^M. 38. »O44. V a t e r l ä n d i s eh e s Die dritte limerösterrelchische I n d u st r i c - H u s st e l l u n g zu Laiback im Zeplemdcr »H^a. lFortsc öung. ^Feilen uud Naspelu fanden sich in genü-genderAuswahl; uutcr ihuen gebührt jenen desFr.ihru. p. Dietrich und den Sradc Steyrer Feileuhauer-meistern Lechuer und Sounleirhner das größte 3ob. 'Auch die Feilen von G. Fisä)er zi, Hainfeld in N. Oesterreich, so wie dessen crponn'te Gußstahl-spiildeln waren sehr vorzüglich. Die berühmten Daniel Flscherschci, »deutschen Ankerfeilen" waren nichr zu sehen. Iu dcr Gegend von St. Steyer und Waid--hcfenander Yps bestehen 35 Meister mir 270 Hilfsarbeitern, welche über 6000 Ccr. Scahl zu etwa 3 Millionen Stück Fellen verarbeiten. Der wichtige Gewerbszweig der M e sse r sch m i d -wäre n-Fabrication, welcher i>,l >3c. Tteyer von 65 Meistern mir mehr als l()0 Gehilfen betiieben wird, jahrlich gegen 46,000 Dutzend Messer und Gabeln imd im gan;en Traunkreise über 2 Millionen Paar derselben nebst noch 2'/« Millionen Hr. Taschen- und Rasiermesser iu den Handel liefert, war gleichfalls ausnehmend gur bedacht. I. Mitter hatte ein Sortiment von Messern, Feue:stahl, Stilette,,, Staats--degen, Säbel- und Degenklingen und anderen einschlägigen 'Arbeiten ausgestellt, welche sich durch gefällige Form, Reinheit der Arbeit, herrliche Politur und Damascirung der Klingen auszeichneten. Diese Fa.-bricate stehen auch wegen ihrer guten Qualität und billigen Preisen im besten Rufe. Auch die Erzeug, lusse von Heiudl, Stuckharr, Br.iteulechner und Stierl verdienen besondere Erwähnung. Des Lehrern gute und billige Scheeren mir dem Spornzeichen siild im Handel vorzüglich gesucht. Von A. Heindl's schonen m,d soliden Tafelmestern mit dem Zeichen I A .l, deren er jährlich bei 65,000 Paare in den Handel brmgt, wird behauvrer, daß sie den Vergleich mit der englischen und belgischen Ware nicht zu scheu n hätreu. N. Hoffmanu's chirurgische Instrumente waren guc gearbeitet und nicht allzu theuer. I. Anderwald'H Ringelschmidarbeiten verdienen als reine und fleißige Arbeit alle Anerkennung. Dle F e uerg e w e h r -Fabricarion Illuerosterreichs, deren vorzüglichster Sitz zu Ferlach in Karnreu und, in Gratz ist, wurde durch zahlieiche Einsendungen vertreten und bildete eiueu der Glanzpuncte der Ausstellung. Wenn die Gratzer Fabncate »on C Da sch, A, S ch r e iber undI. Perg c r wegen ihrer Schönheit, Eleganz und wegen ihrer im Iu - und Auslande anerkannten Oute deu Preis davon trugen, so gebührt wieder den Ferlacher Gewehren, namentlich /cuen von I. Just. alles Lob in Bezug auf die große Wohlfeil-heir der verhälruißmäßlg guten Ware. Die Büchsen-macherzuuft in Ferlach besteht aus 408 Meistern und die Fabrik von I. Just kö'nnle für den augenblicklichen Bedarf immer 40,000 Gewehre und Bajonnetre liefern. Auch Z. Da sch in Klagenfurt verdient rühmliche Erwähuuug. Fr. Wertheiin jnn. , Besitzer der vormals A. Gruber'schen Werkzeugfabrik, hatte die bekannten vortrefflichen Erzeugnisse dieses Etablissements zur Anschauung gebracht, uuter denen sich besonders die Ho-beleise.'i auszeichneten. Die all^u elegante Ausstattung dieser zum Handgebrauch bcstimmreu Werkzeuge erinnerte uns jedoch unangenehm an das noch ziemlich verbreitete Vorurtheil, welches glaubt, daß Industrieausstellungen nur für seltene Schau- uud Kunststücke veranstaltet werden. Wollkämme und Krampel vou den gröbsten Wcißgärbcr - bis zu den feinsten BauimrolKämmen hatten I. Ambroschitz vou Maria Laufen und I. Pibrouz uud Kropp eingesandt. Des letzter» Er- 154 zeugnisse nähern sich den in Reichenberg producirren Wollkamlnen; er erzeugt mit 30—40 Menschen monatlich 16 — 1800 Paare verschiedener Art, welche einen bedeutenden Handelsartikel ausmachen. Er verfertigt auch die hiezu nöthigen Maschinen. Mehrere ausgestellte Spenglerarbeiten zeugten von Fleiß und Fortschritt; dasselbe war bei vielen Gold-, Silber, und Gürtlerwaren der Fall. M. Schreiners (in Laibach) sehr edel geformte Kirchen-gcräthe müssen unter ihnen besonders gerühmt werden. A. Samassa, Glockengießer in Laibach, harte eiuo von ihm erfundene Wurstpresse, einen Feuerspritzen-Wechselhahnen und eine Lunetie zu einer Drehbank ausgestellt, welche sämmtlich als vollendete Meisterstücke der Gieß- und Drehknnst betrachtet werden müssen. Die so einfach scheinende Lunette zeichnete sich besonders durch hohe Reinheit und Präcision aus. Samas-sa's treffliche Glocken (auch die der Triester St. Antonio-Kirche sind ans seinem Ateller hervorgegangen) sind bis nach Italien und noch weiter verbreitet. Gf. G. von Eggers Blei - Compressionsröhren von ziemlich starkem Caliber waren ein sehr gutes, einige ausgestellte kupferne Eßformen gewöhnliches Erzeugnis;. Die Berg- und Hüttenoerwaltung der Gewerkschaft von Sa gor hatte feuerfesten Thon und Ziegel, Zinkblende und Zinksparh, geläuterten Zink, Bleierz und Bleiblöcke zur Anschauung gebracht und sich durch die Eröffnung dieser neuen Gewerbszweige in Kram em großes Verstdlenst um das Land erworben. (F ortsctzung folgt.) Beiträge zur Geschichte des Bisthumö Laibach. (Fortsetzung.) 17. Sigismund Felix, Graf von Schrat^ tembach, geb. am 10. Jänner 1679, vorhin Domherr und Dechant zu Salzburg, ernannt zum Fürst: bischofe von Laibach am 12. Juni 1728, starb am 12. Iuui 1742 zu Oberburg, und würd« auch daselbst bestattet. 18. Erust Amadeus (Gottlieb) Graf von At-tems, Sohn des Grafen Ignaz Maria, (gestorb. zu Grätz am 12. December 1732, alt 84 Jahre, und dessen ersten Gem. Maria Regina, einer Tochter des Georg Andreas, ersten Grafen von Wurm-brand, acboren am 21. December 1694, widmete sich dem geistlichen Stande, studierte im deutschen Collegio zu Rom, wurde Domherr zu Salzburg und Passau im I. 1733, des Fürstbischofes zu Passau Vil^riu» (^i»6l'»li8 m Oesterreich unter der Enns, und Official des Passau'schen Consistoiiums zu Wien, Bischof zu Traconien in ruNitiu», Fürstbischof von Laibach 1742, nahm Besitz am 31. März 1743; con-secrirre am 26. Juli 1747 die neuerballte Kloster-frauenkirche, ließ das Schloß zu Görtschach vergrößern und verschönern, die bischöfliche Residenz und Collegiatkirche zu Oberburg neu aufbauen; starb zu Wien, wo er sich damals wegen Geschäften aufhielt, am 3. December 1757, und wurde zu Oberburg beigesetzt. 19. Leopold Joseph Hannibal, Graf von Petazzi, vorher Dechant und Depntirter, dannseirZtt. September 1740 Bischof von Triest, wurde im I. 1760 Fürstbischof von Laibach, nahm Besitz 1761; ein vorzüglicher Wohlthäter der Domkirche, und großer Gönner des Regulär-Clerus; gab im I. 1767 ein neues Ritnale für seine Diöccse, starb am 28. November 1772, alc 67 Jahre, und wnrde m der Domklrche beigesetzt. 20. Carl Joseph Graf von Herberst.?i n, En-kel des Grafen Johann Ferdinand, t. k. Kanmcrers lc. (gest. 1. November 1675, alt 35 Jahre), Sohn des Grafen Johann Ernst, k. k. Kämmerers, geh. Rathes, und Landesuerwesers in Sreyermark (geb. 5. Juni 1671, gest. 1746), uud dessen Gem. Maria Dorothea, geb. Gräfinn von Dietrlchstein, geb. zu Gratz am 7. Juli 1719, widmete sich dem geistlichen Stande, wurde »iach vollendeten theologischen Srudien bereits am 17. Juni 17 »3 als Domherr zu Trient iustallirr Coadjuror 1769, Fürstbischof 1772, und nahm Besitz am 3. December 1772, erließ in, I. 1782 an das Volk der Laibacher Diöcese einen Hirtenbrief; war bereits zum Erzbischofe der zu einem Bisrhume zu erhebenden Laibacher Diöccse bestimmt, starb aber, che diese der Papst Pins VI. zu einem Erzbisrhume erhoben hatte, zu Laibach am 7. October 1787, alr 68 Jahre, und wurde in der Mltte des 3. — 4. Jahres vo» her bei St. Christoph außer Laibach neuerrichteteu Friedhofes bestattet. Durch die päpstliche Bulle: » l» univliriju <»r«-o>8 Oominiol« cul'u' — vom 8. März 1787, würd« die Aufhebung des Erzbisthums Görz angeordner, sodann aber die Diöcesc Lalbach zu einem Erzbisthume, und zur Metropole erklärt und deren Gränzen bestimmt. 21. Michael Freiherr von Brigido zu Mahrenfels und Bresovitz, geb. zu Trieft im I. 1742, zuerst CanonicuS des regulirten Chorhcrrenstiftcs zu Vorau, dann zu Zips, und Pfarrer zu Leurschau in Ungarn, ernannt zum Fürstbischöfe und Metropoltte» von Laibach am 17. December 1787, consecrirt zu Wien am 25. April 1783, und geziert mit den erz> 155 bischöflichen Insignien als Erzbischof ^und Metropolit, feierlich eingesetzt am 8. Juni 1788; bekam jedoch mir für seine Person auch die Einkünfte der Ca-mcralhcrrschaft (vorher Cisterzienserstift) Sittich, wel- < ches Einkommen jedoch, nachdem er im I. l806 als Bischof nach Zips in Ungarn übersetzt, und das Erz-blsthum auf Ansuchen Kaisers Franz l. vom P. Pius VII. durch die Bulle: „YlioclÄln t6N6lii-«8Ä caligo,« am 19. ?lugust 1807 wieder in ein, jedoch wie vor-hin, dem päpstlichen Stuhle unmittelbar unterworfenes Blsthum verwandelt wurde, davon abfiel. Zur Uebernahme des Bisthums Zips reiste er am 18-Deeembcr 1806 von Laibach ab. Seine 3 Hilfs- und Weihbischöfe in ?iu-ti!>u« inli<1(;Iillm waren: Joseph Mitolitsch, ein Krämer aus Laibach, Ehrendomherr, General - Vicär und Bischof von Gre-noble (ttl'iltiimnpolit.lnu») , consecrirt zu Laibach am 31. Juni 1790, starb am 4. December 1793, alt 55 Jahre, und wurde bei St. Christoph begraben. Franz Borgias Freiherr von Reigcrsfeld, ein Krämer, wirklicher Domherr, General. Vicär und Weihbischof, consccrirr zu Laibach am 8. September 1795, starb am 16. Juli 1800, alt 65 Jahre, und wurdc bei St. Christoph begraben. Anton Ricci, gebürtig aus Görz, vorhin Dom-dechanr und Domprobst an der Laibacher Cathedra!-kirche, und Weihbischof, consecrirt im I. 1801, starb am 27. Juli 1818 zu Naclas, und wurde am dor» tigen Friedhofe neben der Pfarrkirche begraben. (Beschluß folgt.) 1844 Verzeichniß III. der vom historischen Provinzial-Verein in Kram erworbenen Gegenstande. (Fortsetzung.) 14. Ein Exemplar der k. k. priv. Wiener Zeitung nebst dem allgemeinen Intelligenzblatt, für den Zeitraum vom l.Apnl 1814 bis 1. Juli 1831. Fol. 69 Bände. 15. Folgende Urkunden: u) Beglaubigte Copia eines Reverses der am neuen Markte zu Lalbach wohnenden Bürger, dlio. Laibach am Dinstage vor St. Veitstag 13n7, in welchem dieselben erklären, daß sie den deutschen Rittern, welche sich ,!, ihrcr Nachbarschaft ansässig machten, in ihrcn Baulichkeiten keine Hindernisse in dcn Weg legen wollen. j») Verordnung RudolphS lV., Herzogs von Oesterreich, Sreperma'.k und Kärnten, <1llo. Gratz am ersten Donnerstage nach Ostern 1360, an leutold von Stadeck, Landeshauptmann in Krain, betreffend die Entrichtnng der Sreuer. Original. ^.) Verordnung Albrecht lll., Herzogs von Oesterreich, Steyermark, Kärnten und Krain, n) Il'snioo — ?n!6m«^l'!,pll!:l, von Johannes Schlc» der. Fol. ^iltl llistni'icum, von Gabriel Illictj--^ liiln«. 12. 3 Bände, Frankfurt 1680. «) Topographie der k. k, Prov. Hauptstadt Laibach, von Dr. F. W. Lippich. 8. Lalbach 1834. l') Geschichte von Oesterreich und Sreyermark 8. 4 Bände. Dresden. 1828. l^) Prachtwerke der Unterwelt, von Andreas Engel-hardt. 8. 3 Bände mit Kupfern. Wien. l833. i>) Prooinzial.Handbuch des Laibacher Gouvernement-' gcbieres für das Jahr 1844. «) Geschichte Ungarns. 8. 3 Bände Dresden. 1829. l) Reise von Vencdia über Triest, Krain, Kärnten, Steyermark und Salzburg. 8. Frankfurt 1793. >,) Geschichte des Mittelalters, von Carl Falkenstein. 8. 3 Bände. Dresden 1833. v) Anleitung zur mineralogischen Kenntniß des Queck-silbcrbergwerkes zu Idria in Krain, von Wolfgang-Mucha. 8. Wien. ,780. vv) p««mi ^rlljll«llll<)ill)Iciü'iou><. !2. (il.wcli. 1728. (.Fortsetzung folgt ) Von der prov. Directiou des historischen Provinzial-Vereines in Krain. Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleinmayr.