann. Sogar feine Herrschaften gehen jetzt höflich mit ihm um, und wenn der „Onkel vom Lande" jetzt einmal mit dem vollgefüllten Rucksack in die Stadt kommt, dann wird er nur per „Herr Vota" tituliert. Der Krieg hat die Welt gelehrt, den Bauer und die Bauernarbeit richtig einzuschätzen. Bor dem Kriege ist alles in die Stadt und in die Fabriken zusammengelaufen, heute wäre mancher froh, wenn er bei den Bauern sein könnte. Es wäre nur zu wünschen, daß diese Lehre nach dem Kriege nicht zu bald vergessen wird. — (Gegen die Übergriffe des Militärs.) In der Sitzung des Abgeordnetenhauses am 27. Juli sagte Abg. Prälat Hauser: „In der christlichsozialen Partei befindet sich nicht ein Mann, der ein Militärfeind wäre. Wir können es ja auch nicht sein, da wir mit tausend Fäden der Liebe, des Herzens und des Blutes mit dem Heere verbunden sind. Wir haben also nichts gegen die Armee. Aber die gefährlichen, abscheulichen Auswüchse des Militarismus sind uns unerträglich! Ich will nicht von dem gewissen Machtdünkel reden, von dem manche höhere und niedere Militärs ergriffen sind. Aber diese gewisse Rücksichtslosigkeit gegenüber dem Hinterlande wird sich sowohl an uns als auch an dem Militär noch rächen. Denn das Militär kann nur vom Hinterlande leben: von dort kommen die Soldaten, die Verpflegung und die Mittel zur Kriegführung. Wenn man sich jetzt aber auch im Hinterlande militärisch so breit macht, daß das „Zivilistenpack" schon förmlich nicht mehr existieren kann, dann ist das eine Krankheitserscheinung, die ehestens beseitigt werden mußl . . . Alle Hochachtung vor denjenigen, die im Kriege ihre Pflicht erfüllen, mögen sie nun oben oder unten stehen. Es wäre wünschenswert, wenn der Ministerpräsident erklären würde, daß er diesen Machtausdehnungsbestrebungen der militärischen Seite eine feste Hand entgegensetzen, daß er in dieser Beziehung unbeugsam fest und energisch auch für die Rechte des Hinterlandes eintreten werde. Sehr interessant wäre es zu erfahren, was er dazu sagt, daß von gewisser militärischer Seite heute das Wort des Kaisers bezüglich der Beurlaubung der älteren Jahrgänge noch nicht eingelöst wurde. Wenn der Kaiser ein Wort gibt, muß es vom Militär eingelöst werden. Wir verlangen auch, daß noch weitere Jahrgänge, wenigstens die B* und L-Taug-lichen entlassen werden, denn wir brauchen sie im Hinterlande. Manches kann man durch eine gewisse Rücksichtnahme auf das Hinterland aufrechterhalten. Da kann man durch die Beurlaubung der Arbeitskräfte helfen. Wir haben Taufende von Bauern, die jetzt so ziemlich der wichtigste Stand sind, weil wir ihm das tägliche Brot verdanken; wir haben die Industrie, die Arbeitskräfte braucht, wir haben Tausende Gewerbetreibende und Handwerker, die jahrelang an der Front sind und unmöglich Urlaub bekommen. Die militärischen Rücksichten müssen gewiß beachtet werden, aber auch die bürgerlichen Rücksichten und die Rücksichten auf die Existenz-Möglichkeit. Auch der Modus bei den Enthebungen ließe sich vereinfachen und beschleunigen. Wir haben jederzeit alles bewilligt, was für das Heer. und den Krieg notwendig war. Wir hoffen aber auch, daß das Militär uns alles bewilligen wird, was für das Militär nicht notwendig, für uns aber nnbedingt nötig ist."— Die Warnung des Redners kann wohl nicht überhört werden. Sie kommt von armeefreundlicher Seite. — (Wie lange wird derKrieg noch dauern?) Noch ist das Ende des Krieges nicht abzusehen. Wir werden noch so lange kämpfen müssen, bis der Siegeswille des Gegners niedergerungen ist. Hören wir zunächst ein paar gegnerische Stimmen. Hooper sagte in seiner Ämwortrede an den Premierminister Lloyd George bei einem Festessen, in weniger als zwei Jahren werde der Sieg für die Entente gewonnen sein. Der amerikanische General Smuts bezeichnet in einer in London gehaltenen Rede die Kriegslage als für den Vierverband höchst hoffnungsvoll. Mehr als eine Viertelmillion Mann kommen, äußerte er sich, monatlich über den Atlantischen Ozean herüber. Wenn Deutschland keinen lähmenden Schlag führen kann, bevor die Amerikaner hereinkommen, wie wird erst seine Lage sein, wenn die Amerikaner vollständig zur Stelle sind? — Der amerikanische Senat verhandelte in seiner letzten Sitzung Deutschlands jüngstes Friedensprogramm. Die Senatoren blieben bei der Ansicht, daß eine vernichtende Niederlage der Mittelmächte notwendig sei, ehe Friedensverhandlungen erwogen werden könnten. Viel kleinlauter klingt eine italienische Stimme. Der „Corriere della Sera" schreibt (25. Juli) in einem Leitaussatze, daß auch mit dem Zufluß der amerikanischen Hilfe der Sieg der Entente nicht mehr erfolgen könne. Der Siegesjubel der Entente über die Schlacht im Westen kann bei ihnen kaum den enttäuschenden Eindruck beseitigen, daß die gut angelegte Offensive FochS zu keinem größeren Ergebnisse geführt hat. Der Angriff Fochs ist anfangs nicht ohne Erfolg geblieben. Am dritten Tage aber war die Gewalt des Ansturmes gebrochen. Am vierten Tage begann sich deutlich ein fchließlicher Mißerfolg abzuzeichnen. Die deutsche Heeresleitung brauchte ihre stategifchen Reserven zur Abwehr des Stoßes nicht einzusetzen, sie behauptete die volle Freiheit des Handelns. Das groß und gut angelegte Unternehmen Fochs wurde schließlich so zum Luftschlosse. Die Entscheidung ist erst zu erwarten. Wahr, scheinlich kommt sie noch in diesem Sommer. Dann werden wir hören, ob der Krieg sich noch ins nächste Jahr hinüberziehen wird oder nicht. — (Beurlaubung des Jahrganges 1868.) Die Kriegsverwaltung hat, wie die „Zeit" erfährt, die Anordnung getroffen, daß alle Angehörigen des Geburtsjahrganges 1868, die Anspruch auf 'landwirtschaftliche Urlaube haben und bisher 'noch nicht dauernd beurlaubt worden sind, ausnahmslos und unverzüglich dauernd zu beurlauben sind. — (Verräter Stiuy.) Der tschechische Reserveleutnant Stiny, der nach einer Mitteilung des Kriegspressequartiers an der Südwestfront Verrat begangen hat, stand in Feldoienstleistung beim Infanterie-Regiment Nr. und befand sich, wie wir hören, im vorigen Jahre auch mehrere Monate in Gottschee. — (Gruß vonderFront.) Wir erhalten folgende Zuschrift: Die tapfere MGK 3 des IR 117, Feldpost 613, sendet allen Lesern des „Gottscheer Boten" herzliche Frontgrüße und bittet gleichzeitig wenn möglich um Überlassung eines Schachspiels. Dank im voraus! Gefr. Leop. Linhart, Fr. Sarmar, Jellakanitza, Fr. E. v. Rega. — (Die Reifezeit der Himbeeren ist wieder gekommen.) War das Sammeln schon im Vorjahre sehr lohnend, so ist dies heuer um so mehr der Fall, als Bie verschiedenen Abnehmer die Beeren, welche im Frieden höchstens 30 h und im verflossenen Jahre schon 1 K 60 h kosteten, heuer bereits mit 2 K 60 h und darüber das Kilogramm bezahlen. Der Tagesverdienst beim Sammeln der Himbeeren, welcher im Vorjahre 20—22 K betrug, stellt sich heuer auf 25 K und mehr. Es darf daher nicht wunder nehmen, wenn Dienstboten ihre Plätze aufgeben und die wichtigster/ und dringendsten landwirtschaftlichen Arbeiten im Stiche lasfen, um sich dem vielfach einträglicheren Sammeln der roten Beeren zu widmen. Bei aller Nützlichkeit, die den Himbeeren zukommt, muß man sich doch sagen, daß hier Maß und Ziel zum Nachteil der sonstigen Volkswirtschaft weit überschritten wird und es hoch an der Zeit wäre, Maßregeln zur Einschränkung zu ergreifen. — (Erlaubnisscheine zum Sammeln von Himbeeren) werden im herzoglichen Forstamie in Gottschee auch heuer wieder ausgegeben. Jede Person, welche zum gewerbsmäßigen Verkauf sammelt, hat 7 kg Beeren abzuliefern, wogegen zum Sammeln für den Familienbedarf die Bewilligung in der Regel unentgeltlich erteilt wird. — (Der Farbstoff des Tintenstiftes) bildet für die Augen eine Gefahr. Wenn beim Spitzen kleine Teilchen in den Bindehantsack des Auges, also auf die zarte Schleimhaut des Auges gelangen und dadurch mit der Hornhaut in Berührung kommen, färbt sich diese sowie das „Weiße im Auge" mehr oder weniger stark blau. Schon diese Färbung kann das Sehen beeinträchtigen, noch mehr aber weitere darauf folgende Veränderungen des Augapfels, die zum bleibenden schweren Störungen des Sehvermögens, ja zu vollständigem Verluste des Auges führen können. Sobald beim Spitzen etwas von dem Farbstoff in ein Auge kommt, ist dieses mit Wasser sorgfältig auszuwaschen. Kinder sollten sich der Tintenstifte überhaupt nicht bedienen. — (DieGetreide-Verbrauchsguote für Selb st versorg er.) Vom Amte für Volksernährung wird verlautbart: Die demnächst beginnende Ermittlung der von den einzelnen Landwirten abzuliefernden Ernteüberschüsse hat die Festsetzung jener Getreidemenge zur Voraussetzung, welche die Landwirte zum eigenen Verbrauche zurückbehalten dürfen. In einer kürzlich im Reichsgesetzblatt erschienenen Verordnung des Amtes für Volksernährung wird die zulässige Verbrauchsmenge an Getreide für die Selbstversorger bis auf weiteres geregelt. Hiebei wurde mit Rücksicht auf die im Zuge befindlichen schweren Ernte- und Feldbestellungsarbeiten die zuletzt in Geltung gewesene Kürzung aufgehoben und die frühere Verbrauchsquote wieder hergestellt Die Bemessung der Quote erfolgt nach Monatsraten, da sich dadurch die Berechnung der zu. Vahr-t wir wird Die A ge->, die noch iiglich tnant s an stung e wir hrift: Sefern zeitig k im E. v. ge- iend, hmer senen bar- mein sich men, und sich men. man tigen Zeit reit) eber kauf nein tlich die den rges nen, iger gen, Ing- ens, tald ist der er» Die rten mge itche er» die bis ,uge letzt er- töte 31t r Essigen Verbrauchsmenge und daher auch der abzuliefernden Überschüsse sowohl für die Behörde als auch für die Landwirte einfacher gestaltet. Die Quote ist verschieden festgesetzt für landwirtschaftliche Schwerarbeiter und für die übrigen Selbstversorger, und zwar für erstere mit monatlich 11 Kilogramm Getreide, für letztere mit 9 Kilogramm Getreide. Um den Begriff „landwirtschaftliche Schwerarbeiter" einheitlich festzulegen, wurde nach dem Bei-spiel Ungarns für den Bezug der höheren Verbrauchsmenge das vollendete 15. Lebensjahr bestimmt; Selbstversorgern unter dieser Altersgrenze gebühren 9 Kilogramm. Den Unternehmern landwirtschaftlicher Betriebe, die bei der Bearbeitung des Bodens nicht selbst als landwirtschaftliche Arbeiter oder ständige Aufsichtsorgane tätig sind, wird zur eigenen oder zur Ernährung der Angehörigen ihres Haushaltes nur eine der gewöhnlichen Nichtselbstversorgerquote entsprechende Menge von monatlich 6°75 Kilogramm Getreide zuerkannt. Die Verbrauchsmenge der Nichtselbstversorger kann wegen der dermalen noch ungeklärten Versorgungslage noch nicht festgesetztwerden. — (Die jugoslawische Demokratie.) In der gründenden Versammlung in Laibach wurde Bürgermeister' Dr. Tavcar zum Präsidenten der „Jugoslawischen Demokratie"-gewählt. Nach dem vorgetragenen Programme soll der unabhängige Staat der Slowenen, Serben und Kroaten vollkommen demokratisch sein in dem Sinne, daß die Religion nur als natürlicher im Volksleben wirkender Faktor zu betrachten sei, im übrigen aber der kirchlichen Hierarchie gar- kein Einfluß auf die Politik einzuräumen wäre. Die Frau solle dem Manne vollständig gleichgestellt sein. Alle grundlegenden Entscheidungen hätten durch Volksbeschluß zu geschehen, wodurch das Selbstbestimmungsrecht des südslawischen Volkes zum Ausdruck gebracht werden solle. Der Staat habe als Aufsichtsbehörde Über die Gemeinden abzutreten, die Bezirkshauptmannschaften und Landeschefs sollen abgeschafft (i) werden usw. Hiezu bemerkt die „Reichspost": „Entwirrt man den Knäuel durcheinander geworfener Ideen aus diesem jugoslawischen Paroxismus und fragt man sich, was das konkrete Ziel dieser Beschlüsse und Forderungen sei, so kann man zu keiner anderen Schlußfolgerung kommen, als daß das eigentliche Ziel der ganzen jugoslawischen Bewegung die Auflösung der Monarchie und die Bildung einer freisinnig kulturkämpserischen, nach Freimaurermuster zu errichtenden Republik sei. Bon den Grundlagen der Maideklaration ist keine Spur mehr in den Laibacher Ausführungen und Beschlüssen zu bemerken.' Freisinn, Selbstbestimmung, Größenwahn haben den Leuten jedes Augenmaß und jedes Gefühl für eine klare Wertung des Wirklichen geraubt und treiben die unglückliche Nation in einem taumelnden Wirbel herum. Soweit hat es die tagtäglich geübte unausgesetzte Hetze, einer gewissen- losen, lügnerischen Presse gebracht. Durch die Stellungnahme der Jugoslawen gegen den kirchlichen Einfluß dürfte aber vielleicht auch kirchlichen Kreisen der Anlaß gegeben sein, ihr Verhalten dieser Bewegung gegenüber entsprechend einzurichten." Witterdorf. (Krankheit.) Unser hochw. Herr Pfarrer Jos. Eppich weilt schon seit 25. Juni in Graz. Ein jahrelanges sehr heftiges Magenleiden hatte eine Operation notwendig gemacht. Sie ist gut verlaufen. Es kommen immer beruhigendere Nachrichten vom Herrn Pfarrer selbst. Zwei Wochen vergingen, ohne daß sich der erquickende Schlaf einstellen konnte. Nun ist eine Besserung eingetreten. Der Herr Pfarrer verbringt die Nacht nicht mehr ganz schlaflos. Er geht schon herum und liest auch die heil. Messe. Wir dürfen hoffen, daß der Herr Pfarrer bald mit gekräftigter Gesundheit in seine geliebte Heimat zurückkehren wird. — (Auf die achte Kriegsanleihe) wurden beim Sparund Darlehenskaffenvereine Mitterdorf 53.000 K gezeichnet. Wieg. (Firmung.) Am 17. Juli spendete der hochw. Herr Fürstbischof hier 311 Firmlingen das heilige Sakrament der Firmung. Von diesen waren 164 aus der Pfarre Rieg, 81 aus der Pfarre Morobitz, 68 aus der Pfarre Göttenitz, 5 aus Masern, 2 aus Oberskrill, 1 aus Banjaluka. Weffeltal. (Achte Kriegsanleihe.) Die Zeichnung der achten Kriegsanleihe hatte bei uns ein sehr günstiges Ergebnis. So wurden beim hiesigen Postamt 153.000 K, bei anderen Geldinstituten 22.000 K gezeichnet, das Gemeindeamt zeichnete 5000 K, die Raiffeisenkasse auf eigene Rechnung 20.000 K, somit Gesamtergebnis 200.000 K. Da die früheren Kriegsanleihen 785.000 K betragen haben, beläuft sich die Gesamtzeichnung auf alle acht Kriegsanleihen auf 985.000 K, also fast auf eine Million Kronen. Durchschnittlich entfallen auf jeden einzelnen Pfarrinsassen 895 K, eine Leistung, die wohl keine andere Landgemeinde des Gottscheer Gebietes aufgebracht hat. Aschermoschnitz. (J a g d v e r p a ch t u n g.) Am 27. Juli l. I. wurde die Jagd für die hiesige Gemeinde auf weitere 5 Jahre um den jährl. Betrag von 3410 K verpachtet. Ersteh er ist eine achtgliedrige Gesellschaft von hiesigen Besitzern. In der vorhergehenden Pachlperiode betrug der jährl. Pachtschilling bloß 400 K. Pächter war früher die Fürst Auerspergsche Forstverwaltung. Lichtenöach. (Kranzablösung.) Herr Gymnasialdirektor Dr. Hans Tschinkel in Prag, ein gebürtiger Lichtenbacher, hat anläßlich des Ablebens seines Stiefbruders Andreas Lackner in Tschernembl an Stelle eines Kranzes 25 K für die Ortsarmen in Sichtenbach gespendet. Bergelt's Gott! Bei einmaliger Einschaltung kostet die oiergespaltene Aleindruckzeile oder eren Raum 10 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halber )ahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Ein. schaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Herein der Deutschen a. öonscbee ===== in Wien. -Sitz: I., Himmelpfortgasse Nr. 3 wohin alle Zuschriften zu richten find und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. Zufatntneiifutnft: Jeden Donnerstag im Wereinslolrale „Zum roten Igel", I., Akbrechtsplatz Mr. 2. Ein Spenglerlehrling wird sofort ausgenommen. Kost und Wohnung beim Lehrherrn. Angebote und Anfragen sind zu richten an tzrnst Wekehky, Spengler in Klagensurt. Hausverkauf. Josef Weber, Haus- und Grundbesitzer in Göttenitz Nr. 54, wünscht sein zweites Haus auf Nr. 51, bestehend aus zwei Wohnzimmern mit neuen Türen und Fenstern, samt Scheuer zu verkaufen. 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Lebensversicherungsgesellschaft „Öefteir. Phönix", bisher weitere 352'9 Millionen Kronen auf die 8. österr. Kriegsanleihe gezeichnet. Das Zeichnungsergebnis des Fondes wird jenes bei der 7. Kriegsanleihe erheblich übersteigen, zumal im Sinne der Ermächtigung des k. k. Postsparkassenamtes Anmeldungen aus Sammelzeichn ungen sowie Kriegsanleiheversicherungen auch weiterhin entgegengenommen werden. Auch jede weiterhin beim Militär-Witwen- und Waisenfond angemeldete Zeichnung oder Kriegsanleiheversicherung erhöht mit dem vollen gezeichneten, bezw. versicherten Betrage das Gesamtergebnis der 8. Kriegsanleihe. Reichhaltiges Lager der besten und billigsten fahrräder und Nähmaschinen für Familie und Gewerbe. Schreibmaschinen. Langjährige Garantie. : Johann 3ax $ Sohn«Calbach Ällenerstrasse Nr. i§. K 9,868.275-70 „ 260.086-33 „ 387.559-99 „ 9,740.812-05 63356686 1000 — „ 39.275-86 „ 3,531.761-09 „ 61.210 — Zparklisse der Stadt Gottlchee. Ausweis f. b. Monat Juni 1918, Einlagen: Stand Ende ZRat 1918 Eingelegt von 317 Parteien Behoben von 268 Parteien Stanö Lnde Juni 1918 . . Allgem. Reservefond Stanö Ende 1917 Kypothekar-Parleheu: zugezählt . . rückgezahlt . . Stand Lude Juni 1918 Wechsel-Darlehen: Stand Ende Juni 1918 . Fällige Zinsenscheine der österr. Kriegsanleihen werden als Barzahlung angenommen. Zinsfuß: für Ointagen 474 % ohne Abzug der Rentensteuer, für Hypotheken im Bezirke Gottschee 572%, für Hypotheken in anderen Bezirken 53A %, für Wechsel 672%. Hottschee, am 30. Juni 1918. Die Direktion. Echter Rohilschcr Sauerbrunn „Tempelquelle", anerkannt bester diätetischer Säuerling, wieder zu haben Bet Matthias Vom zun. in Gottschee. kill neues Haus ~ in Gottschee ist samt neuem Wirtschaftsgebäude und den dazu gehörigen Gründstücken und einem Fahrenanteil aus freier Hand preiswert zu verkaufen. Auskunft erteilt die Verwaltung des Blattes. Die Aerwaltung des Nekonvateszenten-hauses in Kottschee fordert alle jene, die an sie noch Geldansprüche zu stellen haben, auf, die Rechnungen längstens bis 15. August l. I. einsenden zu wollen, da nach diesem Tage die Verwaltung aushört, zu bestehen. Jeder sein eigener Beparatenr! Meine Lumax - Handnähahle näht Steppstiche wie mit Nähmaschine. Größte Erfindung, um Leder, zerrissenes Schuhwerk, Geschirre, Felle, Teppiche, Wagendecken, Zeltstoffe, Filz, Fahr-radmäntel, Säcke, Leinwand und alle ändern starken Stoffe selbst flicken zukönnen. Unentbehrlich für jedermann. Eine Wohltat für Handwerker, Landwirte und Soldaten. Ein Juwel für Sportsleute. Feste Konstruktion, kinderleichte Handhabung. Garantie für Brauchbarkeit. Ubertrifft alle Konkurrenz-Fabrikate. Viele Belobungsschreiben. Preis der kompletten Nähahle mit Zwirn, 4 verschiedenen Nadeln und Gebrauchsanweisung K 3.90, 2 Stück K 7.50, 3 Stück K 11. 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