PrikmmeraNsus - Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 „ 2» „ Vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich ... — 70 „ MitderPost: »»»»jährig...............12 fl. Halbjährig............... 6 „ «iertkljiihrig........... 3 .. Laibacher 8ür Zustellung inS HauS irrtelj. 25 kr., monarl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. TaMatt Anonyme Mittheilnngen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Redactton Vahnhofgaffe Nr. 15. Expeditions- L Jns«r«te»- Bureau: Longreßplatz Nr. 2 (Buchhandlung von Jg. v. «lein-mayr L Fed. Bamberg.) J«sertto«spretse^GMV Für die einspaltige PHtzäkO-A' L 4 kr., bei wiederholter schaltung L 3 kr) -tz?» Anzeigen bis S geilen SOjr. ' ^ Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 246. Donnerstag, 26. Oktober 1876. — Morgen: Frumentms. 9. Jahrgang. Der tiirlisch-wffische Krieg. Die „Times ' beschäftigt sich in einem längeren Artikel mit der Erwägung der Chancen eines russisch-türkischen Krieges. Nach den Betrachtungen des genannten Blattes dürste die Türkei jetzt ihrem Todfeinde Rußland gewachsen sein. Obgleich Rußland seine Marine im Schwarzen Meere, namentlich mit kreisförmigen Schiffen, wiederhergestellt hat, befällt die Türkei doch ".ichts weniger als panischer Schrecken, denn auch dü Türkei setzte eine ansehnliche Seemacht am Bos Pvrus in Sland, verwendete Riesensummen für Anschaffung von Panzerschiffen und sieht der drohenden Kriegsgefahr kampfbereit inS Auge. Obgleich die türkisch, Bevölkerung die untauglichsten Seeleute der Welt liefert, so werden die türkischen Panzer-Ichiffe doch imstande sein, die wichtigsten Städte an der türkischen Küste zu schützen und Rußland zwingen, den Landweg einzuschlagen. Die türkische Armee steht heute zahlreicher und besser diScipliniert da, als im Jahre 1854. Der serbische Krieg erbrachte den Nachweis, daß die türkischen Truppen ihre alte Kampflust und kriegerische Befähigung noch nicht eingebüßt haben. Die Verpflegung der türkischen Armee ist, wie bekannt, eine mangelhafte, aber der türkische Soldat ist an schmale Kost gewohnt. Rußland dagegen kann sich rühmen, durch Besitz von Eisenbahnen in kürzester Zeit hundert-^usende von Truppen aus dem Innern des Reiches auf den Kriegsschauplatz zu stellen. Die Rekrutierung der serbischen Armee mit russischen Freiwilligen ergab, wie leicht es für Rußland wäre, eine große Armee auf türkischem Boden anzusammeln. Nach der neuesten Sachlage stehen die Dinge so, daß die Kriegserklärung vonseite der Türkei ausgehen dürfle. Rußland wünscht augenscheinlich einen Winterseldzug, denn seine Soldaten sind an die Strapazen dcs Winters gewohnt, während Tausende aus den Reihen der türkischen Armee einem Winterfeldzuge zum Opfer fallen dürften. In der Erwägung, als Oesterreich Neutralität bewahren dürfte, würde die Türkei den Kampf mit Rußland allein auözutragen haben. Die,TimeS" bemerken schließlich: „Ließe sich die Türkei durch die im Jahre 1829 gemachten Erfahrungen leiten, so würde sie mit rechtzeitiger Klugheit handeln, gleichviel, welche Opfer sie auch ihrem Stolze oder selbst ihrer Macht dadurch bringen dürfle." Das türkische Parlament soll am 1. (13.) Dezember l. I. eröffnet werden. Das diessällige Wahlgesetz enthält, wie die „Allg. Ztg.- mittheilt, folgende Bestimmungen: Art. 1. Der Generalrath Medschliß i Umumi besteht aus zwei Kammern (äaire), von denen die Mitglieder der ersten Kammer durch die Bevölkerung aller Nationalitäten gewählt werden; diese erste Kammer hat die oberste Aufsicht über die Einnahmen, die Ausgaben und das Budget des Staates und beräth alle Gesetze und Verordnungen des Reiches; die Anzahl der Mitglieder beläuft sich wenigsten» auf 120, ihre Sitzungen dauern vom I./13. Dezember bis zum Ende des Monats Februar; eine Prolongation hängt vom Sultan ab. Jedes Jahr tritt ein Drittheil der Deputierten aus und wird mittelst Wahlen durch andere ersetzt, so daß die Mitglieder nach einer Periode von drei Jahren vollständig erneuert werden. Der Name der Kammer ist Medschliß i Mebussan (Deputierten-Kammer). Art. II. Die Mitglieder der zweiten Kammer werden von der Regierung ernannt. Sie haben die von der Deputierten-Kammer votierten Gesetze und Entscheidungen zu revidieren, zu bestätigen oder zu verwerfen oder nach der Deputierten-Kammer behuf-Modificierung und Nmendierung zurückzuschicken. Die Anzahl der Mitglieder beträgt wenigstens dreißig und höchstens fünfzig. Der Name der Kammer ist Medschliß i Ajan (Primaten-Kammer oder Herren« kammer.) Eine Ordonnanz des Sultans bestimmt den Tag ihrer Einberufung. Art. III. Gegenwärtiges Reglement ist nur für die diesjährige Versammlung giltig; ein definitives Wahlgesetz für die Zukunft wird jetzt auSgearbeitet. Art. IV. Die zu Deputierten erwählten Per« sonen müssen durch ehrenhaften Charakter bekannt und von unbescholtenem Rufe fein; sie müssen über 25 Jahre alt und niemals zu einer infamierenden Strafe verurtheilt worden sein; auch müssen sie in ihrem Heimatlande irgend ein größeres oder kleinere« Besitzthum haben. Jeder türkische Unterthan, der Jeuilleton. Verschiedene Wege. Novelle von Rudolf Müldener. (Fortsetzung.) Der Assessor war eine jener glücklichen Na-die, offen und vertrauend, wie sie find, bei be?? dieselbe Theilnahme für ihre Angelegen-dak^ "vraussetzen, welche sie selbst natürlicherweise vielt'! Empfinden müssen. Sei es nun, daß seine * cht «was weitschweifigen Mittheilungen Fernau weit t», daß seine Worte vielleicht ander» ied» Erinnerungen in ihm erweckten, denen er I tzr nachhin^ kurz, Herr von Sohr bemerkte, wie s»»«.. E>aupt träumerisch in die hohle Hand ge-' ä" Boden blickte und seiner Erzählung nur geringe Aufmerksamkeit zu schenken schien. sagt«-r, „ich begreife, daß die Gegenstand ist, dich zu unterhalten, dich, «I». da« Große und Ganze in da« ^ür den zwar die Schicksale der »s«. ^ die Leiden und Freuden des Ein. i" der Menge verschwimmt, Interesse besitzen, auch hast d„ ja nie geliebt." Fernau lächelte, wie ein Greis die Thorhejt eines Kindes belächelt. „Nie geliebt!" murmelte er. „Ja, Julius!" erwiderte der Assessor, der die Bedeutung diese« Lächelns wenigstens zum Theil errieth, „warst du nicht immer ein Feind der Ehe? Oder sollte ich mich getäuscht haben, solltest du viel-leicht verheiratet sein? Oft erfaßt ja die Liebe denjenigen in der Ferne, den sie in der Heimat ver-schont." „Nein," antwortete Fernau, „ich bin nicht verheiratet, auch war ich nie ein Feind der Ehe. Ich beklage vielmehr den Eölibatäre, dem die edelsten und reinsten Freuden, die nur das Familienleben un« zu gewähren vermag, fremd bleiben." „Und bei diesen Ansichten hast du nie daran gedacht, dich zu verheiraten?" .Vielleicht ist es meine Schuld," antwortete Fernau auf eine Frage, die der Assessor an ihn gerichtet hatte, „daß ich nie rin Weib fand, dessen Gatte ich hätte fein mögen; vielleicht lag e« daran, daß ich nie daran dachte, ein solche« Weib zu suchen." „Und warum suchtest du nicht?" „Weil ich im vor-u« zu finden verzweifelte." „Ah! Juliu»,- versehe der Assessor, „man verzweifelt nie daran, etwa« zu finden, wa« man noch nicht besaß» aber man bezweifelt, etwa« wieder zu finden, was man verlor." „Du kannst recht haben,* antwortete Fernau träumerisch. „Bis du heute noch frei?" wandte sich Fernau endlich an den Assessor. „Bi« übermorgen kann ich über meine Zeit verfügen," antwortete dieser. „Pauline weilt mit ihrer Mutter in Pyrmont und kehrt erst Freitag zurück." „In diesem Falle bitte ich dich, mich heute in da« Theater zu begleiten; man gibt den Don Juan, und du liebst Mozart, glaub' ich." .Ohne Frage!" erwiderte der Assessor. „Da e« im Theater vielleicht überfüllt sein dürfte, so wird e« gut sein, sich rechtzeitig nach Billet« um« zusehen. damit wir einen Sperrsitz bekommen." „Unnöthig," entgegnete Fernau. „Ich habe eine Loge." „Eine Loge?" fragte Herr von Sohr überrascht. „Aber du bist allein, wie es scheint?' „Du weißt,' antwortete Fernau, „daß ich die Einsamkeit liebe, und um selbst im Theater ia meinen einsamen Mediationen nicht gestört zu wer« den, nahm ich für mich allein eine Loge." „Ah, ich wußte e« nicht," bemerkte der Assessor, „daß du so luxuriöse Gewohnheiten angenommen!" vorstehende Eigenschaften besitzt, kann zum Deputierten erwählt werden. Ein zum Deputierten erwählter Staatsbeamter muß seine Entlassung von seinem Amt einreichen. Die von den Provinzen er. wählten Deputierten gelten nicht als Repräsentanten dieser oder jener Provinz oder Volksklasse, sondern als Repräsentanten der Gesammt-Bevölkerung des Reiches. Art. V. Eine Specialliste bestimmt dir Anzahl der Deputierten, welche in jedem Vilajrt zu wählen sind. Diese Deputierten werden, abgesondert von den durch Wahl ernannten Mitgliedern der VerwaltungS-räthe der Kaza (Aemter), der Sandschaks (Districte) und des Verwaltungsrathes der Hauptstadt des Vilajets. in folgender Weise erwählt. ES werden an die Kaimakame (Unter-Statthalter) der unter der Jurisdiktion des Vilajets stehenden Aemter Schreiben gesendet, in denen die Anzahl der muselmännischen und nichtmuselmännischen Deputierten festgestellt ist. Jedes Mitglied des Verwaltungsrathes schreibt auf «inen Zettel die Namen der von ihm erwählten Personen, welche in dem Vilajet wohnen und die im Art. IV vorgeschriebenen Eigenschaften besitzen müssen; jeder Zettel muß so viele Namen von muselmännischen und nichtmuselmännischen Männern enthalten, als für da« Vilajet Vertreter zu wählen sind. Die Staats-beamten dürfen auf das Votum der Raihsmitgliedet keinerlei Einfluß auSüben. Jeder Votant hat den von ihm angefertigten Wahlzettel zu unterzeichnen und in ein Couvert zu versiegeln, worauf der Zettel durch Vermittlung des Unter-StatthalterS und in den Sandschaks durch Vermittlung des Muteffaris ^Statthalters) an den Generalgouvernetü des Vilajets unentsiegelt befördert wird. Sobald diese Zettel in dem Hauptorte des Vilajets angekommen sind und die von den Mitgliedern des Verwaltungsrathes der Hauptstadt des Vilajets angefertigten Wahlzettel hinzugefügt sind, beruft der Generalgouverneur eine Versammlung von nicht mehr als 1b Personen, an welcher bloS die Oberbeamten und die geistlichen Chefs der Gemeinden theilnehmen und in welcher ^er Generalgouverneur den Vorsitz führt. Die Wahlzelle! werden in Gegenwart dieser Versamm lung eröffnet; die Stimmen werden gezählt und die Mgen Candidaten, welche die meisten Stimmen erhalten, werden zu Deputierten ernannt. Bei etwaiger Stimmengleichheit entscheidet das Los. Die Namen der Candidaten, welche auf solche Weise die Mehrzahl erlangt haben, werden sogleich veröffentlicht. Die Wahlzettel und das von der Versammlung auf-gesetzte Protokoll werden durch Vermittlung des Generalgouverneurs nach Konstantinopel geschickt. Artikel VI. Die Deputierten haben sich bis zum 1. Dezember in Konstantinopel einzustellen; eder Deputierte muß ein Mazbata (Protokoll) haben, tn welchem die Zahl> der Stimmen angezeigt ist, er erhalten hat, und welches mit dem Siegel des Verwaltungsrathes versehen ist. Artikel VII. Die Hauptstadt des Reiches und lhr Weichbild werden in 20 Wahlkreise eingetheilt. Jeder Wahlkreis hat zwei Delegierte zu ernennen, welche die Deputierten von Konstantinopel und dem Weichbilde zu wählen haben. Die Wahl dieser Delegierten geschieht in folgender Weise. In jedem Wahlbezirk wird eine aus Notabeln bestehende Commission gebildet. Die männlichen Bewohner dieses Bezirkes, welche türkische Uuterthane», Eigenthümer und über 25 Jahre alt sind, bezeichnen die beiden Delegierten, welche die Deputierten zu wählen haben. Zu diesem Zweck ist in der Commission ein Regier aufgelegt, in welchem jeder den Namen der von hm zum Wähler bestimmten Person einschreibt. )iejenigen, welche die Mehrheit erhalten, werden zu Delegierten des Wahlbezirks ernannt. Die von den 0 Wahlbezirken ernannten Delegierten versammeln ch an einem von der Regierung bezeichneten Orte, um die festgesetzte Zahl von Deputierten zu wählen. Jeder Delegierte schreibt auf einen Zettel die Namen der von ihm erwählten Personen, welche die im Art. IV. bezeichneten Eigenschaften besitzen müssen. Die von den Delegierten angefertigten, Unterzeichneten und in einem Couvert versiegelten Zettel werden dem Polizeiminister übergeben, der sie zum Staats-rath schickt. Der Staatsrath prüft diese Zettel, und diejenigen Candidaten, welche die Mehrzahlder Stimmen haben, erhalten ihre Karte als Deputierte, und hre Namen werden sogleich veröffentlicht. Art. VIII. Die Deputierten erhalten in Kon-tantinopel Diäten, sowie die Kosten ihrer Rückreise. Für ihre Reisekosten von der Heimat nach Konstan-tinopel haben die Regierung-kaffen der Provinz zu orgen; die Reisekosten werden nach denen eines Beamten bemessen, der einen Monatsgehalt von 3000 Piastern hat. Sobald zwei Drittheile der De mlierten in Konstantinopel eingetroffen sind, wird >ie Regierung kraft eines kaiserlichen Decretes zur Eröffnung der Kammer schreiten, ohne die Ankunft der übrigen abzuwarten. Fernau'S Equipage brachte am Abend beide Freunde in da- Theater. Sie traten in dem Mo mente in ihre Loge, in welchem das Orchester die Ouverture anstimmte. Die Vorstellung war mangelhaft, gleichwol ver urfachte sie dem Assessor ein lebhaftes Vergnügen Leidenschaftlicher Musikliebhaber, war er ein zu en. thusiastischer Verehrer Mozart«, als daß nichtjeine selbst übel ausgeführte Schöpfung des großen Meisters ihn auf den Höhepunkt einer dilettantenhafteu Be geisterung hätte emporschrauben sollen. Er beugte sich über die Brüstung, lauschte den Tönen der Musik, kritisierte die Stimmen der Sänger innen, musterte mit seiner Lorgnette die Damenwelt oder bewunderte den kleinen Fuß, den graciösen Partner Tänzerin. Ferna« im Gegentheil schob seinen Stuhl in den innersten Winkel der Loge zurück, der seine Ge< stalt dem Publikum verbarg, ihm indessen gestattete, alle- zu sehen, wa» im Saale vorging. Hier stützte er da-Haupt träumerisch auf seine Hand; die Töne de« Orchesters berührten sein Ohr, nicht aber seinen Geist, und vergeblich drang der Glanz der Lichter in fein halbgeschlossrne» Auge. Nach Verlauf einiger Minuten öffnete sich eine M« dMn fest geschlossene Gritenloge, und Frau von A>«vendors irm «i« am Arine Hre» Gatten. (Fortsetzung folgt.) schluß geeinigt, bei Abschluß der neuen internationalen Handelsverträge die Einhebung der Zölle in Gold in Aussicht zu nehmen, daher bei der bevorstehenden Einführung eines allgemeinen reformierten Zolltarife-die Zölle auch in Gold anzunehmen. Ich bin in der Lage, Ihnen die Zustimmung der ungarischen Regierung zu diesem Beschlüsse der österreichischen Regierung aussprechen zu können." Hierauf folgt die zweite Lesung des Anträge-des Abg. Ritter v. Schönerer wegen Errichtung einer ö konomisch - pa r a sitologi sche n Ver-uch-> und Eentral-Station. Der Antrag wird abgelihnt. Abg. Dr. v. Plener erstattet den Ausschuß» >ericht über die Petition der brünner Arbeiter und fünf andere Petitionen und beantragt: „1. dieselben der Regierung zur eingehenden Würdigung bei der Abfassung der neuen Gewerbe-Ordnung abzutreten und 2. die Regierung aufzufordern, den bereits angekündigten Entwurf der neuen Gewerbe-Ordnung mit thunlichster Beschleunigung dem ReichS-rathe vorzulegen." Diese Anträge werden unverändert angenommen. Eine ansehnliche Reihe von Petitionen wird der Regierung zur Erledigung abgetreten. Nächste Sitzung Freitag den 27. d. M. Reichsrath. 198. Sitzung des Abgeordnetenhaus es.) Der Minister des Innern legt eine RegierungS Vorlage betreffend das Gesetz, womit Bestimmungen über die Schnee-Abräumung auf Reichsstraßen erlassen werden, auf den Tisch des Hause». Abg. Friedrich Sueß und 51 Genoffen brin gen folgende Interpellation an den Handels-Minister ein: „1. Hat die kaiserliche Regierung >em Umstande, daß seit einiger Zeit der Zoll für Waren, welche Oesterreich verlassen, in mehreren Staaten, mit welchen wir in Handelsverbindung stehen, in Gold eingehoben wird, während für alle vom AuSlande nach Oesterreich importierten Waren die Zölle in Silber entrichtet werden, ihre Auf-merksamkett zugewendet? 2. Welche Schritte ge-denkt die kaiserliche Regierung zu unternehmen, um diesen Zustand zu beseitigen?" Es wird zur Tagesordnung übergegangen, und werden mehrere ErgSnzung-wahlen im Ausschüsse vor-genommen. Handel-minister Chlumecky: „Abg. Fried. Sueß und Genoffen haben an die Regierung die Anfrage gerichtet, ob dieselbe anläßlich der Wahrnehmung, daß seit der Einführung der Goldzölle in mehreren Staaten eine Ungleichheit in der 'Einhebung der Zölle eingetreten ist, diesem Zustande ihre Aufmerksamkeit zugewendet, und welche Schritte sie gethan habe, om diesen Zustand zu beseitigen. Ich beehre mich, namens der Regierung auf diese Interpellation folgende» zu antworten: Die Regie rang h«t diesem Zustande in der That ihre volle Aufmerksamkeit zugewendet und hat sich tn dem Ent> Politische Rundschau. Laibach» 26. Oktober. Inland. Am 22. d. fand in Wien ein Ministerrath wegen Beantwortung der Jnterpella-tion über die Orien>politik statt. Nach einer dem „P. L." aus Wien zukommenden Mittheilung be-trachtet man die Situation als sehr ernst und glaubt, daß schon die nächsten Tage die Monarchie vor die schwersten Entscheidungen stellen werde». Die Gerüchte über den bevorstehenden Rücktritt des Grasen Andrassy entbehren, wie die „Presse" erführt, jeden Grundes. In diplomatischen Kreisen Wiens weiß man bereits bestimmt, daß die Cooperation Oesterr eichS mit Rußland beschlossene Sache sei. Der kroatische Landtag erledigte in der General- und Special-Debatte da- Gesetz über Hintanhaltung der Viehseuchen. Ausland. In Bukarest wird die Königs-krönung des Fürsten Karl so viel wie beschlossen erklärt. Das von langer Hand vorbereitete Ereignis dürfte schon binnen kurzem officiell werden. In Konstantinopel wurde eine große Verschwörung entdeckt. Um die Ausführung der Reformen zu verhindern, sollten Mithad Pascha und einige andere Minister getödtet wer» den. An der Spitze de- ComplotS standen die Ulema« Mueddin (Erzieher des Prinzen Jzzedin) und Kusnarjan, ferner der Pascha von Skutari. Alle Drei wurden schimpflich degradiert und bei Nacht nach Rhodos deportiert. Gegen Namik und Mahmud Pascha ist die Untersuchung anhängig. LS finden fortwährend Verhaftungen statt. Die spanische Regierung hat, wie das ma-drider Amtsblatt berichtet, schon seil längerer Zeit eine von Ruiz Zorilla und Salmeron unter Mitwirkung einiger föderalistisch gesinnter Militärs organisierte socialistische Berschwö r u n g überwachen lassen. Die an der Grenze erfolgte Beschlagnahme eine« Schreibens Zorilla's, m wel-chem dieser dir sofortige Erhebung auordnete, bestimmte die Regierung zum Einschreiten. Die Haupt' schuldigen, worunter die Generale Merelo, Areyro» Patino und Acosta, wurden verhastet. Letztere werden nach den bestehenden Militärgesetzen bestraf werden- Gleichzeitig wurden auch mehrere ehemalig söderalistische Deputierte verhastet. Einige wer schwörer flüchteten sich. Die Nachrichten über dte>r Ereignisse haben auf die Bevölkerung einen lebhas»« Eindruck gemacht. Es herrscht vollkommene Ruh-Die Truppen wurden consigniert. In Logroo,l Bilbao, Saragossa und Santander wurden Republikaner verhaftet. Mehrere Generale viele find kompromittiert. Gerüchtweise verlautet, daß Zorilla sich in Arragvnien auf spanischem Gebiete befinde. Vom Kriegsschauplätze. Die Montenegriner beabsichtigen, Me-dun zu demolieren und die Besatzung an Oesterreich au-zuliesern. Am 21. d. M. begann ein Artilleriekampf, der »st spät abends endete. Es regnete, mit geringen Unterbrechungen, unausgesetzt; dessenungeachtet setzte die türkische Armee ihren Angriff fort. Der äußerste linke Flügel attakierte die Position nördlich Kavnik, nahm dieselbe und drückte die Serben gegen Djuniä zurück. Die Serben verbrannten Kavnik. Auch im Morava thale, in der rechten Flanke von Hafiz Pascha, wurde gekämpft. Hier versuchten die Serben, welche zweifellos ihre Hauptkraft bei und nördlich Djunis concentrierten, einen Vorstoß, der indeß siegreich zurückgewiesen wurde. Bor Djunis und im Moravathale fand nur ein Geschützkampf statt. Bei einbrechender Dunkelheit feuerten auch die Batterien von Deligrad her, wahrscheinlich, weil man^im serbischen Lager meinte, die Türken hätten die Morava überschritten. Am 25. d. M. wurde den ganzen Tag ein lebhaftes Gewehrfeuer an der Drina von Bado« vince bis Hvornik unterhalten, jedoch ohne Resultat. Zur Tagesgeschichte. — VonderMarine. Die Fregatte „Radetzky," 'E aus der Levante der Abrüstung wegen zurUckberufen wurde, erhielt im adriatischen Meere Gegenbefehl zur Rück> kehr nach Konstantinopel. Der Marinecommandant Vice> Admiral Pückh suhr von Wien uach Pola. SamStag findet in Pola die Enthüllung des Max-Denkmals statt. Schneeschauslung. Der im Abgeordnetenhause eingebrachle Gesetzentwurf, betreffend die Schneeabräumung auf Reichsstraßen, enthält folgende wesentliche Bestimmungen: Die Schneeabräumung auf den Neichsstraßen obliegt denjenigen Gemeinden, deren Gebiet entweder von der Straße durchzogen wird oder die nicht mehr als zwei Wegstunden von der Arbeitsstrecke entfernt sind. Den zur Schneeabräu> Mung beigezogenen Gemeinden wird, mit Ausnahme derjenigen, durch die eine Straße zieht und zugleich eine Lasse derselben bildet, eine Vergütung nach dem zur Winterszeit Glichen Taglohne zuhanden der Gemeindevorsteher ersolgt. Sollte eine Gemeinde Len ihr von den Straßenbau-Organen rüSfich^ch dxr Schneeabräumung zukommenden Auffor derungen nicht nachtommen oder die Arbeit nicht entspre. chend verrichten, so kann die Staatsverwaltung die Gemeinde zur Erfüllung ihrer Verpflichtung verhalten. Sowol Be kchwerden der Gemeinden gegen Verfügungen der Straßen-bau-Organe, als allsällige Klagen der letzteren wider die Ge> Feinden sind bei der der Gemeinde unmittelbar Vorgesetzten politischen Behörde einzudringen. Ein toleranter Priester. Der verstorbene, seine im ultramontanen Geiste geschriebenen Bücher "Ügeoiein bekannte Lonsistorialralh Pater Donin, der »erzeilige Generalbeichtvater Wiens, hat unter anderen ^vhlthütigen Stiftungen auch dem protestantischen . "'In,hause in Wien 100t) fl. Papierrente vermacht mit * «estimniung, .daß von den Interessen den austretenden den "»e kleine Ausstattung sür einen etwa aiizuirelen-ienst belorat werden solle." Lokal- und Promuzial-Augelegeuheiteu. — lAusdrnsloveriischenBlättern.) „Slov. arod» schwingt sich in seiner 845. Nummer zu einer Mo-" Predigt an den Redacleur unseres BiatteS empor, übersah rod^°^ gänzlich, daß das leitende Organ des „Slov. Na «»Elches nahezu tagtäglich den objectiven journa ten K» . " ""läßt, mit gemeinen, auf Personen gemünz "p>«°««n glänzen und hiedurch seinen Leserkreis in '°"8orm unterhalten will. Wir vermeinen »»k. ° ru sein, wenn wir die Aktion dieses frechen, ohen Halbstudenten der öffentlichen Verachtung pr«iSgeben. ^l» groben «lotz sällt groberKeill" Mit diesem alten «prich. und Wahrworte schließen wir unsere kurze Polemik mit dem Beisätze, daß jeder Hausknecht, jeder Tienstbote, welcher durch einen Verlaus von sünf Jahren im Annoncen-Bureau des Franz Müller um zu besetzende Dienstplätze ich erkundigte, mehr Anstand au den Tag legte, alS das leitende Organ des genannten nationalen Blattes in einen persönlich gehaltenen Notizen. Schließlich möge der Redacteur des „Slov. Narod" zur Kenntnis nehmen, daß eine aufreizende und beleidigende Hetzfeder im Redactionsbureau der „Gemeinde-Zeitung", welche vor acht Jahren 85,000 Auflage zählte, keinen Platz, keine Verwendung finden dürfte. — (Die Trauung) der Prinzessin Olga Friederike Marie z^Windischgrätz mit dem Grasen Andrea Alvise zu Mocentgo sand am 7. d. M. im Schlosse zu Haasberg statt. — (Ernennungen.) Landesgerichtsrath Dr. Ru-dols Schwach, Advocat Dr. Vincenz Neumayer und Univcrsitätsprofcffor Dr. Theodor Reinhold Schütze wurden zu Mitg'iedern der judiciellen, und Universttätsprofessor Dr. Rudolf Ritter v. Scherer zum Mitgliede der rechtS-historifchen Staatsprüfungscommission in Graz ernannt. -^ (W ieder ein Bär), Männchen, zehnjährig, 1 Meter hoch, 3 Meter laug, wurde am 13. d. M. im Fürst Auersperg'schen Jagdgebiete „Steinwand" von den Grundbesitzern Kusche, Eisenzops und Kikel geschossen. (Bora.) Am 85. d. M. fuhr der Landmann Anton Sorz aus Skrill-Tabor in Krain mit seinem mit Heu beladenen Wagen aus der stumaner Straße Nach Triest. Nächst des Steinbruches Dorin wurde, wie die „Triejier Zeitung" erzählt, der Wagen von der heftigen Bora nm-geworfen, die auf demselben sitzende Gattin des Landmannes über die Straßenmauer hinabgeschleudert und lebensgesähr-lich verletzt. — (Kapellmeister Treiber in Leipzig,) in unseren musikalischen Kreisen als Klaviervirtuose in bestem Andenken stehend, dirigierte am 17. d. in Leipzig sein erstes Loncert, sand dort freundlichen Empfang und ehrenvolle Beurtheilung. Herr Treiber schlug bei manchen Piecen allzu rasches Tempo an, welches die Norddeutschen, welche bekanntlich schleppenden Tempi's huldigen, überraschte. Herr Treiber wird sich demnächst in Leipzig als Pianist hören lassen — (Friedrich Brandstetter) verbleibt, nach Meldung der „Eillier Ztg.", bis auf weiteres im Gefangen Hause in Lilli, und wird dessen Ablieferung an die Straf anstatt Karlau so bald nicht erfolgen. Brandstetter befindet sich fortwährend in einem nervös aufgeregten, leidenden Zu stande. Er beschäftigt sich in letzterer Zeit mit Zeichnen und Malen und soll bereits einige recht hübsche Bilder, die für seine Familie bestimmt sind, ausgeführt haben. — (Südbahn.) Vom 1. November l. I. an wer den die Wien-Triester Eilzüge Nr. 1 und 3 in der Winter faison mit Wagen erster und zweiter Klaffe verkehren. (Landschaftliches Theater.) Leider spielte sich das an überraschenden Situationen und unzähligen Verwickelungen reiche, sehr unterhaltende neue Kneisel'sche Lust, spiel „Blinde Kuh" vor — leeren Sitzen ab. Dreißig leere Logen, dreißig leere Fauteuils, hundert leere Sperrsitze, schwach besuchtes Parterre, spärlich besetzte Gallerte und leere Theaterkaffe einerseits -- eine aus 50 Personen bestehende tüchtige Theatergesellschast, wie eine solche Laibach seit Jahren nicht besaß, ein aus ld Mitgliedern bestehende-Orchester und 10 andere Theaterbedieustete andererseits, diese Thatsache näher ins Auge gesaßt, bürste in nächster Zeit das von uns — leider sei's gesagt — bereits in Aussicht gestellte Resultat ergeben, baß die äußerst thiitige Theaterdirection mit sich nicht weiter mehr „Blinde Kuh" spielen, sondern die deutscheBühne schließen läßt. Director Fritzsche uud seine in allen Zweigen des Büh-nenwesens tüchtig dastehende Gesellschaft verdienen eine grö ßere Theilnahme vonseite der Bevölkerung. Die Frage „Sein" oder „Nichtsein" unserer deutschen Bühne dürfte in der nächsten Zeit ihre leider traurige Lösung finden Dir Theateruntetnehmung Fritzsche hat ein tägliches Erfordernis von 150 st. zu decken, und die Tageskasse bringt an Wochentagen durchschnittlich nur 60 fl. bis 70 fl. Noch hat die zwölfte Stunde nicht geschlagen, noch wäre Zeit zur Umkehr. Ungeachtet dieser Mtfrrundiichen, ja deprimierenden Erscheinungen müssen wir constatieren, daß die Bühnen Gesellschaft täglich mit Lust und Liebe, mit Eifer und Willen nicht gestern gespielt! Das spärlich anwesende Publikum befand sich in permanenter Heiterkeit und spendete lauten Beifall. Die Bühnenleitung bringt das Neueste; am Repertoirestehen: „Blaubart," „Die Tochter Belials," „Lieber Onkel," „Der Freischütz," „Der Stadtmusicus und seine Kapelle"; nächstens gelangt daS Sensationsstück „Die beiden Waisen* nach der Originalausgabe zur Aufführung. Möge in unseren Mauern die alte, bewährte Vorliebe für die Bühne, die Heuer gewiß gut bestellt ist und hervorragende Mitglieder zählt, wieder erwachen und einem Institute, welches der Volksbildung und Unterhaltung dient, ausgiebig unterstützend unter die Arme greifen. Die Direction Fritzsche ist einer ausreichenden Unterstützung vollkommen würdig. - (Für die Handels welt.) Im Nachbarlande Kärnten werden im November l. I. an nachgenannten Tagen Jahr- und Viehmärkte abgehalten: am 3. in Feld; 4. in Winklern; 6. in Straßburg, St. Leonhard (Lavant-thal), Arnoldstein, Bleiburg, Malborghet, Eisenkappel; lOten in St. Salvator; 11. in Gurk, Obervellach, Feistritz a. d. G; 13. in Spittal; 83. in Gmünd, Greifenburg, Glödnitz, Guttenstein; 37. in Asritz; 30. in Thörl und St. AndrS. die Bretter betritt. Wie lebhaft, wie unterhaltend wurde Zur Landeskultur. Ingenieur Dr. Raphael A. Vicentini wurde an-angs 1873 von der krainer Landesregierung ausgefordert, Vorstudien über die: I. Entwässerung deS Laafethales; U. Trockenlegung der Zirknizer SeeS, und III. Re-gulierung deS Unzflufses einzuleiten und hierüber ve-richt zu erstatten. Aus dem ans vorliegenden Berichte und Gutachten citieren wir auszugsweise die Hauptabschnitte, wie folgt: I. DaS Thal von LaaS. DaS Thal von LaaS, oder richtiger daS Thal von Schneeberg, ist von mehr oder weniger hohen Bergen umschloffen, welche demselben ihre Gewässer theilS direkte, theilS durch Infiltration zuführen. Die wichtigsten Quellen, welche eigentlich die lieber-chwemmungen verursachen, entspringen aus der Lehne, welche sich zwischen Verchnig und dem Schlöffe Schneeberg hinzieht. Sobald aus den angrenzenden Höhen anhaltender und starker Regen Mt, füllt dieser sehr schnell die unterirdischen Grölten, und die Gewässer ergießen sich ins Thal, welches sie dann ost in einer Weise überschwemmen, daß es einem wirklichen See gleicht. Wie überall, so kommen gewöhnlich auch hier d»e größten Ueberschwemmungen im Herbste vor. Bei starken und anhaltenden Regengüssen kann das Thal sich in 72 Stunden füllen und ein außerordentliches Hochwaffer Hervorrusen, während eS mehrere Tage dauert, bis das Wasser abgelaufen ist. AuS den am Ort und Stelle erhaltenen Informationen geht hervor, daß das Wasser im Thale bei den größten Ueberschwemmungen eine durchschnittlich verglichene Höhe von 38 Meter erreicht, so daß die Waffermenge bei Rücksichtnahme aus die vom Wasser bedeckle Fläche des ThaleS, 86.343,000 Kubikmeter beträgt, und braucht dieselbe für ihren Abfluß einen Zeitraum von 18 Tagen. Außer den von der erwähnten Lehne herstammenden Akquisitionen bestehen auch andere, wie die Grotte hinter LaaS, unterhalb der Straße, welche von dieser Stadt nach Zirkniz führt. Bei starkem Regen ergießt sich ans dieser Grotte, oder »wrrls, genannt, das Wasser in das kleine Thal hinter LaaS, welches es zum Theile überschwemmt und von «o eS in daS dieser gelegene Thal von Schneeberg abflkßt. AuS dem Gesagten ist zu ersehen, daß die Akquisitionen größtentheil» durch die Infiltration stattfinden und daß daS Thal keinen SebirgSbach von nennen-werther Bedeutung besitzt. DaS Flüßchen Oberch durchläuft, sich hin und her wen-dend, daS Thal und wird von drei Zweigen, d.h.Zuflüssen gespeist. Der erste hat seinen Ursprung in den Quellen von Verchnig und ist der wichtigste; diese Quellen geben theil-weise beständiges Wasser auch während der trockenen Jahre«-zeit, und gemachten Nachforschungen zufolge ergibt sich, daß bloß die höher gelegenen auitrocknen, und wenn bei di»sen die Infiltration beginnt, so ist dieS ein Zeichen, daß man «iner Ueberschwemmung entgegeogeht, selbst wenn im Thale daS trockene Wetter anhält. Der zweite befindet sich bei der Lokalität, Beyer genannt, und ist die Fortsetzung der Quelle, welche bei Pob-gora entspringt. Dieselbe trocknet häufig auS. Bei Uscheuk bildet dieser Zweig ein kleines Wasserbecken und ergießt sich dann bergseits von Pudop in den ersten Zweig. Der drille Zufluß wird von den Quellen bei dem Schlöffe Schneeberg gebildet. Düse trocknen oft ganz auS, mit SuSnabme derjenigen, welche in einer Schlucht beim Schlöffe selbst entspringt und beständig ein vorzügliches, von den Einwohnern zum Trinken benütztes Wasser gibt. Bei anhaltendem Regen ergeben diese Quellen eine bedeutende Wassermenge, und nicht weit enlsernt thalseits davonZhabe ich viele trichterförmige Ablässe oder SLnglöcher gesunden, welche zu einem doppelten Zwecke dienen, nemlich bei zu-nehmeiidem Wasser stauen sie dasselbe auf, jwährend sie eS beim Abnehmen in sich aufsaugen. Nach meinem Erachten, und es findet sich dies auch be-stätiget, überwiegt aber die erstere Function deS, StauenS beiweitem die zweite des Aussaugens. Dieser dritte Zweig mündet thalseitS von Pridop in den Oberch. Der aus diese Weise alimentierte und verstärkte Fluß durchläuft den übrigen Theil des ThaleS, und bei gewöhlichem Wafferstande ergießt er sich in das Saugloch thalseits von Dane. Dieses genügt jedoch beim Hoitwaffer nicht, und dann entsteht eine Überschwemmung des ThaleS. In solchen Fällen dienen andere Sauglöcher als Ablässe, dieselben sind nicht weit entfernt und unterhalb der Straße, welche von Dane nach Oberseedorf führt, gelegen, und das größte derselben ist die Grotte Globina, wahrscheinlich so genannt von ßlodinH» (Vertiefung). Das Wasser muß jedoch bedeutend steigen, che eS die Grolle erreicht, weil diese vom Saugloche bei Dane durch «ine Terrain« erhöhnng, welche den freien Zufluß hindert, getrennt ist. Die ändern unterhalb der eben erwiihnten Straße gelegenen Sanglvcher sind ebenfalls unter sich durch Bodenerhöhungen getrennt. Alle diese Gewässer ergießen sichver-mitlelst unterirdischer Kanäle durch den Berg, welcher Dane von Oberseedorf trennt, in das tiefer gelegene Thal von Zirkniz. Es muß hier besonder» betont werden, daß ave diese Sauglöcher und ebenso die «rotte Globina den Abfluß des Wassers nur sehr langsam bewältigen können, waS zur Verlängerung der Ueberschwemmungen viel beiträgt. Dieser dem Abfließen des Wassers sehr hindtrliche Umstand muß entweder einer Verengung der unterirdischen Kanäle, durch welche bas Wasser abfließt, oder einem in diesen Kanälen durch angehäufte Materialien entstandenen Hindernisse zu-zuschreiben sein. Wenn diese letztere Voraussetzung sich bewahrheitet, so ist eS leicht, Abhilfe zu schaffen, während im ersteren Falle die Abhilfe schwieriger und kostspieliger ist. AuS dem Gesagten geht hervor, daß der Wasserabfluß durch Effiltration stattfindet, und daß sowol da« Saugloch unterhalb Dane wie auch die anderen die Grotte Globina inbegriffen, so wie sie heute sind nicht genügen, die Wasser-Aquisitionen des Thale« schnell genug zu beseitigen. Der Fluß Oberch von Berchnig aus, welcher der Hauptzweig ist, — die beiden ändern von Podgoro. Beyer und Schneeberg sind untergeordneter Natur und können nur als Zuflüsse berückficltigt werden — hat bis zur Grotte Globina eine Länge von circa 10,000 Meter, während sein Gesälle bergseits vom Sauglvche, dann 5 70 Meter und thalseits bis zur Grotte V WMeter beträgt, ist hiebet zu bemerken, daß das stärkere Gefälle bis Pudop reicht, während eS thalseitS geringer ist. (Fortsetzung folgt.) Kalender für das Jahr 1877. In jeder Haushaltung spielt der Kalender eine wichtige Rolle. Wir sind heute in der Lage, eine Serie dieser noih-wendigen Druckwerke zur Beachtung zu empfehlen: 1. Neuster Schreibkalender für Advocatrn und Notare, verwendbar auch für AmtSvorsteher, Beamte, Geistliche. Militärs, Kaufleute, Industrielle und Geschäfts-Männer, redigiert von Friedrich Krammer, Graz, Druck und Verlag von Leykam-Jofessthal, Preis vsterr. Währ, fl. 1.20. Dieser Kalender enthält einen Schematismus und statistische Daten über Staatsbehörden und Beamte, über Landesvertretungen,GemeindeLemter, Anstalten. Advocaturen und Notariate, über Aktien-, SanitätS-, Börse-, Bau-, Militär-, Gewerbe-, Landwirthschafts-, Lotto-, Münz-, Pop-, Sparkasse-, Stempel- und Gebühren-, Telegraphen-, Eisenbahnwesen. 2. Fromme'S „Montanistischer Kalender,-redigiert von v. Wolf, Wien, k. k. Hosbuchdruckerei, ent hält, nebst dem Lalentaiium, Mitteilungen über: Stempelsachen, LouponSabsatz, Ziehungen, Maß-und Gewicht, Berg-und Hüttenwesen, Bergbehörden, montanistische Lehranstalten, Vereine, BergwerkSbetrieb, Zollwesen, und bringt eine ansehnliche Reihe von das Bergwesen betreffenden Tabellen. 3. Kärntner „Volks kalendcr," redigiert von mehreren Volk-freunden, Druck v. Kleinmayr in Klagensurt, Preis 4L kr., versehen mit vielen Illustrationen in Holzschnitt. enthält: Unterhaltendes und Belehrendes, namentlich Erzählungen, Reden, wissenschaftliche Aufsätze, Gedichte. Laud-wiithschajtliches, Nachr»1ien und Normalien, über Post-, Telegraphen-, Lotto-, Münz-, Maß- und Gewtcht-, Markt-, und andere Angelegenbnien und einen Aemter- und Beamten-Schemati-muS von Kärnten. 4. Illustrierter Weinbau-Kalender, redigiert von A. W. Freiherrn v. Babo, Hosbuchhaiidlung Fäßy L Frick in Wien, Preis nur 25 kr. österr. Währ. Dieser weinbautreibenden Landwirthen sehr nützliche Kalender enthält nebst den üblichen Mitteilungen über Ziehungen, Post-, Telegraphen-, Eisenbahn-, Stempel-, Maß- und Gewichts-, Münzwesen, belehrende »nd praktische Aussätze über Wein-Production, Weintiande!. Weinbauschulen, Weingartenpflege, Traubensorten, Kellerwirthschast u. s. w. 5. Politischer „Volks-Kalender", Linz, Preis 30,kr. österr. Währ.; b ingi Gedichte, Erzählungen, Parlamentarisches, Oekonomisches, Aussätze über Schulpsennig, Freimauerei, Maschinenwesen n. a. Diese Kalender offeriert die hiesige Buchhandlung von Kleinmayr L Bamberg. Witterung. Laib-ich, 26 Oktober. Etwas gelockerte Wolkendecke, schwacher SO. Wärme: morgens 7 Ul^r -j- 7 4°, nachmittags 2 Utr 9 2° 6. l1875 -j- 7 4"; 1874 -j- 9 8" 6.) Barometer im Fallen, 738 75 mm. Das gestiige Tagesmittel der Wärme-s- 7 4°, um 20" unter dem Normale. Lugetl mwene Fremde am 26. Oktober. Hvtel Stadt Wie«. Priester, Kfm., Agram. — Uliar, Pfarrer, Michelstätten. — Madame Charlotte, Triest. --Ehrenreich, Ponovii. - Jugowitz, Krainburg. — Burk-hart. Amrans. — Scl öppl, Beamter, und Mebus, Wien. — Schlauf Maria, Slatiouschefs-Gattin, Littai. — Nagel, Villach. Hotel Vlesaut. Kottnik. Oberlaibach. — Mitzky, Reisender, Ungarn. — Pollak, Wien. — Reißer, Stationsvorstand, Scheifling. — LooretiL. Hptm., Stein. — Waizmann, Reis., Marburg. Hotel Vuropa. Samek. Baumeister, Klagensurt. — Kenda, Bes., Graz. — Meretar, Hdlsm., Niederdorf. — Verderber, Kronau. — Dr Lozzi, Triest. Mohre«. Brünwald, Hdlsm., Schladning. — Egartner, Roitsch. — Raggon, Maurerpolier, Graz. — Levstik, Lipoglava. Ttadt Laibach. Potoknik, Agent, Wien. Tterntvarte. Müller, Geschästsmann, Tschernembl. — Hrell, Jelsenik.______________________________________________ Verstorbene. Den 25. Oktober. Antonia Bernig, Inwohnerin, 58 I., Civilspital. Pyämie. LebenSrnittel-Preise in Laibach am 25. Oktober. Weizen 8 fl. 94 kr., Korn 7 fl. 15 kr., Gerste 4 fl. 71 kr., Hafer 3 fl. 25 kr., Buchweizen 6 fl. 50 kr., Hirse 5 fl. 4 kr., Kukurutz 6 fl. — kr. pr. Hektoliter; Erdäpfel 2 fl. 95 kr. pr. 100 Kilogramm; Fisolen 9 fl. 50 kr. per Hektoliter; Rindschmalz 96 kr., Schweinfett 82 kr., Speck, frischer, 66 kr., Speck, geselchter, 75 kr., Butter 80 kr. per Kilogramm; Eier 2'/, kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 48 k., Kalbfleisch 58 kr., Schweinfleisch 52 kr. per Kilogramm; Heu 3 fl. 5 kr., Stroh 3 fl. 5 kr. per lOV Kilogramm; Harles Holz. 8 fl., weiches Holz 5 fl. pr. vier Q -Meter; Wein, rother 23 fl., weißer 20 fl. pr. lOO Liter. Gedenktafel über die am 28. Oktober 1876 ftattfindrndrn Acitationen. 3. Feilb, Pncel'sche Real., Krobach, BG. Reifniz. — 2. Feilb., Podjed'sche Real., Mose. BG. Krainbnrg. — 2. Feilb., Schaner'sche Real., Bojansdors, BG. Möttling. — 2. Feilb., Perko'sche Real., Kompolje, BG. Großlaschiz. — Reaff. 2. Feilb., Zitnik'sche Real-, Gradise. BG. Laibach. -1. Feilb., Tursii'sche Real., Brezovica, BG. Oberlaibach. — 1. Feilb., Kobi'sche Real., Breg, BG. Oberlaibach. -Relicit. 1. Feilb., Mauser'sche Real., Podgoro, BG. Groß, laschiz. - 3. Feilb., Hokevar'sche Real.. Primsthal. BG Treffen. — Reaff. 3. Feilb., jun. ZuZek'jche Real.. Sernjak, BG. Großlaschiz. — Reaff. 3. Fetlb., Lit'sche Real., St. Michael. BG. Senosetsch. - S. Feilb., Kokalj'sche Real., Predmoft, BG. Lack.____________________________________________ Theater. Heute: Die verzauberte Prinzessin. Schauspiel in 5 Acten von Oct Feuillet. Wann endlich wkd die Verordnung, betreffend das Verbot des Mitnehmens der Hunde in Gast- und Kaffeehäuser in Laibach durchgesührt werden? (575) 10—3 Mehrere «ast- u«d «affeehausbesucher. Gründlichen Unterricht in der englischen und franMschen Sprache ertheilt eine Dame. Honorar 5 fl. für 12 Lettinnen. Auskunft in der Expedition dieses Blattes. (583) 3—2 Die x. t. Mitglieder der philharmonischen Gesellschaft werden zu der am 2S. Oktober l. I. um 10 Uhr vor-mittags im Rathhaussaale stattfindenden Plenarversammlung höflichst eingeladen. Tagesordnung: 1. Erstattung des Geschäftsberichtes für das abgelaufene Bereinsjahr. 2. Vorlage des Revisionsbesundes über die Iahresrechnnna pro 1874-1875. 3. Legung der Jahresrechnung pro 1875—1876. 4. Beschlußfassung über den Direetionsantrag, betreffend die Erhöhung des Unterrichtsgeldes. 5. Bescklußsafsung über den Directionsantrag auf definitive Anstellung einer Gesangslehrerin. 6. Vorlage des Rechnungspräliminares siir das Vereinsjahr 1876-1877. 7. Neuwabl des Direktors und der Directionsmitglieder. 8. Allfällige Anträge mit Hinweisung ans tz 24 der Statuten. Laibach am 10. Oktober 1876. (560, 3—3 Die Direction ller plnklt. Oefekksckmst. Für Wirthe und Dierversüberer. Eine größere Quantität gutes, abgelegenes WM- « i « , "MK verkauft zu den billigsten Preisen die Alfred Hartmann'sche Concnrsmasse-Verwaltnng. (588) 3- 3 (kktllsucdt) Iisilt brieüick äsr Sxeeislsrrt vr. LMisvk, Neustsilt, vre« den (8s.eli86ll). »vrvi>8 ItdHr 8VU0 mit Lrivix dvknnäolt. (1) 75 «Steuer Börse vom 25. Oktober. StL»t»kai»kI«. Held Ware ^»erc. Rente, öft.Pap. 61 65 6175 dlo. dto. öst. in Gilb. 6b'öt> 65 65 liole von I8S4 .... W4 — 104-50 »!o!- von r««i0, ganze Sose von I8S0, isüntt. 108- 108 85 H3 75 '1485 Prämiensch. v. 1864 . 12?'75 128 L5 0rm»