Nr. 15 Eilli, Samstag bcu 13. April 1918. 43. Jahrgang. Echrtftlettllvg: «athaoSgaffe Wt. 5. Wt. »1 «»»» ch fit t c: CJgllA (vM ■Mut» tn «ritn- ». #dft-lo«c in ll—ll 0)i (iiu $«nH »rft»tn ontni mckl t»rÄckg«^«drt Oirtmtluin'm Pi-t»-Baitif. Vit .»:«<«* SB«"»-- - «i 8?vage «'"oinifit« Durch M( t'oS betogm ! »UmlWdrig ...Kl* . . > . K * 40 SaniUiilj. . . . K 1IS0 »»r «UU °» »HSIObbo m« «mb» ! WfTtfliatrig . . K J.*> . . . K *.«> •oBjjnctg . K 11.» mit« Ettüittt «lU»ca J13 MI um Mi DMcrra Umw'.rütli iCinntaurtl jtlitr. Mi |Ut *5brtl(0a»t Gegen die südslaloische Hetze. Die Deutschen EilliS vkr«nstalten Sonntag den >4. April 1918 im Waldhause eine Aßwehrverfammtung gegen die südstawifche Bewegung. Redner: Abgeordneter Richard Marckhl, Dr. Ernst Mravlag iMarburg), Dr..Otto Ami^roschitsch. Beginn genau 2 Uhr nachmittags. Deutsche Volksgenossen. erscheinet zahlreich bei dieser für die Verteidigung unserer deutschen Heimat-schölle so wichtigen Kundgebung! Eine südslawische Armrr. Nachdem Graf Czernin da« staatSverriterische Treiben der tschechischen und südslawischen Führer grbranvmarkt und damit begeisterte Zustimmung «ller österreichischen VaterlandSsrennde gefunden hat, geht der Macher deS selbständigen südslawische» Staates in unaushaltsamem Schwünge ungehindert seinen Weg weiter. Am letzten Lonntage zeigte er uns in der blut!« gen Uuterdrauburger Versammlung, welches Schick-sal« sich Heimattreue Deutsche im künftigen südsla-wischen Gemeinwesen zu versehen hätten In der Versammlung, in der Koroschetz das leichtgläubige Volk, das im Priester einen Menschen höherer Ordnung erblickt, gegen den Staat und da» treuverbündete Deutsche Reich, da« uns jetzt wieder mit Mehl versorgt, aufwiegelt und schrankenlosen Haß gegen die deutschen Heimat- und LandeSgenos-sen predigt, waren mannhaste deutsche Männer er-schienen, um al» auflichtige Freunde zu dem irre-geleiteten Volke zu sprechen. Sie durften nicht spre- chcn und auf den Wink eineS Geistlichen stürzte sich die angetrunkene Knüppelgarde des Dr. Koroschetz bestehend auS einer organisierten Horde russischer KriegSgesangener auf die Deutschen und nachdem der slowenische RegierungSvertreter Dr. Trstenjak in Begleitung seiner als Versammlungsteilnehmerin an« wesenden Gattin last eine Stunde sich an dem „patrioti-schen" Schauspiele geweidet hatte, entschloß er sich endlich. d»e „Versammlung", an welcher sich auch an hundert Soldaten in Uniform beteiligten, aus« zulösen. ES bleibt abzuwarten, welches Nachspiel dieses unwürdige Gewährenlassen noch haben wird. Wir mi'ssen aber immer wieder fragen: Kann da der der Ministerpräsident Seidler n»ch lange blind bleiben? Oder beweist nicht etwa die ungeheure Frechheit, mit der die südslawischen Führer die Re» volutionierung des Volke« unbehindert fortbelreiben »aß Herr von Seidler sieht und weiß und sich nur auf den Blinden hinanSIpielt, um den Deutschen gegenüber die Rolle deS wohlwollenden Biedermeiers weiterzuspielen? Daß jetzt in Krain die Heyversamm-lungen eingeschränkt werden, ist kein Beweis dasür, daß Seidler der südslawischen Bewegung, die er ja für eine ..hochpatriotische" hält, ernstlich entgegentritt. Denn dazu ist eS fast schon zu spät. Möge er nur hinausziehen in unser Land, um da zu sehen, wie durch die Hetze deS «oroschetz der Nationalitätenhaß, der in den gemeinsamen Kriegssorgen fast verschwun-den war und einem Nebeneinanderleben Play ge-macht hatte, das von den Gefühlen der Gemein-samkeit und wirtschaftlichen Gegenseitigkeit erfüllt war, — wie der Nationalitiienhav wieder zur Siedehitze auflodert und daS Volk in all der Krieg«-not kein anderes Ziel vor sich sieht, als die bösen Deutschen auszuhungern, die deutschen Beamten zu verjagen und die deutschen Heimatgenoffen von ihrer angestammten Scholle zu vertreiben. Von diesem Stadium der Berhetztheit werden keine VerwaltungSkünste den Weg zur — Staat» Der hohe Könner. Erzählung von Matthias Blank. Der Lohner L«nz und die Breitmokrr Kuni waren dollständig einig und «übten genau, wa« fie wollten Da« ist «uch gar nicht verwunderlich, denn der Lohn» Lenz ist ein sehr hübscher Bursche mit blondem Schnurr barl. den er sehr «nergt ch In die Höhe dreht. lo wie er bei manchen Iagdgästen gesehen ha«. Seine blauen Augen kouuten auch m.ln wie einer gefallen, so daß die Brritmoier ftuni von nicht wenigen beneidet wurde, at« der Forstgehitfe ir seiner neuen Uniform nur noch mit ihr auf dem Tanzboden in Fall zu sehen war. Aber auch die Brritmoitr Äuni war dte schönste Grob baurrulochter von Ltnggrir« bis Fall und sogar noch »i« wett über die Grenze hinein. Da konnten fie leicht wissen, wa» sie wollten. Sie hatten einander gern, waS schon bei den erwähn» ten Borau«s«tungen eigentlich nicht zu verwundern »st Da e« aber bet solchem Wollen oft nicht genügt, wenn zwei einig sind, weil eine dritte Person gerade da» ni»t will, so waren »uch diese »«ei nun in der betrLbeestrn Stimmung, zumal tn diesem Fall der dritte der Bater der Kuni war. Die beiden hatten fich wie schon einigemal« bei der alten Eiche am Schlagholz getioffen ikuni saß auf einem gefällten Baumstamm und sah wie in sehr angehörigkeit zurückführen und Dr. Koroschetz ver» kündet überall jubelnd, daß er ven südslawischen Staat in der Tasche trage. Und um dieS zu bekräftigen, findet er den Mut, beim Minister deS Innern die Bewilligung zur Errichtung einer bewaffneten südslawischen Na-tionalwache zu verlangen, da die Bevölkerung zu den SicherheitSdehörden kein Vertrauen habe. Das ist der Dank sür Unterdrauburg! Es ist aber noch mehr! Der künstige Kanzler deS südslawischen Reiche« will sich schon heute mit einer schwarzen Garde umgeben, die hierznlande die edle Tätigkeit der russischen .Garden' inS Werk setze. Er will damit den Grund zu einer eigenen südslawischen Armee legen, mit der nach Errich»,»A. seines Staate» die südslawische Vesper gegen die deutschen Bewohner.mit vollster Gründlichkeit durch-gesührt werten soll. .Mtwn jetzt n'ch, endttch ta* Dr. Koroschetz miö jtuuu H^-r-hetfern ein wnchtigeS »Bis hlehev Kub mcht. welter!" nitgegenqerusen wird , da»» hiiify mir Annahme, daft der öenker unsere «laatskauetts ein Jrrsiuuiger ist, der Herrsch«^ und B»U htm Abgrund« znfiihrl. - » ■ —■ Von Dr. von Seidler ist ein solches Wort nicht zu erhoffen. Wenn er auch den Tschechen ge-genüber ei klärt hat, daß er den Standpunkt deS Grafen Czernin vollkommen teile, fo beeilt er sich doch, den k-oaten und Slowenen die Versicherung zu geben, daß fie nicht mit den erhobenen An-klagen gemeint feien, und daß ihr hterrcichischer Patriotismus nicht in Zweisel gezogen werden könne ___Dem AKzruud» — — ' ■ Eine brrnnrnöe Frage! Wo die Kriegssurie ihre Fahnen entsaltet, lösen fich die jBegriffe von Ordnung und Ruhe in ein Nicht« aus! Herrlich im Frühsommerglanze lag unsere ge- schwierige Gedanken verliest auf ihre Schuhe, »n denen eigentlich nicht» zu sehen war. Ihr volle» Gesicht mit den roten Lippen und den großen. dunklen Amen, mit den dichten, schwarzen Haarstechten, die fie wie eine Krone aufgestellt hatte, blickte bekümmert zu Boden. Und au» ihrer Stimme war schon eine große Berzagt> heit herauszuhören: „3«, woaßt, aber der Bater." Diesen Einwand, au» dem alle Sorgen der schö-nen Breilmoser Kuni sprachen, hatte der Lohner Lenz schon einigemale gehört, ohne darauf eine voZend» überzeugend« Entgegnung zu finden. „Wo» kann «r gtgrn mt einz'wenden ham? Kann »aner ehrlicher fein wie t und kann die oaner liaber ham wia it" „Ja, dö« woaß i, und der Bater wird'S net wissen woll'n.' „Verdean i »et gnuü, daß wir net Hunger leid'» müss'n, selbst wenn no a paar hungrige Lohner nach» kommen? „Aber j«t bist schön stad. So weit san wir no lang net." „Dö, hab t a net g'sagt. Aber so weit muaß no kommen, eher gibt der Lenz koa Ruah. Am g'scheidtsten i« holt, t geh sklm (i«lb«r) zu dkim Batrr und frag «ahm, wa« er gtgrn den Lohner Lenz hat." „Oh met, oh m«i, e» ist völli g'kcheit«r, du laßt döS bltib'n." „Jttzt nimma l Hat dö» an Sinn, wann wir un» allwiil hoamli »'iamm'stkhln müasi'n al» wia zwoa, die zum stehln gähn. Na die Busitln, di« t von dir kriag, auf die muaß i a Recht ham und g'rad dein Vätern möcht i dabei zuaschaun lasten, wie guat unS die ichmecken." Abrr, Lrnzl, wenn er di au»'m Hof nauSjagt?" «Mi, an Forstg'hilfei» vom Gioßhcrzog? Halr stad. E» wird koa Supp'n so hoaß g'esten, wia'» kocht wird. Dö» sollst schon wlffen." „Wann nur dö« guat ausgeht! Du woaßt ja gar net, waS t »or lauter Freud tat, wenn der Bater ja sag'» möcht." „Er muaß! Beilaß dl aus mt i mach die Sach in Ordnung. Und morg'n nach der Xirch geh i »um Breitmoser." Schon weil er diesen Mut sür ste hatte, mußte ihn die »un« gern baben, und »eil er einrn «n'pora für Irin« «Sbnhtit had«n soll««, und wetl er eb«n doch «in so schmucker Bursch« war, den fie doch mal zum Frrsten gern hatte, bekam er auch den Kuß. Ma er zum Abichled nrch verlangt hatte. Al» der Lohner Lenz dann aber alttn durch da« Revier zog und erst Zeit halt«, über den beabsichtigten Schritt nachzudenkkn, da btsaß er doch nicht mrhr da« Seite 2 Deutsche Wacht Nummer 15 segnete Friaul wie eine schöne Frau am Hochzeit»-tage in jenen unseligen Pfingstlagen! Greulich ver-wüstet und zerstampft liegt fie heute, von ihren Be-wohnern verlassen in der gleichen Sonne! Die Fluren tragen nur Disteln und Nesseln, die Häuser sind Schutthaufen, die Weingärten Wildnisse, die Wälder ausgebrannte Krater l Und wo sind die Kinder diese» Sonnenlande»! Manch einer mag wohl den ewigen Schlaf im Kampfe um seinen Loden gesunden haben, viele, die meisten leben unter fremden Menschen, die fie nicht liebevoll betrachten und grüßen jeden Morgen mit einer Hoffnung, die sie am Abende auf ihrem harten Lager wieder begraben müssen! Und keine Aussicht auf Wiederkehr, keine Hoff» nung auf Hilfe winkt, wenn schon alles danach ruft und man glauben müßte, der Staat selbst hätte daS allergrößte Interesse daran, alles Witter in die früheren Bahnen zu leiten. Nicht nur der ideelle Standpunkt spricht dafür, nicht nur die Notwendigkeit, den durch den Krieg aus ihrem Heim gerissenen Unglücklichen wieder ihr Heim und Hau» zu geben, nein, daS ureigenste Interesse deS StaatSfäckela sollte e» fein, wieder geordnete Verhältnisse eintreten zu lassen und alle diese Kräfte ihrer gewohnten und ursprünglichen Betätigung zum Nutzen der Allgemeinheit zuzu-führen. Wenn ein Flüchtling heute — was nicht mehr als gerecht in Anbetracht der LebenSumstände ist — eine Unterstützung von drei und vier Kronen täglich bekommt, so bedeutet dirs bei einer fünfköpfigen Familie eine jährliche Summe von 5000 K. also die jährlichen Zinsen von 100.000 K, welche der Staat ohne eigentlichen Nutzen auswirft, wogegen er bei einer einmaligen Auslage von einem Drittel oder Viertel des Betrages gewiß der Familie wie» der auf die Füße helfen könnte und statt der Ge-nießer einer staatlichen Unterstützung einen produ-zierenden Steuerträger hätte. Besonders brennend ist das leider im Parla-mente noch immer nicht durchgebrachte Gesetz der Entschädigung der Grund- und Hausbesitzer, ohne welches eine Ordnung der Verhältnisse deS Südens nicht stattfinden kann und die Absiedelung der Flüchtlinge au» dem Hinterlande nicht durchzu-führe» ist. Es ist doch allgemein bekannt, daß di« Polen und insbesondere die Schlachzizen für ihre Verluste durch den Krieg reichlich und rasch entschädigt wor-den find, ohne daß dafür ein besonderes Gesetz not-wendig war, und e» sei ihnen verginnt, anderer-settS ist e« eine Ungerechtigkeit von feiten de» Siaa-teS und eine Kurzsichtigkeit der leitenden Kreise, inS-besondere der Abgeordneten, die sich „Volksvertreter" nennen lassen, daß den Küstenländern diesbezüglich alleS versagt bleibt, und eS fei hier kühnlich — und wohl unwiderfprechlich behauptet — daß daS Küstenland für Oesterreich mindestens ebenso not-wendig ist wie Galizien. Schon ist ein Frühling der Saat ungenützt groß« Vertrauen, mit dem er sich so laut gebrüstet hatte. Er kannte den Breitmoser, der auf feinrm Hofe al» der stolzeste Bauer bekannt war, und der nur diese eine Tochter hatte; er selbst aber nur ein Forst-gehilfe, genug für sich und eine junge Frau, da er ja doch einmal Förster selbst werden mußte. Er besaß nicht«, d«nn seine Eltern, die beide schon lange tot waren, hatten ihm nicht« hinterlassen. Bei eiser sehr gerechten Prüfung mußte er also zugestehen, daß er wirklich nicht der begehrteste Schwiegersohn für die «inzige Tochter de« Breitmoser sei» konnte. Aber sein Versprechen hatte er gegeben. Und so zog er die schönste Uniform an, verlieh dem in die Höh« gedrehten Schnurrbart die Energie, die den Breitmoser bestechen sollte, und machte sich auf den Weg. Al« er auf den Hof de« Breitmoser zuging, glaubte er oben hinter einem Fenster zwischen Goldlack und Geranien da« Gesicht der Kuni zu sehen; al« «r ein« Hand erspäht«, di« ihm zuwinkte, da war er dann seiner Annahme gewiß. Er wußt«, wie groß immer ihre Angst war, und e« war leicht zu errate», wie sehr nun ihr Her, klopfen mochte. Ans seine Frage wurde er in da» Zimmer gewiesen, in dem «r den Breitmofkr antreffen konnte. An der Türe zögerte er »och; dann dachte er daran, wie er im Winter im Kampf mir zwei Wilddieben keine Furcht gezeigt habe, weshalb er fich doch auch nicht von dem Breitmoser erschrecken lassen müsse. Und er klopfte an. verstrichen, ungesäumt heißt es anS W«rk gehen, soll nicht alle Hoffnung und Zuversicht schwinden und kostbare Zeit unwiederbringlich verloren werden. Dir Kriegoereignisse. Die Nachrichten vom westlichen KriegSschau-platze lauten durchaus erfreulich. Am 5. d. M. wurde bei Amien» in einer Breite von rund 10 Kilo-Metern und 3 bis 4 Kilometern Tiefe ein gewaltiger Stoß in das Abwehrwerk des Feinde» ausgeführt. Es wurden eine Anzahl Dörfer genommen, die alt Stützpunkte des Feindes dienten. Am nächsten Tage stürmten von anderen Fronten herangeführte französische Divisionen fünfmal aus dem Westufer der Avre ver-geblich an. Die Deutschen erreichten an diesem Tage die Linie von Bichancourt-Antreville-Nordrand Barisis. Aus dem Süduser der Oise zwangen die deutschen Erfolge vom 6. April den Feind, noch in der Nacht vom 6. zum 7. April seine Stellungen zwischen Bichan-court und Barisis zu räumen. Die Zahl der Ge-fangenen mehrte sich bedeutend. In Fortführung deS deutschen Angriffes wurde der Feind aus feinen starken Stellungen auf den Höhen östlich von Gouzyle Chateau geworfen. Zwischen der Oise und Folembray stießen die Deutschen über die Ailelte bis zum Oife-Aifne« Kanal vor. Am 9. d.M. früh fiel auch da« festungsartige Concy le Ehauteau. Am 9. d. M. meldete ver deutsche Abendbericht: Nördlich vom La Bassee-Kanal sind wir in englische und portugiesische Stellungen einge-drung-n. Nach einer Nachricht au« Zürich wird SoissonS eiligst geräumt. Zwischen ArmentiereS und dem La Bassee-Kanale wurden die ersten Stellungen der Engländer und Portugiesen genom «en. E« wurden ungefähr 6000 Mann gefangen genommen und 100 Geschütze erbeutet. Auch auf dem Südufer der Oise wurde der Feind über den Oise-A'sne Kanal zurück-gedrängt. Reims wurde geräumt. Die große Schlacht bei ArmenliereS ist seit dem 9. d. M. in vollem Gange. Die Armee des Generals Quast hat zwischen Armen-tiere« und Festubert die englischen und portugiesischen Strllungen auf dem Lüduser der Lys und dem Ost-user der Lawe genommen. Unter Führung de» Ge-nerals Hoefer wurde noch am Abend dc« 9. April der Uebergang über die LyS erzwungen. Am nächsten Tage wurden die Angriffe fortgesetzt. Di« deutschen Truppen sind bereit« in die Vorstädte von Armen» tieres eingedrungen. Die Gesangenenzahl ist an diesem Tage aus weit über 10.000 gestiegen, darunter ein portugiesischer General. Der Uebergang über die Lg* war eine der glorreichsten Taten der deutschen Armee in diesem Weltkriege. ES gab unglaubliche Hindernisse zu überwinden, feindliche, stark verschanzte Stellungen mußten niedergelegt werden, Flußläufe, Wasser-gräben und tiese Granattrichter überbrückt werden, aber das Unglaubliche geschah; noch in der gleichen Nacht wurde daS Norduser gewonnen. Der deutsche Kriegsbericht vom 12. d. M. meldete Der Breitmoser war ein« schlanke, sehnige Ge-stalt mit sonnenverbranntem Gesicht, da« fast so dun-kel war wi« die Erdschollen, an denen er mit dem Stol» eine« echte» Bauern hing, der auf seinem Hofe schon seit Jahrhunderten ansässig wir. Buschige Brauen lagen über den stechenden, dunklen Augen, die den Be-sucher verwundert anschauten. Der Bauer erwiderte den Gruß deS Lohner Lenz, forderte ihn aber weder zum Sitzen auf, noch richtete er an ihn irgendwelche Frage; er wartete. Und der Lenz mochte daran denken, wie viel leichter er schon mit dem alten Großherzog gesprochen hatte und drehte seinen Hut zwischen den Fingern. Da er schließlich gar nicht» andere» wußte, so er-klärte er : „Da wär l jetzt.' Der Breitmoser nickte: „I bin net blind I Daß d'net vorm Hof draußen stchst, dö» seh i. Wa» will der Forstg'hilf beim Breit-moscr?" Da« war eine Frage. Damit aber war immerhin schon ein Anfang gemacht. „Eigentli viel, Breitmoser. Es is mir schwer worden, da her zu kommen. Aber du woaßt selm, a Saatkorn geht do auf, wo'« h' Wind hintragt. Und damit muaß man z'frieden sein." „Wenn'S aber aus'» Steinboden fällt, na inuaßt lang warten und 'S Saatkorn geht doch net auf." Recht hatte der Bauer; aber da der Lohner Lcnz gar nicht da« Empfinden dafür hatte, daß er al« ei» Sleinacker angesehen «erden könnte, so wagte er sich schon weiter: bereit« die Einnahme von Armentier«« durch die Trupp«» der Generale »Eberhardt und v. Stetten. Die eng-lische Besatzung streckte mit mehr al« 3000 Man» und 50 Offizieren die Waffen. Den deutschen Trupp«» fiel eine große Beute in die Hände. Auch nordwestlich von Armentiere» wurde Raum gewonnen und Merville genommen. Am Südufer der Ly« wurde der Uebergang über die Lawe erzwungen. Die Beute au« den Schlachten bei ArmentiereS beträgt bisher 20.000 Gefangene, darunter ein engliich«r und «in portugiesischer General und mehr als 20» Geschütze. ArmentiereS ist di« Hauptstadt der gleichnamigen Grasschaft im Kreise Lilie deS Departements Nord. Die Stadt zählt 29.000 Einwohner und ist als BahnkreuzungSpunkt und Ja-dustrieort wichtig. Der deutsche Adentbericht vom 12. d. M. meldet, daß die siegreichen deutschen Truppen durch die weite LyS-Ebene zwischen ArmentiereS und Merville vorschreiten. Nach einer Meldung des Wolfs -büroS beträgt die gesamte Beute der Deutschen seit 21. März über 112.000 Mann an Gefangenen und mehr als 1500 Geschütze. — Die türkischen Truppen haben im Kaukasus schöne Erfolge erzielt. Wan wurde genommen. Die oSmanischen Truppen bahnen sich den Weg nach Kar». — Ein deutsches Tauchboot hat in der Irischen See acht Dampfer und zwei Segler mit zusammen 28 000 Brutiorkgisterionen versenkt. — Von den anderen Kriegsschauplätzen wird nichts be-sondere» gemeldet. Worte rinrs deutschen Arbeiters an i>rn Kaiser. Wie die „Reichenberger Deutsch« VolkSzeitung' vom 30. März mitteilt, hielt Herr Adolf Kramer, ein deutscher Arbeiter des Gablonzer städtischen Elek-trizitätSiverkeS, an den Kaiser bei seinem Besuche im deutschböhmischen Notstandsgebiete folgende An-spräche: „Eure Majestät! Namens der Arbeiterschaft deS städtischen ElektrizitätSwerkeS Gablonz a. N, namens der ganzen Schwerarbeiterschast deS Gablonzer Bezirkes bitte ich Eure Majestät, Kenntnis zu nehmen von der entsetzlichen Not. bitte Eure Majestät dringendst, Abhilfe zu schaffen. Tausende Arbeiter und Arbeiterinnen schaffen für den KriegS-ledarf, sind unablässig bemüht, die Wehrkraft d«S Staates zu stärken, ihm die furchtbar«» Waffe« ge-gen die Feinde, die notwendigen ÄuSrüstungSgegea-stände für unsere Krieger herzustellen. Unser Werk liefert sür die meisten dieser Betriebe den elektrischen Strom, Tag und Nacht sind wir bemüht, diese kostbar« Kraft zu schaffen, auftretende Störungen zu beheben. Wir alle geben unsrr Bestes, unser«» Willtn, unseren Fleiß, unsere Arbeitskraft und Ge-fchicklichkeit für sie hehre Sache des Vaterlande«, können nun aber nicht mehr die Mittel aufbringen, uns auch nur notdürftig zu ernähren. „Und mit der Liab i« wia mit an- Saatkorn. Wo'» halt hinfallt I Und i hab bei Tochter gern, wirkli gern wie an Mensch«», für den man sogar sei Lebe» lassen möcht.• „Kannst dir a lange Red erfpar'n. Wirst a net mehr wissen al« mir die Kuni schon z'sagen g'w»ßt hat.' . „So--• Die» klang sehr gedehnt. Die Kuai hatte den Vater also schon vorbereitet; demnach stand eine be-deutende Vereinfachung der Unterhandlungen bevor, für die da» fragend«, ungewiß zögernde „So!" die Eröff-nung bedeutete. „Und du denkst, daß i mi wia a Windfah» drehn muaß, wenn« d«r Herr Forstg'hilf will daß t vielleicht no dank schön sag, w«il der Herr Forstg'hilf mei Kuni heiraten will." Die« klang nicht froh! Da« konnte der Lohner Lcnz wohl beurteilen. Ader immerhin war e« noch nicht da» Schlimmste. Er versuchte deshalb einzulenken. „Aber schau, Breitmoser, ersten« bin i koa Herr und zwoaienS weid i g'wiß Vergelt« Gott sagen, wenn nur die Rum mir g'hört. „Töö tät dir wohl passe». Und dabei an Breit-moser sei Geld!" Sei st ad! Dei Geld will i net. Aus dö« verztch» ten wir gern, die Kuni und i!" „Ah I Dö« habi'S also schon auSg'handelt?* .Do i« gar nicht» g'handeli wor'». Wir wisse», daß wir un« gern ham, und wein die richtige Liab da iS, dann fragt koan« nach'm Geld " „Nicht! i«. Ich gib mei Tochter nur an Bauern. Ich bin stolz, weil i a Bauer b:n; meia Bater, Groß^ Nummer 15 Seit zwei Jahren erhielten wir bloß das kalbe Mehlquantum, feil einigen Monaten bloß ein Bier-tel und jctzt bleibt selbst da» versprochene Achtel Kilo seit Wochen weg. Fettkarlni werden überhaupt nicht mehr honoriert. Man bietet uns wöchentlich 70 Gramm Fleisch. 800 Gramm Brot. 1 Deka-gramm Margarine, 1'/, Kilogramm Kartoffeln und auch diese geringen Mengen nicht regelmäßig. Hülsenfrüchte. Mais und Hirse fehlen seit Jahresfrist gänzlich, Butter feit August vorigen JahreS. Selbst im yäriesten Winter erhielten wir wöchentlich nicht einmal 10 Kilogramm Kohle zur Feuerung. Wir alle wissen, daß der Krieg jedermann Entbehrungen auferlegt. und wollen redlich duich-halten, müssen ober von den Behörden Euerer Majestät die Ausbringung und gerechte Verteilung unbedingt fordern, ohne Rücksicht aus politische oder nnUonale Belange. Daß solche Lebensmittel vorhan» den sind, zeigt der Schleichhandel aus den tschechischen Gebieten mit seinen erschreckenden Preisen. Für Kartoffeln werden 1'50 K, sür Korn 6 bis 7 ». sür Butter 45 bis 50 K per Kilogramm verlangt und wir müssen eS geben, wollen wir nicht verhungern, dahinsiechen, wie schon so viele. Sind denn der unabwendlichen Opfer deS Kriege«! noch nicht genug? Muß denn Englands Hungerpeitsche noch durch stillschweigendes Gewähren-lassen der tschechischen Aushungerung verschärst und unertriglich gemacht werden?! Eure Majestät! Ein Mann aus dem Volke steht vor Ihnen, als dem berufenen Hüter, dem daS Wohl und Wehe von Millionen anvertraut ist. Jahrelang waren wir alle bemüht, zu schaffen, Zagende und Schwankende anzueifern, durch Tat und Rede die erschlafften Arbeitskameraden aufzu-richten. Dies gibt mir aber auch den Mut und ich erfülle nur eine heilige Pflicht, wenn ich Eurer Majestät im Namen aller dieser zuruse: .Weg mit allen Rücksichten I Weg mit denen, welche die Ge-setze Eurer Majestät nicht durchführen wollen und mißachten, auch den inneren Femd wird nur daS harte Schwert bezwingen und dann wird jedem fein täglich Brot werden!" Aus Stadt und Zand. Kriegsauszeichnungen. Zum zweiten male wurde das Miliiärverdienstkreuz 3. Klaffe mit der Kriegedekoratlon und den Schwertern dem Ober lcutnant i. d. Ref. Dr. jur. Franz Ritter Goßleth von Werkstätten FAR. 106 verliehen. — Advoka-turSkonzipient Herr Dr. Rudolf Donner, Oderleut-nant i. d. R. beim GAR. 3, erhielt als vierte KriegSoriszeichnung daS silberne Signum hubis mit den Schwertern. — Dem Leutnant L d. R. HanS Domes, der jetzt auS russischer G. sangen schasl zu-rückgekehrt ist, ist die Silberne TapsrrtettSmedaiUe 2. Klaffe verliehen worden. Leutnant Domes ist Deutsche ZVacht schon Besitzer der Goldenen TapferkeitSmedaille. Seine Angehörigen leben in Trisail. Auszeichnung im Sanitätsdienste. Der Kaiser hat dem vhesarzt de« Off'Zier»lurhaustS in Rohitsch-Sauerbrunn, EanitätSrat Dr Josef Hoi«l. da» Krieg«kreu, für Zivilverdienste zweiter Klasse »er-liehen. Dom politischen Dienste. Der Statthalter hat die Stalthaltereikonzipisten Siegmund Grasen Benigni In Mueldenberg, Dr. Ernst Mayrhofer, Dr. Eugen Murath, Dr. Friedrich Hermann und Dr. Emil Freiherrn von Waldstäiten zu Bezirks-kommissären ernannt. Dom Steuerdienste. Der Fmanzministcr hat die Steuerverwalter Karl Wefsel») in Petto«, Jakob Tobias in Drachenburg, Rudolf Ulm in Lutienbkrg, Rudolf Kovacic in Rohitfch, Franz Krajnc in Lberburg, Wilhelm Mementschitfch in Eilli, Hugo Sparovitz in Marburg, Johann Brabl in Silli, Anton Stepic in Marburg, Otto Smekal in Mah-renberg, AlviS Albrecht in Marburg, Martin Sor-mann in Pettau und Martin Kojc >n Pettau zu Sleuerobervcrwaltern für den Dirnstbereich ber Finanzlande>direkiion in Graz ernannt. Oberbergrat Dr. Karl Horiak 1\ Einen verdienstvollen Bergmann hat die Steiermark. in dem am 4. d. in Wien verstorbenen Oderberg-rat Dr. Karl Horiak verloren. Im Alter von knapp 50 Jahren ist er dahingegangen, nachdem er sich im aufreibenden Bergdienste die Gesundheit ge-schwächt hatte. Dr. Horiak war zu Markt Tüfser als Srhn eines bekannten GasthofinhaberS geboren. Den Vater hatte der Tod noch in den besten Iah-ren dahingerafft. Mit schönstem Erfolge oblag Horiak den Ghmnasiaistndie» in Eilli, promovierte in Graz zu Beginn der neunziger Jahre zum Doktor der Rechte, bezog dann die Montanistische Hoch'chule in Leoben, nach deren Absolvierung er in Jdria Dienst tat. Die weitere bergmännische Lausbah» führte ihn nach Eilli, Laibach und Graz, wo er bis vor etwa zehn Jahren Borstand des Revierberg-amtcS war. Später wurde er in das ArdeitSmini-sterium berufen, in dem er ein wichtiges Referat führte. Mitten an« dem sorgenvollen KriegSschaffen hat ihn der Tod ereilt. Dr. Horiak war ein begei sterter und überzeugungStreuer Anhänger der deutsch-nationalen Sache. Huldigungswerk der Artillerie an den Kaiser. Der Kaiser hat gestattet, daß das geplante Artilleriewerk sich HuldigungSweik an Se. Majestät bezeichnen düife; da« erste Exemplar wird der Kaiser rnigegennehmen. Anfragen ulto on die B r-waltuig de« ArtllleriewerkeS, Wien 8/4, Obere Bahn-gasse 22. Spende sür die Armen. Die Gasthof-pächiersgattrn Frau Josefine Stelz« spendete für die Stadiarmen 100 K. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet um 10 Uhr vormittags in der evan> gelischen Kirche ein öffentlicher Gottesdienst statt. vater und Urabndl — alle waren Bauern. Und ln solchen Besitz soll der Hof wieder kommen, drum muß mei Schwiegersohn Bauer sein, weil i selm koan Buam hab." „Aber schau. Breitmoser, e« ko do net jeder Bauer sein " „G'wiß net! ISl muap Herrische geb'» und Po landi, die den Herrischen g'rad '« Lpringmanndl machen so wie du. Aber für mei Tochter «tu i koan. Der mei Tochter kriagt, muh frei sein, a Bauer für'» Breitmoserhof. Dö« i» mei Meinung. Und jetzt »süat di Gott.'' Damit wandle der Breitmoser dem Luhner Franz den Rücken. Da wußte der Lohner, daß damit für den Breit-mofer die Sache erledigt war. »ber schon um der Kuni willen durft« sich der Lenz damit nicht deguügen. „Aber schau--* „Pfüat di Gott!" herrschte ihn der Breitmoser nochmals an. .Ja, ja. i möcht —" Run wandte sich der Bauer um: „Oaner von un« i« jetzt auf'm Hof überflüssi, der Breitmoser oder der Herr Forstg'hilf. Moanst, daß i gehn muaß." Die Stimme de« Bauern klang wie da« dumpfe Grollen eine« heraufziehenden Gewitter«. Und so drehte der Lohner Franz seinen Hut noch-mal« zwischen den Fingern, zog die Schultern hoch und schlich sich dann au« dem Hof. Dort sah er oben an den Fenstern, wo ihn bei seinem Kommen »ine Hand begrüßt hatte, nur ein Zaschentuch, in da« sich ein Gesicht grub. Dort droben weinte die Kuni. „ffla« kannst denn a machen mit so ei'm bock-beinigen Esel. Aber '« letzte Wort i« do no net g'redt. Und g'rad du sollst net recht ham, Breit-moserl' Mit solchem Selbstgespräch stapfte der Lohner Lenz weiter. 2. Ein Fuhrwerk zog auf der Forstsirabt gegen Lenggric« zu; die zwei Braunen, die den Wagen zogen, waren ein gesunder kräftiger Schlag. Di« Zügel hatte der Breitmoser stobst in der Hand, der über Lenggrie» nach lilz fahren wollte, wo er manche» besorgen wollte. Recht« und link» von der Straße stand der dichte Wald, der noch zum Jagdgebiet von Fall einem Grünt besitz de« Großherzog« von Luxenburg gehörte Der Breiimoser war an diesem Lormittag nicht am besten gelaunt, die Kuni bewte« sich fast zu >ebr al« Tochter ihre« Vater«. Sie wollte von dem Lohner Lenz nicht lassen! Aber er mußte <« doch fühlen, daß nicht» von ihr freudig geschah Er böite sie nicht mehr lachen und die, di« sonst immer sang, war nun mit «inemmale fo still geworden, al« hätte st« die Sprache verloren. Aber de«halb wollte sich der Breitmoser doch nicht beirren lassen; nur ein Bauer sollte seine Tochter bekommen. Beim Aufblicken sah er nun, daß auf der Straße drei Jäger gingen, die Gewehre umgehäigt. die nun zur Seite traten, um den Breilmoier vorbeifahren zu lassen. Alle drei hatten abgenützte Zagdkittel an, be. Serie 3 An die deutschen Gemeindevertre-tungen! Der Deutsche Schulverein hat die deut» schen Gemeinden Oesterreichs neuerdings zur Unter-stützung unserer gefährdeten deutschen Schulen und Kindergärten an den Sprachgrenzen und in den Sprachinseln ausgerusen. Mehr als 2000 deutsche Gemeindevertretungen gehiren bereit» zu seinen treuen Freunden und Mitarbeitern. Daß diese dem Deutschen Schulverein gegenüber wie immer ihre Pflicht tun werden, ist selbstverständlich. Wir geben aber der sicheren Hoffnung Ausdruck, daß sich auch jene Gemeinden der großen über allen politischen Tagesstreit erhabenen Sache des Deutschen Schul-Vereines anschließen werden, die ihm bisher ferne standen. Wenn heute unser deutsches VolkStum an den Sprachgrenzen und in Sprachinseln stark und wehrhaft ist, so verdanken wir dies unserem getreuen Eckart, dem Deutschen Schulverein. Nach dem Tode ausgezeichnet. Der Pioniergefreitt Josef Wesiag, Sohn der Frau Rosa Wesiag, Hasnermeisterswiiw« in Windischseistritz, der am 21. September 1917 am ?ereth in Rumänien einem Bauchschusse zum Opier fiel, wurde nun mit der Silbernen TapferkeitSmedaille erster Klasse und dem Karl Truppenkreuz ausgezeichnet. Die Bron-zerre TapferkeitSmedaille hatte er sich schon im Oktober 1915 bei der Erstürmung von Belgrad erkämpft. Städtische Lichtspielbühne. Heute CamS-tag und morgen Sonntag wird noch der Film .TheophrastuS ParacelluS" oder .DaS ewige Leben", ei» phantanisches öchaufviel in fünf Akten, vorge-führt. Dieser Film ist ein Meisterwerk deutscher Lusstatti'ngs- und Inszenierung«!», st mit Massen-szenen, wie sie se t KriegSbeginir nicht geichufsea wurden. Vorher wird der lehrreiche Film .Wisente in Bialo.ölcza" gebrach». Suggestionsabend Komatz. Herr Komatz spendete sür den Witwen« und Waisrn'ond de« Ins.» Reg. 87 einen Betrag von b0 K. Montag den ib. d. findet noch ein Abend im hiesigen Theater statt, der neue Ueberraichungen aus dem Gebiete der „beeinflußten Psyche" bringen wird. Da die Nachfrage eine sehr rege ist so empfiehlt es sich, die noch vorhandenen Plätze zu sichern. Den Kar» tenvorverkaus besorgt Herr Fritz Wotzik, Kapuziner-Brückenmaut. Seisenzusatzkarten für Maler. Das Handelsministerium hat Malern. Anstreichern und Lackierern sowie Angehörigen verwandter Berufe einer, erhöhten Stifenbezug im Auimaße einer halben Sei-fenkarte bewilligt. Diese Begünstigung erfolgte In d«r Erwägung, daß die Tärigkeit der genannten Personen, da« Hantieren mit giftigen Farben unZ anderen ge-sundheit»schädlich«n Materialien, eine oftmalige gründ-liche Reinigung erfordert, wozu die auf di« «infache staubte Schube und sahen au«, al« hätten sie benitS «ine sehr anstrengende Jagd hinter sich. „Ort kommt« wohl von der Jagd in Fall?■ rief ihnen der Breitmos«r zu. .Ja! Wir haben un« vkrirrt!" antwort«»« der Jüngste von den Dreien, der aber auch schon ein guter Fünfziger war, wahrend die beiden andere« noch älter waren, so daß sie von der Jagd am besten fern-bleiben sollten, wie sich der Breitmoser dacht«. „Müißl« wohl auf Lengarie« „Ja! Wir haben den Jagdwagen verpaßt uvd müssen deshalb zu Fuß laufen.* „Weil« so alt- KampUn seid«, könntS aussteig'n und mitsabr'n " Und der Breitmoser hielt die Pferde an. Die drei Jäger wechselten einen schnellen Blick; dann mochte e» ihnen doch besser erscheinen, auf einen Baucrnwagen nach Lenggrie» gefahren zu »eiden, alS noch zwei Stunden auf Schuster« Rappen zu laufen. Und alle drei kletterten hinauf. Der Breitmoser, der ein Freund von Unter-Haltung war. begann auch gleich wieder mit seinen Fragen: ,,Oe» seid» wohl Jagdgäst? „Ja!" nickte der eine mit dem langen, weiße» Bollbart. „Au« der Stadl ?" „Stimmt schon." ,,Oe» seid« wohl Beamte?' T>» Jüngere von den Dreien übernahm nun die Antworten. „So unaetähr.' „Vielleicht gar ein Forstmeister?" Seite 4 Deutsche Wacht Nummer 15 Seifenkarte entfallende Waschmittelmengt nicht zureicht. Die Stellen, welche mit der SeifenkartenauSgabe be-traut sind, wurden verständigt, daß fie den genannten Arbeitern die ihnen nunmehr gebührende Zusatzkarte bereits in der kommenden BerbrauchSperiode (Sprit bi» Juli) auszufolgen haben. Spenden. Herr Oberstleutnant LeimSner spendete für KriegSsürforgez wecke den Betrag von 100 K. — Herr Anton Kofsär, Schlossermeister und Hausbesitzer und dessen Gattin spendeten für die Witwen und Waisen dcS Jnf.-Reg. 87 50 St und für die Stadlarmen 50 K. Suggestionsabend Komatz. Der durch seine glänzend gelungenen Vorführungen im hie» sigen Stadttheater bereits bestens bekannte Sugge-stionskünstler Komatz au» Graz veranstaltete ant Donnerstag über Aufforderung in einem geschlossenen Privatzirkel vor geladenen Giften einen überaus genußreichen Abend. Einem kurzen 'einleitende« Bortrag folgte zuerst die Borführung von Hem-mungSerscheinungen. dann Gefühlt- und Sinne?« tänfchungen, die mit verblüffender Leichtigkeit gelangen, trotzdem sich einzelne der Medien merkbar kräftig zur Wehr setzten <£« war überraschend, wie viele geeignete Medien sich in dem verhältnismäßig kleinen Kreise von Teilnehmern unter den Damen und Herren der Eillier Gesellschaft finden ließen, und die Erschienenen folgten den spannenden und zum Teil humoristischen Darbietungen des Herrn Komatz mit größter Aufmerksamkeit und in laut-loser Siille. Ganz neu war das „Wegnehmen" unmittelbar vorher gesagter Zahlen und Sätze auS dem Gedächtnisse. Lebhafter Beifall lohnte für die interessanten Experimente. Die Leistungen de» Herrn Komatz gehören unbedingt zu de« Besten, was auf diesem Gebiete geboten werden kann. Ein wackerer Cillier. Die Meraner Zei-tung schreibt: DaS Promenadekonzert, veranstaltet am Palmsonntag vormittags vor dem Kurhaus« von einer „Militärkapelle" zugunsten heimkehrender invalider Meraner Krieger, fand sehr guten Besuch. Diese Militärkapelle unter Mitwirkung von Mitgliedern der Meraner und der Untermaisir Bürgerkapell« unter taktfester, temperamentvoller Leitung de» Herrn Leut-nanU Eduard Bul schar, spielte, alS wäre sie schon viele monate-, ja jahrelang unter dessen Taktstock »er-.ein!. Sie brachte wikder einmal Leben in da» fremden-tote Meran. Aus dem Gerichtsdienste. Der Justiz-minister hat in ihren Dienstorlen ernannt zu Landes-gerichisrälen und BezirksgerichlSvorstehern die Be> zirk»richter und Gerichlsvorsteher Dr. Maximilian Hantsch in Billach und Dr. Franz Pupacher in Frieda»; zu LandeSgerichlSräten die Bezirksrichter Franz Handler in klagensurt, Dr. Johann Amlacher in Graz und Dr. Johann Premschak in E.lli; zu Be« zirkSrichlern die Richter Dr. Adols Pechan in WolsS-berg, Dr. Franz Schaubach in Tschernembl, Dr. . Ernst Swoboda und Dr. Erich Eberl de« Ärazer Ober« landesgerichlSsprengelS.— DerJustizminister hat die »Höher nauf!" „Höher?" Die« schien dem Breitmoser sehr zwei», selhast, denn der Lohner Lenz, der ja nur ein Forst g'hilse war, sah schmucker und gefälliger au« al« dies« drei in den bestaubten abgenützten Jagdkitteln. „Do net gar Forstrat?' „Langt noch nicht, höher nauf!' „Seid'« c« leicht gar Herren vom Ä'richt?" „Höher nauf'." Nach ihrer Kleidung konnte man da« nicht er» raten. So Überlegte der Breitmoser. Da er aber schon . erlebt hatte, daß die Herrischen von den Bauern die ältesten Sachen, da« .Glump" wegkaufen, so mochten diesen Dreien die alten Jazdanzüge Spaß rnachen. „Epper (vielleicht) gar von der Regierung T" .Noch höher!' „Ja, wa« bist denn na du?" „Jch bin der Großherzog von Luxemburg." Da schlug der Breitmoser auf die beiden Brau-nen ein, die mit einem Ruck rascher tiefen. Halle er sich an diesem Morgen schon mit der Kuni ärgern müssen, so sollte er jetzt auf der Fahrt abermals Aerger bekommen Die drei wollten ihn natürlich zum Besten halten; und schon reute e« ihn, daß er sie hatte aufsitzen lassen. Der Großherzog von Luxem» bürg Da sah ja sein Waldhüter noch besser au». Und in seinem Aerger wie» der Breitmoser nun mit dem Peitschenstock auf ten zweiten hin und fragte: „Wer i« na der Soll fderselbige) 1" „Der Prinzregent von Bayern." „Da» war dem Breitmoser zu bunt. So zum Besten halten ließ er sich doch nicht; etwa« beherrschte er fich noch, um nach dem »ritten zu fragen. StaatSanwaltschasls-Stellvertreier Dr. M»x Reiser in Marburg, Dr. Viktor Sackl, Karl Piak und Doktor Artnr Wolff in Graz und Dr. Adolf Kaiser in Laibach zu StaatSanwälten ernannt. Der Iustizminister hat in ihren Dienstortkn ernannt: Zu LandeSgerichlSräten und BezirksgerichtSvorstehern die BezukSrichter und Gerichtsvolsteher: Dr. Balentin Flcrin in Seisenberg, Georg Kozina in Wippach, Dr. Richard Tschech in Bölkermarkt, Ludwig Perscha in Marburg, Dr. Johann lrenler in Stainz, Josef Zdolsek in Franz, Jakob Antloga in Gnrkfeld, Johann Jany in Windisch-graz, Dr. Wilfried Seemann in Murcck, Dr. Johann Modic in Egg und Ferdinand Meditz in Luttenberg; zu LandeSgenchtSrilen die BezirkSrichler: Oskar Dev in Lrainburg. Balentin Levicnik in Laibach, Dr. Anton Mulej und Dr. Hermann Lorber in Mar-bürg, Dr. Erich Ritter v. Jacvbi in Billach in DiensttSverwendung als Lokalkommissär sür agra-rische Operationen, Antvn Nagode in Laidach; zu Bezirksrichtern die Richter: Anton Zdolsek in Tüffer, Dr. Rupert Eelestina in Tschernembl, Anton Kaj-fez in Laibach Dr. Felix Rakovec in Windisch-Fcistritz, Josef Poelsch in Bölkermarkt, Dr. Joses Fischinger in Lichtenwald, Dr. W.lhelm Traun In Pettau, Franz Tiller in Oberburg, Johann Romolb in Nassenfuh, Dr. August Gnmfchttz in Ferlach, Dr. Josef Tombak in Drachenburg, Dr. Karl Kur-nig in Gonobitz, Anton Lajovic in Krainburg, Karl Lobiuger in Xohitsch, Jakob Luznar in Landstraß, Dr. Franz Kotnik in Littai, Joses Toplak in St. L?onharSt i. St., Dr. Joses Pozar in Drachenburg, Dr. Johann Fürstbauer in Pettau. Die Einjährigenschule in Windisch feistritz ist nach Mürzzuschlag übersiedelt, wo nun an 700 Einjährige untergebracht werde» müssen. Die Stadt Windischgraz gegen die blutige Hetze des Koroschetz. Die Stadt-gcmeindcvcriretung von Windischgraz hat sich bereit erklärt, an Se. Majestät ein Telegramm zu richten, daS in Kürze und Klarheit auf die staatsgefährlichen Umtriebe eines Koroschetz aufmerksam macht und Schutz für die staatSireue Bevölkerung fordert. Wei> terS geht von derselben Behörde ein ausführliche« Schreiben an die Statthalterei desselben Inhaltes ab, nur erweitert durch die Schilderungen, wie ein Dr. Trstnjak die Leitung einer Versammlung auf-faßt. Endlich wurde ReichsratSabgeordneler Marckhl telegraphisch nach Windischgraz berufen, um in au«-führlicher Weife Material über alles zu sammeln, was sich zugetragen hat, um darnach seine Schritte unternehmen zu können. Vielleicht hört man uns dann endlich einmal an der maßgebenden Stelle, bevor es zu spät ist. Sonntag den 14. d. plant man wieder einen „Tabor", diesmal in St. Martin bei Windischgraz. Die Empörung darüber, wenn diese Hetzversammlung nicht verboten werden würde, würde mit Gewalt alle Dämme überfluten. An die Statthalterei wird gleichzeitig die dringende Förde-rung ergehen, aus Gründen der öffentlichen Sicher-heit diesen Tabor zu verbieten; man ist darauf be- Der Peitschenstock berührte dessen Brust: „Und der da?' „Da» ist der Kaiser von Oesterreich.' ,Rrr l" Da hielt der Wagen auch schon mit einem jähen Ruck an. Und der Breitmoser erklär!« mit einer Be« wegung seines Peitschenstock», die an Deutlichkeit nicht« zu wünschen übrig ließ: „Und i bin der Kaiser von China, und der fahrt mit koane solchen Hallodri. Jetzt macht«, daß'« vom Wagen runter kommt'«, ö» Zigeuner." Und er fuhr erst weiter, al» di« drei wieder ab-gestiegen waren. Da« Lachen der drei, da» hinter ihm nachklang, steigeret nur seinen wütenden Zorn auf die drei, die seine Gefälligkeit so unbeantwortet hatten. 3. An der großen Jagdtafel, di? zu Ehren der Jagd-gifte auf dem Schloß Hohenburg de« vroßherzogi von Luxemburg bei Lcnggue« gegeben wurde, erzählte der Sroßherzog selbst da» Abenteuer, da« ihm mit seinen beiden vornehmsten Gäste» begegnet war, bei dem sie der Macht de? Kaiser« von Tbina und seinem Peit-schenftocke weichen mußten. DaS Lachen da» dem Breitmoser auf der Straße nachgeklungen war, fand feine Fortsetzung im großen Jagdzimmer de» Schlosse«. Unter den Dienern, die an den Türen standen, um sofort zur Stelle zu lein, wenn etwa» verlangt werden sollte, war «uch der Lohner Lenz, der dubrt die Geichichte mit angehört und der Beschreibung nach den Breitmoser mit seinen beiden Biaunen erkannt halte. Die Geschichte wollte ihm gar nicht mehr aus gierig zu sehen, ob wir durchsetzen, waS wir in ur-eigenstem Interesse de» Staates verlangen. Fortsetzung des blutigen Tabors von St. Johann. Auf dem Bahnhofe in Win« difchgraz gab es Sonntag abends noch eine blutige Schlacht. Die dort vom Zuge auSsteigenden deut-fchen Teilnehmer der Versammlung wurden von einem slowenischen, dazu bestimmten Herausforderer in maßloser Weise angestänkert. W^s unausbleiblich war, geschah: Der Stänkerer erhielt seinen Lohn durch eine kräftige deutsche Ohrfeige. Da« war das Signal sür die bereitgestellte slowenische Horde, fich mit Latten auf die Deutschen zu stürzen, die in Ge-fellschast zahlreicher Damen in ihrer Bewegungs-freiheit behindert waren. ES gab erbitterte Kämpfe. Slowenische Weiber plünderten die Zäune, um ihre Leute mit Hieb- und Wurfwaffen zu versorgen und gebärdeten sich wie wilde Furien. Einem Windisch-grazer Deutschen wurden durch einen Steinwurf die Kiefer schwer verletzt. Daß die Erbitterung über diesen ruchlosen Ueberfall ungeheuer war, ist be-greiflich; zwei der gegnerischen Angreifer mußten sofort ins Winbischgrazer Spital geschafft werden. Man sieht, wie rasch die aufhetzende Tätigkeit des Koroschetz ihre Früchte trug. Die Namen einer Reihe der wütendsten slowenischen Prügelhelden vom Tabor zu St. Johann sind sichergestellt und es wird zu einer stattlichen Anzahl von Verhandlungen kommen, welche die Behörden und die öffentliche Meinung noch genauer von der Tätigkeit der juqc slawischen „Partei" unterrichten werden. Der Ab-geordnete Marckhl wird gebeten werden, sich euer-gisch der ganzen Angelegenheit anzunehmen, die wie ein Vorzeichen des Kommenden erscheint. SoldatenbegrSbnisse. I» den letzten Ta-gen wurden nachfolgende Soldaten, welche in den hiesigen Spitälern gestorben sind, am städtischen HeldeN'Friedhose beerdigt: am 8. d.: Kanonier Franz Kraljte; am 9. d.: Ins. AloiS PlaSk« ; am 12. b.: LdstJnf. Johann Pokleka; am 14. d»: LdstJnf. AloiS Konhaj^ler. Herausgeschwindelte Unterschristen. Wir werden ersucht festzustellen, daß die Unter-fchriften der Herren Karl RibiSl und Rcinhol» Uralarilfch in Hochenegg auf den südslawischen De-klaralion« Petitionen durch falsche Vorspiegelungen herausgeschwindelt wurden. Die Schwierigkeiten des deutschen Schulwesens im Unterlande. Im Wochen berichte deS Deutsche» Schulvereines vom 11. d. wird berichtet, daß der Suppenanstalt der deutschen ' Schule in Zierberg bei Marburg 200 Kilogramm Kartoffeln zugewiesen wurden, die bei einer Bäuerin beschlagnahmt worden waren. Da ihr die Kartoffeln inzwischen vom Gemeindevorsteher abgenommen wor-den waren, wurden sie bei diesem angesprochen, die Auslieferung aber verweigert, weil die Schule eine Privatschule sei. ES bedürfte erst der Einwirkung eines Kommissärs, bis nach wochenlangem Hin und Her 100 Kilogramm zugewiesen wurden. dem Kopf. Ihm mochte es in den Sinn kommen, daß in der i'iede oftmals wie im Kriege jede« Mittel er» laubt sei, wenn dadurch nur der Sieg errungen werd«. Und vielleicht war ihm nun da« richtige Mittel in die Hand gegeben. Aber wie sollte er e« gebrauchen? Diese Frage machte ihn im weiteren verlaufe des Abend» zerstreuter, al« er hätte fein dürfen. Am darauffolgenden Tage aber marschiert« drr Lohner Lenz bereit» wiedcr dem Breitmoserhofe zu. A», Brunnen begegnete ihm die Kuni, die ihm sogleich zurief: .Mariandjosef, Lenz, du traust die jetzt her? Der Bater ist so grantig, daß er die au« m Hof nau«-werfe» läßt." „Soll wird er sich überleg'».' .Aber «a» willst du denn. Er hat dir'« do g'sagt, daß er von un« nicht« wissen will." ,J komm heul' dienstli." .Dienstli? Ab«r warum?' „Dö» i« Amt«geh:imni«, Kuni! I muaß mit deim' Pater red'n.' „Wann » nur grad guat nau»geht!" Da» hatte der Lehnet Lenz sofort erkennen kön-nen, daß der Breitmoser in der schlechteste» Laune war. Wie schon einmal standen sich die beiden gegen» über. Aber diesmal behielt der Lohner den Jagdhut auf und sah auch gar nicht danach au», al» ob er vor dem Zorne de« Bauern irgend welchen Respekt hätte. ,Wa» willst du denn schon wieder. Wir zwoa san ferti." Nummer 15 Worin besteht der Unterschied zwischen den Wirtschaftszentr«len Oesterreichs und Deutschlands? De« öfter,» hört man bie Frage: Wie ist e«. daß man in Deutschland keine derartigen lilagen hört, wie bei un« in Oester-reich 7 Die Antwort darauf ist einfach. In Deutschland wird da« Kapital für diese Institutionen grösstenteils aus Staats und ReichSmitteln beigestellt, die Angc-stellten dieser Anstalten sind vom Staate bezahlte Be-amte und der Reingewinn fällt restlos wieder dem Staate zu. Bei un» in Oesterreich dagegen sind die Zentralen auf privatem Kapitale aufgebaut, das auS den Kreisen der Großkapitalisten und der Banken auf-gebracht wild. Wohl ist die Dividende der Form nach für die direkt beteiligten Aktionäre auf bloß 5 bis 6 Perzent gesetzlich beschränkt, doch ist eS bet dem Um-stände, daß da« Risiko zu Lasten der betreffenden Zen« tialen und kreditierenden Banken geht, eiklärlich, daß dieselben eifrig bestrebt sind, für die Stärkung und Mehrung deS angelegten Kapitals gewaltige Reserve' fondS zu schaffen, d-S Anlagekapital zu vermehren, wodurch der Hauptgewinn eigentlich nicht so dem Staate, sondern dein privaten Großkapital zugute kommt. Daß die Zentralen daS geschäftliche Risiko und die laufende» Regiekosten hoch anschlagen, wissen wir au» der Rechnungslegung einzelner Zentralen. ES wird nämlich redlich geteilt: Die Magermilch dem Staate, der Schmetten den Zentralisten. Darum sind unsere Zentralen schon vom volkswirtschaftlichen Stand« pm.kt« auf da» schärfste zu bekämpfen, weil durch die» selben nicht der Staat und die Allgemeinheit, sondern hauptsächlich nur der völkerwürgende Großkapitalismu« Nutzen zieht. Koroschetz auf der Flucht. Di« Mar-burger Leitung berichtet: Nach dem blutig«» Tabor in St. Johann bei Unierbrauburg muß es dem Abg Koroschetz doch rätlich erschienen sein, sich nicht unter dem frischen Eindruck der geschehenen ver-brecherischen Handlungen vor den erbitterten Deut» schen zu zeigen. Er be^ab sich nicht zur Station Unterdrauburg, sondern beschloß, über Land sich nach St. Gertraud zu begeben, um von dort statt vom nahegelegenen Unterdrauburg die Bahn nach Win-dischgraz zu benüpen. Seine jugendliche männliche Garde setzte nach den Bluttaten da» schon vor der Versammlung begonnene Weingelage fort; eS blieben nur jene windischen Weiber übrig, die ihm blindling« nachlausen, u. a. deshalb, weil er ja „geweiht" ist. Diese setzten ihn auf einen bereit-gehaltenen ländlichen Wagen und hüllten ihn derart in Tücher ein, daß man wohl aus eine vermummte Bäuerin oder an eine Faschingsgestall, aber keine». wegS an den geweihten südslawischen ..König' den-ken konnte, der erst kürzlich in Agram erklärt«, die Frage der Dynastie deS zukünftigen Südslawen staaieS sei noch nicht gelöst. Die bevorzugten ^Hofdamen" am Wagen, die anderen nebenher, so ging der TranSpo»t nach St. Gertraud. Dem Pferde, das den Wagen zog, wurde schließlich die Sache zu 23cuiisd»c dumm; es legte sich am Weg« hin und verendet«. Großes Geschrei, Klagen und Verwünschungen bei den .Hosdamen"; zweifellos hatte das Pferd daS südslawische Joch mit jenem deutschen Joch verwechselt, von dem Koroschetz in St. Johann sagte, daß es zerbrochen werden müsse. Unter dem Geleite sei» ner „Hosdamen', also in einer sehr gemischten Ge-sellschast, mußte der zukünftige König deS Süd-slawenstaate» den kotigen Weg nach St. Gertraud wandern, wo ihn sein sonderbares Geleite ablieferte. Landeshauptmann Dr. Schusterschitz im Kampfe gegen die Dolkspartei Au» Laibach berichtet man: Landeshaupimann Doktor Schusterschitz, der seit der bekannten Krise in der Slowenischen Volkspartcl notgedrungen in den Hin-tergrund getreten war, hat sich nun entschloss'n, den Kamps mit seinen politischen Gegnern aufzunehmen und die »on ihm gegründete Bauernpartei gegen die Slowenische VolkSpartei zu mobilisieren. Am 8. d. fand in der landschaftlichen Burg eine vertraul che Versammlung der Bauernpartei statt, zu der sich auch 143 Geistli-'-e eingefunden hatten, die sich im Gegensatz zum Fürstbischof Dr. Jeglic von der BolkSparlei losgesagt haben und nun die Pläne deS Landeshauptmannes in der bäuerlichen Bevölkerung sördern. In der Versammlung sprachen unter ande-ren Landeshauptmann Dr. Schusterschitz, der in»-besondere die Politik des Südslawischen Klubs scharf verurteilte, Landesausschußbeisitzer Dr. Lampe und Dechant Arko auS Jdria. DaS Organ de» Landes-hauplmanneS, da» Wochenblatt „ReSnica" (Die Wahrheit), soll demnächst zu einem Tagblatt umge-wandelt werden. Gegen die südslawischen Hehver sammlungen in Krain. Man meldet aus Laibach: In der letzten Zeit wurden in Krain zahl, reiche, zumeist von Abgeordneten einbcrusene Volks-Versammlungen abgehalten, in denen hauptfächlich die südslawische Deklaration gefördert wurde. Wie nun daS Organ der naiionalfortschrittlichen Partei zu melden weiß, wurden die BezirkShauplmann-fchaften angewiesen, alle allgemein zugänglichen Ver-sammlungen zu verhindern, die von irgend einer Person, und sei eS auch von einem Abgeordneten, einberufen würden. Da in Krain noch der Aus-nah -"«zustand in Geltung sei, dürfe die Abhaltung von Versammlungen nur Vereinen gestattet werden, wenn die abzuhaltenden Borträge im Interesse der Ver«insmitgli«der gelegen sind. Die sür den kommen-den Sonntag einberufenen Volksversammlungen in Krainburg, Zliknitz und Altenmarkt wurden au« diesem Giunde abgesagt. Da« genannte Parteiorgan bringt den an die BezirkShauptmannschasten hinaus-gegebenen Erlaß mit den jüngsten Erklärungen de» Grasen Czernin in Zusammenhang. Arbeitsstelle wendischer Abgeordne-neter. Donnerstag wurde, wie die Marburger Zei-tung mitteilt, in Marburg eine „Arbeitsstelle' der wendischen Abgeordneten gegründet. An der Bersamm- „Gott sel Dank. I komm net deSweg'n. Amtli bin « do!" „Amtli? Ja, t hab do mit der Försterei nix z'sch-st'n. „Mit der Försterei net, aber mit'm Großherzog," war die Antwort. Die Begegnung am vorhergegangenen Tag tauchte wieder vor dem Breitmoser in unfreundlicher Erinne-rung auf. „I woaß nicht»!' „So! «ist du'« net g'wtsen, der an Grobherzog an Hallodri und an Zigeuner g'hoaßen hat. und an Prinzregent a. und an Kaiser von Oesterreich «?" „Aber — die drei — die wer'n do net die drei g'wesen sein?" Etwa« stiller war diele Antwort de« B.eitmoser bereit«. „FreiliI Sie ham'» doch g'sagt.' .©CH scho, föll scho 1 Sie ham aber gor net darnach auig'schaut, eher — eher wia Wilderer." „Breitmoser, du wirst doch net a neue Maje-stät»b«leidigung au«sprech«a? I dürft so wa» net anhörn." .3 hab eahna halt net glaubt " „Pst, Breitmoser, red net so leichtsinni l Du wirst do die drei hohen Herrn nit der Lug ver-dächtigen?" „Na — na! Aber fo schlimm wird» do net wer'n. I hab« halt net kennt." „Sie ham dir'« gsagt." »Ja. ja, söll schon! Wann'» halt g'fehlt i», na zahl i schon!' „Zahl'n! Wa» fallt dir ein, Breitmoser. Wannst an Bürgermoaster ven Lenggrie» Zigeuner hoaßt, na kannst an Hunderter hinleg'n. Aber Majeftil»bel«idl-gung? Hast e» im lölzer Boten net g'lestn, daß oan wegen oaner a halb» Jahr eing'sperrt ham? Und du hast glei drei begangen." „Du wirst do net glauben, daß mi einsperr'n wer'n. Der Lohner Lenz nickte darauf hin so hastig und so ernst, dab der Breitmoser an d:r Bedenklichkeit seiner Lage nicht mehr zweifelte. Und er gab sich dem ganzen Aerger über seine kritische Begegnung hin: „Sakra, sakr». War do am g'scheitsten g'wesen, i wär' voibeig'fahr'n und hätt gar nicht» g'sagt ." „Ja, wa» am g'scheitsten g'wesen wär, dö» wird dir nicht» helfen. Wirst schon aufS Gericht mtasten, auf Münka (München) vor« Schwurgericht, wo die Majestät«beleidigu«ga verhandelt wer'n. Vielleicht kriagst do net mehr wia a halb» Jahr." „An Breitmoser können« net «inip-rrn.' „Wer'n nei frag'n.' „Ja, sag, wi« i do tuan soll. Du woaßt do selm. daß i die drei Herr» g'wiß net beleidig'n will." „Ja, ja I" Und der Lohner Lenz kraute sich hinter dem Ohr, ein Zeichen, da« eine ganz außerordentliche Schwierig teil kund tat. ,,J» denn net möglich, daß i do mildernde Um« stand kriag'n möcht." „Freili! Drum hab' i ja nur a halb« Jahrl g'sagt.' „Na, na l I moan, daß i do net vor« Schwur-z'richt auf Münka nei müaht." „Ja, Breitmoser, dö« »i d sie net leicht machen lasten. Da müabtest du schon an b'sonderen Fürsprecher ham, woaßt, oan, der beim Großherzog an bsunder« Seit« 5 lung, zu welcher natürlich die Abgeordneten Koroschetz, Pischek und Berstovschek erschienen, beteiligte» sich un-ter anderen auch die Herren Dr. Lejnschitz (Leiter de« Ernäh,ung»amte» ver Bezirk»hauptmannschaft Marburg). Ernteinspektor Petrowan und BezirkShauptmann Krau» au» Graz. Man kann sich vorläustg vorstellen, wie die Tätigkeit der Koroschetz, Berstovschek und Genossen be» schaffen sein wird; die deutsche Bevölkerung d<» ganzen Unterlande» wird vor ihr auf der Hut sein müssen und den deutschen steirischen Abgeordneten erwächst di« Pflicht, der Tätigkeit dieser wendiichen Arbeitsstelle im Interesse unserer Bevölkerung scharf auf die Finger zu schauen. Eine blutige Versammlung des Ad-geordneten Koroschetz. Au« Unterdrauburg schreibt man vom 7. d.: Für heule nachmittag» hatte» die Abgeordneten Koroschetz und Berstovsek nach Sankt Johann an der steirtich kärntischen Grenz« eine Ber-sammlung einberufen, welche den Zweck hatte, die Agi-tatio» für den Südslawenstaat zu betreiben. Sie nahm ein blutige» Ende. Au» dem Drautale, au« Windisch-graz und au» dem Lavanttal waren Deutsch« erschienen, um dem Einbrüche zu wehren. Als ste am Bersamm-lung»ort — im Freien, zwlschen Gehöften, wo zahl-reiche Prügel, Holzscheite usw. aufgeschichtet lagen — erschienen, war Koroschetz' Rede bereit» im Flusse. Ein Vertreter der Deutschen unterhandelte mit dem Adge-ordneten Berstovsek hinsichtlich der Worterteilung an ihr« Redner, die Herren Abgeordneten Lutschounig au» Kärnten und Franz Girstmayr au« Marburg. E» wurde ihnen da» Sprechen v«rweig«rt. Plötzlich gab ein slowenischer Geistlich«! vom Fenster de» Hause» «in Zeichen. Im nächften Augenblick b«gannen di« slo-wenischen Burschen Prügel zu erheben und damit auf die Deutschen einzuhauen. E» kam zu aufregenden Szenen. Bald hier, bald dort brachen Menschen zu-sammen, blutüberströmte Personen entfernten sich wäh. rend de» äußerst erbitterte» Kampfe» und plötzlich griffen auch die lüdwärt» ausgestellte» russischen Kriege, gefangenen ein, fchleudeitcn schwer« Holzlcheite auf die Deutschen, die sich ebenfalls mit Stöcken und Prügeln wehrten vergeblich wu,de nach dem RegierungSvertre« ter und nach der Gendarmerie gerufen. Endlich er-klärte der RegierungSvertreter die Versammlung für ausgelöst. Die Deutschen versammelten sich in einem Gasthause vor Unterdrauhurg, wo die Herren Girst« ma,r, Abg. Lutschounig, Domaingo und Schristleit« Norbert Iahn au« Marburg sprachen. Sämtliche Deut« schen waren von Eiditterung erfüllt über die Kultur» erzieher der Jugoslowenen. Was unsere Frauen fich angeeignet haben, das werden unsere Kinder ver-teidigen. (BiSmarck.) Kein Geringerer al« der grobe Reichskanzler BiSmarck war e«, der oft und oft her» vorhob, welch großen Wert die Heranziehung unserer Frauen und Mädchen zur werktätigen Mithilfe im Dienste de« Volke« und de» Staate« hat. Der Welt-krieg 1914— l8 hat neuerding« bewiesen, wie recht BiSmarck wieder einmal hatte. Der Deutsche Schul« Wort einlegt, daß halt der Prinzregent und der Kaiser a Nachsehen hätten.' „I versteh di schon! Aber wo i« denn » söltener (solcher) glei?" „Ja! A diamal« (manchmal) hat uns«r»an«r Glück. I hab gestern an Großherzog auf an Bierzehn-ender «'stellt und do hat er g'sagt. i derft an Wunsch ham, den tat er mir erfüll'n. Aber t trauet mir s» wa» net z'sag'»." „Moanst. daß er aus di hör'n mächt?" „Dö« i» a Kreuz I I mag » v»lli n«t.' „Schau, Lenz, velsuachen könnt'st e» do l' „I müaßt ehm scho viel zuared'n. I ritkier da-bei die Gnad' beim Großherzog. Und daß i »ur net vergeb! Morgen sollst na» Hohenburg auf» Schloß zum Großherzog kommen," „Wa»! I! I» schon so weit!" „Ja I Bor'm Großhe,»og!" „Sakra, sakra! Lenz, wennst halt do den Wunsch an Großherzog hättest, daß er a Gnad bei mir hab'n möcht." „I riskier viel." „Ja, ja l Aber schau, i kann mi do net a halh» Jahr einsperr'n lassen." „SöJ schon! Mir san zwar koanc gnat'n Fr.'und, aber weilst do der Kuni ihr Bater bist, so wer i halt an Füi sprecher für di mach«n I wer aber viel sag'n müass'n." „Dö» i« gleich! Sag nur. wa« d'moaast, da» helfen könnt. Mir i« alle« recht." .Na werd' f« »«rsuaüen! «ber vergiß net! Morg'n um elst aut'm Schloß. Tu» na nur »n Groß» Herzog net mit a Widerred nu «zürn»!" (Schluß solgt.) Seite 6 Dev«^s Nummer 15 »erein, unser größter und iltest«r deutscher Schutz»erein in Oesterreich, kann diese Tatsache durch eine ginze Anzahl Beispiele bestätigen. Die Ei folge, die ein»elne seiner Frauen« und MSdchenortsgruppen in der Krieg«-zeit erzielten, »eigen von besonderer Opferwilligkeit und Tatkraft. Die Frau«nort»gruppe des Teutschen Schul »erewe» in Troppau »um Beispiel hat unter anderen zu Weihnachten 1917 eine Sammlung zugunsten de« Deutschen Schulvereine« eingeleitet, welche den namhaften Reinertrag von 1320 K er>ielte. Besonders opferwillig bezeigen sich weiter» die Schülerinnen de« städtischen Mädchenlhzeum» in Brünn. Ei« sammelten unter sich für den Deutschen Schulverein im Jahre 1916 den Betrag von 470 87 K und im Jahre 1917 4L6 St. Bor kurzem übermittelten fie dem vereine al» erste» Eammelergebni» im Jahre 1918 einen Betrag von 172-ZjtZ R. Diese deutsch fühlenden Mädchen, die schon jeht an den Bestrebungen de» Deutschen Schul« vereine» so weiktätigen Anteil nehmen, w«,d«n gewiß auch dereinst al« gute Hautfrauen und Mütter für da« Wohl unsere» Volke» sorgen u«d di« heranwach-sende Jugend im deutsch«» Geiste erziehen und leiten helfen. Ueber das Schneiden der Pflanz Kartoffeln. Für den Ertrag im Erdüpfelbau ist dir Beschaffenheit de« Eoatgute» von sehr großem Einfluß. Darüber, wie da» Lrdüpfelfaatgut deschaf-sen sein soll, wie da» schneiden der «»ollen, die Vorbereitung zum Anbon am besten erfolgt, gibt da» Flugblatt „Ueber da» Schneiden der Pflanz« fartoffer Auskunft, das vom LandeSkulturinspekiorat in Graz aus Wunsch unentgeltlich zugesendet wird. Beschlagnahme der Abfallfette. Durch Verordnung de» Handelsministeriums weiden sämtliche Abfallfette pflanzlichen und tierischen Ursprünge» jever Art beschlagnahmt, wie solche in Fleischereien, Fleisch-felchereien, gastwirtf-baftlichen Betrieben, Abdeckereien (Wafenmeistereitn), Tranksteoereien, Lederfabriken (Ger-bereitn) und einer Zieihe von anderen Betrieben an« fallen. Zu den beschlagnahmten AbfalUelten g«HSit unter anderen auch der sich beim Ausschmelzen de» Schweinefette» ergebend« Rückstand (Salztet»), wie auch der in F«itabsch«ldi-Apparatrn au» Abwässern ansal lende Fettschlamm iKanalfett). Dies« Abfallfette sind bet der öfieu. Oel- und Fettzrntrale- A -G. in Wien anzumelden. Diese muß die angemeldet« Ware läng-sten» binnen 4 Wochen nach Anmeldung übernehmen und bezahlen. Abfallfette unlerttegen aus den Bahnen dem TranSportscheinzivang Für Steiirmark wurde Herr Tdeodor Kopke, Heinri-tftraße 61, von der Zen« trale beauftragt, die Organisation der Eisassuns. der Abfallfette im Land« in dir Wege zu leiten. Ange« sich!» der sich geradezu kritisch gestaliendn Fettnot, ist e» ein eherre» Gebot, auch die kleinst:« Mengen von Fettstoffen zu erfassen, um d«ren ordnungsgemäße Verwertung im Jnteress« der öffentlich«» Versorgung zu sichern. Pie „Ang'll,llten". Schauplatz: Bor einer LkbeuSmittel-Abgabestelle. „Anitellen in Viererreihen!" ruft der Wachmann. „So! Deckung! Halt, da schaut bei einer Frauensperson die rechte Huste zu weit heraus." „I kann nix dafür/ sagt die Iran, „i wer so weit außi druckt!" .I druck' ja nit," sagte ihre Nachbarin, und wenn Sie überhaupt da« Druck'» nit vertragen können, sür was sein'; denn nachher an Anq'iteUle'i"' »Ruhig da hinten," schieit der Wachmann, „disputiert wird nachher, wenn a Jede ihre Fettn kriagt hat." ,.J« ja so nur a Talgtag/ riefen Einige. „Aber heut' wird lang nit aufg'sperrt I" „A. jetzt Hirt ma wieder an Flieger! Da« sein Uns'rige, die aus der Hriden draußen lernn.* „Ja, wär' schon recht," sagt Einer, .aber daß sie un« die Wolken vei scheuche», so daß c» im Som« mer so lang nit g'regnet hat, da« i» nit schön vom Aerar." „I hab g'hirt, daß die Wasserzentrale jetzt unsere Sattnitzrr Wasserleitung in Beschlag nehmen will, sür Kriegszwecke; sie wollen mit Feuerwehr-schlauch' da» Wasser bis in die Eden« von dem Fluß, wie heißt er denn gleich, zum Jmperdinento leiten, ..Tagliomento heißt er," verbesserte Einer, „ja richtig, ich hab gleich gedacht, e» i« der Talg-iioraroto". „Aber in Italien haben sier Körner." .Ruhia, hinten und nicht immer politisieren; vier Personen wieder hinein!" A. H. Vermischtes. Abgekürzte« Verfahren. AI« sich Fürst Talleyrand während einer diplomatischen Mission in England aushielt, wohnte er bei einem reichen Lon-doner Bürger. Zu seinem größten Erstaunen wei-gerte sich sein Wirt, ihm eine Klingel in sein Ziau mer zu stellen, und tiotz mehrfachen Ersuchen» war der Mann nicht dazu zn bewegen. Schließlich kam Talleyrand auf eine gelungene Jd.e; er nahm eine Pistole und feuerte eiue Kugel in die Wand. — „Um GotteSw'Ueii, WaS ist denn geschehen?" rief der Wirt, entsetzt iu» Zimmer stürzend. — „D nicht»,- entgegnete der Gesandte, „ich habe nur meinen Diener gerusen, daS ist jetzt meine Klingel." Schon am nächsten Tage hatte Talleyrand «ine Klingel in seinem Zimmer. des Cillier Siadlverschöne« rungsvereiues bei Spielen. Wetten nnd Vermächtnissen. beste Kamerad. Wir gingen froh duich Feld und Hai», Al» kaum die Beilchen sproßte» Und durch daö Land talauS, talein Die FrühlingSstüime U'sten. Er hielt stet» unverdiofse« mit, Wofür ich mich entschloß. Und folgt« mir auf Schritt und Tritt Al» schützender Genoss'. » Er maß jedwede», dcn «r traf, Mit btlleibKsem Blick Und schaut«, ob ich müd' und schlaff, Boll Sorgfalt stet« zurück. • Und legt' ich auf dcn Mantel mich. Legt' er sich auch daraus Und blickte dann so inniglich Voll Liebe zu mir auf. m Mit ihm ich froh genikßcn kann So manche schöne Stund'. Nun glaubst du wohl, das ist ein Manu t Nicht doch I — da« ist m«i» Hund. — A. M. «arlin. Deutsche, unterstützet eure Gchutzvereine durch die Verbreitung der von ihnen herau« gegebenen Wirtschaftsgegenstände. Die behördlich konzessionierte Vermittlung für Realitätenverkehr der Stadtgemeinde Cilli besorgt alle Vermittlungen von Realitäten sowie Tauschgeschäften zu den günstigsten Bedingungen. Bei derselben sind gegenwärtig mehrere Stadthäuser, Landwirtschaften und Realitäten aller Att und in allen Preislagen vorgemerkt und es werden Anmeldungen und Aufträge auf Ankäufe und Verkäufe entgegengenommen. Auskünfte werden im Stadtamte erteilt Nummer 15 Deutsche Wacht «ettc 7 Buchhandlung Fritz Rasch Rathausgasse 1 :: (£illt " Rathausgasse 1 Schrifttum. In dem reichhalllgen, mit schönen Kunstbeilazen geschmückten MZrzheft von Paul Kellert Monatsbtät» lern „Die Berqstadt" (Bre«lau, BergN-dtvertaz Wilh. ®ottl. tkorn; Preis vierteljährlich 4 Mk.) mel» bet sich in Bildern und Gedichten schon der Frühling an. Reben der spannungsvollen Fortsetzung des Keller« schen Waldromine« „HubertuS" werden noch drei g»:e erzählende Beiträge geboten, von denen da« düstere „Spanische Erlebnis' von HanS Bethge und die von Johanna M. Lankau in behaglichem Plaudertont be« richtete Geschichte von dcr unheimlichen ^Doppelgän» gerin" übersinnliche, spukhaste Vorgänge zum Gegen« stand« haben, während »Die verschwundene Glocke", eine wohl-bgewogene, literarisch wertvolle Skt,te von Fritz Müller, den Leser in di« Z«it d«r Kirch«nglo»f«n-«ottignung j»rückvrrs«tzt. In seinem „Lawinentod' schildert Dr. Anton Dörrer in Wort und Bild mit packender Anschaulichkeit ein eigene« grausige« Krieq«-erlrbni«. Ja weihevoll andächtige Stimmung versitzt un« dagegen Kurt Arnold Findeisen, indem er un« in seiner feinsinnigen Betrachtung „Eine deutsche Käthe« drale an dcr Westsront" durch den Metzer Dom führt. Angenehme Unterhaltung und belehrende Auf-klärung gewähren wie Immer die ständigen »um Teil Illustrierten Beiträge »ur Kriegsgeschichte, ülcr Kunst, Wissenschaft und neue Erscheinungen de« Büchermärkte«, die Schachspalt« und di« ernsten und heiteren Mit-teilungen „au« der RatSkanjlei* de« Bürgermeister« Paul Keller. Gemeinnütziges. Winke zur Bekämpfung de» Ung«. zicjerS in Feld und Garten. Ameisen wer-den am besten mit einer Mischung von Pottasche und Honig oder Chlorkalk, Guano und Pfeffer ver-nicht«. Selbstverständlich wird man ihnen nur da nachstellen, wo sie lästig und schädlich sind. — Blattläuse können durch Seifenwasser, Tabakslauge oder einen Meerrettigabsud getötet werden. — Blattspinnen sind durch Abschneiden und Verbrennen der von ihnen heimgesuchten Blätter bejw. Zweige zu vertilgen. — Drahtwürmer kann man durch Raps-kuchen vernichten. Dieser wird in Stücke geschlagen und dann in die Erde gepuddelt. Bon seinem Genuß sollen die Tiere krank werden und sterben. — Erb-fenkäfern soll man mit einer Mischung von pulveri-siertem ungelöschtem Kalk, Asche und Salz, die über di« Erbsensaat zu streuen sind, zu Leide gehen. — Erdflöhe lasse» sich durch fleißiges Beziehen der Pflanzen leicht vertreiben. — Insekten, Moose u»d flechte,, werden durch Bespritzen und Bestäuben mit Laugen und Kalkpulver von den Obstbäumen seril« gehalten. — Mäuse vertreibt man, indem «an i» Terpentin getauchte wollene Lappen in die Löcher stopft oder auslegt. — Maulwürfe sind gegen den Geruch de« Franzosenöltz sehr empfindlich. Daher sind wollene Lappen damit zu tränken und diese in die Gänge zu stopfen. — Die gefährliche Maulwurfsgrille muß getötet werden. Durchaus ratsam ist eS, auch ihre Eier zu zerstören. Ihr Nest befin-det sich gewöhnlich am Ende eine» Gange», der zu-erst wagerecht unter der Erde läuft und dan» plötzlich senkrecht herabzeht. Hier muß nachgegraben und die Grille samt den Eiern vernichtet werden. — Milben lassen sich nur durch Bestäuben mit ätzenden Pulvern vernichten. — Ohrwürmer müssen gesangen und vernichtet werden. Hohle Knochen, Düten, Möhrenkiaut usw. sind die besten Fangmittel. — Raupen find zu töten und ihre Eier zu zerstöre«. Bon Kohlfeldern sollen sie sich durch eine Einfassung von Hans abhalten lassen. Sonst sind sie noch durch Bespritzen mit ätzenden Laugen, Seifenlaugen usw. zu vernichten. — Schnecken weroen durch da» AuS-streuen von ungelöschtem Kalk vernichtet. — Werren vertreibt man durch Auslegen von Knoblauch. Ctlli Die Hauptvertretung obigen Bezirkes wird von hervorragender inländischer Versicherungsgesellschaft an tüchtige Persönlichkeit — wenn auch Nichtfachmann — übertragen. liöchBte Provision, tixe Bezüge, bedeutender Inkassostock, Gefl. Offerte erbeten unter „Beste Position 208 a" an Kienreichs Annonzen-Expedition Graz. Neuheit! Neuheit! 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Da* zur Ausfuhr bestimmte Fleisch unterliegt der Beschlagnahme. Stadtamt Cilli, am 6. April 1918. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. V -'ivjviv! VIVIVI vlviv Krapina-TSE»*a" ■ ■ ■ ff* ■ ■ ■ Auskann und Prospekt gratis. Gute Verpflegung gesichert 1 yt Gicht :: Rheuma Ischias. Postsparkasse Nr. 36.900 oo Fernruf Nr. 21 oo süÄri ©riiji | Herstellung von Druckarbeiten wie: werke, Zeitschriften, Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Kuverts, Tabellen, öpeifentarife, Geschäfts-und Besuchskarten, Etiketten, Üoijtt-listen, Programme, Diplome, Plakate | Inseratenannahmestelle für die Deutsche Wacht Vermählungsanzeigen, öiegelmarken Bolletten, Trauerparten, Preislisten, Durchschreibbiicher, Drucksachen für Aemter, Aerzte, Handel, Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft u. j)rivate in bester und solider Ausführung. :: Cilli, RathauSMc Nr. s::| I MM B II Seite 8 £»eit4o,g 15 Guterhalteoe Hängematte zn kaufen gesucht. Anzufragen Laibacherstrasse Nr. 6. 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Suppan Johann .... . 3 2 ganu Söittor ...... • • • • • • » 2» 4 24 v to^nTirtuu,;a. «eramuunq, »no -v«ru»g: *>«rttn»bnä0.uuem „wtW in fctbu — w«ont®pmu5« *cit« - ®w6o fe<0t6lo.