tenagtatmgtfafM Preis Din 1*50 7Ü. Jahrgang Nr 14 Donnerstag, den iS. .Jänner 1931 Erscheint wöchentlich siebenmal. Schrlftleftung (Tel. Interurb. Nr. 5670) sowie Inseraten- u. Abonnements-Annahme in Maribor: Jurciceva ul. 4 (Verwaltung). Verwaltung u. Buchdruckerei (Tel. interurb. Nr. 2024): Maribor, Jurci evaui.4. Bezugspreise: Abholen, monat!. 23 Din, zustelien 24 Din. durch Post monatl. Brlefl Anfragen Rückporto beilegen. Manuskripte werden nicht returniert 23 Din, für das übrige Ausland monatl. 35 Din. Einzelnummer 1 bis 2 Din. MaribllM Beituim 31. Januar 1931: ALPENFEST „Union“ SttSflingsrevolte ^ W a r s ,h « u, 14. Jänner. In der Strafanstalt in Bromberg brach, -e der ..Expreß Poranny" meldet, unter den dort befindlichen 400 Sträflingen eine < eoolte aus. Die Gefangenen, die sich vor ewigen Tagen über die schlechte Kr st beklagten, drohten den Gefängniswärtern mit Tätlichkeiten. Als die Gefangenen weg. der Auflehnung zwei Tage lang nicht aus den Zellen gelassen Wurden, brach gestern auf ein verabredetes Zeichen die Revolte aus. Mit Hilfe der Feuerwehr und einer Militärabteilung ge-kwg es nach zweistündigem Kampf, die Sträflinge zu überwältigen und die Ordnung wieder herzustellen. Ungarische faschistische Partei. B u d a p e st, 14. Jänner. . . n,rr ^cr Führung von Paul P r o n a y 0 Julius Ostenburg ist hier die w?Qrc ^ -Q'^'ftifche Partei gegründet wor . wurde eine Flugschrift veröffentlicht. >n welcher die neugegründete Partei ihr Programm entwickelt. Das Hauptziel der wfchistischen Partei Ungarns ist die Revision der Friedensverträge. Ungarisch-jugoslawische Handelskammer. Budape st, 14. Jänner, unter dem Vorsitz des Finanzministers « a l l a y findet am 24. d. die gründende Vollversammlung der u n g a r i s ch „ j u* goslawischen H a n d e l s k a m-7 e 1 statt, die den Zweck verfolgt, die Handelsbeziehungen zwischen den 'beiden Nachbarstaaten zu vertiefen. Ing. Koloman Kando f. ., B u d a p e st, 14. Jänner. Hier ist der bekannte Elektrotechniker Ing. Koloman Kando im Alter von 62 (fahren gestorben. Sein Name ist durch die Konstruktion elektrischer Lokomotiven be-annt. die gegenwärtig fast in allen Staaten e,«geführt sind. Strenger Winter kn Spanien. c* P a r i s, 14. Jänner. In ganz Spanien herrscht seit 24 Stun- j "ovinin Tf S'S ftren0ie panamerikanische Union, die Schöp fung der Vereinigten Staaten, befindet sich heute im Zustand der A u f l ö s u n g, und es steht noch nicht fest, ob es Washington gelingen wird, diesen Prozeß aufzuhalten. So gesellen sich zu den inneren, durch die Wirtschaftskrise und den Demokratensieg hervor-crufenen Schwierigkeiten Hoovers die äu-,eren. Der schwerste Schlag für die Washingtoner i'.egierung war der U m st u r z i n B r a-i l i e n, was umso begreiflicher ist, als iwover während seiner Südamerikareise 929 gerade in Rio deJaneiro etwas Warner begrüßt wurde, als in anderen Ländern Südamerikas Noch vor kurzem hat der neu-gewählte Staatspräsident Brasiliens, Julio fixestes, in Washington geweilt, um dem mächtigen nordamerikanischen Land seine Referenz zu erweisen. Aber Julio Prestes war es nicht vergönnt, seinen Posten als Nachfolger des Präsidenten Washington Luis anzutreten. Ein blutiger revolutionärer Auf stand hat seinen Gegner Getulio Vargas auf den Schild gehoben. Dadurch wurden USA., die sich auf Prestes gewissermaßen festgelegt hatten, in eine äußerst peinliche Situation versetzt. Washington huldigt schon seit langem dem im Jahre 1923 auch vertraglich bestätigten Prinzip, laut dem keine fremde Re gierung anerkannt werden darf, die durch Umsturz, Verschwörung odrr andere unrecht Mittel zur erlangte. Dn>.s Prinzip mußte nunmehr Washington aufge-bcn. Hoover sah sich gezwungen, binnen kurzem die Revolution in Brasilien, Bolivien, Peru und Argentinien anzuerkennen. ~if nordamerikanische Regierung sah sich dazu aus Angst veranlaßt, die panamerikanische Union sofort gesprengt zu sehen. Das würde bedeuten, daß Wallstreet die runde Summe von 300 Milliarden Dinar aufs Spiel gesetzt hat, die in Südamerika investiert sind. Es ist zu befürchten, daß Washington diele große Gefahr nicht gebannt hat. Zwar ist etwas Zeit gewonnen, aber die Zeit arbeitet heute nicht für, sondern gegen die Vereinigten Staaten. Die Umsturzwelle hat sich auf Südamerika nicht beschränkt, sondern hat auf die mittelamerikanischen Staaten übergeriffen. In Guatemala wurde Staatspräsident Palma durch General Orellana ersetzt, in Panama hat Harmodio Arias den Präsidenten Arosemena gezwungen, auf seinen Posten zugunsten von Ricardo Alfaro zu verzichten, und in E u b a befindet sich die Präsidentschaft des Generals Machado in höchster Gefahr. Dazu ist in Betracht zu ziehen, daß N i e a t a g u a, der größte Staat Zcntralamerikas, schon seit etwa zwei Jahren von nordamerikanischen Truppen besetzt ist: ohne diese Maßnahme wäre die nicaraguanische Regierung gestürzt worden. Es ist ein offenes Geheimnis, daß manche Unruhe auf dem amerikanischen Kontinent Ntrch Washington selbst angezettelt worden st in der Hoffnung, auf diese Weise das ame vikonische Kapital in seinem Kampf geger )as englische zu unterstützen. Aber in vielen allen ist die revolutionäre Bewegung ganz deutlich gegen die Vereinigten Staaten geächtet. Und selbst dort, wo der Umsturz aus ■inen Wink Washingtons erfolgen sollte, wurden Kräfte entfacht, die der Hoover - Re rierung wenig freundlich gesinnt sind. „Di« ch rief, die Geister, werde ich nun nicht los/ Ter ganze amerikanische Kontinent ist von einem Haß gegen die fremden Ausbeuter, also gegen die Nordamerikaner, erfaßt. Es handelt sich hier um einen ähnlichen Prozeß wie in China, Indien und änderen Ländern, die in einer Kolonialabhängigkeit "ott den Großmächten sind. Die Rohstoffländer der Neuen Welt, in einer noch nie dagewesenen Not weigern sich immer deutlicher, Obiekte fremder Interessen zu fein. Sie rük. len immer deutlicher von der panamerikanischen Union ab, die bis jetzt ein Werkzeug der Vereinigten Staaten von Nordamerika war. Die Schwächung der wirtschaftlichen Macht der USA. hat dazu geführt, daß Washington seine beinahe magische Autorität be trächtlich eingebüßt hat. Noch sind die süd-und mittelamerikanischen Revolutionen Lokalbrände, aber wie schnell kann es geschehen, daß sie sich zu einem Riefenfeuer vereinen! Dann wird es mit Panamerika aus sein. Und dann wird Vashington wieder von vorne anfangen müssen — wenn es dazu imstande sei« wird. Für die Hembfetzung der europäischen Kriegsschulden hat sieb der Präsident der Chase National Bank, Albert W i g g i n, in dem Jahres* bericht dieser größten Bank der Welt ausgesprochen: erst die übersteigerte Anschaffung von Dollars zur Abdeckung der Schulden an Amerika habe die augenblickliche schwierige Wirtschaftslage herbeigeführt. P a r i s, 13. Jänner. Nach dreiwöchiger Panse treten jetzt die Kammer und der Senat wieder zusammen. Die Tagesordnung umfaßt hauptsächlich die Wahl des uesen «. Ne Staat# rauschtag. das mit seinen in fast tausend Jahren angssaun eiten Kunsts ' en ein Raub der Flor.: men wurde. Die Bei etzung b?r tr ieften Schwester des Königs von ".-SN der Prinzessin Luise, die im 84.'Lebensjahre an Herzschwäche verschied und von Schloß Windsor aus zur letzten Ruhe geleitet wurde. Me Aanamerika Llnion in Auflösung Dsr Erökeil in Flammen Hinrichtung als Schauspiel Montag fand in Stambul auf öffentlichem Platze die Hinrichtung eines Bauern statt, der vor zwei Jahren seinen Vater erschlug, um ferne Wiederverheiratung, die chm eine Schmälerung seines Erbes gebracht hätte, zu verhindern. Das widerliche Schauspiel lockte eine große Menge an. Man zählte 130 Automobile und etwa 200 Frauen. Die Gen barmetie bahnte dem Vatermörder, der nach türkischem Gesetz barfuß im schwarzen Hemd zum Galgen schreiten mußte, mit Mühe einen Weg durch das Publikum. Der Verurteilte schien völlig stumpfsinnig infolge der Todesangst. Die hinrichtenden Zigeuner Der-teilten nach Abknüpfung des Gehenkten dem Abergläubischen Publikum Stücke des glückbringenden Strickes. 15 .v.'j Bd VERSÄUME DJESS GÜNSTIGE KAUFGELEGENHEIT- JEDER FINDET DEN FASSENDEN SCHUH-UNSERE VERKAUFSSTELLEN ERWARTEN IHRE WÜNSCHE! 3m Sturme untergegangen Das wahrscheinliche Gchicklai der Ozeanflieger N e w y o r k, 14. Jänner. Eie bereits berichtet, ist Samstag um 17.15 Uhr mitteleuropäischer Zeit das Flugzeug „T r a d e w i » d" mit dem Kapitän Mac Laren und seiner Beglei terin Beryl Hart in Newyork zu einem Ozeanflug noch Paris gestartet. Der Apparat nahm auf den Bermudasinseln eine Zwischenlandung vor. Sonntag früh ist das Flugzeug zu seiner zweiten «ttappe, die es auf die mitten im Atlantik hegenden Azoren bringe» sollte, auf- SB** Apparat ist in der Nähe der >Lrfrl San Miguel, die zu der Azoren-flohen worden. Seitdem feylt von den Fliegern jede Spur. Die Mcldung, wonach Mae Laren und seine Begleiterin die Azoren bereits erreicht und zur letzten Etappe nach Paris aufge-ftiegen seien, ist demnach unrichtig. L i s s a b o n, 14. Jänner. Auf die Nachricht, daß die Ozeanflieger Mac Laren und Beryl Hart die Azoren noch nicht erreicht hatten, ließen die Marinebehörden an die amtlichen Stellen auf den Azoren sowie an alle in jenen Gewässern kreuzenden Schiffe die Weisung ergehen, nach den verschwundenen Fliegern zu suchen und, falls Spuren von de» kühnen Ozeanfliegern gefunden werden sollten, davon unverzüglich Nach-e«ht zu geben. ~ie Radiostation auf Dan Miguel teilt BIM Mac Laren und Beryl Hart vor dem Start mit, daß der Apparat beobachtet worden sei, wie er etwa 20 Meilen vor der Insel im Sturm niedergehen mußte. Da auf dem Ozean schon mehrere Tage furchtbare Stürme wüten, dürfte die „Tradewind" mit beiden Fliegern untergegangen sein. Mehrere Schisse sind an die bezeichnet« Stelle abgegangen, ohne jedoch irgendeine Spur vom vermißten Apparat zu finden. Der sturmgepeitschte Ozean muß die kühnen Atlantikflieger und den Apparat verschlungen haben. Verschollene Inseln Zwei Inselgruppen von -er Meeresoberfläche verschwunden Versuche, die beiden verschundenen Jnsel- Nach monatelanger Fahrt kehrte der Wal-Oschkutter „Norwegia" nach seinem norwegische» Heimathafen zurück. Während der Reise im arktische,, Polarmeer konnte die Besatzung des Kutters die aufsehenerregende Feststellung machen, daß zwei Inselgruppen vollkommen von der Meeresoberfläche verschwunden waren. Es handelt sich um datz Archipel Dougherty und die Inselgruppe N i m b r o d, die auf der geographischen Karte zwischen dem 63. und 10. Grad östlicher Breite eingezeichnet waren. Alle gruppen wieder zu entdecken, blieben ergeb nislos. Die vorgenommenen Messungen ergaben on den Stellen, wo sich früher diese Inseln befanden, eine Meerestiese von zirka 400 Meter. Offensichtlich wurden die beiden Inselgruppen infolge einer plötzlichen Naturkatastrophe überschwemmt und in den Tiefen des Polarmeeres begraben. Die Inseln waren nicht bewohnt, aber des öfteren von den Walfischkuttern besucht worden, Man ist wirklich modern... Unterstützet die hntituberkulosenliga! wurde in die Versicherungspolice eingetragen. Einige Versicherung geoen Todesstrafe inttw1 sm Banaten versicherte ein ge- und eine entsprechende Klausel Sß 2m® ° y n s in London sein Leben ® Dm«,. SS«, de, lUtjticf,. SÄ isF'”'™' b« ffientai alt «in«, „uf. f BIteB aber hartnäckig und weigerte sich, den Vertrag zu unterzeichnen, bevor die Berücke rungsgesellschaft die Garantie nicht übernommen hatte, seinen Erben g Millionen Dinar auch in dem Falle auszuzahlen, wenn e5 sein Leben unter dem Beil des Scharf-vichters beenden sollte. Nach gewisier Ueber-dgung erklärte sich die Versicherungsgesell-'N>afl n,it dieser Forderung einverstanden, Wochen vergingen. Ein reicher Bankier tour de in London ermordet und beraubt. Der Täter wurde von der Polizei gefaßt. Es war Kehns. Die Geschworenen erklärten ihn für schuldig, das Gericht erkannte auf vorsetz-lichen Raubmord und verurteilte den Verbrecher zur Todesstrafe durch das Beil. Keyns weigerte sich, ein Gnadengesuch einzureichen und wurde hingerichtet. Nun verlangt die Witwe des Hingerichteten die Auszahlung der Versicherungssumme von 6 Mil lionen Dinar. Da die Versicherungsgesellschaft die Zahlung verweigerte, strengte die Witwe einen Prozeß an. Der Anwalt der Gesellschaft erklärte vor Gericht, daß die aus Keyn's Wunsch in die Polize eingetragene Klausel den guten Sitten widerspreche. Es liege klar auf der Hand, daß Keyns schon damals die Absicht hegte, einen Mord zu begehen und seine Familie durch die Versicherung gegen Todesstrafe bereichern wollte. Sollte das Gericht der Klage der Witwe Keyns stattgeben, so würde daraus für alle Mörder die mit einer Todesstrafe zu rechnen haben, der Anreiz entstehen, ihre Fa- und seine »an Öte i Heutrl*«® u»d und abends auf d‘= sie vollkommen $=• Haut auf getragen, Wind und Wetter. :6m„c6san»ti»“"S ««•»“ gen Die mfcME milien auf diese eigentümliche Weise zu Geld zu bringen. Die Gerichtsentscheidung blieb noch aus. Remarques Kriegsfi-m in Jugoslawien verboten? B e o g r a d, 14. Jänner. Die Zensurkommission hat gestern mittags die Vorführung des bekannten Remar-queschen Kriegsfilms „Im Westen nichts Neues" in Jugoslawien verboten. Tie cnb« gütige Entscheidung fällt die höhere Zensurkommission morgen oder übermorgen, noch wird allgemein damit gerechnet, daß auch diese Zensurstelle den Film verbieten wird. Slutift Lyon hat feinen Maffenmöröer Lyon, 14. Jänner. Die Bevölkerung der Stadt ist in Unruhe, da in der letzten Woche nicht weniger als sechs furchtbar verstümmelte Frauenleichen aus der Rone gefischt wurden. Es scheint sich um Lustmorde zu handeln, die nach der gleichen Methode unternommen worden sind. Es sind Gerüchte im Umlauf, daß die Stadt einen Nachahmer des Düsseldorfer Mörders beherberge. Der jtinpfte Kapellmeister Der Wett Der 10jährige Wolfgang G o e r n e r ist der kleinste und jüngste Kapellmeister der Welt. Es war ein seltsames Bild, als der kleine Kerl im Clou bei dem Konzert des Landesverbandes deutscher Rundfunkinteres fenten in blauer Uniform als Gastdirigent des Musikkorps ehemaliger Hoboisten und Trompeter des Gardekorps auftrat. Schneidig dirigierte er die Märsche und erhielt stür mischen Beifall. Das Jugendamt hatte sich zuerst gegen das Auftreten des „Wunderkindes" gewandt, dann aber nach gut bestandener Prüfung seiner Tätigkeit zugestimmt. Wolfgang Goerner hat sein musikalisches Talent von seinen Vorfahren geerbt,' die vom Urgroßvater bis zum Vater Militärkapellmeister waren. Wolf gang spielte mit seiner Kapelle im Sommer in den Zelten und in Krumme Lanke. Stolz erzählt der Knabe von den Feiern zum 80. Geburtstag des Reichspräsidenten von Hin-denburg, bei denen er mitgewirkt hat und vom Reichspräsidenten begrüßt wurde. Nach Beendigung der Schulzeit will er sich weiter ausbilden lassen und den Beruf eines Kapellmeisters ergreifen. Die Pariserinnen bevorzugen blonde Friseure Die Damenfriseure von Paris haben zur Zeit mit einem plötzlich aufgetauchten Hindernis zu kämpfens In Schwierigkeiten sind eigentlich nicht alle Friseure, sondern nur diejenigen geraten, die das. Pech haben, dun fies Haar zu besitzen. Die mondänen Pariserinnen wurden nämlich von dem Aberglauben ergriffen, daß ihrem Liebesglück die größten Gefahren drohen, wenn sie von schwarzhaarigen Friseuren frisiert und onduliert werden. Diesem ungeheurem Risiko wollen sich die Schönen von Paris nicht aussetzen. Es klingt unglaublich, ist aber Tatsache, daß dieser unsinnige Aberglaube eine epidemieartige Verbreitung unter den vielen Midinetts und den Damen der Pariser Halbwelt fand. Die Nachfrage nach blonden Damenfriseuren ist deswegen so groß, daß sie die besten Geschäfte machen können. Sie verstehen es auch, die hohe Konjunktur rich- Ist der gefährlichste Weg, durch welchen die Krankheitserreger in unseren Körner ein-dringen können. Im Kaffeehaus schützen Sie sich am besten vor Schnupfen, Influenza und Halskrankheiten durch den regelmäß;gen Gebrauch der wohlschmeckenden Doktor Wander’s Anacot-Pastillen, Erhäältlich in allen Apotheken. Preis der kleinen Phiole Din. 8.—. der großen Phiole Din. 15.—. tig auSzunutzen und verlangen für ihre Bedienung einen höheren Lohn. In den meisten Damenfrisier - Salons von Paris konnte man früher ein Plakat ausgestellt sehen, welches verkündete, daß die Damen, die vom Chef selbst bedient werden wollten, einen Aufschlag von 25 Prozent zu zahlen hätten. Nun wurden diese Plakate vervollständigt. Es heißt: Dom Chef selbst oder von einem blonden Gehilfen. Hoffentlich wird dieser Un sinn nicht nach Jugoslawien verpflanzt. Das MWonesteKament eines armen Äuden Dor mehr als 90 Jahren wand er te ans der kleinen russisch-polnischen Stadt Kostpn ein armer Jude Chaim P o s n a n s k t nach Amerika aus. Dort verheiratete er sich mit einer Christin. Seine streng religiöse Verwandtschaft brach jede Beziehung mit dem Getauften ab. und der Stadtrabbincr belegte ihn mit seinem Bann. Einige Jahr zehnte vergingen. Ter arme polnische Jude wurde in seiner zweiten Heimat zu einem reichen Mann. Als Chaim PoZnanski 1880 starb, hinterließ er ein Testament, das nach strnger Anordnung des Dahinggangenen erst 50 Jahre nach seinem Tode geöffnet werden durfte Vor einigen Monaten lief dstse Frist ab, und das Testament wurde im Be: sein eines Notars eröffnet. Sein ganzes Kapital mit den Zinsen und Z'nfeszinsen vermachte Posnanski seinen jüdi'chen Verwand ten in Polen Im Laufe von 50 Jahren wuchs die Hinterlassenschaft auf die ungeheure Summe von 900 Millionen Dinar an. Die amerikanischen Behörden wandten sich an die polnische Regierung mit der Bitte, die rechtsmäßigen Erben Chaim Posnanskis festzustellen. Ein grandioser .Prozeß steht bevor. Alle volnisthen Juden, die den Namen Posnanski tragen, reflektieren auf die Erbschaft. Selbstverständlich will jetzt kein Mensch vom Bann irgend . etwas wissen. Mus <£flit c. Der Verein „Rotes Kreuz" in Celje wird am Donnerstag, den 22. d. M. um 18 Uhr im Sitzungssaal am Stadtamt eine ordentliche Hauptversammlung abhalten. c. Vom Auto niedergerannt. Am Montag, den 11. d. M. wurde der 19jährige Besitzerssohn Johann G o m i l a r auf der Straße in Stopnik bei Prekopa von einem Auto niedergerannt und von einem Kotflügel verletzt. Gomilar erlitt erhebliche Verletzungen am Gesicht und am rechten Bein. Er wurde in das hiesige Krankenhaus überführt. c. Wichtig für Arbeitgeber. Die Stener-oerwaltung in Celje fordert alle Arbeitgeber, welche die Angestelltcnsteuer entweder in Bar oder irt Marken zahlen, auf, sämtliche Steuerbüchel ihrer Angestellten Bis Ende die ses Monates der Steuerverwaltung zur Kon trolle vorzulegen. Nichtbefolgung dieser Auf forderung zieht eine Strafe nach dem Artikel 138 des Gesetzes über direkte Steuern nach sich. c. Volksuniversität. Der nächste Vortrag findet am Montag, den 19. d. um 20 Uhr im Zeichensaal der Bürgersdmle statt. Die Vorträge mußten in der letzten Zeit entfallen. da der Vortragssaal wegen der Weih nichtsserien nicht geheizt wurde. c. Der ©och «ssenten 40 Dinar. 1 : Der Mariborer Wintersport-Unierver-band ersucht alle Funktionäre der sonntägigen Skiwettkämpfe am Bachern, sich am D o n n e r s t a g, den 15. d. M. um 20 Uhr im Aljaä-Zimmer des Hotels »Orel« zu einer Besprechung einfinden zu wollen. : Für die Winterspiele in Bohinj sind Anmeldungen bis zum 22. d. M. an den Jugoslawischen Wintersportverband zu richten. Allen Teilnehmern wird eine 50%ige Fahrpreisermäßigung gewährt KöMSMk mit W??!* Mato ».Besten. Seit er Maud kannte, umnebelten wirre Phantasien seinen sonst io nüchternen Kopf. Als hätte er einen raffiniert gemischten Cocktail geschlürft, dessen Duft allein chon berauschte. Bei Tag träumte er — nachts schlief er schlecht. In seinem erhitzten Hirn kreisten verwegene Gedanken. Gedanlen. vor denen die Kollegen, die ihn als kühlen, etwas Pedanten, langweiligen Büromenschen kannten, entsetzt emporgefahren wären. Mit froher Ueberraschung hatte Dr. Seit-mann entdeckt, daß — regelmäßig nach Büroschluß — Maud denselben Weg hatte. Da? heißt — ganz genau war es nicht so. Sie fuhr auf der Straße einen eleaanren Jnnen-lenker, währen- er brav und ehrsam am Gehsteig schritt. Sie überholte ihn — er grüß te — sie dankte und entschwand wie ein Phantom. Eines Tages aber — an der Straßenkreuzung — da stand in der langen Reihe der auf die Freigabe der Fahrt wartende» Wagen Mauds haselnußbraunes Kabriolett. Seltmanns Herz klopfte rasch und freudig, als er, entgegen allen Verkehrsnorschriften, — knapp vor ihrem Wagen den Fahrdamm überqueren wollte, um seinen Gruß möglichst auffällig anzubringen. Die reizende Fahrerin dankte mit süßem Lächeln und — siehe! — öffnete ein wenig den Schlag des Zweisitzers: „Doktor — ich nehme Sie ein Stückchen mit — —" Sein Herz klopfte noch rascher unbjteu» diger und schon 'aß er neben ihr. Der Schutz mann gab das Zeichen zur freien Fahrt. Das Kabriolett fuhr los — wie es Dr. Seltmann schien, geradewegs ins Traumland seiner tollsten Wünsche . Er sah auf Mauds Hände, die fest am Volant lagen. Gern hätte er ihr etwas über Ihre schöngeformten, schlanken Finger gesagt — er hatte sie bei der letzten Bridgepartie bewundert. Doch jetzt steckten ihre Hände in hellbraunen Wildlederhandschnben mit ho- Wünsrhen Sie Ihr Geld gut auszugeben, dann verlangen Sie beim Ein' kaufe von ÜMO! die Marke SCHMIDT. Für wenig Geld erhalten Sie die besten und feinsten Erzeugnisse der Firma 17066 VICTOR SCHMIDT & SÖHNE, WIEN her Stulpe — sein Kompliment müßte ja lächerlich wirken. . . Etwas mußte er hr unbedingt sagen etwas recht Hübsche?. Immer jedoch war es io bei ihm: im .ästigen Augenblick fiel. ihm nie das Richtige ein . . . Da endlich: „Ah — in dstsem Wagen — welch zauberhafter Duft von „BciS dormant " Ja, so hieß es. Er hatte den geheimnisumwobenen Namen dieses mondänen Pariser Parfüms vor kurzem gelesen. Um Mauds roten Mund glitt ein Lächeln — ein kleines, mokantes Lächeln, als sie gleichaültig erwiderte: „Reve d'or ist cs, von Piver " Reve d'or! Dieser berückende Hauch, der dem Pelzmantel entströmte, ihre ganz« Gestalt gleichsam einhüllend, spann um ihn auch goldene Träume- Der weite Aermel ihres glänzendbraunen Murmelmantels schloß an den Hand'chuh. Er brauchte iedoch nur um weniges den Handschuh herab- oder den Pelzmantel hinaufz"schieben — so würbe ein Stückchee Arm gerade ober der Handwurzel frei Ein schmaler Hautstreifen, der nach „Reve'dor" duften würde, wie der Pelz — und auf seinen Kuß wartete — — Doch er fand n'cht den Mut dazu. Wiederholt noch trafen Dr. Seltmann und Mauds Wagen an jener Wegkreuzung zusammen, und fast immer wurde er mitgenommen. Ungemein nett und liebenswürdig war das von Maud, und eigentlich auch aufmunternd. War er nicht zu zaahaft und unsicher? — Gewiß lachte sie ihn schcn aus! Lange stand Dr. Seltmann vor dem Spiegl — die Prüfung fiel zu seiner Zufriedenheit aus. Daß er solch?» Amoert bei die er schönen Frau gefunden, war im Grunde selbstverständlich! — Und morgen, ja morgen ganz gewiß . . . Zur selten Zeit ungefähr stand sein Kol-lene Delius vor Maud: „Fünfmal, nein zehnmal sah ich Seltmann, dieses menschgewordene Aktenbündel, in Ihrem Wagen —* Und Maud sah ihn an und lächelte. Delius faßte ihre Hand: „Was ist mit Seltmann — ich will es wissen " Maud zuckte die Achseln und lächelte noch immer: „Nchts — — und überhaupt, mit welchem Recht . . ." Weiter kam sie nicht Delius riß sie cm sich, preßte Kuß auf Kuß auf ihre Lippen. „Mit die'em Recht — mit diesem Recht — — und Seltmann kommt nicht mehr in dev neu Wagen —" „Aster nein —" lachte Maud glückselig. Und dachte: Also erst so diese ganz« langweilige Komödie mit Seltmann war notwendig. — Wieder stand Dr. Seltmann wartend an der Straßenkreuzung heute war der große Tag. Und er wunderte sich, daß Maud — ihn gar nicht bemerkend — nur auf den Verkehrspolizisten blickte. Fahrt frei! Das Richtungssignal mit den» roten Pfeil klappt« hoch. Und das haselnußbraune Kabriolett bog elegant — an ihm vorbei — nach links'ab . . . Witz und Humor Aus der höheren Töchterschule. Ein Aufsatzthema in der ersten Klasse einer höheren Töchterschule lautete folgendermaßen: „Welches war die Schuld der Jungfrau von Orleans?" Eine der „höheren Töchter" hatte dies Thema erschöpfend behandelt. Zum Schluß gab sie folgende Zusammenfassung: „Also bestand die Schuld der Jungfrau von Orleans darin, daß sie einem jungen Engländer das Leben schenkte." Der Baron hatte ein Duell. Er war kein Freund von diesen Dingen Die Knie wurden ihm weich. Der Sekundant flüsterte: „Mut. Baron! Denken Sie daran, daß Ihre Vorfahren alle mit dem Degen in der Hand gestorben sind." Stöhnte der Baron: „Daran muß ich ja eben denken. £okale CßronHc Ehelmgööie bei Kamnlca Gin Stanirbahnichlssser «rlchießk seine sänge Fra» Im stillen, von der übriffe« Welt last abgeschlossenen Graden ober Ramnica spielte sich gestern m ttags eine furchtbare Tragödie ab. Vor dem Hause des Besitzers Poldenek begegnetrn sich zwei unglückliche Menschen: Mann und Frau. Nach kurzem Wortwechsel krachte« drei Schüsse. Lautlos brach die Frau, ins Herz getroffen, zu Boden. Die sofort herbeigeeilten Nachbarn sahen nur mehr einen flüchtenden Mann, der in raschen Schritten dem nahen Wald zueilte. Die Leute erkannten bald in der Schwerverletzten, die kein Lebenszeichen mehr zeigte, die 23jährige, in der hiesigen Textilindustrie Hutter &. Co. beschäftigten und seit dem Vorjahre mit dem Schlosser der hiesigen Staatsbahnwerkstätten Friedrich R o 8 a r verehelichten AnnaKoZar. An eine Hilfeleistung war nicht mehr zu denken, da die Frau Bereits tot war. Als sich die erste Aufregung teilweise gelegt hatte, tauchte plötzlich der Täter unter den Anwesenden auf, der verwirrt und leidenschaftlich die Tote an sich preßte. um dann wieder im Wald zu ver-schw nden. Im Täter konnte der Mann der Toten Ftiebrich RoStr mit Sicherheit «rlmtnt werden. In der allgemeinen Der wirrung dachte niemand «n seine Festnahme. Die Leiche der unglückl'chen Frau wurde in die Leichenhalle nach Ramnica überführt. lieber die Vorgeschichte dieser furchtbaren Bluttat konnten wir nachstehendes in Erfahrung br'ngen: Rosax schloß mit seiner Frau eine Liebesehe, deren Glück jedoch nur von kurzer Dauer war. Zwischen beiden kam es in letzter Zeit zu immer heftigeren Auf tr'tten, sodaß Streitigkeiten zwischen den Eheleuten auf der Tagesordnung waren. Hiezu trug auch viel der Umstand bei. daß die Frau viel lebensfreudiger war als ihr allzu ernster Mann. Daß die Eifersuchtsszenen immer häufiger wurden, ist nicht verwunderlich. Gestern nun, als die Frau sich zur Arbeit begeben wollte, kam es zur Ra-tastraphe. Was eigentlich unmittelbar den verzweifelten Mann zu dieser schrecklichen Tat bewegte, konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Die Gendarmerie nahm gemeinsam mit der hiesigen Polizei sofort die Verfolgung des slucht'arn Täters auf. Gegen 21 Uhr abends gelang es der Gendarmerie, Ro$or in der Zrkovska cesta in PobreLje auszu-forschrn und festzunehmen. Anme'dunq der tttHttörpfmtl-om des Jahrganges isi3 Ta im Sinne des Heeresgesetzes die im jfihre 1913 geborenen Jünglinge mit 1. Jänner d. I. militärpflichtig wurden, wcr->en die in der Stadt Maribor wohnhaften .umglinge dieses Geburtsjahres ohne Rück-icht auf ihre Zuständigkeit aufgefordert, itoiichen dem 19. und 31. d. in der Zeit von i bis 12 Uhr (Samstag und Sonntag ans-lenDinmm) zivecks Aufnahme in das Ver-leichnis der militärpflichtigen Personen beim >"dtischen Militäramt, SlomSkov trg 11, Parterre rechts, vorzusprechen. Mitzubrin-s^n sind der Geburts- bzw. Tauf- sowie der ^simatschein bzw. andere auf Geburt, Zu-ländigkeit, Staatsbürgerschaft und Jdenti-bezugnehmende Dokumente. Tie im Jabre 1913 geborenen, nach Ma-'i'ar zuständigen, hier jedoch nickt wohn->2!ton Jünglinge sind von ihren Angchöri-In anrnmelden. Tie nicht rechtzeitige Einhaltung der Mel »epflicht wird nach dem Müitärgesetz geahn-. »et. m. Promotion. S a m s t a g, den 17. d, M. findet in der Aula der Universität in Graz die Promotion des Herrn Wilhelm Z ö h r e r, eines Sohnes des verstorbenen Gutsverwalters auf Schloß Radvanie Herrn Ludwig Zöhrer, zum Doktor der Rechts- und Staatswisscnschaften statt. Wir gratulieren! m. Tie Jahreshauptversammlung dez Vrreines Sokol Marikor I findet S a m s-t a g, den 17. d. um 20 Uhr im Turnsaal der Unteroffiziersfchule statt. Nach der Ver-saumlung wird eine Unterhaltung arrangiert werden, die einen recht namimierten Verlauf nehmen dürfte. m. D's die-Uährige HEptversammkmi« der Filiale Maribor des Swwenifchen Alprn-vrrri es nahm einen überaus sachlichen Ver lauf und gab e'n neuerliches B:rd der großen Arbeit die dieser Verein im Dienste unterer Turistik wwie des Fremdenverkehrs jahraus jahrein entw ckelt. Einen näheren Bericht bringen wir in unterer morgigen Nummer m. Zum letzten Zimmerband in der Mar* montova nliea wird uns mitgeteilt, daß auf Grund der seitens der Sachverständigenkom- mission gemachten Feststellung die Feuerursache nicht in der Ueberheizung des kleinen Ofens, sondern vielmehr im Kamin selbst zu suchen sei. Auch sei die große Rauchentwicklung erst dann entstanden, als man die Bret terwand aufriß. Die hochbetagte Frau S P i t t, die überdies schon längere Zeit an einem Herzleiden laborierte, dürfte, als sie der entweichenden Funken ansichtig wurde, nicht erstickt, sondern vor Schrecken einer H e r z l ä h m n n g erlegen sein. m. Schwerer Unfall eines Soldaten. Gestern mittags wurde in der Trzaäka cesta der Infanterist Jetula S a j a s von einem Fuhrwerk umgestoßen und in den Straßengraben geschleudert. Der Soldat erlitt häbei Kontusionen am ganzen Körper und mußte ins Militärspital gebracht werden. m. Wetterbericht vom 14. Jänner 8 Uhr: Feuchtigkeitsmesser + 7, Barometerstand 735, Temperatur — 3, Windrichtung WO, Bewölkung ganz, Niederschlag Nebel. XYZ - Sie werten Men! Am 14. II. 1931 auf der Rapid- Redoute ♦ Tank. Die Klubleitung des Radfahrerklub „Edelweiß 1900" spricht anläßlich ihres oerganq. Fa^chingsfestes. auf diesem Wege allen Spendern von Ehristbäumen. Wohltätern und Mitwirke ' »ür ihre überaus große Liebenswürdig ren besten Dank aus. Andreas Halb l, dzt. Obmann. ♦ Nur Mittwoch und Donnerstag Frl. Renschel mit lebenden Schlangen und das russische Tanzduo Ringenfeld in der Belika kavarna. 560 ♦ „Planinka". Donnerstag, Monatsversammlung im Klublokal. Sonntag, den 18. d. Ausflug nach Urbani. Zusammenkunft Ecke Korosäeva - Vrbanova ul. um 10 Uhr. ♦ „Bergnachtzauber" (Edelweiß). Personen oder Firmen, welche Forderungen an den Klub zu stellen haben, werden freundlichst ersucht, dieselben bis längstens 20. d. M. an den Obmann, Restaurateur Halbwidl, anzumelden. Später einlangende Forderungen verfallen zu Gunsten des Klubs. — Die Klubleitung. ♦ An der Weltausstellung in Paris nahm mich unser bekannte Großmdultriclle Herr Petar Tesliö aus Sisak teil, der sein schon weit über die Grenwn des Staates hinaus bekanntes heilkräftiges Sisaker Mineralwasser ausgestellt hat. Pariser Fachleute analysierten das Wasser und stellten dessen außerordentliche Heilkraft fest. In diewr Hinsicht stimmen sie mit den übrigen _ Fachleuten von Weltruf überein. Alle Unter j fuchungen ergaben, daß es sich um ein vorzügliches Tafelwasser handelt. Der Ausstellungsraum Sisaker Mineralwassers war stets voll von Leuten, die das Wasser kosteten und sich über dessen Ge'chmack sehr belobend aussprachen. Die Ausstellungsjury verlieh Herrn Peter T e s l i c die höchste Auszeichnung, u. zw. den Ehrenpokal, die goldene Medaille und das Diplom, zum Zeichen der Anerkennung für die außerordentliche Heilkraft und den vorzüglichen Geschmack des Sisaker Mineralwassers. Den von allen Seiten Herrn Tesliö zukommenden Glückwünschen schließen auch wir uns gerne an! Br, Ischias erfolgt auf ein ©las natürliches „Franz-Josrf"-Bitterwasser, früh nüchtern genommen, be'chwerdelos ausgiebige Tarmentlee-rung, an die sich ein behagliches Gefühl der Erleichterung anzuschließen pflegt. Aerztliche Fachschriften erwähnen, daß das Franz-Josef» Wasser auch gegen Kongestionen nach der Leber und dem Mastdarm, sowie bei Krampfadern. Hämorrhoiden, Prostataleiden u. Blasenkatarrh sicher und angenehm wirkt. Aus V'uj P. Wrstafrika in 99 Bildern. Der Kultur* rnsschuß der Arbeiterkammer in Ptuj veranstaltet am 15. d. um halb 20 Uhr im Hotel „Slon" einen Vortragsabend über das westliche Afrika. Den Vortrag werden zahlreiche skioptikcke Bilder begleiten. Kino Burg-Tonkino. Heute, Mittwoch, gelangt der lOOHtga deutsche Harry Piel - Ton* und Sprechfilm „Er oder ich" zur Erstaufführung. Ein hochinteressanter Abenteuer-film mit einem nervenaufpeitschenden Inhalt. Uni»n-Tonkino. Ab heute wird das gewak tage russische Drama „Hay Tang" (Der Weg zur Schande) als 100%iger deutscher Großtonfilm mit Anna May W o n g und Franz L e d e r r e r in den Hauptrollen vorgeführt. Diana-Kino in Studenci. Ab Donerstag gelangt der Sen'ationsschlaaer Richard Dix' „Im Rampte mit dem gelben Banditen" zur Vorführung. Derfln6gungska"enö-'i' 17. Jänner: Narrenabend des M. G. V., „Union"-Säle. 74. Jänner: Polizeiball, „Union"-Säle. 27. Jänner: St. Sana-Feier der orthodoxen Rirchengemeinde. Union-Säle. 31. Jänner: „Bergfest" des Alpenvercincs i« den Union-Sälen. rater m Kunst 'Wfonalt&eatcr in Oltar-bor #e*e>'5orre Oli.imsch, 14. Jänner: Geschlossen. Lonnekstcg, 15. Jänner, 20 Uhr: „Erdgeist". Abonn. B. Freitag, 16. Jänner: Geflossen. Samstag, 17. Jänner, 20 Uhr: „Die »fr« I°flte Recht". Premiere. 4- Tanzabend Olga Solovjrva. Ter ein* icke Tanzabend Olga Solovjeva findet, w,e nunmehr festgelegt wurde. D i e n s a g, den 20. Jänner im Theater statt. (Vedeklnd: Frdceist In der Entwicklung des Weibes bezeichnet rran Lulu gerne als Vorübergangsstadium «wischen Goethes »Gretchen« und Margu-erittes »Garyonne«. Diesem Typ, halb Gier-mc.nsch, halb Tiermensch, ist die Verruchtheit Selbstzweck, wie dort die Blondheit oder der hemmuir:s’~cfrcite sexuelle Emanzipations-ra"sch. Freilich, so or'ginell, wie vor dem Kriege wirkt heute Lulu nicht rrmhr. Damals ' h‘t Wedekind mit seiner genialen und geistlichen Pionierarbeit die Mucker hinter den 0k?n (und in die verhängten Theatcrlogen) betrieben, F»ufe bat nv”i in die trienhaften Tiefen des M--sc’ en ir't der grellen Bleod-laterne der Psychoanalyse hincInri:L-.uchtet ■J"i steh* ut*»e»u Dingen darum auch ver- ständnisvoller gegenüber. Lulu, das Nurweib mit dem vollkommenen Mangel an Verantwortungsbewußtsein hat sich inzwischen zum intellektuellen Weibtier entwickelt, zum wissenden Weltallherrscher und zum moralbefreiten Wesen, das, weil es zum höheren Menschen nicht aufsteigen kann, das höhere Menschllche zu sich herabzieht. Die Tragödie nennt sich »Erdgeist* und ist bedingungslose Kapitulation vor dem Geist der Erde, der mit der Süße einer nackten Schuber mit dem Sadismus eines katzen-haften Raubtiertumes und mit dem zermürbenden Diktat triebhaftester Sexualität regiert. Erdgeist, der den Geist negier und den Triebmensch an seine Stelle setzt. Durch alle Szenen blitzt und knallt es grell aus dem starken Geiste Wedekinds und die Dynamik seiner Erkenntnisse läßt eine Welt erschüttern. Es gibt keine Freundschaft zwischen Mann und Frau — diktierte Wedekind vor zwanzig Jahren und jedes Zweisein ist ein Kampf, dessen Schärfe den Wissenschaftler Goll, wie den Idealisten Schwarz, den Puppenspieler Schön und alle ändern bedingungslos, er-larmungslos vernichtet und verdirbt. Man fühlt es. der nächste ist Aiwa und wer kommt dann? Morbidität ist gegen Morbidität gestellt. Was ist in diesem Kampfe nicht morbid? i Die Tragik wächst hier ins Groteske an ' der Grenze, wo das Groteske tragisch wird, find die a'te Wahrheit schmeckt hinter alhr P'ckanterie h:tter. Vielleicht aber auch nur dar-m, we:1 alle Personen dieses Theater-srieles so ohne Charakter dargestellt wer-(den. Sympathisch ist hier nur der einzige Aiwa. Und auch sein aufrechter Sinn wird bald verdreht. Kann eine Frau denn überhaupt Freund sein? fragt der Dichter. Die Mariborer Aufführung brachte verschiedene große Ueberraschungen. In erster Linie erwies sich die Regie mit den ins expressionistisch gehenden, sehr gut durchdachten Bühnenbildern und den symbolischen und fi-guralen Wirkungen der Aktbeginne und Aktschlüsse als vorzüglich, ebenso aber auch das Tempo der Aufführung und die durch den Regisseur Herrn JoZeKoviö geleitete Durchführung der schweren Aufgabe. Die zweite Ueberraschung war Fräulein S t a r c als Lulu. Wohl fehlt hier noch das Raffinement der Routine und auch die technische Durchführung bedarf noch weiterer Würze. Was sie aber in den Szenen des Affektes und der Ausbrüche animalischer Trieb haftigkeit an Gestaltungsgabe produzierte, wie sie dieses Feuerwerk hysterischer Entladungen und Beherrschungen bis ln den Diskant des ironischen Falsetgezwitschers erlebte und die Luft mit der Spannung erotischen Explosivstoffes füllte, hat man nicht zu erwarten gewagt. Die nächste Ueberraschung war Herr JoskoKoviöals origineller Schigolch. Diesem alten, asthmatischen, geifc‘räufelnden Genießer fehlte das traditionelle tragische Moment und in der Orgie des letzten Aktes bot er eine realistische Leistung charakterisierender Gestaltungskraft, die In ihrer überzeugenden Durchführung meisterhaft war. Herr SkrbinSek hatte die schwerste Rolle in ihren ergreifendsten Szenen gut erfaßt und gestaltet und gab einen diskreten iUnd tragischen P Sv'iöu. d ssen VV*>nsinns- syenen nur etwas schärfer herausgemeißelt werden müßten. Der Schwarz des Herrn Bla i litt im Anfang durch die Hemmungslosigkeit der Darstellung, um sich aber bald darauf in eine gut durchdachte psychologische Charakterstudie zu verwandeln, die überzeugend packte und gut zum Ausdruck kam. Herr F u r j a n zisellierte sich Extrawirkungen aus dem cholerischen Dr. Goll heraus. Seine Sterbeszene wirkte wuchtig und echt. Herr T o m a i i ö gab den Aiwa gut, besonders im letzten Akt, obwohl ihn die Rolle nicht recht zu liegen scheint. Fräulein Krall bewältigte die wenig dankbare Rolle der Geschwitz ausgezeichnet. Sehr gut formte Herr N a k r s t die Episodenrolle des Hugenberg und auch Herr R a s b e r-g e r stellte den Rodrigo glaubhaft dar. Im Prolog litt die Darstellung des Zirkusdirektors (Herr PavleKoviö) sehr unter der Unruhe des Publikums. Herr G r o m war in der Rolle des Prinzen Ecserny zu farblos, auch fiel die Eintönigkeit der Sprache auf. Auch Herr T o-v o r n i k konnte nicht so ganz überzeugen. Die sonst so dankbare und psychologisch feine Episode des Ferdinand ist bei Herrn G o r i n S e k unter den Tisch gefallen. Ein herziges Stubenmädchen war Frau S a v i n. Das Haus war ausverkauft und war abwechselnd erschüttert belustigt, unruhig und aufgeregt. Den Applaus, den die Darstellung und die Regie verdient hatten, haben sie aber nicht bekommen. Als letzte und allergrößte Ueberraschung ist zu berichten, da vor Beginn der Vorstellung schon alles auf seinen Plätzen saß. (Man hat nämlich rm tan Beginn so lange gewartet!) Fd* Wirtschaftlich® Rundschau Spiel mit dem Feuer Fd. Man hat sich langsam an den festen Begriff der Wirtschaftskrise gewöhnt. Wirtschaftskrise ist der Ausdruck für den von Grund aus abnormalen Zustand im gesamten ökonomischen Leben, der in der herabgeminderten Ausnützungsmöglichkeit aller Wirtschaftskräfte zum Ausdruck kommt. In der Gesamterscheinung der negativen Faktoren sind Arbeitslosigkeit, Stillstand, resp. bedeutende Einschränkung der industriellen und gewerblichen Produktion, sowie die allgemeine Herabminderung des Geschäftes und die verringerte Kaufkraft der solventen Massen unteilbare Glieder, die eine erfolgreiche Einzelbehandlung nicht ermöglichen. Ursache und Wirkungen hängen hier so eng zusammen, daß das Aufhören oder das wirksame Abflauen der einen Erscheinung nur mit dem gleichzeitigen Aufhören der übrigen Erscheinungen möglich ist. Die A r-beitslosigkelt kann erst dann aulhören, wenn die volle Ausnützung der Produktionskapazität einsetzt. Die Ausnützung der Produktionskapazität bedingt aber eine größere Kauflust und K a u f k r a f t, die wieder die intensivste Bargeldfluktuation voraussetzt Die Masse kann aber erst wieder mit Geld durchtränkt werden, wenn sich dieallgemelnenLebensbedin-g u n g e n günstiger gestaltet haben. Günstigere Lebensbedingungen haben aber das Einsetzen normaler Wirtschaftsformen zur Voraussetzung. Wir haben hier also eine geschlossene Kette von Wirkungen, deren jede in sich schon Ursache zur nächsten ist. Die fortschreitende Tee h-n i k trägt viel Schuld an der Krise. Die Maschine beginnt präziser zu arbeiten, als der Mensch, und selbst dort, wo die Maschine nur Hilfsmittel ist, ist die menschliche Leistung nach dem Taylorsystem auf R a t i o n a 1 i s i e r u n g eingestellt. Eine ganz bedeutende Anzahl von Arbeitern wurde durch die fortschreitende Mechanisierung arbeitslos, die progressive Rationalisierung aller Produktionsarten vermehrte auch deren Zahl noch weiter. Aus dem Rest selbst entfielen die untüchtigen und unfähigen, die im Zeitalter der Maschine und des verminderten Bedarfes menschlicher Arbeitskräfte immer schwerer ihre Existenzmöglichkeit finden. Die rationalisierte Produktion schuf ein Angebot, das selbst bei verkleinertem Maße, die infolge der verminderten Existenz- mittel des Kaufpublikums erschütterte und verringerte Nachfrage stark überbot. Die daraus entstehende eventuelle Preissenkung kam nicht der Masse zu gute, sondern ging zu Lasten der Betriebe, deren weitere Reduktion sie naturgemäß verursachen mußte. Das Gesetz von Nachfrage und Angebot Ist erschüttert und damit die ökonomische Grundlage. Ganz deutlich macht sich heute der Zug zur Lösung bemerkbar, der aber ganz wo anders zu liegen scheint, als allgemein angenommen wird. Der Einzelmensch hat in seiner Verzweiflung auf sein Selbstbestimmungs recht verzichtet und in ganz Europa macht sich die Disziplinierung der Masse in militärischen Formationen, die nichts weiter bedeu tet, als das Aufgeben des Einzeldenkens und das Aufgehen In das Massendenken bemerkbar. Der Faschismusinlta-1 i e n, der Nationalismus in Deutschland und die vielen gleichartigen Bestrebungen in anderen Staa'en sind überall Auswirkungen wirtschaftlicher Natur und erst in zweiter Linie (wenn diese überhaupt als Ursache in Betracht kommt), Auswirkungen politischer Natur. Die Masse flüchtet aus der Wirtschaftskrise in die Uniform. von der sie eine Milderung des Zustandes erhofft, wenn nicht• den völligen gewaltsamen Umsturz , der gegenwärtigen verzweifelten Situation. Die fortschreitende Faschisierung der Massen ist symptomatisch und es ist mehr als sicher, daß diese Bewegung nicht und nirgends ohne starker Rückendeckung durch die Wirtschaft vor sich gehen konnte. Mag der Gedanke heute noch so sehr als absurd von sich gewiesen werden, die wirtschaftliche Situation findet, wenn sich nicht im letzten Moment eine andere Lösungsmöglichkeit ergibt, ihren Ausweg nur in einem Kriege. So frivol dieser Gedanke ist, so sehr kommt er Immer wieder in allen Aeußerungen des Tages zum Ausdruck. Der Krieg als Belebung der Nachfrage, als Befriedigungsmoment für die riesige Masse der Arbeitslosen, deren Denken heute bereits in einen Massenzwang gepreßt wurde, als treibendes und stützendes Moment für alle Wirtschaftszweige und zur Durchtränkung des Kaufwil- Iens mit Bargeld liegt zu nahe, als daß er nicht überall dort aufgegriffen werden würde, wo die Last der Wirtschaftskrise am stärksten scheint. Man darf sich über die verschiedensten Bewegungen der letzten Zeit nicht vom richtigen Wege drängen lassen. Jeder Weg, der nicht zur vernunftgemäßen, friedlichen und fortschrittlichen Liquidierung der Wirtschaftskrise führt, führt zum nächsten Kriege. Und mit jedem Tage, der in Verkennung der Tatsachen vertrödelt wird, rückt die Möglichkeit des nächsten Krieges näher. Europa ist heute vom Kriegswillen angesteckt, als wenn es nie ein 1914 gegeben hätte und die riesigen Vorteile, die der Weltkrieg einzelnen Menschen gebracht hat, sind weit mehr bekannt, als die Gräuel, mit welchen er verbunden war. fes gibt Regionen, in weichen Sentimentalitäten unbekannt sind, in diesen Regionen liegt auch das internationale Kapital, das einer Verzinsung bedarf und dem es endlich nebensächlich ist. ob diese Verzinsung aus einer gesunden Kriegswirtschaft oder einer kranken Friedenswirtschaft stammt. Das Spiel rund um die Krise ist ein gefährliches Spiel mit dem Feuer und es kann, rascher als man denkt und rascher, als es gut ist, blutiger Ernst werden. X Heu- und Strohmarkt. M a r i b o r, den 14. Jänner. Die Zufuhren beliefen sich auf 8 Wagen Heu, 3 Wagen Stroh, 2 Wagen Grummet und 1 Wagen Streu. Heu wurde zu 75 bis 90, Stroh zu .50—55, Grummet zu 80—85 und Streu zu 45 Dinar per 100 Kilogramm gehandelt. X Nutzviehmarkt M a r i b o r, 13. Jänner. Der Auftrieb belief sich auf 105 Ochsen, 12 Stiere, 284 Kühe« 13 Kälber und 12 Pferde. Der Handel war mehr flau; verkauft wurden 210 Stück, davon 40 nach Italien. Es notierten für das Kilo Lebendgewicht; Mastochsen Dinar 8—9, Halbmastochsen 6.50—7.50, Zuchtochsen 5.50—6, Schlachtstiere 6.50—7.50, Schlachtmastkühe 6—7, Zuchtkühe 5.50 bis 6.25, Melkkühe und trächtige Kühe 5.50 bis 5.75. Beinlvieh 2.75—3.25, Jungvieh 8—9, Kälber 7—9 Dinar. X Jugoslawische Volkszählung. Die jugoslawische Volkszählung, die bereits mit dem Stände vom 1. Jänner hätte abgehalten werden sollen, erfolgt im Monate März d. J. Die letzte staatliche Volkszählung war im Jahre 1921. XWichtige Sitzung der Nationalbank. Das Plenum des Direktionsrates der Nationalbank tritt am 26. Jänner zusammen. Auf der Sit- zung werden das neue Gesetz über die Nationalbank, die Bilanz der Bank und die Verteilung des Reingewinnes durchberaten. Angesichts dessen bekundet sich für die Sitzung großes Interesse. X Stand der Nationalbank vom 8. Jänner (in Millionen Dinar, in Klammern der Unterschied gegenüber der Vorwoche). A k t i-v a: Metalldeckung 227.5 (— 8.5), Darlehen auf Wertpapiere 1,613.9 (— 23.2), Saldo verschiedener Rechnungen 558.4 (—. 118.4). — Passiva: Banknotenumlauf 5,321.3 (—75.1), Forderungen des Staates 126.2, Verschiedene Verbindlichkeiten in Giro- und anderen Rechnungen 794.3 (— 68.5). Eskomp-tezinsfuß 5.5%, Darlehenszinsfufr 7%. Radio Donnerstag, den 15. Jänner. Ljubljana 12.15 Uhr: Schallplatten. — 12.45: Tagesnachrichten. — 13: Börsenberichte. — 17,30: Kipderstunde. — 18.30: Gymnastische Uebuhgen. — 19: Serbokroatisch. — 20: Uebertragung aus der Oper. — 22: Nachrichten. — Beograd 17: Nationalweisen. — 19.30: Französisch. — 22.50: Abendkonzert. — W 1 e n 20: Chorkonzert. — 21.55: Abendkonzert. — Bratislava 22.20: Prager Uebertragung. — Brünn 20: Konzert. — 22)20: Uebertragung aus Prag. — London 23.30: Tanzmusik. — Prag 22.20: Abendmusik. — Bukarest 20.30: Symphoniekonzert. — Kattowltz 22.15: Uebertragung aus Warschau. — Mailand 20.30 :Syrriphoniekonzert. — 21.30: Schweizerabend. — Budapest 19.25: Konzert. — 20.30: Vorstellung im Senderaum. Anschließend: Konzert der Zigeu<-nerkapelle. Heitert (Stft Ein tiefer Sinn. Der kleine Ernst: „Weihnachtsmann? Nein, wir sind in der Schule darüber aufgeklärt worden: der Weihnachtsmann, der Osterhase und der Klapperstorch — das ist alles der Papa!" Der Unterschied. Es fand ein großer Ball mit vielen Pro» minenten statt. Harry Siedtfe fragte einen der Geschäftsführer des Hauses: Muß doch ziemlich schwierig sein, die Kellner von beit Gästen des Hauses zu unterscheiden? Beide haben Frack an, beide haben würdevolle Mie neu ..." — „Da irren Sie sich, Herr Siebt» ke", war die Antwort, „das ist gar wicht schwer, und je später am Abend, desto einfacher ist es. Da sind nämlich sämtliche Prominente ' besoffen, und die Kellner haben Alkoholverbot. . ." Suchen aus dem Jtcmemiectei Roman von Käthe HübnerWehn comi»« br 41. Fortsetzung. Ein paar Tage später fing es schon an. Eva sowie die Majorin hatten bemerkt, daß Martens von einer quälestden Unruhe befallen war, die geradezu ansteckend auf seine Umgebung wirkte. Immer und immer wieder wunderte sein finsterer Blick zu Eva hin über, die schweigend vor ihrem Teller saß. Und gerade dieses Schweigen war es, das ihn zu reizen schien: „Ich habe ganz bestimmt erwartet, daß du deine Trauer um den jungen Burschen, dem du so nachdrücklich den Kopf verdreht hast, in einer etwas weniger beleidigenden Weise zur Schau trägst. Meinst du etwa, daß es ein Vergnügen für mich ist, dich mit dem beleidigten Gesicht einer Königin, der man ihren Lieblingspagen weggenommen hat, mir hier gegenübersitzen zu sehen?" Eva hob die großen, dunklen Augen voll zu ihm auf. Beherrscht und leise sagte sie: „Du bist krank, Werner, und dementsprechend will ich auch deine Worte beurteilen, denn sonst müßte ich jetzt von diesem Tische hier aufstehen und aus dem Zimmer gehen." Da schlug er mit der Faust so fest auf den Tisch, daß das feine Porzellan aufklirrte. Alle Selbstbeherrschung hatte der sonst so gütige, überlegene Mann wieder einmal ver loten. In seinen Augen lauerte ein so wilder, jähzorniger Funke, daß er fast an Irrsinn erinnerte: renchtwincer. Hallt «. • Die Majorin hatte sich ebenfalls erhoben und versuchte, Eva im Zimmer zurückzuhalten. Sie bat diese eindringlich, doch jetzt nicht ohne Versöhnung und in dieser Erregung von dem Gatten wegzugehen, der sicyer in diesem Augenblick schon seinen harten Ausspruch bereue) an dem nur die schlimmen Nerven schuld wären. Die Majorin richtete während ihrer Worte die Blicke eindringlich und mahnend auf den Bruder. Eva blieb noch einmal stehen; ihr erloschener, gebrochener Blick suchte den Gatten, fragend, zweifelnd und — hoffend. Doch der Konsul schwieg und wandte mit einer zornigen Bewegung sein verfinstertes Gesicht zur Seite. Da ging Eva mit tiefgesenktem Haupte u. schlaff herabhängenden Armen aus dem Zimmer. Sie hatte,, als sie den kurzen Weg hinüber in ihr eigenes Zimmer machte, die unbestimmte und dunkle Empfindung, daß dieser Weg der erste war zu einer Reihe von Leidensstationen, die sie neu zu durchwandern hatte... Es war schon Mitternacht vorüber, als es leise und schüchtern an ihre verschlossene Schlafzimmertür klopfte. Da die junge Frau bis jetzt noch kein Auge geschlossen hatte, hör te sie das Klopfen sogleich. Verwundert fragte sie, wer vor der Tür sei. Da hörte sie nun die Stimme ihres Gat ten so weich und bittend, wie sie diese noch nie zuvor gekört: „Mache bitte auf, Ev, ich muß un- bedingt noch r.:tt dir sprechen.-Die junge Frau, die bis jetzt in ihrem weichseidenen Kimono am geöffneten Fenster gesessen und in den dunklen Garten hinausgeträumt hatte, kämpfte einen schweren Kampf mit sich selbst. Ihre erste Empfindung war, den Mann, der sie mit so harten Worten beleidigt, zurückzuwei'en; doch dann dachte sie daran, daß es der Vater ihres geliebten Kindes war, der jetzt als ein Bittender demütig vor ihrer Tür stand. Gortsetzuna folgt.) Literatur-Beilage Der Frauenkauf Bon Slexonber von S«cher»Massch. Ich kenne einen alten östereichischen General. Er ist ein Polterer, schimpft auf die schlechten Zeiten, liest mit Vorliebe Karl May und Coopers Lederstrumpfgeschichten, fami..vlt Briefmarken und raucht aus langstieligen türkischen Pfeifen orientalischen Tabak. Eines Abends besuchte ich ihn. Die Dämmerung kam und wir saßen uns im kleinen Rauchzimmer gegenüber, pafften blauen Rauch vor uns hin und genehmigten von Zc.t zu Zeit einen Kornscynaps. Draußen fiel eintöniger Regen, nur selten klapperten die Schritte vereinzelter Passanten vorbei, oder frt.rfchte ein Wagenrad durch den Kok Nachdem wir eine Weile geschwiegen batten, hob der alte Herr den Kopf und sah mich stechend an: „Hm — hm — mein Junge". meinte er, »auch ich war einmal jung." Ich nickte zustimmend, denn ich wußte, daß er nun eine Gesuchte Vorbringen wür de, eine Geschichte ans 'einer Jugend. Ich tauschte mich nicht, denn er fuhr mit der wie abwebrend durch die Luft, als amp ke er mit einer Armee Erinnerungen und begann: „Zum Teufel. Jungchen, das war eine hundeelende Station damals anno 1863-''ch kag als blutjunger Leutnant in den Karpathen mit acht Mann oberhalb Ujßilu, Wo der Teufel uns gute Nacht sagt. Wir sollten Vermessungen machen. Außerdem hatte ich meinen Diener mit. Pawel Ianku, einen sommersprossigen, ewig feixenden Wallachen. Am ach len Tage brach der Sturm los, ein Sturm, wie er nur in den Karpathen mög kich ist. der schwere Baumr'esen durch die Tust wirbelte und die Dächer der Berghütten wie Papierblättchen davontrug, Zwei Tage später war es windstill, Boll-wond und ich streifte mit meiner Büchse urch ben .Hochwald. In einer Lichtung l wß ich auf ein Zigeunerlager. Luvus. der Häuptling, prügelte gerade ein Mädchen. Es konnte 'eine Tochter sein oder auch "ine Angehörige de« Stammes, denn diese Häivvt unge oaben Gewalt über Leben und Tod. Er prügelte fie mit einem vielfach verknoteten Hanfstrick, wie man e'nen Hund prügelt, man hörte nur die klatschenden Schlage, die den nackten Körper trafen Sonst herrschte vollkommene Still«. Lupus vrügelte. gewissenhaft jeden Vorteil wahrnehmend, den der sich windende Körper bot. me übriaen zerlumpten, bunt artiaepiihten Gegolten saßen schweigend im Kreise herum und sahen zu. Alle schwiegen, auch das ^p er, ein junges, schwarzbaariges Mädchen von berrlichen Formen gab keinen Laut von sich. _3ch rief die Gruppe an. Einige erhoben stch, um mich zu begrüßen, auch Lupuj wandte den Kopf und grinst« mir zu, je-ohne d e Züchtigung zu unterbrechen, st als er die seiner Meinung nach angemessene Portion ausgeteilt hatte, hielt er mne und ließ das Mädchen los. Ihr Kör-s.? E blutunterlaufener Striemen löcfrelto''J- ^ toie ei" nasser Hund und Bos^or7^^''^°ll zu. Ich stand Iprachws vor so v.el Selbstbeherrschung. herzutreten." Erst'"fpg^^ tausch der verschiedenen T das Gespäch fTZ um einen Frauenka»s>, t„„L, Soldat des Grenzpostens hatte W-ra für ^k.Miete machte drei barte Taler (mit dem Bilde Maria There-'ias natürlich, anderes Geld wurde nicht angenommen) und kam dem Stammeshäupt-"ng zugute. Für diese drei Taler war Mira Ut drei Monate an jenen Soldaten vermie-^ fleroefen und hatte ihm gegenüber alle suchten einer Dienerin und Geliebten zu füllen. Mira hatte nun auch allen Anfor-. rungen in vorbildlicher Weise genügt, nur einem Punkte wurde sie vertragsbrüchig, fl* war nämlich anscheinend von Herzens gefühlen beeinflußt — e in e n Tag änger bei jenem Jüngling geblieben, als ausgemocht war. Eine solche Pflichtverletzung mußte natürlich bestraft werden! Lupuj feixte und sagte dann wie entschuldigend: „Sie ist noch etwas jung, Herr Wohltäter, zwölf Fahre erst — dann machte er eine einladende Geste zu dem Mädchen hin und meinte: „Drei Taler, Herr Wohltäter, sie ist wieder zu haben." Und Mira blitzte mich lockend mit ihren weißen schimmernden Zähnen an und nachte schwärmeri'che Augen. ------------Nun, mein Junge, ich war damals neunzehn Jahre alt, vergraben dort droben in den Karpathen und es gab oft Sturm, daß man tagelang nicht aus der Baracke konnte. Ich griff a'io in die Tasche und holte drei harte Taler hervor. Lupuj prüfte die Geldstücke keim Feuer und biß hinein, um ihre Echtheit zu ermitteln. Und Mira war die anhänglichste, sanfteste Geliebte, die iOn sich denken kann. Am letzten Tage des dritten Monats .st sie mir pünktlich davongelaufen. Sie batte sich die Lektion gemerkt und wußte bereits, daß man nicht nach dem Herzen gehen durfte, um im Leben weiterzukommen. » Der alte General schwieg. Draußen regnete es noch immer. Soll man heiraten? Von OskarBaum. „Jung oder gar nicht!" sagen alle, d.e in vorgerücktem Alter geheiratet haben. „Man soll vielleicht nicht, aber man m u ß", schrieb ein greiser Diplomat, Graf Kaunitz, an seinen kaiserlichen Herrn und Gönner, „wegen des Staates, des Stammes und des Standes". „Zur Liebe braucht man keinen Grund, zum Heiraten sehr viele. Schon das könnte stutzig machen", sagte Börne, „und darum ist wohl auch für die Liebe .unvernünftig’ geradezu eine zärtliche Schmeichelei, aber man wird sich hüten, das gleiche von einer Ehe zu sagen." „In der Jugend weiß man zu wenig von den Frauen, im Alter zuviel", äußert sich Mark Twain zu der Frage, „am besten wär's, wenn man schon verheiratet zur Welt käme. Dann könnte man es sich nicht anders vorstellen wie jetzt im Schöße seiner Familie. Man ist ja mit seinen Anoehörigen ->uch nicht immer zufrieden und versucht es doch niemals mit anderen Eltern oder Geschwistern." Zu dem Manne mit dem ersten wifsen-schaftlich-'olide unterbauten Frauenhaß, Ar-tur Schopenhauer, kam einst sein treuer Fa mulus und fragte ihn um Rat in einer Herzensangelegenheit. Er trug ihm die Bedenken gegen den lediaen Stand und die Bedenken gegen die Ehe vor, am eigenen Beispiel unüberbietbar klar und übersichtlich erläutert. Lange saß der Meister in schwerem Brüten. Schließlich sa-rte er zu dem Jünger, der gespannt wartete, knurrend: „Es geht so nicht und so nicht!" Wer lacht nicht, wenn der verschmähte Jacquino in Beethovens „Fidelio" sagt: „Wenn sie mich schon nicht lieben kann, so soll sie mich wenigstens heiraten." Aber selbst eine so weis« Frau wie die fromme Königin Christine von Schweden meinte: „Man würde gar zu glücklich sein, wenn man verliebt und verheiratet zugleich sein könnte." Oder war das nur der Neid der U n verheirateten? Die unsterblichen Sachwalter der Liebe, ob sie sie in Tönen, Worten oder Farben besangen, sind selbst niemals aus Zweifeln diewr Art der Ehe ferngeblieben. Grausam, daß es meist Furcht vor Krankheit gewesen, die ihnen die mit allen Fibern ersehnte Glücksersüllung verbot. Erschütternd zu hören, wie Lenau in tollem Gefühlsübermaß, fast schon an fünfzig, die Bedenken dieser Art verzweifelt überrannte und — daß eben dieser Ueberschwang sich alsbald als der Ausbruch der befürchteten Krankheit erwies. Grillparzer heiratete seine mit so rührender Zärtlichkeit geliebte „ewige Braut" nur deshalb nicht, weil er niemand so nahen Einblick in rein Schaffen gewähren mochte. Sehr wahrscheinlich, daß sich auch m dieser Form nur die Furcht vor der Verbürgerlichung verkleidete. Tatsächlich boten oie schwärmerischsten und freiheitsdurstigsten un ter den großen Geistern (von Schiller und Mozart bis zu Dostojewsky und Wagner) im Bilde des bürgerlichen Familienglücks die Vollendung ihres äußeren Lebens. Aus Angst vor solchem Schicksal kam wohl auch die komische Verzweiflung, in der der nachher übrigens idyllische Ehemann und Familienvater Fontane einst aiusrief: „Ein glückliches Ehepaar müßte man isolieren wie Pestkranke oder wie einen, der das große Los zog. Die Ansteckung ist zu gefährlich." Schlicht und der Wahrheit am nächsten spricht die sonst überschwengliche Freundin Schillers, Frau Charlotte von Kalb, in einem Briefe die Sachlage aus: „Wenn zwei sich finden, die überzeugt sind, daß sie nun ihr Lekenlang sonst niemand auf Erden brauchen, hat Gott die Welt noch einmal geschaffen. Und wenn es in dieser Welt auch tatsächlich nicht unausgesetzt nur stürmische Seligkeit gibt, wissen doch wohl ihre schärfsten Kr't'ker kaum einen Ersatz für sie." Derber und nüchterner, ,aber im Grunde nicht weniger ja sagend, sagt Bernhard Shaw lein Urteil am Schluß des Stückes, das er geradeheraus „Sollen wir heiraten?" betitelt. Er legt die Worte — wie sein Urteil meZt — einem Manne aus dem Volke in den Mund: „Die Ehe ist in ihrer Art ganz erträglich, wenn man sie nicht zu schwer nimmt und nicht zu viel von ihr erwartet. Aber sie verträgt nicht, daß man über sie nachdenkt." NeucHicher b. Ei» ntur Rößler-Roma«. Ter durch feine „Lustigen Abende" bekannte Schriftsteller Hans Rößler gibt soeben einen Roman „D a 6 Haus amHang" heraus. Der Roman ist spannend und flott geschrieben und eignet sich ganz besonders zu Ge’chenkzwecken. Erhältlich im Verlage de» Versagers, Breslau 16, Meisenweg 70. Preis 2 Mk. 6. „Tiere um uns." Geschichten und Schilderungen. 480 Seiten mit 192 Bildern. — Paul Franke Verlag, Berlin SW 11. Lw. Mk. 4.80. Halbleder mit Goldpresiung RM. 7.50. Tiefe „Tiere um uns" wollen und fallen immer auch um dich fein! Nach der Einführung von Paul Eipper Beginnt ein« Tierschilderung, die von Gerhart Hauptmann stammt. Daran reiht sich eine Erzählung von Arnold Zweig. Etwas weiter stößt man auf Tho-mas Manns Hundegeschichte, gefolgt von einer launigen Abhandlung des Geheimrats Heck vom Berliner Zoo. Dann findet man Jakob Wassermann und Wilhelm Filchner den Tibetforscher. Waldemar BonselS und Hagenbeck _ um nur einige der zahlreichen „Prominenten" zu nennen, die hier zu höchst „löblichem Tun" versammelt sind. Da-u noch etwa 200 Bilder, die ette wirklich des An-sehns wert sind. b. Robert Walter: „Löfflet". Roman eines Mannes. Lw. Mk. 4 50. geh. Mk. 3.—. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig. Löfflers Leben ist eine Fahrt durch drei Erdteile und durch viele Möglichkeiten menschlicher Existenz: Bald Deutschmeister, bald Soldat, bald Exerziermeister und glücklicher Gatte. Ein Abenteuerroman, möchte man sagen, aber dieser Abenteurer wächst durch seine Erlebnisse zum Menschen des Schicksals, des unerschrockenen Herzens und ungebrochenen Daseins empor. b. Hanns I o h st, So gehe» sie hi». Ein Roman vom sterbenden Adel. Preis geheftet 6 Mk., geb. 8.50 Mk.. Verlag von Albert Langen, München. — So gehen sie hin, so treiben sie über Kontinente und durch Meere, hier angeschwemmt und da wieder losgerissen, — wurzellos Gewordene, Ziellose, Fürsten ohne Fürstentum, Prinzen ohne Herrschaft, Aristokraten eben, die alles verloren haben, nur die Haltung nicht. Schlösser werden verkauft, — „die Wölfe machen das Rennen" und die „Ledermänner"! Irgendwo, vielleicht im heiligen Rom, geistern zuletzt lieb-riggebliebene umher, und das Wort „Tedeschi" schlägt wie ein Schimpfwort an ihre Ohren. Hanns Johst singt einer untergehenden Kaste das Notturno. Er wertet nicht, er wäat nicht. er bildet. Und das tut er mit einer heiter wehmütigen zärtlichen Eleganz, — der Watteau von 1930! b. Emil Uellenberg: „Ich hab's gcroag!" Ein Lutherroman. 316 Seiten. Lw. Rmk. 6.80. Verlag P. Ott, Gotha. Im Aufriß von farbiger, bedeutungsvoller Bildhaftigkeit drängen die Geschehnisse aus der Dor-Luther-Zeit über die unbekannte und unerhört harte Jugend des Reformators mit geladener, fortreißender Wucht über Erfurt, Wittenberg. Worms und Wartburg hin nach Augsburg als dem gipfelnden Schluß. Uellenberg überrascht hier, alle Einzelzüge des Charakters und des Schicksals aufnehmend, vurch die große Kunst, uns den deutschen GotteSmann lebensnah zu Bringen. Wie entsteht ein Karbenfilm? Von A. K. von H ü b b e n e t. Bei allen bisher bekannten Farbfilm-Ver-fahren handelt es sich, streng genommen, nicht um Naturfarben-Photographie. Es wer den nicht die Farben photographiert, so daß rot auf dem Film gleich rot kommt, blau gleich als blau usw. — sondern die Farbwerte, die nachträglich eingefärbt werden. Die zwei oder drei Grundfarben, die dabei zur Anwendung kommen, weichen van den Naturfarben stets mehr oder weniger ab. Das Grundprinzip ist bei allen Verfahren der Farben-Kinematographie das gleiche: mit Hilfe von zwei (orangerot oder blau grün) oder drei (rot, blau und grün) Farbfiltern, die in die Optik der Aufnahmekamera eingefügt sind, wird das Original in zwei bezw. drei Farbauszüge zerlegt, die in ihrem Schwärzungsgrad den Anteilen der Grundfarben entsprechen. Nach erfolgtem Ko Pieren und Einfärben werden die Bildauszüge durch ein geeignetes Wiedergabeverfah ren wieder zum bunten Gesamtbild vereinigt. Di« zurzeit praktisch wichtigsten Farbfilm Systeme sind Technical«. Mulicolor und das deutsche Sirius-Verfahren. Technical« (nach diesem Verfahren wurde der Film „Cilly" ausgenommen) gebraucht für die Aufnahme eine Spezialkamera, in der das Bild durch eine Prismenkombinatton verdoppelt wird. Ein Bild fällt durch einen orangeroten, das andere drtrch einen blaugrünen Filter auf das Negativ, von dem gleichzeitig zwei Bildfelder belichtet werden, die in ihrer Schwärzung. öen Anteilen der verwendeten zwei Grundfarben entsprechen. Das Negativ wird damit doppelt so lang wie gewöhnlich. Von dem Negativ stellt man zunächst zwei Relief-Zwischenkopien her, mit deren Hilfe nach einem besonderen Farbdruckverfahren die endgültigen bpnten Verleih-Kopien gedruckt werden. Außer diesem Zweifarbensystem kündigt Technical« jetzt ein Dreifarbenversahren an, das bedeutende Verbesserungen bringen soll. M u l t i c o l o r ist ein Zweifarbenver. fahren. Durch die Kamera laufen zwei Ne-gative, Emulsion an Emulsion gepreßt. Der dem Objektiv nähere Film zeichnet die blaugrünen Eindrücke aus und wirkt, da er mit einem orangeroten Filter überdichtet ist, selektiv auf das dahinterlaufende zweite Negativ. Das Positiv ist doppelseitig emulsio-niert und wird auf der einen Seite orangerot, auf der anderen blaugrün gefärbt. Das deutsche Sirius-Verfahren verfährt bei der Aufnahme wie Technical«. Es wird ebenfalls eine Spezialkamera verwendet, in der gleichzeitig zwei Bildchen des Negativs der Grundfarben gemäß belichtet werden. Das Kopieren erfolgt jedoch wie bei Multicol« auf einem doppelseitig Beschichteten Positivfilm. Eine besondere Kopiermaschine projiizert die zwei Bildauszüge gleichzeitig auf die beiden Seiten des Positivs-und zwar vollkommen parallelaxefrei, eine Verschiebung der Bilder gegeneinander tritt nicht ein. Daß jede Seite des Positivs nur von einer Seite belichtet wird, gewährleiste! eine besondere lichtundurchlässige Zwischenschicht, die die Emulsionen vom Sch chtträger trennt und sich beim Entwickeln de? yckm-' streifen-:- wieder auflöst. Das Einfärben des Positivs geschieht (twi „Jagaball“ des Männergesangvereines 17. I. 1931 UNION-SAAL 17. I. 1931 auch beim Technicolor und Multirolor) in den Komplementärfarben, d. H. die dem orcmgeroten Filter entsprechende Seite wird blaugrün koloriert und die dem Blaugrünen Filter entsprechende Seite ovangerot. Infolgedessen werden die drei genannten Verfahren als substraktive Verfahren bezeichnet. Der große Vorteil dieser Systeme ist, daß die Verleihkopien 'Bereits Bunt sind, also für die Wiedergabe keine besonderen Projektions Apparate gebraucht werden. Da man mit Hilfe von zwei Grundfarben nicht alle Zwischenfarben genau wiedergeben kann, werden Dreifarbensysteme ausgearbeitet. Sirius verfährt dabei folgendermaßen: Das Bild wird durch einen dreiteiligen Fil ter (rot, blau, grün) in drei Auszüge zerlegt. Zunächst wird, wie oben beschrieben, ein zweifarbiges Positiv hergestellt. Darauf wird eine Seite nochmals beschichtet, das dritte Negativ kopiert auf die dritte Farbe aufgetragen. Technisch ist es durchaus möglich, drei und sogar mehr Bilder so präzise zu kopieren, daß sie sich nicht verschieben und keine Bunten Ränder Auftreten. Schwierigkeiten betet tet aber die Lichtdurchlässigkeit des Materials. Jede Farbschicht schluckt außerordentlich viel Licht, und die Intensität der Lichtquelle im Projektionsapparat kamt wegen der damit verbundenen Hitzentwicklung nicht unbegrenzt gesteigert werden. JUeittec Aazeigec a^aaaaaaaaaaaaaaaaa Verschiedenes f»VTtir»»TWTm?71T 10.000 Dinar werden gegen grundb. Sicherstellung gesucht. Anträge unter »Sicher" an die Verw. 525 Wenn Sie arbeiten wollen, um im eigenem Heime mit leichtem Hausgewerbe stündlich 7 Dinar zu verdienen, treten Sie in un sere Genossenschaft ein. Die Ausbildung wird kostenlos erteilt. Ausführliche Anweisungen senden wir gerne, falls eine Retourmarke beigelegt wird. 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Insbesondere danken wir für die schönen Blumenspenden und für die zahlreiche Beteiligung beim letzten Geleite zur irdischen Ruhestätte. 534 Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Mit tiefbetrübtem Herzen geben wir die traurige Nachricht von dem Hinscheiden unseres lieben Bruders, Onkels, Schwagers usw., des Herrn Franz Trobej Lokomotivführers i. P. welcher Dienstag, den 13. Jänner 1931 um Uhr früh nach kurzem schweren Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im 76. Lebensjahr sanft verschieden ist. Das Leichenbegängnis des Dahingesclrt lenen findet am Donnerstag, den 15. Jänner 1931 um 16 Uhr von der Leicüen-halle des städtischen Friedhofes in Pobrezje aus statt. Die hl. Seelenmesse wird Freitag, den 16. Jänner 1931 um 7 Uhr früh in der St. Magdalenenkirche gelesen werden. Maribor, Sostanj, den 14. Jänner 1931. Alois Trobej, Schulinspektor i. R. und alle übrigen Verwandten. Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: Udo KASPER. — Druck der »"'arihorska liskarna« in Maribor. — Für den Herausgeber und den Druck verantwortlich: Direktor Stanko DETELA. — Beide wohnhaft In Marlbor.