Gesetz- uni» Verordnungsblatt
für das
österreichisch - istirische .Küfleiifrmf),
bestehend aus den gefürsteten Grafschaften Görz und Gradišča, der Markgrafschaft Istrien und der reichsunmittelbarcn Stadt Triest mit ihrem Gebiete.
Jahrgang IWM.
IV. Stück.
91 uö'gegeben uitb versendet am 11. Februar 1893.
o.
Kundmachung der k. k. küstenländischen Statthalterei vom 1. Februar 1893, Nr. 1851,
w omit der laut Erlasses des k. k. M i n i st e r i n m s des Innern vom 25. Januar 1893 N r. 1763, mit All er H. Entschließung vom 19. Januar 1893 genehmigte Beschluß des Görz er Landesansschnsses vom 5. Oe-tobcr 1892, betreffend die Bertheilung der G cm c i n d e gr ün d e von
Gabri ja, vcrlautbart wird.
Art. 1.
Die in der Steiurgemeinde Gabrija gelegenen, im Steuer-Kataster mit den Nummern 544, 1328 und 2347/, bezeichneten, und im Grnndbnche von Gabrija in der Einlage 60 auf Nameit der Stenergemcinde Gabrija als 3, 4. und 5. Grnndbuchskörper eingetragenen Gerneindegründe im Gesammtansmaße von 48 Joch, 500 Quadratklafter, gleich 27-8021 Hectar sind unter die einzelnen Mitglieder der Gemeinde i» der Art zu vertheilen, daß ein jeder derselben ausschließlicher Eigenthiimer des ihm zuzewiesenen Antheiles wird.
Art. 2.
Jener Theil der Grnndpareclle Nr. 2347/,, im Ausmaße von 24 Joch, 1426 Quadratklafter, gleich 14-3240 Hectar, welcher im Sinne des Landesgesctzes vom 9. December 1883, L.-G.-Bl. Nr. 13 ex 18<s4, von der Karstaufforstnngs-Commissio» zur Aufforstung bestimmt wurde, ist von der Bertheilnug ausgeschlossen und verbleibt Eigenthnm der Gemeinde.
Art. 3.
Bei der Bertheilnug werden die anfzntheileuden Gründe allen Mitgliedern der Gemeinde, welche im Sinne des § 63 der Gemeindeordnnug das Recht habe», au bereit Stützungen Theil zu nehmen, welche Familicnhäupter sind und ihren ständigen Aufenthalt in der Gemeinde haben, zu gleichen Theilen mit Rücksicht auf ihren Werth zugewiesen werden.
Wo das Familienhanpt fehlt, wird der betreffende Antheil seinen gesetzlichen Nachfolgern zngewiesen werden.
Art. 4
Der Gemeinderath verfaßt das Bcrzeichniß aller Gemeindemitglieder, welche au der Bertheiluug thcilzunehmen haben.
Dieses Berzeichuiß ist in der Gemeinde schriftlich mit dem Beifügen zu verlantbarcn, daß es Jedem, welcher sich hiedurch beschwert erachtet, freisteht, seine Beschwerde innerhalb der unüberschreitbaren Frist von 14 Tagen nach der Verlautbarung im Wege des Gemeindeamtes bei der Gemeindevertretung einzubringen Erkennt die Gemeindevertretung die Beschwerde für begründet, so hat sie sofort die nöthige Richtigstellung und neuerliche Berlantbarnng des richtig gestellten Verzeichnisses zu veranlassen, im andere» Falle aber die Beschwerde sammt allen Acten dem Landesausschusse zur Entscheidung vorzulegen.
Art. 5.
Die Bertheilnug ist in der Art dnrchznführen, daß jedem Gemeindcmitgliede ein An-theil in einem oder dem andere» der anfzntheileuden Grunde durch das Los zngewiesen wird.
Art. 6.
Bei der Bertheilnug der Gründe sind die unnöthigen Privatwege aufzulassen, und ist dafür zu sorgen, daß jedem Antheilbesitzer der ungehinderte Zugang zu seinem Antheile zu Fuß und mit Wagen, wenn »othweudig auch über die angrenzenden Antheile gewahrt bleibt.
Art. 7.
Die Bcrtheilung ist von einem Geometer in Gemeinschaft mit einer aus dem Schooße der Gemeindevertretung hiezu bestimmten Commission dnrchznführen. Die Gemeindevertretung ernennt auch seinerzeit den Geometer.
Das von der Commission verfaßte Operat ist für alle Betheiligten in unanfechtbarer Weise bindend.
Art. 8.
Die Zlilvcisling der Antheile erfolgt durch Losziehung, an welcher die Betheiligte» selbst theilnehmen können.
Art. 9.
lieber den Bertheilungsact wird ein Protokoll und ein Plan ausznnehnien sein, so daß ans Grund derselben die bezüglichen Löschungen und Eintragungen im Griindbuche und im Stenerkataster bewirkt werden können.
Vor Schluß des Protokolle^ wird es den Betheilten freistehen, die ihnen durch das Los zligefallenen Antheile untereinander zu tauschen.
Art. 10.
Die Vertheilnngskosten sind von den Bctheilte» zu gleichen Theile» schon bei der Los-ziehnng zu bezahlen; ebenso ist jeder der Betheilten verpflichtet, zur Herstellung der auf den vertheilten Gründen neu zu errichtenden Wege die erforderlichen Dienste in gleichem Maße zu leisten.
Werden die Bertheilnngskoste» in der bestimmten Frist nicht entrichtet, so wird das Gemeindeamt die Beträge im Sinne des § 82 der Gemeindeordnung einheben.
Bio zur erfolgten Tilgung des rückständigen Betrages verbleibt der betreffende Antheil der Gemeinde verpfändet.
Art. 11.
Wo in Zukunft seinen Antheil an einen nicht zur Gemeinde Gabrija zuständigen Besitzer verkaufen will, ist verpflichtet, noch vor Abschluß des bezüglichen Kaufvertrages de» Betrag von 10 Gulden zu Gunsten des Gemeinde - Stammvcrmögens, au die Gemeinde* Cassa zu entrichten.
Art. 12.
Das Bertheilnngsoperat ist dem Landesansschnsse zur endgiltigen Genehmigung vor» zulegen.
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