Laibacher Zeitung. ^ ^4. Dinstag am 32. Juni _________iHAM Wien. Se. k. k. Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom l2. Juni l. I. den Hofrath des lombardisch.-ve-Necianischen Senats der obersten IustiMle, Johann Jacob Türmer z«m Presidenten des Tribunals m Vicenza aller-gnädigst zu ernennen geruhet. Die «Wiener Zeltung« vom 17. Juni schreibt: An, ,6 d M.'Fn'lh 3 Uhr ist ein mit Brennholz beladenes Schiff an dle Aerarialbrücke nächst Flondsdorf angefahren m,d daselbst gescheitert, welcher Vorfall zu verschiedenen, durchaus unbegründeten Gerüchten Veranlassung gab. Hur Bcrnhigung diene, dasi weder die Nordbahn» brück? eine Beschädigung, noch die Trains irgend eine Störung erlitten. Gteyermark. Die »Grayer Zeitung" vom 17. Juni berichter Folgendes: Bei der durch die Landesstelle veranlaßten Aufnahme Ver Getreide - Vorräthe in der Provinz Steyermark fanden sich noch bei 800.003 Metzen Weizen, Korn, Gerste, Hafer und Mais, nebst einer ansehnlichen Menge Mehl, Hirse, Halden, Kartossein, Hülfen- und anderer Früchte, sehr allgemein u»d gleichmäßig vertheilt, vor. Da nebstbei auch noch aus Ungarn fortwährend Zufuhren Statt finden, Gemüse in großer Menge vorhanden ist und die Obstbäume im reichsten Schmucke prangen, so gewährt diesi für die noch kurze Zeit bis zur Ernte vollkommene Beruhigung, und läsit sich bei den allgemein sehr günstigen Aussichten für dieselbe mit Grund selbst ein baldiges bedeutendes Sinken der Fruchc-preise hoffen, wie sich dessen schon viele andere Länder erfreuen. Oesterreichisches Küstenland. Die »Wiener Zeitung« vom 19. Juni berichtet aus G'orz vom 7. d. M: Se. k. k. Hoheit, der durchlauchtigste Herr Erzherzog Johann, sind gestern Nachmittags in dieser Stadt angekommen und im erzbischöfiichen Pallaste abgestiegen, wo Hochstdiestlben von allen Notabilitäten der Stadt, darunter auch von einer Deputation der hiesigen Landwirth-fchaft-Geftllschaft ehrerbietigst bewillkommnet wurden. Der Herr Erzherzog besuchte in Begleitung der benannten Deputation die zwischen Görz und dem nahen Dorfe Salcano liegende Scidcim'ürmer-Züchterei deS Herrr» Olivo mit den anliegenden Maulbeerpflanzungen und gab diesem Mitgliede des Landwiithschaft--Vereins über die dabei entwickelte Thätigkeit und zweckmäßige Betriebsmelhode Seine hohe Zufriedenheit zu erkennen. Von da verfügte sich der durchlauchtigste- Herr Erzherzog nach dem neuen Corrections-hause, wo Höchstderfelde von dem Herrn Fürst'Erzbischofe und von dem Kreishauptmanne empfangen wurde, und kehrte dann in seine Residenz zurück, während zur Bezeigung der allgemeinen Freude über den hohen Besuch die Stadt beleuchtet wurde. Heute Morgens begab sich der Herr Erzherzog nach Besichtigung der Wohlihätigkeitsanstalt der Barmherzigkeit» schwestern in Begleitung der obbenannten Herren in die Mn-sierwnthschaft deS hkeronigen Landwirthschaft.-Vereines, wo an der Spitze der Mitglieder der Anstalt der Director derselben, Herr I. v. Persa, Semer harrte. Nachdem der Herr Fürst-Eizbijchof die von mehr als 100 Mitgliedern besuchte Sitzung des Vereines mit einer entsprechenden Rede eröffnet, an deren Schlüsse die warm« sien Glückwünsche zum Wohlergehen Sr. Maj.,des Kaisers, und des durchlauchtigsten Kaiserhauses ausgesprochen wurden, trugen mehrere Vereins - Mitglieder die zu diesem Zwecke vorbereiteten Ausarbeitungen vor, worauf der Herr Fürst-Erzbischof nut einer auf die hohe Anwesenheit des Herrn Erzherzogs Bezug nehmenden Rede schloß. Der durchlauchtigste Prinz erwiederte den Vertrag mit einer gnädigen Rede und kehrte dann in den erzbischöfiichen Pallast zurück, wo vielen angesehenen Personen die Ehre zu Theil wurde, znr erzherzogli-chen Tafel gezogen zu werden, worauf der hohe Reisende, unter den Glückwünschen d.'r gesammten Bevölkerung gegen 4 Uhr Nachmittags die Rückfahrt nach Triest antrat. Mieder - Oesterreich. In der »Wiener Ztg.« vom 17. Juni lesen wir aus Krems vom 2l. Mai 1847: Mit welcher Trauer das Hinscheiden Sr. kaiserl. Hoheit, des durchlauchtigsten Erzherzogs Carl, Oesterreich, Deutschland, ja ganz Europa erfüllte, bedarf keiner Worte. Große Männer gehören nicht einem Volke an, dle ganze Menschheit hat ein Recht an sie. Wie die österreichische Armee den Verlust deS Feldherrn betrauert, deß' Ruhmes Erbin sie ist, dessen Glanz auf sie begeisternd niederstrahlte — diesi zu beschreiben wäre vergebens! — Aller Orten wird die Todesfeier.des Helden würdig begangen. Es lebt wohl kein Kämpfer der Schlachten von «809, längst verschollen und abgeschieden an der fernsten Gränz« der Monarchie, der uicht wenigstens mit einer Thräne des Schmerzes und der Erinnerung die Todesfeier des Vatere der Armee begangen hätte. Ein solcher am 20. Mai zn Krems gehaltener TrauergotteZdienst erhielt jedoch durch besondere Umstände eine noch höhere Bedeutung. In Krems war es, wo der durchlauchtigste Erzherzog im Jahre 1830 Das fm,f. zigjährige Jubiläum als erster Inhaber des Infanterie, Regi. 456 ments Nr. 3 beging; h!er übergab er eigenhändig seinenl 3ie-gimente neue Fahnen, aus seiner Hand sichere Pfänder des Sieges und der Ehre; hier weilte er drei Tage mit seinen hoffnungsvollen durchlauchtigsten Söhnen—lange genug, um von den glücklichen Bewohnern nie vergessen zu werden. Erst am 12. Mai w.ir das genannte Regiment, dem die hohe Ehre widerfuhr, in die Kaiserstüdt berufen zu werden, um den höchstseligen Erzherzog in die Ruhestätte seiner erhabenen Ahnen zu geleiten, zurückgekehrt, noch durchdrungen von dem Schauer der erfüllten letzten Pflicht. Zwar kehrte es wieder, geschmückt auf ewige Zeiten mit dem ruhmvollen Name» „Erzherzog Carl", doch auch die Heimkehr war ein Trauerzug, denn das Regiment geleitete die durch die höchste Gnade des durchlauchtigsten Erz-. Herzogs Albrecht zum Geschenke erhaltene Regimentsuniform sammr Hut und Degen ho'chstdessen durchlauchtigsten Vacers. Wenn dereinst des Krieges Schrecken den Muchigsten dar-niederbeugen, wahrlich — um diese Reliquien wird eine Hel-denschaar sich drängen, und nur aus der gespaltenen Faust des letzten Mannes vom 3. Regimence wird ein verwegener Feind sie reißen. So betrat, tiefe Trauer im Herzen, Traner auf den Fahnen, das verwaiste Regiment um die 9. Stunde des 20. Mai die Stadtpfarrkirche; ihm schloß sich das uniformirte Vürgercorps an. Dle Geistlichkeit der Släbte Krems und Stein, die Vorsteher und Beamten des k. k. Kreisamtes, der k. k. Cameralbeziiksverwaltung, des Scadtmagistracs, sämmtliche pensionirte Stabs - und Oberofficiere wohnten der Feier bei. - In den vordersten Reihen aber stand der hoffnungsvolle Nachwuchs, die Erziehungsknaben des Regiments, den Katafalk des mächtigen Feldherrn mit kindlich heiliger Ehrfurcht betrachtend. Dieser erhob sich im Presbyterio; die heiligen Vermächtnisse des Helden ruhten darauf, nebst den fürstlichen und militärischen Insignien. Der Lorbeer durste nicht fehlen. Unter sinnig angebrachten Emblemen und Ornamenten begegnete das Auge dem aus frischem Laub gewundenen theus' ren Namen «Carl.« Auch andere, den ergrauten Krieger begeisternde Namen, wie: »Amberg, Stokach, Ostrach, Aspern und wie die Orte alle heißen, die in des unsterblichen Feldherrn Leben und Ruhm verwebt sind, vermißte man nicht. Vier Gewehrpyramiden umfaßten jede eine von jenen Fahnen, die das trauernde Regiment so oft zum Sieg geführt; von ihnen nahm der entschlafene Kriegsheld im Jahre 1830 Ab-schie) und sie wurden der friedegebietende!! Kirche übergeben. Nun schmückten sie sich noch einmal wie zum Kampfe und standen als treue Wächter am Sarge des geliebten Führers. Die Wände der Kirche waren schwarz behängen und Fahnen lnit Oesterreichs und seiner Provinzen Farben hingen herab. Um den Katafalk standen acht Officiere des Regiments mit gezogenem Degen. Den Gottesdienst hielt der würdige Negimentscaplan, JohannKlenz, unter zahlreicher Assistenz der Geistlichkeil. Als " aber die Kanzel bittat und in einer kräftigen kurzen Schilderung des Lebens und der Thaten, weiland Sr. kaiserl. Hoheic, des dinchlauchugsten Erzherzogs, auf den Glanz hinwies, den sein Name dem Regiments verleiht, auf seine Tugenden als Mensch und Christ, auf die Thränen, die er getrocknet, auf die Wohlthaten, die er gespendet, welche so viele des anwesenden Regiments selbst genossen hatten; als er die Soldaten ermähnte, im Frieden, wie in den Stürmen deS ' Krieges, sich des hohen Namens würdig zi, zeigen, da blieb kein Auge trocken! Tiefe Rührung faßre die Herzen und un^ vergeßlich für's Leben muß dieser Augenblick Jedem bleiben, der daran Theil genommen. N^ch beendigtem Gottesdienste und noch bis zum Abende wallten Leute aus allen Ständen von Nah' und Fern in die Kirche, wie zum Grabe eines theuren Angehörigen. Wahrlich, Oesterreich empfindet tief, was es an „seinem Carl« verloren. Wahl uns. daß der Wetterstrahl den Stamm zwa? spalten, aber nicht brechen konnte.' Noch grünen vier kräftig?, frische Aeste und hoffnungsvoll hangt unser Blick daran! nng a r lt. Die „Agsamer Ztg.- bringt folgenden Iammerbericht aus Ungarn. In den obern Gegenden des Trenchmer.-Coe micats hat die Hungersnoth die Siovaken, einen sonst kräftigen Menschenschlag, so sehr mitgenommen, daß sehr viele unter ihnen an schweren Krankheiten leiden und kaum ein Fünftel derselben dem peinlichen TodF wird entgehen ko«nen. Die von den Branntweinbrennereien weggeworfenen Treber und das Spüüch wird von diesen Menschen als ein besonders schmackhaftes Essen verspeis't; hie und da finder man bereits weder Hunde noch Katzen, denn diese sind sämmtlich verspcis'r wor. den, ja selbst Aas, sey es welch'immer einer Art, wird gekocht und gebraten. Auf andern Orten wird geschnittenes Stroh (Gehack) gemalen, und das Mehl und die Kleie wird entweder trocken oder mit Wasser vermengt gegessen, und nni, dieser Nahrung das bittere Leben von einem Tage zum andern,gefristet. Tyrol Lienz, den 6. Juni. Am 30. v. M. hat ein Gewitter mit Hagel im Iselthale den Iselsiuß so angeschwellt, daß er hier an der Brücke die außerordeluliche Höhe von 9 Fuft über den gewöhnlchen W.isserstand erreichte; eine Höhe", welche seit !821 und 1323 nicht mehr eintrat, und damals die ganze Gegend verwüstete. Im große» Wellenschläge warf die Isel die ungeheuere Wassei masse in die Dräu. Wie zwei vereinte Ungeheuer todten und braus'ten diese Flüsse, Schrecken verbreitend durch den langen Rinnsal, den der menschliche Fleiß mit jahrelanger Anstrengung der Dran angewiesen hat. Die Gewalt der Masse in eiligster Bewegung drohte, die anhaltende Wuth stieg noch gegen Abend und mit ihr die Besorgniß, daß endlich doch die Zerstörung des Userbaues und mit ihr namenloses Unglück' über diese fruchtbaren Gefilde hereinbreche. Die Männer, die den Uferbau mit solcbcm Biedersinn ui:d männlichem Muthe vollendet, eilten aus ihren Dörfern an die Gestade zur Wehre; die Ecnkw'.'!'ke und befestigten Dämme boten Trotz lind Gegen. 457 wehre; der reißende Strom vermochte keinen Ausbiuch zu erzwingen, die gerüsteten,, durch feste Ufer zuverlässiger arbeitenden L.'Ute siegten über das Element, eS wälzte seine schweren Lasten innerhalb der Dämme fort und man hat in der Dölsacher- und Lavanteraue bloß eine Ueberschwemmung durch den UebeNritt der übergroßen Menge des WasserS über die Dämm^ zu bedauern, ein unbedeutender Nachtheil, ein glückliches Eude der schrecklichsten Bedrohung! In der Gemeinde Nickolsdorf, d^r bedrohtesten am Ende der Regu-lirung gelegen, ist gar keine Beschädigung on Feld und Ufer eingetreten. So bewährte sich wiederholt diese Dräu-regulirung in Gefahr «nd außerordentlicher Wuth des Element's. Der »Böthe von Tyrol« vom 14. Inm meldet aus Innsbruck vom 8. Juni. Schon am 25. Mai b. I Abends, hatte man zu Vent im Oetzchale Kunde, daß der Vernagtfemer See seinem Ausbuche nahe sey, und um 10 Uhr Nachts hatte der Ausbruch bereits begonnen; Tags darauf war die Wassci'masse bedeutend gestiegen und gegen Abend im großen Zunehmen. Von 10 Uhr Nachts aber war das Brausen des Wassers, und das donnerähnliche Getöse der vom Wasser fortgerissenen Stein« wahrhaft strts schreck.-licher, und die maßlos schnelle Strömung der sich entleerenden Wassermasse im eigentlichen Sinne furchtbar. Der größte Theil der Einwohner von Vent hatte feiue Wohnungen verlassen, d?nn das Toben des Eisdruches und des sich cullecreüden Sees war von der Att, daß die Gebäude wie bei einem Erdbeben zitterten. In Vent wurde ein bedeutendes Grundstück fortgerissen, auch im äußern Oetzthale mehrere Feldungen überschwemmt, doch — Dank der Vorse--hlmg - smd diese Beschädigungen, wenn gleich für die Be-^er'tee l^7 ^ "" ^'""'""' "^ l° bedeutend. bindere bei dem ^ wieder gänzlich abgesperrt werden wird. ^'"^"»ers, D a l m a t i o n Berichten aus Do bras , Folge, ho.ic >!„e «, .7,,,,,,, °' '" ^' ''«»i'tta !,I Z»,„ ^ d« Nach. »«m n, äuf d,, ""5 ^°"°"°'"««> ..«,« T°„.,n.,» D»b«»ich ,3,'^«'"" Handelsschiff^,',, m,° wah,schei,,„ch die ^.l" '"' ""' °' «"««">»»!>„, G...N. ,,„d Schwier!,, " , °7, '"" ^"""' -,,d dessm Ih' V°e,).l,,, scheue,, ,'/^°b""schaft «u <>m»rd.«, l)i,,!«r d«„ r^Ittett-» T , '' ''"^" 2""°"' '»"che F°u°. g'ge., d R ."""!', "'' l° n,l'^e,isch«s Gewehr. si° ber..s el,, «och ,'"^''"...., ,,ß si, s,ch, ,.«^„. Zunnkl«ffm,g e,,.7T e""3'°^n«'« ')»..,., «,, ,"«e„de« Togo e!,.,^ ,/g"^' °" ""»""' D.,, a„. lütter einen schwer Getroffenen, mit sich nach Hause geschleppt. Als das Loch in der Thüre groß genug war, daß ein Mensch durchschlüpfen gekonnt hätte, hatte sich der entschlossene Ca« Pitän , während die beiden Frauen anhaltend aus den Fenstern schössen, mit zwei geladenen Pistolen und einem Handschar im Munde, dem Loche zur Seite gestellt und den ersten Eindringenden niedergebrannt, dann die zweite Pistole unter die dicht vor der Thüre stehenden Räuber abgeschossen, welche dadurch so den Muth verloren, das; die später zu Hilfe gekommenen Gränz-Truppen nur noch den Todten vor der Thüre antrafen. " Lombardisch-Venetiauisches Königreich. Belichten in der «Venezianer Zeitung« vom 7. Juni zn Folge, schrciten die Eisenbahnarheiten zwischen Vicenza und Verona rasch vorwärts. Bei 13.000 Friauler, Paduaner und Mailander Arbeiter sind an der ganzen, 5l.000 Meteis langen Linie bei den großartigen und zahlreichen Bauten beschäftiget. 221 größere und kleniere Brücken, Dämme, Wasserleitungen , Gräben ic. :c. müssen hergestellt werden und dennoch wird die Bahn in zwei Jahren fertig seyn. Bei Caldiero ist bereitS ein 2600 Metres langer Einschnitt geschehen, der 12 Metres in größter Tiefe hält; bei Monte-bello wurde ein 6000 Metres langer und 12 Metres hoher Wall aufgeworfen; auch wurden die Grundsteine zu einer colossalen, 13 Metres hohen und an der Basis 4 Metres breitn Mauer bereits gelegt, welche zum Schutze der Bahn gegen die Etsch aufgeführt werden muß. Die Arbeiten, m 4 große Sectioned vertheilt, geschehen in größter Oidnung. Der Bauunternehmer der ganzen Strecke, Hr. Tal^chim, wird auch deu groß«n Bahnhof in Viccuza, der 700.000 Lire kosten wird, bauen. Spanien. Der »Oester. Beobachter« rom «7. Juni schreibt: Nachrichten aus Madrid vom 4. d. M. (inPariser Blättern) melden: »Wenn dieser Tage nach einem der hiesigen Blätter berichtet worden ist, die Minister hälcen dem König im Pardo einen zweiten Besuch gemacht, in der Hoffnung, daß sie ihn bestimmen könnten, nach Madrid zurückzukehren und sich wenigstens zu dem Schein emer Versöhnung mit Isabella herbeizulassen, so war diese Nachricht durchaus un, begründet. Was immer die Motive der Trennung des kö-m'güchen Paares seyn mögen — und darüber sind mindestens fünfzig Gerüchte im Umlauf — die Minister halten sich nicht für verpflichtet, Don Francisco dMis gegenüber, einen weiteren direcren Schi itt zu thun. Ja, es behaupten sogar Leute, die mit dem Hof in Verbindung stehen, ganz unbedenklich, Isabella habe es ihren Ministern ausdrücklich verboten, dem König in ihrem Namen irgend welche neue Vorschläge zu machen. Man hofft jedoch, daß vor der Versammlung der Cortes etwas in dieser Angelegenheit geschehen wird, um in der Wahlkammer Inteipellationen zuzukommen, welche man bisher aus Rücksicht auf die delicate Nälur des Gegenstandes absichtlich veiinicden hat, die aber jetzt nicht mehr ausbleiben können, »reun nicht irgend ein 453 Abkommen getroffen wird, durch welches sie unnöthig gemacht werde». -" Monsignor Brunelli hat gestern den Umzug der Frohnleichnamsprocession von einem der Balcone des Stadthauses, den man ihm zur Verfügung gestellt, mit angesehen. Auf einem andern Balcon daneben befand sich die Konigin Isabella. Der Konig hat einer gleichen kirchlichen Feier im Pardo beigewohnt. — Die Regierung scheint noch keine officielle Nachricht von dem Einmarsch der spanischen Truppen in Portugal erhalten zu haben. — Der »Faro" enthielt gestern einen Brief aus London, nach dessen Inhalt es im Werk seyn soll, unter den Aufpicien der brittischen Regierung die philippinischen Inseln als ein spanisches Vice-Königreich in die Hände Espartero's übergehen zu lassen. Der Verfasser des Briefes sagt, schon während der spanischen Regentschaft sey von diesem Project die Rede gewesen, und nur der Ausbruch der Revolution gegen Esparte-ro's Autorität habe die Verwirklichung desselben verhindert. Der »Faro« gibt diese Neuigkeit, ohne irgend einer Thatsache zu gedenken, durch welche dieselbe für mehr als ein bloßes Gerücht angesehen werden kann. — In Aoiles, m der Provinz Ooiedo, hat am 27. Mai eine ernstliche Korn-emeute Statt gefunden. Das Volk sammeile sich in großew Massen, die Ausfuhr vcm einer Quantität Getreide zu verhindern , und griff die Cioilbehörben und dann die Truppen? welche die Einschiffung beschützen sollten, mit Steinen an. Erst als die Meuterer nicht mehr zu zügeln waren, wurde Befehl zum Feuern gegeben, und neun Menschen, unter ihnen zwei Frauen, wurden verwundet.. Die Aafregung des Volks steigerte sich jedoch zu einem solchen Grad, daß man eS für gerathen hielt, die Frucht vorläufig nicht einzuschiffen.« Portugal Der »Oester. Beobachter" vom 18. Iui'i meldet.-Den neuesten Londoner Blättern vom l l. d. M. (die wir über Hamburg erhalten haben) zu Folge, hat es mit der vor zwei Tagen vom «Moniteur« gemeldeten Nach'ichr von der Gefangennehmung des Grafen das Ancas und der Truppen , die sich mit ihm in Oporto zu einer Erpedicion einge. schifft hatten, seine Richtigkeit. — Durch das Dampfschiff »Polyphemus" hatte man in Portsmouth am lO. Juni Nachrichten aus Lissabon vom 3. und ans O»)orco vom 6. d. M. erhalten. Eii, Schreiben ans Lissabon vom 3. meldet den Hergang der Sache folgendermaßen: "Die letzten Nachrichten aus Oporto vom 30. M.u hatten genreldet, daß daselbst Anstalten zum Abgang einer Expedition unter Commando des Grafen das Antas getroffen wurden. Am 3t. um Mitternacht war Alles zur Abfahrt bereit, und am 1. Juni in aller Frühe passirte das Geschwader, bestehend aus drei Dampfschiffen, nämlich >,Mindello,« »Royal-Tar« und »Porto ," nebst der Corvette ..der achle Juli« und vier kleinern Fahrzeugen, mit 2500 Mann an Bord, glücklich die Barre, als sie plötzlich von der brittischen Escadre unter den Befehlen des Sir Thomas Mailland umzingelt wurde, und auf dessen Aufforderung sich ergab. — Der Graf das An-tas war auf dem »Mindello," de? von Hrn. Salter con», mandirt wurde; das Ganze lief ohne Widerstand und ohne Blutvergießen ab. — Nachdem der Fang bewerkstelligt war, wurden sämmtliche Waffen der portugiesischen Soldaten und auch die Munition über Bord geworfen. Man erklärt dieses sonderbare Factum auf zweierlei Weise; n^ch der einen Ver- sion soll die Mannschaft aus Unwillen über ihre Behandlung von Seilen der Engländer, ihrer Allürten, ihre Waffn» selbst in das Meer geworfen haben; nach einer andern Version soll der englische Commodore, der nicht so viel bewaffnete Leute anf den Schiffen haben wollte, diese Maßregel angeordnet haben.." In Ooorro glaubte man bei Abgang ber letzten Nachrichten (6. Ium) an eine baldige Ausgleichung des Streites, da die dortige Iuma die vier von der Königin vorgeschlagenen Artikel angenommen haben soll. Griechenlan d. Der »iVIoinlLur 6r«o« schreibt: Gnechenland, diese Tochter der öffentlichen Meinung, welches den Sympathien der Volker seine Freiheit verdankt, hat stets das Vorrecht gehabt, großmüthige Gesinnungen cinznflö'ßen. Wir haben einen Beweis davon in einem neuerlichen Znge, der ganz geeignet ist, über so viele Ueb^l und Unglücksfälle uns zu trösten. Ein Mann, dessen Name von der Erinnerung an den Nationalkampf unzertrennlich ist, dessen unerschöpfliche Ergebenheit das Land öfter gerettet hat, der Hr. Ritter Eynard hat an die Regierung, so eben geschrieben, um ihr anzuzeigen, daß, wenn England auf den in Betreff deS letzten Semesters des Darlehens von ihm erhobenen Neclamationen beharrt, er die mit so vieler Strenge eingeforderte Summe zur Verfügung Griechenlands stellt» Im Jahre 1829, zu einer Zelt, wo die Zukunft Griechenlands noch problematisch war, rettete der Ritter Eynarr> die Nation von einer bevorstehenden Gefahr dmch eine Hand-lung, derjenigen ganz ähnlich, welche ihm seine Großmuih in diesem Augenblicke einflößt. Sollen wir glauben, daß die dermalige Gefahr so groß ist, als jene von damals? Die Meinung von ganz Europa, die von einer großen Macht ihrer Reclamation gegebene drohende' Gestalt sind da, darauf zu antworten. Ja, unter den dermalige«, Umständen hat Ritter Eynard emen neuen und unbestreitbaren Anspruch auf den Tirel eines Wohlthäters Griechenlands erworben, der ilM bereits gebnhit harce. Wir unterlassen, den Eindruck zu schildern, welchen der Entschluß des berühmten Philhellenen im Lande hervorgebracht hat; es gibt Gefühle, die kein Wort auszudrücken vermögen würde. Ehre dem Lande, welches so seltene Gesinnungen der Ergebenheit einflößt!^ Ehre den Männern, welche ihre Ehre und ihr Glück in so edelmüthige Handlungen legen! Wir wissen noch nicht, ob die Negierung es benöthigen wird, pon dem Anerbieten des Ritters Eynard Gebrauch zu machen. Wir wollen einer großen Nation, welche so l'iele Ansprüche anf den Dank Griechenlands hat, nicht unrecht thun, zu glauben, daß sie an Wohlwollen und anGroßmiith von einem einzelnen Manne übercroffen werden könne. Waches aber auch der" Ausgana, einer zwischen Griechenland und zwischen den Machten, dessen Wohlthätern, obschwebender, Verhandlung seyn möge, so wird Herr Ritter Eynard, mag England auf seinen Forderungen bestehen ^ oder Griechenland das verdiente Vertrauen schenken, darum die Ehre einer Handlung nicht minder für sich haben, deren Andenkeni das Herz aller Griechen auf immer erfüllen wird. Osmanisches Neich. Der „Oesterreichische Beobachter" vom 16. Juni enthalt: Berichten aus Belgrad vom ?. Juni zu Folge, ist der dortige neue türkische Statthalter, Selim Pascha, am Nachmittage dieses Tages, nach einer sehr kurzen Krankheit, die sich als eine Gesichtsrose äußerte, gestorben. Verleger: Iguaz Aloi« Edler v. Kleinmayr. AnhanH )nv Im!iac!)erSeitunH. ^ours Vam 18. Auni 1847. Mittelvreis. «taatsscbuldverschr,it,. zu 5 p^t. Nn CM.) »07 ObNaac. per allgem.und linear, < zl, 3 p<^^, 1 — ^ottammer. ^er ältern Üom. zu , ..2 „,. 6^ Zj.j har^scken Smulden. der n, / i Anlcden <. zu ^ 5j^ ^. j — Aerar. Denies? ObUaal'one" dec Stande ((3.M.) (6.M.) v.Oest^'reich U'Ner u,,d /zu5 !'(.'.-, .. - men. Mähren , Schlc» ) z« , .»1 »,. , - - sten. Steyeiüiark. )larn-^u, «" j — — tin, Kraii, , Görz ui,0 »5U l 3>4 ^» t — — !>es W. Oberk. Amtes ^ f 'lctien i>er W>e» . Gloq^'ntz«-Eüeiib^hn ' zu 5o° ft. E. M......617 i^2 N. in fremden - Änfeige der hier Angekommenen und Abgereisten. Den l8. Juni 1847. Hr. A,tto„ Gi-af Palilovich, k. k. Nath, Dr. der Rechte li. iviik!. Gnb. S,'crctar, von Wien nach Triest. — Fr. Amelia Koppel, Medici» - Drc^ors - Gacuini, von Agrani nach Triest. — Franz Damiani, Haiidels.-ln.^ün, voi, Tliest nach Wien. Den ^l9. Hr. Johann Pettondi, Besitzer, — und Hr. Johann Cosolo, l. k. Nechnungsossicial; beide von Trieft nach Gratz. — Hr. Peteani Ritter v. Stein-berq , mährisch - schles. Landstand; — Hr. Nicolaus Gjllka, Handelsm,, — u. Hr. Franz Agazzotti, Doc^ tor; alle 3 von W>c>, nach T'iest. — Fr. Baronesse v. Gnssich, HerrschaftS - Inhabers - Gemahlinn, von Gradej „ach Padua. — Fr. Maria Gräfinn von Winkler, oo>, ?lgrani nach Görz. — Hr. Ludwig Nu-sterer, Handelsm., von Tricst nach Nohitsch. — Hr. Johann Edler v. RoZmilii, Dr. dcr Rechte, sammt Fa-lmlie ii. Dienerschaft, ron Triest nach Wien. Den 20. Hr. Peter Tunin'r, Professor, — und Hr. Raimund Asbora.hetti, k, k. Appcllarion^rath; br>-de von Giatz nach Triest. ^ Hr. Jacob Maiolani, Hcli!dlunsss.)^nt, von lldlne nach Wien. — Hr. Andreas Moricch, Handelsm,, von Triest nach Villach. — Hr. Ioh. Wcsse!!),Hanoclsm. ; — Hr. Ignaz Wm.-ter, t. k. Oel-LtesVi ant; — 5^>r. Anrelius Pollak, Dr. der Medicin, — u. Hr. Valentin V^IIe, Architect; alle 4 von Tricst nach Wien. — Hr. Alexander Brldi, Handelsm , — u. Hr. Math. Primosich, Besitzer; beide von Triest nach Gratz. — Hr. Ernst Peitsch, Groß.-handler; — Hr. Ios. G^äfl, Hof- und Gerichts - Ad-vocat, — u Hr. Jacob Lackenbacher, Großhändler; alle 3 von Wien nach Tricst. — Hr. Inllus Mcrl', Besitzer, von Wien nach Paoia. ö" IGNA.Z EDL V. KXEINMAYR. in Üaioacfo i|l gu t;obat ; V v V Clljte, Clljte, Kaj Zganje tlela! Pri-g'odba žalostiia ino vesela za Slovence. Poslo-venil F. Gl. V Èelovci. 1847, btofd). 18 fr. SgOClEül l>asiiza< Molitne Buk-.e v' /haft Marii Deviai. Drugi nalis. V Zclovzi. 1847. Un^ebuuDcn IS Er. Z »022. s,) Industrie- und Gcwerbsproducten Ausstellung ^ im September d. I. Da die ?eit dcr in diesen Blättern bereits weitläufig angezeigten Industrie-und Gewcrbsproducten- Ansstclluna in Ll n z numcr näber rückt, und da der Termin der Clnsendung vom .. kis .nc ln.ivo 20. August d. I fcstgefttzt ist, so werden alle HaorttSmyaoer, Manufacruriften, Gewerke, Generbsleute und Producenten in Kram des inner-^bcrösterr, Industrie-Vereines mit dem ^eijatze aufmerksam gemacht, daß klcln ere, für die Ausstellung bcstlmmte Gegenstande von der gefertigten Delegation übernommen und, gegen Vergütung der entsagenden Transportkosten, nach Linzan die Ausstellungscommiffion Von der krainischen Delegation des Vereins zur Beförderung der Industrie- und Gewerbe in Innerosterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg. Laibach den 20. Juni ,647. (I. Laid. Zeit. Nr. 74 v. 22. Juni »847.) 460 HemtUchc Verlautbarungen. Z. 1023. (l) Nr. 539^ll37. Concurs » Kundmachung. Bei der k. k. st.yermälkisch-iUyrischen Ca-meralqefallen-Verwaltung kömmt eine Secre-tärstelle mtt dem Iahresgehalte von lOOO st., und imVorrückungsfalle eine solche Dienststille mtt dem Gehalte jährlicher 900 fl. oder 800 fl. wieder zu befttzen, — Die Bewerber um einen dieser Dlenstposten haben ihre gehörig belegten Gesuche im vorgeschriebenen Dienstwege bis zum 25. Juli l617 an die k. k. stcyerm. illyr. lZameralqefällen-Verwaltung zu leiten, und sich darin über ihr Lebensalter, die juridisch-politischen Studien, die sonstigen Dienst- und lHefa'Uökcnntniffe, überhaupt über ihre höhere Vorbildung für den (Zonccptbdienst bei einer leitenden Gefallen-Landcsbehölde, über ihre biö-htrige Dienstzeit und ein beobachtetes cadtllo-sts Benehmen auszuweisen , auch zugleich anzugeben, ob sie, dann im bejahenden Falle, mtt welchem Gefallsbeamten in Kteyelmark und Illyrien, und in wclchcm Grade sie verwandt oder verschwägert sind. — Gratz am l,i. Juni Vermischte Verlautbarungen. Z. iao5 (,) Nr. ,454. Edict. Vom k. k. Bezirksgerichte Eenosetsch wird dem unbekannt wo befindlichen Jacob Ekamperl und seinen gleichfalls unbekannten (3rben bekannt gegeben: Es habe wider sie Michael Skamperl von Äiiedcrdorf, die Klage auf Zmrkennung des ersitzungswciscn Eigen-thumsrechtesder, zur Herrschaft Senoseisch sul,Urb. Nr. i66l9 zinsbaren 5^6 Hude zu Niedeldors unter heutigem Tagr hicramis überreiche und um richterliche Hilje gebeten, worüber die Tagsatzung auf den 20. August l. I,, früh y Uhr angeordnet wurde. Dieses Gericht, dem der Ausenthalt der Geklagten unbekannt ist, und da dieselben vielleicht aus den k. k. österr. Erbenden abwesend seyn dürften, hat ihnen aulihie Gefahr und Kosten einen ^ui-Äloi- 2d<'. Das von der Gefertigten errichlete Instiiut ist in dcm durch seine reizende Lage bekannten, nur wenige Minuten außer der Stadt Laibach liegendcn, ihr eigenthümlichen Gute Nosenbüchl cingelichtet, es biclet für die Gesundheit der Mäbchcn sowohl, als auch die Entwicklung ihrer körperlichen Anlagen den sichersten Gewinn. Auch hat die Gefertigte für die Kost und Erzielulna, dic inöq-lichst minoesten Preist bestimmt, und fügt Dieselben bei: Zur das Kostgeld monali ch »2 ft,; für den Umerricht, bestehend: in der Religion, in den Gegenständen der deutschen 3 Massen, in allen weiblichen Handarbeiten, in der Geographie und Geschichte und der franzö'si-schen Sprache monatlich 4 fl.; für den Unterricht im Tanzen, Zeichnen, Musik, welche Kenntnisse jedoch nur aus besonderes Begehren der Arltern gelehrt werden, wird eine besondere, doch stets der höchsten Billigkeit angemessene Bezahlung gefordert wndcn. Ueberdieß wird die Gejertigle stets beflissen seyn, außer dem Unterrichte i» allem oben Benannten, die reiferen Mädchen in alle jene Kenntnisse einzuführen, welche jcdem Mädchen, das bestimmt ist , eine Haus' Haltung zu führen, so unentbehrlich sind. Fauni v. Fichtenan, geborne Sleincr. Bei l6N. 2DI.. V. I5I.2INUH^N, Buchhändler in Laibach, ist so eben erschienen: Malerische Ansichten «uz Kram. Nach der Natur gezeichnet von Ludwig Schuller, lithographirt und herausgegeben von Joseph Wagner. 8. und 9. Heft. Mit Ansichten von Srisen-berg, Gottschee und Weichsolburg, mit Töplitz, Naffenfuß und Vleustadtl. Prä'numerationspreiö pr. Heft 1 si. Von dem 1. bis zum 7. Hefte sind noch Exemplare zum Pränumerationspreise a 1 fi.pl. Heft vor-räthig, und sind dieselben zu geneigter Abnahme um so mehr zu empfehlen, als die gute Ausführung die. ses schönen Originalwerkcs vollkommen dazu berechtiget. Die Lieferungen können auch nach und nach mit Vorausbezahlung der letzten, in Empfang genommen werden.