Nr. 269. Freitag. 25. November 1910. 129. Jahrgang. Mbacher Zeitung «II. halbjährig ll II, Für die gustellüng in« Haul ganzjährig » K, Änserlionsgebühr! Fiii lleme I»!ürllte hl« zu 4 geilen 50 l», grüherc per geile l» d; bei öfteren Wiederholungen per geil, « b. Die »Llllbachfi geitunn> erschein! täglich, mil Ausnahme der Könn» und Feirrlag«' Dir NdminiNrnNu,, befindet sich Milloäi^strak!' Nr 20! die Vrdaktton Willoüiüstraße Nr. 'n Ausgabe des ReickS^efeyblatles des IayrgangeS 1^ 0 ausgegeben und uer^ jendet. stach !)eu« Anttsdlatte zur «Wiener ^eitunq» vvm 23. No» vember 18K» >Nr. 26?j wurde die WeiirrverbleiiuiiH folqenoei Vrentr^!n,»' uerl>otln: Xr, 22 320 «Der Scherer» uoin November l!N0. E lie schwarulmrändert»' «^atioiwlnlai'l'e» niit dein Aufdruck»': «II knrikt /llvu.» ilnd »^0/IX, i!'0-l.« Nr. 26 «ö(.'8lvo Lulln» vom >8. Nou,mlnr 19M Zwei Veiwa/n zur Druckf^rift: .^«pr/6»l i^r 265» be» titelt: 1, «Knlecl/,^ i lxolexnüll!», 2. Knm»üilc».t. ZeliC)'! aka- pi«r»82«j ßolixinj« publieurn X ?rol. liu/unior/.k ^lmmer» Nichtamtlicher Geil. Die Stadletschcn Anstalten in Bosnien. Aus Sarajevo wird geschrieben: Im bosnisch.hcrce» govinischen Landesbndget für 1910 wurde vom Land» tag die Streichung der Subvention von 30.000 X vor-genommen, die für das vom Erzbischof Dr. Stabler ge» gründete Obergymnasium in Travnik und das theolo» fische Seminar in Sarajevo bisher gewährt war und dieser Betrag wurde den Franziskanerschulen zugewendet. Dieser Beschluß des Landtags hat die kaiserliche Sank» tion nicht erhalten. Die bezügliche, dem Landtag.' schrift-lich mitgeteilte Antwort der Landesregierung besagt: „Die Landesregierung ist damit einverstanden, daß die Dotation für die Lehranstalten der bosnischen Franzis» kancr auf 30.000 X und die Dotation der hereegovi» nischen Franziskaner anf 20.000 X erhöht werde, und hat dem betreffenden Resolntiunswunsche im Budget für l911 entsprochen. Was jedoch die Absicht anbelangt, im Zusammenhang mit dieser Erhöhung die bisherige Dotation der crzbischöslichen Anstalten um 30.000 X zn verringern, so kann die Landesregierung diesen Teil der Resolution nicht annehmen, da es ungerecht wäre, diesen Anstalten den Genuß der Dotation, die sie durch nahezu drei Dezeunien erhalten haben, zn verkürzen, und weil dadurch auch ihre Existenz gefährdet würde. Auch mnß hervorgehoben werden, daß hinsichtlich oer Zuwendung der notwendigen Mittel für diese Anstalten zwischen der l. und k. österrcichisch-nngarischen Regie-rung und dem päpstlichen Stuhle im Jahre 1881 eine Konvention abgeschlossen wurde, über die man sich in» folge ihres nationalen Charakters nicht einfach hinwcg-sehen kann. Die Erhöhung der Dotation für die tatho» lischen Lehranstalten hat natürlich znr Folge, daß auch die Dotationen für die serbisch.orthodoxen und die muselmanischen Schulen verhältnismäßig erhöht werden müs. sen, was im Budget für das Jahr 1911 auch geschehen ist." Das Organ des Erzbischofs Dr. Stadler, „Hrvatski Dnevnil", verzeichnet die Entscheidung in dieser An-gelegenhcit, die auch die katholische Welt Österreichs lebhaft beschäftigt hat, mit großer Genugtuung und, indem das Blatt der Landesregierung volles Lob zolll, verurteilt es die gegen die Interessen der bosnisch» hercegovinischen Katholiken gerichtete Taktik der Partei „Hrvalska Narodna Zajednica", die den erwähnten un> gerechten Beschluß des Landtages herbeigeführt hat. Die Londoner Scerechtsdeklaration. Aus London wird geschrieben: Nachdem die Han» delskammern von London nnd Glasgow kürzlich sich sehr entschieden gegen die Nalisizicrung der Secrechlsdetla-ration von London erklärt halten, hat Zwischen der Han» delstammcr von Glasgow und dem Foreign Office ein Meinungsanstausch über diese Frage stattgcfnndcn. Die Handelskammer war der Ansicht, daß die Zahl der Waren, die unter keinen Umständen unter den Begriff der Kontrebande fallen, so beschränkt sei, daß sie nur geringe Vcdcutuug hätte. Das Foreign Office weist aber darauf hin, daß unter anderem das Rohmaterial der englischen Stapclindustrien, namentlich der Textilindu» stricn auf der Freiliste stehe, während z. V. Nußland im oslasiatischen Krieg Baumwolle als unbedingte Kuntrcbande erklärt hatte, und bezieht sich auf eine Veröffentlichung des Reedervereins von Liverpool, wo» nach die Freiliste den neutralen Mächten die Sicher» heil des Transportgeschäsls garantiere. Ein weiterer Punkt betraf die bedingte Kontrebcmdc; die Handels-kannner besorgte, daß, wenn sich England im Kriege befände, jeder englische Seehafen als Zufuhrsbasis für die bewaffnete Macht Englands betrachtet, und daß da° mit die Zufuhr von Lebensmittcln auf ucutralcn Schis» fen unmöglich gemacht werden würde, während englische Schiffe dem Seebeulcrccht uuterlägen. Das Auswärtige. Amt betont dagegen, daß ein Hasen noch nicht deshalb, weil er mit einer Floltenslation durch Eisenbahn oder Kanal verbunden sei, als Zusuhrbasis sür die bewaffnete Macht zu gelten habe und daß, wenn man auch die Ent-scheidung des geplanten internationalen Prisengerichts nicht vorhersehen könne, die Befürchtungen Glasgows schwerlich begründet seien. Zu der Frage der „ununter» brochencn Schiffahrt" betont das Auswärtige Amt, daß mit Bezug auf absolute Kontrebande alle Mächte den englischen Standpunkt angenommen hätten, daß aber Englands Standpunkt mit Bezug auf die bedingte Kunlrebande auf cruste, wenn nicht unüberwindliche Schwierigkeiten gestoßen sei. Die Bestimmungen der Deklaration über das Recht der Zerstörung neutraler Schisse versetzt nach der amtlichen Ausfassung England, falls es neutral ist, in eine günstigere Lage als bisher, da England dies Recht stets bekämpft hat, nnd die De> klaration den kriegführenden Mächten die Zerstörung untersagt. Befindet sich England selbst im Krieg, so würde es seinerseits von dem Recht der Zerstörung keinen Gebrauch machen, während anderseits seine Gegner, falls die Deklaration nicht ratifiziert würde, dnrch das Verbot nicht gebunden wären, llber die Verwandlung eines Handelsschiffes in ein Kriegsschiff konnte zum Bedauern der englischeil Regierung keine Einigung der Feuilleton. Die Furcht vor dem Reichtum. Von Z>r. Grnst ^ciWorn Berlin). Aus Vollsslückcn entsinnt man sich der Szene wohl. Es ist Aixnd, nnd das alte Mütterchen sitzt allein in seiner Kammer, nnd plötzlich klopft es an die Tür, und der Vote tritt ein. Er bringt die Nachricht, daß der guten Alten das große Los oder eine reiche Erbschaft zugefallen ist. Eine Weile hört fic ihn stumm an, dann aber jubelt sie nicht, sie bricht in Tränen ans. Sie furch» U't fich vor dem Reichtum. Sonderbar! Und doch ist das alles viell.icht nicht so unwahr, wie es klingen mag. Nur ist die Alte eine Ausnahmeerscheinung. Vor den Schätzen, die sich in klingendem Metall hinzahlcn lassen, bangt wenigen. Von der Fnrcht vor dem Reichtum, als einer in» nrren Erfahrung, soll hier die Rede gehen. Sie muß sehr alt sein. Ich finde ihre frühesten, doch, wie mich dünkt, deutlichen Spuren in den Schriften des Men Testaments. Ergeht da die Stimme des Herrn an irgend einen der Propheten, so wiederholt sich ganz regelmäßig ein durchaus typischer Vorgang. Der B> treffende wehrt ab und fragt: „Wer bin ich, daß du zu mir redest?" Man könnte darin Bescheidenheit sehen oder die Demut gegenüber der überwältigenden Herr» lichleit Gottes. Dem aber ist nicht so, oder beides wirkt nur mit ein. Als der Ruf dem Propheten Iona zuteil^ wird, fchnürt er sein Bündel und begibt sich auf die! Flucht. Er fürchtet die Fülk der inneren Erregnngen ^ und ihren Reichtum offenbar mehr als die Gefahren und Leid.'n der Verbannung. Der Mensch will seine' Nuhe haben. Das fühlte der alte Chronist oder Dichter mit feinem Helden; das brachte er in typischer Gestal» lung zum Ausdruck. Ein jeder hat Ähnliches an sich selbst erfahren. Vielleicht war es, als wir uns znm erstenmal in Florenz befanden. Voll Kunstenthnsiasmns hatte man die Stadt betreten, hatte auch in den ersten Tagen ungemein viel gesehen. Dann trat Ermüdung ein. Die Aufnahmefähig» keit jedes Mrnfchen ist eine geringe, nnd vielleicht haben gerade die tiefsten Geister die schmerzlichste Empfin» dung dafür. Nun befand man'sich wieder in einer Kirche, blickte ein Bild oberflächlich an und sagte sich tröstend: Es ist nicht viel wert. Man hatte bereits Fnrcht vor der Fülle. Es war bereits Trost in der Verneinung. Aus ^ der Furcht vor dem Reichtum entsteht eine Art von Kritik. Diese Kritik änßert sich darin, daß der Beurteiler etwa sagt: Dies oder jenes Motiv hat schon da oder dort Vmvendnng gefuuden, und damit soll eine Vewer» tung ausgedrückt sein. Fontäne hat einmal in einem kleinen Gedicht gegen diese Art von Kritik Verwahrung eingelegt. Sie ist völlig nichtssagend. Sie ist die in Deutschland landesübliche. Warum aber gibt es immer wieder Kritiker, die ihr Augenmerk vor allem darauf! richten, ob ein älteres Motiv wieder anklingt, ob eine ^ künstlerische Idee bereits früher Verwendung gefunden? Sie sind übersättigt. Sie fürchten sich vor einem neuen Eindruck. Sie beruhigen sich selbst in ihrer Aufnahme» Unfähigkeit mit dem Nachweis: Schon einmal da» gewesen. Die Furcht vor dem Reichtum hat im vorigen Jahr» hundert in Deutschland zu einer ausgesprochenen litera» rischen Epidemie geführt. Das war, als man nicht auf»! hörte, die Frage zu erörtern, wer größer sei, Schiller oder Goethe. Nun weiß ich sehr wohl, daß politische Motive mit hineinspielten, die Geister zu erhitzen. So 'mqlaublich es uns heute kliugt, es gab denkende oder doch wenigstens schreibende Menschen, die da meinten, Goethe sei vaterlandsfeindlich oder freiheilsfeindlich ge-wefen. Aber die Politik streute doch gleichsam nur den Zucker auf den fertigen Kuchen. Wahre Ursache war: die beiden waren in ihrer ganzen Größe für ein noch unvorbereitetes Volk zuviel. Ihr Reichtum überstieg die Genzen der Aufnahmefähigkeit. Der eine von beiden, gleichviel welcher, mußte als minderwertig beiseite ge-schoben werden. Die Fnrcht vor dem Reichtum. Wohin man blickt, dasselbe Bild. Irgendein armer Teufel müht sich an einer Erfindung, die, gelänge sie, allgemeinen Nutzen, stiften würde. Er wäre begrciflich, wenn die vielen an dem Manne, als einem Ideologen, achselznckend vor» übergingen. Aber damit tun sie sich nicht genug. Sie verfolgen den armen Teufel, der sich ganz selbstlos quält, mit ihrem Haß. Sie jubeln, können sie einem mißluuge-nen Versuch beiwohnen. Und das ändert sich erst, wenn sie sich mit dem Begriff der Erfindung vertraut gemacht haben. Dann schlägt die Stimmung sogar in ihr Gegen» spiel um. Man sieht es dentlich: die Fnrcht vor dem Reichtum gebiert den Haß. Der Bauer will keinen i Dampfpslug, er will ihn auch nicht geschenkt erhalten, , will ihn auch nicht, trotzdem er ihm nützen würde — er fürchtet sich vor der Bereicherung seiner Begriffe. Das neue Stück paßt nicht in den alten Hausrat. Wir alle aber sind wie dieser Bauer. Man vergegenwärtige sich, welche Fülle von Haß den ersten Vertretern dcs kopernikanischcn Weltsystems entgegenstand. Wirklich nur deshalb, weil sich in der Bibel der Satz findet: „Sonne stehe stille zu Gideon?" ! Nein, hier war ein solches Übermaß neuer Vorstellungen, die Aufhellung einer nie geahnten Weite, daß sich der Haß dagegen wasfnen mußte. Ja, ich glaube, die Fnrcht vor den« Reichtum spielte sogar in die Hexenverfolgimgen mit hinein. Man ahnte unbekannte Kräfte. Ein Glück, Laibacker Zeitunq Nr 2ti9 2470 25, November 1910. Mächte erzielt werden, und England müsse daher diese Frage als eine offene behandeln. Politische Uebersicht. Laiba ch, 24. November. Das „Neue Wiener Journal" beinerkl anläßlich der nunmehr vollzogenen Erneniiuiig Sasonovs zum Mi. nister des Äußern: Der nene Herr an der Sänger» brücke in Petersburg ist als Gehilfe Izvolskijs wenig hervorgetreten, gilt überhaupt als ein Diplomat von ruhigem, überlegtem Wesen, also völlig ein Gegenstück seines Vorgängers nnd ehemaligen Chess. Und man kann sagen, während der Wochen seiner Verweserschast hat er bereits der russischen Politik oder wenigstens den Formen der russischen Politik das Gepräge seiner Persönlichkeit ausgedrückt. Es liegt kein Grund vor, ihm lnit Mißtrauen zu begegnen, im Gegenteil, es ist zu begrüßen, daß an der Sängerbrücke nicht mehr der Geist Izvolskijs, sondern der eines, wie man sagt, nüchternen nnd zielbewußten Staatsmannes herrscht. Dre „Zeit" vertritt die Ansicht, daß die von den konservativen Lords im Oberhause vorgeschlagenen Re. solntioneu zu spät kommen. Das Wort Lord Veanchamps von der „Neue aus dem Totenbett" habe die kunser» vative Resormaltion mit einem Griff ihres Nimbus entkleidet. So werde die von den konservativen Lords angezettelte Revolution mit einer Reform enden, die über den seit I860 bestehenden Ncchtszustand in der geraden Linie der historischen Entwicklnng hinausgeht und dem Obcrhause, das im Lauf der Jahrhunderte so viele seiner Vorrechte eingebüßt hat, auch den Nest noch nimmt. — Das „Illustrierte Wiener Extrablatt" bemerkt zu der Nedc, die der englische Schatzkanzler Lluyd George über die britische Aristokratie gehalten hat: Er mag ein wenig zu strenge gewesen sein und es ist sicherlich eine willkürliche Sache, Geschichte ans diese Weise zu treiben. Welcher moderne Mensch würde es aber für ein „nationales Unglück" halten, wenn ein Minister Gesinnung hat nnd Gebrauch von ihr macht? Nach einem Berichte ans London wird dem Eilt» schlusse des Königs Georg, im nächsten Jahre in Ve. gleitung der Königin nach Indien zu reisen und am 1. Jänner 1912 ein Krönungs.Durbar in Delhi zn halten, große politische Bedeutung beigelegt. König Georg hat, ebenso wie sein Vater, als Prinz von Wales in Indien geweilt, aber es ist das erstemal, daß der regierende Herrscher Indien besuchen wird. Die indische Presse hebt hervor, daß das eigentliche Vand zwischen Indien und England in der Person des Souveräns llkgt. Mehr als ein hoher anglo-indischer Beamter hat schon früher daranf hingewiesen, wie wünschenswert es sei, daß das englische Königshaus der Bevölkerung ^ von Indien nähergebracht werde. So ist nntcr anderem der Vorschlag gemacht worden, daß ein Mitglied der königlichen Familie zum Vizelönig ernannt werde. Die Indirr fühlen eine außerordentliche Verehrung für das erbliche Königtum, man verspricht sich daher von dem Vesnche des Königs, daß die Luyalltät des Voltes gegen» über der englischen Herrschaft eine Kräftigung erfahren und die revolutionären Umtriebe in Indien abnehmen werden. Zugleich sieht man in diesem Vesnch eine Be-stätignng der Auffassung, daß König Georg, als wahrer Vertreter seiner Generation, mehr von dem Geiste des Imperialismus durchdrungen sei, als seine Vorfahren. Wie man aus Lissabon fchrcibt, sind die Verschiß denen Streike, die dort zum Teil größeren Umfang an» genommen halten, zum Teil sich auszubreiten begannen, nunmehr beigelegt. Die Lohnbewegung, die unter den Elektrikern, Gasarbcitern, Kortfabritsarbeitern und an» oeren entstanden, hätten sich für die Regierung zu einer argen Verlegenheit entwickeln können, weil im Falle einer längeren Taner der Ausstände beträchtliche wirl» schaslliche Schwierigkeiten unvermeidlich geworden wären. Nun ist diefe Gefahr, anf welche sich in An» betracht gewisser in Portugal beteiligter Interessen auch schou die Aufmerksamkeit des Auslandes gerichtet hatte, beseitigt. In den Kreisen der Regierung, welche in Er. tenntnis der möglichen Folgen der Lage rasch mit großem Eiser eingriff, ift man von dem erzielten Erfolg, der allerdings noch dnrch weitere Ergebnisse der Verstän-oignng mit den Arbeitern befestigt werden muß, sehr befriedigt nnd in den führenden republikanischen Orgci' neu wird die rasche Einstellung der Streike als ein Beweis patriotischer Gesinnung der Arbeiter nnd ins° besondere als Zeichen ihres Vertrauens auf das neue System erklärt nnd mit lebhafter Genugtuung begrüßt. Die Besserung der Lage, die nun eingetreten ist, wird auch von den wenigen monarchistischen Organen, die noch bestehen, anerkannt. — Die Nachricht, daß die portugiesische Regierung die Aufnahme einer Anleihe für die Provinz Angola plane, welche durch die Einnahmen dieser Kolonie garantiert werdeil soll, wird an amtlicher Stelle als unbegründet erklärt. TMsncuinteiten. — sDcr neueste Scheidungsgrund.) In Kalifornien hat eine Frau die Ehescheidungsklage g.gen ihre» Mann eingereicht, weil er sich nicht abhalten ließ, ihr leim» freies Kindcrzimmer im Straßenanzng zn betreten nnd, ohne sich vorher desinfiziert zu haben, die Kinder zu küssen. Das Gericht hat der Klage stattgegeben und die Ehe getrennt. — sDie Iungsernvaradc.j Die Einwohner des Städtchens Mendc in der Anvergne sind entschlossen, was in ihrer Macht steht, zn tun, um das fernere Sinken der französischen Geburtenziffer zu verhindern. Es hat sich daher dort eine Liga gegen die Entvölkerung gebil» det, und diese Liga hat cm sämtliche Junggesellen der Stadt das folgende Rnndschreiben gerichtet: Appell an >die Unverheirateten! Verehrter Herr! Im Interesse ! einer wahrhaft Humauen und patriotischen Sache beehren wir uns, Ihnen anliegend die Namen sämtlicher »loch unverheirateter junger Damen von Mend? im Alter von 18 Jahren und darüber mitzuteilen." Dieser Mitteilung folgten die Namen von 2l)l> heiratsfähigen juugen Damen unter Anfügung der Adressen. Eine Nachschrift darf nicht fehlen. Sie lautet: „Der Aus-schuß hat auch zur Verfüguug derer, die darau Iuteresse haben, noch ein Verzeichnis von weiteren 27 jungen Damen, die ihre Namen nicht genannt zn sehen wun-schen." Leichter kann man es mm freilich den Junggesellen von Mende gar nicht machen, als durch diese Iungfernparade, die ihnen einen so becmcmen überblick über das Angebot anf dem Heiratsmarkte von Mende gewährt. — Wnc romantische Lcbensrettung.j Aus London, 22. d., meldet man: Ein Urenkel des Herzogs von Wellington, Lord George Wellesley, ging an einem der letzten Abende mit Lord Eland Nigel Hamilton an der Themse spazieren. Da vernahmen die Herren ver» zweifelte Hilferufe und sahen, daß auf der Brücke viele Menscheu zusammengelaufen waren, die alle nach einem Punkt in der Mitte des Stromes stierten. Schnell cnt. schlössen wars der junge Lord seincu Rock ab und sprang in die Tiefe. Noch znr rechten Zeit erreichte er die Stelle, wo ein junges Mädchen mit dem Tod in den Wellen kämpfte, und brachte es in anscheinend leblosem Zustande an das Ufer. Er wollte sich unerkannt wieder entfernen, aber die Polizei bestand daranf, seinen Namen zu wissen, und nur diesem Umstände hat es die 20jähria.c May Haveland zn verdauten, daß sie heule weiß, daß ein Urenkel des „Eisernen Herzogs" ihr das Leben gerettet hat. Die hübsche junge Dame erholte sich im Krankenhause, in das sie gebracht worden war, sehr schnell wie» der. Gestern wurde sie dem Richter unter der Anklage des versuchten Selbstmordes vorgeführt. Sie versprach hoch und heilig, „es nie wilder tun zu wollen", worauf sie straffrei entlassen wurde. Miß Hcweland ist Ma-schiuenschreiberin in der Eity. In der Liebe zu einem jungen Buchhalter enttäuscht, faßte sie den Entschluß, ihr Leben zu enden. Natürlich wird sie jetzt von allen anderen Schreibmaschinendamen der Eity darum benei-del, von einem Herzogssuhn gerettet worden zu sein. Lord George Welleslcy ist erst 21 Jahre alt und dient bei den Garde»Grenadicren. — sDas Voudoir im Gefängnis.) Mit Eifer ver» folgt Amerika die Entwicklung des Falles Schenck, des bekannten Multimillionärs aus West-Virginia, der kürzlich unter Vergiftungserscheinungeu schwer erkrankt/. Das Befinden Schencks hat sich inzwischen gebessert, aber inm ist die Gattin des Schwerertrcmtlen in Haft genommen worden und wird angeklagt, ihren Manu vergiftet zu haben in der Absicht, ihn z» töten. Mrs. Schcnck war früher Dienstmädchen bei dem Erkrankten und ist seit einigen Jahren dessen Gattin. Wenige Tage, nachdem Schenck ein neues Testament gemacht hatte" in dem cr seiner Frau 6 Milliouen Kronen aussetzte, trat das rätselhafte Leiden Plötzlich auf. Mrs. Schenck hat sich inzwischen im Gefängnis ein prächtiges Voudoir ein« gerichtet und die Erlaubnis, ihre eigenen Möbel und Nasche mitzubringen, dazu ausgenützt, ihre Zelle zu einer Stätte des raffiniertesten Luxus zu machen. Die eisenbeschlageuen Wände sind mit kostbaren Stoffen verkleidet und in der Zelle fleht ein reizender Toiletletisch, der die teuersten und seltensten Geräte enthält. Ein umfangreicher Toileltenbestand ergänzt das Inventar, täglich macht die Gefangene stundenlang Toilette und erscheint stets in einer neuen Robe vor dem Untersuchungsrichter. Ihre Mahlzeit läßt sie aus einem der vornehmsten Restaurants Newyurks kommen, die Zu-sammenstellung der Menüs ist Gegenstand besonderer dcch man e uezeicynen lounle, nnr war das Böse gewiß nicht das Schlimmste daran: Der Mensch haßt, was er nicht begreift. Es ist mir leid, etwas gegen zweifelnde Seelen aus» zusagen, denn vielfach sind sie die suchenden, aber bei der Mehrzahl ist der Zweifel doch nur die Reaktion gegen Begriffe, welche das Vegrisfsmaß übersteigen. Es gibt Ungläubige aus Furcht vor dem Reichtum. Sie wollen lieber in enger Kammer hausen, als den weilen Himmel mit seinen vielen Sternen sich zn Häupten sehen. Gerade in Anbetracht dessen erscheint der Mittler» begriff als psychologische Notwendigkeit. Es könnte nach dein allen den Anschein gewinnen, als hätte man in der Fnrcht vor dem Reichtnm ein Mel zu erblicken. Aber ich weiß nicht einmal. Wenn ein übel, so jedenfalls ein notwendiges. Das Kapitel von der Furcht vor dein Reichtum gehört in die Diätetik der Seele. Vielleicht kommt es so sehr auf Maßhalten an, daß sich die Seele gegen jedes Zuviel zur Wehr setzen muß. Die arme Seele in so reicher Natur nnd Knltur? Die arme Seele, die sich nach Vergessendürfen fehnt. Ich kenne die Geschichte eines kleinen Mädchens, die ihre Pnppe sehr lieb hatte nnd „deshalb" zum Ge-burtstag eiuc neue, viel prächtigere zum Geschenk er» hielt. Eine Weile spielte sie mit beiden Puppen, dam» ging sie heimlich znm Fenster nnd wars die neue Puppe hinaus. Sie sagte nachher, sie sei ihr hinausgefallen, nnd alles war in der schönsten Ordnnng. Nur hatte zufällig eine Nachbarin den Vorgang beobachtet, sie sprach davon, das Kind wurde befragt und halle keine Antwort. Da trat der Familienrat zusammen, verhörte die Dclin-qncntin und stellte fest, daß das Kind einen wirklich schlechten Charakter halle. Die Furcht vor dem Reichtum! Es war aber eine gebildete Familie, und somit wußte sie sich zu helscn: das kleine Mädchen bekam von dcr Mutter Schläge. („Urania.") Göhrcn. Novelle von LicSbet Hill. (4. Furis^lMg,) ^Mchdrucl v.'rlilllc».) Wenn Frau Nabe uns mit ihren Augen streifte, wurden loir verlegen. Sie sah so alls, als amüsiere sie sich über uus. Den Basar, der Samstags im Zivillasino stattfinden soll, nannte sie „Eine Massenversammlung nnd Volksbelustigung", imd schälte eine Orange wie einen Apfel. Sie hielt Mcmd die Schale hin: „Haben Sie eine Frage an das Orakel auf dem Herzen?" sagte sie spöttisch. „Nein, niemals," erwiderte Mand kühl. Frau Susi warf die Schale auf den Teppich und fügte hinzu: „Es ist ein 8 geworden — fehen Sie! Ich halle zwar aus derartige Sachen nicht viel, aber Ihnen macht es wohl noch Spaß." Maud sah beleidigt auf die geriugelte Schale herab, die anderen lächelten. „Der Basar ist ein Streit» und Zankapfel Suldans," fuhr der Kommandenr sort. „Die Dragoner und Jusanterie hatten ihn ills Leben gerufen, nnsere Majorin Veck ist nämlich sehr für so was und brachte mich dazu. Nun war die Artillerie beleidigt, ebenso die Jäger, uud als wir sie aufforderten, trat die Infan» terie zurück, und die Bürger, die anfangs Feuer imd ! Flamme gewesen waren, sind jetzt beleidigt. Wenn wir ! nicht trotz aller Scherereien durchgehallcn hätten, wäre l'der ganze Basar ins Wasser gefallen. Ich bin jeden» -! falls froh, wenn ich nichts mehr davon höre; abgehalten . ^ muß er werden. Theater gespielt muß auch werden, und - dcr 15. Jänner wird ja auch noch mal vorübergehen. > Seil ein paar Wochen höre ich jeden Tag: „Die Musik! kann nicht proben, sie hat um fünf Uhr Appell." Oder: ! „Das Klavier will dcr Wirt nicht geben." Oder: „Frau» ^ lein Müller ist beleidigt, weil sie nicht mitspielen dars; und Frau Schmidt hat gesagt: Fräulein Häufer hätte gesagt, dic Dragoner wollten gar nicht mit der Bürger. schasl in Berührung komme!!." Oder: „Frau von Rettau will die Vlumenbude nicht übernehmen, wenn Frau Major Welters nicht mitmacht." — „Dcr erste Tenor ist plötzlich heiser geworden." — Der Musikdirektor ist gekränkt, weil er dcu Möuchschor nicht singen lassen soll. Ter Männcrgesangverein „Eäcilia" hat plötzlich leinen Bariton. Rittmeister Pfnhl, der den schönsten Bariton hat, will nicht 'ran, er stößt sich daran, in Uniform zu singen uud „zivil" könnte wieder die Bürgerschaft als Nichtachtung auffassen. Das „Büfetl" zu übernehmen, ist den Arlilleriedamen zu viel, die Vicrbude zu wenig, spielen wollen sie alle und jede die Hauptrolle. Das Dienstmädchen will niemand sein, und um die Rolle des Burschen kämpfen sechzehn Leutnants. Geht die Sache schlecht, dann kommt alles auf mein Haupt. Geht sie aber gut, was ich vom Himmel erflehe, dann kann ich wieder schlafen. Das sage ich euch: Einmal einen Basar angerichtet! Aber nie wieder!" * . * „Hast du gesehen, sie pndert sich," sagte Mand zu mir, als wir in nuserem Zimmer waren. „Und wer weiß, was sie sonst noch tut! Ob die auch wohl im Som. iner voll Sprossen ist? Und die Nase ist so hübsch, die kaun gar nicht ganz echt sein! Ich habe gelesen, es gäbe welche von Wachs. Sie pudert sich! Da hat man es leicht! Und einem Gesandten schreibt sie Briefe! Und vier Koffer hat sie mit! Na, wir werden morgen was er» leben! Mehr als ein Ballkleid kann sie ja nicht tragen, aber sie wird schon so aussehen, daß uns kein Dragoner mehr ansieht! Und wie sie das zu mir sagte, von dcr , Apfelsinenschale! Als ob sie mit einem Backfisch spräche. Ach, Else, meinst dn denn wirklich, ich sollte den Nöh-ringer nehmen?" Und Maud setzte sich kummervoll mit der Liste auf meiu Bett. Laibacke, Zettuug Nr 209. 2471 25. November '9'. 0 Sorgfalt, und mit diesem Leben im höchste» Luxus ton-trastiert uur seltsam der Umstand, daß die Gefangene stets lion Wärtern beaufsichtigt wird, die jede Vcwe» gung verfolgen. — lEin Luftschiffer-Zirkus.) Aus Newyork, 22. d., berichtet man: Ein Lustschisser-Zirkus hat gestern eine Reise von Newyort nach dem Süd^n der Vereinigten Staaten augetreten. Sieben Flieger mit zwanzig Ma» schinen haben sich zusammeugetan, um gemeinsam das Land zu durchziehen und in den größeren Städten Flug» Wochen zu veranstalten. Mal- uud Prouillzilil-NlMichtcn. Kulturarbeiten. Von Michelangelo Varun Z^is. Die Schönheit im Alltage. Das Schicksal hat cs mit sich gebracht, daß ich mit gar mancherlei kreisen in Berührung gekommen bin, und säst überall faud ich die Sehnsucht nach der Schön-heit. ein Gefühl, das sich oft in rührender Weife äußert und zeigt, mit welcher Inbrunst der Mensch dem Ge» danken zu etwas Höherem, Reinerem, Vollkommenerem nachhängt. Nur scheint sie den meisten, die nicht in der Lage sind, sich Kunstwerke in Ausstellungen zu taufen, als etwas Unerreichbares, als etwas, nach dem man sich sehnen, das man aber nie erreichen und nie be-sitzen kann. Es ift ja lvahr, unsere Gesellschaftsorduuug hat cs mit sich gebracht, daß die Kunst, die ja im Volke wurzelt, nur einem kleinen Kreise zugänglich ist, der die nötige Kaustraft besitzt. Und so kann es denn kommen und ereignet sich auch unzähligemale, daß der eine in einem Gemälde die Erfüllung seiner Träume, seiner ge> heimsten Wünsche, eine Offenbarung ficht, deffen Besitz ihm eineu Schaft fürs Leben bedeuten wird, während der andere feststellt, daß cs zur Farbe seiner Möbel paßl, und er es daher ankauft. Dem einen, der es besitzt, ist es ein dekorativer Farbenfleck an der Wand, den« andc» reu aber — der es nicht hat — bedeutete es alles. Und die Massen, die die Kunstausstellungen be» suchen, sind aus jenen gebildet, die die Kunst bewun» dern, aber nicht erwerben können — und die nicht bemerken, daß sich die Schönheit überall findet, daß man sie nur herauszuholen verstehen muß. Es ist das ein Gemeinplatz, der aber so lange leiner ist, bis wir gelernt haben, unsere Augen zu gebrauchen, zu sehen. Es ist das säst kühn, so etwas hinzusetzen, und doch entspricht cs leider einer bekannten Tatsache. Wir haben das Sehen verlernt! Ganz einfach verlernt. Denn wir üben unseren Verstand, unseren Geist, auch unser Auge. Aber nicht in dem Sinne, daß wir Bilder, sondern daß wir Punkte erfaffen. Wir lernen unsere ganze Auf» mcrtsamkeit auf einen Fleck konzentrieren, ihn mit mög» lichsler Genauigkeit erfassen. Doch wir lernen nicht uns ein Vild vom Öbjelte machen. Wenn wir — sagen wir einen Löwen betrachten, so wird unser Auge in der Schule nicht aus die Gcsamterscheinuug anfmertsam ge- macht, auf die ungeheure Kraft und Wildheit, die sich in den Linien offenbart, auf den Stolz, der in der Be» wegung liegt, sondern wir lernen, daß Fclis Leo dem Geschlechte der Katzen angehört, in Afrika vorkommt. A» dem Kopfe sind zu bemerken — die Augen, das Maul mit den spitzen Zähnen, die mächtige Mähne, sonst noch der Schweif, der den Buden schlägt und in einer Quaste endet, die mit scharfen Krallen bewehrten Tatzen. Unser geistiges und leibliches Auge wird von Punkt zu Punkt geleitet — die Synlhesa aber bleibt man uns schuldig. Und so wie mit dem Löwen ergeht es uns mit jeden« Gegenstande, so daß nns ein den« Auge eigentlich wider» sprechendes Sehen in Punkten beigebracht wird und wir von einem bildmäßigen Sehen so gnt wie nichts wissen. Wir brauchen die Künstler. Erst wenn wir die Gegen» stände gemalt sehen, erkennen wir, daß sie sich zur malerischen Darstellung eignen, daß in ihnen ein Vild steckt. Wir sind vielleicht täglich daran vorüber gegan» gen und haben die Objekte doch nicht als Träger male» rischer Valeurs, sondern uur als eine Anhäufung von Puuklen betrachtet, die uns rccht gleichgültig blieb. Diefe Gedanken sind mir nicht neu; sie lameu mir schon oft, wenn ich in Kunstausstellungen Interieurs, Frühstückslische, Stillebeu gemalt fand. Denn das sind Dinge, die man oft zu sehen in der Lage ist und an denen man znmeisl achtlos vorüber geht. Von Landschaften ganz zn schweigen. Daß diese Behauptungen nicht übertrieben sind, das erweisen die unzähligen Aufnahmen von Amatenrphoto-graphen, die deshalb mißlungen sind, weil der Photo-graph leine Ahnung von den Faktoren hatte, die die bildmäßige Wirtnng bestimmen. Wenn man das nicht weiß, nicht fühlt, daun hilft der beste Apparat nichts, und daß dies gar so oft der Fall ist, zeigt, daß wir bild» mäßig zn sehen verlernt haben. Die Photographie, die jährlich mehr Jünger zählt, hat da schon viel geholfen, denn wohl ein jeder erkennt es, wenn ihm eine Platte vorbei gelungen ist, ärgert sich, vcrsncht cs besser zu machen, studiert und kommt so langsam daraus, daß wohl die ganze Natur voller Bilder sei, nur müsse man sie herauszuholen verstehen. Er wird fich eine Zeit mit dem bekannten Bildsuchcr, dem Rahm» chen, durch das man blickt und mit dem man sich quasi ein Stück Landschaft herausschneidet, behelfen und ihn nach einiger Zeit leicht entbehren. Den,« nun kann er das Bild, das Schöne, anch ohne ihn finden. Wer daraus ausgeht, sich im bildmäßigen Sehen zu üben, wird bald wundersame Entdeckungen machen, dic ihm die anfängliche Mühe reichlich lohnen. Er wird finden, daß der Ort, in dem er wohnt, ganz reizend und voll von Überraschungen ist. Von der einen Seite zeigt sich die Stadt geschickt in Szene gesetzt. Zuerst Wiesen, dann niedere Häuser in Gärten, größere Ge» bände, Kirchen mit Türmen und darüber der Berg mit dem wehrhaften Kastelle. Von der anderen aber zeigen sich sofort die zwei Stock hohen Fronten, endlose Malier»«; von der dritten erblickt man ein Gewimmel sich schneidender Dächer, Türme, Rauchsänge, in der Der gesürchtetc Tag des ersten Balles war ge. kommen. Schon um sechs Uhr hörte ich Maud in unse» rrm dunklen Zimmer an einen Stuhl stoßen. „Ich suche die Liste, Else. Ach, wenn doch der Tag schon vor» bei wäre! Wenn der Nöhringer nun nicht so nett ist, wie ich dachte! Ich sollte doch am Ende den Grafen nch. men, ixr so wnndervoll Schleiswalzer —" «Maud, ich bitte dich, höre jetzt auf! Ich kann nicht den ganze!« Tag immer von Vöhringer hören!" In der Tür erschien ein bleicher Geist in weißen« Gewand und mit einem Schnupftuch: Elias. «Mir ist ganz schlecht!" sagte Elise und setzte sich aus die Vcttkante. „Habt ihr geschlafen?" Maud wußte es nicht mehr. gcnan, aber ich war dreimal wach gewesen Nxgen des ausgesuchte!« Reltwitz. «Ich habe den Schnupfen," sagte Clias dumpf und schneuzte sich. ..Und habt ihr gesehen, wie glatt sie das Parkett gewichst haben im Saal? Ich »vage ja leine,« Schritt dorr <;u a/h?i«, mid wenn das Tanzen erst losgehl! Kie Eou» sine hat was gesagt von einem Voslonwalzer, den sie tanzen lassen will. Darüber habe ich nicht schlafen lön» ncn, ich habe mir fest vorgenommen, wenn der anfängt, sehe ich mich in die Garderobe hinler die Mäntel." «O, ich kann auch nicht Vostonwalzer tanzen! Aber vielleicht kann es Böhringer! In die Garderobe setze ich mich nicht!" sagte Mand. «Nichts hat man davon als Angst!" Das fanden wir alle/ Nach dem Frühstück mußten wir unsere Zimmer N! Ordnung bringen, die Burschen pntzten die Gang» treppe, rollten Läufer auf, polierten Schlüffellöcher, ein Gärtner schleppte Lorbeerbäume in den Saal und Blatt-Pflanzen, in dem Saal selbst deckte ein Lohndiener drei lange Tafeln, in der Küche klapperte es unaushörlich von Geschirr, und di<> Tante sah man in Morgenhaube, mit flatternden Vändcru, verstört, staubwischend und nervös in den Zimmern umhercilen. j Nelly steckte Kerzen auf an den Kronleuchtern und an den Kandelabern an den Wänden, wir halsen Glase« putzten. Aber im Fürstenzimmer war um elf Uhr noch alles still. Gegen zwölf Uhr schellte Frau Susi und lich sich Fener anmachen, dann erschien sie in hellblauem Matinee und schwarzen« Samtkragen. „Sie will schwarze Dragoner markieren", sagte Elias. Wir hätten die Confine gern noch wegen des Vuslonwalzers gefragt, aber als sie an den Tafeln entlang schritt, ihre Schleppe nachlässig durch das Hei< ligtum des Saales zichend, und mit geschickter Hand den losen Blumen in den Gläsern den richtigen Schick verlieh, znr sichtlichen Entrüstung des Soldauer Gärt» ners, und an den Nestecken nnd Servietten rückte, ohne auf das erstarrte Gesicht des vereidigten Lohndieners zu achten, wagten wir nichts mehr zu sagen. „Wen habt ihr mir denn zugedacht, Nelly?" fragte Frau Susi, die Tafel überblickend, wie ein Feldherr das Schlachtfeld. „Den Lanz, den Nettelbeck oder dön Blücher," ant» wortete Nelly. Frau Susi besann sich eine Weile. „Ist Nettelbeck der kleine Kahlköpfige mit dem Monokel?" „Jawohl, er stand früher bei den Husaren —" „Ich weiß — den nehme ich." „Ich dachte, Lanz wäre vielleicht noch mehr dein Geschmack, Snsi." „Mit Lanz hab' ich mal was gehabt — den setze so, daß ich ihn nicht sehe. Aber den Blücher kannst du mir auf die Rechte geben!" Wir hatten atemlos zugehört. „Das sind sicher die drei schicksten! Ach, Else, soll ich denn da den Nöhringcr nehmen? Oder den Waldeck, der so wundervoll Schlcifwalzcr —" „Nimm sie alle beide!" sagte Elise. „Aber halte endlich den Mund!" l «Fortsetzung folgt.) einen engen Gasse öffnet fich Plötzlich durch ein dunkles Hauslor ein Blick in einen grünen, sonnigen Garteu, in einer anderen gibt cs einen Erker, der dem Milieu einen mittelalterlichen Eharatier gibt. Er findet Brücken, die wie im Sprunge öder iu wuchtigem Bogen den Fluß überspannen, alle Bänme, die einem schlichten Hause einen feinen Reiz verleihen, daß man an die Landschaften Dürers erinnert wird. An einer anderen Stelle lvandcln einige Blumen am Fensterbrett eine Hütte in ein liebes Heim; in einem Garten stehen Tan» nen erlist und ausrecht wie zwei Wächter, während einige Schritte davon Gebüsche mit weißgestrichenen Garten» möbeln davor ein anderes anmutiges Motiv geben. Je mehr er seine Augen gebrauchen lernt, um so mehr staunt er über die Schätze, die da umherliegen, und er wird dadurch reicher, sein Alltag fröhlicher und schöner geworden sein. Wir brauchen die Schönheit, wir, die wir in Ämtern, Fabriken, Kontoren sitzen, deren Alltag stnmpf, grau ist. Denn der Mensch ist nicht dazu geschaffen, um wie das Rad einer Maschine täglich dasselbe Pensum herabzuarbeilen. Wir sind auch uicht Automaten — wir sind Mensche,« von Fleisch und Geist, deren Körper und deren Seele Nahrung braucht. Der Wert der seelischen, geistigen Nahrung ist bisnnn uugemeiu unterschätzt wor» den; erst jetzt beginnt mau zu erleunen, daß Beessteack mit Spiegelei allen« nicht hinreichen, so angenehm sie auch sind. Auch das, was sonst gemeiniglich als psychische Erholung, Anregung usw. geschätzt wurde, genügt heute nicht mehr. Für den Knndigen, jenen, der in den Zci-chen der Vergangenheit zn lesen versucht hat, wahrlich keine Überraschung. Denn schon in den primitivsten Zeiten ritzt der Mensch Zeichnungen in Stein und Bau, ornamentiert seine Gefäße, schmückt sich selber. Schon da ist er von dem Wunsche nach Schönheit erfüllt, einem Wunsche, der sich in, Laufe der Jahrhunderte stets mehr verlieft, seinen Ausdruck z. B. in der Vaueruknusl sin. det und insbesondere in der Gegenwart stark zutage tritt. Natürlich ist das, was angestrebt wird, in« Laufe der Jahrhunderte Veränderungen nnterworfen, die zu verfolgen und zn begründen hier zu weit giuge. Es sei nur auf die Banernknnft hingewiesen, die man lange mißachtete, bezw. gering schätzte, bis man die Farben» freude, die Kraft der Stilisierung erkannte uud sich von dort neue Anregungen holte. Diese Kunst spiegelt getreulich die Geschichte der große,« .^unst wieder uud ist dabei doch originell. Die Gegenwart hat die Kunst dcs Arl>eitl'rs geschaffen, wie sie in Deutschland in Bil» dern gezeigt wurde, die der „Kunstwart" zum Teile re-produziert hatte. Mauche wareu recht ungelenk, andere besser, alle sehr verschieden in der Technik und in der Wahl der Stoffe. Durch die Mafse aber ging ein gemein» famer Zug — der uach Verinnerlichung. Es ist merk. würdig — uud uach dem Gesetze der Ergänzung wieder selbstverständlich — daß eben jene, die den schwersten Lebenskampf aussechlen, an« meisten für die leiblichen Nedürfnisfe zn sorge,« haben, nach Innerlichkeit, nach dem Ausdrucke der tiefsten Gefühle, traumhaften Visio. nen ringen. Man fühlt die Befriedigung, wenn das ge» stellte Problem, vor dem große Künstler erschrecken wür» den, halbwegs gelöst erscheint, und ist überrascht, er» griffen vor fu viel Glut, Gedankentiefe, Schlichtheit und Inbrunst. Es ist so, als fände ein Verschmachtender den rettenden Quell, ein Bedrängter das große Glück, das er selbst uicht erfassen kann. Diese Arbeiter sind der Schönheit nachgegangen und haben sie nun. Doch nicht jeder kann Künstler sein. Das schönste, innigste Wollen scheitert an dem Nichtkönnen. Die Schön, heit wird erkannt, aber nicht erreicht. Es ist eine Tra-gödie, die auch ust äußerlich tragisch eudet. Nun müssen wir wieder vorne anknüpfen. Schönheit ist überall, man muß sie nur herauszuholen wissen. Wer den Drang nach Schönheit suhlt, will davon umgeben sein, sie nicht bloß draußen auf den Straßen, den Plätzen, den Gassen haben. Er möchte sie anch in seinem Heim« haben, ein Wunsch, der manchem vermessen erscheint, Wer wenig Einkommen hat, kann sich nichts taufen, nnd um ein schönes Heim zu haben, muß man sich Dinge lausen können. Also kann der wenig Begüterte sich kein schönes Heim schaffen. Das ist eine Argumentation, die man oft zu hören bekommt, die aber nichtsdestoweniger falsch ist. (Schluß folgt.) — lDas Finanzqeseh für das Jahr 1911.) Dei iil der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses ein» gebrachte Voranschlag für das Jahr 1911 weist folgende auf Krain Bezug habeude Kredite auf: Am Ersten und an« Zweiten Staalsgymnasium in Laibach wird je eine Lehrstelle extra statnm systemisicrt; fürs Zweite Staalsgymuasium ist weiters eil« Netrag vou 3500 X, für das Gymnasium mit deutscher Unterrichtssprache ein Betrag von 10.000 X, für das Gymnasium in Krain» bürg zwecks Anlage eines botanischen Gartens ein Kreoit Von' 1000 X, wei'lers behufs Einführung der clcktrischen Beleuchtung ein Kredit von 2000 X cingestcllt. Wei-ters sinde» sich an Nanbeiträqc-,,: für das Zweite StaatsglMnasinm in Laibach 26.459 X als funsle uud Uaibach?r Zeitung Nr, 269. 2472 25 November 1^10 sechste Nate, für das Gyuiuasinm ili Nudolfswert i 100.000 X als vierte Nate, für Adaplierungen an der ! k. k. Lehrerbildungsanstall 6000 l<, waiters ein Bau» ' beilrag für das Gymnasium in Gotlschee, für die Staats, l gewerlil'l'-l'lik' 5500 l< als erste Nate für deren Ein» I richtung sowie 3000 X für die Übersiedlung, für die , zweitlassige Haudelsschnle 70l)0 X. Fiir Brücken- nnd Straßenbauzlvecke siuo eingestellt- sür die Nekoilstruktion ^ der Brücke über die Bela, Bezirk Kraiuburg, 16.000 I<; fiir die Vriicke über die Save bei Dobrava, Bezirk Gurl-feld, l0.000 X; sür die Brücke über die Kulpa bei Fara, > Bezirk Goltschee, 8500 X; für die Brücke über die Dobliäöiea an der Straße Tschernembl-Viniea 1500 als erste Nate- für die Vrücke bei Tacen 2(>.0l»l) X als erste Rate' für die Vrücke über die Laibach bei St. Jakob 30.000 X als dritte Nate- für die Straße Vilence. Kilov^', Bezirk Adelsberg, 1500 X; für die Straße Iavornik-Zirlnitztal lO.Olil) X als erste Nalc; sür die Straße bei Snha Neber, Bezirk Adelsberg, 10.000 K als erste Nate: fiir die Neparatnr der Karlstädter Neichs» straße bei Mottling 45.000 X als nennte Nate; für die Pflask'rnng der Wiener Straße in Laibach 15.000 15 als zehnte Nate. Fiir die Neguliernug der Save bei Nann 57.000 X als vierte nnd der Save bei Kreßnitz 10.000 X als zweite Nnlc. Für ärarischc Amtsgcbänoe, nnd-zwar in Adclsbcrg !4.0l)0 I< als dritte lind vierte; in Senoselsch 5l'.00l) X als dritte Nate; für Adaptie-rnngeil c>es ärarischen Gebäudes am Kaiser Iosessplatzc in Laibach 4l50 X. ^- sIagdau^stelluug in Laibach.j Wie bereits gemeldet, wird morgen um 12 Uhr mittags die Jagd-ansstellung im großen Saale des „Meslni Dom" eröffnet werden und vom Eröffnungstage an täglich von 10 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends geöffnet sein. Die Eiulritlsgebühr beträgt an Werktagen 50 li, an Sonn» und Feiertagen 20 l> pro Person. Da der Saal des „Mestni Dom" geräumiger ist als der für die krai» nische Abteilung der Wiener Jagdansstellnng reservierte Raum, werden einzelne Objekte und Gruppen hier mehr zur Geltung kommen. — Der Besuch der interessanten Ausstellung kann nicht bloß Jägern, sondern auch weiteren Kreisen bestens empfohlen werde». — ^Ernennung.) Seine Er,zrllenz der Minister für Kultus nnd Unterricht hat den Amanuensis an der Universitätsbibliothek in Prag Dr. Johann Xmave zum Striplor ernannt. - lVom Finanzprokuratursdienstc.) Der l. k. Fi-nanzproluratur hat den l. k. Hilfsämterdireltionsadjnnk° ten mit dem Titel Direktor Daniel 6 ta in ear ans dessen Ansuchen in den dauernden Nuhestand verseht und ihm aus diesem Anlasse für seine langjährige, er» sprießliche Dienstleistung die Anerkennuug des k. f. Finanzministeriums ausgesprochen. " sVom Postdicnste.) Veränderungen i»l Oklober: Ernennungen.' zu Nechnungsrälen a. P. die Nechnungs^ revidenleli Heklor Huber und Narziß Viichelich; zn Postamlspraklikanteu: die Abiturienten Otto Äcayr nnd Lulas Fabae für Trieft l, Liuu Pauk'lich fiir Novigno, Johann Vcwi5 für Pisino, Anton Ivesaa und Franz Koprivec fiir Pola 1 nnd Franz Lapajne fiir Kürz 1; zur Postmeisterin sür das Postamt Weilhselbnrg die Pustusfizianliu Emilie Gasperill; zn Postosfizianteil, n. zw. sür Cervignano der Aspirant Nüdiger Goldner-treuz, sür Monfaleone der Aspiran l Virgil de Pelinello; ^u Postofsizianlinnen, u. zw.: siir Aßliug ! die Aspiran-ttn Marie Boueon, siir Pola l die Aspirantin Gisella Vetrich. — Versetzungen: der Postkonlrollor Achilles Pelican von Triest 1 zn Triest 3; der Postoberossizial Guido Pattay von Triest 1 nach Pisino; die Postamts-Praktikanten: Friedrich Naeenreich und Johann Va^i^-von Pisino zu Pola 1; die Offizianten: JuliuS Helmich von Diva<"a nach Sagur, Franz Pue von Sagor nach Diva5a, Humbert Fantuzzi von Eervignauo nach Triest 1, Josef Dular von Laibach 1 zu Trieft 1, Guido Teuschl von Triest 1 zu Triest 7 und Nikolaus Castro von Triest 7 zu Triest 1; die Offiziantiu Marie Nan-dich von Pola 1 zn Pola 8. — Verzicht haben geleistet: der Postlonzeplspraltilanl Dr. Guido Battiggi, ferner der Offizianl Joses (Toneion. Pensioniert wurden: dcr Oberpostlonlrollor Anton Stock und Postoberosfizial Nikolaus Nadman, serner der Oberpostmeister Alexander Pizzamiglio in Gradisea nnd die Offiziantin Adele Kobler in Aßling. Enthoben wurden die Postamtsprak» tikanten Artnr von Friz nnd Kunrad Vi^ner. Verliehen wurde dem Posiablageführcr Joses Stefan«!« die Postexpedienlenstelle in Dragatu^. —r. ^ lWahl der Sanitätsdistriktsvertrctuna. in Ober» laibach.) Gelvähll wurde Herr Franz Tr^ar jnn., Besitzer in Oberlaibach, zum Obmaune nnd .Herr Anton! Draller, Bescher in Franzdorf, zum Obmannstell. Vertreter. Hl. — Mermalige Erhöhnng der ttasfeeprcise.) Das «Neue Wiener Tagblnlt" meldet: Die allgemeine Teue-rung, die seit mehr als ciuem Jahre geradezu beäng. sligcude Fortschritte gemachl hat, ist noch immer nicht zum Still stände gekommen, trotzdem die jetzigen Lebens-mittelpreise für jeden einzelnen schon fast unerschwing. lich sind. Abermals müssen wir die Bevölkernngsschichten von einer unangenehmen Mitteilung unterrichten. Ein alltägliches lind ganz unentbehrliches Vollsnahrungs» miltel, der Kaffee, soll schon in den nächsten Tagen eine Preiserhöhung von — vierzig Heller Per Kilogramm erfahren. Die Ursache dieser Steigerung ist, wie uns von bestinsormierter Seite mitgeteilt wird, in den hohen Notierungen ans dem Wclttasfecmarlte zu Santos zu suchen. Im Mai dieses Jahres notierten niedrige Sorten mit 40 Schilliug; der Preis wurde seither lunstaut in cue Höhe getrieben nnd hat heute den Stand von 61 , Schilling erreicht. Dabei ist aber ein Ende der Bewe. ^ li,nng noch nicht abzusehen. Die brasilianische Negiernng ! hat vor etwa zwei Jahren nngehenrc Vorräte an Kaffee ! angekauft nnd hält sie versperrt, um die Preise sür die < brasilianischen Kasseeplanlagen erhöhen zu können. Gute -Ernleaussichlen könnten in diescm Falle kaum e>inen nennenswerten Einfluß ans ein Sinken der Preise aus- ! üben. Die Importeure, die nicht über große Vorräte ' verfügen, sind gezwungen, die hohen Preise zn bezahlen, nm oer Nachfrage entsprechen zu können. Die Folge ist naturgemäß, daß der Händler dieses Plus aus den Kon-sumenlen überwälzt. — sEchauturnen.j Der Verband der „Orli" in Lai» bach veranstaltet Sonntag, den 27. d. M., um 6 Uhr abends im großen Saale des Hotels „Union" ein Scban. ^ turnen, wobei die Streichmusik des katholischen Arbeiter» ver.ines in Aßling mitwirkt. Einlritisgebühr 3 X, 2 X, I X und 60 Ii, für Vereinsmilglieder 20 Ii. Nach der Produktion gesellige Zusammenkunft im Saale. Ein» tritlslarlen sind in der Trafik Soukal am Domplatze, weiters eine Stnnde vor der Produktion an der Kasse erhältlich. — sDer Zcntralvcreiu für Viencnznchtj mit seinem Sitz in Wien vollendete kürzlich das fünfzigste Jahr seiner Tätigkeit. Er zählt heute zirka 370 Zweigvcreinc mit 12.000 Mitgliedern, auch ist ihm eine Neihe von Landesverbänden angeschlossen. Der Verein erhielt zn seinem Jubiläum Veglückwünschnngen von vielen Ve. . Horden, Nienenzuchtvereiuen, auch von solchen des Aus. landes. Er steht gegenwärtig unter dem Protektorate Ihrer k. und l. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Mari a I o s e p h a. — ^Verhaftung eines Vanknotenfälschors.j Am 23. d. gegen 6 Uhr abeuds kam die zwölf Jahre alte Arbeiterstochter Johanna Znpan^n- aus Alt-Udmat ins Geschäfts-lokale des Bäckermeisters Franz Iezei>ek in Neu-Udmat, saufte um 20 b Brot und wollte es mit einer Fünfzig-lronen'note bezahlen. Der Bäckermeistern! kam die Note verdächtig vor nnd sie zeigte sie ihrem Gatten, der sie mit einer echten verglich uud sofort bemerkte, daß sie falsch war. Übl.'r seine Anzeige wurden sofort Erhebungen eingeleitet. Sie ergaben, daß das Falsifikat der 20 Jahre alte, nach Laibach zuständige Schnhmachergehilfe Vene» dikt Sollar in der Wohnung seiner Geliebten Maria Zeilhoser, Näherin in Selo bei Laibach, aus freier Hand gezeichnet und angefertigt hatte. Das Falsifikat übergab Sollar seiner Geliebten, damit sie es umwechsle und in Verkehr sttze. Sollar behauptete anfänglich, das Falsifikat von einem ihm unbekannten Manne erhalten zn haben, gestand aber später, daß er es selbst angefertigt hatte. Bei der vorgenommenen Hausdurchsuchung wurdeu ein Farbstifl em im Südwest lagernden zu vereinigen. In Österreich hat sich das Netler gebessert. Ansuahmen bilden nur Gali^ zien, wo intensive Schneesälle, nnd Süddalmatien, wo Negensälle in Begleitung von Gewittern eintraten. In den Alpenländern hallen die abnormal starken Fröste an nno haben sich stellenweise noch verschärft. In Lai" bach trat gestern insoscrne eine ^lndernng des Wille-rungscharallers ein, als der Nebel fiir einige Tagesstunden heiterem Himmel Platz machte. Abends trat wie» der Nebel ein, wobei die Temperatur rasch sank. Der Luftdruck ist gestern gestiegen, henk' jedoch bleibt er aus konstanter Höhe. Die heutige Morgenlemperatur betrug bei dichtem Nebel —8,6 Grad Celsius. Die Be°' obachlungsstationen meldeten folgende Temperaturen von gestern früh: Laibach —7,6, Klagensurt —8,4, Görz — 1,6, Trieft 2,2, Pola 1,6, Abbazia 3,3, Agram üaibachcr Zeituna Nr. 2l^. 2473 25. November 1910. 0,2, Sarajevo —5,9, Graz —4,2, Wien —2/), Prag — 1,3, Verlin 0,3, Paris 0,8, Nizza 4,5, Neapel 6,2, Palermo 9,6, Algier 16,0, Petersburg — 1,8; die Höhen-stationen: Sonn'lilick —12,3, Sänti's —14,8, Semmc-ring —6,8 Grad Celsius. Voraussichtliches Wetter in der' nächsten Zeit für Laibach i Nedlichtes, sehr taltes Wetter anhaltend. Clzo^trr. ^unlt und Literatur. — Mue interessante Uraufführung) findet Mitte Jänner in Newyorl statt. Diretlor Savage hat eine Operette von Mei Wiener Autoren, u. zw. Alexander Engel und Alezander Landesberg, eNuorben, die in erster Acschung und init großer Ausstattung in Szene gehen wird. Das Werl betitelt sich „Die rote Mühle". Die Musil stammt von dem amerilanischcn Kolnponislen E. Luders, dessen 'Werl „Der Prinz von Pilsen" vor kurzem in Amerila die 1400. Ausführung erlebt hat. — ^Abraham a Sancta (llara.j Blutenlese ans seinen Werten nebst einer biographisch-lilerarischen Ein-leiiung vun Dr. Karl Bcrlsche, Gr. Professor a,n Gymnasium in Lahr. Mit Bildnis und Antogramm. gwcitc Auflage. Ollavsormat sXI V und 222) Freibnrg und Wien 1910, herdersche Verlagsbuchhandlung. Preis 2 X 4l> li, geb. in Leinwand 3 ii 36 !'. — Wer tennl ihn nicht, den Mann mit dem klangvollen Namen, und wer hat nicht schon irgend eine hnmorvulle Aneldole oder ein lustiges Witzworl von ihm gehört? Lange Zeit galt Abraham a Sanela Clara als einer der voltstüm-lichsten Prediger, und er war auch der beliebtesten Volts» schriflsteller einer. Zweifellos ist er einer der originell» slen und genialsten Nanzelredner, nnd nicht mit Unrecht wurde er geradezu ein „uratorisches Phänomen" genannt. In der vorliegende«« Blutenlese hat der Herausgeber nach dem Porwort nur das eine im Augi.', das Seine dazu beizusteuern, das; dies seltene Redetalent wieder etwas zu Ehreil lomml. In der Einleitung wird Leben und Charalter Pater Abrahams geschildert, weiterhin seine literarische Stellnng und N.dcntung be» sprochen. In seinem Hanptleile enthält das Vuch die erste systematisch geordnete Auswahl schöner, nnd zwar meist wenig bekannter Stellen ans mehrereil Werken des bekanntlich äußerst fruchtbaren Schriftstellers, so be» sunders aus seinem „Hny! und Psuy! der Welt". Um die Lektüre leicht zu machen, ist die moderne Orthographie gewählt worden, wobei aber doch das archaische Kolorit des Stils gewahrt blieb. — Die erste Auflage hat solchen Anklang gesnndcn, daß sie innerhalb weniger Wochen vergriffen war. Gl'sijustglritunl!. jltberiucijunqsvcrtehr mit der bosnisch-herce.qo» vinischen Postsparkasse.j Die schwebenden Verhandln», gen wogen Einrichtung eines gegenseitigen Überweisung?" Verkehres der österreichischeil Postsparkasse mit der zu errichtenden bosnisch-hercegovinischen Postsparkasse sind nunmehr zum Abschlüsse gelangt. Nach dem seitens de? Gouverneurs Dr. Rudolf Schuster Edlen v. Vonnotl mit dem Direktor Dr. Karl Monschein abgeschlossenen übereinkommen wird dieser Überweisungsverkehr nacy dem bewährten Musler des zwischen der österreichischen und der ungarischen Postspartasse seit 189«', bestehenden Überweisungsverkehres eingerichtet werde» nnd voraus, sichtlich bei der Eröffnnug der Tätigkeit des bosnisch» hereegomnischen Poslsparkassenamtes sofort ins Leben treten. — (Nemusterung von Transportgütern im Vereichc der österreichischen StaatSliahuen.j In Ausgestaltung der bei den österreichischen Staalsbahnen bereits seit dem Iahr<> 1906 bestehenden Einrichtung der Zulassung der Vemnslerung vun Getreidesendungen vor Einlösung des Frachtbriefes hat das Eisenbahnministerinm nunmehr verfügt, daß künftighin außer bei Getreide und Hülsen« fruchten auch bei Sendungen von .Kunstdünger nnd Sämereien im Mindestgewichte von 5000 Kilogramm vor Einlösung des Frachtbriefes Muster entnommen wer. den dürfen. Ferner wurde gestattet, daß die bahnämtliche Intervention bei der Mnsterentnahme (Beglaubigung der Identität) nach Eiulösung des Frachtbriefes' mit geringen Ausnahmen bei allen Wagenladnngsgülern im Mindestgewichte vun 5000 Kilogramm Platz greifen darf. Telegramme des t. k. Teleqraplien.storrespondenz-Bureaus. Rcichsrat. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 24. November. Die Sitzung, wird um 11 Uhr eröffnet. Nach Verlefnng des Einlcmfes uuterbreitet Finanzminister Nitler von N ilinski das Finanzgesetz samt dem Staatsvoranschlage pro 191! nnd das Budget. Provisorium für das erste'Halbjahr. (Wir werden die Aussührungcn des Finanzmlnisters morgen veröffentlichen. Anm. d. Ned.) Nach dem Er,vos<> des Finanz» Ministers wird zur Tagesordnung übergegangen, das ist ssorlsehung der Verh'nndlnng über die Berichte des Teuerungsausschusses, betreffend die Vergebung vun öffentlichen Arbeiten und die Schaffung eines Woh. uungsfürsorgefonds. Abgeordneter Glöcll widmet zn-nächst dem Grasen Tolstoi., einem der größten Dichter aller Völker nnd aller Zeiten, einige Worte ehrenden Angedenkens. Sodann kritisiert er das Verteilten ein-zclner politischer Parteien gegenüber der Tenerungs» frage, die eine Katastrophe sür das ganze Reich bedeute, und verlangt nachdrücklichst die nnbeschräntte Einfnhr argentinischen Fleisches, lebhafter Beifall der Sozial» deinukraten, Rufe: Abzug Vienerth! Die Grenzen ans!). Abg. Horsty erklärt in Besprechung der Gesetzes-Vorlage über den Wohnungssürsorgcsunds, die Vorlage enthalte, wenn sie auch nicht gegen alks Abhilfe schaffe, doch sehr viel Branchbares, weshalb sie Nedner anch anf das lebhafteste unterstütze. Abg. Swobuda verlangt Znlassnng der Fleischeinfnhr und Herabsetzung der Ge° lreidezölle. Abg. Krans erklärt, die heutige Wuh-nungsnot könne nur durch Erinäßigung der Hallszinssteuer gemildert werden. — Die Verhandlung wird hier-alls abgebrochen. Dem Antrage Smr^et, betreffend die lertliche Ausgestaltung der Rente in sprachlicher Beziehung, wird sodann die Dringlichkeil zuerkannt und der Antrag selbst ohne Debatte znm Beschlusse erhoben. Abg. Breit er zieht sodann seinen Dringlichkeits-cml'rag wegen Berufung Wetzlers in das Herrenhaus, der zunächst znr Verhandlung gelaugen sollte, wegen bereits mangelnder Aktualität zurück. Sodann geben die Abgeordnelen Hlibowizti, Konstantin L e w i c l i, Tresi«/, Kramär, Glambinski, Vasilko, P er nerst or ser und Mahler im Namen ihrer Parteigenossen den Gefühlen der Trauer und Ver° ehrung anläßlich des Hinscheidens Tolstojs Ansdruct. Die Abg. W c i d e n h o f f e r, D i a ui a n d uild M a -! i k richten Anfragen an den Präsidenten, woraus die Sitzung geschlossen wird. — Nächste Sitzung morgen. Im Einlaufe befindet sich auch der Handelsvertrag zwi» scheil Österreich-Ungarn nnd Serbien. Wien, 24. November. Das heute unterbreitete, Vudgelprovisorinm bestimmt im 8 7, daß die Wirksam» teil des Art. lll des Gesetzes, betreffend die Erhöhung der Branntweinsteuer und die Zuwendung eines Teiks dieser Abgaben an die Landesfonds der im Rei».hsrale vertretenen Königreiche nnd Länder, bis Ende 1911 verlängert wird. Dcr Ntaatsvoranschlaa. für das Jahr WU. Wien, 24. Nolx'mber. Ein heute ausgegebenes Kommunique konstatiert, daß das Budget für 1911 das Gleichgewicht im Staatshaushalte wieder herstelle, nachdem es einen allerdings geringfügigen rechnungs« mäßigen Überschuß ausweise. 'Die Ausgabensteigerung gegenüber dem Vorjahre beträgt 89 «9 Millioneil, jene d/r Einnahmen 183-08 Millionen. Diese bedeutende Erhöhung der Einnahme erscheint notwendig, um das 53 Millionen betragende Defizit des Vorjahres aus» zufüllen. Außerdem isi sür die Tilgung der allgemeinen Staatsschuld nnd für Investitionen anf den Staats« bahnen eine Kreditinansprnchncchme von mehr a>5 136 Millionen notwendig. Die Cholera. Budapest, 24. November. Dem Minister dcö Innern ist ans Neusatz ein Eholcrafall angezeigt worden. Koustantinopel, 23. November. Infolge der Aus° breilnng der Cholera wurden einige Nachtlokale, wo die unleren Volksschichten verkehren, polizeilich gesperrt. Der Gouverneur von Pera kündigt die eventuelle Schlie« ßuug der Restaurants in Pera an. Anch die Sper-iu»g der Schulen ist beabsichtigt. Studcntellunruhcn in Pctcrslmrg. Petersburg 24.'November. Nachmittags sammelten sich aus dem Nevskij-Prospekte zwischen der 5tazankalhe° drale nnd der Polizeistraße einige Tausend Elndenlen und Etudeutinnen an, wodurch der Verkehr gestört wurde. Ein zufällig vorbeimarschierendes Insanterieregi. ment sowie eine Sotnie Kosaken drängten die Menge in die angrenzenden Straßen. Berittene Polizei ver. sperrte den Zngang zum Newskij-Prospekt. Die Menge verlief sich allmählich. Ein Student befestigte an einer Scilentür der Kathedrale eine schwarze Fahne mit der Aufschrift: „Fort mit der Todesstrafe!" Eine, Fahne mit der Aufschrift: „Ich kann nicht schweigen" lanchte ver-schiedenemale in der Menge anf. An verschiedenen Stellen griss die berittene Polizei »nil blanker Wasse ein nnd' drängte die Menge zum Nikolaj-Bahnhos znrücl. Vor dem Anwkov°Palais sang die Menge das Lied „Ewiges Gedenken" nnd einen Trancrmarsch. Es wurden einige Verhaftungen vorgenommen. Die Rnhe wurde schließlich wieder vollkommen hergestellt. Die Unruhen in Mexiko. Mexiko, 24. November. Die hiesige Presse ist ohne Nachrichten. Das Kriegsdepartemcnt gibt bekannt, daß in allen Orten, wo Unrnhen vorgekommen sind, wieder Rnhe herrscht, anßer in der Stadt Qnerreru. London, 24. November.. Der mexikanische Finanz» minister hat auf eine Anfrage über den angeblichen Aus» bruch einer Revolution in Mexiko folgende telegraphische Antwort erteilt: Die fraglichen Kabelmeldnngen sind unsinnig übertrieben. Die Unruhen in Torreon uud Umgebung haben keinerlei Vedeulnng nnd die Regie» rnng ist Herrin der Lage. Es ist keine Rede davon, daß irgendein Soldat zn den Anfrührern übergegangen sei oder daß die Städte Chihnahna oder Puebla in Gefahr wären, in ihre Hände zn fallen. Die Regierung fleht in telegraphischen« Verkehr mit dem ganzen Lande nnd Auslande. Die Lage hat nichts Beunruhigendes. Der ein» zige Grund dcr Beunruhigung sind die voll übelwollen» den Lenten ausgehenden Sensationslelegramme. Meuterei in Brasilien. Paris, 24. November. Die „Agenec Havas" meldet aus Rio de Janeiro vom 23. d.: Die Mannschaft zweier brasilianischer Panzerschisse hat gemenlert. Sie fordert Erhöhung des Soldes und Aufhebung der Körper, strafe. Die Offiziere der beiden Kriegsschiffe wnrden ge» tötet. Gegen die Stadt wurden einige Kanonenschüsse abgefenert. Die Bewegung scheint keinen politischen Charakter Zu habeu. ' Das französische Schulschiff „Duguay-Trouin", das sich in den brasilianischen Ge-wässern befindet, würde nötigenfalls nach Rio de Ja» neiro zurückkehren. Genaue Nachrichten fehlen noch. London, 24. November. Das Reuter-Bnreau hat aus Rio de Janeiro ein Privallelegramm erhalten, wo» nach auf allen Schiffen im Hafen gemeutert worden ist. Offiziere sind in die Menlerei verwickelt. Das englische Maschinenpersonal des Linienschisses „Minas Geraes" befindet sich an Land in Sicherheil. Paris, 24. November. Die „Agenee Havas" meldet aus.Rio dc Janeiro vom heutigen: Die Nacht verlief ruhig. Die Meulerschiffe warteu außerhalb der Hasen» barre den Amnestiebeschluß des Kongresses ab, der um 1 Uhr nachmittags znsammentreten soll. Alles deutet auf eine friedliche Lösung hin. Verantwortlicher Rcdalteur: Anton F u n t e l. Junge Mütter ^% sollten ein so vorzügliches Kräftigungs- M mmw mittel wio Scotts Kinulsion li'dit un- ^gfp*4*^»* beachtet lassen. Mit höhere Wirkungs- iwW^^^\ kraft, als gewöhnlicher Ijebcrtran be- Jr f^^wMl ! B'tzt> verbindet sich in Scotts Kinulsion Mniifet^tjuvJ pin angenehm rahmiger Geschmack und iMvj^wk ' äußerst leichte Verdiuhchkt>it, ilio 8io 1^ \-tjcmt angenehm übt'rrascheu und befriedigen nEi' [jWH werden. Das Kind gemelit ^hei-falla jl'i: [y§|M (^en Vorteil, und Hebamrn'Mi empfehlen JÄ SCOTTS Nur echt mit dieser Julfi U JjlU*UIl Marko — dem Fischer —- dem Kennzeichen des auf (las wärmste der jungen Mutter Scottschen Verfahrons. zu jeder Zeit, sei es vor oder nach dor Entbindung. Preia der Originalfiasohe 2 K 50 h. In allen Apotheken käuflich. <:-18ö3) 4 — 1 Angekommene Fremde. botcl Elefant. Nm 23. November Bnou Freiherr v. Apfaltrern, k. u, t, .Kämmerer, Krruz bli Stn». - Vnsiiä^lr. l. u. t. (^cnrral' nmior; V^lünfcid, Kfm,; Mertens, Schurider, Guttmann, T^'unruschem. Schick. Mühlbeiss, Fischer, V»nl, H„lloosty, Purges, Arch, Stockman". Fischer. Ziatler. Ride,, Wicu. — Brauns, isj. Njd.; Äraudtnrr. k. u l, Oberst; Würz. l. u, k.Ober-leiitucmt, (^rciz. — Fiedig r, t. l> k, Malill^.Oberiiin., Pula. — Pirimss, I»ss,, Gonobih. — Vlimzal. Venniter. Pr^ss, — Oiüllyncr. Din'ltor, T,ien. — Koschil), Telchermeistcr. Klassen-flirt. - Zauodlilt, Priv., s Frau, S>iielibcr^. — Schnildlin, ,Nfm., Ngiam. Kohn. Nfü',. Csatathlirn. — Fischer, Nfo.. Budapest. — Pail, Malto. Rjdc.. Innsbruck. — Tschirllsch, ^Itsd.. Marburq.______________________________________ ^andeStheater in ^aibach. 24. Vorstellung Gerader Tag. Heute Freitag den 25. November. Iineuncrlicbe. Romantische Operette in drei Atten oun A. M. Willner und Nobert Aodanzly. — Musil von Franz Lel,är. Anfauq lialb 8 Uhr. Ende nm 10 Uhr. Mctcorolosslichc Vcul'nchtunstcn ln iialuach. öeehütie 3(> 9, NW, schwach I » ^b> 7 11. F. > 739 1 > -9 0j windstill ! Ncbrl j 0 0 Das Taa/sm'ttcl der gestrigen Teinpcratur beträgt -5 1", Normale 1 7". Hinweis. Unserer heutigen Nummer (Gesamtauflage) liegt ein Pro« spelt iib>r den soeben erschienenen zweiten Vmid : ,,Musikalische Edelsteine", neue Folge, nei; dieser sowie uuch der>rsie Vand >st in dcr Musilalirnhalldlung Jg. v. Kleinmayr H Fed. Vambrrg l'oriät'g,_____________________________________ Ellcrn zarter, schwächlicher Kinder sollten nur dein Bei» spiel Hunderter anderer Eltern folgen, die ihre Kleinen durch eine Nur mit Trotts Emulsion vo,l i/cbertran mit Kail« imd Nat>0!i'Hlipopliosphit''ii lräflig nud robust i,'M„chl bal'eil. Sie ist nicht schwer einzugeben weil sie sich rahmmlici schmeckt und leicht veidaulich ist Zelost in Fälle», wo die newölniilche Milch Beschwerden verursacht, wird Scotts Emulilon leicht verdaut. Ein Versuch wird dies jedermann A''" be-stätigcn. ^"^^ Laibacher Zeitimg Nr. 269. 24 74 25. November NN0. Kurse nn der Wiener Oörse (nach dem offiziellen KurMntte) vom 24. Novemlicr 1910. Tic iwlicrwi Kiirse verstehen sich in Kronenwälirung. Die Noli run^ lautlicher "lltien lind der ,,Dive'sen Uo!e" v? steht sich per Ltiick, Geld Warr Allgemeine Staats schuld. Einheitliche »lentc: 4°/» lunver steuerfrei, Kronen .<,,-, 186> er Etaatslose 500 fl, 4«/, !6«-- 17^ -l8L«ei ,. 1"0 sl. .°/» 2!5,-22l -l8«4er ., 10« sl. . , 3>!»2 3.b'25 1804tr „ 5" fl, . ,li,«-^4 — Dom.-Pfandbr. ^ 120 sl. ü°/„ ^87'- 288 — Staatsschuld d. i. Neichs- rate vertretenen zlünig- reiche und Länder. jösterr, Guldrente steuerst., Go>d per Kass>> .... 4°/« üb 75 11695 Osirrr. Rente i» «ronenw stsr p?r Nasse , . . . 4°/„ 93 1« 93 3< dtlto P« Ultimo . . 4'/^ 9310 «3 30 I, tieslilionö-Renle. sls>.. Kr, per «assc . . 3'/^/° «2'8« 83 - Glsenbal>N'Zllllll»schuId-»elschltibnnglü. Vlisabelh-Bahn i. >i>., steuersr,, zu !" OnO fl. , . , 4°/o 113 25114-25 Franz Joseph Bahn in S'lb>'> ,dlv ä>,) . . . 5 >/,°/a 11? 10 118-Galiz, narl Ludwi« Vahn (diu. slücle) Nruncii , 4°/<> 9li!0 94-90 NudulfBahn i» K'onenwäln- stcuerir, ^div St) , l«/<> 93 »-0 94 80 Vurariberncr v aim, slsr., ^.00 und 2ou« Kronen . 4°/« «3 5,0 94-5l> Zn Sl»nl»schuld»trsch«ibungen »bgtsttmpeltl ß>senb>»>n'ZKUen «lisabeih-V' 20UÜ, KM. 5'/,°/. ven 400 Nr......44« 50 450 50 deto Linz-Bndweis 20» sl, ». W ö,57<"/..... i23 4»-- dtito Eaizbuiss Tirol 200 sl o, W. L 5°/„.....4!8 - «0- Kremiüal-Bahn 2001>, 2000 Kr ü'/,......i«9- l9<,- vyrio uzare Vom Stllnlt zur Zohlnng über' »ommtne llistnba!,,«.Prioritn!«' ßblignlionl», Vijhin, Wsstbal),!, Em. ,89'>, ^00 20N0II. U',000 ,r 4»/„ 94 85 95'3b (ilislllicil) V»!),! L 0 II, ^!0UU M. 4 ab ,n°/a......n? - li»-' E>isabe!l)-Äal)N <00 u. 2000 M 4°/^........N4'4Ull'>^l0 Ferdinands Norobahn Cm. i«°^«4 (div Vl.) Süd, <°/n, . 94'80 W 90 Galizische linr! Ludwin-Val)» ,bw 2t^ S >li. ,»/«. . . 93 70 9470 Ung,„a>iz, Bai)!! 200 f! S. ü°/n wt'j« !«5, 40 deüo 0 »e i>0 Voiasllicrsser «'alin Em. 188i (oil). Sl.) S'lli, 4°/,. . . 93-9K 94-95 Staatsschuld der Länder der »«garischen Krone. 4°/o !,!!<,, Ooldrrntc per i,assl' !N -IN,11-60 4«/u dctlu per Ullinw ill 4« Hl «0 4/« >inna>, Rente in kronen- währ. stfr. per nasse , "1 70 9l-!<0 >!<>/„ betto per Ultimo Ni 7u 9i 90 ll'///u drtio per Kasse «> - 8l ^» Un^ar. Prämirn-?lnl, il 100 fl ^2'l.N2.8 50 d'llo K 50 sl, 22l-75-!27-?i> Tl»-isj Neg.-Lose 4«/« . . , , ,n,-8 l»,i,-8k> ."/<, nnnar, <,«s,i„d^ntl.-ObIil,, «2^,. !>»2l> 4°/, lioat. ». flau. O>dcntl,.O!il, 93 bU 9450 Andere öffentliche Anlehen. Äosn. La drö-Ä»! ldiu.) <°/n 9145 92-15 Vusn.-hricrg liiirnb, Lanocs- «Imrlirn diu.) ^/,°/o - l!''^ "^ ^ 5'/„ Dunan Nes,,-«nlel>ie 187» I0^> - 103 Wn-Nl-r Aerlehrs-Aul. . >«/<, ü^-90 !»4 80 deüll 1900 4°/o '3 >0 «i-^o ')lnlchl!l der Etadt Wie» . 99 75 >00 7 deltu (L oder G.) 1874 1-0 - ,2! - dl'lto (1>>94> , . . . 912 !'2 2l, drtlo (Gas! v. I 189« , 94 !!0 95 ! 0 detto (!!u!si!che Ltan,öanl. v. I. 1Ü0- f. 100 Kr p K. . . ü°/i> 103-50 l04- delto per Ulnmo . . 5°/o —- — - Anlss. Staats Huuoih'lar-An,, !8'2 , . , , «>/„ ,21-10 1 >!i!U Geld Ware Üulss, SlaatsGoldanlcihc 1907 f, 100 Kr.....4'/2°/n 92-80 93 30 Pfandbriefe usw. >1°d?l!lr,,alla.üsl.i,f>0I.lil,4°/„ 93 7'> 94 70 !>ül,m. Hupullieleilb vrrl 4°/„ 9>!— 96' u ^ntial-Vl'd ttnd.-Äl,, üstrrr , 45 I veil, . . . 4'/,^/,, 10»-,-,» —-- deno Ub?5 Lli?5 lred InN.,üslerr ,f,VerI -Uüt, u üsfent,. Ail), «at. ^4N^ 9!l'?5 93 75 ^andlsli. d. ,nü», <^a>i^ien i,nd Ludom, 5,7>/2 I. lüciz. 4°/ 93'5< 34 50 Uiühr H„po!hrl>-nl>, uerl. 4"/„ 95'- i»,,— >l üstl>ir.Lll„d^Hnp.-Anst,4°/„ 9l> - !'ß-- dl>i,o i„I>,^°/„Pr uerl,3>/,/„ 88- « '- deüu K,-TchuIb!ch,licrl.3l/,/ 95 25 Ilsterr, u,>nnr. Van! 50 Jahre lierl .,«/, ü. W..... 97«0 98-9,^ dl'Uo 4°/^ Kr...... 98 l>0 99 60 iparl., «lsteüst., S0I. veil.4°/„ 99— 100- Eisenbalin-Prioritäts-Obligationcn. !)>'00 Fr, (per S>) , . . 26.^0 2 1l? 8i> Diverse Lose. Pttzin.lichl ssose. l°/, Vodenlrrdit-Luse Em. 1880 298- 304- detto Em 1889 78!-— ^«7 — °/„ Dunan-Rennl-Losr >A> sl !!U»-^ 3 « - 5crli, Präm.-Anl, p 1U«Fr,2°/., 1U,'7ü lL^-7i> Zlnoe!zin»li6it k°se. Ulldap -Basilika (Dombau) 5 sl, 3' -75 3f>-?5 kreditlose 100 fl...... 52850 5,38 i<» 5>ar» Lole 40 sl. 'IM. . . . 21 79 5» „Uten Nr.nz, nng Ges, n. 5 fl, 4^ 5N 5250 »tudolf-^ose >0 ii...... «<>-- 72- -almllose 40 fl. KM, , . . 2L2 - 272-riirl E,-V,-An!.-Präm.-Ovl!li. ^00 Fr per Ka>,e . . , 256 b<> 259 k<> dl>t!o «er ^lürdill . . , 25« 75 L?>7 7^ Oeld Ware Winner Komm,.üol<> v, I 1«74 53!> 50 54»i 50 O.-w,-Sch d 3"/„ Präm -Lchuld d. Äodenlr.-Anst. Em. l8?-9 111- 117- Attien. ^lanr.Porl.zln00 sl, 19<'0- l 05- Böhmische Nu,dl>ah,! >5<> sl. . —'- -'- Bnsllüiehiadsr E sb b00sl ,NM. '41! - 2422- dl'tto a - 10I2-Donau - Dampfschiffahrt«;-G>',' . >,, l t. priu , b<>0 fl KM, !>8b'- Il9l'. Dni-Bodeül'acher E,-B 40,'K' 598- rd!na!!d« - .',17b-Kascha» - Od^rberger Liienbah» ^00 sl, 2 , , , . b2><> 354 50 Lemb -Czern -Iass^-Visenbah»- Oesl-llfchafl, 20" fl, 3 , 555 - 55«-- Llohd, iilt. Trieft, 50» f!.. NM b?»>'-- 578'- Ö»crr. Noidwestbahn 200 sl L, ^-^ — — detto <>ü >!,^00s,.S p, NIt. —'- ^^ Pran-DnierEisl'nl,, 1<>0sl.al!nst 22«-- 280- ^>aats,-isfnb 2»0fl, L.per Ult 748 7! 74>< 75 Si!dl,ahn 2Nu fl, Silber per Ult 114 4» H5-,0 Südxoi ddeulfcke Verbinounsssb -^0" ,1, NM , , , , —- —-Transport-Ges, intern, N.-G -Ki........ 10!,- 110- Ungar W,stbahn (Raab-Graz' 2r Ulümu 55 - 554 — Vod>>n'r,-Anst üst,. «0» Kr . !^89- ,2ü2- llaibncher Kred!t,m»! 400 Kr !4^ - 448- Z>'„1r Bod, Kredbl üst 200 !l, 5<>8 — 570' Kreditanstalt ssir Ha»del »nd «ewcrbe, 3^0 Kr , per Kass,' —'- ^^ drlto ver llitinu> «!'>l-5« «,<>5 50 Vr, ditbai'l, UNss. all!,, 200 sl, 85!' 8f>2'— DeposiieiibnnI, alia. . sl....... «63-- 467 - H po'he^nbani, öst 20NKr 5°/» 8 0- 8Ü5-Lä»d>-rba»f, österi., 2U0 sl., per Kasse....... -'- —'- deüu per Ultimo 5279U 52" 90 ,Mrrfnr", Wechselstub. Äüic». Ossfllschast, 2l>0 fl, , . ''»5- ' <>l!ll ONe^r nüssar. Van! !40n Kr . i87l> - >8,-e — Gild Ware Uninntmi,! !^U0 fl...... !!30-— 68!' — Unionbllnt bühmiiche 100 fl. , 26<-.'>0 l?68 5V Vrrlrhrolmnl, allg, 14« fl . 3,Nss>'I!sch,, allss, üst. !00 i>, 831- 334 — Vrül!-r«ul,!el!b!-rnb,-^ss, >00il, 7«1 — ?K5 — Eil>-!!l'aIi»l>erIeh>«.A!islllIt Usl., >00 ll. ..... 454- 457 — Eilen „ahnw-^cihss , erste, 10«fl 134 b" I9ü 2b , EibemNhl ', Papierf. ». A.-G. l<0 ,l. , . . . , 220- »21-— L!,-l!r.-Ge,',, allg, üsterr., 2«0 N, 412-- 4<4'- Eleür, >«e! N!ch , inier» 20" fl —-— —-— E,el r, G felli'ch , W,, ,» Liau —-— —-— Hirienbersser Palr,-, Iüudh, u Me> -ssabril ^«0 «^r, . . 1130 — l'35 — Liesiüsser Bi-aneni 10» f>, , . 238-— 239'— Älo,i!an-Ges , üst alpine'00 >1l — Nima-Miirann Salsso-Tarjaner Ei!'e„W. 1'0 f,..... 674 75 «?5'7b Sa,a,o Taij, Lleiiilohl''!! 100 s!, «38- »41-— ,Sch!ü„!müh!",V>'.piers. ^»afl, —-- —>— , Echodüic-a", Ä, ^. f Pelro!.- Industrie. 5> 0 ,«r. . . , 502- 508 — ,,Stcnrern!iW"',Pllp!erl,l!.V.G. 5NX - bit'— Tri!ail>>> Kohlciiw «, 7«'l, , 8^6— 223 — Türl, Tabairenie «es, 20« Fr, p>'r Nasse...... —'— —- detio per Ullimo . . . »Sl — 16470 Wasfenf -Mes,, österr., i0s> sl. . 7:'b- ?.?? — Wr. Baunelelllchait, ic>0 il, , ^3-- 22b — Wieneiberge giegeli. Alt,-Ves, 820— 830- Devisen. Znrze Sichten unl» Scheck». Nmsteidam ..... 199 2» ,9« 40 Deutsche Vaülplätzr . . , . ii:<>>> !17'80 ^>a>il'„ilche Ba„lpläye . . , -4!'« »5 »>5 Üo^do»........ 2407O ;» l — Paris......... »5 >7» Nb 82« ö> Pelersbürg...... 254 - 35»-,°>0 Zürich und Vasel..... 9,, 10 N»-2b Valnten. Dukaten...... i!3? li-39 2N-Fra,!»en-Stücke..... 1!>0? in-io -^o-Marl Siücte...... 23-5, 2857 TV»!sche Neichsbaninolen . . 117 s.N «17-80 ^!n!ie,nlche Banlnuten . . , 95- 95 ^b Nnl'.>!" I'll»,!..... 2-54 2 b47 iEln- und Verkauf von Fenten, Pfandbriefen, Prioritäten, s Aktic:i, Losen etc., Devisen uitt 'nlut^. -S Lo».Versicherung._______a1bnch, StritarRasne. Prlvat-Depots (Safe-Deposits) I - unter eigenem Verschluß der Partei. I ftrzliutt fit Barelil*|ii hn KoDlD-Kirriit und aas Giro-Ronta. I